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01/2024

Jubiläums-Ausgabe 50 Jahre Optica: Was die Zukunft bringen wird: Der Blick auf 5 Trends der nächsten Jahre // Abrechnungsfragen im Fokus: Optica-Expertin Susann König im Interview // 50 Jahre Optica: Ein Blick auf die Firmengeschichte

Jubiläums-Ausgabe 50 Jahre Optica: Was die Zukunft bringen wird: Der Blick auf 5 Trends der nächsten Jahre // Abrechnungsfragen im Fokus: Optica-Expertin Susann König im Interview // 50 Jahre Optica: Ein Blick auf die Firmengeschichte

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№ <strong>01</strong>/<strong>2024</strong><br />

JAHRE<br />

Gewinn für<br />

DIE ZUKUNFT<br />

Optica feiert – und geht im Jubiläumsjahr neue Wege


8<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

Inhalt<br />

BLEIBEN SIE IMMER BESTENS INFORMIERT!<br />

Zukunft Praxis wird<br />

ab <strong>2024</strong> papierlos.<br />

Download-Möglichkeit<br />

Alle Ausgaben der Zukunft<br />

Praxis zum Herunterladen.<br />

Nachhaltiges Lesen<br />

Papierverzicht zugunsten<br />

der Umwelt.<br />

Aktive Inhalte<br />

Erlebbare Einblicke<br />

durch Verlinkungen und<br />

abspielbare Videos.<br />

Jetzt QR-Code scannen und<br />

App laden.<br />

vor Ihnen liegt eine in jeder Hinsicht besondere Ausgabe der<br />

ZUKUNFT PRAXIS. Wir feiern 50 Jahre Optica – das zeigt sich<br />

in Gestaltung und Themen dieses Hefts. Durchaus mit Stolz blicken<br />

wir auf fünf Jahrzehnte als starker Partner von Praxisinhaber:innen<br />

und denken zugleich an die Zukunft. Für die Nachwuchsförderung<br />

in Ihren Praxen starten wir ein besonderes<br />

Gewinnspiel.<br />

Fünf Weiterbildungspakete im Wert von jeweils 5.000 Euro<br />

verlosen wir unter allen Teilnehmer:innen unseres Jubiläumsgewinnspiels<br />

(s. Seite 8 und 9). Die Branche der Heilmittelerbringer:innen<br />

liegt uns am Herzen – und in unserem Jubiläumsjahr<br />

wollen wir uns auch auf diese Weise für die<br />

außergewöhnlich erfolgreiche Zusammenarbeit bedanken. Darüber<br />

hinaus blicken wir mit weiteren Beiträgen auf die Zukunft<br />

der Branche und haben zum Beispiel mit unserer langjährigen<br />

Mitarbeiterin Susann-Kathrin König über aktuelle Fragen der<br />

Abrechnung gesprochen.<br />

Zur Zukunft des Gesundheitswesens zählt zentral die Digitalisierung.<br />

Sie prägt auch den Wandel der ZUKUNFT PRAXIS. Die<br />

kommenden Ausgaben unseres Magazins werden ausschließlich<br />

in digitaler Form erscheinen: Online und via App bündeln<br />

wir für Sie wichtige Fachinformationen und spannende Branchenthemen<br />

in der digitalen ZUKUNFT PRAXIS. Wir freuen uns,<br />

Sie auch weiterhin begleiten zu können!<br />

Ihr Dr. Jochen Pfänder<br />

Optica-Geschäftsführer<br />

4<br />

Zahlen zum Jubiläum<br />

Fakten aus der Optica-Welt<br />

8<br />

Gewinnspiel zum Jubiläum<br />

Unser Jubiläum – Ihr Gewinn für die ganze<br />

Praxis: Wie Sie an unserem Gewinnspiel zu<br />

50 Jahren Optica teilnehmen können.<br />

10<br />

Was die Zukunft bringen wird<br />

Blick auf fünf Trends: von der Digitalisierung<br />

bis zur interprofessionellen Zusammenarbeit.<br />

14<br />

Fragebogen: PRAXISnah<br />

Diesmal mit Tobias Labermeier, der sowohl<br />

mit der Vitova Gruppe als auch mit POSITION<br />

Consulting neue Wege geht.<br />

16<br />

Abrechnungsfragen im Fokus<br />

Optica-Expertin Susann-Kathrin König im Interview<br />

plus wichtige Extra-Tipps.<br />

19<br />

Information & Standards<br />

Wissenswertes aus der Welt der Abrechnung,<br />

Vorschau und Impressum<br />

2<br />

optica.de<br />

JAHRE OPTICA EDITORIAL3<br />

JAHRE


ZAHLEN<br />

ZUM JUBILÄUM<br />

1974,<br />

27.000<br />

ALSO VOR 50 JAHREN, WURDE DIE OPTICA ABRECH- LEISTUNGSERBRINGER:INNEN AUS DEM<br />

NUNGSZENTRUM DR. GÜLDENER GMBH, KURZ OPTICA, HEIL- UND HILFSMITTELBEREICH ist<br />

gegründet. Der Grundstein für die heutige Dr. Güldener- Optica der vertrauensvolle Partner. Das gilt<br />

Gruppe wurde bereits 1953 gelegt. Ludwig Güldener hat selbstverständlich auch für alle Zukunftsthemen<br />

– von der passenden Praxissoftware bis<br />

das Unternehmen in Frankfurt am Main damals als Apotheken-Abrechnungszentrum<br />

gegründet.<br />

zum Anschluss an die Telematikinfrastruktur.<br />

60<br />

400<br />

SETZEN SICH IN IHRER<br />

BEITRÄGE UNTER DER RUBRIK TÄGLICHEN ARBEIT DAFÜR<br />

„WISSENSWERT“ INFORMIE- EIN, dass Praxen deutschlandweit<br />

REN SIE AKTUELL AUF DER vom bestmöglichen Service profitieren.<br />

Die Attraktivität Opticas als<br />

AUSGABEN UMFASST DIE OPTICA-WEBSITE zu allem, was<br />

Arbeitgeber zeigt sich zudem an<br />

ZUKUNFT PRAXIS BISHER, die in der Branche wichtig ist. Das<br />

zahlreichen langjährigen Beschäftigungsverhältnissen.<br />

Erfahren Sie<br />

wir vor fünf Jahren, im Januar Online-Informationsangebot<br />

2<strong>01</strong>9, erstmals für Sie produziert werden wir weiter ausbauen.<br />

zum Beispiel mehr im Interview<br />

haben. Künftig erscheint das<br />

mit unserer erfahrenen Mitarbeiterin<br />

Susann-Kathrin König auf den<br />

Magazin ausschließlich im<br />

Online-Format.<br />

Seiten 16 und 17 dieser Ausgabe.<br />

10.000 3<br />

BÄUME WIRD OPTICA ALS KLIMASCHUTZ-PARTNER VON<br />

PLANT-MY-TREE® IN DEN KOMMENDEN FÜNF JAHREN IN<br />

MILLIONEN REZEPTE<br />

BRANDENBURG PFLANZEN. Der Spatenstich für den „Optica-Wald“<br />

erfolgte am 5. Mai 2023 am Rande des Naturparks Fläming in der Nähe<br />

der Optica-Niederlassung in Halle (Saale).<br />

≈ 1.000<br />

OPTICA-MITARBEITER:INNEN<br />

werden monatlich von den<br />

Mitarbeiter:innen bei Optica<br />

bearbeitet.<br />

MAGAZIN IM WANDEL<br />

ZUKUNFT PRAXIS<br />

wird digital<br />

Mit dieser Jubiläumsausgabe erscheint unser Magazin<br />

ZUKUNFT PRAXIS zum letzten Mal im Print-<br />

Format. Sie erhalten das Magazin auch weiterhin<br />

in der App und online – und jeden Monat neue<br />

Hintergrundinformationen, spannende Storys und<br />

vieles mehr.<br />

optica.de/zukunft-praxis<br />

GRATIS-MESSETICKET SICHERN<br />

Optica auf der<br />

TheraPro<br />

Ende Januar steht mit der TheraPro vom 26. bis<br />

28. Januar schon das erste Highlight des Jahres<br />

an. Wir freuen uns uns auf den Austausch mit Ihnen,<br />

wenn Sie an unserem Stand in Halle 4 oder<br />

auf dem Theracampus® in Halle 6 besuchen.<br />

Auch für einige spannende Vorträge zur Digitalisierung<br />

sind wir auf den Aktionsflächen der Messe<br />

unterwegs, zum Beispiel am Freitag um 16 Uhr<br />

und Sonntag um 15 Uhr auf dem Theracampus®<br />

oder am Freitag um 14:30 Uhr im Workshop-<br />

Raum 1. Sie haben noch kein Ticket? Mit dem<br />

Code OPTICA<strong>2024</strong> sichern Sie sich ein Gratis-<br />

Messeticket im Ticketshop der Messe Stuttgart.<br />

messe-stuttgart.de/therapro<br />

RATGEBER RECHT<br />

Tipps zur rechtssicheren<br />

Praxisgründung<br />

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Medizinrecht<br />

DR. DR. RUPPEL über die juristischen<br />

Rahmenbedingungen für Existenzgründer:innen.<br />

Soll die Praxis als Einzelunternehmen geführt<br />

werden, ist der oder die Inhaber:in selbst „die<br />

Praxis“. Es bedarf weder einer Gewerbeanmeldung<br />

noch sonstiger behördlicher Anmeldungen<br />

– außer natürlich der Zuteilung der IK-Nummer<br />

bei der ARGE IK und der Zulassung durch die<br />

ARGE Heilmittelzulassung. Damit Rechnungen<br />

korrekt ausgefertigt und die Steuererklärung<br />

richtig abgegeben werden können, müssen Sie<br />

beim Finanzamt eine Steuernummer beantragen.<br />

Eine Umsatzsteuer-ID-Nummer ist hingegen<br />

nicht notwendig.<br />

Sollten Sie die Praxis als Gemeinschaftspraxis in<br />

der Rechtsform der Gesellschaft bürgerlichen<br />

Rechts gründen, sind ein schriftlicher Gesellschaftsvertrag<br />

und eine anwaltliche Beratung<br />

dringend empfehlenswert. Die Gründung einer<br />

Heilmittel-GmbH ist natürlich auch möglich.<br />

Hierfür bedarf es dann eines Notars. Dieser<br />

kümmert sich nicht nur um den Gesellschaftsvertrag,<br />

sondern auch um die Anmeldung zum<br />

Handelsregister. Die Heilmittel-GmbH ist kraft<br />

Rechtsform gewerbe- und körperschaftssteuerpflichtig.<br />

Den kompletten Beitrag, etwa mit weiterführenden<br />

Infos zu finanziellen Fragen, finden Sie<br />

online: bit.ly/3vyps8s<br />

4 ZUKUNFT PRAXIS KOMPAKT JAHRE OPTICA KOMPAKT5<br />

JAHRE


JAHRE<br />

Jahre Optica<br />

Traditionsreich und<br />

zukunftsorientiert<br />

Ein kleine Reise durch die Unternehmensgeschichte.<br />

Warum heißt Optica eigentlich Optica? Seit<br />

nunmehr 50 Jahren ist das Unternehmen<br />

Teil der Dr. Güldener Gruppe, die 2023<br />

ihr 70-jähriges Bestehen feiern konnte<br />

und zu den führenden Dienstleistern im deutschen Gesundheitswesen<br />

zählt. Optica ist erfahrener Partner für<br />

über 27.000 Leistungserbringer:innen im Heil- und Hilfsmittelbereich.<br />

Dabei stand vor 50 Jahren eine andere<br />

Berufsgruppe am Anfang der Firmengeschichte.<br />

Ein Optiker aus Bamberg meldete sich seinerzeit bei<br />

dem 1953 von Ludwig Güldener (1905–1973) gegründeten<br />

Apotheken-Abrechnungszentrum. Dieses hatte sich einen<br />

hervorragenden Ruf als hochzuverlässiger Partner der<br />

Apotheken erarbeitet und weckte somit auch in anderen<br />

Branchen Interesse. Der Optiker gab den Anstoß zur Erweiterung<br />

des Unternehmensportfolios. So wurde Optica<br />

1974 als Abrechnungszentrum für Optiker:innen, Medizinische<br />

Bademeister:innen und Krankengymnast:innen<br />

gegründet. Die Basis für die heute besonders große Kundengruppe<br />

der Heilmittelerbringer:innen war gelegt.<br />

Ludwig Güldeners Sohn Dr. Volker Güldener, der dem<br />

Unternehmen heute noch verbunden ist, lenkte da schon<br />

die Geschicke der Gruppe und wurde für den neuen Firmennamen<br />

im Spanien-Urlaub inspiriert – durch das<br />

wohlklingende „óptica“, Spanisch für „Optikergeschäft“.<br />

Dr. Volker Güldener führte das Unternehmen in den<br />

Folgejahren mit Umsicht und Geschick. Und als Teil einer<br />

Doppelspitze: Rudolf Prangen (1935–2<strong>01</strong>5) war bereits<br />

1954, als 19-Jähriger, in die Unternehmensgruppe eingetreten<br />

und sollte schnell weitreichende Verantwortung<br />

übernehmen. Prangen und Dr. Volker Güldener gestalteten<br />

gemeinsam das Wachstum der Güldener Gruppe –<br />

und natürlich auch von Optica.<br />

Auch nach 50 erfolgreichen Jahren besteht das<br />

zentrale Ziel von Optica darin, Wettbewerbsfähigkeit<br />

und unternehmerischen Erfolg unserer Kund:innen<br />

zu erhalten, auszubauen und künftig zu sichern.<br />

Wir bleiben ein starker Partner der Praxen.<br />

Dr. Jochen Pfänder<br />

Optica-Geschäftsführer<br />

Die 1996 für Apothekenrezepte eingeführte maschinenlesbare<br />

Abrechnung wurde 1999 von Optica als einem<br />

der ersten Unternehmen auch für weitere Leistungserbringer:innen<br />

genutzt: Dabei werden Verordnungen von<br />

Heil- und Hilfsmitteln im Image-Processing-Verfahren<br />

gescannt, was ein Höchstmaß an Sicherheit und Transparenz<br />

bietet. Apropos: 2<strong>01</strong>8 wurden im Zuge von Renovierungsarbeiten<br />

sämtliche Scanner verschoben, und<br />

man fragte sich im Vorfeld, was wohl unter den Maschinen<br />

zum Vorschein kommen würde. Gerade einmal ein<br />

Rezept, das durch die firmeneigenen Kontrollen aber<br />

ohnehin erfasst war, lag einsam am Boden. Die Anekdote<br />

verdeutlicht, welche Bedeutung Gründlichkeit und Arbeitsethos<br />

für die Dr. Güldener Gruppe haben.<br />

2<strong>01</strong>4, nach sechs verdienstvollen Jahrzehnten in der<br />

Dr. Güldener Gruppe, verabschiedete sich Rudolf Prangen<br />

aus der Geschäftsführung. Ein neues Team lenkt seitdem<br />

die Gruppe und mit ihr Optica. Wichtig dabei: planvolles<br />

und innovatives Wachstum, das auch in vielfältigen<br />

Kooperationen vorangetrieben wird. Auf der TheraPro<br />

<strong>2024</strong> präsentiert sich Optica zum Beispiel mit zahlreichen<br />

Partnern, die ebenfalls wertvolle Services für Praxen<br />

anbieten, im gemeinsamen Theracampus®.<br />

Traditionsbewusstsein und Zukunftsorientierung<br />

werden auch in den kommenden Jahrzehnten maßgeblich<br />

für Optica sein. Das zeigt sich unter anderem an dem<br />

hohen Stellenwert des Servicegedankens, der intensiven<br />

Pflege von Kundenbeziehungen und Werten wie Verlässlichkeit<br />

und Innovationsmut. Letzteren hat Optica auch<br />

mit der Entwicklung der benutzerfreundlichen Praxissoftware<br />

Optica Viva bewiesen. Die Geschichte des Unternehmens<br />

wird weitergeschrieben – und die Erinnerung<br />

an ihre Anfänge in Ehren gehalten. —<br />

JAHRE<br />

JAHRE OPTICA THEMA7


Unser Jubiläum.<br />

Ihr Gewinn für<br />

die ganze Praxis!<br />

JAHRE<br />

Das Jubiläums-Gewinnspiel<br />

zur Nachwuchsförderung.<br />

Optica feiert seinen 50. Geburtstag – und dabei steht der<br />

Nachwuchs der Heil- und Hilfsmittelbranche ganz im Mittelpunkt:<br />

Bewerben Sie sich jetzt mit Ihrer Idee zur Nachwuchsförderung<br />

und gewinnen Sie mit etwas Glück eines von fünf Weiterbildungspaketen<br />

im Wert von 5.000 Euro.<br />

Wir wollen vor allem Danke sagen! Unser Jubiläum ist für uns nicht<br />

nur ein Grund zu feiern, sondern auch Anlass, etwas zurückzugeben.<br />

An eine Branche, in der Sie Außergewöhnliches leisten. Dabei<br />

wollen wir Sie auch in Zukunft als verlässlicher Partner unterstützen<br />

und unseren Teil zu einer erfolgreichen Zukunft beitragen.<br />

Hier nehmen Sie teil:<br />

optica.de/50jahre


Auf das, was da<br />

noch kommt!<br />

Welche Trends und Herausforderungen werden<br />

die Arbeit in unserer Branche zukünftig prägen?<br />

Zum Optica-Jubiläum werfen wir einen Blick auf<br />

die kommenden Jahre.<br />

Text: Michael Hasenpusch<br />

Telematikinfrastruktur:<br />

Ab 2026 Pflicht für alle<br />

Die Zukunft des Gesundheitswesens ist ein echtes Langzeitprojekt.<br />

Vor genau 20 Jahren, im Januar 2004, wurde<br />

mit dem Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung (GMG) die elektronische Gesundheitskarte<br />

(eGK) geplant. Um die dafür notwendigen<br />

Systeme zu entwickeln und zu betreiben, wurde ein<br />

Jahr später die gematik gegründet und die Weichen für<br />

die Telematikinfrastruktur (TI) gestellt. Nach und nach<br />

schließen sich nun alle Akteure des Gesundheitswesens<br />

an: 2<strong>01</strong>9 die Arztpraxen, 2020 die Apotheken, 2021 die<br />

Krankenhäuser und – freiwillig – die Physiotherapeut:innen.<br />

Ab 2026 wird der Anschluss für alle Heilmittelerbringer:innen<br />

verpflichtend sein. Nach dem ersten<br />

TI-Dienst, dem Versichertenstammdatenmanagement<br />

(VSDM), sind viele weitere hinzugekommen: E-Rezept,<br />

elektronische Patientenakte (ePA), Notfalldatenmanagement,<br />

elektronischer Medikationsplan, Kommunikation<br />

im Medizinwesen (KIM) oder die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />

(eAU). Die Vorteile eines<br />

digitalen Gesundheitswesens sind klar: Mit zunehmender<br />

Verbreitung der Anwendungen wird es dazu beitragen, die<br />

Gesundheitsversorgung entscheidend zu verbessern. Um<br />

die Anbindung so einfach wie möglich zu gestalten, bietet<br />

Optica umfangreiche Unterstützung.<br />

Bereit für die digitale Zukunft:<br />

alle Informationen zur Telematikinfrastruktur<br />

optica.de/ti<br />

JAHRE<br />

JAHRE OPTICA THEMA11


Digitalisierung:<br />

Chancen für die<br />

Gesundheit<br />

Die Digitalisierung des Gesundheitssystems – mit der TI<br />

als technischer Grundlage – eröffnet auch Heilmittelerbringer:innen<br />

viele Chancen. In Kombination mit der<br />

Praxissoftware vereinfachen Anwendungen wie die ePA<br />

oder KIM die tägliche Arbeit. Sie beschleunigen den Fluss<br />

der Informationen rund um die Patient:innen und auch<br />

die Kommunikation zwischen Therapeut:innen und Arztpraxen<br />

oder Krankenhäusern. Mit der elektronischen<br />

Verordnung wird ab Januar 2027 ein weiterer Arbeitsschritt<br />

digitalisiert, von dem nicht nur die Therapeut:innen,<br />

sondern auch die Patient:innen profitieren werden:<br />

Die einzelnen Behandlungsschritte werden besser aufeinander<br />

abgestimmt und die Qualität der Behandlung steigt<br />

insgesamt. Apropos Praxissoftware: Sie wird mehr noch<br />

als heute zum Zentrum der Arbeit in der Praxis werden.<br />

Je mehr Dokumente, Daten und Prozesse digitalisiert<br />

werden, desto mehr entfaltet die Praxissoftware ihre<br />

Vorteile im Praxisalltag. Der Weg von der Diagnose über<br />

die Verordnung bis hin zur Abrechnung therapeutischer<br />

Leistungen ist lang, und eine elektronische Verordnung,<br />

die im KIM-Postfach eintrifft und sofort in der Praxissoftware<br />

weiterverarbeitet werden kann, ist nur ein Beispiel<br />

für die Vereinfachungen, die die Digitalisierung mit sich<br />

bringen wird.<br />

Mehr zur Digitalisierung des Gesundheitswesens:<br />

optica.de/digitalisierung<br />

Nachhaltigkeit:<br />

Wir haben nur<br />

eine Erde<br />

Nachhaltigkeit wird auch im Gesundheitswesen eines<br />

der Topthemen beiben. Praxen können ihren Energieverbrauch<br />

durch geeignete Maßnahmen bei Beleuchtung, Heizung,<br />

Klimatisierung und Gebäudetechnik deutlich senken.<br />

Das hilft nicht nur dem Klima, sondern auch dem eigenen<br />

Image, denn immer mehr Menschen achten darauf, dass<br />

sich Unternehmen, deren Produkte oder Dienstleistungen<br />

sie beziehen, nachhaltig positionieren. Damit wird das<br />

Thema auch zu einem zentralen Aspekt der Praxisführung,<br />

der sich auf nahezu alle Bereiche erstreckt. Der Energieverbrauch<br />

ist dabei nur ein Aspekt unter vielen. Der Bezug von<br />

klimaneutraler Energie wie Ökostrom, die Umstellung von<br />

Dienstwagen auf E-Mobilität, die verstärkte Nutzung öffentlicher<br />

Verkehrsmittel, der Einkauf ressourcenschonender<br />

Geräte oder Verbrauchsmaterialien bieten ebenso Potenzial<br />

für Nachhaltigkeit wie das Abfallmanagement. Auch<br />

der Einsatz digitaler Hilfsmittel kann Ressourcen schonen:<br />

Eine Praxissoftware und die digitale Praxisführung vermeiden<br />

Papier, Teletherapie kann Hausbesuche und die<br />

Anfahrt von Patient:innen reduzieren. Und: Tue Gutes und<br />

rede darüber, denn im Wettbewerb kann Nachhaltigkeit<br />

der entscheidende Faktor sein.<br />

Akademisierung:<br />

Alle an die Hochschule<br />

– oder nicht?<br />

Die Frage, ob und in welcher Form die Ausbildung der Gesundheitsberufe<br />

akademisiert werden soll, wird seit Langem<br />

diskutiert, jüngst auch im Oktober 2023 auf Antrag der<br />

CDU/CSU-Fraktion im Bundesrat. Die Befürworter betonen,<br />

dass damit den gestiegenen fachlichen Anforderungen<br />

– insbesondere mit Blick auf eine alternde Gesellschaft –,<br />

einer stärkeren Evidenzbasierung, mehr Möglichkeiten zur<br />

interprofessionellen Ausbildung und dem Wunsch junger<br />

Menschen nach einem Studium Rechnung getragen wird.<br />

Gegner befürchten eine Verschärfung des Fachkräftemangels,<br />

wenn Berufe für Jugendliche ohne Hochschulzugangsberechtigung<br />

verschlossen bleiben. Außerdem könnte<br />

die Ausbildung dadurch länger, teurer und praxisferner<br />

werden. Im europäischen Vergleich zeigt sich jedoch ein<br />

Trend zur Akademisierung. In den Therapieberufen werden<br />

zumindest Bachelor-Studiengänge zum Standard. Im<br />

Rahmen der Bestrebungen zur Vereinheitlichung und Harmonisierung<br />

der Ausbildung in Europa könnte dies Druck<br />

auf die Entwicklung in Deutschland ausüben.<br />

Pro und Kontra zur Akademisierung in der Therapie<br />

bit.ly/optica-akademisierung<br />

Interprofessionelle<br />

Zusammenarbeit<br />

Im „Zentrum für interprofessionelle Therapie und Prävention<br />

(ZiTP)“, einem Reallabor an der Fachhochschule<br />

Münster, soll ab Frühjahr <strong>2024</strong> getestet werden, wovon viele<br />

Therapeut:innen schon lange überzeugt sind: die Zusammenarbeit<br />

zwischen einzelnen Therapiedisziplinen. Zu den<br />

Vorteilen zählen eine bessere Versorgung der Patient:innen<br />

durch gebündeltes Fachwissen, effizientere Behandlungspläne<br />

und eine Reduktion von Fehlern. Außerdem führen<br />

gemeinsam getroffene Entscheidungen, bei denen auch die<br />

Patient:innen aktiv einbezogen werden, zu maßgeschneiderten<br />

und effektiveren Behandlungsansätzen. Je mehr die<br />

einzelnen Therapeut:innen den Beitrag der anderen verstehen,<br />

desto besser werden Kommunikation und Arbeitsmoral<br />

sein. Gesundheitssysteme und -politiken, die die interprofessionelle<br />

Zusammenarbeit unterstützen, fördern eine<br />

kulturübergreifende, integrative Versorgung, die sowohl<br />

die Erfahrungen der Patient:innen als auch das Arbeitsumfeld<br />

der verschiedenen Berufsgruppen optimiert.<br />

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit<br />

in Einklang bringen<br />

bit.ly/optica-nachhaltigkeit<br />

Ein Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

unterschiedlicher Berufsgruppen finden Sie auch im<br />

PRAXISnah-Interview mit Ergotherapeut Tobias Prinz<br />

von der Praxis „Therapie im Team“<br />

bit.ly/optica-interprofessionell<br />

12 ZUKUNFT PRAXIS THEMA JAHRE OPTICA THEMA13<br />

JAHRE


Für unsere Jubiläumsausgabe haben wir mit Physiotherapeut<br />

TOBIAS LABERMEIER gesprochen, der seit Langem Kunde von<br />

Optica und als Unternehmer außerordentlich erfolgreich ist.<br />

Herr Labermeier, was verbindet Sie<br />

mit Optica?<br />

Optica begleitet mich schon während<br />

meiner gesamten Zeit als<br />

Selbstständiger. Das sind mittlerweile<br />

insgesamt 15 Jahre. Und in all der<br />

Zeit gab es nie Schwierigkeiten, sondern<br />

einen guten, engen Austausch<br />

mit festen Ansprechpartner:innen.<br />

Das gibt uns als Unternehmen auch<br />

mit Blick auf unsere Liquidität jederzeit<br />

ein gutes Gefühl. Optica ist absolut<br />

verlässlich, schnell und hochkompetent.<br />

Das schätzen wir sehr.<br />

Was ist das Besondere an der Vitova<br />

Gruppe?<br />

Wir sind mit insgesamt acht Standorten<br />

im Rhein-Main-Gebiet vertreten,<br />

dazu gehören neben unseren Physiotherapiepraxen<br />

zwei medizinische<br />

Fitnessstudios. Unsere Vision lautet:<br />

Wir denken Gesundheit neu! Das ist<br />

unser Leitbild sowohl für die Patient:innen<br />

als auch für die Mitarbeiter:innen.<br />

Letztere stehen bei uns<br />

besonders im Fokus. Die Patient:innen<br />

kommen sehr zahlreich zu uns,<br />

aktuell sind wir für sechs bis acht<br />

Wochen im Voraus ausgebucht. Hier<br />

müssen wir keine zusätzliche Werbung<br />

oder Kampagnen fahren. Aber<br />

wir müssen dem Fachkräftemangel<br />

strategisch begegnen. Dafür ist es<br />

entscheidend, dass sich auch unsere<br />

Mitarbeiter:innen bei uns wohlfühlen.<br />

Was tun Sie dafür?<br />

Das beginnt schon mit den Räumlichkeiten:<br />

Wir achten sehr auf schön und<br />

komfortabel gestaltetes Ambiente, in<br />

dem man sich gerne aufhält, etwa in<br />

den Mittagspausen. Aber uns geht es<br />

auch um die persönliche Weiterentwicklung<br />

der Kolleg:innen. Wir machen<br />

kaum noch allgemeine Team-<br />

Meetings, sondern setzen vor allem<br />

auf wöchentliche persönliche Gespräche,<br />

auch als Zeichen der Wertschätzung<br />

des oder der Einzelnen.<br />

Und wir wollen die Kolleg:innen dabei<br />

unterstützen, dass sie ihre aktuellen<br />

und künftigen Aufgaben zur eigenen<br />

Zufriedenheit bewältigen. Hinzu bieten<br />

wir zahlreiche weitere Benefits,<br />

etwa einen Rentenfonds, Zahnzusatzversicherungen,<br />

die Finanzierung aller<br />

Fortbildungen inklusive Spesen<br />

sowie die kostenlose Nutzung unserer<br />

firmeneigenen Fitnessstudios.<br />

Warum ist die Kombination Physiotherapie-Fitnessstudio<br />

für Sie besonders<br />

wichtig?<br />

Zum Wohl der Patient:innen und der<br />

Mitarbeiter:innen gehen wir ganz gezielt<br />

davon weg, dass Therapeut:innen<br />

acht Stunden lang nur an der<br />

Bank stehen. Wir arbeiten evidenzbasiert<br />

und setzen auch deshalb<br />

stark auf die aktive Therapie. Dazu<br />

haben wir einen eigenen Fragebogen<br />

entwickelt, den unsere Patient:innen<br />

vorab digital ausfüllen.<br />

Damit ermitteln wir, wo der Schmerztreiber<br />

zu finden ist. Meistens kommt<br />

dann heraus, dass es am besten ist,<br />

direkt auf einer unserer Trainingsflächen<br />

zu starten. Auch wenn sich zunächst<br />

viele Patient:innen wünschen,<br />

einfach nur auf der Bank zu liegen,<br />

hat der große Anteil der aktiven Therapie<br />

eine hohe Erfolgsquote – und<br />

macht zudem die Arbeit der Kolleg:innen<br />

abwechslungsreicher.<br />

Optica begleitet<br />

mich schon<br />

während meiner<br />

gesamten Zeit als<br />

Selbstständiger in<br />

einem guten,<br />

engen Austausch.<br />

Stichwort Digitalisierung: Welche<br />

grundsätzliche Bedeutung hat sie<br />

für Ihre Arbeit?<br />

Auch mit Blick auf die Digitalisierung<br />

setzen wir uns in der Unternehmensleitung<br />

regelmäßig zusammen und<br />

schauen, wie wir sie weiter vorantreiben<br />

können. Wir sind schon<br />

ziemlich weit, wollen aber wirklich<br />

überall digitalisieren, wo es möglich<br />

ist. Für unsere Mitarbeiter:innen gibt<br />

es bereits ein Einarbeitungstool, mit<br />

dem sie sich zum Beispiel hilfreiche<br />

Videos anschauen können. Auch<br />

verfügen wir über eine eigene Praxismanagement-App,<br />

die wichtige<br />

Formulare, aber auch nützliche<br />

Fachliteratur bereitstellt. Wir arbeiten<br />

zudem daran, die Patientenreise<br />

komplett zu digitalisieren. Dafür haben<br />

wir schon eine Patienten-App,<br />

die zur Terminkoordination, aber<br />

auch für gesundheitliche Rückfragen<br />

genutzt werden kann.<br />

Das klingt in der Tat alles sehr<br />

digital …<br />

Ja, und das betrifft nicht zuletzt auch<br />

den wichtigen Bereich der Buchhaltung,<br />

alles, was rund um Löhne,<br />

Rechnungen etc. zu erledigen ist.<br />

Man muss einfach sehen: In der umfangreichen<br />

Digitalisierung liegen für<br />

eine Praxis große finanzielle Einsparmöglichkeiten.<br />

Die Krankenkassen<br />

werden auf lange Sicht nicht mehr<br />

zahlen, also sind wir darauf angewiesen,<br />

für den unternehmerischen Erfolg<br />

andere, effiziente Lösungen zu<br />

finden. Dabei ist die Digitalisierung<br />

ein ganz entscheidender Schlüssel.<br />

Zu Ihren strategischen Überlegungen<br />

passt, dass Sie mit der Unternehmensberatung<br />

POSITION Consulting<br />

auch andere Praxen unterstützen.<br />

Wie ist es dazu gekommen?<br />

Die Vitova Gruppe ist aus einer einzigen<br />

Praxis entstanden, und mittlerweile<br />

haben wir 120 Mitarbeiter:innen.<br />

Dementsprechend haben wir natürlich<br />

viel unternehmerisches Wissen gesammelt,<br />

auch zu Hürden oder vermeidbaren<br />

Fehlern. Das Wissen bündeln<br />

wir mit POSITION Consulting zum<br />

einen auf einer Online-Plattform: Von<br />

der Mitarbeitergewinnung über die<br />

Planung von Unternehmenszielen bis<br />

zu Fragen der Teamführung und vielem<br />

mehr findet man hier ein umfassendes<br />

Kursangebot. Aber zugleich<br />

sind für uns rund 20 Coaches tätig, die<br />

auf Wunsch zur Beratung deutschlandweit<br />

in Physiotherapiepraxen oder Fitnessstudios<br />

kommen. Insgesamt zählen<br />

wir bereits rund 350 Kund:innen.<br />

14 ZUKUNFT PRAXIS FRAGEBOGEN<br />

JAHRE<br />

JAHRE OPTICA FRAGEBOGEN15


ABRECHNUNG<br />

„Wir können alle<br />

Fragen beantworten“<br />

Seit 50 Jahren rechnet Optica Rezepte für<br />

Heilmittelerbringer:innen ab. Bereits 30 Jahre davon<br />

kümmert sich SUSANN-KATHRIN KÖNIG<br />

um Kund:innen und ihre Abrechnungen. Im Interview<br />

erklärt sie, welche Fragen Therapeut:innen dabei<br />

beschäftigen, und wie sie und ihre Kolleg:innen<br />

helfen, Absetzungen zu vermeiden.<br />

INTERVIEW: MICHAEL HASENPUSCH<br />

Frau König, täglich melden sich bei Ihnen Kund:innen<br />

mit Fragen zur Abrechnung. Worum geht es dabei<br />

konkret?<br />

Die Therapeut:innen bewegen sich in einem sehr engen<br />

Rahmen, in dem sie ihre Leistungen abrechnen können.<br />

Einerseits müssen sie genau prüfen, ob das Rezept seitens<br />

der Arztpraxis korrekt ausgestellt wurde, andererseits<br />

gibt es Rahmenverträge und einen Heilmittelkatalog,<br />

an die sie sich penibel halten müssen. Im Eifer des<br />

Praxisalltags kann da schon einmal etwas schiefgehen:<br />

Ein Stempel oder eine Unterschrift wurde vergessen, ein<br />

Patient hat nicht alles abgezeichnet, das Behandlungsdatum<br />

fehlt oder die Behandlung wurde zu spät begonnen,<br />

um nur einige Beispiele zu nennen. Das führt dann dazu,<br />

dass die Krankenkassen die Rezepte teilweise oder gar<br />

nicht bezahlen.<br />

Warum kommt es immer wieder zu solchen Problemen?<br />

Für die Praxen und Therapeut:innen ist es nur schwer<br />

möglich, alle Regularien im Einzelnen im Kopf zu haben.<br />

Seit über 20 Jahren ist der Heilmittelkatalog die Grundlage<br />

für das Ausstellen von Heilmittelverordnungen<br />

durch den Arzt, aber zum einen ändert sich daran ständig<br />

etwas, zum anderen ist vieles tatsächlich auch Auslegungssache.<br />

Es ist sehr schwierig, sich hier sicher zu sein.<br />

Deshalb rufen uns auch viele Therapeut:innen an, wenn<br />

sie ein Rezept erhalten haben und fragen, ob sie es so annehmen<br />

können oder ob sie es ändern lassen müssen.<br />

Solche Fragen zu den Heilmittelrichtlinien machen etwa<br />

die Hälfte unserer Beratungsgespräche aus.<br />

Gibt es auch für Sie knifflige Fragen?<br />

Eigentlich nicht. Durch die ständige Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema können wir auf einen sehr soliden Erfahrungsschatz<br />

zurückgreifen und daher alle Fragen beantworten.<br />

Oft finden wir auch Möglichkeiten, die Abrechnung<br />

eines Rezepts doch noch zu retten. Wir halten uns<br />

ständig auf dem Laufenden, was Änderungen im Heilmittelkatalog<br />

oder bei den Krankenkassen betrifft. Vieles<br />

wissen wir quasi aus dem Kopf, aber wir pflegen auch<br />

eine Wissensdatenbank bei uns, sozusagen unser Abrechnungs-Wikipedia,<br />

in dem wir alle Rahmenverträge,<br />

alle Sonderregelungen und unser internes Wissen gespeichert<br />

haben.<br />

Wie funktionieren Abrechnung und Auszahlung über<br />

Optica?<br />

Unsere Kund:innen schicken uns ihre gesammelten Rezepte<br />

per Post zu, meistens einmal pro Monat. Zunächst<br />

informieren wir sie über das Kundenportal MeinOptica<br />

über den Eingang der Belege. Da wir durch die Bundesaufsicht<br />

für Finanzdienstleistungen (BaFin) reguliert<br />

werden und über ein entsprechendes Finanzierungsvolumen<br />

verfügen, können wir für unsere Kund:innen<br />

entsprechende Finanzdienstleistungen anbieten. Haben<br />

die Kund:innen beispielsweise mit uns eine Sofortauszahlung<br />

vereinbart, überweisen wir bis zu 90 Prozent<br />

des voraussichtlichen Belegwertes innerhalb von<br />

48 Stunden. Im nächsten Schritt werden die Rezepte<br />

beidseitig eingescannt, von einer Erkennungssoftware<br />

ausgelesen und geprüft. Die Texterkennung ist bereits<br />

sehr treffsicher, aber dennoch wird jedes einzelne Rezept<br />

noch einmal händisch geprüft. Gerade auf der<br />

Rückseite gibt es oft schwer lesbare handschriftliche<br />

Notizen. Dann rechnen wir mit den Krankenkassen ab<br />

und zahlen den Forderungsbetrag vertragsgemäß aus.<br />

Auch dabei treten wir finanziell in Vorleistung, da die<br />

Auszahlung der Krankenkassen wie rahmenvertraglich<br />

vorgesehen, erst nach drei Wochen erfolgt. Der Vorteil<br />

für unsere Kund:innen ist: Sie müssen nicht lange auf<br />

ihr Geld warten und sind mit Blick auf ihre Liquidität<br />

sorgenfrei.<br />

Sie bieten auch eine Vorab-Rezept-Prüfung an. Was ist<br />

das genau?<br />

Das ist ein Service, der optional hinzugebucht werden<br />

kann und seit Inkrafttreten der neuen Rahmenverträge<br />

enorm an Bedeutung gewonnen hat. Wir kontrollieren<br />

dabei nicht nur, ob ein Rezept formal plausibel und abrechnungsfähig<br />

ist, sondern prüfen es auch genau auf<br />

eine Vielzahl an Kriterien, die dazu führen könnten, dass<br />

Krankenkassen hier eine Absetzung vornehmen. Entdecken<br />

wir einen Fehler, reichen wir das Rezept nicht bei<br />

der Krankenkasse ein, sondern schicken es zurück an die<br />

Praxis, damit es dort korrigiert werden kann.<br />

Die Rezepte kommen per Post zu Ihnen, und bei Korrekturbedarf<br />

schicken Sie sie per Post zurück. Ist das<br />

nicht umständlich und risikoreich?<br />

Rezepte sind Urkunden und müssen daher im Original<br />

versendet werden, aber wir haben eine eigene Transportversicherung<br />

für den Fall, dass Rezepte auf dem Postweg<br />

verloren gehen. Rezepte sind also Unikate und für die<br />

Praxen bares Geld. Dennoch gibt es immer noch viele<br />

Praxen, die nicht genau wissen, wie viele Rezepte sie mit<br />

welchem Wert in einen Umschlag packen. Im Falle eines<br />

Transportverlustes wäre es natürlich gut, das zu wissen.<br />

Für 2027 ist die Einführung der E-Verordnung geplant.<br />

Ein versicherter Transport würde dann entfallen. Wie<br />

genau die E-Verordnung ausgestaltet sein wird, bleibt<br />

aber im Moment noch abzuwarten. —<br />

16 ZUKUNFT PRAXIS THEMA JAHRE OPTICA THEMA17<br />

JAHRE


So vermeiden Sie Fehler<br />

bei der Abrechnung<br />

Konsequent gegen Absetzungen vorgehen:<br />

Welche Schritte Ihnen bei der Vermeidung des<br />

finanziellen Ausfalls weiterhelfen.<br />

Es ist nicht leicht, den Überblick über alle Abrechnungsfragen<br />

und insbesondere die Vermeidung von Absetzungen<br />

zu behalten. Aber Expert:innen wie Susann-Kathrin<br />

König wissen Rat – und Therapeut:innen können selbst<br />

einiges tun, um unnötigen Ärger zu vermeiden. Ein Überblick<br />

über die wichtigsten Aufgaben und Arbeitsschritte:<br />

Sorgsam prüfen<br />

Auch wenn eine Verordnung fehlerhaft ausgestellt wurde,<br />

sind Sie als Praxisinhaber:in in der Verantwortung.<br />

Für Sie gilt die Prüfpflicht, die mehrere Punkte umfasst.<br />

So müssen Sie zum Beispiel einen Blick darauf haben,<br />

ob die Diagnoseinhalte passen und die Anzahl der Behandlungen<br />

nicht überschritten wird. Rechnen Sie so<br />

rechtzeitig ab bzw. reichen Sie Ihre Verordnungen so<br />

ein, dass diese nicht verjährt sind, und achten Sie darauf,<br />

dass es zu keiner Doppelabrechnung kommt.<br />

Korrekt korrigieren<br />

Änderungen sind grundsätzlich mit Datum und einer<br />

Unterschrift der verantwortlichen Person (Ärzt:in oder<br />

Leistungserbringer:in) möglich. Aber achten Sie darauf:<br />

Änderungen, die durch Leistungeserbringer:innen<br />

durchgeführt werden dürfen, müssen zusätzlich mit „Änderung<br />

durch LE“ gekennzeichnet werden. Wichtig ist,<br />

dass trotz Korrektur alle Angaben lesbar bleiben. Von<br />

Fall zu Fall sind zudem verschiedene Besonderheiten zu<br />

berücksichtigen. Umfangreiche Informationen zum passenden<br />

Vorgehen bei Rezeptkorrekturen finden Sie unter:<br />

is.gd/rezkorr<br />

Auf Absetzung richtig reagieren<br />

Schieben Sie nichts auf die lange Bank: Ihre Absetzungen<br />

sollten Sie umgehend sichten und bearbeiten – behalten<br />

Sie dabei die verkürzten Verjährungsfristen der<br />

neuen Rahmenverträge im Auge. Sofern eine Korrektur<br />

möglich ist, sollten Sie diese umgehend vornehmen bzw.<br />

vom Arzt vornehmen lassen und das Rezept neu einreichen.<br />

Fällt Ihnen auf, dass der zuständige Kostenträger<br />

eine Absetzung zu Unrecht vorgenommen hat, gilt es,<br />

konsequent Widerspruch einzulegen.<br />

Wichtig ist es, sich direkt um mögliche Korrekturen zu<br />

kümmern. Im Alltag kann es schnell einmal passieren,<br />

dass solche Verordnungen oder Kürzungsmitteilungen<br />

zu lange liegen bleiben und verfristen. Damit würden<br />

letzten Endes von Ihnen erbrachte Leistungen nicht vergütet<br />

werden.<br />

Mehr zum Thema erfahren Sie auch im Webinar zum<br />

Vermeiden von Absetzungen: is.gd/absetz<strong>01</strong><br />

Neue Preise in der<br />

Physiotherapie seit <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2024</strong><br />

Bitte beachten Sie, dass ab dem <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2024</strong> in der Physiotherapie<br />

neue Preise gelten. Rezepte mit Behandlungen<br />

vor und nach diesem Datum werden gesplittet<br />

und die Preise<br />

ine<br />

nach<br />

der häufigsten<br />

dem jeweiligen<br />

fokalen<br />

Behandlungsdatum<br />

berechnet. Eine Übersicht der neuen Preise finden<br />

Dystonien<br />

ist die zervikale Dystonie (ZD). Dabei<br />

Sie auf unserer Website. Optica-Kund:innen finden die<br />

handelt es sich um eine Fehlhaltung<br />

neuen Preislisten auch im Kundenportal MeinOptica.<br />

des Kopfes, bedingt durch unwillkürliche<br />

Muskelspannungen der Hals-<br />

bit.ly/3tMpfOa<br />

und Nackenmuskeln. Im weiteren<br />

BG/DGUV: Verlauf Neue entstehen Preise für Schmerzen Physiotherapie<br />

durch<br />

und Ergotherapie die partielle seit oder <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2024</strong> permanente Anspannung<br />

Sie, dass der ab entsprechenden dem <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2024</strong> Mus-<br />

in der Ergo-<br />

Bitte beachten<br />

therapie und kulatur. Physiotherapie Die meisten neue ZDs Preise sind für idiopathisch<br />

der und neuen bestehen Preise in finden der Regel Sie auf un-<br />

die BG gelten.<br />

Eine Übersicht<br />

serer Website.<br />

lebenslang.<br />

Optica-Kund:innen finden die neuen<br />

Preislisten auch im Kundenportal MeinOptica.<br />

bit.ly/47yQMAu<br />

Physiotherapie<br />

TI für Ergotherapie, als Ergänzung Logopädie<br />

und Podologie: Die Therapie Jetzt für der <strong>2024</strong> Wahl ist registrieren<br />

eine selektive<br />

TI auch periphere für Sie. Denervierung Auch wenn der noch<br />

<strong>2024</strong> startet die<br />

Fragen offen betroffenen sind, können Muskeln Sie sich mittels bereits lokaler heute ganz<br />

einfach vorbereiten. Injektion Registrieren von Botulinum-Neurotoxin<br />

automatisch (BoNT). Bisher auf Sie konnte zu, sobald studien-<br />

die Förde-<br />

Sie sich unverbindlich<br />

– wir kommen<br />

rungsmodalitäten basiert für keine Sie festgelegt eindeutige sind Empfehlungen<br />

und informieren<br />

Sie in unseren TI-News<br />

für die physiotherapeutische<br />

regelmäßig.<br />

Melden Sie sich gerne an: bit.ly/3NZ2ayF<br />

Behandlung der ZD ableitet werden.<br />

Ein Vergleich der bisherigen Studien<br />

untereinander ist überdies durch unterschiedliche<br />

physiotherapeutische<br />

Behandlungen und die Bestimmung<br />

unterschiedlicher Zielparameter<br />

erschwert. Dennoch hebt die S1-<br />

Fragen zur Abrechnung?<br />

Leitlinie die additive Physiotherapie<br />

neben der primären BoNT-Therapie<br />

Unser Kundenservice antwortet Ihnen persönlich.<br />

Einfach unter<br />

hervor.<br />

0711 99373-2000 anrufen oder eine<br />

E-Mail schreiben: kundenservice@optica.de.<br />

INFORMIERT<br />

Aktuelles aus der Welt<br />

der Abrechnung von<br />

Heilmitteln<br />

Impressum<br />

Zukunft Praxis, Ausgabe <strong>01</strong>/<strong>2024</strong><br />

(Erscheinungsweise: monatlich)<br />

Herausgeber:<br />

Optica Abrechnungszentrum Dr. Güldener GmbH,<br />

Marienstraße 10, 7<strong>01</strong>78 Stuttgart<br />

Vertreten durch die Geschäftsführer Konrad<br />

Bommas, Markus Kinkel und Dr. Jochen Pfänder<br />

Telefon: 0711 99373-2000, Telefax: 0711 99373-2025<br />

E-Mail: info@optica.de<br />

Optica-Redaktion: Fabian Maier (V.i.S.d.P.)<br />

Verlag: Fazit Communication GmbH,<br />

Pariser Straße 1, 60486 Frankfurt am Main<br />

Konzept: Jan Philipp Rost, Michael Hasenpusch,<br />

Johannes Göbel<br />

Art Direktion: Oliver Hick-Schulz<br />

Produktion: Anabell Krebs<br />

Text: Michael Hasenpusch, Johannes Göbel<br />

Druck: Seltersdruck & Verlag Lehn GmbH & Co. KG, Selters<br />

Fotografie:<br />

Schutzumschlag+Titel: Thibault Renard/iStock,<br />

S. 8: allanswart/iStock, S. 9: Irina_Strelnikova/iStock,<br />

S. 10: Irina_Strelnikova/iStock S. 10: Yellow duck/iStock,<br />

S. 11: Paul Dudikov/iStock, S. 11: Maria Petrishina/iStock,<br />

S. 12/13: miniserie/GettyImages, S. 14: tba, S. 16: simplehappyart/AdobeStock,<br />

S. 18: tba, S. 19: Life Background/<br />

iStock<br />

Vorschau 02/24<br />

INTERDISZIPLINÄR ERFOLGREICH<br />

Die Zusammenarbeit von Physio- und<br />

Ergotherapie sowie Logopädie hat in den<br />

letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.<br />

ZUKUNFT PRAXIS blick auf den Trend<br />

und veranschaulicht seine Chancen und<br />

Herausforderungen.<br />

18 ZUKUNFT PRAXIS THEMA<br />

ZUKUNFT PRAXIS SERVICE 19


Software mit<br />

Soft Skills.<br />

LA<br />

Evolution!<br />

Zur<br />

Live-Demo<br />

optica.de/viva-demo<br />

Optica Viva ist eine Software der Praxino GmbH<br />

ZUKUNFT PRAXIS SERVICE 20

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