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"Franken entdecken" von Alexander Gresbek

"Franken entdecken" ist ein außergewöhnliches Buch, das die Schönheit und den Charme dieser Region im Herzen Deutschlands auf fesselnde Weise einfängt. Alexander Gresbek nimmt uns auf eine Reise mit, die uns durch fünf bezaubernde Städte in Franken führt und uns die reiche Geschichte, die beeindruckende Architektur und die malerischen Landschaften dieser Region näherbringt. Das Buch taucht in die Geschichte ein, gibt Hintergrundinformationen zu Personen, die die Stadt geprägt haben, sowie kulinarische Tipps. Ob es um Sehenswürdigkeiten, Restaurants oder kulturelle Veranstaltungen geht, "Franken entdecken" bietet nützliche Informationen für Reisende aller Art. Die Beschreibungen der Städte, darunter Bamberg, Bayreuth, Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber und Würzburg, sind äußerst detailreich und laden dazu ein, sich in die Atmosphäre und das Flair jeder Stadt hineinzuversetzen. Man spürt die Liebe des Autors zu Franken und sein tiefes Verständnis für die kulturellen Schätze dieser Region. Besonders beeindruckend ist die Vielfalt der Städte und ihrer Sehenswürdigkeiten, von der gut erhaltenen Altstadt von Bamberg bis zur barocken Pracht von Würzburg. Die Beschreibungen der historischen Gebäude, Sehenswürdigkeiten und historischen Plätze sind informativ und machen Lust darauf, diese Orte persönlich zu erkunden. Ein weiterer Pluspunkt des Buches sind die gut gewählten Bilder und Illustrationen, die die Schönheit Frankens veranschaulichen und das Leseerlebnis vertiefen. Insgesamt ist "Franken entdecken" von Alexander Gresbek ein ausgezeichnetes Buch für alle, die Franken besuchen möchten oder sich für diese faszinierende Region Deutschlands interessieren. Die lebendigen Beschreibungen, die reiche Geschichte und die praktischen Empfehlungen machen dieses Buch zu einem unverzichtbaren Reisebegleiter. Es inspiriert dazu, die zauberhaften Städte und Landschaften Frankens selbst zu erkunden und in die reiche Kultur einzutauchen. Dieses und weitere Bücher von Alexander Gresbek sind exklusiv auf Amazon erhältlich. Das hier vorliegende Buch ist eine gekürzte Ausgabe, Band 1 und 2 sind als Paperback mit der ISBN 979-8862682991 bzw. 979-8862675924 erhältlich.

"Franken entdecken" ist ein außergewöhnliches Buch, das die Schönheit und den Charme dieser Region im Herzen Deutschlands auf fesselnde Weise einfängt. Alexander Gresbek nimmt uns auf eine Reise mit, die uns durch fünf bezaubernde Städte in Franken führt und uns die reiche Geschichte, die beeindruckende Architektur und die malerischen Landschaften dieser Region näherbringt.

Das Buch taucht in die Geschichte ein, gibt Hintergrundinformationen zu Personen, die die Stadt geprägt haben, sowie kulinarische Tipps.
Ob es um Sehenswürdigkeiten, Restaurants oder kulturelle Veranstaltungen geht, "Franken entdecken" bietet nützliche Informationen für Reisende aller Art.

Die Beschreibungen der Städte, darunter Bamberg, Bayreuth, Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber und Würzburg, sind äußerst detailreich und laden dazu ein, sich in die Atmosphäre und das Flair jeder Stadt hineinzuversetzen. Man spürt die Liebe des Autors zu Franken und sein tiefes Verständnis für die kulturellen Schätze dieser Region.

Besonders beeindruckend ist die Vielfalt der Städte und ihrer Sehenswürdigkeiten, von der gut erhaltenen Altstadt von Bamberg bis zur barocken Pracht von Würzburg. Die Beschreibungen der historischen Gebäude, Sehenswürdigkeiten und historischen Plätze sind informativ und machen Lust darauf, diese Orte persönlich zu erkunden.

Ein weiterer Pluspunkt des Buches sind die gut gewählten Bilder und Illustrationen, die die Schönheit Frankens veranschaulichen und das Leseerlebnis vertiefen.

Insgesamt ist "Franken entdecken" von Alexander Gresbek ein ausgezeichnetes Buch für alle, die Franken besuchen möchten oder sich für diese faszinierende Region Deutschlands interessieren. Die lebendigen Beschreibungen, die reiche Geschichte und die praktischen Empfehlungen machen dieses Buch zu einem unverzichtbaren Reisebegleiter. Es inspiriert dazu, die zauberhaften Städte und Landschaften Frankens selbst zu erkunden und in die reiche Kultur einzutauchen. Dieses und weitere Bücher von Alexander Gresbek sind exklusiv auf Amazon erhältlich. Das hier vorliegende Buch ist eine gekürzte Ausgabe, Band 1 und 2 sind als Paperback mit der ISBN 979-8862682991 bzw. 979-8862675924 erhältlich.

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Alexander Gresbek

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Franken entdecken

Alexander Gresbek

© 2023 Alexander Gresbek

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Alexander Gresbek

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Für meinen geliebten Sohn Patrick,

Möge dieses Buch über Franken dir Einblicke in die

reiche Kultur, Geschichte und Schönheit dieser Region

bieten. Ich hoffe, dass es dir genauso viel Freude

bereitet wie mir und dir dazu dient, unsere gemeinsame

Liebe für diese besondere Ecke der Welt zu vertiefen.

Mögen die Seiten dieses Buches dir stets Inspiration

und Wissen schenken, und möge die Verbundenheit

zu unserer Heimat, Franken, in deinem Herzen

für immer lebendig bleiben.

Mit all meiner Liebe und besten Wünschen,

Dein Vater, Alexander Gresbek

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Vorwort

Kurzübersicht

Franken, eine bezaubernde Region im Herzen Deutschlands, begeistert

mit einer Vielzahl zauberhafter Städte, die sich inmitten

einer idyllischen Landschaft erstrecken. Diese Städte zeichnen

sich durch ihre vielfältige Schönheit aus, die von mittelalterlichem

Glanz über barocke Eleganz bis hin zu modernem Flair reicht.

In den folgenden Kapiteln dieses Buches nehmen wir Sie

mit auf eine fesselnde Reise, bei der wir fünf solcher faszinierenden

Städte in Franken erkunden werden.

Jede von ihnen präsentiert sich als ein einzigartiges Juwel, das

seine eigene Geschichte erzählt und Besucher mit ihrer facettenreichen

Anziehungskraft in den Bann zieht. Wir werden durch

malerische Kopfsteinpflastergassen schlendern, majestätische

Schlösser und Kirchen bewundern, in gemütlichen Biergärten

verweilen und die reiche Kultur sowie die traditionsreiche Geschichte

Frankens hautnah erleben.

Begleiten Sie uns auf dieser spannenden Entdeckungsreise durch

Franken, während wir die Schönheit und den unvergleichlichen

Charme dieser fünf herausragenden Städte enthüllen. Jede von

ihnen birgt ihre eigene, fesselnde Geschichte, und jede wird Sie

auf ihre ganz individuelle Art und Weise in ihren Bann ziehen.

Herzlich willkommen in Franken, wo Geschichte, Kultur und

atemberaubende Landschaften zu einer unvergesslichen Einheit

verschmelzen und unvergessliche Erlebnisse garantieren.

1. Die Fränkische Schweiz ist eine malerische Region in Bayern,

Deutschland, die für ihre atemberaubende Landschaft und ihre

vielfältige Natur bekannt ist. Charakterisiert durch sanfte Hügel,

tiefe Täler und beeindruckende Felsformationen, bietet die

Fränkische Schweiz zahlreiche Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten

wie Wandern, Klettern und Radfahren. Die Region ist auch

reich an historischem Erbe, mit charmanten Dörfern, mittelalterlichen

Burgen und Schlössern, die besichtigt werden können. Ein

Highlight ist die Basilika Gößweinstein, eine prachtvolle Wallfahrtskirche,

die von vielen Pilgern besucht wird. Die Fränkische

Schweiz ist ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber und Kulturfreunde

gleichermaßen, welche die Schönheit und den Reichtum

dieser Region erkunden möchten.

2. Bamberg: Oft als “Romantische Stadt” bezeichnet ist Bamberg

berühmt für seine gut erhaltene Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe

gehört. Die Stadt ist reich an historischen Gebäuden,

darunter den Bamberger Dom, das Alte Rathaus, und die sogenannten

“Bamberger Klein-Venedig,” eine malerische Reihe von

Fachwerkhäusern entlang des Flusses Regnitz.

3. Bayreuth: Weltweit bekannt für seine Richard-Wagner-

Festspiele, lockt diese Stadt jedes Jahr tausende von Musikliebhabern

an. Die Stadt hat auch eine reiche kulturelle Geschichte

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und beherbergt das Markgräfliche Opernhaus, ein weiteres UNE-

SCO-Weltkulturerbe. Die Parkanlagen rund um das Neue Schloss

sind ebenfalls einen Besuch wert.

4. Nürnberg: Nürnberg ist eine der bekanntesten Städte Frankens

und hat eine reiche Geschichte, die wir näher kennenlernen

werden

5. Rothenburg ob der Tauber: Diese mittelalterliche Stadt ist

wie aus einem Märchenbuch entsprungen. Die gut erhaltene

Altstadt mit ihren engen Gassen, gotischen Gebäuden und der

imposanten Stadtmauer zieht Besucher aus der ganzen Welt an.

Höhepunkte sind der Marktplatz, das Rathaus und die Stadtmauer,

von der aus man eine großartige Aussicht hat.

Die Altstadt von Nürnberg ist von einer gut erhaltenen Stadtmauer

umgeben und bietet eine Fülle von historischen Gebäuden,

darunter die Kaiserburg, den Hauptmarkt mit der berühmten

Frauenkirche und das Albrecht-Dürer-Haus.

Die Stadt ist auch für ihren Christkindlesmarkt, einen der ältesten

Weihnachtsmärkte Deutschlands, bekannt.

5. Würzburg: Würzburg ist bekannt für seine barocke Architektur

und die imposante Residenz, die ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe

gehört. Die Altstadt ist lebendig und bietet zahlreiche

Cafés und Restaurants. Die Festung Marienberg, hoch über der

Stadt gelegen, bietet einen atemberaubenden Blick auf die Stadt

und den Main.

6. Ausflugsziele: Als Ausflugsziele empfeheln wir - stellvertretend

für die vielen schön Städte in Franken noch Gößweinstein,

Pottenstein und Erlangen.

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Gößweinstein: Gößweinstein ist ein bezauberndes Städtchen

in der Fränkischen Schweiz, das vor allem für seine imposante

Basilika bekannt ist. Die Basilika Gößweinstein ist ein bedeutender

Wallfahrtsort und beeindruckt mit ihrer barocken Architektur.

Neben der Basilika können Besucher die malerische

Altstadt erkunden, in der sich gemütliche Cafés und traditionelle

Gasthäuser befinden. Die umliegende Natur bietet zudem zahlreiche

Wander- und Klettermöglichkeiten in den nahegelegenen

Felsenlandschaften.

Pottenstein: Pottenstein ist ein weiteres idyllisches Städtchen

in der Fränkischen Schweiz und ein Paradies für Naturliebhaber.

Die Stadt ist für ihre imposante Burg Pottenstein bekannt, die

hoch oben auf einem Felsen thront und einen spektakulären

Ausblick auf die Umgebung bietet. Neben der Burg locken zahlreiche

Höhlen, darunter die bekannte Teufelshöhle, Abenteurer

und Entdecker an. Pottenstein ist auch ein ausgezeichneter

Ausgangspunkt für Wanderungen und Kanufahrten entlang des

Flusses Wiesent.

Erlangen: Erlangen ist eine lebendige Universitätsstadt und bietet

eine perfekte Mischung aus Bildung, Innovation und Kultur.

Die Stadt ist bekannt für ihre renommierte Friedrich-Alexander-Universität

und hat ein modernes Flair. Besucher können

das historische Schloss Erlangen erkunden, durch die lebendige

Innenstadt bummeln und die vielfältige Gastronomie genießen.

Als Ausflugsziel punktet Erlangen auch mit dem nahegelegenen

Schlossgarten, der zum Entspannen und Picknicken einlädt. Mit

ihren zahlreichen Veranstaltungen und Festivals ist Erlangen das

ganze Jahr über ein spannendes Ziel.

Jede dieser Städte hat ihren eigenen einzigartigen Charme und

bietet eine Fülle von kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten.

Es lohnt sich, sie alle zu erkunden, um die Schönheit

Frankens in vollen Zügen zu genießen.

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Die Fränkische Schweiz

Die Fränkische Schweiz, früher als das Muggendorfer Gebürg oder Muggendorfer

Gebirge bekannt, ist zweifellos eine der bemerkenswertesten Tourismusregionen

in Oberfranken, Bayern. Dieses einzigartige Fleckchen Erde

hat ihren Eigennamen durch die außergewöhnlichen kulturellen und geologischen

Besonderheiten erhalten, die es zu bieten hat. Es handelt sich um

eine charakteristische Berg- und Hügellandschaft, die mit markanten Felsformationen,

atemberaubenden Höhlen und einer hohen Dichte an Burgen

und Ruinen aufwartet. Dieses Gebiet ist nicht nur ein Paradies für Naturliebhaber,

sondern auch ein historischer Schatz, der in der Metropolregion

Nürnberg zu finden ist.

Die Fränkische Schweiz hat eine faszinierende Geschichte, die bis in die Zeit

der Romantik zurückreicht. Die ersten Reisenden, die von ihrer Schönheit

fasziniert waren, kamen in dieser Epoche hierher. Unter diesen "Entdeckern"

ragten die beiden Studenten Ludwig Tieck und Wilhelm Heinrich Wackenroder

aus Berlin hervor, die in Erlangen Jura studierten. Im Jahr 1793 veröffentlichten

sie einen Bericht, der ihre Zeitgenossen in Begeisterung versetzte.

Ihre Erzählungen von den bezaubernden Landschaften und geheimnisvollen

Höhlen der Region machten die Fränkische Schweiz zu einem Sehnsuchtsziel

für Abenteurer und Künstler.

Die Bezeichnung "Fränkische Schweiz" tauchte erstmals im Reisebericht

"Meine neueste Reise zu Wasser und Land oder ein Bruchstück aus der Geschichte

meines Lebens" von Johann Christian Fick aus Erlangen im Jahr 1807

auf. Fick setzte diese Benennung später auch in seiner "Historisch-topographisch-statistischen

Beschreibung von Erlangen und dessen Gegend" von

1812 ein. Doch erst mit dem Buch "Die kleine Schweiz" von Jakob Reiselsberger

aus Waischenfeld im Jahr 1820 und Joseph Hellers "Muggendorf und

seine Umgebung oder die Fränkische Schweiz" von 1829 etablierte sich der

Begriff als eigenständige Landschaftsbezeichnung.

Die Wahl des Begriffs "Schweiz" ist interessant und charakteristisch für die

Zeit des 19. Jahrhunderts. Damals bezeichnete man Landschaften mit Bergen,

Tälern und Felsen gerne als "Schweiz", um ihre Schönheit und Vielfalt zu

betonen. Beispiele hierfür sind die Sächsische Schweiz, die Märkische Schweiz,

die Mecklenburgische Schweiz und die Holsteinische Schweiz.

Die Fränkische Schweiz wurde schnell zu einem begehrten Ziel für vornehme

Kurgäste, die hierher kamen, um sich zu erholen und die atemberaubende

Natur zu genießen. Unter den illustren Besuchern befanden sich Persönlichkeiten

wie Karl Immermann und Richard Wagner. Auch Ernst Moritz Arndt

und Joseph Victor von Scheffel gerieten über diesen Landstrich ins Schwärmen

und bezeichneten die Fränkische Schweiz als den "Schlupfwinkel des

deutschen Gemüts".

Heute ist die Fränkische Schweiz ein beliebtes Reiseziel für Wanderer, Kletterer,

Radfahrer und Naturliebhaber aus aller Welt. Die Region bietet eine

Vielzahl von Aktivitäten, von Outdoor-Abenteuern bis hin zu kulturellen Entdeckungen

in den historischen Burgen und Ruinen. Die beeindruckenden

Felsformationen und die üppige, grüne Landschaft machen sie zu einem

Paradies für Outdoor-Enthusiasten.

Obwohl die Fränkische Schweiz heute als Touristenmagnet bekannt ist, hat

sie ihren Charme und ihren historischen Reiz bewahrt. Die Verbindung von

spektakulärer Natur und reicher Geschichte macht sie zu einem einzigartigen

Reiseziel, das Besucher in die romantische Vergangenheit Bayerns entführt.

Ein Besuch in der Fränkischen Schweiz ist eine Reise in eine Welt voller

atemberaubender Landschaften und faszinierender Geschichten, die einen

bleibenden Eindruck hinterlässt.

Klettergebiete:

Die Fränkische Schweiz ist ein wahres Paradies für Kletterfreunde und gilt

als eines der am besten erschlossenen Klettergebiete der Welt. Mit über

6500 Routen bietet sie eine Vielzahl von Herausforderungen für Kletterer

aller Schwierigkeitsgrade. Diese Region war sogar der Geburtsort des Rot-

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punkt-Kletterns, einer Technik, bei der Kletterer Routen ohne Sturzpunkte

oder Sicherungen meistern.

Die Vielfalt der Felsen, die die Fränkische Schweiz prägen, reicht von markanten

Lochfelsen bis zu beeindruckenden Überhängen. Das feste, griffige

Gestein ermöglicht es Kletterern bereits in Routen des III. Grades, senkrecht

zu klettern. Die Region ist berühmt für Routen wie Sautanz, Magnet,

Stonelove und Wallstreet, die als Symbole der Rotpunkt-Bewegung gelten.

Besonders legendär ist die “Action Directe”, die von Wolfgang Güllich erstbegangen

wurde und lange Zeit als die schwerste Freikletterroute der Welt

galt. Interessanterweise befindet sich diese Route eigentlich in der direkt

angrenzenden Hersbrucker Alb.

Die Fränkische Schweiz ist ein Mekka für Kletterer aus aller Welt, die hierher

pilgern, um sich den Herausforderungen der Felsen zu stellen und die Schönheit

der Natur zu genießen. Neben den bereits genannten Klettergebieten

wie Walberla und Röthelfels sind das Kleinziegenfelder Tal, das Trubachtal,

das Wiesenttal, das Leinleitertal, das Püttlachtal, das Aufseßtal und viele andere

Täler bedeutende Orte für Kletterabenteuer.

Natur der Fränkischen Schweiz zu erhalten und sie für zukünftige Generationen

zu schützen.

Höhlen:

Die Fränkische Schweiz ist nicht nur über der Erde faszinierend, sondern

auch unter der Oberfläche. Die Region beherbergt zahlreiche Höhlen, von

denen einige bereits im 18. Jahrhundert erkundet wurden. Der Pfarrer Johann

Friedrich Esper veröffentlichte 1774 ein Buch über die unterirdischen

Labyrinthe um Muggendorf, was den Grundstein für den Tourismus legte.

Das Karstgebiet der Fränkischen Schweiz besteht aus säurelöslichen Gesteinen

wie Kalkstein und Dolomit, die durch das Eindringen von Kohlensäure unzählige

Höhlen und Grotten geschaffen haben. Viele dieser Höhlen sind reich

an Tropfsteinen und faszinieren Besucher mit ihrer einzigartigen Schönheit.

Einige der touristisch erschlossenen Tropfsteinhöhlen sind die Binghöhle bei

Streitberg, die Teufelshöhle bei Pottenstein (Foto) und die Sophienhöhle im

Ailsbachtal.

Um die empfindliche Natur der Region zu schützen und übermäßige Belastungen

durch Kletterer zu verhindern, wurde eine sogenannte Zonenregelung

eingeführt. Diese Regelung, die in enger Zusammenarbeit zwischen

dem Deutschen Alpenverein (DAV), der Interessengemeinschaft Klettern (IG

Klettern), Naturschützern und den Behörden entwickelt wurde, klassifiziert

jeden Felsen in eine bestimmte Kategorie:

Zone 1: Ruhezone mit grundsätzlichem Kletterverbot

Zone 2: Klettern auf vorhandenen Routen erlaubt, aber Erschließung von

Neutouren verboten

Zone 3: Klettern erlaubt, einschließlich Erschließung von Neutouren außerhalb

der Vegetationszonen

Zusätzlich gibt es Sperrungen für bestimmte Felsen während der Brutzeit von

Vögeln, insbesondere Uhus und Wanderfalken, sowie für besonders empfindliche

Pflanzen. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die einzigartige

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Es gibt jedoch noch viele weitere Höhlen in der Fränkischen Schweiz, darunter

die Oswaldhöhle, Wundershöhle, Witzenhöhle und Doktorshöhle im

Hohlen Berg bei Muggendorf, die Rosenmüllershöhle bei Muggendorf, das

Quackenschloss bei Engelhardsberg (eine Höhlenruine), die Zoolithenhöhle

bei Burggaillenreuth, die Esperhöhle bei Gößweinstein, die Förstershöhle im

Zeubachtal, die Schönsteinhöhle im Langen Tal, die Klauskirche bei Betzenstein,

die Riesenburg bei Doos (eine Einsturzhöhle) und die Ludwigshöhle

im Ailsbachtal. Eine besondere Erwähnung verdient die Hasenlochhöhle bei

Pottenstein, die als steinzeitliche Wohnhöhle bekannt ist. Eine der tiefsten

Höhlen der Fränkischen Schweiz ist die Fellner-Doline bei Gößweinstein mit

fast 100 Metern Tiefe.

Gewässer:

Das Gewässersystem der Wiesent und ihrer Nebenflüsse Ailsbach, Aufseß,

Kainach, Leinleiter, Püttlach und Trubach durchzieht die Fränkische Schweiz

und verleiht der Region ihre charakteristische Landschaft. Die Region wird

von den Flüssen Main, Regnitz und Pegnitz begrenzt. In den klaren Bächen

und Flüssen der Fränkischen Schweiz sind vor allem Bachforellen, Regenbogenforellen

und Äschen beheimatet. Dies ist auf den hohen Sauerstoffgehalt,

die angenehmen Gewässertemperaturen und das reichhaltige Nahrungsangebot

zurückzuführen. Das Ökosystem der Flüsse der Fränkischen Schweiz

ist so intakt, dass die Fische sich dort natürlich vermehren können. Im

Zuge der Flurbereinigung wurden jedoch viele Bäche begradigt. Die Wiesent

ist ein beliebter Wanderfluss für Kanufahrer und bietet ein einzigartiges Naturerlebnis.

Burgen:

Die Fränkische Schweiz ist nicht nur für ihre natürliche Schönheit bekannt,

sondern auch für ihre reiche Geschichte, die sich in den zahlreichen Burgen

und Schlössern widerspiegelt. Die Burgenstraße führt durch die Region und

präsentiert mehr als 70 Burgen, Schlösser und Festungen zwischen Mannheim

und Prag.

Einige der besuchbaren Burgen in der Fränkischen Schweiz sind die Burgruine

Bärnfels, Burg Egloffstein, Burg Gößweinstein, Schloss Greifenstein,

Burgruine Hollenberg, Burgruine Leienfels, Burgruine Neideck, Burgruine

Neidenstein, Burg Pottenstein, Burg Rabeneck, Burg Rabenstein, Burgruine

Stierberg, Burgruine Streitberg, Schloss Unteraufseß, Burg Waischenfeld

und die Burgruine Wildenfels.

Die Fränkische Schweiz vermittelt den Besuchern nicht nur das Gefühl, in

eine vergangene Zeit einzutauchen, sondern bietet auch einen atemberaubenden

Ausblick auf die malerische Landschaft. Die historischen Bauwerke

sind Zeugen einer reichen Geschichte und laden dazu ein, in die faszinierende

Welt des Mittelalters einzutauchen.

Die Fränkische Schweiz ist zweifellos ein Ort, an dem Natur, Abenteuer, Geschichte

und Kultur in harmonischem Einklang miteinander existieren. Die Region

bietet eine Vielzahl von Erlebnissen, die Besucher aus der ganzen Welt

anlocken. Ob man die Gipfel erklimmt, die geheimnisvollen Höhlen erkundet,

die klaren Flüsse befährt oder die Geschichte in den alten Gemäuern

der Burgen und Schlösser erlebt, die Fränkische Schweiz verspricht unvergessliche

Abenteuer und Erinnerungen.

Bier:

Ein weiteres herausragendes Merkmal der Fränkischen Schweiz ist ihre

reiche Brautradition. Die Region beherbergt etwa 70 kleine und mittlere

Brauereien, die oft im 19. Jahrhundert als familiengeführte Betriebe mit eigenem

Ausschank entstanden sind. In Franken spricht man liebevoll vom

“Fränkischen Dreigestirn”, da viele dieser Brauereien neben der Bierproduktion

auch Gasthöfe und Landwirtschaft betrieben. Bis zum Aufkommen

der Craft-Beer-Bewegung galt die Fränkische Schweiz als die Region mit der

höchsten Brauereidichte weltweit.

Ein bemerkenswertes Beispiel für diese Tradition ist die kleine Gemeinde

Aufseß, die im Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet ist. In Aufseß, wo nur

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etwa 1500 Einwohner leben, gibt es vier Brauereien in den Gemeindeteilen

Unteraufseß, Heckenhof, Hochstahl und Sachsendorf.

Die meisten fränkischen Brauereien folgen nach wie vor traditionellen Brauverfahren

gemäß dem Reinheitsgebot von 1516. Dies bedeutet, dass sie nur

Wasser, Malz, Hopfen und Hefe verwenden dürfen. Diese Beschränkung auf

wenige, hochwertige Zutaten und die sorgfältige Handwerkskunst haben

dazu geführt, dass die Biere der Fränkischen Schweiz für ihre Qualität und

ihren einzigartigen Geschmack bekannt sind.

Typische Biere der Region sind das ungespundene Keller- oder Zwickelbier,

das oft direkt aus dem Lagertank gezapft wird und somit besonders frisch

und naturbelassen ist. Darüber hinaus sind die meist dunklen Lagerbiere in

der Fränkischen Schweiz sehr beliebt. Die größeren Brauereien bieten auch

andere gängige Biersorten wie Helles, Märzen, Weizen und Pils an, um den

verschiedenen Vorlieben gerecht zu werden.

Die Liebe zum Bier erstreckt sich auch auf die Gastronomie der Region. In

vielen Brauereigasthöfen und Bierkellern kann man nicht nur die köstlichen

Biere probieren, sondern auch die fränkische Küche genießen, die perfekt

zu einem kühlen Bier passt. Die Kombination aus deftigen Braten, frischen

Brezen und regionalen Spezialitäten schafft ein kulinarisches Erlebnis, das

man sich nicht entgehen lassen sollte.

Ausflugstipps: Gößweinstein und Pottenstein

Die Fränkische Schweiz ist gespickt mit charmanten Dörfern und Städten,

die als ideale Ausflugsziele für Naturliebhaber, Kulturerkunder und Abenteuerlustige

dienen. Unter diesen bezaubernden Orten ragen Gößweinstein

und Pottenstein als wahre Juwelen hervor. Diese beiden Städte sind

nicht nur für ihre natürliche Schönheit, sondern auch für ihre kulturelle Bedeutung

und Freizeitmöglichkeiten bekannt.

Wallfahrtsort Gößweinstein

Gößweinstein, ein malerischer Ort inmitten der Fränkischen Schweiz, ist

vor allem für seine beeindruckende Basilika bekannt. Die Basilika Gößweinstein,

ein Wallfahrtsort von nationalem Rang, thront majestätisch über der

Stadt und zieht jedes Jahr zahlreiche Pilger und Besucher an. Die barocke

Architektur und die prächtige Innenausstattung der Basilika sind beeindruckend

und bieten eine spirituelle Atmosphäre, die zum Verweilen und

Innehalten einlädt.

Für Bierliebhaber und Wanderfreunde gibt es in der Fränkischen Schweiz

außerdem eine Vielzahl von Bierwanderwegen, welchedie Brauereien

miteinander verbinden. Diese Wanderungen bieten nicht nur die Möglichkeit,

die verschiedenen Biere zu probieren, sondern auch die malerische

Landschaft der Region zu erkunden.

Insgesamt spiegelt die Brautradition der Fränkischen Schweiz die Verbundenheit

der Einheimischen mit ihrer Kultur und Geschichte wider. Das Bier

ist nicht nur ein Getränk, sondern ein wichtiger Teil des Erbes dieser faszinierenden

Region, der es verdient, gefeiert und genossen zu werden.

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Die Basilika Gößweinstein

Die Basilika Gößweinstein ist ein herausragendes religiöses und architektonisches

Wahrzeichen in der Fränkischen Schweiz und ein bedeutender

Wallfahrtsort in Bayern, Deutschland. Diese prächtige Kirche thront majestätisch

über der kleinen Stadt Gößweinstein und zieht das ganze Jahr über

zahlreiche Pilger, Touristen und Gläubige aus aller Welt an.

Geschichte:

Die Geschichte der Basilika Gößweinstein reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück.

Der Bau der Kirche wurde im Jahr 1730 abgeschlossen, und die Basilika

gilt als herausragendes Beispiel für die barocke Architektur. Der Ursprung

der Wallfahrt nach Gößweinstein geht jedoch auf das 17. Jahrhundert zurück,

als ein Bild der Mutter Gottes als Wunder erschien. Dieses Bild, das

heute als “Gnadenbild” bekannt ist, wurde in der Basilika verehrt und ist ein

wichtiger Anziehungspunkt für Gläubige.

Architektur:

Die Basilika Gößweinstein beeindruckt durch ihre prachtvolle barocke Architektur.

Die Fassade der Kirche ist reich verziert und mit Statuen von Heiligen

geschmückt. Das Innere der Basilika ist ebenso beeindruckend und

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bietet eine reiche Ausstattung mit Altären, Fresken und Skulpturen. Der

Hochaltar ist ein Meisterwerk der barocken Kunst und zeigt das Gnadenbild

der Mutter Gottes.

Die Basilika Gößweinstein ist seit Jahrhunderten ein wichtiger Wallfahrtsort.

Gläubige aus der Region und aus der ganzen Welt kommen hierher,

um ihre Spiritualität zu erleben, zu beten und ihren Glauben zu stärken. Die

Gnadenkapelle in der Basilika ist ein Ort der Andacht, an dem Pilger Kerzen

anzünden und ihre Gebete sprechen.

Jedes Jahr gibt es verschiedene Wallfahrten und Prozessionen, bei denen

Tausende von Pilgern die Basilika besuchen. Besonders am Mariä-Himmelfahrtstag

im August strömen Gläubige aus der Umgebung zur Basilika, um

an den feierlichen religiösen Veranstaltungen teilzunehmen.

Pottenstein: Ein Abenteuerspielplatz

liebtes Ausflugsziel in der Fränkischen Schweiz. Diese charmante Stadt ist

für ihre imposante Burganlage bekannt, die hoch über der Stadt thront und

eine faszinierende Geschichte erzählt. Besucher können die Burg Pottenstein

erkunden und dabei nicht nur historische Relikte bewundern, sondern

auch einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft

genießen.

Pottenstein bietet jedoch nicht nur kulturelle Sehenswürdigkeiten, sondern

auch zahlreiche Outdoor-Aktivitäten. Der Ort ist ein beliebtes Ziel für Kletterer,

die die beeindruckenden Felsformationen der Fränkischen Schweiz

erkunden möchten. Die "Teufelshöhle" in Pottenstein ist eine der bekanntesten

Schauhöhlen Deutschlands und bietet eine faszinierende unterirdische

Welt mit beeindruckenden Stalaktiten und Stalagmiten.

Für Familien mit Kindern gibt es in Pottenstein den "Felsenlabyrinth," ein

riesiges Labyrinth aus Felsen und Gängen, das ein spannendes Abenteuer

für Groß und Klein verspricht. Ebenfalls beliebt ist die Sommerrodelbahn,

die Adrenalin pur bietet.

Beide Städte, Gößweinstein und Pottenstein, bieten eine ausgezeichnete

Auswahl an Restaurants und Gasthäusern, in denen Besucher die fränkische

Küche in vollen Zügen genießen können. Probieren Sie lokale Spezialitäten

wie "Schäuferla" (Schweineschulterbraten) und "Kellerbier" (ungefiltertes

Bier), um die kulinarische Vielfalt der Region zu erleben.

Die Gastfreundschaft der Einheimischen in Gößweinstein und Pottenstein

ist bemerkenswert. Besucher werden herzlich empfangen und erhalten

gerne Empfehlungen für Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.

Pottenstein, ein benachbarter Ort von Gößweinstein, ist ein weiteres be-

Gößweinstein und Pottenstein sind beides faszinierende Ausflugsziele in

der Fränkischen Schweiz, die sowohl Natur- als auch Kulturliebhaber begeistern

werden. Ob Sie die spirituelle Ruhe von Gößweinstein oder das aufregende

Abenteuer in Pottenstein suchen, diese beiden Städte haben für

jeden etwas zu bieten. Tauchen Sie ein in die Schönheit und Vielfalt dieser

zauberhaften Region und erleben Sie unvergessliche Momente in Gößweinstein

und Pottenstein.

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Bamberg

Bamberg, auch bekannt als "Bambärch" im bambergischen Dialekt,

ist eine fränkische kreisfreie

Stadt im bayerischen Regierungsbezirk

Oberfranken.

Mit rund 80.000 Einwohnern

ist Bamberg die größte Mittelstadt

Bayerns und spielt

eine bedeutende Rolle als

Universitätsstadt, Schul- und

Verwaltungszentrum. Die

Stadt beherbergt das Oberlandesgericht

Bamberg und

die Generalstaatsanwaltschaft

Bamberg. Des Weiteren

ist Bamberg ein wichtiges

Wirtschaftszentrum in Oberfranken

und dient als Sitz des Erzbistums Bamberg.

Bamberg wurde in der Landesplanung als Oberzentrum des

westlichen Oberfrankens ausgewiesen und ist Teil der Metropolregion

Nürnberg. Die gesamte Agglomeration Bamberg zählt

etwa 117.000 Einwohner.

Besonders beeindruckend an Bamberg ist seine historische Altstadt,

die zu den größten und am besten erhaltenen historischen

Stadtkernen in Deutschland gehört. Seit 1993 ist die Altstadt

offiziell als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Hier finden sich

einige bemerkenswerte Bauwerke, darunter das Alte Rathaus,

das malerische "Klein-Venedig" und der Domplatz mit der Alten

Hofhaltung, der Neuen Residenz und dem viertürmigen Bamberger

Dom, der einst als Kaiserdom diente.

Neben seiner reichen Architekturgeschichte ist Bamberg auch

für seine lange Biertradition bekannt. Die Stadt beheimatet zahlreiche

Brauereien und ist berühmt für ihre Vielfalt an Biersorten.

Ebenso prägend sind die traditionellen Gärtnereibetriebe

mit großen Anbauflächen, die sich mitten in der Stadt erstrecken

und die Stadtlandschaft verschönern.

Bamberg ist somit nicht nur ein historisches Juwel Bayerns, sondern

auch eine lebendige Stadt, die stolz auf ihre reiche Geschichte

und ihre einzigartige Kultur ist.

Geografische Lage von Bamberg

Bamberg liegt in einer malerischen geografischen

Umgebung in Bayern und erstreckt sich

entlang der Talsenke der Regnitz. Die Stadt

wird von den Flussarmen der Regnitz geprägt,

wobei der rechte Arm zum Main-Donau-

Kanal ausgebaut wurde. Die zwischen diesen

beiden Flussarmen gelegene Gegend wird als "Inselstadt" bezeichnet

und bildet den Kernbereich der Stadt. Weitere wichtige

Stadtteile sind das "Berggebiet" im Südwesten sowie die "Gärtnerstadt"

im Nordosten und die "Wunderburg" im Südosten,

wobei die letzten beiden in der Senke zwischen den Flussarmen

liegen.

Die Regnitz fließt aus Bamberg in nordwestlicher Richtung und

mündet etwa fünf Kilometer westlich des Stadtzentrums bei Bischberg

in den Main. Nach Süden erstreckt sich das Regnitztal bis

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nach Fürth. Im Westen von Bamberg liegt der Steigerwald, im

Nordwesten und Norden das Maintal und darüber hinaus der

Naturpark Haßberge. Östlich von Bamberg erstreckt sich das

Hügelland des Naturparks Fränkische Schweiz, das den Geisberg

(585 m) und den Katzenberg (558,5 m) umfasst.

Die Lage an den Flüssen und die umgebende Landschaft tragen

zum einzigartigen Charme und Charakter von Bamberg bei und

machen die Stadt zu einem attraktiven Ziel für Besucher und Einheimische

gleichermaßen.

Die Geschichte Bambergs

Die Geschichte von Bamberg, reicht weit zurück

und ist von bedeutenden Ereignissen und Entwicklungen

geprägt. Hier ist ein Überblick über

wichtiges Stationen der Geschichte Bambergs, von den Anfängen

über die Hexenverfolgung, bis zur Transformation in eine

moderne Stadt.

Die ältesten archäologischen Funde, die auf die Vorgeschichte

von Bamberg hinweisen, sind die sogenannten "Bamberger

Götzen". Diese drei Skulpturen aus Keupersandstein, die im 19.

Jahrhundert entdeckt wurden und heute im Historischen Museum

Bamberg ausgestellt sind, datieren vermutlich zwischen

der Jungsteinzeit und dem ersten Jahrtausend unserer Zeitrechnung.

Eine beeindruckende Sammlung im Historischen Verein

Bamberg umfasst über 7000 Objekte, darunter auch einen 4500

Jahre alten Dolch aus der Bronzezeit, der auf Handelsbeziehungen

bis nach Kleinasien hinweist.

Bamberg hat eine lange Geschichte, die bis ins 6. Jahrhundert zurückreicht.

Im Jahr 718 wurde die Stadt erstmals als "Babenberg"

in der metrischen Vita der heiligen Bilihild erwähnt. Im Jahr 902

wurde das "Castrum Babenberch" auf dem heutigen Domberg

erwähnt, das den Babenbergern gehörte. Es ging jedoch 903 in

einer blutigen Fehde mit den rheinfränkischen Konradinern verloren

und wurde Königsgut. Kaiser Otto II. schenkte das Castrum

seinem Vetter, dem Herzog von Bayern, Heinrich dem Zänker.

Im Mai 1007 erfolgte die Gründung des Bistums Bamberg durch

König Heinrich II., der der Stadt ausgedehnte Güter übertrug. Im

gleichen Jahr wurde der erste Dom errichtet, der jedoch zweimal

abbrannte und durch den heutigen, im 13. Jahrhundert erbauten

Dom ersetzt wurde.

Im Laufe des 11. Jahrhunderts wurden die Besitztümer des

Bistums unter Heinrich IV. konsolidiert, und es erhielt die

Grafschaftsrechte über verschiedene Regionen. Bischof Otto der

Heilige erweiterte die Territorien weiter, indem er Pottenstein

und Gößweinstein erwarb.

Im Jahr 1208 wurde König Philipp von Schwaben in Bamberg

durch Otto VIII. von Wittelsbach ermordet.

Im Mittelalter war die Lage Bambergs an den beiden Regnitzarmen

oft von Überschwemmungen betroffen. Im Januar

1430 griffen die Hussiten Bamberg an, was zur Flucht des Domkapitels

und des Bischofs führte. Die reichen Bürger flohen ebenfalls,

und obwohl die Hussiten Bamberg nicht eroberten, kam es

zu Plünderungen und Brandschatzungen.

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Die Hochzeit der Bamberger Hexenverfolgung ist durch umfangreiche

Prozessakten gut dokumentiert, die heute in verschiedenen

Archiven aufbewahrt werden.

„Unschuldig bin ich in das gefengnus kommen, unschuldig bin ich

gemarttert worden, unschuldig muß ich sterben …“ – Abschiedsbrief

des Bamberger Bürgermeisters Johannes Junius.

Die Hexenverfolgung - Ein dunkles Kapitel

Es wird deutlich, dass bei diesen Hexenprozessen nicht nur religiöse

Überzeugungen eine Rolle spielten, sondern auch machtpolitische

Auseinandersetzungen und persönliche Interessen

der herrschenden Klasse.

Bamberg war gemeinsam mit anderen Regionen eines der Hauptzentren

der frühneuzeitlichen Hexen- und Zaubererverfolgung in

Süddeutschland. Die "Constitutio Criminalis Bambergensis" von

1507 führte die Todesstrafe durch Verbrennen für Hexerei ein.

Unter dem Fürstbischof Johann Georg II. Fuchs von Dornheim,

auch bekannt als der "Hexenbrenner" (1623–1633), erreichte

die Hexenverfolgung in den 1620er und frühen 1630er Jahren

ihren Höhepunkt.

Die Verfolgung und Hinrichtung von Personen und ganzen Familien

unter dem Vorwurf der Hexerei in Bamberg war in dieser Zeit

weit verbreitet. Der Weihbischof Friedrich Förner spielte eine

wichtige Rolle in der Hexenverfolgung. Bis 1632 wurden mehr als

300 Menschen in Bamberg als Hexen oder Hexer hingerichtet.

Diese tragischen Ereignisse wurden durch den Einmarsch

schwedischer Truppen im Jahr 1632 beendet.

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Bamberg war ein Zentrum der Hexen- und Zaubererverfolgung

in Süddeutschland. 1507 trat die Constitutio Criminalis Bambergensis

in Kraft, die die Todesstrafe durch Verbrennen für Hexerei

festlegte. In den 1620er und frühen 1630er Jahren erreichte die

Hexenverfolgung in Bamberg ihren Höhepunkt.

Die Säkularisation (Verringerung des kirchlichen Einflusses in

weltlichen Angelegenheiten bzw. Trennung von Kirche und Staat)

des Hochstifts Bamberg durch die bayerischen Besatzer im Jahr

1803 hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Stadt. Die 1647

gegründete Universität wurde aufgehoben, überlebte jedoch in

reduzierter Form als Philosophisch-Theologische Hochschule.

Während des Dreißigjährigen Krieges erlitt Bamberg erhebliche

Schäden durch schwedische Truppen. Die Bevölkerungszahl der

Stadt sank von 12.000 auf etwa 9.600 Einwohner. Viele Gebäude

wurden beschädigt oder zerstört, sowohl durch direkte Kriegseinwirkungen

als auch durch Leerstand und Verfall aufgrund

des Bevölkerungsrückgangs.

In der Barockzeit (Foto links, Neue Residenz im Barocken Stil-

Von Berthold Werner - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=994276)

erlebte Bamberg

unter den Fürstbischöfen Lothar Franz (1693–1729) und

Friedrich Carl von Schönborn (1729–1746) eine kulturelle Blüte.

Friedrich Carl von Schönborn förderte Kunst, Architektur und

Wissenschaften und ließ bedeutende Bauwerke wie die Basilika

Vierzehnheiligen und die Wallfahrtskirche Gößweinstein errichten.

Die Universität Bamberg wurde während seiner Regentschaft

erweitert.

Im Jahr 1784 ereignete sich eine der schwersten Hochwasserkatastrophen

in der Geschichte Bambergs, bei der viele Häuser

und Brücken beschädigt wurden. Unter anderem wurde die Kettenbrücke

stark beschädigt.

Die politische Landschaft änderte sich erheblich, und Bamberg

wurde Bayern als Kompensation für den Verlust der Pfalz

an Frankreich zugesichert. Bayern besetzte das Territorium des

Hochstifts Bamberg militärisch und erklärte es zur bayerischen

Provinz. Das Hochstift Bamberg hörte auf zu existieren.

In den 1930er Jahren wurde die Macht in Bamberg an die Nationalsozialisten

übergeben. Die jüdische Bevölkerung wurde

verfolgt, jüdische Geschäfte wurden arisiert, und die Synagoge

von Bamberg wurde während der Novemberpogrome von 1938

zerstört.

Am 14. April 1945 wurde Bamberg von Truppen der US Army

eingenommen. Die Stadt trug die Lasten des Krieges und des Na-

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tionalsozialismus, aber sie sollte sich in der Nachkriegszeit erholen

und ihr kulturelles Erbe bewahren.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Bamberg zur

Amerikanischen Besatzungszone. In dieser Zeit wurde ein DP-Lager

(Displaced Persons) eingerichtet, um Menschen, die durch

den Krieg vertrieben worden waren, Unterkunft zu bieten. Dieses

Lager war ein Zeugnis der Verwüstung und des Bedarfs an humanitärer

Hilfe in der Nachkriegszeit.

Während der Besatzungszeit richtete die US Army eine Garnison

in der Kaserne Warner Barracks im Osten Bambergs ein. Dieser

Militärstützpunkt diente nicht nur zur Sicherung der Region,

sondern auch als strategischer Ausgangspunkt für verschiedene

US-amerikanische Kriegseinsätze, darunter im Irak und im Kosovo.

Bis zu seiner Schließung im Jahr 2014 wurden nach Schätzungen

hunderttausende US-Soldaten über diesen Stützpunkt

geschleust, was die geopolitische Bedeutung Bambergs in den

Nachkriegsjahren verdeutlicht.

In den ersten Nachkriegsjahren nahm die Philosophisch-Theologische

Hochschule den Lehrbetrieb wieder auf und plante, sich

zur vierten bayerischen Landesuniversität zu entwickeln. Obwohl

diese Pläne nicht umgesetzt wurden, wurde die Bamberger

Hochschule 1972 als Gesamthochschule wiedergegründet und

1979 zur Universität erhoben.

Bamberg erlangte internationale Anerkennung, als die Altstadt

im Jahr 1993 von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet

wurde. Diese Auszeichnung umfasst das Berggebiet, die Inselstadt

und das Gärtnerviertel. Darüber hinaus wurden mittelalterliche

Dokumente aus der Bayerischen Staatsbibliothek in Bamberg

in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen.

Die 2000er Jahre waren von Bambergs Bemühungen geprägt, die

Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft zu gedenken und

die Geschichte aufzuarbeiten. Mahnmale wurden errichtet und

Straßen nach jüdischen NS-Opfern benannt. Insbesondere Willy

Aron, Willy Lessing und Siegmund Bauchwitz werden auf diese

Weise geehrt.

Bamberg setzte auf Innovation und Nachhaltigkeit. Die

Stadtwerke stellten bereits im Jahr 2016 ihre Stromproduktion

auf 100 % erneuerbare Energien um, was einen wichtigen Beitrag

zum Klimaschutz darstellt. Die Universität erhielt Professuren

für künstliche Intelligenz,

und Bamberg wurde

zur "Smart City" mit einem

digitalen Zwillingsprojekt, das

den Denkmalschutz innerhalb

der Welterbestadt verbessern

soll.

Insgesamt zeigt die Nachkriegszeit

in Bamberg eine bemerkenswerte

Transformation

von den Trümmern des Krieges

zu einer modernen Stadt,

die ihre Geschichte respektiert

und gleichzeitig zukunftsorientiert

ist.

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Die Altstadt von Bamberg bis heute zeigt ein nahezu unverändertes

Bild der ursprünglichen Architektur aus dem Mittelalter und

der Barockzeit. Die gut erhaltene historische Kulisse macht Bamberg

zu einem begehrten Ziel für Touristen und ein lebendiges

Zeugnis der Geschichte.

Wie bereits erwähnt, wurde im Jahr 1993 Bamberg von der

UNESCO anerkannt, das Welterbegebiet umfasst die drei historischen

Stadtzentren, nämlich die Bergstadt, die Inselstadt

und die Gärtnerstadt, und erstreckt sich über eine Gesamtfläche

von etwa 140 Hektar und umfasst auch 1200 Baudenkmäler und

Die Top Sehenswürdigkeiten

Bamberg, oft als "Fränkisches Rom" bezeichnet, verdankt diesen

Namen seiner faszinierenden geografischen Lage auf sieben

Hügeln. Diese Hügel sind der Stephansberg, Kaulberg, Domberg,

Michaelsberg, Jakobsberg, Altenburg und Abtsberg. Ähnlich wie

die italienische Hauptstadt Rom, die auf sieben Hügeln erbaut

wurde, trägt auch Bamberg diese charakteristische Topografie.

Bamberg ist für seine historische Dreiteilung bekannt, die bis

heute in der Altstadt erhalten ist.

Diese Dreiteilung besteht aus der geistlichen Bergstadt rund

um den Kaiserdom, der bürgerlichen Inselstadt, die zwischen

den beiden Flussarmen der Regnitz liegt, und der Gärtnerstadt.

Diese Aufteilung spiegelt die historische Entwicklung der Stadt

wider und verleiht ihr ihren einzigartigen Charme.

historischen Gebäude aus vielen Epochen.

Das Alte Rathaus

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Das Alte Rathaus von Bamberg ist zweifellos eines der prägendsten

und historisch bedeutendsten Bauwerke in der Altstadt.

Seine Lage zwischen den Stadtteilen Berg- und Inselstadt, am

linken Regnitzarm, markiert nicht nur geografisch die Grenze

zwischen der bischöflichen Bergstadt und der bürgerlichen Inselstadt,

sondern symbolisiert auch das Machtstreben des Bamberger

Bürgertums.

Es wurde buchstäblich in den Fluss Regnitz gebaut und wird von

den Oberen und Unteren Brücken flankiert, die ursprünglich

sogar eine Privatbrücke war. Dieses einzigartige Bauprojekt

spiegelt die Kreativität und den Erfindungsreichtum vergangener

Jahrhunderte wider.

Die Geschichte des Alten Rathauses reicht bis ins Jahr 1387 zurück,

als es erstmals erwähnt wurde. Zwischen 1461 und 1467

erfuhr es eine umfassende Renovierung, die ihm seine heutige

Gestalt gab, stark geprägt von der Gotik.Im 18. Jahrhundert

wurde das Rathaus unter der Leitung von Johann Jakob

Michael Küchel im Stil des Barock und Rokoko umgestaltet.

Besonders bemerkenswert sind die aufwendigen Fassadenmalereien,

die ursprünglich von Johann Anwander im Jahr 1755

geschaffen wurden. Obwohl diese Malereien im Laufe der Zeit

restauriert werden mussten, haben sie bis heute ihren Glanz

bewahrt. In den 1950er Jahren wurden sie allerdings fast vollständig

übermalt, nur um in den Jahren 1959 bis 1962 vom

Kunstmaler Anton Greiner wiederhergestellt zu werden.

Ein witziges Detail: Aus einem der Gemälde ragt ein Engelsbein

heraus. Wenn man hier nach oben blickt, wird man sogar einen

dreidimensionalen Engel unter dem Dach sehen. Die Obere

Brücke führt übrigens durch ein Tor durch das Alte Rathaus.Das

Herzstück des Alten Rathauses ist zweifellos der Rokokosaal im

Nordteil des Obergeschosses. Dieser wurde im 18. Jahrhundert

prachtvoll umgestaltet und enthält beeindruckende Stuckarbeiten

von Franz Jakob Vogel sowie Schnitzereien von Joseph

Bonaventura Mutschele. Die Decke des Saals zeigt die Sonne

in einem langgezogenen Vierpass, umgeben von Putten, die

die Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde symbolisieren. Die

Wände sind mit Ölgemälden von Johann Anwander verziert, die

die Grundtugenden Gerechtigkeit, Klugheit, Mäßigung und Tapferkeit

darstellen.Das Alte Rathaus beherbergt auch die Porzellansammlung

Ludwig, eine der größten ihrer Art in Europa.

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Der Bamberger Dom

Der Bamberger Dom, ein spätromanisches Meisterwerk, thront

majestätisch auf dem Domberg und ist ein weiteres Wahrzeichen

der Stadt. Der Dom hat eine reiche Geschichte und dient

verschiedenen religiösen Zwecken. Neben den drei Wallfahrtsbasiliken

Marienweiher, Vierzehnheiligen und Gößweinstein,

trägt er den Titel Basilica minor und ist die Kathedrale des Erzbistums

Bamberg. Die vier Türme des Doms, darunter der imposante

Kaiserdom, sind charakteristische Merkmale dieses

beeindruckenden Bauwerks. Im Inneren des Doms offenbart sich

eine Schatztruhe historischer Relikte und Kunstwerke. Hier findet

man den berühmten "Bamberger Reiter", eine eindrucksvolle

Reiterstatue aus dem 13. Jahrhundert. Ebenso bedeutend ist

das Grab des einzigen heiliggesprochenen Kaiserpaars des Heiligen

Römischen Reichs, womit der Dom auch einen wichtigen

religiösen Stellenwert einnimmt. Zudem befindet sich hier das

einzige Papstgrab in Deutschland und nördlich der Alpen. In seiner

Nähe befindet sich der "Bamberger Reiter", eine berühmte

Skulptur aus dem 13. Jahrhundert. Die Frühe Neuzeit hinterließ

ebenfalls ihre Spuren in Bamberg. Der Domplatz beherbergt

die Alte Hofhaltung aus der Renaissancezeit, die heute das Historische

Museum von Bamberg beherbergt, sowie die Katharinenkapelle

in der Hofhaltung.

Klein Venedig

Ein weiteres Highlight ist "Klein Venedig," eine historische Fischersiedlung

aus dem Mittelalter. Dieses bezaubernde Fleckchen

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Erde erstreckt sich entlang des Flusses Regnitz, der in den Main

mündet. Hier findet man zahlreiche bezaubernde Fachwerkhäuser

aus dem 17. Jahrhundert flankiert von kleinen Gärten und

Booten. Es besteht sogar die Möglichkeit, sich auf der Regnitz

von einer venezianischen Gondel chauffieren zu lassen.

Der eindrucksvollste Blick auf die historische Kulisse eröffnet sich

von der Unteren Brücke am Alten Rathaus aus sowie von der gegenüberliegenden

Uferseite. Auch von der Markusbrücke aus

kann man Klein Venedig wunderbar überblicken.

Tipp: Ein Abstecher in die Straße "Fischerei" in Klein Venedig ist

sehr empfehlenswert. Auf dem Weg dorthin vom Stadtzentrum

aus passiert man die Bronzeplastik "Centurione I" des polnischen

Künstlers Igor Mitoraj und historische Verladekräne, die als "Am

Kranen" bekannt sind.

Die Sandkewa

Die Sandkerwa ein traditionelles Volksfest in Bamberg, ist das sommerliche

Highlight und eines der größten Volksfeste in Bayern, das

jährlich etwa 200.000 Besucher anzieht. Diese Feierlichkeiten finden

traditionell im August statt und erstrecken sich über fünf Tage.

Das Festzentrum liegt in den malerischen Gassen der historischen

Altstadt, insbesondere rund um die Sandstraße.

Höhepunkte der Sandkerwa sind das historische Fischerstechen

auf der Regnitz, bei dem verschiedene Teams auf Ruderbooten

gegeneinander antreten, um ihre Gegner mit einer Lanze ins

Wasser zu stoßen, sowie das spektakuläre Abschlussfeuerwerk

am Montag.

Die Sandkerwa hat ihren Ursprung in der fränkischen Bezeichnung

für Kirchweih und feiert die Weihe der St. Elisabeth Kirche

im Sandgebiet, einer der kleinsten Kirchen in Bamberg. Dies

erklärt auch den Standort der Feierlichkeiten rund um die Sandstraße.

Seit dem Auftakt im Jahr 1951 findet die Sandkerwa jährlich im

historischen Zentrum Bambergs statt, in der Regel von Donnerstag

bis Montag um den 24. August herum. Das Fest vereint Tradition

und Moderne und bietet den Besuchern ein einzigartiges

Erlebnis in der romantischen Atmosphäre von Bamberg, insbesondere

im malerischen Klein Venedig.

Barocke Schönheiten

Der Barock hat in

Bamberg einen

besonderen Platz

in der Architektur

eingenommen.

Viele Gebäude

wurden von Architekten

der

Familie Dientzenhofer

im Dienste der Schönborn-Bischöfe errichtet.

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Die Neue Residenz der Fürstbischöfe, gegenüber der Alten Hofhaltung,

ist ein prächtiges barockes Bauwerk, ebenso wie der

Rosengarten, der heute die Staatsbibliothek und die Staatsgalerie

von Bamberg beherbergt. Das beeindruckende Gebäude

befindet sich an der Nordseite des Domplatzes, der einst das Zentrum

der geistlichen und weltlichen Herrschaft der Stadt war.

Ein Besuch des Museums ist empfehlenswert. Hier kann man

eine Vielzahl von Werken aus der Barock- und Altdeutschen

Malerei bewundern. In der Neuen Residenz gibt es außerdem

drei prächtige Appartements sowie den beeindruckenden barocken

Kaisersaal zu besichtigen.

Die Altstadt ist auch Heimat zahlreicher Domherrenhöfe und der

Dompropstei, die alle aus der Barockzeit stammen. Das Kapitelhaus,

Teil des Kreuzgangs, ist ein zweigeschossiger Sandsteinquaderbau

mit Mansarddach, entworfen von Balthasar Neumann.

Die Kirche St. Stephan und die Kirche St. Theodor wurden ebenfalls

in der Barockzeit erbaut.

Die Villa Concordia, ein weiterer Barockbau, wurde zwischen

1716 und 1722 von Ignaz Tobias Böttinger in Auftrag gegeben

und wahrscheinlich von Johann Dientzenhofer entworfen. Als

Gegenstück zum Katharinenspital wurde 1732–1737 das ehemalige

Klerikalseminar am Maximiliansplatz (Neues Rathaus) nach

Plänen von Balthasar Neumann durch Justus Heinrich Dientzenhofer

erbaut. Das ehemalige Akademiegebäude in der Inneren

Inselstadt dient heute der Universität, sein Südflügel wurde im

Spätbarock 1772 nach dem Plan von Johann Michael Fischer errichtet.

Schloss Seehof, die barocke Sommerresidenz der Fürstbischöfe

von Bamberg, liegt nur wenige Kilometer nordöstlich der Stadtgrenze

und ist ein weiteres beeindruckendes Beispiel für die barocke

Pracht in der Region (siehe auch Ausflugsziele).

Kloster Michaelsberg

Das beeindruckende Kloster Michaelsberg, auch als Kloster Michelsberg

bekannt, befindet sich nur wenige Gehminuten vom

Domplatz entfernt und ist aufgrund seiner zwei imposanten

Haupttürme weithin sichtbar, ähnlich wie der Dom selbst.

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Ausflugsziele

In der Nähe Bambergs bieten etliche Ausflugsziele eine

Vielzahl von Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten für Besucher.

Hier sind einige:

• Die Altenburg (ca. 4 Kilometer) liegt auf einem Hügel oberhalb der Stadt

und bietet einen atemberaubenden Panoramablick auf Bamberg und

die umliegende Landschaft. Die Altenburg ist ein beliebtes Ausflugsziel

für Besucher, welche die Geschichte der Region erkunden und gleichzeitig

die malerische Umgebung genießen möchten (siehe Foto nächste

Doppelseite).

• Schloss Seehof (ca. 6 Kilometer): Dieses barocke Schloss mit seinen

prächtigen Gärten ist ein beliebter Ort für Spaziergänge und Besichtigungen.

Die eleganten Zimmer und die malerische Umgebung machen

es zu einem attraktiven Ausflugsziel.

• Schloss Weißenstein (ca. 20 Kilometer): Ein weiteres beeindruckendes

Barockschloss, das für seine prächtige Fassade und die umliegenden

Parkanlagen bekannt ist. Das Schloss beherbergt das Fränkische Brauereimuseum,

das Einblick in die Bierkultur der Region bietet.

• Kloster Banz (ca. 30 Kilometer): Dieses ehemalige Benediktinerkloster

auf einem Hügel über dem Main bietet nicht nur historische Architektur,

sondern auch eine herrliche Aussicht auf die Umgebung. Das Kloster

beherbergt heute ein Tagungszentrum und ein Museum.

• Fränkische Schweiz (ca. 30 Kilometer): Die Fränkische Schweiz ist ein

Paradies für Naturliebhaber mit ihren beeindruckenden Felsformationen,

Schluchten und Höhlen. Der Naturpark Altmühltal ist ebenfalls

in der Nähe und bietet großartige Möglichkeiten zum Wandern und

Erkunden.

• Kloster Michaelsberg (in Bamberg): Das ehemalige Benediktinerkloster

auf dem Michaelsberg beherbergt heute ein Hotel und ein Restaurant.

Sie können die Klosterkirche besichtigen und von hier oben einen Panoramablick

auf Bamberg genießen.

• Bierkeller (in und um Bamberg): Die traditionellen Bierkeller in der

Umgebung von Bamberg sind leicht zu erreichen und bieten eine

entspannte Atmosphäre, in der Sie fränkisches Bier und Spezialitäten

genießen können.

• Bierwanderwege (in der Region): Die Bierwanderwege in der Umgebung

von Bamberg erstrecken sich über die malerische Landschaft und

bieten die Möglichkeit, verschiedene Brauereien zu besuchen.

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Kulinarisches: Biertradition in Bamberg

Die historische Rauchbier-Brauerei Schlenkerla

in der Dominikanerstraße ist eine bekannte Sehenswürdigkeit

in der Bamberger Altstadt. Das

Wirtshaus besticht durch seine urige Atmosphäre

mit dunklem Holz an den Wänden. Die Gäste können ihr Schlenkerla-Bier

an einem kleinen Fenster bestellen oder bei gutem

Wetter draußen vor dem Wirtshaus genießen.

Das Rauchbier, das einen rauchigen Beigeschmack hat, ist ein besonderes

Highlight. Der Biergarten des Schlenkerla war einst ein

Klosterbiergarten des Dominikanerklosters, das 1310 gegründet

wurde. Im Kiosk des Wirtshauses kann man auch Flaschenbier

und Souvenirs kaufen. Neben dem Rauchbier ist auch das Spezial-Bier

eine bekannte Bierspezialität in Bamberg, einer Stadt,

die sich als Bierhauptstadt rühmt.

Der Spezialkeller, auch Spezikeller genannt, ist ein Muss für Besucher

von Bamberg. Er befindet sich in der Nähe der Sternwarte

auf dem Stephansberg und ist bequem zu Fuß vom historischen

Stadtzentrum aus erreichbar. Vom Spezialkeller aus genießt man

eine atemberaubende Aussicht über die Dächer der Altstadt.

Die "Biergärten" entstanden einst über den Kellergewölben, die

als Lager für das gebraute Bier dienten, daher wird das Bier über

dem Keller getrunken.

In Bamberg wird Bier auch nicht als "Halbes" bestellt wird, sondern

als "Seidla".

Bamberg und die fränkische Region setzen sich aktiv für den

Erhalt ihrer Bierkultur ein. Brauereien wie Schlenkerla haben

Generationen von Braumeistern hervorgebracht und setzen die

Tradition der Rauchbierherstellung fort. Darüber hinaus veranstaltet

Bamberg jedes Jahr das “Brauereienwegfest”, bei dem die

Besucher die Vielfalt der regionalen Biere probieren können.

Insgesamt ist die Bierkultur in Bamberg und Franken ein wichtiger

Teil des Lebens und der Geschichte der Region. Die Kombination

aus Tradition, Vielfalt und handwerklichem Können macht

diese Gegend zu einem einzigartigen Ziel für Bierliebhaber und

kulturell Interessierte gleichermaßen.

Im Sommer kann man auf der riesigen Terrasse sitzen und den

Rundumblick über Bamberg genießen, während es im Winter in

der Stube mit dem Kachelofen gemütlich ist. Der Spezialkeller

ist besonders für sein Rauchbier bekannt, und es ist eine lokale

Tradition, hierhin zu gehen.

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der Malzkörner über offenen Flammen erzeugt wird. Dieser

Prozess verleiht dem Bier ein charakteristisches Aroma, das an

geräucherten Schinken oder Speck erinnert.

Besonders sehenswert ist das Hauptschiff der Klosterkirche, das

eine einzigartige Deckenmalerei aufweist. Hier kann man fast

600 verschiedene Pflanzenmotive bewundern.

Die Herstellung von Rauchbier beginnt mit der Auswahl spezieller

Malzsorten, die über Buchenholzfeuern geräuchert werden. Die

entstehenden Raucharomen ziehen in die Malzkörner ein und

werden später während des Brauvorgangs freigesetzt. Nach dem

Räuchern werden die Malzkörner gemaischt, um die süßen Zucker

zu extrahieren, die während der Gärung in Alkohol umgewandelt

werden.

Vom Klostergarten aus genießt man zudem einen herrlichen

Ausblick über die Altstadt von Bamberg.

Die Bierkultur in Bamberg: Rauchbier

In Bamberg gibt es eine beeindruckende Anzahl von Brauereien

und Biergärten, die sowohl Einheimische als auch Touristen

anlocken. Dieses Biererbe ist nicht nur ein Durstlöscher, sondern

auch ein kulturelles Erbe und ein bedeutender Teil der

lokalen Identität. Die Vielfalt der Biersorten in der Region ist

bemerkenswert, wobei verschiedene Bierstile wie Pilsner, Weizenbier,

Lager und Bockbiere gebraut werden.

Eine der bekanntesten Besonderheiten der fränkischen Bierkultur

ist das Rauchbier, oft als “Schlenkerla” oder “Aecht Schlenkerla

Rauchbier” bezeichnet. Dieser Bierstil ist für seinen einzigartigen

rauchigen Geschmack bekannt, der durch das Räuchern

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Während des Brauprozesses werden die geräucherten Malzkörner

mit anderen Malzsorten kombiniert, um die gewünschte

Geschmacksbalance zu erzielen. Die Hefe sorgt für die alkoholische

Gärung und die Entwicklung des einzigartigen Rauchbieraromas.

Nach der Gärung reift das Bier, bevor es schließlich

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Prost!



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Bayreuth

Die Stadt Bayreuth, auch als "Barreid" im fränkischen Dialekt

bekannt, ist eine reizvolle

kreisfreie Stadt

im Regierungsbezirk

Oberfranken in Bayern.

Diese Stadt mittlerer

Größe liegt innerhalb

der Metropolregion

Nürnberg und ist Teil

der Planungsregion

Oberfranken-Ost.

Bayreuth spielt eine

wichtige administrative

Rolle, da sie

Sitz der Regierung

von Oberfranken, des Bezirks Oberfranken und des Landkreises

Bayreuth ist.

Geografische Lage von Bayreuth

Bayreuth, gelegen im südlichen Teil des Obermainischen

Hügellands, erstreckt sich beidseits

des Roten Mains, einem der beiden

Quellflüsse des Mains, südlich des Fichtelgebirges

und nördlich der Fränkischen Schweiz.

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Innerhalb des Stadtgebiets fließen weitere Gewässer wie die

Steinach, die Mistel (in Bayreuth als "Mistelbach" bekannt) und

der Sendelbach mit seinem historisch interessanten Seitenkanalsystem

Tappert. Der größte See in der Stadt ist der Röhrensee,

der vom Aubach gespeist wird.

Das Stadtzentrum von Bayreuth, nicht zu verwechseln mit dem

dezentral gelegenen Stadtteil Altstadt, liegt etwa 340 Meter

über dem Meeresspiegel (NHM) und damit mehr als 100 Meter

unterhalb der umgebenden Höhenzüge, die den Talkessel von

Bayreuth begrenzen. Die ursprüngliche Keimzelle der Stadt, der

heutige untere Markt, entwickelte sich strategisch günstig auf

einer flachen Anhöhe zwischen den Tälern des Roten Mains und

des Sendelbachs.

Der höchste Punkt in der Umgebung von Bayreuth ist der Sophienberg

im Süden mit 594 Metern über NHM. Weitere Anhöhen

sind der Schlehenberg, der Oschenberg, die Hohe Warte,

der Rote Hügel und der Buchstein. Der niedrigste Punkt im Stadtgebiet,

mit 325 Metern über NHM, befindet sich im Nordwesten

in der unteren Rotmainaue an der Grenze zu Heinersreuth.

Die topografische Lage in einem Talkessel wirkt sich positiv auf

das Klima in Bayreuth aus. Die Jahresmitteltemperatur beträgt

hier 8,3 °C, was auf das milde Klima der Region hinweist.

Geschichte: Eine Stadt der Kunst und

Musik

Die geologische und historische Erforschung

des Bayreuther Gebiets zeigt eine faszinierende

Reise durch die Ur- und Frühgeschichte.

Die ersten Funde in der Umgebung von Bayreuth, wie bei der

Bodenmühle, nahe Bindlach und auf der Neubürg, reichen bis

in die Jungsteinzeit zurück. Es gibt auch Hügelgräber in Orten

wie Eckersdorf, Görschnitz und am Pensen, die der Bronzezeit

zuzuordnen sind. Weitere Funde aus der Hallstattzeit sind am

Saaser Berg, am Sophienberg und bei Mistelgau zu finden. Interessanterweise

wurden 1992 am Fuße des Bindlacher Bergs Reste

einer keltischen Siedlung aus der Zeit um 400 v. Chr. entdeckt.

Schon im Frühmittelalter gab es an der Stelle der späteren

Burg Laineck eine Wehranlage. Ursprünglich war diese Anlage

eine Holz-Erde-Konstruktion im Blockbau-Stil. Später wurde sie

durch eine neue Holz-Erde-Mauer mit mächtigen Pfosten verstärkt.

In einer dritten Phase wurde diese Konstruktion durch

eine Trockenmauer aus Steinen ersetzt. Interessanterweise erinnern

besonders die erste und dritte Phase dieser Umwehrung an

slawische Bauweisen, da Slawen im frühen Mittelalter Teile von

Oberfranken besiedelten.

Die ostfränkische Kolonisation, durchgeführt von Adeligen und

freien Franken, erreichte das Zweimainland zu Beginn des 9.

Jahrhunderts. Unter den Schweinfurter Grafen breiteten sich

fränkische Siedler bis nach Mistelgau und Gesees aus, ein-

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schließlich Orten wie Obernschreez und Eckersdorf.

Die Gründung des Bistums Bamberg im Jahr 1007 leitete eine eigenständige

kulturelle Entwicklung der Region ein und markierte

einen Machtverlust der Schweinfurter Grafen. Durch die Heirat

von Gisela, der jüngsten Tochter von Otto III., mit Arnold aus der

Andechser Linie derer von Dießen kamen die Herzöge von Meranien

in die Bayreuther Region.

Die Stadtentwicklung von Bayreuth begann mit dem Bau eines

Straßenmarkts, der sich in eine karolingische Altstraße einfügte.

Dieser Markt wurde bald zum pulsierenden Herzen einer Siedlung,

deren Bewohner hauptsächlich Bauern waren. Zwischen

1200 und 1230 erhielt Bayreuth das Stadtrecht, und im Jahr 1231

wurde es erstmals als "civitas" (Stadt) in einer Urkunde erwähnt.

Zu dieser Zeit war die Plassenburg in Kulmbach die Residenz und

das Zentrum der Region. Die Stadt Bayreuth entwickelte sich daher

zunächst langsam und wurde oft von Katastrophen heimgesucht.

Im Jahr 1361 erhielten die Stadtherren von den fränkischen

Hohenzollern das Marktrecht. Dieses Marktrecht wurde

1370 als Vorbild für die Verleihung des Marktrechts an Neustadt

am Kulm angesehen. In den folgenden Jahren erlangte die Stadt

Privilegien wie das Münz- und Zollrecht, die Gerichtsbarkeit und

das Braumonopol.

Die Reformation erreichte Bayreuth bereits 1528, und die

Landesherren der fränkischen markgräflichen Gebiete schlossen

sich dem lutherischen Bekenntnis an. Markgraf Georg "der

Fromme" spielte eine wichtige Rolle in dieser Bewegung und war

persönlich mit Martin Luther bekannt. Die Reformation wurde

für die Bewohner von Bayreuth obligatorisch, aber erst im 18.

Jahrhundert brachte die Aufklärung mehr Toleranz gegenüber

Andersgläubigen.

Die Geschichte Bayreuths ist von Höhen und Tiefen geprägt, von

der Gründung bis zur Reformation und darüber hinaus. Hexenverfolgungen,

Kriege und Epidemien waren tragische Kapitel in

der Geschichte dieser Stadt, die sich dennoch immer wieder erholt

und weiterentwickelt hat.

Die Stadt Bayreuth erlebte im 17. Jahrhundert eine bedeutende

Veränderung, als sie wider Willen zur Residenzstadt wurde.

Dies geschah im Jahr 1603, als Markgraf Christian, der Sohn des

Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg, die Residenz von der

Plassenburg in Kulmbach nach Bayreuth verlegte, trotz anfänglichen

Widerstands des Stadtrats. Diese Veränderung brachte

eine neue Arbeitswelt mit sich, darunter Perückenmacher, Trüffeljäger

und Sänftenträger.

Im 18. Jahrhundert erlebte Bayreuth unter der Regentschaft

von Markgraf Friedrich und seiner Schwester Wilhelmine eine

kulturelle Blütezeit. Unter der Planung des Architekten Johann

Friedrich Graels wurden zahlreiche repräsentative Gebäude und

Anlagen errichtet, darunter das Markgräfliche Opernhaus und

das Neue Eremitage-Schloss. Dieser Zeitraum war geprägt von

einem aufwendigen Bauprogramm, das das Gesicht der Stadt

stark veränderte.

Im 19. Jahrhundert wurde das Fürstentum Bayreuth 1806 an

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Alexander Gresbek

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Bayern übergeben, nachdem Napoleon Bonaparte die Region

erobert hatte. Die Stadt wurde zur bayerischen Garnison und

Teil des Königreichs Bayern. Dies führte zu Veränderungen in der

Stadtverwaltung und der rechtlichen Stellung der Bevölkerung.

Die Industrialisierung begann in Bayreuth relativ spät, wobei die

Textilindustrie eine wichtige Rolle spielte. Die Stadt erhielt 1853

ihren Anschluss an das Eisenbahnnetz, was zu einer positiven

wirtschaftlichen Entwicklung beitrug. Die Textilindustrie und die

Brauereien waren die dominierenden Industriezweige.

Richard Wagner besuchte Bayreuth im Jahr 1870 und begann

seine Pläne für das Bayreuther Festspielhaus zu entwickeln. Die

Stadt unterstützte ihn in seinem Vorhaben und stellte ihm ein

Grundstück zur Verfügung, eine unbebaute Fläche außerhalb der

Stadt zwischen Bahnhof und Hoher Warte, den Grünen Hügel.

Gleichzeitig erwarb Wagner ein Grundstück am Hofgarten zum

Bau seines Wohnhauses, Haus Wahnfried. Das Festspielhaus

wurde 1876 eröffnet und machte Bayreuth zur ersten Festspielstadt

Europas.

Im 19. Jahrhundert wurde Bayreuth kurzzeitig von Preußen regiert,

kehrte aber bald unter bayerische Herrschaft zurück.

Die Stadt Bayreuth erlebte in den ersten Jahrzehnten des 20.

Jahrhunderts eine Zeit des Wandels, die von sozialen Unruhen,

politischen Spannungen und wirtschaftlichem Aufschwung geprägt

war. Von 1900 bis 1933, während der Weimarer Republik,

durchlief die Stadt bedeutende Veränderungen und Herausforderungen.

Das neue Jahrhundert brachte auch wirtschaftliche

und technologische Fortschritte nach Bayreuth.

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Im Jahr 1902 wurden ein städtisches Arbeitsamt und eine

Wärmehalle eröffnet. 1903 erschien die erste Ausgabe der

örtlichen SPD-Zeitung "Fränkische Volkstribüne". 1904 fand im

Stadtteil Kreuz das 6. Bayerische Arbeiter-Sängerbundfest statt,

bei dem über 5000 Besucher teilnahmen. 1910 gab es die erste

Maikundgebung der Bayreuther Arbeiterschaft. Die Motorisierung

begann langsam, das erste Auto kam 1900 nach Bayreuth.

1909 wurde ein von Pferden gezogener "Kehrichtwagen" für

die Müllabfuhr eingeführt, und einheitliche Müllkübel wurden

eingeführt. 1908 wurde das erste städtische Elektrizitätswerk am

Herzogmühle errichtet, und 1909 wurde eine Wasserleitung aus

dem Fichtelgebirge in Betrieb genommen.

Im kulturellen Bereich erlebte Bayreuth ebenfalls Veränderungen.

1908 wurde das erste Kino "Theater lebender Fotographien"

eröffnet, und 1909 überflog Ferdinand von Zeppelin die

Stadt mit einem Luftschiff.

Politisch fand 1919 der sogenannte "Speckputsch" statt, bei dem

die Arbeiter- und Soldatenräte vorübergehend die Macht übernahmen.

In den 1920er Jahren kam es zu einem Anstieg des Antisemitismus

in Bayreuth, und die Nationalsozialisten gewannen

an Einfluss.

1924 wurde am Festspielhaus erstmals die schwarz-weiß-rote

Fahne der Monarchie gehisst, und die NSDAP zog 1929 mit neun

Stadträten ins Rathaus ein. Mit der Machtergreifung Hitlers im

Jahr 1933 wurde Bayreuth zur Gauhauptstadt des NS-Gaus Bayerische

Ostmark und erlebte eine rasche Umgestaltung. Die Stadt

wurde zu einem wichtigen Zentrum des Nationalsozialismus. In

dieser Zeit wurden jüdische Geschäfte boykottiert, die Synagoge

geschändet und die jüdische Bevölkerung verfolgt. Die NSDAP

erlangte die Kontrolle über die Stadt und die örtlichen Institutionen.

Die Geschichte Bayreuths in der Weimarer Republik und

während der frühen Jahre des Nationalsozialismus spiegelt die

politischen, wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen wider,

die Deutschland insgesamt in dieser Zeit erlebte. Sie verdeutlicht

auch die aufkommenden Spannungen, die schließlich zum

Zweiten Weltkriegs führten. Die Nationalsozialisten führten architektonische

Umgestaltungsmaßnahmen in der Stadt Bayreuth

durch, um sie als Kultplatz der deutschen Musik und "Kulturwallfahrtsstätte"

gemäß ihrer Ideologie zu etablieren. Diese

Maßnahmen waren teilweise auf Hitlers enge Beziehungen zur

Familie Wagner und seine Bewunderung für Richard Wagner als

"deutschnationales Genie" zurückzuführen.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten begannen

sie in deutschen Städten, Repräsentationsbauten zu errichten,

und Bayreuth war keine Ausnahme. Die Entwicklung der Stadt

zu einem gesellschaftspolitischen Mittelpunkt erforderte immer

aufwändigere Bauprojekte. Im Februar 1939 erließ Hitler einen

Erlass, der die Durchführung städtebaulicher Maßnahmen

gemäß seinen Vorstellungen ermöglichte. Hans Reissinger, ein

Parteiarchitekt, der in Bayreuth ansässig war, übernahm die

Gesamtkonzeption und plante unter anderem den Bau eines

"Gauforums", was die Beseitigung von rund einhundert historischen

Gebäuden, darunter Teile des Neuen Schlosses, bedeutet

hätte. Die Umsetzung dieser Planungen wurde jedoch

durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im September 1939

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stark beeinflusst, da viele Ressourcen und Arbeitskräfte für den

Krieg benötigt wurden. Einige der geplanten Projekte wurden nie

umgesetzt, aber einige wurden trotzdem realisiert. Die Markgräfliche

Reithalle wurde zur Ludwig-Siebert-Festhalle umgebaut,

und am Luitpoldplatz wurden das Haus der Deutschen Erziehung

und das Haus der deutschen Kurzschrift errichtet. Die geplante

Umgestaltung des Richard-Wagner-Festspielhauses im Stil einer

antiken Akropolis wurde jedoch nicht durchgeführt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Bayreuth zur

amerikanischen Besatzungszone, und die Stadt durchlief eine

Reihe von Veränderungen:

1. Displaced Persons (DPs): Im Juni 1945 gab es in Bayreuth 5038

Displaced Persons (DPs), die in drei Lagern untergebracht waren.

Diese DPs waren heimatlose Menschen, darunter Polen,

Ukrainer, Russen und Juden, die während des Krieges ihre Heimat

verloren hatten. Die Lager wurden von der UNRRA (United

Nations Relief and Rehabilitation Administration) betreut.

2. Stadtentwicklung und Politik: Die Stadt Bayreuth entwickelte

sich zu einem wichtigen Zentrum für die Aufnahme von Vertriebenen

und Flüchtlingen. Die Wohnungssituation war anfangs

schwierig, da viele Wohnungen durch den Krieg zerstört

waren. Einige Stadtviertel wurden von der Besatzungsmacht

requiriert, was die Wohnungsnot verschärfte. Die Zahl der

Displaced Persons in der Stadt blieb bis Mai 1949 hoch.

3. Wirtschaftliche Erholung: Trotz der schwierigen Bedingungen

nach dem Krieg gab es in Bayreuth auch positive wirtschaftliche

Entwicklungen. Neue Betriebe wurden gegründet, darunter

einige von Vertriebenen. Die Stadt erlebte einen Aufschwung

in verschiedenen Branchen, darunter die Gründung von Unternehmen

wie British American Tobacco (BAT) und Grundig.

4. Kulturelle Entwicklungen: Das kulturelle Leben in Bayreuth

begann sich wieder zu entwickeln. Die Stadt richtete

Festspiele aus, darunter die ersten Richard-Wagner-Festspiele

nach dem Krieg. Auch das Bildungssystem wurde mit der

Gründung der Universität Bayreuth im Jahr 1975 gestärkt.

5. Politische Veränderungen: Die politische Landschaft in

Bayreuth änderte sich, und die SPD wurde zur führenden

politischen Kraft. Die CSU gewann jedoch an Einfluss

und gewann 1957 sogar das Direktmandat. Die Stadt geriet

in den 1960er und 1970er Jahren aufgrund des Aufstiegs

rechtsextremer Parteien wie der NPD in die Schlagzeilen.

6. Städteplanung und Modernisierung: In den 1960er und

1970er Jahren führte die Stadt umfangreiche Modernisierungs-

und Abrissarbeiten durch, um Platz für moderne

städtebauliche Entwicklungen zu schaffen. Dies

führte zur Vernichtung großer Teile der historischen

Bausubstanz und zur Umgestaltung der Innenstadt.

7. Partnerschaft mit Annecy: Im Sommer 1966 wurde die Partnerschaft

zwischen Bayreuth und Annecy, Frankreich, besiegelt.

Dies war symbolisch, da Annecy als Zentrum der

Résistance und Bayreuth als ehemalige Hochburg der Nationalsozialisten

unterschiedliche Geschichten hatten.

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8. Universitätsgründung: Die Gründung der Universität Bayreuth

im Jahr 1975 war ein Meilenstein für die Stadt und trug zur

Stärkung des Bildungssystems und der Wirtschaft bei.

In den Jahren 2000 bis 2009 wurde das Markgräfliche Opernhaus

in Bayreuth zum Schauplatz des jährlichen Musikfestivals

"Bayreuther Barock". Dieses kulturelle Ereignis bot Liebhabern

barocker Musik eine einzigartige Erfahrung. Im Jahr 2019 beschloss

der Stadtrat, die Bayreuther Barockfestspiele ab September

2020 wieder als alljährliches Event zu unterstützen, was die

Kultur in Bayreuth weiter belebte.

Ein technologischer Meilenstein ereignete sich 2002, als Bayreuth

zur ersten Stadt in Bayern wurde, in der eine Glasfaserstrecke für

schnelles Internet in Betrieb ging. Dies stärkte die wirtschaftliche

und technologische Entwicklung der Stadt.

Bayreuth trat 2005 der Metropolregion Nürnberg bei, was die

Zusammenarbeit und das Wachstum in der Region förderte. Im

Jahr 2006 wurde Michael Hohl von der CSU zum ersten Mal zum

Oberbürgermeister von Bayreuth gewählt. Nach einer sechsjährigen

Amtszeit folgte ihm 2012 Brigitte Merk-Erbe von der

Bayreuther Gemeinschaft (BG) nach, die mit den Stimmen von

SPD und Bündnis 90/Die Grünen gewählt wurde. Im Mai 2020

wurde mit Thomas Ebersberger erneut ein Politiker der CSU zum

Oberbürgermeister gewählt.

Die Stadt führte 2007 erstmals ein Jugendparlament ein, bestehend

aus zwölf Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren. Ende

Oktober desselben Jahres wurde die neue Zentrale Omnibushaltestelle

(ZOH) am Hohenzollernplatz eröffnet und in Betrieb genommen,

was die Mobilität in der Stadt verbesserte.

Ein kulturelles Highlight war das Gastspiel des Israel Chamber

Orchestra in der Stadthalle im Juli 2011, das das erste Gastspiel

eines israelischen Orchesters in Bayreuth markierte. Im selben

Jahr lehnte der Stadtrat jedoch einen Antrag zur Verlegung von

Stolpersteinen ab.

Ein bedeutender Moment in der Geschichte von

Bayreuth war die Ernennung des Markgräflichen Opernhauses

zum UNESCO-Weltkulturerbe im Juni 2012.

Unter dem Motto "Franken im Ohr" fand 2013 der zentrale Festakt

zum 8. Tag der Franken statt, begleitet von der Einweihung

der Mikwe im Garten der Synagoge. Bis 2018 wurde das Gebäude

umfassend saniert. Die bayerische Landesgartenschau fand

2016 in Bayreuth statt und zog zahlreiche Besucher an.

Ein unerwarteter Vorfall war der Rohrbruch im Februar 2019, der

die Wasserversorgung aus dem Hochbehälter Hohe Warte unterbrach

und viele Haushalte in Bayreuth vorübergehend ohne

Wasser ließ.

Der Schutz historischer Gebäude stand im Mittelpunkt einer

Entscheidung des Stadtrats im Oktober 2019, als der Gebrauch

von Feuerwerkskörpern in der Innenstadt für die Silvesternacht

verboten wurde. Die COVID-19-Pandemie zwang zur Absage der

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Richard-Wagner-Festspiele im Jahr 2020.

Die Umgestaltung der Fußgängerzone Maximilianstraße, die

2008 begann, wurde im November 2020 mit dem letzten Abschnitt

zwischen der Kanzleistraße und dem Sternplatz abgeschlossen.

Archäologische Untersuchungen enthüllten die Geschichte

des "Oberen Tors," einer Torburg mit drei Toren und zwei

dazwischenliegenden Gräben, die nach 1730 abgerissen wurde.

Im Jahr 2020 entwickelte das Stadtgartenamt ein insektenfreundliches

Mähkonzept für städtische Grünflächen und Straßenbegleitflächen,

um die Biodiversität zu fördern.

Schließlich fand im Juli 2022 in Bayreuth erstmals eine Veranstaltung

anlässlich des Christopher Street Days statt, darunter

ein Demonstrationszug durch die Innenstadt und eine Kundgebung

vor dem Alten Schloss. Dies unterstreicht das Bestreben

der Stadt, Vielfalt und Inklusion zu fördern.

Das Bayreuther Festspielhaus

Die Top Sehenswürdigkeiten

Bayreuth, eine Stadt, die untrennbar mit dem Namen Richard

Wagner verbunden ist, beherbergt eines der bedeutendsten kulturellen

Juwelen der Welt - das Bayreuther Festspielhaus. Dieses

außergewöhnliche Theater, das im 19. Jahrhundert speziell für

die Aufführung der Werke Richard Wagners erbaut wurde, zieht

Musikliebhaber und Kulturbegeisterte aus aller Welt an. Hier

tauchen wir tiefer in die Faszination dieses historischen Gebäudes

ein.

Das Bayreuther Festspielhaus ist nicht nur für seine künstleri-

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Alexander Gresbek

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sche Bedeutung bekannt, sondern auch für seine einzigartige

Architektur. Es wurde nach den genauen Vorstellungen Richard

Wagners gestaltet, um eine akustische Perfektion zu erreichen.

Der berühmte Komponist war persönlich in die Planung und den

Bau des Theaters involviert und überwachte jedes Detail.

Das Ergebnis ist ein Meisterwerk, das bis heute als eines der

besten Opernhäuser der Welt gilt. Das Festspielhaus ist das Herzstück

der Richard-Wagner-Festspiele, die alljährlich von Mai bis

August stattfinden. Diese Festspiele sind eines der wichtigsten

Kulturereignisse weltweit und ziehen Musikliebhaber aus aller

Welt an. Ein Besuch in Bayreuth und im Festspielhaus ist eine

Reise in die Welt der Musik und eine Hommage an das Erbe eines

der größten Komponisten aller Zeiten.

Im Garten des Festspielhauses findet sich eine Büste Richard

Wagners, umgeben von den sogenannten "verstummten Stimmen"

jüdischer Musiker und Sänger. Dieses Denkmal erinnert

an die dunkle Vergangenheit Bayreuths während des Nationalsozialismus.

Unter der Führung der Wagner-Familie und mit Unterstützung

der Nazis wurden jüdische Künstler und Musiker aus

dem Bayreuther Festspielhaus verbannt.

Diese "verstummten Stimmen" symbolisieren das Leiden und die

Verfolgung dieser Künstler und erinnern daran, wie wichtig es

ist, die Geschichte und die Lehren aus der Vergangenheit nicht

zu vergessen.

Die Bayreuther Festspiele: Eine Ode an die Musik und das

Erbe von Richard Wagner

Die Bayreuther Festspiele, auch als Richard-Wagner-Festspiele

bekannt, sind eines der renommiertesten Musikfestivals der

Welt. Sie finden jährlich in der kleinen bayerischen Stadt

Bayreuth statt und sind ausschließlich den Werken des berühmten

deutschen Komponisten Richard Wagner gewidmet. Dieses

Festival hat eine reiche Geschichte, eine einzigartige kulturelle

Bedeutung und zieht Musikliebhaber, Künstler und Intellektuelle

aus aller Welt an.

Die Bayreuther Festspiele wurden von Richard Wagner selbst

ins Leben gerufen und sind eng mit seinem Namen verbunden.

Wagner, der als einer der einflussreichsten Komponisten des

19. Jahrhunderts gilt, hatte eine Vision von einem einzigartigen

Opernfestival, das seinen Werken gewidmet sein sollte. Um

diese Vision zu verwirklichen, suchte er nach einem geeigneten

Veranstaltungsort und fand ihn schließlich in Bayreuth, wo er das

Bayreuther Festspielhaus erbauen ließ.Das Festspielhaus, ein ar-

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chitektonisches Meisterwerk, wurde speziell für die Aufführung

von Wagners Opern konzipiert. Es zeichnet sich durch seine

einzigartige Akustik und das Fehlen einer herkömmlichen Orchestergrube

aus, wodurch die Musik aus dem Graben unterhalb

der Bühne emporsteigt und die Sänger unterstützt. Dieses innovative

Design war seiner Zeit weit voraus und prägt noch heute

die Aufführungen in Bayreuth.

Die Bayreuther Festspiele bieten ein einzigartiges kulturelles Erlebnis.

Im Mittelpunkt steht die Musik von Richard Wagner, die

in ihrer epischen und emotionalen Tiefe unvergleichlich ist. Die

Festspiele sind bekannt für ihre sorgfältig ausgewählten Besetzungen

und erstklassigen Dirigenten, die Wagners Meisterwerke

auf höchstem Niveau interpretieren.

Eine Besonderheit der Bayreuther Festspiele ist, dass sie als

"Grüne Hügel" bekannt sind. Das bedeutet, dass es keine festen

Bühnenbilder oder aufwändigen Kostüme gibt. Stattdessen

konzentriert sich die Inszenierung auf die Musik und die Darstellung

der Charaktere. Dieser Ansatz ermöglicht es den Zuschauern,

sich voll und ganz auf die Musik und die Handlung zu konzentrieren.

Die Bayreuther Festspiele waren und sind immer noch ein Familienunternehmen.

Nach dem Tod von Richard Wagner übernahm

sein Sohn Siegfried die Leitung der Festspiele und trug zu ihrer

Weiterentwicklung bei. Später wurde die Leitung von Siegfrieds

Frau Winifred Wagner übernommen, die das Festival durch

schwierige Zeiten führte, einschließlich der Zeit des Nationalsozialismus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Leitung der Festspiele

von Wieland und Wolfgang Wagner, den Söhnen von Siegfried

und Winifred, übernommen. Die beiden Brüder modernisierten

die Inszenierungen und öffneten die Festspiele für ein internationales

Publikum. Nach dem Tod von Wolfgang Wagner im Jahr

2010 übernahm dessen Tochter Katharina Wagner die Leitung

der Bayreuther Festspiele und führte das Erbe der Familie fort.

Die Bayreuther Festspiele haben eine immense Bedeutung für

die Musikwelt. Sie sind nicht nur ein Ort der Aufführung von

Wagners Werken, sondern auch ein Ort der Forschung und Interpretation.

Viele der besten Wagner-Interpreten und Dirigenten

haben auf der Bayreuther Bühne ihre Karriere begonnen oder

verfeinert.

Die Festspiele haben auch einen bedeutenden Einfluss auf die

Interpretation von Wagners Musik und die Entwicklung des Wagnerianischen

Gesangs. Die einzigartige Akustik des Festspielhauses

erfordert eine besondere Technik von Sängern, die als

"Bayreuther Stil" bekannt ist.

Die Begrenzung der Aufführung auf Werke von Richard Wagner

und die Tradition des Festspielhauses bedeuten, dass das Festival

nicht immer mit den neuesten Trends in der Opernwelt

Schritt halten kann. Dennoch bleibt die Bayreuther Festspiele

eine Pilgerstätte für Wagner-Liebhaber aus aller Welt. Die Nachfrage

nach Karten übersteigt oft das Angebot, und die Festspiele

haben eine treue Anhängerschaft, die Jahr für Jahr zurückkehrt.

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Die Eremitage

Die Eremitage in Bayreuth ist eine historische Parkanlage, die ab

1715 entstand und zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten

der Stadt gehört. Die Anlage umfasst das Alte Schloss, das Neue

Schloss mit der Orangerie und dem Sonnentempel sowie weitere

kleinere Gebäude. (Sie ist in drei Hauptbereiche unterteilt:

einen Landschaftspark, einen geometrisch gestalteten Barockgarten

und einen wilderen, waldigen Bereich. Die Eremitage ist

offiziell auch ein eigener Ortsteil innerhalb der Stadt Bayreuth.

Der Landschaftspark der Eremitage ist ein herausragendes

Beispiel des Rokoko-Gartenbaus des 18. Jahrhunderts. Er zeichnet

sich durch seine Vielfalt aus und enthält Elemente wie eine

Grotte, künstliche Ruinen in Form eines Ruinentheaters aus dem

Jahr 1743, ein antikes Grabmal, die Eremitage für Markgraf Friedrich

III. und eine inzwischen verlorene Eremitage für Markgräfin

Wilhelmine. Es gibt auch zahlreiche Brunnen und versteckte

Bereiche, die ständig neue Ausblicke und Eindrücke bieten, was

die romantische Gartenkunst antizipiert.

Der geometrische Barockgarten ist in verschiedene Bereiche

mit Hecken, Alleen und Wasseranlagen unterteilt und wird von

dichtem Laubwald halbkreisförmig umgeben. Wilhelmine integrierte

traditionelle Elemente des Barock, wie Laubengänge,

Wasserspiele und Heckenparzellen, behielt jedoch nicht die übliche

barocke Symmetrieachse bei. Stattdessen sind die verschiedenen

Teile des Gartens frei angeordnet, was einen einzigartigen

und abwechslungsreichen Charakter schafft.

Das Alte Schloss

Das Alte Schloss ist ein bedeutendes Bauwerk in der historischen

Parkanlage Eremitage östlich des Stadtteils St. Johannis in

Bayreuth, Oberfranken, Bayern. Es sollte nicht mit dem Alten

Schloss in der Innenstadt von Bayreuth verwechselt werden.

Die Geschichte des Alten Schlosses reicht bis ins 17. Jahrhundert

zurück. Ursprünglich war das Waldgelände, auf dem sich die Eremitage

befindet, im kirchlichen Besitz und wurde 1616 von den

Bayreuther Markgrafen erworben. Ab 1664 ließ Markgraf Christian

Ernst hier einen Tier- und Jagdgarten sowie ein "Grott- und

Brunnenhaus" errichten.

Das Alte Schloss selbst wurde ab 1715 auf Anweisung von Markgraf

Georg Wilhelm als Lusthaus erbaut. Es wurde als Vierflügelanlage

konzipiert und verfügte über Eremitenwohnungen in den

Ost- und Westflügeln sowie einen Festsaal im Nordflügel. Die Eremitage

war für den Markgrafen und einige wenige Höflinge reserviert,

die dort ein Eremitenleben führten, indem sie tagsüber

in den Eremitenhäuschen im Wald verweilten und sich abends

im Schloss trafen.

Im Jahr 1735 schenkte Markgraf Friedrich seiner Frau Wilhelmine

die Eremitage, und sie ließ das Schloss erweitern, wobei die

Struktur weitgehend beibehalten wurde. Wilhelmine fügte jedoch

der Nordseite des Schlosses jeweils fünf Räume hinzu, um

Markgraf und Markgräfin jeweils ein eigenes Appartement zur

Verfügung zu stellen. Die Fassade mit ihrem Ruinencharakter blieb

erhalten. Unter den von Wilhelmine hinzugefügten Räumen

befanden sich das Japanische Kabinett, das Musikzimmer und

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das Chinesische Spiegelscherbenkabinett.

Im 19. Jahrhundert wurde die Eremitage von verschiedenen Mitgliedern

der bayerischen Königsfamilie als Ferienaufenthalt genutzt.

In den Jahren 1928 bis 1935 erfolgte eine Restaurierung

des Alten Schlosses, die jedoch teilweise die historische Substanz

veränderte. Von 2005 bis 2009 wurde eine weitere umfassende

Restaurierung durchgeführt, die es heute ermöglicht, das Alte

Schloss im Rahmen von Führungen zu besichtigen.

Das Neue Schloss

Das Neue Schloss ist eines der beiden Schlösser in der historischen

Parkanlage Eremitage östlich des Ortsteils Sankt Johannis

in Bayreuth, Oberfranken.

Es sollte nicht mit dem ab 1753 erbauten Neuen Schloss in der

Innenstadt von Bayreuth verwechselt werden.

Eine bemerkenswerte Eigenschaft dieses Schlosses ist die farbenfrohe

Gestaltung seiner Außenwände, die durch die Verwendung

von Steinen, Kristallen und Glasstücken in einer Art Mosaik

entstanden ist.

Die Geschichte des Neuen Schlosses ist eng mit der Eremitage

und den Bayreuther Markgrafen verbunden. Ursprünglich war es

als Orangerie konzipiert und wurde zwischen 1749 und 1753 errichtet.

Es besteht aus einem runden Mittelbau und zwei seitlich

angeordneten Zirkelbauten, die nicht miteinander verbunden

sind. Vor dem Schloss erstreckte sich ein großes Bassin mit Wasserspielen,

das als "Obere Grotte" bekannt ist.

Die Bauausführung wurde dem Marquis de Montperny übertragen,

der die erforderlichen Mittel selbst beschaffte.

Nach der Fertigstellung der Orangerie wurden die Zirkelbauten

zu einem Wohnschloss umgebaut. Die Fassaden der Zirkelbauten

zeigten vorgelagerte Arkaden mit zehn Rundbögen. Die

nordseitigen Stirnseiten wurden erweitert, und einige Räume

erhielten Außenmauern und Fenster, darunter das Schlafzimmer

der Markgräfin Wilhelmine. Das westliche "Herrenflügel" blieb

unverändert. Das Mittelgebäude, oft als "Sonnentempel" bezeichnet,

verfügt über ein achteckiges Äußeres mit einer auffälligen

Kuppel, die von einer vergoldeten Quadriga gekrönt ist.

Besonders bemerkenswert sind die Außenwände des Schlosses,

die im Stil der Grottenarchitektur gestaltet sind und mit Quarzkristallen,

Karneolsteinen und anderen Materialien bedeckt sind.

Diese Wandgestaltung, die das Sonnenlicht reflektiert, war von

der antiken römischen Architektur inspiriert und wurde durch

die Grand Tour in Europa bekannt. Die verwendeten Materialien

stammten hauptsächlich aus der Region um Bayreuth.

Das Neue Schloss wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt,

als amerikanische Flugzeuge es bombardierten. Der Wiederaufbau

erfolgte nur äußerlich, und die Innenräume wurden nicht rekonstruiert.

Im Jahr 1969 wurde auf dem Sonnentempel wieder

eine Quadriga installiert. Heute beherbergt der östliche Zirkelbau

des Schlosses einen gastronomischen Betrieb.

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den Reisenden ermöglichten, die verschiedenen Facetten Europas

kennenzulernen.

Die Länder, die auf der Grand Tour besucht wurden, waren sorgfältig

ausgewählt. Italien, insbesondere Rom, war ein Höhepunkt

der Reise, da es als Zentrum der antiken Kultur und der Renaissance-Kunst

galt. Hier konnten die jungen Reisenden die Werke

großer Künstler wie Leonardo da Vinci, Michelangelo und Rafael

bewundern und die architektonischen Wunder der Stadt erkunden.

Die Grand Tour

Die “Grand Tour” war zweifellos eine der faszinierendsten

Bildungstraditionen in der Geschichte Europas. Sie wurde

hauptsächlich von wohlhabenden jungen Menschen aus adligen

oder wohlhabenden Familien des 17. bis 19. Jahrhunderts

unternommen. Diese Reisen führten sie auf eine aufregende

und lehrreiche Reise durch einige der faszinierendsten Länder

des Kontinents, darunter Frankreich, Italien, die Schweiz und

Deutschland.

Das Hauptziel der Grand Tour bestand darin, den Horizont der

jungen Aristokraten zu erweitern und ihnen eine umfassende

Bildung zu bieten. Es ging nicht nur um das Studium von Büchern

und Theorien, sondern auch um das direkte Erleben und Verstehen

von Kunst, Kultur und Geschichte. Diese Reisen dauerten in

der Regel mehrere Jahre und umfassten viele Stationen, die es

Aber die Grand Tour beschränkte sich nicht nur auf Italien. Die

Reisenden machten Halt in Frankreich, um die französische Kultur

und Gesellschaft zu erleben. Die Schweiz bot eine atemberaubende

natürliche Landschaft und Gelegenheiten für alpine

Abenteuer. Deutschland, mit seinen historischen Städten und

kulturellen Schätzen, war ebenfalls ein wichtiger Teil der Reise.

Die Grand Tour war nicht nur eine Bildungsreise, sondern auch

eine soziale Erfahrung. Die jungen Reisenden knüpften Kontakte

zu Gleichaltrigen aus anderen Ländern, tauchten in verschiedene

Kulturen ein und erweiterten ihr soziales Netzwerk. Diese

Reisen trugen dazu bei, das europäische Bewusstsein zu fördern

und den Austausch von Ideen und Wissen zu fördern.

Die Tradition der Grand Tour verblasste im 19. Jahrhundert allmählich,

als die Welt sich veränderte und Reisen einfacher und

zugänglicher wurden. Dennoch bleibt sie ein faszinierendes Kapitel

in der Geschichte der Bildung und des kulturellen Austauschs.

Die Idee, junge Menschen auf eine Entdeckungsreise durch

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Europa zu schicken, um ihre Bildung zu bereichern und ihre Perspektive

zu erweitern, ist ein Erbe, das bis heute weiterlebt.

Das Neue Schloss mit Hofgarten

Das Neue Schloss in Bayreuth wurde ab 1753 errichtet, um die

bisherige Residenz, heute als Altes Schloss bekannt, zu ersetzen,

die durch ein Feuer im Januar 1753 größtenteils zerstört worden

war. Es wurde im Wesentlichen 1758 fertiggestellt. Bayreuth war

seit 1604 Residenzstadt des Fürstentums Bayreuth. Der Bau erfolgte

während der Herrschaft des Markgrafenpaars Friedrich

III. und Wilhelmine von Preußen. Aufgrund der bereits hohen

Kosten für den Bau des Opernhauses und des Neuen Schlosses

in der Eremitage musste der Hofbaumeister Joseph Saint-Pierre

den Bau des Neuen Schlosses möglichst schnell und sparsam

durchführen. Dies führte zur Integration mehrerer bereits bestehender

oder im Bau befindlicher Gebäude in die Bausubstanz

des Schlosses.

Das Neue Schloss ist ein herausragendes Beispiel des sogenannten

Bayreuther Rokokos. Obwohl es nicht die Größe einiger

anderer europäischer Residenzen erreicht, zählt es dennoch zu

den Hauptwerken der deutschen Architektur des 18. Jahrhunderts.

Das Schloss enthält eine bemerkenswerte Innenausstattung,

darunter Stuckaturen, Wandvertäfelungen, Parkettböden,

Türen und vieles mehr, die größtenteils im Originalzustand erhalten

sind. Die Räume sind teilweise mit Originalmöbeln und

Gemälden ausgestattet.

Zu den Besonderheiten des Schlosses gehören der Festsaal, der

mit aufwändigem Goldstuck und hoheitsvollen Pilastern gestaltet

ist, sowie das sogenannte Palmenzimmer. Das Schloss enthält

auch das Spiegelscherbenkabinett, das Musikzimmer und die

Apartments des Markgrafenpaares, die interessante Einblicke in

die diplomatischen Beziehungen der fränkischen Hohenzollern

während der Kriege von Friedrich II. gegen Maria Theresia und

Franz I. Stephan bieten.

Das Neue Schloss Bayreuth war nicht nur eine königliche Residenz,

sondern auch ein Ort von historischer Bedeutung, an dem

wichtige politische Persönlichkeiten, darunter Napoleon Bonaparte,

verweilten. Während des Ersten Weltkriegs wurde es als

Lazarett genutzt. Im Jahr 1921 wurde das Neue Schloss Bayreuth

Teil des Erbes der deutschen Geschichte, als es von der Weimarer

Republik übernommen wurde. In den folgenden Jahrzehnten

wurden verschiedene Restaurierungs- und Erhaltungsarbeiten

durchgeführt, um die historische Pracht des Schlosses zu bewahren.

Während des Zweiten Weltkriegs blieb das Neue Schloss Bayreuth

größtenteils von Schäden verschont, obwohl die Stadt Bayreuth

einige Luftangriffe erlebte. Die Nachkriegsjahre brachten jedoch

neue Herausforderungen mit sich, als Deutschland in Ost und

West geteilt wurde. Bayreuth lag in der sowjetischen Besatzungszone,

und das Schloss wurde von sowjetischen Truppen beschlagnahmt

und als Hauptquartier genutzt. In dieser Zeit wurde

ein Großteil der wertvollen Innenausstattung des Schlosses entfernt

und nach Russland gebracht, was zu erheblichen kulturellen

und auch finanziellen Verlusten führte.

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Erst nach dem Ende der sowjetischen Besatzung und der Gründung

der Bundesrepublik Deutschland konnte das Neue Schloss

Bayreuth wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht

werden. Es wurde sorgfältig restauriert und die verlorenen

Kunstwerke wurden teilweise durch Reproduktionen ersetzt.

Heute dient das Schloss als Museum und beherbergt eine beeindruckende

Sammlung von Kunst und historischen Artefakten aus

der Bayreuther Geschichte.

Das Neue Schloss ist nicht nur ein architektonisches Juwel, sondern

auch ein Zeugnis der wechselvollen Geschichte Bayreuths

und Deutschlands. Besucher können die prächtigen Räume

erkunden und die kulturelle Bedeutung dieses Ortes erleben, der

einst von Königen und politischen Größen frequentiert wurde.

Es bleibt ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt Bayreuth und ein

Fenster in die reiche Vergangenheit dieser Region.

Das Markgräfliche Opernhaus

Inmitten der malerischen Stadt Bayreuth verbirgt sich ein wahres

Juwel der Barockarchitektur und Kultur - das Markgräfliche

Opernhaus. Das Markgräfliche Opernhaus mag auf den ersten

Blick schlicht und unscheinbar wirken, aber sein wahres Wunder

verbirgt sich hinter seinen Türen. Es ist das einzige erhaltene

freistehende barocke Hoftheater der Welt und wurde 1744 bis

1748 unter der Schirmherrschaft von Markgräfin Wilhelmine von

Bayreuth erbaut. Die Architektur dieses Theaters ist ein wahres

Meisterwerk, das die Eleganz und Pracht des Barocks in ihrer

vollen Pracht widerspiegelt. Das Markgräfliche Opernhaus in

Bayreuth ist nicht nur ein nationales Wahrzeichen, sondern auch

ein weltweit anerkanntes Juwel der Kultur und Architektur. Im

Jahr 2012 wurde das Theater von der UNESCO in die Liste des

Weltkulturerbes aufgenommen. Es ist ein Symbol für die Liebe

zur Musik, zur Kunst und zur Kultur.

Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, eine bemerkenswerte

Persönlichkeit ihrer Zeit, spielte eine entscheidende Rolle bei

der Entstehung des Opernhauses. Sie war eine leidenschaftliche

Förderin von Kunst und Kultur und setzte sich dafür ein, Bayreuth

zu einem Zentrum für Musik und Theater zu machen. Unter ihrer

Schirmherrschaft wurde das Markgräfliche Opernhaus erbaut,

und sie selbst wirkte als treibende Kraft, wobei das Opernhaus

nur als Ort für musikalische Aufführungen, sondern auch als

Bühne für eine Vielzahl von Künsten und kulturellen Veranstaltungen

diente. Ein Besuch im Markgräflichen Opernhaus ist wie

eine Reise zurück in die Welt des Barocks. Die opulenten Dekorationen,

die kunstvollen Fresken und die erstaunliche Akustik des

Theaters versetzen die Besucher in eine andere Zeit, hier kann

man die Leidenschaft für die Künste spüren, die das Zeitalter der

Aufklärung geprägt haben.

Das Alte Schloss

Heute ist das Gebäude an der Maximilianstraße Teil der Historischen

Innenstadt und dient seit 1953 als Sitz des Finanzamts.

Es ist nicht zu verwechseln mit dem Alten Schloss in der

Bayreuther Eremitage. Das Alte Schloss von Bayreuth, ein im-

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posantes Bauwerk aus dem Jahr 1715, erzählt die Geschichte

einer vergangenen Ära. Es wurde unter der Herrschaft von Markgraf

Georg Wilhelm erbaut und spiegelt den prächtigen Lebensstil

des damaligen Adels wider. Das Alte Schloss in Bayreuth ist

ein historisches Bauwerk, das von großer kultureller Bedeutung

ist. Von 1603 bis 1753 diente es als Residenz der Markgrafen von

Brandenburg-Bayreuth und zeugt von der Pracht und dem Glanz

des bayrischen Adels aus vergangenen Jahrhunderten.

Die Schlossanlage selbst beeindruckt nicht nur durch ihre Architektur,

sondern auch durch die Fülle historischer Schätze, die

sie beherbergt. Ein besonderer Höhepunkt innerhalb des Alten

Schlosses ist zweifellos die Schlosskirche. Diese Kirche, die im

Rahmen des Schlosses steht, ist nicht nur ein Ort von religiöser

Bedeutung, sondern auch ein wahrhaftiges Schatzhaus historischer

Kunstwerke. In ihr wurde im Jahr 1758 der berühmte

Dichter Jean Paul Friedrich Richter getauft. Die Kirche selbst

beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Kunstschätzen,

darunter Gemälde, Skulpturen und religiöse Artefakte. Dieser

Ort führt die Besucher in die Vergangenheit und ermöglicht es

ihnen, die künstlerische und religiöse Geschichte Bayreuths zu

erleben.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war die Frage der Wiederherstellung

des Alten Schlosses in Bayreuth umstritten. Es

gab Befürworter des Abrisses der Ruine, und sogar im November

1951 wurde der Vorschlag diskutiert, an dieser Stelle eine

direkte Straßenverbindung vom Bahnhof zur Maximilianstraße

zu schaffen. Schließlich entschied sich der Freistaat Bayern für

den Wiederaufbau des Schlosses. Dieser Wiederaufbau erfolgte

in den Jahren 1950 bis 1954, und das Richtfest wurde im Oktober

1952 gefeiert. Der westliche Teil des Schlosses konnte 1953

bezogen werden, während der östliche Teil ein Jahr später fertiggestellt

wurde.

In den folgenden Jahren wurden die Räumlichkeiten im zweiten

Stock des Schlosses durch das Landbauamt (bis November 1974)

und das Rechnungsprüfungsamt (bis September 1975) genutzt.

Seit Oktober 1975 hat nur noch das Finanzamt seine Büros in

den West- und Nordflügeln des Schlosses.

Der Ehrenhof des Schlosses konnte bis Dezember 1991 als Parkplatz

genutzt werden. In den 1990er Jahren wurden mehrere

Abteilungen des Finanzamts in einen Neubau der Energieversorgung

Oberfranken verlagert, der sich an der Stelle des ehemaligen

"Stenohauses" am Luitpoldplatz befindet. Im Jahr 1998

wurde ein 21 Meter langer Übergang ("Steuersteg") zwischen

dem Alten Schloss und dem heute als "Schlossgalerie" bezeichneten

neuen Gebäude eröffnet.

Eine weitere interessante Facette des Alten Schlosses ist der

Schlossturm. Dieser achteckige Turm diente ursprünglich als

Geschützplattform zur Verteidigung von Stadt und Schloss. Das

Besondere am Schlossturm ist, dass sich um den Wendelaufgang

für Fußgänger im Turmkern eine stufenlose Straße für den Lastenverkehr

windet. Im Jahr 1960 wurde der Schlossturm zum

Glockenturm der rund 150 Jahre jüngeren Schlosskirche. Auf der

Spitze des Turms befindet sich ein goldenes Kreuz, das im Jahr

1964 angebracht wurde. Die Installation des Kreuzes erfolgte eigenmächtig

durch den katholischen Stadtpfarrer und führte zu

Diskussionen mit dem Stadtrat, der dagegen Einwände erhob.

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Der Hofgarten von Bayreuth

Der Hofgarten von Bayreuth ist eine malerische Oase der Ruhe

und Schönheit, die Besucher entlang eines sanften Flusslaufs

zum Neuen Schloss führt. Dieser Garten ist ein wahres Juwel

in der Stadt und bietet eine perfekte Gelegenheit, um sich zu

entspannen und die Pracht der Natur zu genießen.

Der Hofgarten erstreckt sich entlang des Ufers eines ruhigen

Gewässers und führt die Besucher auf einem bezaubernden Spaziergang

zum Neuen Schloss von Bayreuth. Der Klang des Wassers

und das Grün der umliegenden Bäume schaffen eine friedliche

Atmosphäre, die perfekt ist, um dem hektischen Treiben des

Alltags zu entfliehen. Der Garten ist auch ein beliebter Treffpunkt

für Einheimische und Touristen gleichermaßen, die hier picknicken,

lesen oder einfach nur die Stille genießen.

Die Stadtkirche Heilig Dreifaltigkeit

Die Stadtkirche Heilig Dreifaltigkeit ist das größte religiöse Gebäude

in Bayreuth und erhebt sich majestätisch in der historischen

Innenstadt. Die Türme der Kirche erreichen eine beeindruckende

Höhe von 50 Metern und ragen über die Dächer der umliegenden

Gebäude hinaus. Dieses sakrale Wahrzeichen spiegelt die

tiefe religiöse Tradition der Stadt wider und beeindruckt durch

seine imposante Architektur.

Bedeutung in der Welt der Musik und Kultur. Hier lebte der

berühmte Komponist Richard Wagner von 1874 bis 1883, und

heute beherbergt das Gebäude das Richard-Wagner-Museum.

Es ist nicht nur ein Wohnhaus, sondern auch ein Ort, der einen

tiefen Einblick in das Leben und Schaffen dieses musikalischen

Genies ermöglicht. In diesem historischen Gebäude verbrachte

der Komponist einige der kreativsten und bedeutendsten Jahre

seines Lebens. Während seiner Zeit in Bayreuth schuf Wagner

einige seiner bekanntesten Werke, darunter “Parsifal” und “Der

Ring des Nibelungen”. Heute ist Haus Wahnfried ein Museum,

das dem Leben und Werk von Richard Wagner gewidmet ist.

Besucher haben die Möglichkeit, durch die Zimmer zu schlendern,

in denen Wagner lebte und arbeitete. Die Ausstellungen

präsentieren persönliche Gegenstände, Manuskripte, Musikinstrumente

und andere Erinnerungsstücke aus dem Leben des

Komponisten.

Hinter der Villa Haus Wahnfried befindet sich auch der Grabstein

von Richard Wagner. Haus Wahnfried in Bayreuth ist nicht nur

ein historisches Gebäude, sondern ein lebendiges Erbe, das die

Geschichte und das Vermächtnis eines der größten Komponisten

der Musikgeschichte bewahrt.

Haus Wahnfried - Das Zuhause von Richard Wagner

Die Villa “Haus Wahnfried” in Bayreuth ist ein Ort von großer

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Wagner war für seine

epischen Opernkompositionen bekannt, die oft von mythologischen,

literarischen und historischen Themen inspiriert waren.

Seine Werke zeichneten sich durch innovative harmonische

Strukturen, komplexe Orchestrationen und eine intensive emotionale

Tiefe aus. Wagner führte auch viele Neuerungen in der

Oper ein, darunter die Idee des "Gesamtkunstwerks" (Gesamtkunstwerk),

bei dem Musik, Text, Bühnenbild und Regie zu einer

Gesamterfahrung verschmelzen.

Richard Wagner

Richard Wagner war ein

deutscher Komponist, Dirigent

und Schriftsteller

des 19. Jahrhunderts, der

als einer der einflussreichsten

und kontroversesten

Figuren in der Geschichte

der klassischen Musik gilt.

Er wurde am 22. Mai 1813

in Leipzig, Deutschland,

geboren und verstarb

am 13. Februar 1883 in

Venedig, Italien.

Einige seiner bekanntesten Werke sind die Tetralogie "Der Ring

des Nibelungen", die aus den Opern "Das Rheingold", "Die

Walküre", "Siegfried" und "Götterdämmerung" besteht. Er komponierte

auch "Tristan und Isolde", "Die Meistersinger von Nürnberg"

und "Parsifal".

Wagner war jedoch nicht nur für seine musikalischen Errungenschaften

bekannt, sondern auch für seine politischen und

persönlichen Ansichten, die oft kontrovers waren. Er hatte eine

starke nationalistische Einstellung und schrieb ausführlich über

seine politischen Ansichten, die von einigen als antisemitisch

betrachtet wurden. Diese Aspekte seines Lebens und Denkens

haben zu anhaltenden Kontroversen über sein Erbe beigetragen.

Wagner hatte auch ein bewegtes persönliches Leben, das von

finanziellen Schwierigkeiten und Affären geprägt war. Er erlangte

erst spät in seinem Leben Anerkennung und finanzielle Stabilität,

hauptsächlich durch die Unterstützung von König Ludwig II.

Trotz der Kontroversen und Komplexitäten seiner Persönlichkeit

bleibt Richard Wagner eine Schlüsselfigur in der Geschichte der

klassischen Musik.

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Nürnberg

Nürnberg, auch

häufig Nämberch

genannt, ist eine

bedeutende kreisfreie

Großstadt im

Freistaat Bayern,

genauer gesagt im

Regierungsbezirk

Mittelfranken. Mit

einer Bevölkerung

von rund 540.000

Menschen (Stand:

Oktober 2022) ist

sie die zweitgrößte

Stadt Bayerns

und rangiert auf

Platz vierzehn der

größten Städte in

Deutschland. Gemeinsam mit ihren direkten Nachbarn Fürth, Erlangen

und Schwabach bildet Nürnberg eine der drei Metropolen

in Bayern und hat insgesamt über 810.000 Einwohner.

Diese Städte, zusammen mit ihrem Umland, bilden den Ballungsraum

Nürnberg, der ca. 1,4 Millionen Menschen umfasst und das

wirtschaftliche sowie kulturelle Zentrum der Metropolregion

Nürnberg bildet. Diese Metropolregion erstreckt sich über mehr

als 3,6 Millionen Einwohner und ist eine der elf Metropolregionen

in Deutschland. Nürnberg zeichnet sich durch seine multikulturelle

Gesellschaft aus und gehört zu den Großstädten in

Deutschland, die diese Vielfalt besonders stark repräsentieren.

Die Geschichte von Nürnberg reicht weit zurück, und die Stadt

wurde erstmals im Jahr 1050 in der Sigena-Urkunde urkundlich

erwähnt. Ihre erste Blütezeit erlebte sie als eigenständige Reichsstadt

im Heiligen Römischen Reich ab dem Jahr 1219. Die

Nürnberger Altstadt galt vor den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg

und dem anschließenden Wiederaufbau als eine der bedeutendsten

in ganz Europa. Einige ihrer Wahrzeichen wurden

originalgetreu wiederhergestellt, insbesondere die Kirchen der

Stadt. Darüber hinaus haben sich einige historische Baudenkmäler

und Adelsbauten aus der Zeit der alten Reichsstadt Nürnberg

erhalten. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehören

die Gebäude entlang der Historischen Meile und insbesondere

die majestätische Nürnberger Burg. Außerhalb der Altstadt prägt

eine dichte urbane Bebauung mit vielen Gründerzeit- und Nachkriegsgebäuden

das Stadtbild, das sich beiderseits der Pegnitz

erstreckt. Am Stadtrand findet man Siedlungsstrukturen wie Garten-

und Trabantenstädte sowie großflächige Grünanlagen wie

den Marienbergpark oder den Volkspark Dutzendteich. In den

ländlicheren Gebieten rund um die Stadt wird Landwirtschaft

betrieben, und es finden sich dörfliche Strukturen, vor allem im

sogenannten Knoblauchsland.

Nürnberg ist nicht nur regional, sondern auch überregional

bekannt. Der Christkindlesmarkt zur Weihnachtszeit zieht Besucher

aus aller Welt an. Das Germanische Nationalmuseum

und weitere Museen machen die Stadt zu einem wichtigen kul-

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turellen Zentrum. Auf globaler Ebene erlangte Nürnberg im 20.

Jahrhundert traurige Berühmtheit während der Zeit des Nationalsozialismus,

als hier die jährlichen Reichsparteitage stattfanden

und die Nürnberger Gesetze verabschiedet wurden. Nach

dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt jedoch zu einem bedeutenden

Ort für die ersten Prozesse auf Grundlage des Völkerstrafrechts,

den Nürnberger Prozessen, und erhielt den Ehrentitel

"Stadt der Menschenrechte".

Die Metropolregionen in Deutschland

In Deutschland gibt es insgesamt 11 offiziell anerkannte Metropolregionen,

die wichtige wirtschaftliche, kulturelle und soziale

Zentren des Landes darstellen. Diese Metropolregionen sind:

Berlin-Brandenburg, Rhein-Ruhr, Rhein-Main, Stuttgart, Hamburg,

Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg, München,

Nürnberg, Bremen-Oldenburg, Rhein-Neckar, und Dresden. Jede

dieser Regionen zeichnet sich durch eine hohe Bevölkerungsdichte,

eine Vielzahl von Unternehmen, Bildungseinrichtungen,

kulturellen Angeboten und Infrastrukturen aus.

Die Geographische Lage Nürnbergs

Nürnberg, eine Stadt von historischer Bedeutung

in Deutschland, erstreckt sich über eine

Fläche von etwa 186,38 Quadratkilometern.

Sie liegt malerisch beiderseits der Pegnitz, einem Fluss, der etwa

80 Kilometer nordöstlich der Stadt entspringt und das Stadtgebiet

auf einer Strecke von rund 14 Kilometern von Ost nach West

durchzieht. Innerhalb des Altstadtbereichs wurde die Pegnitz

stark kanalisiert, um den städtischen Anforderungen gerecht

zu werden. Im westlichen Stadtteil Doos verlässt die Pegnitz

schließlich auf einer Höhe von 288 Metern über dem Meeresspiegel

das Stadtgebiet und fließt in Fürth mit der Rednitz zusammen,

um gemeinsam die Regnitz zu bilden.

Besonders im Norden und Nordwesten von Nürnberg ist die

Landschaft stark durch die Ablagerungen der Pegnitz geprägt.

Nördlich von Nürnberg erstreckt sich das Knoblauchsland, ein

bedeutendes Gemüseanbaugebiet. Im Süden, Osten und Norden

der Stadt dehnt sich der Nürnberger Reichswald aus.

Der Untergrund von Nürnberg besteht hauptsächlich aus weichem

Sandstein, der während der Keuperzeit entstanden ist.

Nordöstlich von Nürnberg erhebt sich die Fränkische Schweiz,

ein Mittelgebirge mit Höhen von teilweise über 600 Metern über

dem Meeresspiegel.

Das Stadtgebiet Nürnbergs erstreckt sich westlich bis zur Nachbarstadt

Fürth und im Südwesten bis nach Stein, wo die Bebauung

nahtlos ineinander übergeht. Nördlich der Stadt erstreckt

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sich das fruchtbare Knoblauchsland, das gleichzeitig die westliche

Einflugschneise für den Nürnberger Flughafen bildet, und im

Nordosten erstreckt sich der Sebalder Reichswald.

Die Altstadt von Nürnberg erstreckt sich nördlich bis zum Burgberg,

auf dem die Nürnberger Burg thront und große Teile der

historischen Stadtmauer erhalten sind. Etwas östlich, ebenfalls

auf der Nordseite der Pegnitz, liegt der malerische Rechenberg,

der parkartig gestaltet ist.

Für planerische Zwecke wurde das Stadtgebiet von Nürnberg im

Jahr 1968 in 87 Statistische Bezirke und Blöcke unterteilt und in

10 Statistische Stadtteile zusammengefasst. Obwohl diese verwaltungstechnische

Aufteilung existiert, spielt sie im Bewusstsein

der Bevölkerung kaum eine Rolle, da sich die Menschen im

Alltag eher an den traditionellen Namen der Stadtteile orientieren.

Die Stadt Nürnberg hat im Laufe ihrer Geschichte mehrere

Eingemeindungen erfahren. Bis 1825 erstreckte sich das Stadtgebiet

nur über 160,84 Hektar. Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums

infolge der Industriellen Revolution und der

Ausdehnung der Stadt wurden jedoch mehrere ehemals eigenständige

Gemeinden in das Stadtgebiet integriert.

Heute erstreckt sich die Stadt über eine Fläche von etwa 186,4

Quadratkilometern.

Geschichte

Die Herkunft des Vorderglieds "Nürn-" im

Stadtnamen Nürnberg bleibt unklar, während

das Grundwort des Stadtnamens, "Berg", offensichtlich

ist. Frühe schriftliche Quellen zeigen

unterschiedliche Schreibweisen des Namens (z.B. 1022

Norenberg, 1061 Nŏrenberc, 1062 Nuorenberc, 1074 Nourenberg,

1113/16 Nurinberg), was auf eine gewisse Unsicherheit in

Bezug auf die Schreibweise hinweist.

Eine verbreitete Annahme ist, dass "nor" oder "nuor" für "Fels"

oder "felsig" steht, was auf den weithin sichtbaren Keuperfels

mit der Burg hindeutet. Diese Annahme ist jedoch problematisch,

da es keine Nachweise für mittelhochdeutsche Wörter

wie "nuor" oder "nuorin" gibt und sie nicht zur Form "Nürn-" im

Nordbairischen passen.

Eine andere These besagt, dass der Name der Stadt von einem

Personennamen namens "Noro" abgeleitet ist, doch es gibt keine

überlieferten althochdeutschen Personennamen dieses Typs.

Frühere Deutungen wie "Nero-berg", "Nur-ein-Berg" oder "Neuberg"

sind entweder fantastisch oder sprachgeschichtlich nicht

möglich.

Der Beiname "Noris" tauchte während der Humanismus-Periode

auf und wurde erstmals von Helius Eobanus Hessus verwendet,

der Nürnberg als "noris amoena" ("liebliche Noris") bezeichnete.

Hessus griff dabei auf die latinisierte Schreibweise des Stadtnamens

in Urkunden zurück, wie "Noricum", "Noribergae" oder "Norimberg".

Im Jahr 1650 personifizierte der Arzt Johann Helwig

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diesen Beinamen in einem Gedicht als die mythische Nymphe

"Noris", die seitdem als bildungssprachliche Allegorie für die

Stadt verwendet wird.

Die Wurzeln der Stadt Nürnberg reichen weit zurück in die Geschichte.

Erste Hinweise auf slawische Siedlungsspuren in der

Nähe des heutigen Hauptmarktes datieren um das Jahr 850. Die

genaue Gründung der Stadt ist jedoch nicht überliefert, aber sie

könnte zwischen 1000 und 1040 entstanden sein. Diese Gründung

erfolgte vermutlich im Zusammenhang mit der Sicherung

des Grenzgebiets zwischen Sachsen, Bayern, Ostfranken und

Böhmen, da Nürnberg an wichtigen Straßenkreuzungen lag.

Es gab mehrere frühe Siedlungszentren, darunter zwei Königshöfe

um St. Egidien und St. Jakob sowie das Gebiet zwischen Sebalduskirche

und der Burg.

Die Siedlung hatte von Anfang an Marktrecht, aber der heutige

Hauptmarkt entstand erst nach der Beseitigung des jüdischen

Viertels und dem Bau der Frauenkirche unter Karl IV.

Die erste urkundliche Erwähnung von Nürnberg stammt aus

dem Jahr 1050, als Kaiser Heinrich III. die sogenannte Sigena-Urkunde

ausstellte und "nuorenberc" als den Ort der Ausstellung

angab. Die Nürnberger Burg, auch Kaiserburg genannt,

spielte als kaiserlicher Stützpunkt bald eine wichtige Rolle im

Heiligen Römischen Reich. Im Jahr 1065 schuf Heinrich IV. aus

dem Reichsgut Nürnberg und seinem Umland einen eigenen

Hochgerichts- und Verwaltungsbezirk.

Im Jahr 1219 verlieh König Friedrich II. Nürnberg den Status

einer Freien Reichsstadt durch den sogenannten Großen Freiheitsbrief.

Zu dieser Zeit hatte die Stadt bereits eine Blütezeit

erreicht, die zwischen 1470 und 1530 als Höhepunkt angesehen

wird. Trotz wiederholter Konflikte und Fehden mit Rittern wie

Götz von Berlichingen und Conz Schott von Schottenstein erlebte

die Stadt eine Zeit des Wohlstands.

Ihr Reichtum gründete auf hoch entwickeltem Handwerk und

ihrer günstigen Lage als Handelszentrum inmitten Europas. Die

Präsentation der Reichskleinodien im Jahr 1487, bekannt als

Heiltumsweisungen, trug zur wirtschaftlichen Blüte bei. Nürnberg

war zu dieser Zeit eine der größten Städte im Heiligen Römischen

Reich, neben Köln und Prag.

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Deutschlands und umfasste große Teile Mitteleuropas. Es war zu

dieser Zeit ein wichtiger Akteur in der europäischen Politik und

Kultur.

Das Heilige Römische Reich: Eine Reise durch die Geschichte

und die Vielfalt Europas

Das Heilige Römische Reich, oft als das Erste Reich bezeichnet,

war eines der bedeutendsten politischen Gebilde in der Geschichte

Europas. Es erstreckte sich über mehr als tausend Jahre

und prägte die Entwicklung des Kontinents auf vielfältige Weise.

Das Heilige Römische Reich wurde im Jahr 800 n. Chr. gegründet,

als Papst Leo III. Karl den Großen in Rom zum Kaiser krönte.

Dieser Akt markierte den Beginn des Reiches, das sich über

weite Teile Europas erstreckte und eine politische und kulturelle

Einheit schaffen sollte. Karl der Große, auch bekannt als Karl I.,

wurde zum ersten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt

und legte den Grundstein für die karolingische Renaissance.

Während des 12. und 13. Jahrhunderts erreichte das Heilige Römische

Reich unter den Staufern und Hohenstaufen seine größte

Ausdehnung und Macht. Kaiser Friedrich I. Barbarossa und Kaiser

Friedrich II. spielten eine entscheidende Rolle in dieser Blütezeit.

Das Reich erstreckte sich von Italien bis in den Norden

Im Laufe der Jahrhunderte sah sich das Heilige Römische Reich

mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, darunter

politische Unruhen, religiöse Spaltungen und externe Bedrohungen.

Die Reformation im 16. Jahrhundert, ausgelöst durch Martin

Luther, führte zu religiösen Konflikten im Reich und zur Entstehung

konfessionell gespaltener Territorien.

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) erlebte das

Reich eine der blutigsten und verheerendsten Perioden seiner

Geschichte. Der Westfälische Frieden von 1648 beendete diesen

Krieg und führte zu weitreichenden politischen Veränderungen

im Reich. Es wurde klar, dass das Heilige Römische Reich seine

frühere Einheit und Macht verloren hatte.

Das Heilige Römische Reich überlebte bis zum Jahr 1806, als Kaiser

Franz II. angesichts der Napoleonischen Bedrohung auf den

Titel des römisch-deutschen Kaisers verzichtete. Dies markierte

das Ende des Heiligen Römischen Reiches, das über tausend

Jahre lang die Geschicke Europas geprägt hatte.

Obwohl das politische Heilige Römische Reich verschwunden

war, hinterließ es eine reiche kulturelle Erbschaft. Die Vielfalt der

Völker, Sprachen und Kulturen, die unter seinem Dach vereint

waren, prägt noch heute das Bild Europas. Die deutsche Sprache

und Kultur, die während der Herrschaft des Reiches entstanden,

haben einen bleibenden Einfluss auf die europäische Kultur ausgeübt.

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Während des Dreißigjährigen Krieges war die Region um Nürnberg

Schauplatz eines langwierigen Stellungskriegs zwischen

den Kriegsparteien. Obwohl die Stadt nicht erobert wurde, litt

sie unter den Verwüstungen in ihrer Umgebung. Der Krieg endete

mit dem "Friedensmahl" in Nürnberg im Jahr 1649, bei dem

die Konfliktparteien den Frieden besiegelten.

Im Jahr 1806, nach den Umwälzungen der Französischen Revolution

und der Gründung des Rheinbundes, fiel Nürnberg an das

Königreich Bayern, das eine Zivilverwaltung einrichtete und die

Stadt administrativ in das Königreich integrierte. Dies bedeutete

das Ende der reichsstädtischen Unabhängigkeit. Bayern übernahm

auch die immensen Schulden der Reichsstadt Nürnberg

und sorgte für ihre Konsolidierung und Tilgung.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Nürnberg zu einem wichtigen

industriellen Zentrum in Bayern. Im Jahr 1835 wurde hier

die erste Eisenbahn für den Personenverkehr in Deutschland in

Betrieb genommen, der "Adler" von Nürnberg nach Fürth.

In den 1840er Jahren wurde Nürnberg durch den Bau des Ludwig-Donau-Main-Kanals

zu einer Hafenstadt, was den Güterumschlag

förderte. Die Stadt wurde auch in die Pläne der Ludwig-

Süd-Nord-Bahn einbezogen, die von Lindau nach Hof führte.

Dies war die erste Eisenbahn in Bayern, die auf Staatskosten von

Ludwig I. gebaut wurde.

Die Zeit zwischen 1870 und 1939 war geprägt von Nürnbergs Aufstieg

zu einem Zentrum der Spielwaren- und Modelleisenbahnindustrie.

Die Stadt beherbergte auch florierende Industriezweige

wie den Maschinen- und Elektroapparatebau sowie die Bleistiftproduktion.

Carl Marschütz gründete hier die Herculeswerke,

und Nürnberg wurde zu einer Hochburg der Zweiradindustrie.

Zahlreiche bekannte Marken wie Mars, Victoria und Zündapp

Motorräder sind mit der Stadt verbunden.

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Die Lokomotive Adler war auf einem mit Blech beschlagenen

Holzrahmen aufgebaut. Sie hatte zwei innenliegende

waagerechte Zylinder, welche die mittlere Treibachse antrieben.

Der Adler

Der Adler war die erste kommerziell erfolgreiche Dampflokomotive

im Personen- und später auch im Güterverkehr in Deutschland.

Hergestellt von der Firma Robert Stephenson and Company

in Newcastle, England, wurde der Adler im Jahr 1835 an die

Königlich privilegierte Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft in Nürnberg

geliefert.

Der Adler gilt oft als die erste Lokomotive auf deutschem Boden,

die regelmäßig eingesetzt wurde, obwohl es bereits 1816 einen

betriebsfähigen Dampfwagen in Preußen gab. Dieser wurde jedoch

nie kommerziell genutzt.

Die Anfrage für den Adler ging ursprünglich an englische und

deutsche Unternehmen, aber die Londoner Firma Stephenson

stimmte schließlich zu, eine Lokomotive zu liefern, die in der

Lage war, zehn Tonnen zu ziehen und die Strecke zwischen Nürnberg

und Fürth in acht bis zehn Minuten zu bewältigen.

Der Adler wurde schließlich 1835 bestellt und nach Nürnberg

geliefert. Die Spurweite wurde an die Stockton and Darlington

Railway angepasst.

Die Treibräder hatten keinen Spurkranz, um enge Kurvenradien

befahren zu können. Die geschmiedeten Radspeichen waren mit

dem Radkranz vernietet. Die ursprünglichen Räder bestanden

aus Gusseisen und waren mit einem geschmiedeten Radreifen

umgeben. Sie wurden später durch stabilere Räder aus Schmiedeeisen

ersetzt. Die hohlen Speichen enthielten einen Kern aus

Holz, um Unebenheiten besser abzufedern. Alle Räder der Lokomotive

waren ungebremst. Eine Spindelbremse wirkte auf die

beiden auf der rechten Seite des Heizers liegenden Räder des

Tenders. Die Verbindung zwischen Lokomotive und Tender war

starr. Die Puffer waren aus Holz. Der hufeisenförmige Wasser-

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kasten umfasste den Kohlenvorrat des Tenders. Als Brennmaterial

wurde zunächst Koks und später Steinkohle benutzt.

Die Personenwagen hatten beim Kutschenbau verwendete

Kutschenkästen, die auf ein Fahrgestell aus Eisen montiert waren.

Der zweiachsige Coupé-Wagen mit drei hintereinandergesetzten

einzelnen voneinander getrennten Abteilen bildete das

Grundprinzip der ersten deutschen Eisenbahnwagen.

Am 7. Dezember 1835 fuhr der Adler erstmals offiziell die

Strecke von 6,05 Kilometern in neun Minuten – mit 200 Ehrengästen

sowie dem 26-jährigen Engländer William Wilson auf

dem Führerstand.

Nach 22 Betriebsjahren wurde die Lokomotive ausgemustert.

Sie war mit der Schwesterlokomotive Pfeil inzwischen die kleinste

und schwächste Lokomotive auf dem europäischen Kontinent.

Darüber hinaus war der Kohleverbrauch neuerer Dampflokomotiven

inzwischen deutlich geringer geworden.

Die Lokomotive wurde anschließend in Nürnberg als stationäre

Dampfmaschine genutzt. 1857 verkaufte die Bahngesellschaft

die Lokomotive mit dem Tender, aber ohne Räder und andere

Anbauteile, an den Augsburger Ludwig August Riedinger.

Die Überreste vom Adler gelten seither als verschollen.

Hauptmarkt mit Frauenkirche, 1906 nachträglich koloriert

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Südliche Stadtmauer, 1901

Von Tekniska museet - NürnbergUploaded by

Pirkheimer, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=23333304



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Fortsetzung Geschichte Nürnbergs:

In den 1920er-Jahren wurden in Nürnberg die ersten Reichsparteitage

der Nationalsozialisten abgehalten, obwohl die

NSDAP in der Stadt nie Wahlen gewinnen konnte. Die Stadt

wurde größtenteils von der liberalen DDP regiert, und Nürnberg

war auch ein Zentrum der bayerischen Sozialdemokratie aufgrund

seiner Bedeutung als Industriestandort.

Bis zum Zweiten Weltkrieg hatte Nürnberg den einzigartigen

Status, die einzige Großstadt Deutschlands zu sein, deren historischer

Stadtkern samt Befestigungsanlagen nahezu unberührt

geblieben war. Aufgrund dieser herausragenden kultur- und

kunsthistorischen Bedeutung wurden bereits vor den Zerstörungen

des Zweiten Weltkriegs Maßnahmen ergriffen, um wichtige

Gebäude zu bewahren und sie originalgetreu wiederherzustellen.

Am Ende hatten jedoch nur zehn Prozent der Bausubstanz

die Bombardierungen unbeschadet überstanden.

Nürnberg traf beim Wiederaufbau eine bemerkenswerte

Entscheidung, die sich von den meisten anderen deutschen

Städten jener Zeit unterschied. Statt die Struktur der Altstadt zu

verändern, wurde sie bewahrt, und es gelang, die wertvolle historische

Bausubstanz in einen angemessenen zeitgenössischen

Kontext zu integrieren.

Auch die Kaiserburg befand sich 1945 größtenteils in Ruinen,

doch wichtige Elemente der romanischen und spätgotischen

Architektur blieben nahezu unversehrt. Unmittelbar nach dem

Krieg setzte Rudolf Esterer den Wiederaufbau um. Fast alle wichtigen

Bauteile wurden gemäß seiner Vision rekonstruiert. Die

Altstadt von Nürnberg ist daher nicht nur ein lebendiges Zeugnis

des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, sondern auch des gelungenen

Wiederaufbaus und der Moderne.

Dieser Ansatz spiegelte sich auch in der letzten Serie der D-Mark-

Banknoten wider. Auf der 500-D-Mark-Banknote, links neben

dem Porträt der Naturforscherin Maria Sibylla Merian, wurde

eine Collage aus verschiedenen historischen Bauwerken Nürnbergs

abgebildet. Dazu gehörten die Kaiserburg mit dem Sinwellturm

und der Kaiserstallung, die Sebalduskirche, die Frauenkirche,

das Albrecht-Dürer-Haus, das Fembohaus, das Nassauer

Haus, der Weinstadel, das Heilig-Geist-Spital, die Mauthalle, die

Lorenzkirche und die Stadtbefestigung.

Während des Nationalsozialismus wurde Nürnberg zu einem

der wichtigsten Schauplätze nationalsozialistischer Propaganda

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Zerstörungen am Egidienplatz, 1945

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und die sogenannten Nürnberger Gesetze wurden hier verabschiedet.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt von alliierten

Luftangriffen schwer getroffen, was zu erheblichen Zerstörungen

führte. Nach dem Krieg gab es Überlegungen, die Stadt an anderer

Stelle neu aufzubauen, aber diese wurden nicht umgesetzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg stand Nürnberg vor erheblichen

Herausforderungen, darunter Lebensmittelknappheit und

Wohnungsnot. Von den ursprünglich 134.000 Wohnungen waren

nur noch 14.500 unbeschädigt.

Im Juli 1945 wurden Martin Treu und Hans Ziegler von der amerikanischen

Militärregierung zu den neuen Oberbürgermeistern

der Stadt ernannt. Parallel zur Entnazifizierung auf kommunaler

Ebene fanden ab November 1945 die Nürnberger Prozesse gegen

führende Kriegsverbrecher des nationalsozialistischen Regimes

im Justizpalast an der Fürther Straße statt. Da dieser Palast und

das angrenzende Gefängnis den Krieg weitgehend unbeschadet

überstanden hatten, entschied man sich, Nürnberg anstelle

von Berlin als Ort der Prozesse zu wählen, da die Stadt aufgrund

ihrer Geschichte als Ort der Reichsparteitage eine ähnlich symbolische

Bedeutung hatte wie die Hauptstadt oder München.

Anfang 1948 wurde in einem Architekturwettbewerb beschlossen,

die weitgehend zerstörte Stadt gemäß den Bebauungsplänen

von Heinz Schmeißner und Wilhelm Schlegtendal wiederaufzubauen.

1949 fand in Nürnberg die Deutsche Bauausstellung unter

dem Motto "Wir müssen bauen" statt. Beim Wiederaufbau

orientierte man sich weitgehend an den historischen Stadtstrukturen,

um die Geschichte ablesbar zu machen. Trotz der weitgehend

zerstörten Bausubstanz sind die Dachlandschaften vielerorts

wieder ähnlich wie vor dem Krieg gestaltet worden. Die

Fassaden wurden jedoch oft zweckmäßig und kostensparend gestaltet.

Einige bedeutende Gebäude wie das Toplerhaus und das

Pellerhaus wurden nicht oder nur teilweise wieder aufgebaut.

Nach dem Krieg änderte sich das wirtschaftliche Profil der Stadt.

Traditionelle Wirtschaftszweige wie die Nürnberger Motorradindustrie

konnten nicht an frühere Erfolge anknüpfen. Stattdessen

wuchsen Unternehmen wie AEG oder Photo Porst. In den späten

1950er Jahren fehlten immer noch 47.000 Wohnungen. 1957

legte die städtische Wohnungsbaugesellschaft, die wbg Nürnberg,

den Grundstein für den neuen Stadtteil Langwasser, das

größte Stadtentwicklungsprojekt in der Bundesrepublik.

Nürnberger Unternehmen wie Siemens-Schuckert, Schöller-Eis,

MAN, Zündapp und Triumph-Adler, das 1957 von den Fürther

Grundig-Werken übernommen wurde, spielten eine bedeutende

Rolle im sogenannten Wirtschaftswunder. Die Zahl der Industriebeschäftigten

stieg von 77.000 im Jahr 1950 auf 120.000 im Jahr

1960.

Die jährlich stattfindende Nürnberger Spielwarenmesse, die seit

1950 veranstaltet wird, gewann besondere Bedeutung. Sie findet

heute im Messezentrum in Langwasser statt. Weitere wichtige

Infrastrukturprojekte der Nachkriegszeit waren die Eröffnung

des Flughafens im Jahr 1955, der Baubeginn der U-Bahn im Jahr

1967 und die Fertigstellung des Bayernhafens am Main-Donau-

Kanal im Jahr 1972.

Im Jahr 2006 wurde der erste Tag der Franken in Nürnberg gefeiert,

und gleichzeitig fand im Museum Industriekultur die Landesausstellung

"200 Jahre Franken in Bayern" statt.

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Angehörigen. Die Gesetze wurden am 16. September 1935 im

Reichsgesetzblatt veröffentlicht und traten unter dem Zusatz

“am Reichsparteitag der Freiheit” in Kraft. Nach dem Ende des

Zweiten Weltkriegs wurden sie durch das alliierte Kontrollratsgesetz

Nr. 1 im Jahr 1945 aufgehob

Reichsparteitage, Nürnberger Gesetze in der NS-Zeit und

Nürnberger Prozesse erklärt.

Die “Nürnberger Gesetze”, auch bekannt als die “Nürnberger

Rassengesetze” oder “Ariergesetze”, waren eine Sammlung von

Gesetzen, die von den Nationalsozialisten während des 7. Reichsparteitags

der NSDAP im Jahr 1935 verabschiedet wurden.

Diese Gesetze dienten dazu, die rassistische Ideologie des Nationalsozialismus

auf eine rechtliche Grundlage zu stellen. Sie

bestanden aus zwei Hauptkomponenten: dem “Gesetz zum

Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre” (kurz

Blutschutzgesetz) und dem “Reichsbürgergesetz”. Obwohl das

“Reichsflaggengesetz” zeitgenössisch nicht zu den Nürnberger

Gesetzen gezählt wurde, wird es heute oft im Zusammenhang

mit ihnen erwähnt.

Das Hauptziel dieser Gesetze war die menschenverachtende, systematische

Diskriminierung und Ausgrenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen

in Deutschland, insbesondere der jüdischen,

“zigeunerischen” und schwarzen Gemeinschaften sowie ihrer

Zusätzlich zu den Gesetzen war Nürnberg während der NS-

Herrschaft als “Stadt der Reichsparteitage” bekannt. Hier fanden

die jährlichen Reichsparteitage der NSDAP statt, die aufwändig

inszenierte Großveranstaltungen waren und dazu dienten,

die Macht und Ideologie der Nationalsozialisten zu propagieren.

Das “Reichsparteitagsgelände” in Nürnberg war der zentrale

Veranstaltungsort für diese Großereignisse und umfasste beeindruckende

Gebäude und Freiflächen wie das Zeppelinfeld und

den Luitpoldhain. Nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen

Regimes bemühte sich Nürnberg um die Aufarbeitung

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seiner Geschichte und die Neuausrichtung als demokratische

Stadt.

Das Reichsparteitagsgelände, auch als Reichsparteitagszentrale

bekannt, war ein monumentales Areal in Nürnberg, das während

der Zeit des Nationalsozialismus eine bedeutende Rolle spielte.

Es diente als zentraler Veranstaltungsort für die Reichsparteitage

der NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei)

und verkörperte die gigantischen Ausmaße und die propagandistische

Macht des Nazi-Regimes. Dieser Artikel wirft einen Blick

auf die Geschichte und die Architektur dieses beeindruckenden

Geländes.

Die Reichsparteitage waren Großveranstaltungen der NSDAP,

die in der Zeit von 1923 bis 1938 stattfanden. Sie dienten der

Inszenierung der nationalsozialistischen Ideologie, der Demonstration

von Macht und Einheit und der Mobilisierung der Massen.

Die Veranstaltungen zogen Hunderttausende von Teilnehmern

und Schaulustigen aus ganz Deutschland und dem Ausland

an. Der Höhepunkt jedes Reichsparteitags war die Ansprache

von Adolf Hitler, bei der er seine rassistische und militaristische

Rhetorik vorführte.

Die Idee, ein ständiges Gelände für die Reichsparteitage zu

schaffen, entstand in den frühen 1930er Jahren. Albert Speer,

ein enger Vertrauter Hitlers und späterer Chefarchitekt des Dritten

Reiches, wurde mit der Planung beauftragt. Das Ziel war es,

ein monumentales und repräsentatives Areal zu schaffen, das

die Größe und Stärke des NS-Regimes symbolisierte.

Das Reichsparteitagsgelände erstreckte sich über eine Fläche von

etwa 11 Quadratkilometern und war in seiner Anlage äußerst

eindrucksvoll. Ein zentrales Element war das "Zeppelinfeld", ein

riesiges Feld, das Platz für Hunderttausende von Zuschauern bot.

Hier fanden die imposanten Massenaufmärsche und die berühmte

"Lichtdom"-Inszenierung statt, bei der Scheinwerfer den Himmel

durchdrangen und eine düstere Atmosphäre schufen.

Ein weiteres markantes Gebäude auf dem Gelände war das

"Kongresshalle", ein nie fertiggestelltes monumentales Bauwerk,

das in seiner Größe an das Kolosseum in Rom erinnerte. Die

Kongresshalle sollte Platz für 50.000 Menschen bieten und war

ein Beispiel für die gigantomanische Architektur des Nationalsozialismus.

Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939 und

dem damit verbundenen militärischen Einsatz der Wehrmacht

wurden die Reichsparteitage eingestellt, und das Gelände verlor

seine Bedeutung. Nach dem Kriegsende 1945 wurde Nürnberg

zur Stadt der Kriegsverbrecherprozesse und das ehemalige Reichsparteitagsgelände

zum Symbol für die Verbrechen des Nazi-Regimes.

Das Reichsparteitagsgelände existiert noch heute, und viele der

Gebäude sind weitgehend erhalten. Es wurde zu einem Ort des

Gedenkens und der Erinnerung an die Gräueltaten des Nationalsozialismus.

Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände,

das sich in der Kongresshalle befindet, informiert Besucher

über die Geschichte des Geländes und die dunkle Ära des

Dritten Reiches.

Das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg ist somit nicht nur ein

architektonisches Monument der nationalsozialistischen Größe,

sondern auch ein Ort, der dazu dient, die Erinnerung an die

Schrecken der Vergangenheit wachzuhalten und die Lehren daraus

zu ziehen.

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Die Nürnberger Prozesse umfassten vier Hauptanklagepunkte

gegen die Hauptkriegsverbrecher: Verbrechen gegen den Frieden,

Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit

und Mitgliedschaft in verbrecherischen Organisationen. Die Angeklagten

wurden für schuldig befunden, und zwölf von ihnen

wurden zum Tode verurteilt. Drei Angeklagte wurden zu lebenslanger

Haft verurteilt, vier erhielten Haftstrafen von 10 bis

20 Jahren, und drei wurden freigesprochen. Zwölf Todesurteile

wurden am 16. Oktober 1946 vollstreckt.

Die Nürnberger Prozesse waren eine Serie von militärischen Tribunalen,

die am 20. November 1945 anfingen und bis zum 1.

Oktober 1946 dauerten.

Sie wurden in der deutschen Stadt Nürnberg abgehalten und

hatten das Ziel, die Hauptkriegsverbrecher des nationalsozialistischen

Regimes zur Rechenschaft zu ziehen. Die Idee, die

Hauptkriegsverbrecher des Dritten Reiches vor Gericht zu stellen,

wurde während des Zweiten Weltkriegs von den Alliierten

entwickelt. Die Alliierten, darunter die Vereinigten Staaten,

Großbritannien, die Sowjetunion und Frankreich, erkannten die

Notwendigkeit, die Verantwortlichen für die Gräueltaten des

Holocausts und andere Kriegsverbrechen zur Rechenschaft zu

ziehen.

Die Nürnberger Prozesse legten den Grundstein für das moderne

Völkerstrafrecht und die Gründung des Internationalen Militärgerichtshofs.

Sie etablierten das Prinzip, dass Individuen für

Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur

Verantwortung gezogen werden können, unabhängig von ihrer

Position oder ihrem Status.

Dies war ein bedeutender Schritt in Richtung der Entwicklung

von Mechanismen zur Verhinderung von Kriegsverbrechen und

zur Sicherung der individuellen Verantwortung in der internationalen

Gemeinschaft.

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Die Kaiserburg

Die Top Sehenswürdigkeiten

Die Kaiserburg in Nürnberg, oft einfach als "Nürnberger Burg"

bezeichnet, ist eine beeindruckende mittelalterliche Festung,

die hoch über der historischen Altstadt von Nürnberg in Bayern,

Deutschland, thront. Sie gilt als eine der bedeutendsten Burganlagen

in Europa und ist ein herausragendes Wahrzeichen der

Stadt.

Die Geschichte der Burg reicht bis in das 11. Jahrhundert zurück,

als sie von den deutschen Kaisern des Heiligen Römischen Reiches

als königliche Residenz und wichtiger Verwaltungssitz genutzt

wurde. Die Burg wurde im Laufe der Jahrhunderte erweitert und

ausgebaut und diente als Symbol für die Macht der deutschen

Kaiser.

Die Kaiserburg vereint verschiedene architektonische Stile,

darunter Romanik und Gotik. Das Burgensemble umfasst beeindruckende

Türme, Mauern, Kapellen und Innenhöfe. Besonders

markant ist der Doppelkapellenturm, der das Bild der Burg dominiert.

Die Nürnberger Kaiserburg spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte

des Heiligen Römischen Reiches und wurde oft für Reichstage

und königliche Zeremonien genutzt. Sie war auch ein

wichtiger Ort für die Aufbewahrung der Reichskleinodien.

Heute ist die Kaiserburg eine vielbesuchte Sehenswürdigkeit

Deutschland‘s. Besucher können die verschiedenen Teile der

Burg erkunden, darunter den Palas (den königlichen Wohnbereich),

die Doppelkapelle, den Tiefer Brunnen (einen der tiefsten

Burgbrunnen Europas) und den Sinwellturm.

Die Burg beherbergt auch zwei Museen, das Kaiserburg-Museum

und das Burggüter-Museum, die Einblicke in die Geschichte

der Burg und der Stadt Nürnberg bieten.

Ein Highlight eines Besuchs der Kaiserburg ist zweifellos die atemberaubende

Aussicht auf die Stadt Nürnberg und die Umgebung.

Besucher können die Aussicht von den Türmen und Mauern der

Burg aus genießen.

Die Kaiserburg dient auch als Veranstaltungsort für verschiedene

kulturelle Events, darunter Ritterturniere und historische Feste,

die das mittelalterliche Erbe der Region lebendig werden lassen.

Die Nürnberger Kaiserburg ist nicht nur ein historisches Juwel,

sondern auch ein Ort, der die reiche Geschichte und Kultur der

Stadt Nürnberg repräsentiert. Ein Besuch der Burg bietet nicht

nur faszinierende Einblicke in die Vergangenheit, sondern auch

spektakuläre Ausblicke auf die Stadt und die Umgebung.

Die Frauenkirche

Die Frauenkirche am Hauptmarkt in Nürnberg ist zweifellos

eines der herausragendsten architektonischen und historischen

Juwelen in dieser faszinierenden Stadt. Ihr majestätisches Erscheinungsbild

und ihre reiche Geschichte machen sie zu einem

ikonischen Wahrzeichen und einem wichtigen kulturellen Anziehungspunkt.

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Die Ursprünge der Frauenkirche reichen bis in das 14. Jahrhundert

zurück, genauer gesagt bis zum Jahr 1352, als der Bau

der Kirche begann. Dieser beeindruckende sakrale Bau wurde

im gotischen Stil errichtet und erstreckte sich über mehrere

Jahrzehnte. Die Namensgebung der Kirche, "Frauenkirche", resultiert

aus dem Patrozinium, das der Jungfrau Maria gewidmet

ist. Dieser religiöse Bezug spiegelt sich in der Pracht und Bedeutung

des Gebäudes wider.

Die Architektur der Frauenkirche ist von außergewöhnlicher

Schönheit und Eleganz. Ihr Hauptportal, geschmückt mit einer

Vielzahl von Skulpturen und Reliefs, ist ein herausragendes

Beispiel für die meisterliche gotische Bildhauerkunst. Es zieht

Besucher mit seiner filigranen Detailarbeit und der beeindruckenden

handwerklichen Kunst an.

Das Innere der Frauenkirche ist nicht weniger beeindruckend

als ihre äußere Pracht. Sobald man die Schwelle überschreitet,

wird man von den hohen Gewölbedecken und den farbenfrohen

Glasmalereien in den Bann gezogen. Das Innere strahlt eine erhabene

Atmosphäre aus, die zu Momenten der Kontemplation

und des Gebets einlädt.

Ein absolutes Highlight der Frauenkirche ist die Männleinlaufen-Uhr,

eine bemerkenswerte astronomische Uhr aus dem

16. Jahrhundert. Diese Uhr ist nicht nur ein Zeitmesser, sondern

ein regelrechtes Kunstwerk. Sie zeigt nicht nur die Uhrzeit, sondern

auch astronomische Daten, wie die Position der Sonne und

des Mondes am Himmel. Das "Männleinlaufen" bezieht sich auf

die kleinen Figuren, welche die Uhr zur vollen Stunde darstellt

und eine unterhaltsame Show bieten.

Die Frauenkirche am Hauptmarkt von Nürnberg ist nicht nur ein

Ort für Gottesdienste und spirituelle Reflexion, sondern auch ein

bedeutendes kulturelles und historisches Erbe. Sie ist ein Symbol

für die reiche Geschichte, die tiefe Verbindung zur Kunst und

Kultur sowie die spirituelle Bedeutung, die diese Stadt geprägt

haben. Die Frauenkirche zieht Besucher aus der ganzen Welt

an und ist ein Ort, an dem die Geschichte Nürnbergs lebendig

wird. Ihre majestätische Präsenz auf dem Hauptmarkt ist ein Zeugnis

für die tief verwurzelte Geschichte und Kultur dieser bemerkenswerten

Stadt.

Handwerkerhof

Der Handwerkerhof in Nürnberg ist ein malerisches und historisches

Viertel, das tief in die Traditionen und die Handwerkskunst

dieser faszinierenden Stadt eingebettet ist. Dieser charmante

Ort bietet Besuchern die Möglichkeit, in die Vergangenheit

einzutauchen und das reiche Erbe des Handwerks in Nürnberg

zu erleben.

Der Handwerkerhof liegt nur wenige Schritte vom Hauptmarkt

entfernt, einem der zentralen Plätze der Stadt. Dies macht ihn zu

einem leicht zugänglichen und dennoch versteckten Juwel. Der

Handwerkerhof ist eine Rekonstruktion eines mittelalterlichen

Handwerkermarktes und bietet eine authentische Kulisse für die

verschiedenen Handwerke und Geschäfte, die hier beheimatet

sind.

Ein Rundgang durch den Handwerkerhof ist eine Zeitreise in die

Vergangenheit. Die Gebäude sind im traditionellen Fachwerkstil

errichtet und vermitteln das Gefühl, in eine mittelalterliche

Handwerksstadt versetzt zu werden. In den Werkstätten

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und Geschäften finden Besucher Handwerker, die alte Handwerkstraditionen

am Leben erhalten. Von Schmieden, Töpfern,

Kerzenmachern bis hin zu Holzschnitzern und Schmuckdesignern

- im Handwerkerhof finden sich eine Vielzahl von Handwerken,

welche die Vielfalt der Fertigkeiten und Künste der Region

repräsentieren.

Das Einkaufen im Handwerkerhof ist eine einzigartige Erfahrung.

Hier können Besucher handgefertigte Produkte erwerben, die

oft nach alten Techniken und mit viel Liebe zum Detail hergestellt

werden. Diese Souvenirs sind nicht nur wunderschön, sondern

tragen auch ein Stück Nürnberger Geschichte in sich.

Ein weiteres Highlight des Handwerkerhofs ist die Gastronomie.

Mehrere gemütliche Restaurants und Cafés bieten traditionelle

fränkische Gerichte an. Dies ist eine großartige Gelegenheit, die

lokale Küche zu probieren und dabei die charmante Atmosphäre

des Handwerkerhofs zu genießen.

Der Handwerkerhof in Nürnberg ist nicht nur ein Ort des Handwerks

und des Einkaufs, sondern auch ein Ort des Lernens und der

kulturellen Bereicherung. Regelmäßige Vorführungen und Aktivitäten

bieten Einblicke in die verschiedenen Handwerke und

ermöglichen es den Besuchern, die Kunst und die Fertigkeiten

hautnah zu erleben.

Henkersteg und Weinstadel

Das Henkersteg und der Weinstadel sind zwei bemerkenswerte

historische Bauwerke in Nürnberg, die eine wichtige Rolle in der

reichen Geschichte dieser Stadt spielen. Diese Strukturen zeugen

von Nürnbergs faszinierendem Erbe und sind beliebte Sehenswürdigkeiten

für Besucher aus aller Welt.

Das Henkersteg, auch als "Henkerstegbrücke" bekannt, ist eine

malerische Fußgängerbrücke, die den Fluss Pegnitz überquert

und die Altstadt von Nürnberg mit dem Stadtteil St. Sebald

verbindet. Diese Brücke hat ihren Namen aufgrund ihrer Nähe

zum ehemaligen Henkerhaus, das sich in unmittelbarer Nähe befand.

Das Henkersteg wurde erstmals im 15. Jahrhundert erbaut

und ist ein beeindruckendes Beispiel mittelalterlicher Brückenarchitektur.

Die Holzkonstruktion und das Fachwerk verleihen der

Brücke einen charmanten, rustikalen Charakter. Heute ist das

Henkersteg ein beliebter Ort, um die wunderschöne Aussicht auf

die Flüsse und die umliegende Altstadt zu genießen.

Der Weinstadel, ein weiteres historisches Wahrzeichen, befindet

sich entlang des Pegnitzufers in unmittelbarer Nähe zum Henkersteg.

Dieses Gebäude ist ein beeindruckendes Beispiel für mittelalterliche

Lagerhäuser und wurde im 15. Jahrhundert erbaut.

Der Weinstadel diente einst als Lager für Wein und andere Waren,

die auf dem Fluss transportiert wurden. Mit seiner Fachwerkarchitektur

und den markanten Erkern ist der Weinstadel ein

architektonisches Juwel, das die Besucher in die Vergangenheit

zurückversetzt.

Eine interessante Besonderheit des Weinstadels ist das "Städtische

Weinstube Nürnberg", ein Restaurant, das sich im Gebäude

befindet und traditionelle fränkische Küche serviert. Hier

können Besucher lokale Spezialitäten und Weine genießen.

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Die Historischen Felsengänge

Die Historischen Felsengänge von Nürnberg sind ein faszinierendes

Netzwerk von unterirdischen Tunneln und Höhlen, die sich

unter der Altstadt erstrecken. Diese geheimnisvollen Gänge sind

ein einzigartiges Erbe, das die Geschichte der Stadt auf einzigartige

Weise offenbart.

Die Ursprünge der Felsengänge reichen bis ins Mittelalter zurück.

Sie wurden zunächst als Steinbrüche genutzt, um den Baustoff

für die mittelalterlichen Gebäude der Stadt bereitzustellen. Mit

der Zeit entwickelte sich dieses Höhlensystem zu einem komplexen

Labyrinth aus Tunneln und Räumen, das für verschiedene

Zwecke verwendet wurde. Während des Zweiten Weltkriegs dienten

Teile der Gänge als Luftschutzbunker für die Bewohner

von Nürnberg.

Heute sind die Historischen Felsengänge eine faszinierende Sehenswürdigkeit

für Touristen und Geschichtsinteressierte. Bei geführten

Touren haben Besucher die Möglichkeit, in die Tiefen

dieser alten Tunnel hinabzusteigen und die Geschichte von Nürnberg

aus einer ganz neuen Perspektive zu erleben. Während der

Erkundungstouren erfahren die Gäste mehr über die verschiedenen

Phasen der Nutzung dieser Gänge, von den Steinbrüchen

bis zum Zweiten Weltkrieg.

Die Felsengänge sind nicht nur historisch bedeutsam, sondern

bieten auch Einblicke in die handwerklichen Fähigkeiten vergangener

Generationen. Die Art und Weise, wie diese Tunnel aus

dem Fels gehauen wurden, zeugt von einem beeindruckenden

handwerklichen Geschick.

Einige der markantesten Teile der Felsengänge sind mit Namen

wie "Luginsland" oder "Gänsemännchen" versehen, die auf bestimmte

Formationen oder Räume hinweisen. Diese Namen verleihen

den Gängen zusätzlichen Charme und Charakter.

Weißgerbergasse

Die Weißgerbergasse ist eine malerische und historische Straße

in der Altstadt von Nürnberg, Deutschland. Sie erstreckt sich

zwischen dem Tiergärtnertor und dem Spittlertor und ist bekannt

für ihre einzigartige Atmosphäre und ihr gut erhaltenes mittelalterliches

Ambiente.

Die Weißgerbergasse verdankt ihren Namen der Tatsache, dass

sie einst das Zentrum der Gerberzunft in Nürnberg war. Die Gerber

waren Handwerker, die Tierhäute verarbeiteten, um sie zu

Leder zu verarbeiten. In der Weißgerbergasse befanden sich

zahlreiche Gerbereien und Werkstätten, in denen dieses Handwerk

ausgeübt wurde. Diese Geschichte ist in der Architektur und

dem Charakter der Straße noch heute spürbar.

Die Gebäude in der Weißgerbergasse sind eng aneinandergereiht

und zeichnen sich durch ihre traditionellen Fachwerkfassaden

aus. Diese Fachwerkhäuser sind typisch für die mittelalterliche

Architektur in Nürnberg und verleihen der Straße ein besonders

charmantes und historisches Flair.

Während eines Spaziergangs durch die Weißgerbergasse haben

Besucher die Möglichkeit, in die Vergangenheit einzutauchen

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und das Leben in einer mittelalterlichen Handwerkergegend nachzuvollziehen.

Die schmalen Gassen und engen Höfe erzählen

Geschichten von vergangenen Zeiten und vermitteln ein Gefühl

der Nostalgie.

Die Weißgerbergasse ist auch heute noch Heimat für verschiedene

Geschäfte, Restaurants und Cafés, welche nBesucher mit

regionalen Spezialitäten und handwerklichen Produkten verwöhnen.

Es ist ein großartiger Ort, um Souvenirs zu kaufen oder

sich in einem der gemütlichen Lokale niederzulassen und die Atmosphäre

zu genießen.

Diese charmante Straße ist nicht nur bei Touristen beliebt, sondern

auch bei Einheimischen, welche Weißgerbergasse als einen

der authentischsten Orte in der Altstadt von Nürnberg schätzen.

Ein Besuch in dieser historischen Gasse ist eine Reise in die Vergangenheit

und ein wunderbarer Weg, die einzigartige Kultur

und Geschichte dieser faszinierenden Stadt zu erleben.

Der Nürnberger Christkindlesmarkt

Der Nürnberger Christkindlesmarkt ist ein Weihnachtsmarkt

mit langer Tradition und weltweiter Bekanntheit. Er findet jedes

Jahr in der Adventszeit in der historischen Altstadt von Nürnberg

statt und zieht Besucher aus aller Welt an. Die Ursprünge des

Nürnberger Christkindlesmarkts reichen bis ins 16. Jahrhundert

zurück. Ein besonderes Merkmal dieses Marktes ist die Eröffnungszeremonie,

bei der das Nürnberger Christkind, eine junge

Frau in einer himmlischen Rolle, den Markt eröffnet. Dieses Ritual

hat religiöse Wurzeln und betont den spirituellen Charakter

des Marktes.

Der Christkindlesmarkt erstreckt sich über den Hauptmarkt

von Nürnberg und die umliegenden Straßen. Hier findet man

eine breite Palette von traditionellen Weihnachtsleckereien,

darunter die berühmten Nürnberger Lebkuchen in verschiedenen

Formen und Größen sowie die beliebten Nürnberger

Rostbratwürste, oft serviert mit Sauerkraut und Senf. Auch gebrannte

Mandeln, Glühwein und Schokoladenfrüchte sind hier

erhältlich.

Der Markt bietet eine Fülle handgefertigter Weihnachtsgeschenke

und Souvenirs. In den Holzbuden präsentieren Kunsthandwerker

ihre Arbeiten, darunter handgefertigte Weihnachtsdekorationen,

Kerzen, Spielzeug und Kunsthandwerk von hoher

Qualität und handwerklichem Geschick.

Die Atmosphäre auf dem Christkindlesmarkt ist einzigartig.

Tausende von Lichtern und festlich geschmückte Buden tragen

zur festlichen Stimmung bei. Die Besucher können sich in die

weihnachtliche Atmosphäre eintauchen und das Flair der Saison

genießen. Straßenmusiker und Chöre tragen zur festlichen Stimmung

bei und verbreiten Weihnachtsfreude.

Der Nürnberger Christkindlesmarkt bietet auch einige einzigartige

Traditionen und Attraktionen. Dazu gehört der "Zwetschgenmännle"

- handgefertigte Figuren aus getrockneten Pflaumen -

sowie der berühmte Nürnberger Christkindlesmarktengel, der

in einem goldenen Kostüm auftritt.

Eine herausragende Figur des Marktes ist das Nürnberger Christ-

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kind. Das Christkind ist ein Symbol für den Geist von Weihnachten

und verkörpert Frieden und Nächstenliebe. Das Christkind

besucht den Markt regelmäßig und eröffnet ihn mit einer feierlichen

Proklamation.

Der Nürnberger Christkindlesmarkt ist nicht nur ein Ort zum

Einkaufen, sondern auch ein Ort, um die festliche Jahreszeit zu

zelebrieren. Mit seiner reichen Geschichte und seinen vielfältigen

Angeboten ist dieser Weihnachtsmarkt ein besonderer Ort,

um die Vorfreude auf Weihnachten zu erleben.

Die Lorenzkirche

Die Lorenzkirche, offiziell bekannt als St. Lorenz, ist eine der

beeindruckendsten und bedeutendsten Kirchen in Nürnberg,

Deutschland. Diese evangelische Kirche hat eine reiche Geschichte

und ist ein herausragendes Beispiel für die gotische Architektur

in der Region.

Die Ursprünge der Lorenzkirche gehen auf das 13. Jahrhundert

zurück, als die Stadt Nürnberg begann, sich zu einem wichtigen

Handelszentrum zu entwickeln. Die Kirche wurde im Laufe der

Jahrhunderte mehrmals erweitert und umgebaut, was zu ihrer

imposanten Erscheinung führte. Die charakteristischen Merkmale

der gotischen Architektur, darunter hohe Spitzbögen, filigrane

Maßwerke und gewölbte Decken, sind in der Lorenzkirche

reichlich vertreten.

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Fortsetzung

Ein besonderes Highlight der Kirche ist das imposante Hauptportal,

das reich verziert und von zwei Türmen flankiert ist. Diese

Türme sind zu Wahrzeichen von Nürnberg geworden und bieten

einen atemberaubenden Blick über die Stadt.

Das Innere der Lorenzkirche ist ebenso beeindruckend wie ihre

äußere Erscheinung. Die Kirche verfügt über eine Vielzahl von

Kunstwerken, darunter Altäre, Skulpturen und Gemälde aus verschiedenen

Epochen. Ein Höhepunkt ist der prachtvolle Hochaltar,

der sorgfältig geschnitzte Figuren und religiöse Szenen zeigt.

Die Orgel in der Lorenzkirche ist ebenfalls bemerkenswert. Mit

ihrer reichen Klangqualität ist sie ein wichtiges Instrument bei

Gottesdiensten und Konzerten.

Die Lorenzkirche hat im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen

und Restaurierungen erlebt, insbesondere nach den Zerstörungen

während des Zweiten Weltkriegs. Heute ist sie nicht

nur ein religiöser Ort, sondern auch ein bedeutendes kulturelles

und historisches Zentrum in Nürnberg.

Die Kirche zieht nicht nur Gläubige an, sondern auch Besucher,

die sich für Architektur, Geschichte und Kunst interessieren.

Ihre majestätische Präsenz in der Nürnberger Altstadt macht sie

zu einem Symbol für die reiche kulturelle Erbe der Stadt. Die

Lorenzkirche ist ein Ort der Stille und Besinnung, der die Geschichte

und den Geist von Nürnberg auf eindrucksvolle Weise

widerspiegelt.

Das Albrecht-Dürer-Haus

Das Albrecht-Dürer-Haus in Nürnberg ist ein historisches Gebäude,

das

eng mit

dem Leben

und

Werk des

berühmten

deutschen

Künstlers

Albrecht

Dürer verbunden

ist.

Das Haus,

das sich in

der Altstadt

von Nürnberg

befindet,

ist

eines der

am besten

erhaltenen

Bürgerhäuser

des

15. Jahrhunderts

in der Stadt und bietet einen Einblick in das Leben und die

Zeit von Albrecht Dürer.

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Das Gebäude selbst ist ein beeindruckendes Beispiel für die

mittelalterliche Architektur in Nürnberg. Es wurde im Jahr

1420 erbaut und hat im Laufe der Jahrhunderte verschiedene

Veränderungen und Renovierungen erlebt. Das Albrecht-Dürer-

Haus wurde während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt,

aber anschließend sorgfältig restauriert, um seine historische Integrität

zu bewahren.

Das Haus ist heute ein Museum, das dem Leben und Schaffen

von Albrecht Dürer gewidmet ist. Die Ausstellung umfasst Dürers

Werke in verschiedenen Kunstformen, darunter Gemälde, Zeichnungen,

Drucke und Kupferstiche. Es gibt auch Exponate, die sein

Leben und seine Zeit in Nürnberg illustrieren, darunter Einblicke

in das Alltagsleben im 15. und 16. Jahrhundert.

Besucher des Albrecht-Dürer-Hauses (Seite rechts: Albrecht-

Dürer-Haus 1891) haben die Gelegenheit, die Räume zu erkunden,

in denen Dürer und seine Familie einst lebten. Dies beinhaltet

seine Werkstatt, in der er viele seiner berühmten Werke schuf.

Das Haus bietet auch Einblicke in die Techniken und Werkzeuge,

die Dürer bei seiner Arbeit verwendete.

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Alexander Gresbek

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Albrecht Dürer und seine Bedeutung

für Nürnberg

Albrecht Dürer, einer der bedeutendsten

Künstler der Renaissance,

wurde am 21. Mai 1471

in Nürnberg geboren und verbrachte

den Großteil seines Lebens

in dieser deutschen Stadt.

Sein Einfluss auf die Kunstwelt

und seine tiefen Wurzeln in

Nürnberg haben diese Stadt zu

einem wichtigen Zentrum der Kunst und Kultur im 15. und 16.

Jahrhundert gemacht.

Albrecht Dürer erlernte zunächst das Handwerk seines Vaters, der

Goldschmied war. Doch schon früh zeigte sich sein außergewöhnliches

Talent in der Malerei und Grafik. Dürer erhielt eine umfassende

künstlerische Ausbildung und wurde von verschiedenen

Meistern in Nürnberg ausgebildet. Seine Reisen nach Venedig

und in die Niederlande brachten ihn in Kontakt mit den führenden

künstlerischen Strömungen seiner Zeit, was seine Fähigkeiten

weiter förderte.

Dürer war nicht nur ein herausragender Maler, sondern auch ein

bedeutender Kupferstecher und Holzschnittkünstler. Zu seinen

bekanntesten Werken gehören “Melencolia I”, “Ritter, Tod und

Teufel” und “Der Feldhase”. Diese Meisterwerke spiegeln seine

Fähigkeit zur detaillierten Darstellung und seine Liebe zur Präzision

wider.

Nürnberg, eine blühende Handelsstadt im Heiligen Römischen

Reich, war im 15. und 16. Jahrhundert ein Zentrum der Kultur

und des Wohlstands. Dürers Geburt und sein Schaffen in dieser

Stadt haben dazu beigetragen, Nürnberg als einen wichtigen kulturellen

Knotenpunkt Europas zu etablieren.

Dürers Werke, darunter sein berühmtes Selbstporträt und seine

Holzschnitte, sind nicht nur Meilensteine der Kunstgeschichte,

sondern auch ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes von Nürnberg.

Das Dürer-Haus, sein ehemaliges Wohnhaus und Atelier, ist

heute ein Museum, das Tausende von Besuchern aus aller Welt

anzieht.

Insgesamt war Albrecht Dürer nicht nur ein herausragender

Künstler, sondern auch ein kultureller Botschafter für Nürnberg.

Sein Erbe in dieser Stadt ist bis heute lebendig, und seine Werke

werden als nationale Schätze Deutschlands betrachtet.

Die Verbindung zwischen Dürer und Nürnberg ist ein herausragendes

Beispiel dafür, wie die Kunst eine Stadt prägen kann und

wie eine Stadt ihrerseits einen Künstler formt.

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Ausflugziel: Erlangen - Wo Bildung, Innovation

und Wirtschaft zusammenkommen

Erlangen, ist weithin als ein aufstrebendes Zentrum

für Bildung, Innovation und Wirtschaft

bekannt. Mit einer einer blühenden Wirtschaft

und einer kulturellen Vielfalt, die weit über ihre Größe hinausgeht,

hat sich Erlangen als eine der bedeutendsten Städte in

Franken etabliert.

Hier sind einige der faszinierenden Aspekte, die Erlangen auszeichnen:

• Bildung und Forschung: Ein Eckpfeiler des Erfolgs von Erlangen

ist zweifelsohne die Friedrich-Alexander-Universität

(FAU), eine der ältesten und renommiertesten Hochschulen

in Deutschland. Die FAU zieht Studierende und Wissenschaftler

aus aller Welt an und prägt das intellektuelle Leben der

Stadt maßgeblich. Die enge Verbindung zwischen der Universität

und dem Universitätsklinikum Erlangen hat die Stadt

zu einem führenden Zentrum für Medizin- und Biotechnologie

gemacht. Forschungseinrichtungen und Technologieunternehmen

haben hier eine Heimat gefunden, was Erlangen

zu einem Hotspot für Innovation und Wissenschaft macht.

• Wirtschaftlicher Motor und Siemens: Erlangen ist ein

wirtschaftlicher Motor in Bayern und darüber hinaus. Die

Stadt beherbergt Unternehmen aus einer Vielzahl von

Branchen, darunter Medizin- und Biotechnologie, Automobilindustrie

und Elektronik. Besonders hervorzuheben ist

die starke Präsenz von Siemens, einem weltweit führenden

Technologieunternehmen. Siemens hat in Erlangen seinen

Hauptsitz und ist ein bedeutender Arbeitgeber in der Region.

Das Unternehmen ist in den Bereichen Energie, Gesundheitstechnologie

und Infrastruktur tätig und trägt maßgeblich zur

wirtschaftlichen Dynamik der Stadt bei.

• Kulturelle Vielfalt: Erlangen ist ein Ort, an dem Kultur und Geschichte

lebendig sind. Die Altstadt von Erlangen ist geprägt

von malerischen Gebäuden, kopfsteingepflasterten Gassen

und historischen Kirchen. Das imposante Schloss Erlangen ist

ein architektonisches Juwel und ein Zeuge vergangener Zeiten.

Das Markgrafentheater in der Stadt bietet Aufführungen

von Theaterstücken, Opern und Konzerten. Kulturelle Veranstaltungen

und Festivals, die das ganze Jahr über stattfinden,

ziehen Besucher aus Nah und Fern an.

• Lebensqualität: Erlangen bietet eine hohe Lebensqualität für

seine Einwohner. Die Stadt ist von grünen Parks und Gärten

umgeben, die ideale Orte sind, um die Natur zu genießen und

zu entspannen. Der “Schlossgarten,” ein Naherholungsgebiet

entlang des Flusses Regnitz, bietet optimale Bedingungen

für Spaziergänge und Picknicks. Die erstklassige medizinische

Versorgung, Bildungseinrichtungen und ein breites Freizeitangebot

tragen zur Attraktivität von Erlangen als Lebensort

bei.

• Die Erlanger Bergkirchweih: Oft einfach als “Berch” beze-

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ichnet, ist die Bergkirchweih eines der bekanntesten Volksfeste

in Deutschland und eine jahrhundertealte Tradition

der Stadt Erlangen. Das Fest findet auf dem Berg, genauer

gesagt auf dem Erich-Keller-Hügel im Erlanger Burgberggarten,

statt und zieht jedes Jahr Zehntausende von Besuchern

aus Nah und Fern an. Die Erlanger Bergkirchweih

dauert in der Regel rund zwei Wochen und beginnt Mitte

Mai, immer am Donnerstag vor dem Pfingstwochenende.

Sie endet am ersten Montag nach Pfingsten.

Erlangen mag

zwar eine vergleichsweise

kleine

Stadt sein, doch

ihre Bedeutung

in den Bereichen

Bildung, Wissenschaft,

Wirtschaft

und Technologie

ist enorm.

Die Stadt vereint

auf einzigartige

Weise Tradition

und Moderne

und bietet eine

inspirierende

Umgebung für

Menschen jeden

Alters und Hintergrunds. Erlangen ist zweifellos eine Stadt, die

es wert ist, entdeckt und erlebt zu werden.

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Rothenburg ob der Tauber

Rothenburg ob der Tauber

ist eine charmante Kleinstadt

in Mittelfranken, Bayern,

nahe der Grenze zu

Baden-Württemberg. Sie

gehört zur Metropolregion

Nürnberg.

Reichsstadtmuseum bekannt), das Handwerkerhaus und das

Weihnachtsmuseum von Käthe Wohlfahrt.

Zu den landesweit bekannten Veranstaltungen gehören der

Meistertrunk, der seit 2014 als bayerisches Kulturerbe und seit

2016 auf der bundesweiten Liste steht, die Reichsstadttage, der

Weihnachtsmarkt und das Taubertal-Festival.

Die Stadt ist weltweit

bekannt für ihre gut erhaltene

mittelalterliche Altstadt,

die mit einer Fülle

von historischen Gebäuden

und Kulturschätzen aufwartet.

Eine bemerkenswerte Eigenschaft der Altstadt ist ihre erstaunliche

Authentizität.

Trotz der Zerstörungen während des Zweiten Weltkriegs und

dem schlichten Wiederaufbau sind kaum Anzeichen modernistischer

Einflüsse erkennbar. Die historische Innenstadt ist von

intakten Stadtbefestigungen umgeben und fügt sich harmonisch

in die natürliche Umgebung des Taubertals ein. Über die

Jahre hinweg wurde viel getan, um diese ursprüngliche Atmosphäre

zu bewahren.

Rothenburg ist auch für seine Museen bekannt, darunter

das Kriminalmuseum, das Rothenburg-Museum (bis 2019 als

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Die Geographische Lage Rothenburgs

Rothenburg ob der Tauber und liegt etwa 80

Kilometer westlich von Nürnberg.

Die Stadt erstreckt sich entlang des Flusses Tauber und befindet

sich am Rand des Naturparks Frankenhöhe. Diese geografische

Lage verleiht Rothenburg ob der Tauber nicht nur eine malerische

Umgebung, sondern trägt auch zu ihrer historischen Anziehungskraft

bei, da sie von einer reichen und natürlichen Landschaft

umgeben ist.

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Geschichte

Die Anfänge von Rothenburg reichen bis zur

Zeit der Grafen von Comburg-Rothenburg zurück,

die westlich des heutigen Spitalhofs eine

Burg auf dem Bergsporn Essigkrug errichteten.

Doch die erste schriftliche Erwähnung eines Grafen von Rothenburg

datiert ins 11. Jahrhundert. Graf Heinrich von Rothenburg,

das letzte Mitglied dieser Adelsfamilie, vermachte die Burg dem

von seiner Familie gegründeten Kloster Comburg.

König Konrad III. erwarb 1142 die Ortschaft Detwang, zu der der

Bergsporn nordwestlich der heutigen Stadt gehörte, und errichtete

auf dem Areal des heutigen Burggartens die Burg Rothenburg.

Die Burg wurde möglicherweise durch ein Erdbeben um

1356 zerstört oder beschädigt, doch es gibt in der historischen

Forschung keine einheitliche Meinung darüber.

Gegen Ende des 12. Jahrhunderts entwickelte sich aus der Siedlung

um die Burg herum eine Stadt. Im Jahr 1172 erhielt Rothenburg

Stadtrechte von Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Es begann der

Bau der ersten Stadtmauer, von der heute noch der Markusturm

mit dem Röderbogen und der Weiße Turm stehen. Im Jahr 1204

war bereits eine Stadterweiterung notwendig, und die Bürger

begannen mit dem Bau einer neuen Stadtmauer, die bis heute

erhalten ist. Zu dieser zweiten Stadterweiterung gehören das Kobolzeller

Tor, der Siebersturm, das Rödertor mit dem Röderturm

und das Würzburger Tor.

Im Laufe des 14. Jahrhunderts wurde das Spitalsviertel im Süden

in das Stadtgebiet integriert, wodurch sich der Umfang der

Stadtmauer von 2.400 auf 3.360 Meter vergrößerte. Die Stadt

entwickelte sich zu einer bedeutenden Handelsstadt im Hochmittelalter,

ihre Kaufleute waren in Italien und Prag aktiv, und

sie wurde zu einem Wallfahrtsort für die Heiligblut-Reliquie.

Rothenburg hatte zu dieser Zeit etwa 5.000 bis 6.000 Einwohner,

darunter etwa 10 % Juden.

Die Blütezeit der Stadt im 15. Jahrhundert ermöglichte den Bau

großer Bauwerke wie der St. Jakobskirche, der größten Kirche in

Rothenburg. Diese gotische Basilika wurde zwischen 1311 und

1484 errichtet und war ursprünglich im Auftrag des Deutschen

Ordens, wurde aber später von den Bürgern finanziert. Das

Rathaus, dessen älterer Teil aus dem 13. Jahrhundert stammt,

wurde nach einem Brand im Jahr 1505 im Stil der Gotik wieder

aufgebaut und später um einen renaissancezeitlichen Trakt erweitert.

Im 15. Jahrhundert spielte Heinrich Toppler eine prominente

Rolle in Rothenburg. Mit seiner energischen Politik und seinen

Landkäufen beeinflusste er das Schicksal der Stadt maßgeblich.

Toppler schloss einen Städtebund mit anderen Städten wie Ulm,

Nördlingen und Dinkelsbühl, um das Herzogtum Schwaben vor

Feinden zu schützen. Trotz seines umstrittenen Todes hinterließ

er eine wichtige politische Erbschaft.

Rothenburg war jedoch auch in zahlreiche Fehden mit umliegenden

Rittern und Städten verwickelt. 1406 und 1408 wurde die

Stadt von Neustädter Truppen angegriffen. 1450 konnten diese

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Fehden endlich beigelegt werden.

1455 kam es zu einem Aufstand der Handwerker in Rothenburg.

Der Rat wurde zeitweise ins Rathausverlies gesperrt, und es bildeten

sich 12 Zünfte, die nun im Rat vertreten waren. In den

Jahren danach gelang es dem Patriziat jedoch, seinen Einfluss

zurückzugewinnen.

1474 logierte König Christian I. von Dänemark, Norwegen und

Schweden eine Woche lang in der Stadt.

Die jüdische Gemeinde in Rothenburg war zu dieser Zeit eine der

üblichen Gemeinden in deutschen Städten, aber nicht die älteste.

Während des Rintfleisch-Pogroms von 1298 wurde die fast

gesamte Gemeinde, etwa 450 Menschen, ermordet. Bald darauf

siedelten sich wieder Juden in der Stadt an, wurden aber 1349

erneut einem Pogrom zum Opfer. Erst im 19. Jahrhundert siedelten

sich erneut Juden in Rothenburg an.

Um 1400 wurde am heutigen Brudergäßchen ein kleines Terziarenkloster

errichtet, das bis 1541 bestand und 1579 abgerissen

wurde. Rothenburg gehörte von 1500 bis 1806 zum Fränkischen

Reichskreis.

Bereits 1522 gab es in Rothenburg Anhänger der Reformation,

und in den Jahren 1524 und 1525 war Andreas Bodenstein

genannt Karlstadt, ein Reformator, in der Stadt tätig. Während

des Großen Deutschen Bauernkrieges 1525 verbündete sich

Rothenburg mit den rebellierenden Bauern unter Florian Geyer.

Nach dem Sieg über die Bauern hielt Markgraf Kasimir von Brandenburg-Kulmbach

auf dem Marktplatz ein Blutgericht ab, bei

dem 17 Anführer öffentlich enthauptet wurden. Die Stadt musste

auch eine hohe Kriegskontribution zahlen und den katholischen

Glauben wieder einführen.

1544 beschloss der Rat, die Reformation erneut einzuführen, und

holte Thomas Venatorius als Prediger in die Stadt. Im Laufe der

Zeit wurden die katholischen Kirchen St. Jakob und St. Johannis

an den Deutschen Orden übergeben. Die Stadt unterzeichnete

1579 die lutherische Konkordienformel von 1577.

Der Dreißigjährige Krieg war eine schwierige Zeit für Rothenburg.

Als evangelische Reichsstadt war sie Kaiser Ferdinand II.

treu ergeben, sympathisierte jedoch auch mit den Protestanten.

1631 besetzten schwedische Truppen die Stadt, was zu

Plünderungen und einer Belagerung durch die kaiserliche Armee

unter Tilly führte. Laut der Legende sollte der damalige Bürgermeister

Georg Nusch die Stadt vor der Zerstörung durch die kaiserlichen

Truppen unter General Tilly gerettet haben, indem er

einen 3 ¼ Liter Wein auf ex trank, was Tilly angeblich beeindruckte

und dazu führte, dass er die Stadt verschonte.

Die Legende ist jedoch historisch nicht belegt und wurde erst etwa

140 Jahre nach den tatsächlichen Ereignissen im 17. Jahrhundert

erstmals schriftlich erwähnt.

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eine Art Dornröschenschlaf. In dieser Zeit soll sich die Entwicklung

der Stadt verlangsamt haben, was dazu beigetragen hat,

dass die alte Bausubstanz der Stadt so gut erhalten geblieben

ist. Andererseits war Rothenburg in der zweiten Hälfte des 17.

Jahrhunderts und im 18. Jahrhundert eine durchaus auf der

Höhe der Zeit befindliche Reichsstadt.

Im 19. Jahrhundert wurde Rothenburg Teil des Königreichs Bayern

nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803. Ein

Grenzvertrag mit dem Königreich Württemberg im Jahr 1810

führte dazu, dass ein Teil des Stadtgebiets an Württemberg abgegeben

wurde.

Es gibt keine zuverlässigen historischen Quellen, die den "Meistertrunk"

bestätigen. Stattdessen wurde Rothenburg vermutlich

aus anderen Gründen verschont, möglicherweise um die wiederholte

Zerstörung wie in Magdeburg zu vermeiden.

Trotzdem hat sich die Legende des "Meistertrunks" fest in der

Stadtgeschichte von Rothenburg verankert und wird bis heute in

Form von Festspielen und Feierlichkeiten in der Stadt zelebriert.

Die Plünderungen endeten, aber die Stadt musste Strafen zahlen

und die Einquartierung kaiserlicher Soldaten ertragen.

Der Dreißigjährige Krieg brachte für die Bevölkerung Leid und

Elend mit sich, nach dem Ende des Krieges versank die Stadt in

Der Tourismus spielte im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert

eine immer wichtigere Rolle für Rothenburg. Die Stadt zog Maler

und Touristen aus ganz Europa an und wurde zu einem beliebten

Reiseziel. Schließlich wurde Rothenburg 1870 von Gustav

Schönleber besucht, gefolgt von anderen berühmten Künstlern

wie Eugen Bracht.

Während der Weimarer Republik wurde Rothenburg zu einer

Hochburg der DNVP (Deutschnationale Volkspartei) und später

der NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei). In

den 1930er Jahren kam es zu antisemitischen Übergriffen in der

Stadt, und die jüdische Gemeinde wurde vertrieben.

Im Zweiten Weltkriegs wurde Rothenburg im März 1945 von

US-amerikanischen Bombern angegriffen, wodurch

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In der Nachkriegszeit wurde Rothenburg

zu einer wichtigen Tourismusdestination

in Deutschland und zog Besucher aus der

ganzen Welt an. Die Stadt profitierte von der

1950 gegründeten Romantischen Straße, die

durch Rothenburg führte.

Bis 1972 war Rothenburg ob der Tauber eine

kreisfreie Stadt und Sitz des gleichnamigen

Landkreises, wurde dann aber in den Landkreis

Ansbach eingegliedert und behielt den

Status einer Großen Kreisstadt.

Die COVID-19-Pandemie hat auch Rothenburg

ob der Tauber, wie viele andere Orte

auf der Welt, stark beeinflusst. Während

der Pandemie waren die Besucherzahlen in

der Stadt stark rückläufig, da Reisen eingeschränkt

und touristische Aktivitäten stark

reduziert wurden. Dies hatte erhebliche

wirtschaftliche Auswirkungen auf die Stadt,

insbesondere auf Geschäfte, Restaurants

und Hotels, die in hohem Maße vom Tourismus

abhängig sind.

etwa 38% der neueren östlichen Altstadt beschädigt oder zerstört

wurden. Die Zerstörung betraf hauptsächlich den neueren

Ostteil der Altstadt, während die bedeutendsten Baudenkmäler

erhalten blieben. Nach dem Krieg wurden die Gebäude originalgetreu

wiederaufgebaut oder saniert.

Die Stadt, die trotz der Herausforderungen der Pandemie ihren

historischen Charme bewahrt hat, zieht heute wieder Besucher

an; Gästen schätzen die malerischen Gassen, historischen Gebäude

und die einladende Atmosphäre, die Rothenburg zu bieten

hat.

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Das Plönlein

Die Top Sehenswürdigkeiten

Das Plönlein, eine der ikonischsten Sehenswürdigkeiten in

Rothenburg ob der Tauber, ist ein malerisches Ensemble, das die

mittelalterliche Schönheit und den Charme dieser historischen

Stadt perfekt verkörpert. Diese Ansicht ist weltweit bekannt und

wird oft als Synonym für Rothenburg selbst angesehen.

Im Zentrum des Plönleins steht ein historisches Fachwerkhaus,

das leicht schräg erscheint. Dieses Haus ist ein herausragendes

Beispiel für die traditionelle deutsche Fachwerkarchitektur und

verleiht dem Plönlein seinen unverwechselbaren Charakter. Die

Fassade des Fachwerkhauses ist reich verziert und zeigt kunstvolle

Schnitzereien und Verzierungen, die typisch für die Renaissancezeit

sind. Dieses Gebäude allein ist schon ein bezaubernder

Anblick und zieht die Aufmerksamkeit von Besuchern und

Fotografen gleichermaßen auf sich.

Auf der linken Seite des Fachwerkhauses ragt der Siebersturm

auf. Dieser imposante Turm ist ein Überbleibsel der mittelalterlichen

Stadtbefestigung und ein Symbol für die historische Verteidigungsarchitektur.

Der Siebersturm diente einst als Wachturm

und beherbergte Stadtwachen, die über die Stadtmauern Ausschau

hielten. Heute kann man den Turm von außen bewundern

und die beeindruckende Aussicht auf die Altstadt genießen.

Auf der rechten Seite des Fachwerkhauses öffnet sich der Weg

ins Taubertal durch das Kobollzeller Tor. Dieses Tor war einst

einer der direkten Zugänge zur Stadt und ein wichtiger Verbindungspunkt

für Reisende. Die massive Steinstruktur des Tores

und seine gotische Architektur verleihen ihm eine majestätische

Präsenz. Das Kobollzeller Tor ist ein beeindruckendes Beispiel für

die mittelalterlichen Stadttore und die Befestigungsanlagen von

Rothenburg.

Das Plönlein ist ein magischer Ort, der Touristen aus aller Welt

anzieht. Die malerische Kulisse aus dem schrägen Fachwerkhaus,

dem Siebersturm und dem Kobollzeller Tor schafft eine romantische

und zeitlose Atmosphäre. Es ist ein Ort, an dem Besucher

innehalten, Fotos machen und die mittelalterliche Schönheit von

Rothenburg in sich aufnehmen können. Das Plönlein ist zu jeder

Jahreszeit und zu jeder Tageszeit ein beliebtes Fotomotiv, sei es

bei Sonnenuntergang, wenn das warme Licht die Fassaden beleuchtet,

oder im Winter, wenn der Ort unter einer Schneedecke

verzaubert ist.

Der Marktplatz

Der Marktplatz von Rothenburg ob der Tauber ist zweifellos

einer der beeindruckendsten und meistbesuchten Plätze in

ganz Deutschland. Mit seiner historischen Kulisse und den eindrucksvollen

Sehenswürdigkeiten ist er ein Muss für jeden Besucher

der Stadt.

Das imposante Rathaus, auch als "Rathaus Rothenburg ob der

Tauber" bekannt, ist das herausragende Gebäude auf dem

Marktplatz. Es wurde im 13. Jahrhundert erbaut und ist ein

eindrucksvolles Beispiel für die spätgotische Architektur. Das

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Rathaus beeindruckt mit seiner reich verzierten Fassade, den

hohen Giebeln und den kunstvollen Skulpturen. Ein besonders

auffälliges Merkmal ist der Rathausturm, der sich majestätisch

über die Stadt erhebt. Dieser Turm bietet einen atemberaubenden

Panoramablick auf Rothenburg und die umliegende Landschaft.

Inmitten des Marktplatzes steht der St. Georgsbrunnen, ein

prachtvolles Kunstwerk aus dem 15. Jahrhundert. Die Hauptfigur

des Brunnens ist der Heilige Georg, der den Drachen besiegt.

Diese Skulptur symbolisiert den Sieg des Guten über das Böse

und ist ein bedeutendes religiöses und kulturelles Symbol. Der

Brunnen selbst ist ein Treffpunkt für Einheimische und Touristen,

die sich hier gerne versammeln, um die Atmosphäre zu genießen.

Eine der faszinierendsten Attraktionen auf dem Marktplatz ist zweifelsohne

das Glockenspiel des Meistertrunks (siehe Geschichte).

Dieses Glockenspiel befindet sich im Rathausturm und zeigt

täglich um 11:00 Uhr, 12:00 Uhr und 15:00 Uhr eine eindrucksvolle

Vorstellung. Die Hauptdarsteller des Glockenspiels sind die

Holzfiguren Tilly und Nusch. Tilly, ein General im Dreißigjährigen

Krieg, und Nusch, sein Narr, sind legendäre Figuren in der

Geschichte von Rothenburg. Die Vorführung erzählt die Geschichte

des "Meistertrunks", bei der die Stadt vor der Zerstörung

bewahrt wurde, indem der Bürgermeister einen beachtlichen

Schluck Wein aus einem 3,25 Liter fassenden Weinpokal trank.

Diese Anekdote ist zu einem wichtigen Teil der Stadtgeschichte

geworden und wird durch das Glockenspiel lebendig.

Die Spitalbastei

Die Spitalbastei in Rothenburg ob der Tauber ist zweifellos ein

beeindruckendes Beispiel für mittelalterliche Verteidigungsarchitektur

und eine wichtige historische Sehenswürdigkeit in

der Stadt. Diese imposante Torbastei befindet sich im südlichen

Teil der Altstadt und ist ein faszinierendes Zeugnis der Befestigungsanlagen,

die einst die Stadt schützten. Die Architektur der

Bastei ist beeindruckend, mit massiven Steinmauern, Zinnen und

Schießscharten. Diese Elemente waren entscheidend, um die

Stadt vor möglichen Bedrohungen zu verteidigen.

Ein herausragendes Merkmal der Spitalbastei ist der Turm, der

im Jahr 1370 erbaut wurde. Dieser Turm war ein wichtiger Beobachtungspunkt

und Wachturm. Besucher haben die Möglichkeit,

diesen historischen Turm zu erklimmen und die Aussicht von

oben zu genießen. Von hier aus bietet sich ein atemberaubender

Blick auf die Stadt und die umliegende Landschaft. Dieser Aussichtspunkt

ermöglicht es den Besuchern, die strategische Bedeutung

der Spitalbastei für die Verteidigung Rothenburgs zu verstehen.

Eine weitere faszinierende Attraktion in der Spitalbastei ist die

begehbare Kasematte. Kasematten waren unterirdische Verteidigungsanlagen,

die während Belagerungen als Schutz und Versteck

dienten. In der Spitalbastei kann man heute durch diese

Kasematte gehen und die Geschichte und die historischen Artefakte

erleben, die dort aufbewahrt sind. Eines der beeindruckendsten

Elemente sind die alten Kanonen, die in der Kasematte

ausgestellt sind. Diese Kanonen zeugen von der militärischen

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Vergangenheit der Stadt und vermitteln einen Eindruck von der

Waffentechnologie der damaligen Zeit.

Besucher haben die Gelegenheit, die gesamte Anlage der Spitalbastei

zu erkunden. Dies ermöglicht es, die massiven Mauern

und Verteidigungseinrichtungen aus nächster Nähe zu betrachten

und die beeindruckende Baukunst des Mittelalters zu schätzen.

Die historischen Details und die gut erhaltene Architektur

machen den Besuch der Spitalbastei zu einer faszinierenden

Reise in die Vergangenheit.

Das Altstadtviertel rund um die Jakobskirche

Das Altstadtviertel rund um die Jakobskirche in Rothenburg ob

der Tauber ist ein wahres Juwel unter den historischen Stadtvierteln

in Deutschland. Dieser Bereich der Stadt hat eine reiche

Geschichte und eine erhaltene Architektur, die den Charme und

die Schönheit von Rothenburg in ihrer reinsten Form präsentiert.

Hier sind einige Details über dieses einzigartige Viertel:

• Während des Zweiten Weltkriegs wurden viele Teile von

Rothenburg ob der Tauber schwer beschädigt, aber das Viertel

rund um die Jakobskirche entging den Zerstörungen und

blieb größtenteils unberührt. Das bedeutet, dass Besucher

hier die Gelegenheit haben, das authentische mittelalterliche

Ambiente zu erleben, das die Stadt einst auszeichnete. Das

Zentrum dieses Viertels ist zweifellos die Jakobskirche (St. Jakob).

Diese beeindruckende Kirche wurde im 14. Jahrhundert

erbaut und ist ein hervorragendes Beispiel für die spätgotische

Architektur.

• Ein Höhepunkt dieses Viertels ist zweifellos die Judengasse

10, ein historisches Gebäude, das eine erhaltene jüdische

Mikwe beherbergt. Die Mikwe ist ein jüdisches Ritualbad und

ein Zeugnis der einst blühenden jüdischen Gemeinschaft in

Rothenburg. Dieses historische Gebäudeund die Mikwe erzählen

die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Rothenburg

und vermitteln einen Einblick in ihre Lebensweise.

• Sehenswert ist auch die Galgengasse. Dieser Bereich wurde

nach dem Zweiten Weltkrieg auf authentische Weise wieder

aufgebaut und bewahrt den historischen Charakter der

Stadt. Der Wiederaufbau erfolgte nach den Prinzipien des

"Rothenburger Wegs", bei dem die ursprüngliche Architektur

so genau wie möglich rekonstruiert wurde. Dadurch entstand

eine malerische und atmosphärische Gasse, die Besucher in

die Zeit des Mittelalters versetzt.

Rathausturm und Röderturm

Der Rathausturm und der Röderturm sind zwei der markantesten

Türme in Rothenburg ob der Tauber und bieten den Besuchern

beeindruckende Aussichten auf die Stadt aus verschiedenen Perspektiven.

Rathausturm: Der Rathausturm ist einer der höchsten Türme

in Rothenburg und ragt auf über 60 Meter in die Höhe. Um die

atemberaubende Aussicht zu genießen, müssen die Besucher

220 Stufen erklimmen, was eine gewisse körperliche Anstren-

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gung erfordert. Doch die Belohnung dafür ist spektakulär. Von

der Spitze des Rathausturms aus bietet sich ein Panoramablick

auf die beeindruckende Dachlandschaft der Altstadt von Rothenburg,

die verwinkelten Gassen, historischen Gebäude und die

dominante Jakobskirche. Man kann auch weit über das Taubertal

hinausblicken und die umliegenden Landschaften, wie die Hohenloher

Ebene im Westen und die Frankenhöhe im Osten, bewundern.

Der Ausblick vom Rathausturm ist zweifellos eine der

unvergesslichsten Erfahrungen in Rothenburg.

Röderturm: Der Röderturm ist ein weiterer begehbarer Turm in

Rothenburg, der eine andere Perspektive auf die Stadt bietet.

Weniger bekannt als der Rathausturm, ermöglicht der Röderturm

den Besuchern eine einzigartige Sicht auf Rothenburg, insbesondere

auf das Altstadtviertel rund um die Jakobskirche.

Von hier aus sieht man die Dächer der historischen Gebäude, die

engen Gassen und die gut erhaltene mittelalterliche Architektur

aus einer anderen Warte. Der Röderturm eröffnet eine Perspektive

auf Rothenburg, welcher die Besucher in die malerische Atmosphäre

der Stadt eintauchen lässt.

Die Stadtmauer

Die Stadtmauer von Rothenburg ist ein weiteres eindrucksvolles

Zeugnis der mittelalterlichen Architektur und Verteidigungsanlagen.

Die Mauer erstreckt sich über eine Länge von etwa vier

Kilometern und umschließt die gesamte Altstadt. Sie besteht aus

40 Türmen und Toren, die einst dazu dienten, die Stadt vor Eindringlingen

zu schützen.

Ein Spaziergang entlang der Stadtmauer ist eine faszinierende

Erfahrung, die es den Besuchern ermöglicht, die Geschichte

der Stadt und die mittelalterliche Lebensweise zu erleben.

Man kann die Türme besteigen und durch die Schießscharten

auf die Stadt blicken, was einen Einblick in das Leben hinter den

Mauern bietet. Die Stadtmauer bietet auch spektakuläre Ausblicke

auf die umliegende Landschaft und die modernen Siedlungsgebiete,

die sich auf der Ost- und Nordseite der Stadt erstrecken.

Das Rothenburg-Museum

Das Rothenburg-Museum ist ein faszinierendes kulturelles Zentrum,

das sich im ehemaligen Dominikanerinnenkloster befindet

und den Besuchern die Möglichkeit bietet, tief in die Geschichte

und Kultur von Rothenburg ob der Tauber einzutauchen. Dieses

Museum ist ein Schatzhaus an historischen Artefakten, Kunstwerken

und Informationen über die Stadt und ihre Entwicklung

im Laufe der Jahrhunderte.

Eines der Highlights des Rothenburg-Museums ist die Klosterküche

des ehemaligen Dominikanerinnenklosters. Dieser Raum

ist ein Beispiel für mittelalterliche Küchenarchitektur und bietet

einen Einblick in die kulinarische Welt vergangener Zeiten. Die

Küche ist mit antiken Kochutensilien, Töpfen, Pfannen und Geschirr

ausgestattet und vermittelt den Besuchern ein Bild davon,

wie Mahlzeiten in der mittelalterlichen Klosterumgebung zubereitet

wurden.

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Das Mittelalterliche Kriminalmuseum

Das Mittelalterliche Kriminalmuseum widmet sich der dunklen

Seite der mittelalterlichen Geschichte. Es befindet sich in der

ehemaligen Johanniter-Komturei neben der St. Johanniskirche

und präsentiert eine Sammlung von Folterutensilien und Instrumenten,

die einst für die Bestrafung von Verbrechern und die

Durchführung von Folterungen verwendet wurden.

Dieses Museum bietet einen Einblick in die Rechtsprechung und

Strafverfolgung im Mittelalter, die oft von grausamen Praktiken

geprägt war. Die Ausstellungsstücke reichen von Folterwerkzeugen

wie Streckbänken und Daumenschrauben bis zu schaurigen

Gerätschaften wie dem berüchtigten Hexenstuhl. Sie repräsentieren

auch eine Zeit, in der Aberglaube, religiöse Vorstellungen

und soziale Ängste zu schweren Ungerechtigkeiten und Leiden

geführt haben.

weltweit geschätzt. Das Weihnachtsmuseum in Rothenburg ob

der Tauber wurde eingerichtet, um das Erbe von Käthe Kruse

Das Weihnachtsmuseum von Käthe Kruse

Das Weihnachtsmuseum von Käthe Kruse ist eine weitere bedeutende

Attraktion in Rothenburg ob der Tauber und bietet den

Besuchern die Möglichkeit, tief in die festliche Tradition und die

magische Atmosphäre der Weihnachtszeit einzutauchen.

Über Käthe Kruse:

Käthe Kruse war eine berühmte deutsche Puppenmacherin, die

für ihre handgefertigten Puppen und Spielzeugfiguren bekannt

ist. Sie wurde 1883 geboren und ihre Kreationen sind heute

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Alexander Gresbek

Alexander Gresbek

und ihre Liebe

zum Weihnachtsfest

zu feiern. Das

Weihnachtsmuseum

beherbergt

eine beeindruckende

Sammlung

von Weihnachtspuppen,

Figuren

und Dekorationen,

die von

Käthe Kruse und

ihrem Team liebevoll

gestaltet

wurden.

Die Ausstellung

zeigt die Entwicklung

von

Weihnachtspuppen

im Laufe der

Jahre und ermöglicht

den Besuchern,

die Kunstfertigkeit

und

das handwerkliche

Geschick hinter

diesen zauberhaften

Kreationen

zu bewundern.

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Alexander Gresbek

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Alexander Gresbek

Alexander Gresbek

Würzburg

Würzburg, auch

lateinisch Herbipolis

genannt, ist eine

kreisfreie Stadt in

Bayern, genauer im

Bezirk Unterfranken.

Die Stadt ist von

großer Bedeutung

als Sitz der Regierung

von Unterfranken

und des Landratsamtes

Würzburg. Sie

fungiert als wichtiger

Standort für Schulen

und Universitäten

und ist seit dem Jahr

742 der Sitz des Bistums

Würzburg, was

sie zum geistlichen Mittelpunkt Mainfrankens macht.

Mit etwa 127.000 Einwohnern ist Würzburg die siebtgrößte

Stadt in Bayern, nach München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg,

Ingolstadt und Fürth. Im Jahr 2000 befand sich Würzburg

noch auf dem vierten Platz, doch im Gegensatz zu den meisten

größeren Städten Bayerns hat die Einwohnerzahl seitdem nicht

signifikant zugenommen. Seit 2018 zählt Würzburg zu den drei

neu geschaffenen Regionalzentren des Freistaates Bayern.

Die Geschichte von Würzburg reicht zurück bis ins Jahr 704, als

die Stadt erstmals als Befestigungsanlage "Virteburh" urkundlich

erwähnt wurde. Schon im Mittelalter war sie ein bedeutendes

Zentrum für Wirtschaft, Geistesleben und Hoheit. Bis zur Industriellen

Revolution behielt die Stadt ihre überregionale Bedeutung

bei und entwickelte ein beeindruckendes Stadtbild, vergleichbar

mit anderen herausragenden Altstädten in Mitteleuropa

wie Krakau. Dieses Stadtbild wurde im Zweiten Weltkrieg schwer

beschädigt, insbesondere durch den Bombenangriff am 16. März

1945. Beim Wiederaufbau wurden viele Einzeldenkmäler wie die

meisten Kirchen der Altstadt äußerlich rekonstruiert, doch nur

wenige Bürgerhaus-Ensembles und Traditionsinseln. Die Würzburger

Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz wurde jedoch

nach dem Krieg teilweise schwer beschädigt und anschließend

restauriert. Sie wurde im Jahr 1981 in das UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Stadt beherbergt die Julius-Maximilians-Universität, die auf

die im Jahr 1402 gegründete Hohen Schule zu Würzburg zurückgeht

und somit die älteste Universität Bayerns ist. Würzburg ist

somit eine klassische deutsche Universitätsstadt. Neben der Universität

gibt es auch die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt

und die Hochschule für Musik Würzburg. Mit 35.600 Studenten

(Stand Wintersemester 2017/18) und weiteren Hochschulangehörigen

ist die Stadt ein wichtiger Bildungsstandort in Deutschland.

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Alexander Gresbek

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Die geographische Lage Würzburgs

Würzburg liegt im sogenannten Maindreieck

und ist von Spessart, Rhön und Steigerwald

umgeben. Der Main fließt durch den westlichen

Teil der Stadt und ist das bedeutendste Fließgewässer der Region.

Würzburg ist ein renommiertes Weinbaugebiet und beheimatet

drei der fünfzehn größten deutschen Weingüter. Die Stadt

ist ein beliebter Treffpunkt für viele Veranstaltungen aufgrund

ihrer verkehrsgünstigen Lage . Mit der Bahn ist man im Idealfall

in annähernd vier Stunden in Berlin, und nach Frankfurt am

Main sind es 120 Kilometer.

Die Festung Marienberg, eines der berühmten Wahrzeichen

Würzburgs, befindet sich auf der Anhöhe einer Muschelkalkplatte.

Der höchste Punkt Würzburgs liegt mit 360 m über NN

auf dem benachbarten Nikolausberg, nahe der Frankenwarte.

Die tiefsten Punkte Würzburgs befinden sich mit 166 m am Alten

Kranen und am Neuen Hafen.

Das Stadtgebiet ist in 13 Stadtbezirke eingeteilt. Bis zur Aufhebung

der Festungseigenschaft für das rechtsmainische Würzburg

am 26. September 1856 und linksmainisch 1867 bestand das bewohnte

Würzburger Stadtgebiet im Wesentlichen nur aus dem

Bereich innerhalb des Ringparks und dem linksmainischen Mainviertel.

Dann durfte auch das vor der Stadtmauer anschließende

Land besiedelt werden. Spätere größere Erweiterungen des

Stadtgebiets waren die Eingemeindung von Heidingsfeld (1930),

Lengfeld (1972), Rottenbauer (1972) und Versbach (1978).

Geschichte

Die Geschichte von Würzburg ist reich an

facettenreichen Epochen und tiefgreifenden

Veränderungen, welche die Stadt im

Laufe der Jahrhunderte geprägt haben. Die

frühesten Erwähnungen des Ortsnamens von Würzburg reichen

bis ins 8. Jahrhundert zurück, wobei verschiedene Schreibweisen

im Laufe der Zeit auftraten, darunter Wirzburg, Würtzburg und

Wirtzburg.

Die Herkunft des Namens Würzburg bleibt jedoch bis heute unsicher.

Im 10. Jahrhundert wurde eine Etymologie basierend

auf dem lateinischen Wort "herba" (Heilkräuter) vorgeschlagen,

was auf eine mögliche Bedeutung "Burg auf dem kräuterreichen

Platz" hinweisen würde. Eine andere Theorie, vorgeschlagen

von Norbert Wagner, verbindet den Namen mit einem althochdeutschen

Wort *wirz, das wilden Hopfen oder würzige Kräuter

zur Bierherstellung bedeuten könnte. Albrecht Greule hingegen

vermutete, dass der Name auf eine vorgermanische Wurzel

zurückgeht, die eine Verbindung zum Keltischen herstellt und

möglicherweise "der Höchste" bedeutet.

Die Anfänge von Würzburg

reichen jedoch viel weiter

zurück als die ersten

schriftlichen Erwähnungen.

Schon um 1000 v. Chr.

gab es eine keltische Fliehburg

auf dem Marienberg,

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Alexander Gresbek

der heute ein wichtiger Teil der Stadt ist. Im Jahr 604 n. Chr. wurde

Würzburg zum fränkischen Herzogssitz und beherrschte von dort

aus das südliche Thüringen und die Mainlande. Zwischen 685

und 689 sollen die Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan in

der Region missioniert haben.

Die Bedeutung von Würzburg wuchs mit seiner günstigen Lage an

Verkehrswegen wie dem Main. Bonifatius machte die Stadt 741

zum Bischofssitz, und mit der Heiligsprechung der Frankenapostel

im Jahr 752 begannen die Pilgerfahrten zu ihren Gräbern. Im

10. Jahrhundert erhielten die Bischöfe von Würzburg ein Zollprivileg,

was den Handel in der Stadt weiter förderte. Das 11.

Jahrhundert brachte das erste Ritterturnier auf deutschem

Boden und den Bau der Mainbrücke, eine technische Meisterleistung

der Zeit.

Ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte von Würzburg war

die Hochzeit von Friedrich I. Barbarossa im Jahr 1156 mit Beatrix

von Burgund. Auf dem Reichstag zu Würzburg 1168 erhielt der

Bischof Herold die Herzogswürde, und die Bischöfe konnten sich

fortan Fürstbischöfe nennen.

Im Jahr 1402 gründete der Fürstbischof Johann von Egloffstein

die Hohe Schule zu Würzburg, die Vorläuferin der Universität

Würzburg.

In der frühen Neuzeit spielte der Fürstbischof Julius Echter von

Mespelbrunn eine bedeutende Rolle. Er stiftete das Juliusspital,

gründete die Universität neu und baute die Festung auf dem

Marienberg zu einem Renaissanceschloss aus. Allerdings war er

auch als Gegenreformator und Hexenverfolger bekannt, und im

frühen 17. Jahrhundert wurden mehr als 260 Menschen wegen

Hexerei oder Zauberei in Würzburg hingerichtet.

Die Stadt wurde während des Deutschen Bauernkrieges im Jahr

1525 erfolglos belagert. Tilman Riemenschneider, ein berühmter

Bildhauer, wurde in dieser Zeit auf der Festung Marienberg festgehalten.

Würzburg erlebte im Dreißigjährigen Krieg und nach dem Westfälischen

Frieden 1648 eine barocke Umgestaltung, einschließlich

neuer Festungs- und Stadttore.

Ab 1699 kam es unter dem Fürstbischof Johann Philipp II. von

Greiffenclau zu Vollraths zu bedeutenden Kunst- und Bauprojekten.

Die Stadt wurde durch die Würzburger Residenz von

Balthasar Neumann, die 1744 abgeschlossen wurde, maßgeblich

geprägt.

In den Jahren 1802 bis 1814 erlebte Würzburg eine Ära des Umbruchs

und der politischen Unsicherheit, die von der Auflösung

des Fürstbistums Würzburg und den Folgen der Napoleonischen

Kriege geprägt war. In dieser Zeit änderte die Stadt insgesamt

viermal ihre Staatszugehörigkeit, was ihre turbulente Geschichte

verdeutlicht.

Die erste Phase, das Hochstift Würzburg, war geprägt von der

Herrschaft des Fürstbischofs und den mittelalterlichen Strukturen.

Doch bereits im Jahr 1802 folgte eine dramatische

Veränderung, als Würzburg Teil des Kurfürstentums Pfalzbayern

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wurde, das später zum Königreich Bayern wurde.

Noch bevor sich die Stadt an ihre neue Zugehörigkeit gewöhnen

konnte, erlebte sie 1805 erneut einen Wandel, als Erzherzog Ferdinand

von Toskana als Herrscher über das kurzlebige Kurfürstentum

Würzburg eingesetzt wurde.

Die Zeit als Hauptstadt des Großherzogtums Würzburg ab September

1806 markierte eine weitere Phase der Veränderung.

Doch diese Periode endete im Jahr 1814, als Würzburg wieder

Teil des Königreichs Bayern wurde, wo es bis heute verblieb.

Die wechselnden Staatszugehörigkeiten in dieser kurzen

Zeitspanne spiegeln die politische Instabilität und die Auswirkungen

der Napoleonischen Kriege auf Würzburg wider.

Ab dem Jahr 1816 residierte Kronprinz Ludwig von Bayern, der

spätere König Ludwig I., überwiegend in Würzburg. Er sollte

bis zu seinem Regierungsantritt im Jahr 1825 hier verweilen.

Während seiner Zeit in Würzburg wurde sein Sohn Luitpold,

der später als Prinzregent bekannt wurde, im Jahr 1823 in der

Residenz geboren. Dieser Zeitabschnitt trug wesentlich zur Geschichte

und dem Prestige Würzburgs bei.

Ein dunkler Schatten fiel auf die Stadt im Jahr 1819, als die sogenannten

Hep-Hep-Krawalle in Würzburg begannen. Diese Unruhen

breiteten sich anschließend im ganzen Deutschen Bund

aus. Die Krawalle richteten sich gegen die jüdische Gemeinde

und hinterließen eine traurige Spur der Diskriminierung und Gewalt.

Im Jahr 1823 wurde der Pegel Würzburg in Betrieb genommen,

der bis heute als der älteste am Main in Betrieb befindliche Pegel

gilt. Würzburg, eine Stadt, die seit dem Mittelalter eine enge

Verbindung zur Musik hatte, war im August 1845 Gastgeber des

ersten gesamtdeutschen Sängerfestes. Dieses Ereignis festigte

Würzburgs Ruf als kulturelles Zentrum in Bayern.

Bereits seit 1817 war Würzburg die Hauptstadt des Untermainkreises,

der 1837 zu Unterfranken wurde. Die Aufhebung der

Festungseigenschaft für das rechtsmainische Würzburg im Jahr

1857 führte zu einem Wandel im Stadtbild, das seit dem Ende

des 17. Jahrhunderts weitgehend unverändert geblieben war.

Im Jahr 1900 erhielt Würzburg seine erste elektrische Straßenbahn,

acht Jahre nach der Eröffnung der Straßenbahnlinie als

Pferdebahn. Doch nicht nur im Verkehrsbereich, sondern auch

in der Wissenschaft war Würzburg bedeutend. Im Physikalischen

Institut der Universität Würzburg entdeckte Wilhelm Conrad

Röntgen 1895 die nach ihm benannte Röntgenstrahlung, wofür

er 1901 den Nobelpreis für Physik erhielt.

Das 20. Jahrhundert brachte für Würzburg eine Vielzahl von

Veränderungen und Herausforderungen mit sich. Im November

1918 bildete sich in der Stadt ein Arbeiter- und Soldatenrat. Im

April 1919 folgte eine dreitägige Herrschaft des Rätekommunismus,

die als die Würzburger Räterepublik bekannt wurde. Diese

Zeit war geprägt von politischer Instabilität und Unruhen.

1930 wurde Würzburg zur Großstadt erklärt, doch die dunklen

Schatten des Nationalsozialismus fielen auf die Stadt. Nach dem

Verbot von Aktivitäten der SPD und der Auflösung der Bayeri-

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Alexander Gresbek

schen Volkspartei wurden die Stadtratsmitglieder im Jahr 1934

auf Adolf Hitler neu vereidigt.

Der Zweite Weltkrieg brachte Leid und Zerstörung nach Würzburg.

Die ersten Bombenangriffe trafen die Stadt im Februar

1942, und im März 1945 wurde Würzburg von den Alliierten

schwer bombardiert. Tausende Menschen verloren ihr Leben,

und die Stadt wurde zu einem Großteil zerstört.

Während der nationalsozialistischen Herrschaft spielte Würzburg

auch eine traurige Rolle bei der sogenannten Aktion T4, bei

der Tausende von psychisch kranken und behinderten Menschen

systematisch ermordet wurden.

Nach dem Krieg begann die mühsame Wiederaufbauzeit. Der

Wiederaufbau der Altstadt erstreckte sich über viele Jahre und

wurde erst im Jahr 1963 offiziell abgeschlossen.

Im 21. Jahrhundert erlebte die Stadt auch tragische Ereignisse,

wie den Anschlag im Jahr 2021, bei dem drei Menschen getötet

und weitere verletzt wurden.

Würzburgs Geschichte ist geprägt von Höhen und Tiefen, von

kultureller Blüte und dunklen Kapiteln. Die Stadt hat sich jedoch

immer wieder erholt und ist heute ein lebendiger Ort, der seine

historischen Wurzeln nicht vergessen hat.

Die Würzburger Residenz

Top Sehenswürdigkeiten

Die Würzburger Residenz mit ihrem prachtvollen Hofgarten

ist zweifellos eines der herausragenden architektonischen

und kulturellen Juwelen Europas. Sie ist ein Meisterwerk des

süddeutschen Barock und wurde 1981 als drittes Bauwerk in

Deutschland in die renommierte Liste des UNESCO-Welterbes

aufgenommen.

Der beeindruckende Bau erstreckte sich von 1720 bis 1744 und

wurde nach den Visionen und Plänen des berühmten Architekten

Balthasar Neumann errichtet. Im Jahr 2020 wurde das 300-jährige

Jubiläum der Grundsteinlegung der Residenz gefeiert, ein

beeindruckender Meilenstein in der Geschichte dieses architektonischen

Meisterwerks.

Ein Höhepunkt der Residenz ist zweifellos ihr spektakuläres Treppenhaus.

Dieses einzigartige architektonische Kunstwerk ist eine

freitragende Muldenkonstruktion und offenbart das Genie von

Balthasar Neumann, der zu dieser Zeit noch am Anfang seiner

beeindruckenden Karriere stand. Das Treppenhaus ist nicht

nur ein architektonisches Wunder, sondern diente auch als Leinwand

für das größte zusammenhängende Fresko der Welt, das

von Giovanni Battista Tiepolo, einem der bedeutendsten Freskenmaler

seiner Zeit, geschaffen wurde.

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von Ignaz Kopp in Würzburg und erwarb dort auch den Lehrbrief der

"Büchsenmeister, Ernst- und Lustfeuerwerkerey". 1712 trat Neumann der

fränkischen Kreis-Artillerie bei, um die Karriere eines Ingenieurs einzuschlagen.

Seit 1714 war er im Dienst des Würzburger Hochstifts und beschäftigte

sich mit Geometrie, Architektur und Feldmesserei.

Balthasar Neumann

Johann Balthasar Neumann,

gemeinhin bekannt als

Balthasar Neumann, war ein

herausragender Architekt des

Barock und Rokoko in Süddeutschland.

Er wurde am 27.

Januar 1687 in Eger (heute

Cheb, Tschechien) geboren

und verstarb am 19. August

1753 in Würzburg. Seine Bedeutung

liegt vor allem in

seinen architektonischen

Werken, die zu den beeindruckendsten

Bauprojekten

des Barock und Rokoko

zählen.

Neumann wurde als siebtes von neun Kindern des Tuchmachers Hans Christoph

Neumann und seiner Frau Rosina Grassold in Eger geboren. Seine berufliche

Laufbahn begann vermutlich bei seinem Paten, dem Glocken- und

Metallgießer Balthasar Platzer in Eger. Ab 1711 arbeitete er in der Gießerei

Im Jahr 1719 wurde er von Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn

zum fürstbischöflichen Baudirektor in Würzburg berufen. Balthasar

Neumanns bekanntestes Werk ist die Würzburger Residenz, die 1981 von

der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Die Residenz ist ein herausragendes

Beispiel für den italienisch-französischen Barockstil und wurde

nach dem Muster des Schlosses von Versailles gestaltet.

Er war maßgeblich an der Städteplanung von Würzburg beteiligt, wo er unter

anderem Kanäle anlegte und neue Straßen entwarf. Neben der Residenz

in Würzburg schuf er zahlreiche weitere bedeutende Bauwerke, darunter

Brücken, Kirchen, Klöster, Schlösser sowie Wohn- und Geschäftshäuser.

Balthasar Neumann hinterließ ein beeindruckendes architektonisches Erbe

und gilt als einer der bedeutendsten Baumeister des Barocks und Rokokos

in Süddeutschland.

Tilman Riemenschneider

Tilman Riemenschneider, ein herausragender deutscher Bildhauer und Bildschnitzer,

lebte von etwa 1460 bis zu seinem Tod am 7. Juli 1531 in Würzburg.

Er gehört zu den bedeutendsten Künstlern, die den Übergang von der

Spätgotik zur Renaissance um das Jahr 1500 geprägt haben.

Riemenschneider wurde zwischen 1459 und 1462 in Heiligenstadt im Eichsfeld

geboren. Sein Vater geriet aufgrund früherer Verwicklungen in die

Mainzer Stiftsfehde in Schwierigkeiten und verlor seinen Besitz. Die Familie

zog nach Osterode um, wo Tilman seine Kindheit und Jugend verbrachte.

Etwa im Jahr 1473 begann Riemenschneider seine Ausbildung im Bildhau-

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Alexander Gresbek

er- und Bildschnitzerhandwerk, wahrscheinlich in Straßburg und Ulm. Allerdings

sind nur wenige Informationen über diese Phase seines Lebens verfügbar.

Es wird vermutet, dass er in dieser Zeit Einflüsse von Künstlern wie

Niclas Gerhaert van Leyden und Martin Schongauer aufnahm.

Riemenschneider kam bereits 1478/1479 zum ersten Mal nach Würzburg.

Nachdem er eine Anstellung im Kollegiatstift Haug abgelehnt hatte, wurde

er am 7. Dezember 1483 als Malerknecht in die Sankt-Lucas-Gilde der Maler,

Bildhauer und Glaser in Würzburg aufgenommen.

Im Jahr 1485 heiratete er Anna Schmidt, die Witwe eines Goldschmiedemeisters,

und erlangte die Würzburger Bürgerrechte. Dies war der Beginn

seines gesellschaftlichen Aufstiegs. In den folgenden Jahren wurde er zum

angesehenen Bürger und Vorsteher seiner Zunft. Er besaß mehrere Häuser,

Grundbesitz mit eigenen Weinbergen und eine florierende Werkstatt.

Riemenschneider bekleidete verschiedene öffentliche Ämter in Würzburg

und wurde 1520 sogar zum Bürgermeister gewählt. Während seiner

Amtszeit erlebte die Stadt den Einfluss der Reformation.

Während des Deutschen Bauernkriegs geriet Riemenschneider in politische

Auseinandersetzungen mit dem Fürstbischof Konrad II. von Thüngen, der

die Stadt Würzburg beherrschte. Der Streit eskalierte 1525, als sich aufständische

Bauern vor der Stadt sammelten und die Bürger gegen den Bischof

unterstützten. Doch die Belagerung der Festung Marienberg scheiterte,

und die Bürger wurden besiegt. Viele Anführer des Aufstands, darunter alle

Würzburger Ratsherren, darunter auch Riemenschneider, wurden inhaftiert

und gefoltert. Riemenschneider zahlte die Hälfte seines Vermögens, um

freizukommen, verlor jedoch seine politischen Ämter und erhielt nie wieder

große Aufträge.

Nach seiner Haftentlassung führte Riemenschneider ein zurückgezogenes

Leben und starb am 7. Juli 1531 in Würzburg. Seine Werke, hauptsächlich

religiöser Natur, sind für ihre ausdrucksstarken Gesichter und detaillierten

Gewandungen bekannt. Obwohl er nie seine Werke signierte, sind sie bis

heute als Meisterwerke der deutschen Bildhauerei anerkannt.

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Conrad Röntgen

Wilhelm Conrad Röntgen (27. März 1845 - 10. Februar 1923) war ein

deutscher Physiker und Hochschullehrer, der am 8. November 1895 im

Physikalischen Institut der Universität Würzburg die "X-Strahlen", später

nach ihm benannt als "Röntgenstrahlen", entdeckte. Diese bahnbrechende

Entdeckung revolutionierte die medizinische Diagnostik und führte zu weiteren

wichtigen Erkenntnissen des 20. Jahrhunderts, darunter die Erforschung

der Radioaktivität.

Röntgen wurde in Lennep, einem heutigen Stadtteil von Remscheid, geboren

und war das einzige Kind eines wohlhabenden Tuchfabrikanten. Seine akademische

Laufbahn begann in den Niederlanden und führte ihn schließlich

zur Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, wo er Maschinenbau

studierte und seinen Doktor in Physik erwarb.

Nach seiner Promotion ging er nach Würzburg und arbeitete als Assistent,

bevor er nach Straßburg und später nach Gießen wechselte. Schließlich

übernahm er 1888 eine Professur an der Universität Würzburg. Hier gelang

ihm 1895 die Entdeckung der Röntgenstrahlen, die weltweit Aufsehen erregte.

Röntgen zeigte sich bescheiden und verzichtete auf Patentierungen seiner

Entdeckung, um ihre schnelle Verbreitung zu fördern. Er war auch großzügig

und stiftete das Preisgeld seines Nobelpreises der Universität Würzburg.

Trotz seines Erfolgs blieb er ein introvertierter Mensch, der sich oft auf

seine wissenschaftliche Arbeit konzentrierte. Er starb 1923 in München an

Darmkrebs und wurde auf dem Alten Friedhof in Gießen begraben.

Röntgens Entdeckung der Röntgenstrahlen hatte weitreichende Auswirkungen

auf die Medizin und die wissenschaftliche Forschung. Sie führte indirekt

zur Entdeckung der Radioaktivität und bleibt ein bedeutender Meilenstein

in der Geschichte der Physik und Medizin.

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Fortsetzung

Tiepolo, ein Venezianischer Künstler verlieh dem Treppenhaus

eine unvergleichliche künstlerische Pracht. Während seiner Arbeit

an der Residenz erhielt Neumann Unterstützung von talentierten

Künstlern wie dem Stuckateur Antonio Bossi, Lucas von

Hildebrandt aus Wien und Maximilian von Welsch aus Mainz.

die beeindruckende Kunstfertigkeit und das künstlerische Erbe

Bayerns und Europas. Sie zieht Besucher aus der ganzen Welt an.

Trotz der Zerstörung der Stadt Würzburg am 16. März 1945 überstanden

bedeutende Teile der Residenz, darunter das Treppenhaus,

der Weiße Saal, der Kaisersaal und der Gartensaal, die Angriffe

und blieben erhalten. Der Wiederaufbau der Residenz war

eine langwierige Aufgabe und dauerte fast vier Jahrzehnte. In

dieser Zeit wurden die prachtvollen Paradezimmer, die im reichsten

Rokoko-Stil gestaltet sind, aufwendig restauriert. Es gelang

auch, eine beträchtliche Anzahl von Möbeln und Wandteppichen

zu retten, die heute das Innere der Residenz schmücken.

Von den ursprünglich etwa 340 Räumen der Residenz sind heute

42 für die Öffentlichkeit zugänglich. Einige Teile der Residenz

werden von der Universität genutzt, und das Martin-von-Wagner-Museum

hat ebenfalls hier seinen Platz gefunden. Darüber

hinaus beherbergt die Residenz die Staatsgalerie Würzburg, eine

Zweiggalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Diese

Zweiggalerie ist den großen Jahrhunderten der venezianischen

Malerei gewidmet und bietet eine beeindruckende Sammlung

von Kunstwerken.

Die Würzburger Residenz mit ihrem Hofgarten ist nicht nur ein

historisches und kulturelles Juwel, sondern auch ein Zeugnis für

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Die Festung Marienberg

Die Festung Marienberg, majestätisch gelegen nur einen Steinwurf

vom Herzen der Stadt Würzburg entfernt und umgeben von

Weinreben, erhebt sich auf der linken Mainuferseite und bietet

einen atemberaubenden Blick auf die alte Universitätsstadt mit

ihren charakteristischen Kuppeln, Türmen und Brücken.

Die Festung Marienberg ist nicht nur ein beeindruckendes Wahrzeichen,

sondern auch ein lebendiges Zeugnis einer reichen geschichtlichen

Vergangenheit. Ihre Geschichte erstreckt sich über

drei Jahrtausende. Bereits um 1000 v. Chr. existierte an dieser

Stelle eine keltische Fliehburg. Das Herzstück der späteren Burganlage

bildet die Marienkirche, die im Jahr 706 geweiht wurde

und als der früheste Sakralbau östlich des Rheins gilt. Im Jahr

1201 wurde die Burg gegründet, und aus dieser Zeit stammt der

imposante Bergfried.

Von 1253 bis 1719 diente die Festung Marienberg als Residenz

der Würzburger Fürstbischöfe. Die Hauptburg, die von mittelalterlichen

Mauern umgeben ist, wurde um das Jahr 1600 in

ein Renaissanceschloss umgebaut. Aus dieser Zeit stammen beeindruckende

architektonische Schätze wie die Echterbastei und

das Brunnenhaus, das als eines der schönsten Beispiele der Renaissance-Architektur

in Franken angesehen wird.

Nach der Eroberung durch die Schweden im Jahr 1631 wurde

die Burg zu einer imposanten Barockfestung ausgebaut, und der

Fürstengarten wurde angelegt. Dieser Garten wird im Sommer

kunstvoll bepflanzt und bietet einen herrlichen Ausblick auf die

Stadt Würzburg.

Im barocken Zeughaus der Festung befindet sich das Museum

für Franken, das eine herausragende Sammlung fränkischer

Kunstwerke beherbergt, darunter die weltberühmten Plastiken

von Tilman Riemenschneider. Das Museum ist auch für seine

vorgeschichtliche Abteilung bekannt, die Zeugnisse fränkischer

Volkskunde und Weinkultur präsentiert, sowie für beeindruckende

Gartenplastiken aus dem Veitshöchheimer Rokokogarten.

Die Festung Marienberg ist von verschiedenen Zugangswegen

aus erreichbar, darunter ein malerischer Wanderweg von St.

Burkard aus sowie die Tellsteige und das Gelände der Landesgartenschau

von 1990.

Derzeit befindet sich die Festung in einer Phase der Renovierung

und Neugestaltung. In diesem Zusammenhang werden der

Burghof, der Bergfried, die Marienkirche, das Brunnenhaus und

der Zugang zum Fürstengarten vorübergehend gesperrt. Die

Möglichkeit zur Besichtigung des inneren Burghofs der Festung

wird ausschließlich im Rahmen von öffentlichen Führungen

durch die Bayerische Schlösserverwaltung angeboten. Diese

Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans, um sicherzustellen,

dass die Festung Marienberg auch für kommende Generationen

ein lebendiges und faszinierendes historisches Erlebnis

bleibt.

Dom St. Kilian

Der Dom St. Kilian, eine der herausragenden romanischen Kirchen

Deutschlands und ein Meisterwerk der deutschen Baukunst

aus der Zeit der salischen Kaiser, beeindruckt nicht nur durch

seine historische Bedeutung, sondern auch durch seine Architek-

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tur. Die angrenzende Schönbornkapelle ist eine bemerkenswerte

Schöpfung von Balthasar Neumann.

Der Bau des Doms begann um das Jahr 1040, und die beiden

Osttürme wurden schließlich im Jahr 1237 fertiggestellt. Der Innenraum

erhielt zwischen 1701 und 1704 eine opulente Stuckverzierung

im Hochbarockstil durch Pietro Magno. Leider wurde

der Dom St. Kilian im Jahr 1945 durch einen verheerenden Brand

vollständig zerstört.

Nach aufwendigem Wiederaufbau wurde die Wiedereinweihung

erst 1967 gefeiert. Die äußere Struktur des Doms wurde in ihrer

ursprünglichen Form wiederhergestellt, während im Querhaus

und Chor barocke Stuckdekorationen erhalten geblieben sind.

Die Ausstattung, darunter der Altar, das Sakramentshaus und

das Chorgestühl, wurde zwischen 1966 und 1968 von A. Schilling

geschaffen.

Im Jahr 1987/88 wurde der Chor des Doms St. Kilian nach einem

Entwurf von H. Elsässer neu gestaltet. Unter den beeindruckenden

Bischofsgrabmälern in der Kirche finden sich Werke von Tilman

Riemenschneider.

Im Rahmen der Renovierungsarbeiten im Jahr 2006 erhielt der

Dom St. Kilian einen neuen, hellen Außenanstrich, der sich an

seiner ursprünglichen Farbgebung orientiert. 2011/12 wurde

der Innenraum des Doms komplett renoviert und umgestaltet.

An das Querhaus angebaut ist die Schönbornkapelle, eine bedeutsame

Schöpfung von Balthasar Neumann.

Wallfahrtskirche Käppele

Die Wallfahrtskirche Käppele, die majestätisch auf dem Nikolausberg

oberhalb von Würzburg thront, wurde nach den Plänen

des berühmten Architekten Balthasar Neumann zwischen 1747

und 1750 an eine bereits bestehende Gnadenkapelle angebaut.

Die Pieta, die heute im Gnadenaltar der Kapelle verehrt wird,

soll bereits im Jahr 1650 für Wunder und Erscheinungen gesorgt

haben, die Gläubige aus der gesamten Region anzogen.

Auch in der heutigen Zeit wird das Käppele von vielen Wallfahrern

besucht, insbesondere während der Pfingstwoche. Im

Inneren der Kirche zeugen zahlreiche Votivgaben im sogenannten

Mirakelgang von der tiefen Frömmigkeit der Würzburger Bevölkerung

im 19. und 20. Jahrhundert.

Zu Fuß kann man das Käppele über einen malerischen Stationsweg

mit insgesamt 14 Kapellen erreichen. Dieser Weg wurde

ebenfalls nach einer Idee von Balthasar Neumann gestaltet und

ist mit lebensgroßen Figurengruppen von Peter Wagner geschmückt

Marienkapelle

Die Marienkapelle, eine beeindruckende spätgotische Hallenkirche,

thront auf dem Unteren Marktplatz in Würzburg und gilt

als ein Höhepunkt in der Kunstgeschichte dieser Stadt. Der Bau

der Marienkapelle begann im Jahr 1377 und wurde mit dem Bau

des Turmes um das Jahr 1480 abgeschlossen.

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Ursprünglich wurde an dieser Stelle von der Bürgerschaft eine

Kapelle als Sühne errichtet. Aus diesem Grund erhielt der Bau

nie die Rechte einer Pfarrkirche und trägt daher den Titel "Kapelle".

Die charakteristischen "Kramläden", die bis heute auf dem

Marktplatz existieren, wurden bereits im Jahr 1437 errichtet.

Die Bogenfelder der Portale der Marienkapelle sind mit reich

verzierter plastischer Baukunst geschmückt. Besonders erwähnenswert

sind hier die Figuren von Adam und Eva, die vom Bildhauer

Tilman Riemenschneider gefertigt wurden. Diese Figuren

wurden im Jahr 1975 durch Kopien ersetzt, während die Originale

im Museum für Franken besichtigt werden können.

Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1945, bei dem der

gesamte Dachstuhl und die hölzerne Inneneinrichtung zerstört

wurden, wurde die Marienkapelle vollständig neu ausgestattet.

Die Altäre der Kapelle sind mit vier Tafelgemälden aus dem Jahr

1514 geschmückt. Besonders bemerkenswert ist die Silbermadonna

über dem Altar des nördlichen Seitenschiffs, die 1680 von

Johann Kilian geschaffen wurde.

In den Seitenschiffen der Kapelle befinden sich zahlreiche Grabmäler

von fränkischen Rittern und Würzburger Bürgern, darunter

auch das Grabmal von Konrad von Schaumberg († 1499), das

von Riemenschneider geschaffen wurde.

Am Marktportal der Kapelle befindet sich eine bronzierte Gedenkplatte,

die auf die Grabstätte des berühmten Barockarchitekten

Balthasar Neumann (1687–1753) hinweist.

Das Falkenhaus

Das Falkenhaus in Würzburg ist ein bemerkenswertes Gebäude

mit einer faszinierenden Geschichte. Ursprünglich stand an dieser

Stelle im Mittelalter der Wohnsitz des Dompfarrers, und es

war ein Ort von historischer Bedeutung. Doch das heutige Erscheinungsbild

des Falkenhauses und seine prächtige Fassade

gehen auf das 18. Jahrhundert zurück.

Im Jahr 1735 wechselte das Haus in den Besitz von Franz Thomas

Meißner, einem Gastwirt in Würzburg. Nach seinem Tod führte

seine Witwe Barbara Meißner das Anwesen weiter und entschied

sich im Jahr 1751 für eine erhebliche Umgestaltung der Fassade.

Hierbei wurde eine opulente Rokoko-Stuckdekoration von

reisenden Stuckateuren aus Oberbayern angebracht. Das Ergebnis

dieser Bemühungen ist eine der beeindruckendsten Rokokofassaden

in ganz Süddeutschland.

Die Fassade des Falkenhauses zeichnet sich durch ihre geschwungenen

Giebel und die kunstvolle Stuckverzierung aus, die ein

beeindruckendes Beispiel für die Rokoko-Architektur darstellt.

Im Jahr 1939 erwarb die Stadt Würzburg das Falkenhaus, und

es wurde zu einem wichtigen Teil des städtischen Erbes. Doch

während des verheerenden Luftangriffs auf Würzburg am 16.

März 1945 wurde das Falkenhaus schwer beschädigt. Das Gebäude

brannte vollständig aus, und Teile seiner prächtigen Fassade

stürzten ein.

Die Stadt Würzburg beschloss jedoch, das Falkenhaus wieder

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Alexander Gresbek

Alexander Gresbek

aufzubauen, und orientierte sich dabei an alten Fotografien, um

seine historische Pracht wiederherzustellen. Dieser Wiederaufbau

erstreckte sich über mehrere Jahre und dauerte bis weit in

die Mitte der 1950er Jahre.

Heute ist das Falkenhaus ein beeindruckendes Beispiel für die

restauratorische und architektonische Leistung, die die Stadt

Würzburg nach dem Zweiten Weltkrieg erbracht hat. Es steht als

Zeugnis für die Geschichte und den kulturellen Reichtum dieser

faszinierenden Stadt in Bayern.

Würzburger Rathaus und Grafeneckart

Der Grafeneckart ist der älteste Teil des Würzburger Rathauses

und hat eine reiche Geschichte. Ursprünglich diente er als der

Sitz eines bischöflichen Beamten und zeichnet sich durch einen

romanischen Turm aus. Im Grafeneckart befindet sich der Wenzelsaal

aus dem 13. Jahrhundert, der als der älteste Profanraum

der Stadt gilt.

Die Erwähnung eines städtischen Rates in Würzburg geht bis ins

Jahr 1256 zurück, was bedeutet, dass die Bürger maßgeblich an

der Verwaltung der Stadt beteiligt waren. Im Jahr 1316 erwarben

die Bürgermeister und der Rat den Grafeneckart als ein Symbol

ihrer Unabhängigkeit gegenüber dem bischöflichen Landesherrn.

Heute bildet der Grafeneckart den ältesten Teil des Rathauses,

das im Laufe der Jahrhunderte stetig erweitert wurde.

Westlich des Grafeneckarts schließt sich der Rote Bau an, der

im Stil der Spätrenaissance 1659/60 errichtet wurde. Nördlich

des Grafeneckarts liegt das säkularisierte Kloster der Beschuhten

Karmeliten, das im 19. Jahrhundert vom Stadtrat erworben

wurde.

Während des verheerenden Bombenangriffs am 16. März 1945

überstand nur der Grafeneckart und die Giebelfront des Roten

Baus. Bereits 1949 konnte der Stadtrat in seinen Sitzungssaal im

Roten Bau zurückkehren.

An der Eingangstür des Saals im Roten Bau steht das Bekenntnis:

"Stärker als Tod und Vernichtung ist unser Wille zum Leben," das

die Geisteshaltung jener Jahre dokumentiert.

Der südliche Flügel, der an den Roten Bau angrenzt, wurde erst

1986 fertiggestellt und beherbergt den neuen Ratssaal. In diesem

Saal schmücken monumentale Fresken von Wolfgang Lenz

die Wände und zeigen wichtige Personen und Ereignisse aus der

Geschichte von Würzburg.

Vor dem Grafeneckart steht der barocke Vierröhrenbrunnen, der

um 1765 von L. v. d. Auvera und Peter Wagner geschaffen wurde

und eine weitere kulturelle Perle der Stadt darstellt.

Neumünsterkirche mit Lusamgärtlein

Inmitten des Stadtkerns von Würzburg thront die imposante

Kuppel der Neumünsterkirche, die maßgeblich das Stadtbild

beeinflusst. Der ehemalige Kreuzganghof des Lusamgärtleins

lädt Besucher dazu ein, eine kurze Verschnaufpause einzulegen,

die Stille zu genießen und einen Moment zu verweilen, sei es mit

oder ohne einen Blumenstrauß.

Das Neumünster wurde über der Grabstätte des Heiligen Kilian

und seiner Gefährten Kolonat und Totnan errichtet, die im Jahr

689 als Missionare ermordet wurden. Die ursprüngliche roman-

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Alexander Gresbek

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ische Basilika stammt aus dem 11. Jahrhundert, während der

Chor und der kunstvolle Turm im 13. Jahrhundert erbaut wurden.

Die eindrucksvolle Kuppel und die aufwendig gestaltete Barockfassade

entstanden in den Jahren 1710 bis 1716. Die barocke

Umgestaltung des Innenraums erstreckte sich bis 1788 und

wurde von den Gebrüdern Zimmermann durchgeführt. Eine

frühe Steinmetzarbeit von Tilman Riemenschneider, eine wunderschöne

Sandsteinmadonna, findet sich in einer Nische des

Kuppelraums. Glücklicherweise überstand die bauliche Substanz

den Luftangriff auf Würzburg am 16. März 1945.

Die Inneneinrichtung wurde größtenteils zerstört, jedoch sind

noch einige bemerkenswerte Einzelwerke aus sowohl dem Mittelalter

als auch der Barockzeit erhalten.

Im Lusamgärtlein sind die Überreste eines romanischen

Kreuzgangs zu finden, ebenso wie das Grab des Minnesängers

Walther von der Vogelweide. Auf seinem Grabstein werden

immer frische Blumen niedergelegt, da es heißt, dass dies

"Linderung des Liebeskummers" bringt.

Die Sehenswürdigkeiten in Würzburg bieten einen faszinierenden

Einblick in die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe

dieser charmanten Stadt. Von der prächtigen Residenz bis zur

imposanten Festung Marienberg und den historischen Kirchen,

Würzburg ist ein wahrer Schatz für Kultur- und Geschichtsinteressierte.

Witerhin ist Würzburg auch für ihre reiche Weintradition und

-kultur bekannt ist. Die Weinbau-Tradition in Würzburg reicht

mehrere Jahrhunderte zurück. Schon die Römer haben hier Wein

angebaut, und die Region hat sich seitdem zu einem wichtigen

Weinzentrum entwickelt. Die Stadt Würzburg liegt am Main und

erstreckt sich entlang des Flusses, wodurch sie von einer Vielzahl

von Weinbergen umgeben ist. Die Hanglagen entlang des Mains

bieten optimale Bedingungen für den Weinbau. Die Weinberge

von Würzburg sind bekannt für ihre Terrassenweinberge, die

spektakuläre Ausblicke auf die Stadt und die umliegende Landschaft

bieten.

Franken ist bekannt für seine einzigartigen Rebsorten und Weinstile.

Eine der bekanntesten Rebsorten in Franken ist der Silvaner,

der hier seinen Ursprung hat und oft als “König der Frankenweine”

bezeichnet wird. Neben Silvaner werden in der Region

auch andere Rebsorten wie Müller-Thurgau, Bacchus und Riesling

angebaut. Die Vielfalt der Trauben ermöglicht eine breite

Palette von Weinstilen, von trocken bis süß. Frankenwein ist

bekannt für seine Qualität und seinen Geschmack. Die Weinbauern

in der Region legen großen Wert auf Handarbeit und Tradition,

was sich in der hohen Qualität ihrer Weine widerspiegelt.

Würzburg ist stolz auf seine reiche Weinkultur, die in zahlreichen

Weinfesten und Veranstaltungen gefeiert wird. Würzburg zieht

jedes Jahr Weinliebhaber aus der ganzen Welt an, welche die

Weinberge erkunden, Weingüter besichtigen und die Weine probieren

möchten. Es gibt zahlreiche Weinwanderwege und Touren,

die Besucher durch die malerischen Weinregionen führen.

In Würzburg und der umliegenden Frankenregion kommen

Weinliebhaber voll auf ihre Kosten!

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Alexander Gresbek

Alexander Gresbek

Schlusswort

Mit diesem Reiseführer “Franken entdecken” hoffen wir, dass wir Ihnen

einen spannenden Einblick in diese wunderbare Region gegeben haben, die

so reich an Kultur, Geschichte und natürlicher Schönheit ist. Von den mittelalterlichen

Gassen von Rothenburg über die prachtvollen Weinberge von

Würzburg bis hin zur historischen Atmosphäre von Nürnberg, dem musikalischen

Erbe von Bayreuth und dem malerischen Charme von Bamberg

– Franken hat für jeden Reisenden etwas zu bieten.

Aber Franken ist mehr als nur seine bekannten Städte. Die Fränkische Schweiz,

mit ihren atemberaubenden Felsformationen, grünen Tälern und

Wanderwegen, lädt dazu ein, die Natur in vollen Zügen zu genießen und

neue Abenteuer zu erleben.

Wir hoffen, dass Sie auf Ihrer Reise durch Franken nicht nur die Sehenswürdigkeiten

erkundet haben, sondern auch die herzliche Gastfreundschaft der

Menschen und die kulinarischen Genüsse dieser Region genießen konnten.

Von deftiger fränkischer Bratwurst bis hin zu erlesenen Weinen – Franken

wird auch Ihre Geschmacksknospen verwöhnen.

Als Sie diese Seiten durchblätterten, hoffen wir, dass Sie die Vielfalt und den

Zauber Frankens gespürt haben. Mögen die Erinnerungen an Ihre Reise Ihnen

stets ein Lächeln auf die Lippen zaubern und die Sehnsucht wecken,

wieder zurückzukehren und noch mehr von dieser einzigartigen Region zu

erkunden.

Franken ist ein Ort, der uns alle verzaubert hat, und wir hoffen, dass er auch

einen besonderen Platz in Ihrem Herzen gefunden hat.

Auf Wiedersehen in Franken, wo neue Abenteuer und Entdeckungen auf Sie

warten!

Herzlichst, Alexander Gresbek

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Alexander Gresbek

Alexander Gresbek

Über den Autor

Alexander Gresbek, geboren 1965 in London,

ist ein Autor und Globetrotter mit einer

Leidenschaft für das Schreiben und das

Teilen von Wissen. Nach seinem Studium der

Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt

auf Marketing und Außenhandel begann er

seine berufliche Karriere als Logistikmanager

in verschiedenen deutschen Städten, darunter

Nürnberg, Bonn und Düsseldorf.

Seine Liebe zum Schreiben führte ihn dazu,

in den letzten vier Jahren eine Reihe von

Büchern zu veröffentlichen, die auf Amazon

erhältlich sind. Diese Werke erstrecken sich

über eine breite Palette von Themen und bieten

den Lesern wertvolle Einblicke, Inspiration

und Wissen. Alexander, als leidenschaftlicher

Globetrotter, legt großen Wert darauf,

seine Leserinnen und Leser mit ansprechenden

und interessanten Inhalten zu bereichern,

die zum Nachdenken anregen.

Seine Bücher spiegeln die Abenteuerlust und

das Engagement von Alexander Gresbek

als Globetrotter wider, der sowohl die Welt

bereist als auch sein Wissen und seine Erfahrungen

teilt. Wir empfehlen seine Werke

wärmstens und sind überzeugt, dass sie dazu

beitragen werden, Ihren Horizont zu erweitern

und Ihr Lesevergnügen zu bereichern.

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Guide" von Michelle und Alexander Gresbek:

Herzlich willkommen zu einer faszinierenden

Reise durch Düsseldorf,

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als Wirtschaftszentrum als auch

als kulturelle Perle Deutschlands

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durch Düsseldorf, angefüllt

mit Geschichte, Kunst, Kultur

und modernem Lebensgefühl.

Begleiten Sie uns auf einem

Streifzug durch die Altstadt von Düsseldorf, einem wahren Schatz, in dem

die Vergangenheit auf charmante Weise mit der Gegenwart verschmilzt.

Die verwinkelten Gassen laden dazu ein, das historische Flair hautnah zu

erleben, während beeindruckende historische Gebäude, prächtige Kirchen

und malerische Plätze Ihren Weg säumen. In den gemütlichen Kneipen

und Restaurants dieser Gegend können Sie die authentische Atmosphäre

genießen und verweilen.

Düsseldorf ist nicht nur eine Stadt der Traditionen, sondern auch ein Ort

des Fortschritts. Die berühmte Königsallee, liebevoll als "Kö" bekannt,

erwartet Sie mit exklusiven Boutiquen und Luxusgeschäften, die ein wahres

Shopping-Paradies darstellen. Der Medienhafen verführt mit seiner modernen

Architektur und lädt zu entspannten Spaziergängen ein.

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Alexander Gresbek

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Quellennachweise:

Alle Fotos des Autors wenn nicht anderweitig angegben.

S 38 Von Autor/-in unbekannt - Dieses Bild ist unter der digitalen ID

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S40 Von Reinhold Möller, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.

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S. 70 Von Reinhold Möller, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.

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S. 141 Adler Von Autor/-in unbekannt - Fotographie, Salzabzug; https://

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S. 143 Hauptmarkt mit Frauenkirche, 1906 nachträglich koloriert Von

Tekniska museet - NürnbergUploaded by Pirkheimer, CC BY 2.0, https://

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Von Tekniska museet - NürnbergUploaded by Pirkheimer, CC BY 2.0,

https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=23333304

S. 156 Marsch von SA-Kolonnen mit Hakenkreuz-Fahnen zu den Reichsparteitagen

in Nürnberg im September 1935

Von Bundesarchiv, Bild 183-1982-0809-502 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0

de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5422606

S. 148 Zerstörung am Egidienplatz S Von Raymond D’Addario - https://

collections.ushmm.org/search/catalog/pa7388, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1192341

S. 175 Von Johann Alexander Böner - Bildarchiv Austria, Gemeinfrei,

https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=59402465

S. 199 Von J.B. - http://bvbm1.bib-bvb.de / http://www.ohm-hochschule.

de/institutionen/bibliothek/bibdigital/historische-quellen-am-ohm/historische-bauten-in-historischen-bildern/page.html,

Gemeinfrei, https://

commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=17649553

S. 275 Von Matthäus Merian - Peace Palace Library, Gemeinfrei, https://

commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=32643769 S. 259 Tilman

Riemenschneider Von Holger Uwe Schmitt - CC BY-SA 4.0, https://

commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=63739896

S. 282 on H. Helmlechner - Selbst fotografiert, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3427015

S. 266 Von H. Helmlechner

- Selbst fotografiert, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/

index.php?curid=3427015

S. 144 Südliche Stadtmauer, 1901

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Alexander Gresbek

Alexander Gresbek

Unser Guide bietet Ihnen faszinierende Einblicke und Empfehlungen für

jeden Geschmack. Erkunden Sie eine vielseitige Kunstszene in Museen wie

dem K20 und K21 im Ständehaus sowie dem Museum Kunstpalast. Die

kulinarische Vielfalt reicht von traditioneller Düsseldorfer Küche bis hin zu

köstlichen japanischen Gaumenfreuden. Die Altbier-Kultur ist ein unverzichtbarer

Teil des Düsseldorfer Lebensgefühls.

Die malerische Lage am Rhein eröffnet eine Fülle von Freizeitmöglichkeiten,

sei es eine entspannte Schifffahrt auf dem Fluss oder ein Spaziergang

entlang der Uferpromenade. Doch Düsseldorf zeichnet sich nicht nur durch

Vielfalt aus, sondern auch durch herzliche Gastfreundschaft. Wir sind stolz

darauf, Ihnen unsere Stadt näherzubringen und Ihnen einen unvergesslichen

Aufenthalt zu ermöglichen. Entdecken Sie "Düsseldorf - Ihr ultimativer

Guide" mit zahlreichen Geheim- und Insidertipps!

Alexander und Michelle Gresbek, die Autoren dieses Buches, teilen ihre

tiefe Verbundenheit zur Stadt Düsseldorf und ihr umfangreiches Wissen

mit den Lesern. Ihre Leidenschaft für Düsseldorf spiegelt sich in jeder Seite

dieses Guides wider und lädt dazu ein, die Stadt aus ihrer persönlichen

Perspektive zu entdecken. Tauchen Sie ein in die Düsseldorfer Kultur, Geschichte

und Lebensfreude, und erleben Sie diese Stadt wie nie zuvor.

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Alexander Gresbek

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