eTrends Magazin 01/2023
Das Schweizer Brachenmagazin für Elektro, Smart Building und E-Mobility. Von der Branche für die Branche, mit der Branche.
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Praxis MOBILFUNKNETZ
Swisscom
schaltet das
3G-Netz ab
Vor knapp 20 Jahren läutete die dritte
Mobilfunkgeneration 3G das mobile Internetzeitalter ein.
Die damals wegweisende Mobilfunkgeneration
ist veraltet. Deshalb schaltet Swisscom sie Ende 2025 ab.
AUTORIN: ANNETTE JACCARD
A
uf dem 3G-Netz läuft
heute lediglich 1,1 Prozent
des mobilen Datenverkehrs,
die Technologie belegt
aber 9 Prozent der
Antennenkapazität (NISV). Aufgrund
der gesetzlichen Rahmenbedingungen
(NIS-Verordnung) ist die Sendeleistung
begrenzt, darum muss Swisscom
sie so effizient wie möglich nutzen. Die
Abschaltung von 3G ermöglicht es, das
Netz weiter zu verbessern, indem die
frei werdende Sendeleistung und die
Frequenzen für wesentlich fortschrittlichere
und nachhaltigere Technologien
wie 4G und 5G genutzt werden.
Auswirkungen auf die
Elektrobranche
Viele Unternehmen aus der Elektrobranche
setzen Dienste ein, die auf
dem Mobilfunknetz und oft auch auf
der 3G-Technologie basieren. Diese
Unternehmen müssen nun mit der Ersatzplanung
beginnen, um Engpässe
bei Geräten, Ressourcen und dem
Budget zu vermeiden. Swisscom berät
ihre Kundschaft dazu, welche Technologie
für Neuanschaffungen am geeignetsten
ist.
Was und wer ist betroffen?
Ende 2025 nimmt Swisscom die 3G-
Mobilfunkzellen im 900-MHz- und im
2100-MHz-Band ausser Betrieb. Kunden
anderer Anbieter müssen mit diesen
Kontakt aufnehmen um zu besprechen,
ob Änderungen nötig sind.
Die Abschaltung betrifft Kunden
mit maximal 3G-fähigen Endgeräten,
mit 3G-Lösungen oder mit 3G-basierten
IoT-Anwendungen. Es werden
folgende Technologien der 3. Generation
Mobilfunk (3GPP-Standard
WCDMA¹) ausser Betrieb genommen:
UMTS², HSPA³, HSDPA 4 , HSUPA 5
und HSPA+ 6 .
Welche Dienste und Anwendungen
sind betroffen, und was ist zu tun?
3G-basierte Anwendungen
· Geräte (Handys, Modems usw.),
die maximal 3G unterstützen,
müssen ersetzt werden.
· Anlagen mit Funkmodulen oder
Routern mit maximal 3G müssen
umgebaut werden.
· Telefonie-Anwendungen müssen
auf ihre VoLTE 7 -Fähigkeit geprüft
werden. Falls VoLTE
nicht unterstützt wird, muss die
Hardware ersetzt werden.
· Applikationen, die USSD 8
verwenden, funktionieren nicht
mehr und müssen angepasst
werden.
3G-Inhouse-Versorgungsanlagen
· 3G only Inhouse-Anlagen
müssen auf 4G oder 5G aufgerüstet
werden.
· Installierte bidirektionale Signalverstärker,
sogenannte Repeater,
die maximal 3G unterstützen,
müssen ersetzt werden.
16 eTrends Ausgabe 1/23