Kinder und Eltern 3/23
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<strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Eltern</strong><br />
DIE ZEITSCHRIFT DER WIENER KINDERFREUNDE<br />
Nr. 3 / August 20<strong>23</strong><br />
www.wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at<br />
www.wienerkinderfre<strong>und</strong>e-aktiv.at<br />
Welttag des<br />
Kindes 20<strong>23</strong><br />
Seite 4<br />
Verdeckte Armutsängste<br />
Seiten 16–17<br />
Unsere Klimakampagne<br />
Seiten 3, 15<br />
Foto: Frank Jödicke
EDITORIAL<br />
INHALT<br />
AKTUELL<br />
Unsere Klimakampagne................... 3<br />
ELEMENTARBILDUNG<br />
Neues vom Leuchtturmkindergarten. 8–9<br />
Unsere neuen <strong>Kinder</strong>gärten....................11<br />
<strong>Kinder</strong>garten- & Hortgeschichten..12–15<br />
BERATUNG<br />
Verdeckte Armutsängste............ 16–17<br />
<strong>Eltern</strong>-Kind-Cafés & Co.................18<br />
Wie <strong>Kinder</strong> die Zeit verstehen.........19<br />
FREIZEIT<br />
Café Regenbogen............................21<br />
Sommer im Rückblick.........22–<strong>23</strong>, 26<br />
Sevi & Robi im Herbst....................27<br />
Die Roten Falken............................29<br />
Bücher- & <strong>Kinder</strong>seite...............30–31<br />
Impressum......................................32<br />
Christian Oxonitsch,<br />
Vorsitzender<br />
der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />
Die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e haben seit 115 Jahren das Ziel, dass ALLE <strong>Kinder</strong> ein gutes Leben haben. Sie schauen genau<br />
hin, was dazu nötig ist bzw. was das Erreichen dieses Ziels verhindert. Themenschwerpunkte wie <strong>Kinder</strong>schutz,<br />
<strong>Kinder</strong>rechte, Bildungschancen, Kampf der <strong>Kinder</strong>armut <strong>und</strong> viele mehr sind daraus entstanden. Das wohl momentan<br />
brennendste Thema, das ein gutes Leben für <strong>Kinder</strong> gefährdet, ist der Klimawandel. Daher werden die<br />
<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Roten Falken ab sofort dieses Thema in den Fokus nehmen. Wir gehen aber einen typischen<br />
<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>eweg dabei <strong>und</strong> schauen uns den Aspekt der Ungerechtigkeit genau an.<br />
Denn wir finden, es ist sehr ungerecht, dass fast 80 % der Luft-, Wasser- <strong>und</strong> Naturverschmutzung vom<br />
reichsten 1 % der Menschen verursacht werden. Und die <strong>Kinder</strong> in den ärmsten Regionen der Welt leiden unter<br />
den Folgen dieser Verschmutzung am meisten. Die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e haben sich schon immer gegen Ungerechtigkeit<br />
eingesetzt. Daher wollen wir ab sofort gemeinsam mit den Tausenden <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Familien <strong>und</strong> allen<br />
ehrenamtlich <strong>und</strong> hauptamtlich mitarbeitenden <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Roten Falken in Österreich unsere Klimakampagne<br />
„Retten wir die Welt – <strong>Kinder</strong> fürs Klima“ umsetzen. Mehr dazu steht auf Seite 3, gleich gegenüber.<br />
Bitte macht alle mit!<br />
Foto: Martin Votava<br />
Christian Oxonitsch<br />
Klimaschutz ist <strong>Kinder</strong>recht<br />
Der Vorsitzende der Österreichischen<br />
<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e ist der Wiener Klimastadtrat<br />
Jürgen Czernohorszky. Unser<br />
Redaktionsteam hat ihm ein paar Fragen<br />
r<strong>und</strong> um die Klimakampagne gestellt.<br />
Jürgen, ist Klimastadtrat dein Traumberuf?<br />
Ja, weil er mir die Möglichkeit bietet, daran mitzuarbeiten,<br />
dass das Leben für alle Menschen in unserer<br />
Stadt besser wird: mit noch mehr Parks, Grünflächen<br />
<strong>und</strong> coolen Zonen, mit begrünten Dächern <strong>und</strong> Fassaden<br />
<strong>und</strong> mit vielen Projekten zum Thema Klimaschutz.<br />
Mit noch mehr Angeboten zur Klimabildung möchte<br />
ich nun das Bewusstsein dafür schärfen, dass alle etwas<br />
zum Schutz unseres Klimas beitragen können!<br />
Wie möchtest du dich als Klimastadtrat in<br />
die Kampagne einbringen?<br />
Klimaschutz ist ein <strong>Kinder</strong>recht – diese Botschaft<br />
werde ich allen, die in unserer Stadt Entscheidungen<br />
treffen, immer wieder ans Herz legen: Denn die vom<br />
Menschen verursachte Erderwärmung trifft <strong>Kinder</strong><br />
ganz besonders, weil ihre Zukunft auf dem Spiel steht!<br />
<strong>Kinder</strong> haben ein Recht auf eine intakte, saubere <strong>und</strong><br />
ges<strong>und</strong>e Umwelt <strong>und</strong> erheben zu Recht ihre Stimme<br />
gegen die Ausbeutung <strong>und</strong> Zerstörung unseres Planeten.<br />
Es gibt jetzt nichts Wichtigeres, als dass wir<br />
Erwachsenen uns hinter die <strong>Kinder</strong> stellen<br />
<strong>und</strong> ihre Forderungen mit aller Kraft unterstützen!<br />
Können wir ein gutes Leben<br />
für alle <strong>Kinder</strong> schaffen?<br />
Das müssen wir auf jeden Fall schaffen, weil<br />
das auch eine Frage der Gerechtigkeit ist: Denn jene,<br />
die am meisten vom Klimawandel betroffen sind,<br />
haben ihn am wenigsten verursacht. Das gilt ganz<br />
besonders für <strong>Kinder</strong>, die nichts für die Zerstörung<br />
unseres Klimas können, aber die Folgen am härtesten<br />
zu spüren bekommen. Das explizite <strong>Kinder</strong>recht auf<br />
Foto: Martin Votava<br />
Klimaschutz gibt es derzeit noch nicht in der <strong>Kinder</strong>rechtskonvention<br />
– die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> viele andere<br />
<strong>Kinder</strong>rechts-Organisationen setzen sich dafür<br />
ein, dass sich das ändert. Wir wollen ein umfassendes<br />
<strong>Kinder</strong>recht auf Klimaschutz in der B<strong>und</strong>esverfassung<br />
festschreiben!
AKTUELL<br />
Retten wir die Welt – <strong>Kinder</strong> fürs Klima<br />
Wenn diese Zeitung erscheint, haben<br />
viele vielleicht den heißesten Sommer<br />
der letzten 125.000 Jahre 1 schon wieder<br />
ein wenig vergessen – ein Luxus, den<br />
nicht alle genießen. In vielen Weltregionen<br />
sind die Auswirkungen des Klimawandels<br />
bereits katastrophal. Die kleine, aber uralte<br />
Schildkröte Taba weiß davon zu berichten,<br />
denn sie lebt im Inselstaat Kiribati. Dieser<br />
wird in wenigen Jahren bereits überflutet<br />
sein. Für die Meeresschildkröten, die ihre<br />
Eier nur an Land ablegen können, ist dieser<br />
Lebensraum dann verloren, ganz zu<br />
schweigen von den Menschen Kiribatis.<br />
Wir <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e machen deshalb mit<br />
der Schildkröte Taba in den nächsten drei<br />
Jahren gemeinsame Sache. Sie ist unser<br />
Klimaschutz-Maskottchen <strong>und</strong> wer mehr<br />
über Taba erfahren will, bitte diese Ausgabe<br />
genau lesen, denn sie schaut jetzt an vielen<br />
Stellen bei uns <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en vorbei.<br />
KLIMASCHUTZ IST KINDERRECHT<br />
Wenn es um die Herausforderungen des<br />
Klimawandels geht, wollen wir <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />
nicht alarmierend klingen. Wir<br />
erlauben uns aber anzumerken: Wer jetzt<br />
immer noch den Kopf in den Sand steckt,<br />
wird bald feststellen, dass der Sand unangenehm<br />
heiß wird.<br />
Und weil wir nicht nur reden möchten,<br />
sondern vor allem auch etwas tun, war für<br />
uns klar, dass es allerhöchste Zeit für einen<br />
breit angelegten Prozess <strong>und</strong> eine mehrjährige<br />
Kampagne zum Thema Klima ist.<br />
LASST UNS BANDEN BILDEN<br />
Seit diesem Sommer bilden wir <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> Falken Klima-Banden, die<br />
in verschiedenen Workshops viel über das<br />
Klima lernen, aber auch ganz konkrete Klimaschutz-Schritte<br />
setzen. Gleichzeitig befragen<br />
wir diesen Herbst die <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong><br />
verstärken ihre Stimmen mit einer <strong>Kinder</strong>klimadeklaration<br />
(siehe S. 5). Denn es ist<br />
ihre Welt, die wir retten müssen <strong>und</strong> wollen.<br />
Mit der <strong>Kinder</strong>klimadeklaration werden<br />
wir im ganzen Land Politiker:innen<br />
auf verschiedensten Ebenen konfrontieren<br />
<strong>und</strong> beginnen, in kleinen Schritten unsere<br />
Umwelt ein bisschen gerechter <strong>und</strong> nachhaltiger<br />
zu gestalten.<br />
Und schließlich werden wir gemeinsam<br />
eine größere Bandenmission erfüllen <strong>und</strong><br />
eine internationale Solidaritätsaktion<br />
umsetzen.<br />
Unter www.rettenwirdiewelt.at kann<br />
man sich nicht nur Tabas Geschichte, von<br />
ihr selbst erzählt, anhören, sondern findet<br />
auch jede Menge Informationen <strong>und</strong> Materialien<br />
zu unserer Kampagne, Mitmach-<br />
Möglichkeiten <strong>und</strong> vieles mehr.<br />
Denn wir wollen gemeinsam den Weg zu<br />
einer klimagerechteren Welt gehen. Für<br />
alle <strong>Kinder</strong>.<br />
Michaela Müller-Wenzel, Frank Jödicke<br />
Uns ist klar, dass die kindergerechte Welt,<br />
für die wir seit 115 Jahren eintreten, ganz<br />
massiv von den dramatischen Folgen des<br />
Klimawandels betroffen <strong>und</strong> bedroht ist.<br />
Illustration / Foto: Karin Blum <strong>und</strong> Klaus Schöngruber<br />
1<br />
Der Klimawissenschafter Dr. Paulo Ceppi vom Imperial<br />
College in London vermutet dies aufgr<strong>und</strong> der Untersuchung<br />
von antarktischen Bohrkernen. Das „ewige Eis“ lässt<br />
nämlich Rückschlüsse auf frühere Welttemperaturen zu.
AKTUELL<br />
Kommt zum Welttag<br />
des Kindes 20<strong>23</strong>!<br />
SONNTAG<br />
10. SEPTEMBER<br />
Scan mich für<br />
mehr Infos<br />
TEILNAHME<br />
KOSTENLOS<br />
Am 10. September ist es wieder so weit: Die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />
laden in allen Bezirken der Stadt zu tollen<br />
Familienfesten ein, um den Welttag des Kindes 20<strong>23</strong><br />
gebührend zu feiern.<br />
Das diesjährige Motto passt natürlich perfekt mit<br />
unserer auf Seite 3 beschriebenen Klimaschutzkampagne<br />
zusammen <strong>und</strong> lautet: „Retten wir die Welt“. Dazu<br />
haben sich die zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen<br />
der <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e in allen Bezirksorganisationen<br />
spannende <strong>und</strong> lustige Spiel- <strong>und</strong> Kreativstationen<br />
ausgedacht – vom Taba-Basteln bis zu interessanten<br />
Quiz-Spielen. Alle Familien Wiens sind herzlich eingeladen,<br />
mitzufeiern.<br />
Fotos: Frank Jödicke<br />
Illustration: Karin Blum<br />
KINDERFREUNDE-<br />
KINDERFESTE<br />
IN ALLEN <strong>23</strong> BEZIRKEN<br />
KINDER FÜRS<br />
KLIMA<br />
<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>eWien<br />
www.wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at<br />
Bildung<br />
<strong>und</strong> Jugend<br />
Impressum: Medieninhaber <strong>und</strong> Verleger: Österr. <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e - Landesorganisation Wien,<br />
Albertgasse <strong>23</strong>, 1080 Wien, ZVR: 493711481; Druck: druck.at, 2544 Leobersdorf, ARED-Straße 7<br />
Bei Schlechtwetter informiert euch bitte auf<br />
unseren Social-Media-Kanälen bzw. auf unserer<br />
Website wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at, ob das Fest<br />
in eurem Bezirk wie geplant stattfindet!
AKTUELL<br />
<strong>Kinder</strong>rechtetag 20<strong>23</strong>:<br />
Recht auf Zukunft<br />
Am 20. November 20<strong>23</strong> hissen die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e wieder die <strong>Kinder</strong>rechte-Fahnen<br />
im ganzen Land. Wir wollen deutlich machen: „<strong>Kinder</strong> haben Rechte“. Die<br />
Einführung besonderer <strong>Kinder</strong>rechte durch die UN-<strong>Kinder</strong>rechtskonvention vor<br />
vier<strong>und</strong>dreißig Jahren ist aber auch ein Gr<strong>und</strong> zu feiern. In unseren Einrichtungen<br />
gibt es deshalb <strong>Kinder</strong>rechtepartys mit Geburtstagstorte.<br />
Da wir uns stets dafür einsetzen, dass die <strong>Kinder</strong>rechte auch tatsächlich für alle<br />
<strong>Kinder</strong> umgesetzt werden, geben wir den <strong>Kinder</strong>n in den nächsten Wochen verstärkt<br />
die Möglichkeit zur Mitsprache <strong>und</strong> Mitbestimmung: Im Rahmen unserer<br />
Kampagne zum Thema Klimagerechtigkeit befragen wir mindestens 2.000 <strong>Kinder</strong><br />
in ganz Österreich, was sie sich für ihre Zukunft erwarten. Viele von ihnen sind<br />
dann schon Teil einer Klima-Bande <strong>und</strong> lernen in Workshops sehr viel über unsere<br />
Erde <strong>und</strong> ihr Klima dazu. Am Ende des Jahres werden wir die Ergebnisse der Befragung<br />
als <strong>Kinder</strong>klimadeklaration öffentlich präsentieren <strong>und</strong> Politiker:innen im<br />
ganzen Land damit konfrontieren. Denn <strong>Kinder</strong> haben ein Recht auf Zukunft, einen<br />
intakten Planeten <strong>und</strong> damit selbstverständlich auch auf Klimaschutz.<br />
Illustration: Karin Blum<br />
Lebensretter:innen geehrt<br />
Es war ein sehr berührender Moment, als sich Aliye Kibar, Assistentin<br />
in unserem Magenta-Betriebskindergarten, bei ihren Lebensretter:innen<br />
mit einer kleinen Überraschung bedankte. Pädagogin<br />
Magdalena Tobisch <strong>und</strong> den beiden „<strong>Kinder</strong>gartenvätern“ Gerald<br />
Wagner <strong>und</strong> Walter Scherer hat sie es zu verdanken, dass sie nach<br />
einem plötzlichen Herzinfarkt im <strong>Kinder</strong>garten im Mai 2022 weiterleben<br />
durfte. Aliye selbst erinnert sich nicht an den Sprint von Lena,<br />
um den Defi zu holen, die Herzmassagen <strong>und</strong> Notarztgespräche der<br />
Männer – ihre Retter:innen <strong>und</strong> Kolleg:innen sehr wohl.<br />
Die beiden Väter <strong>und</strong> alle Kolleg:innen r<strong>und</strong> um <strong>Kinder</strong>gartenleiterin<br />
Margit Steiner haben einige Wochen gebraucht, bis sie das<br />
Ereignis <strong>und</strong> ihren Einsatz verarbeiten konnten. Sie sind bis heute<br />
dankbar für das Angebot der Krisenintervention, das ihnen sehr<br />
geholfen hat. Sie <strong>und</strong> die ganze <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Familie haben auch<br />
gezittert, ob Aliye wieder ganz auf die Beine kommt – <strong>und</strong> sie hat<br />
es geschafft. Ihr Wiedereinstieg gelang mithilfe unseres Programms<br />
zur Wiedereingliederung <strong>und</strong> der Unterstützung des Teams <strong>und</strong><br />
ihrer großartigen Familie. Derzeit arbeitet Aliye schon wieder<br />
25 St<strong>und</strong>en in ihrer Gruppe, bald sollen es dreißig sein.<br />
V. l. n. r.: Alexandra Fischer, Aliye Kibar,<br />
Gerald Wagner, Daniel Bohmann, Walter<br />
Scherer, Magdalena Tobisch, Margit Steiner<br />
WIEN<br />
5
Entgeltliche Einschaltung<br />
D A M I T S I E<br />
I H R E W O H N U N G<br />
B E H A L T E N<br />
Die Teuerungswelle hat auch viele Mieter*innen im Gemeindebau vor große Herausforderungen gestellt.<br />
Wer dadurch kein Geld im Börsel hat <strong>und</strong> die Miete nicht zahlen kann, findet Hilfe bei der<br />
Wiener Wohnungssicherungsstelle unter der Telefonnummer 01 4000 11420.<br />
Mehr Infos über alle Unterstützungsmöglichkeiten für Gemeindebaumieter*innen auf wienerwohnen.at/hilfe<br />
Sollten Sie Betroffene kennen, bitte weitersagen - helfen Sie uns beim Helfen!<br />
Service-Nummer 05 75 75 75<br />
wienerwohnen.at
AKTUELL<br />
Foto: Frank Jödicke<br />
Irgendwie hat alles seinen Sinn gehabt<br />
Unsere Elementarpädagogin Bettina<br />
hat nach einem Schicksalsschlag eine<br />
besondere Geschichte der Wiedereingliederung<br />
erleben dürfen, mit einem<br />
ganz ungewöhnlich glücklichen Ende.<br />
An den 4. November 2016 kann sich Bettina<br />
(am Foto rechts) noch gut erinnern,<br />
an das, was danach geschah, nicht mehr<br />
so genau. Sie weiß, dass sie an dem Tag ungeheure<br />
Kopfschmerzen hatte, dass ihr übel<br />
war <strong>und</strong> sie auf einem Auge nichts mehr sah.<br />
In Sorge rief sie ihre Schwester an, die als<br />
Krankenschwester arbeitet <strong>und</strong> die Bettina<br />
den Rat gab, sofort ins AKH zu fahren. Erste<br />
Untersuchungen blieben ergebnislos. Glücklicherweise<br />
wurde ein MRT-Scan gemacht<br />
<strong>und</strong> eine Hirnblutung aufgr<strong>und</strong> einer Fehlbildung<br />
der Blutgefäße des Gehirns (zAVM)<br />
entdeckt.<br />
AUSSTIEG UND WIEDEREINSTIEG<br />
Mit der Diagnose begann Bettinas Heilung.<br />
Ihr Fall ist medizinisch sehr selten. Wer an<br />
etwas leidet, das es nur einmal unter 100.000<br />
Menschen gibt, ist besonders allein mit seinen<br />
Sorgen. Die Ärzt:innen <strong>und</strong> das Pflegepersonal<br />
waren nett <strong>und</strong> mitfühlend, auch<br />
weil Bettina noch so jung ist, aber unsicher,<br />
was die Therapie betrifft. Eine operative Öffnung<br />
der Schädelplatte oder eine Verödung<br />
des Hirnareals erschien den Ärzt:innen zu gefährlich<br />
<strong>und</strong> deshalb entschied man sich für<br />
eine in Österreich sehr seltene Behandlung,<br />
die Gamma-Knife Bestrahlung.<br />
Drei Mal wurde diese bisher durchgeführt.<br />
Es gab eine deutliche Verbesserung, aber<br />
keine eindeutige Entwarnung. <strong>23</strong> Monate<br />
lang konnte Bettina nicht arbeiten. Bei den<br />
<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en kündigte sie <strong>und</strong> kämpfte<br />
sich tapfer ins Leben zurück. Besuche im<br />
Einkaufszentrum waren, nach einem halben<br />
Jahr zu Hause, die ersten Schritte zurück in<br />
die Normalität. Nach knapp zwei Jahren<br />
wollte sie es dann wieder wagen zu arbeiten.<br />
Ein Anruf bei den Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en<br />
genügte <strong>und</strong> sie wurde als Pädagogin im<br />
<strong>Kinder</strong>garten Schartlgasse eingestellt. Im<br />
Rahmen unseres Wiedereingliederungsmanagements<br />
<strong>und</strong> in Zusammenarbeit mit fit-<br />
2-work unterstützen die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e ihre<br />
Mitarbeiter:innen nach schwerer Krankheit<br />
bestmöglich, wieder in ihren Beruf einzusteigen<br />
(eine weitere Geschichte dazu gibt es auf<br />
Seite 5).<br />
EINE BESONDERE BEGEGNUNG<br />
An ihrem ersten Arbeitstag war Bettina sehr<br />
aufgeregt. Ihre neue Kollegin Anita (im Bild<br />
links), ein berüchtigter Morgenmuffel, lief ihr<br />
schon am Parkplatz über den Weg. Mehr als<br />
ein einsilbiges „Morgen“ hörte Bettina nicht<br />
– was für ein Start in den ersten Arbeitstag!<br />
Doch abgesehen davon gelang Bettinas Wiedereingliederung<br />
gut! Nach dem schlechten<br />
Start zwischen Anita <strong>und</strong> Bettina fiel den<br />
beiden auf, dass sie sich ungewöhnlich gut<br />
verstanden. Bald unternahmen sie auch<br />
außerhalb der Arbeitszeit etwas zusammen<br />
<strong>und</strong> gingen Billardspielen. Beide hatten<br />
langjährige feste Beziehungen <strong>und</strong> kamen<br />
bezeichnenderweise nie auf die Idee, ihre<br />
damaligen Partner:innen miteinzubeziehen.<br />
GLÜCK NACH DEM UNGLÜCK<br />
Das Offensichtliche war bald nicht mehr zu<br />
leugnen. Bettina <strong>und</strong> Anita hatten sich ineinander<br />
verliebt. Sie trennten sich von ihren<br />
jeweiligen Partner:innen <strong>und</strong> zogen zusammen.<br />
Seit August 2022 sind die beiden verheiratet.<br />
Jetzt im Nachhinein ergibt alles Sinn, sagt<br />
Bettina. Sie hat so viel Unterstützung gef<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> ganz w<strong>und</strong>erbare Kolleg:innen.<br />
Und manchmal, meint Anita, wenn<br />
sie wieder viel Stress haben, weil eine neue<br />
Untersuchung ansteht, dann rufen sie sich<br />
in Erinnerung, wie unnötig es ist, sich über<br />
Kleinigkeiten aufzuregen, <strong>und</strong> wie froh sie<br />
sein dürfen, dass sie da sind, wo sie jetzt<br />
sind.<br />
Frank Jödicke<br />
WIEN<br />
7
ELEMENTARBILDUNG<br />
Fotos: Frank Jödicke<br />
Den sicheren Hafen finden<br />
Mit Anfang September startet das<br />
Leuchtturmprojekt der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />
in der Maria-Rekker-Gasse<br />
in Wien Favoriten. <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Eltern</strong><br />
sprach mit der Projektkoordinatorin<br />
Alexandra Csar über dieses ungewöhnliche<br />
Projekt.<br />
Liebe Alexandra, was ist eigentlich ein<br />
Leuchtturmprojekt <strong>und</strong> warum heißt es<br />
überhaupt so?<br />
Mit dem Leuchtturmprojekt können wir,<br />
dank unserer Sponsoren, einmal zeigen, wie<br />
ein idealer <strong>Kinder</strong>garten aussehen könnte:<br />
für die <strong>Kinder</strong>, die <strong>Eltern</strong>, die Elementarpädagog:innen,<br />
aber eigentlich für den<br />
ganzen Bezirk, in dem der <strong>Kinder</strong>garten<br />
Andockstelle <strong>und</strong> Vernetzungspunkt für<br />
verschiedene Organisationen ist. Allein das<br />
macht den <strong>Kinder</strong>garten zu einem Leuchtturm.<br />
Nun ist es aber auch ein inklusiver<br />
<strong>Kinder</strong>garten, in den diesen September<br />
<strong>Kinder</strong> mit Behinderung nachrücken.<br />
Das bedeutet, <strong>Eltern</strong> kommen zu uns, die<br />
mit ihren <strong>Kinder</strong>n manchmal schon viel<br />
durchgemacht haben, Ablehnung erfahren<br />
haben <strong>und</strong> vor scheinbar unüberwindbaren<br />
Hürden standen, die andere nicht erleben<br />
mussten. Denen möchten wir sagen: Ihr<br />
seid der eine Leuchtturm für eure <strong>Kinder</strong>,<br />
denn ihr seid die Expert:innen für sie <strong>und</strong><br />
an euch werden sie sich orientieren. Lasst<br />
uns <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e euch nun helfen <strong>und</strong><br />
ein zweiter Leuchtturm werden, der an<br />
einer anderen Stelle der See steht <strong>und</strong> mit<br />
dessen Hilfe die <strong>Kinder</strong> auf uns zuschippern<br />
können. Lasst uns Ihnen gemeinsam<br />
ein schönes Leben ermöglichen!<br />
Nach einem Jahr Planung kommen jetzt<br />
im September die ersten <strong>Kinder</strong>. Vor welche<br />
besonderen Herausforderungen stellt<br />
die Eingewöhnung in einem inklusiven<br />
<strong>Kinder</strong>garten alle Beteiligten?<br />
Eingewöhnung braucht Zeit. Viele der<br />
<strong>Kinder</strong> waren noch nicht in einem <strong>Kinder</strong>garten.<br />
Und weil jedes Kind unterschiedlich<br />
ist, machen wir sie auch für jedes Kind<br />
besonders. Ein Patentrezept kann es nicht<br />
geben, egal ob ein Kind eine Behinderung<br />
hat oder nicht. Daher staffeln wir die Eingewöhnung<br />
<strong>und</strong> arbeiten noch intensiver<br />
mit den <strong>Eltern</strong> zusammen als sonst üblich.<br />
Am Ende jeder Woche sprechen Gruppenoder<br />
Sonderpädagog:in kurz mit den <strong>Eltern</strong>,<br />
um zu reflektieren <strong>und</strong> gemeinsam zu<br />
überlegen, wie die nächste Woche aussieht.<br />
Die Bedürfnisse des Kindes sollen dabei im<br />
Vordergr<strong>und</strong> stehen.<br />
Wie reagieren die <strong>Eltern</strong> der anderen <strong>Kinder</strong><br />
auf das Leuchtturmprojekt?<br />
Die sehen die Vorteile <strong>und</strong> Chancen. Zunächst<br />
können sie selbstverständlich wählen<br />
<strong>und</strong> müssen ihre <strong>Kinder</strong> nicht in die<br />
inklusiven Gruppen des Leuchtturmkindergartens<br />
geben. Es haben sich aber alle<br />
dazu entschieden mitzumachen, weil sie<br />
sehen, wie gut wir das vorbereiten <strong>und</strong> was<br />
sich für Möglichkeiten auftun. Wir haben<br />
die Familien- <strong>und</strong> Erziehungsberatung<br />
der <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e im Haus, eine hauseigene<br />
Sozialarbeiterin, wir bieten unser<br />
mehrsprachiges <strong>Eltern</strong>-Kind-Café an, wir<br />
arbeiten mit der MA 11, der MA 17, dem<br />
Autistenzentrum Sonnwendviertel, den<br />
Wiener Sozialdiensten, den Frühen Hilfen<br />
<strong>und</strong> den Zentren für Entwicklungsförderung<br />
zusammen. Außerdem kooperieren<br />
wir mit dem FH Campus Wien, deren Student:innen<br />
der Ergotherapie während ihrer<br />
Praktika bei uns Inputs geben <strong>und</strong> kurze<br />
therapeutische Einheiten machen.<br />
Das Team um Leiterin Andrea Köhler <strong>und</strong><br />
Alexandra Csar (erste <strong>und</strong> zweite von links)<br />
freut sich schon sehr auf die <strong>Kinder</strong>.<br />
8<br />
WIEN
ELEMENTARBILDUNG<br />
Illustration: Karin Blum<br />
Kein W<strong>und</strong>er, dass es bei so vielen beteiligten<br />
Organisationen auch eine eigene<br />
Projektkoordinatorin braucht …<br />
Ganz richtig. Ich arbeite mit Andrea Köhler,<br />
der Leiterin des <strong>Kinder</strong>gartens, eng<br />
zusammen, <strong>und</strong> um das alles gut koordinieren<br />
zu können, halten wir regelmäßig<br />
Helfer:innenkonferenzen ab. Bei denen finden<br />
die einzelnen Vertreter:innen der verschiedenen<br />
Institutionen zusammen <strong>und</strong><br />
entwickeln einen multiperspektivischen<br />
Blick. Wir versuchen zum Beispiel gemeinsam<br />
zu ergründen, warum ein Kind nicht<br />
allein seine Jacke anziehen kann. Sind da<br />
vielleicht komplizierte Reißverschlüsse <strong>und</strong><br />
gibt es eine andere Jacke? Liegt es an den<br />
Räumlichkeiten oder den Abläufen im<br />
<strong>Kinder</strong>garten? Ist das Kind feinmotorisch<br />
noch nicht so weit? Die Helfer:innen vernetzen<br />
<strong>und</strong> koordinieren sich <strong>und</strong> suchen<br />
die beste Unterstützung für das Kind, ob<br />
sozial oder vielleicht sogar baulich. Ganz<br />
wichtig erscheint mir: Alle im Grätzel<br />
sollen bei unserem Leuchtturm andocken<br />
können. Denn Inklusion soll auch jene einladen,<br />
die sich vielleicht sonst aufgr<strong>und</strong> sozialer,<br />
finanzieller oder kultureller Hürden<br />
ausgeschlossen fühlen. Dieser Leuchtturm<br />
leuchtet allen <strong>Kinder</strong>n im Bezirk.<br />
Interview: Frank Jödicke<br />
WER KANN MITMACHEN?<br />
Alle Erziehungsberechtigten – egal, ob<br />
Volksschule, Mittelschule, AHS, HAS,<br />
HAK, HTL, PTS/FMS, Privatschulen etc.<br />
WAS KOSTET SCHULE?<br />
Schulkostenerhebung 20<strong>23</strong>/24<br />
Neues Schuljahr, neue Ausgaben:<br />
Egal ob Schul tasche, Hefte, Stifte, Laptop,<br />
Skikurs, Ausflüge oder Nach hilfe – klar ist:<br />
Schule kostet. Oft bleibt jedoch verborgen,<br />
wie hoch die Ausgaben für <strong>Eltern</strong> wirklich<br />
sind. Gerade jetzt wird durch die Teuerung<br />
bei vielen Familien das Geld knapp.<br />
Deshalb fragen wir SIE:<br />
Was kostet Schule die Familien wirklich?<br />
WIE MITMACHEN?<br />
Einfach bis 29. September 20<strong>23</strong> auf<br />
www.schulkosten.at registrieren. Dort finden<br />
Sie auch weiterführende Infos zur Studie.<br />
Als kleines Dankeschön gibt es monatlich<br />
Gewinnspiele mit attraktiven Preisen.<br />
Sie haben Fragen zu Ihrer Teilnahme?<br />
Die Forscherinnen & Forscher von SORA<br />
helfen Ihnen gerne weiter:<br />
0677/637 469 70 | schulkosten@sora.at<br />
www.schulkosten.at
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Ihr Kind ist bereit<br />
fürs nächste Level:<br />
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1) MegaCard-Konto für alle von 10 bis 20 Jahren. Gutscheinaktion gültig von 5.4. bis 31.10.20<strong>23</strong>. Nähere Informationen zu den Gutscheinen auf bankaustria.at/jugendkonto.<br />
2) Kein Kontoführungsentgelt für zwei Jahre <strong>und</strong> nur für einen obsorgeberechtigten <strong>Eltern</strong>teil. Aktion gültig für K<strong>und</strong>:innen der UniCredit Bank Austria AG mit einem Privatkonto <strong>und</strong> 24You Internetbanking<br />
in Verbindung mit der Eröffnung eines MegaCard-Jugendkontos <strong>und</strong> der Abgabe der Marketingzustimmung im Zeitraum von 5. 4. bis 31. 10. 20<strong>23</strong>. Der Entfall des Kontoführungsentgeltes für zwei<br />
Jahre ist ab Eröffnung des MegaCard-Jugendkontos gültig. Das Kontoführungsentgelt entfällt im Quartal der Kontoeröffnung sowie den acht darauffolgenden Quartalen. Danach gelangt das vereinbarte<br />
Kontoführungsentgelt zur Verrechnung. Die übrigen vereinbarten Entgelte bleiben von dieser Aktion unberührt. Die detaillierten Entgelte zum Privatkonto finden Sie im „Aushang für Preise <strong>und</strong> Konditionen<br />
für Privatkonten“. Nicht mit anderen Aktionen oder Angeboten kombinierbar. Alle Informationen auf bankaustria.at/jugendkonto<br />
Diese Marketingmitteilung wurde von der UniCredit Bank Austria AG, Rothschildplatz 1, 1020 Wien, erstellt. Stand Juli 20<strong>23</strong>, Irrtum <strong>und</strong> Druckfehler vorbehalten.
Unser neues Haus in der Sonnenallee<br />
Ende Juni haben wir in der Käthe-Recheis-Gasse in der Donaustädter Seestadt<br />
unseren neuen <strong>Kinder</strong>garten feierlich eröffnet. Das Haus bezaubert durch seinen<br />
luftigen <strong>und</strong> lichtdurchfluteten Bau. Alle Gruppenräume öffnen sich großzügig<br />
in den Garten, der sich über die ganze Länge des Gebäudes erstreckt <strong>und</strong> viel<br />
Raum für Spiel <strong>und</strong> Spaß bietet. Die nigelnagelneuen Spielgeräte wurden bei der<br />
Eröffnung gleich eingeweiht.<br />
Nach dem gemeinsamen Durchtrennen des roten Eröffnungsbandes durften sich<br />
alle Festgäste den <strong>Kinder</strong>garten genau ansehen: Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy,<br />
B<strong>und</strong>esrätin <strong>und</strong> Vorsitzende der<br />
<strong>Kinder</strong>garten in der Seestadt<br />
mit Kleinkindergruppe <strong>und</strong><br />
Familiengruppe (bis 6 Jahre)<br />
Käthe-Recheis-Gasse 3<br />
1220 Wien<br />
Weitere Infos gibt es hier:<br />
<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e Donaustadt Daniela<br />
Gruber-Pruner, Bezirksrätin Gabriele<br />
Plank, Gesiba-Prokurist Patrick Ritter,<br />
die beiden Geschäftsführer:innen<br />
der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e Daniel<br />
Bohmann <strong>und</strong> Alexandra Fischer <strong>und</strong><br />
viele andere. Einen besonderen Gast<br />
gab es auf der Eröffnungsfeier auch<br />
noch: die Schildkröte Taba. Wer das<br />
ist? Einfach weiterlesen auf Seite 15.<br />
Für <strong>Kinder</strong> ab drei Jahren sind übrigens<br />
noch Plätze frei. Anfragen unter:<br />
sonnenallee@wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at<br />
ELEMENTARBILDUNG<br />
Fotos: Frank Jödicke<br />
Neueröffnung<br />
mit Marktplatz<br />
Foto: Ferdinand Schmeller / Stadt Wien Umweltschutz<br />
Ein weiteres Haus sperrt in der Donaustadt, Am Langen Felde, seine Tore auf. Das<br />
ebenerdige Haus wird acht Gruppen beherbergen: drei Kleinkindergruppen, drei<br />
Familiengruppen <strong>und</strong> zwei <strong>Kinder</strong>gartengruppen.<br />
Zunächst startete dieser <strong>Kinder</strong>garten im Sommer 20<strong>23</strong> mit zwei Gruppen. Das<br />
Besondere an dem Haus sind seine „Marktplätze“. Je vier Gruppen teilen sich<br />
einen gemeinsamen Marktplatz, in dem ein Bistro, eine <strong>Kinder</strong>küche <strong>und</strong> ein<br />
gemeinsamer Spielbereich zur Verfügung stehen. Von den Marktplätzen gibt es<br />
einen direkten Zugang in den großen Garten mit vielen Spielgeräten. Dort befindet<br />
sich sogar ein Amphibienhabitat.<br />
Der pädagogische Schwerpunkt<br />
lautet hier „Gemeinsam stark werden<br />
– Resilienzförderung“. Es sind noch<br />
Plätze für <strong>Kinder</strong> ab einem Jahr frei.<br />
Anfragen unter am-langen-felde@<br />
wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at<br />
<strong>Kinder</strong>garten mit acht Gruppen<br />
Am langen Felde 35<br />
1220 Wien<br />
Weitere Infos gibt es hier:<br />
Der Feuersalamander zieht auch bald Am langen Felde<br />
ein. Unser <strong>Kinder</strong>garten verfügt nämlich über ein<br />
eigenes Amphibienhabitat, einen Bereich im Garten,<br />
der Molchen ideale Lebensbedingungen bietet.<br />
WIEN<br />
11
ELEMENTARBILDUNG<br />
Willkommen unseren neuen Kolleg:innen<br />
Ende Juli bekamen unsere neuen Kolleg:innen im Haus der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e feierlich<br />
ihre Zertifikate überreicht. Ab Herbst werden sie ihre Arbeit in den <strong>Kinder</strong>gärten als<br />
pädagogische Assistent:innen aufnehmen. Insgesamt 45 Personen belegten den Kurs „Fit<br />
for <strong>Kinder</strong>garten 2.0“, der vom AMS, den Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> dem Personalservice<br />
itworks angeboten wurde. Ein Kurs dauert 12 Wochen, mit wöchentlich je zwei<br />
Tagen Theorie <strong>und</strong> drei Tagen Praktikum in einem unserer <strong>Kinder</strong>gärten. Gesetzlich gibt<br />
es keine Vorschriften für das Berufsbild der:des pädagogischen Assistentin:Assistenten.<br />
Die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e haben aber sorgfältig ein Curriculum entwickelt, das von Hauswirtschaft<br />
<strong>und</strong> Hygiene bis zum <strong>Kinder</strong>schutz reicht, damit sich die neuen Kolleg:innen<br />
schnell <strong>und</strong> gut in die Häuser integrieren können. Ein besonderer Schwerpunkt liegt<br />
beispielsweise auf der Biografiearbeit, bei der eingeübt wird, die eigenen Erziehungserfahrungen<br />
zu reflektieren, um auch in schwierigen Situationen bestmöglich auf das Kind<br />
eingehen zu können <strong>und</strong> nicht in eigene Konfliktmuster zu verfallen. Diese Kombination<br />
aus pädagogischer Vorbereitung <strong>und</strong> praktischer Einführung in die <strong>Kinder</strong>gartenarbeit<br />
macht unseren Assistent:innen-Kurs zu etwas ganz Besonderem.<br />
Bereits zum zweiten Mal gab es heuer dieses Angebot. Die Erfahrungen waren für alle<br />
Beteiligten ausnehmend gut. Der Mangel an elementarpädagogischem Personal ist<br />
nach wie vor groß, eine Fortsetzung im nächsten Jahr ist angedacht <strong>und</strong> wäre sicherlich<br />
lohnend. Die Ausbildung soll einen langsamen <strong>und</strong> sanften Einstieg für Wiedereinsteiger:innen<br />
ermöglichen, überhaupt für Menschen, die sich neu orientieren möchten. Wer<br />
einmal einsteigt, ist bei den <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en genau richtig, denn es gibt Weiterbildungsangebote<br />
bis zum:zur fertigen Leiter:in.<br />
Gut vorbereitet <strong>und</strong> voller Tatendrang: die zertifizierten<br />
neuen pädagogischen Assistent:innen der<br />
Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e.<br />
Foto: Frank Jödicke<br />
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12<br />
WIEN
ELEMENTARBILDUNG<br />
Foto: Pixabay<br />
Die vielfältige Wissensakademie …<br />
… der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e startet mit Oktober in<br />
ein spannendes Wissens-Semester 20<strong>23</strong>/2024. Die<br />
im vergangenen Semester erprobte Lernwerkstatt<br />
des mobilen Bauernhofes unserer Kooperations-<br />
Partnerin Sonja Cerny ist nun fixer Teil der Wissensakademie<br />
der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e. So werden,<br />
neben vielen weiteren spannenden Angeboten,<br />
auch dieses Wintersemester <strong>Kinder</strong> die Möglichkeit<br />
erhalten, den richtigen Umgang mit Kaninchen & Co<br />
zu erlernen. Neben der Beschäftigung mit den Kleintieren<br />
werden dabei auch sprachliche Kompetenzen<br />
sowie Fein- <strong>und</strong> Grobmotorik der <strong>Kinder</strong> gefördert.<br />
Weitere WIAK-Angebote sind beispielsweise „Mathematik<br />
in Bewegung“, ein Kurs, in dem mathematische<br />
Prinzipien mit Musik <strong>und</strong> Tanz erlernt werden,<br />
oder die „Lernwerkstatt Schach“, die in Kooperation<br />
mit SPIDS – „Schachpädagogik in die Schulen“<br />
abgehalten wird. In der Wissensakademie können<br />
<strong>Kinder</strong> auch in den Bereichen Astronomie, Geologie,<br />
Informatik, Biologie u.v.m. jede Menge Spaß haben.<br />
Mehr Infos zur Wissensakademie gibt es hier:<br />
kinderfre<strong>und</strong>e.at/wien-1/<br />
die-wissensakademie-ein-erfolgskonzept<br />
Illustration: Katharina Bauer<br />
Übergang kinderleicht<br />
Der Wechsel vom <strong>Kinder</strong>garten in die Schule ist natürlich immer ein bisschen<br />
aufregend. Um ihn möglichst reibungslos zu gestalten, haben die Wiener<br />
<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e ein neues Übergangsportfolio erarbeitet. Damit wird eine<br />
Brücke zwischen der elementaren Bildungseinrichtung des <strong>Kinder</strong>gartens <strong>und</strong><br />
der Volksschule gebaut. Die aktuellen Kriterien des Förderkatalogs zur Schuleingangsphase<br />
des Bildungsministeriums werden darin berücksichtigt <strong>und</strong> so wird<br />
das letzte, verpflichtende <strong>Kinder</strong>gartenjahr dazu genutzt, genau jene Fähigkeiten<br />
zu entwickeln, die bei der Schuleingangsprüfung abgefragt werden.<br />
Nun lernen wir bekanntlich nicht für die Schule, sondern fürs Leben, <strong>und</strong> das<br />
Übergangsportfolio ist auf die Bedürfnisse der „großen“ <strong>Kinder</strong>gartenkinder<br />
ausgerichtet. Es stärkt ihre Selbstkompetenz, fördert ihre sprachliche Ausdrucksfähigkeit<br />
<strong>und</strong> mit der gemeinsamen Ausgestaltung der Mappe kann das Kind die<br />
eigenen Lernfortschritte selbst nachvollziehen. Ob für Elementarpädagog:innen,<br />
Lehrer:innen, <strong>Eltern</strong> oder <strong>Kinder</strong>: das Übergangsportfolio ist ein Gewinn für alle<br />
Beteiligten.<br />
WIEN<br />
13
ELEMENTARBILDUNG<br />
Ein ganz besonderer Besuch<br />
Der bekannte Antenne-Österreich-Moderator Martin Stadlmann lächelte glücklich,<br />
als er den <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-<strong>Kinder</strong>garten <strong>und</strong> -Hort in der Prandaugasse betrat. Es sei<br />
wie „nach Hause kommen“ erklärte er Leiterin Julia Reininger <strong>und</strong> Pädagogin Michaela<br />
Nosek. Vier Jahre seiner Kindheit verbrachte er hier als Hortkind<br />
<strong>und</strong> kehrte später als Zivildiener zurück. Stadlmann erinnert sich<br />
sehr gerne an diese Zeit, in der er Verantwortung übernehmen <strong>und</strong><br />
das pädagogische Team unterstützen konnte. Besonders berührt war<br />
er von einem Erlebnis mit einem Mädchen, an das er sich bis heute<br />
erinnert: „Auf dem Rückweg vom Eislauftraining kam uns ein großer<br />
H<strong>und</strong> entgegen. Eines der Mädchen schnappte ganz fest nach meiner<br />
Hand <strong>und</strong> ließ sie bis in den <strong>Kinder</strong>garten nicht mehr los.“<br />
In „seiner“ ehemaligen Hortgruppe unterhielt der Moderator sich mit<br />
den <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> erzählte von seinem Beruf. Abschließend betonte er,<br />
wie wertvoll die Arbeit von <strong>Kinder</strong>gartenpädagog:innen ist <strong>und</strong> dass<br />
diese mit ausreichenden Ressourcen ausgestattet werden müssen. Er<br />
möchte im Rahmen seiner Möglichkeit darauf aufmerksam machen,<br />
dass diese wichtigen Einrichtungen unterstützt werden <strong>und</strong> der Beruf<br />
österreichweit attraktiver gemacht wird. Das Resümee des Moderators:<br />
Wenn er einmal Vater wird, würde er seine <strong>Kinder</strong> gerne in den<br />
<strong>Kinder</strong>garten <strong>und</strong> Hort in der Prandaugasse geben. Wir freuen uns<br />
über die Verb<strong>und</strong>enheit <strong>und</strong> das schöne Lob!<br />
Foto: Frank Jödicke<br />
BIO-Gemüsecurry mit BIO-Basmatireis FAIRTRADE<br />
Was unsere <strong>Kinder</strong>speisen so besonders macht?<br />
Wir verraten es auf www.gourmet-kids.at<br />
VOLL VIEL ÖSTERREICH
ELEMENTARBILDUNG<br />
Retten wir die Welt!<br />
Tabwakea Manaaki Tabajao heißt das Schildkröten-Maskottchen für unsere<br />
„<strong>Kinder</strong> fürs Klima“-Kampagne, aber ihr dürft sie auch kurz „Taba“ nennen. Taba<br />
stammt aus Kiribati, genauer von der Insel Banaba. Dort hat sie sich ein Zuhause<br />
geschaffen <strong>und</strong> ist seit einer Ewigkeit in den Weltmeeren unterwegs. Taba<br />
ist beinahe so alt wie die Erde selbst <strong>und</strong> kann sich noch daran erinnern, wie<br />
damals ein Meteoriteneinschlag den Untergang der Dinosaurier bedeutet hat.<br />
Heute ist Taba wieder in sehr großer Sorge um das Leben auf unserem Planeten<br />
<strong>und</strong> wendet sich deshalb an die Menschen. Auf ihrer Reise besucht Taba auch<br />
viele <strong>Kinder</strong>gärten der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e. Wo immer sie auftaucht, schlägt<br />
sie ihr Haus, das sogenannte Taba-Nakel, auf. So ist sie etwa auch schon im <strong>Kinder</strong>garten<br />
Town Town in Wien Landstraße eingezogen. Dort haben die <strong>Kinder</strong><br />
mittlerweile auch über Tabas Verwandtschaft, die Meeresschildkröten, eine<br />
ganze Menge gelernt <strong>und</strong> dazu unter anderem auch ein w<strong>und</strong>erbar kunterbuntes<br />
3D-Plakat samt Schildkröten gebastelt (siehe Foto).<br />
<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Elementarpädagog:innen, <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Eltern</strong> können im Rahmen<br />
unserer neuen Klima-Kampagne (siehe Seite 3) aktiv Schritte für mehr Klimabewusstsein <strong>und</strong><br />
Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft setze. Denn in einem ist sich Taba sicher: Gemeinsam können<br />
wir diese Erde zu einem Planeten machen, auf dem wir alle gut <strong>und</strong> gerne leben, <strong>und</strong> das Hand in<br />
Hand. Ein Überblick zu den Mitmach-Aktionen findet sich unter: rettenwirdiewelt.at<br />
Illustration: Karin Blum<br />
Tierarztpraxis <strong>Kinder</strong>garten<br />
In unserem <strong>Kinder</strong>garten in der Mautner-Markhof-Gasse 58 im 11. Bezirk unterhielten<br />
sich Leiterin Sylvia Fisker-Bandera <strong>und</strong> Elementarpädagogin Sandra Kargl<br />
über ihre kranken Haustiere. Katze Feli hatte sich den Rücken verrissen <strong>und</strong> H<strong>und</strong><br />
Columbo quälte eine entzündete Pfote. Ein Besuch bei Tierärzt:innen war unausweichlich.<br />
Die <strong>Kinder</strong> waren sofort sehr interessiert. Nanu, es gibt Ärzt:innen für<br />
Tiere? Aber sicher, erzählten die beiden Pädagoginnen, es gibt auch eine Praxis<br />
für Tiere, die der für <strong>Kinder</strong> ganz ähnlich sieht. Gemeinsam wurde beschlossen,<br />
dies nachzuspielen <strong>und</strong> den Praxisbetrieb zu starten. Der Kaufladen wurde zur<br />
Rezeption umgebaut, aus der Kleinkindergruppe der <strong>Kinder</strong>arztkoffer herbeigeholt,<br />
<strong>und</strong> alle überlegten, was sie von zu Hause mitbringen könnten. Es<br />
wurden leere Tierfutterdosen besorgt, Zeitschriften über Haustiere, wie sie sich<br />
in echten Praxiswartezimmern finden, <strong>und</strong> natürlich mussten Patient:innen her.<br />
Aus nachvollziehbaren Gründen übernahmen Plüschtiere diese Rolle. Ansonsten<br />
war aber alles so echt wie möglich. Die Kuscheltiere waren, was Fell <strong>und</strong> Größe<br />
betrifft, realistisch. Ein großer, lebensechter Stofftierh<strong>und</strong> wurde eigens vom<br />
<strong>Kinder</strong>garten angeschafft, damit das Rollenspiel Tierarztpraxis Fahrt aufnehmen<br />
konnte. Die <strong>Kinder</strong> waren begeistert bei der Sache, alle Stofftiere konnten geheilt<br />
werden <strong>und</strong> auch H<strong>und</strong> Columbo <strong>und</strong> Katze Feli geht es wieder gut. Rücken <strong>und</strong><br />
Pfote sind längst kuriert.<br />
WIEN<br />
15
BERATUNG<br />
Verdeckte Armutsängste<br />
Foto: Freepik<br />
Armut ist heute kein Unterschichtenphänomen<br />
mehr. Sie geht uns alle an.<br />
Und nicht in einem „höheren, moralischen“<br />
Sinn, der unser Spendenbereitschaft<br />
ankurbeln soll, sondern weil<br />
längst ein großer Teil der Gesellschaft<br />
von Armutsgefährdung betroffen ist.<br />
Wenn Sie nicht zufällig einen Millionenfonds<br />
besitzen (gratuliere, dass Sie dann<br />
trotzdem die <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Eltern</strong> lesen!),<br />
dann kann es gut sein, dass sich auch bei<br />
Ihnen unbewusst Verhaltensweisen eingeschlichen<br />
haben, die Ihr Handeln prägen.<br />
Etwa mit dem Gedanken, die Fre<strong>und</strong>:innen<br />
am Abend nicht zu treffen, weil Sie zu<br />
müde sind <strong>und</strong> dann denken, möglicherweise<br />
hätte ich schon Lust, aber … Das<br />
„aber“ bedeutet möglicherweise, dass es<br />
sich eigentlich in diesen Monat nicht mehr<br />
ausgeht, essen zu gehen. Denken Sie an<br />
der Supermarktkassa, Sie hätten eigentlich<br />
eine bestimmte Ware kaufen wollen, die<br />
aber lächerlich teuer geworden ist, <strong>und</strong> deshalb<br />
lassen Sie es? Mürrisch treten Sie den<br />
Heimweg an mit dem Gedanken an ein<br />
günstiges Abendessen, auf das Sie eigentlich<br />
keinen Gusto verspüren.<br />
Übrigens, wenn Sie selbst es nicht merken,<br />
dann kann es sehr gut sein, dass Ihre <strong>Kinder</strong><br />
dies beobachten. Gerade die Kleinen<br />
haben ein sehr feines Gespür für soziale Situationen.<br />
Sie können es nicht ausdrücken,<br />
aber sie lernen ununterbrochen am Modell<br />
ihrer <strong>Eltern</strong>. Die <strong>Kinder</strong> lernen langsam<br />
<strong>und</strong> allmählich Konsumverzicht (der wäre<br />
noch nicht das Schlimme), der zu einem<br />
Lustverzicht führen kann, <strong>und</strong> bald grenzen<br />
sie die eigene Fantasie ein <strong>und</strong> wünschen<br />
sich immer weniger <strong>und</strong> eines Tages<br />
wünschen sie gar nichts mehr. Wenn das<br />
permanente Sicheinschränken <strong>und</strong> innere<br />
Maßregeln zur unabänderlichen Natur der<br />
Seele wird, dann ist das sehr schlimm: für<br />
die <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> für die <strong>Eltern</strong>.<br />
SPAREN IST GUT,<br />
DIE NOT ZU SPAREN NICHT<br />
Diese erlernten Einschränkungen können<br />
an der Psyche nagen <strong>und</strong> eine Persönlichkeit<br />
prägen. Wichtig ist zu betonen: Sparsamkeit<br />
ist sehr wohl eine Tugend <strong>und</strong><br />
kann sogar Spaß machen. Auch Selbstüberwindung<br />
ist gut. Ein Cremetörtchen in der<br />
Konditorei, der eigenen Ges<strong>und</strong>heit willen,<br />
stolz zu übergehen, kann ein erhebendes<br />
Gefühl sein. Daran ist nichts falsch.<br />
Es stimmt auch, dass Konsum nicht glücklich<br />
macht. Im Gegenteil, er kann Ausdruck<br />
einer inneren Leere sein. Aber das<br />
ist hier nicht gemeint. In den <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Familienberatungsstellen<br />
beobachten<br />
wir, wie ein stilles Gefühl der Sorge, der<br />
Zukunftsangst, der Furcht vor Verarmung<br />
mehr <strong>und</strong> mehr in unsere Gesellschaft eindringt.<br />
Es macht die Menschen antriebslos,<br />
mürrisch, verzweifelt <strong>und</strong> manche reagieren<br />
auch mit Aggression darauf. Wir laden<br />
dazu ein, über diese Gefühle zu reden. Das<br />
ist in mehrfachem Sinn gut <strong>und</strong> hilfreich.<br />
GEMEINSAM LÖSUNGEN FINDEN<br />
Zunächst einmal sind wir Berater:innen<br />
bei den <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en auf Ihrer Seite <strong>und</strong><br />
wollen Ihnen ganz einfach aus menschlichen<br />
Gründen zuhören. Sie werden bei uns<br />
sicher nicht gemaßregelt oder scheel angeschaut.<br />
Wir wissen, wie sehr das Thema<br />
Armut <strong>und</strong> Armutsgefährdung in dieser<br />
Gesellschaft tabuisiert ist, <strong>und</strong> wir sehen<br />
auch, dass viele politische <strong>und</strong> gesellschaftliche<br />
Kräfte dazu beitragen – teils bewusst,<br />
teils unbewusst.<br />
Wenig Geld zu haben, scheint ein moralischer<br />
Fehler zu sein, etwas, für das man<br />
selbst verantwortlich ist. Aber wir sehen in<br />
unserer Beratung, dass dies oftmals nicht<br />
stimmt. Menschen können alles „richtig“<br />
machen, sich anstrengen <strong>und</strong> sogar über<br />
ihre Kräfte gehen <strong>und</strong> dann schaffen sie es<br />
dennoch nicht, die Miete zu bezahlen. Die<br />
Ungerechtigkeit, dass es für viele sehr wichtige<br />
gesellschaftliche Arbeiten einen zu ge-<br />
16<br />
WIEN
BERATUNG<br />
ringen Lohn gibt, wird gerne verdeckt. In<br />
vielen Fällen sind Menschen unverschuldet<br />
in Armut <strong>und</strong> es steckt ein politisches Versagen<br />
dahinter, für das die Einzelnen keine<br />
Schuld tragen.<br />
DAS RECHT AUF UNBESCHWERTE<br />
KINDHEIT<br />
Die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e wollen eines deutlich<br />
machen: Wir bilden diese Gesellschaft gemeinsam<br />
<strong>und</strong> wir können sie ändern, weil<br />
wir gemeinsam stark sind. In den Beratungsstellen<br />
der <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e vermitteln<br />
wir zwischen Gesellschaft <strong>und</strong> Ratsuchenden<br />
– <strong>und</strong> zwar immer im Hinblick auf die<br />
Menschenrechte, insbesondere die <strong>Kinder</strong>rechte.<br />
Unser Augenmerk in unserer Beratung<br />
liegt darauf, dabei mitzuwirken, dass<br />
das Recht jedes Kindes auf eine möglichst<br />
unbeschwerte Jugend gewahrt ist, <strong>und</strong> das<br />
bedeutet auch das Recht auf das Glück einer<br />
überschäumenden Fantasie.<br />
Es soll sich vorstellen dürfen, eines Tages<br />
ein Astronaut zu sein, die B<strong>und</strong>espräsidentin,<br />
ein berühmter Tänzer oder eine<br />
bew<strong>und</strong>erte Sportlerin – egal, wie unrealistisch<br />
dies erscheinen mag. Die <strong>Kinder</strong><br />
sollen nicht darauf hoffen, eines Tages endlich<br />
rechtzeitig die Miete überweisen zu<br />
können. <strong>Kinder</strong> sollen die Schwerkraft <strong>und</strong><br />
alle Kontostände in ihren Gedanken außer<br />
Kraft setzen können. (Die Realität holt sie<br />
früher oder später ohnehin wieder ein.) Genauso<br />
sollen sich auch <strong>Eltern</strong> frei fühlen,<br />
Wünsche hegen zu dürfen.<br />
Wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie sich<br />
seit Langem nichts mehr wünschen, dass<br />
Ihre Tage zäh <strong>und</strong> mühsam sind, kommen<br />
Sie in eine unsere Beratungsstellen (siehe<br />
Kasten rechts) <strong>und</strong> lassen Sie uns darüber<br />
reden! Vielleicht gibt es ganz konkrete Dinge,<br />
die sich tun lassen. Eines versprechen<br />
wir Ihnen jedenfalls: Wir haben ein offenes<br />
Ohr für Ihre Sorgen <strong>und</strong> bewahren über<br />
alles – selbstverständlich – vollkommenes<br />
Stillschweigen. Sie können auch anonym<br />
zu uns kommen. Unsere Familienberatung<br />
ist nicht zur bloßen Kompensation <strong>und</strong><br />
zum „Pflasteraufkleben“ gedacht, sondern<br />
soll ein erster Schritt sein für ein besseres,<br />
freieres <strong>und</strong> erfüllteres Leben.<br />
Sandra Geisler, Frank Jödicke<br />
Die Familienberatungsstellen der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />
An insgesamt sechs barrierefreien Standorten bieten die Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />
kostenlos – <strong>und</strong> auf Wunsch auch anonym – Beratung in allen Lebenslagen an.<br />
Bei Problemen in der Schule, Krisen durch Verlust oder Scheidung kann eine<br />
unserer Beratungsstellen ebenso aufgesucht werden wie bei Belastungen durch<br />
Krankheit, bei Fragen zu rechtlichen Themen oder Fragen zum Umgang mit den sozialen Medien.<br />
Um Wartezeiten zu vermeiden, bitten wir um telefonische Terminvereinbarung unter den jeweiligen<br />
Telefonnummern. Hinterlassen Sie bitte eine Nachricht, Sie werden so rasch wie möglich zurückgerufen.<br />
1100 Wien, Maria-Rekker-Gasse 3–5<br />
<strong>Kinder</strong>garten der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />
Tel.: 0664/884 553 29<br />
Beratungszeit: Dienstag jeweils von 18.00 bis 20.00 Uhr<br />
1110 Wien, Simmeringer Hauptstraße 3471/R06<br />
Tel.: 01/767 37 99<br />
Beratungszeit: Dienstag jeweils von 17.00 bis 19.00 Uhr<br />
1140 Wien, Käthe-Dorsch-Gasse 17/Stiege 1<br />
Plus Rechtsberatung / <strong>Kinder</strong>garten der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />
Tel.: 0664/884 615 86<br />
Neu ab 6. September 20<strong>23</strong><br />
Beratungszeit: Mittwoch jeweils von 17.00 bis 19.00 Uhr<br />
1160 Wien, Neulerchenfelder Str. 83<br />
Plus Rechtsberatung / Treffpunkt <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />
Tel.: 0664/884 553 32<br />
Beratungszeit: Montag jeweils von 17.00 bis 19.00 Uhr<br />
1210 Wien, Dattlergasse 8, bei Stiege 11<br />
<strong>Kinder</strong>garten der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />
Tel.: 0664/830 45 40<br />
Beratungszeit: Dienstag jeweils von 18.00 bis 20.00 Uhr<br />
1220 Wien, Wulzendorferstraße 87<br />
Plus Rechtsberatung / <strong>Kinder</strong>garten<br />
der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />
Tel.: 0664/830 45 50<br />
Beratungszeit: Mittwoch jeweils von 17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Weitere Infos finden sich hier:<br />
Illustration: Karin Blum<br />
WIEN<br />
17
BERATUNG<br />
Foto: Frank Jödicke<br />
<strong>Eltern</strong>-Kind-Cafés<br />
So schön die erste Zeit mit dem Baby auch ist – es ist<br />
eine Zeit, in der sich viele Fragen auftun. Ab September<br />
unterstützen wieder alle acht <strong>Eltern</strong>-Kind-Cafés<br />
der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e frischgebackene <strong>Eltern</strong>,<br />
die zum entspannten Austausch mit anderen <strong>Eltern</strong><br />
gerne ihre Babys <strong>und</strong> Kleinkinder (0 bis 2,5 Jahre)<br />
mitbringen möchten.<br />
Qualifizierte – meist mehrsprachige – Fachleute <strong>und</strong><br />
erfahrene Mütter bieten hilfreiche Tipps <strong>und</strong> Informationen.<br />
Ein Einstieg ist jederzeit möglich!<br />
Infos zu den <strong>Eltern</strong>-Kind-Cafés:<br />
kinderfre<strong>und</strong>e.at/angebote/eltern-kind-cafes<br />
LEHRGANG:<br />
INTERKULTURELLE ELTERN-KIND-GRUPPEN LEITEN<br />
Der „Lehrgang zum:zur interkulturellen <strong>Eltern</strong>-Kind-Gruppenleiter:in“ der Österreichischen <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />
startet in Wien ebenfalls im September. Vor allem mehrsprachige Personen, die in ihrer Community<br />
verankert sind <strong>und</strong> sich beruflich verändern wollen oder vor einem (Wieder-)Einstieg in die <strong>Eltern</strong>-,<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit stehen, werden hier angesprochen.<br />
Anmeldungen sind bis 8. September 20<strong>23</strong> möglich.<br />
Lehrgangsstart: 20. September 20<strong>23</strong>. 22 Termine, wöchentlich, jeweils mittwochs von 9.00 bis 15.00<br />
Uhr (außer in den Ferien)<br />
Weitere Infos & Anmeldung: gemeinsam@kinderfre<strong>und</strong>e.at<br />
Findet uns auch auf Social Media:<br />
/<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>eWien<br />
@<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>eWien<br />
/Wiener<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>eAktiv<br />
18<br />
WIEN
BERATUNG<br />
Wie <strong>Kinder</strong> lernen,<br />
was gestern <strong>und</strong><br />
morgen bedeuten<br />
MEIN KIND<br />
BESSER VERSTEHEN<br />
UNSERE SERIE – TEIL 20<br />
Foto: Freepik<br />
Mein Sohn war gerade zweieinhalb, als ich mit ihm<br />
auf dem Fahrradsitz über den großen Marktplatz fuhr.<br />
„Da war gestern der Nikolaus!“, rief er freudig aus. Ich<br />
war erstaunt. Das stimmte nämlich. Zumindest fast.<br />
Auf diesem Platz hatten wir gut drei Monate zuvor den<br />
Nikolaus getroffen, der Mandarinen <strong>und</strong> Schokolade<br />
verteilt hatte. Ich wurde neugierig. Waren gestern <strong>und</strong><br />
vor drei Monaten das Gleiche für meinen Kleinen?<br />
Konnte er sich an das Ereignis erinnern, aber hatte er<br />
so gar keine Vorstellung davon, wann es stattgef<strong>und</strong>en<br />
hatte?<br />
Univ.-Prof. in Dr. in Stefanie Höhl,<br />
Leiterin des Arbeitsbereichs<br />
Entwicklungspsychologie an der<br />
Fakultät für Psychologie<br />
der Universität Wien<br />
Foto: Kerstin Flake<br />
Gemeinsam mit Katherine Tillmann von der University<br />
of Texas, Austin, wollte ich das genauer wissen.<br />
Zeitwörter wie gestern <strong>und</strong> morgen zu lernen ist knifflig,<br />
da sie immer auf das Jetzt bezogen werden müssen.<br />
Somit ändert sich ständig, welcher Zeitpunkt damit<br />
gemeint ist. Heute wird morgen schon wieder gestern<br />
sein <strong>und</strong> aus morgen wird am nächsten Tag heute. Eine<br />
Besonderheit im Deutschen: Für übermorgen <strong>und</strong> vorgestern<br />
gibt es extra Wörter, die man beispielsweise auf<br />
Englisch mit mehreren Wörtern umschreiben muss<br />
(z. B. „the day before yesterday“). Ist es beim Lernen<br />
der Bedeutung von Zeitwörtern nützlich, die zusätzlichen<br />
Bezugspunkte vorgestern <strong>und</strong> übermorgen zu haben?<br />
Oder haben es Deutsch lernende <strong>Kinder</strong> dadurch<br />
sogar schwerer?<br />
Insgesamt luden wir mehr als 300 <strong>Kinder</strong> im Alter zwischen<br />
3 <strong>und</strong> 7 Jahren in Wien <strong>und</strong> in Austin, Texas,<br />
ein, spielerische Aufgaben r<strong>und</strong> um das Thema Zeit<br />
zu lösen. Wir zeigten den <strong>Kinder</strong>n eine Art Kalender,<br />
in dem wir „heute“ mit einem Sticker markierten. Die<br />
<strong>Kinder</strong> durften dann ebenfalls mit Stickern markieren,<br />
wo auf dem Kalender jeweils morgen, übermorgen,<br />
gestern <strong>und</strong> vorgestern verortet sind.<br />
SPRACHLICHE UNTERSCHIEDE<br />
<strong>Kinder</strong> in Wien <strong>und</strong> Texas waren gleich gut darin,<br />
grob einzuschätzen, ob Zeitpunkte in der Vergangenheit<br />
oder in der Zukunft liegen. Dieses Wissen war<br />
schon bei den Kleinsten recht gut ausgeprägt <strong>und</strong> wurde<br />
im Alter zwischen 3 <strong>und</strong> 7 Jahren immer besser. So<br />
wusste auch mein Sohn ja durchaus, dass er den Nikolaus<br />
in der Vergangenheit getroffen hatte, „gestern“<br />
eben. Wenn es jedoch darum ging, Zeitpunkte präzise<br />
im Kalender zu verorten, hatten vor allem die jüngeren<br />
<strong>Kinder</strong> Schwierigkeiten.<br />
Wir fanden spannende Unterschiede zwischen den<br />
Sprachen: Mit 4 <strong>und</strong> 5 Jahren waren deutschsprachig<br />
aufwachsende <strong>Kinder</strong> besser darin, Zeitwörter präzise<br />
einzuordnen. Im Alter von 6 Jahren holten die englischsprachigen<br />
<strong>Kinder</strong> auf. Die Wörter „vorgestern“<br />
<strong>und</strong> „übermorgen“ scheinen als zusätzliche Bezugspunkte<br />
beim Lernen von Zeitwörtern also durchaus<br />
hilfreich zu sein! Gleichzeitig konnten die englischsprachigen<br />
<strong>Kinder</strong> die Wochentage früher aufsagen als<br />
die deutschsprachigen <strong>Kinder</strong>. Dies liegt vermutlich<br />
daran, dass sie früher mit der Vorschule beginnen, wo<br />
das gezielt trainiert wird. Unsere Studie gibt spannende<br />
Einblicke in die frühe Sprachentwicklung <strong>und</strong> den<br />
Erwerb von abstrakten Konzepten wie Zeit. Es lohnt<br />
sich, über Sprachgrenzen hinweg zu forschen!<br />
Forschung zum<br />
Mitmachen!<br />
Die Wiener <strong>Kinder</strong>studien<br />
laden Familien<br />
mit <strong>Kinder</strong>n herzlich<br />
ein, sich auf der Website<br />
zu informieren<br />
oder unverbindlich zu<br />
melden:<br />
Tel.: 01/4277-47480<br />
Web: www.kinderstudien.at<br />
E-Mail: kinderstudien@univie.ac.at<br />
WIEN<br />
19
Bild: Frank Jödicke<br />
mehr<br />
er ebnis<br />
mehr emotion.<br />
PAULINE – DAS FAMILIENMUSICAL Sa. 20.09.20<strong>23</strong><br />
BIBI BLOCKSBERG Fr. 13.10.20<strong>23</strong><br />
HOLIDAY ON ICE 17.01.2024 – 28.01.2024<br />
Große Gefühle in der WIENER STADTHALLE.<br />
Alles was im Showbusiness Rang <strong>und</strong> Namen hat steht hier auf der Bühne:<br />
Die Wiener Stadthalle ist bekannt für große Shows, tolle Events <strong>und</strong> fantastische<br />
Konzerte. Doch das Wien Holding-Unternehmen kann noch mehr:<br />
Auch internationale Messen, Kongresse <strong>und</strong> Sportereignisse können hier<br />
ausgetragen werden. Tickets: www.stadthalle.com / www.wien-ticket.at<br />
www.wienholding.at
FREIZEIT<br />
Café Regenbogen<br />
Ein ausrangierter <strong>und</strong> ziemlich verfallener Eisenbahnwaggon<br />
auf unserem Robinson-Abenteuerspielplatz<br />
wird zum wetterfesten Treffpunkt für Jugendliche,<br />
dank Förderung durch die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendmillion<br />
der Stadt Wien. Diese wurde ins Leben gerufen, damit<br />
Wien die kinderfre<strong>und</strong>lichste Stadt der Welt werden<br />
kann.<br />
Bei der partizipativen Vergabe der Förderung im Rahmen<br />
der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendmillion wurden die eingereichten<br />
Vorschläge vom <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendparlament diskutiert<br />
<strong>und</strong> es wurde abgestimmt, welche Ideen umgesetzt<br />
werden sollen. Als eines von 20 ausgewählten Projekten<br />
wird auch ein neuer Jugendtreff am Robinson-Abenteuerspielplatz<br />
gefördert. Mit dem Café Regenbogen wird das<br />
Angebot unseres Robi schlau erweitert. Das Beste daran:<br />
Die <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen hatten selbst die Idee dazu!<br />
AUFWACHSEN AUF DEM ROBI<br />
Der Abenteuerspielplatz ist ein w<strong>und</strong>erbarer Ort, um Natur<br />
in der Stadt zu erleben, Insekten zu beobachten <strong>und</strong><br />
im Gatsch zu spielen. Irgendwann werden <strong>Kinder</strong> zu Jugendlichen<br />
<strong>und</strong> die Interessen ändern sich. Das Team des<br />
Robi <strong>und</strong> der Ort selbst sind dann aber für sie immer noch<br />
Bezugspunkte. Ein Vertrauensverhältnis ist entstanden,<br />
denn schließlich ist man miteinander groß geworden.<br />
Noch wird der alte Waggon renoviert, bald steht er den Jugendlichen<br />
als „Café Regenbogen“ zu Verfügung.<br />
Für die Heranwachsenden ab zwölf wird nun der alte Eisenbahnwaggon<br />
auf dem Robi-Gelände umgebaut <strong>und</strong> in<br />
den Treffpunkt „Café Regenbogen“ verwandelt. In dem<br />
neuen Jugendraum werden in Zukunft Workshops angeboten,<br />
Kreativexpert:innen zu Poetry Slam <strong>und</strong> Graffiti<br />
werden eingeladen, aber auch Unterstützungsangebote<br />
vom Institut für Sexualpädagogik oder Bubenarbeit vom<br />
Verein poika wird es geben.<br />
GEMEINSAM UNTER DEM REGENBOGEN<br />
Das alles ist nur möglich, weil Eazy <strong>und</strong> Hannah, die<br />
seit ihrem sechsten Lebensjahr am Robi gespielt haben,<br />
das Café Regenbogen als Projekt eingereicht haben. Eazy<br />
ist gender-fluid, weil nicht einem Geschlecht zugehörig.<br />
Wer außerhalb der Grenzen einer aufgezwungenen Geschlechtszuordnung<br />
lebt <strong>und</strong> empfindet, hat in unserer<br />
Gesellschaft immer noch zu wenig Unterstützung.<br />
Der Robi wird dank dieser tollen Initiative von Eazy <strong>und</strong><br />
Hannah nun noch stärker zu einem Ort für Gendersensibilität<br />
<strong>und</strong> authentischer Verbündeter der LGBT+ <strong>und</strong><br />
FLINTA*. Bald ist das Café Regenbogen fertig. Schaut<br />
einmal vorbei!<br />
Frank Jödicke<br />
Eazy <strong>und</strong> Hannah gemeinsam mit Robi-Leiterin Anna Kiffmann<br />
(v. l. n. r.) bei der Vorstellung der Siegerprojekte der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong><br />
Jugendmillion im Wiener Rathaus. Mit im Bild auch unser Geschäftsführer<br />
Daniel Bohmann, Jurymitglied Fleta Rexhaj (ganz re.) <strong>und</strong><br />
unsere Parkbetreuungskoordinatorin Michaela Waiglein-Wirth (mit<br />
Tochter am Arm), deren Projekt „Naschgarten“ auch ausgewählt<br />
wurde (siehe Ausgabe 1/20<strong>23</strong>).<br />
Wir danken für die Untersützung:<br />
WIEN<br />
21
FREIZEIT<br />
Rückblick Summer<br />
City Camps 20<strong>23</strong><br />
In den Summer City Camps der Stadt Wien, die von den Wiener<br />
<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en organisiert werden, wird auch im Jahr 20<strong>23</strong> die Auseinandersetzung<br />
mit den Themen NATUR <strong>und</strong> NACHHALTIGKEIT<br />
großgeschrieben. In den Summer City Camps hat jede Woche einen eigenen<br />
Schwerpunkt. Von musisch-kreativen über forschend-entdeckenden Themen<br />
bis hin zu den <strong>Kinder</strong>rechten <strong>und</strong> Natur bzw. Nachhaltigkeit haben die <strong>Kinder</strong><br />
jeden Tag die Chance etwas Neues auf spielerische Art zu lernen. Gemeinsam<br />
mit den <strong>Kinder</strong>n stellen wir uns vielen Fragen, etwa: Wie können wir die Erde<br />
etwas mehr schätzen <strong>und</strong> schützen lernen? Was können wir aus Joghurtbechern<br />
<strong>und</strong> Milchpackungen noch Nützliches herstellen? Oder wie können wir<br />
Abfall vermeiden <strong>und</strong> wie wird dieser ordnungsgemäß entsorgt, damit wir alle<br />
ein gutes Leben haben können? Im Summer City Camp der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />
im 16. Bezirk standen Insekten im Mittelpunkt, dabei wurde erkannt<br />
<strong>und</strong> besprochen, wie wichtig die Insekten für die Erde, die Umwelt <strong>und</strong> somit<br />
auch für den Menschen sind.<br />
Fotos: Tamina Fischer<br />
Beim Einsatz unseres Spielbusses <strong>und</strong> der<br />
Puppenbühne am Tag des Samariterb<strong>und</strong>es<br />
mischten sich zwei „Neue“ in unser Spielbusteam:<br />
Unsere beiden Geschäftsführer:innen<br />
Alexandra Fischer <strong>und</strong> Daniel Bohmann<br />
schminkten zahlreiche <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> leiteten<br />
viele Spielaktivitäten an. Schließlich ist es<br />
ihnen Herzensangelegenheit, den <strong>Kinder</strong>n<br />
Spiel <strong>und</strong> Spaß zu bringen.<br />
Rettet die Kängurus<br />
Den meisten ist sicherlich noch das <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Musical des Jahres 2022 in<br />
bester Erinnerung. „Jabadu“ (Bild) war eine rasante Geschichte mit mitreißender<br />
Musik über die Rettung der Welt vor einer wildgewordenen Kakerlake, die<br />
alles in eine riesige Müllhalde verwandeln will. Im Dezember 20<strong>23</strong> wird uns<br />
das erfahrene Musical-Team r<strong>und</strong> um Regisseurin Renate Kastelik in den australischen<br />
Outback entführen. „Das weiße Känguru“ von Sandro Russo (Buch)<br />
<strong>und</strong> Christian Brandauer (Musik) erzählt die spannende Geschichte einer Gruppe<br />
Jugendlicher, die ein Känguru mit Baby im Beutel dabei unterstützen, einen<br />
neuen Lebensraum zu finden. Wird es gelingen, die Kängurus vor den profitgierigen<br />
Unholden zu retten? Aufführungsort wird wieder das prächtige Raim<strong>und</strong><br />
Theater sein. Die genauen Termine <strong>und</strong> Möglichkeit, Karten zu reservieren, gibt<br />
es ab Mitte Oktober auf : www.wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at<br />
Wir danken für die Untersützung:<br />
Foto: Frank Jödicke<br />
22<br />
WIEN
FREIZEIT<br />
Fotos: Tamina Fischer<br />
Ein barrierefreier Sommer #fürallekinder<br />
Wenn wir diesen Hashtag auf unsere<br />
Folder drucken, dann meinen wir das<br />
ernst. Dass wir auch Ferienangebote für<br />
<strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendliche mit Behinderungen<br />
organisieren, ist daher nur logisch.<br />
In der diesjährigen Praxiswoche<br />
arbeiteten unsere Geschäftsführer:innen<br />
Alexandra Fischer <strong>und</strong> Daniel Bohmann<br />
eine Woche als Praktikant:innen<br />
mit. Sie konnten unmittelbar erfahren,<br />
wie vielfältig Betreuungsarbeit in diesem<br />
Bereich ist, wo es noch Nachholbedarf<br />
gibt, aber auch wie erfüllend<br />
es sein kann, den Teilnehmer:innen<br />
eine abwechslungsreiche Ferienzeit zu<br />
ermöglichen. Ein persönlicher Erfahrungsbericht:<br />
Respekt. So lässt sich das Gefühl am besten<br />
beschreiben, das wir vor dieser Woche<br />
hatten. Denn anders als vor einem Jahr im<br />
<strong>Kinder</strong>garten <strong>und</strong> trotz langjähriger Erfahrung<br />
als Pädagogin oder im freizeitpädagogischen<br />
Bereich konnten wir diesmal nicht<br />
so genau einordnen, was uns erwarten würde.<br />
So begann die Woche trotz ausführlicher<br />
Einschulung <strong>und</strong> der klar definierten<br />
Rolle doch mit einer gewissen Nervosität.<br />
Doch nach der ersten Teambesprechung<br />
<strong>und</strong> dem darauf folgenden „Kaltstart“ war<br />
sie schnell verflogen <strong>und</strong> wir konnten unsere<br />
Aufgabe als Praktikant:innen unter Anleitung<br />
der Profis vor Ort erfüllen.<br />
KINDER SIND KINDER<br />
Die Ferientagesbetreuung in der Karl-Schubert-Schule<br />
besteht aus zwei Gruppen mit<br />
maximal je 13 <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen.<br />
Sie werden jeden Tag um 8.00 Uhr vom<br />
Fahrtendienst oder den Familien gebracht<br />
<strong>und</strong> um 16.00 Uhr wieder abgeholt. Dazwischen<br />
gibt es ein abwechslungsreiches<br />
Programm mit Spielen, Basteleien, Musik<br />
<strong>und</strong> Ausflügen. Was wir gelernt haben,<br />
lässt sich auf eine simple Wahrheit herunterbrechen:<br />
<strong>Kinder</strong> sind in erster Linie einfach<br />
<strong>Kinder</strong> – egal, ob sie einen Rollstuhl<br />
benötigen, epileptische Anfälle haben oder<br />
beispielsweise pflegerisch versorgt werden<br />
müssen. Das mag banal klingen, für uns<br />
bedeutet es jedoch, dass alle das Recht auf<br />
ein ansprechendes Sommerprogramm haben.<br />
Welche Bedeutung diese Einstellung<br />
der <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e hat, sieht man in den<br />
Gesichtern <strong>und</strong> an den Reaktionen der<br />
<strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen.<br />
GROSSARTIGE MENSCHEN<br />
Es ist leider nicht selbstverständlich, dass es<br />
ein Angebot gibt, das sich an unterschiedlichen<br />
Bedürfnissen <strong>und</strong> am individuellen<br />
Tempo orientiert. Ein solches Angebot ist<br />
jedoch nur möglich – <strong>und</strong> das ist unser<br />
Auftrag als Geschäftsführung – wenn das<br />
Team unter den bestmöglichen Rahmenbedingungen<br />
arbeiten kann. Wir durften mit<br />
großartigen Menschen zusammenarbeiten,<br />
die toll geführt werden <strong>und</strong> nicht nur auf<br />
fachlich hohem Niveau, sondern auch aus<br />
Überzeugung ihre Arbeit machen.<br />
Was wir eine Woche lang erleben durften,<br />
meistern sie jede Woche mit bew<strong>und</strong>ernswerter<br />
Ruhe <strong>und</strong> großem Verständnis für<br />
die <strong>Kinder</strong>/Jugendlichen <strong>und</strong> deren Lebensrealitäten.<br />
Dafür verdienen sie die besten<br />
Rahmenbedingungen <strong>und</strong> unser erstes<br />
Gefühl, das in dieser Woche nur gewachsen<br />
ist: Respekt.<br />
Daniel Bohmann<br />
WIEN<br />
<strong>23</strong>
Foto: Freepik<br />
Freude am Lesen<br />
lässt das Gehirn wachsen<br />
Erstmals belegt eine Studie, dass frühe<br />
Lust am Lesen bei <strong>Kinder</strong>n die Gehirnentwicklung<br />
beeinflusst. Lesen fördert<br />
nachweislich sowohl die geistige Entwicklung<br />
als auch die seelische Ges<strong>und</strong>heit.<br />
Dass Lesen Spaß macht <strong>und</strong> lehrreich ist,<br />
darf als bekannt gelten. Eine aktuelle Studie<br />
der Universitäten Shanghai <strong>und</strong> Cambridge<br />
kann nun nachweisen, wie stark<br />
Lesen die kindliche Entwicklung befördert.<br />
EINE BREITANGELEGTE STUDIE<br />
Insgesamt wurden r<strong>und</strong> 12 000 <strong>Kinder</strong><br />
im Alter von 9 bis 11 Jahren <strong>und</strong> knapp<br />
11 000 Heranwachsende im Alter von 11<br />
bis 13 Jahren über viele Jahre von den<br />
Forscher*innen begleitet. Die Studienteilnehmer*innen<br />
stammen aus den USA <strong>und</strong><br />
haben selbstverständlich freiwillig an der<br />
Studie teilgenommen.<br />
Es wurde darauf geachtet, die unterschiedlichen<br />
sozialen <strong>und</strong> ökonomischen Hintergründe<br />
der Teilnehmer*innen miteinzubeziehen,<br />
ob die <strong>Eltern</strong> etwa hochgebildet<br />
oder vermögend sind. Voraussetzung für<br />
die Teilnahme war lediglich die physische<br />
Ges<strong>und</strong>heit der <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
<strong>und</strong> ihre Fähigkeit problemlos auf Englisch<br />
kommunizieren zu können.<br />
Die Forscher*innen interviewten die <strong>Kinder</strong>,<br />
machten unter anderem Tests zur Merkfähigkeit<br />
<strong>und</strong> scannten auch das Gehirnwachstum.<br />
Sie unterschieden dabei zwei<br />
Gruppen: eine mit <strong>Kinder</strong>n, die früh Freude<br />
am Lesen entwickelt hatten, <strong>und</strong> eine zweite,<br />
etwa gleich große Gruppe, die nur nach<br />
Aufforderung las oder gar nicht.
ÜBERRASCHENDE ERGEBNISSE<br />
Bei den <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen der Gruppe, die Freude am Lesen<br />
hat, zeigten neurologische Untersuchungen, dass sich gewisse<br />
Hirnareale besser <strong>und</strong> schneller ausgebildet haben.<br />
Die <strong>Kinder</strong> haben eine höhere Auffassungsgabe, bessere Konzentrationsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> waren weniger schnell frustriert – erworbene<br />
Eigenschaften, die sich nicht nur auf die Schulleistungen auswirken,<br />
sondern bis ins Erwachsenenleben Früchte tragen können.<br />
Die Studie kann zeigen, wie vielseitig das Lesen die Entwicklung beeinflusst.<br />
Lautes Vorlesen durch <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> Lehrer*innen steigert<br />
die allgemeine Fähigkeit Klänge wahrzunehmen <strong>und</strong> es führt die<br />
Menschen zusammen, indem es das Gemeinschaftsgefühl steigert.<br />
Wer mit Freude liest, ist meist sozialer.<br />
Neben den besseren Schulleistungen zeigte sich zugleich, dass<br />
die Lesenden im Ganzen ausgeglichener sind. Die seelische Ges<strong>und</strong>heit<br />
der Genussleser*innen ist besser, die psychopathologischen<br />
Phänomene seltener. Verkürzt gesagt, die Leser*innen<br />
sind glücklicher.<br />
Foto: Freepik<br />
Foto: Freepik<br />
EIN GEWINN FÜR ALLE<br />
Die Studienautor*innen ermittelten, dass ungefähr zwölf St<strong>und</strong>en<br />
Lesezeit in der Woche optimal für die geistige Entwicklung der <strong>Kinder</strong><br />
sind. Mit höheren Lesezeiten scheint eine Abnahme der Fähigkeiten<br />
einherzugehen, was aber eher nicht am Lesen selbst liegt,<br />
sondern daran, dass diese extremen Vielleser*innen andere Tätigkeiten<br />
wie Sport oder auch soziale Interaktionen vernachlässigen,<br />
die ebenso gut fürs Gehirn sind. Manche Leseratte gehört auch mal<br />
ins Schwimmbad geschickt.<br />
Aus den Ergebnissen der Studie leiten die Forscher*innen klare<br />
Forderungen an Politik <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen ab. <strong>Eltern</strong>, Lehrer*innen<br />
<strong>und</strong> auch Bildungspolitiker*innen sollten <strong>Kinder</strong>n möglichst<br />
früh <strong>Kinder</strong>n die Lust am Lesen ermöglichen, etwa durch die<br />
Bereitstellung gut gestalteten Lesematerials, das <strong>Kinder</strong>n aus allen<br />
Bildungs- <strong>und</strong> Einkommensschichten zur Verfügung steht. Daraus<br />
entsteht ein Gewinn für die ganze Gesellschaft.<br />
Die Studie “Early-initiated childhood<br />
reading for pleasure: associations with<br />
better cognitive performance, mental<br />
well-being and brain structure in<br />
young adolescence” ist im Fachmagazin<br />
„Psychological Medicine“ der Cambridge<br />
University Press erschienen.<br />
Entgeltliche Einschaltung des Vereines Schulbuch
FREIZEIT<br />
Fotos: Frank Jödicke<br />
Heiße Rennen – sicher veranstaltet<br />
Anfang Juni fand im 22. Bezirk ein besonderes<br />
Fahrradrennen statt. Organisiert<br />
<strong>und</strong> durchgeführt hat es unser<br />
FAIR-PLAY-TEAM 22.<br />
40 Starter:innen aus den Altersgruppen<br />
„<strong>Kinder</strong>“, „Jugendliche“ <strong>und</strong> „Junggebliebene“<br />
lieferten mehr als 200 begeisterten<br />
Zuschauer:innen ein aufregendes Zeitfahren<br />
beim bereits dritten FAIR-PLAY-<br />
Pumptrack-Rennen. Bei dieser Disziplin<br />
muss ein sehr welliger Parcours so schnell<br />
als möglich durchfahren werden. Das geht<br />
nur, wenn die Fahrer:innen ordentlich<br />
„pumpen“, das heißt sich talwärts schwer<br />
machen <strong>und</strong> bergauf leicht wie ein Vogerl.<br />
Nicht selten heben die Bikes dabei ab <strong>und</strong><br />
liefern spektakuläre Stunts.<br />
Die ganz Kleinen waren zuerst voller Respekt<br />
vor der Strecke, die zuvor vom Team<br />
eingehend gereinigt wurde, weil selbst ein<br />
kleines Steinchen die Räder zum Rutschen<br />
bringen kann. Sicherheit wird hier, wie bei<br />
allen Aktionen des FAIR-PLAY-TEAMS<br />
großgeschrieben. Dies hat positive Auswirkungen<br />
für alle Menschen im Bezirk. Bei<br />
der Einrichtung der Strecke berichteten die<br />
Jugendlichen, dass es Probleme bei Rettungseinsätzen<br />
gäbe, weil die Rettung diesen<br />
Ort nicht findet <strong>und</strong> nur schwer dorthin<br />
gelangt. Unser FAIR-PLAY-TEAM 22<br />
meldete dies dem Bezirk <strong>und</strong> der „Radmotorikpark“<br />
wurde ins Leitsystem der Wiener<br />
Berufsrettung aufgenommen.<br />
TRÄUM DEINE STADT<br />
Das ist nur ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit<br />
des FAIR-PLAY-TEAMS<br />
<strong>und</strong> der Jugendlichen vor Ort. Die Idee<br />
zur Einrichtung des Pumptrack-Parcours<br />
hatte Tobias Kunze, selbst ein begeisterter<br />
Radler, der unweit der Strecke wohnt. Er<br />
reichte die Idee beim Wettbewerb „Träum<br />
dein Wien“ ein <strong>und</strong> tatsächlich wurde der<br />
Parcours Wirklichkeit, als der erste seiner<br />
Art in Österreich.<br />
Mit dem Bau beginnt auch die Vermittlungsarbeit<br />
<strong>und</strong> hier sprang das FAIR-<br />
PLAY-TEAM 22 ein. Unser Betreuer Francis<br />
Okpata (siehe Foto) erzählte davon, dass<br />
es immer mal wieder Lärmbeschwerden<br />
gab. Dann ist Aushandlungsgeschick gefragt<br />
<strong>und</strong> dabei hilft auch die Sichtbarkeit<br />
der Jugendlichen. Francis Okpata übernahm<br />
die Anmeldung des Rennens bei den<br />
Behörden, organisierte eine Firma für professionelle<br />
Zeitnehmung per Lichtschranke<br />
<strong>und</strong> lud die „Lenkerbande“ ein, die Fahrräder<br />
der Besucher:innen <strong>und</strong> Teilnehmer:innen<br />
am Renntag kostenlos zu reparieren.<br />
So wurde der Tag ein Fest für die Menschen<br />
im Bezirk. Ob Radbegeisterte oder Schaulustige,<br />
alle waren interessiert am Rennverlauf,<br />
<strong>und</strong> am Schluss gab es natürlich<br />
eine Siegerehrung mit Pokalen. Jede:r Teilnehmer:in<br />
bekam eine Medaille, die drei<br />
schnellsten einen Pokal. Zusätzlich wurde<br />
die FAIR-PLAY-Trophäe für besondere<br />
sportliche Verdienste verliehen. Ein FAIR-<br />
PLAY-Pokal ging an den ältesten Teilnehmer.<br />
Francis Okpata lachte: „Du bist ja so<br />
alt wie ich!“ So geht Jugend- <strong>und</strong> Bezirksarbeit<br />
mit dem FAIR-PLAY-TEAM 22.<br />
Frank Jödicke<br />
26<br />
WIEN
Sevi <strong>und</strong> Robi<br />
Unser Indoorspielplatz …<br />
FREIZEIT<br />
GEWINNSPIEL:<br />
WIR VERLOSEN 3x<br />
DAS PLAY-DOH BUNTE<br />
RESTAURANT VON HASBRO<br />
im Ottakringer Seversaal startet die Herbstsaison zu Schulbeginn<br />
mit dem Fest „Back to School“ am Montag, dem<br />
4. September 20<strong>23</strong> von 14.00 bis 18.00 Uhr. Jede Menge<br />
Bastelspaß wartet auf die <strong>Kinder</strong>!<br />
Fotos: Freepik<br />
Die Theatergruppe Papperlapp ist im September mit dem<br />
Stück „Das Städtchen Drumherum“ zu Gast im Sevi. Am<br />
Sonntag, dem 24. September spielen Papperlapp für<br />
Familien (Karten kann man auf kupfticket.com <strong>und</strong> an der<br />
Tageskasse erstehen.) Und am Mittwoch, dem 27. September<br />
ist die Vorstellung für <strong>Kinder</strong>gärten <strong>und</strong> Schulklassen.<br />
Karten für diesen Termin erhaltet ihr unter ruth-maria.bell@<br />
gmx.at. Beginn ist jeweils um 10.00 Uhr.<br />
Die Sevi-Disco gibt es gleich zwei Mal diesen Herbst: am<br />
1. Oktober <strong>und</strong> am 5. November 20<strong>23</strong>. In den Herbstferien ab<br />
<strong>23</strong>. Oktober 20<strong>23</strong> hat der Indoorspielplatz jeden Tag geöffnet.<br />
Es wird der Jahreszeit entsprechend gebastelt <strong>und</strong> gezeichnet.<br />
Adresse: 1160 Wien, Schuhmeierplatz 17–18<br />
(Zugang Thaliastraße)<br />
Aktuelle Infos zur Sevi-Disco <strong>und</strong> zum Indoorspielplatz<br />
findet ihr hier: kinderfre<strong>und</strong>e.at/seversaal<br />
Hereinspaziert, willkommen im Bunten Restaurant<br />
von Play-Doh, wo aus Knetmasse<br />
w<strong>und</strong>erbare Knet-Gerichte gezaubert werden.<br />
<strong>Kinder</strong>, die Interesse an Küchenspielsets<br />
<strong>und</strong> der Zubereitung von Speisen haben,<br />
servieren hier ihren Gästen dank Play-Doh<br />
kunterbunte Pizza, Burger oder Pasta, hier ist<br />
alles möglich. Auch Burger Toppings, Pommes<br />
oder Cookies aus Play-Doh können hier von<br />
den <strong>Kinder</strong>n dank des Spielsets ganz einfach<br />
produziert <strong>und</strong> dann dekorativ angerichet<br />
werden. Stempel <strong>und</strong> Menükarte vervollständigen<br />
das Bunte Restaurant.<br />
Dieses Play-Doh Spielset enthält Spielknete in<br />
unterschiedlichen Farben.<br />
Alter: ab 3 Jahren<br />
TEILNAHMESCHEIN:<br />
BUNTES RESTAURANT<br />
VON HASBRO<br />
Unser Abenteuerspielplatz Robinsoninsel …<br />
Am Robi in Döbling findet das WIENXTRA-Herbstferienspiel am 25., 27., 28., <strong>und</strong> 31. Oktober jeweils von<br />
14.00 bis 18.00 Uhr statt. Das Programm, bei dem gemeinsam gebaut, gespielt, gebastelt <strong>und</strong> geforscht wird,<br />
wechselt täglich <strong>und</strong> <strong>und</strong> bringt garantiert Abwechslung <strong>und</strong> Spaß in die Herbstferien!<br />
Am 29. Oktober 20<strong>23</strong> wird es am Abenteuerspielplatz gruselig: Bei der Halloweenparty gibt es eine Gruseltour,<br />
man kann von 14.00 bis 20.00 Uhr, einen Zaubertrank brauen oder einfach nur den spannenden Lagerfeuergeschichten<br />
lauschen.<br />
Im November ist der Spielplatz wieder jeden Mittwoch von jeweils 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, eine Anmeldung<br />
ist an diesen Nachmittagen nicht notwendig. Geländespiele <strong>und</strong> Basteleien aus Naturmaterialien <strong>und</strong> in der<br />
Holzwerkstatt werden bei diesen Terminen nicht zu kurz kommen!<br />
Adresse: 1190 Wien, Greinergasse 7<br />
Reguläre Öffnungszeiten <strong>und</strong> aktuelle Infos zum Abenteuerspielplatz<br />
findet ihr hier: kinderfre<strong>und</strong>e.at/robinson<br />
Name d. Kindes:__________________<br />
Alter d. Kindes:__________________<br />
Straße:_______________________<br />
Postleitzahl:____________________<br />
Ort: _________________________<br />
Tel./E-Mail:_____________________<br />
Die angegebenen Daten werden für Abwicklungszwecke<br />
von den Österreichischen <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en –<br />
Landesorganisation Wien aufbewahrt. Nähere Infos<br />
unter kinderfre<strong>und</strong>e.at/datenschutz/landesorganisation-wien<br />
Ich bin damit einverstanden, dass die<br />
Österreichischen <strong>Kinder</strong>-fre<strong>und</strong>e – LO Wien meine<br />
Daten für eine eventuelle Zusendung des Gewinns<br />
verwenden.<br />
Teilnahmeschein ausfüllen <strong>und</strong> an die Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />
„Redaktion <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Eltern</strong>“ Albertgasse<br />
<strong>23</strong>, 1080 Wien senden. Kennwort „Buntes<br />
Restaurant von Hasbro“. Teilnahme auch per Email:<br />
redaktion@wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at möglich.<br />
Einsendeschluss ist der 10. Oktober 20<strong>23</strong>. Der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barablöse des<br />
Gewinns ist nicht möglich. Die Gewinner:innen<br />
werden schriftlich verständigt.<br />
WIEN<br />
27
Jährlich<br />
3 % fix<br />
für die ersten<br />
3.000 Euro!*<br />
3 % Sparefroh<br />
Sparen<br />
Ob regelmäßige Sparbeträge der <strong>Eltern</strong>, kleine<br />
Geldgeschenke von Oma <strong>und</strong> Opa oder eigene<br />
Ersparnisse Ihres Kindes – alles kann auf das<br />
3 % Sparefroh Sparen überwiesen werden.<br />
* Laufzeit: max. bis zum 10. Geburtstag des Kindes. Guthabenverzinsung:<br />
bis 3.000 Euro 3 % p. a. fix, darüber hinaus 0,010 % p. a. fix.<br />
Nach dem 10. Geburtstag wird das gesamte Guthaben mit 0,010 %<br />
p. a. fix verzinst. Pro Kind kann das 3 % Sparefroh Sparen nur einmal<br />
abgeschlossen werden, <strong>und</strong> zwar ausschließlich von der gesetzlichen<br />
Vertreter:in. Maximale Einlagenhöhe 15.000 Euro.<br />
erstebank.at
FREIZEIT<br />
Foto: Klaus Schöngruber<br />
Hurra, diese Welt geht unter<br />
Das Motto des Sommerlagers der Roten<br />
Falken in Döbriach mag im ersten Augenblick<br />
irritieren. Genau betrachtet,<br />
trifft es den Nerv unserer Zeit.<br />
Es geht nämlich nicht „die“ Welt unter,<br />
sondern „diese“, <strong>und</strong> wer heute mit Jugendlichen<br />
arbeitet, der kann vieles bestätigen,<br />
was die Berliner Hip-Hopper K.I.Z. in<br />
ihrem Song ausdrücken, der zum Motto<br />
unseres Sommerlagers wurde. Es fehlt den<br />
Jungen die Authentizität. Alle „Erwachsenen“,<br />
von Politik über Medien bis hin zu<br />
den großen Wirtschaftsunternehmen, beeilen<br />
sich zu sagen, sie hätten verstanden,<br />
dass der Klimawandel ein großes Problem<br />
sei <strong>und</strong> warum dies insbesondere Jugendliche<br />
betroffen macht. Und dann wird der<br />
nächste Weltklimagipfel von Ölkonzernen<br />
organisiert.<br />
„Diese Welt“ sollte tatsächlich untergehen:<br />
eine Welt, in der immer nur so getan<br />
wird, als ob, <strong>und</strong> in der alles zu pompösen<br />
Werbeslogans <strong>und</strong> Schlagworten wird, die<br />
schlecht kaschieren, dass man eigentlich<br />
nichts ändern kann oder will. Die Jugendlichen<br />
spüren doch, dass man sie bloß einspannen<br />
<strong>und</strong> ruhigstellen will.<br />
GLAUBWÜRDIGE GRUPPENARBEIT<br />
Wir Roten Falken wollen mithelfen, eine<br />
andere Welt vorzubereiten. „Auf den Trümmern<br />
das Paradies“, um nochmals K.I.Z. zu<br />
zitieren. Wir setzen dabei auf etwas, das die<br />
Falken seit fast h<strong>und</strong>ert Jahren ausmacht:<br />
die Authentizität <strong>und</strong> die menschliche<br />
Verantwortung in unseren Gruppen. Wir<br />
Falken treffen uns wöchentlich, um füreinander<br />
da zu sein. Wir planen Feste <strong>und</strong><br />
Sommerlager <strong>und</strong> wollen Spaß haben. Keine<br />
Frage, das gehört zur Jugendarbeit dazu.<br />
Aber wir hören einander auch ganz genau<br />
zu. Wir registrieren die Sorgen unserer<br />
Falk:innen <strong>und</strong> suchen gemeinsam nach<br />
neuen Wegen. Daraus erwächst ganz natürlich<br />
<strong>und</strong> notwendig eine politische Arbeit,<br />
für die wir Falken ebenso stehen. Wir<br />
lassen uns nicht abspeisen mit Werbesprüchen,<br />
wir wollen wirklich etwas bewegen<br />
für eine neue Welt. In unserem Sommerlager<br />
in Döbriach haben wir das wieder unter<br />
Beweis gestellt.<br />
NEUBEGINN<br />
Mit Anfang Oktober werde ich als Sekretär<br />
der Falken zurücktreten, um endlich mein<br />
Jus-Studium abzuschließen. In ein paar<br />
Zeilen kann ich nicht ausdrücken, was mir<br />
die Falken bedeuten. Nur so viel: Ich bin<br />
immer wieder beeindruckt von der persönlichen<br />
Größe, die viele unserer Falk:innen<br />
Paul Felsenstein<br />
<strong>Kinder</strong>schutzbeauftragter für das<br />
Ehrenamt der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />
beweisen, <strong>und</strong> – ehrlich gesagt – ihr seid<br />
so drauf, wie ich es in eurem Alter gerne<br />
gewesen wäre! Das hat mich immer wieder<br />
richtig umgehauen. Ich werde auch in Zukunft<br />
den Wiener Falken <strong>und</strong> den Wiener<br />
<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en eng verb<strong>und</strong>en bleiben: als<br />
<strong>Kinder</strong>schutzbeauftragter für die Falken<br />
<strong>und</strong> das Ehrenamt, sowie als Gruppenleiter<br />
in meinem Heimatbezirk Penzing.<br />
In den letzten Jahren konnten wir vier neue<br />
Gruppen eröffnen, haben w<strong>und</strong>erbare Solidaritätsaktionen<br />
durchgezogen <strong>und</strong> uns<br />
im Klimaschutz stark gemacht. Die Roten<br />
Falken werden weiterwachsen <strong>und</strong> nachfolgende<br />
Generationen werden genau auf<br />
diesen Gruppen aufbauen können. Das<br />
gibt mir als scheidendem Sekretär wirklich<br />
Hoffnung für unsere Gesellschaft.<br />
Paul Felsenstein<br />
Foto: Frank Jödicke<br />
WIEN<br />
29
BÜCHERSEITE<br />
Die aktuellen Lieblingsbücher<br />
der <strong>Kinder</strong>-<strong>und</strong>-<strong>Eltern</strong>-Redaktion<br />
Braucht man Worte, um eine<br />
Geschichte zu erzählen, oder<br />
kann man es Thé Tjong-Khing<br />
gleichtun <strong>und</strong> kommt ohne<br />
auch nur ein einziges Wort<br />
aus? In großartigen Bildern,<br />
die dazu einladen, wieder <strong>und</strong><br />
wieder gemeinsam genau<br />
betrachtet zu werden, finden<br />
sich hier allerlei Geschichten.<br />
<strong>Kinder</strong> können so etwa ihren<br />
<strong>Eltern</strong> erzählen, was sie hier<br />
alles entdecken. Auch für<br />
Volksschulkinder eignet sich das Buch, um Bildbeschreibungen zu<br />
üben. Der holländische Künstler erzählt vom Zusammensein, von<br />
gemeinschaftlichem Handeln <strong>und</strong> von den Möglichkeiten, die sich<br />
ergeben, wenn eine Gemeinschaft eine Herausforderung gemeinsam<br />
bewältigt. Dann, nämlich, gibt es Torte für alle!<br />
Thé Tjong-Khing: Torte für alle! Moritz-Verlag 20<strong>23</strong><br />
ISBN: 978-3-89565-444-2, ab 4 Jahren, € 16,00<br />
Wo hört die Natur auf? Und wo<br />
fängt die Technik an? Und was,<br />
wenn beide Welten aufeinandertreffen?<br />
Da liegt plötzlich ein<br />
Smartphone mitten im Wald <strong>und</strong><br />
durch die Tiere, die es finden,<br />
wird aus dem „Ding“, das ein<br />
Mensch dort verloren hat, etwas<br />
ganz anderes. Die w<strong>und</strong>erbar gestaltete<br />
<strong>und</strong> überaus entzückende<br />
Geschichte, in der die Waldameisen<br />
diejenigen sind, die sich<br />
so besonders gut auskennen,<br />
wurde unter anderem mit dem<br />
Österreichischen <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendbuchpreis 20<strong>23</strong> ausgezeichnet.<br />
Melanie Laibl & Nele Brönner: Super Glitzer, Luftschacht-Verlag 2022,<br />
ISBN: 978-3-903422-17-9, ab 3 Jahren, € 25,00<br />
Bastian, Therese <strong>und</strong> Johann<br />
treiben sich in den weitläufigen,<br />
dunklen Kellergewölben unter<br />
ihrem Wohnhaus in der Inneren<br />
Stadt von Wien herum <strong>und</strong><br />
spielen dort Verstecken. Was<br />
erst wie ein Spiel daherkommt,<br />
wird schließlich für die drei ein<br />
unglaubliches Abenteuer, das sie<br />
wohl nie mehr vergessen werden.<br />
Was wäre nur passiert, wenn<br />
Uropa nicht gewusst hätte, was<br />
zu tun ist … Und was war gleich<br />
nochmal ein Basilisk? Superspannende<br />
Abenteuergeschichte,<br />
die mitten in Wien spielt <strong>und</strong> mit<br />
der man den Leseherbst gemütlich<br />
auf der Couch beginnen kann.<br />
Bettina Kleinszig: Die sagenhaften<br />
Abenteuer des Bastian Zekoff –<br />
Der Basilisk. G & G Verlag 20<strong>23</strong><br />
ISBN: 978-3-7074-2550-5, ab 9 Jahren,<br />
€ 13,00<br />
Brigitte Jünger<br />
Pakt der Krähen<br />
Das ist die Geschichte von<br />
Zachy <strong>und</strong> Oke <strong>und</strong> den anderen<br />
Jugendlichen, die mehr<br />
vom Leben wollen, als ihnen<br />
das Leben scheinbar zu<br />
bieten hat. Sie nennen<br />
sich die „Crows“ <strong>und</strong> versuchen<br />
in ihrem tristen Alltag<br />
über die R<strong>und</strong>en zu kommen.<br />
Manchmal helfen die „Crows“<br />
in der Nachbarschaft aus <strong>und</strong><br />
manchmal bestehlen sie die<br />
Nachbarschaft auch einfach<br />
nur. Weil es anscheinend ja<br />
doch keine andere Lösung gibt, oder doch? Packend geschriebener<br />
Roman über Jungsein, Hoffnung <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaft. Große Empfehlung!<br />
Brigitte Jünger: Pakt der Krähen, Verlag Jungbrunnen 20<strong>23</strong><br />
ISBN: 978-3-7026-5980-6, ab 12 Jahren, € 18,00<br />
JUNGBRUNNEN<br />
30<br />
WIEN
KINDERSEITE<br />
WIEN<br />
31
www.PawPatrol-DerMightyKinofilm.de<br />
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PP_210x216+3mm.indd 1 04.08.<strong>23</strong> 13:06<br />
Österreichische Post AG, MZ 02Z032251 M Verlagspostamt 1080 Wien, Erscheinungsort Wien<br />
Impressum:<br />
Verleger <strong>und</strong> Herausgeber: Österreichische <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e, Landesorganisation Wien,<br />
Albertgasse <strong>23</strong>, 1080 Wien, Tel.: 01/401 25, ZVR: 493711481. Geschäftsführung: Alexandra<br />
Fischer, Daniel Bohmann, Chefredaktion: Michaela Müller-Wenzel, CvD <strong>und</strong><br />
Buchseite: Evelyn Steinthaler, Anzeigen: Marion Pregesbauer, Redaktion, Grafiken <strong>und</strong><br />
Fotoredaktion: Frank Jödicke. Layout <strong>und</strong> Satz: Ronny Günl; Fotos (sofern nicht anders<br />
angegeben): Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e. Druck: Gutenberg-Werbering GmbH, Anastasius-<br />
Grün-Straße 6, 4021 Linz.<br />
Erscheinungsdatum: August 20<strong>23</strong><br />
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz unter:<br />
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