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<strong>Lesen</strong><br />
Nr. 3/<strong>2023</strong><br />
Das literarische <strong>Magazin</strong><br />
der Buchhandlungen von Orell Füssli Thalia AG.<br />
Ihr persönliches Leseexemplar.<br />
<strong>Magazin</strong><br />
Pedro Lenz<br />
über die<br />
Schönheit der<br />
Dialekte – S. 8<br />
S. 12 Neues aus der Welt der Bücher<br />
S. 16 Familien und ihre Geschichten<br />
S. 24 Kulinarische Ferien mit Ana + Nina
So inspirierend kann<br />
Gesundheit sein<br />
Christine Roth<br />
Leitung Marketing<br />
und Kommunikation,<br />
Orell Füssli Thalia AG<br />
Die nächste Ausgabe von <strong>Lesen</strong>,<br />
dem literarischen <strong>Magazin</strong> von<br />
Orell Füssli Thalia AG, erscheint<br />
im November <strong>2023</strong>.<br />
Liebe <strong>Lesen</strong>de<br />
Wo fühlen Sie sich zu Hause? Ich selbst<br />
fühle mich bei meinen Freunden und<br />
meiner Familie zu Hause. Spannend finde<br />
ich, dass jede Familie ihre eigene Geschichte<br />
hat. Familiengeschichten erinnern uns<br />
an unsere Herkunft, prägen unsere Persönlichkeit<br />
– und bieten Stoff für gute Bücher.<br />
Und Letzteres finden Sie in dieser Ausgabe:<br />
Buchneuheiten, die uns an unterschiedlichsten<br />
Schicksalen und berührenden<br />
Familiengeschichten teilhaben lassen.<br />
Mich hat Elena Fischers Roman «Paradise<br />
Garden» neugierig gemacht. So werde<br />
ich mit meiner nächsten Lektüre in<br />
die Familiengeschichte der 14-jährigen<br />
Billie eintauchen, die sich allein auf die<br />
Suche nach ihrem Vater und der eigenen<br />
Herkunft begibt.<br />
Weiter freue ich mich sehr, dass wir fürs<br />
neue «<strong>Lesen</strong>» den bekannten Schweizer<br />
(Mundart-)Autor Pedro Lenz gewinnen<br />
konnten. Im Interview spricht er mit uns<br />
über sein neues Buch, über Dialekte und<br />
über seine grösste Motivation.<br />
Zu guter Letzt möchte ich Ihnen wärmstens<br />
den Orell-Füssli-Podcast «Über den Bücherrand»<br />
ans Herz legen. Dieser hat im August<br />
mit einer Jubiläumsfolge seinen ersten<br />
Geburtstag gefeiert. Hören Sie gern rein,<br />
und geniessen Sie den Spätsommer mit<br />
inspirierenden Geschichten.<br />
Herzliche Grüsse<br />
Christine Roth<br />
4 Buchneuheiten<br />
Lesegenuss garantiert!<br />
Entdecken Sie die<br />
aufregendsten Buchneuheiten<br />
im Herbst.<br />
Geschichten von und über Familien<br />
16Bücher über besondere Verbindungen<br />
7 Kolumne<br />
Unsere Kolumnistin<br />
Milena Moser<br />
und der Chefarzt<br />
Edition <strong>2023</strong><br />
Der Sanitas Health Forecast<br />
400 Seiten mit packenden<br />
Reportagen, Interviews, Selbstversuchen<br />
und Tipps für den<br />
Alltag – die neue Ausgabe der<br />
ersten Schweizer Publikation<br />
zur Gesundheit der Zukunft.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Orell Füssli Thalia AG,<br />
Dietzingerstrasse 3, Postfach, 8<strong>03</strong>6 Zürich<br />
Texte: Lydia Zimmer, Urs Heinz Aerni,<br />
Dana Grigorcea, Sandro Matzinger, Milena Moser,<br />
Anastasia Lammer<br />
Redaktion: Orell Füssli Thalia AG<br />
Design: design.isch. GmbH<br />
Coverfoto: Liliane Holdener<br />
8 Interview<br />
Pedro Lenz über<br />
das Leben zwischen<br />
den Zeilen<br />
12 Bücheruniversum<br />
Neues aus der<br />
Welt der Bücher<br />
15<br />
Klassiker zum<br />
Wiederentdecken<br />
Oder drei Romane über die<br />
Schönheit der Emotionen<br />
23 Spiele<br />
Fünf Spielehighlights<br />
für den Herbst<br />
26<br />
Kochen<br />
Kulinarisch reisen mit ANA UND NINA<br />
Unser Buchhandel,<br />
Ihre Vorlieben<br />
Persönliche Lesetipps<br />
unserer Buchhändlerinnen<br />
und Buchhändler<br />
24<br />
28<br />
30<br />
Preisänderungen vorbehalten. Unsere aktuellen Verkaufspreise und eine umfassende Auswahl an Büchern, Filmen und Spielen<br />
finden Sie auf www.orellfüssli.ch. Titel mit diesen Zeichen sind auch als eBook bzw. Hörbuch erhältlich.<br />
Kennt ihr den?<br />
Die Kunst des Humors<br />
in Büchern<br />
Kinder und Jugendliche<br />
Die neuesten Schätze<br />
aus der Kinder- und<br />
Jugendbuchwelt<br />
34 Literatur-Kreuzworträtsel<br />
Mitmachen und<br />
Gutscheine gewinnen<br />
36 Veranstaltungen<br />
Die kommenden<br />
Veranstaltungen für<br />
Bücherliebhaber<br />
38<br />
10 Fragen an ...<br />
die Kochbuchautorin<br />
Nadia Damaso<br />
39 Filialspiegel<br />
Unsere Buchhandlungen<br />
in der Übersicht<br />
3
Lesefieber<br />
im Herbst<br />
Erleben Sie atemberaubende<br />
Geschichten, fesselnde Charaktere<br />
und unerwartete Wendungen in<br />
den brandneuen Büchern, die in der<br />
dunkler werdenden Jahreszeit<br />
auf Sie warten: Lesevergnügen pur!<br />
Text von Lydia Zimmer<br />
1<br />
Ebenfalls von der Autorin<br />
Jarka Kubsova «Bergland»<br />
Jarka Kubsova hat mit ihrem Debütroman<br />
«Bergland» ein ganz tolles<br />
und hervorragendes Meisterwerk mit<br />
Tiefgang erschaffen. Diese Geschichte,<br />
die von drei verschiedenen Generationen<br />
erzählt, ist sprachlich herausragend,<br />
spannend, bildhaft und sehr einfühlsam<br />
geschrieben. Ein absolutes Lebens-<br />
Lesehighlight für mich!<br />
Mehr auf bookcircle.ch<br />
@PFOSIBAER<br />
EMPFIEHLT:<br />
2<br />
8<br />
3<br />
5<br />
7<br />
4<br />
6<br />
In «Ich lebe lichterloh» präsentiert<br />
1<br />
der Berner Autor Peter Fahr den<br />
<strong>Lesen</strong>den seine poetisch-philosophische<br />
Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit.<br />
Das Buch entstand über einen Zeitraum<br />
von 40 Jahren; Grundlage dafür sind die<br />
im Laufe der Jahre gemachten Tagebuchnotizen<br />
und persönlichen Aufzeichnungen.<br />
Das Themenspektrum ist breit: Kunst und<br />
Brotberuf, Schreib- und Sinnkrisen, Nebensächliches<br />
und Grundlegendes. Nun können<br />
Leserinnen und Leser Fahrs Gedanken,<br />
Aphorismen und Lebensweisheiten folgen –<br />
zeitlich chronologisch geordnet, mit einem<br />
Kapitel pro Jahr.<br />
Ich lebe lichterloh<br />
Peter Fahr, Edition Königstuhl, CHF 27.90<br />
«man hat es ja gewusst. eigentlich.<br />
2<br />
hat gewusst, dass es irgendwann so<br />
kommen wird.» Das ist der erste Satz des<br />
neuen Romans «blau der wind, schwarz<br />
die nacht.» der Schweizer Autorin Anna<br />
Stern. Mit ihrem letzten Buch gewann sie<br />
im Jahr 2020 den Schweizer Buchpreis.<br />
Wieder zieht sie die <strong>Lesen</strong>den in den Bann<br />
– mit ihrer poetischen Sprache, den klaren<br />
Bildern und der vernetzten Erzählstruktur.<br />
Die Figuren, ihre Beziehungen und deren<br />
Grenzüberschreitungen werden sorgsam,<br />
literarisch und stimmungsvoll Kapitel für<br />
Kapitel verwoben. Geschrieben in konsequenter<br />
Kleinschreibung ist auch dieser<br />
Roman eine klare Leseempfehlung!<br />
blau der wind, schwarz die nacht.<br />
Anna Stern, Lectorbooks, CHF 33.90<br />
Autor Joe Wilkins wurde 1978 auf<br />
3<br />
einer Ranch nördlich der Bull<br />
Mountains in Montana geboren und wuchs<br />
dort auch auf. Er kennt also genau, was<br />
er in seinem Roman «Der Stein fällt, wenn<br />
ich sterbe» beschreibt: So besticht der<br />
Roman auch durch seine starke Darstellung<br />
der zeitlosen, rauen und beeindruckenden<br />
Landschaft Montanas. In verschiedenen<br />
Erzählsträngen tauchen <strong>Lesen</strong>de in eine<br />
westernähnliche Geschichte ein. In der<br />
überwältigenden Weite der einsamen Landschaft<br />
findet ein verzweifelter Existenzkampf<br />
unter verfeindeten Familien statt,<br />
deren Gewalttaten kaum geahndet werden.<br />
Eine unvergessliche Geschichte mit<br />
emotionaler Kraft!<br />
Der Stein fällt, wenn ich sterbe<br />
Joe Wilkins, Lenos, CHF 36.90<br />
4<br />
Lustig, absurd und kurzweilig: In<br />
«Der Hund, der nur englisch sprach»<br />
erzählt Autor Linus Reichlin die Geschichte<br />
von Felix Sell, einem Mann mit einer eher<br />
pragmatischen Sicht aufs Älterwerden.<br />
Sein Leben ändert sich jedoch schlagartig,<br />
als ein kleiner, englisch sprechender Hund<br />
vor seiner Tür auftaucht – und kurz darauf<br />
zwei Verfolger. Dieser Roman ist gespickt<br />
mit rasanten Wendungen und humorvollen<br />
Momenten. <strong>Lesen</strong>de tauchen in die<br />
Welt von Felix Sell ein und begleiten ihn<br />
auf seinem gleichermassen schrägen wie<br />
unvorhersehbaren Weg zu einem neuen<br />
Lebensabschnitt.<br />
Der Hund, der nur englisch sprach<br />
Linus Reichlin, Galiani Berlin, CHF 33.90<br />
Das Glas ist halb voll, nicht halb leer:<br />
5<br />
Die Schweizer Autorin Theres Roth-<br />
Hunkeler tritt in ihrem Roman «Damenprogramm»<br />
den grundlegenden Lebensfragen<br />
und dem Älterwerden herzhaft und mutig<br />
entgegen. Dialoge, Briefe, Rückblenden und<br />
das Innenleben der Figuren wechseln mit<br />
der Aussenperspektive einer souveränen<br />
Erzählinstanz. Im diesem gekonnten<br />
Wechsel erschliesst sich den <strong>Lesen</strong>den die<br />
Geschichte der eigenwilligen Protagonistinnen<br />
Anna und Ruth. Nicht mehr jung,<br />
noch nicht alt, sehen sich die beiden mit<br />
einer ungewissen Zukunft und einer Reihe<br />
existenzieller Fragen konfrontiert. Berührend,<br />
geistreich und fein erzählt!<br />
Damenprogramm<br />
Theres Roth-Hunkeler, Edition Bücherlese, CHF 29.90<br />
Jährlich wird der Trendguide «Wohin<br />
6<br />
geht die Reise?» aktualisiert. Auch<br />
für 2024 haben Reiseexpertinnen und<br />
-experten 40 Reiseziele ausgewählt. Vier<br />
Fragen sind zugleich die Auswahlkriterien<br />
für die Destinationen: Welche Ziele hat<br />
bisher kaum jemand auf dem Schirm?<br />
Welche klassischen Reiseziele überraschen<br />
mit neuen Attraktionen? Wo sind Sie zur<br />
richtigen Zeit am richtigen Ort? Und wo<br />
bzw. wie ist nachhaltiges Reisen möglich?<br />
Grossformatige Fotos und anregende Texte<br />
laden ein, schon gedanklich auf dem Sofa<br />
mit der Reiseplanung zu beginnen. Wohin<br />
geht Ihre Reise?<br />
Wohin geht die Reise?<br />
Marco Polo Trendguide, CHF 18.90<br />
Erscheinungsdatum: 15.09.<strong>2023</strong><br />
Mit «Legendäre Citytrips in Europa»<br />
7<br />
setzt Lonely Planet seine bekannte<br />
Reihe von Reise-Bildbänden kreativ<br />
fort. Das Motto: Entdecken Sie die coolsten<br />
Metropolen neu! Der Band ist sehr<br />
einladend und hochwertig gestaltet. Die<br />
verschiedenen Reiseziele überzeugen<br />
mit überraschenden Thementouren, hilfreichen<br />
Wegweisern und spannenden<br />
Geschichten. Und jede Destination wird mit<br />
aussagekräftigen Fotos und informativen<br />
Grafiken vorgestellt. Achtung: Man will<br />
sofort den nächsten Städtetrip buchen!<br />
Sehnsucht und Fernweh werden garantiert<br />
geweckt. Das perfekte Geschenk – nicht<br />
nur für Reiselustige!<br />
Lonely Planet,<br />
Legendäre Citytrips in Europa<br />
Lonely Planet Deutschland, CHF 44.90<br />
Erscheinungsdatum: 15.09.<strong>2023</strong><br />
Im Jahr 1580 führt Abelke einen<br />
8<br />
Hof im Hamburger Marschland. Als<br />
alleinstehende, unabhängige Frau in einer<br />
Dorfgemeinschaft kämpft sie jedoch<br />
vergeblich gegen Ungerechtigkeit, Verleumdung<br />
und Ausgrenzung. Fast 500 Jahre<br />
später zieht die Geografin Britta in dieselbe<br />
Gegend. Sie unternimmt lange Spaziergänge<br />
durch die karge Landschaft. Dank eines<br />
Strassenschilds wird sie auf Abelkes Leben<br />
aufmerksam. Der Roman entwickelt sehr<br />
schnell einen Lese-Sog! Er ist hervorragend<br />
recherchiert. Atmosphärisch dicht und mit<br />
zartem Blick und Ton verwebt die Autorin<br />
Jarka Kubsova in «Marschlande» das Leben<br />
dieser beiden Frauen. Zu 100 Prozent<br />
lesenswert!<br />
Marschlande<br />
Jarka Kubsova, S. FISCHER, CHF 33.90<br />
Premium Card<br />
Mit dem kostenlosen<br />
Bonusprogramm<br />
sammeln Sie bei<br />
jedem Einkauf Punkte<br />
und kommen in den<br />
Genuss zahlreicher,<br />
exklusiver Vorteile<br />
sowie spannende<br />
Buchtipps.<br />
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unsere Veranstaltungen<br />
Gültig in unseren<br />
Buchhandlungen und<br />
auf orellfüssli.ch<br />
4<br />
<strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Buchneuheiten
9<br />
11<br />
Der Chefarzt am<br />
Frühstückstisch.<br />
Kolumne von Milena Moser<br />
10<br />
Peter Wohlleben gilt als Deutschlands<br />
bekanntester Förster. Und er<br />
9<br />
zeigt in seinen Vorträgen, Podcasts und<br />
Naturführungen immer wieder neue Facetten<br />
des wichtigen Themas Naturschutz.<br />
Millionen Menschen bringt er die Natur<br />
auf diese Weise näher! Nun ist sein neustes<br />
Buch in der erfolgreichen und lesenswerten<br />
Reihe «Gebrauchsanweisung für … » erschienen:<br />
Praxisnah beschreibt Wohlleben<br />
die Beweggründe seiner Lebensaufgabe<br />
und weckt die Sehnsucht nach eigenen<br />
Entdeckungen in der Natur. Fast nebenbei<br />
vermittelt er neues Wissen über Bäume,<br />
Artenvielfalt und die Tiere des Waldes.<br />
Witzig, kenntnisreich und lesenswert!<br />
Gebrauchsanweisung für den Wald<br />
Peter Wohlleben, Piper, CHF 25.90<br />
Die Zukunft kommuniziert mit der<br />
10<br />
Vergangenheit: Es sind alternative<br />
Realitäten mit Kurzstreckenzeitreisen, die<br />
überraschend realistisch daherkommen.<br />
Wie die Welten verbunden sind und sich<br />
gegenseitig beeinflussen, überzeugt beim<br />
<strong>Lesen</strong> des Cyberkrimis! William Gibson ist<br />
ein Kultautor des Science-Fiction-Genres.<br />
Er erzählt lebendig, bildkräftig und sehr<br />
unterhaltsam – auch dank seiner kreativen<br />
Sprachschöpfungen. Dieses Buch verhandelt<br />
viele Themen: Technik, Überwachung,<br />
Korruption, Selbstoptimierung und<br />
Individualisierung. Klingt komplex, liest<br />
sich aber mitreissend! Der Roman wurde<br />
als Serie verfilmt. Aber wie so oft: Das Buch<br />
ist besser!<br />
Peripherie (das Buch zur Serie<br />
THE PERIPHERAL)<br />
William Gibson, Tropen, CHF 23.90<br />
Monika Helfer kreiert aus ihren<br />
11<br />
eigenen Lebenserinnerungen grosse<br />
Literatur. Auch in ihrem neusten Buch<br />
«Die Jungfrau» komponiert sie klug und<br />
dicht die Geschichte einer Freundschaft<br />
zwischen zwei Frauen. Monika trank als<br />
Teenager aus armen Verhältnissen zu Hause<br />
einfach schwarzen Tee, während sie bei<br />
Gloria, ihrer besten Freundin aus reichem<br />
Hause, zwischen Earl Grey, Assam und<br />
Ceylon wählen konnte. Nun – ein halbes<br />
Jahrhundert später – begegnen sich die beiden<br />
Frauen wieder. Die feine Konstruktion,<br />
der unprätentiöse und zarte Ton, die dichte<br />
und zugewandte Atmosphäre im Buch –<br />
alles macht die Lektüre zu einem literarischen<br />
Genuss. Eine klare Leseempfehlung!<br />
Die Jungfrau<br />
Monika Helfer, Hanser, CHF 29.90<br />
Ilija Trojanow ist Schriftsteller,<br />
12<br />
Herausgeber, Übersetzer, Reisender,<br />
Kosmopolit, Public Intellectual und ein<br />
12<br />
grosser Erzähler. In seinem neusten Roman<br />
«Tausend und ein Morgen» beschreibt der<br />
Autor eine harmonische Zukunft, in der die<br />
von Menschen verursachten Krisen bereits<br />
überwunden sind. In diesem Kontext begibt<br />
sich die mutige Hauptfigur Cya auf Zeitreisen<br />
in die Vergangenheit. Sie trifft auf<br />
Piraten in der Karibik, infiltriert Spione bei<br />
den Olympischen Spielen und wird in die<br />
Wirren der Russischen Revolution verwickelt.<br />
Ihr Ziel ist es, die Fehler vergangener<br />
Generationen zu korrigieren. Mit diesem<br />
Buch erfindet Trojanow den utopischen<br />
Roman neu: freudvoll und bildgewaltig!<br />
Tausend und ein Morgen<br />
Ilija Trojanow, S. FISCHER, CHF 39.90<br />
Der grossartige Erzähler und vielfach<br />
ausgezeichnete Autor Rafik<br />
13<br />
Schami wurde in Damaskus geboren und<br />
lebt seit über 50 Jahren im Exil in Deutschland.<br />
Sein umfangreiches Werk wurde<br />
in 33 Sprachen übersetzt. Wer ihn noch<br />
nicht kennt, hat literarisch auf jeden Fall<br />
etwas verpasst! Grundlage für die fast 1000<br />
Seiten von «Wenn du erzählst, blüht die<br />
Wüste» ist ein Buch aus der umfangreichen<br />
Bibliothek seines Vaters – eines von sechs<br />
Büchern, die vor einem Brand gerettet<br />
wurden. Einzigartig im Stil und genial in<br />
der Dramaturgie ist dieses Buch ein purer<br />
Lesegenuss. Diese Geschichte über die<br />
13<br />
14<br />
Königstochter Jasmin, die durch das<br />
Geschichtenerzählen geheilt wurde, ist<br />
wieder eine Hommage an das Erzählen!<br />
Wenn du erzählst, blüht die Wüste<br />
Rafik Schami, Hanser, CHF 36.90<br />
Melissa Blair postet auf TikTok<br />
14<br />
Buchtipps zu feministischer, queerer<br />
und indigener Literatur. 2021 schrieb sie<br />
ihr Romandebüt. Sie startete eine anonyme<br />
Schnitzeljagd auf TikTok, um sich selbst<br />
als Autorin zu enttarnen. Die Aktion ging<br />
viral. Dank dieser Aufmerksamkeit bekam<br />
Blair einen Verlagsvertrag. Die New-Adult-<br />
Story «Broken Blade – Die Klinge des Königs»<br />
ist magisch, romantisch und düster:<br />
Als Klinge des Königs hat die Heldin Keera<br />
alles erreicht. Sie ist die wichtigste und<br />
beste Assassine des Königs. Niemand, der<br />
von Magie gezeichnet ist, kann ihr entkommen<br />
– bis jetzt! Denn plötzlich kommen<br />
Gerüchte über einen Rebellen auf, der sich<br />
nur «der Schatten» nennt.<br />
Broken Blade – Die Klinge<br />
des Königs<br />
Melissa Blair, Heyne TB Phantastik, CHF 25.90<br />
Es war ein Sonntagmorgen wie<br />
jeder andere. Das Frühstück<br />
zog sich in die Länge, die Teller<br />
standen noch auf dem Tisch, der<br />
Plattenspieler drehte sich leer.<br />
Meine Eltern lasen die Zeitung oder<br />
vielleicht auch ein Buch. Meine<br />
Mutter war selten ohne Buch zu<br />
sehen, überhaupt wurde bei uns<br />
viel gelesen, und auch geschrieben.<br />
Es war durchaus erlaubt, am Tisch<br />
zu lesen – nicht während des<br />
Essens, aber danach. Am Tisch, auf<br />
dem Sofa, auf dem Teppich liegend,<br />
auf langen Autofahrten und sogar<br />
nachts im Bett. Bücherwünsche<br />
wurden uns praktisch immer erfüllt,<br />
und in den wandfüllenden<br />
elterlichen Regalen gab es keine<br />
verbotenen Zonen. Ich rutschte auf<br />
meinem Stuhl nach vorn und zog<br />
meine momentane Lektüre hervor,<br />
die ich darunter versteckt hatte.<br />
Ich atmete tief ein, hielt sie mir vors Gesicht und tat so, als würde ich lesen. Die<br />
Zeit blieb stehen. Einen Moment lang war es ganz still. Dann fingen meine Eltern<br />
gleichzeitig an zu reden. Laut und aufgeregt. Ihre Stimmen überschlugen sich vor<br />
Sorge und Empörung. Genau, was ich bezweckt hatte.<br />
© Theresa Cross<br />
Ich war in diesem unglücklichen Stadium zwischen Kind und Jugendlicher, das<br />
man früher das Backfischalter nannte (aber was zum Teufel ist ein Backfisch?).<br />
Das Alter, in dem man anfängt, sich zu suchen und neu zu erfinden. Normalerweise,<br />
indem man gegen das Bestehende rebelliert. Doch ich wuchs in einem<br />
Schriftstellerhaushalt auf. Da gab es nicht viele Grenzen, gegen die ich mich auflehnen<br />
konnte. Und ich war auch keine Rebellin, ich war nicht mutig oder wild.<br />
Aber ich hatte ein Geheimnis: Ich wusste damals schon, dass ich auch schreiben<br />
wollte. Das sagte ich allerdings niemandem. Denn was meine Eltern an bürgerlichen<br />
Ansprüchen abgelegt hatten, machten sie in literarischen wett. Gute Bücher<br />
mussten nicht nur einen Auftrag erfüllen, sie mussten auch für die Nachwelt von<br />
Bedeutung sein.<br />
Ich hingegen, ich wollte mich in Geschichten verlieren. Ich suchte nicht die Bedeutung,<br />
ich suchte das Glück. Und so rebellierte ich auf die einzige Art, die mir zur<br />
Verfügung stand. Färbte ich mir die Haare blau? Zog ich mir eine Sicherheitsnadel<br />
durch den Nasenflügel? Schnitt ich meiner «guten» Jacke die Ärmel ab? Nein.<br />
Ich packte ein Romanheft aus, das ich am Kiosk gekauft hatte. «Chefarzt Doktor<br />
Holl», drei Bände in einem, so dick wie ein Taschenbuch. Meine Eltern hätten<br />
nicht bestürzter sein können, wenn ich mir eine Crackpfeife angezündet hätte.<br />
Doch etwa dreissig Jahre später gestand mir meine Mutter, dass sie sich gern den<br />
«Bergdoktor» im Fernsehen anschaute. «Gell, das schockiert dich jetzt!» Ich lächelte<br />
nur.<br />
6 <strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong> Buchneuheiten<br />
<strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Kolumne<br />
7
© Liliane Holdener<br />
«Mein Motor ist<br />
die Sehnsucht»<br />
In seinem neuen Buch macht sich Pedro Lenz Gedanken über unsere<br />
Sprachmarotten oder anders gesagt, er kommentiert die Modetrends rund ums<br />
Reden und Schreiben. Ein Interview auch zum Leben zwischen den Zeilen.<br />
Text von Urs Heinz Aerni<br />
Lieber Pedro, wir machen auf «du», da<br />
wir uns nicht nur schon lange kennen,<br />
sondern zusammen auch schon Fussball<br />
spielten. Zur Pflichtlektüre gehört<br />
für viele lesende Zeitgenossen deine<br />
Kolumne «Sprachliche Moden und Marotten»<br />
in den Schweizer Medien. Diese<br />
Kolumnen erscheinen ja nun als Buch.<br />
Du bist als Autor in beiden Welten unterwegs,<br />
der Hochsprache Deutsch und<br />
der Mundart. Welche von den beiden<br />
Sprachen ist anfälliger für «Marotten»?<br />
Ich glaube, dass diese Anfälligkeit vollkommen<br />
unabhängig von der Sprache ist.<br />
Manchmal entwickelt sich aus der einen<br />
Sprache eine Marotte, die auf die andere<br />
Sprache übergreift. So ist zum Beispiel die<br />
einst hochdeutsche Marotte, jedem Satz das<br />
Füllwort «halt» zuzufügen.<br />
Zum Beispiel?<br />
«Dann waren wir halt in den Bergen, da<br />
nahmen wir halt die Seilbahn, dann kamen<br />
wir halt zur Bergstation, dort hat es halt ein<br />
Restaurant …» Dieses Füllwort ist längst in<br />
der Mundart gelandet.<br />
«Es stimmt, dass ich<br />
grössere Dinge<br />
immer erst klein<br />
machen muss, um sie<br />
zu verstehen.»<br />
Ein aktuelles Buch von dir trägt den<br />
Titel «Chöit ders eso näh?». Ein anheimelnder<br />
Satz für alle, die in kleinen<br />
Läden einkaufen. Du machst aus Geschichten<br />
des kleinbürgerlichen Alltags<br />
solche mit Welthaltigkeit. Und das seit<br />
Jahrzehnten. Wie würdest du jemandem<br />
deine Alltagswelt beschreiben, der<br />
dich nicht kennt?<br />
Es stimmt, dass ich grössere Dinge immer<br />
erst klein machen muss, um sie zu verstehen.<br />
Das erkläre ich jeweils mit einem<br />
Bild. Da ich in Langenthal aufgewachsen<br />
bin, war Langenthal für mich als Kind die<br />
Welt. Später lernte ich Städte wie Bern oder<br />
Zürich kennen, aber ich habe sie immer<br />
mit Langenthal verglichen und in Sektoren<br />
von der Grösse Langenthals unterteilt.<br />
Diese Grösse kann ich einigermassen<br />
überblicken. So mache ich es heute noch,<br />
auch wenn ich in einer Weltstadt wie New York, Buenos Aires oder<br />
Mexiko City weile. Ich erkunde rund um meinen Wohnsitz eine<br />
Fläche, die ich überblicke, das wird dann zu meinem Langenthal.<br />
Innerhalb dieser Fläche finde ich meine Lieblingsrestaurants, meine<br />
Bäckerei, meinen Kiosk, meine Bars und meine Pärke. Und mit der<br />
Zeit bewege ich mich in diesem selbst entdeckten Langenthal wie<br />
ein Fisch im Wasser.<br />
Dialektsprache lesen, in deinem Falle Langenthaler Berndeutsch,<br />
ist anfangs nicht so einfach, aber durchs Dranbleiben<br />
wird es immer geschmeidiger, und dann hört man bei der Lektüre<br />
deine Stimme im Hinterkopf. Ein Resultat, das eben durch<br />
deine Literatur-Performance entstanden ist. Ist das okay für<br />
dich, also dass man dich hört beim <strong>Lesen</strong>?<br />
Ja, sicher, dafür arbeite ich. Mir ist es wichtig, am Sound meiner<br />
Texte zu schrauben, bis ich diesen Sound fast im Schlaf wiedergeben<br />
kann. Wenn der Sound passt, erschliesst sich ein Text nicht nur<br />
intellektuell, sondern auch emotional. Deshalb freut es mich auch,<br />
wenn die Leute sagen, sie hätten beim <strong>Lesen</strong> meiner Texte zuweilen<br />
meine Lesungen im Ohr.<br />
Liest du Texte in anderen Dialekten, also zum Beispiel<br />
bündnerisch wie Camenisch, solothurnerisch wie<br />
Burren, bayerisch wie Polt, schaffhauserisch wie Vetter<br />
oder aargauisch wie Basler?<br />
Sicher, ich lese alles, was im weiteren Sinn als Deutsch zu verstehen<br />
ist. Ich bin ein Fan von Wiener Dichtern wie Friedrich Achleitner,<br />
Gerhard Rühm oder H. C. Artmann. Ich lese mit viel Vergnügen<br />
Burren, Krneta, Martin Frank, Stahlberger und viele andere. Mir<br />
gefallen die Unterschiede im Klang der jeweiligen Sprachen. Aber<br />
Pedro Lenz wurde 1965 in Langenthal<br />
geboren, lebt heute mit seiner<br />
Familie in Olten und schreibt Bücher<br />
und Kolumnen. Als Auszeichnungen<br />
für sein Schaffen seien der Dreitannenpreis<br />
des Buchfestivals<br />
Olten (2021), der Schweizer Kleinkunstpreis<br />
(2015) und der Schweizer<br />
Filmpreis (2014) für das beste<br />
Drehbuch zu seinem Bestseller<br />
«Der Goalie bin ig» erwähnt.<br />
<strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Interview<br />
9
ich liebe auch jüngere Kolleginnen und Kollegen, wie Daniela Dill,<br />
Lidija Burcak oder Michael Fehr. Und grossartig finde auch Mundartliteratur<br />
in der Musik wie bei Lo & Leduc, Noti Wümié oder Steff<br />
la Cheffe.<br />
«Ganz ehrlich, für mich gibt<br />
es keinen Dialekt, der nicht schön<br />
klingen kann.»<br />
Pedro Lenz,<br />
Kein & Aber<br />
CHF 29.90<br />
Primitivo<br />
Waldfest in Herzogenbuchsee,<br />
Bacardi am Fluss, Konzerte<br />
und die schöne Laurence. Der<br />
Sommer 1982 hätte so gut<br />
werden können für Charly,<br />
doch dann stirbt sein Kollege<br />
Primitivo plötzlich bei einem<br />
Arbeitsunfall.<br />
© Liliane Holdener<br />
Jetzt mal ganz unter uns: Welcher Dialekt liegt dir jetzt nicht<br />
so, zum Zuhören?<br />
Jeder Dialekt, der sich auf verkrampfte Art mehr Bedeutung geben<br />
will, langweilt mich. Ganz ehrlich, für mich gibt es keinen Dialekt,<br />
der nicht schön klingen kann.<br />
Schwingt da doch noch ein «Aber» mit?<br />
Unschön wird es erst, wenn jemand versucht, einen Dialekt aufzumotzen<br />
mit grammatikalischen Formen, die der Dialekt gar nicht<br />
kennt, Futur- oder Lehnwörtern, die im Sprachalltag gar nicht gebraucht<br />
werden und deshalb in Mundarttexten gestelzt wirken …<br />
Da wären wir auch um Beispiele froh …<br />
«Ich han dich nöd gsuecht, doch du häsch mich gfunde», oder auch<br />
mit langen, komplexen Wetterberichten voller Fachbegriffe auf<br />
Mundart. Mit solcher vermeintlich «besserer» Mundart kann man<br />
mir jeden Text zum Verleiden bringen. Aber einen Dialekt an sich<br />
finde ich nie wüst, höchstens mal ungewohnt und dadurch auch<br />
wieder interessant.<br />
Isch das aues?<br />
Die in diesem Buch versammelten<br />
vierundsechzig<br />
sprachliche Moden und<br />
Marotten hat Pedro Lenz auf<br />
Hochdeutsch geschrieben,<br />
seine Affinität zur Mundart<br />
begleitet uns <strong>Lesen</strong>de aber<br />
fast auf jeder Seite.<br />
Pedro Lenz,<br />
Knapp Verlag,<br />
CHF 29.90<br />
Chöit ders eso näh?<br />
Ist die Aare der schönste Fluss<br />
der Welt? Machen Sie gerne<br />
Geschenke? Kann man Glück<br />
aufsparen? <strong>Lesen</strong> Sie Outdoor-<br />
Prospekte? Dürfen Kinder<br />
unanständige Wörter sagen?<br />
Ist die Verpackung wichtiger<br />
als der Inhalt?<br />
«Mich persönlich inspirieren<br />
vor allem Bücher, Schallplatten<br />
und Menschen.»<br />
Pedro Lenz,<br />
Cosmos Verlag AG,<br />
CHF 28.90<br />
Als geborener Langenthaler lebst du schon lange in Olten.<br />
Viele Schreibkolleginnen und -Kollegen ziehen nach Berlin<br />
oder nach Zürich. Gut, Olten bietet für sein Grössenverhältnis<br />
viel Kultur, Literatur und auch Kabarett. Ist es das, was dich<br />
hierbleiben lässt?<br />
Es würde vermutlich wenig ändern, wenn ich nach Zürich zöge,<br />
ausser dass ich mir keine geräumige Unterkunft für eine fünfköpfige<br />
Familie leisten könnte. Zürich wäre vielleicht fünfundzwanzig<br />
Mal Olten nebeneinander, aber mir genügt ein Olten völlig. Und<br />
wenn du die Inspiration ansprichst, der Wohnort ist nur eine von<br />
ganz vielen Inspirationsquellen. Mich persönlich inspirieren vor<br />
allem Bücher, Schallplatten und Menschen. Das finde ich fast überall.<br />
Wir leben in «struben» Zeiten, die Welt spielt verrückt. Gibt<br />
es Themen, die sich lieber nicht in Mundart kommentieren<br />
lassen? Oder anders gefragt, wie entscheidest du, was du in<br />
welcher Sprache ansprechen möchtest?<br />
Tatsächlich gibt es Themen, die sich mehr für die eine oder die andere<br />
Sprache eignen. Dort, wo die Beschreibung eines literarischen<br />
Sujets wichtiger ist als die gesprochene Sprache, dort komme ich<br />
mit Hochdeutsch besser zurecht. Oder<br />
kurz gesagt: Zum Beschreiben lieber Hochdeutsch,<br />
und wenn ich die Figur reden<br />
lassen will, lieber Mundart.<br />
Du bist voll und ganz freiberuflich, als<br />
Autor aber auch mit Bühnenprojekten.<br />
Im Unternehmertum heisst es, dass<br />
die Abteilung Entwicklung immer der<br />
Produktion voraus sein sollte. Wie kann<br />
man sich bei dir die «Produkte-Entwicklung»<br />
für deine Arbeit vorstellen?<br />
Das ist eine interessante Frage. Bei mir läuft<br />
die Produkte-Entwicklung meistens nach<br />
dem Try-and-Error-Prinzip. Das heisst, ich<br />
probiere etwas, und wenn es funktioniert,<br />
gehe ich weiter, aber wenn es nicht funktioniert,<br />
fange ich wieder von vorne an.<br />
Oft habe ich anfangs nur eine sehr vage Vorstellung von dem, was<br />
ich schreiben will. Und nicht selten merke ich erst nach Tagen oder<br />
Wochen, dass ich mich in eine Sackgasse geschrieben habe. Aber ich<br />
muss es auf jeden Fall ausprobieren. Ich kann nie sagen: Aha, das<br />
ist ein todsicherer Stoff, aus diesem Stoff kann ich bestimmt einen<br />
Roman schreiben.<br />
«Ich suche den Witz<br />
nicht, aber ich weiche ihm<br />
auch nicht aus.»<br />
Melancholie und Ironie oder Wahrheiten<br />
und Witz liegen in deinen Texten immer<br />
dicht nebeneinander. Welche Gefühlslage<br />
ist für dich der wichtigste Motor für<br />
dein Schaffen?<br />
Mein Motor ist eindeutig die Sehnsucht,<br />
ich meine diese nie ganz befriedigte Sehnsucht<br />
nach Klarheit, nach Weite, nach<br />
Verständnis oder nach Versöhnung mit der<br />
Vergangenheit. Sie ist es, die mich immer<br />
wieder antreibt. Die Sehnsucht treibt mich<br />
an, und der Witz oder die Ironie sind dann<br />
nur noch die Schmiermittel. Ich suche den<br />
Witz nicht, aber ich weiche ihm auch nicht<br />
aus.<br />
10 <strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong> Interview<br />
<strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Interview<br />
11
Viel gespendet, gut<br />
gehört und nachhaltig<br />
erweitert<br />
Eine erfolgreiche Spendenaktion, ein Jahr Podcast, eine<br />
zweite Buchhandlung in Thun und drei neue Buchparadiese.<br />
Text von Sandro Matzinger<br />
Facts & Figures<br />
Orell Füssli unterstützt als<br />
Hauptsponsor den Schweizer<br />
Buchpreis – wir fiebern mit:<br />
Welches Buch wird zum<br />
besten Deutschschweizer<br />
Buch <strong>2023</strong> gekürt?<br />
58<br />
Am 23. April, dem UNESCO-Welttag des Buches, konnten unsere<br />
Kundinnen und Kunden nicht nur sich selbst, sondern auch anderen<br />
Gutes tun. Für jedes verkaufte Buch spendeten wir dieses Jahr<br />
erneut einen Franken zugunsten von Menschen mit einer Leseoder<br />
Schreibschwäche. Unser unterhaltsamer Podcast «Über den<br />
Bücherrand», der gerade sein erstes Jubiläum feierte, ist ebenfalls<br />
eine Empfehlung für Bücherliebhaber. Ausserdem gibt es Zuwachs<br />
in der Orell-Füssli-Familie. Ab jetzt kann man im Einkaufscenter<br />
Zentrum Oberland in Thun seine Shoppingtaschen auch mit<br />
Büchern der neuen Orell-Füssli-Buchhandlung füllen. Und Orell<br />
Füssli übernimmt im Rahmen einer Nachfolgelösung die drei Buchparadies-Buchhandlungen<br />
in Rapperswil, Wädenswil und Ebikon.<br />
Engagement von Kundinnen und Kunden bei der<br />
Spendensammlung<br />
Auf E-Mails antworten, eine Geburtstagskarte schreiben<br />
oder im Restaurant eine Menükarte lesen? Ganz normal und<br />
Über<br />
den<br />
Bücherrand<br />
der Podcast von Orell Füssli<br />
Jetzt<br />
reinhören!<br />
alltäglich – aber leider nicht für 800 000 Erwachsene in der<br />
Schweiz, die damit Schwierigkeiten haben. Eine Lese- oder Schreibschwäche<br />
führt oft zu Problemen und Stress im Beruf sowie im<br />
sozialen Leben. Deshalb ein riesiges Dankeschön an alle, die am<br />
Welttag des Buches mit ihren Buchkäufen in den Orell-Füssli-<br />
Buchhandlungen oder online unsere Spendenaktion unterstützt<br />
haben. Von den 11 000 verkauften Titeln ging je ein Franken an<br />
den Schweizer Dachverband <strong>Lesen</strong> und Schreiben.<br />
Seit über 15 Jahren engagiert sich der Schweizer Dachverband<br />
<strong>Lesen</strong> und Schreiben auf nationaler Ebene dafür, dass Betroffene<br />
im Umgang mit der schriftlichen Sprache Selbstvertrauen und<br />
Sicherheit gewinnen. Unsere Spenden fliessen in einen Fonds, der<br />
einkommensschwachen Personen eine Kursteilnahme finanziert.<br />
Wir freuen uns, dass bereits rund 160 Betroffene von den Geldern<br />
profitieren konnten.<br />
Mit dem Podcast von Orell Füssli in literarische<br />
Wunderwelten eintauchen<br />
Warum fesseln uns Geschichten von Aussenseiterinnen? Was<br />
lehren uns Drachen in Büchern? Wie selbstverständlich ist queere<br />
Identität in der Literatur? Abonnieren Sie unseren Podcast «Über<br />
den Bücherrand», und setzen Sie Kopfhörer auf, um monatlich in<br />
diese und weitere spannende Fragen einzutauchen. In jeder Folge<br />
diskutiert SRF-Produzentin Sarah Christen mit Buchexpertinnen<br />
und -experten von Orell Füssli über ein spezifisches Thema. Mit<br />
dem 13. Blick über den Bücherrand feierte der Podcast im August<br />
bereits seinen ersten Geburtstag.<br />
«Crash!», «Booooom!»,<br />
«Bäng!»<br />
«Crash!», «Booooom!», «Bäng!»: In Folge 6 der 2. Staffel verschafft<br />
beispielsweise unser lernender Buchhändler Jan Jungi den actionreichen<br />
und mit verschiedenen Soundeffekten angereicherten<br />
Mangas Gehör. Er erklärt, warum die derzeit unglaublich beliebten<br />
japanischen Comics süchtig machen und welche man unbedingt lesen<br />
muss. Für die Besprechung der Themen nehmen die Gesprächsteilnehmer<br />
neben Trendliteratur auch Klassiker zur Hand sowie<br />
Bücher, die für Hörerinnen und Hörer oft eine Neuentdeckung sind.<br />
Alle Folgen des Podcasts sind auf Apple<br />
Podcasts, auf Spotify sowie auf orellfuessli.<br />
ch zu hören. Wir haben auch vorgesorgt,<br />
falls man vor dem Hören neugierig ist,<br />
welche Bücher besprochen werden – oder<br />
danach nicht mehr im Kopf hat, wie das<br />
eine spannende Buch hiess: Die diskutierten<br />
Titel sind bei jeder Folge inklusive Link<br />
zum Onlineshop aufgelistet.<br />
Eine Premiere und drei Fortsetzungen<br />
Der Kanton Bern kann Literatur. Das beweisen<br />
Autoren wie Friedrich Dürrenmatt,<br />
Pedro Lenz oder Lukas Bärfuss. Besonders<br />
Thun mit seinem jährlichen Literaturfestival<br />
LITERAARE ist ein wichtiger Ort für<br />
Bücherfans. Übers ganze Jahr können sie<br />
sich bei Orell Füssli Thun im Stadtzentrum<br />
treffen. Jetzt haben sie auch am neuen<br />
zweiten Standort im Einkaufscenter Zentrum<br />
Oberland die Gelegenheit, sich mit<br />
viel Lesestoff einzudecken. Das Angebot<br />
reicht von Bestsellern über E-Books bis hin<br />
zu Geschenken für die ganze Familie.<br />
Gute Nachrichten gibt es auch für alle Kundinnen<br />
und Kunden der Buchhandlungen<br />
Buchparadies in Rapperswil, Wädenswil<br />
und Ebikon. Orell Füssli übernimmt<br />
die drei Buchhandlungen im Rahmen einer<br />
Nachfolgelösung – alles andere bleibt beim<br />
Alten. Wie bei weiteren lokal bekannten<br />
Marken, die Teil der Orell-Füssli-Familie<br />
sind, werden die Buchhandlungen unter<br />
dem bestehenden Namen weitergeführt.<br />
Auch das umfangreiche Angebot an Büchern<br />
und der grossartige Kundenservice<br />
bleiben unverändert. Die Mitarbeitenden<br />
freuen sich, weiterhin mit viel Herzblut<br />
und Bücherliebe Literaturbegeisterte zu<br />
empfangen.<br />
Verlage haben sich <strong>2023</strong> am Wettbewerb<br />
beteiligt, 85 Bücher sind ins<br />
Rennen um den Titel gegangen, nur<br />
5 Bücher kommen auf die Shortlist.<br />
Rund 18 500<br />
Seiten Literatur muss die Jury<br />
bewältigen.<br />
7 Stunden<br />
dauerte die längste Jurysitzung<br />
in der Karriere der Juryvorsitzenden<br />
Sieglinde Geisel.<br />
Mit CHF 30 000.–<br />
Preisgeld ist der Schweizer Buchpreis<br />
die höchstdotierte Auszeichnung für<br />
literarisches Schaffen in der Schweiz.<br />
Circa 45 Minuten<br />
lang sitzen die Autor*innen der<br />
Shortlist bei der Preisverleihung am<br />
19. November <strong>2023</strong> auf heissen<br />
Kohlen – dann wird verkündet,<br />
welches Buch zum besten des Jahres<br />
gekürt wird.<br />
Bücheruniversum<br />
<strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Bücheruniversum<br />
13
1<br />
Buchtipps<br />
3<br />
Klassiker zum<br />
Wiederentdecken<br />
Oder drei Bücher, die die verschiedensten Emotionen<br />
wecken und von der Schönheit der Liebe bis hin zu<br />
traumatischen Ereignissen reichen.<br />
Text von Urs Heinz Aerni<br />
«Literatur, die<br />
aufwühlt.»<br />
Der Wissenschaftsthriller handelt<br />
1<br />
von der Intelligenz der Pflanzen,<br />
selbstlernenden Algorithmen, einem zerstörerischen<br />
Ökosystem – und dem möglichen<br />
Ende der Menschheit. Weltweit sorgen anonym<br />
verschickte Postsendungen für Aufruhr:<br />
Tausende Menschen erhalten Saatgut.<br />
Die Behörden warnen davor, die Samen zu<br />
pflanzen, doch es ist zu spät. Eine unbekannte,<br />
invasive Pflanze breitet sich aus –<br />
und bringt Krankheit und Tod. Sie und ihre<br />
Pollen sind gefährlich. Der Botaniker Marcus<br />
Holland, der auf dem Gebiet der Pflanzenneurobiologie<br />
forscht, ist überzeugt,<br />
dass wir die pflanzliche Intelligenz unterschätzen.<br />
Seine Suche nach dem Ursprung<br />
der Päckchen führen ihn von Kanada über<br />
China nach Deutschland, wo er eine unglaubliche<br />
Entdeckung macht.<br />
Der Wald<br />
Tibor Rode, Droemer,<br />
CHF 26.90<br />
Sommer 2002: In Palermo wird ein<br />
2<br />
Priester erschossen, in Antwerpen<br />
stellen Ermittler drei Tonnen Kokain sicher,<br />
in Zürich begeht ein Pilot Selbstmord. Drei<br />
scheinbar isolierte Vorfälle. Doch bei der<br />
Schweizer Bundeskriminalpolizei erhärten<br />
sich die Hinweise, dass alle mit dem Ex-Banker<br />
Baumann zu tun haben, der in Diensten<br />
südamerikanischer Narcos steht. David Keller,<br />
Bundesermittler und Mafia-Experte,<br />
2 4<br />
wird auf den vermeintlichen Routinefall angesetzt.<br />
Schnell wird klar, dass er es mit einer<br />
internationalen Verschwörung zu tun<br />
hat, die alles bedroht, woran er je geglaubt<br />
hat – und seine Gegner ihm vertrauter sind,<br />
als er ahnen kann ...<br />
Skorpion<br />
Matt Basanisi, Gerd Schneider,<br />
Blanvalet, CHF 33.90<br />
Walter Moers mit über 100 Zeichnungen<br />
illustriertes Epos über den Kampf<br />
3<br />
einer verschworenen Gemeinschaft, die alles<br />
daransetzt, Zamonien vor der Apokalypse<br />
zu retten. Und mittendrin der Schriftsteller<br />
Hildegunst von Mythenmetz als dem<br />
gnadenlosen Schicksal ausgelieferter Held<br />
wider Willen. Schon auf der Überfahrt zur<br />
Insel Eydernorn, wo er seine Bücherstauballergie<br />
kurieren will, entgeht er nur knapp<br />
dem Tod. Im Hotel erwartet ihn ein musikalisches<br />
Hummdudel, seine Prominenz verhilft<br />
ihm zum Rang eines Patienten erster<br />
Klasse, und hilfreiche Küstengnome bieten<br />
ihm ihre Dienste an. Neugierig erforscht er<br />
die bizarre Fauna und Flora der Insel. Es<br />
könnte so erholsam sein, wären da nur nicht<br />
die bedrohlicher werdenden Begegnungen<br />
mit der Natur Eydernorns …<br />
Die Insel der Tausend Leuchttürme<br />
Walter Moers, Penguin Verlag,<br />
CHF 57.90<br />
«Ich war angefressen. Mein ganzes Leben<br />
lang hat mir meine Mutter weis-<br />
4<br />
gemacht, dass es ihr schlecht ging. Drei Tage<br />
vor dem Tod kam sie mit der Neuigkeit daher,<br />
dass es ihr gut ging. Es musste ein Irrtum<br />
vorliegen.» Mit liebevoll grimmigem<br />
Witz erzählt Wolf Haas die heillose Geschichte<br />
seiner Mutter, die, fast fünfundneunzigjährig,<br />
im Sterben liegt. 1923 geboren,<br />
hat sie erlebt, was Eigentum bedeutet,<br />
wenn man es nicht hat. «Dann ist die Inflation<br />
gekommen und das Geld war hin.» Für<br />
sie bedeutete das schon als Kind: Armut,<br />
Arbeit und sparen, sparen, sparen. Doch<br />
nicht einmal für einen Quadratmeter war es<br />
je genug. Endlich wieder ein neuer Roman<br />
von Wolf Haas. Ein grosses, berührendes<br />
Vergnügen.<br />
Eigentum<br />
Wolf Haas, Hanser,<br />
CHF 31.90<br />
Sidonie Gabrielle Colette wurde 1873 im<br />
Burgund geboren und nach ihrem Tod 1954<br />
in Paris mit einem Staatsbegräbnis geehrt.<br />
Dazwischen lag ein schaffensreiches Leben<br />
für die Literatur, aber auch für das Aufbrechen<br />
von konservativen Vorstellungen<br />
über Sexualität und die Rolle der Frau in<br />
der Gesellschaft. Nun liegt ihr Roman<br />
«Die Fessel» in einer neuen Übersetzung<br />
vor. Die schöne Renée Néré, durch eine<br />
Erbschaft finanziell unabhängig, führt<br />
ein unbeschwertes Leben: Sie pendelt zwischen<br />
Paris und der Riviera, ausgedehnte<br />
Reisen führen sie in die Schweiz und<br />
quer durch Europa. Colette lässt ihre Figur<br />
leidenschaftlich lieben, zweifeln und<br />
scheitern. Simone de Beauvoir sagte zu<br />
diesem Roman: «Colettes Heldinnen sind<br />
zu stolz und zu unabhängig, um an einer<br />
enttäuschten Liebe zu zerbrechen.»<br />
Die Fessel<br />
Sidonie-Gabrielle Claudine Colette,<br />
Ed. Ebersbach, CHF 35.90<br />
«Ich gestand ihr meine Liebe, und mit einem<br />
so brennenden Schmerz in der Brust begriff<br />
ich, wie überflüssig, kleinlich und trügerisch<br />
alles gewesen war, was uns daran gehindert<br />
hatte zu lieben.» Dieser schöne Satz<br />
entstammt der Erzählung «Über die Liebe».<br />
Es lohnt sich, diese Sammlung an Geschichten<br />
von Anton Čechov zu lesen. Der Herbst<br />
oder die dritte Jahreszeit zwischen Sommer<br />
und Winter dient wundersam als Kulisse<br />
für das Zaudern und Sehnen nach Glück<br />
und Liebe aus der Feder des 1860 in<br />
Südrussland geborenen Schriftstellers.<br />
Čechov gehört nicht zu den patriotisch<br />
gefärbten Grossschriftstellern, die<br />
Werke biblischen Ausmasses veröffentlichten.<br />
Er bediente sich einer klaren und<br />
deutlichen Sprache und blieb inhaltlich<br />
immer nah am Herzen von zweifelnden<br />
und liebenden Menschen.<br />
Späte Blumen<br />
Anton Pavlovič Č echov, Diogenes, CHF 34.90<br />
Der 1928 geborene und 1994 verstorbene<br />
Otto F. Walter wurde als Verleger, Schriftsteller<br />
und als Mitbegründer der Solothurner<br />
Literaturtage bekannt. Dieser Roman,<br />
der zum ersten Mal 1959 erschien, erzählt<br />
von einem Hilfsarbeiter, der als Kind Zeuge<br />
wurde, wie sein Vater die Mutter erschlug.<br />
Dieses Erlebnis machte ihn stumm. Als<br />
Erwachsener sucht er den Vater und findet<br />
ihn bei einem Bautrupp auf einer Strassenbaustelle<br />
im Jura. Der Roman wurde 1976<br />
verfilmt und ist auch als Hörspiel verfügbar.<br />
Dieses Drama zwischen Vater und Sohn<br />
erzeugt einen Lese-Sog, der einen nicht<br />
mehr loslässt und gleichzeitig betroffen<br />
macht. Literatur, die aufwühlt.<br />
Der Stumme<br />
Otto F. Walter, Atlantis, CHF 35.90<br />
14 <strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong> Buchtipps<br />
<strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Klassiker<br />
15
Geschichten<br />
von und über<br />
Familien<br />
Ob gross oder klein, in eine Familie hineingeboren<br />
oder Patchworkfamilie – wir alle haben familiäre<br />
Bande. Entdecken Sie mitreissende, berührende<br />
und abenteuerliche Romane, die von den<br />
unterschiedlichsten Familiengeschichten erzählen.<br />
Text von Lydia Zimmer<br />
«Es gibt kein festeres Band als das einer Familie.» Ist das wirklich so? Oft sind es schicksalhafte<br />
Ereignisse oder Begegnungen, die eine Familie verändern. Dabei können Erinnerungsund<br />
Wissenslücken, Trennungsschmerz, aber genauso auch Wiedersehensfreude und neue<br />
Verbindungen entstehen.<br />
Mit dieser Auswahl von neun neu erschienenen Büchern reicht das Spektrum von starken<br />
Töchtern und exzentrischen Müttern über Familienferien bis zur Suche nach dem Vater oder<br />
den Geschwistern. Zudem steht die Heimat – der Ort, wo der Mensch familiär «zu Hause»<br />
ist – im literarischen Fokus sowie das Leben in einer Wahl- bzw. Patchworkfamilie. Und<br />
immer wieder sind es auch Geschichten von vergangenen Generationen, die uns anrühren<br />
und faszinieren.<br />
1 Ein bewegender Generationenroman<br />
Der Anruf ihrer Tante Lily bringt nicht nur Gwens Ferienpläne durcheinander, sondern gleich<br />
ihr ganzes Leben. Es ist kurz nach der Wende, die ehemalige DDR und Polen sind offen,<br />
und die Tante will auf den Spuren der Vergangenheit und ihrer Familiengeschichte wandeln.<br />
Und das unbedingt in Begleitung ihrer Nichte Gwen, die sich eigentlich auf zwei Wochen<br />
mit ihrer Freundin im Süden Italiens gefreut hatte. So kommt es nun, dass die in London<br />
lebende Übersetzerin ihren aktuellen Auftrag schnell beendet, um die Reise mit ihrer Tante<br />
antreten zu können. Und spätestens als Gwens Vater ihr von einer Kiste mit Erinnerungskram<br />
ihrer verstorbenen Mutter erzählt, ist die Neugier vollends geweckt.<br />
Die Autorin und Verlegerin Elisabeth Sandmann hat mit ihrem Roman «Porträt auf grüner<br />
Wandfarbe» einen heiteren Generationenroman geschrieben, der einen sofort in seinen Bann<br />
zieht. In der Kiste findet Gwen Aufzeichnungen der Ziehmutter ihrer Mutter, die vom Leben<br />
ab 1911 erzählen. Aufzeichnungen, Fotografien und Postkarten zieren die Seiten, und Gwen<br />
taucht ein in ein aufwühlendes Stück Zeitgeschichte, das unter anderem ins Berlin der 1920er-<br />
Jahre führt. Gwens inzwischen 94-jährige und reichlich kapriziöse Grossmutter scheint<br />
ihr Wichtiges aus der Vergangenheit zu verschweigen. Auf ihrer Reise in die mitreissende<br />
Geschichte ihrer Familie versucht Gwen, das Geheimnis zu entschlüsseln. Das sind 500 Seiten<br />
Lesevergnügen!<br />
2 Liebe ohne Trauschein<br />
Auf halb so vielen Seiten und in dichter Sprache kommt der nächste Roman daher: Mehr<br />
als 25 Jahre ist die Übersetzerin Renata Spaziani mit Konrad Grasmann zusammen –<br />
eine langjährige, innige Liebe ohne Trauschein und Kinder. Dann der plötzliche Tod des<br />
geliebten Lebenspartners; die Nachricht<br />
überbringt ein Polizist erst am Tag darauf.<br />
Warum haben weder die Mutter noch der<br />
Bruder oder die Schwester des Verstorbenen<br />
Renata angerufen? Während die Zurückgebliebene<br />
den Schock und Verlust bewältigen<br />
muss, wird sie zudem von Konrads Herkunftsfamilie<br />
ausgegrenzt. Sie wird sich<br />
ihrer Rolle als Ex-Partnerin «ohne Rechte»<br />
bewusst, und obendrein mischen sich in<br />
ihre Erinnerungen an die vergangene vertraute<br />
Zweisamkeit noch Ungereimtheiten<br />
aus Konrads Leben.<br />
Die österreichische Autorin Sabine Gruber<br />
wurde für ihr Werk – Erzählungen,<br />
Gedichte, Hörspiele, Theaterstücke und<br />
Romane – mehrfach ausgezeichnet und für<br />
den Deutschen und den Österreichischen<br />
Buchpreis nominiert. In ihrem sechsten<br />
Roman «Die Dauer der Liebe» erzählt sie<br />
berührend von den Erschütterungen durch<br />
den Verlust eines langjährigen Partners<br />
und der Missachtung als «inoffizielles»<br />
Familienmitglied.<br />
«Jede Familie hat ihre<br />
eigene Geschichte.»<br />
3 Rückblick auf eine unerfüllte Liebe<br />
Vom Verlust erzählt auch das Buch «Kontur<br />
eines Lebens»: Wie ist es, am Ende eines Lebens<br />
zurückzuschauen und schmerzhafte<br />
Erinnerungen aushalten zu müssen? Der<br />
81-jährigen Frieda Tendeloo passiert genau<br />
das. Allein und im Pflegeheim legt sich eine<br />
schwere Decke aus Trauer und unverarbeiteten<br />
Traumata über sie. Was war passiert?<br />
Im Winter 1963 trifft die junge, freigeistige<br />
Frieda auf einem zugefrorenen Fluss den<br />
verheirateten Otto. Sie erleben eine Liebe,<br />
die ungestüm beginnt, aber katastrophal<br />
endet. Sie wird schwanger, verliert das<br />
Kind und wird gezwungen zu schweigen.<br />
Das gesellschaftliche Korsett, Anstand<br />
und Sitte wiegen mehr als das einzelne<br />
Glück. Trotz späterer Familie hat Frieda die<br />
schicksalhafte Begegnung und ihre Folgen<br />
nie vergessen, sondern nur verdrängt, um<br />
weiterleben zu können.<br />
Der Niederländer Jaap Robben (1984) ist<br />
Dichter, Schriftsteller, Dramatiker und<br />
Übersetzer. Er publiziert seit 2004 Poesie,<br />
Romane, Jugendbücher und Essays. Seine<br />
Werke wurden vielfach ausgezeichnet,<br />
die Romane verfilmt und in mittlerweile<br />
16 <strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong> Fokusthema<br />
17
15 Sprachen übersetzt. «Kontur eines Lebens», 2022 in einem<br />
Amsterdamer Verlag erschienen, hat sich über 30 000-mal verkauft<br />
und wird derzeit in mehrere Sprachen übersetzt. In seinem vierten<br />
Roman gibt Robben unzähligen Frauen mit ihren Erfahrungen<br />
zwischen den 1950er- und 1980er-Jahren eine Stimme.<br />
5 Emanzipation einer starken Frau<br />
Diese völlig andere Familiengeschichte spielt in den ersten Jahrzehnten<br />
des 20. Jahrhunderts zur Zeit der Prohibition in den USA:<br />
In einer Kleinstadt in Virginia regieren die Männer, Lynchjustiz<br />
und Gewalt sind an der Tagesordnung. Die Hauptfigur des Romans,<br />
Sallie Kincaid, wird als Kind von ihrem geliebten Vater verstossen,<br />
weil dessen neue Frau sie als zu ungestüm und zu gefährlich für<br />
ihren kleinen Sohn empfindet. Nach dem Tod der Stiefmutter darf<br />
Sallie zurückkehren. Sie soll sich nun ausgerechnet um ihren Halbbruder<br />
kümmern und aus dem zartbesaiteten Jungen einen «echten<br />
Kincaid» machen. Als der dominante Vater, der von allen der «Duke»<br />
genannt wird, unerwartet stirbt, ist es aber die junge Sallie, die sich<br />
fortan selbstbewusst in der harten Männerwelt durchsetzt und dem<br />
Namen Kincaid alle Ehre macht. Sie führt das Unternehmen ihres<br />
Vaters weiter und muss sich gegen Intrigen und Allianzen innerhalb<br />
ihrer Familie durchsetzen.<br />
Jeannette Walls, die zu den grossen Autorinnen der US-amerikanischen<br />
Gegenwartsliteratur zählt, hat bereits mehrere Bestseller<br />
geschrieben. Für diesen Roman konsultierte die Autorin Zeitungsberichte,<br />
Gerichtsprotokolle und andere zeitgeschichtliche<br />
Dokumente und nahm eine real existierende und als «Königin der<br />
Roanoke-Schmuggler» bekannte Frau als Vorbild für eine ihrer<br />
Hauptfiguren. Ein leicht geschriebenes Buch mit vielen Dialogen.<br />
1<br />
Porträt auf grüner<br />
Wandfarbe<br />
Ein bewegender Generationenroman:<br />
Es geht um starke<br />
Frauen, eine Freundschaft,<br />
die Kriege übersteht, und Familiengeheimnisse,<br />
die alle Zeiten<br />
überdauern. Ein absoluter<br />
Pageturner!<br />
3<br />
Elisabeth Sandmann,<br />
Piper, CHF 33.90<br />
Die Dauer<br />
der Liebe<br />
Was passiert, wenn der Lebenspartner<br />
stirbt und seine Herkunftsfamilie<br />
der trauernden<br />
Partnerin die Zugehörigkeit<br />
abspricht? Der ergreifende<br />
Roman einer preisgekrönten<br />
Autorin über Verlust und<br />
Weiterleben.<br />
Sabine Gruber, C.H.Beck,<br />
CHF 33.90<br />
2<br />
Kontur eines<br />
Lebens<br />
Eine junge, freigeistige Frau<br />
trifft auf einen verheirateten<br />
Mann. Ein sensibles Buch<br />
über eine schicksalhafte und<br />
unmögliche Liebe im Korsett<br />
ihrer Zeit, der 1960er-Jahre.<br />
4<br />
Jaap Robben, Dumont,<br />
CHF 33.90<br />
Wo die Geister<br />
tanzen<br />
Eine Familiengeschichte mit<br />
Flucht und Vertreibung, auf<br />
der Suche nach Heimat, erzählt<br />
aus der Perspektive einer<br />
jungen Frau. Ein wichtiger gesellschaftspolitischer<br />
Roman –<br />
gerade in der heutigen Zeit.<br />
Joana Osman, C.Bertelsmann<br />
Belletristik, CHF 33.90<br />
1<br />
4 Auf der Suche nach Heimat<br />
In «Wo die Geister tanzen» gibt die Autorin Joana Osman ihrer<br />
eigenen Familiengeschichte eine Stimme. Die Tochter eines<br />
palästinensischen Vaters und einer deutschen Mutter schildert<br />
in einem sprachlich lockeren, fast umgangssprachlichen Ton, wie<br />
ihr Vater als Kind aus seiner Heimatstadt Jaffa fliehen musste.<br />
Nach dem ersten arabisch-israelischen Krieg und schliesslich nach<br />
der Gründung Israels flohen viele Familien in den Libanon und<br />
von dort weiter in die Türkei – so auch ihr Vater mit seinen Eltern<br />
und Brüdern. Die Autorin erzählt im Buch vom Stolz des Grossvaters,<br />
von der Traurigkeit der Grossmutter, von Onkeln und Tanten,<br />
die staatenlos geboren werden, von den Umständen in Flüchtlingslagern<br />
und dem Weiterleben ohne Perspektive.<br />
Der Roman beginnt mit dem Anruf einer Cousine, die zufällig familiäre<br />
Notizbücher gefunden hat. So liest die Autorin wenig später<br />
in den Notizen ihres eigenen Vaters. Bei der Lektüre breitet sich<br />
vor den beiden Frauen eine aufregende Familiengeschichte aus, die<br />
von Vertreibung, Migration und der Suche bzw. Sehnsucht nach<br />
Heimat erzählt. Die Familie verstreut sich in mehrere Länder.<br />
Mohammad, der Vater der Autorin, geht 1974 nach Deutschland<br />
und heiratet dort deren Mutter.<br />
Fiktion und Autofiktion verschwimmen in diesem Roman, der<br />
im späteren Verlauf einen immer schärferen, fast dringlichen Ton<br />
erhält. Wie eng das eigene Leben und das der Vorfahren mit den<br />
politischen Entwicklungen verwoben ist, schildert Joana Osman<br />
in diesem Buch sehr eindrücklich.<br />
6 Die jährlichen Familienferien<br />
Dieses Buch kommt ohne grosse Handlung und Abenteuer aus: Der<br />
Abend vor den jährlichen Ferien im September ist für die Familie<br />
Stevens ein Ritual. Der Ferienbeginn, der offiziell erst am nächsten<br />
Tag mit der Reise ans südenglische Meer beginnt, wird mit einem<br />
Abendessen zu fünft – Mr. und Mrs. Stevens und ihre drei Kinder –<br />
zelebriert. Und dann geht es an den Ferienort, an den sie nun schon<br />
seit über 20 Jahren fahren, in die altbekannte Pension zur liebenswerten<br />
Mrs. Huggett, die nach dem Tod ihres Mannes die Pension<br />
mehr schlecht als recht weiterführt. Doch für Mrs. Stevens ist das<br />
jährliche Ritual eine Herausforderung und schon die Zugreise beschwerlich.<br />
Sehr schnell faszinieren die vom Autor sehr einfühlsam<br />
geschilderten Alltagsbetrachtungen, und ein bisschen wünscht<br />
man sich, Teil dieser unaufgeregten Ferien zu sein – gerade in der<br />
heutigen schnelllebigen Zeit.<br />
Der Roman «Zwei Wochen am Meer» des englischen Autors<br />
R. C. (Robert Cedric) Sherriff (1896–1975) erschien erstmals 1931.<br />
Das muss man wissen, um sich nicht an den klassischen Rollenverteilungen<br />
zu stören: Die letzten Reisevorbereitungen werden<br />
ruhig, aber generalstabsmässig vom Vater angeordnet, während die<br />
Tochter den Abwasch macht. Die Welt der Familie Stevens ist überschaubar,<br />
Familienanlässe und Geburtstage werden rot im Kalender<br />
angestrichen und markieren Höhepunkte im Jahr.<br />
R. C. Sherriff war Schriftsteller, Drehbuchautor und Versicherungsbeamter.<br />
Seine Filmskripte wurden unter anderem für<br />
den Oskar nominiert. Er hat ein unaufgeregtes, wunderbares<br />
Familienporträt geschrieben, in dem nicht die Handlung,<br />
sondern die Atmosphäre die Hauptperson ist.<br />
3<br />
2<br />
4<br />
18 <strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong><br />
<strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong>
7 Roadmovie eines Teenagers<br />
Aus der Perspektive der Jugendlichen Billie erzählt die deutsche<br />
Autorin Elena Fischer vom gemeinsamen Leben mit der Mutter<br />
in einer Hochhaussiedlung, den sozial abgehängten, aber grossherzigen<br />
Nachbarinnen und Nachbarn sowie dem plötzlichen<br />
Auftauchen der kranken Grossmutter aus Ungarn. Diese bislang<br />
unbekannte Verwandte stellt die eingespielte Welt der beiden gehörig<br />
auf den Kopf, auch weil unausgesprochene Erwartungen und<br />
die nicht einfache Vergangenheit der Grossmutter und der Mutter<br />
für Konflikte sorgen. Über allem schwebt Billies abwesender Vater,<br />
dessen Identität die Mutter vehement verschweigt.<br />
wird Vater eines weiteren Sohnes, Elias.<br />
Doch es ist alles sehr viel komplizierter,<br />
als es klingt: Da sind die cholerischen<br />
Wutausbrüche von Sabine, die mehr trinkt,<br />
als gut für sie ist, da ist der introvertierte<br />
Sohn Malte, den ein Schicksalsschlag<br />
ereilt, da sind ein Sorgerechtsstreit und<br />
die dramatische Geburt von Elias, den alle<br />
Zwergi nennen. Und dann ist da noch der<br />
folgenschwere Ausflug von Nori und Noah<br />
mit Zwergi an den See.<br />
5<br />
Vom Himmel<br />
die Sterne<br />
Die abenteuerliche Geschichte<br />
der US-Bestsellerautorin über<br />
eine junge Frau, die in die Fussstapfen<br />
ihres mächtigen Vaters<br />
tritt, ihrer Familie alle Ehre<br />
macht und sich gleichzeitig von<br />
ihr emanzipiert.<br />
Jeannette Walls, Hoffmann<br />
und Campe, CHF 34.90<br />
5 6<br />
7<br />
Als sie der Mutter keine Fragen mehr stellen kann, fährt die<br />
14-jährige Billie einfach mit dem Auto los, um ihn zu finden – und<br />
ein Roadmovie beginnt. Ein kompletter Gegensatz zum vorherigen<br />
Buch! Auf der Fahrt denkt die für ihr Alter sehr reife Jugendliche<br />
immer wieder an Begebenheiten mit ihrer geliebten Mutter, die<br />
trotz wenig Geld und zwei Jobs, aber mit viel Fantasie das einfache<br />
Leben zu etwas Besonderem macht. «Wie ähnlich bin ich meiner<br />
Mutter?» – eine der Fragen, die Billie umtreiben.<br />
«So unterschiedlich<br />
die Familien, so vielfältig<br />
die Geschichten.»<br />
Der Roman «Paradise Garden» mit seinen rund 300 Seiten erzählt<br />
in lockerem Ton von ernsten Themen wie Vorbildern, Grenzen<br />
und Verantwortung. Er wurde bereits vor seinem Erscheinen mit<br />
Förderpreisen ausgezeichnet.<br />
Der 1965 geborene Autor schafft es, in<br />
einem ganz eigenen Ton und Tempo die<br />
rastlose Geschichte dieser Patchworkfamilie<br />
zu erzählen. Die schwarz-weissen<br />
Illustrationen des Autors, der auch freischaffender<br />
bildender Künstler ist, geben<br />
dem Buch eine besondere Note. Warum der<br />
Titel des Buches so passend ist, weiss man<br />
nach der Lektüre dieses Romans.<br />
6<br />
Zwei Wochen<br />
am Meer<br />
Ein atmosphärischer Familienroman,<br />
in dem die fünfköpfige<br />
Familie Stevens wie jedes Jahr<br />
an ein Seebad an der südenglischen<br />
Küste fährt. Der<br />
Erfolgsroman von 1931 nun in<br />
deutscher Übersetzung.<br />
R. C. Sherriff, Unionsverlag,<br />
CHF 35.90<br />
8<br />
7<br />
Paradise Garden<br />
Die 14-jährige Billie<br />
macht sich auf die Suche nach<br />
ihrem unbekannten Vater. Der<br />
Roman erzählt gleichzeitig<br />
von Mutter-Tochter-Beziehungen<br />
und stellt Fragen nach<br />
Vorbildern, Grenzen und Verantwortung.<br />
8 Ein schwieriges Familienpuzzle<br />
Wie im vorherigen Roman ist es auch hier die kranke Grossmutter,<br />
die die Ferien von Lenny und seiner Mutter Nina durchkreuzt.<br />
Statt New York wird es ein Tipi auf der Schwäbischen Alb, damit<br />
Lenny und Nina in ihrer Nähe sein können. Lenny, der hauptsächlich<br />
bei seinem Vater lebt, interessiert sich aber weniger für die Oma<br />
als für den unbekannten Opa. Er schreibt ihm einen Brief, woraufhin<br />
dieser plötzlich auftaucht. Die erste Begegnung verläuft erstaunlich<br />
nett. Und Nina fragt sich, wie ihr Leben mit diesem Vater<br />
gewesen wäre, der schon vor ihrer Geburt verschwand und sofort<br />
zu ihrem 18. Geburtstag die Unterhaltszahlungen einstellte.<br />
Sie erfährt, dass sie einen Halbbruder hatte, der sechs Jahre älter<br />
war als sie, sich jedoch im jungen Erwachsenenalter das Leben<br />
nahm und Frau und Tochter hinterliess. Zu den beiden nimmt Nina<br />
nun Kontakt auf. So setzt sie ein Puzzle ihrer Familie zusammen.<br />
Die deutsche Autorin Tanja Schwarz hat in ihrem zweiten Roman<br />
«Vaters Stimme» ein feines und präzises Buch geschrieben.<br />
9 Tragisch-verrückte Patchworkfamilie<br />
In einem gänzlich anderen Ton zeigt der Autor Matthias Mücke in<br />
seinem Roman «Scherbenland», dass es in einer Familie auch sehr<br />
turbulent zugehen kann. Da sind Sabine und Franz mit ihren Kindern<br />
Malte, Nori und Noah. Franz erträgt stillschweigend Sabines<br />
Männereskapaden; er kümmert sich pflichtbewusst um die Kinder.<br />
Doch als er Maria trifft, glaubt er wieder an die Liebe. Mit Maria<br />
zieht er ins Berliner Umland, restauriert einen alten Bauernhof,<br />
9<br />
8<br />
Elena Fischer, Diogenes,<br />
CHF 29.90<br />
Vaters Stimme<br />
Als nach 30 Jahren der<br />
Vater der 48-jährigen Nina wieder<br />
auftaucht, fängt sie an, ein<br />
familiäres Puzzle zusammenzusetzen.<br />
Auf die Fragen, die<br />
sie ihren Eltern stellt, erhält sie<br />
überraschende Antworten.<br />
9<br />
Tanja Schwarz, Hanser,<br />
CHF 33.90<br />
Scherbenland<br />
Eine Patchworkfamilie<br />
in der Nachwendezeit in<br />
Berlin mit liebenswerten, aber<br />
eigenwilligen Charakteren,<br />
verletzten Beziehungen und<br />
Familienbanden, die trotz<br />
mehrerer Scherbenhaufen<br />
stark sind.<br />
Matthias Mücke, Jacoby & Stuart,<br />
CHF 33.90<br />
20 <strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong> Fokusthema<br />
21
1<br />
Buchtipps<br />
3<br />
Hier kommt Spass<br />
ins Spiel<br />
Wandern in der Schweiz, Gangsterboss<br />
in New Jersey, Ermittler in der Liebe:<br />
Orell Füssli präsentiert fünf Spielehighlights.<br />
Text von Sandro Matzinger<br />
Da ist etwas geschehen an einem lauen<br />
Sommerabend auf dem Parkdeck<br />
1<br />
eines Einkaufszentrums in Zürich Oerlikon.<br />
Ein Lieferwagen wurde entwendet, womöglich<br />
ein Drogengeschäft? Zwei junge Frauen,<br />
Vera und Peli, werden verdächtigt, doch<br />
das Verhör bringt kein Licht ins Dunkel, im<br />
Gegenteil: Eine Meerjungfrauenstatue im<br />
Pool, im Kreis angeordnete Fahrräder auf<br />
den Zuggleisen, die Entführung eines Pferdes<br />
– es scheint, als hätten Vera und Peli<br />
eine ganze Reihe von Verbrechen begangen,<br />
eines unwahrscheinlicher als das andere.<br />
Die abenteuerliche Suche nach dem Zusammenhang<br />
beginnt und mit ihr eine aberwitzige<br />
Erkundung unserer sich verflüchtigenden<br />
Gegenwart.<br />
Wilde Manöver<br />
Judith Keller, Luchterhand, CHF 33.90<br />
Erscheinungsdatum: 13.9.<strong>2023</strong><br />
Es ist Nilufars erste Reise nach Iran<br />
2<br />
und in eine ihr unbekannte Familie –<br />
die Familie ihres Vaters, der sie verlassen<br />
hat, als sie noch ein junges Mädchen war,<br />
und zurück in seine Heimat gegangen ist.<br />
Dort trifft sie auf neue Gesichter, die alle<br />
ihre Wunden und Sehnsüchte haben, und<br />
auf eine Gesellschaft voller Gegensätze. Nilufar<br />
lernt ein Leben kennen, das ihres hätte<br />
sein können, und einen Vater, der ihr immer<br />
dann ausweicht, wenn sie ihm nahe kommt.<br />
2 4<br />
Umgeben vom Chaos der ständig fliessenden<br />
Hauptstadt Teheran und von der wohlmeinenden<br />
Gastfreundschaft ihrer Verwandten<br />
entblättert Nilufar Schicht um<br />
Schicht die Zerrissenheit eines Landes, ihrer<br />
Familie und ihrer eigenen Identität.<br />
Terafik<br />
Nilufar Karkhiran Khozani,<br />
Heyne, CHF 33.90<br />
Der Roman erzählt die Geschichte eines<br />
Mannes, der die Kontrolle über<br />
3<br />
die Welt verloren hat und auf der Suche<br />
nach seiner, nach unserer Zukunft ist. Paolo<br />
ist Anfang vierzig und italienischer Journalist<br />
und Romancier. Seine Ehe zerbricht<br />
nach dem gescheiterten Lebenstraum nach<br />
einem gemeinsamen Kind. Um seiner eigenen<br />
Krise zu entkommen, macht sich Paolo<br />
zur Klimakonferenz nach Paris auf, tauscht<br />
sich mit einem Wolkenforscher über klimatische<br />
Phänomene und mit einer Kriegsreporterin<br />
über internationalen Terrorismus<br />
aus – er reist in zahlreiche Städte und Länder,<br />
nur um nicht zu Hause zu sein. Doch<br />
wie soll er herausfinden, wie es mit ihm, mit<br />
allem weitergehen soll, wenn er sich der<br />
Welt immer wieder entzieht?<br />
Tasmanien<br />
Paolo Giordano, Suhrkamp,<br />
CHF 34.90<br />
Dieser Roman erzählt von einem fantasievollen<br />
Jugendlichen, der an der<br />
4<br />
rohen Enge der katholischen Dorfwelt der<br />
1970er- und 1980er-Jahre leidet und gegen<br />
eine unnahbare Erwachsenenwelt ankämpft,<br />
die vor lauter Schweigen die Worte<br />
vergessen hat. Immer mehr zieht sich der<br />
Junge, der nach Nähe und Zuneigung sucht,<br />
in die Welt seiner Fantasie zurück und wird<br />
zum Aussenseiter im Dorf. Als er zufällig<br />
entdeckt, dass er einen Onkel hat, der vor<br />
Jahrzehnten spurlos verschwunden ist, ist<br />
er überzeugt, in diesem seinen einzig wahren<br />
Verwandten gefunden zu haben. Bei seinen<br />
Nachforschungen allerdings rennt er<br />
erneut gegen eine Mauer des Schweigens an.<br />
Nach oben sinken<br />
Wilfried Meichtry, Nagel & Kimche,<br />
CHF 33.90<br />
District Noir<br />
Hoboken, New Jersey, 1954. Zwei Spielerinnen oder Spieler wetteifern<br />
als Gangsterbosse erbittert um das Stadtviertel District<br />
Noir. Auf zwei Wegen wird man in diesem<br />
Kartenspiel der neue Al Capone: Entweder<br />
gewinnt man die Unterstützung der Banden<br />
im Viertel, oder man kontrolliert die drei<br />
strategischen Gebäude der Stadt. Es gilt, geschickt<br />
zu agieren und im richtigen Moment<br />
zuzuschlagen. Verrat und Hinterlist sind<br />
hier die besten Tugenden. Die grossartigen<br />
Illustrationen der Karten vermitteln einem<br />
das Gefühl, die Hauptfigur in einem Filmnoir-Thriller<br />
zu spielen.<br />
Escape Quickie:<br />
Fatale Liebe<br />
Arsedition, CHF 14.90<br />
District Noir<br />
Game Factory,<br />
CHF 18.90<br />
Escape Quickie – Fatale Liebe<br />
Rätselfans mit einem Flair für dramatische<br />
Lovestorys aufgepasst: «Escape Quickie –<br />
Fatale Liebe» bietet auf 40 Karten je eine<br />
herzzerreissende Geschichte mit einem Rätsel,<br />
das es zu lösen gilt. Ob Schnitzeljagd zur Geliebten<br />
oder Zahlenrätsel eines eifersüchtigen<br />
Partners – verschiedene Arten von Knobelaufgaben<br />
und variierende Schwierigkeitsstufen<br />
sorgen für abwechslungsreiche Unterhaltung.<br />
Wie bei allen Escape-Spielen schaffen es nur<br />
die besten Schlauköpfe, alle Lösungen zu finden. Die kompakte Box<br />
ist ideal, um auch unterwegs Spielspass zu erleben.<br />
Escape Quickie – Mordlust<br />
Plötzlich sass der verdeckte Ermittler Ken auf dem Jahrmarkt in<br />
der Falle. Wahrscheinlich hatte sein Kontaktmann<br />
beim Syndikat gemerkt, dass mit<br />
ihm etwas faul war. Nun liegt es an den Rätselbegeisterten,<br />
Ken sicher zu einem Ausweg<br />
zu lotsen. Und natürlich auch, die weiteren<br />
39 Kriminalfälle der Spielkarten zu lösen.<br />
Die Rätsel des Spiels im Taschenformat sind<br />
mal leichter, mal schwieriger und fordern die<br />
grauen Zellen auf unterschiedliche Weise<br />
heraus. Doch alle haben eines gemeinsam:<br />
kriminell gute Unterhaltung ist garantiert.<br />
Escape Quickie:<br />
Mordlust<br />
Arsedition, CHF 14.90<br />
Wanderlust –<br />
Abenteuer im Sommercamp<br />
Game Factory, CHF 36.90<br />
Wanderlust – Abenteuer im Sommercamp!<br />
Mit diesem Brettspiel holt man sich das Gefühl<br />
von Abenteuercamp in die eigenen vier Wände.<br />
Zwei bis vier Naturfans liefern sich einen Wettkampf<br />
um Abzeichen und Erfahrungspunkte,<br />
die es in sieben Kategorien zu gewinnen gibt,<br />
z. B. beim Kochen auf dem Waldboden, beim<br />
Bogenschiessen in der Natur oder beim Baden<br />
im eiskalten Bergsee. Dank frei wählbaren<br />
Kartendecks und variablen Spielplänen erlebt<br />
man immer wieder neue Exkursionen und<br />
Herausforderungen. Der perfekte Spielspass<br />
für alle Abenteurer.<br />
Monopoly:<br />
Die schönsten<br />
Wandergebiete<br />
der Schweiz<br />
Unique Gaming,<br />
CHF 69.90<br />
Monopoly – Die<br />
schönsten Wandergebiete<br />
der Schweiz<br />
Wandern ist die beliebteste<br />
Schweizer Freizeitaktivität.<br />
Mit der neuen Edition<br />
des Spieleklassikers<br />
schlechthin können zwei<br />
bis sechs Spielerinnen<br />
und Spieler ihrem Hobby<br />
jetzt auch am Wohnzimmertisch<br />
nachgehen.<br />
«Monopoly – Die schönsten Wandergebiete der<br />
Schweiz» bietet dabei nicht nur die Gelegenheit,<br />
die Regionen mit den tollsten Aussichten,<br />
Berghütten oder Seen zu entdecken, sondern<br />
sie auch gleich zu erwerben. Wer schafft es, die<br />
besten Gebiete zu kaufen und die meisten Immobilien<br />
zu bauen?<br />
22 <strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong> Buchtipps<br />
<strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Spiele<br />
23
Mediterranes Urlaubsfeeling<br />
für zu Hause<br />
Anastasia Lammer, Kochbuchautorin und Foodbloggerin,<br />
stellt ihre liebsten Neuerscheinungen vor.<br />
Ein tolles Kochbuch, in dem<br />
man mehr über die traditionelle<br />
Zubereitung und die Grundlagen<br />
all unserer italienischen<br />
Lieblingsgerichte lernt.<br />
Warmes Schokoküchlein aus «Glücksbringer-Rezepte»<br />
Text von Anastasia Lammer<br />
Cucina povera<br />
Gennaro Contaldo,<br />
Ars Vivendi, CHF 39.90<br />
Schwierigkeitsgrad<br />
Look & Feel<br />
Eigenheit<br />
traditionell, italienisch<br />
Diesen Sommer hat für mich ein neuer Lebensabschnitt<br />
begonnen: Im Frühling bin ich zum ersten<br />
Mal Mama geworden, und um die ersten Momente<br />
zu dritt so richtig auszukosten, haben wir uns dazu<br />
entschieden, den Sommer grösstenteils zu Hause in<br />
Zürich zu verbringen. Obwohl wir dieses Jahr nicht<br />
viel gereist sind, war dieser Sommer etwas ganz<br />
Besonderes. Komplett auf Strandfeeling verzichten<br />
mussten wir glücklicherweise trotzdem nicht, denn<br />
immer, wenn mich das Fernweh packt, schmökere ich<br />
in Kochbüchern und reise in Gedanken kulinarisch<br />
um den Erdball. Umso mehr Freude habe ich dann,<br />
neue ausgefallene Rezepte aus aller Welt auszuprobieren<br />
und uns das Dolce Vita des Südens auf den<br />
Tisch zu holen. Für alle Zuhausegebliebenen stelle<br />
ich deshalb heute meine Lieblinge der mediterranen<br />
Küche vor.<br />
Ein Buch, das ich gerne durchblättere, ist «Gennaros<br />
Cucina povera» von Gennaro Contaldo. Die «Cucina<br />
povera», die sogenannte arme Küche, steht für eine<br />
leichte und bekömmliche Art zu kochen – aus einfachen<br />
Zutaten, die sich früher auch die Bauern leisten<br />
konnten. Die raffinierten überlieferten Rezepte, die<br />
das Beste aus italienischen Zutaten und Gewürzen<br />
machen, wecken Lust auf Gerichte, die sich abseits<br />
der ausgetretenen Pfade bewegen. Einfach perfekt,<br />
um den Frühherbst zu Hause zu geniessen.<br />
© David Biedert<br />
Dass italienische Küche auch fleischlos geht, zeigt<br />
uns die Sizilianerin Francesca Maugeri Holmström<br />
in ihrem ersten Kochbuch «Sizilien vegetarisch».<br />
Sie präsentiert traditionelle Familiengerichte und<br />
Spezialitäten – neu interpretiert und angepasst an<br />
den eigenen modernen Lebensstil. Fisch und Fleisch<br />
werden durch Gemüse, Brot und Hülsenfrüchte ersetzt.<br />
Alle Rezepte sind detailverliebt präsentiert und<br />
einfach zuzubereiten. Besonders schön: Zwischendurch<br />
erzählt die Autorin immer wieder liebevoll von<br />
ihrer Heimat und den kulinarischen Erinnerungen<br />
ihrer Kindheit, sie verrät die Küchengeheimnisse<br />
ihrer Familie und gibt Tipps zum Thema Nachhaltiges<br />
Kochen. Das richtige Buch für alle, die gerne<br />
bewusst leben und Lust auf einen Genuss-Trip in den<br />
Süden Italiens haben.<br />
Oder doch lieber mit dem fliegenden Teppich in den<br />
Orient? «Orient vegan» von Ikrame el Bouayadi lässt<br />
uns die Küche aus 1001 Nacht entdecken. Arabisches<br />
Essen ist häufig von Haus aus vegan – vielen anderen<br />
Rezepten hat Ikrame el Bouayadi ihre eigene kreative,<br />
rein pflanzliche Note verliehen. Als Inspiration<br />
dienten die traditionellen Familienrezepte ihrer<br />
Mutter Fatima, die ihr als tatkräftige Ratgeberin und<br />
Kritikerin zur Seite stand, um die Authentizität der<br />
Neuinterpretationen zu wahren.<br />
«Pures Glück für<br />
alle Sinne!»<br />
Schoko-Lover dürfen sich jetzt freuen: Ein hohes<br />
Level an Happiness beschert das warme Schoko-<br />
Küchlein aus dem Buch «Glücksbringer-Rezepte».<br />
Vom Powerfrühstück für den perfekten Start in den<br />
Tag über die Recovery-Bowl in harten Zeiten bis<br />
zum easy One-Pot-Gericht für den Feierabend – hier<br />
sind 300 Rezepte gesammelt, die einfach nur gut<br />
tun. Nachdem ich das warme Schoko-Dessert ausprobiert<br />
habe, war mir sofort klar, dass ich dieses süsse<br />
Soulfood mit euch teilen muss. Pures Glück für<br />
alle Sinne! Das Rezept-Video dazu findet ihr auf<br />
meiner Instagram-Seite @anaundnina oder online<br />
bei Orell Füssli.<br />
Sizilien vegetarisch<br />
Francesca Maugeri Holmström,<br />
Louise Malmros Manfrinato,<br />
Stiebner, CHF 32.90<br />
Orient vegan<br />
Ikrame el Bouayadi,<br />
Fatima el Bouayadi,<br />
Stiebner, CHF 39.90<br />
Glücksbringer-Rezepte<br />
Cora Wetzstein,<br />
Gräfe und Unzer, CHF 29.90<br />
Francesca Maugeri Holmström<br />
ist für ihre Vielseitigkeit bekannt<br />
und beherrscht die<br />
Kunst, neuartige vegetarische<br />
und vegane Gerichte zu kreieren<br />
– sizilianische Kochkunst<br />
mit grosser Leidenschaft.<br />
Schwierigkeitsgrad<br />
Look & Feel<br />
Eigenheit<br />
Ikrame el Bouayadi nimmt<br />
uns mit auf eine kulinarische<br />
Reise in ihre Kindheit. Die<br />
Leserinnen und Leser tauchen<br />
in eine Kultur voller Geselligkeit,<br />
Gastfreundschaft und<br />
Grosszügigkeit ein.<br />
Schwierigkeitsgrad<br />
Look & Feel<br />
Eigenheit<br />
Einfach entspannt kochen:<br />
Diese Rezepte füllen schon<br />
beim Frühstück den Glücksspeicher<br />
auf und halten mit<br />
leckeren Meal-Prep-Ideen für<br />
eine entspannte Mittagspause<br />
das Happiness-Level hoch.<br />
Schwierigkeitsgrad<br />
Look & Feel<br />
Eigenheit<br />
vegetarisch<br />
vegan<br />
einfache Rezepte<br />
Warmes Schokoküchlein<br />
Harte Schale, weicher Kern. Das ist der Stoff, aus<br />
dem die schönsten Liebesgeschichten gestrickt werden.<br />
Back dir deine Lovestory einfach!<br />
ZUTATEN<br />
für zwei Personen<br />
50 g Schokolade (ohne Zuckerzusatz)<br />
1 EL Butter (plus etwas mehr<br />
für die Förmchen)<br />
2 EL Dattelsirup<br />
1 Ei (M)<br />
½ EL Dinkelmehl (Type 1050)<br />
½ EL Kakaopulver (stark entölt)<br />
1 Msp. gemahlene Vanille<br />
2 Erdbeeren (nach Belieben)<br />
AUFWAND<br />
10 Min. Zubereitung<br />
8 Min. Backen<br />
Pro Portion ca. 415 kcal<br />
Rezeptvideo<br />
auf Instagram<br />
@orellfuessli<br />
ZUBEREITUNG<br />
1. Den Backofen auf 190 °C vorheizen.<br />
Zwei ofenfeste Dessertförmchen gründlich<br />
einfetten. Die Schokolade grob<br />
hacken und zusammen mit der Butter<br />
und dem Dattelsirup in einer Metallschüssel<br />
über einem heissen Wasserbad<br />
schmelzen. Zwischendurch umrühren.<br />
2. Das Ei trennen und das Eiweiss steif<br />
schlagen. Eigelb, Butter-Schokoladen-Mischung,<br />
Mehl, Kakao und Vanille in einer<br />
Schüssel mit den Rührbesen des Handrührgeräts<br />
verrühren. Den Eischnee vorsichtig<br />
mit einem Teigspatel unterheben.<br />
3. Den Teig in die Förmchen füllen und<br />
im heissen Ofen (Mitte) 8 Min. backen.<br />
Dann herausnehmen und auf zwei<br />
Teller stürzen.<br />
4. Während die Küchlein backen, die Erdbeeren,<br />
falls welche verwendet werden,<br />
waschen und vierteln. Die Küchlein<br />
damit garnieren.<br />
<strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Kochen<br />
<strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Kochen<br />
25
Buchgeflüster<br />
unserer Experten<br />
Entdecken Sie persönliche Empfehlungen Ihrer Lieblingsbuchhändler*innen.<br />
Viviane von Arx, Orell Füssli<br />
1 2<br />
Kriens – Pilatusmarkt<br />
Ein Komet, der auf die Erde zufliegt, wird<br />
alles Leben auslöschen. Nur ein paar Auserwählte<br />
dürfen auf die rettenden Schiffe<br />
gehen, welche die Erde verlassen. Petra<br />
gehört mit ihren Eltern und ihrem Bruder<br />
dazu – ihre Grossmutter jedoch darf nicht<br />
mitkommen. Das Mädchen möchte in die<br />
Fussstapfen ihrer Oma treten und eine<br />
Erzählerin auf dem neuen Planeten werden.<br />
Der Plan wäre, dass alle Passagiere kurz<br />
vor Ankunft in ihrer neuen Heimat aus dem<br />
Schlaf geholt werden – doch als Petra<br />
aufwacht, ist alles anders. Die Geschichte<br />
hat mich von Anfang an gepackt. Sie ist<br />
voller Spannung und in einem wunderschönen<br />
Stil geschrieben. Ein dystopisches<br />
Buch, das nicht nur für Kinder ist und<br />
aufzeigt, wie wichtig im Leben Erzählungen<br />
sein können.<br />
Die letzte Erzählerin<br />
Donna Barba Higuera, Dragonfly, CHF 22.90<br />
Valentina Zanella,<br />
ZAP Visp<br />
Lily reist für ein paar Monate nach Kanada,<br />
um sich in ihrem Leben einer neuen Herausforderung<br />
zu stellen. Als Hobbyfotografin<br />
fühlt sie sich in den wunderschönen Wäldern<br />
der Rocky Mountains wie zu Hause.<br />
Ob sie sich da auch noch länger wohlfühlen<br />
wird, ist abhängig davon, was Ben mit<br />
ihrem Herzen macht! Das schönste New-<br />
Adult-Buch, das ich je gelesen habe. Band 2<br />
der Kanada-Geschichte ist genauso fesselnd<br />
wie Band 1.<br />
Where the Hummingbirds Sing<br />
Mareike Allnoch , Piper Verlag GmbH everlove, CHF 22.90<br />
Ulrike Thöni, Orell Füssli<br />
3<br />
Chur City West<br />
Originell und wunderbar … Dieses Kochbuch<br />
hat mich sofort in meine Kindheit<br />
zurückversetzt. Wir haben in dieser Zeit<br />
sehr viele Wildpflanzen und Kräuter gesammelt,<br />
und meine Mutter hat damit tolle<br />
Gerichte gezaubert. Was mir richtig gut<br />
gefällt, sind die Porträts zu den einzelnen<br />
essbaren Wildpflanzen. Die Rezepte sind<br />
alle einfach zuzubereiten, und die unscheinbaren<br />
Zutaten entfalten sich optimal<br />
zum Genuss. Die Stadt bietet wirklich eine<br />
Fülle an wilden Pflanzen. Viel Freude beim<br />
Suchen und Finden.<br />
Essbare Stadt<br />
Maurice Maggi, Juliette Chrétien, at verlag, CHF 32.90<br />
Alia Martin, Orell Füssli Kramhof<br />
4<br />
Die Frauen der Zukunft sind unfruchtbar<br />
und müssen einen gefährlichen<br />
Prozess auf sich nehmen, um schwanger zu<br />
werden. Der Staat entreisst ihnen bei jedem<br />
Fehltritt ihr Kind. Aber Kit wird alles für<br />
ihre Tochter Mimi tun, koste es, was es<br />
wolle. Die Abwechslung der Kapitel zwischen<br />
Vergangenheit und Gegenwart erzeugen<br />
unvermeidliche Spannung. Eine wahre<br />
Dystopie, die zum Nachdenken anregt.<br />
The Mothers – Sie müssen<br />
perfekt sein oder der Staat<br />
nimmt ihnen ihr Kind<br />
Polly Ho-Yen, Piper Verlag , CHF 26.90<br />
Katrin Staratzke-Schamaun, Orell<br />
5<br />
Füssli Einkaufszentrum Rheinpark<br />
Ein schlagkräftiger, vielschichtiger<br />
Thriller über die Ungerechtigkeiten der<br />
ehemaligen Kolonialmächte gegenüber<br />
den neuseeländischen Maori-Stämmen:<br />
ein Serienmörder, der versucht, das fragile<br />
Gleichgewicht der Gerechtigkeit wiederherzustellen,<br />
und dabei vor gar nichts<br />
zurückschreckt.<br />
6 Tote<br />
Michael Benett, Heyne, CHF 23.90<br />
Stefanie Nigg, Orell Füssli<br />
6<br />
Flughafen<br />
Dieses Buch ist wunderbar poetisch und<br />
doch sehr modern. Es ist sowohl autobiografisch<br />
als auch fiktiv. Ich mochte vor<br />
allem die Erzählungen über das Leben der<br />
irischen Dichterin Eibhlín Dubh Ní Chonaill.<br />
Ausserdem ist das Buch ein Schatz für<br />
all jene, die Irland und die irische Sprache<br />
lieben.<br />
Ein Geist in der Kehle<br />
Dhoireann Ní Ghríofa, btb, CHF 33.90<br />
Marina Hegner, Orell Füssli<br />
7<br />
Bellevue<br />
Der Auftakt einer Reihe, die mich nicht<br />
mehr losgelassen hat. Mikaels Schicksal hat<br />
mich mitgerissen und mich tief in die Intrigen<br />
und Abgründe seiner Heimat hineingezogen.<br />
Eine Geschichte mit tiefgehendem<br />
Worldbuilding, in der unser Protagonist<br />
so einiges Unvorhergesehenes bewältigen<br />
muss, um eine schier unerfüllbare Aufgabe<br />
zu meistern. Einfach faszinierend!<br />
Das Königreich der Lügen<br />
Nick Martell, Blanvalet, CHF 27.90<br />
Judith Meier,<br />
8<br />
Meissner Aarau<br />
Die Arbeit der Hirtin Marie Anfang des<br />
20. Jahrhunderts ist geprägt von der Natur<br />
der Causses de Quercy und dem Rhythmus<br />
der Jahreszeiten. Trotz schweren Zeiten<br />
verliert sie nie ihr Vertrauen in das Schicksal<br />
und schaut voller Dankbarkeit auf ein<br />
bewegtes Leben zurück. Eine hinreissende<br />
Biografie, die mich tief bewegt und beglückt<br />
zurückgelassen hat!<br />
Marie des Brebis<br />
Christian Signol, Unionsverlag, CHF 19.90<br />
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26 <strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong> Buchhandel<br />
<strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Buchhandel
Kennt<br />
Ihr den?<br />
Die Kunst des Humors in<br />
geselliger Runde und in Büchern<br />
Text von Urs Heinz Aerni<br />
«Kennt Ihr den?». Sorry, das ist ein ganz schlechter Einstieg, um in<br />
einer Runde einen Witz anzukündigen. Was passiert dann? Genau,<br />
alle verdrehen die Augen und seufzen: «Wohl nicht …»<br />
Während in solchen Momenten ein Witz die Stimmung am geselligen<br />
Tisch ins Kippen bringen kann, ist er dennoch Kulturgut, das<br />
völlig unterschätzt wird.<br />
Der Humor ist so facettenreich, wie es die Charaktere der Menschen<br />
sind. Nicht alle lachen zur selben Pointe. Vom schwarzen Humor<br />
über die feingeistige Ironie und Satire bis zum Kalauer; für jeden<br />
Geschmack gibt es den richtigen Witz. Doch, wer erfindet diese<br />
eigentlich? Die Vielfalt der Gründe, warum wir lachen, entspricht<br />
der Vielfalt von Büchern, die mit dem Humor jonglieren. Bücher bespielen<br />
genauso die Klaviatur des Lächelns, wie es im Leben eben so<br />
klimpert. Zu diesen Büchern gehört das neue von Kilian Ziegler.<br />
Er stammt aus Olten, tourt auf Bühnen quer durch die Schweiz und<br />
unterhält das Publikum erfrischend, fröhlich und mit aller Ironie,<br />
die unsere Gesellschaft wunderbar unterhält, weil sie es nötig hat.<br />
Nun gibt es daraus ein Konzentrat zwischen zwei Buchdeckeln.<br />
«Dass es überraschend kommt, habe ich erwartet» 3 lautet der gelungene<br />
Titel. Das Sammelsurium an Geschichten, Kolumnen und<br />
Aphorismen ist eine Lektüre für alle, die eine pointierte Sichtweise<br />
auf unsere momentan verrückte Welt schätzen. In einer Kolumne<br />
schrieb Ziegler: «Pausen sind wie Lebensmittel, die man im Keller<br />
lagert: man muss sie einlegen. (Wenn Sie sich für dieses Wortspiel<br />
etwas Zeit genommen haben, sind Sie auf dem richtigen Weg.)» Viel<br />
Spass also bei der Lektüre und frohes Üben der eigenen intellektuellen<br />
Geistesgegenwärtigkeit.<br />
Von der Komik zur Groteske<br />
Eine ganz andere Art der Ironie zelebriert der in Biel lebende<br />
Schriftsteller Michael Stauffer in seinem neuen Roman «Glückspilzbank»<br />
5 . Eigentlich eine groteske Geschichte, die der Wachstumsgier<br />
in der Welt der Banken Paroli bietet. Schon während der<br />
Schulzeit erfuhr Mikka dank ihrem Freund Andreas und seines<br />
Onkels, wie es zu und her gehen könnte in den Teppichetagen der<br />
spekulierenden und risikofreudigen Investmentbanker. Denn Andreas<br />
wollte nichts anderes, als schnell reich zu werden, mit allen<br />
möglichen Finanzprodukten. Als Studentin der Volkswirtschaft<br />
trifft Mikka auf eine Professorin, die mit diesem Aufruf die Klasse<br />
nervös macht: «Macht euch ruhig Sorgen, dass die Menschen aus<br />
ihrer ‹Alles-muss-wachsen-Welt› nicht mehr herausfinden. Erfindet<br />
neue Szenarien!» Mikka ist bereit für das Neue, das ganz andere,<br />
und sie weiss um ihre besonderen Fähigkeiten, die bestimmt mit<br />
3<br />
2<br />
4<br />
1<br />
den Kapiteln. Ein Zitat: «Geld auf der Bank zu haben, macht nicht<br />
glücklich. Aber wenn man traurig ist, ist es schöner, im Taxi zu<br />
weinen als in der U-Bahn, nicht wahr?» Ein origineller Roman als<br />
Karikatur der Bankenwelt.<br />
Von der Groteske zur Eigenironie<br />
«… und dann küssten wir uns, als wäre es das erste Mal, nein, nicht<br />
das erste Mal, aber eben auch nicht das letzte Mal, ganz sicher nicht<br />
das letzte Mal.» Dieser Satz ist im Roman von Nele Pollatschek<br />
«Kleine Probleme» 4 zu lesen. Dieses innere, wankelmütige Hinund-her-Fabulieren<br />
beginnt schon ganz am Anfang des Buches,<br />
wenn es darum geht, ob es nun nieselt oder doch nicht. Die atemlos<br />
laut vor sich hin denkende und plaudernde Hauptfigur Lars lässt<br />
uns wissen, wie schwer es sein kann, einfach nur zu leben. Es<br />
mischen sich die grossen Ziele mit dem Wahnsinn des Alltags – von<br />
der Steuererklärung, dem Wohnungsputz, dem Kinderbettbauen<br />
bis hin zum Schlussmachen mit dem Rauchen und dem Projekt, sein<br />
Lebenswerk in ein Buch zu fassen. Eigentlich eine Tragikomödie<br />
mit Sehnsucht nach Ordnung. Die 1988 in Berlin geborene Autorin<br />
debütierte 2016 mit dem Roman «Das Unglück anderer Leute»,<br />
schreibt für die Süddeutsche Zeitung und trifft mit diesem Buch<br />
wohl einen Lebensnerv, der die Leserinnen und Leser im ähnlichen<br />
Alter wohl immer wieder innehalten und denken lässt: «Autsch!<br />
Kenn ich!»<br />
Von Very British bis zu Tierischem Spass<br />
Der britische Humor ist eine Gattung für sich und dieser wird<br />
bespielt durch den Roman «Der Satsuma-Komplex oder Der Tag,<br />
an dem Gary zum Helden wurde» 2 von Komiker und Autor Bob<br />
Mortimer. Gary Thorn lernt im Pub eine Frau kennen und verliebt<br />
sich. Als sie geht, weiss Gary nichts von ihr ausser dem Titel des<br />
Buches, in dem sie las: «Der Satsuma-Komplex». Jetzt muss Gary die<br />
Frau unbedingt aufstöbern ...<br />
Und zum Schluss noch ein Tipp für alle, die einen Kult verpasst<br />
haben, aber noch einsteigen möchten: «Die Känguru-Chroniken» 1<br />
von Marc-Uwe Kling. Da zieht ein sprechendes Känguru mit<br />
kommunistischen Ideen bei einem Single in Berlin Kreuzberg ein<br />
und stellt nicht nur die beschauliche Welt auf den Kopf, sondern<br />
nimmt es mit Gangs und Immobilienhengsten auf. Übrigens bereits<br />
verfilmt und in der Kategorie «Beste Comedy» mit dem Deutschen<br />
Radiopreis ausgezeichnet. Und wenn Sie mal die Stimmung in der<br />
Runde retten möchten und keinen Witz parat haben sollten, dann<br />
schlagen Sie einfach eines der oben erwähnten Bücher auf, um<br />
daraus vorzulesen. Viel Glück!<br />
«Aber wenn man traurig ist, ist<br />
es schöner, im Taxi zu weinen als<br />
in der U-Bahn, nicht wahr?»<br />
ihren finnischen Wurzeln zu tun haben. Gemeinsam mit Andreas,<br />
der inzwischen bei einer Genfer Bank reiche Kunden betreut, gründet<br />
sie Onnepekka Pankki – die Glückspilzbank. Eine Bank, die<br />
Geld auflöst. Eine Bank, die wirklich die Welt rettet. Die Schreibe<br />
von Michael Stauffer lässt seine Erfahrungen als Hörspielautor und<br />
Lyriker erfreulich gut erspüren. Erfrischend auffallend sind die<br />
jeweiligen kurzen, zum Teil aphoristischen Einleitungssätze vor<br />
5<br />
Die Känguru-<br />
1 Chroniken<br />
3<br />
2<br />
Marc-Uwe Kling, Ullstein Verlag,<br />
CHF 18.90<br />
Der Satsuma-Komplex<br />
oder Der Tag, an<br />
dem Gary zum Helden<br />
wurde<br />
Bob Mortimer, Krüger,<br />
CHF 24.90<br />
4<br />
5<br />
Dass es überraschend<br />
kommt, habe ich<br />
erwartet<br />
Kilian Ziegler, Knapp Verlag,<br />
CHF 29.90<br />
Kleine Probleme<br />
Nele Pollatschek, Galiani,<br />
CHF 33.90<br />
Glückspilzbank<br />
Michael Stauffer, Atlantis Verlag,<br />
CHF 31.90<br />
Nebenthema<br />
Nebenthema<br />
29
Zwei Jubiläen und grossartige<br />
Neuerscheinungen<br />
Entdecken Sie die passende Lektüre für Kinder jeden Alters.<br />
Text von Dana Grigorcea<br />
Sie erobern seit Generationen die Herzen von jungen <strong>Lesen</strong>den und<br />
haben nichts von ihrer Sogwirkung eingebüsst: die grossartigen<br />
Bücher von Otfried Preußler und Michael Ende. Beiden wird zum<br />
Jubiläum mit schönen Sondereditionen gehuldigt. Zum 100. Geburtstag<br />
Otfried Preußlers erscheinen seine weltberühmten Bücher<br />
in neuen Ausgaben, die auch Wandsticker enthalten. Michael Endes<br />
«Momo» wird 50! Zwei hinreissende Neueditionen – ein Lesebuch<br />
und ein Bilderbuch – stehen für das entsprechende Lesealter bereit.<br />
Kann ich alleine!<br />
Kathrin Schärer,<br />
Hanser, CHF 19.90<br />
3+<br />
Tolle Überraschung<br />
zum Geburtstag<br />
3× im Jahr Brief von<br />
Finki mit Empfehlungen<br />
Wettbewerbe &<br />
Veranstaltungen<br />
Ab 4 Jahren<br />
Bist du zwischen<br />
4 und 12 Jahre alt?<br />
Ich bin Finki, der kleine<br />
Buchfink, der es liebt, zu lesen<br />
und Geschichten zu hören.<br />
Du auch? Dann melde dich<br />
jetzt an in all unseren Buchhandlungen<br />
oder auf<br />
orellfüssli.ch/kinderclub<br />
Seht her!<br />
Auch das neue Buch von Kathrin Schärer hat<br />
Bestsellerpotenzial. In 30 lustigen Tierbildern<br />
erzählt sie von den kleinen Alleskönnern, den<br />
Kindergartenkindern. Was die schon alles<br />
beherrschen! Allein aufs WC, den Purzelbaum,<br />
Bilder malen, eine Sandburg bauen, ein Buch<br />
anschauen … Das ist doch alles kein Problem<br />
für die Kleinen! Und mächtig stolz auf ihre<br />
Fähigkeiten sind sie auch. Hier holt dieser<br />
schöne Band die kleinen Kinder ab: in der Suche nach Bestätigung,<br />
die jedem Menschen, egal welchen Alters, guttut. Ein Buch, mit dem<br />
Gross und Klein gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen dürfen.<br />
6+<br />
Heidi (Mundart)<br />
Johanna Spyri,<br />
NordSüd, CHF 24.90<br />
Auf Schweizerdeutsch<br />
Zum ersten Mal erscheint die Bilderbuch-Ausgabe<br />
des weltweit beliebten Schweizer Kinderbuch-Klassikers<br />
im Dialekt. Also im Idiom,<br />
in dem die Dialoge auf der Alp zwischen dem<br />
Grossvater, dem Geissenpeter und Heidi von<br />
Johanna Spyri gedacht wurden. Die Geschichte<br />
ist so bekannt wie beliebt: Heidi wird zu ihrem<br />
Grossvater auf die Alp gebracht und erlebt<br />
mit dem Geissenpeter den Sommer durch<br />
viele Abenteuer. Als Tante Dete Heidi nach<br />
Frankfurt mitnimmt, bekommt das Mädchen<br />
schreckliches Heimweh – und sie darf wieder<br />
zurück auf die Alp. Die Dialektfassung ist ein<br />
perfekter Einstieg in Heidis Welt und die Liebe zur Bergwelt. Sie<br />
kommt in der Lebenswirklichkeit der Kinder an, indem die Geschichte<br />
so erzählt wird, wie den Kindern der Schnabel gewachsen<br />
ist. Unbedingte Leseempfehlung für dieses gerade heute so aktuelle<br />
und spannende Buch wie damals.<br />
Trubel bei Tageslicht<br />
Es schlägt Mitternacht, und wie immer<br />
zur Geisterstunde erwacht das neugierige,<br />
lustige, sehnsüchtige kleine Gespenst. Es<br />
fliegt in der Burg Eulenstein herum und<br />
besucht seinen weisen Freund Uhu Schuhu,<br />
die Eule. Das kleine Gespenst erhält allerlei<br />
guten Rat von Uhu Schuhu. Denn es ist<br />
durchaus sehr unternehmungslustig. Es<br />
will zum Beispiel erfahren, wie es ist, bei<br />
Tageslicht durch die Gegend zu fliegen. Die<br />
Eule rät ihm nicht gerade zu, aber das kleine<br />
Gespenst will es trotzdem wissen. Na also:<br />
Huch, es ist schon Tag! Und die Schulklasse<br />
ist auch schon unterwegs! Das kleine Gespenst<br />
wird von ihr gesichtet. Wenn das<br />
mal gut geht! Zum 100. Geburtstag des grossen<br />
Meisters Otfried Preußler erscheint<br />
eines seiner berühmtesten Bücher in einer<br />
Sonderedition mit schönen Wandstickern.<br />
Ein Muss für jedes Kinderzimmer!<br />
6+<br />
Das kleine Gespenst<br />
Otfried Preußler,<br />
Thienemann, CHF 24.90<br />
Lorem Ipsum Bildnachweis<br />
Illustrationen von Winnie Gebhardt © Thienemann<br />
in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH, Stuttgart<br />
6+<br />
Der kleine Wassermann<br />
Otfried Preußler,<br />
Thienemann, CHF 24.90<br />
Wenn der Winter kommt<br />
Ein Junge wird geboren, nicht irgendeiner, ein<br />
Wassermannjunge mit grünen Haaren und<br />
grünen Augen. Er hat Schwimmhäute zwischen<br />
den Zehen, und seine Wassermanneltern<br />
sind stolz auf ihn. Sie leben ganz unten, am<br />
Grund des Mühlenweihers. Der kleine Wassermann<br />
darf schon bald mit seinem Vater aus<br />
dem Häuschen aus Schilf schwimmen. Auch<br />
mit seinem Freund, dem Karpfen Cyprinus,<br />
geht er gern auf Entdeckungsreise im Weiher.<br />
Die Wassermannmutter macht sich allerdings<br />
Sorgen, dass der Junge zu neugierig wird. Denn<br />
der Weiher ist nicht die ganze Welt, das lernt<br />
der kleine Wassermann mit seinen Hosen aus Fischschuppen und<br />
der roten Zipfelmütze schnell. Sein Wunsch ist es, in Kontakt mit<br />
den Menschen zu treten. Und tatsächlich zeigen ihm drei Kinder die<br />
Welt ausserhalb des Wassers. Doch bald wird es Winter …<br />
Wer zuletzt lacht<br />
Kinder kennen das Gefühl, für eine bestimmte<br />
Sache nicht alt genug zu sein. Zum<br />
Beispiel zum Springen vom 5-Meter-Turm<br />
in der Badi oder zum Aufbleiben bis spätabends.<br />
So geht es auch der kleinen Hexe,<br />
denn sie ist erst 127 Jahre alt. Das ist ein<br />
stattliches Alter – nicht aber für Hexen!<br />
Denn nur grosse Hexen dürfen auf den<br />
Blocksberg fliegen und um das Feuer tanzen,<br />
wenn es Walpurgisnacht ist. Trotzdem<br />
traut sich die kleine Hexe dorthin und wird<br />
prompt erwischt. Die Strafe fällt aber recht<br />
milde aus. Die Oberhexe nimmt ihr das Versprechen<br />
ab, bis in einem Jahr eine gute Hexe zu werden. Der<br />
kluge Rabe der kleinen Hexe, Abraxas, sagt, dass man das<br />
schaffen könne. Aber wie? Wie wird man eine gute Hexe? Die<br />
kleine Hexe ist ratlos, bis …<br />
6+<br />
Die kleine Hexe<br />
Otfried Preußler,<br />
Thienemann, CHF 24.90<br />
Mutige Gesellen<br />
Also, so ein übler Bursche, dieser Hotzenplotz!<br />
Er hat doch tatsächlich die<br />
Kaffeemühle der Grossmutter gestohlen.<br />
Mehr noch: Er ist eingebrochen und hat<br />
die Kaffeemühle geräubert, obwohl die<br />
Grossmutter dagegen war. Sie ist verzweifelt.<br />
Doch Kasperl und Seppel sind<br />
entschlossen, ihr zu helfen. Sie stellen dem<br />
Räuber Hotzenplotz mittels einer mit Sand<br />
gefüllten, aber mit «Gold» angeschriebenen<br />
Kiste, die unten ein Loch hat, eine Falle und<br />
gelangen bis zu seinem Versteck im Wald.<br />
Hotzenplotz durchschaut sie aber, er fängt Seppel und übergibt ihn<br />
dem Zauberer Petrosilius Zwackelmann. Kasperl und Seppel wären<br />
aber nicht Kasperl und Seppel, wenn sie nicht doch noch einen Ausweg<br />
finden würden und am Ende der Grossmutter die Kaffeemühle<br />
übergeben könnten.<br />
Ab 10 Jahren<br />
Für helle Köpfe<br />
«Geschichten aus der unglaublichen Welt der Quantenphysik», so<br />
lautet der Untertitel dieses hochspannenden Bandes. Doch keine<br />
Sorge, hier kommen alle mit, und die kompliziertesten Begriffe<br />
werden wunderbar erfahrbar gemacht. So etwa die Quantenphysik,<br />
10+<br />
Das Elektron<br />
im Swimmingpool<br />
Robert Löw, Oliver<br />
Schmaering, Karibu, CHF 32.90<br />
die sich von der Physik, wie wir sie im Allgemeinen<br />
kennen, komplett unterscheidet.<br />
Beispiel gefällig? Da sind Teilchen, die zur<br />
selben Zeit durch zwei Türen gehen können<br />
statt wie wir einfach nur durch eine. Denn<br />
in der Quantenphysik läuft vieles anders,<br />
als man denkt. Ein erzählendes Sachbuch<br />
über Physik und Quanten für Kinder ab 10,<br />
in dem ihnen die Wissenschaft spannend<br />
und nachvollziehbar nähergebracht wird.<br />
Ausserdem ist der Band herrlich bunt illustriert<br />
und auch deshalb bestens geeignet zur<br />
gemeinsamen Lektüre mit Erwachsenen.<br />
Ein Rabe und ein Kind<br />
Ein Buch, das in keinem Buchregal fehlen<br />
darf! Viele sagen: Preußlers bestes Buch.<br />
Das finde ich auch, wobei er eigentlich nur<br />
wundervolle Bücher verfasst hat. «Krabat»<br />
ist eine unheimliche Geschichte, man braucht<br />
etwas Überwindung, um sie zu lesen, sogar<br />
als Erwachsener ist das so. Empfohlen wird<br />
das Buch ab 12 Jahren, Krabat selbst ist 14.<br />
Er kämpft in diesem magischen Roman um<br />
seine Freiheit. Denn er folgt den elf Raben,<br />
die ihn im Traum aufsuchen, zur gefürchteten<br />
Mühle am Koselbruch. Dort verspricht ihm<br />
Der Räuber Hotzenplotz<br />
Otfried Preußler,<br />
Thienemann, CHF 24.90<br />
der gerissene Müllermeister ein schönes Leben ohne viel Arbeit.<br />
Allerdings verschweigt er den Preis, der viel zu hoch ist: Krabats<br />
Freiheit. Der Müllermeister hat die Macht, Krabat festzuhalten.<br />
Krabat wird ständig erniedrigt und geschunden. Was ihn rettet, ist<br />
die bedingungslose Liebe eines Mädchens. Durch sie gestärkt, lehnt<br />
er sich auf …<br />
6+<br />
12+<br />
Krabat<br />
Otfried Preußler,<br />
Thienemann, CHF 39.90<br />
Kinder und Jugendliche<br />
<strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Kinder und Jugendliche<br />
31
6+<br />
Momo – Ein Bilderbuch<br />
Michael Ende,<br />
Thienemann, CHF 24.90<br />
Ich höre dir zu<br />
Was? Momo wird 50? Und noch immer<br />
ist dieses weltberühmte Buch über das<br />
Zuhören und das Achtgeben voll im Trend!<br />
Gleich zwei neue Ausgaben erschienen<br />
in diesem Sommer, das Lesebuch für die<br />
schon etwas geübteren <strong>Lesen</strong>den und ein<br />
Bilderbuch eher für die Kleineren. Beide<br />
Bände sind wundervoll gestaltet. Momo<br />
lebt am Stadtrand in den Ruinen eines<br />
Amphitheaters, aber keiner weiss, wie sie<br />
dort hingekommen ist. Man weiss nur, dass<br />
Momo eine ganz besondere Gabe besitzt: Sie<br />
kann sehr gut zuhören, den Menschen, den<br />
Tieren, sogar den Bäumen. Man spricht zu<br />
ihr, weil sie zuhören kann, so etwa Gigi, der<br />
Freund, oder Beppo, der Strassenkehrer.<br />
Gigi kommt gar nicht mehr aus dem Erzählen<br />
heraus, und der ansonsten schweigsame<br />
Beppo sagt weise, dass man sein Ziel nur<br />
Schritt für Schritt erreichen kann. Eines<br />
Tages aber erscheint das unheimliche Heer<br />
der grauen Herren in der Stadt, und Momo<br />
ist die Einzige, die die dunklen Absichten<br />
der grauen Herren durchkreuzen könnte …<br />
Ein Klassiker von Michael Ende zum Immer-wieder-<strong>Lesen</strong><br />
– zum 50-Jahr-Jubiläum<br />
gleich in zwei hinreissenden Ausgaben.<br />
Ab 14 Jahren<br />
Illustrationen von Simona Ceccarelli © Thienemann<br />
12+<br />
in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH, Stuttgart<br />
Momo<br />
Michael Ende,<br />
Thienemann, CHF 24.90<br />
Ab 14 Jahren<br />
Oracle<br />
Ursula Poznanski,<br />
Loewe, CHF 32.90<br />
14+<br />
Eingreifen oder wegschauen<br />
Ursula Poznanski, eine der erfolgreichsten<br />
deutschsprachigen Jugendbuchautorinnen,<br />
schreibt diesmal über eine Art menschliches<br />
Orakel. Es geht um Julian, der als Kind Visionen<br />
hatte, also Dinge sah, die es vordergründig<br />
nicht gibt. Fehlschaltungen im Hirn, blosse<br />
Trugbilder, so sagte man ihm. Er nahm Medikamente,<br />
und die Visionen verschwanden. Doch<br />
Jahre später stellt Julian fest, dass seine Visionen<br />
wahr geworden sind. Er fragt sich deshalb,<br />
ob er die Zukunft voraussehen kann. Könnte er<br />
so vielleicht schlimme Dinge verhindern? Oder<br />
würde er im Versuch dazu eher noch grössere<br />
Katastrophen lostreten? Julian muss dieses<br />
Dilemma für sich angehen. Wie wird er sich entscheiden?<br />
Dieser All-Age-Thriller über Wirklichkeit und Vision bewegt<br />
sich zwischen Medizin und Spekulation – und überzeugt mit<br />
einer Story voller Wendungen.<br />
10+<br />
In welchem Zuhause ist es gemütlich<br />
grün? Zimmerpflanzen<br />
werden so platziert, dass sie<br />
genug Licht haben. Im Spiel ab<br />
10 Jahren wählen die Spieler in<br />
jedem Zug eine Kombination<br />
aus einer Zimmer- oder Pflanzenkarte<br />
und einem Einrichtungsgegenstand.<br />
Das Zuhause<br />
wächst. Und: Es gibt mehrere<br />
Ziele zu beachten, um das Grün<br />
zu vermehren.<br />
Sattgrün<br />
Molly Johnson, Robert Melvin,<br />
Kosmos, CHF 44.90<br />
Kinder- und Jugendbuchtipps<br />
8+<br />
Diese Schule birgt ein Geheimnis:<br />
Wer Glück hat, findet hier<br />
den besten Freund, den es auf<br />
der Welt gibt: ein magisches<br />
Tier, das sprechen kann. In<br />
der Wintersteinschule spukt<br />
es! Mitten in der Nacht kracht,<br />
klappert und krawummst es in<br />
den Gängen und Klassenzimmern.<br />
Wer bekommt wohl als<br />
Nächstes ein magisches Tier?<br />
Die Schule der<br />
magischen Tiere 14:<br />
Ach du Schreck!<br />
Margit Auer, Carlsen, CHF 19.90<br />
10+<br />
8+<br />
Das Zeichenbuch zur Buchreihe<br />
«Die Schule der magischen<br />
Tiere»! Mit diesem Buch sind es<br />
nur noch wenige Schritte, bis du<br />
jedes Tier und jeden Menschen<br />
zeichnen kannst, ob magisch<br />
oder ganz normal! Mit hochwertigem<br />
Skizzenpapier, einer<br />
Spiralbindung, einem Gummiband<br />
und einer Buchtasche, in<br />
der Bilder und Skizzen aufbewahrt<br />
werden können.<br />
Die Schule der magischen<br />
Tiere: SELBERzeichnen<br />
Nina Dulleck, Carlsen, CHF 26.90<br />
10+<br />
In der siebenteiligen Kinderbuchreihe<br />
«Worst Week Ever»<br />
stolpert Justin Chase von einem<br />
Missgeschick zum nächsten –<br />
und sorgt damit für jede Menge<br />
Lacher. Er hat die schlimmste<br />
Woche seines Lebens: Seine<br />
Mutter hat einen Vampir geheiratet.<br />
Sein Vater fährt ein Klo<br />
auf Rädern. Seine Katze wurde<br />
von Aliens entführt. Und das ist<br />
erst der Montag!<br />
Worst Week Ever –<br />
Montag<br />
Matt Cosgrove, Eva Amores,<br />
FISCHER KJB, CHF 19.90<br />
16+<br />
Die junge Community<br />
für Bücher & mehr<br />
10% Dauerrabatt und<br />
kostenlose Lieferung<br />
Coole Insights<br />
und Goodies<br />
Buchtipps und<br />
Wettbewerbe<br />
Du bist zwischen 12 – 19 Jahre alt?<br />
Melde dich in der Buchhandlung oder<br />
online unter youngcircle.ch an.<br />
Eingreifen oder wegschauen<br />
Ein Buch für junge Jugendliche, das einen<br />
englischen Titel trägt. Übersetzt bedeutet<br />
er «Unsterblichkeit», und darum geht es in<br />
diesem historischen Roman, wie auch um<br />
die Themen Feminismus und Medizin und<br />
die starke Protagonistin Lady Hazel Sinnett.<br />
Sie ist Ärztin und wird an den Königshof<br />
gerufen, um die Leibärztin der kranken<br />
Prinzessin Charlotte zu werden. Sie nimmt<br />
den Job an, weil sie dabei herausfinden<br />
will, ob Jack noch lebt – das wurde im Vorgängerband<br />
«Anatomy», der in den USA alle<br />
Kassen sprengte, am Ende offengelassen.<br />
14+<br />
Immortality<br />
Dana Schwartz,<br />
Loewe, CHF 24.90<br />
Doch Hazel fühlt sich am Königshof nicht wohl, in der glitzernden<br />
Welt ist vieles gar nicht so lustig, schon gar nicht der seltsame<br />
Club der Todesgefährten. Diese Gruppe von Hochintelligenten<br />
scheint zu allem entschlossen, auch zu jeder Bluttat. Sie brechen<br />
in Hazels Wohnung ein und hinterlassen Einladungen auf ihrem<br />
Kopfkissen … «Immortality» ist geschickt aufgebaut und vermag<br />
zu fesseln, nicht zuletzt mit seinen düsteren Szenen, die einen<br />
schaudern lassen!<br />
10+<br />
Was wäre, wenn sich dein<br />
ganzes Leben in einem Hochhaus<br />
mit zwölf Stockwerken<br />
abspielen würde? Eine herrlich<br />
verrückte Geschichte, die<br />
zum Lachen bringt und zum<br />
Nachdenken über das eigene<br />
Handeln anregt. Humorvoller<br />
Familien- und Umweltroman<br />
aus Island für alle ab 10 Jahren<br />
und ein Gedankenexperiment<br />
über das Leben mit knappen<br />
Ressourcen.<br />
12 Stockwerke. Mein<br />
unglaubliches Zuhause<br />
am Ende der Welt<br />
Arndis Thórarinsdóttir und Hulda Sigrún<br />
Bjarnadóttir, Arena, CHF 23.90<br />
Der 13-jährige Pete ist verzweifelt.<br />
Seine Freundin Sara<br />
ist schwer krank. Als letzte<br />
Hoffnung flüstert er dem Weihnachtsmann<br />
seinen Wunsch ins<br />
Ohr. Er erhält das Versprechen,<br />
dass Sara gesund wird, aber nur,<br />
wenn er seinen Schatten verkauft.<br />
Ein spannender Roman<br />
für Kinder ab 10 Jahren und ein<br />
ideales Geschenk für Graphic-<br />
Novel-Fans.<br />
Schatten – Der Pakt<br />
Timo Parvela, arsEdition, CHF 23.90<br />
14+<br />
Auf den Familien von Romeo<br />
Montague und Julia Capulet<br />
liegt ein Fluch: Alle 17 Jahre<br />
muss sich ein Paar aus den beiden<br />
Häusern opfern. Joy ahnt<br />
von ihrem Erbe nichts. Als eine<br />
Capulet darf sie sich niemals in<br />
einen Montague verlieben. Auf<br />
dem Ball, auf dem das Liebespaar<br />
ausgewählt wird, bringen<br />
Joys Gefühle einige in Gefahr …<br />
The Romeo & Juliet<br />
Society, Band 1:<br />
Rosenfluch<br />
Sabine Schoder, Ravensburger,<br />
CHF 26.90<br />
Pferderennen in Ascot, Studium<br />
in Cambridge, Formel 1<br />
in Monaco: Aleksander Skogen<br />
führt ein Luxusleben. Bis er<br />
nach einem skandalösen Video<br />
untertauchen muss und an<br />
einer Trekkingtour durch die<br />
Wildnis Norwegens teilnimmt.<br />
Geführt wird diese von Norah,<br />
deren Leben das komplette<br />
Gegenteil von dem Aleksanders<br />
ist. Zwei Welten treffen aufeinander<br />
...<br />
Skogen Dynasty<br />
Carolin Wahl, Loewe, CHF 24.90<br />
Kinder und Jugendliche<br />
<strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Buchtipps<br />
33
Literatur-Kreuzworträtsel<br />
Unter allen Einsendungen mit dem richtigen Lösungswort verlosen wir zehn<br />
Gutscheine im Wert von 20 bis 200 Franken. Viel Spass beim Rätseln!<br />
1<br />
Buchtipps<br />
3<br />
2 4<br />
Bitte geben Sie diese Seite bis zum 9. November <strong>2023</strong> in einer unserer Buchhandlungen ab.<br />
Sie können das Lösungswort auch per Mail an folgende Adresse senden: lesen@orellfuessli.ch<br />
Pro Person ist nur eine Teilnahme möglich. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt.<br />
Mit der Angabe der E-Mail-Adresse akzeptieren Sie die Teilnahmebedingungen. Die Orell Füssli Thalia AG<br />
ist berechtigt, angegebene Daten zu speichern und für den Versand des kostenlosen Newsletters von<br />
orellfüssli.ch sowie zu Markt- und Meinungsforschungszwecken zu nutzen.<br />
»Ich liebe<br />
die Romane von<br />
Jörg Maurer.«<br />
Denis Scheck<br />
Vorname / Name<br />
Adresse<br />
PLZ / Ort<br />
E-Mail<br />
Bestseller-<br />
Autor<br />
Was bedeutet «Jüdischsein» heute?<br />
1<br />
Deborah Feldman, von Holocaust-<br />
Überlebenden in den USA erzogen und ausgerechnet<br />
nach Deutschland emigriert,<br />
über einen Begriff, der immer auch eine Zuschreibung,<br />
eine Begrenzung, eine Projektion<br />
ist, im Negativen wie im Positiven. Ihre<br />
Auseinandersetzung mit ihrem kulturellen<br />
Erbe – und der damit verbundenen Last –<br />
beinhaltet auch das Bestreben, das Jüdischsein<br />
in etwas Grösseres, Diverseres, Humaneres<br />
einzubinden. Es ist ein Plädoyer für<br />
mehr Gemeinsamkeit über Grenzen hinweg<br />
– und eine Ermutigung für all jene, die<br />
sich aus der Falle von Gruppenzwängen befreien<br />
wollen, um ihre Identität frei und<br />
selbstbestimmt zu definieren.<br />
Judenfetisch<br />
Deborah Feldman, Luchterhand,<br />
CHF 33.90<br />
Waren die alten Griechen schon Demokraten?<br />
Hat Luther seine Thesen<br />
2<br />
wirklich ans Kirchenportal genagelt? War<br />
das Wirtschaftswunder überhaupt ein<br />
Wunder? Im zweiten Band über historische<br />
Irrtümer wendet sich Bernd Ingmar Gutberlet<br />
den Legenden, Lebenslügen und vermeintlichen<br />
Helden der Geschichte zu.<br />
Denn nicht jede lieb gewonnene Anekdote<br />
ist verbürgt. Nicht jeder Nationalheld ist so<br />
makellos, wie Geschichtslehrer glauben machen.<br />
Und so manche verbreitete Ansicht<br />
über historische Ereignisse entpuppt sich<br />
als kollektive Lebenslüge, die sich oft in der<br />
Tagespolitik niederschlägt. Historische Irrtümer<br />
können sehr hartnäckig sein, die Beschäftigung<br />
mit ihnen macht wachsamer in<br />
einer Zeit, in der Geschichte für politische<br />
Zwecke missbraucht wird.<br />
Der Staat bin ich!<br />
Bernd Ingmar Gutberlet, Europa-Verlag,<br />
CHF 29.90<br />
Sie ist 102 Jahre alt, seit über 70 Jahren<br />
3<br />
praktizierende Ärztin aus Leidenschaft<br />
und gilt weltweit als Pionierin der<br />
ganzheitlichen Medizin: Dr. Gladys McGarey.<br />
Basierend auf ihrer Lebenserfahrung,<br />
verrät sie hier ihre sechs Geheimnisse für<br />
ein langes, gesundes und glückliches Leben.<br />
Ihr Ansatz: Es geht nicht darum, mit unserer<br />
Lebensenergie sparsam umzugehen – sondern<br />
sie vielmehr wild und grosszügig aus<br />
vollem Herzen zu verteilen! Ihr Buch ist ein<br />
inspirierender Wegweiser, der unsere Sicht<br />
auf Krankheit und Heilung grundlegend<br />
verändern kann – und der zeigt, wie wir<br />
dem Leben in jeder Phase voller Freude, Neugier<br />
und Mut begegnen können.<br />
Was ein gutes Leben ausmacht<br />
Gladys McGarey, Integral, CHF 34.90<br />
Erscheinungsdatum: 27.9.<strong>2023</strong><br />
Damit wir geistig wachsen können,<br />
4<br />
müssen wir lernen anzunehmen.<br />
Wenn wir etwas annehmen können, kämpfen<br />
wir nicht mehr ständig gegen Situationen,<br />
Gedanken und Erinnerungen an, die<br />
nicht mehr zu ändern sind, und uns daher in<br />
jeder Hinsicht im Weg stehen. Indem wir<br />
das Gegebene akzeptieren, wird uns unser<br />
Gefühl der Zufriedenheit, unser wachsender<br />
innerer Friede und letztendlich auch<br />
unsere persönliche Glückseligkeit bewusster.<br />
Bei dieser herausfordernden Aufgabe<br />
setzt das Buch von Gabriel Palacios an, das<br />
voller Überlegungen, Fragen und Anregungen<br />
zum Thema steckt und den Leserinnen<br />
und Lesern darüber hinaus eine ganze Reihe<br />
systematischer und meditativer Übungen<br />
zur Selbstanwendung bietet.<br />
Es darf sein<br />
Gabriel Palacios, Cameo,<br />
CHF 24.90<br />
Ein Auftragskiller macht Jagd<br />
auf Kommissar Jennerwein.<br />
Sein fünfzehnter Fall – abgründig gut.<br />
<strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong> Buchtipps 35
Literarische Begegnungen<br />
Hier finden Sie die<br />
Highlights kommender<br />
Veranstaltungen in<br />
Ihrer Lieblingsbuchhandlung.<br />
SEPTEMBER<br />
9.<br />
ORELL FÜSSLI EUROPAALLEE 14.00 UHR<br />
«entspannt backen»<br />
Food Zürich: Buchvernissage und<br />
Apéro mit LouMalou<br />
20.<br />
21.<br />
26.<br />
26.<br />
ORELL FÜSSLI RÖSSLITOR ST. GALLEN 20 UHR<br />
«Die Glocke von Marbach –<br />
Antonio Ligabue»<br />
Buchvernissage mit Renato Martinoni<br />
ORELL FÜSSLI THUN 20.15 UHR<br />
«Dass es überraschend kommt,<br />
habe ich erwartet»<br />
Lesung mit Kilian Ziegler<br />
ORELL FÜSSLI BERN 20 UHR<br />
«Zwischen Stein,<br />
Bundeshaus & Pudding Palace»<br />
Lesung mit Sabine Wunderlin<br />
ORELL FÜSSLI WINTERTHUR 19.30 UHR<br />
«Nincshof» und «Das Ampfermädchen»<br />
Lesung mit Johanna Sebauer<br />
und Olga Lakritz<br />
© Andreas Reiberg<br />
3.<br />
ORELL FÜSSLI WINTERTHUR 19.30 UHR<br />
«Wir hätten uns alles gesagt»<br />
Lesung mit Judith Hermann<br />
19.<br />
23.<br />
25.<br />
25.<br />
26.<br />
ORELL FÜSSLI SCHAFFHAUSEN 19 UHR<br />
«Nachtschein»<br />
Lesung mit Seraina Kobler<br />
ORELL FÜSSLI THUN 19.15 UHR<br />
«Der Sherpa, du und ich»<br />
Buchvernissage mit Armin Biehler<br />
ORELL FÜSSLI BELLEVUE 20.30 UHR<br />
«22 Bahnen»<br />
Lesung mit Caroline Wahl<br />
ORELL FÜSSLI WINTERTHUR 19.30 UHR<br />
«Joint Adventure»<br />
Lesung mit Helge Timmerberg<br />
ORELL FÜSSLI BADEN 20 UHR<br />
«Stille Nacht im Schnee»<br />
Lesung mit Alexander Oetker<br />
29.<br />
30.<br />
© Arne Wesenberg<br />
BARTH BÜCHER 19.30 UHR<br />
«Rosenlaui»<br />
Krimi-Lesung mit Silvia Götschi<br />
STAUFFACHER BERN 20 UHR<br />
«Wenn du erzählst, erblüht die Wüste»<br />
Lesung mit Rafik Schami<br />
8.<br />
9.<br />
10.<br />
14.<br />
14.<br />
ORELL FÜSSLI RÖSSLITOR ST. GALLEN 20 UHR<br />
«Damenprogramm»<br />
Lesung mit Theres Roth-Hunkeler<br />
ORELL FÜSSLI EUROPAALLEE ZÜRICH 20.30 UHR<br />
«Lillys Courage»<br />
Buchvernissage mit Mattia Bertoldi<br />
ORELL FÜSSLI KRAMHOF 20.30 UHR<br />
«Rauch und Schall»<br />
Lesung mit Charles Lewinsky<br />
ORELL FÜSSLI CHUR 19.30 UHR<br />
«Graubündner Totentanz»<br />
Buchvernissage mit Philipp Gurt<br />
ORELL FÜSSLI WINTERTHUR 19.30 UHR<br />
«Der Traum vom Fliegen»<br />
Lesung mit Milena Moser<br />
26.<br />
27.<br />
28.<br />
ORELL FÜSSLI BASEL 19.30 UHR<br />
«Eismusik»<br />
Buchvernissage mit Philipp Probst<br />
ZAP BRIG 19.30 UHR<br />
«Wir zwei für die Zukunft»<br />
Lesung mit Beda M. Stadler<br />
ORELL FÜSSLI BRUGG 19.30 UHR<br />
«Krimischreiberinnen unter sich»<br />
Lesung und Gespräch mit<br />
Seraina Kobler und Saskia Gauthier<br />
4.<br />
5.<br />
ORELL FÜSSLI RÖSSLITOR ST. GALLEN 20 UHR<br />
«Di Bernardo»<br />
Musikalische Lesung mit Natasha Korsakova<br />
ORELL FÜSSLI ST. MARGARETHEN 19 UHR<br />
«Es darf sein – Wie du lernst anzunehmen,<br />
was nicht mehr zu ändern ist»<br />
Lesung mit Gabriel Palacios<br />
27.<br />
27.<br />
28.<br />
ORELL FÜSSLI KRAMHOF 20.30 UHR<br />
«Porträt auf grüner Wandfarbe»<br />
Lesung mit Elisabeth Sandmann<br />
ORELL FÜSSLI BELLEVUE 20.30 UHR<br />
«Händler der Geheimnisse»<br />
Buchvernissage<br />
mit Elisabeth Bronfen<br />
ORELL FÜSSLI KRAMHOF 19 UHR<br />
«System und Irrtum»<br />
Buchvernissage mit Frank Urbaniok<br />
NOVEMBER<br />
8.<br />
ORELL FÜSSLI THUN 19.15 UHR<br />
«Waldbilder»<br />
Lesung mit Markus Bühler<br />
Immer<br />
aktuell<br />
Hier finden Sie aktuelle Details<br />
zu allen Veranstaltungen<br />
orellfuessli.ch/veranstaltungen<br />
12.<br />
15.<br />
19.<br />
ORELL FÜSSLI BASEL 19.30 UHR<br />
«So bin ich – und Du bist anders»<br />
Lesung mit Klaus Blaser<br />
ORELL FÜSSLI SPREITENBACH TIVOLI 19 UHR<br />
«Elatar – Reise des Schicksals»<br />
Lesung mit Almina Quill<br />
ORELL FÜSSLI BASEL 19.30 UHR<br />
«Eiffels Schuld»<br />
Buchvernissage mit Stefan Haenni<br />
OKTOBER<br />
2.<br />
3.<br />
ORELL FÜSSLI THUN 19.15 UHR<br />
«In bester Absicht»<br />
Lesung mit Sunil Mann<br />
ORELL FÜSSLI ZUG 19.30 UHR<br />
«Krimi, Anekdoten und mehr»<br />
Lesung und Talk mit Petra Ivanov<br />
5.<br />
5.<br />
12.<br />
ORELL FÜSSLI WIL 19 UHR<br />
«Hinter der Hecke die Welt»<br />
Lesung mit Gianna Molinari<br />
ORELL FÜSSLI BELLEVUE 20.30 UHR<br />
«Tief im Schatten»<br />
Lesung mit Viveca Sten<br />
ORELL FÜSSLI WIRZ AARAU 19.30 UHR<br />
«Wem verdanke ich mein Leben?»<br />
Buchvernissage mit Regula<br />
Brühwiler-Giacometti<br />
19.<br />
ORELL FÜSSLI WINTERTHUR 19.30 UHR<br />
«Gutenachtgeschichten<br />
für Verliebte»<br />
Lesung mit Alex Capus, Rebekka Salm<br />
und Fine Degen<br />
und Gabriela Kaperski<br />
13.<br />
17.<br />
ORELL FÜSSLI BERN 20 UHR<br />
«Kalmann und der schlafende Berg»<br />
Lesung mit Joachim B. Schmidt<br />
ORELL FÜSSLI BERN 20 UHR<br />
«Skorpion»<br />
Lesung mit Matt Basanisi und<br />
Gerd Schneider<br />
36 <strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong> Veranstaltungen<br />
15.9.23-14.1.24
10 Fragen an …<br />
Filialen von Orell Füssli<br />
© Sarah Vonesch<br />
Nadia Damaso, 27,<br />
aufgewachsen in den<br />
Schweizer Bergen, ist<br />
ein sehr naturverbundener<br />
Mensch. Bisher<br />
hat sie drei Kochbücher<br />
geschrieben, alle nach<br />
dem Motto «Eat Better<br />
Not Less». Neben den<br />
Kochbüchern gibt sie<br />
MotivationsTalks und<br />
sorgt bei Events für das<br />
GeschmacksErlebnis<br />
und ein Verschmelzen<br />
aller Sinne. Neu ist sie<br />
nun auch Sängerin und<br />
bringt bald ihr erstes<br />
Album heraus.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Zu welcher Tages- und Jahreszeit<br />
lässt sich am besten Schreiben?<br />
Am liebsten schreibe ich, wenn es<br />
draussen leicht bewölkt aber trotzdem<br />
warm ist und ich die Fenster<br />
offenlassen kann. Je mehr ich die<br />
Natur höre, desto kreativer kann ich<br />
schreiben. Im Frühling oder Herbst<br />
am liebsten!<br />
Mit welcher Romanfigur würden<br />
Sie sich gerne mal in einem Café<br />
treffen?<br />
Sherlock Holmes – wäre mal<br />
spannend, bei dem etwas in den<br />
Kopf schauen zu können und zu<br />
sehen, wie er seine Rätsel löst. ;)<br />
Welche Utensilien müssen unbedingt<br />
auf Ihrem Schreibtisch liegen?<br />
Eine grosse Wasserflasche!<br />
Vor allem beim Bücherschreiben<br />
kann es schnell mal vorkommen, dass<br />
ich vergesse zu trinken. Und natürlich<br />
mein Notizheft, wo ich alle meine<br />
Rezepte reingeschrieben habe.<br />
Sie dürfen nur zwei Bücher mit<br />
auf die berühmte Insel nehmen.<br />
Eines gelesen und eines ungelesen.<br />
Welche Bücher wären dies?<br />
Als schon gelesenes würde ich mein<br />
Reisekochbuch mitnehmen, um es<br />
mal von vorne nach hinten durchzulesen,<br />
da ich mittlerweile nicht mehr<br />
weiss, was alles drinsteht. Wäre noch<br />
spannend zu sehen, was ich dort so<br />
alles reingeschrieben habe. ;) Als noch<br />
ungelesenes ein leeres Buch, das ich<br />
dann mit meinen Gedanken füllen<br />
kann, um eine eigene Geschichte zu<br />
erfinden.<br />
38 <strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong> 10 Fragen an ...<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
Welches Buch würden Sie gerne<br />
nochmals zum ersten Mal lesen?<br />
«Time Bender. Der Mann, der<br />
kam, um die Erde zu retten» –<br />
das habe ich geliebt!<br />
Welches Mittel hilft gegen<br />
Schreibstau?<br />
Zeit in der Natur zu verbringen,<br />
den Kopf zu lüften, den Körper zu<br />
bewegen und sich mit der Kraft<br />
der Natur aufzuladen. Hilft mir<br />
immer und gibt mir einen riesigen<br />
Kreativitäts-Schub.<br />
Wann wissen Sie, dass das<br />
Buch vollbracht ist?<br />
Wenn es in meinen Händen ist. :P<br />
Dann weiss ich, das Buch ist fertig.<br />
Vorher möchte man doch immer<br />
noch etwas ändern.<br />
Welcher Klassiker muss von<br />
Ihnen noch entdeckt werden?<br />
Ich muss ehrlich gestehen, ich<br />
war noch nie eine grosse Leseratte.<br />
Zum Beispiel die Harry-<br />
Potter-Bücher habe ich noch nie<br />
gelesen. Vielleicht habe ich ja<br />
mal 1000 Stunden Zeit, um die<br />
alle zu lesen. :P<br />
Welche Angewohnheit oder Macke<br />
hilft Ihnen fürs Schreiben?<br />
Leichte und entspannende<br />
Hintergrundmusik. So komme<br />
ich einfach in einen Fluss<br />
beim Schreiben.<br />
Wie wichtig ist Ihnen das Cover<br />
eines Buches?<br />
Unglaublich wichtig! Es ist das,<br />
was die Menschen sofort anspricht<br />
oder eben nicht. Der Titel<br />
muss einen packen, die Farben<br />
sollen schön harmonisch sein. :)<br />
AARAU<br />
Orell Füssli Meissner<br />
Bahnhofstrasse 41, 5000 Aarau<br />
Orell Füssli Wirz<br />
Hintere Vorstadt 18, 5000 Aarau<br />
BADEN<br />
Orell Füssli<br />
Langhaus beim Bahnhof, 5401 Baden<br />
Papeterie Höchli<br />
Langhaus beim Bahnhof, 5400 Baden<br />
BASEL<br />
Orell Füssli Bahnhof SBB Basel – Westflügel<br />
Centralbahnstrasse 12, 4053 Basel<br />
Orell Füssli<br />
Freie Strasse 17, 4001 Basel<br />
BERN<br />
Stauffacher<br />
Neuengasse 25–37, 3001 Bern<br />
Orell Füssli<br />
Spitalgasse 18/20, 3011 Bern<br />
Orell Füssli Bahnhof SBB<br />
Bahnhofplatz 10, 3001 Bern<br />
Transa Books by Orell Füssli<br />
Bubenbergplatz 9, 3011 Bern<br />
BRIG<br />
ZAP<br />
Furkastrasse 3, 3900 Brig<br />
ZAP Bürostore<br />
Englischgrussstrasse 6, 3900 Brig<br />
BRUGG<br />
Orell Füssli<br />
Neumarktplatz 12, 5200 Brugg<br />
CHUR<br />
Orell Füssli City West<br />
Raschärenstrasse 35, 7000 Chur<br />
EMMENBRÜCKE<br />
Orell Füssli Emmen Center<br />
Stauffacherstrasse 1, 6020 Emmenbrücke<br />
FRAUENFELD<br />
Orell Füssli<br />
Bahnhofplatz 76, 8500 Frauenfeld<br />
KRIENS<br />
Orell Füssli Pilatusmarkt<br />
Ringstrasse 19, 6010 Kriens<br />
Unser Webshop<br />
mit 7 Millionen Produkten:<br />
orellfüssli.ch<br />
Öffnungszeiten unter:<br />
orellfüssli.ch/filialen<br />
Kundenservice: 0848 849 848<br />
LUZERN<br />
Orell Füssli Bahnhof Luzern<br />
Zentralstrasse 1, 60<strong>03</strong> Luzern<br />
OLTEN<br />
Orell Füssli OUTLET<br />
Einkaufszentrum Sälipark<br />
Louis Giroud-Strasse 26, 4600 Olten<br />
PFÄFFIKON SZ<br />
Orell Füssli Seedamm-Center<br />
Gwattstrasse 11, 8808 Pfäffikon<br />
RAPPERSWIL<br />
BUCHparadies Sonnenhof<br />
8640 Rapperswil<br />
REGENSDORF<br />
Orell Füssli Zentrum Regensdorf<br />
Im Zentrum 1, 8105 Regensdorf<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Orell Füssli<br />
Vordergasse 77, 8200 Schaffhausen<br />
SCHÖNBÜHL<br />
Orell Füssli Shoppyland<br />
Industriestrasse 10, 3321 Schönbühl<br />
SOLOTHURN<br />
Orell Füssli Ladedorf<br />
Fabrikstrasse 6, 4513 Langendorf<br />
SPREITENBACH<br />
Orell Füssli Shoppi Basement<br />
8957 Spreitenbach<br />
ST. GALLEN<br />
Rösslitor Orell Füssli<br />
Marktgasse/Spitalgasse 4, 9004 St. Gallen<br />
Orell Füssli Bahnhof St. Gallen<br />
Poststrasse 30, 9000 St. Gallen<br />
Orell Füssli Shopping Arena<br />
Zürcherstrasse 464, 9015 St. Gallen<br />
ST. MARGRETHEN<br />
Orell Füssli Rheinpark<br />
9430 St. Margrethen<br />
THUN<br />
Orell Füssli<br />
Bälliz 60, 3600 Thun<br />
Orell Füssli Zentrum Oberland<br />
Talackerstrasse 62, 3604 Thun<br />
VISP<br />
ZAP<br />
Bahnhofstrasse 21, 3930 Visp<br />
VOLKETSWIL<br />
Orell Füssli Volkiland<br />
Industriestrasse 1, 8604 Volketswil<br />
WÄDENSWIL<br />
BUCHparadies<br />
Zugerstrasse 23, 8820 Wädenswil<br />
WIL<br />
Orell Füssli Wil<br />
Obere Bahnhofstrasse 23, 9500 Wil<br />
WINTERTHUR<br />
Orell Füssli Marktgasse<br />
Marktgasse 41, 8400 Winterthur<br />
Orell Füssli Einkaufszentrum Rosenberg<br />
Schaffhauserstrasse 152, 8400 Winterthur<br />
ZERMATT<br />
ZAP<br />
Hofmattstrasse 3, 3920 Zermatt<br />
ZUG<br />
Orell Füssli Metalli<br />
Industriestrasse 15b, 6300 Zug<br />
ZÜRICH<br />
Orell Füssli Kramhof<br />
Orell Füssli The Bookshop<br />
Füsslistrasse 4, 8001 Zürich<br />
Barth Bücher Zürich Hauptbahnhof<br />
Bahnhofpassage, 8001 Zürich<br />
Orell Füssli am Bellevue<br />
Theaterstrasse 8, 8001 Zürich<br />
Orell Füssli Bahnhof SBB Stadelhofen<br />
Untergeschoss, Stadelhoferstrasse 8, 8001 Zürich<br />
Orell Füssli Zürich Hauptbahnhof<br />
Shopville, Halle Landesmuseum, 8001 Zürich<br />
Orell Füssli Europaallee<br />
Europaallee 8, 8004 Zürich<br />
Transa Books by Orell Füssli<br />
Lagerstrasse 4, 8004 Zürich<br />
Orell Füssli Flughafen<br />
Airport Center, 8060 Zürich-Flughafen<br />
Orell Füssli Bahnhof Oerlikon<br />
Ladenpassage Mitte, Hofwiesenstrasse 369,<br />
8050 Zürich<br />
Orell Füssli Neumarkt Altstetten<br />
Altstetterstrasse 145, 8048 Zürich<br />
Orell Füssli ETH Stores<br />
Polyterrasse, Leonhardstrasse 36<br />
Hönggerberg, Wolfgang-Pauli-Strasse 14
SEIN WER<br />
MAN WILL.<br />
Mit über 3 Millionen<br />
Geschichten in<br />
der Hand.<br />
#10jahretolino