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12/2023

Die Titelthemen im Dezember: Happy X-Mas - Warum sich die Festtage für Praxisinhaber:innen lohnen // Bilanz und Ausblick mit der ZVK-Generalsekretärin // Elektronischer Fortschritt: Wie es mit dem E-Rezept weitergeht

Die Titelthemen im Dezember: Happy X-Mas - Warum sich die Festtage für Praxisinhaber:innen lohnen // Bilanz und Ausblick mit der ZVK-Generalsekretärin // Elektronischer Fortschritt: Wie es mit dem E-Rezept weitergeht

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№ <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />

Was Therapeut:innen jetzt bewegt<br />

Jetzt auch<br />

per App<br />

HAPPY X-MAS<br />

Warum sich die Festtage für Praxisinhaber:innen lohnen


Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

vermutlich liegt die diesjährige Weihnachtsfeier Ihrer Praxis schon hinter<br />

Ihnen – oder halten Sie vielleicht gar nicht so viel von solchen Gemeinschaftsaktivitäten?<br />

Zugegeben: Der anspruchsvolle Arbeitsalltag muss<br />

einem erst mal Raum für die Planung von Feierlichkeiten lassen. Für unsere<br />

aktuelle Titelgeschichte haben wir Praxisinhaber:innen getroffen, die<br />

die Weihnachtszeit nutzen, um ihren Mitarbeiter:innen etwas Gutes zu tun<br />

und den Zusammenhalt des Teams zu stärken. Warum sich das lohnt,<br />

veranschaulicht auch Ralf Jentzen, erfahrener Berater von Praxen, im Interview.<br />

Dabei wird zudem deutlich, wie wichtig Aspekte sind, etwa in finanzieller<br />

Hinsicht, die nicht unbedingt auf der Hand liegen. Entnehmen<br />

Sie auch dieser Ausgabe der ZUKUNFT PRAXIS Wissenswertes und Anregendes<br />

– vor allem aber wünschen wir Ihnen frohe Festtage und alles<br />

Gute für den Jahreswechsel!<br />

Ihr<br />

Dr. Jochen Pfänder<br />

Optica-Geschäftsführer


Therapie<br />

in Zahlen<br />

Neue Daten zu Therapie und<br />

Gesundheitswesen<br />

Kurz und<br />

kompakt<br />

Aktuelle Infos und Ratgeber<br />

Recht zu Gemeinschaftspraxen<br />

Ein starkes<br />

Netzwerk<br />

Der Theracampus® bündelt Angebote<br />

für Praxisinhaber:innen<br />

Happy X-mas,<br />

happy Praxis<br />

Was die Festtage mit Mitarbeiterbindung<br />

zu tun haben<br />

„Wir werden nicht<br />

lockerlassen“<br />

Bilanz und Ausblick: Interview<br />

mit der ZVK-Generalsekretärin<br />

Schritt für Schritt,<br />

Bit für Bit<br />

Elektronischer Fortschritt: Wie<br />

es mit dem E-Rezept weitergeht<br />

Tierische Helfer<br />

PRAXISnah mit Atem-, Sprech-<br />

und Stimmlehrerin Lisa Hauser<br />

Wieder aufstehen<br />

Über die Therapie nach intensivmedizinischer<br />

Behandlung<br />

Optica informiert<br />

Vordrucke, neue Webinare und<br />

die ZUKUNFT PRAXIS-App


THERAPIE<br />

IN ZAHLEN<br />

THERAPIE<br />

IN ZAHLEN<br />

26,2 Mio.<br />

ODER 31,4 PROZENT DER MENSCHEN IN<br />

DEUTSCHLAND WAREN 2021 VON ÄRZTLICH<br />

DOKUMENTIERTEN RÜCKENSCHMERZEN<br />

BETROFFEN, was 11,6 Milliarden Euro oder 2,8<br />

Prozent aller Krankheitskosten verursachte.<br />

Das geht aus dem kürzlich erschienenen<br />

„Gesundheitsatlas Deutschland –<br />

Rückenschmerzen“ hervor.<br />

Weitere Infos finden Sie hier:


190<br />

AUSSTELLER:INNEN, DIE IHRE PRODUKTE<br />

UND DIENSTLEISTUNGEN FÜR DIE BEREICHE<br />

THERAPIE, REHABILITATION UND PRÄVENTION<br />

PRÄSENTIEREN, erwartet die Messe Stuttgart zur<br />

TheraPro 2024 vom 26. bis 28. Januar 2024 in<br />

Stuttgart.<br />

1.000 Euro<br />

Created by Good Father<br />

from the Noun Project<br />

PAUSCHALE STEHEN DENJENIGEN JÄHRLICH ALS<br />

FÖRDERUNG ZU, die mindestens eine Videotherapie<br />

im Jahr erbringen und einen zertifizierten Videodienst<br />

nutzen. Der Antrag für <strong>2023</strong> kann noch bis Ende des<br />

Jahres gestellt werden.<br />

Weitere Infos finden Sie hier:


70.332<br />

HEILMITTELERBRINGER:INNEN<br />

WAREN LAUT ARGE-ZULASSUNGSPORTAL<br />

IM 1. QUARTAL <strong>2023</strong> ZUGELASSEN. Davon waren<br />

42.695 Physiotherapeut:innen, 10.522 Ergotherapeut:innen,<br />

6.336 Podolog:innen und 10.763 Stimm-, Sprech-,<br />

Sprach- und Schlucktherapeut:innen.<br />

⅓<br />

ODER MEHR ÄRZT:INNEN UND PSYCHO-<br />

THERAPEUT:INNEN STEHEN LAUT DER KASSEN-<br />

ÄRZTLICHEN BUNDESVEREINIGUNG KURZ VOR<br />

DEM RENTENEINTRITT. Bei den Hausärzt:innen<br />

sind es 36,6 Prozent, bei den ärztlichen Psychotherapeut:innen<br />

sogar 56 Prozent.


DIGITALE DATEN<br />

Entscheidend ist<br />

die Souveränität<br />

Neben dem Digital-Gesetz (DigiG) wurde jüngst ein weiteres, eng verwandtes<br />

Thema in einer öffentlichen Anhörung im Bundestag diskutiert:<br />

das Gesundheitsdatennutzungsgesetz, kurz GDNG. Und wie so oft<br />

gibt es ein Einerseits und ein Andererseits. Einerseits begrüßten die<br />

geladenen Expert:innen das Vorhaben, die Gesundheitsdaten zum<br />

Wohl von Forschung und Versorgung systematisch für „gemeinwohlorientierte<br />

Zwecke“ auszuwerten. Andererseits warnen sie, die sensiblen<br />

Daten müssten geschützt werden. Dafür gibt es tatsächlich eine<br />

Reihe von guten Gründen, zum Beispiel könnten Gesundheitsdaten in<br />

den falschen Händen für Diskriminierung von Arbeitgebern oder Versicherungen<br />

genutzt werden. Deshalb ist es zum Beispiel nach Ansicht<br />

des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) entscheidend, dass<br />

die Verbraucher:innen immer souverän selbst über die Verwendung<br />

ihrer Daten entscheiden können.<br />

Weitere Infos finden Sie hier:


Kurz &<br />

Knapp<br />

Die Preise für Behandlungen von gesetzlich unfallversicherten Patient:innen<br />

steigen bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />

(DGUV) und der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und<br />

Gartenbau (SVLFG) zum 1. Januar 2024 im gewichteten Durchschnitt<br />

um 4,9 Prozent. Künftig sollen sie automatisch angepasst werden.<br />

Der Weltverband World Physiotherapy (WPT) hat seinen Jahresbericht<br />

2022 veröffentlicht. Basis für den Report ist die jährliche Erhebung<br />

unter den Mitgliedern, die 2022 an <strong>12</strong>5 Mitgliedsorganisationen<br />

verschickt und von 116 (93 Prozent) beantwortet wurde. Der WPT<br />

wurde 1951 gegründet und repräsentiert mehr als 600.000 Physiotherapeut:innen<br />

weltweit.<br />

Die S2k-Leitlinie für Diagnostik und Therapie der Parkinson-Krankheit<br />

ist komplett überarbeitet worden. Betont wird darin auch die Bedeutung<br />

einer multidisziplinären, teambasierten Versorgung für die Verbesserung<br />

der Lebensqualität.


BÜROKRATIEABBAU<br />

„BMG-Empfehlungen<br />

unvollständig“<br />

Der Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) beklagt, dass die<br />

Vorschläge der Verbände für eine Entbürokratisierung vom Bundesgesundheitsministerium<br />

(BMG) nicht berücksichtigt wurden. Die Forderungen<br />

bezogen sich auf die vier Bereiche Patient:innenzuzahlungen,<br />

Verordnungen, eVerordnung und Wirtschaftlichkeitsprüfungen<br />

der Ärzt:innen. Das BMG hatte Anfang November <strong>2023</strong> seine Eckpunkte<br />

vorgelegt. Mehr Infos zu den SHV-Empfehlungen und den BMG-Eckpunkten<br />

finden Sie hier:<br />

AKADEMISIERUNG<br />

Modellstudiengänge entfristet<br />

Der Bundesrat hat am 24. November dem Pflegestudiumstärkungsgesetz<br />

zugestimmt und damit laut Bündnis Therapieberufe die Modellstudiengänge<br />

in den Therapieberufen ab 1. Januar 2025 entfristet.<br />

Zukünftig erhalten demnach Studierende in der Pflege für die<br />

Dauer ihres Studiums eine angemessene Vergütung. Ende Oktober<br />

habe sich der Wissenschaftsrat klar für eine Stärkung der Wissenschaft<br />

in den Therapieberufen ausgesprochen. Auch beim TherapieGipfel<br />

<strong>2023</strong> Mitte November gab es „Ansätze, die uns motivieren,<br />

nicht locker zu lassen und die Vollakademisierung für alle drei Therapieberufe<br />

weiterhin zu fordern“, sagte Professor Bernhard Borgetto,<br />

Sprecher des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen.


EVIDENZ<br />

Einmaleins<br />

der Statistik<br />

Was wirkt und was nicht, ist eine der zentralen Fragen der Gesundheitsversorgung,<br />

und die Cochrane Deutschland Stiftung ist seit 30<br />

Jahren dafür eine der ersten Adressen. In der Serie „Einmaleins der<br />

Statistik“ widmet sich Cochrane den statistischen Feinheiten medizinischer<br />

Studienergebnisse – und wie sie zu deuten sind. Zur Illustration<br />

dient ein nicht-medizinisches Beispiel: Wenn es heißt, dass die<br />

tödlichen Haiangriffe innerhalb eines Jahres weltweit um 43 Prozent<br />

zugenommen haben, ist das beängstigend. Wenn man aber weiß, dass<br />

die absolute Zahl bei 7 lag und im nächsten Jahr bei 10 – weltweit –,<br />

klingt es schon weit weniger dramatisch.


RATGEBER RECHT<br />

Der Gemeinschaft<br />

gerecht werden<br />

Die Vor- und Nachteile einer Gemeinschaftspraxis fasst<br />

Rechtsanwalt Dr. Dr. Thomas Ruppel für Sie zusammen<br />

und diskutiert als Alternative die Praxisgemeinschaft.<br />

Eine Gemeinschaftspraxis bringt viele Vorteile mit sich, zum Beispiel ein<br />

breiteres Therapieangebot, ein größerer und damit professionellerer Eindruck<br />

bei Patient:innen, eine gesicherte Urlaubs- und Krankheitsvertretung<br />

und eine deutlich bessere Auslastung der vorhandenen Ressourcen.<br />

Sie hat aber auch Nachteile: Man muss Kompromisse eingehen, sich mit<br />

dem oder der Praxispartner:in abstimmen und auch zurückstecken können.<br />

Vor Abschluss eines Gesellschaftsvertrages müssen daher alle wesentlichen<br />

Punkte der Kooperation intensiv besprochen werden.<br />

Ebenso wichtig sind klare Regeln zur Beteiligung am Gesellschaftsvermögen<br />

(Anteile), zu den Stimmrechten und zur Gewinn- und Verlustverteilung.<br />

Ein Gesellschafter, der ständig überstimmt wird, sorgt genauso<br />

für Unzufriedenheit wie eine ungerechte Gewinn- und Verlustverteilung.<br />

Als Alternative zur Gemeinschaftspraxis bietet sich in manchen<br />

Fällen die Praxisgemeinschaft an. Auch sie wird in der Rechtsform der<br />

Gesellschaft bürgerlichen Rechts geführt, allerdings mit anderen Vertragsinhalten<br />

und Zielen. Denn bei dieser wird nicht die gemeinsame<br />

Berufsausübung vergesellschaftet, sondern nur bestimmte Ressourcen<br />

werden gemeinsam genutzt. Behandlung und Abrechnung erfolgen<br />

rechtlich getrennt, Vertragspartner der Behandlungsverträge wird der<br />

oder die einzelne Therapeut:in, nicht die Gesellschaft.


„ONE-STOP-SHOP“<br />

EIN STARKES<br />

NETZWERK<br />

Auf der TheraPro vom 26. bis 28. Januar 2024<br />

ist Optica Teil des Theracampus®.<br />

In ZUKUNFT PRAXIS stellen sich die<br />

verschiedenen Partner vor.


Der Theracampus® ist das Ergebnis einer innovativen Vision der<br />

Schupp GmbH & Co. KG: die Schaffung eines starken Netzwerks von<br />

Partnern, die sämtliche Ressourcen bereitstellen, die für die erfolgreiche<br />

Praxisgründung und den reibungslosen Betrieb erforderlich sind.<br />

Unter dem Namen Theracampus® vereinen sich Expert:innen, um ein<br />

umfassendes Leistungsspektrum zu bieten – alles unter einem Dach,<br />

Ihrem „One-Stop-Shop“ für den optimalen Start und die erfolgreiche<br />

Weiterentwicklung Ihrer Praxis.<br />

Das Netzwerk umfasst renommierte Partner, die sich auf verschiedene<br />

Fachgebiete spezialisiert haben. Von Abrechnung, Praxisausstattung<br />

oder Verbrauchsmaterialien über Trainings- und Analysegeräte, Innenausstattung<br />

und Architektur bis hin zu Trainingskonzepten, Unternehmensberatung,<br />

Fortbildung, Softwarelösungen, Marketingberatung<br />

und Finanzierung – der Theracampus® ist die Anlaufstelle, die alles<br />

bietet, was Sie benötigen, um Ihre Praxis zum Erfolg zu führen.<br />

Ein großer Vorteil für Besucher auf der TheraPro und anderen Messen<br />

liegt in der Flexibilität: Es besteht keine Verpflichtung zur Abnahme<br />

aller Leistungen. Jede:r kann die Leistungen auswählen, die am besten<br />

zu den jeweiligen individuellen Anforderungen passen.<br />

Consularis: Professionelle Beratung<br />

Ob bei Existenzaufbau, Unternehmensoptimierung<br />

oder Onlinepräsentation: Das Team von<br />

Consularis hilft Ihnen dabei, sich professionell<br />

und sicher aufzustellen und berät insbesondere<br />

zu Daten- und Arbeitsschutz sowie Hygienezertifizierung.<br />

consularis.de


Fifty-Fifty Design:<br />

Partner für Praxisgestaltung<br />

Innenarchitekt Dustin Kuhl und sein Team sind<br />

spezialisiert auf die Gestaltung von Praxen und<br />

Fitnesstudios. Modern, stylish, innovativ und zugleich<br />

praktisch: Fifty-Fifty Design entwirft Raumlösungen,<br />

die auf die jeweiligen Kund:innen zugeschnitten<br />

sind. fiftyfiftydesign.de<br />

Fitundgesund.coach:<br />

Plattform für Präventionskurse<br />

Fitundgesund.coach bietet Praxen ein umfangreiches<br />

Portfolio an Präventionskursen aus den<br />

Feldern Bewegung, Entspannung und Ernährung.<br />

Praxisinhaber:innen können die Kurse<br />

übernehmen, um den Rest – einschließlich Zuschüsse<br />

der Krankenkassen – kümmert sich<br />

Fitundgesund.coach.<br />

Fortbildungsakademie Markus Pschick:<br />

Vielfältig lernen<br />

Von der Atem- bis zur Wirbelsäulentherapie: Das<br />

Kursangebot der Fortbildungsakademie Markus<br />

Pschick ist vielfältig und an über 50 Standorten<br />

in Deutschland und im Ausland zugänglich. Wer<br />

für die Kurse nicht verreisen möchte, kann von<br />

den ebenfalls zahlreichen Inhouse-Seminaren<br />

profitieren. fobi-akademie.de<br />

MEDIsecur: Finanzen im Fokus<br />

Als auf das Heilwesen spezialisierter Finanzdienstleister<br />

berät Sie die MEDIsecur zu Vorsorgethemen<br />

und Benefits wie betrieblicher Altersversorgung<br />

und Krankenversicherung und bietet<br />

zum Beispiel speziellen Versicherungsschutz für<br />

logopädische und physiotherapeutische Praxen.<br />

medisecur.de


mister bk!: Passgenaue Kommunikation<br />

Ihre Designschmiede für Kommunikation und<br />

Strategie: Mit Leidenschaft und Expertise gestalten<br />

wir Marketing, Kommunikation, Print- und<br />

Webdesign. Partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

steht bei uns im Mittelpunkt. Wir leben Design!<br />

mister-bk.de<br />

Optica: Einfach. Begeisternd.<br />

Optica zählt seit 50 Jahren zu den führenden<br />

Abrechnungs- und Finanzdienstleistern für Heilund<br />

Hilfsmittelberufe. Als einer der Wegbereiter<br />

der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen<br />

unterstützen wir Heilmittelerbringer:innen<br />

mit zukunftsorientierten Softwarelösungen und<br />

bei der Anbindung an die TI. optica.de<br />

POSITION Consulting:<br />

Praxen begleiten<br />

POSITION Consulting bietet praxiserprobte<br />

Lösungen für den unternehmerischen Erfolg in<br />

der Physiotherapie. Mitarbeitergewinnung und<br />

-zufriedenheit sowie starke Arbeitgeberpositionierung<br />

stehen dabei ebenso im Fokus wie<br />

Praxis organisation und Steigerung der Umsatzrentabilität.<br />

position-consulting.de<br />

S&U Medizintechnik:<br />

Produkte für Therapien<br />

Die S&U Medizintechnik GmbH verfügt über<br />

langjährige Erfahrung in diversen medizinischen<br />

Fachbereichen und hat sich zudem zu einem der<br />

führenden Dienstleister und Anbieter von Produkten<br />

im Bereich der CPM-Therapie und Elektrotherapie<br />

entwickelt. su-medizintechnik.de


Zell38 Health Group:<br />

Nahrungsergänzungen nutzen<br />

Kernprodukt der Zell38 Health Group sind hochwertige,<br />

orthomolekulare Nahrungsergänzungen,<br />

die den Genesungsprozess unterstützen und die<br />

Patientenzufriedenheit steigern. Dabei ist die<br />

jahrzehntelange Forschung von Dr. Dirk Kuhlmann<br />

Grundlage der Zell38-Formeln. zell38health.com<br />

SCHUPP:<br />

Angebote für den Praxisalltag<br />

Die Schupp GmbH und Co. KG steht für eine<br />

Vielfalt hochwertiger Produkte für den Praxisalltag:<br />

von Massagemitteln über Therapieliegen,<br />

Kleingeräte und Lehrmaterial bis hin zu MTT-Geräten.<br />

Aber auch Wellness-Angebote, Beratung<br />

zu Existenzgründung und Einrichtung sowie<br />

Wartung und Service zählen zum Portfolio.<br />

schupp.shop


XMAS<br />

MITARBEITERBINDUNG<br />

HAPPY<br />

X-MAS,<br />

HAPPY<br />

PRAXIS<br />

Weihnachten steht vor der Tür.<br />

Und damit nicht nur das Fest der<br />

Liebe, sondern auch das Fest der<br />

Mitarbeiterbindung. ZUKUNFT PRAXIS<br />

hat sich einmal umgehört.<br />

TEXT:<br />

MARTIN SCHMITZ-KUHL


Retention Management. Organisational Commitment. Employer<br />

Branding. Es gibt viele Fachbegriffe, die das umschreiben,<br />

was die meisten Praxisinhaber:innen ohnehin<br />

das ganze Jahr über machen – nämlich einen guten Job<br />

als Arbeitgeber:in. Ziel ist immer, dass sich die Mitarbeiter:innen<br />

in der Praxis wohlfühlen, sie gerne dort arbeiten<br />

und das Team auch als Ganzes funktioniert. Doch Weihnachten<br />

ist natürlich nicht ein Datum wie jedes andere, sondern ein besonders<br />

emotionales Fest, an dem die Wertschätzung gegenüber dem<br />

Team noch einmal besonders gut zum Ausdruck gebracht werden<br />

kann. Durch entsprechende Maßnahmen – wie ein Weihnachtsfest,<br />

ein Weihnachtsgeschenk oder das gute alte Weihnachtsgeld – wird<br />

nicht nur die Arbeitsmotivation gesteigert, sondern auch ein positives<br />

Arbeitsklima gefördert. Praxisinhaber:innen haben in dieser Zeit die<br />

Möglichkeit, ihre Anerkennung und Fürsorge für die Mitarbeiter:innen<br />

auf eine persönliche und emotionale Weise zu zeigen, was nicht zuletzt<br />

auch das Gefühl der Zugehörigkeit und Identifikation mit der Praxis<br />

stärkt. Das trägt dazu bei, das Engagement der Mitarbeiter:innen<br />

zu festigen und deren Zufriedenheit zu erhöhen, was wiederum einen<br />

positiven Einfluss auf die Leistungsbereitschaft und die langfristige<br />

Bindung an die Praxis hat. In diesem Sinne stellen wir Ihnen drei Beispiele<br />

vor und wünschen frohe Weihnachten!


Auf christliche Motive wird verzichtet<br />

„Das Team muss gehegt und gepflegt werden. Gerade in Zeiten des<br />

Fachkräftemangels bei gleichzeitig steigender Nachfrage ist das sehr<br />

wichtig“, sagt Praxisinhaberin Stefanie Muñoz-Valenzuela. „Ohne ein<br />

gutes, motiviertes und loyales Team ist eine Praxis nichts wert.“ Deshalb<br />

spielt auch Weihnachten für die Logopädin eine wichtige Rolle.<br />

Weil das Team in diesem Jahr sehr viel geleistet habe, buchte sie<br />

diesmal einen Tisch für das Weihnachtsessen nicht in einem normalen<br />

Restaurant, sondern in Harald Wohlfahrts Palazzo, inklusive Gourmet-<br />

Menü und Entertainment. Weihnachtlich geht es auch in ihrer Praxis<br />

zu, mit Lichtern und winterlicher Dekoration. Auf christliche Motive<br />

wird dagegen verzichtet, „um jeder Religion gerecht werden zu können“.<br />

Letztes Jahr gab es zudem für alle Kolleg:innen einen Adventskalender<br />

sowie ein Geschenk zu Weihnachten. Und in diesem Jahr?<br />

„Ich plane eine Bonizahlung und noch etwas. Was genau, verrate ich<br />

aber nicht. Das ist noch geheim.“


Die Feier bewusst vorverlegt<br />

„Wir glauben fest daran, dass glückliche und zufriedene Mitarbeiter:innen<br />

das Herzstück eines erfolgreichen Unternehmens sind“, sagt<br />

Joscha Trommler, Leiter der Daniel Philipp Physiotherapie mit mehreren<br />

Standorten zwischen Bonn und Oberhausen. Zur Weihnachtsfeier<br />

sind alle Mitarbeiter:innen eingeladen, um gemeinsam in festlicher<br />

Atmosphäre zu feiern. „Nicht dabei fehlen dürfen kulinarische<br />

Köstlichkeiten, festliche Dekorationen und weihnachtliche Musik“, so<br />

Trommler – selbst wenn schon im November gefeiert wurde, um den<br />

Stress in der Adventszeit zu umgehen. Eine weitere Tradition ist die<br />

Weihnachtsüberraschung für jede:n Mitarbeiter:in. Die Auswahl des<br />

Geschenks ist sorgfältig durchdacht, um sicherzustellen, dass es etwas<br />

Besonderes ist. „Ob personalisierte Geschenke, Gutscheine oder<br />

nützliche Artikel, wir möchten, dass sich unsere Mitarbeitenden geschätzt<br />

fühlen und wissen, dass ihre harte Arbeit und ihr Engagement<br />

für uns von unschätzbarem Wert sind.“


Größtes Happening des Jahres<br />

Angebote für die Mitarbeiter:innen prägen das ganze Jahr bei der<br />

Praxis Physio Family in Koblenz. Fast könnte man meinen, der Arbeitsalltag<br />

würde nur aus Teamevents bestehen. Von daher ist es kein<br />

Wunder, dass auch Weihnachten „als größtes Happening des Jahres“<br />

gebührend zelebriert wird, so Inhaberin Elisa Kroth. Statt „Ho Ho Ho“<br />

und „Ihr Kinderlein kommet“ wird jedes Jahr ein eher unweihnachtliches<br />

Motto ausgerufen. 2022 war das „Back to the 80s“ und in diesem<br />

Jahr ist es „Geschlechtertausch“. Darauf freue sich das ganze<br />

Team bereits Tage vorher, erzählt Kroth. Doch in Koblenz wird eben<br />

nicht nur gefeiert, sondern auch hart gearbeitet. Deshalb macht die<br />

Praxis zwischen den Jahren in diesem Jahr zum ersten Mal zu – zu<br />

Lasten des Arbeitgebers. „Teambuilding und Employer Branding sind<br />

langfristige Investitionen – man zahlt erstmal lange Zeit jede Menge<br />

ein, bekommt dann aber eine wahnsinnige Rendite in Form von dankbaren<br />

und motivierten Arbeitnehmer:innen“, ist Kroth überzeugt.


INTERVIEW<br />

„Gute Gelegenheit,<br />

Danke zu sagen“<br />

Unternehmensberater RALF JENTZEN<br />

über das Fest der Liebe – und die<br />

Möglichkeiten, steueroptimiert und doch<br />

ganz weihnachtlich Anerkennung und<br />

Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen.


Herr Jentzen, sollte man aus Ihrer Sicht zu Weihnachten etwas für die<br />

Mitarbeiterbindung tun?<br />

Natürlich! Weihnachten ist die Zeit, in der Sie das Jahr noch einmal<br />

Revue passieren lassen und eine gute Gelegenheit, einfach noch<br />

einmal Danke für die geleistete Arbeit zu sagen. Dafür gibt es jede<br />

Menge Möglichkeiten, von der Weihnachtsfeier bis zum Weihnachtsgeld.<br />

Und viele der Möglichkeiten sind steueroptimiert, kosten beide<br />

Seiten also noch nicht einmal so arg viel Geld.<br />

Weihnachten ist die Zeit, in der<br />

Sie das Jahr noch einmal Revue<br />

passieren lassen und eine gute<br />

Gelegenheit, einfach nochmal Danke<br />

für die geleistete Arbeit zu sagen.<br />

Dann gehen wir mal die Möglichkeiten durch: Wie sieht es aus mit<br />

einem Weihnachtsgeschenk?<br />

Ein Weihnachtsgeschenk können Sie über den sogenannten Sachbezug<br />

machen, der ist bis 50 Euro steuerfrei. Allerdings geht das nur,<br />

wenn Sie Ihren Mitarbeiter:innen nicht schon solche Sachbezüge generell<br />

jeden Monat zukommen lassen. Sie können nämlich zwölfmal<br />

im Jahr beispielsweise eine Tankkarte oder einen Gutschein für den<br />

Supermarkt oder das Fitnessstudio verschenken, nicht nur einmal zu<br />

Weihnachten. Allerdings erlebe ich immer wieder, dass diese Möglichkeiten<br />

zur Mitarbeiterbindung nicht genutzt werden, weil sie einfach<br />

nicht bekannt sind.<br />

Beliebt sind auch Weihnachtsfeiern. Empfehlenswert?<br />

Unbedingt! Für eine solche betriebliche Feier gibt es einen steuerlichen<br />

Freibetrag von ungefähr 110 Euro pro Mitarbeiter:in. Ich könn-


te jetzt nachschauen, wieviel das genau ist, allerdings bin ich kein<br />

Steuerberater und darf deshalb solche Tipps ohnehin nicht rechtsverbindlich<br />

geben.<br />

Gibt es noch weitere Möglichkeiten von steuerfreien Geldzuwendungen?<br />

Sie können auch einen Zuschuss zu einem Weihnachtsurlaub geben.<br />

Das muss auch kein richtiger Urlaub sein, sondern kann auch den<br />

Besuch einer Wellnesstherme oder eines Freizeitparks betreffen. Das<br />

läuft dann unter „Erholungsbeihilfe“ – 156 Euro pro Mitarbeiter:in plus<br />

104 Euro für den oder die Ehepartner:in und 52 Euro pro Kind. Der<br />

Verwendungszweck muss dann nur mit einer Quittung nachgewiesen<br />

werden. Aber auch hier empfehle ich, das Prozedere mit dem oder<br />

der Steuerberater:in abzusprechen, die das eigentlich wissen sollten,<br />

aber viel zu oft ihren Kund:innen davon nichts erzählen.<br />

In diesem und im nächsten Jahr<br />

haben Sie die Möglichkeit, Ihren<br />

Mitarbeiter:innen eine besondere<br />

Zuwendung zukommen zu lassen,<br />

die um die Zeit des Weihnachtsfestes<br />

genutzt werden kann.<br />

Wie sieht es mit Sonderurlaub zwischen den Jahren aus?<br />

Da bin ich skeptisch, ob sich dieser Umsatzausfall tatsächlich rechnen<br />

würde – ganz abgesehen davon, dass Ihre Patient:innen dann ziemlich<br />

lange nicht versorgt wären. Aber die Praxis an Heiligabend oder<br />

an Silvester zu schließen und nicht halbtags zu öffnen, könnte durchaus<br />

von den Mitarbeitenden goutiert werden und sich deshalb positiv


auf die Zufriedenheit und die Bindung ans Unternehmen auswirken<br />

– allerdings nicht in diesem Jahr, da fallen diese beiden Tage nämlich<br />

auf einen Sonntag (lacht).<br />

Bleibt noch das Weihnachtsgeld.<br />

In diesem und im nächsten Jahr haben Sie die Möglichkeit, Ihren<br />

Mitarbeiter:innen eine besondere Zuwendung zukommen zu lassen,<br />

die um die Zeit des Weihnachtsfestes genutzt werden kann. Diese<br />

Zuwendung ist nicht als klassisches Weihnachtsgeld zu verstehen,<br />

sondern als eine „Inflationsausgleichspauschale zur Weihnachtszeit“.<br />

Denn Sie dürfen <strong>2023</strong> und 2024 einen Inflationsausgleich von<br />

maximal je 3.000 Euro bezahlen. Wenn Sie das nicht schon sukzessive<br />

unter dem Jahr ausgezahlt haben, ist Weihnachten natürlich<br />

eine hervorragende Gelegenheit, die Mitarbeiter:innen am Ende<br />

des Jahres mit diesem Geldsegen zu überraschen und sich erkenntlich<br />

zu zeigen.<br />

Das heißt, ab 2025 kann man dieses „Weihnachtsgeld“ nicht mehr<br />

auszahlen?<br />

Nicht mehr als Inflationsausgleich, aber Sie können natürlich trotzdem<br />

das gute alte Weihnachtsgeld bezahlen – selbst wenn es dann Lohnbestandteil<br />

ist und versteuert werden muss. Ich empfehle Praxisinhaber:innen<br />

immer, auch mal über diese eben besprochenen steueroptimierten<br />

Dinge hinauszugehen, um zu zeigen, wie wertvoll der<br />

oder die Mitarbeiter:in für Sie im vergangenen Jahr war – als Anerkennung,<br />

Wertschätzung und vielleicht auch Motivationsschub für das<br />

kommende Jahr.<br />

Ralf Jentzen, Sportwissenschaftler und Gründer von Coactiv Consulting, hat mehr als 20 Jahre<br />

Erfahrung in der Beratung von Physiotherapiepraxen. Coactiv Consulting hat sich darauf<br />

spezialisiert, Praxisinhaber:innen auf dem Weg zum unternehmerischen Erfolg zu begleiten und<br />

zu stärken.


„WIR<br />

WERDEN<br />

NICHT<br />

LOCKER<br />

LASSEN“<br />

Dr. MINETTCHEN<br />

HERCHENRÖDER ist seit<br />

Anfang des Jahres neue<br />

Generalsekretärin des<br />

Deutschen Verbands für<br />

Physiotherapie (ZVK). Zeit für<br />

eine erste Bilanz – und einen<br />

Blick auf den 5. TherapieGipfel,<br />

der letztlich in einer Absage an<br />

die Vollakademisierung für die<br />

Physiotherapie gipfelte.<br />

INTERVIEW:<br />

MARTIN SCHMITZ-KUHL


Frau Dr. Herchenröder, was macht eigentlich eine Generalsekretärin?<br />

Als Generalsekretärin bin ich das fachliche Bindeglied zwischen Vorstand,<br />

Geschäftsführung und den Landesverbänden. Ich bin dafür<br />

zuständig, den Verband weiterzuentwickeln, neue Ideen hineinzubringen<br />

und ihn auch international weiter zu vernetzen. Und daneben<br />

muss ich natürlich auch berufspolitisch aktiv sein – da ist ja momentan<br />

sehr viel in Bewegung.<br />

Sie haben in Praxen und Kliniken gearbeitet, nach Ihrer Promotion<br />

auch wissenschaftlich. Was hat Sie denn gereizt, vor einem Jahr in<br />

die Berufspolitik zu gehen?<br />

Die Berufspolitik hat mich schon immer interessiert. Bereits in meiner<br />

Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität zu Lübeck<br />

habe ich mich da engagiert. Allerdings musste ich dann feststellen,<br />

dass die Möglichkeiten, aus dieser Position Einfluss auszuüben, doch<br />

sehr begrenzt sind. Von daher war es nur konsequent, mich auf diese<br />

Stelle zu bewerben, weil ich wirklich etwas verändern und bewegen<br />

möchte. Und gerade das Thema Vollakademisierung ist mir eine Herzensangelegenheit.<br />

Ich finde es regelrecht peinlich, dass ausgerechnet<br />

Deutschland hier so hinterherhinkt; in allen anderen Ländern ist<br />

die Physiotherapie ein Studium und kein Ausbildungsberuf!<br />

Und dabei wird es wohl auch bleiben. Auf dem TherapieGipfel Mitte<br />

November erklärte Markus Algermissen vom Bundesgesundheitsministerium,<br />

dass weiterhin auch der schulische Ausbildungsweg möglich<br />

sein soll.<br />

Ja, die Logopädie wird mit hoher Wahrscheinlichkeit vollakademisiert,<br />

bei der Ergotherapie wird eine Teilakademisierung noch geprüft und<br />

bei der Physiotherapie wird es vorerst bei einem Nebeneinander von<br />

schulischer und hochschulischer Ausbildung bleiben. Das ist natürlich<br />

eine herbe Enttäuschung, ein Schlag vor den Bug der ganzen Physiowelt<br />

in Deutschland. Aber klar ist auch, dass wir den Kampf für die<br />

Vollakademisierung nicht aufgeben werden. Das kann nicht das Ende<br />

gewesen sein!


Jetzt soll aber die Teilakademisierung erst einmal in der Novelle des<br />

Berufsgesetzes festgeschrieben werden. Und ein Berufsgesetz ändert<br />

sich nicht alle paar Jahre. Ist der Zug damit nicht abgefahren?<br />

Nein, wir werden uns damit nicht abfinden und den Kopf nicht in den<br />

Sand stecken! Jetzt müssen wir ohnehin erst einmal den Referentenentwurf<br />

des Gesetzes abwarten und dann werden wir sehen, wie die<br />

konkrete Regelung aussehen soll. Erst dann beginnt der Gesetzgebungsprozess<br />

richtig und wir werden nicht lockerlassen, das Bestmögliche<br />

für die Physiotherapie zu erwirken. Denn: Vieles scheint<br />

auch noch nicht konkret durchdacht zu sein. So soll die Diagnostik<br />

von hochschulischen Therapeut:innen erbracht werden. Aber eine<br />

Therapie ohne vorherige Befundung ist gar nicht möglich.<br />

Sie befürworten aber prinzipiell auch, dass der Direktzugang – der<br />

laut Versorgungsgesetz 2 ja kommen soll – nur bei Therapeut:innen<br />

mit Masterabschluss oder entsprechender Zusatzqualifikation möglich<br />

ist?<br />

Ja, das ist richtig. Aber deshalb ist es aus unserer Sicht auch so wichtig,<br />

dass wir langfristig – natürlich ist das ein Prozess – nur noch<br />

Therapeut:innen haben, die eine hochschulische Qualifikation mitbringen.<br />

Anderenfalls haben wir Therapeut:innen mit völlig unterschiedlicher<br />

Qualifikation, was nicht zuletzt auch für die Patient:innen sehr<br />

verwirrend sein wird.<br />

Kann es nicht aber auch dazu führen, dass sich künftig mehr junge<br />

Leute für ein Studium und gegen eine Ausbildung entscheiden – einfach<br />

weil die Berufsaussichten damit besser sind?<br />

Ich vermute mal, dass sich in der Tat der Trend nicht aufhalten lässt<br />

und es weiter in Richtung Akademisierung gehen wird. Auf der anderen<br />

Seite hängt auch viel davon ab, welchen Stellenwert die einzelnen<br />

Bundesländer dem Studium geben und ob sie an ihren Universitäten<br />

entsprechende Studiengänge weiter aufbauen. Nach dem<br />

Wegfall der Modellklausel in diesem Jahr ist hier alles offen, der Ball<br />

liegt bei den Ländern. Leider! Denn in Zeiten knapper Kassen kann<br />

man nicht einfach davon ausgehen, dass sie alle die Notwendigkeit


Keine Vollakademisierung<br />

Auf dem 5. TherapieGipfel des Spitzenverbands der Heilmittelverbände<br />

(SHV) sprach sich Markus Algermissen, Unterabteilungsleiter<br />

im Bundesgesundheitsministerium, gegen eine<br />

Vollakademisierung der Physiotherapie aus. Algermissen<br />

wörtlich: „Stand heute wird es eine Teilakademisierung geben.“<br />

Und da er es auch ist, der gerade das neue Berufsgesetz<br />

für die Physiotherapie schreibt, wird es wohl genau so<br />

kommen. Denn dieses soll als Referentenentwurf – so sagte es<br />

zumindest Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zuvor<br />

in einer Videobotschaft – noch in diesem Jahr veröffentlicht<br />

werden. Ob dies allerdings tatsächlich der Fall sein wird, stand<br />

zu Redaktionsschluss noch nicht fest. Zweifel sind berechtigt.<br />

Denn Lauterbach hatte schon einmal einen Entwurf angekündigt<br />

(„keine Frage von Monaten, eher eine Frage von Wochen“)<br />

– das war auf dem letzten TherapieGipfel vor einem Jahr.


erkennen und hier Geld in die Hand nehmen. Dass derzeit die Privatschulen<br />

wie Pilze aus dem Boden schießen, seitdem bekannt ist, dass<br />

es bei der Teilakademisierung bleiben wird, werte ich zumindest als<br />

kein gutes Zeichen.<br />

Hier ist offenbar viel Lobbyarbeit vonnöten – die allerdings schon auf<br />

Bundesebene nicht zum Ziel geführt hat. Warum eigentlich? Karl Lauterbach<br />

hatte sich noch auf dem TherapieGipfel vor einem Jahr offen<br />

gegenüber einer Vollakademisierung gezeigt.<br />

Es ist zugegebenermaßen frustrierend, dass wir im letzten Jahr hier<br />

kein Gehör fanden und der Bundesgesundheitsminister – aus welchen<br />

Gründen auch immer – scheinbar dem Drängen der CDU/CSU<br />

und dem Druck des Verbands der Privatschulen nachgab.<br />

Welche Rolle spielte, dass die Verbände der Physiotherapie nicht mit<br />

einer Stimme sprachen?<br />

Das gemeinsame Ziel wurde nie aus den Augen verloren. Der Weg<br />

dorthin wurde unterschiedlich gesehen, das war nicht hilfreich! Es<br />

wäre sicherlich besser gewesen, wenn wir hier alle an einem Strang<br />

gezogen hätten. Das ist bei mehreren Verbänden nicht immer einfach.<br />

Aber so ist es auch bei den unterschiedlichen Parteien der Fall.<br />

Kommen wir zum Schluss noch einmal zu Ihrer persönlichen Bilanz.<br />

Wie zufrieden sind Sie nach einem Jahr?<br />

Politik im Allgemeinen und Verbandsarbeit im Besonderen erfordert<br />

Geduld und sehr viel Detailarbeit. Das ist mir auf jeden Fall klar geworden.<br />

Aber wie damals bei den Vergütungsverhandlungen, die wir<br />

letztendlich zu einem guten Ergebnis geführt haben, muss man eben<br />

dranbleiben und nicht aufgeben. Steter Tropfen höhlt den Stein!


SCHAUFENSTER GEMATIK<br />

BIT FÜR BIT<br />

Beharrlichkeit zahlt sich bei der Digitalisierung<br />

des Gesundheitswesens aus. Beispiel: Das<br />

E-Rezept. Nach und nach setzt es sich durch.<br />

10 Millionen wurden bisher eingelöst, fast alle<br />

Apotheken sind bereit.<br />

TEXT:<br />

MICHAEL HASENPUSCH


Der Praxisalltag hält allerlei Hürden und Zeiträuber bereit,<br />

aber die Digitalisierung bietet dafür smarte Lösungen. Wo<br />

war doch gleich das Röntgenbild, das kürzlich angefertigt<br />

wurde, fragt sich der Patient? Ach ja, in der elektronischen<br />

Patientenakte, kurz ePA. Und der Arztbrief? Auch der ist dort. Und<br />

die Mitarbeiterin am Schreibtisch seufzt, „schon wieder ein Fehler in<br />

einer ärztlichen Verordnung“. Aber halb so wild: Früher musste sie der<br />

Praxis zur Korrektur gefaxt werden. Mit der eVerordnung geht das in<br />

Sekundenschnelle über Kommunikation im Medizinwesen, kurz KIM.<br />

Das digitale Gesundheitswesen, so wie es die gematik derzeit aufbaut,<br />

bringt eine Reihe von Vorteilen – für Arztpraxen, Krankenhäuser,<br />

Apotheken und auch Heilmittelerbringer:innen. Die genannten Bei-


spiele ePA und KIM gehören zu den Werkzeugen, die von der gematik<br />

erstellt wurden und betrieben werden. Die eVerordnung ist noch in<br />

Arbeit und soll 2027 an den Start gehen. Es sind die sogenannten digitalen<br />

Fachanwendungen, die alle eines gemeinsam haben: Sie sind<br />

schneller und sicherer als die bisherige Art, Dinge im Gesundheitswesen<br />

zu erledigen.<br />

Natürlich sind dafür Veränderungen notwendig, sowohl in der technischen<br />

Ausstattung als auch in der täglichen Arbeit. Aber das ist bei<br />

technischen Entwicklungen immer so gewesen. Beispiel Smartphone:<br />

Als Apple 2007 sein iPhone auf den Markt brachte, meinten viele,<br />

das brauche keiner, auch der damalige Handy-Marktführer Nokia. Der<br />

Rest ist Geschichte. Smartphones haben sich durchgesetzt, aber auch<br />

nicht am ersten Tag. Fünf Jahre nach der Markteinführung, also vor<br />

zehn Jahren, nutzte nur etwa ein Drittel der Deutschen über 14 Jahre<br />

ein Smartphone. Heute sind es mehr als 80 Prozent, und ein Leben<br />

ohne ist für die meisten kaum noch vorstellbar.<br />

So wird es mit dem E-Rezept, der ePA, der eVerordnung und KIM sein.<br />

Dazu passt eine aktuelle Meldung der gematik zur Nutzung des E-Rezepts.<br />

Ende November <strong>2023</strong> wurden erstmals mehr als eine Million E-<br />

Rezepte innerhalb einer Woche eingelöst. Insgesamt lag die Zahl der<br />

E-Rezepte am 4. Dezember <strong>2023</strong> bei zehn Millionen, Tendenz stark<br />

steigend. „Viele Praxisteams haben in den vergangenen Wochen die<br />

Arbeit mit dem E-Rezept intensiviert und stellen häufig nach den ersten<br />

Erfahrungen komplett um“, meint Hannes Neumann, Produktmanager<br />

E-Rezept bei der gematik. Und die Apotheken? Etwas mehr als<br />

18.000 gab es 2022 in Deutschland. Mehr als 17.000 Apotheken lösen<br />

laut der gematik heute bereits E-Rezepte ein, das sind fast 95 Prozent.<br />

Mit jeder Anwendung, die sich durchsetzt, mit jedem Bit, das<br />

durch die Leitungen fließt, wird das deutsche Gesundheitswesen ein<br />

bisschen digitaler.<br />

Weitere Infos finden Sie hier:


XMAS2<br />

In der Praxis von LISA HAUSER<br />

in Minden werden Atem-, Sprech- und<br />

Stimmstörungen therapiert – unterstützt<br />

wird sie dabei von Helfern auf vier Pfoten.


Frau Hauser, was ist das Besondere an Ihrer Praxis?<br />

Das Besondere an unserer Praxis ist, dass wir tiergestützt arbeiten.<br />

Bei uns arbeiten nicht nur insgesamt fünf Therapeut:innen, sondern<br />

auch drei aktive Therapiebegleithunde. Davon sind zwei schon fertig<br />

ausgebildet und der dritte ist gerade noch in Ausbildung. Unsere<br />

Hunde unterstützen uns in der Sprachtherapie mit Kindern, Jugendlichen<br />

und Erwachsenen, die wegen ihrer verschiedenen Störungsbilder<br />

zu uns kommen.<br />

Wie kann ein Hund ausgerechnet bei einer Sprechstörung helfen?<br />

In erster Linie sind unsere Hunde einfach da. Allein die Anwesenheit<br />

macht ganz oft schon eine angenehme Stimmung. Das heißt, es hilft<br />

manchmal schon, dass unsere Hunde nur in ihren Körbchen schlafen<br />

und schnarchen.<br />

Dafür müssten sie aber nicht ausgebildet werden, oder?<br />

Doch, denn sie arbeiten ja trotzdem. Das darf man auf keinen Fall<br />

unterschätzen. Natürlich werden unsere Hunde auch aktiv eingesetzt.<br />

Dafür lernen sie unterschiedliche Tricks. Zum Beispiel können sie würfeln,<br />

sodass sie in Würfelspiele integriert werden können. Sie können<br />

Gegenstände bringen, die wir für die Therapie brauchen, und dann<br />

haben wir unseren Hunden auch beigebracht, bei Affenalarm mitzuspielen<br />

– das ist ein Spiele-Klassiker der Sprachtherapie. Dabei müssen<br />

die Hunde Stäbchen aus einem Spiel ziehen, ohne dass die Affen<br />

herunterfallen.<br />

Aber wieso braucht man dafür Tiere, das können Menschen doch<br />

besser?<br />

In erster Linie sind unsere Hunde Türöffner, mit denen wir Therapeut:innen<br />

oft viel schneller an unsere Ziele kommen, weil sie einfach<br />

ganz tolle Motivatoren und Aktivatoren sind. Manchmal sind sie aber<br />

auch Seelentröster, Spielpartner oder Teammitglieder. Und dann gibt<br />

es Fälle, wie zum Beispiel bei Schlaganfallpatient:innen, da helfen sie<br />

auch, bei feinmotorischen Übungen zurück in die Bewegung und<br />

Selbstständigkeit zu kommen.


Inwiefern?<br />

Zum Beispiel, indem sie dem Hund ein Leckerli geben – greifen, hinhalten,<br />

loslassen. Das ist schon eine gute Übung. Ich erinnere mich,<br />

als ich damals ganz frisch angefangen und meinen ersten Welpen<br />

hatte. Da war eine Patientin bei mir, die rechtsseitig gelähmt war. Ich<br />

setzte ihr Bruno auf den Schoß und er schlief ein. Und was dann<br />

passierte, war einfach unglaublich: Denn die Patientin fing an, Bruno<br />

mit ihrer gelähmten Hand zu streicheln, ohne, dass sie es selbst merkte.<br />

In dem Moment wusste ich, dass ich alles richtig gemacht habe.<br />

In erster Linie sind unsere Hunde<br />

Türöffner, mit denen wir<br />

Therapeut:innen oft viel schneller<br />

an unsere Ziele kommen, weil<br />

sie einfach ganz tolle Motivatoren<br />

und Aktivatoren sind.<br />

Das ist sehr beeindruckend, aber Sie sind doch eigentlich Sprachund<br />

keine Ergotherapeutin?<br />

Man kann Körper und Geist nicht trennen. Das gehört alles zusammen.<br />

Deshalb betrachten wir den Menschen in seiner ganzen Komplexität<br />

und arbeiten mit allen Sinnen und in allen Bereichen – also im<br />

besten Sinne des Wortes: ganzheitlich.<br />

Inwiefern profitieren Sie als Praxisinhaberin von den Tieren? Denn<br />

die Krankenkassen bezahlen den Mehraufwand nicht, oder?<br />

Richtig. Wir müssen alles selbst zahlen und haben dadurch finanziell<br />

überhaupt keine Vorteile. Wir können den Hund lediglich als Betriebskosten<br />

absetzen, also sowohl die Ausbildung als auch den Lebensunterhalt<br />

wie Futter- und Tierarztkosten. Trotzdem bin ich davon überzeugt,<br />

dass sich der Mehraufwand lohnt!


Wahrscheinlich auch, weil die Patient:innen genau wegen dieser Art<br />

von Therapie kommen?<br />

Ich glaube, das ist so ein bisschen fifty-fifty. Wir haben Patient:innen,<br />

die kommen, weil wir sehr zentral gelegen sind. Wir haben aber auch<br />

wirklich viele Anfragen von Personen, die sich gezielt bei uns melden,<br />

weil sie wissen, dass wir tiergestützt arbeiten.<br />

Normalerweise fragen wir in den PRAXISnah-Interviews immer nach<br />

der jeweiligen Mitarbeiterführung. Welche Tipps haben Sie bei Ihren<br />

tierischen Mitarbeitern?<br />

Das Wichtigste ist eine gute, fundierte Ausbildung mit dem Hund! Dabei<br />

wird natürlich nicht nur der Hund, sondern vor allem auch ich, als<br />

Begleithundeführerin ausgebildet, damit ich weiß, worauf ich zu achten<br />

habe und wie ich die Körpersprache und die Signale des Tieres<br />

lesen kann. Denn eines muss klar sein: Neben dem Wohl der Patient:innen<br />

steht das der Tiere ebenso im Fokus. Das heißt, ich würde<br />

niemals über die Grenzen meines Hundes hinausgehen, und der<br />

Hund soll Spaß an seiner Arbeit haben. Beide – Mensch und Tier –<br />

sollen von der Zusammenarbeit profitieren!<br />

Wie lange geht so eine Ausbildung?<br />

Das ist unterschiedlich. Ich habe mich für die Ausbildung bei der<br />

SATTT entschieden, der Steinfurter Akademie für Tiergestützte Therapie<br />

und Training. Sie versucht, eine standardisierte und zertifizierte<br />

Ausbildung zu etablieren. Leider gibt es so etwas nämlich noch nicht:<br />

Man darf seinen Hund einfach Therapiehund nennen, egal wo man<br />

ihn ausbildet oder ob man ihn überhaupt ausgebildet hat.<br />

Weitere Infos finden Sie hier:


IN EIGENER SACHE<br />

ZUKUNFT<br />

PRAXIS<br />

IM WANDEL<br />

Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, im neuen Jahr die erste Nummer<br />

der ZUKUNFT PRAXIS 2024 aufschlagen, wird es eine geradezu<br />

historische Ausgabe sein: Zum letzten Mal erscheint das Magazin im<br />

klassischen Print-Format – und vor allem feiern wir 50 Jahre Optica.<br />

Das besondere Jubiläum nehmen wir zum Anlass für eine Standortbestimmung:<br />

Welche Themen beschäftigen das Gesundheitswesen<br />

und damit Sie als Heilmittelerbringer:innen besonders intensiv? Was<br />

bringt die Zukunft? Und wie kann Optica Sie auch weiterhin mit Service<br />

und Angeboten unterstützen?<br />

Digitale Angebote und Softwarelösungen sind aus unserer Sicht für<br />

den Weg in die Zukunft entscheidend. Ausschließlich digital erscheint<br />

zudem im Anschluss an die Jubiläumsausgabe die ZUKUNFT PRAXIS.<br />

Wir werden künftig alle Inhalte des Magazins im PDF-Format bündeln<br />

und mit vielfältigen Verlinkungen anreichern. Und wir freuen uns darauf,<br />

Sie auch in den kommenden Jahren mit spannenden Themen aus<br />

der Heilmittelbranche zu begleiten.<br />

Ihr Team der ZUKUNFT PRAXIS


IN KOOPERATION MIT<br />

XMAS2<br />

Mit Therapie<br />

wieder auf<br />

die Beine kommen<br />

Wer dank intensivmedizinischer Behandlung<br />

eine schwere Krankheit überlebt, hat oft noch<br />

lange nach dem Krankenhausaufenthalt an den<br />

Folgen zu tragen. Bei den Strategien, die<br />

nötig sind, dies zu vermeiden, spielt die<br />

Physiotherapie eine wichtige Rolle.


IN KOOPERATION MIT<br />

Nach einer intensivmedizinischen Behandlung kann es zu langanhaltenden<br />

Beeinträchtigungen kommen, die die Lebensqualität<br />

weit über den Krankenhausaufenthalt hinaus oder sogar<br />

dauerhaft einschränken. Diese Konstellation aus körperlichen, psychischen<br />

und kognitiven Symptomen wird seit 20<strong>12</strong> als Post-Intensivpflege-Syndrom<br />

(engl. Post-Intensive Care Syndrome (PICS) beschrieben.<br />

Das häufigste Symptom, welches allein oder innerhalb des Symptomkomplexes<br />

eines PICS auftreten kann, ist die neuromuskuläre Schwäche<br />

der Extremitäten- und Atmungsmuskulatur.<br />

Mittlere Krankheitshäufigkeit liegt bei 43 Prozent<br />

Diese sekundäre Krankheitsfolge wird als das auf der Intensivstation<br />

(ITS) erworbene Schwächesyndrom (engl. Intensive Care Unit-Acquired<br />

Weakness) bezeichnet. Einer Übersichtsarbeit von 31 Studien<br />

zufolge beläuft sich die mittlere Krankheitshäufigkeit des auf der ITS<br />

erworbenen Schwächesyndroms auf 43 Prozent bei einem Interquartilsabstand<br />

(IQA) von 25-75 Prozent. Von den Covid-19-Patient*innen<br />

sind etwa 27-72 Prozent betroffen.<br />

Begünstigt werden kann es durch eine schwere Sepsis, Hyperglykämie,<br />

akutes Lungenversagen, Multiorganversagen, eine prolongierte<br />

Beatmung oder ein erschwertes Weaning (Entwöhnung) von<br />

maschineller Beatmung. Auch nicht modifizierbare Faktoren wie das<br />

weibliche Geschlecht, eine höhere Krankheitslast oder fortgeschrittenes<br />

Alter und prämorbide Adipositas sind mit einem erhöhten Risiko für<br />

die Entwicklung eines auf der ITS erworbenen Schwächesyndroms<br />

assoziiert.<br />

Frühzeitige Mobilisierung kann vorbeugend wirken<br />

Die Kontrolle der Risikofaktoren wie Hyperglykämie, parenterale Ernährung<br />

und Sedierung ist die derzeit effektivste Möglichkeit, der


IN KOOPERATION MIT<br />

Entwicklung eines auf der ITS erworbenen Schwächesyndroms vorzubeugen.<br />

Da auch Immobilität zu den Risikofaktoren zählt, scheint<br />

frühzeitige Mobilisierung ein probates Mittel zu sein, um diese zu<br />

adressieren. Studien weisen darauf hin, dass Frührehabilitation das<br />

Risiko für die Entwicklung eines auf der ITS erworbenen Schwächesyndroms<br />

um 29–37 Prozent reduzieren, kurzfristig körperliche Funktionen<br />

verbessern und den Krankenhausaufenthalt verkürzen kann.<br />

Den kompletten Artikel von Bettina Scheffler inklusive Literaturhinweisen<br />

lesen Sie in physiopraxis, Ausgabe 10/2002.<br />

Weitere Infos finden Sie hier:


BG/DGUV-Verordnungsvordrucke:<br />

Übergangsfrist bis Jahresende verlängert<br />

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat die Übergangsfrist<br />

für die neuen Verordnungsvordrucke bis zum 31. Dezember<br />

<strong>2023</strong> verlängert. Die alten Verordnungsvordrucke können bis zum<br />

Ende der Übergangsfrist weiterhin verwendet werden. Ab dem 1. Januar<br />

2024 dürfen physio- und ergotherapeutische Leistungen nur noch<br />

auf den neuen Vordrucken verordnet werden. Sie waren mit Inkrafttreten<br />

des neuen Rahmenvertrags am 1. April <strong>2023</strong> überarbeitet worden.<br />

Nutzen Sie schon die Zukunft Praxis-App?<br />

Zukunft Praxis können Sie auch ganz bequem auf Ihrem Smartphone<br />

oder Tablet lesen. Mit einem kostenlosen Abo der Zukunft Praxis digital<br />

erhalten Sie die neueste Ausgabe immer direkt auf Ihr Endgerät.<br />

Und das Beste daran: Die digitale Zukunft Praxis ist mit aktiven Verlinkungen<br />

und Videoinhalten gespickt. Sie können nicht nur lesen,<br />

wann und wo Sie wollen, sondern erhalten dabei noch mehr (Hintergrund-)Informationen.<br />

Jetzt im App Store herunterladen — für iOS<br />

oder Android:<br />

Webinare zu Abrechnungsgrundlagen<br />

Gibt es in der Physiotherapie einen Trend weg von der Einzelpraxis<br />

hin zu Filialketten? Und was bedeutet das für die physiotherapeutische<br />

Patientenversorgung in Deutschland? Genau darüber haben wir mit<br />

Markus Norys, 1. Vorsitzender des ZVK im Landesverband Bayern e. V.<br />

und Sprecher der Verhandlungskommission bei Physio Deutschland,<br />

gesprochen. Das gesamte Interview lesen Sie hier:


Impressum<br />

IMPRESSUM<br />

Zukunft Praxis,<br />

Digitalausgabe <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />

(Erscheinungsweise: monatlich)<br />

Herausgeber:<br />

Optica Abrechnungszentrum<br />

Dr. Güldener GmbH<br />

Marienstraße 10, 70178 Stuttgart<br />

Vertreten durch die Geschäftsführer<br />

Konrad Bommas, Markus Kinkel<br />

und Dr. Jochen Pfänder<br />

Telefon: 0711 99373-2000<br />

Telefax: 0711 99373-2025<br />

E-Mail: info@optica.de<br />

Optica-Redaktion:<br />

Fabian Maier (V.i.S.d.P.)<br />

Verlag:<br />

Fazit Communication GmbH,<br />

Pariser Straße 1,<br />

60486 Frankfurt am Main<br />

Art Direktion:<br />

Oliver Hick-Schulz<br />

Produktion:<br />

Anabell Krebs<br />

Text:<br />

Martin Schmitz-Kuhl, Michael<br />

Hasenpusch, Johannes Göbel<br />

Credits:<br />

Titel 1: PeopleImages/iStock,<br />

S. 3/<strong>12</strong>: engel.ac/AdobeStock,<br />

S. 3/18 Povareshka/iStock,<br />

S. 3/26: Optica, S. 3/31: Rethea Boer/<br />

peopleimages.com/AdobeStock,<br />

S. 3/34: privat, S. 3/39: Paolo Cordoni/iStock,<br />

S. 6/7: TCmake_photo/iStock,<br />

S. 8/9: Volodymyr Kryshtal/iStock,<br />

S. 9/10: Technixus/iStock,<br />

S. 17: AlexRaths/iStock, S. 19/20/21: privat,<br />

S. 29: axentis.de, S. 32: metamorworks/<br />

iStock, S. 37/38: grivina/iStock<br />

Konzept:<br />

Jan Philipp Rost, Martin Schmitz-Kuhl,<br />

Michael Hasenpusch, Johannes Göbel

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