pe press - Hochschule Furtwangen
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Medaille mit zwei Seiten<br />
Bis jetzt sind Niedersachen, Hamburg,<br />
Bayern und Baden-Württemberg fest entschlossen,<br />
teilweise schon zum Wintersemester<br />
2006, Studiengebühren zu erheben.<br />
Vermutlich werden auch im Saarland und<br />
in Hessen die Studenten bald zur Kasse<br />
gebeten. Der Artikel beleuchtet die Thematik<br />
und stellt die wichtigsten Argumente<br />
zusammen.<br />
Pro<br />
Befürworter von Studiengebühren führen<br />
als Argument vor allem die Qualitätsverbesserung<br />
der Lehre an. Ex<strong>pe</strong>rtenschätzungen<br />
ergaben, dass durch Gebühren etwa<br />
1,4 Milliarden Euro jährlich zusammen<br />
kämen. Die zusätzlichen Einnahmen sollen<br />
direkt den <strong>Hochschule</strong>n zufließen und<br />
damit zu einer verbesserten Lehre führen.<br />
So könnten Studiengebühren indirekt den<br />
Wettbewerb unter den <strong>Hochschule</strong>n<br />
ankurbeln. Allerdings müsse gesichert werden,<br />
dass die Einnahmen tatsächlich allein<br />
der Lehre zugute kämen und nicht auf das<br />
Hochschulbudget angerechnet würden.<br />
Bundesweit soll lediglich eine Obergrenze<br />
für die Gebühren eingeführt werden. Zinsgünstige<br />
Darlehen, zum Beispiel von der<br />
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), sollen<br />
die Voraussetzung schaffen, dass sozial<br />
schwächeren Studenten das Studium nicht<br />
verbaut wird.<br />
Contra<br />
Die Hauptargumente der Gegner sind<br />
hauptsächlich sozialer Natur. So könnte<br />
die Einführung von 500 Euro pro Semester<br />
für Studierende aus einkommensschwachen<br />
Elternhäusern das Aus bedeuten, meinen<br />
die Kritiker. Die angedachte Möglichkeit,<br />
das Studium und die anfallenden<br />
Gebühren künftig über günstige Darlehen<br />
zu finanzieren, bedeute zusätzliche Schulden<br />
für die Studenten, die den weiteren<br />
<strong>pe</strong> <strong>press</strong><br />
Argumente pro und contra Studiengebühren<br />
ausgabe 18<br />
Lebensweg in der Zeit nach dem Studium<br />
erschwerten. Die gewünschte Verkürzung<br />
der durchschnittlichen Studiendauer würde<br />
sich ebenfalls nicht ergeben, wenn Studenten<br />
mit geringerem finanziellen Backgrund<br />
nicht nur für ihren Lebensunterhalt<br />
arbeiten, sondern zusätzlich auch noch die<br />
Studiengebühr erwirtschaften müssten.<br />
Die Kritiker befürchten weiter eine Abwanderung<br />
der Studenten in Bundesländer, in<br />
denen Studieren nichts kostet - mit der<br />
Folge überfüllter <strong>Hochschule</strong>n dort.<br />
Zudem sei fraglich, ob mit den Studiengebühren<br />
tatsächlich zusätzliche Mittel an<br />
die <strong>Hochschule</strong>n fließen würden. In manchen<br />
Ländern, in denen Studiengebühren<br />
eingeführt worden seien, hätte der Staat im<br />
Gegenzug die staatlichen Mittel Stück für<br />
Stück gestrichen.<br />
Marc Frey, PE Student<br />
fh intern<br />
Studieren wird bald teurer<br />
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