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FERN DER HEIMAT<br />
284 km<br />
bis Zuhause<br />
2.920 Tage<br />
fern der Heimat<br />
Nur in der Natur fühle<br />
ich mich so richtig wohl<br />
<strong>Die</strong> heute 39-jährige Doris Zwischenbrugger aus Radein<br />
war und ist ein Kind der Berge. Schon als kleines Mädchen<br />
und später als Jugendliche gab es für sie nichts Schöneres,<br />
als die Zeit auf der Alm in Jochgrimm bei ihrem Onkel und<br />
seinen Tieren zu verbringen. Spannende Wanderungen, die<br />
geliebte Arbeit mit den Tieren und die lustige Heimfahrt<br />
mit „dem besten Gefährt der Welt“ – eine Art Dreirad,<br />
das ein Onkel für die Fahrt von der Alm ins Tal gebaut<br />
hat – sind wunderschöne Erinnerungen an ihre Kinder- und<br />
Jugendzeit. <strong>Die</strong> atemberaubende Landschaft, die herrliche<br />
Ruhe inmitten der Natur und der Umgang mit Tieren haben<br />
Doris immer schon fasziniert. Da war es naheliegend, dass<br />
sie die Landwirtschaftsschule in Auer besuchte.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Weinstraße</strong>: Doris, heute leben Sie in der Schweiz. Wie<br />
kam es dazu?<br />
Doris Zwischenbrugger: Nach meinem Maturaabschluss habe ich<br />
zunächst in Südtirol bei Rechtsanwälten, Landwirtschaftsgenossenschaften,<br />
im Hotel und später in einem Handelsbüro gearbeitet.<br />
Doch leider haben mich diese Tätigkeiten nicht ausgefüllt. Nach<br />
einigen Jahren packte mich wieder die Sehnsucht nach der Natur<br />
und den Tieren – weg von Computern, Stress und Hektik. Da habe<br />
ich mich spontan bei mehreren Almen um einen Job beworben.<br />
Voraussetzung war, dass ich meine Hunde mitnehmen durfte. Ich<br />
bekam schließlich eine Zusage als Hilfshirtin in der Schweiz im<br />
Kanton St. Gallen auf der Alp Oberkamor, die mich schon durch<br />
das Foto magisch angezogen hatte.<br />
<strong>Die</strong>ser Sommer auf der Alm hat Ihr Leben verändert, oder?<br />
Ja, es kam anders als gedacht. Ich hatte geplant, nach der<br />
Sommersaison wieder nach Südtirol zurückzukehren. Ich wollte<br />
nur den Sommer in Ruhe auf der Alm verbringen, mich auf das<br />
Wesentliche reduzieren. Aufstehen mit der Sonne, die Tiere melken<br />
und betreuen, kochen, Zäunen, umtreiben und am Abend<br />
zufrieden einschlafen.<br />
Aber dann kam es zu einer schicksalshaften Begegnung.<br />
Ganz genau! Der sympathische Sohn des Alpmeisters war<br />
immer wieder zum Arbeiten auf der Alm. Irgendwann wurden<br />
seine Besuche häufiger und bald war er jeden Sonntag da (lacht).<br />
Wir haben uns super verstanden, hatten gemeinsame Interessen<br />
und haben viel Zeit miteinander verbracht. Wir haben herrliche<br />
Wanderungen auf dem Alpstein, eine Gebirgskette hier in der<br />
Umgebung, unternommen und romantische Sonnenuntergänge<br />
erlebt. Seit 5 Jahren sind wir nun verheiratet, haben zwei süße Kinder,<br />
Stefanie und Jakob, und leben in Lienz im Kanton St. Gallen.<br />
Erzählen Sie uns ein bisschen etwas über Ihr Leben in Lienz.<br />
Wir leben zusammen auf dem Familienhof meines Mannes, mit<br />
unseren Pferden, Rindern, Schweinen, Ziegen, Hunden und Hühnern.<br />
Außerdem betreiben wir einen Vertragsanbau für Ur-Dinkel<br />
für einen Schweizer Abnehmer für Bio-Ur-Dinkel-Produkte. Vor<br />
einiger Zeit habe ich zudem eine Ausbildung als Reittherapeutin<br />
Quelle: Privat<br />
32 // SEPTEMBER <strong>2023</strong>