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Böker Knifestyle | Frühling Sommer 2019

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AUFBAU EINES KOCHMESSERS<br />

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DER VOLLERL – ROBUST UND SCHLICHT<br />

Der Vollerl ist die robuste und einfache Lösung. Er stammt aus dem<br />

Outdoor-Messerbereich und findet üblicherweise dort Verwendung,<br />

wo etwas mehr „Reserven“ hinsichtlich der Stabilität erwünscht<br />

sind, also zum Beispiel auch bei Missbrauch des Messers durch<br />

unsachgemäße Einsatz wie Hebeln oder Hacken. Der Vollerl folgt<br />

der gesamten Griffkontur; die Schalen werden von beiden Seiten<br />

aufgenietet. Anschließend werden die Griffschalen vom sogenannten<br />

Ausmacher von Hand am Bandschleifer an den Erl angepasst<br />

und so verrundet, dass sie angenehm in der Hand liegen. Die<br />

Messer unsere <strong>Böker</strong> Saga-Serie besitzen einen Vollerl.<br />

DER STECKERL –<br />

SO VIEL WIE NÖTIG, SO WENIG WIE MÖGLICH<br />

Der Steckerl ist die leichteste der aufgeführten Verbindungen. Er<br />

folgt der Philosophie: So viel wie nötig – so wenig wie möglich. Der<br />

eigentliche Erl ist hierbei noch einmal schmaler als der Klingenansatz,<br />

der in den Griff übergeht und ragt ca. ein Drittel in die Länge<br />

des Griffes hinein. Hier wird er von einer einzelnen Edelstahlniete<br />

gehalten. Das Holz zum vorderen Griffabschluß hin wird von einer<br />

fein satinierten Edelstahlzwinge geschützt. Die Anpassung der<br />

Zwinge ist besonders diffizil, denn die Stufe zur Aufnahme am<br />

Griffholz ist sowohl konisch als auch oval. Sie stellt also keine<br />

geometrisch regelmäßig zu beschreibende Form dar. Mit dieser<br />

Bauart folgen wir der japanischen Tradition und verwenden sie bei<br />

unseren Serien <strong>Böker</strong> Damast Olive und <strong>Böker</strong> Damast Black. In der<br />

japanischen Küche wird vor allem auf Zug geschnitten. Die Klinge<br />

lässt sich bei dieser Schneidtechnik besser führen, wenn der Griff<br />

im Verhältnis zur Klinge entsprechend leichter ist. Würden beim<br />

Schneiden Biegekräfte auftreten – die beim Arbeiten mit Lebensmitteln<br />

zu vernachlässigen sind – träten sie an der stärksten Stelle<br />

dieser Verbindung auf.

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