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Die Weinstraße - September 2023

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FERN DER HEIMAT<br />

284 km<br />

bis Zuhause<br />

2.920 Tage<br />

fern der Heimat<br />

Nur in der Natur fühle<br />

ich mich so richtig wohl<br />

<strong>Die</strong> heute 39-jährige Doris Zwischenbrugger aus Radein<br />

war und ist ein Kind der Berge. Schon als kleines Mädchen<br />

und später als Jugendliche gab es für sie nichts Schöneres,<br />

als die Zeit auf der Alm in Jochgrimm bei ihrem Onkel und<br />

seinen Tieren zu verbringen. Spannende Wanderungen, die<br />

geliebte Arbeit mit den Tieren und die lustige Heimfahrt<br />

mit „dem besten Gefährt der Welt“ – eine Art Dreirad,<br />

das ein Onkel für die Fahrt von der Alm ins Tal gebaut<br />

hat – sind wunderschöne Erinnerungen an ihre Kinder- und<br />

Jugendzeit. <strong>Die</strong> atemberaubende Landschaft, die herrliche<br />

Ruhe inmitten der Natur und der Umgang mit Tieren haben<br />

Doris immer schon fasziniert. Da war es naheliegend, dass<br />

sie die Landwirtschaftsschule in Auer besuchte.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Weinstraße</strong>: Doris, heute leben Sie in der Schweiz. Wie<br />

kam es dazu?<br />

Doris Zwischenbrugger: Nach meinem Maturaabschluss habe ich<br />

zunächst in Südtirol bei Rechtsanwälten, Landwirtschaftsgenossenschaften,<br />

im Hotel und später in einem Handelsbüro gearbeitet.<br />

Doch leider haben mich diese Tätigkeiten nicht ausgefüllt. Nach<br />

einigen Jahren packte mich wieder die Sehnsucht nach der Natur<br />

und den Tieren – weg von Computern, Stress und Hektik. Da habe<br />

ich mich spontan bei mehreren Almen um einen Job beworben.<br />

Voraussetzung war, dass ich meine Hunde mitnehmen durfte. Ich<br />

bekam schließlich eine Zusage als Hilfshirtin in der Schweiz im<br />

Kanton St. Gallen auf der Alp Oberkamor, die mich schon durch<br />

das Foto magisch angezogen hatte.<br />

<strong>Die</strong>ser Sommer auf der Alm hat Ihr Leben verändert, oder?<br />

Ja, es kam anders als gedacht. Ich hatte geplant, nach der<br />

Sommersaison wieder nach Südtirol zurückzukehren. Ich wollte<br />

nur den Sommer in Ruhe auf der Alm verbringen, mich auf das<br />

Wesentliche reduzieren. Aufstehen mit der Sonne, die Tiere melken<br />

und betreuen, kochen, Zäunen, umtreiben und am Abend<br />

zufrieden einschlafen.<br />

Aber dann kam es zu einer schicksalshaften Begegnung.<br />

Ganz genau! Der sympathische Sohn des Alpmeisters war<br />

immer wieder zum Arbeiten auf der Alm. Irgendwann wurden<br />

seine Besuche häufiger und bald war er jeden Sonntag da (lacht).<br />

Wir haben uns super verstanden, hatten gemeinsame Interessen<br />

und haben viel Zeit miteinander verbracht. Wir haben herrliche<br />

Wanderungen auf dem Alpstein, eine Gebirgskette hier in der<br />

Umgebung, unternommen und romantische Sonnenuntergänge<br />

erlebt. Seit 5 Jahren sind wir nun verheiratet, haben zwei süße Kinder,<br />

Stefanie und Jakob, und leben in Lienz im Kanton St. Gallen.<br />

Erzählen Sie uns ein bisschen etwas über Ihr Leben in Lienz.<br />

Wir leben zusammen auf dem Familienhof meines Mannes, mit<br />

unseren Pferden, Rindern, Schweinen, Ziegen, Hunden und Hühnern.<br />

Außerdem betreiben wir einen Vertragsanbau für Ur-Dinkel<br />

für einen Schweizer Abnehmer für Bio-Ur-Dinkel-Produkte. Vor<br />

einiger Zeit habe ich zudem eine Ausbildung als Reittherapeutin<br />

Quelle: Privat<br />

32 // SEPTEMBER <strong>2023</strong>

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