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Kunststoff + Verarbeitung 2023

Jahresfachmagazin für die Kunststoffindustrie mit Special »Oberflächentechnik«. In sieben Rubriken finden Sie Hersteller, Produkte und Dienstleister für die Kunststoff be- und verarbeitende Industrie. Einmalig detaillierte Produktinformationen und umfangreiche Herstelleradressen ermöglichen einen zielgerichteten, schnellen Kontakt zu den Anbietern.

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KUHNFACHMEDIEN<br />

AUSGABE 6 | <strong>2023</strong><br />

<strong>Kunststoff</strong> +<br />

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INHALT<br />

Vorwort<br />

Dr. Helen Fürst<br />

Chancen für<br />

resiliente Unternehmen........................4<br />

Titelthema<br />

Rüdiger Dzuban<br />

Erfolgreich, auch in Sachen<br />

Nachhaltigkeit..........................................6<br />

Innovationen: Praxis + Produkte<br />

Fachbeitrag<br />

Vom Drei-Mann-Betrieb<br />

zum Systemlieferanten...................... 18<br />

Thilo Hofmann<br />

Hochwertige Teile<br />

aus <strong>Kunststoff</strong>........................................ 19<br />

Robert Heller<br />

Effiziente Produktion<br />

von komplexen Bauteilen<br />

in 15 Varianten...................................... 21<br />

Udo Hipp<br />

Bearbeitungszentrum für<br />

Schnelligkeit und High-End-<br />

Qualität.................................................... 32<br />

Fachbeitrag<br />

Mit Single Pair Ethernet<br />

vom Sensor direkt<br />

in die Cloud............................................. 34<br />

Muhammed Kakis<br />

Assistierte Optimierung..................... 35<br />

Sabrina Deininger<br />

Cooler Move........................................... 36<br />

Fachbeitrag<br />

80 Prozent Energieeinsparung........ 37<br />

Dr.-Ing. Robert Vaculik<br />

Messgröße Werkzeuginnendruck<br />

erleichtert GMPkonforme<br />

Produktion......................... 38<br />

Dr.-Ing. Alexander Streicher<br />

Abstand und Dicke von Schichten<br />

gleichzeitig messen............................. 40<br />

Dipl.-Ing. Thomas Imenkämper<br />

Große Anlage,<br />

kleiner CO2-Fußabdruck.................... 42<br />

Michael Stöcker<br />

Entscheidender Faktor für<br />

optimierte Mischergebnisse............ 44<br />

Christian Hämmerle<br />

Prozesssicherheit fängt<br />

beim Werkzeug an............................... 46<br />

Georg Hübner<br />

Erhöhung der Prozesssicherheit<br />

beim Spritzgießen................................ 48<br />

Ing. Martin Gold<br />

Verlässliche Experten.......................... 50<br />

Fachbeitrag<br />

Vollsortimenter für<br />

den Formenbau..................................... 52<br />

Katharina Wuschko<br />

Software reduziert<br />

Kontrollzeiten........................................ 70<br />

Harald Schmid<br />

Maschinen für den<br />

Transformationsprozess..................... 72<br />

KUHNFACHMEDIEN<br />

<strong>Kunststoff</strong> +<br />

<strong>Verarbeitung</strong><br />

Rohstoffe | Maschinenbau | Fertigung<br />

AUSGABE 6 | <strong>2023</strong><br />

Fachbeitrag<br />

Für höchste Ansprüche an<br />

Sicherheit und Sauberkeit................. 73<br />

David Zennebe<br />

<strong>Kunststoff</strong> effizient<br />

bearbeiten............................................... 74<br />

Alexander Huttenlocher<br />

Automatisierte Dosiertechnik<br />

für kundenindividuelle<br />

Massenproduktion............................... 76<br />

Fachbeitrag<br />

Aus Alt mach Neu................................. 78<br />

Burkhard Rüßmann<br />

Klimawandel und Kältetechnik...... 79<br />

Abdel H. Naji<br />

Alternative zur<br />

Leuchtstofflampe................................. 80<br />

Kathrin Rehor<br />

Größerer Kern,<br />

weniger Spanraum.............................. 82<br />

Martina Egger<br />

Ein positiver Beitrag<br />

für die Umwelt...................................... 84<br />

ZUR TITELSEITE<br />

Gemeinsam mit den Fachleuten von<br />

ONI hat fischer für sein Werk in Denzlingen<br />

ein Energieversorgungskonzept<br />

umgesetzt, das hinsichtlich Effizienz und<br />

Zukunftssicherheit bestmöglich ausgerichtet<br />

ist. Damit ist der Betrieb bereits<br />

heute für die steigenden ökologischen<br />

Anforderungen sowie für die zu erwartenden<br />

Kostenbelastungen aufgrund<br />

steigender Energiepreise gerüstet und<br />

leistet damit auch einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Nachhaltigkeit.<br />

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122<br />

59<br />

113<br />

Fachbeitrag<br />

Kooperation<br />

für bessere Produkte........................... 86<br />

Dr.-Ing. Thorsten Häuser<br />

Schlüsselfertig für LSR-Optiken<br />

von LED-Scheinwerfern..................... 87<br />

FORUM<br />

Chancen für<br />

resiliente Unternehmen<br />

Fachbeitrag<br />

Präzisionsbearbeitung<br />

von Composite-Materialien.............. 88<br />

Ronald Kahr<br />

Safety 4.0 für<br />

Folienabziehmaschinen...................106<br />

Jens Rollenmüller<br />

Daten sind der Schlüssel<br />

zur Resilienz...........................................10<br />

Philipp Herrmann<br />

Resilienz als neuer Ansatz<br />

der Unternehmensführung..............10<br />

Teile aus <strong>Kunststoff</strong><br />

und Gummi<br />

Lohnarbeiten, Zulieferer 17<br />

1<br />

Jürgen Greger und Dr. Patrick Oliva<br />

Vorausschauende Wartung –<br />

mit Daten und der richtigen<br />

Strategie.................................................108<br />

Filip Miermans<br />

Überbrückung kostbarer<br />

Millisekunden in der<br />

Preform-Fertigung.............................110<br />

Fachbeitrag<br />

Mit Rezyklat zu<br />

nachhaltigeren....................................112<br />

Peter Barlog<br />

Rezyklate für anspruchsvolle<br />

Anwendungen.....................................118<br />

Fachbeitrag<br />

Die Vorteile einer<br />

effizienten Reinigung.......................119<br />

Alec Thorne<br />

Von der CAD-Zeichnung<br />

zum Werkstück<br />

mit nur einem Klick...........................132<br />

Bernd Eberhardt<br />

Serienreife Medizintechnik<br />

mit <strong>Kunststoff</strong>......................................134<br />

Fachbeitrag<br />

Ganzheitliches<br />

Energiemanagement........................136<br />

Fachbeitrag<br />

Schneidmühlen für Hohlkörper<br />

und Tiefziehfolien..............................148<br />

Fachbeitrag<br />

»Deo« fürs Rezyklat...........................149<br />

Dipl.-Kfm. Jürgen B. Weiß<br />

Resilienz von Anfang an...................11<br />

Markus Hanetseder<br />

Mit Innovationskraft und<br />

Investitionen für Herausforderungen<br />

gut gerüstet.............................11<br />

Susanne Kunschert<br />

Werte sind das Fundament<br />

für Wandel..............................................12<br />

Annika Windmöller<br />

Investitionen in die Zukunft............12<br />

Dr. Steffen Hoßfeld<br />

Fit für die Zukunft................................13<br />

Rüdiger Dzuban<br />

Chancendenker sind resilienter......13<br />

Wirt.-Ing. Michael Heßhaus<br />

Zufriedene Mitarbeiter<br />

machen Kunden erfolgreich –<br />

und umgekehrt.....................................14<br />

Wilhelm Goschy<br />

Mit kühlem Kopf<br />

durch die Krise......................................14<br />

Burkhard Rüßmann<br />

Multitasking<br />

für Krisenmanager..............................15<br />

Alexander Huttenlocher<br />

Vom Dosierspezialisten zum<br />

Anlagenbauer für kundenspezifische<br />

Lösungen.........................15<br />

Formenbau / Werkzeuge,<br />

Mess-, Steuer- und<br />

Regeltechnik31<br />

<strong>Kunststoff</strong>maschinen<br />

und Anlagen 69<br />

Oberflächentechnik99<br />

Automation, Handling<br />

und Logistik 105<br />

Rohstoffe und<br />

Halbfertigfabrikate,<br />

Zusatzstoffe und Additive 117<br />

Service, Dienstleistungen,<br />

IT131<br />

Messen 142<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Fachbeitrag<br />

Auf dem Weg zum<br />

Zero-Waste-Idealziel..........................150<br />

Matthias Lapp<br />

Erfolg durch<br />

kulturellen Wandel.............................16<br />

Impressum.................................................130<br />

Inserentenverzeichnis...........................159<br />

Achim Röhe<br />

Mehr Resilienz erfordert<br />

bessere Daten........................................16<br />

Umweltschutz und<br />

Arbeitsschutz147<br />

7


4 Vorwort<br />

Chancen für<br />

resiliente Unternehmen<br />

Als resilient gilt ein Unternehmen, wenn es<br />

seine Geschäftstätigkeit nach einer plötzlichen<br />

Störung erfolgreich langfristig fortsetzen<br />

kann. Resiliente Unternehmen haben<br />

die Fähigkeit, die eigene Struktur sowie<br />

Prozesse an neue Gegebenheiten anzupassen.<br />

Soweit die theoretische Vorstellung. In<br />

der betriebswirtschaftlichen Fachliteratur<br />

wird davon ausgegangen, dass sich Unternehmen<br />

Resilienz antrainieren können.<br />

Resilienz bedeutet, das Unternehmen nach<br />

bestem Wissen auf unvorhersehbare Ereignisse<br />

vorzubereiten.<br />

Die vergangenen Jahre haben uns mehrfach<br />

vor unvorhersehbare oder bis dahin<br />

als sehr unwahrscheinlich eingeschätzte<br />

Ereignisse gestellt. Hierzu zählten unter<br />

anderem die Corona-Pandemie und der<br />

Krieg in der Ukraine mit all seinen schrecklichen<br />

Folgen.<br />

Zu den Eigenschaften, die resiliente Unternehmen<br />

aufbauen sollten, zählen Optimismus,<br />

Akzeptanz, Lösungsorientierung,<br />

das Verlassen der Opferrolle, ein Erfolgsnetzwerk,<br />

positive Zukunftsplanung und<br />

Selbstreflexion.<br />

Resilienz antrainieren<br />

Einige dieser Faktoren kann eine erfahrene<br />

Führungskraft bei den Mitarbeitenden<br />

im Unternehmen mittelfristig gezielt<br />

entwickeln. Über Fragen der persönlichen<br />

Haltung der Mitarbeitenden und<br />

der Teamentwicklung hinaus sind jedoch<br />

einige strategische Resilienzfaktoren erforderlich,<br />

um die Resilienz des Unternehmens<br />

zu stärken.<br />

Für mittelständische Unternehmen der<br />

<strong>Kunststoff</strong> verarbeitenden Industrie erscheinen<br />

mir folgende Faktoren besonders<br />

wesentlich, um Resilienz zu erlangen:<br />

1.) ein gutes Radar für Entwicklungen im<br />

Markt und im rechtlichen Umfeld,<br />

2.) eine diversifizierte Lieferanten- und<br />

Kundenstruktur,<br />

3.) eine Vision von der Zukunft des Unternehmens.<br />

Radar für Entwicklungen<br />

Ein gutes Radar für Entwicklungen im<br />

Markt und im rechtlichen Umfeld ist erforderlich,<br />

um die Anforderungen von<br />

Kunden rechtzeitig zu antizipieren und<br />

die notwendigen Aufgaben der Produktund<br />

Technologieentwicklung einleiten zu<br />

können. Der Markt für <strong>Kunststoff</strong>produkte<br />

zählt zu den stark regulierten Märkten in<br />

Deutschland und Europa.<br />

Deshalb ist es von großer Bedeutung einschätzen<br />

zu können, welchen Vorschriften<br />

das Unternehmen in ein, zwei und fünf<br />

Jahren voraussichtlich unterliegen wird.<br />

Welche Werkstoffe kann ich zukünftig<br />

einsetzen? Was passiert mit meinen Produkten<br />

am End-of-Life? Wie entwickelt<br />

sich der Markt meiner Kunden? Diese Fragen<br />

sollten vom Unternehmen schlüssig<br />

beantwortet werden können.<br />

Hier kann zum Beispiel die Mitarbeit in<br />

Verbänden beim Aufbau von Wissen helfen<br />

und den Zugang zu Informationen<br />

deutlich verbessern. Den Austausch zwischen<br />

Unternehmern empfinde ich stets<br />

als enorm bereichernd.<br />

Diversifizierte Strukturen<br />

Eine diversifizierte Lieferanten- und Kundenstruktur<br />

ist erforderlich, um nicht in zu<br />

starke Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten<br />

und Kunden zu geraten. Die vergangenen<br />

Jahre haben mehr als deutlich<br />

gezeigt, dass Lieferketten unterbrochen<br />

sein können. Fälle von echter oder vorgeblicher<br />

Force Majeure von Lieferanten<br />

dürfen nicht dazu führen, dass das eigene<br />

Unternehmen innerhalb weniger Tage lieferunfähig<br />

ist.<br />

Weiterhin sollte das Unternehmen darauf<br />

achten, dass hinreichend viele Kunden für<br />

die eigenen Produkte vorhanden sind. Begibt<br />

sich ein Unternehmen in Abhängigkeit<br />

weniger Kunden, ist mittelfristig das<br />

Risiko groß, dass Preise und Produktionsbedingungen<br />

diktiert werden.<br />

Dr. Helen Fürst<br />

Präsidentin Gesamtverband<br />

<strong>Kunststoff</strong>verarbeitende Industrie e.V.<br />

10178 Berlin<br />

www.gkv.de<br />

Unternehmen sollten konkret einmal den<br />

Fall durchspielen, was beim Ausfall oder<br />

bei drastischen Preiserhöhungen eines<br />

wichtigen Lieferanten zu tun ist und wie<br />

reagiert werden soll, wenn ein wichtiger<br />

Kunde abspringt.<br />

Zukunftsvision als roter Faden<br />

Eine klare Vision von der Zukunft des Unternehmens<br />

liefert den roten Faden für<br />

die strategische Ausrichtung des Unternehmens:<br />

Welche Produkte wollen wir<br />

herstellen? Mit welchen Produktionstechnologien<br />

wollen wir produzieren? Welche<br />

Kunden wollen wir für unsere Produkte<br />

begeistern? Welche Menschen sollen<br />

Arbeit in unserem Unternehmen finden?<br />

Wer wird das Unternehmen in die Zukunft<br />

führen? Diese Fragen sollten Unternehmer<br />

glaubwürdig beantworten können.<br />

Diese Fragen zu beantworten, stärkt das<br />

Vertrauen von Kunden, Lieferanten, der<br />

Belegschaft und im örtlichen Umfeld des<br />

Unternehmens und trägt unmittelbar zur<br />

Resilienz bei. Unternehmen können ihre<br />

Resilienz gezielt entwickeln. Das setzt voraus,<br />

dass kontinuierlich an den Resilienzfaktoren<br />

gearbeitet wird.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine<br />

informative Lektüre des diesjährigen Fachmagazins<br />

»<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong>«.


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6<br />

Titelthema<br />

Hochwertige Produkte erfordern ein entsprechendes Umfeld. Bei fischer in Denzlingen produzieren 14 Spritzgießmaschinen die Kartuschen, die für Hochleistungs-Ein-<br />

und -Mehrkomponentenmörtel benötigt werden. Die Abwärme aus der Maschinenkühlung wird als kostenlose Heizwärme in verschiedenen<br />

Unternehmensbereichen genutzt.<br />

Bilder: ONI<br />

Erfolgreich, auch in Sachen Nachhaltigkeit<br />

Angesichts der aktuellen Weltsituation werden Anstrengungen in Richtung nachhaltige und effiziente Nutzung<br />

von Primärenergien mit größter Intensität vorangetrieben werden müssen. Es gibt allerdings auch<br />

Unternehmer, die − ihrer Zeit voraus − bereits vor Jahren die Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie<br />

als Pflichtprogramm festgeschrieben haben. Professor Klaus Fischer, Inhaber und Vorsitzender der Holding<br />

sowie Vorsitzender des Beirats der Unternehmensgruppe fischer, ist hier sicherlich beispielgebend. Für alle<br />

Unternehmen der Gruppe hat er bereits in den Achtzigern ein Unternehmensleitbild formuliert, in dem die<br />

effiziente Nutzung von Energie und Nachhaltigkeit in allen Bereichen als zentraler Bestandteil unternehmerischen<br />

Handelns festgeschrieben wurde.<br />

Die Unternehmensgruppe fischer hat<br />

ihren Sitz im Nordschwarzwald. Mit ihren<br />

weltweit rund 5600 Mitarbeitenden hat<br />

sie im Jahr 2022 einen Umsatz von 1,14<br />

Milliarden Euro erzielt. Das vor über 70<br />

Jahren gegründete Familienunternehmen<br />

hat sich schon lange vor der geplanten<br />

Einführung einer europaweiten Nachhaltigkeitsberichtspflicht<br />

auf ein proaktives<br />

Vorgehen festgelegt. Bereits 2015 führte<br />

es ein Nachhaltigkeitsmanagement<br />

ein und legte wenig später einen ersten<br />

eigenen Nachhaltigkeitsbericht vor. Dahinter<br />

steht die Überzeugung, dass die<br />

Zukunftsfähigkeit des Unternehmens nur<br />

im Einklang mit der Umwelt sowie den<br />

sozialen und gesellschaftlichen Belangen<br />

gelingen kann. 2020 wurde die Unternehmensgruppe<br />

fischer mit dem Deutschen<br />

Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie<br />

Großunternehmen für ihr soziales, ökologisches<br />

und ökonomisches Engagement<br />

ausgezeichnet.<br />

Für den Standort in Denzlingen stand die<br />

Sanierung der Kühlanlagentechnik an,<br />

weil die Systemtechnik in die Jahre gekommen<br />

war. »Wir benötigen für die Versorgung<br />

unserer Gebäude und Anlagen<br />

eine neue Kühlanlagentechnik, die eine<br />

hohe Versorgungssicherheit bei einem<br />

Autor:<br />

Rüdiger Dzuban<br />

Marketing und Vertrieb<br />

ONI-Wärmetrafo GmbH<br />

51789 Lindlar<br />

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möglichst niedrigen Energieeinsatz darstellen<br />

kann, kurz gesagt, ein Energiekonzept,<br />

das in Bezug auf Effizienz und<br />

Nachhaltigkeit als zukunftssicher zu be-


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Titelthema<br />

7<br />

zeichnen ist. Auf Basis guter Erfahrungen<br />

aus der Vergangenheit sind wir mit<br />

unserem Anforderungsprofil erneut auf<br />

die Fachleute aus dem Hause ONI zugegangen.<br />

In einem Briefing haben wir die<br />

wesentlichen Eckpunkte formuliert und<br />

die Ausarbeitung eines geeigneten Konzepts<br />

in Auftrag gegeben. Das Ergebnis<br />

daraus war für uns so überzeugend, dass<br />

wir den Auftrag zur Umsetzung erteilt haben«,<br />

so die Zusammenfassung von Peter<br />

Eberhardt, Abteilungsleiter für Gebäudeinstandhaltung<br />

im Gebäudemanagement<br />

bei fischer, zur Projektentwicklung.<br />

Kombiniertes Energiekonzept<br />

für den Standort<br />

Das für den Standort in Denzlingen<br />

entwickelte Energiekonzept sieht eine<br />

Kombination von Kompressions- und<br />

Absorptionskälteerzeugung, eine Winterentlastung<br />

zur Energieeinsparung für die<br />

Kompressionskältemaschinen und eine<br />

BHKW-Anlage zur Eigenstromversorgung<br />

in einem auf den thermischen Bedarf<br />

der Absorptionskälte hin abgestimmten<br />

Leistungsfenster vor. Darüber hinaus die<br />

Nutzung der BHKW-Abwärme je nach Bedarfssituation<br />

und Jahreszeit für die heizseitige<br />

Grundlastversorgung über das Jahr<br />

und eine Wärmerückgewinnung aus dem<br />

Kühlkreis der Spritzgießmaschinen zur<br />

Nutzung in Niedertemperatur-Heizgeräten<br />

für verschiedene Hallenbereiche.<br />

Zur besseren Orientierung wird in diesem<br />

Beitrag das Gesamtkonzept in zwei Bereiche<br />

aufgeteilt: Energieversorgung für<br />

den Bereich Produktionsmaschinen mit<br />

Abwärmenutzung im Niedertemperaturbereich<br />

und dem zweiten Bereich mit der<br />

Kühlwasserversorgung für die Lüftungssysteme,<br />

die Eigenstromerzeugung über<br />

BHKW und Nutzung der Abwärme für<br />

Heizung und Kühlwassererzeugung.<br />

Zweikreis-Containerkühlanlage mit einer glykolfreien, automatisch leerlaufenden Freikühlerdoppeleinheit.<br />

Im Sommerbetrieb liefert sie die Kühlenergie für die Maschinen und in der Übergangs-/Winterzeit<br />

übernimmt sie die Arbeit der Kältemaschine.<br />

Zukunftssicheres Kühlkonzept<br />

für die Produktion<br />

Für die Produktion unterschiedlicher Kartuschen,<br />

die für die Aufnahme von ein<br />

oder zwei Komponenten verschiedener<br />

Mörtelmassen vorgesehen sind, kommen<br />

insgesamt 14 Spritzgießmaschinen mit<br />

Schließkräften bis 4000 Kilonewton zum<br />

Einsatz. Die Versorgung mit Kühlwasser<br />

erfolgt über ein Zweikreissystem, das für<br />

Werkzeuge und Maschine unterschiedliche<br />

Temperaturen bereitstellt.<br />

Die Werkzeuge werden mit einer Wassertemperatur<br />

zwischen 15 und 17 Grad Celsius<br />

angefahren, um einerseits möglichst<br />

kurze Zykluszeiten realisieren zu können,<br />

andererseits das Problem Schwitzwasser<br />

von vornherein auszuschließen. Für die<br />

Versorgung kommt eine luftgekühlte Kältemaschine<br />

mit natürlichem Kältemittel<br />

zum Einsatz, weil man bei fischer auch die<br />

eingesetzten Betriebsstoffe im Hinblick<br />

auf Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit<br />

im Auge hat. Man will schon heute<br />

den zu erwartenden Vorschriften gerecht<br />

werden, beispielsweise der Verordnung<br />

(EU) Nr. 517/2014 über fluorierte Treibhausgase.<br />

Die sogenannte F-Gas-Verordnung soll<br />

letztendlich einen Beitrag leisten, um die<br />

Emissionen der Industrie bis zum Jahr<br />

2030 um 70 Prozent gegenüber 1990 zu<br />

verringern. Die konkretisierte Zielsetzung<br />

lautet: Durch die neuen Regelungen sollen<br />

die Emissionen fluorierter Treibhausgase<br />

(F-Gase) in der EU um 70 Millionen<br />

Tonnen CO2-Äquivalent auf 35 Millionen<br />

Tonnen CO2-Äquivalent gesenkt werden.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, wird der Einsatz<br />

von Kältemitteln, die ein hohes Treibhausgaspotenzial<br />

(Global Warming Potential<br />

/ GWP) aufweisen, verboten oder<br />

eingeschränkt.<br />

Durch den Einsatz von Propan als Kältemittel<br />

(R290), das mit einem besonders<br />

niedrigen GWP von 3 aufwartet, in Verbindung<br />

mit einer hocheffizienten Maschinentechnik<br />

wird man dem durch das<br />

Unternehmen fischer gestellten Anforderungsprofil<br />

gerecht.<br />

Die Rückkühlanlage für die wassergekühlten Kältemaschinen<br />

ist beeindruckend. Die dafür eingesetzten<br />

V-Kühler mit je einer Leistung von 400 Kilowatt<br />

wurden auf dem Kantinendach aufgestellt.<br />

V. r.: Peter Eberhardt und Frank Pabst (fischerwerke)<br />

zusammen mit Udo Greifenberg (ONI-Gebietsverkaufsleiter)<br />

bei der Anlagenabnahme.


8<br />

Titelthema<br />

Dreispurige Energiespartechnik<br />

mit kostenloser Abwärme<br />

Die Versorgung der Ölkühler in den vollhydraulischen<br />

Spritzgießmaschinen mit<br />

einer Vorlauftemperatur von 30 Grad Celsius<br />

bei einer Rücklauftemperatur von 35<br />

Grad Celsius und der Einsatz eines zweizügigen,<br />

leerlaufenden Freikühlers mit<br />

EC-Ventilatoren sorgt für die gleich in drei<br />

Belangen optimierte Energienutzung.<br />

Die für den Sommerbetrieb ausgelegten<br />

Kühlflächen des zweizügigen Freikühlers<br />

sorgen für eine Rückkühlung des Kreislaufwassers<br />

von 35 auf 30 Grad Celsius.<br />

Fallen die Außenlufttemperaturen in den<br />

Abend- und Nachtstunden oder jahreszeitbedingt,<br />

wird nicht mehr die volle<br />

Leistung aller Lüfter des Freikühlers benötigt.<br />

Zur Leistungsanpassung werden<br />

die Lüfter in der Drehzahl angepasst oder<br />

teilweise gänzlich abgeschaltet. Die Ausstattung<br />

mit EC-Ventilatoren ermöglicht<br />

eine stufenlose Anpassung der Drehzahl<br />

über einen weiten Bereich und damit für<br />

eine dem tatsächlichen Bedarf angepasste<br />

Leistungsbereitstellung. Das Ergebnis<br />

ist ein in allen Lastbereichen optimierter<br />

Energieeinsatz.<br />

Durch die Auslegung der Kühlwasserrücklauftemperatur<br />

auf 35 Grad Celsius<br />

wird die Nutzung der darin enthaltenen<br />

Wärme über speziell ausgelegte Heizgeräte<br />

möglich und bei fischer konsequent<br />

realisiert. So wurden Niedertemperatur-<br />

Heizgeräte in den Bereichen Logistik und<br />

Lager installiert, die anstelle von Heizwasser<br />

aus der Kesselanlage mit kostenloser<br />

Abwärme aus den Spritzgießmaschinen<br />

versorgt werden.<br />

Weil die Rückkühlleistung des Freikühlers<br />

bei sinkenden Lufttemperaturen überproportional<br />

ansteigt, übernimmt er bei<br />

Außentemperaturen von 10 bis 12 Grad<br />

Celsius die Arbeit der Kältemaschine komplett<br />

und sorgt damit für eine erhebliche<br />

Reduzierung des Stromverbrauchs in den<br />

Übergangs- und Wintermonaten.<br />

Ganzheitliche Betrachtung sorgt<br />

für Transparenz<br />

Im ersten Ansatz bestand die Aufgabenstellung<br />

im Bereich der Lüftungsanlagentechnik<br />

darin, die vorhandene, mehr als<br />

20 Jahre alte Kühlanlage durch moderne<br />

Technik zu ersetzen. Die installierte Split-<br />

Kältemaschine mit drei ungeregelten<br />

Verdichtern, die mit einer systembedingt<br />

großen Kältemittelmenge (Tetrafluorethan<br />

R134a) befahren wurde, sollte durch<br />

hocheffiziente Kältemaschinentechnik<br />

und unter Einsatz von zukunftssicherem<br />

Kältemittel ersetzt werden.<br />

»Wir waren der Meinung, dass sich durch<br />

einen ganzheitlichen Optimierungsansatz<br />

In der Fertigung sorgt eine Lüftungsanlage mit Verdrängungsluftauslässen für eine gleichmäßige<br />

Luftverteilung und damit für ein homogenes Temperaturniveau. Damit werden unabhängig von der<br />

Außenluftsituation konstante Produktionsbedingungen sichergestellt.<br />

ein weit größeres Einsparpotenzial heben<br />

lässt als nur durch den Austausch der Kältemaschinen.<br />

Bestätigt wurden wir darin<br />

durch die Vorstellung eines umfassenden<br />

Konzepts nach der Anlagenaufnahme<br />

und Analyse der Betriebssituation durch<br />

die ONI-Fachleute. Bereits in diesem Konzept<br />

wurde deutlich, was hier in Richtung<br />

Energieoptimierung unter Nutzung modernster<br />

Technik möglich ist«, fasst Frank<br />

Pabst als Energiekoordinator am Standort<br />

Denzlingen den Einstieg in das Projekt zusammen.<br />

Um einen ganzheitlichen Eindruck von<br />

der Arbeitsweise der vorhandenen Anlagentechnik<br />

in den Bereichen Kühlsysteme<br />

und Heizwärmeerzeugung zu bekommen,<br />

wurde von den ONI-Fachleuten eine<br />

Anlagenaufnahme und Analyse der Betriebsparameter<br />

durchgeführt. Das Ergebnis<br />

daraus machte deutlich, dass allein der<br />

Austausch der Kühlanlage für die Lüftung<br />

das von fischer angestrebte Ziel verfehlen<br />

würde. Auf Basis der Analyseergebnisse<br />

wurde gemeinsam mit den Projektverantwortlichen<br />

von fischer ein Konzept entwickelt,<br />

das in vielerlei Hinsicht energieoptimierend<br />

wirkt und den Aspekt einer<br />

nachhaltigen Energieverwendung umfänglich<br />

berücksichtigt.<br />

Wenig Energie für gutes Klima<br />

und hohe Produktqualität<br />

Der Lüftungstechnik kommt besondere<br />

Bedeutung zu, weil beispielsweise in der<br />

Produktion konstante Raumluftbedingungen<br />

über alle Jahreszeiten für ein sicheres<br />

Umfeld der Fertigungszellen sorgt. Damit<br />

wird ein wesentlicher Beitrag zur Qualitätssicherung<br />

geleistet und Zufälligkeiten<br />

von Kaltlufteinbrüchen oder Zugerscheinungen<br />

unterbunden.<br />

Für die Versorgung der zentralen Lüftungsanlage<br />

ist in der Spitze eine Kühlleistung<br />

von circa 450 Kilowatt bei einer<br />

Temperaturspreizung von 10 auf 15 Grad<br />

Celsius erforderlich. Unter Berücksichtigung<br />

der neu formulierten Effizienz- und<br />

Nachhaltigkeitsziele wurden hocheffiziente,<br />

wassergekühlte Kältemaschinen<br />

mit einer Leistung von je 225 Kilowatt<br />

ausgewählt. Die Maschinen sind mit drehzahlgeregelten<br />

Verdichtern ausgestattet,<br />

um in allen Lastbereichen die bestmögliche<br />

Leistungsanpassung bei möglichst<br />

hohem Wirkungsgrad sicherzustellen.<br />

Das eingesetzte Kältemittel R513A mit<br />

GWP 573 (AR4: GWP 631) ist als zukunftssicher<br />

in Richtung Kältemittelverordnung<br />

zu bezeichnen und durch die Klassifizierung<br />

A1 als Sicherheitskältemittel und als<br />

nicht brennbar eingestuft. Damit war der<br />

Grundstein für eine effiziente und nachhaltige<br />

Kühlwasserversorgung gelegt.<br />

Komplexe Problemstellung<br />

einfach gelöst<br />

Das Ergebnis der Betriebsanalyse der Heizkesselanlage<br />

war genau genommen nicht<br />

völlig überraschend. Die Heizkesselanlage<br />

besteht aus zwei Wärmeerzeugern mit<br />

einer Leistung von 460 bzw. 720 Kilowatt.<br />

Durch die abgestufte Leistungsaufteilung<br />

und eine gleitende Leistungsanpassung<br />

soll eine möglichst gute Anpassung an<br />

den jahreszeitlichen Heizwärmebedarf


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Titelthema<br />

9<br />

sichergestellt werden. Da selbst der kleine<br />

Heizkessel in den Sommer- und Übergangsmonaten,<br />

in denen kein Heizwärmebedarf<br />

besteht, für die Versorgung des<br />

Trinkwassersystems auch in der kleinsten<br />

Leistungsstufe viel zu viel Leistung bringt,<br />

kommt es zu einem stark taktenden Brennerbetrieb.<br />

Diese Betriebsweise ist in der<br />

Temperaturhaltephase des Trinkwasserspeichers<br />

besonders ausgeprägt. Die Folge<br />

daraus ist ein sehr niedriger Nutzungsgrad<br />

und demzufolge ein hoher Energieeinsatz<br />

für die eigentlich zu leistende Arbeit.<br />

Lösungsansätze für diese Problematik<br />

hätte es viele gegeben. Die Lösung mit<br />

den weitreichendsten Effekten gleich für<br />

mehrere Bereiche war letztendlich der Einsatz<br />

von zwei kleinen BHKW-Anlagen. Auf<br />

Grundlage der Analyse und Bewertung<br />

der Lastgänge von Heizwärme- bzw. Kaltwasserversorgung<br />

für die Lüftung ließ<br />

sich die thermische Leistungsbegrenzung<br />

der BHKW-Anlagen ableiten. Das Ergebnis<br />

wurde unter Berücksichtigung einer<br />

elektrischen Leistungsziffer der angedachten<br />

BHKW zur Bestimmung der elektrischen<br />

Leistung der Module benutzt.<br />

Um auch der Forderung nach hoher Verfügbarkeit<br />

gerecht zu werden und eine<br />

gleitende Leistungsanpassung sicherzustellen,<br />

wurden zwei Module mit je einer<br />

elektrischen Leistung von 50 Kilowatt<br />

ausgewählt. Die Abnahme der elektrischen<br />

Leistung ist jederzeit gesichert.<br />

Besonderes Augenmerk liegt jedoch auf<br />

der Lieferung von Wärme aus der BHKW-<br />

Anlage. So steht bei Volllastbetrieb eines<br />

BHKW eine Abwärmeleistung von ca. 90<br />

Kilowatt zur Verfügung. Bedingt durch<br />

die hohe Vorlauftemperatur von 90 Grad<br />

Celsius des Kühlwassers aus den BHKW<br />

ergeben sich gleich mehrere Freiheitsgrade<br />

in Sachen Energienutzung. Einerseits<br />

lässt sich die Abwärme für reine<br />

Heizzwecke oder für die hygienesichere<br />

Erwärmung von Trinkwasser einsetzen.<br />

Bei dieser Verwendung, speziell in der<br />

Sommer- und Übergangszeit, wenn kein<br />

Heizwärmebedarf ansteht, wird darüber<br />

die Trinkwassererwärmung realisiert und<br />

die Kesselanlage komplett abgeschaltet.<br />

Die Folge daraus ist ein stark verbesserter<br />

Jahresnutzungsgrad der Kesselanlage.<br />

Absorptionskälte aus<br />

kostenloser Abwärme<br />

Da eine auskömmliche Kühlwasserversorgung<br />

der Lüftungsanlagen gerade in den<br />

Sommermonaten zur Sicherung konstanter<br />

Produktionsbedingungen notwendig<br />

ist und gleichzeitig kostenlose Abwärme<br />

aus den BHKW zur Verfügung steht, lag<br />

es nahe, diese Abwärme zur Erzeugung<br />

von Kühlenergie zu nutzen. Die passende<br />

Anlagentechnik stellt sich in Form<br />

einer Absorptionskältemaschine dar. Im<br />

Gegensatz zu einer konventionellen Kältemaschine<br />

mit elektrisch angetriebenen<br />

Verdichtern nutzt diese Technik Wärme<br />

als Antriebsenergie für den kältetechnischen<br />

Prozess. Die Leistungsziffern liegen<br />

bei dieser Systemtechnik zwar niedriger,<br />

dafür benötigt diese Technik nur einen<br />

Bruchteil der elektrischen Energie einer<br />

Kompressionskälteanlage.<br />

Konkret erzeugt die installierte Absorptionskältemaschine<br />

aus 180 Kilowatt<br />

BHKW-Abwärme 130 Kilowatt Kälte in<br />

Form von Kühlwasser mit einer Temperatur<br />

von 10 Grad Celsius. Im vorliegenden<br />

Projektfall ist dieses Anlagenkonzept deshalb<br />

besonders effizient, weil Bedarfe an<br />

Strom und Wärme in Deckung zu bringen<br />

sind und sich daraus hinsichtlich Effizienz<br />

und nachhaltiger Energieverwendung<br />

Resultate erzielen lassen, die mit konventioneller<br />

Technik nicht erreichbar wären.<br />

Resümee<br />

Die BHKW-Anlage <br />

sorgt für die Deckung<br />

eines elektrischen<br />

Grundlastbedarfes<br />

von 100 Kilowatt und<br />

liefert gleichzeitig 180<br />

Kilowatt Abwärme, die<br />

für die Erzeugung von<br />

Kühlenergie über eine<br />

Absorptionskältemaschine<br />

genutzt wird.<br />

»Allein eine alte Kühlanlage gegen eine<br />

neue auszutauschen, hilft nicht wirklich<br />

weiter, wenn man Effizienz- und Nachhaltigkeitsziele<br />

wie unser Unternehmen<br />

als Konstante im Blick hat. Wir sind ein<br />

innovatives und erfolgreiches Unternehmen<br />

und setzen seit Jahren in allen Kernbereichen<br />

auf das Thema Nachhaltigkeit,<br />

weil es für uns ein wesentlicher und fest<br />

verankerter Faktor in der Firmenphilosophie<br />

ist. Weil aber auch die Anlagen<br />

und Systeme in der Peripherie der Kernbereiche<br />

Einfluss auf das Gesamtergebnis<br />

des Unternehmens haben, nutzen wir<br />

die Zusammenarbeit mit kompetenten<br />

Partnern, um auch in diesen Bereichen zu<br />

zeigen, wie sich ökonomischer Erfolg mit<br />

ökologischer Verantwortung und sozialer<br />

Gerechtigkeit in Einklang bringen lassen.<br />

Gemeinsam mit den Fachleuten von ONI<br />

haben wir ein Energieversorgungskonzept<br />

umgesetzt, das hinsichtlich Effizienz<br />

und Zukunftssicherheit bestmöglich<br />

ausgerichtet ist. Damit sind wir bereits<br />

heute für die steigenden ökologischen<br />

Anforderungen und die zu erwartenden<br />

Kostenbelastungen aufgrund steigender<br />

Energiepreise gerüstet. Darüber hinaus<br />

leisten wir damit einen wesentlichen<br />

Beitrag zum Umweltschutz«, so das abschließende<br />

Resümee von Geschäftsführer<br />

Jürgen Grün zur Projektumsetzung in<br />

Denzlingen.<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

fischerwerke GmbH & Co. KG<br />

79211 Denzlingen<br />

www.fischer.de


10 FORUM Chancen für resiliente Unternehmen<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Daten sind der Schlüssel zur Resilienz<br />

Jens Rollenmüller<br />

Geschäftsführer<br />

Aras Software GmbH<br />

82194 Gröbenzell<br />

www.aras.com<br />

Bild: Aras<br />

Die Digitalisierung bietet einen<br />

reichhaltigen Werkzeugkasten,<br />

um Organisationen effizienter zu<br />

gestalten oder Prozesse zu automatisieren.<br />

Um jedoch auch die Resilienz zu erhöhen,<br />

muss eine ganzheitliche Datennutzung<br />

und -analyse gewährleistet sein.<br />

Zwar sind in den meisten Unternehmen<br />

alle wichtigen Informationen bereits vorhanden,<br />

jedoch können diese aufgrund<br />

einzelner IT-Silos häufig nicht abteilungsübergreifend<br />

genutzt werden. Aras<br />

bietet mit seiner PLM-Lösung (Product<br />

Lifecycle Management) die passenden<br />

Anwendungen, um aus vielen Einzelteilen<br />

ein großes Ganzes zu machen: Denn<br />

die Daten lassen sich in ein stetig wachsendes<br />

Gesamtsystem integrieren und<br />

ermöglichen es, Prozesse ebenso wie<br />

Produkte und Lieferketten dynamisch zu<br />

beobachten und anzupassen.<br />

Die Vorteile der datengetriebenen Transformation<br />

sind bekannt, sie sind aber<br />

noch lange nicht in der Realität angekommen.<br />

So bezeichnen sich laut unserer<br />

aktuellen Studie »Europas Industrie im<br />

Wandel« 82 Prozent der Unternehmen<br />

als digitales Industrieunternehmen. Aber<br />

62 Prozent der mehr als 400 befragten<br />

Top-Manager räumen auch ein, dass die<br />

Qualität ihrer Produktdaten oft schlecht<br />

ist. Und acht von zehn Unternehmen<br />

werden immer noch durch eine starre Silostruktur<br />

ausgebremst. Das heißt: Viele<br />

Daten liegen in abgeschotteten Systemen<br />

an unterschiedlichen Stellen und erschweren<br />

so die abteilungsübergreifende<br />

Zusammenarbeit.<br />

Wie kann die <strong>Kunststoff</strong>industrie also<br />

die vorhandenen Daten sinnvoll vernetzen<br />

und auswerten? Unsere Low-Code-<br />

Plattform ermöglicht die Verwaltung des<br />

gesamten Lebenszyklus von Produkten<br />

und Prozessen, von der gemeinsamen<br />

Beschaffung und Konstruktion bis hin zur<br />

Entsorgung gefährlicher Stoffe und der<br />

Wiederverwendung oder Rückgewinnung<br />

anderer Elemente. Die einzelnen<br />

Anwendungen sind vollständig konfigurier-<br />

und anpassbar, um eine nahtlose<br />

Interoperabilität im gesamten Unternehmen<br />

zu gewährleisten, einschließlich<br />

moderner Technologien bis hin zur Erstellung<br />

eines digitalen Zwillings.<br />

Resilienz als neuer Ansatz<br />

der Unternehmensführung<br />

Die Rahmenbedingungen des globalen<br />

Wirtschaftens ändern sich<br />

fundamental. Hierarchische Lieferketten<br />

werden von Wertschöpfungsnetzwerken<br />

abgelöst. Unerwartete Krisen stellen<br />

bewährte Unternehmensabläufe und<br />

Geschäftsmodelle auf die Probe. Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler erwarten<br />

eine Disruption traditioneller Ansätze<br />

der Unternehmensführung. In den letzten<br />

Jahrzehnten etablierte Frameworks sind<br />

nicht mehr ausreichend, um der Volatilität,<br />

Ungewissheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit<br />

des heutigen Geschäftsumfelds gerecht<br />

zu werden. Es braucht ein Umdenken.<br />

Resilienz ist dabei ein Schlagwort, das in<br />

den letzten Jahren medial viel rezipiert<br />

wurde. Im unternehmerischen Kontext<br />

wird darunter die Fähigkeit verstanden,<br />

das wesentliche Nutzenversprechen trotz<br />

unerwarteter aktueller und zukünftiger<br />

Störungen aufrecht zu halten. Als Basis der<br />

Unternehmensführung verspricht Resilienz<br />

aber darüber hinaus eine Perspektive, um<br />

in Anbetracht veränderter Rahmenbedingungen<br />

langfristig Wettbewerbsvorteile<br />

Bild: Fraunhofer IMW<br />

Philipp Herrmann<br />

Projektmanager am Mittelstand-Digital<br />

Zentrum WertNetzWerke und wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter »Digital Health«<br />

am Fraunhofer IMW<br />

www.mittelstand-digital-wertnetzwerke.de<br />

www.imw.fraunhofer.de<br />

durch Innovation zu realisieren. Resilienz ist<br />

damit ein neues Element in der Unternehmensführung<br />

− ein neuer Ansatz, der traditionelle<br />

Methoden der Unternehmensführung<br />

infrage stellt.<br />

Wie eingangs aufgezeigt, hat auch die Wissenschaft<br />

erkannt, dass traditionelle Ansätze<br />

der Unternehmensführung in Zeiten<br />

ständiger Veränderungen und Unsicherheiten<br />

nicht weiterhelfen. Das Fraunhofer-<br />

Zentrum für Internationales Management<br />

und Wissensökonomie (IMW) hat daher<br />

in seiner Forschung beispielsweise fünf<br />

wesentliche Stellhebel zur Stärkung der<br />

Resilienz identifiziert: Wertversprechen,<br />

Unternehmenskultur, Digitalisierung, Lieferkette<br />

und Risikomanagement. Auf Basis<br />

dieser Stellhebel wurde ein Resilienz-Cockpit<br />

entwickelt, ein kostenlos im Internet<br />

verfügbares Tool. Mit diesem Tool können<br />

in einer unternehmensindividuellen Standortbestimmung<br />

Stärken, Schwächen sowie<br />

Handlungsmöglichkeiten identifiziert<br />

werden. Dies kann Unternehmen bei einer<br />

ersten Einschätzung der eigenen unternehmerischen<br />

Resilienz unterstützen. Darüber<br />

hinaus kann ich nur empfehlen, offen<br />

für Innovationen in der Unternehmensführung<br />

zu bleiben und den regelmäßigen<br />

Austausch mit anderen Unternehmerinnen<br />

und Unternehmern zu suchen – die Rahmenbedingungen<br />

erfordern es.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

FORUM<br />

Chancen für resiliente Unternehmen<br />

11<br />

Resilienz von Anfang an<br />

Ja, die Zeiten sind turbulent und die<br />

Herausforderungen groß. Aber waren<br />

sie das in der Vergangenheit<br />

nicht immer wieder einmal? In den ersten<br />

Jahrzehnten der Firmengeschichte<br />

hat unser Unternehmen unter anderem<br />

Drahtstifte, Kunstharzpressteile, Aluminiumgusskomponenten<br />

und Ersatzteile für<br />

Landmaschinen hergestellt. Wir haben<br />

uns also mehrfach neu erfunden – in Zeiten,<br />

als man noch nicht von Agilität und<br />

Resilienz sprach, diese Werte aber offenbar<br />

schon gelebt hat.<br />

Als wir uns in den 1960er-Jahren auf die<br />

<strong>Kunststoff</strong>verarbeitung und den Formenbau<br />

konzentrierten, gab es immer wieder<br />

ebenso große, wenn auch andere Herausforderungen.<br />

Wir haben erfolgreich<br />

den Aufbau einer Fertigung in Ungarn<br />

(ab 2007) gestemmt, seit 1990 in regelmäßigem<br />

Abstand die Produktion am<br />

Stammsitz in Illertissen erweitert und<br />

mit vielen anspruchsvollen Projekten vor<br />

allem für Kunden aus der Automobilindustrie<br />

und dem Maschinenbau immer<br />

wieder gezeigt, was mit High-Tech-Spritzguss<br />

möglich ist.<br />

Bild: Weiss<br />

Auf dieser Grundlage haben wir unseren<br />

Branchenfokus erweitert, unter anderem<br />

in die Medizintechnik und die Elektromobilität<br />

hinein. Eben das scheint mir eine<br />

wichtige Eigenschaft eines resilienten<br />

Unternehmens zu sein: mit Entschlossenheit<br />

und Mut neue Wege gehen, aber auf<br />

der Basis vorhandener Kompetenzen.<br />

Damit das gelingt, braucht man den Blick<br />

nach vorn, kluge Entscheidungen, konsequente<br />

Umsetzung und auch schon mal<br />

einen langen Atem. Unabhängigkeit und<br />

Entscheidungsfreiheit sind wichtig – und<br />

jeden Tag auch die Freude an unternehmerischem<br />

Handeln sowie an der Verantwortung,<br />

die dieses Handeln mit sich<br />

bringt.<br />

Angesichts der immer höheren Veränderungsgeschwindigkeit<br />

ist aus unserer<br />

Sicht auch die Kontinuität ein wichtiger<br />

Faktor: Alles, was zur Stabilität beiträgt,<br />

hilft. Mit diesem »Mix«, ergänzt um engagierte<br />

Mitarbeiter und anspruchsvolle<br />

Kunden, kann man die nötige Resilienz<br />

aufbringen, um auch in einem stark volatilen<br />

Umfeld nicht nur zu bestehen, sondern<br />

solide zu wachsen und neue Aufgabenfelder<br />

zu erschließen.<br />

Dipl.-Kfm. Jürgen B. Weiß<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Weiss <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung GmbH & Co. KG<br />

89257 Illertissen<br />

www.weiss-kunststoff.de<br />

Mit Innovationskraft und Investitionen<br />

für Herausforderungen gut gerüstet<br />

Krisen werden Teil unseres Alltags<br />

bleiben – darauf hat sich der Spritzgießmaschinenbauer<br />

und Systemlöser<br />

Engel mit Stammsitz in Österreich<br />

eingestellt. Innovationskraft, Investitionen<br />

und Flexibilität sind wichtige Säulen für<br />

Bild: Engel<br />

Markus Hanetseder<br />

Vice President Produktmanagement und<br />

Marketing<br />

Engel Austria GmbH<br />

4311 Schwertberg/Österreich<br />

www.engelglobal.com<br />

die Resilienz des Familienunternehmens.<br />

Mit einem Plus von 13 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr wurde das Geschäftsjahr<br />

2022/23 sehr erfolgreich abgeschlossen.<br />

7400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

weltweit erwirtschafteten einen Umsatz<br />

von 1,7 Milliarden Euro. Damit wurde das<br />

Niveau des Jahres 2018/19, dem bis dahin<br />

besten Geschäftsjahr in der Firmengeschichte,<br />

übertroffen. Dass das Unternehmen<br />

die Automobilkrise, die Pandemie<br />

und die Lieferkettenproblematik so gut<br />

überstanden hat, zeigt, wie widerstandsfähig<br />

es ist.<br />

Die hohe Resilienz ist auf drei Faktoren zurückzuführen:<br />

die Flexibilität aufgrund des<br />

globalen Produktionsnetzwerks, die kontinuierlichen<br />

Investitionen in die weltweiten<br />

Standorte sowie die Innovationskraft.<br />

Auch in herausfordernden Zeiten halten<br />

wir sowohl an den Entwicklungszielen als<br />

auch Investitionsvorhaben fest. Über die<br />

vergangenen Jahre wurden mehr als 375<br />

Millionen Euro in den Ausbau und die Modernisierung<br />

der weltweiten Produktionsstandorte<br />

investiert. Ein Meilenstein war<br />

die Eröffnung des neuen Kundentechnikums<br />

im Großmaschinenwerk St. Valentin<br />

im vergangenen Jahr.<br />

Das Unternehmen entwickelt sich mit den<br />

immer wieder neuen Herausforderungen<br />

weiter. Klimaschutz zum Beispiel ist ein<br />

Innovationstreiber. Sparsam mit Energie<br />

und Ressourcen umzugehen, ist nicht nur<br />

Kernmerkmal unserer Produkte, sondern<br />

steht auch bei der kontinuierlichen Optimierung<br />

der eigenen Prozesse im Mittelpunkt.<br />

Mit integrierten Systemlösungen<br />

aus einer Hand, die Spritzgießmaschinen<br />

mit Werkzeugtemperierung und digitalen<br />

Produkten kombinieren, unterstützen wir<br />

unsere Kunden dabei, die Treibhausgasemissionen<br />

zu reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu stärken. Die Kunden<br />

wissen, dass wir auch in schwierigen Zeiten<br />

ein stabiler und zuverlässiger Partner<br />

sind. Seit Gründung im Jahr 1945 ist die<br />

heutige Unternehmensgruppe durchgehend<br />

in Familienbesitz und unabhängig<br />

von externen Investoren. Gerade in angespannten<br />

Zeiten profitieren die Kunden<br />

von dieser Stärke.


12 FORUM Chancen für resiliente Unternehmen<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Werte sind das Fundament für Wandel<br />

Mannigfaltige Krisen begleiten<br />

Menschen und Unternehmen<br />

nun kontinuierlich seit mehreren<br />

Jahren – und sie werden uns auch in<br />

Zukunft noch weiter begleiten. Eine Planungssicherheit,<br />

wie wir sie in vielen Bereichen<br />

kannten, gibt es kaum noch. Wir<br />

müssen mehr denn je erkennen: Krisen gehören<br />

zum Leben dazu!<br />

Und es wäre falsch, die Augen vor sich verändernden<br />

Situationen zu verschließen<br />

oder an alten Strukturen festzuhalten.<br />

Denn Stillstand ist schädlich. Vielmehr<br />

muss man die Herausforderungen annehmen<br />

und thematisieren. Ich bin davon<br />

überzeugt: Man kann aus allem lernen.<br />

Was negativ erscheint, hat auch immer<br />

seine positiven Seiten: 2019 hat uns beispielsweise<br />

ein Cyberangriff hart getroffen,<br />

aber er hat auch das Miteinander<br />

vertieft und das Verständnis für die Tätigkeit<br />

anderer gefördert. In Folge hat er die<br />

Einführung von cloudbasierter Bürokommunikation<br />

wie etwa Teams beschleunigt<br />

und wir haben Krisenmanagement gelernt.<br />

Blitzschnell konnten wir so dann auf<br />

die weiteren Krisen wie Corona und Lieferengpässe<br />

reagieren.<br />

Krisen sind besondere Situationen, die<br />

Kraft kosten und den Betroffenen viel abverlangen.<br />

Sie lassen sich daher am besten<br />

gemeinsam bewältigen. Gerade deshalb<br />

ist es so wichtig, dass alle an einem Strang<br />

ziehen und den Weg zusammen gehen.<br />

Damit alle diesen Weg kennen, braucht es<br />

zum einen Kommunikation und ständigen<br />

Austausch. Zum anderen braucht die Gemeinschaft<br />

Werte. Sie sorgen für Stabilität<br />

und eine klare Ausrichtung. Unsere Unternehmenskultur<br />

bei Pilz basiert auf christlichen<br />

Werten, die in allen Weltreligionen<br />

gleich sind. Das drückt sich in dem Miteinander<br />

aus, in Vertrauen, in Zuverlässigkeit<br />

und Hilfsbereitschaft. Das alles hat uns erst<br />

dahin gebracht, wo wir heute als mutiges<br />

und kraftvolles Unternehmen stehen.<br />

Wenn der Wind weht, braucht der Baum<br />

starke Wurzeln. Wir werden mit unseren<br />

Werten verwurzelt bleiben. Nur so kann<br />

ein Unternehmen kraftvoll durch Krisen<br />

gehen und aus ihnen wachsen. Ich erwarte<br />

aber auch, dass wir flexibel bleiben<br />

und uns weiter verändern. Und nein, das<br />

ist kein Widerspruch. Denn echter Wandel<br />

ist nur auf einem festen Wertefundament<br />

möglich.<br />

Susanne Kunschert<br />

Geschäftsführende Gesellschafterin<br />

Pilz GmbH & Co. KG<br />

73760 Ostfildern<br />

www.pilz.com<br />

Bild: Pilz<br />

Investitionen in die Zukunft<br />

Wir sehen uns nach wie vor einer<br />

ungewissen und komplexen<br />

Marktsituation konfrontiert.<br />

Ein anhaltend hohes Preis- und Inflationsniveau,<br />

stark gestiegene Energie-<br />

Annika Windmöller<br />

CMO<br />

Windmöller GmbH<br />

32832 Augustdorf<br />

www.windmoeller.de<br />

Bild: Windmöller<br />

und Strompreise sowie eine ungeklärte<br />

Situation hinsichtlich Deutschlands Wärmewende<br />

sorgen für eine enorme Verunsicherung<br />

der Verbraucherinnen und<br />

Verbraucher und damit einhergehend für<br />

eine deutliche Kaufzurückhaltung, die<br />

der Einrichtungs- und Sanierungsmarkt<br />

derzeit deutlich zu spüren bekommt.<br />

Für uns als mittelständisches Unternehmen<br />

geht es darum, dieser Situation<br />

mit Flexibilität und Agilität zu begegnen.<br />

Das bedeutet unter anderem die<br />

Implementierung neuer Arbeitsweisen<br />

sowie -methoden und setzt eine offene,<br />

verantwortungsbewusste Haltung aller<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voraus.<br />

Ebenso wichtig ist zurzeit ein kostensensibles<br />

Management der aktuellen<br />

Themen und dennoch der konstruktive,<br />

innovative Blick in die Zukunft. Schwerpunkte<br />

bilden die Weiterentwicklung unserer<br />

nachhaltigen Produkte, der Ausbau<br />

unserer Objekt- und Exportaktivitäten<br />

sowie der Fokus auf die nachhaltige Entwicklung<br />

unseres Unternehmens. Ebenso<br />

werden wir in Zukunft die umfassende<br />

digitale Vernetzung von Mensch, Maschine<br />

und Produkt anstreben, um eine maximale<br />

Transparenz und die Optimierung<br />

der gesamten Wertschöpfungskette zu<br />

realisieren.<br />

Auch haben wir ein in der Bodenbelagsbranche<br />

einzigartiges Produktionsverfahren<br />

entwickelt, das es uns ermöglicht, bei<br />

»ecuran«-basierten Produkten die Petrochemie<br />

weitestgehend durch Pflanzenöle<br />

zu ersetzen. Der Hochleistungsverbundwerkstoff<br />

besteht dabei zu einem<br />

überwiegenden Anteil aus Rizinusöl und<br />

natürlich vorkommenden mineralischen<br />

Komponenten wie Kreide.<br />

In den letzten zwei Jahren haben wir<br />

über 20 Millionen Euro in die Zukunft unseres<br />

Familienunternehmens investiert,<br />

unter anderem in den Kapazitätsausbau<br />

von Akustiksystemen und elastischen<br />

Bioböden, in eine neue Digitaldrucktechnologie<br />

am Standort Augustdorf, in<br />

einen modernen Ausstellungsbereich,<br />

der unsere Boden-Dachmarke »wineo«<br />

inszeniert, sowie in Digitalisierung.<br />

Der gesunde Mix aus gelebter Unternehmenskultur<br />

gepaart mit agilem Mindset,<br />

den Innovationen und der nötigen Portion<br />

Mut lassen uns positiv in die Zukunft<br />

schauen.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

FORUM<br />

Chancen für resiliente Unternehmen<br />

13<br />

Fit für die Zukunft<br />

Mit Blick auf die vergangenen Krisen<br />

– seit der Finanzkrise 2008<br />

bis hin zum Krieg in der Ukraine –<br />

haben wir das Gefühl, in einer permanenten<br />

Krisen-Dauerschleife zu leben. Experten<br />

haben sogar schon einen Namen für<br />

diesen Zustand gefunden, der uns wohl<br />

langfristig begleiten wird, und zwar die<br />

Abkürzung VUCA (Volatility/Volatilität,<br />

Uncertainty/Ungewissheit, Complexity/<br />

Komplexität und Ambiguity/Ambiguität).<br />

Für Unternehmen wird es immer schwieriger,<br />

in diesen turbulenten Zeiten einen<br />

klaren Kurs zu halten. Wir reagieren umgehend,<br />

da wo es notwendig ist. Jumo<br />

ist in der glücklichen Lage, all diesen Herausforderungen<br />

als wirtschaftlich kerngesundes<br />

Unternehmen mit innovativen<br />

Produkten und engagierten Mitarbeitenden<br />

begegnen zu können. Die Vielfalt<br />

unserer Produkte für unterschiedliche<br />

Branchen ist eine Stärke, die uns bereits<br />

in der Vergangenheit durch schwierige<br />

Zeiten getragen hat. Durch diese breite<br />

Aufstellung sehen wir unser Unternehmen<br />

als resilient an.<br />

Im Mittelpunkt all unserer Bemühungen<br />

steht aber weiterhin der Kunde: Was benötigt<br />

er? Wie können wir einen Mehrwert<br />

für ihn schaffen? Der Markt und<br />

die Anforderungen können sich in dieser<br />

globalisierten Welt ganz rasch ändern.<br />

Dabei muss gewährleistet sein, dass die<br />

Versorgung mit Material und Energie gewährleistet<br />

ist. Wir setzen auf eine hohe<br />

Verfügbarkeit von Komponenten, solange<br />

es noch wirtschaftlich ist. Das heißt:<br />

Verfügbarkeit geht vor Preis. Forecast<br />

und langfristige Bestellungen bis zu zwei<br />

Jahre haben zuletzt zunehmend an Bedeutung<br />

gewonnen. Wir lagern kritische<br />

Rohstoffe bzw. Komponenten gezielt<br />

ein. Zudem stimmen wir uns regelmäßig<br />

mit Lieferanten ab. Bei der Energieversorgung<br />

reagieren wir mit einem flexiblen<br />

Energiemix; vor allem reduzieren wir<br />

laufend und zielgerichtet den Verbrauch<br />

durch ein strategisches Nachhaltigkeitskonzept.<br />

Derzeit machen wir das Unternehmen fit<br />

für die Zukunft, optimieren betriebliche<br />

Abläufe und investieren in die Zukunft.<br />

Mit unseren neuen geplanten Werken<br />

vor den Toren Fuldas sowie in Asien und<br />

Osteuropa reagieren wir auf die gestiegene<br />

Nachfrage. Wir fokussieren uns zudem<br />

auf Wachstumsmärkte. Hier sind vor<br />

allem Indien und die asiatischen Tigerstaaten<br />

zu nennen, welche in absehbarer<br />

Zeit China als Wachstumslokomotive ablösen<br />

dürften.<br />

Dr. Steffen Hoßfeld<br />

Geschäftsführer (COO)<br />

Jumo GmbH & Co. KG<br />

36039 Fulda<br />

www.jumo.net<br />

Bild: Jumo<br />

Chancendenker sind resilienter<br />

Egal wo und zu welcher Zeit: Krisen<br />

haben Probleme und Herausforderungen<br />

im Gepäck, aber sie eröffnen<br />

auch Chancen und machen ein Stück<br />

weit erfinderisch und kreativ. Ich will<br />

nicht so weit gehen und sagen: Gut, dass<br />

es Konflikte und Krisen gibt, aber dass sie<br />

die Gesellschaft aufrütteln und dazu angetan<br />

sind, den Blick mal wieder auf Wesentliches<br />

zu schärfen, ist vielleicht nicht<br />

ganz von der Hand zu weisen.<br />

Im konkreten Fall des Ukraine-Konfliktes<br />

hat es in Richtung Energie zumindest<br />

dazu geführt, dass die Sorglosigkeit im<br />

Umgang damit einer doch recht hohen<br />

Aufmerksamkeit und Achtsamkeit gewichen<br />

ist. Bereits im letzten Jahr habe ich<br />

dazu angemerkt: »Hoffentlich löst sich<br />

diese aus dem aktuellen Weltgeschehen<br />

entstandene Zauberformel nicht<br />

wie der morgendliche Nebel im Sonnenlicht<br />

auf.« Wenn die Politik jetzt durch<br />

Gesetzgebungen nicht völlig über das<br />

Ziel hinausschießt und stattdessen mit<br />

gesellschaftspolitischem Augenmaß die<br />

Weichen zu einer effizienten und nachhaltigen<br />

Energieverwendung stellt, dann<br />

sind wir auf einem guten und für alle<br />

gangbaren Weg.<br />

Unter dem Eindruck der Ölkrisen in den<br />

70er-Jahren und der Ableitung aus dem<br />

gesunden Menschenverstand, dass solche<br />

Situationen immer wieder entstehen<br />

können, entwickelte unser heutiger<br />

geschäftsführender Gesellschafter<br />

Wolfgang Oehm 1982 das weltweit<br />

erste Wärmerückgewinnungssystem für<br />

<strong>Kunststoff</strong>maschinen − und als Chancendenker<br />

gründete er 1983 das Unternehmen<br />

ONI-Wärmetrafo GmbH. Mit drei<br />

Leuten gestartet, hat sich in 40 Jahren<br />

eine Unternehmensgruppe mit etwa 500<br />

Mitarbeitenden entwickelt, die mehr als<br />

6200 Kunden in über 70 Ländern der<br />

Welt mit energiesparenden und prozessoptimierenden<br />

Systemen und Anlagen<br />

versorgt. Eine herausragende Triebfeder<br />

seines Tuns und Handelns, die er in der<br />

Mitarbeiterführung an alle Teammitglieder<br />

weiterzugeben versucht, ist das<br />

Chancendenken und in Krisenzeiten Problemlösungen<br />

zu entwickeln, die allen<br />

Beteiligten Vorteile bringen.<br />

Natürlich waren und sind wir noch von<br />

Lieferproblemen betroffen, beispielsweise<br />

im Bereich freiprogrammierbare Regelungen.<br />

Wenn wir mit unseren Mitarbeitenden<br />

dann nicht resilient gewesen<br />

wären, hätte über einen langen Zeitraum<br />

keine unserer Anlagen bei Kunden in Betrieb<br />

gehen können. Es blieb uns zwangsläufig<br />

nichts anderes übrig, als Provisorien<br />

zu entwickeln und umzusetzen. Kurz<br />

gesagt: resilient zu sein.<br />

Rüdiger Dzuban<br />

Marketing und Vertrieb<br />

ONI-Wärmetrafo GmbH<br />

51789 Lindlar<br />

www.oni.de<br />

Bild: ONI


14 FORUM Chancen für resiliente Unternehmen<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Zufriedene Mitarbeiter<br />

machen Kunden erfolgreich –<br />

und umgekehrt<br />

Wirt.-Ing. Michael Heßhaus<br />

Marketing und Vertrieb<br />

a.b.jödden gmbh<br />

47807 Krefeld<br />

www.abjoedden.de<br />

Bild: a.b.jödden<br />

Die aktuelle Krise, die ja eigentlich<br />

aus einem Zusammentreffen vieler<br />

Krisen gewachsen ist und zu<br />

einer starken Bedrohung der Wirtschaft<br />

wurde − insbesondere im produzierenden<br />

Gewerbe −, ließ sich natürlich nicht<br />

von Anfang an absehen.<br />

Unser Unternehmen hat zu Beginn der<br />

Corona-Pandemie zügig und nachhaltig<br />

reagiert, indem Möglichkeiten zu Remote<br />

Work gegeben und konsequent<br />

verbessert wurden. Bereits heute kann<br />

jeder Mitarbeiter sehr flexibel und uneingeschränkt<br />

von überall arbeiten.<br />

Neben den Vorteilen für uns Mitarbeiter<br />

werden so zum Beispiel auch Fahrtkosten<br />

gesenkt sowie Infrastruktur und<br />

Umwelt geschont. Eine schrittweise Umstellung<br />

auf einen komplett papierlosen<br />

Workflow erleichtert nicht nur die Auffindbarkeit<br />

der Dokumente, sondern reduziert<br />

auch den Ressourcenverbrauch.<br />

Während andere Unternehmen die Zukunft<br />

im reinen E-Mail-Verkehr sehen,<br />

setzt die a.b.jödden gmbh stark auf die<br />

persönliche Kommunikation − und das<br />

von allen Arbeitsorten aus. Sowohl diese<br />

zuverlässige Erreichbarkeit, als auch die<br />

offene Kommunikation, zum Beispiel im<br />

Hinblick auf krisenbedingte Lieferschwierigkeiten,<br />

bekommen stets positives Feedback.<br />

Das bindet die Kunden und fördert<br />

die Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens,<br />

dessen Stärke schon immer die<br />

kundenspezifische Beratung und Fertigung<br />

war und ist.<br />

Flache Hierarchie und persönliche, auch<br />

mal private Gespräche mit Kollegen und<br />

Vorgesetzten sorgen für ein positives<br />

Betriebsklima. So wird die Arbeitsmoral<br />

hochgehalten und die aktuellen Bedrohungen<br />

wirken sich weniger auf die Psyche<br />

aus. Unser in Krefeld ansässiges KMU<br />

arbeitet nach dem Prinzip »zufriedene<br />

Mitarbeiter machen Kunden erfolgreich –<br />

und umgekehrt«.<br />

Mit kühlem Kopf durch die Krise<br />

Auch die kommenden Monate<br />

werden für die deutsche Wirtschaft<br />

schwierig, denn man muss<br />

kein Prophet sein, um vorherzusagen,<br />

dass Inflation und Energiepreise die Unternehmen<br />

in der Rezession weiterhin<br />

unter Druck setzen werden. Umso besser,<br />

dass die Mehrheit einen kühlen Kopf behält<br />

und die aktuelle Krise auch als Chance<br />

zur Transformation begreift. Das Ziel:<br />

eine konsequente Ausrichtung der Strategie<br />

auf effiziente Wertschöpfung und<br />

Digitalisierung.<br />

So zeigt unsere Studie »Zukunft Industrie<br />

<strong>2023</strong>«, dass beide Themen für sechs von<br />

zehn Unternehmen absolute Priorität haben.<br />

Mehr noch: Neun von zehn der gut<br />

400 befragten Unternehmen sehen in<br />

Lean Management – also der konsequenten<br />

Ausrichtung ihres Unternehmens auf<br />

eine effiziente Wertschöpfung – sogar<br />

den Schlüssel zur Lösung der jetzigen<br />

Probleme. Denn einfach nur den Rotstift<br />

anzusetzen, ist zu kurz gedacht und ganz<br />

sicher nicht nachhaltig. Für 80 Prozent<br />

der Unternehmen sind daher schlanke<br />

Prozesse und die Vermeidung von Verschwendung<br />

die Hebel, um die eigenen<br />

Kosten- und Ertragsziele zu erreichen.<br />

Eine effiziente Wertschöpfung ist somit<br />

das Fundament, auf dem die gesamte –<br />

auch digitale – Transformation aufbaut,<br />

denn ohne Operational Excellence besteht<br />

sehr schnell die Gefahr, dass lediglich<br />

die Verschwendung »digitalisiert«<br />

wird, statt das große Potenzial der Digitalisierung<br />

wirklich zu heben.<br />

Klar, aktuelle Themen wie etwa das Lieferkettengesetz<br />

zwingen Unternehmen<br />

manchmal zu schnellem Handeln – auch<br />

wenn ein stabiles Fundament noch fehlt.<br />

Doch es lohnt sich genau hinzuschauen,<br />

was wichtig ist und was noch etwas warten<br />

kann. Gesetzliche Vorgaben müssen<br />

selbstverständlich umgesetzt werden,<br />

aber das große Ganze darf dabei nicht<br />

aus dem Blick geraten. Denn wenn alle<br />

Abteilungen an losgelösten Einzelprojekten<br />

arbeiten, statt einer übergeordneten<br />

Unternehmensstrategie zu folgen, entstehen<br />

keine Effizienzvorteile, sondern<br />

sehr wahrscheinlich nur neue Kosten.<br />

Wilhelm Goschy<br />

CEO<br />

Staufen AG<br />

73257 Köngen<br />

www.staufen.ag<br />

Bild: Staufen


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

FORUM<br />

Chancen für resiliente Unternehmen<br />

15<br />

Multitasking für Krisenmanager<br />

Burkhard Rüßmann<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG<br />

59846 Sundern<br />

www.lr-kaelte.de<br />

Bild: L&R<br />

Für mittelständische Unternehmen<br />

wie L&R gehört Krisenmanagement<br />

seit einigen Jahren zum Tagesgeschäft,<br />

und wer diese Aufgabe ernst<br />

nimmt, muss multitaskingfähig sein. In<br />

der Coronaepidemie haben wir uns sehr<br />

schnell auf neue Arbeitsformen ein- und<br />

umgestellt, und ganz unterschiedliche Zulieferkomponenten<br />

unserer Kälteanlagen<br />

wurden knapp. Das hat sich gebessert,<br />

nicht aber die grundsätzliche Situation:<br />

Die Arbeitsteilung der globalisierten Welt<br />

– Stichworte China und Russland – gerät<br />

aus den Fugen. Und das, was uns seit Jahren<br />

sehr am Herzen liegt und besorgt, ist<br />

keinesfalls bewältigt: die große Aufgabe<br />

der CO2-Reduzierung, um die Folgen des<br />

Klimawandels zu begrenzen.<br />

Wie geht man mit dieser Situation um?<br />

Zunächst: Die Resilienz, die jetzt erforderlich<br />

ist, erreicht man nicht mit hektischer<br />

Aktivität. »In der Ruhe liegt die Kraft« –<br />

das gilt ganz besonders in Krisenzeiten.<br />

Und man muss weiter vorausdenken als<br />

in ruhigen Zeiten: Wo lauern Risiken, was<br />

kann unsere Geschäftsmöglichkeiten einschränken,<br />

wo liegen Chancen? Allein<br />

schon die Beschäftigung mit diesen Fragen<br />

führt dazu, dass man sich besser auf<br />

alle Eventualitäten vorbereitet, und das ist<br />

heute notwendiger denn je.<br />

Wir sind deshalb sehr aufmerksam. Wir<br />

beobachten die politische und die wirtschaftliche<br />

Lage in unseren Zielbranchen<br />

und Absatzmärkten sowie die Techniktrends<br />

in diesen Märkten genau. Und wir<br />

reagieren rasch auf Veränderungen, bewahren<br />

dabei aber einen kühlen Kopf −<br />

was ja, nebenbei bemerkt, gut zu unserem<br />

Kompetenzfeld der Kältetechnik passt.<br />

Denn bei allen Unwägbarkeiten und krisenhaften<br />

Situationen muss man sich in<br />

Erinnerung rufen: Die Zeiten mögen unruhig<br />

sein, aber wir müssen und können<br />

damit umgehen. Positives Denken und<br />

umsichtiges Handeln sind jetzt gefragt.<br />

Gerade in Krisensituationen ist jedes<br />

Unternehmen und ist jeder Mensch aufgefordert,<br />

etwas Positives beizutragen<br />

und im Sinne der Krisenbewältigung zu<br />

agieren. So können auch neue Chancen<br />

erkannt und genutzt werden. Der Schriftsteller<br />

Max Frisch hat das auf den Punkt<br />

gebracht: »Krise kann ein produktiver Zustand<br />

sein. Man muss ihr nur den Beigeschmack<br />

der Katastrophe nehmen.«<br />

Vom Dosierspezialisten zum Anlagenbauer<br />

für kundenspezifische Lösungen<br />

Auf die Situation, dass Produktvielfalt,<br />

Produktkomplexität sowie<br />

Produktionsgeschwindigkeiten<br />

eher zu- als abnehmen, hat Rampf Production<br />

Systems frühzeitig reagiert und<br />

sich weiterentwickelt: vom Dosierspezialisten<br />

zum Anlagenbauer für kundenspezifische<br />

Lösungen. Denn Anwender verlangen<br />

heute nicht nur hochtechnische<br />

Produkte, mit denen mehrkomponentige,<br />

reaktive Materialien auf Basis von Polyurethan,<br />

Epoxid und Silikon präzise und<br />

schnell verarbeitet und appliziert werden,<br />

sondern gesamtheitliche Lösungen, in<br />

denen der Dosierprozess einer von vielen<br />

Prozessschritten ist. Daher gehören seit<br />

über zehn Jahren die Realisierung großer<br />

und komplexer Produktionssysteme mit<br />

integrierter Dosiertechnik zu unserem<br />

Alltag. So werden zusätzlich zur Konzeption<br />

von Misch- und Dosieranlagen eine<br />

Vielzahl unterschiedlicher Operationen<br />

ausgeführt, zum Beispiel Bauteilhandling,<br />

Plasmavorbehandlung, Bildverarbeitung<br />

und Sensorik. Hierfür kommen auch Roboter<br />

zum Einsatz, die passgenau programmiert<br />

werden. Die Weiterentwicklung des<br />

Geschäftsmodells wurde dabei akribisch<br />

vorbereitet und in einem kontinuierlichen<br />

Entwicklungsprozess umgesetzt. Hierfür<br />

braucht es sowohl das klare Commitment<br />

der Geschäftsleitung und der Mitarbeitenden<br />

als auch das Vertrauen der Kunden in<br />

die Fähigkeiten des Unternehmens.<br />

Da die Entwicklungen in den Bereichen<br />

Digitalisierung und Automatisierung<br />

sehr dynamisch sind, wurden in den vergangenen<br />

Jahren ständig Mitarbeitende<br />

mit speziellem Know-how gesucht und<br />

eingestellt, um die Potenziale der neuen<br />

Technologien umgehend in Kundennutzen<br />

umsetzen zu können. Auch die vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit mit Kunden<br />

ist dabei unerlässlich: Rund ein Drittel der<br />

rund 230 Mitarbeitenden sind deshalb<br />

in direktem Kundenkontakt. Durch das<br />

gezielte Mitarbeiterwachstum mit erfahrenen<br />

Spezialisten in allen Bereichen<br />

und deren laufende Fortbildung war es<br />

möglich, diesen bedeutenden Evolutionsschritt<br />

zusammen mit unseren Kunden zu<br />

gehen. Und genauso werden wir diese<br />

Entwicklung konsequent fortführen und<br />

unsere Kompetenzen bei Automatisierung<br />

und Digitalisierung weiter ausbauen.<br />

Bild: Rampf<br />

Alexander Huttenlocher<br />

Vertriebs- und Marketingleiter<br />

Rampf Production Systems GmbH & Co. KG<br />

78658 Zimmern o. R.<br />

www.rampf-group.com


16 FORUM Chancen für resiliente Unternehmen<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Erfolg durch kulturellen Wandel<br />

Matthias Lapp<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Lapp Holding SE<br />

70565 Stuttgart<br />

www.lappgroup.com<br />

Bild: Lapp<br />

Das letzte Jahr war eine echte Herausforderung.<br />

Aber trotz geopolitischer<br />

und wirtschaftlicher<br />

Herausforderungen haben wir bei Lapp<br />

das abgelaufene Geschäftsjahr erneut<br />

erfolgreich abgeschlossen. Um das zu<br />

schaffen, mussten wir uns stark verändern.<br />

Dafür haben wir ein neues Kapitel<br />

aufgeschlagen und unser Unternehmen<br />

in einem schwierigen Umfeld robust und<br />

zukunftsfähig aufgestellt. Kern unserer<br />

Transformation sind die kontinuierliche<br />

Stärkung unserer Innovationskraft, ein<br />

besonderer Fokus auf Services sowie ein<br />

umfangreicher Kulturwandel, der unser<br />

Unternehmen noch schneller, agiler und<br />

nachhaltiger macht.<br />

Die wichtigsten Säulen waren hohe Investitionen<br />

in die Digitalisierung und den<br />

Ausbau sowie die weitere Automatisierung<br />

der Produktionswerke in Frankreich,<br />

Deutschland, Indien und China. Wir haben<br />

den Bereich der globalen Forschung<br />

und Entwicklung sowie die Steuerung<br />

von Labor- und Testzentrumsaktivitäten<br />

neu aufgestellt und uns als innovativer<br />

Lösungsanbieter und Technologieführer<br />

positioniert. Ein wichtiger Schwerpunkt<br />

war auch der Ausbau des digitalen Vertriebs.<br />

Denn in einem kundenzentrierten<br />

Lösungsgeschäft müssen wir besonders<br />

darauf achten, die richtigen Prozesse zu<br />

etablieren und den Kunden Mehrwerte<br />

zu bieten.<br />

Ein großer Wachstumsmarkt ist für uns<br />

der Bereich alternative Energien. Neben<br />

Verbindungslösungen für Fotovoltaik<br />

und Wind konnten wir uns über die gestiegene<br />

Nachfrage im Bereich von Energiespeichersystemen,<br />

Wasserstoff und<br />

Brennstoffzellen freuen.<br />

Dieses rasante Veränderungstempo<br />

konnten wir nur schaffen, indem wir<br />

auch kontinuierlich an einer Kulturveränderung<br />

im Unternehmen arbeiten.<br />

Schließlich wollen wir die besten Talente<br />

in unserer Branche gewinnen, entwickeln<br />

und halten. Das geht nur mit einer Kultur<br />

der ständigen Anpassung und des lebenslangen<br />

Lernens. Dies zeigt sich auch<br />

in der Organisationsstruktur mit neuer,<br />

globaler und crossfunktionaler Zusammenarbeit.<br />

Nur so gelingt es uns, noch<br />

schlagkräftiger und schneller am Markt<br />

zu sein.<br />

Mehr Resilienz erfordert bessere Daten<br />

Was heute unter Digitalisierung<br />

diskutiert wird, wird nur der<br />

Anfang sein. Derzeit ist man<br />

vor allem damit beschäftigt, Daten sinnvoll<br />

zu sammeln und miteinander zu vernetzen.<br />

Oft sind Daten noch nicht verfügbar<br />

oder schlicht nicht so aufbereitet, dass<br />

sie sich für sinnvolle Algorithmen eignen.<br />

Das wird aber sehr schnell der Fall sein, da<br />

sich technologische Prozesse exponentiell<br />

beschleunigen. In wenigen Jahren werden<br />

sehr viele Unternehmen − und mit etwas<br />

Verzögerung auch weite Teile der öffentlichen<br />

Verwaltung − ihre Daten weitgehend<br />

digitalisiert haben und auf Grundlage<br />

dieser Daten auch Entscheidungen<br />

Bild: ReqPool<br />

Achim Röhe<br />

COO<br />

ReqPool Deutschland GmbH<br />

14197 Berlin<br />

www.reqpool.com<br />

treffen können. Wenn 80 Prozent aller<br />

Daten digital vorliegen, kann die weitgehende<br />

Automatisierung von Prozessen<br />

starten.<br />

Auch dieser Gedanke ist nicht neu. Themen<br />

wie Industrie 4.0, autonome Fertigung<br />

oder eine sich selbst steuernde Liefer-<br />

und Logistikkette sind heute schon<br />

aus den Kinderschuhen herausgewachsen<br />

– zumindest in den Unternehmen, die früh<br />

dran waren mit ihrer digitalen Strategie<br />

und die schon vorher einen hohen Automatisierungsgrad<br />

hatten. Automatisierte,<br />

teilweise sogar autonome Prozesse<br />

werden sehr bald zum Standard werden.<br />

Wenn 80 Prozent aller Prozesse automatisiert<br />

ablaufen, könnte eine dritte Stufe<br />

zünden: das selbstfahrende Unternehmen.<br />

In selbstfahrenden Unternehmen werden<br />

dann auch 80 Prozent der Entscheidungen<br />

von künstlicher Intelligenz oder von<br />

Algorithmen getroffen. Auf Basis vorliegender<br />

interner und externer Daten kann<br />

dann Software transparente und fundierte<br />

Weichenstellungen vornehmen. Tausende<br />

zu berücksichtigende Faktoren können<br />

erfasst werden und zu einer besseren<br />

Entscheidung führen, als sie ein Mensch<br />

je treffen könnte. Dem Menschen werden<br />

dann nurmehr kreative Entscheidungen,<br />

unternehmerische Grundsatzentscheidungen<br />

und Entscheidungen, die sich<br />

nicht auf eine Datenbasis stützen können<br />

oder viel Ermessensspielraum erlauben,<br />

vorbehalten bleiben.<br />

Hierfür ist jedoch Transparenz notwendig.<br />

Jeder, den es etwas angeht, muss nachvollziehen<br />

können, wie und auf welcher<br />

Grundlage eine Software eine Entscheidung<br />

getroffen hat. Algorithmen brauchen<br />

Kontrolle. Das selbstfahrende Unternehmen<br />

wird dann sehr resilient sein,<br />

Krisen früh erkennen sowie im Krisenfall<br />

gute und richtige Entscheidungen treffen.


17<br />

17<br />

Teile<br />

Teile<br />

aus<br />

aus<br />

<strong>Kunststoff</strong><br />

<strong>Kunststoff</strong> und<br />

und<br />

Gummi<br />

Gummi<br />

Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

1<br />

1<br />

PRÄZISION IN<br />

KAUTSCHUK & KUNSTSTOFF<br />

ENTWICKLUNG KONSTRUKTION<br />

WERKZEUGBAU PRODUKTION<br />

– Anzeige –<br />

– Anzeige –<br />

SICO D. & E. Simon GmbH<br />

Gummi- und <strong>Kunststoff</strong>werk<br />

Karl-Winnacker-Str. 10-14<br />

36396 Steinau a. d. Str.<br />

Tel.: +49 66 63 / 96 00-0<br />

Fax: +49 66 63 / 96 00-130<br />

E-Mail: info@sico.de<br />

Web:<br />

www.sico.de<br />

■ Fachberichte Fachbeiträge 18 18<br />

■ Produktinformationen 22 21<br />

■ Stichwortverzeichnis Stichwort- und Adressenverzeichnis für Produkte/Dienstleistungen 29 27<br />

■ Adressenverzeichnis der Hersteller/Anbieter 32


18<br />

Spritzgussteile <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Das Unternehmen bietet von der Idee bis zum fertigen Produkt alles aus einer Hand.<br />

Vom Drei-Mann-Betrieb<br />

zum Systemlieferanten<br />

Bilder: Sico<br />

Die Firma Sico D. & E. Simon GmbH ist ein Hersteller von Gummi- und<br />

<strong>Kunststoff</strong>teilen für unterschiedliche technische Anwendungen. Gegründet<br />

wurde das Unternehmen durch die Brüder Dietmar und Ewald<br />

Simon im Jahr 1983.<br />

der Automobil- über die Elektro-, Lebensmittel-<br />

und Haushaltsindustrie bis hin zu<br />

Maschinenbau, Solar- und Medizintechnik<br />

sowie optischer Industrie alle Branchen in<br />

Gummi- und <strong>Kunststoff</strong> bedient.<br />

Um die hohen Anforderungen der unterschiedlichen<br />

Branchen vollumfänglich<br />

erfüllen zu können und um eine Sonderstellung<br />

im hart umkämpften Markt zu<br />

schaffen, hat die Firma Sico im Laufe der<br />

Zeit die hierfür notwendigen Kompetenzen<br />

aufgebaut. Der erste Meilenstein war<br />

ein eigener Werkzeugbau, in dem kurzfristig<br />

neue Werkzeuge innerhalb weniger<br />

Wochen konstruiert und gebaut werden<br />

konnten. Die nächste Stufe bestand darin,<br />

angegliederte Abteilungen wie Artikelund<br />

Werkzeugkonstruktion, ein eigenes<br />

Mess- und Prüfwesen sowie ein eigenes<br />

Labor zur Materialentwicklung und ‐prüfung<br />

aufzubauen. Auch wurde ein zertifiziertes<br />

Qualitätsmanagementsystem eingeführt,<br />

das die Sicherheits-, Umwelt und<br />

Automotive-Standards seit vielen Jahren<br />

erfüllt.<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der<br />

Sico D. & E. Simon GmbH<br />

36396 Steinau an der Straße<br />

www.sico.de<br />

Mittlerweile entwickeln und produzieren<br />

400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an<br />

vier Standorten in Europa Präzisionsteile<br />

aus Gummi und <strong>Kunststoff</strong> nach vielfältigsten<br />

Kundenwünschen und für diverse<br />

Branchen. Die Vision des Unternehmens<br />

bestand schon immer darin, das Firmenkonzept<br />

»alles aus einer Hand« soweit umzusetzen,<br />

dass die hohen Anforderungen<br />

der einzelnen Branchen − insbesondere<br />

der Automobilindustrie − mit den Kompetenzen<br />

des eigenen Hauses abgedeckt<br />

werden können.<br />

»Schon während meiner Lehrzeit wollte<br />

ich eine eigene Firma haben, selber entwickeln<br />

und kreativ sein«, blickt Geschäftsführer<br />

Ewald Simon auf die Anfänge zurück.<br />

Angetrieben von dieser Idee siedelte<br />

das Unternehmen 1987 von Birstein nach<br />

Steinau an der Straße um. In dem dort neu<br />

erstellten eigenen Gebäude stand einer<br />

räumlichen Erweiterung nichts mehr in<br />

Wege: Circa 55.000 Quadratmeter Grundfläche<br />

mit einer Gebäudefläche von etwa<br />

16.000 Quadratmetern stehen heute als<br />

Entwicklungs,- Produktions- und Verwaltungsfläche<br />

zur Verfügung. In den nächsten<br />

Monaten werden zudem zwei weitere<br />

Logistikhallen entstehen, welche die<br />

Lagerfläche um circa 3000 Quadratmeter<br />

erweitern.<br />

Langjährige Erfolgsgeschichte<br />

Aus dem reinen Gummiproduzenten hat<br />

sich über die letzten 40 Jahre ein Hightech-Unternehmen<br />

entwickelt, das von<br />

Der moderne Werkzeugbau<br />

im eigenen Haus<br />

macht Sico wettbewerbsfähig,<br />

schnell und flexibel.<br />

Nachhaltiges Konzept<br />

Um den gesetzlichen Umweltanforderungen<br />

gerecht zu werden, speziell der<br />

Reduzierung des CO2-Fußabdrucks, hat<br />

Sico bereits umfangreiche Maßnahmen<br />

realisiert, zum Beispiel die Installierung einer<br />

Fotovoltaikanlage und die Umstellung<br />

auf 100 Prozent Strom aus regenerativen<br />

Quellen. Darüber hinaus wurden weitere<br />

Investitionen in neue, energieeffiziente<br />

Spritzgießmaschinen getätigt, die zu 100<br />

Prozent elektrisch betrieben werden.<br />

Um dem zunehmenden Fachkräftemangel<br />

und dem wirtschaftlichen Druck in<br />

Deutschland entgegenzuwirken, wurden<br />

− auch zur Standortsicherung − umfassende<br />

Investitionen im Bereich Automatisierung<br />

sowie Prüf- und Kontrollwesen<br />

getätigt. Dazu gehören Handlingsysteme<br />

an allen Spritzgießmaschinen sowie<br />

die Neuanschaffung eines Roboters zur<br />

Teileentnahme. Weiterhin wurden im<br />

Unternehmen drei optische Mess- und<br />

Sortiermaschinen installiert, um sowohl<br />

Personal- und Zeitaufwand zu reduzieren<br />

als auch die Null-Fehler-Strategie voranzutreiben.<br />

Zusätzlich ist in den nächsten<br />

Monaten die Inbetriebnahme eines vollautomatischen<br />

Montagesystems für eine<br />

komplette Produktlinie vorgesehen. Das<br />

hierfür getätigte Gesamtinvestitionsvolumen<br />

beläuft sich auf circa zwei Millionen<br />

Euro.<br />

So will das Unternehmen mit ständigen<br />

Innovationen, modernen Maschinen und<br />

einem intelligenten Standortmix weiter<br />

expandieren und seine Stellung in den<br />

Branchen auch außerhalb der Automobilindustrie<br />

weiter ausbauen.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Normteile<br />

19<br />

Hochwertige Teile<br />

aus <strong>Kunststoff</strong><br />

1<br />

Die Polyamid-Zahnräder und -Zahnstangen sind für Temperaturen bis 120 Grad<br />

Celsius sowie für den Kontakt mit aggressiven Medien ausgelegt. Bilder: Ganter<br />

Als Normteilespezialist bietet Ganter ein umfangreiches Programm an Normelementen an. Mit neuen Zahnrädern,<br />

Zahnstangen, Rohrverbindern und Laufrollen aus Polyamid bzw. Polyoxymethylen erweitert das<br />

Unternehmen sein Angebot an hochwertigen Lösungen aus <strong>Kunststoff</strong>.<br />

Autor:<br />

Thilo Hofmann<br />

Leiter Produktentwicklung<br />

Otto Ganter GmbH & Co. KG<br />

78120 Furtwangen<br />

www.ganternorm.com<br />

Verzahnung mit Polyamid<br />

Zahnräder und Zahnstangen zur Übertragung<br />

von Drehmomenten und Kräften<br />

werden in Getrieben meist aus gehärtetem<br />

Stahl eingesetzt. Für viele andere<br />

Anwendungsbereiche sind jedoch Zahnräder<br />

und Zahnstangen aus <strong>Kunststoff</strong><br />

die bessere Wahl. Diese benötigen in<br />

der Regel keine Schmierung und sind im<br />

Vergleich zu Metallgetrieben günstiger,<br />

leichter, leiser und darüber hinaus korrosionsbeständig.<br />

Ganter ergänzt deshalb<br />

sein Portfolio um Zahnstangen und<br />

Zahnräder aus Polyamid, die eine besonders<br />

hohe Kraft- und Drehmomentübertragung<br />

ermöglichen.<br />

Zahnräder und Zahnstangen aus Polyamid<br />

für die Vorrichtungsmechanik kommen<br />

bevorzugt zum Einsatz, wenn hohe<br />

Drehmomente bei geringen Drehzahlen<br />

übertragen werden, zum Beispiel in Verpackungsmaschinen,<br />

in Anlagen der chemischen<br />

und pharmazeutischen Industrie<br />

sowie in der Lebensmittelproduktion. In<br />

Kombination werden die Komponenten<br />

dazu verwendet, Rotationsbewegungen<br />

in Linearbewegungen oder umgekehrt<br />

umzuwandeln. Gleichfalls lassen sich<br />

synchrone, symmetrische oder auch proportionale<br />

Bewegungsabläufe leicht realisieren,<br />

wie sie beispielsweise für Spannbacken,<br />

Greifer oder Gleichläufe benötigt<br />

werden.<br />

Unter Berücksichtigung des »kleinen<br />

Einmaleins der Verzahnungslehre« hat<br />

Normteilspezialist Ganter die Stirnzahnräder<br />

»GN 7802« und Zahnstangen »GN<br />

7822« aus langlebigem und hochbelastbarem<br />

Polyamid eingeführt. Diese benötigen<br />

aufgrund ihres niedrigen Reibungskoeffizienten<br />

keine Schmierung und sind<br />

aus glasfaserverstärktem sowie FDA-konformem<br />

<strong>Kunststoff</strong> gefertigt. Letzteres ermöglicht<br />

auch den Einsatz in lebensmittelnahen<br />

Bereichen. Zusätzlich sind die<br />

Komponenten sowohl in grauer als auch<br />

blauer Farbgebung erhältlich, was die visuelle<br />

Detektierbarkeit ermöglicht.<br />

Die Polyamid-Zahnräder und ‐Zahnstangen<br />

sind für Temperaturen bis 120 Grad<br />

Celsius sowie für den Kontakt mit aggressiven<br />

Medien wie Säuren, Gasen oder<br />

Salzwasser ausgelegt. Im Vergleich zu<br />

Metallzahnrädern sind <strong>Kunststoff</strong>zahnräder<br />

leichter und leisten damit einen<br />

Beitrag, um das Gewicht von Geräten,<br />

Anlagen und Maschinen zu reduzieren.<br />

Darüber hinaus sind sie preiswerter in der<br />

Beschaffung.<br />

Die Zahnräder und Zahnstangen haben<br />

eine Evolventenverzahnung mit einem<br />

Eingriffswinkel von 20 Grad. Die Stirnzahnräder<br />

»GN 7802« werden mit Modul<br />

0,5 bis 3 angeboten. Die Polyamid-Zahnstangen<br />

»GN 7822« sind mit Modul 1 bis<br />

3 bestellbar und verfügen über einen<br />

Stahlkern, der unerwünschte Verformungen<br />

verhindert.


20<br />

Normteile<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Die Rohrverbinder aus glasfaserverstärktem<br />

Polyamid finden<br />

dort Anwendung, wo es um<br />

Korrosionsbeständigkeit geht.<br />

die <strong>Kunststoff</strong>verbinder gefallen dank<br />

ihrer glatten bzw. matten Oberflächen sowie<br />

ihrer Farbigkeit auch optisch sehr gut.<br />

Neben der schwarzen Durchfärbung (RAL<br />

9005) sind sie zudem in elegantem Grau<br />

(RAL 7040) erhältlich.<br />

Gemein ist allen Varianten die Maßhaltigkeit<br />

und die Hochwertigkeit. So versteht<br />

Ganter die <strong>Kunststoff</strong>varianten nicht als<br />

billige Alternativen, sondern als hochwertige<br />

Lösungen mit definierten Belastungswerten.<br />

Abhängig vom Anzugsdrehmoment<br />

der Verschraubungen werden die<br />

axiale Auszugskraft, das radiale Torsionsmoment<br />

sowie das Drehmoment bei vorhandener<br />

Gelenkachse aufgelistet. Die<br />

Verbinder sind so konstruiert, dass sie<br />

handelsübliche Konstruktionsrohre vollflächig<br />

umfassen und so kraftschlüssig<br />

klemmen. Fixiert werden die Rohre mittels<br />

Zylinderschrauben und Muttern aus Edelstahl<br />

oder per Klemmhebel (»GN 911.9«).<br />

Diese sind speziell auf den <strong>Kunststoff</strong> abgestimmt<br />

und werden vor allem dann<br />

empfohlen, wenn eine Rohrkonstruktion<br />

häufig oder werkzeuglos umzubauen ist.<br />

Die <strong>Kunststoff</strong>-Rohrverbinder werden als<br />

Kreuz-, Flansch-, Fuß-, Winkel-, Muffen-,<br />

Laschen- sowie Gelenkverbinder in den<br />

gängigsten Abmessungen angeboten.<br />

Sind andere Rohrdurchmesser gefragt,<br />

können Anwender auf speziell gerippte,<br />

ebenfalls aus Polyamid bestehende Reduzierbuchsen<br />

zurückgreifen (»GN 290«).<br />

Präzisionslaufrollen<br />

Rohre sauber verbinden<br />

Leistungsfähige Klemmverbinder spielen<br />

bei rohrbasierten Konstruktionen eine<br />

entscheidende Rolle. Denkt man jedoch<br />

an Klemmverbinder, dann hat man meist<br />

Exemplare aus Metall vor Augen. In der<br />

Regel bestehen diese aus Edelstahl-Feinguss<br />

oder Aluminium-Druckguss.<br />

Bei Ganter finden Anwender jetzt auch<br />

Klemmverbinder unterschiedlicher Konfiguration<br />

aus glasfaserverstärktem Polyamid<br />

im Programm. Die bis 100 Grad Celsius<br />

temperaturbeständigen Verbinder<br />

kommen vor allem dort zum Einsatz, wo<br />

es um Korrosionsbeständigkeit geht, wo<br />

Gewicht gespart werden soll oder wo es<br />

auf die visuelle Wirkung ankommt, denn<br />

Die hochwertigen kugelgelagerten<br />

Laufrollen sorgen für dynamische und<br />

leichte Laufbewegungen<br />

Kugelgelagerte Laufrollen sorgen für dynamische<br />

und leichte Laufbewegungen.<br />

Die kugelgelagerten Präzisionslaufrollen<br />

von Ganter erfreuen sich einer ausgesprochen<br />

regen Nachfrage, da sie mittlerweile<br />

in den unterschiedlichsten Anwendungsszenarien<br />

eingesetzt werden. Jetzt hat<br />

das Unternehmen seine Laufrollenkollektion<br />

um die Serie »GN 753.1« erweitert.<br />

In der neuen Auslegung verfügen die in<br />

sechs Nenngrößen von 22 bis 50 Millimeter<br />

Außendurchmesser erhältlichen Laufrollen<br />

über ein spezielles Rillenkugellager<br />

aus gehärtetem Wälzlagerstahl. Dieses ist<br />

lebensdauergeschmiert und zum Schutz<br />

vor Staub und Schmutz mit einer gängigen<br />

2Z-Abdichtung ausgestattet, also<br />

einer beidseitigen Abdeckung der Lagerstelle<br />

mit Metallscheiben. Der Außenring<br />

des Kugellagers ist direkt mit dem<br />

POM-<strong>Kunststoff</strong> der Laufrolle umspritzt.<br />

Jede Rolle wird generell spanabhebend<br />

auf Maß überdreht, was für einen exakten<br />

Rundlauf sorgt – und neben der zylindrischen<br />

auch eine konvexe Formgebung<br />

der Lauffläche ermöglicht. Letztere<br />

gleicht Fluchtungsfehler aus, da sie einen<br />

ungünstigen Eck- oder Kantenlauf verhindert.<br />

Die Befestigung der Rollen kann wahlweise<br />

auf drei Arten erfolgen: Über die<br />

glatte Bohrung des Lagerinnenrings mittels<br />

handelsüblichen Zylinder- oder Passschauben<br />

bzw. über fest vernietete Lagerzapfen,<br />

die entweder mit Innen- oder mit<br />

Außengewinde ausgeführt sind. Beide<br />

Zapfentypen sind mit Torx-Antrieben versehen,<br />

die eine bestmögliche Einleitung<br />

des Anzugdrehmoments gewährleisten.<br />

Belasten lässt sich die kleinste Rollenvariante<br />

radial und dynamisch bereits mit 400<br />

Newton, bei der größten Rolle steigert<br />

sich der akzeptierte Lastwert auf 1500<br />

Newton. Alle Rollen sind für Laufleistungen<br />

von mindestens 200.000 Metern und<br />

Geschwindigkeiten von 0,4 Metern pro<br />

Sekunde ausgelegt.


Flexible Fertigung<br />

21<br />

Kombination von Einsätzen<br />

und Fräsbearbeitung<br />

Klug kombiniert: Von der Spritzgießmaschine mit Schnellwechsel-Werkzeugeinsätzen werden die<br />

Bauteile per Roboter direkt an die CNC-Bearbeitung übergeben.<br />

Bilder: Weiss<br />

Effiziente Produktion<br />

von komplexen Bauteilen<br />

in 15 Varianten<br />

Mit einem aktuellen Projekt beweist die Weiss <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung<br />

GmbH & Co. KG, wie flexibel Spritzgießen sein kann. Mit einer Spritzgießmaschine<br />

und nur einem Werkzeug lassen sich circa 15 Varianten<br />

eines komplexen technischen Bauteils erzeugen. Möglich ist das durch<br />

intelligentes Werkzeugdesign und eine Inline-Fräsbearbeitung. Auch<br />

die 100-Prozent-Prüfung und eine individuelle Kennzeichnung sind in<br />

die vollautomatisierte Fertigungszelle integriert.<br />

Autor:<br />

Robert Heller<br />

Technischer Betriebsleiter<br />

Weiss <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung<br />

GmbH & Co. KG<br />

89257 Illertissen<br />

www.weiss-kunststoff.de<br />

<strong>Kunststoff</strong>-Spritzguss erlaubt die Produktion<br />

sehr präziser Bauteile in hohen Stückzahlen<br />

mit großer Effizienz. Flexibilität gehört<br />

eher nicht zu den Stärken dieses Verfahrens.<br />

Zehntausende von identischen Komponenten<br />

pro Schicht oder Tag sind kein Problem,<br />

aber eine große Variantenvielfalt in sehr<br />

unterschiedlichen Mengen eher nicht, das<br />

geht mit anderen Fertigungstechnologien<br />

besser.<br />

Die Weiss <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung GmbH<br />

& Co. KG beweist mit einem neuen Projekt<br />

das Gegenteil. Hier geht es um die Fertigung<br />

einer sehr komplex geformten Bauteilfamilie<br />

für die Automobilindustrie, deren<br />

Abmessungen etwa einer DIN A4-Seite entsprechen<br />

− bei gleichzeitig sehr hohen Anforderungen<br />

an Maßhaltigkeit und Oberflächenqualität.<br />

Diese Anforderungen sind<br />

für die Spritzgießexperten aus Illertissen<br />

Standard – nicht aber die Tatsache, dass<br />

die 15 benötigten Varianten wöchentlich<br />

in Stückzahlen zwischen 200 und 20.000<br />

Teilen just-in-time beim Kunden angeliefert<br />

werden müssen.<br />

Geschäftsführer Jürgen B. Weiß erläutert<br />

dazu: »Dieses Projekt ist wirklich ungewöhnlich.<br />

Solche Herausforderungen nehmen wir<br />

gerne an. Direkt nach Vorliegen der Anfrage<br />

haben wir begonnen, ein flexibles und zugleich<br />

hocheffizientes Fertigungskonzept zu<br />

entwickeln, das die auftragsbezogene Produktion<br />

von Spritzgießteilen auch in kleinsten<br />

Losgrößen ohne Lagerhaltung erlaubt<br />

– und zugleich eine äußerst wirtschaftliche<br />

Großserienfertigung. Bei klassischer Fertigung<br />

müssten wir für dieses Projekt große<br />

Lagerflächen einplanen, weil wir die Varianten<br />

jeweils auf Vorrat produzieren. Mit unserem<br />

Konzept können wir darauf verzichten.«<br />

Durch Fräsbearbeitung können direkt in der Produktionszelle<br />

Varianten des komplexen Spritz-<br />

<br />

gießteils erzeugt werden.<br />

Dabei kam dem Unternehmen die Kompetenz<br />

auch aus dem eigenen Werkzeugbau<br />

zugute. »Uns ist es tatsächlich gelungen, ein<br />

einziges Werkzeug für sämtliche Varianten<br />

zu entwickeln. Diese Varianten entstehen<br />

durch eine Kombination aus Schnellwechseleinsätzen<br />

in der Form und mechanischer<br />

Fräsbearbeitung. So kombinieren wir die<br />

technischen und wirtschaftlichen Vorteile<br />

des Spritzgießens mit einer flexiblen Variantenfertigung«,<br />

ergänzt Jürgen B. Weiß.<br />

Dieses Fertigungskonzept mit anschließender<br />

Logistik überzeugte den Kunden mit<br />

einem attraktiven Stückpreis, sodass Weiss<br />

als künftiger Systemlieferant dieser Bauteile<br />

mit der Umsetzung des Projekts beginnen<br />

konnte.<br />

Fertigungszelle inklusive<br />

Prüfung und Kennzeichnung<br />

Die U-förmige Fertigungszelle ist so aufgebaut,<br />

dass die Spritzgießteile direkt nach der<br />

Entnahme aus dem Werkzeug einer Frässtation<br />

zugeführt und dort vollautomatisch<br />

nach den spezifischen Anforderungen der<br />

jeweiligen Variante bearbeitet werden. Im<br />

Anschluss daran findet eine Inline-Kameraprüfung<br />

von fast 100 Merkmalen statt.<br />

In der letzten Station wird das Bauteil von<br />

einem Laser individuell mit Artikelnummer<br />

und Datamatrix-Code gekennzeichnet.<br />

Aktuell befindet sich die Fertigungszelle<br />

noch im Aufbau, erste Testläufe haben bereits<br />

stattgefunden. Das Unternehmen hat<br />

dabei sehr viel Fertigungs-Know-how in<br />

die Anlage investiert und kann nun zeigen,<br />

wie effizient und wettbewerbstauglich das<br />

Spritzgießen auch in der Variantenfertigung<br />

ist. Dieses Konzept lässt sich auch auf andere<br />

Bauteile übertragen, wenn bestimmte<br />

Rahmenbedingungen gegeben sind. Mit<br />

dem erworbenen Know-how kann das<br />

Unternehmen seine Kunden bei der Modularisierung<br />

und der Erweiterung des Fertigungsprogramms<br />

unterstützen.<br />

1


22 Teile aus <strong>Kunststoff</strong> und Gummi, Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Produkt-Infos<br />

Endlos-PU-Zahnriemen<br />

Continental AG<br />

30165 Hannover<br />

Unter dem Produktnamen »Synchromotion«<br />

stellt Continental eine neue Generation<br />

Polyurethan-Zahnriemen in der<br />

Produktlinie »Truly Endless« vor. Stahlseilarmierte<br />

Riemen aus Polyurethan gelten<br />

als sehr flexibel, abriebfest und langlebig.<br />

Die Polyurethanummantelung gewährleistet<br />

laut Hersteller eine effizientere<br />

Kraftübertragung als es mit anderen Materialien<br />

der Fall ist. Es besteht die Wahl<br />

zwischen elf verschiedenen Profilen im<br />

Längenbereich 1500 bis 14.500 mm mit<br />

einer maximalen Breite von 100 mm.<br />

Die Zahnriemen lassen sich in individuellen<br />

Längen fertigen, bis auf einen Zahn<br />

genau. So erhalten Anwender zusätzliche<br />

Freiräume, z. B. in Bezug auf Achsabstände.<br />

Die zahlreichen Profile ermöglichen<br />

den Austausch auf bestehenden Anlagen.<br />

Die Abmessungen sind laut Hersteller voll<br />

kompatibel zu bestehenden Produkten<br />

anderer Anbieter, Änderungen seien nicht<br />

nötig.<br />

Die Riemen bieten eine sichere Kraftübertragung,<br />

abriebfestes PU-Material und<br />

Wartungsarmut durch Stahlcord-Zugträger<br />

mit hoher Zugfestigkeit. So eignen<br />

sich die Zahnriemen auch für Anwendungen<br />

in anspruchsvollen Umgebungen.<br />

Der Aufbau des neuen weißen Riemens<br />

entspricht dem des Modells »Synchroflex«,<br />

einem marktetablierten PU-Zahnriemen<br />

des Herstellers für den unteren und<br />

mittleren Leistungsbereich mit endlosem<br />

Zugstrang aus Stahl. Als Anwendungen<br />

für die neuen Zahnriemen werden Transport-<br />

und Antriebsaufgaben im gesamten<br />

Leistungsbereich genannt, darunter<br />

synchrone Fördersysteme und Transportvorrichtungen<br />

mit Gleitschienen sowie<br />

Positionier- und Reversierantriebe in der<br />

Linear- und Steuerungstechnik.<br />

(www.continental.com)<br />

Vorfüllbare Einwegspritzen<br />

Wirthwein SE<br />

97993 Creglingen<br />

Wirthwein Medical ist seit mehreren Jahrzehnten<br />

im Bereich der kundenspezifischen<br />

Auftragsfertigung in der Diagnostik-,<br />

Pharma- und Medizintechnikbranche<br />

tätig. Nun bringt das Unternehmen mit<br />

»WIM Ject« ein eigenes Produkt auf den<br />

Markt. Dabei handelt es sich um eine vorfüllbare<br />

<strong>Kunststoff</strong>spritze auf Basis von Cyclo-Olefinen<br />

(COC), die als Systemprodukt<br />

angeboten wird. COC ist ein Polymer mit<br />

vergleichbaren Eigenschaften wie Glas,<br />

Die neuen PU-Zahnriemen lassen sich in individuellen Längen fertigen (Bild: Continental).<br />

aber mit höherer Bruchfestigkeit und geringerem<br />

Gewicht.<br />

Die Herstellung erfolgt komplett im hessischen<br />

Mühltal bei Darmstadt, vom eigenen<br />

Werkzeugbau, der Fertigung der<br />

<strong>Kunststoff</strong>teile und Montage bis hin zur<br />

Auslieferung des Produkts. Damit möchte<br />

das Unternehmen in Zeiten wachsender<br />

globaler Krisen und gestörter Lieferketten<br />

Liefersicherheit und Verlässlichkeit bieten.<br />

Auch regulatorische Aspekte wie Audits<br />

werden so schlanker und effizienter. Des<br />

Weiteren wird durch kurze Lieferketten<br />

auch dem Grundsatz der Nachhaltigkeit<br />

Rechnung getragen, da Emissionen für<br />

zusätzlichen Transport oder zusätzliches<br />

Verpackungsmaterial vermieden werden.<br />

Das Produkt besteht aus einer Spritze mit<br />

Luer-Lock Anschluss, die zur Optimierung<br />

der Gleit- und Barriereeigenschaften speziell<br />

beschichtet und mit einem Tip Cap<br />

verschlossen wird. Der integrierte Luer-<br />

Lock garantiert eine sichere Verbindung<br />

zu Standard-Injektionsnadel- und Adaptersystemen.<br />

Verpackt wird das Produkt<br />

in einem Tub/Nest-System und anschließend<br />

sterilisiert. Alle Komponenten basieren<br />

auf der Norm ISO 11040 und sind laut<br />

Anbieter mit nahezu allen bestehenden<br />

Abfüllanlagen in der pharmazeutischen<br />

Industrie kompatibel.<br />

Neben dem Spritzensystem werden ebenso<br />

Fingerauflagen sowie eine Kolbenstange<br />

in verschiedenen Farben angeboten.<br />

Auch eine individuelle Anpassung des Zubehörs<br />

von Design oder Farbe ist möglich.<br />

Das Standardprogramm der vorfüllbaren Spritzen<br />

wird durch farbige Fingerauflagen und Kolbenstangen<br />

ergänzt (Bild: Wirthwein).<br />

Die verwendeten Materialien und Rohstoffe<br />

sind laut Hersteller bereits bei vielen<br />

Endkunden etabliert, was die regulatorischen<br />

Aufwände bei der Verwendung der<br />

Spritzen vereinfacht.<br />

(www.wirthwein.de)<br />

Leckagefreie Schlauchschellen<br />

Bormann & Neupert<br />

GmbH & Co. KG<br />

40221 Düsseldorf<br />

Die Schlauchschellen der Reihe »Ezyclik«<br />

von der Bormann & Neupert GmbH &<br />

Co. KG sind speziell für anspruchsvolle<br />

Anwendungen und enge, eingeschränkt<br />

erreichbare Bauräume konzipiert. Sie gewährleisten<br />

laut Hersteller z. B. im Automobilbereich,<br />

in der Medizintechnik oder<br />

in Haushaltsgeräten dauerhaft eine leckagefreie<br />

Befestigung von Schläuchen.<br />

Weitere Anwendung sind z. B. in Anlagen<br />

zur Bewässerung oder Lebensmittelverarbeitung<br />

sowie in landwirtschaftlichen<br />

Maschinen. Auch weiche Schläuche lassen<br />

sich damit ohne Beschädigungsgefahr<br />

einfach montieren.<br />

Die zuverlässigen, besonders flachen<br />

<strong>Kunststoff</strong>schlauchschellen erreichen eine<br />

sehr hohe Klemmkraft und widerstehen<br />

so dauerhaft Drücken bis zu 30 bar sowie<br />

Betriebstemperaturen von -40…+150 °C,<br />

kurzfristig sind laut Hersteller auch bis<br />

+200 °C möglich. Die Schlauchschellen<br />

sind korrosionsfrei, nichtleitend und nicht<br />

magnetisierbar. Zugleich sind sie beständig<br />

gegen industrielle Lösungsmittel, Fette<br />

und Öle sowie Benzin, wodurch sie sich<br />

als Alternative zu Schellen aus Edelstahl<br />

anbieten.<br />

Die in Europa gefertigten Schellen mit<br />

Innendurchmessern von 8,5…45,5 mm<br />

nach DIN ISO 9001-2000 sind neben dem<br />

Standardmaterial PA66 auch aus PA66GF<br />

und Polypropylen lieferbar. Alternativ zu<br />

Schwarz – mit besonders hoher UV-Beständigkeit<br />

– sind laut Hersteller alle Farbvarianten<br />

möglich, z. B. um beim Montageprozess<br />

verschiedene Abmessungen<br />

zu identifizieren. Die Schlauchschellen<br />

sind RoHS-konform für die Verwendung<br />

in Elektro- und Elektronikgeräten sowie<br />

in den Nylonvarianten gemäß UL94 V-2


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Die flachen Schlauchschellen sind speziell für den anspruchsvollen Einsatz in engen Bauräumen<br />

konzipiert (Bild: Bormann und Neupert).<br />

bzw. UL94 HB feuerhemmend klassifiziert.<br />

Außerdem sind sie IMDS-registriert und<br />

können für Automotive-Anwendungen<br />

entsprechend PPAP Level 3 zertifiziert<br />

werden.<br />

(www.bormann-neupertbsb.de)<br />

Klimafreundliches Scheinwerferkonzept<br />

Covestro AG<br />

51373 Leverkusen<br />

Wie können komplexe Produkte wie Autoscheinwerfer<br />

in eine Kreislaufwirtschaft<br />

überführt werden? Dieser Frage widmet<br />

sich ein Konsortium, dem auch Covestro,<br />

BMW, geba <strong>Kunststoff</strong>compounds sowie<br />

das Fraunhofer Institut für Entwurfstechnik<br />

Mechatronik IEM, das Heinz Nixdorf<br />

Institut und die Hochschule Hamm-Lippstadt<br />

angehören. Die Führung des Konsortiums<br />

hat das Forvia-Unternehmen Hella.<br />

Ziel ist eine Nachhaltigkeitsoptimierung<br />

über den ganzen Lebenszyklus, um Produkte<br />

klimafreundlicher zu gestalten und<br />

Ressourcen zu schonen. Das Forschungsprojekt<br />

»Nalyses« startete im Oktober<br />

2022 und ist auf 3 Jahre ausgelegt. Als<br />

weiterer assoziierter Partner ist Miele an<br />

dem Projekt beteiligt, um die Übertragbarkeit<br />

der Ergebnisse auf die Fertigung<br />

von Haushaltsgeräten zu bewerten.<br />

Moderne Werkstoffe wie Polycarbonat<br />

erfüllen wichtige Anforderungen bei der<br />

Entwicklung und Konstruktion heutiger<br />

Scheinwerfer einschließlich der transparenten<br />

Abdeckung. Sie spielen aber auch<br />

eine wichtige Rolle, wenn es um deren<br />

Wiederverwendung, Wiederaufbereitung<br />

oder das Materialrecycling am Ende der<br />

Nutzungsdauer geht. Aktuelle Entwicklungen<br />

zielen außerdem auf eine nachhaltigere<br />

Rohstoffbasis ab.<br />

Für Covestro liegt der Schwerpunkt des<br />

Engagements in diesem Projekt bei der<br />

Konzeption einer Material- und Recyclingstrategie.<br />

Im Rahmen des Projekts<br />

soll gemeinsam mit den Partnern eine<br />

seriennahe Lösung entwickelt werden,<br />

die den gesamten Produktzyklus einbezieht.<br />

Vor ein paar Jahren hatte das<br />

Unternehmen bereits ein zukunftsfähiges<br />

Scheinwerferkonzept vorgestellt.<br />

Der modulare Ansatz basiert auf verschiedenen<br />

Polycarbonattypen und reduziert<br />

Montageschritte, Platzbedarf,<br />

Kosten sowie CO2-Emissionen. Das Gewicht<br />

des Prototyps konnte gegenüber<br />

herkömmlichen Lösungen um bis zu 1,5<br />

kg gesenkt werden. Die Fokussierung<br />

auf einen <strong>Kunststoff</strong> verringert dabei<br />

den Arbeitsaufwand für Trennen, Sortieren<br />

und Lagern in den Recyclingströmen.<br />

Zudem bietet das Unternehmen<br />

nachhaltigere Polycarbonattypen an.<br />

Beleuchtungssysteme sollen künftig so<br />

konstruiert werden, dass sie auf einer<br />

möglichst hohen Wertschöpfungsebene<br />

wiederverwertet werden können. Dazu<br />

gehört auch die nochmalige Nutzung<br />

ganzer Baugruppen.<br />

Das neue Projekt betrachtet die gesamte<br />

Wertschöpfungskette vom Rohstoff<br />

über die Konstruktion bis zu den Anforderungen<br />

an das Gesamtsystem, wie sie<br />

von Autoherstellern wie BMW definiert<br />

werden. Entwicklung und Analyse eines<br />

digitalen Zwillings gewährleisteten zu<br />

jedem Zeitpunkt des Entwicklungsprozesses<br />

die Einschätzung der Rezyklierbarkeit<br />

und des CO2-Fußabdrucks. So<br />

können weniger nachhaltige Entwicklungen<br />

bereits vor der Konstruktion und<br />

Fertigung vermieden werden.<br />

(www.covestro.com)<br />

Normelemente.<br />

Einfach.<br />

Unverzichtbar.<br />

Ganter.<br />

Katalog anfordern<br />

Das Bild zeigt ein Beispiel für einen nachhaltig konzipierten Scheinwerfer (Bild: Covestro).<br />

ganternorm.com


24 Teile aus <strong>Kunststoff</strong> und Gummi, Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Auch eine Knick- und Dehnprüfung belegt, dass bei richtiger Lagerung die<br />

beschichteten Dichtungen besser werden (Bild: OVE).<br />

Das minimalistische Design aus wenigen Bauteilen ermöglicht eine einfache<br />

Montage und Demontage der Dichtung am Einsatzort (Bild: Stasskol).<br />

Oberflächenveredelung Elastomere<br />

OVE Plasmatec GmbH<br />

71093 Weil<br />

Von OVE Plasmatec gewaschene, tiefengereinigte<br />

und beschichtete Elastomerdichtungen<br />

zeigen durch Lagerung<br />

verbesserte Werte. Entgegen den Vermutungen<br />

sinken Reibwerte und damit verbunden<br />

Einpresskräfte für die Montage.<br />

Dies zeigte ein Langzeittest mit regelmäßigen<br />

Prüfungen. Das Ergebnis ermöglicht<br />

einem Hersteller von Elektromotoren,<br />

seine Lagerstrategie zu verändern<br />

und seine Lieferfähigkeit zu sichern. Diese<br />

überraschende Erkenntnis ließ sich durch<br />

einbehaltene Rückstellmuster belegen.<br />

Die beschichteten Dichtungen aus einem<br />

Kundenprojekt, das im Jahr 2021 startete,<br />

werden seitdem monatlich auf ihr Lagerverhalten<br />

untersucht und zeigen laut<br />

Unternehmensangabe bei jeder Messung<br />

niedrigere Reib- und Steckkraftwerte, was<br />

bedeutet, dass die Einpresskräfte in der<br />

Montage geringer werden.<br />

Die Dichtungen werden von einem Hersteller<br />

von Elektromotoren für E-Bikes in<br />

den Kupplungsstiften eingesetzt. Weil<br />

die Anforderungen an die Sauberkeit<br />

der Dichtungen sehr hoch sind, lässt der<br />

Dichtungshersteller die Produkte vom<br />

Weiler Oberflächenspezialisten waschen,<br />

plasmareinigen und beschichten. Da der<br />

Endabnehmer mehr zur Lagerfähigkeit<br />

der Dichtungen wissen wollte − vor allem,<br />

ob und wie sich die beschichteten Dichtungen<br />

durch die Lagerung verändern −,<br />

wurde das auf zwei Jahre angelegte Projekt<br />

gestartet, das monatliche Prüfungen<br />

der zurückgestellten Dichtungen vorsieht.<br />

Bereits nach knapp 20 Monaten stand<br />

fest: Die beschichteten Dichtungen werden<br />

durch die Lagerung nicht schlechter.<br />

Im Gegenteil, die Reib- und Steckkräfte<br />

verbessern sich, die Einpresskräfte sanken<br />

– nach 20 Monaten um etwa 20 %, was<br />

Verbesserungen und mehr Sicherheit in<br />

der automatisierten Montage bedeutet.<br />

Für den Endkunden bedeutet dies, dass<br />

er mit anderen Losgrößen für die Bestellungen<br />

rechnen kann, wenn er weiß,<br />

dass die Qualität der Dichtungen samt<br />

Beschichtung im Lager nicht leidet. Diese<br />

Erkenntnis sieht der Oberflächenspezialist<br />

in Zeiten, in denen Lieferketten brüchig<br />

geworden sind und viele Unternehmen<br />

wieder eigene Lager aufbauen, als ein<br />

wichtiges Ergebnis.<br />

(www.ove-plasmatec.de)<br />

Dichtungen für die Schüttgutindustrie<br />

Stasskol GmbH<br />

39418 Staßfurt<br />

Feinstoffliche Schüttgüter wie Pigmente<br />

stellen besondere Anforderungen an die<br />

Abdichtung einer Welle. Die neue Dichtungsserie<br />

»SDF« von Stasskol wurde speziell<br />

dafür entwickelt. Die Dichtung ist in<br />

allen maschinellen Anlagen mit einer Welle<br />

einsetzbar, z. B. in Mühlen und Förderschnecken.<br />

Die Aufgabe einer Dichtung in<br />

diesen Maschinen besteht darin, die Welle<br />

zuverlässig abzudichten, Schüttgutverluste<br />

zu minimieren und vor Verunreinigungen<br />

zu schützen. Außerdem soll sie verhindern,<br />

dass Produkt in die Lager eintritt<br />

und dort Schäden verursacht.<br />

Die axial kontaktierende Dichtfläche minimiert<br />

Leckagen zum einen durch den<br />

direkten Kontakt, zum anderen durch die<br />

Umlenkung des Stoffstroms von der axialen<br />

in die radiale Richtung. Das große radiale<br />

Spiel in der Dichtkammer ermöglicht<br />

es, ähnlich einer Schwimmringdichtung,<br />

auch bei stark unrundem Lauf der Welle<br />

von bis zu 4 mm die Dichtfunktion aufrecht<br />

zu erhalten. Die Lagerung der Dichtringe<br />

auf dem elastischen Innenteil aus<br />

dem hauseigenen Werkstoff »SK5102«<br />

stellt auch bei Schiefstand zwischen Welle<br />

und Gehäuse den Kontakt an den dynamischen<br />

Dichtflächen sicher und verhindert<br />

somit effektiv Leckagen. Der Einsatz<br />

von Sperrgas sorgt zusätzlich dafür, dass<br />

bei unerwartetem Eintritt von Partikeln in<br />

den Dichtspalt diese wieder ausgeblasen<br />

werden, was die Lebensdauer der Dichtung<br />

verlängert. Alle Dichtelemente und<br />

das Gehäuse sind axial teilbar, sodass die<br />

Dichtung um die Welle moniert werden<br />

kann, ohne Lager und sonstige Anbauteile<br />

entfernen zu müssen. Zudem ist das<br />

elastische Innenteil mit einem eigens designten<br />

Puzzle-Stoß ausgeführt. In diesem<br />

speziellen Design können auch die Dichtringe<br />

gefertigt werden, sodass eine nahezu<br />

werkzeugfreie Montage erfolgen kann.<br />

Um im Einsatzbereich die Eigenschaften<br />

bezüglich Temperaturentwicklung, Verschleiß<br />

und Festigkeit zu erhalten, entwickelte<br />

der Hersteller eigens für die Dichtringe<br />

den neuen Werkstoff »SK933«. Der<br />

Einsatz dieses gezielt angepassten Hochleistungskunststoffs<br />

in Kombination mit<br />

dem vorteilhaften Design führt laut Hersteller<br />

dazu, dass die Reibung während<br />

des Betriebes deutlich reduziert, die Temperaturdifferenz<br />

zwischen Dichtstelle und<br />

Prozessumgebung verringert und die Verschleißwerte<br />

gesenkt werden.<br />

(www.stasskol.de)<br />

Hochleistungs-/Konstruktionskunststoffe<br />

Frerichs Glas GmbH<br />

27283 Verden (Aller)<br />

Die Frerichs Glas GmbH vermarktet ihr<br />

Leistungsangebot im Bereich Hochleistungs-<br />

und Konstruktionskunststoffe für<br />

Lösungen im Maschinenbau und der Anlagentechnik<br />

seit dem 1. Quartal <strong>2023</strong> unter<br />

der Marke »Visioform«. Die Hochleistungskunststoffe<br />

sind neben Form und Stabilität<br />

in der Lage, zusätzliche Funktionen zu


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Beispiel für eine aus Polycarbonat gefräste Baugruppe<br />

(Bild: Frerichs).<br />

Die neuen PET-Monomaterial-Blister können<br />

mit unterschiedlichen Durchdrück- und Abziehvarianten<br />

geöffnet werden (Bild: Liveo).<br />

integrieren. Das Unternehmen nennt als<br />

Beispiel die Fertigung von Baugruppen,<br />

die als Ersatz von Metallen im Lebensmittel-<br />

und Verpackungsmaschinenbau konstruktive<br />

Freiheiten ermöglichen, um immer<br />

anspruchsvollere Aufgaben zu lösen.<br />

Besonders im Sondermaschinenbau, bei<br />

teilautomatisierten Lean-Production-Vorrichtungen<br />

bis hin zu komplexen Montageanlagen<br />

mit integrierter Robotik für<br />

Automotive, Elektronik und Medizintechnik,<br />

seien die Lösungen immer gefragter.<br />

Angefangen beim Standardkunststoff bis<br />

hin zum Hochleistungspolymer sind die<br />

Verbundbauteile z. B. in der Fördertechnik<br />

und in Transportsystemen sowie in Zuführungsanlagen<br />

im Einsatz.<br />

Das Unternehmen führt an, dass gemäß<br />

ISO 10993 eine große Anzahl der <strong>Kunststoff</strong>e<br />

als biokompatibel zertifiziert ist,<br />

die keine toxischen Stoffe freisetzen. Darüber<br />

hinaus bieten Gewichtseinsparung<br />

und größere Designfreiheit sowie die<br />

<strong>Verarbeitung</strong> zum Präzisions-, Dreh- und<br />

Fräsbauteil als Zahnrad, Kolben und Dichtung<br />

umfangreiche Einsatzmöglichkeiten<br />

der Lösungen. Gleitlager, Pumpengehäuse,<br />

Wafer-Carrier, Transport- und Förderschnecken<br />

sowie Kurvenführungen und<br />

Maschinenabdeckungen müssen hohe<br />

Anforderungen an Schlagzähigkeit, Reißfestigkeit<br />

und Temperaturbeständigkeit<br />

erfüllen. Neben Verfahren wie CNC-Zerspanen,<br />

Verformung und Baugruppenbearbeitung<br />

setzt das Unternehmen<br />

daher weitere Produktionsschritte ein, z.<br />

B. Oberflächenbehandlungen und Verklebung.<br />

Jährlich werden z. B. mehr als<br />

3000 verklebte <strong>Kunststoff</strong>teile im 183 m²<br />

großen Kleberaum bearbeitet. Auch eine<br />

Expressfertigung innerhalb von 24 Stunden<br />

auf bevorratete Werkstoffe wird angeboten<br />

und bedient damit individuelle<br />

Leistungsanforderungen mit einem breiten<br />

Spektrum an zertifizierten <strong>Kunststoff</strong>en<br />

für kleine und mittlere Serien.<br />

(www.frerichs-glas.de)<br />

Recyclingfähige Monomaterial-Blister<br />

Liveo Research GmbH<br />

79219 Staufen<br />

Mit zwei Monoblister-Neuheiten hat Liveo<br />

Research sein Angebot für den Pharmabereich<br />

erweitert. Die erste Neuheit ist eine<br />

Lösung aus PET, unter dem Markennamen<br />

»BlisForm MA« produziert und vertreibt<br />

das Unternehmen eine halogenfreie und<br />

recyclingfähige Folie in der Standarddicke<br />

250 µm. Sie ist in den Farben Transparent<br />

und Weiß erhältlich. Die entsprechende<br />

PET-Deckfolie »BlisLid MA« ist in der Standarddicke<br />

18 µm verfügbar, die Farbe ist<br />

stets durchsichtig. Unterschiedliche Lösungen<br />

zum Durchdrücken der Tabletten<br />

wie auch zum Abziehen der Deckfolie sind<br />

verfügbar. Die Kombination aus diesen<br />

beiden Produkten bietet laut Unternehmensangabe<br />

eine sichere Alternative für<br />

Pharmaprodukte mit niedrigen Anforderungen<br />

an die Wasserdampfbarriere. Als<br />

Plug-and-play-Lösung ermöglicht sie die<br />

schnelle und unkomplizierte Umstellung<br />

der Verpackungsmaschinen auf das PET-<br />

Material.<br />

Die zweite Neuheit ist ein Monomaterial-<br />

Blister aus Polypropylen. Die Folie »Blis-<br />

Form MP« ist ebenfalls halogenfrei und<br />

recyclingfähig sowie in den Farben Transparent<br />

und Weiß erhältlich. Ihre Standarddicke<br />

beträgt 300 µm, die Deckfolie<br />

»BlisLid MP« ist 90 µm dick. Auch hier sind<br />

unterschiedliche Durchdrück- und Abziehoptionen<br />

verfügbar. Diesen Monomaterial-Blister<br />

empfiehlt das Unternehmen<br />

als sichere Alternative zu herkömmlichen<br />

Pharmablistern – nicht nur mit niedriger,<br />

sondern auch mit mittlerer Wasserdampfbarriere.<br />

(www.liveoresearch.com)


26 Teile aus <strong>Kunststoff</strong> und Gummi, Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Massivplatten hergestellt aus biokompatiblen Copolyestern (Bild: Exolon).<br />

Nach Maß gefertigte und auf die Wünsche des Kunden abgestimmte Silikonformteile<br />

(Bild: Kremer).<br />

Elastomerkupplung für Hohlwellen<br />

Enemac GmbH<br />

63839 Kleinwallstadt<br />

Zur Einsparung von Gewicht und Platz<br />

wurden Hohlwellenantriebe entwickelt.<br />

Für die Direktanbindung ohne Adapter<br />

hat der Antriebsspezialist Enemac eine<br />

neue Wellenkupplung entwickelt: Die<br />

Elastomerkupplung »EWT« besteht aus<br />

zwei Nabenhälften, verbunden durch<br />

einen Elastomer-Spider. Eine der Naben<br />

ist eine Klemmnabe, welche auf Wunsch<br />

zusätzlich mit einer Passfedernut versehen<br />

werden kann. Diese kann Wellen von<br />

8…70 mm aufnehmen. Auf der anderen<br />

Seite befindet sich eine Spreizkonusnabe<br />

für Wellendurchmesser von 10…48 mm,<br />

die einfach in die Hohlwelle eingeführt<br />

und somit direkt an den Antrieb angebunden<br />

wird. Dadurch bleibt die gewünschte<br />

Platz- und Gewichtsersparnis erhalten.<br />

Die spielfreien, steckbaren und schwingungsdämpfenden<br />

Elastomerkupplungen<br />

sind in sieben verschiedenen Größen von<br />

8…600 Nm erhältlich und können bei bis<br />

zu 15.000 U/min bei Arbeitstemperaturen<br />

von -30…+90 °C eingesetzt werden. Die<br />

Kupplungen können axialen Versatz bis zu<br />

1 mm, lateralen bis zu 0,15 mm und angularen<br />

Versatz bis zu 1° ausgleichen.<br />

(www.enemac.de)<br />

Die Elastomerkupplungen sind in sieben verschiedenen<br />

Größen erhältlich (Bild: Enemac).<br />

Biokompatible Massivplatten<br />

Exolon Group<br />

80333 München<br />

Spezialmaterialanbieter Eastman und die<br />

Exolon Group arbeiten bei der Extrusion<br />

von Massivplatten auf Basis der Copolyester-Rohstoffe<br />

des US-amerikanischen<br />

Anbieters für den Gesundheitsbereich zusammen.<br />

Die Massivplatten der Reihe »Vivak<br />

Med« werden aus dem Material »Eastar<br />

6763« hergestellt und begegnen so der<br />

steigenden Nachfrage nach thermoplastischen<br />

Massivplatten, die den Biokompatibilitätsanforderungen<br />

der ISO 10993/USP<br />

Klasse VI entsprechen. Die Platten für starre<br />

medizinische Verpackungen werden aus<br />

dem Material extrudiert. Das Produkt ist in<br />

Dicken von 0,6…8 mm erhältlich.<br />

Das verwendete Copolyester hat sich zu<br />

einem Standardmaterial für starre medizinische<br />

Verpackungen entwickelt. Für<br />

den Materialhersteller sei es dabei von<br />

entscheidender Bedeutung, mit renommierten<br />

Partnern wie dem Anbieter von<br />

Massiv- und Stegplatten aus München<br />

zusammenzuarbeiten, die über die Branchenerfahrung<br />

und das Know-how verfügen,<br />

um die hohen Anforderungen ihrer<br />

Kunden zu erfüllen. Die »Medical Grade«-<br />

Materialien bieten dabei im Vergleich zu<br />

anderen Rohstoffen wie hochschlagfestem<br />

Polystyrol mehrere Vorteile, z. B. einen geringeren<br />

Materialverbrauch sowie keine<br />

bedenklichen Inhaltsstoffe.<br />

(www.exolongroup.com)<br />

Passgenaue Silikonformteile<br />

Kremer GmbH<br />

63607 Wächtersbach<br />

Die kundenspezifische Herstellung von Silikonformteilen<br />

gehört zu den Spezialgebieten<br />

der Kremer GmbH. Bei der Herstellung<br />

von Elastomer- und <strong>Kunststoff</strong>produkten<br />

für die Elektrogeräte-, Automobil- und Lebensmittelindustrie<br />

oder für die Medizintechnik<br />

kann das Unternehmen auf große<br />

Erfahrung zurückgreifen. Die Silikonformteile<br />

kommen z. B. als Gehäusedichtungen<br />

für Motorsteuerungseinheiten zum Einsatz,<br />

als Steckerdichtungen für Kabelsätze<br />

und Bordnetze, Ablagen für Bügeleisewn,<br />

Dichtungen für Isolierkannen, Steckverbindungen<br />

für Backofenregler, heißwasserführende<br />

Steigrohrverbinder für Getränkemaschinen<br />

und viele weitere Varianten.<br />

Für die Auswahl des Silikonwerkstoffs und<br />

der Fertigungsweise für die Herstellung<br />

der Formteile sind deren Einsatzbereiche<br />

und die zu erfüllenden Spezifikationen<br />

entscheidend. Silikon-Spritzgussteile (HTV,<br />

LSR, MVQ, VMQ) sind sehr flexibel bei Kälte<br />

sowie hochgradig hitze- und oxidationsbeständig.<br />

Wird eine höhere Beständigkeit<br />

gegenüber aromatischen Mineralölen,<br />

Kraftstoffen und einigen Kohlenwasserstoffen<br />

benötigt, sind Silikonformteile aus<br />

Fluorsilikon die richtige Wahl. Für den Einsatz<br />

mit Lebensmitteln, Trinkwasser und<br />

Gas eignen sich HTV-Silikon-Kautschuke<br />

mit entsprechenden Freigaben. Silikonformteile<br />

aus Flüssigsilikon sind für Anwendungen<br />

geeignet, bei denen ähnliche<br />

Materialeigenschaften wie bei HTV-Silikon<br />

gefragt sind, jedoch höhere Ansprüche an<br />

die Weiterreißfestigkeit und die Reißdehnung<br />

des Formteils gestellt werden.<br />

Da die Material- und <strong>Verarbeitung</strong>svielfalt<br />

bei Silikonformteilen sehr groß ist, unterstützt<br />

das Unternehmen bei der Auswahl<br />

der bestmöglichen Fertigungsvariante und<br />

des richtigen Werkstoffs. Sobald alle Parameter<br />

zu den Silikonformteilen bekannt<br />

sind, wird nach eigener Angabe in der<br />

Regel innerhalb von 24 Stunden ein individuelles<br />

Angebot mit kurzen Lieferzeiten<br />

erstellt.<br />

(www.kremer-tec.de)<br />

Serienfertigung von <strong>Kunststoff</strong>teilen<br />

Böhl <strong>Kunststoff</strong>technik<br />

GmbH & Co. KG<br />

57319 Bad Berleburg<br />

Wo früher in der Pulvermühle im südwestfälischen<br />

Bad Berleburg-Aue Schwarzpulver<br />

produziert wurde, laufen seit 1996


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Teile aus <strong>Kunststoff</strong> und Gummi, Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

27<br />

Die Fertigung von Groß- und Kleinserien individueller <strong>Kunststoff</strong>teile ist<br />

eine Spezialität des Betriebs (Bild: Böhl <strong>Kunststoff</strong>technik).<br />

Beispiele für Teile aus Thermoplast (Bild: Erlemann und Huckenbeck).<br />

hochwertige <strong>Kunststoff</strong>teile vom Band: in<br />

der familiengeführten <strong>Kunststoff</strong>spritzerei<br />

Böhl-<strong>Kunststoff</strong>technik (BKT). Der Betrieb<br />

hat sich auf die Herstellung von <strong>Kunststoff</strong>spritzgussteilen<br />

sowie auf Formenbau und<br />

3D-Druck spezialisiert. Das Unternehmen<br />

kooperiert dabei mit Rohstoffherstellern,<br />

aber auch mit Fachhochschulen und Universitäten.<br />

Das Unternehmen konzentriert sich auf<br />

individuelle Problemlösungen, von der individuellen<br />

Beratung – gerade bei Neuentwicklungen<br />

– über die Auswahl des geeigneten<br />

Materials und die Konstruktion bis<br />

zur Produktion. Gefertigt werden dabei sowohl<br />

Kleinserien als auch Großserien von<br />

<strong>Kunststoff</strong>teilen im Spritzguss. Im Bereich<br />

3D-Druck berät das Spezialisten-Team hinsichtlich<br />

der Auswahl des richtigen Verfahrens:<br />

selektives Lasersintern (SLS), Schmelzschichtung<br />

(Fused Deposition Modeling<br />

FDM), Stereolithographie (SLA) oder selektives<br />

Laserschmelzen (Selective Laser Melting<br />

SLM). Im Bereich additive Fertigung<br />

können CAD-Daten direkt über die Website<br />

des Unternehmens übermittelt und<br />

Bauteile online bestellt werden.<br />

Abgerundet wird das Angebot durch Produkte<br />

für die Möbelindustrie sowie durch<br />

Verpackungslösungen wie Stapelecken<br />

und Palettenspangen für Lagerkennzeichnung<br />

und Logistik. Die Kunden des Unternehmens<br />

stammen u. a. aus der Möbelund<br />

Möbelzuliefererindustrie, aber auch<br />

aus den Branchen Armaturen, Elektro und<br />

Elektronik, Medizin, Automotive, Verpackungen<br />

und Maschinenbau.<br />

(www.boehl-kunststofftechnik.com)<br />

Teile aus Duroplast und Thermoplast<br />

Erlemann & Huckenbeck<br />

GmbH & Co. KG<br />

42477 Radevormwald<br />

Ein Grundpfeiler im Leistungsspektrum<br />

von Erlemann & Huckenbeck sind <strong>Kunststoff</strong>teile<br />

aus Duro- und Thermoplast, die<br />

nach Zeichnung im Spritzgieß- oder Pressverfahren<br />

gefertigt werden. Für beide<br />

Segmente greift das Unternehmen auf<br />

ein umfangreiches Know-how zurück, wodurch<br />

Kunden des Unternehmens hochwertige,<br />

sehr funktionale Bauteil erhalten.<br />

Zu den wichtigsten Produkten zählen Griffe,<br />

Knöpfe, Rändelschrauben, Handräder<br />

und Plombierschellen.<br />

Teile aus Duroplast finden dank ihrer Festigkeit,<br />

hohen Hitzebeständigkeit (selbstlöschend)<br />

und exzellenten Kriechstromwerten<br />

Einsatz in Bereichen wie Automotive,<br />

Fördertechnik oder Maschinenbau. Die<br />

Teile sind zudem chemisch beständig<br />

gegen Säuren, Basen und Lösungsmittel<br />

sowie abrieb- und formbeständig. Zudem<br />

ist ihre Oberfläche oft hochglänzend und<br />

einfach zu reinigen.<br />

Thermoplaste lassen sich aufgrund des<br />

niedrigeren Schmelzpunkts leichter formen<br />

und gestalten, bieten also mehr Flexibilität.<br />

Auch Thermoplaste sind langlebig<br />

und chemisch beständig, aber im Gegensatz<br />

zu duroplastischen <strong>Kunststoff</strong>en können<br />

sie geschmolzen und mehrfach rezykliert<br />

werden. Einige Thermoplaste wie<br />

Polycarbonat und Acryl sind zudem transparent<br />

und damit auch für Anwendungen<br />

wie Fenster, Linsen und Bildschirme geeignet.<br />

Sibalco GmbH Tel. +49 (0) 7621 42249-0<br />

Käppelinstraße 12 Fax +49 (0) 7621 42249-50<br />

79576 Weil am Rhein info@sibalco.de<br />

www.sibalco.de<br />

Das Unternehmen stellt Duroplast-Teile<br />

im Pressverfahren her, bei dem eigene<br />

Presswerkzeuge zum Einsatz kommen.<br />

Hierbei wird der jeweilige Duroplast kalt<br />

oder leicht vorgewärmt in das vertikal<br />

öffnende Werkzeug mit einer Arbeitstemperatur<br />

zwischen 130…150 °C eingefüllt.<br />

Sobald der Duroplast auf die Form<br />

trifft, beginnt die thermische Reaktion:<br />

Das Rohmaterial wird flüssig und beginnt<br />

zu homogenisieren. Parallel zu diesem<br />

Vorgang wird die Presse zugefahren, sodass<br />

sich das Material gleichmäßig in der<br />

Kavität verteilen und aushärten kann. Anschließend<br />

wird das Teil nach Bedarf geschliffen<br />

und poliert.<br />

Beim Spritzgießverfahren, das für Thermoplast<br />

verwendet wird, werden die<br />

Werkzeuge aus dem eigenen Werkzeugbau<br />

horizontal geöffnet. Trockener Thermoplast<br />

wird in einem Trichter mit Additiven<br />

wie Farbe, UV- oder Brandstabilisator<br />

gemischt und in der Spritzeinheit homogenisiert.<br />

Danach wird er in das deutlich<br />

kühlere Werkzeug eingespritzt, wodurch<br />

die Formnester gefüllt werden. Nach der<br />

anschließenden Härtezeit können die fertigen<br />

Bauteile entnommen werden.<br />

(www.erlemann-huckenbeck.de)<br />

WALTER WIDMANN<br />

GMBH<br />

Technische Präzisionsteile<br />

aus thermopl. <strong>Kunststoff</strong><br />

Spezialgebiet:<br />

Spritzgussteile mit<br />

automatisch zugeführten<br />

Drähten oder<br />

Metallbändern<br />

Formenbau<br />

Talweg 3<br />

71701 Schwieberdingen<br />

Tel. (0 71 50) 39 41-0<br />

Fax (0 7150) 39 41-30<br />

1


28 Teile aus <strong>Kunststoff</strong> und Gummi, Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Dank Hochleistungskunststoffen konnte das<br />

Gewicht der Rollenhalterung um über 50 % reduziert<br />

werden (Bild: faigle).<br />

Rollenhalterung für die Intralogistik<br />

faigle <strong>Kunststoff</strong>e GmbH<br />

6971 Hard/Österreich<br />

Komponenten für Intralogistiksysteme wie<br />

Laufrollen müssen nicht nur großen Belastungen<br />

standhalten, auch die Ansprüche<br />

bezüglich Nachhaltigkeit und Zuverlässigkeit<br />

steigen. Ein wichtiger Faktor, wenn<br />

es um Nachhaltigkeit geht, ist Energieeffizienz.<br />

Diese steht insbesondere bei der<br />

neuen Rollenhalterung von faigle <strong>Kunststoff</strong>e<br />

im Fokus. Das wichtige Strukturbauteil<br />

wurde laut Unternehmensangabe fast<br />

vollständig aus Hochleistungskunststoffen<br />

hergestellt. Rollenhalterungen sind Teil<br />

der bewegten und beschleunigten Masse<br />

eines Sorters. Je leichter diese Bauteile sind,<br />

desto geringer ist die zur Beschleunigung<br />

und Bewegung benötigte Energie. Mit<br />

<strong>Kunststoff</strong> konnte das Gewicht der Rollenhalterung<br />

im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Lösungen aus Metall um mehr als die Hälfte<br />

reduziert werden.<br />

Daneben standen auch weitere Aspekte<br />

wie Geräuschdämpfung, bestmögliche<br />

Formstabilität und eine lange Lebensdauer<br />

bei der Entwicklung der Rollenhalterung<br />

im Fokus. Zum Einsatz kommen hier die<br />

neuentwickelten Intralogistik-Laufrollen<br />

des Unternehmens, die speziell auf einen<br />

geringstmöglichen Rollwiderstand optimiert<br />

wurden. Gemessen an der Antriebsenergie<br />

in realen Sortieranlagen gibt der<br />

Hersteller für die neuen Rollen einen bis<br />

zu 25 % geringeren Rollwiderstand im<br />

Vergleich zu den bisherigen Laufrollen an.<br />

Daraus resultiere ein großes Energieeinsparungspotenzial<br />

im laufenden Betrieb sowie<br />

ein verringerter CO2-Abdruck der Anlagen<br />

und es könne auch die Anzahl der benötigten<br />

Antriebe reduziert werden.<br />

(www.faigle.com)<br />

Temperaturbeständige Balgensauger<br />

Fipa GmbH<br />

85737 Ismaning<br />

Kleine, heiße <strong>Kunststoff</strong>teile haften bei<br />

der Entnahme aus der Spritzgießmaschine<br />

leicht am Sauger. Dafür verantwortlich ist<br />

die hohe Haftreibung herkömmlicher Sauger.<br />

Die Balgensauger der Serie »SKT« von<br />

Fipa verhindern das Anhaften kleiner Teile<br />

durch eine dünne Beflockung der Dichtlippe<br />

aus Polyamid (PA6.6 schwarz). Diese<br />

Kontaktfläche weist eine geringe Haftreibung<br />

auf, sodass sich selbst kleine und<br />

leichte <strong>Kunststoff</strong>teile wie <strong>Kunststoff</strong>linsen<br />

sicher und präzise ablegen lassen. Der Korpus<br />

der Sauger besteht aus dem bewährten<br />

Material »Thermalon«. Diese Materialmischung<br />

weist eine Härte von 60° Shore<br />

A und eine Temperaturbeständigkeit bis<br />

+160 °C aus. Der Anschluss der LABS- und<br />

silikonfreien Balgensauger erfolgt mittels<br />

Stecknippeln.<br />

Der Hersteller bietet die Balgensauger mit<br />

1,5 Falten (SKT-B1) in den Durchmessern<br />

5…33 mm und mit 2,5 Falten (SKT-B2) in<br />

den Durchmessern 9…42 mm an. Der Balg<br />

gleicht Höhenunterschiede aus und passt<br />

sich auch an gewölbte oder unebene Produktoberflächen<br />

an.<br />

(www.fipa.com)<br />

Für schnelles Ablegen wurde bei den Balgensaugern<br />

die Haftreibung durch eine dünne<br />

Flockbeschichtung minimiert (Bild: Fipa).<br />

<strong>Kunststoff</strong>verpackungen<br />

Ströbel GmbH<br />

90579 Langenzenn<br />

Verpackungsmittel müssen hohen Anforderungen<br />

entsprechen, um ihren sensiblen<br />

Inhalt vor qualitätsmindernden Faktoren<br />

wie Feuchtigkeit, UV-Licht, Verschmutzung<br />

und mechanischen Einflüssen zu schützen.<br />

Zudem unterliegt die Verpackungsherstellung<br />

in Deutschland zahlreichen Vorschriften<br />

wie der Einhaltung umfangreicher<br />

Hygienemaßnahmen, der Verwendung<br />

geeigneter Rohstoffe und der garantierten<br />

Lebensmittelunbedenklichkeit.<br />

Die Ströbel GmbH, Hersteller und Systemlieferant<br />

von Verpackungen aus Polyethylen-<br />

und Verbundfolien inklusive passendem<br />

Zubehör, setzt deshalb auf deutsche<br />

und europäische Hersteller und Vorlieferanten.<br />

Im Gegensatz zu Fernostware und<br />

zunehmend unsicheren Lieferketten sowie<br />

Produktqualitäten, bietet der fränkische<br />

Verpackungsspezialist aufgrund seiner<br />

Fertigung im eigenen Werk und der Einhaltung<br />

hoher Qualitätsstandards ein exzellentes<br />

und sicheres Endprodukt made<br />

in Germany. Kurze Transportwege sorgen<br />

zudem für eine schnelle Lieferfähigkeit<br />

Die aluminiumfreie Folie garantiert einen hohen<br />

Feuchtigkeitsschutz und ist voll recycelbar<br />

(Bild: Ströbel).<br />

vieler Verpackungslösungen. Dank des umfangreichen<br />

Branchen-Know-hows und<br />

der über mehr als vier Jahrzehnte gewachsenen<br />

Beratungskompetenz findet der Verpackungshersteller<br />

aus dem großen Sortiment<br />

an Verpackungsmitteln und Zubehör<br />

stets die am besten geeignete Lösung.<br />

Mit seiner »Mono-Line« bietet das Unternehmen<br />

zudem eine umweltfreundliche<br />

Alternative zu bisherigen Verpackungslösungen.<br />

Ihre aluminiumfreie Folie garantiert<br />

einen hohen Feuchtigkeitsschutz<br />

und ist voll recycelbar: Sie lässt sich nach<br />

der Verwendung vom Endverbraucher<br />

ganz einfach im gelben Sack oder in der<br />

gelben Tonne entsorgen. In der stofflichen<br />

Verwertung kann daraus ein Regenerat<br />

gewonnen werden, welches in den <strong>Kunststoff</strong>kreislauf<br />

zurückgeführt wird.<br />

Einen besonders starken Schutz für hohe<br />

Ansprüche gewährleistet das Unternehmen<br />

mit seiner bewährten Serie »Alu-Line«<br />

für Pharmazie und Medizin. Deren kraftvolle<br />

Barrierefolie aus Aluminiumverbund<br />

sorgt dafür, dass keine negativen Faktoren<br />

von außen in die Verpackung eindringen<br />

können und somit die Qualität des Packungsinhalts<br />

bei Transport und langfristiger<br />

Lagerung erhalten bleibt.<br />

(www.stroebel.de)<br />

Kabel mit biobasiertem <strong>Kunststoff</strong><br />

U.I. Lapp GmbH<br />

70565 Stuttgart<br />

Kabelhersteller Lapp hat neu eine Ethernet-Leitung<br />

mit einer biobasierten Ummantelung<br />

im Programm. Das Kabel »Etherline<br />

FD P Cat.5e« für Industrial Ethernet<br />

eignet sich für Patchkabelanwendungen,<br />

aber auch für Energieführungsketten und<br />

wird bereits länger im Portfolio geführt. Für<br />

die jetzt verfügbare nachhaltigere Variante<br />

wurde das TPU-Mantelmaterial von BASF,<br />

das bisher auf fossilen Rohstoffen basierte,<br />

durch ein TPU des gleichen Herstellers ersetzt,<br />

das auf nachwachsenden Rohstoffen<br />

basiert. Die Verwendung von biobasierten


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Teile aus <strong>Kunststoff</strong> und Gummi, Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

29<br />

<strong>Kunststoff</strong>en aus schnell nachwachsenden<br />

Rohstoffen sieht der Kabelhersteller dabei<br />

als eine gute Möglichkeit an, den Bedarf an<br />

<strong>Kunststoff</strong>en aus fossilem Ausgangsmaterial<br />

zu reduzieren und gleichzeitig den CO2-<br />

Fußabdruck seiner Produkte zu senken.<br />

Bei dem biobasierten <strong>Kunststoff</strong> handelt<br />

es sich um das thermoplastische Polyurethan<br />

»Elastollan N«, ein auf Mais basierendes<br />

Biopolymer. Dabei liegt der Anteil des<br />

nachwachsenden Rohstoffs je nach Type<br />

des TPU bei 45…60 %. Das biobasierte<br />

Material bietet laut Hersteller die gleiche<br />

Haltbarkeit, Flexibilität und mechanischen<br />

Eigenschaften sowie die Hydrolyse-, Chemikalien-<br />

und UV- Beständigkeit wie das<br />

herkömmliche Material. Auch die Verarbeitbarkeitsparameter<br />

bleiben erhalten.<br />

Mit einem Blick auf die Ökobilanz erreicht<br />

das biobasierte Produkt eine Verbesserung<br />

des CO2-Fußabrucks von ungefähr 15 %.<br />

(www.lapp.com)<br />

Die Ethernet-Leitung<br />

ist dank biobasiertem<br />

TPU zusätzlich als nachhaltige<br />

Variante erhältlich<br />

(Bild: Lapp).<br />

PA/PE-Folie für Food-Verpackungen<br />

allvac Folien GmbH<br />

87448 Waltenhofen<br />

Mit »allflex SR« stellt Folienspezialist allvac<br />

eine rezyklierfähige Elf-Schicht-PA/PE-Folie<br />

vor. Im <strong>Kunststoff</strong>folienstrom bzw. im<br />

LDPE-Strom ist sie laut Hersteller zu 100 %<br />

rezyklierfähig und wird hier vollständig regranuliert.<br />

Im Strom der Mischkunststoffe<br />

bzw. Mischpolyolefine nennt der Hersteller<br />

eine Recyclingfähigkeit von 75 %. Die Folie<br />

bietet dabei alle Vorteile einer Mehrschicht-<br />

PA/PE-Folie wie hohe Durchstoßfestigkeit<br />

und hohe Transparenz. Die hohen Barriereeigenschaften<br />

schützen die verpackten<br />

Produkte gegen Wasserdampf (H2O) und<br />

Sauerstoff (O2) und sorgen so für eine lange<br />

Haltbarkeit von Lebensmitteln sowie<br />

anderen empfindlichen Produkten. Die elfschichtige<br />

Folie ist zudem sehr gut formbar<br />

und damit besonders für das Verpacken<br />

unterschiedlicher Lebensmittel geeignet, z.<br />

B. von Fleisch- und Wurstwaren, aber auch<br />

von Käse und Fisch, veganen Alternativen<br />

und Convenience-Lebensmitteln.<br />

Die nachhaltige Folie wird mittels sogenannter<br />

Cast-Folienextrusion gefertigt,<br />

was für eine sehr gute Weiterverarbeitung<br />

sorgt. Folien aus diesem Verfahren verfügen<br />

über einen sehr hohen Oberflächenglanz<br />

und eine hohe Transparenz für eine<br />

bestmögliche Warenpräsentation im Handel.<br />

Die Folie ist zudem sehr flexibel und<br />

gleichzeitig durchstoßfest und schützt so<br />

Die neue PA/PE-Folie für Food-Verpackungen ist<br />

bis zu 100 % rezyklierfähig (Bild: allvac).<br />

die verschiedenen Lebensmittel sehr zuverlässig.<br />

Zudem toleriert sie laut Hersteller<br />

Temperaturen bis zu 100 °C − und das bis<br />

zu vier Stunden.<br />

Die Folien-Neuheit unterstützt Hersteller<br />

von Lebensmitteln dabei, die von der EU<br />

geforderte Recyclingquote zu erreichen.<br />

Die Europäische Verpackungsrichtlinie<br />

(94/62/EG) betrifft alle Mitgliedstaaten<br />

und fordert innerhalb der nächsten Jahre<br />

bei <strong>Kunststoff</strong>en eine Recyclingquote<br />

von 50 %, Bis Ende 2030 soll die Quote<br />

noch einmal weiter auf 55 % steigen. Die<br />

Europäische Kommission spricht sich sogar<br />

dafür aus, dass bis zu diesem Zeitpunkt<br />

alle <strong>Kunststoff</strong>verpackungen auf dem EU-<br />

Markt recyclingfähig sein sollen.<br />

(www.allvac.de)<br />

1<br />

1 Teile aus <strong>Kunststoff</strong> und Gummi, Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

Produkte unserer Inserenten. Das komplette Verzeichnis finden Sie online unter kunststoff.kuhn-fachmedien.de/anbieter.<br />

Mit den hinter den Stichworten angegebenen Zahlen sind die von Ihnen gesuchten Firmen gekennzeichnet. Name und Anschrift dieser<br />

Firmen finden Sie auf der Seite 30 fortlaufend nummeriert.<br />

Teile für Maschinenbau, Medizintechnik,<br />

Elektroindustrie, Automotive, Apparateau<br />

und Verpackungsindustrie<br />

Maschinenbau/Apparatebau<br />

→ Apparateknöpfe 11<br />

→ Apparateteile 10, 11<br />

→ Chemiepumpenteile 1<br />

→ Druckluft-Zubehör 1, 3, 4<br />

→ Durchflussmesser 1, 5<br />

→ Fasspumpen 1<br />

→ Gelenkstücke 10, 11<br />

→ Gewindebuchsen und -hülsen 11<br />

→ Gewindestangen - DIN 975 - metrisch 2, 11<br />

→ Gleitlager 2, 11<br />

→ Kleinpumpen 1<br />

→ Konstruktionselemente 10<br />

→ Kreiselpumpen 1<br />

→ Lager aus Polyamid 2<br />

→ Laufrollen 10<br />

→ Maschinennormteile 3, 10<br />

→ Pumpen 1<br />

→ Schaugläser 10<br />

→ Säurepumpen 1<br />

Schläuche<br />

→ Allgemein 1, 3, 4, 12<br />

→ Kühlmittel- und Kabelschutzschläuche 3, 11<br />

→ Schlauchkupplungen 1<br />

→ Schlauchverschraubungen 1, 12<br />

→ Ölschläuche 1, 3<br />

Allgemeine Teile<br />

→ Abdeckkappen 2, 11, 12<br />

→ Abdeckscheiben 11<br />

→ Abdeckungen 11<br />

→ Abstandhalter 2, 11<br />

→ Bolzen 10, 11<br />

→ Briden 11<br />

→ Buchsen 10, 11<br />

→ Distanzprofile 11<br />

→ Distanzröhrchen 2, 11<br />

→ Drehknöpfe 4, 11<br />

→ Dübel 11<br />

→ Haftverschlüsse aus <strong>Kunststoff</strong> 11<br />

→ Halter 11<br />

→ Isolierscheiben 2, 11<br />

→ Isolierstopfen 2, 11<br />

→ Isolierungen allgemein 11<br />

→ Korrosionsschutz 2, 3<br />

→ Laborpumpen 1<br />

→ Muffen 11<br />

→ Muttern 2, 11<br />

→ Nieten 11<br />

→ Nippel 11<br />

→ Profile aus Schaumstoff, Elastomere oder<br />

Duromere 12<br />

→ Präzisionsteile aus <strong>Kunststoff</strong> 11, 12, 15<br />

→ Puffer 10, 11, 12<br />

→ Reduzierhülsen 10<br />

→ Rondellen 12<br />

→ Rändelmuttern 11<br />

→ Scharniere 10<br />

→ Schrauben 2, 11<br />

→ Schraubensicherungen 2, 11<br />

→ Selbstklebeschaumstoff 12<br />

→ Skalenknöpfe 10<br />

→ Speichenräder 10<br />

→ Spiralen und Spiralringe 4<br />

→ Spulenkörper 15<br />

→ Spulensockel 15→ Stifte 11<br />

→ Tetrafluoräthylen-Teile 12<br />

→ Unterlegscheiben 2, 10, 11<br />

→ Vakuumpackungen 12<br />

→ Vakuumtiefziehteile 12<br />

→ Verbindungsteile 2, 4, 11<br />

→ Verschlüsse 10<br />

→ Verschraubungen 2<br />

→ Wellen, flexible 4<br />

→ Zahnräder 11


30 Teile aus <strong>Kunststoff</strong> und Gummi, Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

→ Zahnräder aus Hartgewebe (Phenolharz) 11<br />

→ Zahnräder aus Polyacetal 11<br />

→ Zahnräder aus Polyamid 11<br />

Rollen<br />

→ Polyamid-Rollen 2, 11<br />

→ Rollen allgemein 11<br />

Spritzgussteile<br />

→ Elastomer-Spritzgussteile 11, 12<br />

→ Gummi-Spritzgussteile 11, 12<br />

→ Polyacetal-Spritzgussteile 15<br />

→ Polyamid-Spritzgussteile 2, 11, 12, 15<br />

→ Polycarbonat-Spritzgussteile 11, 15<br />

→ Polypropylen-Spritzgussteile 2, 11, 12<br />

→ Polystyrol-Spritzgussteile 2, 11, 12<br />

→ Polyurethan-Gussteile 12<br />

→ Polyurethan-Spritzgussteile 12<br />

→ Polyvinylchlorid-Spritzgussteile 12<br />

→ Polyäthylen-Spritzgussteile 2, 11<br />

→ Silicon-Präzisionsspritzgussteile (LSR) 12<br />

Dichtungsteile<br />

→ Abdichtungen 12<br />

→ Dichtungen 3, 12<br />

→ Dichtungseinsätze 11<br />

→ Dichtungsringe 2, 3, 11, 12<br />

→ Dichtungsscheiben 2, 11<br />

→ Selbstklebedichtungen 12<br />

→ Stopfen 2, 11, 12<br />

Formteile<br />

→ Gummi-Formteile 11, 12<br />

→ Kautschuk-Formteile 12<br />

→ Polyamid-Formteile 11, 12<br />

→ Polycarbonat-Formteile 11<br />

→ Polyfluorcarbon-Formteile 12<br />

→ Polypropylen-Formteile 12<br />

→ Polystyrol-Formteile 11, 12<br />

→ Polyäthylen-Formteile 11<br />

→ Silicon-Formteile 12<br />

→ Vulkanfiber-Formteile 12<br />

→ Weich-PVC-Formteile 4 2<br />

Griffe<br />

→ Griffe (siehe auch Knopfgriffe und Traggriffe)<br />

4, 10, 11<br />

→ Handgriffe 11<br />

→ Hebel 10<br />

→ Knopfgriffe 11<br />

→ Kreuzgriffmuttern 2, 10, 11<br />

→ Kreuzgriffschrauben 2, 10, 11<br />

→ Kugelgriffe 10, 11<br />

→ Kugelknöpfe 10, 11<br />

→ Maschinengriffe 10<br />

→ Schalthebel 10<br />

→ Sterngriffe 10, 11, 12<br />

Drehteile<br />

→ Drehteile allgemein 2<br />

Elektroindustrie/Elektrotechnik<br />

→ Isolationsteile 11<br />

→ Isolatoren 11<br />

→ Kabelbinder 11<br />

→ Kabeldurchführungstüllen 11<br />

→ Kabelhalter 11<br />

→ Kabelverschraubungen 11<br />

→ Sensoren 9<br />

→ Steckverbindungen 3, 11<br />

Platten<br />

→ Isolierplatten 3<br />

Folien<br />

→ Prägefolien 7<br />

Fittings<br />

→ Flanschen (siehe auch Fittings) 11<br />

Behälter<br />

→ Beutel 13<br />

→ Deckel 11<br />

→ Flexible Intermediate Bulk Containers (FIBC) 11<br />

ABS<br />

→ Formteile 11, 12<br />

→ Spritzgussteile 11, 12<br />

Stanzteile<br />

→ Gummi-Stanzteile 11, 12<br />

→ Polypropylen-Stanzteile 11, 12<br />

→ Polyurethan-Stanzteile 12<br />

→ Polyäthylen-Stanzteile 11<br />

→ Stanzartikel 11, 12<br />

Frästeile<br />

→ Frästeile 11<br />

→ Polyvinylchlorid-Formteile 12<br />

Schaumstoffteile<br />

→ Schaumstoff-Zuschnitte 12<br />

→ Schaumstoffauflagen 12<br />

→ Schaumstoffteile aus Hartschaum 12<br />

Metallteile/Verbundteile<br />

→ Gummi-Metallverbindungen 12<br />

Rohre<br />

→ Rohrfüße 12<br />

<strong>Kunststoff</strong>teile für die Automobilindustrie<br />

→ Kettenspanner 16<br />

→ Luftregler und Ausströmer 16<br />

→ Verschiedene Teile und Komponenten für<br />

Automotive 16<br />

Armaturen<br />

→ Absperrventile 17<br />

Lohnarbeiten <strong>Kunststoff</strong>/Zulieferer<br />

Mechanische <strong>Kunststoff</strong>bearbeitung<br />

→ Bohren 1<br />

→ Drehen/auch CNC 1<br />

→ Fräsen/auch CNC 1<br />

→ Sägen 1<br />

Oberflächenbearbeitung<br />

→ Polieren 4<br />

Allgemeine Lohnarbeiten <strong>Kunststoff</strong><br />

→ Prüfen der Verarbeitbarkeit von <strong>Kunststoff</strong>en 6<br />

→ Stereolithographie, Mustererstellung ohne<br />

Formen und Werkzeuge, Maschinen und<br />

Dienstleistungen 6<br />

→ Vakuumformen 6<br />

→ Vakuumgießen 6<br />

Arbeiten mit Laser<br />

→ Laserschneiden 8<br />

Schweißen<br />

→ Ultraschallschweißen 14<br />

Spritzgießen/Pressen<br />

→ Spritzgießen 16<br />

Lohnarbeiten Metall<br />

Allgemeine Lohnarbeiten Metall<br />

→ CNC-Drehen 3<br />

→ CNC-Fräsen 3<br />

→ Drehen 1<br />

→ Fräsen 3<br />

→ Langdrehen 1<br />

Oberflächenbearbeitung und Reinigung<br />

→ Flachschleifen 3<br />

→ Koordinatenschleifen 3<br />

→ Tiefbohrarbeiten 3<br />

→ Universalfräsen 3<br />

→ Werkzeugschleifen 3<br />

Erodieren<br />

→ Arbeiten auf Funkenerosionsmaschinen 3<br />

→ Drahterodieren 3<br />

→ Senkerodieren 3<br />

→ Startlocherodieren 3<br />

Arbeiten mit Laser<br />

→ Laserkennzeichnung 3<br />

Schweißen<br />

→ Ultraschallschweißen 14<br />

1 Dr. Jessberger GmbH, Jägerweg 5-7, 85521 Ottobrunn | www.jesspumpen.de 089 666633-400 65<br />

2 Duboschweitzer GmbH, Annabergerstr. 59, 45721 Haltern am See | www.duboschweitzer.de 02364 949000 25<br />

3 Hasco Hasenclever GmbH + Co KG, Römerweg 4, 58513 Lüdenscheid | www.hasco.com 02351 957-0 145<br />

4 haspa GmbH, Sägmühlstr. 39, 74930 Ittlingen | www.haspa-gmbh.de 07266 9148-0 64<br />

5 HB-Therm AG, Spinnereistrasse 10 (WU 3), 9006 ST. GALLEN | www.hb-therm.com 0041 71 243 65 30 1, 145<br />

6 Konstruktionsbüro Hein GmbH, Marschstr. 25, 31535 Neustadt a. Rbge. | www.kb-hein.de 05032 893791 139<br />

7 Kurz Stiftung & Co. KG, Leonhard, Schwabacher Str. 482, 90763 Fürth | www.kurz.de 0911 7141-0 145<br />

8 Lung Lufttechnische Anlagen GmbH , Haidlfinger Str. 29 , 94522 Wallersdorf | www.lung-gmbh.de 09933 9532-0 154<br />

9 Micro-Epsilon Messtechnik GmbH & Co. KG, Königbacher Str. 15 , 94496 Ortenburg | www.micro-epsilon.de 08542 168-0 61<br />

10 Otto Ganter GmbH & Co. KG, Triberger Str. 3, 78120 Furtwangen | www.ganternorm.com 07723 6507-0 23<br />

11 Sibalco W. Siegrist & Co. GmbH, Käppelinstr. 12 , 79576 Weil am Rhein | www.sibalco.de 07621 42249-0 27<br />

12 Sico D. + E. Simon GmbH, Karl-Winnacker-Str. 10-14, 36396 Steinau a. d. Str. | www.sico.de 06663 9600-0 17<br />

13 Ströbel GmbH, Mühlsteig 31-33, 90579 Langenzenn | www.stroebel.de 09101 9942 0 27<br />

14 Telsonic AG, Industriestr. 6 b, 9552 BRONSCHHOFEN | www.telsonic.com 0041 71 9139888 145<br />

15 Walter Widmann GmbH, Talweg 3, 71701 Schwieberdingen | www.widmann-gmbh.de 07150 3941-0 27<br />

16 Weiss <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung GmbH & Co. KG, Rudolf-Diesel-Str. 2-4, 89257 Illertissen | www.weiss-kunststoff.de 07303 9699-0 U3, 145<br />

17 Werner Koch Maschinentechnik GmbH, Industriestr. 3 , 75228 Ispringen | www.koch-technik.com 07231 8009-0 5, 145<br />

Die vor den Adressen stehenden Nummern geben im Stichwortverzeichnis (ab Seite 29) Hinweise auf Produkte/Dienstleistungen der Unternehmen.


31<br />

Formenbau / Werkzeuge<br />

Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

2<br />

– Anzeige –<br />

Bild: Hermle AG | www.hermle.de<br />

Fachbeiträge 32<br />

Produktinformationen 53<br />

Stichwort- und Adressenverzeichnis 66


32<br />

Formenbau <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Mit diesem präzise gefertigten, mehrteiligen Formwerkzeug der Dieter Wiegelmann GmbH entstehen Pumpentöpfe für die Nahrungsmittelindustrie.<br />

<br />

Bilder: Hermle<br />

Bearbeitungszentrum für Schnelligkeit<br />

und High-End-Qualität<br />

Die Dieter Wiegelmann GmbH ist spezialisiert auf Aluminium- und<br />

Stahlformenbau sowie <strong>Kunststoff</strong>spritzguss. Termintreue und höchstmögliche<br />

Qualität auch bei komplexen Geometrien sind dem Formenbauer<br />

wichtig. Geht es um die Zerspanung, vertraut das Unternehmen<br />

auf Maschinen von Hermle.<br />

Für die Firma Wiegelmann ist das Ende<br />

der Anfang: Wenn der Kunde den Designprozess<br />

abgeschlossen hat und weiß, wie<br />

sein <strong>Kunststoff</strong>teil aussehen soll, schickt er<br />

es digital als 3D-Modell zu dem Formenbauer<br />

ins nordrhein-westfälische Olsberg.<br />

Für die Konstrukteure der Dieter Wiegelmann<br />

GmbH beginnt damit die Arbeit: die<br />

Entwicklung einer geeigneten Spritzgussform.<br />

»Je komplexer das Bauteil, desto<br />

mehr Know-how ist gefragt. Das ist unsere<br />

Stärke«, erläutert Melanie Wiegelmann,<br />

Prokuristin der Dieter Wiegelmann GmbH.<br />

Um ein Werkzeug zu produzieren, das<br />

perfekte <strong>Kunststoff</strong>teile erschafft, simulieren<br />

die Entwickler Füllung und Bombage.<br />

»Das ist der Artikelverzug beim Abkühlen.<br />

Manchmal müssen wir das Werkzeug<br />

sogar so bauen, dass der Artikel quasi<br />

krumm aus der Maschine kommt. Am<br />

Ende liegt er in der gewünschten Form auf<br />

dem Tisch«, so die Prokuristin.<br />

Melanie Wiegelmann steckt schon mitten<br />

im Thema drin, als ihr Mann, Geschäftsführer<br />

Marc Wiegelmann, zu dem Gespräch<br />

dazu stößt. Beide übernahmen<br />

2007 die Führung des 1980 von Dieter<br />

Wiegelmann gegründeten Unternehmens.<br />

Sie zeigt verschiedene Musterteile –<br />

zumeist aus der Automobilindustrie. »Mit<br />

Formen für beispielsweise Kühlergrills<br />

oder Spiegelkappen ist mein Schwiegervater<br />

damals durchgestartet. Heute sind<br />

nur rund 50 Prozent unserer Werkzeuge<br />

in der Automobilproduktion zu finden«,<br />

erklärt Melanie Wiegelmann. Ebenso viele<br />

Formen kommen in der Medizintechnik,<br />

für Haushaltsgroßgeräte und in weiteren<br />

Branchen zum Einsatz. Gegen die Konkurrenz<br />

aus Asien und Osteuropa behaupten<br />

sie sich durch Termintreue, Qualität und<br />

das Know-how für komplexe Themen.<br />

Vielseitigkeit ist gefragt<br />

Autor:<br />

Udo Hipp<br />

Leiter Marketing<br />

Maschinenfabrik Berthold<br />

Hermle AG<br />

78559 Gosheim<br />

www.hermle.de<br />

Verspricht die Simulation das gewünschte<br />

Ergebnis, erhält das Unternehmen<br />

die Konstruktionsfreigabe. Der Formenbauer<br />

bestellt daraufhin das Material, das<br />

schließlich in der Zerspanung landet. Hier<br />

fällt auf: Ein Großteil der Fräsmaschinen<br />

kommt aus Gosheim von der Maschinenfabrik<br />

Berthold Hermle AG. »Unsere Kernkompetenz<br />

sind die hochgenauen und<br />

komplexen Werkzeuge. Dafür brauchen<br />

wir natürlich Maschinen, die das leisten<br />

können. Mit den Bearbeitungszentren von<br />

Hermle haben wir nur positive Erfahrungen<br />

gemacht. Sie laufen einfach zuverlässig<br />

und erzielen auch nach vielen Betriebsstunden<br />

präzise Ergebnisse«, begründet<br />

Marc Wiegelmann.<br />

Die vierte und neueste Maschine ist eine<br />

»C 42 U« mit dem Handlingsystem »HS<br />

flex«. »Natürlich haben wir Formen, in denen<br />

600 Bearbeitungsstunden stecken. Da<br />

wir jedoch auch kleinere Artikel fräsen, die<br />

teilweise nur zehn oder zwanzig Minuten<br />

laufen, haben wir uns dieses Mal für die<br />

Automation entschieden. So können wir<br />

das Bearbeitungszentrum auch personenlos<br />

über Nacht oder das komplette Wochenende<br />

durcharbeiten lassen«, ergänzt<br />

der Geschäftsführer.<br />

Das Handlingsystem »HS flex« habe eine<br />

relativ hohe Zuladung, sei einfach zu bedienen<br />

und flexibel. Ihm gefällt zudem,<br />

dass die Automationslösung aus einer<br />

Hand kommt. Das sichert nicht nur die<br />

reibungslose Kommunikation zwischen<br />

Maschine und Handlingsystem, sondern<br />

bedeutet auch ein einheitliches Steuerungskonzept.<br />

Der Maschinenbauer setzt<br />

hierfür die hauseigene Software »HACS«


Formenbau<br />

33<br />

Das Bearbeitungszentrum mit Automation und Werkzeugmagazin für 130 Werkzeuge ist fast rund<br />

um die Uhr in Betrieb.<br />

ein, die Aufträge, Arbeitspläne und notwendige<br />

Handlungsanweisungen übersichtlich<br />

darstellt und den Palettentransport<br />

via Drag-and-drop vereinfacht. »Die<br />

Steuerung ist so eingängig, dass alle<br />

unsere Maschinenbediener schnell damit<br />

vertraut sind. Wenn jetzt der Mitarbeiter,<br />

der vornehmlich an der automatisierten ›C<br />

42 U‹ arbeitet, ausfällt, kann ein anderer<br />

Kollege problemlos einspringen«, erklärt<br />

Marc Wiegelmann.<br />

Grund für die Investition im Oktober<br />

2021 war ein Maschinentausch. »Der<br />

Vorgänger passte nicht so gut zu unserer<br />

Anwendung«, sagt der Geschäftsführer<br />

diplomatisch und ergänzt: »Weil wir ein<br />

relativ breites Teilespektrum haben, brauchen<br />

wir möglichst vielseitige Maschinen,<br />

die sowohl schnell schruppen als auch<br />

High-End-Oberflächen abliefern können.<br />

Und meiner Meinung nach sind wir da bei<br />

Hermle am besten aufgehoben.«<br />

»Nicht zu unterschätzen ist zudem die Akzeptanz<br />

der Mitarbeiter«, wirft Melanie<br />

Wiegelmann ein. Ihr Argument verdeutlicht<br />

das Führungsverständnis des Unternehmerpaares:<br />

Sie treffen Entscheidungen<br />

gemeinsam mit den Verantwortlichen<br />

– in diesem Fall auch mit dem Leiter der<br />

Frästechnik und mit Kevin Schäfer, einer<br />

der fünf Bediener des Bearbeitungszentrums.<br />

»Sie kennen die Eigenschaften und<br />

das Bedienkonzept von den bereits vorhandenen<br />

Hermle-Maschinen und sind<br />

daher davon überzeugt, dass auch die<br />

neue störungsfrei laufen und gute Ergebnisse<br />

abliefern wird«, erklärt Melanie Wiegelmann.<br />

Sie deutet damit an, wie eine<br />

unternehmerische Entscheidung auch<br />

die Motivation und den Enthusiasmus der<br />

Mitarbeiter beeinflusst. »Und das ist für<br />

das Unternehmen wichtig. Kommt es zu<br />

einem Problem, sind alle Beteiligten mit<br />

im Boot und erarbeiten zielstrebig eine<br />

Lösung.«<br />

Schleifen, Tuschieren, Spritzen<br />

Ist die Arbeit der 5-Achs-Fräszentren getan,<br />

folgt die Handarbeit. Eine Tuschierpresse<br />

simuliert die Spritzgießmaschine<br />

und zeigt, ob beide Werkzeuge problemlos<br />

ineinanderlaufen. Nach der Installation<br />

von Elektrik und Hydraulik kommt die<br />

Form in der eigenen <strong>Kunststoff</strong>technik<br />

zur Abmusterung. Dazu hält der Formenbauer<br />

verschiedene Spritzgießmaschinen<br />

mit Zuhaltekräften zwischen 50 und 1500<br />

Tonnen bereit. »Im Prinzip haben wir von<br />

jeder Größe eine, sodass wir jedes Werkzeug<br />

abmustern und sogar Kleinserien<br />

als Dienstleistung produzieren können«,<br />

erläutert Melanie Wiegelmann. Der Kunde<br />

sei hierbei oft vor Ort dabei. Ist das<br />

Ergebnis nicht so wie erwartet, dreht das<br />

Werkzeug eine Optimierungsrunde. »Die<br />

Simulation kann das Fließverhalten bei<br />

sehr komplexen Geometrien, beispielsweise<br />

bei vielen Rippen und Vertiefungen,<br />

nicht einhundertprozentig vorhersagen.<br />

Hier sehen wir erst zu diesem Zeitpunkt,<br />

ob wir nacharbeiten müssen. Dann geht<br />

das Werkzeug zurück in den Formenbau«,<br />

beschreibt Melanie Wiegelmann. Doch<br />

meist sind es Designänderungen, warum<br />

das Bearbeitungszentrum nochmal die<br />

Schneide anlegt. Der gesamte Prozess,<br />

vom Eingang der Step-Daten bis der Kunde<br />

das Werkzeug mitnehmen kann, dauert<br />

in der Regel zwei bis acht Wochen.<br />

Die Projektplanung erfolgt mit einer Software<br />

für den Werkzeug- und Formenbau.<br />

Mit ihr jongliert Frank Leismann − verantwortlich<br />

für die Koordination, den reibungslosen<br />

Ablauf und die Einschätzung,<br />

ob neue Aufträge machbar sind − alle Projekte<br />

und behält Durchlauf- sowie Zeitplan<br />

im Auge. »Für einen erfolgreichen Werkzeugbau<br />

brauchen wir einen sauberen<br />

Durchlauf, eine vernünftige Planbarkeit<br />

und zuverlässige Maschinen wie die Bearbeitungszentren<br />

von Hermle. Das kostet<br />

natürlich ein bisschen mehr, rentiert sich<br />

jedoch am Ende«, fasst Marc Wiegelmann<br />

zusammen.<br />

2<br />

Von links: Kevin Schäfer, Formenbauer bei der Dieter Wiegelmann GmbH, mit Melanie und<br />

Marc Wiegelmann.<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

Dieter Wiegelmann GmbH<br />

59939 Olsberg<br />

www.wiegelmann-gmbh.de


34<br />

Sensoren <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Der Messbereich umfasst 0 bis 100 Prozent<br />

relative Luftfeuchtigkeit, die Genauigkeit<br />

gibt der Hersteller mit zwei Prozent relative<br />

Luftfeuchtigkeit an. Das Gerät ist mit<br />

einem Farbdisplay ausgestattet und kann<br />

in Temperaturbereichen zwischen -40 bis<br />

+80 Grad Celsius eingesetzt werden. Zur<br />

exakten Bestimmung der Luftqualität in<br />

Innenräumen ist eine Variante mit einem<br />

optionalen CO2-Modul verfügbar, dessen<br />

Messbereich bis zu 10.000 ppm beträgt.<br />

Durchfluss<br />

Mit Single Pair Ethernet kommunizieren Sensoren durchgängig über Ethernet.<br />

Mit Single Pair Ethernet<br />

vom Sensor direkt<br />

in die Cloud<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der<br />

Jumo GmbH & Co. KG<br />

36039 Fulda<br />

www.jumo.net<br />

Die Wahl der SPE-Technologie bei den<br />

neuen Sensoren eröffnet Anwendern die<br />

Option, in ihren Applikationen komplette<br />

Systemlösungen mit einer durchgängigen<br />

Ethernet-Übertragung zu nutzen. Dieser<br />

Aspekt vereinfacht die Inbetriebnahme<br />

und eröffnet weitere Vorteile.<br />

SPE stellt hierbei nur die physikalische<br />

Schicht dar, auf der eine Vielzahl an Ethernet-basierten<br />

Protokollen laufen können.<br />

Für die neuen Sensoren hat Jumo den<br />

SPE-Standard 10Base-T1L ausgewählt, wodurch<br />

Kabellängen von bis zu 1000 Metern<br />

für die Sensoranbindung möglich sind.<br />

Damit ist eine universelle Verwendung<br />

der SPE-Technologie in vielfältigen Applikationsfeldern<br />

gegeben. Die Stromversorgung<br />

der drei neuen Sensoren erfolgt über<br />

Power over Data Lines (PoDL). Physikalisch<br />

sind die Sensoren über einen M12-SPE-Stecker<br />

in hoher Schutzart angebunden. Die<br />

Datenweiterleitung erfolgt durchgängig<br />

auf der Grundlage von Ethernet, weshalb<br />

sich die Sensoren direkt mit der Steuerung<br />

und gleichzeitig mit der »Jumo Cloud« austauschen<br />

können.<br />

Für die Kommunikation mit der Steuerung<br />

wird der Ethernet-basierte Kommunikationsstandard<br />

Modbus TCP verwendet. Die<br />

Cloud-Kommunikation wird mit wenigen<br />

Klicks in der Cloud-Anwendung direkt oder<br />

am Sensor bequem über die App »smart-<br />

Connect« bzw. das Setup-Programm eingerichtet.<br />

Auf diese Weise lassen sich<br />

schnell und einfach schlanke Systemlösungen<br />

konzipieren, die aus Sensorik sowie<br />

Automations- und/oder Steuerungstechnik<br />

bestehen.<br />

Temperatur und Feuchte<br />

Bilder: Jumo<br />

Jumo hat die Möglichkeiten der Ethernet-basierten Single-Pair-Ethernet-Technologie<br />

(SPE) aufgegriffen und in drei neue Sensorprodukte<br />

integriert.<br />

So kann zum Beispiel der Sensor »hydro-<br />

Trans« Raumtemperatur und Luftfeuchte<br />

messen und auch seine Statuswerte (Metadaten)<br />

über die SPE-Schnittstelle direkt<br />

in die Cloud senden. Der robuste Sensor<br />

arbeitet nach dem kapazitiven Messverfahren<br />

und ist einfach zu<br />

montieren, zum Beispiel zur<br />

Klimaüberwachung von Produktions-<br />

und Lagerräumen.<br />

Er ist in vier Varianten als<br />

Wandausführung, Kanalausführung,<br />

Stabausführung<br />

oder Raumausführung lieferbar.<br />

Der Durchflussmesser<br />

»flowTrans MAG H20« misst<br />

hochpräzise leitfähige Medien,<br />

auch tröpfchenweise. Seine Anwendungsmöglichkeiten<br />

reichen von der Lebensmitteltechnik<br />

bis zur Dosierung von Zusatzstoffen.<br />

Der Durchflussmesser »flowTrans MAG<br />

H20« misst hochpräzise leitfähige Medien,<br />

auch tröpfchenweise, und ist ebenfalls<br />

mit SPE-Technologie verfügbar. Der Sensor<br />

kann flexibel in unterschiedlichen Prozessen<br />

eingesetzt werden. Zusätzlich zum<br />

Durchfluss wird auch die Temperatur gemessen.<br />

Das Gerät nutzt das magnetisch-induktive<br />

Messprinzip. Die Genauigkeit gibt der<br />

Hersteller mit ±0,5 Prozent vom Messwert<br />

an. Durch sein Metallgehäuse und der Tri-<br />

Clamp-Prozessverbindung in den Nennweiten<br />

von DN 06 bis DN 25 kann das Gerät<br />

besonders in lebensmittelnahen Bereichen<br />

eingesetzt werden, aber auch in anderen<br />

Industrien, hierfür steht ein G-Außengewinde<br />

zur Verfügung. Die Nenndrücke<br />

können bis PN 16 betragen und die Mediumstemperatur<br />

bis zu 90 Grad Celsius.<br />

Die Anzeige des Geräts besteht aus einem<br />

TFT-Display, auf dem zwei Prozesswerte inklusive<br />

der Status- und Infomeldungen angezeigt<br />

werden.<br />

Druck<br />

Der Druckmessumformer »Delos S02« wird<br />

zur Erfassung von Relativ- und Absolutdrücken<br />

in flüssigen und gasförmigen Medien<br />

eingesetzt. Die Messbereiche liegen zwischen<br />

0,1 und 60 bar rel. oder zwischen<br />

0,4 bis 60 bar abs. Der bedienfreundliche<br />

Sensor ist in vielen Ausführungen erhältlich<br />

und ermöglicht so eine passgenaue<br />

Auswahl für den jeweiligen Einsatzbereich.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Energieeffiziente Temperiergeräte<br />

35<br />

Assistierte Optimierung<br />

Mit Temperiergeräten, die mit einer drehzahlgeregelten Pumpe ausgerüstet<br />

sind, lassen sich durch Reduzierung der Pumpendrehzahl Energie<br />

und somit Kosten einsparen. Dies hat HB-Therm in seiner neuen<br />

Gerätegeneration inklusive Assistenzsoftware zur Optimierung des<br />

Betriebspunktes umgesetzt.<br />

Autor:<br />

Muhammed Kakis<br />

Communication and Business Development Manager<br />

HB Therm AG<br />

9015 St. Gallen/Schweiz<br />

www.hb-therm.com<br />

Angesichts der rapide steigenden Energiekosten<br />

gewinnen Einsparpotenziale beim<br />

Energieverbrauch auch in der <strong>Kunststoff</strong><br />

verarbeitenden Industrie zunehmend an<br />

Bedeutung. Die HB-Therm AG hat genau<br />

diesen Umstand bei der Entwicklung und<br />

Umsetzung ihrer neuen Gerätegeneration<br />

»Thermo 6« antizipiert und bietet gleich<br />

mehrere Ausstattungsfeatures für mehr<br />

Energieeffizienz im Betrieb der Temperiergeräte<br />

an. Dazu gehören die standardmäßige<br />

drehzahlgeregelte Pumpe in Kombination<br />

mit dem Steuerungsassistenten<br />

»Energy Control« zur Ermittlung des bestmöglichen<br />

Betriebspunktes.<br />

Durch die Verwendung einer drehzahlgeregelten<br />

Pumpe kann die Pumpenkennlinie<br />

anwendungsbedingt so anpasst werden,<br />

dass der gewünschte Durchfluss mit<br />

dem geringstmöglichen Energieaufwand<br />

erreicht wird − und das ist der ausschlaggebende<br />

Aspekt: Mit möglichst wenig Energie<br />

die bestmögliche Temperierung erreichen.<br />

Meist ist allerdings nicht von Anfang<br />

an klar, welches der richtige Durchfluss<br />

für einen Prozess ist. Es bietet sich an, die<br />

Temperaturdifferenz in einem Temperierkreis<br />

zu regeln. Damit ist die Bauteilqualität<br />

garantiert, während gleichzeitig der Durchfluss<br />

und damit die Pumpenleistung auf<br />

das nötige Minimum reduziert wird.<br />

Beispiel zur Kosteneinsparung<br />

Temperiergerät mit gut ablesbarer Energieeffizienzanzeige<br />

auf dem 7-Zoll-IPS-Touchscreen<br />

<br />

Bilder: HB-Therm<br />

Das folgende Beispiel zeigt die Einsparmöglichkeiten<br />

durch den Einsatz einer<br />

drehzahlgeregelten Pumpe. Hier wurde die<br />

Durchflussmenge auf die Hälfte reduziert,<br />

weil anstelle der ursprünglichen Temperaturdifferenz<br />

zwischen Vor- und Rücklauf<br />

von 0,5 Kelvin auch eine Differenz von einem<br />

Kelvin ausgereicht haben. So konnte<br />

bei einer Reduktion der Drehzahl von 3000<br />

auf 1500 Umdrehungen pro Minute auch<br />

ein um 12,5 Liter pro Minute verringerter<br />

Durchfluss erreicht werden. Bei 6000 Betriebsstunden<br />

pro Jahr, einer Energieeinsparung<br />

von insgesamt 4200 Kilowattstunden<br />

und einem angenommenen Preis von<br />

0,25 Euro pro Kilowattstunde ergeben sich<br />

so 1050 Euro geringere Energiekosten pro<br />

Jahr bei nur einem Gerät. Liegen die aktuellen<br />

Preise für die Kilowattstunden noch<br />

höher, verkürzt sich die Amortisation eines<br />

Temperiergeräts mit Drehzahlregelung<br />

weiter.<br />

Assistent zur Optimierung<br />

Mit dem Steuerungsassistenten »Energy<br />

Control« lässt sich mit wenigen Schritten<br />

immer ein optimierter Betriebspunkt erreichen.<br />

Das Resultat ist eine um bis zu 85<br />

Prozent geringere Leistungsaufnahme.<br />

Der Steuerungsassistent bringt die Größen<br />

Drehzahl, Durchfluss, Temperaturdifferenz<br />

und Energieersparnis in Zusammenhang.<br />

Das Auffinden des bestmöglichen Betriebspunktes<br />

wird durch eine einfache<br />

visuelle Darstellung erleichtert, welche die<br />

aktuelle Pumpendrehzahl, die Differenz<br />

zwischen Vor- und Rücklauf in Kelvin sowie<br />

die Ersparnis pro Jahr in Euro anzeigt.<br />

Bei Verstellung einer der Größen durch<br />

den Anwender verändern sich die beiden<br />

anderen Größen in gleichem Maß mit, die<br />

voraussichtlichen Auswirkungen der Änderung<br />

werden sofort ersichtlich. Die Einstellung<br />

kann per Knopfdruck übernommen<br />

werden. Mit dem Steuerungsassistenten<br />

»Energy Control« kann jeder Anwender<br />

auch ohne spezielle Regelungsvorkenntnisse<br />

den Betriebspunkt optimieren. Durch<br />

eine Eingabesperre mit Code lässt sich die<br />

Nutzung des Assistenten nur auf autorisiertes<br />

Personal einschränken.<br />

2<br />

Dank Assistenzunterstützung finden Anwender auch ohne spezielle<br />

Vorkenntnisse zur Regelung immer den bestmöglichen Betriebspunkt.


36<br />

Werkzeugwender <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

schwere Werkzeuge und Formen auf. Der<br />

Werkzeugwender ist besonders für den<br />

Einsatz in <strong>Kunststoff</strong>-Spritzgießereien,<br />

aber auch im Werkzeug- und Formenbau,<br />

in der Stanz-, Biege- und Umformtechnik,<br />

im Bereich Automotive sowie in der Elektronik-<br />

und Verpackungsindustrie geeignet,<br />

um das Handling der Werkzeuge zu<br />

vereinfachen.<br />

Mit seinen kompakten Aufstellmaßen<br />

von ca. 140 x 80 x 100 Zentimetern ist der<br />

Werkzeugwender sehr platzsparend und<br />

flexibel im Betrieb einsetzbar. Er kann<br />

einfach mittels Hubwagen, Stapler oder<br />

Kran verfahren werden.<br />

Einfaches und sicheres Wenden<br />

in 30 Sekunden<br />

Ergonomisches und sicheres Wenden in nur 30 Sekunden.<br />

Cooler Move<br />

Seinen bewährten Werkzeugwender<br />

bietet RUD jetzt auch als<br />

neue Variante für bis zu fünf Tonnen<br />

schwere Werkzeuge an.<br />

Bringt bis zu fünf Tonnen schwere Werkzeuge<br />

und Formen in Schwung: der neue<br />

Werkzeugwender »Tecdos TM 08/10-5«<br />

von RUD. Diese »kleine Variante« des bewährten<br />

Werkzeugwenders nimmt Spritzgusswerkzeuge<br />

mit einem Gewicht von<br />

bis zu fünf Tonnen auf und wendet sie<br />

sanft und sicher. Damit baut der Spezialist<br />

für Antriebstechnik mit Sitz in Aalen seine<br />

Sparte »Mold Handling Solutions« weiter<br />

aus. Die Fünf-Tonnen-Variante schließt die<br />

Lücke zwischen »Tecdos TM« für Werkzeuge<br />

und Formen bis zu 64 Tonnen Gewicht<br />

und »Tecdos TMB«, der 2-in-1-Kombination<br />

aus Industriewerkbank und Wendetisch<br />

für Werkzeuge und Formen bis zu<br />

2,5 Tonnen.<br />

»Hersteller von <strong>Kunststoff</strong>teilen für den<br />

Automobilbereich, Anwender aus der Medizintechnik,<br />

Verpackungshersteller und<br />

alle, die Spritzgusswerkzeuge im Einsatz<br />

haben, dürfen sich freuen: Wir haben jetzt<br />

auch eine Lösung für ein sicheres, effizientes<br />

und ergonomisches Handling von<br />

Formen und Werkzeugen bis zu fünf Tonnen«,<br />

erklärt Anne Kühling, Produktmanagerin<br />

im Bereich Fördern & Antreiben<br />

bei der RUD Ketten Rieger & Dietz GmbH<br />

u. Co. KG. »Mit der neuen Gewichtsklasse<br />

haben wir unser ›Mold Handling‹-Portfolio<br />

ergänzt und konsequent ausgebaut«,<br />

so Kühling weiter.<br />

Fünf Tonnen effizient<br />

und sicher wenden<br />

Bilder: RUD<br />

Autorin:<br />

Sabrina Deininger<br />

Jensen Media GmbH<br />

im Auftrag der<br />

RUD Ketten Rieger & Dietz<br />

GmbH u. Co. KG<br />

73432 Aalen<br />

www.moldhandling.rud.com<br />

Die neue Variante des Werkzeugwenders<br />

nimmt auf der 80 x 100 Zentimeter<br />

großen Tischfläche bis zu fünf Tonnen<br />

Im Vergleich zum Werkzeughandling mit<br />

einem Kran ist das Wenden mit dem »Tecdos<br />

TM 08/10-5« mindestens doppelt so<br />

schnell und dauert gerade einmal eine<br />

halbe Minute. Stecker oder Kühlschläuche,<br />

die bei der Kranwartung aus Sicherheitsgründen<br />

oft abmontiert werden<br />

müssen, können bei der Wartung mit<br />

dem neuen Wendetisch einfach dranbleiben.<br />

Die Wendelösung vereinfacht die Abläufe<br />

in der Wartung und Instandhaltung von<br />

Formen und Werkzeugen und ermöglicht<br />

dabei ein BGV-konformes sicheres Arbeiten.<br />

Wer Lasten mit dem Kran über den<br />

Hallenboden schleift oder schrägzieht,<br />

der arbeitet nicht nur brandgefährlich,<br />

sondern auch gegen die aktuellen Normen<br />

(siehe Paragraf 37 DGUV-Vorschrift<br />

52 »Unfallverhütungsvorschrift Krane«).<br />

Nachfrage nach sicheren<br />

und ergonomischen Lösungen<br />

»Die Impulse für die Entwicklungen unserer<br />

›Mold Handling Solutions‹ kamen alle<br />

direkt aus dem Markt. So war es auch im<br />

Fall unserer Erweiterung, der Fünf-Tonnen-Variante<br />

des ›Tecdos TM‹. Das zeigt:<br />

Der Bedarf und die Nachfrage nach effizienten,<br />

sicheren und ergonomischen<br />

Handling-Lösungen für Formen und<br />

Werkzeuge unterschiedlicher Gewichtsklassen<br />

ist nach wie vor groß«, so Kühling.<br />

Vor über zehn Jahren ist das Aalener<br />

Unternehmen mit seiner ersten Produktneuheit<br />

im Bereich Werkzeug-Handling<br />

gestartet, dem Werkzeugwender »Tecdos<br />

TM« für Werkzeuge und Formen bis zu 64<br />

Tonnen. Nach und nach kamen weitere<br />

Entwicklungen hinzu. Mittlerweile umfasst<br />

die Produktsparte insgesamt vier Lösungen<br />

zum Wenden, Öffnen und Schließen<br />

von Werkzeugen.<br />

Der neue Wendetisch wurde für Werkzeuge bis zu einem Gewicht von fünf Tonnen konzipiert.


Kältetechnik<br />

37<br />

Das Kühlsystem besteht aus einer Containerlösung, die eine Kühlleistung von zwei Megawatt erzeugt.<br />

Bilder: technotrans<br />

80 Prozent<br />

Energieeinsparung<br />

Der Kältetechnikspezialist technotrans solutions und der Gießereibetrieb<br />

Otto Fuchs sind nicht nur internationale Schwergewichte in ihren<br />

jeweiligen Branchen, ihr gemeinsamer Stammsitz ist auch Meinerzhagen.<br />

Seit über einem Vierteljahrhundert arbeiten die Unternehmen vor<br />

Ort zusammen und haben in dieser Zeit rund 50 gemeinsame Projekte<br />

realisiert. Der Bau einer Großkühlanlage mit siebenstelligem Auftragsvolumen<br />

für die neue Gießerei markiert ihr bis dato größtes Vorhaben.<br />

dabei Kompromisse einzugehen«, sagt<br />

Fabian Heuel, Division Manager Sales und<br />

Mitglied der Geschäftsleitung der technotrans<br />

solutions GmbH.<br />

Der erfolgreiche und schnelle Projektabschluss<br />

mitten in der Corona-Pandemie sei<br />

insbesondere durch die jahrelange enge<br />

Kooperation möglich gewesen, die der<br />

Gießereibetrieb und der Kältetechnikspezialist<br />

zu einem eingespielten Team gemacht<br />

habe. Das unterstreicht auch Florian<br />

Franze, Projektingenieur Versorgung bei<br />

Otto Fuchs: »Bei technotrans stimmt einfach<br />

das Gesamtpaket: die örtliche Nähe<br />

am gemeinsamen Standort Meinerzhagen,<br />

die schnellen Abstimmungen und die vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit. Wir sind<br />

sehr zufrieden mit der Anlage.«<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

Otto Fuchs Kommanditgesellschaft<br />

58540 Meinerzhagen<br />

www.otto-fuchs.com<br />

Bis zu 92 %<br />

Stromersparnis<br />

2<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der<br />

technotrans solutions GmbH<br />

58540 Meinerzhagen<br />

www.technotrans.de<br />

Das erste gemeinsame Projekt der beiden<br />

Unternehmen war die Entwicklung und<br />

Installation einer Kühlturmanlage Ende<br />

der 1980er-Jahre. Das vergleichsweise<br />

kleine Projekt legte den Grundstein für<br />

eine enge, partnerschaftliche und erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit, die sich mittlerweile<br />

über mehr als 30 Jahre erstreckt.<br />

Heute verfügen die Projekte über ganz andere<br />

Dimensionen:<br />

Am Standort Meinerzhagen investierte<br />

Otto Fuchs im Jahr 2019 in eine Gießereierweiterung,<br />

um die Produktionskapazitäten<br />

zu steigern. Die Kühlung für die Gießanlagen<br />

liefert der benachbarte Kältetechnikspezialist.<br />

Das Kühlsystem besteht aus<br />

einer Containerlösung, die 22 x 6 x 7 Meter<br />

misst und eine Kühlleistung von zwei Megawatt<br />

erzeugt.<br />

Trotz dieser Größenordnung arbeitet die<br />

Anlage sehr energieeffizient. Eine vorab<br />

durchgeführte Betriebskostenrechnung<br />

belegt, dass die Gießerei je nach Auslastung<br />

im Vergleich zu marktüblichen Standardkonzepten<br />

rund 70 bis 80 Prozent<br />

Energie einspart. »Uns hat das Projekt besonders<br />

viel Spaß gemacht. Nicht nur, weil<br />

es das größte seiner Art mit der Gießerei ist,<br />

sondern weil wir uns technisch auf einem<br />

sehr hohen Niveau bewegen und das Beste<br />

vom Besten umsetzen konnten – ohne<br />

V. l.: Fabian Heuel, Division Manager Sales und<br />

Mitglied der Geschäftsleitung der technotrans<br />

solutions GmbH, Florian Franze, Projektingenieur<br />

Versorgung bei Otto Fuchs, Nico Küls, Geschäftsführer<br />

der technotrans solutions GmbH, Victoria<br />

Gebhardt, Projektingenieurin Gießerei bei Otto<br />

Fuchs.<br />

Die »ecoAnalyser«-App im Display zeigt u.<br />

a. Energieeinsparbilanzen, CO2-Einsparungen<br />

sowie die aktuell benötigte und eingesparte<br />

Leistung in kW.<br />

Bei den Wassertemperiergeräten hat<br />

technotrans seine energieeffizienteste<br />

Baureihe »eco.line« erweitert. Die<br />

Temperiergeräte sind jetzt mit Durchflussmengen<br />

von 60 bis 440 l/min<br />

und im Temperaturbereich 95…<br />

180 °C erhältlich. Die Geräte sind mit<br />

drehzahlgeregelten Hocheffizienzpumpen<br />

ausgestattet und arbeiten<br />

so besonders energieeffizient. Im Vergleich<br />

zu herkömmlicher Technologie<br />

mit ungeregelten Peripheralradpumpen<br />

ermöglichen sie laut Hersteller<br />

eine jährliche Stromersparnis von bis<br />

zu 92 %. Darüber hinaus verfügt die<br />

effiziente und kompakte Geräteserie<br />

über eine verlustfreie Wärmeübertragung<br />

mittels »Longlife«-Edelstahlheizpatrone<br />

sowie viele Schnittstellen-<br />

und Ausstattungsoptionen.


38<br />

Messtechnik<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

In der Medizintechnik ist hohe und validierte Produktqualität eine unverzichtbare Bedingung.<br />

<br />

Bilder: Kistler<br />

Messgröße Werkzeuginnendruck<br />

erleichtert GMPkonforme<br />

Produktion<br />

Bei der Herstellung von Spritzgießartikeln in der Medizintechnik hat<br />

die Produktqualität oberste Priorität. Das Einhalten von gesetzlichen<br />

Vorgaben und Normensystemen wie der Good Manufacturing Practice<br />

(GMP) sind eine Grundvoraussetzung, um am Markt teilzunehmen.<br />

Gleichzeitig sind die Ansprüche an die Effizienz der Produktion gewachsen.<br />

In der Folge streben Hersteller sowohl nach zuverlässiger,<br />

reproduzierbarer und dokumentierter Qualität als auch danach, die<br />

Kosten dafür unter Kontrolle zu halten. Mit der im Produktionsprozess<br />

integrierten Messung des Werkzeuginnendrucks haben Spritzgießer<br />

ein wirksames Instrument, um diese doppelte Anforderung zu bewältigen.<br />

Autor:<br />

Dr.-Ing. Robert Vaculik<br />

Consultant Spritzgießbereich<br />

im Auftrag der<br />

Kistler Group<br />

8408 Winterthur/Schweiz<br />

www.kistler.com<br />

Die »Gute Herstellungspraxis« oder GMP<br />

umfasst Richtlinien zur Qualitätssicherung<br />

der Produktionsabläufe und -umgebung<br />

unter anderem bei der Herstellung von<br />

Arzneimitteln und Medizinprodukten. Ziel<br />

ist ein qualitativ hochwertiger Produktionsprozess<br />

– von der Materialbeschaffung<br />

bis zur Lagerlogistik – und damit eine<br />

hohe Produktqualität. Darüber hinaus<br />

soll das Qualitätsmanagement gemäß<br />

GMP und ISO 13485 sicherstellen, dass<br />

die regulatorischen Anforderungen für<br />

die Vermarktung erfüllt sind. Das heißt,<br />

in der Medizintechnik ist eine hohe und<br />

validierte Produktqualität nicht primär<br />

ein Wettbewerbsvorteil oder Differenzierungsmerkmal<br />

wie in anderen Industrien,<br />

sondern eine unverzichtbare Bedingung.<br />

Die Kernpunkte der GMP sind die Qualifizierung<br />

der Anlagen und Maschinen<br />

sowie die Validierung von Prozessen und<br />

Methoden. Bei ersterem gilt es, in einem<br />

geplanten, mehrstufigen und dokumentierten<br />

Prozess zu zeigen, dass die Ausrüstung<br />

und Anlagen prinzipiell für den<br />

Zweck geeignet sind und unter den Bedingungen<br />

vor Ort tatsächlich zuverlässig<br />

funktionieren. Auch bei der Prozess- und<br />

Methodenvalidierung muss dokumentiert<br />

und nachgewiesen werden, dass die eingesetzten<br />

Prozesse und Methoden zu verlässlichen<br />

und reproduzierbaren Ergebnissen<br />

führen und das gefertigte Produkt<br />

den Anforderungen entspricht.<br />

Überwachung durch Messung<br />

des Werkzeuginnendrucks<br />

Um die hohen Ansprüche besonders hinsichtlich<br />

Dokumentation zu erfüllen, hat<br />

sich in der Spritzgießpraxis die Prozessüberwachung<br />

mittels Werkzeuginnendruck,<br />

auch Forminnendruck genannt,<br />

vielfach bewährt. Dieser Parameter ist im<br />

Spritzguss die aussagekräftigste Prozessgröße,<br />

die Anwendern vollumfängliche<br />

Transparenz über den Formteilbildungsprozess<br />

ermöglicht und somit auch bei<br />

den Dokumentationspflichten unterstützt.<br />

Darüber hinaus vereinfacht die<br />

Überwachung des Werkzeuginnendrucks<br />

ebenfalls die Prozessvalidierung beim Einrichten<br />

der Maschine und die Optimierung<br />

der Abläufe in der Produktion – bis<br />

hin zur Null-Fehler-Produktion durch Qualitätsvorhersagemodelle.<br />

Relevante Korrelation<br />

mit Bauteilqualität<br />

Worin begründet sich die hohe Aussagekraft<br />

und damit die Relevanz des Werkzeuginnendrucks?<br />

Als Prozessparameter<br />

wird er mittels Drucksensoren direkt in<br />

den Kavitäten bestimmt und beschreibt<br />

präzise die Vorgänge in diesen – und<br />

schafft damit Transparenz über die Entstehungsbedingungen<br />

des Bauteils während<br />

des gesamten Spritzgießprozesses. Essenziell<br />

dabei: Seinem Verlauf während der<br />

Füll-, Kompressions- und Nachdruckphase<br />

können spezifische qualitätsrelevante<br />

Eigenschaften des Bauteils zugeordnet<br />

werden, beispielsweise Maßtreue, Oberfläche,<br />

Gewicht oder Ausformungsgrad.<br />

Der Verlauf des Werkzeuginnendrucks<br />

stellt somit einen teilespezifischen Fingerabdruck<br />

der aktuell produzierten Qualität<br />

dar, mit dem sich während des gesamten<br />

Produktionsprozesses genaue Aussagen<br />

zu den bestmöglichen Prozessparametern<br />

treffen lassen. Gutteile (OK) von Schlechtteilen<br />

(NOK) zu unterscheiden ist bereits<br />

während der Produktion möglich. Dazu<br />

wird bei der Validierung der jeweiligen<br />

Prozessparameter die obere und untere<br />

Grenze der Kennwerte bestimmt. Ver-


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Messtechnik<br />

39<br />

Abb. 1: Mithilfe der Werkzeuginnendruckmessung lassen sich in der Produktion Gut- und Schlechtteile automatisch unterscheiden und sortieren. Die Daten<br />

geben auch Aufschluss, wie robust und fähig der Prozess ist.<br />

lässt dann bei der Produktion der aus der<br />

Kurve bestimmte Wert das vorgegebene<br />

Prozessfenster, wird das entsprechende<br />

Teil als NOK klassifiziert und automatisch<br />

aussortiert. Auf diese Weise gelangen nur<br />

Gutteile weiter in die Wertschöpfungskette.<br />

Darüber hinaus können die gewonnenen<br />

Kenngrößen auch für eine statistische<br />

Prozesskontrolle herangezogen werden<br />

(Abb. 1).<br />

Bei der Validierung mittels Werkzeuginnendruckmessung<br />

entstehen weitere<br />

Vorteile: So sinkt im Vergleich mit einer<br />

ausschließlichen Berücksichtigung der<br />

Maschinenprozessparameter der Aufwand<br />

dafür deutlich, denn die Vorgänge<br />

in der Maschine beschreiben die Formteilbildung<br />

in der Kavität nur unzulänglich<br />

und eine Korrelation mit der Bauteilqualität<br />

ist schwierig. Vielmehr müssen die Maschinenparameter<br />

an neue Bedingungen<br />

– beispielsweise verändertes Materialverhalten<br />

aufgrund der <strong>Verarbeitung</strong> unterschiedlicher<br />

Materialchargen – angepasst<br />

werden, um eine konstante Bauteilqualität<br />

zu produzieren. Sind die Schwankungen<br />

so ausgeprägt, dass die nachgeführten<br />

Einstellungen außerhalb des bereits<br />

validierten Prozessfensters liegen, muss<br />

der Prozess in zeitaufwendigen Versuchen<br />

erneut validiert werden. Der Einsatz der<br />

Werkzeuginnendruckmessung und die<br />

Kenntnis der Korrelation von Messwerten<br />

und Qualitätsmerkmalen (Abb. 2) erleichtert<br />

dies maßgeblich.<br />

Intelligente Kombination<br />

von Messung und Statistik<br />

Abb. 2: Die in den verschiedenen Phasen des Spritzgießzyklus gemessenen Werkzeuginnendruckwerte<br />

korrelieren mit den Qualitätseigenschaften der Bauteile.<br />

Eine auf der Werkzeuginnendruckmessung<br />

basierende Prozessüberwachung<br />

besteht aus hochpräzisen sowie gleichzeitig<br />

robusten Sensoren und aus einem<br />

Prozessüberwachungssystem wie »Como-<br />

Neo« von Kistler. Dabei befähigt die Funktionalität<br />

»ComoNeoPredict« zusammen<br />

mit der Software »StasaQC« das System<br />

zu einer effizienten und automatisierten<br />

Dokumentation der geplanten Versuchspläne<br />

(DoEs), aber auch zur entsprechenden<br />

Prozessanalyse. Die Funktionalität ist<br />

bedienerfreundlich und kann daher in der<br />

Fertigung effizient implementiert werden.<br />

Anwender können somit einen entscheidenden<br />

Schritt in Richtung Null-Fehler-<br />

Produktion gehen: »ComoNeoPredict«<br />

ermöglicht es, die zu erwartenden Qualitätsmerkmale<br />

aus den Messwerten zu bestimmen,<br />

ohne die Bauteile aufwendig zu<br />

vermessen. Auf diese Weise lässt sich die<br />

Qualität des Bauteils vorhersagen, noch<br />

bevor es gefertigt ist, inklusive der notwendigen<br />

Dokumentation.<br />

Laufende Vorhersage<br />

der Qualität<br />

Auch während der Prozessanalyse und<br />

-entwicklung senkt der Einsatz von »ComoNeoPredict«<br />

in Kombination mit der<br />

Software »StasaQC« den Aufwand. Um in<br />

der finalen Prozessentwicklung ein stabiles<br />

Prozessfenster auf einer qualifizierten<br />

Maschine zu finden, gilt es, abgestimmte<br />

DoEs zu erstellen und abzufahren. Der<br />

DoE mit Variation der Maschinenparameter<br />

dient dazu, im Prozess eine Varianz der<br />

Prozesszustände dargestellt durch den<br />

Werkzeuginnendruck zu realisieren und<br />

das Prozessfenster abzudecken.<br />

Die mathematische Korrelation der Messwerte<br />

mit den anschließend gemessenen<br />

kontinuierlichen und attributiven Qualitätsmerkmalen<br />

liefert ein Modell zur laufenden<br />

Vorhersage der jeweils produzierten<br />

Qualität. Durch spezielle Algorithmen<br />

und den Einsatz von Machine Learning<br />

in der Software »StasaQC« wird eine sehr<br />

hohe Modellgenauigkeit erreicht. Dank<br />

dieser lässt sich die Qualität des Bauteils<br />

in der Fertigung vorhersagen sowie Teile,<br />

die außerhalb der Toleranz liegen, aussortieren.<br />

Die Aufgabe erfüllt in der Praxis das Prozessüberwachungssystem<br />

»ComoNeo«<br />

und deren Softwareerweiterung »Como-<br />

NeoPredict« vollautomatisiert. Somit lässt<br />

sich nicht nur die geforderte Qualität garantieren,<br />

auch die Prüfkosten werden<br />

merklich verringert. Eine gute Voraussetzung<br />

für Spritzgießer, um die eigene<br />

Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.<br />

2


40<br />

Messtechnik <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Abstand und Dicke von Schichten<br />

gleichzeitig messen<br />

Weißlichtinterferometer sind sehr präzise<br />

optische Messsysteme. Sie bieten<br />

eine sehr hohe Genauigkeit und eine<br />

Auflösung bis in den Sub-Nanometerbereich.<br />

Bilder: Micro-Epsilon<br />

Die Dicke von sehr dünnen Schichten zu vermessen, ist in vielen industriellen<br />

Anwendungen eine große Herausforderung. Für optisch<br />

transparente Schichten wie Folien ist die Interferometrie eine geeignete<br />

Methode, die berührungslos mit Genauigkeiten bis in den Nanometerbereich<br />

arbeiten kann. Micro-Epsilon stellt neue Systeme vor, die<br />

mehrere Schichten erfassen können und dabei gleichzeitig noch den<br />

Abstand messen.<br />

Autor:<br />

Dr.-Ing.<br />

Alexander Streicher<br />

Produktmanager Sensorik<br />

Micro-Epsilon Messtechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

94496 Ortenburg<br />

www.micro-epsilon.de<br />

Die Messmethode der Interferometrie basiert<br />

auf der Wellennatur des Lichts. Werden<br />

zwei Wellen überlagert, kann konstruktive<br />

Interferenz entstehen (Wellenberg<br />

trifft auf Wellenberg bzw. Wellental auf<br />

Wellental) oder destruktive Interferenz<br />

(Wellenberg trifft auf Wellental). Um die<br />

Interferometrie als messtechnisches Verfahren<br />

einzusetzen, wird ein Lichtstrahl<br />

aufgeteilt, sodass die beiden Teilstrahlen<br />

unterschiedliche Wege zurücklegen. Anschließend<br />

werden die Teilstrahlen überlagert<br />

und die entstehende Interferenz<br />

wird beobachtet. Wenn sich nun die Länge<br />

einer der beiden Teilstrahlen ändert, ist<br />

dies im Interferenzmuster sichtbar. Ändert<br />

sich diese Länge um eine halbe Wellenlänge<br />

des verwendeten Lichts, so führt das zu<br />

einem kompletten Wechsel von konstruktiver<br />

Interferenz zu destruktiver Interferenz.<br />

Damit ist die Messmethode sehr empfindlich,<br />

die Genauigkeit liegt im Nanometeroder<br />

sogar im Sub-Nanometerbereich.<br />

Für eine Abstandsmessung wird der erste<br />

Teilstrahl am Messobjekt reflektiert und<br />

mit einem Referenzstrahl interferiert. Soll<br />

das Verfahren zur Dickenmessung eingesetzt<br />

werden, kann der Referenzstrahl entfallen.<br />

Die beiden Strahlen, die miteinander<br />

interferieren, sind die beiden Teilstrahlen,<br />

die von der Vorder- und der Rückseite der<br />

Schicht reflektiert werden. Da die beiden<br />

interferierenden Teilstrahlen von der Oberund<br />

Unterfläche stammen, ist das Messergebnis<br />

unabhängig vom Abstand zum<br />

Messobjekt.<br />

Messen mit weißem Licht<br />

Die Interferenz funktioniert mit monochromatischem<br />

Licht, beispielsweise aus<br />

einem Laser. Bei Änderung der gemessenen<br />

Länge wechselt das Interferenzmuster<br />

abwechselnd von Hell zu Dunkel. Interferometrie<br />

funktioniert aber auch mit weißem<br />

Licht. Wichtig ist in allen Fällen, dass eine<br />

kohärente Lichtquelle verwendet wird.<br />

Für die Weißlicht-Interferometrie eignen<br />

sich etwa Superlumineszenzdioden (SLD),<br />

die die Vorteile von Laserdioden und herkömmlichen<br />

LED kombinieren. SLD haben<br />

eine hohe Ausgangsleistung und gleichzeitig<br />

ein breites Spektrum, sie emittieren also<br />

quasi ein weißes Licht.<br />

Der Lichtstrahl der SLD wird mit einem<br />

halbdurchlässigen Spiegel geteilt, die Teilstrahlen<br />

durchlaufen die beiden Wege und<br />

interferieren danach. Für die Messung wird<br />

das interferierende Licht zunächst in seine<br />

spektralen Bestandteile aufgespalten und<br />

anschließend auf eine Sensorzeile abgebildet,<br />

die das gesamte Spektrum aufnimmt.<br />

Zur Auswertung dieses Signals wird dann<br />

eine Fouriertransformation durchgeführt.<br />

Die einzelnen Peaks im Frequenzspektrum<br />

stehen dann für eine konstruktive Interferenz,<br />

woraus sich die Differenz der beiden<br />

Wege ergibt. Die Methode ermöglicht es,<br />

eine Wegmessung mit sehr hoher Genauigkeit<br />

durchzuführen.<br />

Mehrere Schichten messen<br />

Die Weißlicht-Interferometer von Micro-<br />

Epsilon Messtechnik arbeiten nach dem<br />

zuvor beschriebenen Verfahren. Die eingesetzten<br />

SLD haben ein Spektrum mit einem<br />

Schwerpunkt im nahen Infrarotbereich bei


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Messtechnik<br />

41<br />

Bei der Abstandsmessung lassen sich Abstände von bis zu 13 Schichten messen. Über die Abstände<br />

der einzelnen Schichten sind auch die jeweiligen Schichtdicken bestimmbar, wodurch eine gleichzeitige<br />

Messung von Abstand und Schichtdicke möglich wird.<br />

etwa 840 Nanometern. Weißlichtinterferometer<br />

sind die präzisesten optischen<br />

Messsysteme, die das Unternehmen aktuell<br />

anbietet. Sie bieten eine sehr hohe Genauigkeit<br />

und eine Auflösung bis in den Sub-<br />

Nanometerbereich.<br />

Das System besteht aus einem kompakten<br />

Sensor und einem Controller, der in einem<br />

robusten industrietauglichen Gehäuse untergebracht<br />

ist. Eine im Controller enthaltene<br />

aktive Temperaturregelung sorgt für<br />

eine hohe Stabilität der Messung. Die Geräte<br />

sind in zwei verschiedenen Versionen<br />

erhältlich, mit denen entweder Abstände<br />

zu einer reflektierenden Oberfläche oder<br />

eine Schichtdicke gemessen werden können.<br />

Bei der ersten Version wird der Strahl<br />

im Sensor aufgeteilt und durchläuft intern<br />

einen Referenzweg. Dieser Teilstrahl wird<br />

dann mit dem am Messobjekt reflektierten<br />

Strahl überlagert. Bei der zweiten Version,<br />

die Schichtdicken messen kann, entfällt die<br />

interne Referenz, da die an Vorder- und<br />

Rückseite der Schicht reflektierten Strahlen<br />

überlagert werden. Ein großer Vorteil der<br />

Dickenmessung liegt darin, dass die Messung<br />

unabhängig vom Abstand zwischen<br />

Sensor und Messobjekt ist.<br />

Diese bereits seit einigen Jahren in zahlreichen<br />

Anwendungen bewährten Messgeräte<br />

hat Micro-Epsilon technisch überarbeitet,<br />

sodass die Geräte jetzt auch die<br />

Dicke und Abstände mehrerer Schichten<br />

gleichzeitig vermessen können. Lieferbar<br />

sind die Modelle »IMS5x00MP-THxx« für<br />

die Dickenmessung und »IMS5x00MP-<br />

DSxx« für die Abstandsmessung. Besteht<br />

das Messobjekt im Fall der Dickenmessung<br />

etwa aus zwei Schichten, wird das Licht<br />

an der Vorderseite, der Grenze zwischen<br />

beiden Schichten und an der Rückseite<br />

reflektiert. Da nun alle reflektierten Strahlen<br />

miteinander interferieren, ergibt dies<br />

nach der Fouriertransformation drei Peaks<br />

im Spektrum, bei drei Schichten werden<br />

daraus sechs Peaks. Insgesamt lassen sich<br />

die Dicken von bis zu fünf Schichten stabil<br />

messen, theoretisch sind bis zu 13 Schichten<br />

möglich.<br />

Die minimale Dicke, die das Gerät noch<br />

messen kann, beträgt 30 Mikrometer.<br />

Auch ein Luftspalt zwischen zwei Materialien<br />

lässt sich mit dem Gerät sehr präzise<br />

vermessen. Um aus den Peaks, die das<br />

Gerät aufnimmt, einen Absolutwert für die<br />

Dicke zu bestimmen, muss der jeweilige<br />

Brechungsindex des Materials in den verschiedenen<br />

Schichten bekannt sein. Für<br />

alle üblichen Materialien ist dieser bereits<br />

im Gerät hinterlegt und kann vor Beginn<br />

der Messung ausgewählt werden. Da die<br />

Dickenmessung unabhängig vom Abstand<br />

ist, stören Unregelmäßigkeiten bei der Positionierung<br />

das Messergebnis nicht.<br />

Das Gerät für die Abstandsmessung, das<br />

einen internen Referenzstrahl verwendet,<br />

funktioniert analog und kann die Abstände<br />

von ebenfalls bis zu 13 Schichten<br />

messen. Über die Abstände der einzelnen<br />

Schichten lassen sich auch die jeweiligen<br />

Schichtdicken bestimmen, wodurch eine<br />

gleichzeitige Messung von Abstand und<br />

Schichtdicke möglich wird. Die minimale<br />

Schichtdicke beträgt 10 Mikrometer.<br />

Einsatz in vielen Branchen<br />

Die Weißlichtinterferometer von Micro-Epsilon<br />

eignen sich für alle Anwendungen, in<br />

denen Abstände und Dicken in hoher Präzision<br />

und gegebenenfalls auch gleichzeitig<br />

gemessen werden müssen. Die Geräte<br />

bestehen jeweils aus einem kompakten<br />

Sensor – bei der Abstandsmessung mit<br />

einer internen Referenz – und einem Controller.<br />

Anwender können komfortabel<br />

über einen Standardbrowser auf den integrierten<br />

Webserver des Controllers zugreifen,<br />

um etwa Einstellungen vorzunehmen.<br />

Über die integrierten Schnittstellen, zum<br />

Beispiel Ethernet, Ethercat oder digitale<br />

Ein- und Ausgänge, lassen sich die Messgeräte<br />

sehr einfach in Produktionsumgebungen<br />

integrieren.<br />

Mögliche Einsatzgebiete finden sich in Anwendungen<br />

mit Gläsern oder Folien. Bei<br />

beschichtetem Glas lassen sich sowohl die<br />

Glasdicke als auch die Dicke der Beschichtung<br />

überprüfen. Bei der Folienherstellung<br />

mit Blasformanlagen kann die Weißlichtinterferometrie<br />

eingesetzt werden, um die<br />

korrekte Folienstärke zu überprüfen, wenn<br />

die Blasfolien zusammengelegt werden. In<br />

allen Anwendungen lassen sich die Geräte<br />

in Inline-Inspektionsanlagen zur Qualitätssicherung<br />

integrieren. Sie sind sowohl für<br />

das industrielle Umfeld als auch in Reinräumen<br />

oder im Vakuum einsetzbar und<br />

führen präzise Messungen bis in den Nanometer-<br />

oder Sub-Nanometerbereich durch.<br />

2<br />

Prinzipieller Aufbau eines Weißlichtinterferometers.<br />

Die Analyse<br />

des Spektrums des Interferenzsignals<br />

ermöglicht eine sehr hohe<br />

Präzision.


42<br />

Kältetechnik<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Die adiabatischen PAD-Kühler für die Temperierung des Hydraulikkreislaufs gewährleisten bei<br />

Außentemperaturen bis 35 Grad Celsius eine Kühlung aus der Umgebung ohne externe Energiezufuhr.<br />

Bilder: L&R<br />

Große Anlage,<br />

kleiner CO2-Fußabdruck<br />

Ein Musterbeispiel für die effiziente und nachhaltige industrielle Großkälteerzeugung<br />

befindet sich in Ostwestfalen. Dort hat die Craemer<br />

GmbH ein neues Werk für die Produktion von <strong>Kunststoff</strong>behältern und<br />

‐paletten in Betrieb genommen. Die von L&R projektierten Kälteanlagen<br />

im Multi-Megawatt-Leistungsbereich werden mit dem natürlichen<br />

Kältemittel Propan betrieben – mit erheblichen Einsparungen an CO2<br />

und Energiekosten.<br />

Autor:<br />

Dipl.-Ing.<br />

Thomas Imenkämper<br />

Geschäftsführer<br />

L&R Kältetechnik GmbH &<br />

Co. KG<br />

59846 Sundern<br />

www.lr-kaelte.de<br />

<strong>Kunststoff</strong>spritzguss im XXL-Format und<br />

mit höchstmöglicher Energieeffizienz − so<br />

kann man den Prozess im neuen Werk von<br />

Craemer beschreiben. Das weltweit agierende<br />

Unternehmen hat im interregionalen<br />

Industriegebiet Aurea, das gemeinschaftlich<br />

von den drei ostwestfälischen<br />

Kommunen Oelde, Rheda-Wiedenbrück<br />

und Herzebrock-Clarholz betrieben wird,<br />

auf einer Fläche von 17 Hektar ein neues,<br />

nachhaltiges und auf die Nutzung regenerativer<br />

Energien ausgerichtetes Werk für<br />

die Produktion von Großladungsträgern<br />

und <strong>Kunststoff</strong>paletten in Betrieb genommen.<br />

Im Zentrum der Fertigung des neuen<br />

Standorts stehen fünf Maschinen mit<br />

Schließkräften von 3200 bis 5500 Tonnen.<br />

Entsprechend groß sind die Spritzwerkzeuge<br />

und auch die Hydraulikanlagen, die<br />

letztlich die Schließkraft aufbringen. Daraus<br />

resultiert ein großer Bedarf an Kälte<br />

für den Werkzeug- und Hydraulikkreislauf.<br />

Das ist schon an den mächtigen Rohrleitungen<br />

zu erkennen, die von den Kälteanlagen<br />

zu den Maschinen führen.<br />

Beeindruckend sind auch die Leistungsdaten<br />

der Kälteversorgung: Drei Kältemaschinen<br />

mit einer Kälteleistung von jeweils<br />

500 Kilowatt stellen 12 Grad Celsius kaltes<br />

Kühlwasser für die Werkzeugkühlung bereit.<br />

Die Kühlung der Hydraulik, die mit<br />

einem höheren Temperaturniveau von<br />

35 Grad Celsius auskommt, übernimmt<br />

ein Freikühler mit 1900 Kilowatt Leistung.<br />

Zur Entlastung der Kältemaschinen für die<br />

Werkzeugkühlung ist ein weiterer Freikühler<br />

mit einer Kälteleistung von 1500<br />

Kilowatt installiert. Alle Freikühler sind in<br />

selbstentleerender Bauform ausgeführt<br />

und arbeiten mit 100 Prozent Wasser<br />

ohne Glykolzusatz.<br />

Hohe Energieeffizienz<br />

Noch beeindruckender als die schiere<br />

Leistung ist die Energieeffizienz der Kälteversorgung.<br />

Eine Energiesparfunktion mit<br />

hoher Wirksamkeit ist die Regelung der<br />

Kondensationstemperatur in Abhängigkeit<br />

von der Umgebungstemperatur. Diese<br />

Aufgabe übernimmt die von L&R entwickelte<br />

»Vari-Kon«-Steuerung. Sie kann bei<br />

niedrigen Außentemperaturen für einen<br />

um bis zu 40 Prozent reduzierten Energieverbrauch<br />

sorgen und gewährleistet auch<br />

bei hohen Umgebungstemperaturen eine<br />

hohe Leistungsstabilität.<br />

Drehzahlgeregelte Pumpenantriebe gehören<br />

nicht nur in großen Leistungsklassen −<br />

wie sie bei Craemer realisiert wurden − zu<br />

den sinnvollen Optionen. Das bedarfsgerechte<br />

Bereitstellen der Kälte am Ort des<br />

Verbrauchs spart auch Energie. Zugleich<br />

kann das präzise Erreichen der Zieltemperaturen<br />

und damit das exakte Temperieren<br />

des Werkzeugs die Qualität der erzeugten<br />

Produkte steigern und auch die Zykluszahl<br />

verringern.<br />

Adiabatische Freikühler<br />

Die für die Werkzeugkühlung erforderliche<br />

Kälte kann bei niedrigen bis mittleren<br />

Außentemperaturen aus der Umgebung<br />

bezogen werden – über eine Winterentlastung.<br />

Die drei Freikühler haben eine<br />

Kälteleistung von 1500 Kilowatt und können<br />

damit die gesamte Kälteerzeugung<br />

sozusagen zum Nulltarif übernehmen.<br />

Ihre leistungsstarken EC-Ventilatoren sind<br />

mit drehzahlgeregelten Lüftermotoren<br />

ausgestattet, die bedarfsgerecht geregelt<br />

werden.<br />

Eine Besonderheit der Kältetechnik sind<br />

die PAD-Kühler, die für die Temperierung<br />

des Hydraulikkreislaufs verwendet werden.<br />

Diese adiabatischen Freikühler gewährleisten<br />

bei Außentemperaturen bis 35 Grad<br />

Celsius die Kühlung aus der Umgebung −<br />

ohne Zusatzkühlung über eine weitere Kältemaschine<br />

oder ähnliches und ohne dass<br />

eine externe Energiezufuhr erforderlich ist.<br />

Bei einer Kälteleistung von 1900 Kilowatt<br />

ergibt sich dadurch eine erhebliche Energie-<br />

und Ressourceneinsparung.<br />

Die Vorteile von Freikühlern mit PAD-Systemen<br />

liegen unter anderem darin, dass das<br />

Besprühungswasser nicht in Berührung mit<br />

dem Wärmetauscher kommt, dass kaum<br />

Aerosole in die Umgebungsluft gelangen<br />

und dass die eingesetzte Wasserqualität<br />

relativ vernachlässigbar ist.<br />

Hohe Einspareffekte<br />

Die Summe dieser Maßnahmen spart bis<br />

zu 80 Prozent der Antriebsenergie, die<br />

bei einer Kälteanlage ohne diese Aus-


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Kältetechnik<br />

43<br />

Aufsicht auf die Freikühler und PAD-Kühler.<br />

stattungsmerkmale anfallen würde. Die<br />

Hauptanteile der Einspareffekte entfallen<br />

auf die gleitende Kondensationstemperaturregelung,<br />

die Winterentlastung über<br />

selbstentleerende Freikühlung und die<br />

grundsätzlich energieeffiziente Konstruktion<br />

der Kälteanlagen mit natürlichem<br />

Kältemittel.<br />

Darüber hinaus haben L&R und Craemer<br />

aber auch noch weitere Konstruktionsmerkmale<br />

verwirklicht, die zusätzlich<br />

Energie einsparen, zum Beispiel durch<br />

die Integration der Kälteanlage in andere<br />

temperaturgeführte Prozesse. So wird<br />

die Wärme, die dem Hydraulikkreislauf im<br />

Rücklauf entzogen wird, zu Heizzwecken<br />

genutzt.<br />

Natürliches Kältemittel<br />

Ein entscheidendes und keineswegs<br />

selbstverständliches Merkmal ist Propan<br />

(R290) als natürliches Kältemittel, mit dem<br />

die drei Anlagen betrieben werden. Dass<br />

die L&R-Ingenieure Propan vorschlugen,<br />

hat seinen Grund im Gesamtprofil dieses<br />

Kältemittels für die individuelle Anwendung.<br />

Zunächst weist Propan sehr gute Kennwerte<br />

in Bezug auf die Umweltauswirkungen<br />

auf. Der GWP-Wert (Global Warming Potential/Erderwärmungspotenzial)<br />

liegt bei<br />

3, der ODP-Wert (Ozone Depletion Potential/Ozonabbaupotenzial)<br />

bei 0. Das heißt:<br />

Sollte Propan in die Atmosphäre gelangen,<br />

hat das nur minimalen Einfluss auf die Erderwärmung<br />

und keinerlei Auswirkung auf<br />

den Abbau der Ozonschicht.<br />

Ebenso entscheidend ist: Im Temperaturund<br />

Leistungsbereich der Anlagentechnik<br />

von Craemer sind mit Propan hohe Leistungszahlen<br />

möglich. Ein guter GWP-Wert<br />

wird also nicht durch schlechtere Effizienz<br />

der Gesamtanlage »erkauft«. Das ist besonders<br />

wichtig bei derart großen Anlagen,<br />

bei denen schon geringe Effizienzunterschiede<br />

große Auswirkungen auf Energieverbrauch<br />

und -kosten haben. Ein weiterer<br />

Vorteil ist, dass Propan-Kälteanlagen BAFAförderfähig<br />

sind. Anwender müssen jedoch<br />

berücksichtigen, dass Propan brennbar ist.<br />

Diese Eigenschaft kann man aber zum Beispiel<br />

mithilfe einer Gaswarnanlage gut beherrschen,<br />

wie nicht zuletzt zahlreiche von<br />

L&R projektierte Kälteanlagen beweisen.<br />

Auf der steuerungstechnischen Ebene<br />

wurden auf Wunsch von Craemer ebenfalls<br />

aktuelle Technik und diverse Optionen realisiert.<br />

Der Betriebszustand der gesamten,<br />

von einer Siemens-SPS gesteuerten Anlage<br />

wird auf einem Touchpanel visualisiert.<br />

Profinet erlaubt die Integration in die IT-Infrastruktur<br />

des Anwenders, und bei Bedarf<br />

kann zum Beispiel der Service des Anlagenherstellers<br />

per Fernwartung Einblick in die<br />

Anlagensteuerung nehmen. Messsensoren<br />

ermitteln die aufgewendete Kälteleistung.<br />

2<br />

Fazit<br />

Dass sich bei der Großkältetechnik eine<br />

umsichtige Anlagenplanung ebenso rechnet<br />

wie die Entscheidung für Energiesparoptionen,<br />

zeigt die von L&R erstellte Kalkulation<br />

zur CO2-Einsparung. Im Endeffekt<br />

werden pro Jahr mehr als 1350 Tonnen<br />

CO2 weniger emittiert als bei einer konventionellen<br />

Kälteanlage dieser Größenordnung.<br />

Der jährliche Energiekostenvorteil<br />

liegt im sechsstelligen Bereich.<br />

Das Fazit von Ralf Westermann, Leiter Anlagenplanung<br />

und -beschaffung der Craemer<br />

GmbH: »Wir sind gut beraten worden.<br />

Die Vorgespräche waren angenehm und<br />

kompetent, die Montage verlief störungsfrei<br />

und beim Dichtigkeitstest hat die<br />

Anlage sehr gute Ergebnisse erzielt.« Inzwischen<br />

ist die Anlage rund um die Uhr<br />

in Betrieb und hält auch eine Reserve für<br />

mögliche Kapazitätserweiterungen bereit.<br />

Im neuen Werk von Craemer stellen drei<br />

Kältemaschinen mit einer Kälteleistung<br />

von jeweils 500 Kilowatt 12 Grad Celsius<br />

kaltes Kühlwasser für die Werkzeugkühlung<br />

bereit<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

Craemer GmbH<br />

33442 Herzebrock-Clarholz<br />

www.craemer.com


44<br />

Einwegmischer <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Entscheidender Faktor<br />

für optimierte<br />

Mischergebnisse<br />

Kunstharzmischkopf zur <strong>Verarbeitung</strong> von bis zu vier Komponenten mit einem aufgesetzten Einwegmischer (Hakenlösung).<br />

Bilder: Tartler<br />

Unter dem Motto »Mischen is possible« realisiert die deutsche Tartler Group in hauseigenen Spritzgusslinien<br />

ein breitgefächertes Sortiment an Einwegmischern für die moderne Kunstharztechnik. Schon die Standardauswahl<br />

deckt große Anwendungsbereiche der Ein- und Mehrkomponentenverarbeitung ab und eignet sich<br />

für Verfahren mit hochviskosen, gefüllten, niederviskosen und flüssigen Materialien. Die aus sortenreinem<br />

Polyoxymethylen hergestellten Mischer reduzieren zudem den Einsatz ökologisch bedenklicher Spülmittel<br />

für die Mischkopfreinigung.<br />

Autor:<br />

Michael Stöcker<br />

Redaktionsbüro Stöcker<br />

im Auftrag der<br />

Tartler GmbH<br />

64720 Michelstadt<br />

www.tartler.com<br />

Die auf die Herstellung intelligenter Prozesslösungen<br />

für die dynamische Dosierund<br />

Mischtechnik spezialisierte Tartler<br />

Group bietet nicht nur ein attraktives<br />

Programm an Maschinen und Anlagen<br />

für die Kunstharzverarbeitung, sondern<br />

darüber hinaus auch eine große Auswahl<br />

an Mischköpfen und Einwegmischern.<br />

Wo immer in der Industrie hochviskose,<br />

niederviskose und gefüllte Materialien in<br />

Ein- und Mehrkomponentenverfahren zu<br />

verarbeiten sind, stattet das Unternehmen<br />

die Anwender mit modernen All-in-one-<br />

Lösungen aus.<br />

Immer wieder zeigt sich dabei, welche<br />

hohe Relevanz der Einsatz der richtigen<br />

Einwegmischer für die bestmögliche<br />

Prozessführung und für die Qualität des<br />

Mischergebnisses hat. Aus diesem Grund<br />

legen die Entwickler bereits seit vielen<br />

Jahren großes Augenmerk auf die Realisierung<br />

innovativer und hocheffizienter<br />

Einwegmischer für die <strong>Verarbeitung</strong> von<br />

Polyurethanen, Epoxidharzen und Silikonen.<br />

Die Mischer stehen inzwischen in<br />

großer Auswahl zur Verfügung, sodass<br />

Anwender für nahezu jeden Fall der Einund<br />

Mehrkomponentenverarbeitung<br />

maßgeschneiderte Lösungen finden: einsatzfertig<br />

in der richtigen Größe, mit verfahrenstechnisch<br />

optimierter Spiralgeometrie,<br />

mit dem bestmöglich geeigneten<br />

Anschluss, bedarfsgerecht erweitert durch<br />

zusätzliche Funktionen und komplettiert<br />

mit der passenden Hülse.<br />

Ob kleine oder große Mengen pastöser,<br />

flüssiger, warmer oder heißer Materialien<br />

zu verarbeiten sind – bereits mit dem aktuellen<br />

Standardsortiment an Einwegmischern<br />

deckt Tartler fast alle relevanten<br />

Bereiche der modernen Kunstharztechnik<br />

ab. Darüber hinaus ist das Unternehmen<br />

in der Lage, auf Basis seiner Engineering-Kompetenzen<br />

und der hauseigenen<br />

Spritzgussfertigung Mischer für prozesstechnische<br />

Randgebiete, für gänzlich<br />

neue Anforderungen oder für sehr spezielle<br />

Kundenanforderungen zu realisieren.<br />

Dynamisch mit<br />

überwachter Drehzahl<br />

Um sein stetig wachsendes Mischerangebot<br />

transparent darzustellen, hat das Unternehmen<br />

seine aktuelle Auswahl in drei<br />

Hauptgruppen gegliedert. Dabei nehmen<br />

Einwegmischer, die sich am Antriebshaken<br />

des Mischkopfs einhängen lassen und<br />

durch die von hieraus in Gang gesetzte<br />

Rotation das dynamische Mischen ermöglichen,<br />

den größten Raum ein. Dieses besonders<br />

hochwertige Mischprinzip, bei<br />

dem das Material durch die Rotation der<br />

Mischspirale in den letzten Zentimetern<br />

vor dem Ausstoß eine schnelle und sehr<br />

homogene Durchmischung erfährt, wurde<br />

vor über drei Jahrzehnten von Tartler<br />

erfunden und setzte einen qualitativen<br />

Maßstab in der Kunstharzverarbeitung.<br />

Die für das dynamische Mischen ausgelegten<br />

Mischer fertigt das Unternehmen<br />

in zahlreichen Breiten und Längen sowie<br />

mit verschiedenen Spiralgeometrien mit<br />

4, 8, 12 oder 22 Mischsegmenten. Außerdem<br />

stehen Varianten mit zusätzlichen<br />

Funktionselementen zur Verfügung: Mit<br />

Abstreifer für Materialien, die zur Bildung<br />

von Agglomerat neigen, mit Kegel zum<br />

raschen Verschluss des Mischerauslasses


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Einwegmischer<br />

45<br />

Lösung für bis zu drei Komponenten<br />

und großer Ausstoßleistung:<br />

Mischkopf mit selbstschneidendem<br />

Anschluss. Der Einwegmischer<br />

befindet sich hier in einem<br />

Berstrohr.<br />

nach jedem Schussende oder mit integriertem<br />

Impulsgeber zur automatischen<br />

Drehzahlüberwachung. Zu dieser Gruppe<br />

der Einwegmischer gehören des Weiteren<br />

spezielle Typen zur <strong>Verarbeitung</strong> von bis<br />

zu 200 Grad Celsius heißen Materialien<br />

sowie Sonderausführungen für die Kombination<br />

mit den Mischköpfen »LC6« und<br />

»LC7« im kompakten, wartungsfreundlichen<br />

Design.<br />

Mischköpfe mit selbstschneidendem<br />

Anschluss<br />

Die zweite große Gruppe bilden Einwegmischer<br />

für die Anwendung mit Mischköpfen,<br />

die über selbstschneidende Anschlüsse<br />

verfügen. Das bedeutet: Die<br />

Mischspirale muss nicht in einen Haken<br />

eingehängt werden, sondern dreht sich<br />

selbst auf einen Gewindedorn auf, der<br />

die mechanische Verbindung zum Antrieb<br />

des Mischkopfs herstellt. Auch hiermit<br />

lässt sich das dynamische Mischen umsetzen.<br />

Die Einwegmischer mit den selbstschneidenden<br />

Anschlüssen liegen in den<br />

gleichen Durchmessern und Spiralgeometrien<br />

vor wie die Hakenlösungen und<br />

sind ebenfalls mit Impulsgebern für die<br />

Drehzahlüberwachung lieferbar. Neben<br />

der erhöhten Prozesssicherheit bietet der<br />

selbstschneidende Mischeranschluss die<br />

Möglichkeit, den Mischerwechsel vollautomatisiert<br />

ausführen zu lassen.<br />

In die dritte Gruppe hat Tartler sein Angebot<br />

an Einwegmischern für die statische<br />

Vermischung zusammengefasst. Anwender<br />

wählen hier zwischen unterschiedlich<br />

großen Varianten mit 18, 23, 24 und 32<br />

Segmenten und können auch – etwa als<br />

Schlauchmischer – beliebig viele Mischer<br />

einsetzen. Abgestimmt auf alle Mischertypen<br />

gibt es zudem die obligatorischen<br />

Hülsen, die zusätzlich verschiedene Funktionselemente<br />

aufweisen können. So gibt<br />

es etwa Hülsen mit einem Reduziereinsatz<br />

aus Aluminium zur Erhöhung des Staudrucks,<br />

mit einer Tülle zum Schlauchanschluss<br />

oder mit einem übergestülpten<br />

Berstrohr für ein erhöhtes Niveau der Betriebs-<br />

und Arbeitssicherheit.<br />

Vermeidung umweltbelastender<br />

Reinigungsmittel<br />

Durch die systematische Verwendung von<br />

Einwegmischern lässt sich der Verbrauch<br />

von umweltbelastenden Reinigungsmitteln<br />

zur Spülung der Mischköpfe auf<br />

ein Minimum herunterfahren. Denn die<br />

Durchmischung des Materials ist in diesem<br />

Fall in den Einwegmischer verlagert<br />

und erfolgt erst unmittelbar vor dem Materialaustritt.<br />

Kommen angetriebene Einwegmischer<br />

zum Einsatz, so profitieren<br />

Anwender zusätzlich von besseren Mischergebnissen<br />

ohne Mischfehler beim Applikationsstart.<br />

Zudem werden optimierte<br />

Mischergebnisse durch die variable Drehzahlregelung<br />

begünstigt − selbst bei speziellen<br />

Materialien mit sehr unterschiedlichen<br />

Eigenschaften.<br />

Auf die Fragen, welcher Grundtyp und<br />

welche Variante eines Einwegmischers<br />

am besten zu welchen Mischköpfen passt<br />

und für welche konkreten Anwendungen<br />

am besten geeignet ist, erhalten Anwender<br />

und Anlagenbetreiber auf der aktuellen<br />

Website von Tartler erste Antworten.<br />

Für alle Details rund um den konkreten<br />

Einsatzfall steht im Anschluss das qualifizierte<br />

Personal des Unternehmens zur<br />

Verfügung.<br />

2<br />

Tartler fertigt in eigenen Spritzgusslinien für nahezu<br />

jedes Szenario der Ein- und Mehrkomponentenverarbeitung<br />

den passenden Einwegmischer.


46<br />

Zerspanungswerkzeuge <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Auch für schwierige Arbeitsgänge wie dem Tieflochbohren zum Anlegen von Temperierkanälen gibt es passende Werkzeuglösungen.<br />

Bilder: Walter AG<br />

Prozesssicherheit fängt beim Werkzeug an<br />

Die Spritzgießtechnik hat in den letzten Jahren extreme Entwicklungen gemacht: Heute können selbst enorm<br />

komplexe Formen schnell und in hohen Stückzahlen produziert werden, die vor Jahren noch undenkbar waren.<br />

Ohne den Einzug von Bearbeitungstechniken, die lange für den Werkzeug- und Formenbau unüblich<br />

waren, wäre das kaum möglich.<br />

Autor:<br />

Christian Hämmerle<br />

Component Manager Formen- und Werkzeugbau<br />

Walter AG<br />

72072 Tübingen<br />

www.walter-tools.com<br />

Zerspanende Prozesse gehören heute<br />

zum Standard, gerade bei der Herstellung<br />

von Werkzeugen mit komplexen Formen,<br />

für das Setzen von Gewinden oder das<br />

Einbringen von Kanälen und Bohrungen.<br />

Auch bei den <strong>Kunststoff</strong>en, die heute im<br />

Spritzgießverfahren in Form gebracht<br />

werden, hat sich viel getan: Mittlerweile<br />

können selbst stark abrasive Materialien<br />

wie glasfaserverstärkte <strong>Kunststoff</strong>e (GFK)<br />

oder sehr korrosive PVC-Sorten spritzgegossen<br />

werden.<br />

Für den Werkzeug- und Formenbau ergeben<br />

sich durch den Erfolg des Spritzgießverfahrens<br />

viele neue Möglichkeiten<br />

und Geschäftsfelder. Mit der Komplexität<br />

der Prozesse steigen aber auch deren<br />

Risiken, und auch ihre Wirtschaftlichkeit<br />

muss kritisch in den Blick genommen werden.<br />

Viele Unternehmen aus der Branche<br />

haben hier mit Walter bereits gute Erfahrungen<br />

gemacht. Der Zerspanungsspezialist<br />

aus Tübingen deckt mit seinem<br />

Portfolio das Anwendungsspektrum des<br />

Werkzeug- und Formenbaus fast vollständig<br />

ab: Neben universell einsetzbaren<br />

Wendeschneidplattenfräsern bietet das<br />

Unternehmen auch spezielle Lösungen<br />

an, zum Beispiel für das Tieflochbohren<br />

optimierte Vollhartmetallbohrer, VHM-<br />

Fräser und -Gewindebohrer für die<br />

Bearbeitung von Halbzeugen<br />

aus gehärteten Stählen (ISO H)<br />

sowie Lösungen zur Vibrationsdämpfung<br />

und ‐kontrolle.<br />

Gehärtete Halbzeuge<br />

auf Endkontur fräsen<br />

Formeinsätze müssen meist widerstandsfähig<br />

und verschleißfest sein<br />

und werden deswegen bevorzugt<br />

aus gehärtetem Stahl (ISO H) mit<br />

Durch eine geringe Schnitttiefe und hohe Zahnvorschübe<br />

erreicht der Hochvorschubfräser »Xtratec XT M5008« ein<br />

sehr hohes Zerspanungsvolumen.<br />

HRC-Werten zwischen 53 bis 65 gefertigt.<br />

Besonders wirtschaftlich erfolgt die Bearbeitung,<br />

wenn das Halbzeug in nur einem<br />

Bearbeitungsgang einschließlich aller Vertiefungen<br />

in die Endkontur gefräst wird.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong> Zerspanungswerkzeuge 47<br />

Mit dem VHM-Fräser »MC388 Advance« (o.) lassen sich beim Fräsen von Halbzeugen in die Endkontur hohe Abtragsraten erzielen. Besonderes Merkmal des<br />

Bohrers »DC 170 Supreme« (u.): Die hohe Hitzefestigkeit des Substrats und der Beschichtung ermöglichen eine sehr hohe Temperaturaufnahme.<br />

Mit dem VHM-Fräser »MC388 Advance«<br />

von Walter lassen sich beim Schruppen<br />

mit langen Auskragungen außerdem sehr<br />

hohe Abtragsraten erzielen. Seine speziellen<br />

Eigenschaften machen den Hochleistungsfräser<br />

zur Hartbearbeitung vor allem<br />

für Anwender mit mittleren Losgrößen und<br />

gehobenem Qualitätsanspruch zur besonders<br />

geeigneten Lösung, um prozesssicher<br />

und wirtschaftlich zu arbeiten.<br />

Tiefe Kavitäten<br />

vibrationsarm fräsen<br />

Komplett verhindern lässt sich das Entstehen<br />

von Vibrationen gerade beim Fräsen<br />

tiefer Kavitäten nicht. Beim Eintauchen ins<br />

Material wirken nicht nur die gewünschten<br />

axialen Kräfte auf das Werkzeug ein. Es<br />

entstehen auch radiale Kräfte, die je nach<br />

Einstellwinkel sehr hoch sein können. Sie<br />

drücken das Fräswerkzeug von der Kontur<br />

weg, sodass es aus dem Schnitt tritt. Es beginnt<br />

zu vibrieren.<br />

Lassen die Rahmenbedingungen es zu,<br />

sollte man daher einen Fräser mit geringerem<br />

Einstellwinkel wählen. Zahlreiche<br />

Unternehmen aus dem Werkzeug- und<br />

Formenbau setzen für das Schruppen<br />

tiefer Kavitäten daher auf den Hochvorschubfräser<br />

»Xtratec XT M5008«. Durch die<br />

Kombination von geringer Schnitttiefe und<br />

hohen Zahnvorschüben erreicht der Fräser<br />

ein sehr hohes Zerspanungsvolumen. Bei<br />

seinem niedrigen Einstellwinkel von zehn<br />

Grad dominieren die axialen Schnittkräfte,<br />

welche für einen stabilen Prozess sorgen.<br />

Walter bietet für den Fräser ein umfassendes<br />

Sortiment an Wendeschneidplatten<br />

für alle Werkstoffgruppen an, mit denen<br />

der Werkzeug- und Formenbau typischerweise<br />

arbeitet: ISO P und ISO H sowie ISO K<br />

und ISO S. Stabile Schneidkanten mit leicht<br />

schneidenden Geometrien sowie die neuartigen<br />

»Tigertec«-Schneidstoffe ermöglichen<br />

die Bearbeitung mit hohen Schnittdaten<br />

und eine hohe Standzeit<br />

dungsfällen der Bohrer »DC 170 Supreme«<br />

als Pilotierbohrer sowie als Tieflochbohrwerkzeug<br />

bis 30xDC bewährt. Sein außergewöhnliches<br />

Führungsfasendesign stellt<br />

die Hartmetallmasse direkt hinter der<br />

Schneidecke bereit − also da, wo die meiste<br />

Schnittkraft und die höchste Temperatur<br />

auftreten. Die Stabilität des Bohrers wird<br />

so genau an der Stelle erhöht, die für die<br />

Produktivität sorgt. Selbst bei schrägem<br />

Austritt oder bei Querbohrungen, wenn<br />

besonders hohe mechanische Belastungen<br />

auf den Bohrer einwirken, läuft das Werkzeug<br />

sicher. Die radial angelegten Führungsfasen<br />

leiten die Zerspanungstemperatur<br />

in den Span ab.<br />

Hinzu kommt die hohe Hitzefestigkeit des<br />

Bohrersubstrats und der Beschichtung: Das<br />

Hartmetall kann mehr Temperatur aufnehmen<br />

als herkömmliche Bohrer, die Ti-<br />

AIN/AICrN-Beschichtung (Sorte »WJ30EJ«)<br />

erhöht die Warmhärte des Bohrers noch<br />

einmal. Die spezielle Führungsfasenorientierung<br />

hält den Bohrer kontinuierlich auf<br />

Linie und reduziert so die Schwingungen<br />

auf ein Mindestmaß. Das Ergebnis sind<br />

Bohrlöcher von sehr hoher Maßhaltigkeit<br />

und Oberflächenqualität, die sich deutlich<br />

von dem unterscheiden, was mit konventionellen<br />

Verfahren in derselben Zeit erreichbar<br />

ist.<br />

Die Anschlussverbinder, mit denen die<br />

Temperierkanäle mit der Maschine verbunden<br />

werden, müssen oft in denselben<br />

gehärteten Werkstoff eingebracht werden.<br />

Hohe Prozesssicherheit und Standmenge<br />

ermöglicht der orbitale Bohrgewindefräser<br />

»TC685 Supreme«: Kernloch und Gewinde<br />

sowie gegebenenfalls auch die Fase<br />

werden in einem Arbeitsgang erzeugt. Die<br />

stirnseitige Fräsgeometrie erzeugt stabilisierende<br />

Kräfte in axialer Richtung. Das<br />

verbessert nicht nur die Stabilität beim Fräsen,<br />

sondern verringert auch die Abdrängung<br />

und dadurch die Notwendigkeit von<br />

Radiuskorrekturen. Am Werkzeug macht<br />

sich zudem deutlich langsamer Verschleiß<br />

bemerkbar. Der 15-Grad-Drallwinkel und<br />

Innenkühlung ab M6 gewährleisten einen<br />

sicheren Spantransport. Auch zähere Stähle<br />

und tiefe Gewinde können damit prozesssicher<br />

bearbeitet werden.<br />

2<br />

Temperierkanäle und Innengewinde<br />

stressfrei fertigen<br />

Einer der schwierigsten Arbeitsgänge bei<br />

der Herstellung von Spritzgießformen ist<br />

das Tieflochbohren zum Anlegen der Temperierkanäle.<br />

Hier hat sich in vielen Anwen-<br />

Der 15-Grad-Drallwinkel des Bohrgewindefräsers »TC685 Supreme« gewährleistet einen sicheren<br />

Spantransport.


48<br />

Metallseparatoren <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Dank Allmetallabscheider kommen die Libellen ohne Metallverunreinigungen aus der Spritzgießmaschine.<br />

Bilder: Mesutronic<br />

Erhöhung der Prozesssicherheit<br />

beim Spritzgießen<br />

Autor:<br />

Georg Hübner<br />

Teamleiter Marketing<br />

Mesutronic GmbH<br />

94259 Kirchberg im Wald<br />

www.mesutronic.de<br />

Die Geschichte von Sola beginnt 1949 mit<br />

Ing. Guido Scheyer und seinen Kollegen<br />

Sottopietra und Latzel, aus deren Nachnamen<br />

sich der Firmenname zusammensetzt.<br />

Im Dachgeschoss eines Wohnhauses<br />

werden die ersten Wasserwagen gefertigt.<br />

In der Gründungszeit ist noch Holz das Material<br />

der Wahl, wie auch in vielen anderen<br />

Bereichen. Bereits 1957 wurde jedoch zur<br />

Verbesserung der Messgenauigkeit Aluminium<br />

als Ausgangsprodukt verwendet. Der<br />

Hersteller von Mess- und Markierwerkzeugen<br />

stieg dann ein Jahr später in die <strong>Kunststoff</strong>fertigung<br />

ein − zunächst mit einer mechanischen<br />

Spritzgießmaschine, die noch<br />

heute im Eingangsbereich der Fertigungshalle<br />

des <strong>Kunststoff</strong>werks zu besichtigen<br />

ist. 1969 startete die Produktion im neuen<br />

Werk am heutigen Hauptsitz im österreichischen<br />

Götzis. Hier beginnt auch die Ära<br />

der Acrylglas-Libelle, deren Verschluss mit<br />

Ultraschall erfolgt.<br />

Präzision ist ein Schlüsselkriterium für die profitable Herstellung von<br />

leistungsfähigen <strong>Kunststoff</strong>teilen. Bei der Sola-Messwerkzeuge GmbH<br />

helfen leistungsfähige Metallseparatoren von Mesutronic zuverlässig<br />

dabei, Einflüsse auf die Produkt- und Prozessqualität zu vermeiden.<br />

Die Produktpalette wurde in den folgenden<br />

Jahren um viele Präzisionswerkzeuge<br />

wie Rollbandmaße, Meterstäbe oder auch<br />

Lasermessgeräte erweitert. Dementsprechend<br />

stieg auch der Umfang der <strong>Kunststoff</strong>produktion.<br />

Ergänzt wurde dieser<br />

steigende Eigenbedarf durch einen hohen<br />

Anteil an Fremdfertigung, beispielsweise<br />

hochwertige Beschläge für Gartenmöbel.<br />

Hierzu wurde die Fertigung im Jahr 2003<br />

in ein eigenes Gebäude ausgelagert, dem<br />

heutigen Werk 3.<br />

Insgesamt 45 Spritzgießmaschinen von 50<br />

bis 300 Tonnen Schließkraft verarbeiten in<br />

diesem Werk jährlich über 2500 Tonnen<br />

<strong>Kunststoff</strong>e. »Steigende Produktionszahlen<br />

und der Wille zur Optimierung haben<br />

uns die letzten Jahre konstant auf Trab gehalten.<br />

Die Verminderung von Ausschuss<br />

und hohe Standzeiten verbessern sowohl<br />

die Wirtschaftlichkeit als auch die Nachhaltigkeit<br />

unserer Produkte«, so Guido<br />

Timmermans, Bereichsleiter <strong>Kunststoff</strong>fertigung.<br />

Damit beschreitet Sola weiter den<br />

vor vielen Jahren mit der ersten hölzernen<br />

Wasserwaage eingeschlagenen Weg, mit<br />

kompromissloser Präzision und Zuverlässigkeit<br />

langfristigen Erfolg zu schaffen.<br />

Einflüsse von innen und außen<br />

Die Herstellung von <strong>Kunststoff</strong>teilen im<br />

Spritzgießverfahren ist verschiedenen Einflüssen<br />

ausgesetzt. Diese haben, abhängig<br />

von der Art des herzustellenden Teils,<br />

stärkere oder schwächere Auswirkungen<br />

auf die Qualität und die Wirtschaftlichkeit.<br />

Fremdkörpereintrag ist unter Umständen<br />

sowohl für den Spritzgießprozess als auch<br />

für das fertige Teil ein großes Problem. Gerade<br />

metallische Fremdkörper stellen hier<br />

einen relevanten Anteil an möglichen Verunreinigungen<br />

dar.<br />

Von außen werden Metallverunreinigungen<br />

über die Rohstoffe eingetragen. Dies<br />

kann über Rezyklate, aber auch über Neuware<br />

oder Masterbatches erfolgen. Metalle<br />

kommen hier als Einschlüsse oder<br />

auch als lose Teile in Verpackungseinheiten<br />

oder Tanklastern vor. Auch die eigene<br />

Produktionsumgebung kann durch Montage-<br />

und Wartungsarbeiten, hauseigene


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Metallseparatoren<br />

49<br />

Insgesamt schützen 13 Metallseparatoren die Produktion bei Sola vor Metallverunreinigungen im<br />

Material<br />

Zerkleinerungsanlagen oder schlichte Unaufmerksamkeiten<br />

für das Einbringen von<br />

Metallteilen sorgen. Späne, Kabeladern<br />

oder Beilagscheiben sind typische Beispiele<br />

solcher Fremdkörper.<br />

Gelangen diese Teile in die Plastifizierungseinheit,<br />

können sie diverse Probleme<br />

verursachen. Am offensichtlichsten ist<br />

eine Verstopfung der Verschlussdüse oder<br />

bei größeren Teilen sogar eine Beschädigung<br />

der Schnecke. Dies verursacht in der<br />

Folge meist längere Wartungsarbeiten<br />

und Maschinenstopps, bei Sola je nach<br />

verarbeitetem Material mehrmals pro Woche<br />

und Anlage.<br />

Weniger beachtet, aber dennoch problematisch<br />

ist der Einfluss von Metallen im<br />

Schmelzverfahren. Fremdstoffe beeinflussen<br />

den Ablauf der Plastifizierung und<br />

können so speziell bei sensiblen Formteilen<br />

Qualitätsprobleme auslösen. Zuletzt<br />

sind natürlich unsichtbar eingeschlossene<br />

Metallpartikel eine Gefahr für die strukturelle<br />

Integrität der fertigen Teile.<br />

Verringerung der Risiken<br />

Bei der Entwicklung ihrer Strategie zur Risikominimierung<br />

sollten für Sola Einträge<br />

von außen auf ein Minimum beschränkt<br />

werden. Dies wurde im Zuge der Auswahl<br />

qualitativ hochwertiger Zulieferer<br />

mit entsprechenden Kapazitäten in der<br />

Metallerkennung erledigt. Regelmäßige<br />

Schulungen für das Personal an den<br />

Spritzgießmaschinen, der Werkstechnik<br />

sowie für Fremdfirmen sind ein weiterer<br />

Baustein, um das Aufkommen von<br />

Fremdkörpern zu verringern.<br />

Trotz dieser Maßnahmen war jedoch<br />

immer noch nicht die Prozessqualität erreicht,<br />

die ein Hersteller präziser Messtechnik<br />

anstrebt. Eine finale Sicherungsmaßnahme<br />

am Maschineneinlauf musste<br />

gefunden werden. An dieser Einbauposition<br />

gibt es zwei weitverbreitete Möglichkeiten<br />

zur Materialkontrolle. Zum einen<br />

sind dies Magnete in verschiedenen<br />

Ausführungen. Diese haben jedoch den<br />

Nachteil, nur magnetische Metalle von<br />

der Anlage abzuhalten. Im Schwerpunkt<br />

bedeutet dies Eisen sowie manche Arten<br />

von verformten Edelstählen. Um jedoch<br />

sicher alle Metallarten automatisch aus<br />

dem Materialstrom auszutragen, bietet<br />

sich als Lösung der elektronische Metallseparator<br />

an.<br />

Eine Option für Metallfreiheit<br />

Allmetallabscheider für den Maschineneinzug<br />

sind von verschiedenen Herstellern<br />

verfügbar. Sie funktionieren nach<br />

dem sogenannten Balanced-Coil-Prinzip.<br />

Nach Testinstallationen fiel die Entscheidung<br />

auf den Abscheider »Plastron 05 K«<br />

von Mesutronic. Der kompakte Metallseparator<br />

konnte speziell in den Bereichen<br />

Erkennungsgenauigkeit und Zuverlässigkeit<br />

überzeugen. Außerdem beeindruckten<br />

die Mitarbeitenden von Mesutronic<br />

bei der Servicequalität in den Phasen<br />

Projektierung, Installation und Inbetriebnahme.<br />

»Nach dem Einbau des Testgeräts<br />

von Mesutronic konnten wir unsere<br />

Maschinenstillstände nochmals deutlich<br />

senken. Damit war die finale Entscheidung,<br />

die relevantesten Anlagen mit Metallseparatoren<br />

auszustatten, gefallen«,<br />

so Michel Gorga von der Werkstechnik<br />

bei Sola.<br />

Aktuell schützen 13 Metallseparatoren<br />

die vulnerabelsten Spritzgießmaschinen.<br />

Neben der werkzeuglosen Zerlegbarkeit<br />

der Ausscheideeinheit bei Material- oder<br />

Farbwechsel bieten die Geräte eine sehr<br />

hohe Erkennungsgenauigkeit. Selbst feine<br />

Späne oder Drahtstücke aus Edelstahl,<br />

Kupfer oder Aluminium werden sicher<br />

erkannt und mit minimalem Materialverlust<br />

ausgetragen.<br />

2<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

Sola-Messwerkzeuge GmbH<br />

6840 Götzis<br />

www.sola.at<br />

Blick in die Spritzgießfertigung bei Sola.


50<br />

Werkzeug- und Formenbau<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Dank seines umfassenden Know-hows ist das Metall bearbeitende Unternehmen ein zuverlässiger<br />

Partner für den Werkzeug- und Formenbau.<br />

Bilder: martingold.at<br />

Verlässliche Experten<br />

Mit hochwertiger Frästechnik reüssiert die DA-Dunajski am österreichischen<br />

Markt – insbesondere bei sehr anspruchsvollen Werkstücken.<br />

Um dabei das Optimum zum Standard zu machen, setzt das Unternehmen<br />

auf Fräswerkzeuge von Boehlerit. So erreicht das Unternehmen<br />

bestmögliche Qualität, Performance und Prozesssicherheit.<br />

Hochwertiger Formenbau<br />

Die Kunden des in Oberndorf bei Schwanenstadt<br />

angesiedelten Unternehmens<br />

kommen aus unterschiedlichen Branchen,<br />

vornehmlich aus der österreichischen<br />

Automobilzulieferindustrie, aber auch<br />

aus der <strong>Kunststoff</strong>-, Haushaltsartikel-,<br />

Luftfahrt- und Metallindustrie sowie der<br />

Medizintechnik. Die aktuell zehn Mitarbeitenden<br />

sorgen dabei für die geforderte<br />

sehr hohe Qualität. Adam Dunajski:<br />

»Wenn wir etwas ausliefern, kann sich der<br />

Kunde darauf verlassen, dass alles passt:<br />

Material, Maßhaltigkeit, Oberflächenqualität.«<br />

Die erzeugten Formen und Formkomponenten<br />

bestehen hauptsächlich aus<br />

unterschiedlichen Stählen und werden<br />

gefräst und geschliffen sowie bei einem<br />

Partnerunternehmen draht- und senkerodiert.<br />

Daneben spielt Bohren und Gewinden<br />

eine Rolle, hingegen findet sich keine<br />

Drehmaschine in den Firmenhallen. DA-<br />

Dunajski misst einer bestmöglichen Oberflächenqualität<br />

sehr hohe Augenmerk bei<br />

– ein besonders wichtiges Kriterium im<br />

Formenbau. Ebenso typisch ist, dass die<br />

Stückzahl selten eine Zahl größer als eins<br />

erreicht. Auch bei den Abmessungen der<br />

Werkstücke dominiert Flexibilität: Diese<br />

beginnen bei wenigen Millimetern und<br />

enden bei 2,5 Metern.<br />

Autor:<br />

Ing. Martin Gold<br />

Freier Journalist<br />

im Auftrag der<br />

Boehlerit GmbH & Co. KG<br />

8605 Kapfenberg/Österreich<br />

www.boehlerit.com<br />

Werkzeuge aus dem breiten Boehlerit-Fräsprogramm<br />

arbeiten mit hoher Performance und<br />

Verlässlichkeit.<br />

Wer Werkstücke benötigt, die nur mit sehr<br />

anspruchsvoller Frästechnik hergestellt<br />

werden können, ist bei der DA-Dunajski<br />

GmbH gut aufgehoben. Zwar wurde das<br />

Unternehmen 1992 als Handelshaus gegründet,<br />

doch erkannte Firmeninhaber<br />

Adam Dunajski recht rasch das eigentliche<br />

Potenzial seines Unternehmens und<br />

seiner Mitarbeitenden. Deshalb erfolgte<br />

im Jahr 2000 die Spezialisierung auf den<br />

Werkzeug- und Formenbau. »Wir haben<br />

von Anfang an Aufträge für Komponenten<br />

bekommen, die andere Lohnfertiger nicht<br />

herstellen konnten«, umreißt er das noch<br />

heute gültige Kerngeschäft. 2003 investierte<br />

er daher in die erste 5-Achs-Fräsmaschine,<br />

weitere folgten parallel zum stetig<br />

steigenden Auftragsvolumen.<br />

Daneben entwickelte sich natürlich das<br />

Know-how seines kleinen, aber feinen<br />

Fräsexpertenteams. »Mit jeder Aufgabe,<br />

die uns unsere Kunden stellten, wuchsen<br />

wir. Heute sind wir für viele Unternehmen<br />

Ansprechpartner, wenn es um absolute<br />

Präzision, hohes Maß an Kompetenz, langjährige<br />

Fertigungserfahrung und modernste<br />

technologische Ausstattung geht«, erläutert<br />

Dunajski. Untermauert wird dieser<br />

Grundsatz durch die letzte Erweiterung<br />

im Maschinenpark: einer 5-Achs-Hochgeschwindigkeitsfräsmaschine<br />

der Marke<br />

Röders.<br />

Vertrauen ins Werkzeug<br />

Bemerkenswert ist: Egal, ob größtes oder<br />

kleinstes Werkstück, es wird grundsätzlich<br />

gefräst, und bei dieser Kerntechnologie<br />

können und wollen die Oberösterreicher<br />

keine Kompromisse eingehen. »Wir hatten<br />

Produkte verschiedener Werkzeughersteller<br />

im Einsatz, sind jedoch vor gut<br />

zehn Jahren bei Boehlerit gelandet«, berichtet<br />

Fertigungsleiter Roland Steinhuber.<br />

Der endgültige Durchbruch gelang<br />

schließlich mit der Einführung des neuen<br />

Fräsprogramms der Werkzeugexperten<br />

aus dem steirischen Kapfenberg.<br />

»Gleich zu Beginn stellten wir einige Fräser<br />

zum Testen bereit«, erinnert sich Markus<br />

Bittermann, Vertrieb Boehlerit, »und diese<br />

fanden sofort großen Anklang.« Steinhuber<br />

ergänzt: »Dazu kam die hervorragende<br />

persönliche Betreuung. Diese half, schnell<br />

Vertrauen in das Werkzeug zu erlangen.«<br />

Das bestätigt sich in der täglichen Praxis,<br />

etwa mit den neuen Fräsern »Betatec 90P<br />

Feed«: »Insbesondere beim Bearbeiten<br />

hochvergüteter Stähle ist dieser Fräser<br />

in Sachen Standzeit anderen weit überlegen«,<br />

so der Fertigungsleiter. Aber das<br />

ist nur ein Beispiel. Denn die Fräsoperationen<br />

sind durch die Bank anspruchsvoll<br />

und das Werkzeug muss diesem Anspruch<br />

gerecht werden. »Dazu trägt unter ande-


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Werkzeug- und Formenbau<br />

51<br />

Der Werkzeugausgabeschrank sorgt für eine wirtschaftliche Verfügbarkeit<br />

der Werkzeuge.<br />

V. l.: Adam Dunajski, geschäftsführender Gesellschafter;<br />

Roland Steinhuber, Fertigungsleiter, und Markus Bittermann,<br />

Vertrieb Boehlerit.<br />

rem die breite Sortenvielfalt bei, die wir<br />

unseren Kunden anbieten«, erläutert Bittermann.<br />

Für DA-Dunajski – und auch viele<br />

weitere Kunden – sei es wichtig, einen<br />

Bearbeitungsprozess starten zu können<br />

Neue Kolbenstangenpressanlage<br />

Boehlerit investierte in den letzten Jahren<br />

verstärkt in die Presstechnologie<br />

von Hartmetall, zuletzt laut Unternehmensangabe<br />

in eine der weltweit modernsten<br />

Kolbenstrangpressanlagen<br />

für die ressourcenschonende Fertigung<br />

von komplexen Profilen und Stäben in<br />

sehr hoher Qualität und Präzision. Das<br />

Unternehmen hebt hier besonders<br />

die hochpräzise Regelung der Kolbenstrangpresse<br />

hervor. Der Presszylinder<br />

wird mit einer konstanten Pressgeschwindigkeit<br />

von ±0,001 mm/s bewegt.<br />

Dies gewährleistet, dass auch<br />

sehr kleine Stäbe mit gleichbleibender<br />

Geschwindigkeit ausgepresst werden<br />

Die neue<br />

Kolbenstrangpressanlage.<br />

Bild: Boehlerit<br />

und während des Ablaufs nicht neben der<br />

Maschine stehen zu müssen. »Diese Verlässlichkeit<br />

unserer Werkzeuge bieten wir<br />

dank unseres breiten Angebots für eine<br />

große Werkstoffvielfalt.«<br />

können − ein entscheidendes Kriterium,<br />

um zum Beispiel eine konstante<br />

Steigung für Hartmetallbohrer mit verdrallten<br />

Kühlkanälen zu produzieren.<br />

Einen positiven Einfluss hat die neue<br />

Strangpresse auch auf den vorgelagerten<br />

Prozess bei der Aufbereitung der<br />

plastischen Knetmasse (Feedstock) und<br />

auf die nachgelagerte Abfolge des Sinterns<br />

mit weniger Streuung und noch<br />

besserer Maßhaltigkeit bei den Boehlerit-Produkten.<br />

Statt Produktlängen von<br />

500 Millimetern produziert die neue<br />

Anlage präzise Längen bis zu 1100 Millimeter,<br />

und der Energiebedarf ist von<br />

20 kWh auf 2 kWh gesunken.<br />

Damit immer sämtliche benötigten Werkzeuge<br />

verfügbar sind, wurde in den Produktionshallen<br />

ein Werkzeugausgabeschrank<br />

installiert. »So kann nie etwas<br />

fehlen, selbst am Wochenende ist alles<br />

verfügbar«, freut sich Steinhuber. Daneben<br />

trägt der regelmäßig befüllte »eboy«<br />

zur ohnehin schon hohen Wirtschaftlichkeit<br />

bei, denn bezahlt werden müssen nur<br />

die entnommenen Werkzeuge. Zudem<br />

entfällt die für eine Bevorratung nötige<br />

Vorfinanzierung. Darüber hinaus optimiert<br />

der Boehlerit-Nachschleifservice die<br />

Kosten, insbesondere bei großen und in<br />

der Anschaffung teuren Werkzeugen.<br />

Fit für die Zukunft<br />

Ein weiterer Aspekt der guten Zusammenarbeit<br />

spiegelt sich im Einsatz von<br />

TiroTool-Werkzeugen auf der Röders-<br />

Hochgeschwindigkeitsfräsmaschine wider.<br />

Das Boehlerit-Partnerunternehmen<br />

ist mit seinen Diamantwerkzeugen für<br />

sehr hohe Qualitätsansprüche bekannt.<br />

»Bei uns kommen diese Werkzeuge beim<br />

Hochpräzisions-Feinstfräsen mit maximaler<br />

Oberflächengüte zum Einsatz – selbst<br />

bei schwierigen Materialien«, so Roland<br />

Steinhuber, der damit noch einmal die<br />

Breite der Möglichkeiten betont. »Und<br />

wenn es einmal wirklich schwierig ist und<br />

Standardwerkzeuge – insbesondere hinsichtlich<br />

der Schaft- bzw. Schneidenlänge<br />

– nicht mehr reichen, unterstützt uns<br />

Boehlerit mit wirtschaftlichen Sonderlösungen.«<br />

Auch für diese Herausforderung<br />

sind die Werkzeugexperten aus Kapfenberg<br />

dank ihrer Flexibilität, ihres Knowhows<br />

und ihrer Kundenorientierung gut<br />

gerüstet.<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

DA-Dunajski GmbH<br />

4690 Oberndorf/Österreich<br />

www.dunajski.eu<br />

2


52<br />

Normalien <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Vollsortimenter für den Formenbau<br />

Mit Verschlussstopfen, Multikupplungssystem<br />

und mechanischem Endschalter wird<br />

das Portfolio für den modernen Formenbau<br />

erweitert.<br />

Bilder: Hasco<br />

Als Vollsortimenter mit einem Portfolio von mehr als 100.000 Produkten<br />

liefert Hasco alles aus einer Hand für den modernen Formenbau.<br />

Neben vielen Neu- und Weiterentwicklungen steht in diesem Jahr auch<br />

das Thema Digitalisierung im Mittelpunkt.<br />

Ergänzend zum Standard-Multikupplungssystem<br />

bietet der Normalienspezialist die<br />

Systeme »USA (ZI)« und »French (FRA)« als<br />

offene oder auch geschlossene Ausführungen<br />

mit Ventil sowie das leckagearme<br />

Multikupplungssystem als »HAT«-Variante<br />

mit planabdichtenden Stirnflächen an.<br />

Die neuen Verschlussstopfen »Z9425/…/<br />

VA« aus Edelstahl zum Verschließen von<br />

Temperierbohrungen und zum Umlenken<br />

innerhalb des Temperiersystems sowie<br />

die Verschlussschrauben »Z9410/…« mit<br />

speziellem FKM-O-Ring und die Edelstahlvarianten<br />

»Z9410HT/…/VA« mit Hochtemperatur-FKM-O-Ring<br />

runden das Temperierprogramm<br />

ab.<br />

Das Auswerferportfolio mit rund 600 zusätzlichen<br />

Ausführungen bietet eine sehr<br />

hohe Flexibilität bei der Entformung. Mit<br />

insgesamt 26 Warengruppen und 5500<br />

Varianten decken die Auswerfer nahezu<br />

alle Anwendungsfälle im Formenbau ab.<br />

Bei der Auswahl der passenden Artikel<br />

werden Anwender durch die neuen Poster<br />

zur Temperierelemente-Übersicht sowie<br />

die Auswerferprogramm-Auswahltabelle<br />

unterstützt.<br />

Hot-Runner-Technologie<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der<br />

Hasco Hasenclever GmbH + Co KG<br />

58513 Lüdenscheid<br />

www.hasco.com<br />

Mould-Base-Technologie<br />

V. l.: auswechselbare Nadelverschlussvorkammer,<br />

additiv gefertigter Heißkanalverteiler<br />

und intuitiv bedienbares<br />

Regelgerät.<br />

Die neuen mechanischen Endschalter<br />

»Z1430/…« kommen vorzugsweise zur<br />

Positionsüberwachung von Auswerferpaketen<br />

zum Einsatz. Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten<br />

bestehen zudem<br />

dort, wo exakte Endlagen abgefragt werden<br />

müssen. Werkzeugschäden können so<br />

wirkungsvoll vermieden und die Prozesssicherheit<br />

deutlich gesteigert werden.<br />

Der neue »Mould Tag A5910/…« unterstützt<br />

bei der Digitalisierung von Normalien<br />

in Spritzgießwerkzeugen und ermöglicht<br />

eine eindeutige Identifizierung mit<br />

Qualitätsnachweis. Der Tag wird serienmäßig<br />

in alle Zweistufenauswerfer verbaut.<br />

Als Träger eines RFID-Tags kann dieser direkt<br />

über die neue »Hasco App« ausgelesen<br />

werden, die anschließend die informativen<br />

produktrelevanten Daten anzeigt.<br />

Außergewöhnliche Kombinationsmöglichkeiten<br />

bietet das umfangreich erweiterte<br />

Temperierprogramm. Neben flexibel kombinierbaren<br />

Standardkomponenten stehen<br />

Temperierelemente aus Edelstahl, leckagearme<br />

Temperiersysteme, Hochtemperaturserien<br />

sowie Multikupplungssysteme für<br />

konstruktive und sichere Lösungen.<br />

Der neue, additiv gefertigte Heißkanalverteiler<br />

»Streamrunner« mit besonders hohen<br />

Freiheitsgraden in der Konstruktion ermöglicht<br />

durch die freie dreidimensionale<br />

Gestaltung der Massekanäle gänzlich neue<br />

Möglichkeiten beim Mehrkomponentenspritzguss.<br />

Verschiedene <strong>Kunststoff</strong>komponenten<br />

bzw. Farben können auf sehr<br />

engem Raum verteilt und die Kanäle ineinander<br />

verschlungen werden.<br />

Mit der neuen, auswechselbaren Nadelverschlussvorkammer<br />

»Vario Shot Xgate« erweitert<br />

das Unternehmen sein bewährtes<br />

Düsenprogramm. Individuell abgestimmt<br />

auf den jeweiligen Anwendungsfall bieten<br />

zwei neue Varianten eine optimierte<br />

Lösung für amorphe oder teilkristalline<br />

<strong>Kunststoff</strong>e. So können der Anschnittbereich<br />

und die Anlageflächen variabel auf<br />

den anwendungsspezifischen Temperaturhaushalt<br />

ausgelegt werden.<br />

Die Regelgeräteserie »Primezone<br />

H1281/…« verfügt über eine besonders<br />

hohe Regelgenauigkeit und bietet umfassende<br />

Diagnosefunktionen. Das Touchdisplay<br />

und aktuelle Softwaretechnologien<br />

ermöglichen eine einfache und intuitive<br />

Bedienbarkeit wie bei modernen Smartphones.<br />

Mit dem neuen, leichtgängigen<br />

Transportwagen »Co-Cart« ist eine exakte<br />

und sichere Positionierung aller Regler direkt<br />

am Werkzeug möglich.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

53<br />

Produkt-Infos<br />

Taktschleuse<br />

Ebro Armaturen<br />

Gebr. Bröer GmbH<br />

58135 Hagen<br />

Mit der Taktschleuse »TS« bietet Ebro Armaturen<br />

eine individuell auslegbare Lösung<br />

zum Austragen und Dosieren staubförmiger<br />

Medien an. Die Taktschleuse<br />

kommt immer dann zum Einsatz, wenn der<br />

Austrag aus Silos, Wägebehältern, Filteranlagen<br />

oder Big Bags und die Einschleusung<br />

in nachgelagerte Produktionsprozesse<br />

wie Vakuumreaktoren, Siebmaschinen,<br />

Mischern oder Verpackungsanlagen nicht<br />

mit Standardarmaturen realisiert werden<br />

kann.<br />

Die Taktschleuse ist mit Nennweiten von<br />

DN 50 bis DN 1200 verfügbar. Ihr Kammervolumen<br />

und die Geometrie des Füllrohrs<br />

sind kundenspezifisch anpassbar.<br />

Die Montage ist einfach. Laut Hersteller<br />

reicht es in der Regel aus, die Taktschleuse<br />

an den Behälter oder die Rohrleitung anzuschließen.<br />

Zur Überwachung des Füllstands<br />

stehen kapazitive Sensoren oder<br />

bei einfacheren Medien Schwingstab-<br />

Mit der Taktschleuse werden staubförmige<br />

Medien aus Silos, Vorlagebehältern oder<br />

Bigbags ausgetragen (Bild: Ebro).<br />

Grenzschalter zur Verfügung. Die Öffnung<br />

der Einlass- und der Auslassklappe kann<br />

auch zeitgesteuert erfolgen. Zur Ansteuerung<br />

nutzen Anwender eine übergeordnete<br />

SPS oder optional die Steuerungslösung<br />

des Armaturenherstellers.<br />

Da die gasdichten Taktschleusen ATEXzertifiziert<br />

sind, empfiehlt sie der Hersteller<br />

auch als sichere Lösung für den Einsatz<br />

als passive Explosionsentkoppelungssysteme<br />

mit Nennweiten von DN 50 bis DN<br />

600 in Anlagen mit Differenzdrücken von<br />

bis zu 10 bar. Auch der Einsatz als Inertisierungsbehälter<br />

ist möglich. Darüber hinaus<br />

verfügen sie über eine Lebensmittelzulassung<br />

und sind druckstoßfest nach EN<br />

14460.<br />

(www.ebro-armaturen.com)<br />

2<br />

Systemlösung Verfahrenstechnik<br />

www.jumo.net<br />

Mit dem Automatisierungssytem JUMO variTRON 500 und dem grafischen Editor JUMO smartWARE Program<br />

einfach und schnell Rezepte erstellen.<br />

JUMO smartWARE Program<br />

• Browserbasierte Software Lösung zur intuitiven Erstellung und Bearbeitung verfahrenstechnischer Programme und Rezepte<br />

• grafische Bedieneroberfläche, die vom Kunden individuell gestaltet werden kann (Farben, Icons, Logo, Text)<br />

• einfache Programm- und Rezeptverwaltung mit dem JUMO variTRON 500 System<br />

JUMO variTRON 500<br />

• Automatisierungssystem mit der Möglichkeit erstellte Programme, Rezepte und Verfahrensschritte ablaufen zu lassen<br />

• Anbindung verschiedener Panels und Anreihmodule je nach Bedarf möglich<br />

• auf Wunsch: Eine Master-Applikation (Software und Hardware), die alle Anlagentypen und dessen Optionen abdeckt


54 Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Die neue Regelungstechnik für Heißkanäle ist sicher und anwenderorientiert<br />

zu bedienen (Bild: Günther).<br />

Die leistungsstarken Laser-Wegsensoren sind für anspruchsvolle Messaufgaben<br />

konzipiert (Bild: Micro-Epsilon).<br />

Regelungstechnik für Heißkanäle<br />

Günther Heisskanaltechnik GmbH<br />

35066 Frankenberg<br />

Für seine Heißkanäle hat Günther eine<br />

neue Regelungstechnik entwickelt, deren<br />

Grundlagen optimierte Regelungseigenschaften,<br />

umfassende Konnektivität und<br />

eine smarte Bedienung waren. Als Regelgerät<br />

für kleinere Anwendungen oder für<br />

den Einsatz im Servicebereich werden die<br />

Geräte »blueMaster compact« mit 3 bzw.<br />

6 Regelkreisen angeboten. Beide Geräte<br />

verfügen über eine adaptive Regelungsoptimierung,<br />

das Gerät passt also sein<br />

Regelverhalten ohne Benutzereingriff der<br />

angeschlossenen Last an. Pro Zone stehen<br />

die vier Betriebsarten Regeln, Steuern, Leitbetrieb<br />

und Monitor zur Verfügung.<br />

Für die Bedienung von komplexen Situationen<br />

wurde eine App entwickelt, die auch<br />

für Mitarbeitende ohne Spritzgießausbildung<br />

leicht nutzbar ist. Ein anwenderorientiertes<br />

Intro mit allen Erklärungen und<br />

Assistenzfunktionen sowie eine grafische<br />

Temperaturanzeige, die leicht zu interpretieren<br />

ist, machen die Bedienung intuitiv.<br />

Alle Messdaten lassen sich schnell und sicher<br />

in eine Cloud hochladen und für die<br />

Dokumentation oder eine detailliertere<br />

Auswertung nutzen.<br />

Für die sichere Regelung komplexer Heißkanalsysteme<br />

wurden vier neue »blueMaster<br />

pro«-Varianten für 6 bis 24 Regelkreise<br />

entwickelt. Die Bedienung kann sowohl<br />

direkt am Gerät oder per Browser erfolgen.<br />

Die Regler mit eingebautem Display lassen<br />

sich neben der Bedienung über das 7“-Display<br />

auch über einen Browser per Tablet<br />

steuern. Auch eine Steuerung via Leitstand<br />

ist möglich. Die Netzwerkanbindung erfolgt<br />

über Ethernet oder WLAN. Ein Assistenztool<br />

unterstützt beim Einrichten neuer<br />

Werkzeuge und ermöglicht z. B. auch die<br />

Gruppenverwaltung von hochfachigen<br />

Systemen oder Mehrkomponentenanwendungen.<br />

Die »pro«-Reihe unterstützt Euromap<br />

82.2 in vollem Umfang.<br />

(www.guenther-heisskanal.de)<br />

Leistungsfähige Laser-Wegsensoren<br />

Micro-Epsilon Messtechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

94496 Ortenburg<br />

Die Laser-Triangulationssensoren<br />

»optoNCDT 1900« von Micro-Epsilon sind<br />

mit integrierten Schnittstellen Ethercat,<br />

Ethernet/IP und Profinet ausgestattet.<br />

Laut Hersteller vereinen die Sensoren eine<br />

hohe Messrate mit kompakter Baugröße,<br />

integriertem Controller und hoher Messgenauigkeit.<br />

Die Inbetriebnahme erfolgt<br />

durch Montagezubehör und ein intuitives<br />

Bedienkonzept per Webinterface in kurzer<br />

Zeit.<br />

Die Laser-Triangulationssensoren werden<br />

für automatisierte Weg-, Abstands- und<br />

Positionsmessungen in industriellen Prozessen<br />

eingesetzt. In Anwendungen wie<br />

der Automobilfertigung, dem 3D-Druck, in<br />

Koordinatenmessmaschinen, Spritzgieß-,<br />

Verpackungs- und CNC-Maschinen ebenso<br />

wie in der Batterie- und Smartphone-Produktion,<br />

in Roboteranwendungen sowie<br />

in der Holzverarbeitung liefern sie hochgenaue<br />

Messwerte.<br />

Mit den integrierten Schnittstellen Ethercat-,<br />

Ethernet/IP- und Profinet lassen sich<br />

die Sensoren einfach an Steuerungen anbinden.<br />

Über die zweistufige Messwertmittelung<br />

bieten die Sensoren einen glatten<br />

Signalverlauf an Stufen und Kanten,<br />

wodurch Signalüberschwinger verhindert<br />

werden. Für wechselnde Oberflächen steht<br />

die »Advanced Surface Compensation« zur<br />

Verfügung, die bei schnellem Oberflächenwechsel<br />

die Belichtungszeit an die Targetoberfläche<br />

anpasst.<br />

Die Montage der Sensoren ist über Passhülsen<br />

möglich. Dadurch lassen sie sich automatisch<br />

korrekt ausrichten. Eine externe<br />

Steuereinheit wird nicht benötigt, da die<br />

kompakten Sensoren mit einem integrierten<br />

Controller arbeiten.<br />

(www.micro-epsilon.de)<br />

5-Achs-Portalfräsmaschine<br />

F. Zimmermann GmbH<br />

73765 Neuhausen a.d.F.<br />

Die Schröter Modell- und Formenbau<br />

GmbH investierte in der coronabedingten<br />

Krise in eine neuentwickelte 5-Achs-Portalfräsmaschine<br />

der F. Zimmermann GmbH.<br />

Das Besondere ist ihr (thermo)symmetrischer<br />

Aufbau mit einem mittengeführten<br />

Z-Schlitten. Damit erreicht der Betrieb eine<br />

höhere Genauigkeit. Der symmetrische<br />

Aufbau sowie die neue Führungsanordnung<br />

verbessern die Stabilität und sparen<br />

zudem Gewicht, was die Maschine dynamischer,<br />

produktiver und energieeffizienter<br />

macht. Die neue Maschine des Typs<br />

»FZP32« hat einen Arbeitsbereich von 7000<br />

mm x 3500 mm x 2500 mm.<br />

Der modulare Aufbau der Maschine bietet<br />

die Möglichkeit, verschiedene Optionen zu<br />

berücksichtigen, z. B. Automatisierungslösungen,<br />

Staubabsaugglocken oder ein<br />

individualisiertes Werkzeugspannsystem.<br />

Das Wichtigste ist jedoch, dass die neue<br />

Portalfräsmaschine aufgrund des thermosymmetrischen<br />

Aufbaus eine höchstmögliche<br />

Maßhaltigkeit bei der Bearbeitung<br />

der Werkstücke erreicht. Sich verändernde<br />

Umgebungstemperaturen sowie Prozesswärme<br />

beeinflussen zwangsläufig die<br />

Maschinengeometrie bei herkömmlicher<br />

Portalbauweise. Die Idee des thermosymmetrischen<br />

Aufbaus beruht darauf, dass<br />

anfallende thermische Einflüsse durch<br />

den Aufbau der Maschinenstruktur absorbiert<br />

werden können. Hierfür wurden<br />

Struktur- und Antriebskomponenten, Führungen<br />

sowie andere genauigkeitsbestimmende<br />

Bauteile entsprechend ausgelegt<br />

und angeordnet. Die Struktur kann sich<br />

laut Maschinenhersteller so in unkritische<br />

Richtungen ausdehnen. Durch den thermosymmetrischen<br />

Aufbau können zudem


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

55<br />

aufwendige Kühlkreisläufe entfallen.<br />

Seit 1991 setzt der Betrieb auf Fräszentren<br />

des Herstellers aus Neuhausen und kann<br />

so eine Gleichteilstrategie fahren: Fällt eine<br />

Anlage aus, kann das Personal bei der Einzelteilfertigung<br />

einfach mit dem Bauteil<br />

auf eine andere in der Größe passende<br />

Maschine wechseln. Dazu sind diese mit<br />

derselben Steuerung, mit vergleichbaren<br />

Fräsköpfen und Simulationssoftware ausgestattet.<br />

(www.f-zimmermann.com)<br />

Die 5-Achs-Portalfräsmaschine ist dank ihres <br />

thermosymmetrischen Aufbaus sehr genau<br />

(Bild: F. Zimmermann).<br />

<br />

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56 Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Mit dem neuen Werkzeugöffner lassen sich 2,5 t schwere Werkzeuge einfach,<br />

schnell und sicher von Hand öffnen und schließen (Bild: RUD).<br />

Dank Schwerlast-Palettenregalen können viel mehr Werkzeuge auf gleicher<br />

Fläche gelagert werden (Bild: Ohra).<br />

Werkzeugöffner<br />

RUD Ketten Rieger & Dietz<br />

GmbH u. Co. KG<br />

73432 Aalen<br />

Für das Öffnen und Schließen von Formen<br />

und Werkzeugen bis zu 2,5 t bietet RUD<br />

mit »Tecdos TSB« eine passende Lösung.<br />

Der neue Werkzeugöffner ermöglicht<br />

das händisch geführte sowie kontrollierte<br />

Öffnen und Schließen ganz ohne Einsatz<br />

von Greifwerkzeugen oder zusätzlicher<br />

elektrischer, pneumatischer oder hydraulischer<br />

Energie. Allein über die zwei verschiebbaren<br />

Aufsetzplatten lassen sich<br />

leichte und mittelschwere Formen einfach,<br />

schnell, sicher und ergonomisch per Hand<br />

öffnen und schließen. Eine aufwendige<br />

Demontage von Schläuchen, Anschlüssen<br />

und anderen Bauteilen ist nicht nötig. Der<br />

Werkzeugöffner ist in zwei Varianten mit<br />

unterschiedlich großen Aufsetzplatten<br />

von 60 cm x 30 cm bzw. 80 cm x 40 cm erhältlich.<br />

Dank der niedrigen Arbeitsfläche<br />

von 31 cm ist die Arbeit damit sehr ergonomisch.<br />

Die verschiebbaren Aufsetzplatten sind für<br />

das Öffnen und Schließen der Formen und<br />

Werkzeuge nicht nur verschiebbar, sondern<br />

auch um 360° drehbar. So lassen sich<br />

die geöffneten Werkzeughälften vertikal<br />

um die eigene Achse drehen – für eine einfache<br />

Inspektion, Reinigung und Wartung<br />

direkt auf der Arbeitsfläche des Werkzeugöffners.<br />

Mittels Feststellmechanismus können<br />

die Aufsetzplatten zur Bearbeitung<br />

des Werkzeugs fixiert werden. Der Werkzeugöffner<br />

ist einfach, sicher und schnell<br />

von nur einer Person bedienbar. Damit<br />

werden nicht nur die Handlingzeiten, sondern<br />

auch die Einsatzzeiten des Personals<br />

verkürzt. Dank des geringen Gewichts und<br />

der kompakten Maße ist der Werkzeugöffner<br />

flexibel im ganzen Betrieb einsetzbar.<br />

(www.rud.com)<br />

Schwerlast-Palettenregale<br />

Ohra Regalanlagen GmbH<br />

50169 Kerpen<br />

Zur sicheren Lagerung seiner Tiefziehwerkzeuge<br />

hat Solvaro, Hersteller insbesondere<br />

von Bauteilen aus Lochblech, am<br />

Sitz im ungarischen Szekszárd Schwerlastregale<br />

von Ohra installiert. Die Regalfächer<br />

können individuell auf die Dimensionen<br />

eines jeden der bis zu sieben<br />

Tonnen schweren Werkzeuge ausgelegt<br />

werden. Dank der maßangefertigten<br />

Regalkonstruktion sind die wertvollen<br />

Tiefziehwerkzeuge jederzeit vor Beschädigungen<br />

geschützt. Da jedes Werkzeug<br />

einen fest zugewiesenen Platz hat, kann<br />

es schnell und leicht aus dem Regal entnommen<br />

und an die Tiefziehpresse transportiert<br />

werden.<br />

Tiefziehwerkzeuge sind kostenintensive<br />

Maßanfertigungen, die Investitionen für<br />

ein Werkzeug erreichen schnell einen<br />

sechsstelligen Betrag, denn jedes Tiefziehwerkzeug<br />

wird für jedes vom Kunden<br />

georderte Bauteil individuell entwickelt<br />

und hergestellt. Die fertigen Tiefziehwerkzeuge<br />

müssen zudem in der Serienfertigung<br />

effizient und mit möglichst<br />

geringen Rüstzeiten eingesetzt werden.<br />

Genau für diesen Zweck hat der Betrieb<br />

ein modernes Lager eingerichtet, in dem<br />

die Tiefziehwerkzeuge für die Kunden<br />

aufbewahrt werden. Das neue Spezialregal<br />

wurde vom Hersteller so konzipiert,<br />

dass die einzelnen Plätze im Regal individuell<br />

auf die Werkzeuggröße ausgelegt<br />

werden können. So wird jedem Werkzeug<br />

ein eigener, fester Platz zugewiesen,<br />

was den Zugriff vereinfacht. Insgesamt<br />

wurden zwei doppelttiefe Regale sowie<br />

ein einfachtiefes installiert. Die Regale<br />

sind zwischen 9 und 11 m lang und 5,5<br />

m hoch, die Fachlasten liegen zwischen 6<br />

und 7 t.<br />

Im Vergleich zur alternativen Lagerung<br />

auf dem Boden kann der Betrieb mit der<br />

neuen Regalanlage deutlich mehr Tiefziehwerkzeuge<br />

auf der zur Verfügung<br />

stehenden Fläche lagern. Wichtiger ist<br />

jedoch der direkte, schnelle Zugriff auf jedes<br />

Werkzeug: Ein eigens für die Tiefziehwerkzeuge<br />

angeschaffter Spezialgabelstapler<br />

von Combilift kann die schweren<br />

Werkzeuge leicht aus dem Regal heben<br />

und sie direkt an die Tiefziehpresse heranfahren.<br />

Gleichzeitig ist das Tiefziehwerkzeug<br />

dank der maßangefertigten<br />

Regalkonstruktion jederzeit vor Beschädigungen<br />

geschützt.<br />

(www.ohra.de)<br />

Materialprüfung von Thermoplasten<br />

ZwickRoell GmbH & Co. KG<br />

89079 Ulm<br />

Das Würzburger <strong>Kunststoff</strong>-Zentrum<br />

SKZ hat ein Prüfverfahren entwickelt,<br />

mit dem sich die Langzeit- bzw. Dauerfestigkeit<br />

thermoplastischer <strong>Kunststoff</strong>e<br />

einfacher als bisher ermitteln lässt. Dies<br />

ermöglicht kostengünstiger zuverlässigere<br />

Aussagen über die werkstofflichen<br />

Einsatzgrenzen als dies mit bisherigen<br />

Verfahren möglich war. Um die Prüfungen<br />

einfach und damit praxistauglich zu<br />

halten, sind diese so ausgelegt, dass sie<br />

sich mit einer Standardprüfmaschine wie<br />

der »AllroundLine« von ZwickRoell durchführen<br />

lassen, um die anwendungsbezogenen<br />

Belastungsgrenzen der <strong>Kunststoff</strong>e<br />

zu ermitteln – aussagekräftiger und<br />

mit geringerem Aufwand als dies bisher<br />

möglich war. Die Prüfung erfolgt anhand<br />

der Auswertung der Dehnungsamplitude<br />

intermittierender Zugversuche.<br />

Eine besondere Rolle spielt dabei die<br />

optionale Temperierkammer der Prüfmaschine.<br />

Hier lassen sich Temperaturen<br />

zwischen -80 und 360 °C erzeugen und


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

57<br />

somit die Belastungsgrenzen des Materials<br />

bei genau festgelegten Temperaturen<br />

bestimmen. Zudem sind Schädigungsgrenzen<br />

der Werkstoffeigenschaften in<br />

Abhängigkeit von einer durch eine Faserverstärkung<br />

bedingten Anisotropie<br />

ermittelbar. Da festigkeitsmindernde<br />

Einflussfaktoren direkt in die Materialprüfung<br />

einfließen, kann auf pauschale<br />

Abminderungsfaktoren verzichtet werden.<br />

Die Prüfmaschine ist in verschiedenen<br />

Ausführungen für Prüfkräfte im Bereich<br />

5…250 kN und mit den Prüfraumhöhen<br />

1030…2560 mm verfügbar. Sie eignet<br />

sich für universelle Prüfanwendungen<br />

wie Zug-, Druck- und Biegeversuche und<br />

ist auch als Tischprüfmaschine erhältlich.<br />

Mit der Prüfsoftware »testXpert« lassen<br />

sich die Prüfdaten übertragen und direkt<br />

auswerten.<br />

Die Standardprüfmaschine von ZwickRoell beherrscht<br />

die neue Prüfmethode für thermoplastische<br />

<strong>Kunststoff</strong>e (Bild: SKZ).<br />

Die neue Prüfmethode des SKZ in Verbindung<br />

mit der Standardprüfmaschine<br />

erübrigt laut Hersteller zudem aufwendige<br />

Langzeitversuche. Die präzise Bestimmung<br />

von Belastungsgrenzen unterstützt<br />

Hersteller dabei, Material und Kosten zu<br />

sparen, da keine pauschalen Sicherheiten<br />

mehr vorgesehen werden müssen. Somit<br />

trägt die Prüfmaschine zu mehr Effizienz<br />

und geringeren Kosten im Entwicklungsund<br />

Produktionsprozess bei.<br />

(www.zwick.de)<br />

Mess- und Regeltechnik<br />

Woywod <strong>Kunststoff</strong>maschinen<br />

GmbH & Co. Vertriebs-KG<br />

16356 Werneuchen/Seefeld<br />

Zur Ermittlung des Masse-Durchsatzes wird<br />

der Gewichtsverlust pro Zeiteinheit festgestellt<br />

(Bild: Woywod).<br />

Die »Plasticolor«-Mess- und Regeltechnik<br />

von Woywod wird in allen Bereichen der<br />

<strong>Kunststoff</strong> verarbeitenden Industrie eingesetzt,<br />

z. B. in der Kabelherstellung, Blasfolien-,<br />

Rohr-, Flach- und Profilextrusion<br />

sowie beim Extrusionsblasformen. Die Anwendungsmöglichkeiten<br />

der Gravimetrie<br />

und der damit verbundenen Mess- und<br />

Regeltechnik sind vielfältig. Sie dienen der<br />

Verbesserung der Produktqualität sowie<br />

der Materialeinsparung und gewährleisten<br />

ein optimiertes Schichtdickenverhältnis<br />

in Co-Extrusionsprozessen. Es stehen<br />

verschiedene Regelstrategien zur Verfügung,<br />

z. B. Mengenregelung, Meter-Gewichtsregelung,<br />

Flächen-Gewichtsregelung<br />

sowie An- und Abfahrregelung.<br />

Trichterwaagen werden sowohl auf Extrudern<br />

als auch auf Dosiergeräten (Einzelgerät,<br />

Chargendosiergerät oder in gravimetrischen<br />

Mischanlagen) eingesetzt.<br />

Zur Ermittlung des Massedurchsatzes<br />

wird der Gewichtsverlust pro Zeiteinheit<br />

festgestellt. Die über das Loss-in-Weight-<br />

Verfahren gewonnenen Werte können<br />

als Bezugspunkte zur Korrektur der Stellgrößen<br />

für Extruder/Abzug oder Dosiergerät<br />

dienen. Das Loss-in-Weight-System<br />

bietet dabei schnelle Reaktionszeiten. Die<br />

Trichterwaagen und die »PPM«-Steuerung<br />

können über alle gängigen Feldbussysteme<br />

an übergeordnete Steuerungssysteme<br />

angeschlossen werden. Eine Integration<br />

der Systeme − und ein damit verbundenes<br />

Upgrade auf die aktuelle Generation der<br />

Mess- und Regeltechnik − in bestehende<br />

Extrusionsanlagen ist laut Herstellerangabe<br />

möglich. Vorhandene Dosiersysteme<br />

können ebenfalls integriert werden.<br />

(www.plasticolor.de)<br />

2<br />

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58 Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Kompakt und ohne Kühlung: Nadelverschlusszylinder für betriebsbereite<br />

und vormontierte Komplett-Heißkanalsysteme (Bild: Incoe).<br />

Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich beim Werkzeugrüsten viel Zeit<br />

sparen (Bild: Engel).<br />

Druckluftversorgung und -service<br />

Oltrogge GmbH & Co. KG<br />

33609 Bielefeld<br />

Die Vollmer <strong>Kunststoff</strong>technik GmbH aus<br />

Bielefeld fertigt seit über 40 Jahren Spritzwerkzeuge,<br />

Blasformen sowie Vorrichtungen<br />

und Gesenke für verschiedene<br />

Industriezweige. Um die Versorgung der<br />

Werkzeugmaschinen mit Druckluft dem<br />

Bedarf entsprechend zu gewährleisten,<br />

ließ der Betrieb 2021 die gesamte Druckluftstation<br />

erneuern. Oltrogge stand dem<br />

Unternehmen dabei mit Rat und Tat zur<br />

Seite und empfahl die Investition in zwei<br />

energieeffiziente Schraubenkompressoren<br />

samt Druckluftaufbereitung »GA11+ FF«<br />

von Atlas Copco und kümmerte sich um<br />

Projektierung, Installation und Inbetriebnahme.<br />

Die Kompressoren verfügen über<br />

eine integrierte Druckluftaufbereitung, d.<br />

h. sie enthalten einen Trockner und einen<br />

Öl-Wasser-Abscheider, die für eine bestmögliche<br />

Druckluftqualität gemäß DIN ISO<br />

8573-1 sorgen. Die hochwertige Druckluft<br />

unterstützt dabei, die Lebensdauer der<br />

Anlage zu verlängern, die Effizienz zu steigern<br />

und die Qualität des Endprodukts zu<br />

sichern.<br />

Die beiden Kompressoren laufen im Wechsellastbetrieb,<br />

beide sind also gleichmäßig,<br />

aber abwechselnd im Einsatz. Meist wird<br />

nur einen Kompressor benötigt, der zweite<br />

schaltet sich bei Spitzenlasten hinzu und<br />

steht im Fall einer Störung oder eines Ausfalls<br />

als Redundanz bereit. So erlangt der<br />

Betrieb eine hohe Versorgungssicherheit<br />

für die Produktion. Hinzu kommt die hohe<br />

Energieeffizienz der Anlage und darüber<br />

hinaus die BAFA-Förderung auf 40 % des<br />

Anschaffungspreises.<br />

(www.oltrogge.de)<br />

Kompakter Nadelverschlusszylinder<br />

Incoe International Europe<br />

63322 Rödermark<br />

Zwei Schraubenkompressoren versorgen die Produktion<br />

sicher mit Druckluft (Bild: Oltrogge).<br />

Betriebsbereite und vormontierte Komplett-Heißkanalsysteme,<br />

bei denen alle<br />

Komponenten einschließlich der Nadelverschlusszylinder<br />

steckerfertig am Heißkanalverteiler<br />

montiert werden, sparen bei Einbau<br />

und Wartung Aufwand und Zeit. Um<br />

im Betrieb die Nadelverschlusszylinder vor<br />

der vom Verteiler erzeugten Hitze zu schützen,<br />

ist ein wichtiger Teil der thermischen<br />

Trennung eine aktive flüssigkeitsbasierte<br />

Kühlung. Der kompakte Hydraulikzylinder<br />

»HEM« ist nun auch ohne Kühlung erhältlich,<br />

wodurch sowohl der damit verbundene<br />

Aufwand als auch der Bauraum im<br />

Werkzeug eingespart werden können.<br />

Möglich macht dies ein ausgeklügeltes<br />

Wärmemanagement mithilfe von minierten<br />

Anlageflächen, reduzierten Wärmeleitquerschnitten<br />

und entsprechender<br />

Wärmeableitung. Das schützt zum einen<br />

die temperaturempfindlichen Komponenten<br />

des Zylinders und das Hydrauliköl vor<br />

Überhitzung, zum anderen wird dadurch<br />

ein zu großer Wärmeverlust des Verteilers<br />

vermieden, der die <strong>Kunststoff</strong>schmelze auf<br />

<strong>Verarbeitung</strong>stemperatur hält. Auch nach<br />

Betriebsende oder bei Produktionsunterbrechungen<br />

ist laut Hersteller für eine ausreichende<br />

thermische Trennung zwischen<br />

Zylinder und Verteiler gesorgt.<br />

Der Nadelverschlusszylinder ist in zwei Baugrößen<br />

für die verschiedenen Serien des<br />

»Direct-Flo«-Heißkanalprogramms des Unternehmens<br />

erhältlich. Seine sehr kompakte<br />

Bauweise spart Bauraum im Werkzeug<br />

und ermöglicht kleine Stichmaße. Ohne<br />

Kühlung ist der Nadelverschlusszylinder<br />

für den Einbau rückwärtig anliegend an<br />

der Werkzeugplatte vorgesehen und kann<br />

für unterschiedliche Anwendungen eingesetzt<br />

werden. Sein thermischer Einsatzbereich<br />

liegt bei einer Massetemperatur von<br />

max. 270 °C und einer Werkzeugtemperatur<br />

von max. 60 °C.<br />

(www.incoe.de)<br />

Lösungen für schnelleres Rüsten<br />

Engel Austria GmbH<br />

4311 Schwertberg/Österreich<br />

Eine Umfrage, die Spritzgießmaschinenhersteller<br />

Engel unter seinen Kunden durchgeführt<br />

hat, ergab, dass 73 % aller befragten<br />

Spritzgießverarbeiter länger als eine Stunde<br />

für den Produktwechsel benötigen und<br />

mehr als die Hälfte mindestens einmal am<br />

Tag rüstet. Da mit den richtigen Maßnahmen<br />

die durch Werkzeugwechsel verursachten<br />

Maschinenstillstandzeiten um 50<br />

bis 80 % reduziert werden können, bietet<br />

der Hersteller von Spritzgießmaschinen ein<br />

breites Technologiespektrum für den einfachen<br />

und schnellen Werkzeugwechsel<br />

an. Dieses umfasst Magnetspannplatten<br />

und Schnellkupplungen, intelligente Assistenzsysteme,<br />

ein Werkzeugwechselsystem<br />

für die vollständige Automatisierung des<br />

Rüstprozesses und Trainingsangebote, die


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

59<br />

bei der Optimierung der Produktwechselstrategie<br />

unterstützen.<br />

Die Beratung beginnt bereits mit der Auswahl<br />

des passenden Trainingspakets. Jeweils<br />

zugeschnitten auf die unterschiedlichen<br />

Anforderungen der Verarbeiter,<br />

die Gegebenheiten im Betrieb und das<br />

Know-how des Personals, werden drei<br />

verschiedene Kurse angeboten, die sich<br />

in der Tiefe des vermittelten Wissens und<br />

den behandelten Werkzeugwechselmethoden<br />

unterscheiden. Die beiden weiterführenden<br />

Kurse finden vor Ort im Betrieb<br />

des Verarbeiters statt. Gemeinsam werden<br />

die Rüstprozesse analysiert und die verschiedenen<br />

Methoden zur Produktwechseloptimierung<br />

evaluiert. Angefangen bei<br />

Schnellspannsystemen und Multikupplungen<br />

über die Werkzeugpositionierung und<br />

das Vorwärmen bis zum Einsatz eines Rüstassistenten.<br />

In allen drei Kursen arbeitet<br />

der Maschinenbauer mit Stäubli und weiteren<br />

Partnerunternehmen zusammen. Die<br />

Teilnehmenden erhalten dadurch über die<br />

Spritzgießmaschine hinaus wertvolle Informationen<br />

und Praxistipps.<br />

Da angesichts des Fachkräftemangels das<br />

assistenzunterstützte Rüsten immer stärker<br />

in den Fokus der Verarbeiter rückt, spart<br />

der standardisierte menügeführte Werkzeugwechsel<br />

nicht nur Zeit ein, sondern<br />

reduziert auch das Fehlerrisiko. Der Rüstassistent<br />

ist eine Art Checkliste, die das<br />

Bedienpersonal interaktiv durch die einzelnen<br />

Schritte führt. Soweit möglich, arbeitet<br />

der Rüstassistent die Programmschritte<br />

automatisch ab, manuelle Arbeitsschritte<br />

müssen in der Steuerung quittiert werden.<br />

Damit kann auch weniger erfahrenes Personal<br />

sicher und fehlerfrei rüsten. Für erfahrene<br />

Rüstteams verspricht der Anbieter<br />

eine weitere Steigerung der Effizienz.<br />

(www.engelglobal.com)<br />

Miniatur-Längsmessdübel<br />

Kistler Instrumente GmbH<br />

71063 Sindelfingen<br />

Dank eines neuen »PiezoStar«-Kristalls<br />

erreicht der Miniatur-Längsmessdübel<br />

»9239B« von Kistler eine fast fünfmal so<br />

hohe Sensitivität wie sein Vorgänger. Als<br />

Alternative zum direkten und indirekten<br />

Messverfahren misst der berührungslose<br />

Sensor den Werkzeuginnendruck über die<br />

druckbedingte Stauchung des Werkzeugs.<br />

So kommt der Sensor nicht in direktem<br />

Kontakt mit der Schmelzmasse, misst aber<br />

dennoch genau. Das Ergebnis sind qualitativ<br />

hochwertige Produkte mit abdruckfreien<br />

Oberflächen.<br />

Mit dem berührungslosen Miniatur-Längsmessdübel<br />

erhalten Anwender einen<br />

piezoelektrischen Dehnungssensor, der<br />

direkt hinter der Wandung der Kavität eingebracht<br />

wird und dort die druckbedingte<br />

Stauchung des Werkzeugs während der<br />

Einspritz- und Nachdruckphase misst. Dank<br />

dem kleinen Durchmesser bietet der Sensor<br />

Werkzeugmachern ein großes Maß an<br />

Freiheit bei der Platzierung in kleineren<br />

oder komplex aufgebauten Werkzeugen.<br />

Gegenüber dem Vorgängermodell verfügt<br />

der Miniatur-Längsmessdübel über einen<br />

vom Sensorhersteller gezüchteten Kristall,<br />

der die Sensitivität von 4,5 auf 27 pC/N erhöht.<br />

Berührungslose Sensoren sind eine Alternative<br />

zu anderen gängigen Methoden<br />

und messen nicht den Werkzeuginnendruck<br />

während des Spritzgießverfahrens,<br />

sondern die Stauchung des Werkzeugs. So<br />

können die Sensoren 2…4 mm hinter der<br />

Werkzeugwand montiert werden und hinterlassen<br />

keine Abdrücke auf dem <strong>Kunststoff</strong>teil.<br />

Diese neue Technologie kommt vor allem<br />

Der neue Miniatur-Längsmessdübel liefert präzise<br />

Ergebnisse und ist wartungsarm (Bild: Kistler).<br />

da zum Einsatz, wo hohe Qualitäts- und<br />

Prozessanforderungen herrschen: z. B. bei<br />

absolut makellosen Produkten für das Automobilinterieur,<br />

hoher optischer Qualität<br />

(etwa für Linsen) oder beim Einsatz sehr<br />

kompakter Spritzgießwerkzeuge. Durch<br />

die Art des Einbaus ist der Sensor weder<br />

Abrieb noch Korrosion ausgesetzt. Zudem<br />

erlaubt die Montage im vorgespannten<br />

Zustand die sehr genaue Erfassung von sowohl<br />

Druck- als auch Zugkräften.<br />

(www.kistler.com)<br />

2<br />

PROZESSKÄLTE FÜR DIE KUNSTSTOFFINDUSTRIE<br />

Besuchen Sie uns auf der FAKUMA<br />

17. – 21. Oktober <strong>2023</strong><br />

Halle A5 · Stand 5111<br />

L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG · Hachener Straße 90 a-c · 59846 Sundern-Hachen · Tel. 02935 9652 0 · info@lr-kaelte.de · www.lr-kaelte.de


60 Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Die Etagenwendeeinheit (gelb) ermöglicht die Verdoppelung der Produktionsmenge (Bild: SKT).<br />

Beispiel für einbaufertig abgelängten Auswerfer<br />

mit angeschliffener Verdrehsicherung am<br />

Kopf (Bild: Nonnemann).<br />

Etagenwendeeinheit<br />

Schreiber <strong>Kunststoff</strong>technik<br />

GmbH & Co. KG<br />

77790 Steinach<br />

Doppelt so viele Teile produzieren bei gleicher<br />

Maschinenkraft und gleichem Stromverbrauch:<br />

Mit der von Schreiber <strong>Kunststoff</strong>technik<br />

(SKT) speziell entwickelten<br />

Etagenwendeeinheit bietet das Unternehmen<br />

eine kompakte Lösung an, um dieses<br />

Ziel zu erreichen.<br />

Konventionell werden Mehrkomponententeile<br />

mithilfe von Drehtellern hergestellt,<br />

die sich im Kreis um ihre horizontale<br />

Achse drehen. Diese Bauweise nimmt<br />

eine erhebliche Fläche des Werkzeugs ein,<br />

weshalb weniger Platz für die Kavitäten<br />

bleibt. Mit weniger Hohlräumen können<br />

auch begrenzt Teile pro Rotationszyklus<br />

produziert werden. Sollen mehr Kavitäten<br />

hinzugefügt werden, ist der Einsatz größerer<br />

oder spezialisierter Maschinen notwendig.<br />

Um die Produktion von Mehrkomponententeilen<br />

effizienter zu gestalten, hat das<br />

Unternehmen eine Etagenwendeeinheit<br />

entwickelt, die sich um ihre vertikale Achse<br />

dreht. Durch diese Bauart ist es möglich,<br />

mit zwei Werkzeugen zu produzieren.<br />

Damit kann die Anzahl der Kavitäten<br />

bei gleicher Maschinenkraft verdoppelt<br />

werden, was eine Verdoppelung der Ausbringmenge<br />

an Mehrkomponententeilen<br />

mit sich bringt.<br />

Der Vorteil des mechanischen Getriebes<br />

der Etagenwendeeinheit ist, dass die Einheit<br />

dank der schmalen Mittelplatte eine<br />

geringe Bauhöhe erreicht. Durch diese<br />

kompakte Konstruktion ist die Produktion<br />

von Mehrkomponententeilen auch auf<br />

Standardmaschinen mit Holmverlängerung<br />

möglich.<br />

Mit der Etagenwendeeinheit lassen sich<br />

laut Anbieter komplexe Spritzgießteile<br />

mit mehreren Auswerferstufen herstellen,<br />

die das fertige <strong>Kunststoff</strong>teil mechanisch<br />

aus der Form ausstoßen. Der integrierte<br />

Positionssensor ermöglicht das Einstellen<br />

des gewünschten Auswerferwegs von bis<br />

zu 75 mm direkt an der Maschine.<br />

(www.skt-schreiber.de)<br />

Einbaufertig bearbeitete Auswerfer<br />

Nonnenmann GmbH<br />

73650 Winterbach<br />

Im Bereich Werkzeugkomponenten und<br />

Normalien bietet die Nonnenmann GmbH<br />

ein breites Portfolio an Auswerferstiften<br />

an. Ergänzend zu den Auswerfernormalien<br />

rücken immer mehr Sonderlösungen<br />

und kundenspezifische Bearbeitungen in<br />

den Fokus. Dabei übernimmt das Unternehmen<br />

verschiedene Dienstleistungen<br />

wie das Anschleifen der Auswerferköpfe<br />

oder das Ablängen der Auswerfer auf das<br />

gewünschte Fertigmaß.<br />

Das Anschleifen dient zum einen als Verdrehsicherung<br />

für Auswerfer, die in einer<br />

bestimmten Position im Werkzeug einzubauen<br />

sind, unter anderem Konturauswerfer.<br />

Zum anderen hilft dies in der<br />

Werkzeugkonstruktion bei engen Einbauverhältnissen,<br />

mehrere Auswerfer<br />

platzsparend zu platzieren und somit die<br />

bestmögliche Bauteilentformung zu ermöglichen.<br />

Rundauswerfer, mit durchgehendem<br />

oder abgesetztem Schaft, werden<br />

nach individuellen Kundenvorgaben<br />

auf das benötigte Fertigmaß einbaufertig<br />

mit einer Toleranz von 0/+0,02 mm abgelängt.<br />

Dies ist möglich für Standardauswerfer<br />

mit Längen von 60…600 mm und<br />

Durchmessern von 2…25 mm. Im Durchmesserbereich<br />

bis 8 mm können beim<br />

Kürzen auch kleinere Längen realisiert<br />

werden. Alle abgelängten Auswerfer werden<br />

abschließend vermessen. Das Unternehmen<br />

gibt an, dass die Auswerfer in der<br />

Regel innerhalb von zwei Arbeitstagen<br />

bearbeitet und versandfertig sind.<br />

(www.nonnenmann.net)<br />

Ölbasierte Temperiergeräte<br />

technotrans solutions GmbH<br />

58540 Meinerzhagen<br />

Mit dem »teco ct 130 base 60« erweitert<br />

technotrans sein Portfolio ölbasierter<br />

Temperiergeräte um ein kompaktes Gerät<br />

mit hoher Leistungsdichte für den Temperaturbereich<br />

bis 130 °C. Anwender in<br />

der <strong>Kunststoff</strong> verarbeitenden Industrie<br />

sowie der Gummi- und Druckgießindustrie<br />

sollen u. a. von der Energieeffizienz<br />

und den flexiblen Einsatzmöglichkeiten<br />

der platzsparenden Geräte profitieren.<br />

Mit der Portfolioerweiterung bietet der<br />

Das kompakte, ölbasierte Temperiergerät bietet<br />

hohe Leistungsdichte für den Temperaturbereich<br />

bis 130 °C (Bild: technotrans).


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Das Unternehmen produziert servoelektrische Ausschraubsysteme und Linearaktuatoren für eine effiziente,<br />

saubere und sichere Spritzgießproduktion (Bild: Servomold).<br />

Hersteller nun Standardgeräte im Temperaturbereich<br />

130…350 °C und im Heizleistungsbereich<br />

4…54 kW an. Darüber<br />

hinaus entwickelt das Unternehmen auch<br />

kundenspezifische Öl-Lösungen für Temperaturen<br />

bis 400 °C und mit einem Leistungsbereich<br />

von 750 kW Heizleistung.<br />

Die Umpumpmenge des neuen Geräts<br />

erreicht bis zu 60 l/min, die Heizleistung<br />

beträgt 6 kW. Mit der integrierten langlebigen<br />

Edelstahlheizpatrone erfolgt die<br />

Wärmeübertragung verlustfrei. Zudem<br />

sind Ausführungen für Mehrbereichsspannung<br />

400…460 V sowie bifrequent<br />

für den Einsatz in 50- und 60-Hz-Netzen<br />

verfügbar. Eine große Wärmetauscheraustauschfläche<br />

ermöglicht Kühlleistungen<br />

von bis zu 30 kW.<br />

Auch das neue Gerät verfügt über die<br />

bewährte Bedienungs- und Wartungsfreundlichkeit<br />

der Temperiergerätereihe<br />

»teco c«, es ist mit einem »basicControl«-<br />

Microcontroller und einer Folientastatur<br />

mit Siebensegmentanzeige ausgestattet.<br />

Die schwenkbare Schaltschrankfront sorgt<br />

für gute Zugänglichkeit zu elektrischen<br />

Bauteilen. Darüber hinaus ist der Schnittstellenport<br />

an der Gerätefront optional<br />

anpassbar, z. B. durch die Integration<br />

analoger, serieller und Ethernet-basierter<br />

Schnittstellen.<br />

(www.technotrans-solutions.de)<br />

Automatisierung von Werkzeugen<br />

Servomold GmbH & Co. KG<br />

64711 Erbach<br />

In diesem Jahr feiert die Erbacher Servomold<br />

GmbH & Co. KG 25 erfolgreiche Jahre<br />

als Spezialist für die Automatisierung<br />

von Spritzgießwerkzeugen. Das Unternehmen<br />

wurde als Dienstleister rund um<br />

die Konstruktion und Entwicklung von<br />

Spritzgießwerkzeugen gegründet. Mit<br />

mittlerweile 28 Mitarbeitenden zählt sich<br />

der Betrieb heute zu den führenden Entwicklern,<br />

Herstellern und Lieferanten von<br />

Servosystemen für den Spritzgieß-Werkzeugbau.<br />

Während der vergangenen 25<br />

Jahre erfolgten viele Orts- und Namenswechsel,<br />

die ein Spiegel der stetigen und<br />

konsequenten Entwicklung vom spartanisch<br />

ausgestatteten, aber über viel<br />

Know-how ausgestatteten Start-up zum<br />

heutigen Status sind.<br />

Im Jahr 1999 erfolgte die Entwicklung<br />

der Tunnel-Angusseinsätze, und 2004<br />

startete zusätzlich der Vertrieb von Heißkanalsystemen.<br />

2016 war schließlich der<br />

Startpunkt für den Bau des heutigen,<br />

modernen und großzügigen Firmengebäudes<br />

am Stadtrand von Erbach. 620<br />

m² Bürofläche, unter anderem mit sieben<br />

CAD-Arbeitsplätzen, und 300 m² Hallenfläche<br />

bieten heute eine freundliche und<br />

lichtdurchflutete Arbeitsumgebung für<br />

die Mitarbeitenden in Entwicklung, Qualitätssicherung,<br />

Vertrieb und Administration.<br />

Am Firmenstandort befindet sich auch<br />

die Fertigung mit eigenen Werkzeugmaschinen<br />

zur Unterstützung externer Partner<br />

und zur Verkürzung von Lieferzeiten.<br />

Heute ist das mittelständische Unternehmen<br />

ein international erfahrener Partner<br />

der <strong>Kunststoff</strong>industrie. Der Firmenname<br />

steht für eine wachsende Zahl standardisierter<br />

und individueller Lösungen zur<br />

servoelektrischen und damit sauberen,<br />

platzsparenden Realisierung von Rotations-<br />

und Linearbewegungen. Die Anwendungen<br />

reichen von einzelnen Gewinden<br />

in technischen <strong>Kunststoff</strong>teilen über lineare<br />

Schieber- und Kernzugbewegungen bis<br />

hin zu Multikavitäten-Verschlusskappenwerkzeugen.<br />

(www.servomold.com)<br />

Mehr Präzision.<br />

Sensoren und<br />

Messsysteme für die<br />

<strong>Kunststoff</strong>herstellung<br />

thermoIMAGER TIM<br />

Infrarot-Wärmebildkameras<br />

zur Temperaturerfassung<br />

• Schnelle Temperaturmessung<br />

• Zahlreiche Schnittstellen zur<br />

Einbindung in den Prozess<br />

• Thermografiesysteme zur<br />

Spritzgussüberwachung<br />

colorSENSOR CFO<br />

Farberkennung und Farbmessung<br />

in der <strong>Kunststoff</strong>herstellung<br />

• Hohe Messgeschwindigkeit für<br />

dynamische Prozesse<br />

• Hohe Farbgenauigkeit, für alle<br />

Oberflächen und Farbtöne<br />

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Tel. +49 8542 1680<br />

micro-epsilon.de/kunststoff


62 <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

aus dem Onlineshop des Anbieters exportiert<br />

werden. Zudem stehen für CAD-Programme<br />

zu jeder Variante Abzugskörper<br />

zur Verfügung, um in wenigen Minuten<br />

eine Schieberbaugruppe in die CAD-Konstruktion<br />

zu platzieren. Passend zur Kompaktschiebereinheit<br />

empfiehlt das Unternehmen<br />

die Schieberhaltevorrichtung »E<br />

3046«, für die im Schieber bereits eine Freistellung<br />

vorgefertigt ist.<br />

(www.meusburger.com)<br />

Service für den Werkzeugbau<br />

Die gekühlte Kompaktschiebereinheit trägt zur Verkürzung der Zykluszeit bei (Bild: Meusburger).<br />

HSB Normalien GmbH<br />

74193 Schwaigern<br />

Gekühlte Kompaktschieber<br />

Georg Meusburger<br />

GmbH & Co KG<br />

6960 Wolfurt/Österreich<br />

Mit der Kompaktschiebereinheit »E 3380«<br />

hat Meusburger eine Lösung für den Formenbau<br />

mit vorgefertigter Kühlbohrung<br />

und integrierter Kühldüse im Programm.<br />

Als Vorteile der Lösung nennt der Hersteller<br />

verringerte Zykluszeiten dank effizienter<br />

Kühlung, einen optimierten Produktionsund<br />

Formprozess sowie die erhöhte Qualität<br />

des Formteils durch optimierte Kühlung<br />

bis zur Formgebung. Anwender profitieren<br />

zudem von der besonders kompakten<br />

Bauweise und einem Schieberweg von bis<br />

zu 40 mm, der im Bedarfsfall abgestimmt<br />

werden kann. Bei der Entwicklung wurde<br />

laut Unternehmensangabe besonders auf<br />

eine einfache Anwendung geachtet, daher<br />

bieten die Geometrien eine entsprechend<br />

hohe Flexibilität beim Einbau.<br />

Die gehärteten und DLC-beschichteten<br />

Kompaktschieber sind in drei verschiedenen<br />

Größen sowie in zwei verschiedenen<br />

Hublängen ab Lager lieferbar. Für alle Größen<br />

können die 3D-Daten einbaufertig<br />

Der Vollsortimenter und Dienstleister<br />

für den Formenbau, die HSB Normalien<br />

GmbH, entwickelt sich laufend weiter. Mittlerweile<br />

umfasst das komplette Sortiment<br />

über 36.000 Artikel, die bedienerfreundlich<br />

und rund um die Uhr online bestellbar sind.<br />

Die Kunden des Unternehmens profitieren<br />

vom langjährigen Know-how sowie vom<br />

langfristig aufgebauten Netzwerk und<br />

nutzen auch gern den Service als verlängerte<br />

Werkbank: Das Unternehmen bietet<br />

für kurzfristige, aktuelle und zukünftige<br />

Projekte kundenindividuelle Lösungen und<br />

Unterstützung für den Werkzeugbau bei<br />

der Herstellung von Druckguss-, Umform-,<br />

®<br />

WIR SETZEN STANDARDS:<br />

DAS ORIGINAL UNTER DEN NORMALIEN.<br />

Innovationen rund ums<br />

Heizen und Beheizen<br />

Flexible elektrische Heiztechnik<br />

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info@opitz-gmbh.de | www.opitz-gmbh.de<br />

Hillesheim GmbH<br />

Am Haltepunkt 12<br />

D-68753 Waghäusel<br />

Tel.: 0 72 54 / 92 56-0<br />

E-Mail: info@hillesheim-gmbh.de<br />

www.hillesheim-gmbh.de


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

63<br />

Als verlängerte Werkbank werden auch umfangreiche Arbeiten für den<br />

Werkzeug- und Formenbau angeboten (Bild: HSB Normalien).<br />

Die Granulatmesskammer mit angeschlossenem Messkopf wird automatisch<br />

mit <strong>Kunststoff</strong>granulat aus dem Prozess befüllt (Bild: ColorLite).<br />

Spann- und <strong>Kunststoff</strong>-Spritzgießwerkzeugen<br />

an.<br />

Die modernen CNC-Bearbeitungszentren<br />

ermöglichen dabei kurze Durchlaufzeiten,<br />

eine sehr hohe Bearbeitungsqualität und<br />

Lieferzuverlässigkeit. Das Unternehmen<br />

fertigt und bearbeitet Platten bis zu einer<br />

Größe von 2000 mm x 3000 mm und bis<br />

zu einem maximalen Gewicht von 10 t.<br />

Als verlängerte Werkbank umfasst die Bearbeitung<br />

Sägen, Fräsen, Tieflochbohren,<br />

Drehen und Schleifen, um bei Kapazitätsengpässen<br />

mit Kompetenz und langer Erfahrung<br />

zu unterstützen. Auch Sonderteile<br />

aller Art werden individuell nach Kundenzeichnungen<br />

gefertigt.<br />

(www.hsb-normalien.de)<br />

rie-PC mit Touchscreen ausgewertet, der in<br />

einem separaten kleinen Schaltschrank untergebracht<br />

werden kann. Auch eine mobile<br />

Lösung mit einem Standfuss ist möglich.<br />

Eine Messkammer mit angeschlossenem<br />

Messkopf wird automatisch mit <strong>Kunststoff</strong>granulat<br />

aus dem Prozess befüllt, das<br />

nach der Messung dem Prozess wieder zugeführt<br />

wird. Thermochromieeffekte können<br />

optional durch die Integration eines<br />

Temperatursensors erfasst und bewertet<br />

werden. Eventuelle Messunsicherheiten,<br />

die bei Granulaten durch Weißbruch entstehen<br />

können, werden durch den sehr<br />

großen Querschnitt der Messfläche und<br />

durch die Mittelwertbildung ausgeglichen.<br />

Das Unternehmen bietet darüber hinaus<br />

weitere individuelle Inline-Lösungen für<br />

eine Vielzahl von Anwendungsbereichen<br />

an, z. B. für die Farbmessung von Warenbahnen<br />

(Folien, Stahl, Aluminium, Papier,<br />

Gewebe), Extrudaten, Granulaten und Pulvern.<br />

Das Portfolio beinhaltet außerdem<br />

mobile Hand- und Labormessgeräte mit<br />

moderner QS-Software.<br />

(www.colorlite.de)<br />

2<br />

Automatisierte Farbmessung<br />

ColorLite GmbH<br />

37191 Katlenburg - Lindau<br />

Für die Farbkontrolle im laufenden Produktionsprozess<br />

bei Schüttgütern wie <strong>Kunststoff</strong>granulaten<br />

hat die ColorLite GmbH<br />

gemeinsam mit dem <strong>Kunststoff</strong>-Zentrum<br />

Würzburg (SKZ) im Rahmen eines Förderprojekts<br />

ein Messkonzept entwickelt, das<br />

flexibel sowohl inline, online als auch atline<br />

eingesetzt werden kann. Eine volle Intergration<br />

in das Prozessleitsystem ist laut<br />

Anbieter möglich und erlaubt Farbkorrekturen<br />

durch Prozessschwankungen in nur<br />

wenigen Minuten.<br />

Das System besteht aus einem Spektralphotometer<br />

und einem Messkopf mit LEDs<br />

zur diffusen Ausleuchtung des Materials.<br />

Die Messwerte werden in einem Indust-<br />

NEUE ART DER VAKUUMINFUSION<br />

TARTLER Direktinfusion mit intelligentem Druckausgleich und<br />

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64 Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Nahaufnahme des Querschnitts eines <strong>Kunststoff</strong>deckels in Sandwich-Technologie<br />

mit ca. 30 % weißem Mahlgutanteil (Bild: Contura MTC).<br />

Mit 30 Modulen bestückte Spanntürme, die sich auf ebenfalls mit Nullpunkspannmodulen<br />

bestückten Grundplatten flexibel aufsetzen lassen,<br />

kann auch horizontal gespannt werden (Bild: AMF)<br />

Optimierte Sandwich-Technologie<br />

Contura MTC GmbH<br />

58708 Menden<br />

Bei sehr vielen Produkten im <strong>Kunststoff</strong>bereich<br />

werden vermeidbar große Mengen<br />

an hochwertigem Material eingesetzt.<br />

Zusammen mit der Firma Plasdan hat die<br />

Contura MTC GmbH daher nach einer Lösung<br />

für dieses Problem gesucht.<br />

Die Verwendung von rezykliertem Material<br />

scheidet bei vielen Produkten aus, da<br />

dieses Material oft nicht den Qualitätsvorgaben<br />

entspricht. Wird dieses Material jedoch<br />

nur als »Füllung« genutzt, während<br />

die Oberfläche aus sogenanntem Virgin-<br />

Material besteht − welche Vorteile bietet<br />

dies und wie kann dies wirtschaftlich sowie<br />

zuverlässig in einem Produktionsprozess<br />

realisiert werden? Um diese Fragen zu beantworten<br />

und entsprechende Lösungen<br />

zu präsentieren, wurde eine gemeinsame<br />

Veranstaltung im hauseigenen Technikum<br />

in Menden durchgeführt.<br />

Die Ergebnisse wurden laut Unternehmensangabe<br />

von einigen Besuchern als<br />

»Game-Changer« bezeichnet. So kann mit<br />

der optimierten Sandwich-Technologie in<br />

Verbindung mit einer schaumartigen Füllung<br />

neben der offensichtlichen Materialeinsparung<br />

auch eine hohe Gewichtseinsparung<br />

erzielt werden, was wiederum zu<br />

entsprechenden Vorteilen beim Transport<br />

führt. Es wurden verschiedene <strong>Kunststoff</strong>produkte<br />

durchgespielt. Gewichtseinsparungen<br />

von über 50 % waren laut Angabe<br />

des Unternehmens keine Seltenheit.<br />

In Verbindung mit optimierter Werkzeugtemperierung<br />

entsteht ein intelligenter<br />

und hocheffizienter Produktionsprozess.<br />

Die exakte Steuerbarkeit der Werkzeugtemperatur<br />

versetzt Anwender in die Lage,<br />

eine Oberflächenqualität zu erreichen, die<br />

auch sehr hohen Ansprüchen entspricht.<br />

Durch eine damit verbundene Zykluszeitverkürzung<br />

amortisiert sich die Investition<br />

laut Unternehmensangabe in der Regel<br />

innerhalb weniger Monate, was zu einer<br />

Win-Win-Win-Situation für Verbraucher,<br />

Produzenten und Umwelt führe.<br />

(www.contura-mtc.de)<br />

Modulare Spanntechnik<br />

Andreas Maier GmbH & Co. KG<br />

70734 Fellbach<br />

Die gute Qualität von <strong>Kunststoff</strong>produkten<br />

hängt davon ab, wie rein die <strong>Kunststoff</strong>schmelze<br />

und wie volumengenau das<br />

Granulat ist. Dementsprechend kommen<br />

den Granulier- und Filtersystemen sowie<br />

den Siebwechslern übergeordnete Bedeutung<br />

zu. Sie müssen präzise gefertigt sein,<br />

möglichst unterbrechungsfrei laufen und<br />

Fremdstoffe sowie Schmutzpartikel sicher<br />

herausfiltern. Als Hersteller mit hoher Kompetenz<br />

und Fertigungstiefe setzt Maag in<br />

Großostheim in seiner Fertigung seit über<br />

zehn Jahren auf modulare Werkstückspanntechnik<br />

von AMF. So unterstützen z.<br />

B. Nullpunktspannsysteme dabei, Maschinenlaufzeiten<br />

und Produktivität hoch zu<br />

halten sowie die Rüstzeiten prozessübergreifend<br />

zu reduzieren.<br />

Im deutschen Werk der Schweizer Firmengruppe<br />

entstehen Komponenten und Maschinen,<br />

deren präzise Fertigung für die<br />

Granulat- und Polymerherstellung von entscheidender<br />

Bedeutung sind. So weist z. B.<br />

bei Siebwechslern der Spalt zwischen den<br />

zylindrischen Tieflochbohrungen und den<br />

Kolben nur wenige hundertstel Millimeter<br />

auf. Die Siebwechslergehäuse werden auf<br />

insgesamt zehn 3-, 4- und 5-Achs-Bearbeitungszentren<br />

sowie mehreren Dreh-Fräszentren<br />

gefräst, gebohrt, gerieben, ausgedreht<br />

und gehont. Damit der Wechsel<br />

zwischen den Prozessen und den Maschinen<br />

ohne große Rüstzeiten schnell und zuverlässig<br />

gelingt, sind überall Spannlösungen<br />

des Fellbacher Herstellers installiert.<br />

Der modulare Baukasten mit Lochraster-<br />

Spannplatten, hydraulischen Nullpunktspannmodulen,<br />

Blockspannsystemen und<br />

Spannzangen schafft dabei die notwendige<br />

Flexibilität. Hinzu kommen mehrere,<br />

mit 30 Modulen bestückte Spanntürme,<br />

die sich auf ebenfalls mit Nullpunkspannmodulen<br />

bestückten Grundplatten flexibel<br />

aufsetzten lassen. So kann auch horizontal<br />

gespannt werden.<br />

Z. B. ziehen die hydraulischen Einschraub-<br />

Seit 1971<br />

Arbeits- und Technikwellen<br />

Werkzeugantriebe<br />

Mikro- u. Druckluftmotoren<br />

Spannzangen<br />

Schleifmittel<br />

Reparaturservice<br />

Biegsame Wellen zur Fernsteuerung u. Kraftübertragung<br />

Kombinationen flexibel und starr<br />

Spiralen und kundenspezifische Sonderlösungen<br />

haspa GmbH | Saegmuehlstrasse 39 | D - 74930 Ittlingen | Tel. +49 (0)72 66 - 91 48-0 | info@haspa-gmbh.de | www.haspa-gmbh.de


Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

65<br />

Klinkenzüge, hier im Werkzeug kombiniert, bieten<br />

Vorteile gegenüber anderen Konstruktionen<br />

(Bild: Strack Norma).<br />

module »KH10« und »KH20« die Werkstücke<br />

mit bis zu 20 kN Einzugskraft ein und<br />

halten sie mit bis zu 55 kN Haltekraft fest.<br />

Damit eignen sie sich auch für das direkte<br />

Spannen von Werkstücken. Ist eine Spannplatte<br />

oder ein Werkstück eingezogen,<br />

kann die Druckleitung abgekoppelt werden,<br />

da die Federkraft mechanisch verriegelt.<br />

Optional ermöglichen die Module<br />

eine pneumatische Ausblasung sowie eine<br />

Auflagenkontrolle mit Indexierung. Deckel<br />

und Kolben sind gehärtet und versprechen<br />

so einen langlebigen und verschleißfreien<br />

Einsatz. Die Wiederholgenauigkeit der<br />

Spannvorgänge gibt der Hersteller dabei<br />

mit < 0,005 mm an.<br />

(www.amf.de)<br />

Klinkenzüge<br />

Strack Norma GmbH & Co. KG<br />

58511 Lüdenscheid<br />

Klinkenzüge steuern beim Öffnen einer<br />

Spritzgießform im Entformungsprozess<br />

den Bewegungsablauf der einzelnen<br />

Trennebenen. Generell unterscheidet man<br />

zwischen Klinkenzügen, die entweder<br />

durch den Werkzeughub oder aber durch<br />

den Auswerferhub betätigt werden. Bei<br />

Klinkenzügen, die durch die Werkzeugöffnung<br />

angesteuert werden, unterscheidet<br />

man wiederum zwischen Klinkenzügen mit<br />

und ohne Verzögerung – je nachdem ob<br />

zuerst die zusätzliche Trennebene oder die<br />

Haupttrennebene geöffnet wird. Soll die<br />

zusätzliche Trennebene zuverlässig vor der<br />

Haupttrennebene geöffnet werden, wird<br />

ein Klinkenzug ohne Verzögerung eingesetzt.<br />

Soll die zusätzliche Trennebene erst<br />

dann gefahren werden, wenn die Haupttrennebene<br />

sich bereits ein Stück weit<br />

geöffnet hat, kommen Klinkenzüge mit<br />

Verzögerung zum Einsatz. Ein klassisches<br />

Anwendungsbeispiel ist das Drei-Platten-<br />

Werkzeug. Hier trennt die Werkzeugbewegung<br />

die Formteile am Punktanguss vom<br />

Verteiler – in der Haupttrennebene. Der<br />

Verteiler selbst entformt in einer zusätzlichen<br />

Trennebene.<br />

Der Normalienanbieter Strack Norma<br />

bietet mit bis zu 90 Klinkenzügen wie<br />

Rund-, Flach-, Haken-, Sperrklinken oder<br />

Doppelhubklinkenzügen eine sehr große<br />

Variantenvielfalt und unzählige Kombinationsmöglichkeiten.<br />

Die Klinkenzüge der<br />

Baureihen »Z3«, »Z4« und »Z6« sind in den<br />

funktionell entscheidenden Bereichen mit<br />

einer DLC-Beschichtung versehen. Dies<br />

vermindert den Verschleiß und erhöht die<br />

Lebensdauer. Die Klinkenzüge ermöglichen<br />

laut Hersteller aufgrund der geringen<br />

bewegten Massen ein schnelles Öffnen<br />

und Schließen, wodurch sie sich auch bei<br />

schnelllaufenden Werkzeugen einsetzen<br />

lassen. Als Vorteile gegenüber anderen<br />

Konstruktionen, z. B. durch die Maschinensteuerung<br />

betätigte Hydraulikzylinder,<br />

nennt das Unternehmen den einfachen<br />

mechanischen Aufbau, die bewährte Konstruktion<br />

und den durch die Zwangssteuerung<br />

produktionssicheren Betrieb.<br />

(www.strack.de)<br />

2<br />

HEIZEN<br />

TROCKNEN<br />

ERGE Elektrowärmetechnik • Franz Messer GmbH<br />

91220 Schnaittach • Hersbrucker Straße 29-31<br />

Tel. +499153 921-0 • Fax +499153 921-117 od. 124<br />

mail: verkauf@erge-elektrowaermetechnik.de<br />

www.erge-elektrowaermetechnik.de<br />

FRANZ MESSER<br />

Fasspumpen<br />

Handpumpen<br />

Druckluftpumpen<br />

Membranpumpen<br />

Exzenterschneckenpumpen<br />

Pumpensysteme<br />

Kreiselpumpen<br />

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REGELN<br />

QUALITÄTSPRODUKTE SEIT 1927<br />

ELEKTROWÄRMETECHNIK<br />

Pumpen<br />

Systeme &<br />

für die <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung<br />

Jägerweg 5–7<br />

D-85521 Ottobrunn<br />

Tel.: +49 (0) 89 - 66 66 33 400<br />

Fax: +49 (0) 89 - 66 66 33 411<br />

info@jesspumpen.de<br />

www.jesspumpen.de<br />

shop.jesspumpen.de


66 Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

2 Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

Produkte unserer Inserenten. Das komplette Verzeichnis finden Sie online unter kunststoff.kuhn-fachmedien.de/anbieter.<br />

Mit den hinter den Stichworten angegebenen Zahlen sind die von Ihnen gesuchten Firmen gekennzeichnet. Name und Anschrift dieser<br />

Firmen finden Sie auf der Seite 68 fortlaufend nummeriert.<br />

Formenbau<br />

Normalien, Teile und Zubehör<br />

→ Angießbuchsen 7, 28<br />

→ Ausdrückbolzen, Ausstoßführungsbolzen 7<br />

→ Ausstoßkasten 7<br />

→ Auswerferhülsen 7, 28<br />

→ Auswerferkupplungen 7, 28<br />

→ Auswerferstifte 7, 28<br />

→ Bohrbuchsen 26, 28<br />

→ Bund-Führungsbuchsen 7, 28<br />

→ Datum-Steller für Einbau in Formen 7, 23, 28<br />

→ Dichtringe 7, 27, 28<br />

→ Distanzleisten 7, 28<br />

→ Druckgusswerke 7<br />

→ Druckstücke, federnd 7, 28<br />

→ Flansche 7<br />

→ Formenheiz- und -kühlgeräte 30<br />

→ Formnestentlüftung 15, 28<br />

→ Formrahmen 7, 15, 28<br />

→ Formschieber 7, 15<br />

→ Führungsbolzen 7, 28<br />

→ Führungsbuchsen 7, 28<br />

→ Führungssäulen 7, 28<br />

→ Gewindestifte 7, 28<br />

→ Heizpatronen, Heizstäbe, Rohrheizkörper,<br />

Wendelrohrpatronen 5, 7, 28<br />

→ Hochfestes Alu für den Formenbau 7<br />

→ Hohlstangen (Rundfedern) 7<br />

→ Hydraulikzylinder für Seitenschieber und Formbacken 7<br />

→ Innensechskant-Gewindestifte 7, 28<br />

→ Innensechskant-Stahlschrauben 7<br />

→ Konstruktionen 7, 15<br />

→ Kupplungen 7, 28<br />

→ Kühlgeräte 22, 30<br />

→ Kühlmittelschläuche 7<br />

→ Kühlstutzen aus Messing und <strong>Kunststoff</strong> 7<br />

→ LSR-Formen 15<br />

→ Mantelthermoelemente 7, 12<br />

→ Montage-Spray 28<br />

→ Passhülsen 7<br />

→ Plastikschläuche 7<br />

→ Poliermaschinen 8<br />

→ Poliermittel 8<br />

→ Polierwerkzeuge 8, 32<br />

→ Prototypen-Modellbau 7<br />

→ Recyclingstempel für Einbau in Formen und Elektroden 23<br />

→ Ringschrauben 7, 28<br />

→ Rückholfedern 7<br />

→ Schieber 7, 15, 28<br />

→ Schlauchklemmen 3, 7, 28<br />

→ Schlauchtüllen 3, 7, 28<br />

→ Schläuche 7, 11<br />

→ Schnellverschlusskupplungen 7, 28<br />

→ Schrauben für die Verbindung von <strong>Kunststoff</strong>teilen 7<br />

→ Senkschrauben 7, 28<br />

→ Sicherungsringe 7, 28<br />

→ Sonstiges Zubehör für den Formenbau 7, 15, 28<br />

→ Spritzgusswerkzeugentlüftung 7, 15, 28<br />

→ Stahl für den <strong>Kunststoff</strong>formenbau 7, 26, 28<br />

→ Tellerfedern 7, 28<br />

→ Temperaturregelgeräte 7, 12, 28, 30<br />

→ Thermometer 7, 12<br />

→ Verriegelungszylinder 7<br />

→ Verschlussschrauben 7<br />

→ Verteilerblöcke 7<br />

→ Werkzeugheiz- und -kühlgeräte 30<br />

→ Werkzeugnormteile 7, 15, 28<br />

→ Zentrierflansche 7, 28<br />

→ Zentrierhülsen 7, 28<br />

→ Zentrierscheiben 7<br />

→ Zubehör für den Formenbau 7, 26, 28<br />

→ Zylinderstifte, ohne und mit Innengewinde 7<br />

Formen und Werkzeuge<br />

→ Backen-Formen 7, 28<br />

→ Formeneinsätze 7, 15, 28<br />

→ Großformen 7<br />

→ Komplettformen 7, 15<br />

→ Sonderformen 7, 15<br />

→ Spritzgießwerkzeugeinsätze, konturfolgend temperiert 7, 15<br />

→ Spritzgusswerkzeuge 4, 7, 15<br />

→ Stammformen Backenausführungen 7, 28<br />

→ Stammformen Kassettenformen 7, 28<br />

→ Stammformen allgemein 7<br />

→ Standardformen 7<br />

Heißkanalwerkzeuge und Heißkanalnormalien (Hotrunner)<br />

→ Angießbuchsen 7, 28<br />

→ Angießbuchsen, beheizt 7, 28<br />

→ Ausgleichkabel 7<br />

→ Filter für Heißkanalverteilerblock 7, 28<br />

→ Heißkanaldüsen 7, 28<br />

→ Heißkanalspritzwerkzeuge 28<br />

→ Heißkanalverteiler 7, 28<br />

→ Hochleistungsheizpatronen 5, 7, 28<br />

→ Messfühler 7, 14, 28<br />

→ Montage-Spray 28<br />

→ Nadelverschlusssysteme 7, 28<br />

→ Normformen-Heißkanal 28<br />

→ Regelgeräte 7, 12, 14<br />

→ Sonstige Heißkanalwerkzeuge und -normalien 7<br />

→ Temperaturregler 5, 7, 12, 28<br />

→ Verteiler 7<br />

→ Wärmeschutzplatten 7<br />

→ Zentrierflansche 7<br />

Platten für den Formen- und Werkzeugbau<br />

→ Auswerferplatten 7, 28<br />

→ Formplatten 7, 15, 28<br />

→ Grundplatten 7, 7<br />

→ Platten, gefräst 7<br />

→ Stahlplatten, geschliffen 7, 28<br />

→ Zwischenplatten, eckig und rund 28<br />

Düsen<br />

→ 2-Stoff-Düsen 7<br />

→ Düsen für Spritzgießmaschinen 10, 26<br />

→ Extruderdüsen 26<br />

→ Filterdüsen 10<br />

→ Flachsprühdüsen 7<br />

→ Hartmetalldüsen 26


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

67<br />

Bearbeitungswerkzeuge<br />

→ Elektroden für Funkenerosionsmaschinen 23<br />

→ Fräser für Styropor und PU-Modelle/Prototypen 32<br />

→ Fräser für den Formenbau 8, 32<br />

Geräte, Werkzeuge, Zubehör<br />

Allgemeine Maschinen und Temperiertechnik<br />

→ Anschlagpunkte 7<br />

→ Aufspannwerkzeuge 7<br />

→ Auswurfkontrollgeräte 7, 28<br />

→ Bandsägen und -messer 6<br />

→ Betriebs- und Lagereinrichtungen 6, 24<br />

→ Bohrwerkzeuge 32<br />

→ Bunker-, Förder- und Dosieranlagen 33<br />

→ Diamantwerkzeuge 32<br />

→ Einfärbgeräte 21, 33<br />

→ Entgratwerkzeuge für <strong>Kunststoff</strong>e 8, 32<br />

→ Entkalkungsgeräte 30<br />

→ Entkalkungsmittel 30<br />

→ Entkalkungspumpen 3<br />

→ Explosionsgeschützte Pumpen 3<br />

→ Fassbeheizungen 3, 11<br />

→ Filterelemente für <strong>Kunststoff</strong>verarbeitungsmaschinen 33<br />

→ Formen-Heiz- und -Kühlgeräte 30<br />

→ Fräswerkzeuge 6, 32<br />

→ Gasinnendrucktechnik 10<br />

→ Getriebemotoren 3<br />

→ Granulatförderer 21, 33<br />

→ Granulatmischer 21, 33<br />

→ Granulattrockner 5, 21, 33<br />

→ Halbzeuge aus NE-Metall 26<br />

→ Hartmetallrückstromsperren 26<br />

→ Hartmetallschnecken 26<br />

→ Hartmetallwerkzeuge 26, 32<br />

→ Hartmetallzylinderbuchsen 26<br />

→ Hebeösen 7<br />

→ Heizbänder 5, 7, 11, 28<br />

→ Heizelemente 5, 7, 11, 28<br />

→ Heizkabel 11<br />

→ Heizmanschetten 5, 7, 11, 28<br />

→ Heizmatten 5, 11<br />

→ Heizplatten 5, 11<br />

→ Heizschläuche 7, 11<br />

→ Heiztische 11<br />

→ Heißkanal-Regelgeräte 7, 28<br />

→ Heißkanalspritzwerkzeuge 7<br />

→ Heißkanalsysteme 7, 28<br />

→ Hubgeräte 6<br />

→ Hubtische 6<br />

→ Hubwagen 6<br />

→ Hydraulikzylinder bis 400 bar 28<br />

→ Impellerpumpen 3<br />

→ Kalt- und Kühlwasser-Erzeugungsanlagen 17, 22, 30<br />

→ Kantenfräs- und Entgratmaschinen 8, 32<br />

→ Konditionierbäder 17<br />

→ Korrosionsschutz 7, 28<br />

→ Kreissägeblätter 6<br />

→ Kristallisatoren für PET 21<br />

→ Kältetechnische Anlagen 17, 22, 30<br />

→ Kühlgeräte 17, 22, 30<br />

→ Kühltürme 17, 22, 30<br />

→ Kühlwasseraufbereitungsanlagen 17, 22, 30<br />

→ Kühlwasseraufbereitungsanlagen/Zubehör 22<br />

→ Kühlwasserchemikalien 17, 22, 30<br />

→ Laminiergeräte 29<br />

→ Magnete 7, 24<br />

→ Magnetkreiselpumpen 3<br />

→ Magnetpulverbremsen 18<br />

→ Magnetpulverkupplungen 18<br />

→ Metallabscheidegeräte 21, 33<br />

→ Metallsägeblätter 28<br />

→ Motoren 3<br />

→ Nadelverschlussdüsen 4, 7<br />

→ Polierschleifmittel 8<br />

→ Prägestempel 16<br />

→ Prägewalzen 16<br />

→ Ringschrauben 7<br />

→ Rohrreinigungssysteme 8<br />

→ Schleifbänder 8<br />

→ Schleifkörper 8<br />

→ Schleifmaschinen 8<br />

→ Schmelzefilter 7<br />

→ Schnecken 1, 26<br />

→ Schnittwerkzeuge 26, 32<br />

→ Seitenkanalverdichter 33<br />

→ Silos 21, 33<br />

→ Sonderstähle für den Werkzeugbau 7<br />

→ Sonotroden für Ultraschallschweißung 31<br />

→ Spannelemente für Werkstücke 7<br />

→ Spannelemente für Werkzeuge 7, 28<br />

→ Stanzteile 28<br />

→ Stanzwerkzeuge 26<br />

→ Tauchkreiselpumpen 3<br />

→ Temperiergeräte 9, 17, 22, 30<br />

→ Temperiergeräte/Zubehör 22<br />

→ Thermoelemente 5, 7, 12<br />

→ Tiefziehwerkzeuge 26<br />

→ Trennmittel-Sprühanlagen 29<br />

→ Vakuumpumpen 33<br />

→ Ventilatoren 19<br />

→ Ventilatoren-Laufräder 19<br />

→ Verschlussdüsen für <strong>Kunststoff</strong>verarbeitungsmaschinen 10<br />

→ Wasser-Rückkühlgeräte 17, 22, 30<br />

→ Wasserhochdruckpumpen 17<br />

→ Wendeschneidplatten 26<br />

→ Werkzeuge 7, 26, 32<br />

→ Werkzeugfräsmaschinen 2, 32<br />

→ Wärmeleitpatronen 7, 28<br />

→ Wärmeschutzplatten 7<br />

→ Zylinder 1, 26<br />

Mischer<br />

→ Mischer allgemein 21, 29<br />

→ Mischer für Farben, Additive und Harze 3<br />

Dosier- und Mischanlagen<br />

→ Allgemeine Dosier- und Mischanlagen 4, 21, 25, 29, 33<br />

→ Dosieranlagen 4, 21, 29, 33<br />

→ Dosierpumpen 3, 4, 29, 33<br />

→ Dosierwaagen 21, 33<br />

→ Einkomponenten-Dosier- und Mischanlagen 25, 29<br />

→ Niederdruck-Dosier- und Mischanlagen 25, 29<br />

Mischdüsen<br />

→ Mischdüsen allgemein 29<br />

→ Mischdüsen für Spritzgießmaschinen 10<br />

Werkzeugreinigungsgeräte<br />

→ mechanische Werkzeugreinigungsgeräte 30<br />

Mess- und Prüftechnik Qualitätskontrolle<br />

Allgemeine Mess- und Prüfsysteme und Sensoren<br />

→ Differenzdruckmessung 12<br />

→ Digitalanzeiger 12<br />

2


68 Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

→ Digitale Messwertanzeige 14<br />

→ Druckmesseinrichtungen 12, 14<br />

→ Durchflussmessung 3<br />

→ Farbmessgeräte 13, 20<br />

→ Farbspektrometer 20<br />

→ Foliendickenmessgeräte 20<br />

→ Füllstandmessung 12<br />

→ Glanzmessgeräte 20<br />

→ Infrarot-Strahlungsthermometer 20<br />

→ Kraftmesssysteme 14<br />

→ Lichtleiter 20<br />

→ Längenmessgeräte 20<br />

→ Messmaschinen, optoelektronische 20<br />

→ Online-Farbmessung 20<br />

→ Prozessdruckmessung 12<br />

→ Pyrometer 20<br />

→ Technische Endoskope für die Qualitätsbetrachtung 20<br />

→ Temperaturfühler für <strong>Kunststoff</strong>verarbeitungsmaschinen 5, 12<br />

→ Temperaturmessgeräte 7, 12<br />

→ Temperaturmessumformer 12<br />

→ Thermoelemente 5, 7, 12<br />

→ Thermometer 12, 20<br />

→ Thermostate 12<br />

→ Werkzeug-/Formsicherung 7<br />

Weitere Kontrollgeräte<br />

→ Metallseparatoren 21<br />

1 Bernex Bimetall AG, Winznauerstr. 101, 4632 TRIMBACH | www.bernexgroup.com 0041 62 2878787 145<br />

2 Berthold Hermle AG Maschinenfabrik, Industriestr. 8-12, 78559 Gosheim | www.hermle.de 07426 95-0 31, 145<br />

3 Dr. Jessberger GmbH, Jägerweg 5-7, 85521 Ottobrunn | www.jesspumpen.de 089 666633-400 65<br />

4 Elmet Elastomere, Tulpenstr. 21, 4064 OFTERING | www.elmet.com 0043 7221 74577 93<br />

5 Erge-Elektrowärmetechnik Franz Messer GmbH, Hersbrucker Str. 29-31, 91220 Schnaittach<br />

www.erge-elektrowaermetechnik.de 09153 921-0 65<br />

6 Felder KG, KR-Felder-Str. 1, 6060 HALL IN TIROL | www.felder-group.com 0043 5223 58500 89<br />

7 Hasco Hasenclever GmbH + Co KG, Römerweg 4, 58513 Lüdenscheid | www.hasco.com 02351 957-0 145<br />

8 haspa GmbH, Sägmühlstr. 39, 74930 Ittlingen | www.haspa-gmbh.de 07266 9148-0 64<br />

9 HB-Therm AG, Spinnereistrasse 10 (WU 3), 9006 ST. GALLEN | www.hb-therm.com 0041 71 243 65 30 1, 145<br />

10 herzog systems ag, Feldhofstr. 65, 9116 FLAWIL | www.herzogsystemsag.com 0041 71 3941961 U4<br />

11 Hillesheim GmbH, Am Haltepunkt 12, 68753 Waghäusel | www.hillesheim-gmbh.de 07254 9256-0 62<br />

12 Jumo GmbH & Co. KG, Moritz-Juchheim-Str. 1, 36039 Fulda | www.jumo.net 0661 6003-0 53<br />

13 Just Normlicht GmbH, Tobelwasenweg 24, 73235 Weilheim | www.just-normlicht.com 07023 95040 99, 101<br />

14 Kistler Instrumente GmbH, Umberto-Nobile-Str. 14, 71063 Sindelfingen | www.kistler.com 07031 3090-0 57<br />

15 Konstruktionsbüro Hein GmbH, Marschstr. 25, 31535 Neustadt a. Rbge. | www.kb-hein.de 05032 893791 139<br />

16 Kurz Stiftung & Co. KG, Leonhard, Schwabacher Str. 482, 90763 Fürth | www.kurz.de 0911 7141-0 145<br />

17 L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG, Hachener Str. 90 a-c, 59846 Sundern | www.lr-kaelte.de 02935 9652-0 59<br />

18 Liedtke Antriebstechnik GmbH & Co. KG, Böcklerstr. 1, 31789 Hameln | www.liedtke-antriebstechnik.de 05151 9889-0 63<br />

19 Lung Lufttechnische Anlagen GmbH , Haidlfinger Str. 29 , 94522 Wallersdorf | www.lung-gmbh.de 09933 9532-0 154<br />

20 Micro-Epsilon Messtechnik GmbH & Co. KG, Königbacher Str. 15 , 94496 Ortenburg | www.micro-epsilon.de 08542 168-0 61<br />

21 motan gmbh, Otto-Hahn-Str. 14, 61381 Friedrichsdorf | www.motan-colortronic.com 06175 792-167 91, 145<br />

22 ONI-Wärmetrafo GmbH, Niederhabbach 17, 51789 Lindlar | www.oni.de 02266 4748-0 U1, 145<br />

23 Opitz GmbH , Magnolienweg 34, 63741 Aschaffenburg | www.opitz-gmbh.de 06021 80088 62<br />

24 Otto Ganter GmbH & Co. KG, Triberger Str. 3, 78120 Furtwangen | www.ganternorm.com 07723 6507-0 23<br />

25 Rampf Production Systems GmbH & Co. KG, Römerallee 14, 78658 Zimmern o.R. | www.rampf-gruppe.de 0741 2902-0 95<br />

26 Saar-Pulvermetall GmbH, Werner-von-Siemens-Str. 23, 66793 Saarwellingen | www.saar-pulvermetall.de 06838 98160 145<br />

27 Sico D. + E. Simon GmbH, Karl-Winnacker-Str. 10-14, 36396 Steinau a. d. Str. | www.sico.de 06663 9600-0 17<br />

28 Strack Norma GmbH & Co. KG, Königsberger Str. 11, 58511 Lüdenscheid | www.strack.de 02351 8701-0 145<br />

29 Tartler GmbH, Relystr. 48, 64720 Michelstadt | www.tartler.com 06061 9672-0 63<br />

30 technotrans solutions GmbH, Scherl 10, 58540 Meinerzhagen | www.technotrans-solutions.de 02354 7060-0 55, 145<br />

31 Telsonic AG, Industriestr. 6 b, 9552 BRONSCHHOFEN | www.telsonic.com 0041 71 9139888 145<br />

32 vhf camfacture AG, Lettenstr. 10, 72119 Ammerbuch | www.vhf.de 07032 97097-000 97<br />

33 Werner Koch Maschinentechnik GmbH, Industriestr. 3 , 75228 Ispringen | www.koch-technik.com 07231 8009-0 5, 145<br />

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KOMPAKT<br />

Die vor den Adressen stehenden Nummern geben im Stichwortverzeichnis (ab Seite 66) Hinweise auf Produkte/Dienstleistungen der Unternehmen.


69<br />

<strong>Kunststoff</strong>maschinen und -anlagen<br />

Oberflächentechnik<br />

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mit den Lösungen<br />

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... für alle, denen Energiesparen und<br />

Werkzeugschutz wichtig sind.<br />

In der Serienproduktion wählt der Maschinenbediener oft Schließkräfte, die Ihm bekannt<br />

sind. Doch meist wird die Schließkraft überdimensioniert, was zu Werkzeugschäden<br />

führen kann. Zusätzlich verbraucht die Maschine mehr Energie als nötig. iQ clamp control<br />

ermittelt vollautomatisch die optimale Schließkraft für maximale Sicherheit bei minimalstem<br />

Energieverbrauch. Eine sichere und effiziente Serienproduktion ist das Ergebnis.<br />

Durch den Einsatz<br />

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konnten wir die<br />

Zuhaltekräfte der<br />

Maschine um<br />

33 %<br />

senken.<br />

Dirk Krines,<br />

Leiter Fabrik<br />

e-Kettensysteme<br />

bei Igus,<br />

Deutschland<br />

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Fachbeiträge 70<br />

Produktinformationen<br />

<strong>Kunststoff</strong>maschinen und -anlagen 89<br />

Oberflächentechnik 99<br />

Stichwort- und Adressenverzeichnis 103


70<br />

Assistenzsysteme für Spritzgießmaschinen<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Agieren statt reagieren: Mithilfe des Assistenzsystems können auftretende Veränderungen bei den Prozessparametern schnell und in der laufenden Produktion<br />

korrigiert werden.<br />

Bilder: Engel<br />

Software reduziert Kontrollzeiten<br />

Autorin:<br />

Katharina Wuschko<br />

Head of Group<br />

Communications<br />

Engel Austria GmbH<br />

4311 Schwertberg/Österreich<br />

www.engelglobal.com<br />

Das polnische Unternehmen SolidPlast Sp.z o.o. fertigt im Kundenauftrag<br />

eine dreiteilige Baugruppe für eine Gasmesszelle aus Polyoxymethylen<br />

(POM). Im Spritzgießen ergeben sich insbesondere durch die<br />

Schwindung des vom Kunden vorgegebenen Materials technische Herausforderungen,<br />

die bei der Serienfertigung beachtet werden müssen.<br />

Hierfür setzt das Unternehmen Assistenzsysteme von Engel ein.<br />

Auf den 700 Quadratmetern Produktionsfläche<br />

stehen 17 Spritzgießmaschinen. So<br />

nutzt SolidPlast Sp.z.o.o. den Platz bestmöglich<br />

aus. Die engen Platzverhältnisse<br />

waren ein Grund, warum das Unternehmen<br />

im Jahr 2020 eine erste holmlose<br />

Spritzgießmaschine des Typs »victory« von<br />

Engel angeschafft hat. Für Dariusz Barton,<br />

der gemeinsam mit Bartłomiej Ustowski<br />

das Unternehmen führt, genießt die Produktivität<br />

in der Serienproduktion absolute<br />

Priorität. Und er lebt einen Traum: »Keine<br />

Qualitätskontrollen mehr. Ich möchte,<br />

dass wir in diese Richtung gehen und in<br />

diese müssen wir gehen.« Ein erster Schritt<br />

sind die neu angeschafften Spritzgießmaschinen<br />

»victory 320/100« und eine vollelektrische<br />

»e-mac 265/80«. Sie dienen<br />

neben der Produktion vor allem einem Aspekt:<br />

wichtige Erkenntnisse für die aktuelle<br />

und zukünftige Produktion zu erlangen.<br />

Ermöglicht wird das durch die Nutzung<br />

der digitalen Assistenzsysteme von Engel,<br />

insbesondere von »iQ Process observer«.<br />

Mehrere hundert Prozessparameter<br />

überwachen<br />

Bei der Prozessüberwachung »iQ process<br />

observer« handelt es sich um eine<br />

Softwarelösung, mit deren Hilfe gleich<br />

mehrere hundert Prozessparameter auf<br />

einmal in Echtzeit überwacht werden. So<br />

können prozessrelevante Abweichungen<br />

detektiert und gleichzeitig ausgewertet<br />

werden. Das System erkennt automatisch,<br />

ob die Abweichungen sich negativ auf<br />

die laufende Produktion auswirken. Das<br />

gelingt durch einen Algorithmus, der die<br />

gemessenen Daten nicht nur verwertet,<br />

sondern die auf Daten basierende Expertise<br />

von SolidPlast zur Optimierung von<br />

Prozessen nutzt. Der Spritzgießzyklus gewinnt<br />

an Stabilität und trägt zu einer Serienproduktion<br />

auf gleichbleibend hohem<br />

Qualitätsniveau bei. Die Überwachung<br />

und Fehlerdiagnose in Echtzeit leisten somit<br />

einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung<br />

der Kosten und zur Einsparung von<br />

Energie.<br />

Null-Fehler-Produktion und<br />

mehr Prozesseffizienz<br />

Die Bauteile für die Gasmesszellen stellen<br />

besonders hohe Anforderungen an den<br />

Spritzgießprozess. Die komplexe Baugruppe,<br />

die aus einem Mittelteil sowie je einer<br />

linken und rechten Außenwand besteht,<br />

wird komplett aus POM gefertigt. Neben<br />

der sehr genauen Abbildung der insgesamt<br />

32 Stifte des Mittelteils (Schussgewicht<br />

170 Gramm) mit einem Stiftdurchmesser<br />

von jeweils nur drei Millimetern<br />

mussten zudem die Löcher in den Seitenteilen<br />

mit dem passgenauen Durchmesser<br />

sauber gespritzt werden.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Assistenzsysteme für Spritzgießmaschinen<br />

71<br />

Alles im Blick: Auf mobilen Endgeräten informiert sich Dariusz Barton ortsund<br />

zeitunabhängig über den Status quo in der Produktion.<br />

Über das Engel-Kundenportal »e-connect« holen sich Bartłomiej Ustowski<br />

(li.) und Dariusz Barton wichtige Daten auf den großen Monitor im Besprechungszimmer<br />

und machen dort die Produktionstrends transparent.<br />

Die nachträgliche Schwindung des Materials<br />

sorgte für eine weitere Herausforderung.<br />

Die Maßhaltigkeit erhält dabei durch<br />

die vollautomatisierte Montage beim Kunden<br />

zusätzliche Bedeutung in der Prozessabwicklung.<br />

Wegen der Materialschwindung<br />

erfolgt die Montage grundsätzlich<br />

erst sieben Tage nach der Teilefertigung.<br />

Die beiden äußeren Gehäuseteile werden<br />

auf der neuen »victory 320/100« produziert,<br />

die neben »iQ process observer« auch<br />

mit den Assistenzsystemen »iQ weight<br />

control« und »iQ clamp control« ausgestattet<br />

ist. »IQ weight control« analysiert<br />

während des Einspritzvorgangs die Spritzdruckkurve<br />

mit einem Referenzzyklus und<br />

passt für jeden Zyklus einzeln das Einspritzprofil,<br />

den Umschaltpunkt und den<br />

Nachdruck automatisch an die aktuellen<br />

Bedingungen an. Schwankungen in der<br />

Umgebung und im Rohmaterial werden<br />

auf diese Weise ausgeglichen, bevor auch<br />

nur ein Ausschussteil produziert wird. Für<br />

eine optimierte Schließkraft sorgt »iQ<br />

clamp control«. Die Software ermittelt auf<br />

Basis der Werkzeugatmung den für den jeweiligen<br />

Spritzgießprozess bestmöglichen<br />

Wert.<br />

Im Falle der Gasmesszellen zeigte sich,<br />

dass eine niedrigere Schließkraft ausreicht<br />

als ursprünglich manuell eingestellt wurde.<br />

Dieses System hat damit das Problem<br />

des Überspritzens gelöst, sodass SolidPlast<br />

in der Lage ist, vollautomatisiert gratfreie<br />

Teile zu produzieren. Gleichzeitig sinkt mit<br />

einer niedrigeren Schließkraft der Energieeinsatz,<br />

und der Werkzeugverschleiß wird<br />

verlangsamt.<br />

Beide Assistenzsysteme kamen bereits<br />

zum Einsatz, die Anwendung von »iQ process<br />

observer« war jedoch neu. »Ich kann<br />

sagen, dass ›iQ process observer‹ für uns<br />

genau das richtige Instrument ist, um einen<br />

stabilen Prozess und die erforderliche<br />

Qualität zu kontrollieren«, resümiert Barton<br />

die Testphase.<br />

Anpassung an die eigenen<br />

Erfordernisse<br />

Er demonstriert den Ist-Zustand aus seinem<br />

Büro heraus auf einem 32-Zoll-Bildschirm<br />

und zeigt alle Parameter, die er für<br />

seinen Prozess definiert hat. »So habe ich<br />

auf Energiewerte oder das Teilegewicht<br />

verzichtet, weil das im ersten Schritt für<br />

uns irrelevante Informationen sind. Leistung,<br />

Temperatur und Heizungseinstellungen<br />

der Plastifiziereinheit dagegen<br />

sind für uns elementare Daten.« So konnte<br />

er das System an seine Bedürfnisse anpassen<br />

und freut sich, weil alle relevanten Signale<br />

auf dem Bildschirm grün leuchten.<br />

Für den Techniker liefert das System über<br />

die gesamte Historie eine Trendbeobachtung<br />

und reduziert seine Informationen<br />

nicht allein auf einen Zyklus. Das Bedienpersonal<br />

kann so reagieren, bevor eine<br />

Maschine angehalten werden muss.<br />

Mit dem Assistenzsystem kann sich der Betrieb<br />

darauf verlassen, dass die Produktion<br />

zuverlässig Gutteile liefert. Das System<br />

spart bares Geld, weil die Zeit, die täglich<br />

für Qualitätskontrollen im Labor aufgewendet<br />

wird, bereits reduziert wurde. Fast<br />

elf Stunden spart SolidPlast bereits heute<br />

jeden Monat ein. Hinzu kommen positive<br />

Überraschungen. So wurden zum Beispiel<br />

Probleme bei der Temperierung erkannt,<br />

obwohl die Temperiergeräte von einem<br />

anderen Anbieter stammen und nicht in<br />

die Steuerung integriert sind. Durch die<br />

Historie kann der Betrieb zudem den Verschleiß<br />

des Werkzeugs besser vorhersagen,<br />

was zu höheren Standzeiten führt.<br />

Zum Beispiel hat das System gemeldet,<br />

dass das Werkzeug auf Gelb steht, weil<br />

der Auswerfer mit einer höheren Kraft<br />

auswirft − eine Information, die kein Problem<br />

für das Bauteil darstellt, aber für das<br />

Werkzeug. Es wurde daher gereinigt und<br />

gefettet, was sich positiv auf seine Lebensdauer<br />

auswirken wird.<br />

Ganzheitliche Transparenz<br />

und Wissen<br />

Moderne Technik und digitale Tools<br />

schaffen Transparenz und Wissen rund<br />

um Werkzeuge, Maschinen und Prozesse.<br />

Für Dariusz Barton ein absolutes Muss in<br />

Zeiten, in denen die Anforderungen der<br />

Kunden stetig wachsen. »Wir haben gezielt<br />

nach einem Anbieter gesucht, der<br />

auch für unsere zukünftigen Anforderungen<br />

alles bietet und offen ist für die neuen<br />

digitalen Möglichkeiten.« Auch die<br />

interne Umsetzung ist konsequent: Neue<br />

Mitarbeiter lässt er gezielt im Umgang<br />

mit der »CC300«-Steuerung der Spritzgießmaschinen<br />

von der Vertriebs- und<br />

Serviceniederlassung Engel Polska schulen.<br />

Seine Mitarbeitenden arbeiteten<br />

mit der Steuerung wie mit ihrem Mobiltelefon.<br />

Die »CC300«-Steuerung sei leicht<br />

und intuitiv zu bedienen, was vor allem<br />

deshalb wichtig sei, da die Suche nach<br />

qualifiziertem Personal mit Erfahrung in<br />

der Spritzgießtechnik immer schwieriger<br />

werde.<br />

Da die beiden Gründer über ein sehr tiefes<br />

Prozessverständnis verfügen, ist das<br />

Unternehmen für Engel auch ein interessanter<br />

Entwicklungspartner. So wurde<br />

SolidPlast für das neue »Shopfloor Monitoring«<br />

als Nullserienkunde gewonnen.<br />

Die Lösung ermöglicht die Überwachung<br />

sowie die Analyse der gesamten Produktion<br />

an einem zentralen Monitor – zu jeder<br />

Zeit und von jedem Ort aus. Die Kennzahlen<br />

zu Ausschussrate, Stillstandzeiten,<br />

Zykluszeiten etc. schaffen Transparenz<br />

über den gesamten Maschinenpark und<br />

unterstützen die Optimierung der Prozesse<br />

mit dem Ziel, die Gesamteffizienz<br />

zu verbessern.<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

SolidPlast Sp. z o.o.<br />

83-300 Kartuzy/Polen<br />

www.solidplast.info<br />

3


72<br />

Spritzgießmaschinen<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Maschinen für<br />

den Transformationsprozess<br />

Die vertikale Spritzgießmaschine mit 6000 Kilonewton Schließdruck und Heizplatten der Größe 2000 x 2000 Millimeter verfügt<br />

über einzeln regelbare und thermisch getrennt angeordnete Heizzonen, um der Artikelgeometrie und Prozessanforderung bestmöglich<br />

gerecht zu werden.<br />

Bilder: Desma<br />

Autor:<br />

Harald Schmid<br />

General Sales Manager<br />

Klöckner Desma<br />

Elastomertechnik GmbH<br />

78567 Fridingen<br />

www.desma.biz<br />

Neue, nachhaltige Dichtungslösungen<br />

müssen oft in kurzer Zeit entwickelt werden<br />

und sind sehr oft mit Sondermaschinen<br />

und Sonderverfahren verbunden. In den<br />

letzten zwei Jahren hat der Spritzgießmaschinenhersteller<br />

aus Fridingen bereits eine<br />

Vielzahl an Spezialmaschinen konstruiert<br />

und ausgeliefert, unter anderem zur Produktion<br />

von großformatigen Sonderdichtungen.<br />

Ein Beispiel ist die Spritzgießmaschine<br />

»968.600 ZO Benchmark« mit 6000<br />

Kilonewton Schließdruck und Heizplatten<br />

der Größe 2000 x 2000 Millimeter, die über<br />

einzeln regelbare und thermisch getrennt<br />

angeordnete Heizzonen verfügen, um der<br />

Artikelgeometrie und Prozessanforderung<br />

bestmöglich gerecht zu werden. Da keinerlei<br />

Podeste zur Maschinenbedienung erforderlich<br />

sind, kann auch der Formenwechsel<br />

− trotz der enormen Größen und Gewichte<br />

− schnell und einfach über ein Rollensystem<br />

erfolgen.<br />

Ein weiteres Beispiel ist die neue »968.700<br />

Sealmaster S« mit Heizplattengrößen von<br />

Mit einem ständig wachsendem Spezialmaschinenprogramm und eigens<br />

entwickelten Tools bietet Desma passgenaue Lösungen für den<br />

Transformationsprozess im Energie-, Infrastruktur- und Mobilitätsbereich.<br />

2600 x 1600 Millimetern und zwei FIFO-A<br />

Spritzaggregaten mit je 3500 bar Einspritzdruck.<br />

Der Formenträger ist von zwei Seiten<br />

gut zugänglich.<br />

Tools für mehr Nachhaltigkeit<br />

Fast immer ist mit neuen Maschinenentwicklungen<br />

auch eine Verfahrensentwicklung<br />

mit entsprechenden Kaltkanalsystemen<br />

und Formen verbunden, die die Firma<br />

Desma aus einer Hand anbieten kann. Bereits<br />

seit vielen Jahren sind Lösungen zur<br />

Mischungs- und Abfallvermeidung erhältlich,<br />

zum Beispiel der »FlowControl«-Kaltkanal,<br />

der »ZeroWaste ITM«-Topf oder die<br />

Fließsimulation »SmartFlow«. Durch den<br />

Einsatz der »PressureSense«-Technologie<br />

lassen sich Ausschussraten deutlich reduzieren<br />

und Anfahrverluste fast vollständig<br />

vermeiden. Des Weiteren tragen zum Beispiel<br />

»Iso+«-Heizplatten, umlaufende Formenisolierungen<br />

und energieeffizientes<br />

Anfahren mithilfe von »EnergyControl+«<br />

einen großen Beitrag zu Energie- und damit<br />

auch zu CO2-Einsparungen bei.<br />

Eine Neuentwicklung ist der PCF-Navigator<br />

»Ecos« zur Ermittlung des Product<br />

Carbon Footprint, mit dem der gesamte<br />

Der PCF-Navigator<br />

»Ecos«<br />

ermittelt den<br />

Product Carbon<br />

Footprint einer<br />

Anlage bzw.<br />

eines produzierten<br />

Teils.<br />

Prozess − von der Herstellung der eigentlichen<br />

Produktionsanlage bis hin zu den<br />

produzierten Artikeln − dargestellt werden<br />

kann, um daraus klare Handlungsoptionen<br />

für das bestgeeignete Produktionsverfahren<br />

abzuleiten. Um diese Berechnungen<br />

selbst durchführen zu können, hat Desma<br />

eine Datenbank mit Vorschlagswerten für<br />

unterschiedliche Elastomertypen hinterlegt.<br />

Darüber hinaus gibt es zusätzliche<br />

Eingabefelder zur individuellen Dateneingabe,<br />

um vor- oder nachgelagerte Fertigungsschritte<br />

sowie deren CO2-Belastung<br />

miteinzubeziehen.<br />

Zur Verifizierung des möglichen Einsatzes<br />

der Kaltkanaltechnologie wurde »CoolApp«<br />

vollumfänglich integriert. Damit<br />

lässt sich die tatsächliche Materialeinsparung<br />

in Abhängigkeit des gewählten Nestlayouts<br />

und des ausgewählten Kaltkanals<br />

möglichst realitätsnah berücksichtigen.<br />

Beim Einsatz eines Kaltkanals wird auch<br />

der energetische Mehrverbrauch sowohl<br />

durch den Kaltkanalbetrieb als auch durch<br />

die Kaltkanalherstellung berücksichtigt.<br />

Zusätzliche Zykluszeiteinsparungen, die<br />

durch den Einsatz von Kaltkanaltechnik zustande<br />

kommen, können ebenfalls berücksichtigt<br />

werden.<br />

Mit diesem Tool erhalten Anwender einen<br />

detaillierten Überblick darüber, aus welchen<br />

Faktoren sich der CO2-Fußabdruck<br />

einer Dichtung oder eines Formteils zusammensetzt<br />

und wie hoch er sein wird.<br />

»Ecos« zeigt auch auf, mit welchen Maßnahmen<br />

welche Effekte zur Reduzierung<br />

erzielt werden können. Hiermit leistet das<br />

Programm einen wichtigen Beitrag zum<br />

Verständnis über den Zusammenhang aller<br />

Einflussfaktoren und zur schnellen Entscheidungsfindung<br />

für einen optimierten<br />

Produktionsprozess.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Fördergeräte im Hygienic Design<br />

73<br />

Für höchste Ansprüche an Sicherheit<br />

und Sauberkeit<br />

tisch öffnet und schließt, ermöglicht das<br />

optionale Membran-Implosionsvakuumventil<br />

für den Umschaltprozess die Nutzung<br />

des Vakuums direkt von der Förderanlage<br />

– eine gute Voraussetzung für die<br />

Installation im mit Überdruck beaufschlagten<br />

Reinraum. Hochwertige Dichtungen<br />

sichern bei allen Varianten eine staubfreie<br />

Umgebung.<br />

Über die passende Vakuumventilvariante<br />

und mit fünf verschiedenen Fördergerätevolumina<br />

(0,5, 1, 3, 6 und 30 Liter) erschließen<br />

die Fördergeräte »Metro G med« individuell<br />

abgestimmte Lösungen für die sehr<br />

hohen Qualitäts- und Hygienestandards in<br />

einem breiten Einsatzspektrum der Medizin-<br />

und Pharmaindustrie.<br />

Ausführung im Hygienic Design<br />

Die neue, FDA-konforme Lösung für die Förderung von <strong>Kunststoff</strong>granulat.<br />

Speziell für <strong>Kunststoff</strong>verarbeiter in der Medizin- und Pharmaindustrie<br />

hat motan eine neue Reihe von Fördergeräten konzipiert.<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der<br />

motan gmbh<br />

61381 Friedrichsdorf<br />

www.motan-group.com<br />

Die neue Gerätefamilie »Metro G med« basiert<br />

auf der etablierten Serie »Metro G« für<br />

<strong>Kunststoff</strong>granulat und erfüllt die strengen<br />

Hygieneanforderungen gemäß FDA<br />

21 CFR. Besonderes Augenmerk legten die<br />

Entwickler auf den prozesssicheren Einsatz<br />

im Reinraum. Starke Edelstahlsiebe, Spezialfilter<br />

mit hochwertigen Dichtungen sowie<br />

elektropolierte Edelstahloberflächen<br />

sorgen für einen zuverlässigen, staub- und<br />

Bilder: motan<br />

kontaminationsfreien Betrieb. Als Besonderheit<br />

hebt der Hersteller das überarbeitete<br />

Membran-Implosionsvakuumventil<br />

hervor, das ohne Druckluft auskommt.<br />

Eine Entstaubungseinheit gewährleistet<br />

eine konstant hohe Materialqualität der<br />

zu verarbeitenden <strong>Kunststoff</strong>e. Der hier<br />

aus dem Fördergut entfernte Staub wird<br />

mit gefiltertem Luftstrom an den Zentralfilter<br />

gesaugt und dort abgeschieden.<br />

Standardmäßig ist ein Implosionsfilter<br />

HEPA H13 verbaut. Nach jeder Förderung<br />

reinigt eine Implosion das starke Edelstahlsieb.<br />

Während hierzu das serienmäßig installierte<br />

Implosionsvakuumventil pneuma-<br />

Sämtliche produktberührenden Oberflächen<br />

sind aus Edelstahl oder FDA-konformen<br />

<strong>Kunststoff</strong>en ausgeführt und weisen<br />

eine maximale Rauheit von Ra 0,8 µm auf.<br />

Hersteller motan stellt eine detaillierte Dokumentation<br />

der eingesetzten Materialien<br />

zur Verfügung. Abgerundete Übergänge,<br />

eine vollständig demontierbare und abriebfeste<br />

Edelstahl-Auslaufklappe sowie<br />

der elektropolierte Edelstahlkörper gewährleisten<br />

die einfache Reinigung der<br />

neuen Geräteserie.<br />

Der Hersteller bietet zudem eine Variante<br />

an, die direkt auf die Einzugsöffnung<br />

der <strong>Verarbeitung</strong>smaschine montiert<br />

wird. Dieses Maschinenfördergerät ohne<br />

Auslaufklappe benötigt keinen Trichter,<br />

arbeitet mit geringem Materialvorrat und<br />

reduziert so die Verweilzeit. Daher eignet<br />

sich diese Variante besonders zur Förderung<br />

hygroskopischer Materialien und bei<br />

Platzmangel.<br />

3<br />

Die Entstaubungseinheit<br />

gewährleistet eine beständige<br />

Materialqualität für<br />

kritische Anwendungen,<br />

indem sie den Staubanteil<br />

im Fördergut reduziert.<br />

Das Membran-Implosionsvakuumventil wurde gezielt für den Einsatz unter<br />

Reinraumbedingungen überarbeitet.


74<br />

Nesting-CNC-Bearbeitungszentrum <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>Kunststoff</strong> effizient bearbeiten<br />

Die neue 5-Achs-Nestingmaschine ermöglicht<br />

effiziente <strong>Kunststoff</strong>bearbeitung für kleine und<br />

mittlere Werkstätten sowie für die Industrie.<br />

<br />

Bilder: Felder<br />

Mit einem 5-Achs-Nesting-Bearbeitungszentrum bietet Format4 zukunftsorientierten Werkstätten eine Lösung<br />

zur effizienten, individuellen <strong>Kunststoff</strong>bearbeitung für industrielle Beanspruchungen an.<br />

Das Einsatzgebiet des neuen Nesting-<br />

CNC-Bearbeitungszentrums »profit<br />

H150« von Format4, einer Marke der<br />

Felder Group, reicht von Werbetechnik<br />

bis hin zu technisch anspruchsvollen<br />

<strong>Kunststoff</strong>bauteilen im Maschinenbau.<br />

Mit hoher Präzision und einfacher Bedienbarkeit<br />

ist die Maschine für den Einsatz<br />

in kleinen Werkstätten und mittleren<br />

Betrieben, aber auch in der Industrie geeignet<br />

– einfach überall, wo hohe Anforderungen<br />

an die Bearbeitungsqualität<br />

erfüllt werden müssen.<br />

Unterschiedliche Be- und Entladungslösungen<br />

bis zur Vollautomatisierung sind<br />

dabei möglich, um höchste Produktivität<br />

zu erreichen. Die automatische Voretikettierung<br />

am Beladetisch minimiert<br />

Fehlerquellen und reduziert gleichzeitig<br />

die Prozesszeiten. Die Maschine ist in<br />

fünf Größen mit integriertem, für den<br />

Pendelbetrieb ausgelegtem Vakuummanagement<br />

»Smart Zoning«, überdurchschnittlich<br />

großen Bohrköpfen, neuen<br />

Sicherheitskonzepten und zahlreichen<br />

Optionen verfügbar. Durchdachte Maschinendetails<br />

wie die praktische Wartungstür<br />

für die Bohreinheit, die fünffarbige<br />

Statusanzeige oder die große<br />

Frontscheibe erleichtern die Bedienbarkeit.<br />

<strong>Kunststoff</strong>bearbeitung<br />

ohne Einschränkungen<br />

Speziell entwickelte Detaillösungen<br />

für die Bearbeitung von <strong>Kunststoff</strong>en<br />

und Composite-Materialien bieten Maschinenanwendern<br />

einige Vorteile. Die<br />

Autor:<br />

David Zennebe<br />

Senior Copywriter & Communications<br />

Felder Group<br />

6060 Hall in Tirol/Österreich<br />

www.felder-group.com<br />

optimierte Absaugglocke für die <strong>Kunststoff</strong>zerspanung<br />

und der abgedeckte<br />

Linearwechsler garantieren sicheren<br />

Schutz vor Späneflug, auch bei statisch<br />

aufgeladenen Spänen aus anspruchsvollen<br />

Materialien. Mit der mehrfachen<br />

Wahlmöglichkeit für Kühlmedien wie<br />

Pressluft, Kaltluft oder Minimalmengenschmierung<br />

direkt in der Absaugglocke<br />

ist eine Anpassung der Bearbeitung hinsichtlich<br />

individueller Materialeigenschaften<br />

möglich.<br />

Die Hochleistungs-5-Achs-Frässpindel<br />

von Format4 wurde speziell für die gestiegenen<br />

Ansprüche der professionellen<br />

<strong>Kunststoff</strong>bearbeitung entwickelt und<br />

ermöglicht individuelle Werkstückgestaltung<br />

in sehr kurzer Zeit. Mit 12 oder<br />

optional 15 Kilowatt Spindelleistung verspricht<br />

der Hersteller hochwertige Ergebnisse<br />

beim Fräsen, Bohren und Sägen in<br />

jedem Winkel. Die spezielle Flüssigkeitskühlung<br />

und hochwertige Keramiklager<br />

sichern für lange Zeit die sehr hohe Präzision<br />

und Laufruhe – auch bei der Bearbeitung<br />

ganz unterschiedlicher Materialien.<br />

Ein Inverter regelt stufenlos die Drehzahl<br />

bis zu 24.000 Umdrehungen pro Minute.<br />

Für den uneingeschränkten Einsatz der<br />

5-Achs-Spindel steht eine zurückgesetzte<br />

Anschlagreihe zur Verfügung. Ein großes<br />

Z-Durchlassmaß von 200 Millimetern bietet<br />

eine flexible Bearbeitung von hohen<br />

Werkstücken. Für den schnellen Zugang<br />

bei Bohrerwechseln, Reinigungs- oder<br />

Wartungsarbeiten kann die Haube einfach<br />

geöffnet werden.<br />

Maschinen-Features<br />

für jeden Einsatz<br />

Die Verwendung von Aggregaten erweitert<br />

die Einsatzmöglichkeiten enorm.<br />

Mithilfe der bereits integrierten Druckluftschnittstelle<br />

mit Abblas- und Kühlfunktion<br />

sind selbst spezielle Aggregate<br />

für Sonderanwendungen kompatibel.<br />

Die Anwender der Maschine entscheiden<br />

selbst, welche der Bohrkopfkonfigurationen<br />

für die jeweilige Bearbeitung<br />

passend ist. Wahlweise können auch nur<br />

vertikale Bohrspindeln oder Spindeln mit<br />

Nutsägen für vertikale und horizontale<br />

Bearbeitungen verwendet werden.<br />

Hat sich ein Anwender für die automatische<br />

Beladung entschieden, positioniert<br />

der Hubtisch den Plattenstapel direkt auf<br />

die passende Arbeitsfeldhöhe. Die Ausrichtung<br />

der Plattenmaterialien erfolgt<br />

direkt am Hubtisch und synchron zur Bearbeitung<br />

am Arbeitsfeld. Das spart Zeit<br />

und steigert die Produktivität. Mit dem<br />

Standard- und den optional verfügbaren,<br />

mitfahrenden Werkzeugwechslern sowie<br />

dem Pick-up-Platz für ein großes Sägeblatt<br />

stehen insgesamt bis zu 36 Werkzeugplätze<br />

zur Verfügung.


Nesting-CNC-Bearbeitungszentrum<br />

75<br />

Individuelle Robotiklösungen<br />

für Handwerk und Industrie<br />

Zusatzaggregate erweitern die Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

der CNC-Maschine.<br />

Software für höhere<br />

Produktivität<br />

Die leistungsstarke 5-Achs-Frässpindel garantiert<br />

hochwertige Bearbeitungsergebnisse – auch bei<br />

anspruchsvollen Materialien.<br />

Rund um das zu fertigende Teil wird mit der<br />

Software »F4Solutions« ein durchgängiger,<br />

effizienter und ertragreicher Produktionsprozess<br />

generiert. Die Software-Werkzeuge<br />

für eine verbesserte Produktivität begleiten<br />

Anwender durch die gesamte Produktionskette:<br />

vom einfachen Entwurf individueller<br />

Teile im gewohnten CAD-Umfeld über fotorealistisches<br />

Rendern verkaufsunterstützender<br />

3D-Visualisierungen bis zur detaillierten<br />

Datenübergabe an alle integrierten<br />

Maschinen samt wirtschaftlicher Nesting-<br />

Optimierung. Selbst der finale Zusammenbau<br />

wird mit übersichtlichen Detailzeichnungen<br />

und 3D-Daten begleitet.<br />

Leistbar in der Anschaffung, einfach zu<br />

bedienen und ein großer Produktivitätsschub<br />

im täglichen Einsatz, das bietet<br />

Format4 mit »robotmotion«. Diese Technologie<br />

kann mit einem Baukastenprinzip<br />

individuell auf komplexe Arbeitsvorgänge<br />

angepasst werden. Der flexible Einsatz von<br />

Einzelkomponenten passt sich dabei den<br />

jeweiligen Anforderungen an und erhöht<br />

zudem die Prozesssicherheit. Die smarten<br />

Materialhandling-Lösungen der Felder<br />

Group übernehmen das Beschicken, Etikettieren,<br />

Verwalten, Entladen sowie Stapeln<br />

von Werkstücken und sorgen so für<br />

mehr Produktivität, höhere Effizienz und<br />

mehr Ertrag. Eine Beschickungseinheit<br />

kann für CNC-Bearbeitungszentren wie<br />

der »profit H150« individuell konfiguriert<br />

und maßgeschneidert angepasst werden.<br />

Sind Maschinen wie das Nesting-CNC-Bearbeitungszentrum<br />

in das Plattenlager<br />

eingebunden, können diese durch den<br />

Manipulator vollautomatisch beladen<br />

werden. Durch die Kommunikation zwischen<br />

den Systemen wird immer die richtige<br />

Platte zum richtigen Programm automatisiert<br />

beladen. Das eliminiert sowohl<br />

das Fehler- als auch das Unfallrisiko − bei<br />

gleichzeitiger Steigerung der Produktivität.<br />

3<br />

Für noch mehr Sicherheit sorgt die realitätsgetreue Darstellung der<br />

Werkzeuge in 3D, die sich in Echtzeit an die eingegebenen Maße anpasst.


76<br />

Dosiertechnik<br />

Für die Verklebung der Heckklappe des ID.3 von Volkswagen wurden drei vollautomatisierte Anlagen konstruiert. Diese beinhalten fünf Fügewerkzeuge,<br />

zwei 7-achsige Roboter, umfangreiche Werkzeug-Achssysteme sowie eine aufwendige Vor- und Nachbehandlung der Bauteile.<br />

Bilder: Rampf<br />

Automatisierte Dosiertechnik für<br />

kundenindividuelle Massenproduktion<br />

Dass Produktvielfalt, Produktkomplexität sowie Produktionsgeschwindigkeiten tendenziell zunehmen, ist<br />

für Hersteller eine große Herausforderung, die zumeist nur mit automatisierten und flexiblen Lösungen bewältigt<br />

werden kann. Rampf Production Systems hat sich daher frühzeitig vom Dosierspezialisten zum Anlagenbauer<br />

für kundenspezifische Lösungen entwickelt.<br />

Autor:<br />

Alexander Huttenlocher<br />

Vertriebs- und<br />

Marketingleiter<br />

Rampf Production Systems<br />

GmbH & Co. KG<br />

78658 Zimmern o. R.<br />

www.rampf-group.com<br />

Dosiersysteme mit dynamischen Mischköpfen<br />

sind hochtechnische Produkte, mit<br />

denen mehrkomponentige, reaktive Materialien<br />

auf Basis von Polyurethan, Epoxid<br />

oder Silikon präzise und schnell verarbeitet<br />

sowie appliziert werden. Die Entwicklung<br />

neuer und die ständige Verbesserung bestehender<br />

Produkte gehört weiterhin zu<br />

den Kernkompetenzen des Unternehmens.<br />

Doch die Anwender verlangen mehr, nämlich<br />

gesamtheitliche Lösungen, in denen<br />

der eigentliche Dosierprozess ein wichtiger,<br />

aber eben nur einer von vielen Prozessschritten<br />

ist – ob im Bereich Automotive, in<br />

der Elektro-/Elektronikfertigung, Medizinoder<br />

Weiße-Ware-Industrie. Rampf Production<br />

Systems hat den Ruf seiner Kunden<br />

früh wahrgenommen und bereits vor über<br />

zehn Jahren begonnen, das Produkt- und<br />

Servicespektrum entsprechend zu erweitern.<br />

Komplexität ist Tagesgeschäft<br />

Längst gehören die Konzeption und der<br />

Bau von großen und komplexen Produktionssystemen<br />

mit integrierter Dosiertechnik<br />

für das Unternehmen mit Sitz in Zimmern<br />

ob Rottweil zum Tagesgeschäft, bereits<br />

mehrere hundert Anlagen mit einem sehr<br />

hohen Automatisierungsgrad wurden bis<br />

heute ausgeliefert. Zusätzlich zur Konzeption<br />

von Misch- und Dosieranlagen beschäftigt<br />

sich das Unternehmen heute mit einer<br />

Vielzahl unterschiedlicher Operationen,<br />

zum Beispiel Bauteilhandling, Plasmavorbehandlung,<br />

Bildverarbeitung und Sensorikintegration.<br />

Hierfür kommen auch Roboter<br />

unterschiedlicher Hersteller zum Einsatz,<br />

die passgenau auf die jeweiligen Anforderungen<br />

programmiert werden.<br />

Optional werden alle Anlagen mit der intuitiven<br />

Bedienoberfläche »Rampf-HMI«<br />

ausgeliefert, die auch sämtliche Prozessinformationen<br />

übergeordneten Systemen<br />

zur Verfügung stellen kann. Ein solches<br />

Human-Machine-Interface ist eine wichtige<br />

Voraussetzung für die Digitalisierung und<br />

die Automatisierung von Produktionen.<br />

Änderung des Geschäftsmodells<br />

Die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells<br />

vom reinen Dosierungsspezialisten hin<br />

zum Anlagenbauer wurde akribisch vorbereitet<br />

und in einem kontinuierlichen Entwicklungsprozess<br />

umgesetzt. Unterstützt<br />

wurde der Prozess sowohl von der Geschäftsleitung<br />

und allen Mitarbeitenden als<br />

auch durch die Kunden mit ihrem Vertrauen<br />

in die Fähigkeiten des Unternehmens.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong> Dosiertechnik 77<br />

Die Entwicklungen in den Bereichen Digitalisierung<br />

und Automatisierung sind,<br />

gelinde gesagt: dynamisch. Folglich wurden<br />

in den vergangenen Jahren ständig<br />

Mitarbeitende mit speziellem Know-how<br />

gesucht und eingestellt, um die Potenziale<br />

der neuen Technologien umgehend in<br />

Kundennutzen umsetzen zu können.<br />

Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

mit Kunden ist dabei unerlässlich:<br />

Rund ein Drittel der rund 230 Mitarbeitenden<br />

von Rampf Production Systems sind<br />

deshalb in direktem Kundenkontakt. Durch<br />

das gezielte Mitarbeiterwachstum mit erfahrenen<br />

Spezialisten in allen Bereichen<br />

und deren laufenden Fortbildung war es<br />

möglich, diesen bedeutenden Evolutionsschritt<br />

zusammen mit den Kunden zu gehen,<br />

um auch in Zukunft die Kompetenzen<br />

in Sachen Automatisierung und Digitalisierung<br />

weiter auszubauen.<br />

In der »LightAssembly«-Plattform von Manz zur Herstellung von Zellkontaktiersystemen für Batteriezellen<br />

übernehmen Dosierroboter von Rampf Production Systems die vollautomatisierten Kleb- und<br />

Vergussprozesse.<br />

Automatisierte Dosiertechnik<br />

in der Praxis<br />

Ob Einkaufszentrum, Krankenhaus oder<br />

Landwirtschaftsbetrieb: Raumlufttechnische<br />

Anlagen (RLT) von Weger sorgen weltweit<br />

für reine Luft und bestmögliche klimatische<br />

Bedingungen. Für die Herstellung<br />

der hochkomplexen Systemlösungen werden<br />

automatisierte Produktionsprozesse<br />

von Rampf Production Systems eingesetzt.<br />

Die RLT-Anlagen sind maßgeschneidert auf<br />

die Bedürfnisse der Kunden aus den unterschiedlichen<br />

Branchen abgestimmt. Dabei<br />

setzt der Luft- und Klimaspezialist auf das<br />

Konzept der kundenindividuellen Massenproduktion,<br />

also auf eine möglichst große<br />

Anzahl standardisierter und automatisierter<br />

Prozesse. Hierzu leistet auch der Dosierroboter<br />

»DR-CNC« mit digitalisierten Prozessen<br />

einen wichtigen Beitrag.<br />

Zusammenspiel von<br />

Dosierprozess und Bewegung<br />

Mithilfe moderner Steuerungstechnik<br />

kombiniert die Anlage das Misch- und Dosiersystem<br />

mit den wartungsfreien CNC-<br />

Linearachsen. Daraus resultiert ein optimiertes<br />

Zusammenspiel von Dosierprozess<br />

und Bewegungsabläufen. Variable X-Y-Z-<br />

Verfahrhübe sorgen für ein hohes Maß<br />

an Flexibilität, und dank des modularen<br />

Steuerungsaufbaus kann der Dosierroboter<br />

einfach in vorhandene Fertigungslinien<br />

integriert werden.<br />

Für höchstmögliche Dosiergeschwindigkeiten<br />

sorgt die Dosiertechnologie »Flex-<br />

Speed«. Wo ein Dosierroboter üblicherweise<br />

mit gleichmäßiger Geschwindigkeit<br />

appliziert, ist er bei »FlexSpeed« mit bis zu<br />

40 Metern pro Minute auf der Geraden unterwegs,<br />

um kurz vor Ecken und Rundungen<br />

kontrolliert auf 20 Meter pro Minute<br />

Der Dosierroboter »DR-CNC« appliziert den antibakteriellen Polyurethan-Dichtungsschaum auf die<br />

Thermopaneele. Im Vordergrund ist ein Terminal zu sehen (Weger Produktionssystem), das die Produktionsdaten<br />

in Echtzeit erfasst und anzeigt.<br />

Bild: Weger<br />

abzubremsen. So werden Durchlaufzeiten<br />

von Dicht-, Schäum- und Klebeprozessen<br />

in der Serienfertigung um bis zu 50 Prozent<br />

reduziert. Für die hochpräzise Applikation<br />

des zweikomponentigen Polyurethanschaums<br />

auf die Thermopaneele sorgt das<br />

von Rampf Production Systems entwickelte<br />

dynamische Mischsystem »MS-C100«.<br />

Darüber hinaus werden die Teilegrößen in<br />

einem vorgelagerten Schritt via QR-Code<br />

eingelesen und so die nötigen Informationen<br />

bezüglich Geometrie von Bauteil und<br />

Dichtung an das System übertragen. Ein<br />

Prozess-Monitoring in Echtzeit wird durch<br />

die Anbindung an das Weger-Produktionssystem<br />

über OPC-UA ermöglicht.<br />

Antibakterielles Dichtsystem<br />

erfüllt DIN EN ISO 846<br />

Für die Abdichtung der Thermopaneele<br />

setzt Weger auf den antibakteriellen Dichtungsschaum<br />

»Raku PUR 32-3294-2« von<br />

Rampf Polymer Solutions. Dieser ist nach<br />

DIN EN ISO 846 (11/2020) sowie VDI 6022<br />

zertifiziert und gewährleistet, dass sich weder<br />

Schimmel- oder Hefepilze noch Bakterien<br />

auf dem Material festsetzen können.<br />

Das für Innen- und Außenanwendungen<br />

einsetzbare Zweikomponenten-Polyurethansystem<br />

kann sowohl auf flachen Oberflächen<br />

als auch in Nuten appliziert werden<br />

und gewährleistet damit höchstmögliche<br />

Dichtungsqualität hinsichtlich der Dichtigkeitsanforderungen<br />

(IP-Schutzart). Weitere<br />

Vorteile sind der sehr geringe Druckverformungsrest,<br />

die sehr geringe Dichte für einen<br />

minimalen Materialeinsatz, die flexibel<br />

einstellbare Shore-Härte (Shore 00: 40-70),<br />

die besonders geringe Wasseraufnahme<br />

sowie die sehr kurze Klebfreizeit für schnelle<br />

Takt- und Handlingszeiten (»Raku Speed<br />

Technologie«).<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

Weger Walter GmbH<br />

39030 Kiens/Italien<br />

www.weger.it<br />

3


78<br />

Klebstoffauftragssysteme <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Hardwarekomponenten zu finden, mit<br />

denen unkompliziert und kosteneffizient<br />

ein neues Steuerungsmodul in klassischer<br />

Schaltschrankbauweise entwickelt werden<br />

und das über definierte Schnittstellen<br />

in den vorhandenen Leistungsteil integriert<br />

werden konnte. Als Grundlage für<br />

das neue Steuerungsmodul wurde schnell<br />

ein Heizungsregelsystem in Kombination<br />

mit elektromechanischen Komponenten<br />

forciert. Ausschlaggebend war, dass das<br />

Heizungsregelsystem neben der eigentlichen<br />

Heizungsregelung auch die zusätzlichen<br />

Logikaufgaben übernehmen kann.<br />

Pragmatische Umsetzung<br />

Die Retrofit-Lösung wurde mit einem um 70 Prozent geringeren Investitionsbedarf gegenüber einer<br />

Neuanschaffung kalkuliert.<br />

Bilder: Elotech<br />

Aus Alt mach Neu<br />

Auch Klebstoffauftragssysteme unterliegen einem Alterungsprozess.<br />

So kann zum Beispiel nach vielen Jahren Betriebsdauer die Regelungsund<br />

Steuerungstechnik ausfallen, Relais oder Speicherbausteine sind<br />

dabei typische Verschleißkomponenten. Ein identischer Aufbau der alten<br />

Technik ist meist nicht mehr möglich oder nicht wirtschaftlich. Wie<br />

mit einfachen Mitteln ein altes Hotmeltauftragssystem modernisiert<br />

werden kann, zeigt das Beispiel bei einem Hersteller von Betten- und<br />

Schlafsystemen.<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der<br />

Elotech Industrieelektronik GmbH<br />

40723 Hilden<br />

www.elotech.de<br />

Bei der Verklebung von Schaumstoffplatten<br />

fiel die Regel- und Steuerungsbaugruppe<br />

aufgrund des Alters immer wieder<br />

aus. In diesem speziellen Anwendungsfall<br />

verloren die Speicherbausteine die Daten.<br />

Um weiterhin einen funktionierenden Produktionsprozess<br />

zu gewährleisten, wurde<br />

eine Partnerfirma von Elotech beauftragt,<br />

die Funktionsfähigkeit des Systems wiederherzustellen.<br />

Aufgrund der langen partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

beiden Unternehmen konnte eine wirtschaftliche<br />

Lösung erarbeitet werden.<br />

Nach ausgiebiger Prüfung wurde festgelegt,<br />

dass der Matratzenhersteller die<br />

komplette Steuerung durch eine neue<br />

Steuerung in konventioneller Bauweise<br />

ersetzen möchte. Das separate Leistungsteil<br />

sollte übernommen werden. Zusätzlich<br />

zur Heizungsregelung beinhalteten<br />

die defekten Steuerungsplatinen noch<br />

weitere Funktionen mit einer geringen<br />

Logiktiefe wie Pumpenmotor- und Freigabenansteuerung.<br />

Der Einsatz einer SPS schied aus, da die<br />

Kosten für Grundgerät, Ein- sowie Ausgangsbaugruppen,<br />

Visualisierung, zusätzliche<br />

Verdrahtung und abschließend der<br />

Aufwand für die Softwareerstellung nicht<br />

im Kosten-Nutzen-Verhältnis zur Anwendung<br />

standen. Es wurde daher versucht,<br />

Die neuen Regler übernehmen<br />

weitere Logikfunktionen<br />

und die Visualisierung.<br />

Die Elotech Industrieelektronik GmbH<br />

konnte mit dem Mehrzonenregler<br />

»R4000« eine Lösung für die definierten<br />

Anforderungen anbieten und mit<br />

kompetenter Beratung zum Erfolg des<br />

Retrofit-Projektes beitragen. Das Partnerunternehmen<br />

konstruierte und fertigte<br />

eine Retrofit-Ersatzbaugruppe für das<br />

Hotmeltsystem, welches nahtlos in den<br />

bestehenden Schaltschrank integriert und<br />

mit dem vorhandenen Leistungsteil kombiniert<br />

werden konnte. Die neu erstellte<br />

Retrofit-Ersatzbaugruppe besteht im<br />

wesentlichem aus zwei Mehrzonen-Temperaturreglern<br />

der Baureihe »R4000« in<br />

Maximalausbaustufe. Die Regler steuern<br />

insgesamt zehn Heizzonen an. Zusätzlich<br />

werden zwei Analogkanäle zur Pumpendrehzahlregelung<br />

und die Drehzahlanzeige<br />

im integrierten HMI bereitgestellt.<br />

Mit der Erweiterungsbaugruppe »R4010«<br />

wurden die zusätzlich benötigten vier<br />

Heizzonen realisiert. Durch eine kompakte<br />

Bauweise der beiden Baugruppen war<br />

auf der Montageträgerplatte zusätzlich<br />

genügend Platz für alle benötigten Betriebsmittel<br />

vorhanden. Die Montage der<br />

Retrofit-Lösung erfolgte innerhalb kurzer<br />

Zeit. Es wurden nicht nur die identischen<br />

Abläufe wie zuvor realisiert, sondern auch<br />

zusätzliche neue Leistungsmerkmale bereitgestellt.<br />

Die Investition in das Retrofit-<br />

Kit betrug einen Bruchteil im Vergleich zur<br />

benötigten Investitionssumme für eine<br />

Neuanlage. Elotech nennt eine Kostenersparnis<br />

von circa 70 Prozent. Zudem ist<br />

eine entsprechende Langzeitverfügbarkeit<br />

der eingesetzten Regler gesichert, der<br />

Hersteller hat nach eigener Angabe in den<br />

letzten 25 Jahren keine Standardprodukte<br />

abgekündigt.<br />

Seit Integration des Retrofit-Moduls in<br />

das Hotmeltsystem wurde kein Ausfall<br />

der Heißschmelzkleberversorgung mehr<br />

festgestellt. Die Rückmeldungen des Bedienpersonals<br />

werden als durchweg positiv<br />

geschildert, da das Hotmeltsystem<br />

nun vollkommen autark und automatisch<br />

funktioniert.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong> Anlagenbau 79<br />

Mit Freikühlern können Anwender von Kälteanlagen große Energieeinsparungen erzielen.<br />

<br />

Bilder: L&R<br />

Klimawandel und<br />

Kältetechnik<br />

Wenn bei L&R Kältetechnik über das Wetter geredet wird, ist das in<br />

manchen Fällen kein Smalltalk, sondern Grundlage für die Auslegung<br />

der Kältemaschinen, die für jedes einzelne Projekt maßgeschneidert<br />

konstruiert werden.<br />

Autor:<br />

Burkhard Rüßmann<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

L&R Kältetechnik GmbH &<br />

Co.KG<br />

59846 Sundern<br />

www.lr-kaelte.de<br />

Viele dieser Maschinen arbeiten in <strong>Kunststoff</strong><br />

verarbeitenden Betrieben, deren Anlagen<br />

Kälte benötigen. L&R-Kälteanlagen<br />

sind aber auch zum Beispiel in Kanada,<br />

in China und in Brasilien installiert. Dabei<br />

übernehmen sie im Grundsatz immer eine<br />

Aufgabe: Sie erzeugen Kälte mit einem<br />

definierten Temperaturspektrum, zum Beispiel<br />

12 Grad Celsius für die Werkzeugkühlung<br />

von <strong>Kunststoff</strong>-Spritzgießmaschinen.<br />

Hier kommt das Wetter bzw. das Klima<br />

ins Spiel: Damit die Maschinen auch im<br />

Sommer zuverlässig Kälte bereitstellen<br />

können, müssen sie für die anzunehmende<br />

Höchsttemperatur ausgelegt sein. Bei<br />

dieser zu berücksichtigenden Größe wird<br />

es spannend – und wenig erfreulich, denn<br />

alle ernstzunehmenden Prognosen gehen<br />

von einer deutlichen Temperaturerhöhung<br />

aus. Dabei handelt es sich allerdings um<br />

Durchschnittswerte für das ganze Jahr, in<br />

den Sommern soll die Hitze noch stärker<br />

steigen.<br />

Eine Erwärmung von »nur« 1,9 bis 2,3 Grad<br />

Celsius bis zur Jahrhundertmitte würde<br />

zum Beispiel bedeuten, dass in Stuttgart an<br />

70 Tagen pro Jahr Temperaturen von über<br />

30 Grad Celsius erreicht werden – mit nicht<br />

nur einmaligen »Ausrutschern« bis 40 oder<br />

auch 45 Grad Celsius.<br />

Auslegungstemperaturen an die<br />

Klimaprognosen anpassen<br />

Deshalb haben die L&R-Ingenieure in den<br />

vergangenen Jahren schon mehrfach die<br />

Umgebungstemperaturen angepasst, die<br />

bei der Auslegung der Anlagen maßgeblich<br />

sind. Nur so wird die Kältetechnik auch<br />

bei sehr hohen Temperaturen – das heißt:<br />

genau dann, wenn sie am nötigsten gebraucht<br />

wird – einwandfrei funktionieren.<br />

Für Betreiber von Kälteanlagen heißt das:<br />

Es ist nicht verkehrt, in den Unterlagen<br />

nach den Auslegungstemperaturen nachzuschauen:<br />

Passen sie zu den Klimaprognosen?<br />

Wenn Handlungsbedarf gegeben<br />

ist, sollte man darauf achten, dass die neue<br />

Anlage so energieeffizient und nachhaltig<br />

wie möglich arbeitet. Hier gibt es diverse<br />

Stellschrauben, zum Beispiel eine Winterentlastung<br />

durch Freikühlung. Dann wird<br />

bei niedrigeren Temperaturen die für die<br />

Rückkühlung des Kältemediums erforderliche<br />

Kälte aus der Umgebung entnommen,<br />

also quasi zum »Nulltarif« erzeugt. Empfehlenswert<br />

und gegebenenfalls BAFA-förderfähig<br />

ist auch der Einsatz von natürlichen<br />

Kältemitteln wie Propan.<br />

Auch unabhängige Stellen empfehlen den<br />

Blick auf die Kältetechnik, wenn es um<br />

Energieeinsparungen in der Produktion<br />

geht. Die DENA (Deutsche Energie-Agentur)<br />

sieht beispielsweise bei der Kälteerzeugung<br />

Einsparungen im mittleren zweistelligen<br />

Prozentbereich. Sehr große Potenziale<br />

böten die freie Kühlung, die kombinierte<br />

Kälte- und Wärmeerzeugung sowie die<br />

ganzheitliche Optimierung des Kühlsystems.<br />

Auch wird die Anlagenoptimierung<br />

mittels Digitalisierung gerade bei Kälteanlagen<br />

als eine gute Option zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz und somit zur Senkung<br />

von Kosten angesehen.<br />

Dem kann man nur zustimmen. Wer dauerhaft<br />

Energie in der Produktion sparen will,<br />

kann das bei den Kälteanlagen häufig mit<br />

schnellem Return on Invest in die Tat umsetzen.<br />

Das zeigen viele erfolgreich durchgeführte<br />

Modernisierungsprojekte.<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

Deutsche Energie-Agentur GmbH<br />

10115 Berlin<br />

www.dena.de<br />

3<br />

Beispiel für eine energieeffiziente Kältelösung mit <br />

Freikühlern und PAD-Kühlern.


80<br />

Farbabmusterung<br />

Das Verbot der Leuchtstofflampe führt zu einem Wandel in der Abmusterung, auch in der <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung.<br />

Bild: Shutterstock<br />

Alternative zur Leuchtstofflampe<br />

Im Februar 2022 veröffentlichte die EU-Kommission neue delegierte Richtlinien zur Änderung des Anhangs<br />

III der RoHS-Richtlinie 2011/65/EU, welche den Gebrauch und die Veräußerung von quecksilberhaltigen<br />

Lampen weiter einschränken und bald gänzlich verbieten. Abmusterer von farbigen Oberflächen bei <strong>Kunststoff</strong>teilen<br />

sind gezwungen, Alternativen zu quecksilberhaltigen Abmusterungsgeräten zu finden. Übergangsfristen<br />

ermöglichen hierbei den Umstieg.<br />

Autor:<br />

Abdel H. Naji<br />

Director of Sales, Export &<br />

Marketing<br />

Just Normlicht GmbH<br />

73235 Weilheim/Teck<br />

www.just-normlicht.com<br />

Für die visuelle Abmusterung farbiger<br />

<strong>Kunststoff</strong>e werden D65-Normlichtleuchten<br />

nach ISO 3668 benötigt. D65 wird in<br />

der Fertigungsindustrie unter anderem<br />

zur Farbprüfung von Standards und Proben,<br />

zum Beispiel von Fahrzeugzubehör-<br />

oder Interieurteilen, und zur Farbsortierung<br />

von Produkten eingesetzt, zum<br />

Beispiel von Ersatzteilen. Für den visuellen<br />

Farbvergleich von Beschichtungen werden<br />

Farbabmusterungsgeräte verwendet,<br />

welche unabdingbar in der Qualitätskontrolle<br />

sind.<br />

Die RoHS-Richtlinie (Restriction of Hazardous<br />

Substances) betrifft elektrische und<br />

elektronische Geräte sowie deren Herstellung.<br />

Sie dient zur Beschränkung der<br />

Verwendung gefährlicher und schädlicher<br />

Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten.<br />

Produkte, die seit 1. Juli 2006 auf den<br />

Markt kommen, müssen RoHS-konform<br />

sein. Eine Ausnahme für die Verwendung<br />

von Quecksilber in beidseitig gesockelten<br />

linearen Leuchtstofflampen für allgemeine<br />

Beleuchtungszwecke bestand bis zum<br />

24. August <strong>2023</strong>. Seit diesem Datum dürfen<br />

quecksilberhaltige Leuchtstofflampen<br />

nicht mehr in den Verkehr gebracht werden.<br />

Die Ausnahme zur Verwendung von<br />

Quecksilber in anderen Entladungslampen<br />

erlischt zum 24. Februar 2025. Allerdings<br />

ist zu befürchten, dass durch die für<br />

Lampenhersteller nun geringe Attraktivität<br />

einer weiteren Produktion dieser Lampen<br />

das faktische Aus für die Normlichtröhren<br />

früher kommen könnte. Besonders<br />

in Branchen, in denen die Verwendung<br />

qualitativ hochwertiger Beleuchtung für<br />

die Abmusterung und Qualitätsprüfung<br />

unabdingbar ist, zwingt das Verbot zu<br />

einem Technologiewandel.<br />

LED als Alternative<br />

Für die Just Normlicht GmbH kamen diese<br />

delegierten Richtlinien und der damit<br />

verbundene Technologiewandel nicht<br />

überraschend. Das Unternehmen bietet<br />

bereits seit längerer Zeit eine LED-basierte<br />

Lösung als Alternative an, welche Kunden<br />

in verschiedenen Anwendungsbereichen<br />

immer stärker präferieren. Die LED-Lösungen<br />

mit Normlicht CIE D50, D50 no UV, CIE<br />

D65, D65 no UV, CIE LED B1-B5 und UV-A<br />

des Herstellers von Farbprüfgeräten für<br />

die standardisierte visuelle Prüfung von<br />

Farben und Oberflächen unterscheiden<br />

sich äußerlich nur geringfügig von den<br />

quecksilberhaltigen Vorgängermodellen.<br />

Als Basis kommt LED-Technik zum Einsatz,<br />

die die Farbabmusterung zukünf-


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Farbabmusterung<br />

81<br />

tig bestimmen wird. Bisher war es nicht<br />

möglich, allein mit LEDs ein homogenes<br />

und auf Dauer stabiles Licht zu produzieren,<br />

das den Anforderungen der CIE an<br />

eine Normlichtbeleuchtung mit D50 und<br />

D65 entspricht. Farbige LEDs konnten<br />

auf Dauer kein gleichmäßiges, stabiles<br />

Licht emittieren, was durch die Qualitätsschwankungen<br />

bei der LED-Produktion<br />

noch verstärkt wurde.<br />

Lösung für die Farbbeurteilung<br />

Durch ein mehrstufiges Kalibrierungsverfahren,<br />

die Selektion besonders geeigneter<br />

Leuchtdioden und exakt für die Anforderung<br />

konzipierten LED-Treibern ist es<br />

Just Normlicht gelungen, eine LED-Lösung<br />

zu entwickeln, die auf Jahre ein gleichmäßiges<br />

Lichtspektrum erzeugt: das »Digital<br />

Light System« (»DLS«). Darauf basierende<br />

Lösungen können die spektrale Verteilung<br />

von Normlicht D50 und D65 so gut simulieren,<br />

dass die Vorgaben für die visuelle<br />

Farbbeurteilung nach ISO 3664 und ISO<br />

3668 nicht nur eingehalten, sondern sogar<br />

übertroffen werden.<br />

Der Mix aus mehreren farbigen LEDs erzeugt<br />

ein noch harmonischeres und vollständigeres<br />

Lichtspektrum als konventionelle<br />

Leuchtstofflampen. Das Ergebnis ist<br />

eine natürliche und langfristig reproduzierbare<br />

Farbdarstellung mit Normlicht<br />

D50 und D65 – und das ohne umweltbelastendes<br />

Quecksilber, Veränderungen der<br />

Lichtfarbe oder Qualitätsschwankungen<br />

in den Chargen. Zudem ist es möglich, den<br />

nach aktuellen ISO-Normen und CIE-Standards<br />

geforderten UV-Anteil bei Bedarf<br />

zuzuschalten. So ist für viele Anwender<br />

gerade in der Übergangszeit von der Umstellung<br />

der bisherigen Normen ISO 3664<br />

und ISO 3668 auf die neue ISO 3664:2009<br />

und ISO 3668:2014 eine entsprechende<br />

Lösung erhältlich.<br />

Spart Zeit und Geld<br />

Ein wichtiger Vorteil ist der Wegfall des<br />

regelmäßigen Röhrenwechsels bei Abmusterungskabinen<br />

mit herkömmlichen<br />

Leuchten, bei denen nach 2500 Betriebsstunden<br />

oder nach zwei Jahren der Austausch<br />

Pflicht ist. Mit dem Wegfall des<br />

Röhrenwechsels entfallen auch die hohen<br />

Kosten für Ersatzlampensets und<br />

die Zeitverluste, die der Wechsel mit sich<br />

bringt. Das LED-basierte System ermöglicht<br />

eine sorglose Abmusterung für mehr<br />

als 50.000 Betriebsstunden bei stabilen<br />

Lichtbedingungen über die komplette<br />

Betriebsdauer. Außerdem verspricht die<br />

neue Technologie von Just Normlicht eine<br />

gleichmäßige sowie blend- und spiegelfreie<br />

Ausleuchtung durch asymmetrische<br />

Lichtführung und Fresnel-Scheiben.<br />

Alternative LED-basierte Kabinen und Stationen zur Abmusterung von <strong>Kunststoff</strong>erzeugnissen sind<br />

bereits erhältlich.<br />

Bilder: Just Normlicht<br />

Abmusterungskabinen mit herkömmlichen<br />

Leuchtstofflampen benötigen nach<br />

dem Einschalten eine bestimmte Aufwärmphase<br />

mit entsprechender Wartezeit,<br />

die den Arbeitsablauf behindert.<br />

Auch der für die Aufwärmphase notwendige<br />

Stromverbrauch schlägt bei<br />

ansteigenden Energiepreisen zu Buche.<br />

Vermeidbar sind die negativen Auswirkungen<br />

der Aufwärmphase mit dem<br />

Wechsel zu LED-basierten Alternativen,<br />

denn die »DLS«-Leuchten benötigen keine<br />

Aufwärmphase nach dem Einschalten.<br />

Somit kann direkt mit der Abmusterung<br />

begonnen werden. Bereits heute basieren<br />

über 70 Prozent der verkauften Leuchten<br />

des Unternehmens auf LED-Technologie,<br />

Tendenz steigend.<br />

Einfacher Technologiewechsel<br />

Wer auf die »DLS«-Produkte von Just<br />

Normlicht umsteigen möchte, muss nicht<br />

zwingend seine vorhandene Farbprüfstation<br />

durch eine neue ersetzen. Hier bietet<br />

das Unternehmen die Möglichkeit, die alten<br />

Leuchten in der bestehenden Station<br />

durch »DLS«-Upgrade-Leuchten auszutauschen.<br />

Dies spart nicht nur Ressourcen,<br />

sondern auch Kosten, denn die Upgrade-Systeme<br />

sind in der Anschaffung viel<br />

günstiger als eine komplett neue Station<br />

mit LED-Technologie. Anwender, die über<br />

eine Farbprüfstation eines anderen Herstellers<br />

verfügen, sind ebenfalls nicht zum<br />

Neukauf einer Station gezwungen, denn<br />

auch Farbprüfstationen von Drittanbietern<br />

können damit aufgerüstet werden.<br />

Erst im Frühjahr 2022 hat ein namhafter<br />

Suchmaschinenbetreiber für einen seiner<br />

Standorte in den USA alle bestehenden<br />

Farbprüfkabinen eines Drittherstellers mit<br />

den passenden »DLS«-Retrofit-Leuchten<br />

von Just Normlicht ausrüsten lassen. Das<br />

Upgrade ermöglicht somit die Abmusterung<br />

auf LED-Basis bei einer Vielzahl von<br />

Anwendern. Ob Neuanschaffung, Upgrade<br />

oder Retrofit, das Unternehmen<br />

verspricht mit der neuen LED-Technologie<br />

eine verlässliche Farbprüfung für<br />

alle Oberflächen: <strong>Kunststoff</strong>, Lack, Papier,<br />

Keramik, Textilien, Möbel, Metalle, Pulver<br />

und alle Arten farbiger sowie fluoreszierender<br />

Materialien.<br />

Die LED-Technik übernimmt bei der<br />

Farbabmusterung zukünftig die<br />

entscheidende Rolle.<br />

3


82<br />

CFK-Bearbeitung<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Der neue Vollhartmetall-Eckfräser gewährleistet mit Diamantbeschichtung und optimierter Geometrie<br />

eine hohe Prozesssicherheit.<br />

Bilder: Mapal<br />

Größerer Kern,<br />

weniger Spanraum<br />

Verbesserte Spanntechnik für große CFK-Bauteile ermöglicht der Luftfahrtindustrie<br />

eine schnellere Zerspanung. Mapal unterstützt diese<br />

Entwicklung mit einem neuen Eckfräser, der mit Diamantbeschichtung<br />

und optimierter Geometrie die Prozesssicherheit verbessert.<br />

Um die Biegebruchfestigkeit zu erhöhen,<br />

hat der Werkzeugspezialist aus Aalen<br />

den Kerndurchmesser seines Vollhartmetall-Eckfräsers<br />

erhöht. Das geht zwar auf<br />

Kosten des Spanraums, hat aber keine<br />

negativen Auswirkungen, da bei der CFK-<br />

Bearbeitung keine Späne entstehen, sondern<br />

lediglich eine Art feiner Staub. Bei<br />

Werkzeugtests mit verschieden großen<br />

Durchmessern wurden keine Unterschiede<br />

festgestellt, was die Abführung dieses<br />

Staubs und die Prozesswärme angeht.<br />

Mit dem größeren Kerndurchmesser<br />

konnte die Biegebruchfestigkeit spürbar<br />

erhöht werden.<br />

Bei den Anforderungen an das Nutprofil<br />

zeigen sich ebenfalls Unterschiede zur<br />

Bearbeitung von Metall, wo Vorschub,<br />

Zustelltiefe und Schnittbreite die Spandicke<br />

beeinflussen. Da der Spanwinkel bei<br />

CFK aufgrund eines niedrigen Zahnvorschubs<br />

nur gering im Eingriff ist, hat Mapal<br />

den Schneidkeil auf maximale Stabilität<br />

ausgelegt.<br />

Zur Verringerung von Hebelkräften und<br />

damit für eine erhöhte Bruchresistenz<br />

weist der neue Fräser »OptiMill-Composite-Speed-Plus«<br />

zudem eine optimierte<br />

Hüllkontur auf. In der Praxis kommt man<br />

damit gut zurecht, wie Rohmer erläutert:<br />

»Typische Bauteile für die Luftfahrt bestehen<br />

aus Stacks, also Verbundplatten,<br />

bei denen üblicherweise 5 bis 15 Millimeter<br />

zerspant werden. Da reichen kürzere<br />

Werkzeuge vollkommen aus.« Waren die<br />

Vorgängerwerkzeuge noch länger als in<br />

der DIN6527 festgelegt, so entspricht die<br />

neue Werkzeugreihe weitestgehend der<br />

Norm. Der Werkzeughersteller bietet die<br />

Werkzeuge in den Durchmessern 4 bis 20<br />

Millimeter an.<br />

Funktionierende und bereits auditierte<br />

Prozesse werden in der Luftfahrtindustrie<br />

aufgrund des großen Aufwands nur ungern<br />

nochmals verändert. Doch der wachsende<br />

Kostendruck zwingt auch diese<br />

Branche dazu, ihre Produktion möglichst<br />

effizient zu gestalten. Flugzeughersteller<br />

haben bislang die eingesetzte Spanntechnik<br />

als Hemmnis auf dem Weg zu höherer<br />

Zerspanungsleistung ausgemacht. Große<br />

CFK-Bauteile werden üblicherweise<br />

mittels Vakuumspanntechnik fixiert. Die<br />

begrenzten Haltekräfte der Saugnäpfe<br />

bedingen relativ niedrige Schnittgeschwindigkeiten,<br />

um ein Aufschwingen<br />

zu verhindern. Das kann zu Qualitätseinbußen<br />

und Abweichungen von Form- und<br />

Lagetoleranzen führen.<br />

Neue Spanntechnologien versetzen die<br />

Hersteller nun in die Lage, die Schnittwerte<br />

zu erhöhen. Damit trat aber ein neues<br />

Problem auf: Unter den veränderten Prozessbedingungen<br />

zeigte sich durch die<br />

stärkere Belastung bei Fräsern, die zuvor<br />

einwandfrei gearbeitet hatten, eine erhöhte<br />

Bruchgefahr. »Auch sehr große<br />

Hersteller waren von Werkzeugbruch betroffen,<br />

nachdem sie mit den Werkzeugen<br />

bis an deren Grenzen gefahren sind«, berichtet<br />

Tim Rohmer, Produktmanager für<br />

Vollhartmetallfräswerkzeuge bei Mapal.<br />

Der Werkzeughersteller entwickelte als<br />

Antwort auf die Marktanforderung daher<br />

den Fräser »OptiMill-Composite-Speed-<br />

Plus«.<br />

Verbesserung der<br />

Biegebruchfestigkeit<br />

Autorin:<br />

Kathrin Rehor<br />

Public Relations<br />

Mapal Fabrik für Präzisionswerkzeuge<br />

Dr. Kress KG<br />

73431 Aalen<br />

www.mapal.com<br />

Gleichmäßige Diamantschicht<br />

erhöht Standzeit<br />

Für hohe Standwege bei der Bearbeitung<br />

der abrasiven Kohlefasern sorgt der neue<br />

Fräser zudem mit einer neuartigen Diamantbeschichtung.<br />

Außergewöhnlich ist<br />

dabei die gleichmäßige Schichtdickenverteilung<br />

und die hohe Wiederholbarkeit,<br />

mit der Mapal die Diamantschicht im<br />

CVD-Verfahren aufbringt. Herkömmliche<br />

Beschichtungstechnologien erzeugen<br />

häufig unregelmäßige Schichten, die an<br />

der Spitze dicker sind als hinten an der<br />

Schneide. Dieser Verlauf sorgt für unterschiedliche<br />

Kantenverrundungen und<br />

damit für schwankenden Schnittdruck<br />

und höheren Verschleiß.<br />

Die über die Schneidenlänge homogene<br />

Schichtdicke trägt zur Prozesssicherheit<br />

bei. Das ermöglicht eine gleichbleibende<br />

Leistung unabhängig davon, welche<br />

Stelle der Schneide im Eingriff ist. Damit<br />

sind die Werkzeuge auch höhenunabhängig<br />

zur Umfangbearbeitung eines<br />

Stacks einsetzbar: Anwender nutzen den<br />

Fräser teilweise bis zum Verschleißende,


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

CFK-Bearbeitung<br />

83<br />

setzen ihn dann nach und arbeiten mit<br />

einem frischen Teil der Schneide weiter.<br />

Der Eckfräser eignet sich für ein breites<br />

Anwendungsfeld. Neben der Umfangsbearbeitung<br />

werden mit ihm auch Nuten,<br />

Kanten und Taschen erzeugt.<br />

Optimierte Schnittqualität ist in der Luftfahrtbranche<br />

sehr wichtig. Sobald die Fasern<br />

nicht mehr sauber getrennt werden<br />

und das Bauteil damit nicht mehr die gewünschte<br />

Qualität erreicht, werden die<br />

Werkzeuge gewechselt, auch wenn sie<br />

erst wenig verschlissen erscheinen. Seine<br />

sehr hohe Schnittqualität erreicht der<br />

»OptiMill-Composite-Speed-Plus« durch<br />

seine speziell angeordneten »Fibrecatcher«<br />

an den Schneiden, die eine Doppelkompression<br />

bewirken und damit die<br />

Faserüberstände an den Werkstücken<br />

besonders sauber trennen. Die Doppelkompression<br />

entsteht zusätzlich<br />

durch die Spiralisierung des Werkzeugs.<br />

Verbesserungen um<br />

bis zu 30 Prozent<br />

Zu den Besonderheiten der CFK-<br />

Zerspanung gehört, dass die<br />

heute verfügbaren Werkzeuge<br />

unterschiedliche Bearbeitungsqualitäten<br />

an den Werkstücken<br />

erzeugen. Anwender müssen nach<br />

vorhandenem Werkstoffverbund entscheiden,<br />

welche Qualitätsanforderungen<br />

an das Bauteil gestellt sind und demnach<br />

die passende Werkzeugwahl treffen.<br />

Oftmals sind es Verbindungsstellen, für<br />

die besonders saubere Kanten verlangt<br />

werden.<br />

Mapal bietet seine Fräser in zwei verschiedenen<br />

Varianten an: Das rechtsspiralisierte<br />

Modell erzeugt eine ziehende<br />

Wirkung und dadurch axiale Zugkräfte,<br />

während die linksspiralisierte Variante<br />

schiebend wirkt und somit Druckkräfte<br />

in axialer Richtung bildet. Die »Fibrecatcher«<br />

arbeiten der durch die jeweilige<br />

Spiralisierung entstehenden Kräftewirkung<br />

entgegen.<br />

Durch seinen vergrößerten Kerndurchmesser<br />

weist der »OptiMill-Composite-Speed-Plus«<br />

eine höhere Bruchfestigkeit auf.<br />

Das Vorgängermodell verfügte noch über<br />

eine dritte, neutrale Variante. Mit der<br />

Weiterentwicklung entfällt diese, da die<br />

neuen Werkzeuge die Axialkräfte um bis<br />

zu 40 Prozent reduzieren. Damit übernehmen<br />

beide Ausführungen des neuen Eckfräsers<br />

auch alle Aufgaben, für die bisher<br />

die neutrale Version zum Einsatz kam. In<br />

puncto Standzeit, Laufruhe, Produktivität<br />

und Schnittqualität sind die neuen Werkzeuge<br />

um bis zu 30 Prozent besser als ihre<br />

Vorgänger.<br />

Wachsende Einsatzmöglichkeiten<br />

Während sich die Luftfahrtbranche noch<br />

von der Corona-Delle erholt, wächst der<br />

Einsatz von CFK in anderen Bereichen rasch<br />

an. Neben dem Automobilbau und Rennsport<br />

rückt hier der Consumer-Bereich in<br />

den Fokus. Hersteller von Sportgeräten<br />

wie Fahrrädern, Skiern, Snowboards<br />

oder Angeln bedienen sich immer<br />

häufiger des modernen Materials.<br />

Mit seinen scharfen Schneiden bietet<br />

sich der neue Eckfräser »Opti-<br />

Mill-Composite-Speed-Plus« darüber<br />

hinaus auch für die Zerspanung<br />

von Thermoplasten und Duroplasten<br />

an. Da diese <strong>Kunststoff</strong>e nicht abrasiv<br />

sind, wird hier auf eine Beschichtung<br />

verzichtet und mit scharfen Schneidkanten<br />

gearbeitet. Die unbeschichteten Fräswerkzeuge<br />

lösen die bisherigen Routerwerkzeuge<br />

ab, denen sie vor allem in der<br />

Schnittqualität überlegen sind. Auch für<br />

die Bearbeitung von Glasfaserwerkstoffen<br />

empfiehlt Mapal die unbeschichteten<br />

Werkzeuge.<br />

3<br />

Mit beschichteten und unbeschichteten Varianten<br />

kann der neue Eckfräser seine Vorteile<br />

auch bei Thermoplasten, Duroplasten sowie<br />

Glasfaserwerkstoffen ausspielen.


84<br />

Ultraschalltechnologie<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Ein positiver Beitrag<br />

für die Umwelt<br />

Elektrisch betriebene Ultraschallschweißmaschinen arbeiten materialschonend und gleichzeitig energiesparend.<br />

Bilder: Rinco Ultrasonics<br />

Autorin:<br />

Martina Egger<br />

Marketing Manager<br />

Rinco Ultrasonics AG<br />

8590 Romanshorn/Schweiz<br />

www.rincoultrasonics.com<br />

Bei der Herstellung von Produkten aus <strong>Kunststoff</strong> bietet die Ultraschalltechnologie<br />

einige Vorteile für die Umwelt. So sinkt im Vergleich zum<br />

thermischen Schweißen der Energieverbrauch beim Ultraschallschweißen<br />

signifikant. Ein weiterer ökologischer Aspekt besteht darin, dass<br />

auf Lösungsmittel oder anderen Zusätze verzichtet werden kann, was<br />

die Effizienz der Materialnutzung steigert und das sortenreine Recycling<br />

erleichtert.<br />

Durch die Anwendung der Ultraschallschneidetechnologie<br />

bei Lebensmitteln<br />

lassen sich zudem akkurate Schnitte erzielen,<br />

was zu einer hohen Sauberkeit<br />

und Präzision führt. Darüber hinaus ist<br />

es seltener notwendig, das Messer zu<br />

reinigen. Der Anteil an Ausschuss in der<br />

Produktion verringert sich und weniger<br />

Lebensmittel müssen verworfen werden.<br />

Insgesamt tragen die Vorteile der Ultraschalltechnologie<br />

also dazu bei, eine<br />

nachhaltigere Produktion zu ermöglichen.<br />

Nachhaltige <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung<br />

durch Ultraschall<br />

<strong>Kunststoff</strong>e bringen aufgrund ihrer Langlebigkeit<br />

sowohl Vorteile als auch Herausforderungen<br />

mit sich. Einerseits ermöglicht<br />

ihre Beständigkeit die lange<br />

Nutzungsdauer von Produkten, andererseits<br />

gestaltet sich die Abfallbewirtschaftung<br />

am Ende der Produktnutzung als<br />

anspruchsvoll. Daher sind Einwegprodukte<br />

aus <strong>Kunststoff</strong> aus ökologischer Sicht<br />

wenig sinnvoll.<br />

Hingegen erweisen sich jedoch technisch<br />

anspruchsvolle Produkte und Komponenten<br />

aus <strong>Kunststoff</strong> in vielen Industriezweigen<br />

als vorteilhaft und tragen zur<br />

Nachhaltigkeit bei. Unter anderem wird<br />

<strong>Kunststoff</strong> zur Wärmedämmung oder als<br />

Leichtbaumaterial zur Energie- und Ressourcenschonung<br />

verwendet. Plastik ist<br />

ein leichter Werkstoff und besitzt zusätzlich<br />

die Fähigkeit der thermischen sowie<br />

elektrischen Isolation. Darüber hinaus<br />

verfügt <strong>Kunststoff</strong> über die Eigenschaft,<br />

Schall zu dämpfen. Dank seiner Vielseitig-


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Ultraschalltechnologie<br />

85<br />

Nachhaltige Tragetasche gefertigt aus Maisstärke und mit Ultraschall geschweißt.<br />

Der Gewürzstreuer aus biobasiertem <strong>Kunststoff</strong> kann ohne Änderung des<br />

Werkzeugs hergestellt und auch mit Ultraschall geschweißt werden.<br />

keit sind auch anspruchsvolle Formgestaltungen<br />

möglich, und er lässt sich generell<br />

mit geringem Energiebedarf verarbeiten.<br />

In den vergangenen Jahren wurde verstärkt<br />

Geld in die Forschung für erneuerbare<br />

Ressourcen, biologisch abbaubare<br />

<strong>Kunststoff</strong>e sowie zur Implementierung<br />

von Kreislaufwirtschaft und Recycling investiert<br />

− mit dem Ziel, eine nachhaltige<br />

Bewirtschaftung der Ressourcen unseres<br />

Planeten zu unterstützen. Rinco Ultrasonics<br />

engagiert sich sehr für dieses Thema<br />

und bringt seine umfangreiche Fachkompetenz<br />

im Bereich der Ultraschalltechnologie<br />

in zahlreiche Projekte ein.<br />

Das Unternehmen entwickelt Ultraschallschweiß-<br />

und Schneidemaschinen für die<br />

<strong>Kunststoff</strong>verarbeitung.<br />

Gleichwertige Schweißnahtqualität<br />

bei Maisstärke<br />

Testschweißungen an Materialien aus<br />

Maisstärke zeigten, dass die Beschaffenheit<br />

der geschweißten Naht bei Tragetaschen<br />

– gegenüber Tragetaschen aus erdölbasierten<br />

<strong>Kunststoff</strong>en – unverändert<br />

blieb und ohne Mehraufwand geschweißt<br />

werden konnte. Qualität und Haltbarkeit<br />

der Schweißverbindungen waren somit<br />

identisch. Synthetikfasern können aus<br />

Sicht des Ultraschallschweißens also erfolgreich<br />

durch Materialien aus Maisstärke<br />

ersetzt werden.<br />

Energieeinsparung wurde erzielt, indem<br />

eine pneumatische Ultraschallschweißmaschine<br />

durch ein neues äquivalentes<br />

Modell ersetzt wurde – die elektrisch betriebene<br />

»Electrical Motion«.<br />

Bei der Herstellung eines Filters für Beatmungsgeräte<br />

konnte der Energiebedarf<br />

mit der elektrisch betriebenen Ultraschallschweißmaschine<br />

auf unter ein Viertel<br />

des vorherigen Energiebedarfs reduziert<br />

werden. Zusätzlich wurde der Schweißzyklus<br />

um die Hälfte verkürzt, nämlich von<br />

zwei auf eine Sekunde, und des Weiteren<br />

wurde die Qualität der Schweißnaht verbessert.<br />

Schweißbarkeit von<br />

biobasierten <strong>Kunststoff</strong>en<br />

Gewürzstreuer aus Biokunststoff sind<br />

nicht nur funktional, sie sind auch umweltfreundlicher<br />

als herkömmliche <strong>Kunststoff</strong>gewürzstreuer.<br />

Ein entscheidender Punkt<br />

bei der Umstellung von herkömmlichem<br />

<strong>Kunststoff</strong> auf biobasiertes Material bei<br />

gleicher Produktgestaltung ist dabei, das<br />

bestehende Produktedesign beibehalten<br />

zu können.<br />

Die Testschweißung auf einer Ultraschallmaschine<br />

von Rinco Ultrasonics hat dabei<br />

gezeigt, dass das gleiche Produkt aus Biomaterial<br />

auch die gleichen Zielvorgaben<br />

erfüllen konnte wie der Gewürzstreuer<br />

aus erdölbasiertem Thermoplast.<br />

Fazit<br />

Ultraschallschweißen ist ein nachhaltiges<br />

Fügeverfahren, das ohne den Einsatz von<br />

Lösungsmitteln oder anderen Zusätzen<br />

auskommt. Dadurch wird das sortenreine<br />

Recycling erleichtert. Zudem zeichnet<br />

sich das Ultraschallschweißen durch seine<br />

hohe Energieeffizienz aus und verbessert<br />

die Umweltbilanz der Produkte für den<br />

Anwender. Im Vergleich zu thermischen<br />

Schweißverfahren reduziert das Ultraschallschweißen<br />

den Energiebedarf signifikant.<br />

Auch der Umstieg von einer pneumatischen<br />

auf eine elektrisch betriebene<br />

Ultraschallschweißmaschine lohnt sich<br />

dank der sehr hohen Energieeinsparung.<br />

Ein schonender Umgang mit natürlichen<br />

Ressourcen und Lebensmitteln ist von<br />

großer Bedeutung. Daher bietet auch die<br />

Verwendung von Ultraschall zum Schneiden<br />

von Lebensmitteln verschiedene Vorteile:<br />

Die Technik ermöglicht saubere und<br />

reproduzierbare Schnitte, sodass der Ausschuss<br />

minimiert wird. Darüber hinaus ist<br />

seltener eine Reinigung des Messers erforderlich,<br />

wodurch der Wasser- und Reinigungsmittelverbrauch<br />

reduziert und die<br />

Umweltbelastung verringert werden.<br />

3<br />

Ultraschall senkt den<br />

Energiebedarf<br />

Ein Projekt für einen Kunden von Rinco Ultrasonics<br />

aus der Medizinalbranche zeigte<br />

zum Beispiel eine signifikante Energieeinsparung<br />

von 78 Prozent. Diese sehr hohe<br />

Ultraschallschweißen ist ein produktschonendes <br />

Verfahren mit kurzen Zykluszeiten und hoher Festigkeit<br />

der Schweißnähte.


86<br />

Herstellung von <strong>Kunststoff</strong>-Metall-Verbundrohren<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Kooperation<br />

für bessere Produkte<br />

Bild: battenfeld-cincinnati.<br />

Durch die langjährige und enge Zusammenarbeit von battenfeld-cincinnati<br />

und Templet Deutschland entwickeln beide Unternehmen<br />

führende Lösungen für die Herstellung von komplexen <strong>Kunststoff</strong>-<br />

Metall-Verbundrohren. Mit dem gemeinsam aufgebauten Know-how<br />

konnten sich die beiden Unternehmen als führende Marktteilnehmer<br />

in der Extrusions- und Aluminiummanteltechnik etablieren.<br />

an den Bandkanten mehr. Neben weiteren<br />

neuartigen Lösungen wie dem »Fault<br />

Control System« bietet vor allem diese<br />

intelligente Technologie einen Mehrwert<br />

für Anwender. Zudem arbeiten die Laserschweißanlagen<br />

mit sehr hoher Schweißpräzision<br />

und Prozesssicherheit.<br />

Extrusionsspezialist battenfeld-cincinnati<br />

hat wiederum mit seiner neuen Generation<br />

der Extrudertechnologie, den<br />

»NG«- und »XNG«-Serien, eine Neuheit im<br />

Bereich der <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung vorgestellt.<br />

Die modernen Verfahren sorgen für<br />

Energieeinsparungen von bis zu 15 Prozent<br />

im Vergleich zu früheren Modellen.<br />

Darüber hinaus reduzieren sie die axiale<br />

Druckkurve und damit die Belastung des<br />

Gesamtsystems.<br />

Die spezielle »VSI«-Düsenkopfkonstruktion<br />

bietet bei der Aluminium-Verbundrohrherstellung<br />

zusätzliche Vorteile, vor<br />

allem bei der <strong>Verarbeitung</strong> von PE-RT-Materialien.<br />

Die »helix II VSI«-Werkzeugserie<br />

wurde besonders in Bezug auf Endproduktqualität,<br />

Durchsatz und Handhabung<br />

entwickelt. Das ausgeklügelte dreistufige<br />

Verteilersystem gewährleistet eine sehr<br />

hohe Schmelzehomogenität sowie eine<br />

sehr gute Schichtverteilung und schafft<br />

im Ergebnis nahezu perfekte Rohroberflächen.<br />

Dank der kompakten, leichten und<br />

modularen Bauweise sind schnelle Farbwechsel-<br />

und Spülzeiten ebenso möglich<br />

wie kurze Aufheizzeiten. Das sorgt für Einsparungen<br />

bei Material- und Energiekosten<br />

sowie für reduzierte Wartungs- und<br />

Rüstzeiten.<br />

Langzeitservice<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen von<br />

battenfeld-cincinnati<br />

BC Extrusion Holding GmbH<br />

32547 Bad Oeynhausen<br />

www.battenfeld-cincinnati.com<br />

Dank vieler Vorteile werden <strong>Kunststoff</strong>-<br />

Metall-Verbundrohre unter anderem in<br />

den Bereichen Warm- und Kaltwasserinstallation<br />

sowie bei der Trinkwasser- und<br />

Gasversorgung immer wichtiger. Dabei<br />

erfordert die Herstellung dieser Rohre, die<br />

meist eine fünfschichtige Struktur mit einer<br />

diffusionsdichten Sauerstoffsperre aus<br />

Aluminium aufweisen, eine hochpräzise<br />

Koordination zwischen <strong>Kunststoff</strong>extrusion<br />

und Metallmantelsystem.<br />

Die beiden als Technologieführer geltenden<br />

Unternehmen battenfeld-cincinnati<br />

und Templet Deutschland bieten<br />

anspruchsvollen Kunden genau dafür<br />

maßgeschneiderte Lösungen an. Dank<br />

modular aufgebauter Produktionsanlagen<br />

lassen sich auch sehr individuelle Anforderungen<br />

flexibel erfüllen. Gleichzeitig<br />

werden laut Angabe der Unternehmen<br />

Energie- und Produktionskosten gesenkt<br />

sowie Anlagenverfügbarkeiten gesteigert.<br />

Bisher notwendige manuelle Eingriffe in<br />

den Produktionsprozess sowie Fehlbedienungen<br />

und Arbeitsunfälle werden durch<br />

intelligente Detaillösungen vermieden.<br />

Mehr als 20 Jahre Know-how<br />

Seit 2001 wurden zahlreiche Produktionslinien<br />

für Aluminiumverbundrohre erfolgreich<br />

aufgebaut. Vor allem fortschrittliche<br />

Anlagen mit Laserschweißtechnik werden<br />

immer beliebter und machen inzwischen<br />

rund 80 Prozent der ausgelieferten Anlagen<br />

aus.<br />

Ein großer Vorteil der Systemtechnik von<br />

Templet Deutschland liegt im vollautomatischen<br />

Bandführungssystem, das ohne<br />

manuelle Eingriffe für eine bestmögliche<br />

Positionierung des Aluminiumbands während<br />

des Schweißprozesses sorgt. Seitenführungsrollen<br />

werden dadurch unnötig<br />

und es gibt auch keine Beschädigungen<br />

Zur Steuerung und ständigen Überwachung<br />

der Rohrqualität können alle produktionsrelevanten<br />

Daten in Echtzeit<br />

erfasst und dokumentiert werden. Individuelle<br />

Industrie-4.0-Lösungen sind damit<br />

realisierbar.<br />

Kontinuierliche Investitionen in Forschung<br />

und Entwicklung werden auch in Zukunft<br />

die höchstmögliche Verfügbarkeit und<br />

Prozesssicherheit der Maschinen gewährleisten.<br />

Beide Unternehmen bieten ihren<br />

Kunden zudem umfassenden Kundenservice<br />

über die Garantiezeit hinaus: So<br />

bleiben bereits in Betrieb befindliche Anlagen<br />

weiter auf aktuellem technischem<br />

Stand. Das weltweite Servicenetzwerk der<br />

beiden Unternehmen steht Kunden dafür<br />

rund um die Uhr zur Verfügung – telefonisch,<br />

per Videochat und auch direkt an<br />

der Maschine.<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

Templet Deutschland GmbH<br />

63500 Seligenstadt<br />

www.templet.de


LSR-<strong>Verarbeitung</strong><br />

87<br />

LSR-Optiken für adaptive LED-Scheinwerfer erfordern die Kombination aus umfangreichem Werkstoff-,<br />

Werkzeug-, Dosier- und Spritzgieß-Know-how.<br />

Bilder: Elmet<br />

Schlüsselfertig für LSR-<br />

Optiken von LED-<br />

Scheinwerfern<br />

Gemeinsam mit Dow hat Elmet die Fertigungstechnologie für die<br />

Hauptoptiken von LED-Scheinwerfern mit ADB-Funktion (Adaptive-<br />

Driving-Beam) auf einen für optische Anwendungen entwickelten LSR-<br />

Typ abgestimmt.<br />

Als mitentscheidendes Element für eine<br />

konstant hohe Bauteilqualität erwiesen<br />

sich dabei das hochpräzise arbeitende Dosiersystem<br />

»Smartmix TOP 7000P« sowie<br />

die Ausrüstung des Werkzeugs mit dem<br />

Kaltkanalsystem »Smartshot E«, bei dem<br />

die Nadel beim Öffnen und Schließen der<br />

Düsen servoelektrisch positioniert wird. Die<br />

Lösung zeigt das große Innovationspotenzial,<br />

das in der Kombination der optischen<br />

LSR (Liquid Silicone Rubber) von Dow mit<br />

dem <strong>Verarbeitung</strong>s-Know-how sowie der<br />

Technologie von Elmet liegt.<br />

Know-how für<br />

schlüsselfertige Systeme<br />

Autor:<br />

Dr.-Ing. Thorsten Häuser<br />

Leitung Forschung &<br />

Entwicklung<br />

Elmet Elastomere<br />

Produktions- und<br />

Dienstleistungs-GmbH<br />

4064 Oftering/Österreich<br />

www.elmet.com<br />

Bei der Entwicklung schlüsselfertiger Systeme<br />

unterstützt der österreichische LSR-<br />

Spezialist die erfolgreiche Umsetzung entsprechender<br />

Projekte. Dazu kombiniert<br />

das Unternehmen sein umfassendes LSR-<br />

Know-how für eine effiziente Materialauswahl,<br />

den eigenen Werkzeugbau mit<br />

den im Hause entwickelten Kaltkanal- und<br />

Dosiersystemen sowie seine langjährige Erfahrung<br />

in der Optimierung und Automatisierung<br />

des Spritzgießprozesses, ergänzt<br />

durch die Entwicklungszeit sparende Simulation<br />

von Fließvorgängen beim Füllen der<br />

Werkzeugkavitäten.<br />

Das Dosiersystem »Smartmix Top 7000P«<br />

ist FDA-konform ausgelegt und somit besonders<br />

für die hochreinen optischen LSR-<br />

Typen geeignet. Die hohe Messgenauigkeit<br />

des Volumenzählers von 0,0156 Millilitern<br />

je Zählimpuls ermöglicht eine hohe Mischungsgüte<br />

und dadurch Prozesskonstanz.<br />

Die quasi abrasionsfreie Förderung<br />

schließt darüber hinaus eine funktionsmindernde<br />

Kontamination des LSR durch Metallabrieb<br />

aus der Pumpe aus.<br />

Bei dem neuentwickelten Nadelverschluss-<br />

Kaltkanalsystem »Smartshot E« übernimmt<br />

ein kompakter Servomotor die Bewegung<br />

und Positionierung der Düsennadel für<br />

eine lückenlose Kontrolle der angusslosen<br />

Kavitätenfüllung. Damit lässt sich die Nadelöffnung<br />

im Mikrometerbereich einstellen<br />

und der Einspritzvorgang mit erheblich<br />

höherer Präzision ausbalancieren als dies<br />

Schrittmotorantriebe ermöglichen. Und<br />

dank der Fähigkeit des eigenen Werkzeugbaus,<br />

Werkzeugspaltmaße von unter zehn<br />

Mikrometern zu realisieren, kommt es trotz<br />

sehr niedriger Materialviskosität nicht zu<br />

Gratbildung an den optischen Bauteilen.<br />

Erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

zeigt Innovationspotenzial<br />

Das Ergebnis einer aktuellen Zusammenarbeit<br />

mit Dow ist ein schlüsselfertiges System<br />

zur Herstellung von ADB-Mehrfach-<br />

Lichtleiterlinsen aus dem optischen LSR<br />

»Silastic MS-5002«. Der Spezialist für die<br />

<strong>Verarbeitung</strong> von Flüssigsilikon hat dabei<br />

unter anderem das anspruchsvolle Werkzeug<br />

zum Spritzgießen der Teile konstruiert.<br />

Deren Volumen beträgt rund 35 Kubikzentimeter.<br />

Dies entspricht einem Gewicht<br />

von circa 37,5 Gramm, basierend auf der<br />

spezifischen Dichte von 1,07 Gramm pro<br />

Kubikzentimeter des LSR. Zusammen mit<br />

den stark unterschiedlichen, teils großen<br />

Querschnitten ergeben sich anspruchsvolle<br />

Zykluszeiten für die LSR-Massenproduktion.<br />

Abgestimmt auf die Viskosität und damit<br />

das Fließverhalten des gewählten LSR-Typs<br />

hat Elmet die Kaltkanäle des Werkzeugs<br />

exakt für eine maximale Prozessstabilität<br />

und Formteilqualität ausbalanciert sowie<br />

eine homogene Kühlung sichergestellt.<br />

Die aus einer speziellen Stahllegierung hergestellten<br />

Formeinsätze wurden wärmebehandelt<br />

und poliert. Dadurch ergab sich<br />

während des Spritzgießens und Aushärtens<br />

eine genaue Übertragung der Formoberfläche<br />

auf die Oberfläche des LSR-Teils.<br />

So ließen sich die hohen Anforderungen<br />

der optischen Industrie sowohl an den<br />

Lichtleitern als auch an die Auskopplungsabschnitte<br />

der Linse erfüllen.<br />

3<br />

Das Dosiersystem »Smartmix Top 7000P« ist FDAkonform<br />

ausgelegt und somit besonders für die<br />

hochreinen optischen LSR-Typen geeignet.<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

Dow Silicones Deutschland GmbH<br />

65201 Wiesbaden<br />

www.dow.com


88<br />

Werkzeuge<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Mit den passenden Werkzeugen ist die Bearbeitung von Composite-Materialien keine große Herausforderung<br />

mehr.<br />

Bilder: Tyrolit<br />

Präzisionsbearbeitung<br />

von Composite-Materialien<br />

Glas-, Carbon- und Aramidfasern stellen unterschiedliche Industrien<br />

weltweit vor neue Herausforderungen. Für die effiziente Bearbeitung<br />

hat Tyrolit nun ein umfangreiches Sortiment neuer Werkzeuge zum<br />

Trennen, Schleifen, Bohren, Fräsen und zur Oberflächenbearbeitung<br />

anspruchsvoller Composite-Werkstücke entwickelt.<br />

Umfangreiche<br />

Composite-Bearbeitung<br />

Das neue Sortiment »Tyrolit Power« ist<br />

speziell für diese schwer zu bearbeitenden<br />

Materialien ausgelegt und darauf<br />

ausgiebig getestet, was zu sehr effizienten<br />

Bearbeitungsprozessen führt und<br />

laut Unternehmensangabe eine besonders<br />

lange Lebensdauer der Werkzeuge<br />

garantiert. Das Portfolio enthält Produkte<br />

zum Trennen, Schleifen, Bohren, Fräsen<br />

und zur Oberflächenbearbeitung der anspruchsvollen<br />

Werkstücke mit handgeführten<br />

Maschinen, halbautomatischen<br />

Robotern und auf CNC-Maschinen.<br />

Das neue Sortiment bietet Lösungen für<br />

jegliche Bearbeitungsschritte von Verbundwerkstoffen<br />

und ist konzipiert, um<br />

bekannte Problemstellungen zu lösen.<br />

Der Werkzeughersteller verspricht eine<br />

Steigerung der Prozesssicherheit in der<br />

Produktion und homogene Oberflächenergebnisse.<br />

Die neuen Werkzeuge<br />

erzeugen weniger Staub, minimieren<br />

Vibrationen bei der Bearbeitung und ermöglichen<br />

ergonomisches Arbeiten. Die<br />

neuen Produkte werden bereits in zahlreichen<br />

Branchen angewendet, beispielsweise<br />

beim Schleifen von Rotorblättern<br />

in der Windkraftindustrie, zum Mattieren<br />

von Oberflächen in der Luft- und Raumfahrtindustrie,<br />

aber auch bei der Bearbeitung<br />

von Leichtbauteilen in der Automobilindustrie.<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der<br />

Tyrolit − Schleifmittelwerke Swarovski AG & Co K.G.<br />

6130 Schwaz/Österreich<br />

www.tyrolit.com<br />

Geringes Gewicht, Langlebigkeit und Designfreiheit<br />

sind Eigenschaften von Materialien,<br />

die sich im Normalfall gegenseitig<br />

ausschließen – nicht so in der Composite-<br />

Industrie. Die dabei verarbeiteten innovativen<br />

Werkstoffe besitzen die Fähigkeit,<br />

hohem Druck standzuhalten und gleichzeitig<br />

den Trend zum Leichtbau zu unterstützen.<br />

Verständlicherweise stellen die<br />

komplexen Materialien zahlreiche Industrien<br />

vor neue Herausforderungen in der<br />

Produktion.<br />

Tyrolit bietet sich dabei als Partner an, um<br />

die neuartigen Problemstellungen bei der<br />

Bearbeitung der Materialien gemeinsam<br />

zu lösen und neue Produktionsprozesse<br />

zu gestalten. Aufgrund der jahrzehntelangen<br />

Erfahrung in der Herstellung von<br />

Schleifwerkzeugen und zahlreicher weltweiter<br />

Kooperationen mit renommierten<br />

Maschinenherstellern kann das Unternehmen<br />

seinen Kunden wirtschaftliche und<br />

nachhaltige Lösungen bei der Bearbeitung<br />

von Composite-Materialien zur Verfügung<br />

stellen. Bereits seit 2017 bietet der<br />

Werkzeughersteller qualitativ hochwertige<br />

Lösungen zur Oberflächenbehandlung<br />

von Verbundwerkstoffen an. Dieses<br />

Portfolio wurde jetzt durch Werkzeuge für<br />

sämtliche Anwendungen ergänzt.<br />

Partnerschaft und Expertise<br />

bei der Bearbeitung<br />

Als entscheidenden Erfolgsfaktor nennt<br />

der Werkzeughersteller sein weltweites<br />

Netzwerk an Experten, die Anwender<br />

bei technischen Fragen unterstützen<br />

und Prozessoptimierungen in der Bearbeitung<br />

von Composite-Materialien<br />

gemeinsam mit ihnen ausarbeiten. Hierzu<br />

verfügt das Unternehmen über Knowhow<br />

zu branchenspezifischen Besonderheiten<br />

und kann weltweit die nötige<br />

technische Unterstützung bieten. Durch<br />

die individuelle Zusammensetzung unterschiedlicher<br />

Produkte können jegliche<br />

Arbeitsschritte abgedeckt und kundenspezifische<br />

Gesamtlösungen aus einer<br />

Hand geboten werden.<br />

Das neue Sortiment »Tyrolit Power« ist speziell für die umfangreiche Bearbeitung von Composite-<br />

Materialien ausgelegt.<br />

Auch Werkzeuge für<br />

CNC-Maschinen sind<br />

im Programm.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong> <strong>Kunststoff</strong>maschinen und -anlagen 89<br />

Produkt-Infos<br />

<strong>Kunststoff</strong>maschinen und -anlagen<br />

Hybrid-Spritzgießmaschine<br />

Arburg GmbH + Co KG<br />

72290 Loßburg<br />

Die hybride Spritzgießmaschine arbeitet energiesparend, ressourcenschonend und zuverlässig (Bild:<br />

Arburg).<br />

Im Jahr des 100-jährigen Firmenbestehens<br />

hat Arburg die hybride Spritzgießmaschine<br />

»Allrounder 470 H« vorgestellt. Die »Jubiläumsmaschine«<br />

kombiniert eine elektrische<br />

Schließeinheit mit hydraulischer Spritzeinheit.<br />

Mit drei Leistungsvarianten sowie<br />

verschiedener Spritzeinheiten und vielfältigen<br />

Optionen lässt sich die neue Maschinenbaureihe<br />

genau auf die jeweiligen<br />

Kundenanforderungen anpassen. Das Unternehmen<br />

empfiehlt die neue Spritzgießmaschine<br />

vor allem für Anwender, die eine<br />

energiesparende Alternative zu hydraulischen<br />

Maschinen suchen, aber gleichzeitig<br />

deren bewährte Vorzüge nutzen wollen.<br />

Verglichen mit einer entsprechenden hydraulischen<br />

Maschine verspricht der Hersteller<br />

eine um 50 % bessere Energiebilanz, je<br />

nach Anwendungsfall ließen sich damit bis<br />

zu 12.000 kg CO2 pro Jahr einsparen. Zur<br />

weiteren Ressourcenschonung trägt das<br />

neue Ölmanagement bei: Zum einen werden<br />

rund 35 % weniger Öl benötigt, zum<br />

andern wird Maschinenabwärme genutzt,<br />

um das Öl vorzuwärmen. Auch wird die erforderliche<br />

Kühlwasserleistung um 50 bis<br />

70 % geringer angegeben. Eine höhere<br />

Produktionseffizienz resultiert aus der Reduzierung<br />

der Trockenlaufzeit um bis zu<br />

33 %. Die Maschine ist zudem mit Predictive-Maintenance-Funktionen<br />

ausgestattet<br />

und meldet z. B. automatisch, wenn in<br />

Kürze ein Wechsel des Ölfilters ansteht.<br />

Bei den Leistungsvarianten »Comfort« und<br />

»Premium« wurde die eigens entwickelte<br />

Servohydraulik »ASH« integriert, die sich<br />

bei hydraulischen und elektrischen Spritzgießmaschinen<br />

bereits bewährt hat. Sie<br />

ermöglicht einen besonders energieeffizienten<br />

und emissionsarmen Betrieb, da<br />

sich über den drehzahlgeregelten, wassergekühlten<br />

Servomotor das Antriebssystem<br />

stufenlos an den tatsächlichen<br />

Leistungsbedarf anpasst. Bei Bewegungsstillstand<br />

der Maschine steht z. B. auch der<br />

Pumpenantrieb und es gibt so keine Leerlaufverluste<br />

mehr. Das spare bis zu 50 %<br />

Energie, vor allem bei Prozessen mit langen<br />

Kühlzeiten.<br />

Das Unternehmen plant, das neue Maschinenkonzept<br />

sukzessive für weitere<br />

Spritzgießmaschinen der hybriden »Hidrive«-Baureihe<br />

umzusetzen.<br />

(www.arburg.com)<br />

MUT ZUR INNOVATION<br />

Mehr Produktivität und mehr Ertrag mit den speziell auf<br />

die Bearbeitung von <strong>Kunststoff</strong> und Composite Materialien<br />

abgestimmten c-tech Maschinen aus dem Hause Felder.<br />

5 ACHSEN –<br />

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90 <strong>Kunststoff</strong>maschinen und -anlagen <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Gasinnendruck-Technologie<br />

Wittmann Battenfeld GmbH<br />

2542 Kottingbrunn/Österreich<br />

Kompakte Komponenten für die Gasinnendruck-Technologie: Druckregelmodule,<br />

Zentraleinheit und Handbediengerät (Bild: Wittmann).<br />

Die Gasinnendruck-Technologie ist ein Verfahren,<br />

bei dem Stickstoff in die mit Schmelze<br />

teilweise oder vollständig gefüllte Formkavität<br />

injiziert wird, wodurch sich eine<br />

innere Hohlraumstruktur ausbildet. Damit<br />

lassen sich Leichtbauteile mit kurzer Zykluszeit<br />

und gleichzeitig hochwertigen Oberflächen<br />

ressourcenschonend erzeugen. Mit<br />

der Weiterentwicklung der Technologie<br />

– am Markt von Wittmann als »Airmould<br />

4.0« eingeführt – hat das Unternehmen<br />

ein System geschaffen, das den Industrieanforderungen<br />

nach einfacher Bedienbarkeit<br />

sowie Kompaktheit gerecht wird und<br />

den Anwendern eine Reihe von Vorteilen<br />

bietet. So wird kein großer Steuerschrank<br />

benötigt, wodurch Anwender wertvollen<br />

Platz in der Produktion einsparen. Auch die<br />

erforderlichen Druckregelmodule konnten<br />

weiter verkleinert werden und sind somit<br />

sehr kompakt. Dadurch können diese flexibel<br />

an jeder Spritzgießmaschine montiert<br />

und eingesetzt werden.<br />

Zur einfacheren Bedienbarkeit können die<br />

Komponenten direkt in die »Unilog B8«-<br />

bzw. »B8X«-Steuerung der Spritzgießmaschinen<br />

des österreichischen Herstellers<br />

integriert werden. Für die Verwendung<br />

bei anderen Maschinenfabrikaten ist eine<br />

ebenfalls nutzerfreundliche Bedienung<br />

über das einheitliche Handbediengerät gewährleistet.<br />

Gerade in Zeiten, in denen CO2-Senkung<br />

und Ressourcenschonung in aller Munde<br />

sind, schont das Verfahren Ressourcen in<br />

mehrfacher Hinsicht. Zum einen wird durch<br />

den Einsatz <strong>Kunststoff</strong>material eingespart,<br />

zum anderen führt diese Einsparung zu einer<br />

Gewichtsreduzierung der Teile, die vor<br />

allem in der Automobil- bzw. Mobilitätsindustrie<br />

von großem Nutzen ist, da damit<br />

der Energieeinsatz reduziert werden kann.<br />

Weil das Stickstoffgas nur ins Innere der<br />

Form injiziert wird, gibt es keine Einschränkungen<br />

in der Oberflächengüte der Bauteile.<br />

Das Gas übernimmt zudem die Aufgabe<br />

des Nachdrucks und wirkt der Schwindung<br />

der Bauteile von innen entgegen. Dadurch<br />

wird eine Reduktion von Einfallstellen und<br />

Verzug erreicht, was besonders bei dickwandigen<br />

Teilen von Bedeutung ist.<br />

Als typische Anwendungen nennt der<br />

Spritzgießmaschinenhersteller stabförmige<br />

Bauteile, z. B. alle Arten von Griffen,<br />

Hebeln, Halterungen und Bügel für Automotive,<br />

weiße Ware oder den Haus- und<br />

Gartenbereich, wo Materialeinsparungen<br />

sich wesentlich auf die Kosten auswirken.<br />

Auch Medienleitungen und Rohre für den<br />

Automobilbereich sowie Bauteile für die<br />

Möbelindustrie sind mögliche Anwendungen.<br />

Neben stabförmigen Geometrien<br />

kann das Verfahren auch für flächige<br />

Teile mit Rippen verwendet werden, z. B.<br />

Paneele und Abdeckungen oder auch Getränkekisten<br />

und Tischplatten. Dabei wird<br />

das Stickstoffgas gezielt in die Rippenstrukturen<br />

eingeleitet, um Einfallstellen an der<br />

gegenüberliegenden Oberfläche zu verhindern.<br />

(www.wittmann-group.com)<br />

Schnellere Formulierungsentwicklung<br />

Fraunhofer-Institut LBF<br />

64289 Darmstadt<br />

Bei <strong>Kunststoff</strong>en finden Autooxidationsprozesse<br />

z. B. während der Schmelzeverarbeitung<br />

statt. Durch das Einbringen von<br />

Antioxidantien lassen sich die Oxidationsvorgänge<br />

zielgerichtet verlangsamen. Bisher<br />

musste der optimale Anteil an Antioxidantien<br />

in langwierigen Versuchsreihen<br />

Schema des Versuchsaufbaus mit Doppelschneckenextruder und Online-Rheometer (Bild: Fraunhofer<br />

LBF).<br />

ermittelt werden. Die online-rheologische<br />

Untersuchung ist eine vielversprechende<br />

Methode, um den Entwicklungsprozess zu<br />

beschleunigen.<br />

Handelsübliche Neuware-<strong>Kunststoff</strong>typen<br />

sind ab Werk mit Stabilisatorpaketen<br />

aus zwei Antioxidantien gebrauchsfertig<br />

ausgerüstet. Bei der Entwicklung neuer<br />

<strong>Kunststoff</strong>compounds muss vor dem Hintergrund<br />

von Ressourcenschonung und<br />

Wirtschaftlichkeit die optimal hinzuzufügende<br />

Menge an <strong>Verarbeitung</strong>sstabilisatoren<br />

gezielt ermittelt werden. Ebenso<br />

bei Altkunststoffen in Wertstoffströmen,<br />

die zur Herstellung von Rezyklaten eingesetzt<br />

werden. Hier sind die Stabilisatoren<br />

in unterschiedlichem Maß verbraucht. Für<br />

die Compoundierung des Mahlguts zu Rezyklaten<br />

und deren Weiterverarbeitung, z.<br />

B. im Spritzgießprozess, kommt es darauf<br />

an, die Stabilisatoren in Anteilen genau<br />

passend zu den <strong>Kunststoff</strong>typen und deren<br />

Alterungszustand zuzudosieren. Bisher<br />

werden Compounds mit unterschiedlichen<br />

Anteilen der Antioxidantien in Form von<br />

Konzentrationsreihen hergestellt. Diese<br />

werden dann mittels verschiedener Tests,<br />

z. B. der Messung der Volumenfließrate<br />

(MVR, DIN 1133-1), offline charakterisiert.<br />

Belastbare Ergebnisse erhält man somit<br />

erst nach dem Compoundierschritt.<br />

Forschende am Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit<br />

und Systemzuverlässigkeit<br />

LBF verfolgen den Ansatz, bereits während<br />

der Compoundierung online die Schmelze<br />

zu charakterisieren, um sofort Aussagen<br />

über die Wirksamkeit der aktuellen<br />

Stabilisatorzugabe zu gewinnen. Hierzu<br />

werden mit einem Online-Rheometer, welches<br />

hinter den Schneckenspitzen an einen<br />

Doppelschneckenextruder angeflanscht<br />

ist, die Fließkurven sowohl der Scher- als<br />

auch der Dehnviskosität gemessen. Erste<br />

Untersuchungen wurden an einem wenig<br />

stabilisierten Neuware-Polypropylen (PP)<br />

durchgeführt. Dabei wurde für ausgewählte<br />

Drehzahlen die Menge an zudosiertem<br />

Stabilisator variiert. Der verringerte prozessbedingte<br />

Abbau spiegelte sich sofort<br />

in einem Anstieg der Viskosität in den<br />

Fließkurven wider. Ab einem bestimmten<br />

Additivanteil kam es zu keiner weiteren<br />

Viskositätszunahme. Damit waren für die<br />

vorliegenden Prozessbedingungen die<br />

Grenzkonzentration des Stabilisators er-


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

reicht, oberhalb derer sich keine weitere<br />

Verbesserung erzielen lässt.<br />

Mittels Online-Rheologie erhalten Compoundeure<br />

daher unmittelbar Informationen<br />

zur Auswirkung eines Prozessstabilisators.<br />

Hinzu kommt, dass sich die<br />

Fließkurven zwischen den einzelnen <strong>Kunststoff</strong>en<br />

unterscheiden, sie beinhalten somit<br />

einen höheren Informationsgehalt als der<br />

einzelne numerische Wert einer MVR-Messung.<br />

Zusätzlich können die Fließkurven<br />

der Dehnviskosität mit in die Auswertung<br />

einbezogen werden. Mittels eines entsprechenden<br />

KI-gestützten Systems bietet die<br />

Online-Rheologie das Potenzial für eine<br />

chargenangepasste Nachstabilisierung in<br />

Echtzeit bei der Rezyklatgewinnung.<br />

(www.lbf.fraunhofer.de)<br />

GRAVICOLOR 110 med<br />

Gravimetrisches Chargendosier- und<br />

Mischgerät für Granulat für die Medizinund<br />

Pharmaindustrie.<br />

Kompakte LED-Maschinenleuchte<br />

Batz-Leuchtsysteme &<br />

Handels GmbH<br />

86420 Diedorf<br />

Mit »Subra« stellt Batz eine kleine, aber<br />

dennoch lichtstarke 24-V-Maschinenleuchte<br />

vor, die speziell für den anspruchsvollen<br />

Einsatz in industriellen Umgebungen entwickelt<br />

wurde. Dank der robusten Konstruktion<br />

hält sie auch starken Vibrationen<br />

im Produktionsprozess stand. Der präzise<br />

gefertigte Aluminiumrahmen schützt die<br />

Leuchte vor dem Eindringen von Staub und<br />

Flüssigkeiten, sodass der Hersteller einen<br />

wartungsfreien Betrieb verspricht.<br />

Zu den besonderen Eigenschaften der LED-<br />

Leuchte zählt der konstante und intensive<br />

Lichtstrom mit ermüdungsfreiem Licht,<br />

wodurch sie sich auch als Lichtquelle für<br />

anspruchsvolle Sehaufgaben eignet. Darüber<br />

hinaus ist die Leuchte sehr vielseitig<br />

einsetzbar und passt sich den Bedürfnissen<br />

des Anwenders und der spezifischen Einsatzsituation<br />

an. Sie kann entweder mit<br />

Clips oder den mitgelieferten Stahlbügeln<br />

installiert werden. Die LED-Leuchte ist in<br />

verschiedenen Ausführungen verfügbar.<br />

Dank des integrierten Treibers ist kein externes<br />

Add-on erforderlich, die Leuchte<br />

wird gebrauchsfertig geliefert und kann<br />

ohne großen Aufwand an der vorgesehenen<br />

Position angebracht werden.<br />

(www.batz-leuchten.de)<br />

Die robuste LED-Leuchte sorgt für ein helles, ermüdungsfreies<br />

Licht (Bild: Batz).<br />

ZERO LOSS<br />

www.motan.com


92 <strong>Kunststoff</strong>maschinen und -anlagen <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Mithilfe der 5-Achs-CNC-Gantry-Fräsmaschine konnte die Bearbeitungszeit substanziell verkürzt werden<br />

(Bild: HG Grimme SysTech).<br />

Mit der überarbeiteten <strong>Kunststoff</strong>säge ist die<br />

Bearbeitung von Paketen oder Platten von bis<br />

zu 150 mm möglich (Bild: IMA Schelling).<br />

5-Achs-CNC-Gantry-Fräsmaschine<br />

HG Grimme SysTech GmbH<br />

86879 Wiedergeltingen<br />

Der Firma Germa Composite aus Pulheim,<br />

Hersteller von High-Performance-Bauteilen,<br />

die aus mit Harz getränkten Fasermatten<br />

im beheizbaren Druckbehälter gehärtet<br />

werden, ist es in Zusammenarbeit mit<br />

der bayerischen HG Grimme SysTech gelungen,<br />

das Besäumen von Karosserie-Bauteilen<br />

aus Naturfaserverbundmaterialien<br />

substanziell zu beschleunigen. Dies war<br />

nötig, da der Trend sich zu immer größeren<br />

Serien bis zur Losgröße 1000 entwickelte<br />

und deren Bearbeitung bisher entweder<br />

manuell oder auf einer großen CNC-Fräsmaschine<br />

ablief, die sich allerdings nur für<br />

einfache XXL-Bauteile eignete. Für die aktuellen<br />

Bauteile mit sehr komplexen Geometrien<br />

wurde eine Maschine mit kleinem,<br />

wendigen Bearbeitungskopf und sehr<br />

schnellem Vorschub benötigt.<br />

Über eine Empfehlung aus der Automobilindustrie<br />

kam der Kontakt mit dem<br />

Maschinenbauer aus Wiedergeltingen<br />

(Unterallgäu) zustande. Dieser konnte<br />

eine 5-Achsen-CNC-Gantry-Fräsanlage mit<br />

einem in zwei Arbeitsbereiche teilbaren<br />

Tisch liefern. Die freistehende Maschine<br />

ließ sich ohne Bodenvorarbeiten installieren.<br />

Die Maschine arbeitet mit einem einseitig<br />

gelagerten Fräskopf und hochdynamischem<br />

Drehachsgetriebe. Der Balken mit<br />

dem Fräskopf bewegt sich dabei nicht von<br />

vorne nach hinten, sondern von links nach<br />

rechts. Der kleine, flexible Fräskopf erlaubt<br />

im Pendelbetrieb die Nachbearbeitung von<br />

zwei nebeneinander im Arbeitsraum auf<br />

zwei Vakuumspanntischen aufgespannten<br />

Werkstücken. Der Bearbeitungskopf ist um<br />

550° drehbar, sodass sich damit fast alles in<br />

einer Durchfahrt bearbeiten lässt. Bei Drehzahlen<br />

von 15.000 bis 25.000 Upm werden<br />

dabei sehr gute Schnittkanten und Oberflächen<br />

erzielt. Die Gantry-Maschine bietet<br />

mit einer Maximalspindeldrehzahl von<br />

40.000 Upm und einem Vorschubtempo<br />

von 80 m/min noch ausreichende Reserven.<br />

Mit der neuen Maschine konnte die Nacharbeit<br />

von früher eineinhalb bis zwei Stunden<br />

auf unter sechs Minuten verringert<br />

werden − ein eindeutiger Vorteil bei Geschwindigkeit<br />

und resultierender Qualität.<br />

In dieser knappen Zeit gilt es, eine komplexe<br />

Form mit einer rund sieben Meter langen<br />

Kontur zu besäumen, Löcher auszuschneiden<br />

und Bohrungen zum Anbringen<br />

von Bauteilen zu fräsen.<br />

(www.hg-grimme.de)<br />

Überarbeitete <strong>Kunststoff</strong>säge<br />

IMA Schelling Deutschland GmbH<br />

32312 Lübbecke<br />

Die <strong>Kunststoff</strong>säge »fk 8« wurde von IMA<br />

Schelling technisch aktualisiert, um die<br />

Produktionsergebnisse zu verbessern. Der<br />

geänderte Druckbalken ermöglicht jetzt<br />

Kratzschnitte und spart so wertvolles Material,<br />

eine integrierte Clean-Up-Funktion<br />

erhöht die Sauberkeit beim Zuschnitt und<br />

neue Antriebstechnik sorgt für einen präziseren<br />

Schnitt, während ein hochspringendes<br />

Vorritzeraggregat exakte und saubere<br />

Schnittkanten sicherstellt. Mit der verbesserten<br />

<strong>Kunststoff</strong>säge können Anwender<br />

Pakete oder Platten von bis zu 150 mm bearbeiten.<br />

Der überarbeitete Druckbalken ist eine der<br />

zentralen Modifikationen der Plattenaufteilsäge<br />

für <strong>Kunststoff</strong>e. Er ist zweigeteilt<br />

und besitzt eine Verschließeinrichtung für<br />

die Ausnehmung der Klemmer. Das neue<br />

System ermöglicht Zuschnitte mit Kratzschnitten,<br />

was Material einspart, da außer<br />

Späne kein weiterer Abfall entsteht. Durch<br />

die genaue Dosierung des Anpressdruckes<br />

eignet sich der Druckbalken auch zur Fixierung<br />

von druckempfindlichen Materialien<br />

wie Schaumstoffen. Das hochspringende<br />

Vorritzeraggregat ist eine weitere Neuheit.<br />

Diese Einheit ist mit einem Vorritzersägeblatt<br />

ausgestattet und führt automatisch<br />

am Ende der Platte eine vertikale Bewegung<br />

von bis zu 70 mm nach oben aus. Dadurch<br />

kommt es an den vertikalen Schnittkanten<br />

zu keinen Ausbrüchen mehr.<br />

Die neue Antriebstechnik bietet eine verbesserte<br />

Schnittleistung. Zudem können<br />

die Werkstücke schneller und genauer<br />

positioniert werden. Zusätzlich können die<br />

Platten durchgehend auf einem Rollentisch<br />

geführt werden, wodurch eine einheitlich<br />

ebene Auflagefläche zur Verfügung steht.<br />

Auch lassen sich die Sägeblätter sofort<br />

nach dem Abschalten der Maschine austauschen,<br />

da sie nach dem Motorstopp<br />

fixiert werden. Der Schnittspalt ist mit federbelasteten<br />

Kulissen verschlossen und<br />

öffnet sich nur, wenn das Sägeaggregat<br />

dort vorbeifährt. So fallen während des Zuschnitts<br />

keine Säumlinge in die Maschine,<br />

was Beschädigungen verhindert.<br />

(www.imaschelling.com)<br />

Dosierer für Pulveradditive<br />

Coperion GmbH<br />

70469 Stuttgart<br />

Mit dem Doppelschneckendosierer »Pro-<br />

Rate Plus-MT« erweitert Coperion K-Tron<br />

sein Dosiererportfolio um eine weitere Lösung<br />

für die Pulverdosierung. Zusammen<br />

mit dem zuletzt eingeführten Schüttgutaktivator<br />

»ProFlow« ist der neue Doppelschneckendosierer<br />

eine effiziente Lösung<br />

für die Dosierung von Pulveradditiven in<br />

<strong>Kunststoff</strong>anwendungen. Bisher umfasste<br />

die Produktlinie drei Einfachschneckendosierer,<br />

die sich besonders für die Dosierung<br />

von Pellets, Granulaten und anderen frei<br />

fließenden Schüttgütern in der <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung<br />

eignen.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>Kunststoff</strong>maschinen und -anlagen<br />

93<br />

Der neue gravimetrische Doppelschneckendosierer<br />

eignet sich dabei für schwieriger<br />

zu handhabende pulverförmige<br />

Additive wie Talk, Kalziumkarbonat oder<br />

Ruß. Dank horizontalem Rührwerk sind<br />

die beiden Schnecken immer mit Material<br />

Kontinuierliche gravimetrische<br />

Einfach- und Doppelschneckendosierer<br />

mit und<br />

ohne Nachfüllpakete<br />

(Bild: Coperion K-Tron).<br />

gefüllt. Die Doppelschneckentechnologie<br />

hat zudem den Vorteil, dass Pulsationen<br />

reduziert werden und die Schnecken einen<br />

Selbstreinigungseffekt aufweisen. Durch<br />

die steile Ausführung der Trichterwände<br />

können schlecht fließende Schüttgüter<br />

ohne zusätzliches Vertikalrührwerk zuverlässig<br />

dosiert werden. Sollte es dennoch zu<br />

Materialbrücken oder Kaminbildung kommen,<br />

können ein oder mehrere Schüttgutaktivatoren<br />

am Trichter angebracht werden,<br />

um den Materialfluss zu fördern.<br />

Je nach Schüttgutbeschaffenheit erreicht<br />

der neue Doppelschneckendosierer Dosierleistungen<br />

von 40…1800 dm³/h. Mit<br />

individuellen Schüttgutversuchen in den<br />

hauseigenen Testzentren kann der exakte<br />

Dosierbereich für ein bestimmtes Schüttgut<br />

genau ermittelt werden. Dank der<br />

neuen Schüttgutaktivatoren ist der Anwendungsbereich<br />

der ursprünglichen Einfachschneckendosierer<br />

auch auf mäßig<br />

fließende Pulver und Flocken erweiterbar.<br />

Die Lösung kann bei neuen Geräten oder<br />

als »Montagesatz« bei bestehenden Dosierern<br />

installiert werden.<br />

Die Dosiergeräte verfügen über eine kompakte,<br />

trapezförmige Form. Somit können<br />

bis zu sechs Dosierer in einem Radius von<br />

1,5 m um einen Extrudereinlauf gruppiert<br />

werden. Mit den nun vier Dosierermodellen<br />

wird ein breites Spektrum an Dosierleistungen<br />

abgedeckt − je nach Material mit<br />

Leistungen von 3,3…4800 dm³/h. Somit<br />

kann ein System mit sechs Dosierern bis zu<br />

28,8 m³/h auf einer Grundfläche von nur 7<br />

m² dosieren.<br />

(www.coperion.com)<br />

3<br />

Kaltkanalsysteme<br />

LIM- & Dosiersysteme<br />

LSR-Werkzeuge<br />

Entformungssysteme<br />

Prototyping<br />

Turnkey-Lösungen<br />

LSR-Teileproduktion<br />

www.elmet.com


94 <strong>Kunststoff</strong>maschinen und -anlagen <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

eine hohe Leistung der Direktantriebe,<br />

weniger Ausschuss dank hoher Prozesskonstanz,<br />

geringe Wartungskosten und<br />

weniger Ausfallzeiten aufgrund der besonders<br />

hohen Reproduzierbarkeit der<br />

Achsbewegungen sowie minimalen Energieverbrauch<br />

dank Rekuperationstechnik.<br />

Als weiteren Vorteil führt der Hersteller<br />

die kompakte Bauweise mit optimierter<br />

Werkzeughöhe und Öffnungshub an.<br />

(www.dpg.com)<br />

Elektrische Kniehebel-Spritzgießmaschine mit einer Schließkraft von 55 t und einem Schneckendurchmesser<br />

von 25 mm (Bild: Tederic).<br />

Elektrische Spritzgießmaschinen<br />

PlastiVation Machinery GmbH<br />

80935 München<br />

Die Spritzgießmaschinen der Baureihe<br />

»Neo« von Tederic umfassen vier Modelle.<br />

Neben der leistungsstarken elektrischen<br />

Kniehebel-Spritzgießmaschine »E«, der<br />

hochwertigen Universal-Kniehebel-Spritzgießmaschine<br />

»T« und der modernen<br />

hydromechanischen Zwei-Platten-Spritzgießmaschine<br />

»H« rundet die Mehrkomponenten-Spritzgießmaschine<br />

»M« die Baureihe<br />

ab. Auf den Großmaschinen »H« und<br />

»M« können Artikel mit bis zu sieben Komponenten<br />

produziert werden. Zudem sind<br />

bei der Baureihe »H« Anwendungen mit<br />

Schussgewichten von bis zu 600 kg unter<br />

Einsatz der »X-Shot«-Technologie möglich,<br />

z. B. für die Produktion von Paletten, großen<br />

Containern, Mülltonnen sowie extra<br />

großer Fittinge.<br />

Die Spritzgießmaschinen können mit einem<br />

Linearroboter der Reihe »TLR« ausgestattet<br />

werden, z. B. mit dem Typ »06-800«.<br />

Dieser besitzt eine Tragkraft von bis zu 6 kg<br />

und ist mit zwei Druckluft- und zwei Vakuumkreisen<br />

sowie mit einer automatischen<br />

Schmierung ausgestattet. Die Linearroboter<br />

bieten eine einfache Bedienung und<br />

sind laut Hersteller schnell eingestellt. Die<br />

präzise Positionserkennung sowie eine<br />

Tragkraft von bis zu 50 kg ermöglichen<br />

eine einfache und wirtschaftliche Spritzgießautomation.<br />

Als exklusiver Vertreter für Deutschland<br />

vertreibt die PlastiVation Machinery GmbH<br />

mit einem erfahrenen Expertenteam die<br />

elektrischen Spritzgießmaschinen und bietet<br />

auch umfassende Service- und Anwendungsleistungen<br />

an.<br />

(www.plastivation.com)<br />

Vollelektrische Spritzgießmaschine<br />

Sumitomo (SHI) Demag Plastic<br />

Machinery GmbH<br />

90571 Schwaig<br />

Auf der Messe »K 2022« konnte die Sumitomo<br />

(SHI) Demag Plastics Machinery<br />

GmbH die Übergabe der 80.000-sten vollelektrischen<br />

Spritzgießmaschine feiern.<br />

Dies nahm das Unternehmen als Anlass,<br />

eine Sonderbaureihe der vollelektrischen<br />

Spritzgießmaschine »IntElect« anzubieten.<br />

Zu den Vorteilen der Sonderedition gehören<br />

laut Hersteller neben der Berechnung<br />

des Energiesparpotenzials auch umfangreiche<br />

Informationen und Beratung zur<br />

Förderfähigkeit, denn die Spritzgießmaschine<br />

sei bis zu 40 % förderfähig. Darüber<br />

hinaus umfasst die Sonderbaureihe fünf<br />

Jahre Gewährleistung.<br />

Der Hersteller hebt besonders den vergleichsweise<br />

sehr niedrigen Energieverbrauch<br />

und die hohe Präzision der<br />

Spritzgießmaschine hervor. Herzstück ist<br />

die eigens entwickelte Antriebstechnik.<br />

Anwendern verspricht das Unternehmen<br />

einen schnellen ROI, kürzere Zykluszeiten,<br />

Die vollelektrische Spritzgießmaschine wird in einer Sonderedition angeboten (Bild: Sumitomo).<br />

3D-Drucker für industrielle Einsätze<br />

InnovatiQ GmbH + Co KG<br />

85622 Feldkirchen<br />

Der Hersteller von 3D-Druckern InnovatiQ<br />

GmbH + Co KG (ehemals German RepRap<br />

GmbH) ist seit 2020 Mitglied der Arburg-<br />

Familie. Aktuell hat das Unternehmen sein<br />

Produktportfolio für den anspruchsvollen<br />

industriellen 3D-Druck aktualisiert. Es<br />

umfasst Fused Filament Fabrication (FFF),<br />

unter anderem für faserverstärkte Materialien,<br />

sowie Liquid Additive Manufacturing<br />

(LAM) zum Druck von Liquid Silicon<br />

Rubber (LSR).<br />

Die für FFF ausgelegte Produktreihe umfasst<br />

drei 3D-Drucker mit der Bezeichnung<br />

»TiQ«. Laut Unternehmensangabe<br />

wurden diese von Grund auf nach Industriestandard<br />

neu entwickelt und so auf<br />

die Anforderungen industrieller Anwender<br />

an Produktionsgeräte genau abgestimmt.<br />

Denn heute nutzen Anwender<br />

3D-Drucker nicht nur für das Prototyping,<br />

sondern immer mehr, um z. B. End-of-<br />

Arm-Tools wie Sauggreifer und mechanische<br />

Greifer, Ersatzteile oder Hilfs- und<br />

Betriebsmittel herzustellen. Der Wunsch<br />

nach Nachhaltigkeit sowie die niedrigeren<br />

Kosten und möglichen Zeiteinsparungen<br />

im Vergleich zu herkömmlichen Herstellverfahren<br />

spielen hier eine große Rolle. So<br />

gehören Materialfreiheit sowie schnelles,<br />

sauberes und autarkes Drucken ohne große<br />

Einarbeitung zu den Funktionen der<br />

neuen 3D-Drucker.<br />

Die zuverlässige Drucktechnologie wurde<br />

zudem speziell auch für faserverstärkte<br />

Materialen optimiert. Zu den technischen<br />

Merkmalen gehören z. B. der<br />

eigenentwickelte »CoreLine«-Druckkopf<br />

mit Dual-Extruder und auch beim Einsatz<br />

abrasiver Materialien langlebigen Düsen<br />

für Temperaturen von bis +400 °C, eine<br />

intuitive CNC-Steuerung mit integrierten<br />

»SmartFunctions« für eine sehr einfache<br />

Bedienung, automatische Druckbettnivellierung<br />

sowie – abhängig vom Modell<br />

– ein beheizbarer Bauraum und/oder eine<br />

optionale Materialtrocknung. Die 3D-Drucker<br />

sind in den Bauraumgrößen von 500<br />

mm x 400 mm x 450 mm sowie 330 mm x<br />

330 mm x 300 mm erhältlich.<br />

(www.innovatiq.com)


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>Kunststoff</strong>maschinen und -anlagen<br />

95<br />

Das neue 3D-Drucker-Portfolio wurde gezielt für industrielle Anwendungen<br />

entwickelt (Bild: InnovatiQ).<br />

Bild der fertigen Anlage (Bild: Gericke).<br />

Anlagenplanung und -bau<br />

Gericke GmbH<br />

78239 Rielasingen<br />

Die Schweizer Gericke-Gruppe entwickelt<br />

und produziert seit knapp 130 Jahren<br />

Equipment, Systeme und Anlagen für<br />

Schüttgutprozesse. Um Projekte erfolgreich<br />

zu entwickeln und durchzuführen, sind die<br />

einzelnen Mitglieder eines Projektteams<br />

auf verschiedene Bereiche spezialisiert. Der<br />

Ersatz eines Silos in einer bestehenden Anlage<br />

wegen Kontaminationsrisiken ist ein<br />

exemplarisches Projekt, um nicht nur die<br />

Sicherheitseinrichtungen zu verbessern,<br />

sondern auch gleichzeitig die Produktionskapazität<br />

zu erhöhen. Das Projektteam ist<br />

dabei zuständig für das Projektmanagement,<br />

die verfahrenstechnische Auslegung,<br />

mechanische und elektrische Konstruktion,<br />

Aspekte der Arbeitssicherheit<br />

und Explosionsschutz, Dokumentation,<br />

Ersatzteilkonzept, Montageüberwachung<br />

und Inbetriebnahme – Aufgaben, die viel<br />

Vorwissen und praktische Erfahrung erfordern,<br />

um die Anforderungen innerhalb des<br />

gewünschten Zeitrahmens zu erfüllen.<br />

Im vorliegenden Fall umfasste das Projekt<br />

den Ersatz von zwei Silos mit je 90 m³<br />

Fassungsvermögen, die Erweiterung der<br />

Transporteinrichtungen von einer auf zwei<br />

Transportschnecken pro Silo und die Verlegung<br />

von Rohrleitungen aus rostfreiem<br />

Stahl. Alle Komponenten waren auf der<br />

vorhandenen Grundfläche unterzubringen<br />

und an die vorhandene Ausrüstung anzuschließen.<br />

Hierfür lieferte das Team detaillierte 3D-<br />

Zeichnungen und Produktspezifikationen,<br />

um sicherzustellen, dass alles genau für<br />

die Installation vorbereitet war. Um die Installationszeit<br />

zu reduzieren, wurden halbmontierte,<br />

in Hallen neben dem Installationsstandort<br />

kommissionierte Anlagenteile<br />

verwendet. Das Team kümmerte sich auch<br />

um den gesamten Transport, das externe<br />

Montagepersonal, die Konstruktion und<br />

die Sicherheitsanforderungen − alles in Zusammenarbeit<br />

mit dem Kunden, um sicherzustellen,<br />

dass die internen Richtlinien eingehalten<br />

werden. Mit einer 3D-Scan- und<br />

Konstruktionssoftware konnten Bilder aus<br />

dem bestehenden Raum verwendet und<br />

die neue Technik einbezogen werden.<br />

Darüber hinaus wurden weitere Aspekte<br />

integriert. Da das Produkt leicht entflammbar<br />

ist, wurde z. B. eine Funkenerkennung<br />

und ein Absperrventil in die Anlage integriert.<br />

Die vorher notwendigen manuellen<br />

Eingriffe zur Ableitung des Produkts aus<br />

dem Silo wurden mithilfe von Umlenkventilen<br />

automatisiert, sodass keine manuelle<br />

Arbeit mehr erforderlich ist. Flexible<br />

Rohrleitungen wurden aufgrund von Hygieneanforderungen<br />

entfernt und durch<br />

Edelstahlrohre ersetzt. Eine detaillierte<br />

Dokumentation, alle Bescheinigungen sowie<br />

eine Schulung des Personals bezüglich<br />

Anlagenwartung rundeten das Projekt ab.<br />

(www.gerickegroup.com)<br />

VOLLAUTOMATISIERTE<br />

PRODUKTIONSANLAGEN.<br />

Für hochpräzise & ultraschnelle Dicht-, Verguss- und<br />

Klebeprozesse.<br />

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RAMPF Production Systems<br />

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3


96 <strong>Kunststoff</strong>maschinen und -anlagen<br />

Eine schnelle Heiz-Kühl-Presse mit Temperierraten von mehr als 55 K/min<br />

wurde bei der TU Chemnitz installiert (Bild: Wickert).<br />

Im 185-jährigen Jubiläumsjahr wurde eine Sonderedition der bewährten<br />

Spritzgießmaschinen-Baureihe aufgelegt (Bild: KraussMaffei).<br />

Heiz-Kühl-Pressen<br />

Wickert Maschinenbau GmbH<br />

76829 Landau<br />

Die neue Heiz-Kühl-Presse zur Composite-<strong>Verarbeitung</strong><br />

»WLP 250 S« für wissenschaftliche<br />

Anwendungen von Wickert<br />

Maschinenbau bietet Heiz- und Kühlraten<br />

von bis zu 50 K/min. Das Modell ist mit<br />

einer Heizplatte von 600 mm x 600 mm<br />

sowie einer Presskraft von 25 t ausgestattet<br />

und standardmäßig für Temperaturen<br />

bis 450 °C verfügbar. Ebenfalls für wissenschaftliche<br />

Anwendungen gedacht ist<br />

eine Ausführung der schnellen Heiz-Kühl-<br />

Presse mit Temperierraten von mehr als 55<br />

K/min, die das Unternehmen bereits bei<br />

der TU Chemnitz installierte. Sie verfügt<br />

über eine Presskraft von 3000 kN, die sich<br />

in weniger als einer Sekunde aufbaut. Die<br />

Heizplattentemperatur beträgt maximal<br />

420 °C. Mithilfe der schnellen Heiz-Kühl-<br />

Pressen werden im industriellen Einsatz<br />

unter anderem Hochleistungsthermoplaste<br />

in der Luft- und Raumfahrt verarbeitet<br />

und Membran-Elektroden-Einheiten<br />

(MEA) für Brennstoffzellen gefertigt.<br />

Um die besonders kurzen Heiz- und Kühlraten<br />

zu erreichen, integriert der Hersteller<br />

in die Pressen ein Temperiersystem mit<br />

zwei getrennten Kreisläufen. Induktionsspulen<br />

in den Heizplatten sorgen für das<br />

schnelle Aufheizen der Werkzeughälften,<br />

integrierte Kanäle mit Kühlwasser für ihr<br />

rasches Abkühlen. Dabei garantiert das<br />

Unternehmen nach eigener Angabe über<br />

den gesamten Temperaturbereich hinweg<br />

bis 500 °C und für die ganze Plattenfläche<br />

eine homogene Temperatur mit einer<br />

maximalen Abweichung von ±5 °C. Mit<br />

der schnellen Werkzeugtemperierung<br />

verkürzen die Pressen die Zykluszeiten in<br />

der Hochtemperaturverarbeitung spürbar<br />

und beschleunigen so die Produktion.<br />

Beim Einsatz thermisch schnell reagierender<br />

Partikelschäume sind die kurzen Heizund<br />

Kühlraten Voraussetzung für eine<br />

wirtschaftlich effiziente <strong>Verarbeitung</strong>.<br />

(www.wickert-presstech.de)<br />

Spritzgießmaschine als Sonderedition<br />

KraussMaffei<br />

Technologies GmbH<br />

80997 München<br />

Anlässlich seines 185. Firmenbestehens<br />

hat KraussMaffei eine Sonderedition der<br />

bewährten »CX«-Baureihe mit dem Namenszusatz<br />

»#185« aufgelegt. Das Angebot<br />

enthält ein Paket mit Mehrausstattungen,<br />

die normalerweise kostenpflichtig<br />

sind und jetzt ohne Aufpreis integriert<br />

werden. Damit können Anwender die<br />

Qualität und Effizienz bei Spritzgießanwendungen<br />

im Schließkraftbereich<br />

500…4200 kN erhöhen und gleichzeitig<br />

die Betriebskosten senken.<br />

Im Angebot enthalten ist der »Blue-<br />

Power«-Servoantrieb, der die Pumpen<br />

bestmöglich nach aktuellem Anforderungs-<br />

bzw. Energiebedarf steuert, und<br />

die »BluePower«-Isoliermanschetten, die<br />

um den Plastifizierzylinder gelegt werden,<br />

dort das Temperaturprofil stabilisieren<br />

und so die Prozessstabilität verbessern.<br />

Auch die Maschinenfunktionen »APCplus«<br />

(»Adaptive Process Control«), die<br />

den Spritzgießprozess laufend analysiert<br />

und dabei material- sowie umgebungsbedingte<br />

Schwankungen in der Schmelzviskosität<br />

präzise und schnell kompensiert,<br />

und »smartOperation«, die eine intuitive<br />

Steuerung des gesamten Spritzgießprozesses<br />

auch ohne tiefgreifendes Anwendungs-Know-how<br />

ermöglicht, gehören<br />

zum Lieferumfang. Mit der Sonderedition<br />

möchte der Hersteller einen Funktionsumfang<br />

anbieten, der Anwendern bei den<br />

aktuell drängendsten Themen wie Energiekosten<br />

und Fachkräftemangel konkret<br />

unterstützt.<br />

Der Maschinenbauer empfiehlt die Baureihe<br />

auch für außergewöhnliche Spritzgießanwendungen<br />

zur Steigerung der<br />

Nachhaltigkeit, z. B. für nachhaltige<br />

Untersetzer für Kaffeebecher aus Biopolymeren<br />

auf Basis von Kaffeesatz oder<br />

Befestigungsmaterial für Membranen im<br />

Tunnelbau aus rezykliertem Meeresplastik.<br />

Gerade bei solchen auf den ersten<br />

Blick unkonventionellen Produktionsaufgaben<br />

zeige sich immer wieder, wie<br />

wertvoll die Flexibilität, Kompaktheit und<br />

Effizienz der Maschinenbaureihe sei, um<br />

auch hier eine große Reproduzierbarkeit<br />

und hohen Ausstoß bei sehr guter Qualität<br />

erzielen zu können.<br />

(www.kraussmaffei.com)<br />

Fertigungssystem für Kleinserien<br />

Zimmer GmbH<br />

76275 Ettlingen<br />

Die Produktion von Kleinserien erfordert<br />

hohe Flexibilität und schnelle Anpassung.<br />

Für diese Anforderungen bietet der Automationsspezialist<br />

Zimmer Group Komponenten<br />

und Systemlösungen an, die eine<br />

intelligente Automatisierung und flexible<br />

Anpassung ermöglichen, z. B. die mobile<br />

Roboterzelle »ZiMo« für die Kleinserienfertigung.<br />

Damit reagierte das Unternehmen<br />

auf eine Herausforderung im eigenen Produktionsprozess.<br />

Fest installierte Anlagen<br />

ermöglichten zwar eine effiziente Produktion,<br />

erwiesen sich aber im Alltag als<br />

unflexibel. Aufwendiges Umrüsten und<br />

einseitige Bedienung erschwerten die Produktion<br />

kleiner Losgrößen.<br />

Daher entwickelte der Automationsspezialist<br />

eine mobile Roboterzelle, bestehend<br />

aus Roboter und Endeffektor kombiniert<br />

mit einer mobilen Plattform. Produktionsprozesse,<br />

die bisher durch manuelles Beund<br />

Entladen geprägt waren, können so<br />

schneller automatisiert werden. Die kompakte<br />

Bauweise ermöglicht den unkomplizierten<br />

Einsatz an verschiedenen Arbeitsplätzen,<br />

ohne dass eine feste Anbindung<br />

an bestehende Anlagen notwendig ist.<br />

Dank kurzer Rüstzeiten rechnet sich diese


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

<strong>Kunststoff</strong>maschinen und -anlagen<br />

97<br />

Inbetriebnahme und Bedienung des Fertigungssystems sind auch ohne<br />

tiefergehenden Programmierkenntnisse möglich (Bild: Zimmer Group).<br />

Mit drei Maschinenservice-Paketen erhalten Anwender umfangreiche Leistungen<br />

rund um die Wartung ihrer Anlagen (Bild: Deguma).<br />

Lösung auch bei kleineren Stückzahlen.<br />

Die Modularität des mobilen Fertigungssystems<br />

ermöglicht die Automatisierung<br />

von Prozessen, die bisher aufgrund der<br />

Produktionsumgebung oder des Mangels<br />

an qualifiziertem Personal nicht wirtschaftlich<br />

automatisiert werden konnten.<br />

Dabei umfasst die Zelle Anwendungsgebiete<br />

für unterschiedliche Branchen: Beund<br />

Entladen, Montage, Pick-and-place<br />

oder Teilebearbeitung. Die Einsatzmöglichkeiten<br />

sind vielseitig und dank adaptivem<br />

Aufbau flexibel wandelbar. Für<br />

die Bedienung sind laut Hersteller keine<br />

tiefergehenden Programmierkenntnisse<br />

erforderlich. Die Steuerung von Roboter<br />

und Endeffektor erfolgt über ein integriertes<br />

Bedienpanel mit intuitiver Software.<br />

(www.zimmer-group.com)<br />

Maschinenservice<br />

Deguma-Schütz GmbH<br />

36419 Geisa<br />

Regelmäßige Wartungen steigern nicht<br />

nur die Lebensdauer von Maschinen,<br />

auch unter Aspekten der Nachhaltigkeit<br />

und der Ressourcenschonung ist es sinnvoll,<br />

in die Instandhaltung zu investieren.<br />

Statt auf der Neuanschaffung von Maschinen<br />

liegt der Fokus auf der Überholung<br />

eingesetzter Anlagen, die dabei mit<br />

energiesparender Technik ausgestattet<br />

werden.<br />

Deguma hat über 30 Jahre Erfahrung<br />

darin, Maschinen verschiedener europäischer<br />

Hersteller zu überholen bzw. zu<br />

modernisieren. Jetzt bietet das Unternehmen<br />

Anwendern drei neue Service-Pakete<br />

mit Leistungen rund um die Wartung<br />

an. Im »basic«-Paket sind neben jährlicher<br />

Wartung, Inspektion und Instandhaltung<br />

auch eine kostenlose Telefonhotline<br />

sowie Fernwartung enthalten.<br />

Ein Serviceeinsatz in Deutschland ist laut<br />

Unternehmensangabe innerhalb von 72<br />

Stunden möglich. Beim »plus«-Paket sind<br />

zwei Wartungen sowie 10 % Rabatt auf<br />

Maschinen, Dienstleistungen und Ersatzteile<br />

inklusive. Auch ein kurzfristigerer<br />

Serviceensatz binnen 48 Stunden ist Teil<br />

dieses Pakets. Möchten Anwender Unterstützung<br />

innerhalb 24 Stunden in Anspruch<br />

nehmen, bietet das Unternehmen<br />

ein »premium«-Paket an, das zudem 15 %<br />

Rabatt beinhaltet.<br />

Zu den Dienstleistungen des Unternehmens<br />

gehören auch das Beheben von<br />

Schäden sowie Reparaturen, um Produktionsausfälle<br />

und Stillstandzeiten zu vermeiden.<br />

Zudem werden Gebrauchtmaschinen<br />

oder kundeneigene Maschinen<br />

mit neuer Peripherie ausgestattet, z. B.<br />

Heizplatten für Pressen, Streifenschneider<br />

und Stockblender für Walzwerke sowie<br />

Temperiergeräte. Der Einbau moderner<br />

Antriebskonzepte mit energiesparenden<br />

Torque-Motoren führt darüber hinaus zu<br />

einer energieeffizienteren und wirtschaftlicheren<br />

Produktion. Weitere Dienstleistungen<br />

sind die Nachrüstung von Sicherheitseinrichtungen<br />

und -standards sowie<br />

die Anbringung und Programmierung<br />

von Steuerungen mit Rezeptverwaltung.<br />

(www.deguma.com)<br />

CNC-Fräsmaschinen<br />

und Werkzeuge<br />

vhf camfacture AG<br />

72119 Ammerbuch<br />

+49 7032 970 97-000<br />

info@vhf.de<br />

vhf.com<br />

Logoanzeige_Kuhn.indd 1 14.02.<strong>2023</strong> 17:08:43<br />

Dampffreie Vorschäumung<br />

Fill Gesellschaft m.b.H.<br />

4942 Gurten/Österreich<br />

Das oberösterreichische Maschinenbauunternehmen<br />

Fill hat eine dampffreie<br />

Vorschäumtechnologie entwickelt, wodurch<br />

eine Trocknung vor der Weiterverarbeitung<br />

nicht mehr notwendig ist. Das<br />

Verfahren wurde in Zusammenarbeit mit<br />

Partnern entwickelt. Der Prozess wird<br />

dabei exakt auf den jeweiligen Rohstoff<br />

abgestimmt, anschließend werden die<br />

Materialien dampffrei in variothermen<br />

Werkzeugen zu funktionellen Bauteilen<br />

verarbeitet. Die dampffreie <strong>Verarbeitung</strong>stechnologie<br />

ermöglicht zudem das<br />

Vorschäumen von hydrolyseempfindlichen<br />

Partikelschaummaterialien wie PLA<br />

sowie das Aufschäumen von treibmitteldotierten<br />

Mikrogranulaten auf Basis von<br />

technischen Thermoplasten oder Hochleistungskunststoffen.<br />

Die Partikelschäume<br />

können dabei eine wesentliche Rolle<br />

bei der Herstellung von leichten und wirtschaftlich<br />

attraktiven Lösungen sowie zur<br />

Reduzierung von CO2-Emissionen einnehmen.<br />

Polier- + Biegemaschinen<br />

Am Giener 26<br />

55268 Nieder-Olm<br />

Tel.: +49 (0)6132-714571 Fax -714572<br />

E-Mail: info@reibu.de www.reibu.de<br />

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pmh gmbh D-53773 Hennef<br />

Maschinen für die <strong>Kunststoff</strong>extrusion<br />

& Extruder für Kleinprofile/Filament<br />

Mobil: +49 - 173 150 4512<br />

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web: www.pmh-extruder.de<br />

3


98 <strong>Kunststoff</strong>maschinen und -anlagen <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Mit »Active Pure« bietet vhf camfacture<br />

eine preis-leistungs-optimierte CNC-Maschine<br />

für die Plattenbearbeitung an. Die<br />

kompakte CNC-Fräsmaschine, bei deren<br />

Entwicklung Einfachheit, Qualität und ein<br />

attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis im<br />

Mittelpunkt standen, basiert technisch<br />

auf der bewährten »Active«-Baureihe des<br />

Herstellers und eignet sich für die präzise<br />

CNC-Bearbeitung von Plattenwerkstoffen<br />

unterschiedlicher Art – ohne spezielle Anforderungen<br />

an die Druckluftqualität.<br />

Die neue CNC-Fräsmaschine wird vom<br />

Hersteller als Einstiegsmodell für die Fräsbearbeitung<br />

von Plattenwerkstoffen angeboten,<br />

z. B. für die Prototypenfertigung von<br />

<strong>Kunststoff</strong>teilen oder für Werbetechniker,<br />

die ein reines Frässystem ohne Schneidaggregat<br />

suchen. Die Maschine verfügt über<br />

eine feste Grundausstattung sowie einen<br />

wählbaren Verfahrbereich von 1,5 m x 2 m<br />

oder 2 m x 3 m. Die hochwertige Spindel<br />

bietet eine Leistung von 2,2 kW und erreicht<br />

eine Maximaldrehzahl von 30.000<br />

U/min. Die Maschine ist zudem mit einer<br />

automatischen Z-Justage ausgestattet, die<br />

ein komfortables und präzises Einmessen<br />

des Werkstücknullpunktes in Z-Richtung<br />

ermöglicht. Für die Fixierung des Werkstücks<br />

kommt ein vollflächig integrierter<br />

Vakuumtisch zum Einsatz.<br />

Dank leistungsfähiger Bearbeitungsspindel<br />

wird jedes Fräswerkzeug mühelos und<br />

präzise durch vielfältige Materialien geführt.<br />

In Kombination mit der integrierten<br />

Kühl- und Sprühvorrichtung sowie einer<br />

Spanabsaugung lassen sich so sehr gute<br />

Fräsergebnisse mit minimalem Reinigungsaufwand<br />

erzielen. Zur Kosteneffizienz<br />

während des gesamten Nutzungsdauer<br />

trägt zudem das druckluftoptimierte Konzept<br />

bei, denn eine aufwendige und damit<br />

teure Druckluftaufbereitung, wie sie<br />

z. B. für Spindeln mit Sperrluft notwendig<br />

wäre, ist nicht erforderlich. Die Spindel ist<br />

mit einer Labyrinthdichtung ausgestattet,<br />

daher können Anwender die Fräsmaschine<br />

mit einem handelsüblichen Kompressor<br />

betreiben. Je nach zu bearbeitendem Plattenmaterial<br />

kann sogar ganz auf Druckluft<br />

verzichtet werden.<br />

(www.vhf.de)<br />

Die vollautomatische Produktionsanlage für<br />

Partikelschaumbauteile macht Trocknung vor der<br />

Weiterverarbeitung obsolet (Bild: Fill).<br />

Um in der Partikelschaumverarbeitung<br />

selbst geringe Schwankungen beim Rohstoff<br />

auszugleichen und die Prozessqualität<br />

sicherzustellen, kommen entsprechende<br />

Sensoren an den Anlagen des Unternehmens<br />

zum Einsatz, die sämtliche Parameter<br />

entlang der Produktionskette erfassen und<br />

diese zur Prozessoptimierung bzw. -regelung<br />

nutzen. Die digitalen Produkte unter<br />

der Marke »Cybernetics« sind dabei ein wesentlicher<br />

Bestandteil der Maschinen und<br />

Anlagen des österreichischen Maschinenbauers.<br />

Von der Überwachung komplexer<br />

Einzelvorgänge, der lückenlosen Bauteilerfassung<br />

bis hin zur automatisierten<br />

Anlagenoptimierung mittels künstlicher<br />

Intelligenz (KI) decken die Anwendungen<br />

laut Hersteller die gesamte Bandbreite<br />

ab. Sowohl Standardlösungen als auch<br />

kundenspezifische und plattformunabhängige<br />

Dashboards sorgen für Übersicht<br />

und ermöglichen detaillierte Analysen von<br />

Produktion und Maschinen. Die Sensorik<br />

nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein, um für<br />

Anwender besonders hohe Verfügbarkeit<br />

bei gleichzeitig optimierter Produktivität<br />

zu ermöglichen.<br />

(www.fill.co.at)<br />

CNC-Bearbeitung von Plattenwerkstoffen<br />

vhf camfacture AG<br />

72119 Ammerbuch<br />

Dosiersystem für Flüssigfarbe<br />

HNP Mikrosysteme GmbH<br />

19053 Schwerin<br />

Für Anwender von Flüssigfarben im <strong>Kunststoff</strong>spritzguss<br />

ist der schnelle und saubere<br />

Farbwechsel immer noch eine Herausforderung.<br />

Das kompakte Dosiersystem<br />

»colordos« von HNP Mikrosysteme wird<br />

an der Spritzgießmaschine oberhalb der<br />

Förderschnecke installiert und dosiert die<br />

Flüssigfarbe direkt in den Granulatstrom.<br />

Das System enthält eine Mikrozahnringpumpe,<br />

eine Dosierdüse und eine Displaysteuerung.<br />

Die integrierte Pumpe sorgt für<br />

die exakte Dosierung und eine hohe Farbtreue<br />

bei geringstmöglicher Farbzugabe.<br />

Abhängig von Dosierzeit und Viskosität der<br />

Farbe realisiert die Pumpe Dosiervolumen<br />

von 0,02 bis 100 g Farbe pro Schuss.<br />

Für den Hersteller ist die Verwendung von<br />

Flüssigfarben in Verbindung mit dem Dosiersystem<br />

eine Alternative zum Masterbatch.<br />

Das Unternehmen verspricht eine<br />

deutliche Reduzierung des Ausschusses<br />

beim Farbwechsel, was Ressourcen schont<br />

und für eine bessere Auslastung der Maschinen<br />

sorgt.<br />

(www.hnp-mikrosysteme.de)<br />

Die Maschine ist ein preiswerter Einstieg in<br />

die CNC-Bearbeitung von Plattenwerkstoffen<br />

(Bild: vhf).<br />

Das kompakte Dosiersystem ist für die Umstellung<br />

von Masterbatch auf den Einsatz von Flüssigfarben<br />

geeignet (Bild: HNP).


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Oberflächentechnik<br />

99<br />

Oberflächentechnik<br />

Lackschutzfolien aus TPU<br />

Covestro AG<br />

51373 Leverkusen<br />

Der deutsche Werkstoffhersteller Covestro<br />

hat eine neue Produktionslinie für<br />

thermoplastische Polyurethane (TPUs)<br />

eingeweiht, die zur Herstellung von Lackschutzfolien<br />

(Paint Protection Film, PPF)<br />

eingesetzt wird. Die Linie befindet sich am<br />

bestehenden Standort des Unternehmens<br />

in Changhua, Taiwan. Bei der Einweihung<br />

der neuen Linie stellte das Unternehmen<br />

auch seine neue TPU-Serie »Desmopan<br />

UP« vor, die hohe Haltbarkeit, Anpassungsfähigkeit<br />

und Ästhetik bietet sowie<br />

Automobiloberflächenbeschichtungen<br />

vor rauen Umweltbedingungen schützt.<br />

Das Material kann auch zum Schutz von<br />

Rotorblättern von Windkraftanlagen oder<br />

Bildschirmen von elektronischen Geräten<br />

verwendet werden.<br />

Das Unternehmen erwartet, dass der globale<br />

PPF-Markt bis 2030 stetig wachsen<br />

wird, wobei die Region Asien-Pazifik den<br />

größten Anteil am Gesamtmarkt ausmachen<br />

soll. Dieses regionale Wachstum sei<br />

zu einem großen Teil auf das Wachstum<br />

des chinesischen Marktes zurückzuführen.<br />

Auch Nordamerika und Europa wiesen solide<br />

Wachstumsprognosen aus. Das große<br />

Interesse an dem Material rühre vor allem<br />

daher, dass Fahrzeugbesitzer stark auf den<br />

ästhetischen Zustand ihrer Autos und insbesondere<br />

deren Oberflächen achteten.<br />

TPU als Material für Lackschutzfolien sei<br />

dabei ein Maßstab für Qualität, langfristige<br />

Ästhetik und Oberflächenintegrität.<br />

Die neue Produktionslinie wurde daher in<br />

Betrieb genommen, um die neue Produktserie<br />

auf den Markt zu bringen und damit<br />

die steigende Nachfrage nach Hochleistungs-PPF<br />

in der Region Asien-Pazifik und<br />

auf der ganzen Welt bedienen zu können.<br />

Darüber hinaus kann das Unternehmen<br />

seine Produktpalette dank der lokalen<br />

F&E-Kapazitäten gemeinsam mit seinen<br />

Kunden weiterentwickeln.<br />

Für die Entwicklung der neuen Lackschutzfolie<br />

hat das Unternehmen nach<br />

eigener Angabe jahrelange Forschung in<br />

die Formulierung und in fortschrittliche<br />

Fertigungstechnologien gesteckt. Das<br />

Material bietet eine sehr hohe UV-, Hydrolyse-<br />

und Chemikalienbeständigkeit sowie<br />

besondere optische Klarheit. Dank dieser<br />

Eigenschaften verspricht der Hersteller<br />

eine lang anhaltende Performance, Witterungsbeständigkeit<br />

und Schlagfestigkeit.<br />

(www.covestro.com)<br />

Funktionale Oberflächenveredelung<br />

Leonhard Kurz<br />

Stiftung & Co. KG<br />

90763 Fürth<br />

Mit fundierter Kompetenz auf den Gebieten<br />

Dekoration, Funktion, Technologie,<br />

Prozess- und Werkzeugtechnik entwickelt<br />

Leonhard Kurz Komplettlösungen für verschiedene<br />

Industrien, so auch für die Bereiche<br />

Automotive und Weiße Ware. In<br />

Kooperation mit dem Felgenspezialisten<br />

Ronal hat das Unternehmen z. B. einen<br />

aerodynamischen <strong>Kunststoff</strong>einleger konzipiert,<br />

bei dem eine Weiterentwicklung<br />

des Heißprägeverfahrens zum Einsatz<br />

kommt. Dank spezieller Vakuumtechnologie<br />

ist der Prozess effizient sowie energiesparend<br />

und eignet sich auch für die<br />

Veredelung von 3D-verformten Bauteilen.<br />

Ein weiteres Beispiel ist ein Rear-End-Cover-Konzept<br />

in Zusammenarbeit mit den<br />

Tochterfirmen Burg Design, PolyIC und<br />

Schöfer, das zeigt, wie Bauteile aus einem<br />

2K-Materialmix mittels In-Mold-Dekoration<br />

(IMD) veredelt und mit smarten Touchfunktionen<br />

ausgestattet werden können –<br />

ganz im Sinne der Megatrends E-Mobility<br />

und autonomes Fahren.<br />

Das Aus für<br />

Leuchtstoffröhren<br />

im SEP <strong>2023</strong> –<br />

sind Sie vorbereitet?<br />

Auch die Motivation, sowohl die eigenen<br />

Lösungen bezüglich Nachhaltigkeit<br />

zu optimieren als auch Kunden bei der<br />

Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks zu<br />

unterstützen, spiegelt sich in den neuen<br />

Entwicklungen des Dünnschichtspezialisten<br />

wider. Als Beispiel hierfür führt das<br />

Unternehmen eine Türleiste an, die mittels<br />

materialsparenden Spritzschäumens<br />

aus rezykliertem <strong>Kunststoff</strong> hergestellt<br />

wird. Das Bauteil kann mit einer REACHkonformen<br />

Metallisierung auf Basis von<br />

Indium veredelt werden, die den CO2-<br />

Ausstoß im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Prozessen wie der Galvanisierung merklich<br />

senken kann.<br />

Als Weiterentwicklung von Touchsensoren<br />

in Elektrogeräten hat das Unternehmen<br />

einen Touchsensor mit integrierter<br />

Diffusorschicht sowie lichtblockierender<br />

Dekoration entwickelt. Die Lösung zeigt,<br />

wie Haushaltsgeräte zeit-, kosten- und<br />

ressourceneffizient mit einer Vielzahl an<br />

Individualisierungen versehen werden<br />

können, z. B. Waschmaschinenblenden-<br />

Designs mit Touchbedienung, Hinterleuchtung<br />

und Shy-Tech-Effekten.<br />

(www.kurz.de)<br />

3<br />

Die neuen Lackschutzfolien bieten hohe Witterungsbeständigkeit und<br />

Schlagfestigkeit (Bild: Covestro).<br />

Bauteile aus einem 2K-Materialmix werden mittels In-Mold-Dekoration<br />

(IMD) veredelt und mit smarten Touchfunktionen ausgestattet (Bild: Leonhard<br />

Kurz).


100 Oberflächentechnik <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Moderne Lasertechnologie sorgt für das spezielle Oberflächendesign des<br />

»Thermomix TM6« in Diamantschwarz (Bild: Reichle).<br />

Der neue Markierungslaser ist mit einer Ultrakurzpuls-Laserquelle und<br />

kompaktem Laserkopf ausgestattet (Bild: Alltec/Foba).<br />

Spezielles Oberflächendesign per Laser<br />

Reichle GmbH<br />

73266 Bissingen<br />

Für die Sonderedition des »Thermomix<br />

TM6« zum 140-jährigen Bestehen des Unternehmens<br />

Vorwerk sollte ein exklusivschillerndes<br />

Design entwickelt werden.<br />

Der Hersteller trat hierzu im November<br />

vergangenen Jahres an das Reichle Technologiezentrum<br />

heran. Der Zeitrahmen<br />

war mit vier Monaten knapp bemessen.<br />

Den Startschuss für das Projekt bildete<br />

die Entwicklung und Auswahl einer passenden<br />

Textur. Das Designteam verfügt<br />

über eine umfangreiche Auswahl an Texturen,<br />

entwickelt laufend neue Oberflächenkonzepte,<br />

erstellt hochauflösende<br />

3D-Renderings zur Visualisierung und<br />

übernimmt die Herstellung von Prototypen.<br />

Für die finale Designentscheidung<br />

wurden insgesamt 60 1K- und 2K-Muster<br />

in PC-ABS, PMMA und ABS erstellt und<br />

getestet. Im Anschluss wurde die ausgewählte<br />

Struktur auf einen Testeinsatz<br />

des Vorgängermodells gemappt und lasertexturiert,<br />

sodass der Einsatz noch vor<br />

Weihnachten für erste Tests eintreffen<br />

konnte. Bereits im Januar wurde grünes<br />

Licht für die Bearbeitung der Serieneinsätze<br />

gegeben.<br />

Eins der zwei Werkzeuge wurde daraufhin<br />

in einem ersten Bearbeitungsschritt<br />

lasertexturiert, danach im Glanzgrad<br />

speziell eingestellt und in einem zweiten<br />

Durchgang durch Laser aufgeglänzt<br />

– eine im Hause des Oberflächenspezialisten<br />

entwickelte Technologie, mit<br />

der nicht nur hochmatte Oberflächen,<br />

sondern auch sehr glänzende, beinahe<br />

politurähnliche Ergebnisse mithilfe von<br />

Lasermaschinen erreicht werden können.<br />

Mit diesem Laserzusatzprozess können<br />

strukturierte Oberflächen im Hochpräzisionsbereich,<br />

die nachträglichen Glanz<br />

benötigen und nicht manuell bearbeitbar<br />

sind, mit einem glänzenden Finish<br />

versehen werden. Mit der klassischen Laserbearbeitung<br />

allein erreicht man meist<br />

nur sehr matte Oberflächen und durch<br />

Einsatz von Strahltechnik ebenfalls nicht<br />

den gewünschten Glanz. Genau hier<br />

kommt die speziell entwickelte Technologie<br />

des »Laser-Aufglänzens« zum Einsatz.<br />

Durch Defokussierung des Laserstrahls<br />

wird die Oberfläche des Werkzeugs nicht<br />

verdampft, sondern nur angeschmolzen.<br />

Die geringeren Temperaturen, mit<br />

denen der Laserstrahl so auf den Stahl<br />

trifft, verwandelt die »Spitzen«, die sonst<br />

beim Laserabtrag entstehen, in Wellen<br />

mit weicheren Kanten, die dadurch mehr<br />

Licht reflektieren und der Oberfläche<br />

Glanz verleihen. Im Vergleich zu einem<br />

erreichbaren Glanzgrad von 500 GU im<br />

Hochglanzbereich erzielt man durch das<br />

Laser-Aufglänzen bis zu 300 GU. Dieser<br />

zusätzliche Bearbeitungsschritt, der in<br />

einem Durchgang mit der Narbung eingebracht<br />

werden kann, funktioniert laut<br />

Unternehmensangabe auf allen Oberflächen,<br />

ist prozesssicher, hat keine Toleranzen<br />

und ist 100-%ig maschinell und reproduzierbar.<br />

Anwendung findet dieser<br />

Prozess z. B. bei allen genarbten Oberflächen,<br />

die einen höheren Glanzgrad<br />

bekommen sollen, oder bei matt strukturierten<br />

Oberflächen mit Beschriftungen<br />

und Logos, die stellenweise aufgeglänzt<br />

werden sollen.<br />

Vier Monate, 60 Muster und zahlreiche<br />

Spritzgießformen später ging die<br />

»Special Edition« des Küchenhelfers im<br />

funkelnden Diamantschwarz mit seiner<br />

völlig neuartigen Oberflächentextur in<br />

Serie. Das diamantartige Design verläuft<br />

in aneinander gereihten, gegenläufigen<br />

Dreiecken über das gesamte Produkt und<br />

läuft an bestimmten Stellen partiell in<br />

Hochglanzflächen aus. Die komplexe Textur<br />

schillert mit einer besonderen Tiefenwirkung<br />

je nach Lichteinfall und Perspektive<br />

auf unterschiedliche Weise.<br />

(www.reichle.de)<br />

UKP-Markierungslaser<br />

Alltec Angewandte Laserlicht<br />

Technologie GmbH<br />

23923 Selmsdorf<br />

Das neue Markiersystem »F.0100-ir« von<br />

Foba erzielt tiefschwarze Markierungen<br />

auf medizinischem Edelstahl, Titan oder<br />

<strong>Kunststoff</strong>en. Die variabel einstellbare<br />

Pulsbreite bei 10 W Laserleistung ermöglicht<br />

Präzision auf diversen Oberflächen.<br />

In Kombination mit seiner validierungsfähigen<br />

Prozesslösung verspricht<br />

der Anbieter Vorteile für die Medizinproduktefertigung.<br />

Der Ultrakurzpulslaser markiert im sehr<br />

tiefen, matten und nicht reflektiven<br />

Schwarz, ohne dass ein hoher Wärmeeintrag<br />

am Werkstück entsteht. Auch<br />

durch weitere Bearbeitungsschritte wie<br />

Passivierung bleibt die Markierung laut<br />

Herstellerangabe zuverlässig lesbar und<br />

korrosionsbeständig. Durch die sehr<br />

kurzen Pulse bis in den Femtosekundenbereich<br />

in Kombination mit hohen<br />

Pulsenergien können verschiedene Edelstähle,<br />

Titan und unterschiedliche <strong>Kunststoff</strong>e<br />

beschriftet werden. Das System<br />

verfügt hierzu über eine leistungsstarke,<br />

kompakte und sehr flexible Laserquelle<br />

mit für bestimmte Materialerfordernisse<br />

variabel einstellbaren Pulsbreiten. Damit<br />

einher gehen ein breites Anwendungsspektrum,<br />

hohe Präzision und Prozessstabilität.<br />

Das System ist luftgekühlt, benötigt<br />

kaum Verbrauchsmaterialien und<br />

kommt daher mit geringstmöglicher<br />

Wartung aus. Die hohe Markiergeschwindigkeit<br />

sowie die Kombination<br />

mit Kamera- und Softwarelösungen des<br />

Herstellers ermöglichen eine schlanke<br />

und wirtschaftliche Teilefertigung. Interessierten<br />

Anwendern bietet der Hersteller<br />

Mustermarkierungen mit dem neuen<br />

UKP-Markiersystem an.<br />

(www.fobalaser.com)


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Oberflächentechnik<br />

101<br />

Die neuen Pulver-Automatikpistolen sind für Beschichtungsanlagen und Roboteranwendungen erhältlich<br />

(Bild: Wagner).<br />

Pulver-Automatikpistolen<br />

J. Wagner GmbH<br />

88677 Markdorf<br />

Wagner bietet seine neuen Automatik-<br />

Pulverpistolen für Beschichtungsanlagen<br />

sowie für roboterbasierte Fertigungsumgebungen<br />

an. Mit ihrem modularen Aufbau<br />

und dem umfangreichen Zubehör<br />

ermöglicht die neue Pistolenfamilie ein<br />

sehr breites Anwendungsfeld. So kann<br />

die Basispistole der »PEA-X1« mit einer<br />

kurzen Halterung, XL-Verlängerung oder<br />

Roboteradaptern kombiniert werden.<br />

Die »PER-X1« wiederum ist mit verschiedenen<br />

Roboterhalterungen kombinierbar,<br />

um sie einzeln oder in doppelter<br />

Ausführung einzusetzen. Je nach Anwendung<br />

sind verschiedene Düsen erhältlich.<br />

Mit den neuen Winkeldüsen lassen sich z.<br />

B. auch schwierige Stellen am Werkstück<br />

erreichen. Mit dem Winkeladapter kann<br />

dieser Vorteil noch weiter ausgebaut<br />

werden. Selbst mit schwierigen Metallicund<br />

Effektpulvern erreicht man laut Hersteller<br />

mit den neuen Pistolen eine hohe<br />

Beschichtungsqualität.<br />

Automatikpistolen sind sowohl für Einfarben-<br />

als auch Farbwechselanlagen<br />

geeignet. Dafür wurden sie, ebenso wie<br />

das Düsensystem, hinsichtlich ihrer Farbwechsel-<br />

und Reinigungsfähigkeit optimiert.<br />

So bietet das stromlinienförmige<br />

Design des »CoronaStars« nur sehr geringe<br />

Angriffsflächen für Pulveransammlungen<br />

auf dem Pistolenkörper und sorgt<br />

für effizientes, automatisches Abblasen<br />

beim Farbwechsel. Die verbesserte Pulverwolke<br />

führt zu dünneren, gleichmäßigeren<br />

Schichtdicken, was auch den<br />

Pulververbrauch verringert. Außerdem<br />

kommt es dank verbesserter Innengeometrie<br />

seltener zu Pulveransammlungen<br />

in der Düse. Bereits installierte Systeme<br />

mit bisherigen Automatikpistolen des<br />

Herstellers können einfach mit den neuen<br />

Pistolen nachgerüstet werden.<br />

(www.wagner-group.com)<br />

Entgraten von <strong>Kunststoff</strong>teilen<br />

Rösler Oberflächentechnik GmbH<br />

96190 Untermerzbach<br />

Die Drahtgurt-Durchlaufstrahlanlage wird für das<br />

Entgraten von Teilen aus Duroplasten und PPS-GF<br />

eingesetzt (Bild: Rösler).<br />

Die Ros GmbH & Co. KG fertigt zunehmend<br />

Teile aus <strong>Kunststoff</strong>, die bisher aus<br />

Metallen hergestellt wurden. Dies machte<br />

eine Kapazitätserweiterung für das Entgraten<br />

der Komponenten erforderlich.<br />

Nach Gesprächen mit vier Herstellern von<br />

Strahlanlagen entschied man sich für die<br />

Drahtgurt-Durchlaufstrahlanlage »RSAB<br />

470« und das Wendebalken-Strahlsystem<br />

»RWS 1200« von Rösler, dessen Strahlanlagen<br />

das Unternehmen bereits seit 2006<br />

einsetzt. Neben den guten Erfahrungen<br />

mit den vorhandenen Anlagen waren<br />

kompakte Bauweise, solide Konstruktion<br />

sowie die umfangreiche Erfahrung im Bereich<br />

Strahlen von <strong>Kunststoff</strong>teilen kaufentscheidend.<br />

Die flexible Drahtgurt-Durchlaufstrahlanlage<br />

wird am Standort Coburg für das<br />

kontinuierliche Entgraten von Spritzgießteilen<br />

aus Duroplasten und dem Hochleistungsthermoplast<br />

PPS-GF (glasfaserverstärktes<br />

Polyphenylensulfid) eingesetzt.<br />

Nach der Bearbeitung erfolgt eine Temperbehandlung,<br />

für die die Teile auf spezielle<br />

Gestelle gesteckt werden. Um den<br />

Aufwand für das Teilehandling zu minimieren<br />

und das lose Auflegen der Teile<br />

auf den Drahtösengurt der Strahlanlage<br />

zu eliminieren, wurde das Standard-Werkstücktransportsystem<br />

an die Abläufe im<br />

Fertigungsbetrieb angepasst. Die Teile<br />

können dadurch auf den Tempergestellen<br />

entgratet werden.<br />

Für ein prozesssicheres und reproduzierbares<br />

Strahlergebnis verfügt die Anlage<br />

über vier für die <strong>Kunststoff</strong>bearbeitung<br />

entwickelte Turbinen, die das Strahlmittel<br />

– ein Polyamidkorn mit 1 mm Kantenlänge<br />

– von oben und unten auf die<br />

Teile applizieren. Im Gegensatz zur üblicherweise<br />

mit Druckluft betriebenen<br />

Injektorstrahltechnik arbeitet die Turbinenstrahltechnik<br />

energieeffizienter. Eine<br />

Strahlmittelüberwachung mit automatischer<br />

Nachdosierung gewährleistet, dass<br />

das Strahlmittel immer in bestmöglicher<br />

Qualität eingesetzt wird. Das Antistatiksystem<br />

mit automatischer Nachdosierung,<br />

die Strahlkammerabsaugung, eine zweistufige<br />

Abreinigung der Teile in der Auslaufzone<br />

der Anlage sowie die effektive<br />

Strahlmittelaufbereitung mit Siebvorrichtung<br />

und Kaskadenwindsichtung tragen<br />

ebenfalls dazu bei, dass die Teile bedarfsgerecht<br />

entgratet und sauber aus der Anlage<br />

kommen.<br />

(www.rosler.com)<br />

Lang & Schmidt<br />

Sieb- und Tampondruckbedarf<br />

Drahtzieherstr. 7a<br />

91154 Roth<br />

Tel. 0 91 71/ 98 18 60 · Fax 0 91 71/98 18 58<br />

www.lang-schmidt.de<br />

3


102 Oberflächentechnik <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Mit drei neuen Oberflächenqualitäten wurde das Angebot für 3D-gedruckte<br />

Teile erweitert (Bild: Protolabs).<br />

Das kompaktes Tischsystem zum Laserschweißen von <strong>Kunststoff</strong>en wurde<br />

für Kleinserien entwickelt (Bild: Evosys).<br />

Oberflächen additiv gefertigter Teile<br />

Proto Labs Germany GmbH<br />

85640 Putzbrunn<br />

Für Prototypen und Bauteile, die mittels<br />

Multi Jet Fusion (MJF) und Selective Laser<br />

Sintering (SLS) hergestellt werden, bietet<br />

Protolabs neue Nachbearbeitungsverfahren<br />

mit entsprechend erhöhtem Qualitätsstandard<br />

an. Mit den neuen, flexiblen<br />

Optionen für die Oberflächenveredelung<br />

können sich Kunden des Fertigungsdienstleisters<br />

für eine Standardoberfläche<br />

entscheiden, die ihren Bedürfnissen<br />

entspricht. Die neuen Qualitätsstandards<br />

sind in drei Kategorien eingeteilt mit jeweils<br />

unterschiedlichen Eigenschaften<br />

und Vorteilen, welche die Funktionalität,<br />

Integrität und den Designaspekt eines<br />

Bauteils optimieren. Damit steht für jedes<br />

Projekt ein geeignetes Sekundärverfahren<br />

zur Verfügung. Die einzelnen Standards<br />

unterscheiden sich vor allem hinsichtlich<br />

ihrer Oberflächenrauigkeit, der Toleranzwerte,<br />

der Beschichtung sowie bezüglich<br />

Farbe und Materialauswahl.<br />

Die Qualitätsstufe »Pure« weist mit einem<br />

Rauigkeitswert von ca. 20…50 µm einen<br />

höheren Rauheitswert auf. Sie sei zwar<br />

nicht für alle Werkstoffe gleichermaßen<br />

geeignet, biete aber aufgrund des geringen<br />

Nachbearbeitungsbedarfs Vorteile in<br />

Sachen Geschwindigkeit und Kosten. Teile<br />

mit der Qualitätsstufe »Smooth« weisen<br />

eine geringere Oberflächenrauigkeit auf<br />

und sind mit einem Wert von ca. 10…30<br />

µm für ein breiteres Spektrum von Werkstoffen<br />

einsetzbar. Diese Form der Nachbearbeitung<br />

eigne sich sowohl für die<br />

Serienfertigung von Bauteilen als auch<br />

für Prototypen. Aufgrund dieser Eigenschaften<br />

werde die Qualitätsstufe auch<br />

die Standardeinstellung mit Blick auf die<br />

Oberflächenqualität geführt.<br />

Teile der Qualitätsstufe »Vapour Smooth«,<br />

die einen Rauigkeitswert von höchstens<br />

10 µm aufweisen, haben im Vergleich zu<br />

den beiden anderen Qualitätsstufen eine<br />

besonders geringe Oberflächenrauheit.<br />

Dies liefere Oberflächen in einer Qualität,<br />

die man normalerweise mit Spritzgussteilen<br />

assoziiere. Diese Qualitätsstufe liefert<br />

dabei wasser- und luftdichte Bauteile, die<br />

leicht zu reinigen sind und aufgrund der<br />

besonders glatten und versiegelten Oberfläche<br />

hohe ästhetische Anforderungen<br />

erfüllen. Diese Qualität sei besonders in<br />

der Automobil- und Medizintechnikbranche<br />

beliebt.<br />

(www.protolabs.com)<br />

Laserschweißen von <strong>Kunststoff</strong>en<br />

Evosys Laser GmbH<br />

91058 Erlangen<br />

Das Schweißen von <strong>Kunststoff</strong>en mit dem<br />

Laser ist durch seine verfahrenstypischen<br />

Vorteile bekannt, z. B. die partikelfreie,<br />

schonende und qualitativ hochwertige Bearbeitung.<br />

In Kombination mit der hohen<br />

Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit wird<br />

es weltweit zum Fügen von <strong>Kunststoff</strong>teilen<br />

in der Serienproduktion eingesetzt. Um<br />

den Einsatz dieser Technologie auch für<br />

kleinere Stückzahlen oder für den Laborbetrieb<br />

zu realisieren, hat Evosys das kompakte<br />

Laserschweißsystem »EvoWeld Mini«<br />

entwickelt. Es ist laut Hersteller genau auf<br />

die Bearbeitung von Kleinserien wie Prototypen<br />

oder Baugruppen mit geringen<br />

Stückzahlen zugschnitten.<br />

Das kompakte Gerät benötigt eine Aufstellfläche<br />

von lediglich 320 mm x 663 mm,<br />

die Höhe beträgt 533 mm. Die Einhaltung<br />

der Laserklasse 1 ist laut Hersteller sichergestellt,<br />

im Betrieb ist keine weitere Schutzausrüstung<br />

erforderlich. In der Basisvariante<br />

sind alle wesentlichen Komponenten<br />

enthalten: Laser inklusive Kühlung, Strahlformung<br />

und -führung sowie die benötigten<br />

Steuerungskomponenten.<br />

Um Flexibilität und Bedienbarkeit zu<br />

steigern, ist das System mit einem Galvanometer-Scanner<br />

ausgestattet. Dieser<br />

ermöglicht die industriell gängigen Prozessvarianten<br />

Kontur- und Quasisimultanschweißen.<br />

Dabei werden Schweißkonturen<br />

mit der intuitiven Prozesssoftware<br />

»Evolap« programmiert und angepasst.<br />

Dadurch können auf dem Gerät entwickelte<br />

Schweißprozesse einfach auf die höher<br />

automatisierten Produkte aus dem Portfolio<br />

des Herstellers übertragen werden.<br />

Optional sind für das Schweißsystem verschiedene<br />

Erweiterungen zur Prozess- und<br />

Qualitätsüberwachung erhältlich.<br />

(www.evosys-laser.com)<br />

Ultraschalltechnologie<br />

Sonotronic Nagel GmbH<br />

76307 Karlsbad<br />

Die Ultraschalltechnologie von Sonotronic<br />

hat sich als effizient und wirtschaftlich für<br />

die Bearbeitung von <strong>Kunststoff</strong>en erwiesen.<br />

Auf dieser Grundlage wurde die Produktserie<br />

»iSonic« entwickelt, die verschiedene


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Oberflächentechnik<br />

103<br />

Die flexiblen Bearbeitungsanlagen mit Ultraschallmodulen erleichtern das Fügen und Umformen von <strong>Kunststoff</strong>en (Bild: Sonotronic).<br />

Verfahren für <strong>Verarbeitung</strong>en wie Schweißen,<br />

Nieten, Stanzen, Prägen, Siegeln und<br />

Schneiden umfasst. Die Produkte können<br />

an vielfältige Anforderungen angepasst<br />

werden und finden in der Automobil-,<br />

<strong>Kunststoff</strong>-, Verpackungs-, Lebensmittel-,<br />

Textil-, Medizin- und Umweltbranche Anwendung.<br />

Diese intelligente Produktserie<br />

ermöglicht so die präzise Bearbeitung von<br />

Bauteilen mit komplexen Formen sowie<br />

engen Toleranzen. Die Kombination aus<br />

bewährter Ultraschalltechnologie und intelligenten<br />

Anlagen bietet damit einfache<br />

und zukunftssichere Möglichkeiten für die<br />

<strong>Kunststoff</strong>bearbeitung.<br />

Mit der Produktserie wird das Fügen und<br />

Umformen von <strong>Kunststoff</strong>en erleichtert.<br />

Die größten Produkte in der Serie sind die<br />

Fertigungslinien des Typs »Flex«. Sie ermöglichen<br />

die flexible und vollautomatisierte<br />

Serienproduktion mit Robotertechnik. Der<br />

modulare Aufbau vereint verschiedene<br />

Prozessschritte: von der Bestückung bis hin<br />

zur Bearbeitung der Bauteile decken die<br />

Baugruppen eine breite Palette von Ultraschallbearbeitungen<br />

ab.<br />

Zu den Standardmaschinen zählen die<br />

kompakten Schweißkabinen des Typs<br />

»Ecoflex« mit wechselbarer Werkzeugkassette<br />

in drei verschiedenen Größen. Für kleinere<br />

Bauteile ist die Tischmaschine »Eco«<br />

mit schnellem Werkzeugwechsel geeignet<br />

und kann elektrisch oder pneumatisch betrieben<br />

werden. Auch zur Produktserie zählen<br />

die Ultraschallkomponenten Konverter,<br />

Booster, Sonotroden und Generatoren, die<br />

zu 100 % vom Unternehmen »made in Germany«<br />

entwickelt und gefertigt werden.<br />

(www.sonotronic.de)<br />

3 <strong>Kunststoff</strong>maschinen und -anlagen, Oberflächentechnik<br />

Produkte unserer Inserenten. Das komplette Verzeichnis finden Sie online unter kunststoff.kuhn-fachmedien.de/anbieter.<br />

Mit den hinter den Stichworten angegebenen Zahlen sind die von Ihnen gesuchten Firmen gekennzeichnet. Name und Anschrift dieser<br />

Firmen finden Sie auf der Seite 104 fortlaufend nummeriert.<br />

<strong>Kunststoff</strong>verarbeitungs und -bearbeitungsmaschinen<br />

Extruder<br />

→ Ein- und Doppelschneckenextruder 1, 11<br />

→ Extruder-Folgeeinrichtungen 1, 11<br />

→ Extrusions-Beschichtungsanlagen 18<br />

→ Extrusionsanlagen für Profil- und Rohrfertigung 1<br />

→ Planetwalzenextruder 1<br />

Maschinen allgemein<br />

→ Abkant- und Biegegeräte 14<br />

→ Aufbereitungsanlagen 7<br />

→ Automatisierungseinrichtungen für Spritzteile + Bearbeitung 2<br />

→ Bandsägemaschinen 3<br />

→ CNC-Nachbearbeitungsautomaten 3<br />

→ CNC-Oberfräszentren 3, 21<br />

→ CNC-Portalfräsmaschinen 3, 21<br />

→ Compoundier-Anlagen 18<br />

→ Dichtungsschäum-Maschinen (in situ) 12<br />

→ Entgratungs-Maschinen 4<br />

→ Filament-Winding-Maschinen 11<br />

→ Fräsmaschinen für alle Schaumstoffe 3, 21<br />

→ Gasinjektionsanlagen 2<br />

→ Gebrauchtmaschinen für <strong>Kunststoff</strong>industrie<br />

(Be- und <strong>Verarbeitung</strong>) 10, 11, 14<br />

→ Granulattrockner 9, 18, 22<br />

→ Granulier-Anlagen 11, 18<br />

→ Heiz- und Abkantmaschinen 14<br />

→ Horizontaltrennmaschinen 18<br />

→ Kabelextrusionsanlagen 1<br />

→ Kantenfräs- und Entgratmaschinen 3, 4, 21<br />

→ Klebeanlagen 12<br />

→ Korona-Vorbehandlungs-Anlagen und -Geräte 18<br />

→ Metallspritzanlagen (Flammspritz- und Plasmaspritzanlagen) 2<br />

→ Plattenanlagen 1<br />

→ Plattenaufteilanlagen 3<br />

→ Polykondensationsanlagen 18<br />

→ Profiltrennsägen 1<br />

→ Prüfmaschinen 18<br />

→ Reaktionsgießmaschinen 2<br />

→ Regranulier-Anlagen 18<br />

→ Rohr-Anlagen 1<br />

→ Rohr-Sägen 1, 3<br />

→ Rollen-Schneid- und -Wickelmaschinen 18<br />

→ Schaumstoff-Frässysteme 3, 21<br />

→ Schneidanlagen 3, 21<br />

→ Siloanlagen 9, 22<br />

→ Sondermaschinen für die <strong>Kunststoff</strong>be- und -verarbeitung 2, 3, 14, 17<br />

→ Streckwerke 18<br />

→ Trocknungsanlagen 9, 22<br />

→ Verbundfolien-Anlagen 1<br />

→ Verbundrohranlagen 1<br />

→ Wellrohranlagen 1<br />

→ Wickelmaschinen 18<br />

→ Wärmerückgewinnungsanlagen 10, 16<br />

Pressen<br />

→ Compositpressen 2<br />

→ Heizplattenpressen 3<br />

→ Hochdruckpressen 2<br />

→ für CFK 2<br />

→ für Carbon 2<br />

→ für GFK 2<br />

→ für <strong>Kunststoff</strong>e 2<br />

Spritzgießmaschinen<br />

→ Duroplast-Spritzgussautomaten 2<br />

→ Mehrfarben-Spritzmaschinen 2<br />

→ Spritzanlagen für GFK 2, 23<br />

→ Spritzblasmaschinen 2<br />

→ Spritzgießmaschinen 2, 23<br />

→ Spritzgießmaschinen (Niederdruck) 2, 23<br />

3


104 <strong>Kunststoff</strong>maschinen und -anlagen / Oberflächentechnik <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

→ Spritzgießmaschinen für Duro- und Thermoplaste 2, 23<br />

→ Spritzgießmaschinen für Flüssigsilikon-<strong>Verarbeitung</strong> 2, 23<br />

→ Spritzgießmaschinen für Kautschuk und Polyester 2<br />

→ Spritzgießmaschinen für <strong>Kunststoff</strong>e allgemein 2, 23<br />

→ Spritzgießmaschinen für Mikrospritzgussteile 2, 23<br />

→ Spritzgießmaschinen für PET-<strong>Verarbeitung</strong> 2<br />

→ Spritzgießmaschinen für Pulverspritzguss 23<br />

→ Spritzgießmaschinen für treibmittelhaltige <strong>Kunststoff</strong>e 2, 23<br />

→ Spritzgießmaschinen und -automaten, auch mit Rundtisch 2, 23<br />

→ Spritzpressmaschinen für Duroplaste 2, 23<br />

Dosier-, Misch- und Förderanlagen<br />

→ Allgemeine Förderanlagen 9, 16, 22<br />

→ Einfärb- und Mischgeräte 9, 22<br />

→ Farbdosier- und Mischgeräte 22<br />

→ Förderbandsysteme 2<br />

→ Förderbänder, Gurte 2<br />

→ Fördergeräte 2, 9, 22<br />

→ Materialversorgungsanlagen 9, 22<br />

→ Misch-, Silier-, Förder- und Dosieranlagen 9, 22<br />

→ Pneumatische Förderanlagen 9, 22<br />

→ Trockenförderanlagen 22<br />

Zubehör<br />

→ Allgemein 2<br />

Reinraumtechnik<br />

→ Feinmessräume 10, 15<br />

→ Messräume 10, 15<br />

→ Reinraumkabinen 10, 15<br />

→ Reinräume 10, 15<br />

Labor<br />

→ Labor-Extruder 11<br />

→ Labormaschinen 11, 18<br />

→ Labormischer 22<br />

Vakuum<br />

→ Vakuumgießharzanlagen 12<br />

Mühlen<br />

→ Schneidmühlen 13, 18, 20<br />

Schweißmaschinen<br />

→ Heizelementschweißmaschinen für Formteile 17<br />

→ Infrarot-Schweißmaschinen 17<br />

→ Ultraschallschweißmaschinen 17, 19<br />

→ Ultraschallschweißsysteme für die Verpackungstechnik 17, 19<br />

Stanzmaschinen<br />

→ Ultraschall-Stanzmaschinen 17<br />

Oberflächentechnik<br />

Maschinen und Anlagen für die Oberflächentechnik<br />

→ Lackierkabinen 8, 16<br />

→ Polieranlagen 4, 14<br />

→ Prägemaschinen 5<br />

→ Schleifanlagen 4<br />

→ Spritz- und Sprühkabinen 16<br />

→ Ultraschallschweißapparate für synthetische Gewebe 17, 19<br />

→ Ultraschallschweißgeräte 17, 19<br />

Druckmaschinen<br />

→ Siebdruckmaschinen 6<br />

→ Tampondruckmaschinen 6<br />

1 battenfeld-cincinnati Germany GmbH, Grüner Weg 9, 32547 Bad Oeynhausen | www.battenfeld-cincinnati.com 05731 242-0 93<br />

2 Engel Austria GmbH, Ludwig-Engel-Str. 1, 4311 SCHWERTBERG | www.engelglobal.com 0043 50 620-0 U2, 69, 145<br />

3 Felder KG, KR-Felder-Str. 1, 6060 HALL IN TIROL | www.felder-group.com 0043 5223 58500 89<br />

4 haspa GmbH, Sägmühlstr. 39, 74930 Ittlingen | www.haspa-gmbh.de 07266 9148-0 64<br />

5 Kurz Stiftung & Co. KG, Leonhard, Schwabacher Str. 482, 90763 Fürth | www.kurz.de 0911 7141-0 145<br />

6 Lang & Schmidt Siebdruckbedarf e.K. , Drahtzieher Str. 7a, 91154 Roth | www.lang-schmidt.de 101<br />

7 Lindner-Recyclingtech GmbH, Manuel-Lindner-Str. 1, 9800 SPITTAL/DRAU | www.lindner.com 0043 4762 2742-0 157<br />

8 Lung Lufttechnische Anlagen GmbH , Haidlfinger Str. 29 , 94522 Wallersdorf | www.lung-gmbh.de 09933 9532-0 154<br />

9 motan gmbh, Otto-Hahn-Str. 14, 61381 Friedrichsdorf | www.motan-colortronic.com 06175 792-167 91, 145<br />

10 ONI-Wärmetrafo GmbH, Niederhabbach 17, 51789 Lindlar | www.oni.de 02266 4748-0 U1, 145<br />

11 PMH GmbH, Broichhausener Str. 4, 53773 Hennef | www.pmh-extruder.com 02244 830-0 97<br />

12 Rampf Production Systems GmbH & Co. KG, Römerallee 14, 78658 Zimmern o.R. | www.rampf-gruppe.de 0741 2902-0 95<br />

13 Rapid Granulier-Systeme GmbH & Co. KG, Bruchweg 3, 63801 Kleinostheim | www.rapidgranulator.de 06027 4665-0 145<br />

14 Reichel GmbH, Am Giener 26, 55268 Nieder-Olm | www.reibu.de 06132 714571 97<br />

15 Schilling Engineering GmbH, Industriestr. 26, 79793 Wutöschingen | www.schillingengineering.de 07746 92789-0 97<br />

16 Schuko H. Schulte-Südhoff GmbH, Gewerbepark 2, 49196 Bad Laer | www.schuko.de 05424 806-0 154, 157<br />

17 Sonotronic Nagel GmbH, Becker-Göring-Str. 17-25, 76307 Karlsbad | www.sonotronic.de 07248 9166-0 145<br />

18 Starlinger & Co. Ges.m.b.H., Sonnenuhrgasse 4, 1060 WIEN | www.starlinger.com 0043 1 59955-0 157<br />

19 Telsonic AG, Industriestr. 6 b, 9552 BRONSCHHOFEN | www.telsonic.com 0041 71 9139888 145<br />

20 Tria GmbH, Carl-Friedrich-Benz-Str. 1, 47877 Willich | www.triaplastics.de 02154 9439-0 155<br />

21 vhf camfacture AG, Lettenstr. 10, 72119 Ammerbuch | www.vhf.de 07032 97097-000 97<br />

22 Werner Koch Maschinentechnik GmbH, Industriestr. 3 , 75228 Ispringen | www.koch-technik.com 07231 8009-0 5, 145<br />

23 Wittmann Battenfeld GmbH, Wiener Neustädter Str. 81, 2542 KOTTINGBRUNN | www.wittmann-group.com 0043 2252 404-0 145<br />

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KOMPAKT<br />

Die vor den Adressen stehenden Nummern geben im Stichwortverzeichnis (ab Seite 103) Hinweise auf Produkte/Dienstleistungen der Unternehmen.


105<br />

Automation, Handling und Logistik<br />

DIE KUNST<br />

DES HEBENS<br />

Schwere Motoren zum Schweben bringen und<br />

präzise auf den Punkt an ihren Einbau ort<br />

dirigieren: Kein Kunststück, sondern Arbeitsalltag<br />

unserer Kunden. Profitieren auch Sie<br />

von richtungs weisenden ABUS Kranlösungen.<br />

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4<br />

Fachbeiträge 106<br />

Produktinformationen 113<br />

Stichwort- und Adressenverzeichnis 116


106<br />

Sicherheitstechnik<br />

Mit seinen hochpräzisen Folienabziehmaschinen hat das Salzburger Unternehmen Advanced Engineering<br />

Industrie Automation den PCB-Weltmarkt erobert. Mithilfe eines Online-Konfigurators kann das<br />

Unternehmen die passende Sicherheitslösung konfigurieren und bestellen.<br />

Bilder: Pilz<br />

Safety 4.0 für Folienabziehmaschinen<br />

Die vom österreichischen Unternehmen Advanced Engineering Industrie Automation entwickelte Folienabziehmaschine<br />

– im Fachjargon Peeler genannt – befreit rohe Kupferplatten beidseitig von den Schutzfolien<br />

aus biaxial orientiertem Polyester, bevor sie dem eigentlichen Layeraufbau zugeführt wird. Im Rahmen<br />

seiner elektro- und steuerungstechnischen Modernisierung wurde das Sicherheitskonzept für das gesamte<br />

Maschinenportfolio angepasst – auch für den bereits seit 1997 etablierten Peeler. Dabei bildet ein Sicherheitsrelais<br />

von Pilz das Herzstück der Modernisierungslösung.<br />

Autor:<br />

Ronald Kahr<br />

Vertriebsingenieur Pilz<br />

Österreich<br />

Pilz GmbH & Co. KG<br />

73760 Ostfildern<br />

Advanced Engineering Industrie Automation<br />

ist seit Jahren international erfolgreich<br />

am Markt. Entsprechend liest<br />

sich die auf der Unternehmenswebseite<br />

angeführte Referenzliste wie das Who’s<br />

who der weltweiten PCB-Branche (Printed<br />

Circuit Board). »In fast jedem der<br />

aktuell im Umlauf befindlichen Smartphones<br />

steckt eine Platine, die am Beginn<br />

ihrer Herstellung durch eine unserer<br />

Peeler-Maschinen gelaufen ist«, erzählt<br />

Geschäftsführer Johannes Steinberger<br />

stolz. Rund 70 Anlagen jährlich verließen<br />

zuletzt die Montagehallen des in Hallein<br />

ansässigen Unternehmens – Tendenz<br />

steigend.<br />

Neben verschiedenen Varianten des Peelers<br />

umfasst das Maschinenportfolio auch<br />

Einrichtungen zum automatischen Beund<br />

Entladen sowie zum Handling der<br />

PCB-Produkte über Roboterarme, Puffersysteme<br />

sowie Line-Controller zur Automatisierung<br />

ganzer Produktionslinien.<br />

»Der Trend geht in Richtung Gesamtlösungen.<br />

Unsere Kunden wollen nicht<br />

nur einzelne Maschinen, sondern ganze<br />

Linien aus einer Hand – von der vollautomatischen<br />

Auslagerung bis zur Rückführung<br />

ins Lager inklusive durchgängiger<br />

horizontaler und vertikaler Kommunikation«,<br />

bringt Steinberger die aktuellen<br />

Anforderungen im Umfeld von Industrie<br />

4.0 auf den Punkt.<br />

Neue Safety-Lösung<br />

Automatisierungsseitig stieg man vor<br />

einiger Zeit auf PC-basierte Steuerungstechnik<br />

um – SPS, HMI und Antriebe laufen<br />

auf einer gemeinsamen Plattform. Nur bei<br />

der ebenfalls neu aufgesetzten Sicherheitstechnik<br />

entschied man sich bewusst<br />

gegen eine integrierte Safety-Lösung. »Die<br />

Arbeitsräume unserer Maschinen sind eingehaust<br />

und deshalb fallen generell nur<br />

wenige Sicherheitsaufgaben an. Not-Aus,<br />

Schutztürschalter ohne sowie mit Zuhaltung<br />

und Lichtgitter – das lässt sich mit<br />

klassischen Sicherheitsrelais wirtschaftlich<br />

realisieren«, begründet Manuel Bernhofer,<br />

Leiter der Automatisierungsentwicklung<br />

bei Advanced Engineering. »Uns war wichtig,<br />

das komplette Thema Sicherheit von<br />

einem Lieferanten zu beziehen – also die<br />

Sensorik ebenso wie die Ansteuerung über<br />

Sicherheitsschaltgeräte sollten aus einem


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong> Sicherheitstechnik 107<br />

Guss sein.« Lukas Moser, Sohn des Firmengründers<br />

und im Unternehmen für den Bereich<br />

Forschung und Entwicklung zuständig,<br />

ergänzt: »Wir suchten einen Partner,<br />

der am Weltmarkt bekannt ist – und das ist<br />

bei Pilz absolut gegeben. Die Marke steht<br />

für zertifizierte Sicherheit.«<br />

Zum richtigen Zeitpunkt<br />

Als die Techniker des österreichischen<br />

Maschinenbauers für die Umsetzung ihres<br />

neuen Sicherheitskonzepts sich nach<br />

einem geeigneten Partner umschauten,<br />

launchte Pilz im Februar 2021 gerade das<br />

neuartige modulare Sicherheitsschaltgerät<br />

»myPNOZ«. Schnell wurde klar, dass dieses<br />

Sicherheitsrelais die von Advanced Engineering<br />

gestellten Anforderungen erfüllen<br />

könnte.<br />

»Die Einfachheit war das wesentliche Argument<br />

für uns«, erinnert sich Manuel Bernhofer.<br />

»Das Sicherheitsschaltgerät bietet<br />

genau jene Modularität, die wir brauchen.<br />

Wir können mit einem Relais und den zur<br />

Verfügung stehenden Erweiterungsmodulen<br />

alle unsere Anwendungen abdecken.<br />

Es erfordert keine Programmiererfahrungen,<br />

der von uns konfigurierte Block aus<br />

Sicherheitsrelais und Modulen wird fertig<br />

vormontiert geliefert. Die Dokumentation<br />

samt Abschaltmatrix lässt sich ebenso einfach<br />

wie das passende Makro fürs Eplan-<br />

CAE per Mausklick generieren.«<br />

Montage und Inbetriebnahme des »my-<br />

PNOZ«-Modulblocks sind schnell und einfach<br />

durchzuführen, Stromversorgung benötigt<br />

nur das Kopfmodul. Daneben gibt<br />

es mit Blick auf die Wartung Potenzial für<br />

die Kostenoptimierung: Muss lediglich ein<br />

Modul ausgetauscht werden, kann das<br />

ohne Demontage des gesamten Systems<br />

erfolgen. Das Gerät bietet dazu noch eine<br />

erweiterte Diagnose per LED für jedes Modul<br />

und für jeden Sicherheitseingang – was<br />

die Fehlersuche beschleunigt und somit die<br />

Ausfallzeit reduziert.<br />

Unendlich individualisieren<br />

Mit verschiedenen Geräteklassen und Modulen<br />

eröffnet das System millionenfache<br />

Aufbau- und Konfigurationsvarianten<br />

– und das in Losgröße 1. Das Sicherheitsschaltgerät<br />

überwacht die Sicherheitsfunktionen<br />

Not-Halt, Schutztür, Lichtgitter,<br />

Zweihandschaltungen und Zustimmtaster.<br />

Basis ist ein 17,5 Millimeter schmales Kopfmodul<br />

mit einer übergeordneten Sicherheitsfunktion,<br />

die unabhängig von möglichen<br />

weiteren Sicherheitszonen auf alle<br />

Ausgänge wirkt. An das Kopfmodul lassen<br />

sich bis zu acht frei kombinierbare Erweiterungsmodule<br />

koppeln.<br />

Bereits das »my« im Produktnamen »my-<br />

PNOZ« weist auf die vielfältigen Möglichkeiten<br />

zur kundenseitigen bzw. anwendungsspezifischen<br />

Individualisierung hin.<br />

Insgesamt stehen zwölf unterschiedliche<br />

Erweiterungsmodule zur Auswahl: vier<br />

Ausgangs- und vier Eingangsmodule sowie<br />

vier Ein-/Ausgangsmodule. Jedes<br />

Eingangsmodul kann zwei Sicherheitsfunktionen<br />

überwachen. Das minimiert<br />

die Kosten für Hardware und verringert<br />

zudem den Verdrahtungsaufwand. Es<br />

lassen sich mehrere Sicherheitssensoren<br />

überwachen, ohne – wie bisher – mehrere<br />

Schaltgeräte verdrahten zu müssen.<br />

Die Ausgangsmodule schalten wahlweise<br />

zeitverzögert oder direkt und sind mit Relais-<br />

oder Halbleiterausgängen erhältlich.<br />

Darüber hinaus ist die Bildung mehrerer Sicherheitszonen<br />

möglich, die unabhängig<br />

voneinander separat agierende Anlagenteile<br />

überwachen.<br />

Onlinetool mit Bestellfunktion<br />

Die digitale Grundlage für eine solche einfache<br />

Individualisierung liefert der webbasierte<br />

Produktkonfigurator, der sogenannte<br />

»myPNOZ Creator«. Das Onlinetool<br />

berechnet anhand von Anzahl, Art und logischer<br />

Verschaltung der Sicherheitsfunktionen<br />

die passende Sicherheitslösung. Im<br />

ersten Schritt erfasst der Anwender seine<br />

Sicherheitsanforderung. Es lassen sich Sicherheitsfunktionen<br />

wie Not-Halt oder<br />

Schutztür mit logischen Und-Oder-Verknüpfungen<br />

verschalten. Das Onlinetool<br />

zeigt Logikfehler in der Abfolge an.<br />

»Das funktioniert wirklich so einfach, wie<br />

Pilz es verspricht. Man wird Schritt für<br />

Schritt durchs System geführt und kann<br />

eigentlich nichts falsch machen«, lobt<br />

Bernhofer. Der »myPNOZ Creator« berechnet<br />

aus den Angaben automatisch,<br />

welche Module gebraucht werden und in<br />

welcher Reihenfolge sie gesteckt werden<br />

müssen. Die Steckreihenfolge ergibt sich<br />

aus der Logik der Verknüpfung der Sicherheitsfunktionen.<br />

Aufgrund dieser internen<br />

Kombinationslogik sind für die Erstellung<br />

keinerlei Programmierkenntnisse erforderlich.<br />

Zudem bietet die Simulationsfunktion die<br />

Möglichkeit zur Validierung der Sicherheitslösung<br />

sowie den Abruf einer umfangreichen<br />

Dokumentation. Das derart<br />

generierte Produkt kann direkt über das<br />

Onlinetool oder auch über klassische Vertriebswege<br />

bestellt werden. Jedes individuell<br />

erstellte Produkt erhält einen eindeutigen<br />

Typecode, sodass, wenn erforderlich,<br />

derselbe Systemaufbau jederzeit erneut<br />

bestellt werden kann. Pilz unterstützt Anwender<br />

bei Bedarf, wenn sie erstmals mit<br />

dem Tool arbeiten.<br />

Rundum passendes Paket<br />

Ob das modulare Sicherheitsrelais oder<br />

die Sensorik, unter anderem die Sicherheitsschalter<br />

»PSENmag« und »PSENcode«,<br />

die Schutztürsysteme »PSENslock« oder<br />

die Sicherheitslichtgitter »PSENopt«, bei<br />

den bislang mit dem neuen Sicherheitsstandard<br />

von Advanced Engineering ausgelieferten<br />

Maschinen gab es keinerlei<br />

Probleme. »Das Gesamtpaket passt für uns<br />

einfach sehr gut – von der persönlichen Betreuung<br />

über das Produktportfolio und die<br />

Produktqualität bis hin zu den vielfältigen<br />

Schulungs- und Trainingsangeboten in<br />

Sachen Safety«, resümiert Johannes Steinberger.<br />

»Mit Pilz konnten wir einen auf<br />

unsere Anforderungen ideal zugeschnittenen<br />

Sicherheitsstandard schaffen, der von<br />

unseren internationalen Kunden sehr gut<br />

angenommen wird.«<br />

4<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

Advanced Engineering<br />

Industrie Automation GmbH<br />

5400 Hallein/Österreich<br />

www.advanced-engineering.at<br />

Blick in den Schaltschrank einer aktuellen Maschine:<br />

Der kompakte »myPNOZ«-Modulblock<br />

wird von Pilz einsatzbereit geliefert: vormontiert,<br />

eingestellt und getestet.


108<br />

Decision Intelligence<br />

Das Zustandsüberwachungsgerät trägt zur Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit und somit zu reduzierten Instandhaltungskosten bei.<br />

Bilder: Lapp<br />

Vorausschauende Wartung –<br />

mit Daten und der richtigen Strategie<br />

Wann fällt die Maschine aus? Daten helfen, den richtigen Zeitpunkt<br />

zum Austausch eines Verschleißteils zu finden. Doch so einfach ist es<br />

nicht. Dieser Beitrag erläutert, wie Unternehmen das Potenzial von Predictive<br />

Maintenance richtig nutzen können.<br />

Autoren:<br />

Jürgen Greger<br />

Produktmanager Industrial<br />

Communication<br />

Jedes Jahr kürt das US-Marktforschungsunternehmen<br />

Gartner die Top 10 der strategischen<br />

Technologietrends. 2022 auf<br />

der Liste: Decision Intelligence. Damit ist<br />

die Fähigkeit von Unternehmen gemeint,<br />

auf Basis von digitalen Informationen<br />

fundierte Entscheidungen zu treffen. Das<br />

steigere nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit,<br />

versprechen die Gartner-Analysten,<br />

sondern helfe auch, sich gegen die Auswirkungen<br />

von Pandemien, Kriegen und<br />

Knappheiten zu wappnen.<br />

Decision Intelligence ist heute nicht mehr<br />

nur ein Thema für die Chefetagen, es ist<br />

mittlerweile auch in den Produktionshallen<br />

angekommen, etwa im Maschinenund<br />

Anlagenbau. Dort können falsche<br />

oder verschleppte Entscheidungen unmittelbare<br />

Konsequenzen haben, die ganz<br />

schön ins Geld gehen können, etwa wenn<br />

eine Maschine ausfällt und die Produktion<br />

stillsteht.<br />

Teuer ist nicht gleich kritisch<br />

Die Lösung: Predictive Maintenance. Allerdings<br />

wäre es zu komplex und unbezahlbar,<br />

den Zustand jedes einzelnen Geräts<br />

in einer Produktion zu überwachen. Die<br />

Betriebsleiter müssen also entscheiden,<br />

welche Geräte wichtig sind – und liegen<br />

oft falsch. Meist ordern sie Predictive Maintenance<br />

für die Geräte, die am teuersten<br />

sind, zum Beispiel für Antriebe. Mehr als<br />

die Hälfte der Maschinenausfälle gehen<br />

aber auf Fehler bei der Konnektivität zurück,<br />

sagt der Vortex-Report 2021. Kabel<br />

und Steckverbinder – Komponenten, bei<br />

denen gerne gespart wird – verursachen<br />

demnach die größten Schäden, weil sie<br />

eine ganze Fertigungslinie lahmlegen können.<br />

Für Lapp als Anbieter integrierter Lösungen<br />

im Bereich der Kabel- und Verbindungstechnologie<br />

ist das Thema Predictive<br />

Maintenance damit hochrelevant.<br />

Dr. Patrick Olivan<br />

Senior Manager Business<br />

Development Services<br />

Lapp Holding SE<br />

70565 Stuttgart<br />

www.lapp.com<br />

Nimmt man den Vortex-Report 2021 ernst,<br />

kann es nur eine Antwort geben: Nicht der<br />

Preis entscheidet, was überwacht werden<br />

sollte, sondern die Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

und das Ausmaß des Schadens, den<br />

eine Komponente bei ihrem Ausfall anrichtet.<br />

Auch Kabel sind nicht alle gleich<br />

wichtig. Kritisch für die Konnektivität sind


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Decision Intelligence<br />

109<br />

Mit dem »Health Check Service« können Maschinenhersteller nachweisen, dass das gesamte Maschinennetzwerk<br />

sicher und robust geplant, installiert sowie betriebsfähig ist.<br />

Produktionsengpässe verlören dann ihren<br />

Schrecken.<br />

Wie geht es weiter? Ein Predictive-Maintenance-Dashboard<br />

könnte künftig weitere<br />

Services von Lapp und anderer Technologieanbieter<br />

bündeln. Damit ließen sich<br />

Wartungsfenster intelligenter planen und<br />

Ausfälle reduzieren, außerdem würde es<br />

eine höhere Effizienz und Qualität in der<br />

Produktion erlauben. Bis dahin sollten Verantwortliche<br />

in der Produktion ihre Maschinen-<br />

und Anlagenausstattung hinsichtlich<br />

Wichtigkeit und Ausfallanfälligkeit priorisieren,<br />

smarte Services und Produkte zur<br />

Überwachung implementieren und kontinuierlich<br />

analysieren, welche Faktoren sich<br />

verändert haben und einer Optimierung<br />

bedürfen. Lapp versteht sich dabei als strategischer<br />

Berater der Kunden, um Anwender<br />

dabei zu unterstützen, die bestmögliche<br />

Entscheidung zu treffen.<br />

meist Kabel, die bewegt werden, etwa in<br />

Schleppketten. Lapp hat daher eine zukunftsweisende<br />

Lösung entwickelt: »Etherline<br />

Guard«. Das Gerät wird in eine Ethernet-Leitung<br />

geschleift und überwacht den<br />

Abfall der Übertragungsparameter. Damit<br />

können Entscheider kalkulieren, wann ein<br />

Austausch in dieser konkreten Anwendung<br />

ratsam ist.<br />

Ob eine Entscheidung wirklich gut war,<br />

zeigt sich aber erst langfristig. Vielleicht<br />

kollidiert sie mit Entscheidungen in einem<br />

anderen Bereich, der ebenso wichtig ist. In<br />

vernetzten Produktionsumfeldern müssen<br />

Betriebe daher Daten aus allen Bereichen<br />

sammeln, ordnen und hinsichtlich ihrer<br />

Priorität in der Anlage analysieren. Nur so<br />

können sie aus dem Gesamtblick eine gute<br />

Entscheidung fällen. Eine Person kann nicht<br />

jedes Detail und jede Verbindung in der<br />

Anlage in seiner Gesamtheit überblicken –<br />

hier braucht es Datenaustausch im großen<br />

Stil und Automatisierung.<br />

Gesundheitscheck fürs Netzwerk<br />

In einer Fabrik ist es wie mit unserer Gesundheit:<br />

Besser, man kümmert sich drum,<br />

bevor man krank wird. Im »Lapp Future-<br />

Lab«, einem Forschungs- und Innovationsformat<br />

zur Erkennung und Entwicklung<br />

neuer Services und Produkte, wurde dazu<br />

der »Health Check Service« entwickelt. Anwender<br />

sind fokussiert auf ihr Tagesgeschäft<br />

und ihre Branche – warum sollten sie<br />

sich auch noch mit der Optimierung ihrer<br />

Konnektivität beschäftigen? Der »Health<br />

Check Service« setzt hier an und vereint das<br />

Wissen des Kabelherstellers aus über 60<br />

Jahren.<br />

Betriebe, die den Service buchen möchten,<br />

haben die Wahl zwischen verschiedenen<br />

Stufen. Basis ist eine Abnahme, umfangreicher<br />

ist eine Vorsorgeuntersuchung<br />

für Maschinen und Netzwerke, von der<br />

Untersuchung der Netzwerktypologie<br />

über die Analyse der Datenpakete und der<br />

elektromagnetischen Verträglichkeit bis<br />

hin zur Überprüfung der Echtzeitstabilität<br />

des Netzwerks. Der Abnahmebericht gibt<br />

einen Gesamtüberblick und macht Verbesserungsvorschläge<br />

zur Gestaltung und<br />

Planung der Maschinennetzwerke. Damit<br />

können Maschinenhersteller ihren Kunden<br />

nachweisen, dass das gesamte Maschinennetzwerk<br />

sicher und robust geplant, installiert<br />

sowie betriebsfähig und damit ein<br />

hochverfügbarer Betrieb der Maschinen sichergestellt<br />

ist. Anwender bekommen eine<br />

zusätzliche Sicherheit, wenn Netzwerke<br />

von Lapp zertifiziert wurden. In Zeiten des<br />

Fachkräftemangels hat kaum jemand die<br />

Zeit, all das selbst zu machen.<br />

Manche Unternehmen sorgen sich, dass<br />

ihre Daten aus der Produktion in falsche<br />

Hände fallen könnten. Doch die Sorge ist<br />

bei einem vertrauenswürdigen Partner wie<br />

dem Stuttgarter Kabelspezialisten unbegründet:<br />

»Etherline Guard« erhebt nämlich<br />

keine Absolutwerte, sondern nur die relativen<br />

Veränderungen des Leitungszustands.<br />

Diese Informationen sagen nichts über<br />

Stückzahlen oder Taktzeiten aus, ein Wettbewerber<br />

kann damit nichts anfangen.<br />

Ersatzteile rechtzeitig bestellen<br />

Eine Zustandsbeschreibung ist nur der erste<br />

Schritt für Predictive Maintenance. Um<br />

die Wartung schnell und unkompliziert<br />

durchführen zu können, müssen unterschiedliche<br />

Informationen miteinander<br />

kombiniert werden. So könnte »Etherline<br />

Guard« künftig Bestellung und Lieferung<br />

von Ersatzteilen vorausschauend anstoßen.<br />

Probleme bei Verfügbarkeit, Lieferzeit oder<br />

Vortex-Report<br />

Der Vortex-Report des Netzwerkspezialisten<br />

Indu-Sol liefert technologie-<br />

und branchenübergreifend einen<br />

Lagebericht zum aktuellen Zustand<br />

industrieller Netzwerke. Die Basis bilden<br />

mehrere hundert Service-Einsätze<br />

zur Bestimmung der Datenkommunikationsqualität,<br />

die die Messingenieure<br />

des Netzwerkspezialisten jährlich<br />

im Kundenauftrag durchführen.<br />

Das Dokument umfasst Details und<br />

Beispiele sowie einen Erfahrungsbericht,<br />

der beispielhaft zeigt, warum<br />

man sich auch bei einem stabilen<br />

Maschinenbetrieb nie mit 80 Prozent<br />

Verfügbarkeit zufriedengeben sollte.<br />

So fasst der Report die Erkenntnisse<br />

aus den Einsätzen der Messtechniker<br />

zur Bestimmung der Datenkommunikationsqualität<br />

in Feldbussen sowie<br />

Industrienetzen zusammen und leitet<br />

daraus Erkenntnisse für die Maximierung<br />

von deren Verfügbarkeit ab.<br />

Das Dokument ist online unter<br />

www.indu-sol.com/support/<br />

downloads/vortex verfügbar.<br />

Indu-Sol GmbH<br />

04626 Schmölln<br />

www.indu-sol.com<br />

Bild: Indu-Sol.<br />

4


110<br />

Antriebstechnik<br />

Überbrückung<br />

kostbarer Millisekunden<br />

in der<br />

Preform-Fertigung<br />

Spritzgießmaschinen zur Herstellung von PET-Preforms können optional vor Schäden durch Beeinträchtigungen des Stromnetzes geschützt werden.<br />

<br />

Bilder: Keba<br />

Die Spritzgießmaschinen des Herstellers Netstal sind hochautomatisiert, bei Anwendern laufen die Anlagen<br />

rund um die Uhr. Die Maschinen stehen auch in Regionen, in denen es zu Stromunterbrechungen kommen<br />

kann bzw. wo die Stabilität der Stromnetze nicht immer gegeben ist. Daher machte sich der Maschinenbauer<br />

auf die Suche nach einer Lösung, um in der PET-Herstellung kosten- und materialschonend mit solchen<br />

Unterbrechungen umzugehen.<br />

Autor:<br />

Filip Miermans<br />

Leiter Marketing &<br />

Kommunikation<br />

Keba Industrial<br />

Automation GmbH<br />

4040 Linz/Österreich<br />

www.keba.com<br />

Spritzgießmaschinen von Netstal gehören<br />

zur Spitzengruppe, wenn es um Energiebedarf,<br />

Geschwindigkeit und Benutzerfreundlichkeit<br />

geht. So benötigen die<br />

Anlagen der neuesten Generation zehn<br />

bis fünfzehn Prozent weniger Energie als<br />

andere Anlagen bei vergleichbaren Prozessen<br />

und Bedingungen. Die Maschinen<br />

können nach nur wenigen Schulungstagen<br />

in Betrieb genommen werden. Grund<br />

dafür ist der »Smart Operation«-Ansatz:<br />

Jede Anlage kann mit nur vier Bedienknöpfen<br />

gesteuert werden. Zudem gehören<br />

die Anlagen der »PET-Line« momentan<br />

zu den schnellsten am Markt mit einer<br />

Lock-zu-Lock-Zeit von 1,9 Sekunden.<br />

Der Schweizer Maschinenhersteller vertreibt<br />

seine Spritzgießmaschinen für die<br />

PET-Industrie auch in Märkte und Regionen,<br />

in denen die Stabilität des Stromnetzes<br />

nicht immer gegeben ist bzw. wo es zu<br />

Stromschwankungen kommen kann. Das<br />

sind durchaus lukrative Märkte, zum Beispiel<br />

Länder in Südamerika und Südostasien.<br />

Um auch in diesen Regionen beispielsweise<br />

bei einem Stromausfall kontrolliert<br />

produzieren zu können, machte sich Netstal<br />

auf die Suche nach einer Lösung. Das<br />

theoretische Modell entwickelte der Hersteller<br />

selbst, um die Umsetzung in die<br />

Praxis kümmerte sich die Keba Industrial<br />

Automation GmbH.<br />

Leistung vs. instabile Netze<br />

Die neue »PET-Line« hat einen hohen Elektrifizierungsgrad.<br />

Manuel Hausammann,<br />

Control Systems Engineer bei Netstal: »Wir<br />

arbeiten mit einer Nennleistung von bis<br />

zu 240 Kilowatt – die Leistung und der<br />

Ausstoß haben über die Jahre im Spritzguss<br />

immer mehr zugenommen. Es gibt<br />

jedoch nach wie vor viele Regionen mit<br />

instabilen Stromnetzen. Diese Kombination<br />

ist besonders heikel. Stromausfälle<br />

bzw. Unterbrechungen kommen immer<br />

wieder vor, darauf muss man sich einstellen.<br />

Als Maschinenbauer kann man<br />

jedoch dafür sorgen, dass der Ausschuss<br />

und der Aufwand für das Wiederanfahren<br />

der Anlage minimal sind.« Wenn<br />

eine Spritzgießmaschine abrupt stehenbleibt,<br />

bedeutet das, dass der Zyklus<br />

nicht zu Ende gefahren werden kann –<br />

im schlimmsten Fall, wenn die Unterbrechung<br />

während des Einspritzvorgangs<br />

auftritt, die Kavität aber noch nicht ganz<br />

mit <strong>Kunststoff</strong> gefüllt ist. Dann entstehen<br />

sogenannte Short Shots, halbfertig gespritzte<br />

PET-Preforms. Diese müssen von<br />

Hand entfernt werden, wobei das Werkzeug<br />

kaputtgehen bzw. die Beschichtung<br />

beschädigt werden kann. Bis zu 144 Short


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong> Antriebstechnik 111<br />

Shots kann es bei einer Zyklusunterbrechung<br />

geben – der Produktionsausfall<br />

aufgrund von Reinigung und Wiederanfahren<br />

beträgt in diesem Fall zwischen<br />

zwei und drei Stunden.<br />

Zyklus kontrolliert beenden<br />

Netstal entwickelte eine Funktion, um die<br />

Zeit zwischen Stromunterbrechung und<br />

Zyklusende zu überbrücken. »Das Ziel<br />

war, den jeweils aktuellen Zyklus ohne<br />

externe Energie kontrolliert zu beenden<br />

– in etwa wie wenn man die Anlage bei<br />

Produktionsende herunterfährt. Und<br />

zwar so, dass die Plastifizierung und das<br />

Werkzeug sauber bleiben und die Preforms<br />

des letzten Zyklus kein Ausschuss<br />

sind«, erläutert Hausammann.<br />

Die Lösung, die den Produktnamen »Cycle<br />

Guard« bekam, besteht im Wesentlichen<br />

aus zwei Komponenten: einem sehr<br />

schnellen elektrischen Energiespeicher<br />

für die kurze Zeit direkt nach dem Stromausfall<br />

und einem Hydraulikspeicher für<br />

die größere Energiemenge zum Entformen<br />

der <strong>Kunststoff</strong>teile und zum Stillsetzen<br />

der Anlage. Die Idee hinter »Cycle<br />

Guard«: Wenn die Netzversorgung ausfällt,<br />

wird die Energie, die in den Hydraulikspeichern<br />

gespeichert ist, abgerufen,<br />

um die Anlage weiterfahren zu können.<br />

Um diese Energie nutzbar zu machen,<br />

muss die Förderrichtung der Hydraulikpumpe<br />

umgestellt werden. Das dauert<br />

etwa 100 Millisekunden. Um diese Zeit<br />

zu überbrücken und die fehlende Energie<br />

bereitzustellen, wird das »Energy Storage<br />

System« der Antriebssteuerung »KeDrive<br />

D3« von Keba eingesetzt.<br />

Der Netzausfall wird erkannt und innerhalb<br />

von nur einer Millisekunde reagiert<br />

das elektrische Energiespeichersystem.<br />

Es ersetzt für 10 bis 20 Millisekunden<br />

die Einspeisung aus dem Netz mit einer<br />

Leistung von bis zu 300 Kilowatt. Gleichzeitig<br />

führen alle elektrischen Achsen<br />

einen Schnellhalt aus, dabei wird der<br />

Einspritzprozess nicht unterbrochen. Die<br />

Bremsenergie der Motoren wird durch<br />

den Energiespeicher aufgenommen und<br />

anschließend stabilisiert dieser den Zwischenkreis<br />

des Antriebssystems, bis die<br />

Hydraulikpumpe generatorisch arbeitet<br />

und Energie zur Verfügung stellt. Diese<br />

ersten 20 Millisekunden sind essenziell<br />

für die »Cycle Guard«-Funktion.<br />

Zwei Speichersysteme<br />

Die Funktion zur Absicherung der Produktion<br />

umfasst also zwei Speichersysteme:<br />

• Ein sehr schnelles elektrisches Energiespeichersystem<br />

für die zuverlässige<br />

Überbrückung kurzer Netzausfälle oder<br />

Leistungsschwankungen im Millisekundenbereich.<br />

Dieses besteht aus einem<br />

Energiespeicher mit Hochleistungs-<br />

Elektrolytkondensatoren und einem<br />

Energiemanager, der den Leistungsfluss<br />

regelt sowie den Energiespeicher überwacht.<br />

Das System ist für die hohen<br />

Leistungsanforderungen mit minimaler<br />

Reaktionszeit, einem geringen Bauraum<br />

und der einfachen Integration ins<br />

Antriebssystem optimiert. Durch den<br />

Einsatz von Speicherkondensatoren<br />

stellen große Lastzyklen mit hoher Frequenz<br />

kein Problem dar.<br />

• Ein langsameres hydraulisches Energiespeichersystem,<br />

das mit einer Pumpe<br />

und einem Hydraulikspeicher funktioniert.<br />

Hier ist rund 100-mal mehr Energie<br />

gespeichert als im oben genannten<br />

System. Dieses System stellt also sicher,<br />

dass längere Unterbrechungen überbrückt<br />

werden können. Bei längeren<br />

Netzunterbrechungen wird der aktuelle<br />

Zyklus kontrolliert und sicher beendet.<br />

Preforms werden sauber fertig gespritzt<br />

und entformt. Nach Netzwiederkehr<br />

und einem kurzen Systemcheck kann<br />

die Produktion schnell wieder gestartet<br />

werden.<br />

Die Herausforderung besteht darin, diese<br />

zwei Speichersysteme so aufeinander abzustimmen,<br />

dass der Netzausfall in jedem<br />

Störungsfall überbrückt und der Zyklus<br />

kontrolliert zu Ende gefahren wird. Diese<br />

Aufgabe übernimmt »aXos 9«, die Steuerung<br />

der Spritzgießmaschine.<br />

»›Cycle Guard‹ bietet Herstellern, die mit<br />

Spritzgießverfahren produzieren, enorme<br />

Vorteile«, so Wolfgang Kapp, Sales<br />

Manuel Hausammann, Control Systems Engineer<br />

bei Netstal (li.), und Stefan Kleinfeld, Product<br />

Manager bei Netstal<br />

Zum Schutz vor Netzausfällen wird das »Energy<br />

Storage System« der Antriebssteuerung »KeDrive<br />

D3« eingesetzt.<br />

Manager Schweiz bei Keba. »Das System<br />

überwacht permanent die Stromversorgung<br />

und stellt im Notfall ausreichend<br />

Energie zur Verfügung, um die Produktion<br />

kontrolliert zu beenden. ›Cycle Guard‹<br />

benötigt keine Batterien oder Akkus und<br />

ist daher besonders wartungsarm und<br />

kostengünstig im Betrieb.«<br />

Die Funktion ist als Option erhältlich und<br />

für Anwender eine Investition, die sich<br />

schnell rechnet – je nach Produkt bereits<br />

nach weniger als zehn überbrückten<br />

Stromausfällen. Momentan liefert der<br />

Schweizer Hersteller etwa 40 Prozent der<br />

PET-Anlagen mit dieser Option aus.<br />

Partnerschaft auf Augenhöhe<br />

Beide Unternehmen arbeiten seit über 14<br />

Jahren zusammen. Besonders die Nähe<br />

zum Entwicklungsteam und den Support<br />

durch Keba Schweiz weiß Netstal sehr<br />

zu schätzen. »Die Zusammenarbeit ist<br />

unkompliziert und effizient. Wir haben<br />

einen direkten Draht zu Personen in der<br />

Entwicklung und im Produktmanagement.<br />

Zu beinahe jeder Frage oder Anforderung<br />

gibt es eine Lösung. Aufgrund<br />

der sehr guten Zusammenarbeit mit Keba<br />

bei der Einführung der neuen Achsreglergeneration<br />

und ihren umfassenden Vorkenntnissen<br />

im Bereich Energiespeicher<br />

setzten wir auch bei der Energiespeicherentwicklung<br />

auf Keba. Dank der fortschrittlichen<br />

Simulationsmöglichkeiten<br />

war die Entwicklung des passenden Produkts<br />

in sehr kurzer Zeit möglich«, schließt<br />

Hausammann.<br />

4


112<br />

Transportverpackung <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Mit Rezyklat zu nachhaltigeren<br />

Transportverpackungen<br />

Der Wechsel von Ladungsträgern aus Stahl zu solchen<br />

aus <strong>Kunststoff</strong> spart CO2.<br />

Der Ladungsträger »GitterPak« besteht aus Rezyklat und wird am Ende seiner Lebensdauer vollständig<br />

rezykliert.<br />

Bilder: Orbis Europe<br />

In der Logistik gilt es, umwelt- und ressourcenschonende Prozesse zu etablieren. Das betrifft auch die Transportverpackung.<br />

Ein entscheidender Beitrag zur Ressourcenschonung ist dabei Recycling, um Rohstoffe<br />

möglichst lang im Umlauf zu halten.<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der<br />

Orbis GmbH<br />

50354 Hürth<br />

www.orbiseurope.eu<br />

Mit Mehrweg-Transportverpackungen<br />

aus <strong>Kunststoff</strong> gehen Unternehmen einen<br />

weiteren Schritt auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft.<br />

Ziel ist es, Produkte und<br />

Ressourcen möglichst lange im Umlauf<br />

zu halten. Ein wichtiger Bestandteil der<br />

Kreislaufwirtschaft ist dabei Recycling.<br />

<strong>Kunststoff</strong>verpackungen sind über mehrere<br />

Jahre wiederverwendbar und recyclingfähig.<br />

Das Rezyklat fließt in die Herstellung<br />

neuer Produkte mit ein, wodurch<br />

Abfälle, Emissionen und Energieverbrauch<br />

verringert werden. Ein Beispiel für kreislauffähige<br />

Transportverpackungen sind<br />

Großladungsträger aus <strong>Kunststoff</strong>, die<br />

hauptsächlich in Automobil- und Fertigungsindustrien<br />

eingesetzt werden. Der<br />

Ladungsträger »GitterPak« von Orbis Europe<br />

wird beispielsweise im Niederdruck-<br />

Spritzgießverfahren aus HDPE gefertigt<br />

und ist durch den speziellen Produktionsprozess<br />

mit bis zu 900 Kilogramm belastbar.<br />

<strong>Kunststoff</strong> – ökologische und<br />

ökonomische Alternative<br />

Die Großladungsträger bestehen zu einem<br />

hohen Anteil aus Rezyklat, was zu deutlichen<br />

CO2-Einsparungen führt. Wechseln<br />

Unternehmen beispielsweise von Ladungsträgern<br />

aus Stahl auf solche aus <strong>Kunststoff</strong>,<br />

sparen sie laut Berechnungen von Orbis<br />

durch den Rezyklatanteil 36 Kilogramm<br />

CO2 pro Großladungsträger ein. Die Anwender<br />

profitieren durch das faltbare Design<br />

zudem von Einsparungen bei Transport<br />

und Lagerung.<br />

Damit das Material nicht in den Abfallstrom<br />

gelangt, kauft Orbis als Verpackungshersteller<br />

ausgediente Ladungsträger aus<br />

HDPE und PP zurück. Diese werden zu 100<br />

Prozent rezykliert und zu neuen Produkten<br />

verarbeitet. So entsteht ein beinahe vollständig<br />

geschlossener Rohstoffkreislauf im<br />

Sinne der Kreislaufwirtschaft.<br />

In einigen Industrien wie der Getränkeund<br />

Lebensmittelbranche darf aus hygienischen<br />

Gründen jedoch kein Rezyklat,<br />

sondern nur Neumaterial eingesetzt werden.<br />

Doch auch Lebensmittelpaletten aus<br />

<strong>Kunststoff</strong> lassen sich rezyklieren und in der<br />

Produktion wiederverwerten, um daraus<br />

Ladungsträger für andere Anwendungen<br />

herzustellen.<br />

Ladungsträger aus <strong>Kunststoff</strong><br />

sind leichter und<br />

daher besser zu transportieren.<br />

Das faltbare Design<br />

erleichtert zudem die<br />

Lagerung.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Automation, Handling und Logistik<br />

113<br />

Produkt-Infos<br />

Mit den neuen Linkmodulen des Roboter-Baukastens lässt sich die Kinematik auch für Multiarm-Lösungen<br />

aufbauen (Bild: Beckhoff).<br />

Baukasten für Multiarm-Roboter<br />

Beckhoff Automation<br />

GmbH & Co. KG<br />

33415 Verl<br />

Seinen 2022 erstmals vorgestellten modularen<br />

Industrieroboter-Baukasten<br />

»Atro« hat Beckhoff um neue Linkmodule<br />

erweitert. Mit den standardisierten<br />

Motormodulen mit integrierter Antriebsfunktionalität<br />

und kombiniert mit Linkmodulen<br />

in verschiedenen Geometrien<br />

können Anwender flexibel unterschiedliche<br />

Roboterkinematiken aufbauen und<br />

für die jeweilige Anwendung optimierte<br />

Lösungen erstellen. Durch die vollständige<br />

Integration der Robotersteuerung in<br />

die Steuerungsplattform »TwinCAT« mit<br />

seinen umfangreichen Funktionen können<br />

zudem komplette Lösungen einfach<br />

umgesetzt werden.<br />

Die Linkmodule dienen als mechanisch<br />

passive Module dazu, die Kinematikstruktur<br />

bzw. den Arbeitsraum an die jeweiligen<br />

Erfordernisse anzupassen. Neu vorgestellt<br />

wurden ein T-förmiges Linkmodul mit<br />

zwei Abzweigungen sowie Linkmodule in<br />

L- und S-Form. Eine mögliche Anwendung<br />

auf Basis des T-Moduls ist eine 2-Arm-Roboterkinematik<br />

mit jeweils vier Motormodulen<br />

(Gelenken) in den Armen. Die<br />

gemeinsame Hauptachse kann dabei als<br />

kontinuierlich drehende Achse und damit<br />

als bewegte Roboterbasis genutzt werden,<br />

da im Baukastensystem aufgrund der<br />

internen Medienführung alle Achsen von<br />

der Basis bis zum Endeffektor endlos drehbar<br />

ausgeführt sind. So werden die beiden<br />

Arme gleichzeitig zu unterschiedlichen Arbeitsbereichen<br />

geführt, an denen sie Werkstücke<br />

greifen, absetzen oder bearbeiten<br />

können.<br />

Bei posterXXL erfolgt das Handling großer Acrylplatten mit dem mobilen Wendetisch von Barth (Bild:<br />

posterXXL).<br />

Die gesamte Struktur ist platzsparend<br />

und zugleich schnell und effizient, da die<br />

sonst aufgrund der Achsbegrenzungen<br />

üblichen Rückfahrten des Roboters, in<br />

denen keine Prozessabarbeitung erfolgt,<br />

entfallen. Die Versorgung der beiden<br />

Greifer mit Druckluft oder Energie wird<br />

durch die Interfaces der Module intern<br />

in der Struktur von der Basis-Hauptachse<br />

bis zu den beiden Endeffektoren geführt.<br />

Die neuen L- und S-förmigen Linkmodule<br />

unterstützen die Kinematik mit vier Freiheitsgraden,<br />

die z. B. für Palettieraufgaben<br />

genutzt werden kann.<br />

(www.beckhoff.com)<br />

Mobiler Wendetisch<br />

Barth GmbH<br />

83342 Tacherting<br />

Das manuelle Handling von Werkstücken<br />

mit sperrigen Abmessungen und hohen<br />

Gewichten ist aufwendig und geht bei<br />

mehreren hundert Teilen pro Tag auf<br />

Kosten des Rückens. Abhilfe schafft das<br />

»wendoLift«-Sortiment der Barth GmbH.<br />

Die mobilen Arbeitstische mit Wendevorrichtung<br />

sind für Bauteilgewichte von<br />

140 bis 450 kg geeignet. Die Wendetische<br />

sind platzsparend und leicht in der<br />

Handhabung.<br />

Der Online-Händler für Fotoprodukte<br />

posterXXL nutzt z. B. eines der Tischmodelle<br />

zum materialschonenden Handling<br />

empfindlicher Acrylglasplatten. Das<br />

Handling im Finishing erfordert insbesondere<br />

bei Großdrucken große Vorsicht und<br />

eine gewisse Genauigkeit, die aber beim<br />

manuellen Umpositionieren nicht immer<br />

garantiert werden können. Der mobile<br />

Wendetisch verfügt über einen weichen<br />

Bezug, sodass das Acrylglas beim Handling<br />

keine Schleif- oder Kratzspuren erhält.<br />

Auch liegt das empfindliche Material<br />

sicher auf und wird behutsam mittels<br />

gleichmäßiger Hydraulik gedreht. Auf<br />

diese Weise werden bis zu 100 Platten<br />

pro Schicht bewegt, was das Handling<br />

beschleunigt und der Überlastung des<br />

Personals vorbeugt.<br />

Für das leichtgängige Verschieben des<br />

gesamten Plattenstoßes ist der Wendetisch<br />

mit drei Paar pneumatisch aktivierbaren<br />

Längsrollenleisten ausgestattet.<br />

Mittels Druckluft wird das Werkstück<br />

von gummierten Rollenleisten angehoben,<br />

wodurch der gesamte Stapel mit<br />

nur einer Hand auf dem Tisch und in die<br />

nächste Station bewegt werden kann.<br />

Die mobile Handlinghilfe wendet so<br />

nicht einfach nur Werkstücke, sie ermöglicht<br />

auch eine schnellere, genauere und<br />

leichtere Bearbeitung mit weniger Personaleinsatz<br />

als bisher, was die gesamte<br />

Werkslogistik spürbar verbessern kann.<br />

(www.barth-maschinenbau.de)<br />

4


114 Automation, Handling und Logistik<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Neue Shuttles, IP69K, ein 90°-Kurvensegment sowie septische und Hygiene-Shuttles<br />

ergänzen die Transportsysteme (Bild: B&R).<br />

Der halbautomatische Kommissionierer erspart viele Wegstrecken (Bild:<br />

Linde Material Handling).<br />

Produkt-Transportsysteme<br />

B&R Industrie-Elektronik GmbH<br />

61352 Bad Homburg<br />

B&R hat für seine mechatronischen Produkt-Transportsysteme<br />

vier neue Komponenten<br />

entwickelt und erweitert damit<br />

die Anwendungsmöglichkeiten. Für das<br />

Transportsystem »Acopostrak« sind neue<br />

Shuttles erhältlich, die für den reibungslosen<br />

und damit verschleißarmen Betrieb<br />

optimiert sind und eine höhere Genauigkeit<br />

bieten, sodass sich z. B. neue Anwendungen<br />

in der Batteriemontage oder in<br />

der Medizintechnik eröffnen. Vorteilhaft<br />

ist dies beispielsweise, wenn leichte Bauteile<br />

wie Katheter und Insulinpumpen mit<br />

hoher Präzision zusammengefügt werden<br />

müssen. Die Shuttles können gemeinsam<br />

mit bestehenden Transporteinheiten betrieben<br />

werden. Zudem ist das intelligente<br />

Transportsystem jetzt auch in der Schutzart<br />

IP69K erhältlich. In dieser Washdown-<br />

Version kann mit Hochdruck und mit<br />

Temperaturen von bis zu 80 °C gereinigt<br />

werden. Damit sind die Anforderungen<br />

von Branchen wie der Lebensmittel- oder<br />

Pharmaindustrie erfüllt, in denen höchste<br />

Hygienestandards erfüllt werden müssen.<br />

Mit einem neuen 90°-Kurvensegment bietet<br />

das Transportsystem »SuperTrak« mehr<br />

Konfigurationsmöglichkeiten bei geringerem<br />

Platzbedarf, was die Trackgestaltung<br />

noch variabler macht. Mithilfe des neuen<br />

Kurvenelements können mehr Bearbeitungsstationen<br />

innerhalb des Tracks platziert<br />

werden statt außerhalb.<br />

Mit der neuen Generation der aseptischen<br />

und hygienischen Shuttles für »Acopos<br />

6D« lassen sich in unterschiedlichen Branchen<br />

Kleinserien wirtschaftlich produzieren.<br />

Die Shuttles des Magnetschwebesystems,<br />

die sich bisher schon berührungslos,<br />

geräuschlos und besonders präzise bewegen,<br />

erfüllen nun auch sehr hohe Hygieneanforderungen<br />

und lassen sich zudem<br />

leicht reinigen. Anwender, die zusätzlich<br />

eine keimfreie Umgebung benötigen,<br />

können die aseptische und Hygienevariante<br />

einsetzen.<br />

(www.br-automation.com)<br />

Halbautomatische Kommissionierer<br />

Linde Material Handling GmbH<br />

63743 Aschaffenburg<br />

Bei der horizontalen Kommissionierung<br />

lassen sich nach wie vor Optimierungspotenziale<br />

erschließen. Entsprechende<br />

Maßnahmen zielen auf möglichst kurze<br />

Laufwege zwischen Fahrzeug und Regalfach<br />

sowie verbesserte Ergonomie ab, um<br />

das Personal zu unterstützen und zu entlasten.<br />

Mit drei neuen Mastversionen des<br />

semi-automatisierten Kommissionierers<br />

von Linde Material Handling können die<br />

Gabeln bequem auf Arbeitshöhe angehoben<br />

werden, sodass man sich beim Absetzen<br />

der Ware nicht bücken muss. Das<br />

schont Kraft- und Energiereserven und<br />

die Gesundheit der Mitarbeitenden. Die<br />

halbautomatischen Kommissionierer ersparen<br />

zudem viele Wegstrecken, denn<br />

das Personal muss nicht jedes Mal zur<br />

Fahrerplattform zurückzukehren, um das<br />

Gerät zur nächsten Regalposition zu fahren.<br />

Mit drei neuen Mastversionen bietet der<br />

halbautomatisierte Kommissionierer weitere<br />

Vorteile durch bessere Ergonomie.<br />

Das kompakte Modell »N20 C L SA« ist für<br />

das Kommissionieren aus der untersten<br />

Regalebene auf einer Palette konzipiert,<br />

die mit 1200 kg Gewicht beladen werden<br />

kann. Die Gabelzinken lassen sich bei diesem<br />

Modell auf eine ergonomische Höhe<br />

anheben und ermöglichen es, die entnommenen<br />

Waren in einer rückenschonenden<br />

Körperhaltung auf der Palette<br />

abzulegen.<br />

Mit dem Modell »N20 C D SA«, das über<br />

eine Tragfähigkeit von maximal 1200 kg<br />

auf dem Haupthub verfügt, können zwei<br />

Paletten separat aufgegriffen und platzsparend<br />

übereinander transportiert werden.<br />

Diese Mastvariante ist besonders<br />

für längere Streckentransporte geeignet.<br />

Schwere Güter lagern auf dem Initialhub,<br />

zerbrechliche auf dem Haupthub.<br />

Mit dem Modell »N20 C LoL SA« können<br />

dank langer Lastarme und zusätzlich anhebbarer<br />

Gabeln zwei Paletten in nur<br />

einem Kommissionierzyklus mit Waren<br />

bestückt werden. Das Personal startet<br />

mit einer Palette in gewünschter Höhe,<br />

während die zweite mit einer speziellen<br />

Sicherung vertikal am Gabelrücken<br />

befestigt wird. Sobald die erste Palette<br />

gefüllt ist, wird sie auf die Lastarme abgesenkt<br />

und vorn auf der Gabel platziert.<br />

Anschließend wird die zweite Palette auf<br />

die Gabeln umgelegt und kann ebenfalls<br />

auf rückenschonender Höhe beladen<br />

werden. Der Mast wird rechts oder links<br />

an der Rückenlehne gesteuert.<br />

(www.linde-mh.de)<br />

Leichte Kommissionierpaletten<br />

Cabka Group GmbH<br />

10587 Berlin<br />

Als langlebige und umweltfreundliche<br />

Lösung für den Warentransport hat Cabka<br />

die neue Kommissionierpalette »Retail<br />

E5.3« entwickelt. Als Alternative zur<br />

Holzpalette bietet die Version aus rezykliertem<br />

<strong>Kunststoff</strong> gleich mehrere Vorteile:<br />

Sie ist leichter, robuster, einfacher zu<br />

reinigen und weniger reparaturanfällig.<br />

Die neue Palette ist besonders biegesteif<br />

und kann mit diversen Antirutschstopfen<br />

ausgerüstet werden. Optionale Kanten<br />

halten Kisten sicher in Position.<br />

Nestbare <strong>Kunststoff</strong>paletten sind eine<br />

Alternative zu schweren Euro-Holzpaletten<br />

für die Kommissionierung und den<br />

Transport von Waren, z. B. in Filialen des<br />

Lebensmitteleinzelhandels. Anwender<br />

können die Paletten einfach in den Logistikprozess<br />

integrieren, sie zirkulieren<br />

zwischen Distributionszentrum und Ver-


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Automation, Handling und Logistik<br />

115<br />

Die Nestbarkeit der leichten<br />

Kommissionierpaletten ermöglicht<br />

einen kosten- und platzsparenden<br />

Transport<br />

(Bild: Cabka).<br />

kaufsraum und schaffen dabei mehr Umläufe<br />

als eine Holztauschpalette.<br />

Die neue Kommissionierpalette kommt<br />

ohne die sonst üblichen Kufen aus. Sie ist<br />

zudem leicht, nestbar und dadurch platzsparend.<br />

So können Anwender sowohl<br />

ihre Lager- als auch die Transportkosten<br />

reduzieren. Ein weiterer Vorteil der Palette<br />

ist die gleichbleibend hohe Qualität über<br />

ihre gesamte Lebensdauer. Die Oberfläche<br />

ist glatt und lässt sich leicht reinigen,<br />

die Kanten sind abgeschrägt. Es gibt keine<br />

Splitter und Nägel, die Verletzungen<br />

oder Schäden an der Ladung verursachen.<br />

Die Leichtbauweise erleichtert das Heben<br />

und Tragen. Die Paletten sind ressourcenschonend<br />

aus rezykliertem <strong>Kunststoff</strong> gefertigt,<br />

und am Ende der Nutzungsdauer<br />

schließt Cabka den Materialkreislauf,<br />

nimmt die abgenutzten Produkte zurück<br />

und rezykliert sie zu neuen Paletten.<br />

Die <strong>Kunststoff</strong>paletten sind im Europalettenmaß<br />

von 1200 mm x 800 mm erhältlich,<br />

die Tragfähigkeit beträgt 2500<br />

kg (statisch). Im Vergleich zu einer Holzpalette<br />

können die leichten Paletten laut<br />

Hersteller bis zu 500 kg Eigengewicht pro<br />

Lkw-Lieferung einsparen.<br />

(www.cabka.com)<br />

Palettenentlader für Big-Bags<br />

Gericke GmbH<br />

78239 Rielasingen<br />

Die beiden Unternehmen Gericke und<br />

Indus haben mit einer gemeinsamen Entwicklung<br />

eine Lösung geschaffen, mit der<br />

Anwender von »Neva«-Paletten effizienter<br />

arbeiten können. Diese Paletten wurden<br />

entwickelt, um das Handling von festen<br />

Produkten in Big-Bags zu verbessern. Mit<br />

dem praktischen Design sind die stapelbaren<br />

Paletten eine effiziente Lösung für<br />

die zuverlässige Lagerung, den Transport<br />

und die Entladung von Schüttgütern. Der<br />

gemeinsam entwickelte Big-Bag-Palettenentlader<br />

eignet sich zur Entleerung von<br />

Big-Bags bei knapper Raumhöhe, um Big-<br />

Bags ohne Kran sicher auf der Austragsstation<br />

zu positionieren und zur sicheren<br />

Stapelung mehrerer Big-Bags, ohne Gestelle<br />

verwenden zu müssen.<br />

Das neuartige Design des Palettenentladers<br />

ist modular ausgeführt und kann aus<br />

einer Kombination von Vibrationsmotor,<br />

pneumatischen Untermassagegeräten<br />

und Stretchsystem bestehen. Diese verschiedenen<br />

modularen Optionen werden<br />

je nach Fließfähigkeit des Schüttguts<br />

gewählt. Ein weiterer großer Vorteil ist,<br />

dass diese Entlader für niedrige Gebäudehöhen<br />

ab 2,6 m geeignet sind. Der Palettenentlader<br />

erfüllt laut Hersteller die<br />

aktuellen Hygieneanforderungen und<br />

Zertifizierungen.<br />

(www.gerickegroup.com)<br />

Vorkonfigurierte Verpackungsmaschinen<br />

Kemapack GmbH<br />

86899 Landsberg<br />

Der neue Big-Bag-Palettenentlader ist je nach<br />

Bedarf modular aufgebaut (Bild: Gericke).<br />

Verpackungsspezialist Kemapack aus<br />

Landsberg am Lech bietet mit der neuen<br />

»Speed-Serie« vorkonfigurierte Umreifungs-<br />

und Stretchmaschinen sowie<br />

Stretchroboter zum Komplettpreis an. Die<br />

bereits vorkonfigurierten Maschinen sind<br />

laut Unternehmensangabe permanent<br />

auf Lager und können jederzeit abgerufen<br />

werden. Langwierige und zeitaufwendige<br />

Konfigurationsprozesse entfallen<br />

dadurch, auch der Maschinenendpreis<br />

muss nicht erst ermittelt werden, da er als<br />

Festpreis steht und Frachtkosten, Aufbaukosten<br />

sowie alle weiteren Nebenkosten<br />

enthält. Der Hersteller möchte mit dieser<br />

Preisgestaltung den Kauf einer Maschine<br />

transparent machen. Aufgrund des hohen<br />

Standardisierungsgrads in der Produktion<br />

und der Mengenkonzentration kann<br />

das Unternehmen die Modelle der neuen<br />

Baureihe entsprechend preiswert anbieten.<br />

Für die Konfigurationen und die Ausstattung<br />

der Standardmaschinen wurden<br />

die Maschinen der neuen Baureihe laut<br />

Unternehmensangabe so ausgelegt, dass<br />

sie in mehr als 95 % der Anwendungsfälle<br />

ohne Änderungen einsetzbar sind.<br />

(www.kemapack.com)<br />

Die vorkonfigurierten<br />

Verpackungsmaschinen<br />

werden ab Lager zu<br />

einem kalkulierbaren<br />

Festpreis geliefert<br />

(Bild: Kemapack).<br />

4


116 Automation, Handling und Logistik<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Kompakter Elektrostapler<br />

Combilift Ltd. - Co.<br />

Monaghan/Irland<br />

Der neue Elektrostapler »Combi-Cube«<br />

von Combilift ist nicht nur kompakt und<br />

einfach in der Handhabung, sondern<br />

Mit der leuchtend<br />

grünen Farbe ist der<br />

kompakte Elektrostapler<br />

im Einsatzumfeld<br />

leichter zu<br />

erkennen<br />

(Bild: Combilift).<br />

bietet auch einen hohen Fahrkomfort.<br />

Der in der Kabine mittig angeordnete<br />

Fahrersitz bietet viel Platz und eine sehr<br />

gute Rundumsicht. Die Neigung der Teleskop-Lenksäule<br />

ist verstellbar und der<br />

Grammer-MSG65-Sitz in Kombination<br />

mit hydraulischen Kabinenlagern garantiert<br />

eine komfortable Fahrt. An der Sitzfederung<br />

ist eine verstellbare Armlehne<br />

angebracht, die mit einem Multifunktions-Joystick<br />

und einem LCD-Touchscreen<br />

ausgestattet ist.<br />

Die spezielle dynamische 360°-Lenkung,<br />

ermöglicht während der Fahrt einen<br />

nahtlosen Richtungswechsel und ist optional<br />

als Zusatzausstattung erhältlich.<br />

Damit wird der kompakte Gegengewichtsstapler<br />

noch wendiger. Als weitere<br />

Besonderheiten hebt der Hersteller das<br />

große Hinterrad und die Gummireifen<br />

an allen drei Rädern hervor. Damit eignet<br />

sich der Stapler sowohl für den Einsatz<br />

im Innen- als auch im Außenbereich.<br />

Für einen schnellen Batteriewechsel sind<br />

zwei neue, leicht auswechselbare Rollout-Batterien<br />

vorhanden.<br />

(www.combilift.com)<br />

4 Automation, Handling und Logistik<br />

Produkte unserer Inserenten. Das komplette Verzeichnis finden Sie online unter kunststoff.kuhn-fachmedien.de/anbieter.<br />

Mit den hinter den Stichworten angegebenen Zahlen sind die von Ihnen gesuchten Firmen gekennzeichnet. Name und Anschrift dieser<br />

Firmen finden Sie unten fortlaufend nummeriert.<br />

Roboter, Montage/Handhabung<br />

Montage und Handhabung<br />

→ Handhabungsgeräte für die Automatisierung<br />

von Spritzgießmaschinen 1, 2<br />

→ Vakuumhebegeräte 4<br />

Roboter<br />

→ Einlegeroboter 2<br />

→ Entnahme-Roboter 2<br />

→ Linearroboter 2<br />

Transport und Logistik<br />

Krane und Hebezeuge<br />

→ Arbeitsplatzkrane 1<br />

→ Brückenkrane 1<br />

→ CraneKits 1<br />

→ Deckenkrane 1<br />

→ Einschienen-Katzbahnen 1<br />

→ Einträgerkrane 1<br />

→ Elektrokettenzüge 1<br />

→ Elektroseilzüge 1<br />

→ Halbportalkrane 1<br />

→ Hebezeuge 1<br />

→ Hängebahnsysteme 1<br />

→ Hängekrane 1<br />

→ Industriekrane 1<br />

→ Kettenzüge 1<br />

→ Konsolkrane 1<br />

→ Kranbahnen 1<br />

→ Krane, allgemeine 1<br />

→ Krankomponenten 1<br />

→ Krankopfträger 1<br />

→ Laufkrane 1<br />

→ Leichtkrane 1<br />

→ Leichtportalkrane 1<br />

→ Portalkrane 1<br />

→ Schwenkkrane 1<br />

→ Seilzüge 1<br />

→ Wandlaufkrane 1<br />

→ Zweiträgerkrane 1<br />

Steuer- und Regeltechnik<br />

Systeme und Geräte<br />

→ Automatische Steuerungen und<br />

Regelungen 9, 10, 11<br />

→ Elektronische Steuergeräte 5, 9, 10, 13<br />

→ Programm-Steuerungen 9, 10<br />

→ Steuer- und Regelgeräte 5, 7, 8, 9, 10<br />

→ Steuergeräte 9, 10<br />

→ Steuerungen für Dosier- und Wägeanlagen 13<br />

→ Steuerungen für <strong>Kunststoff</strong>be- und -verarbeitungsmaschinen<br />

9<br />

→ Temperaturregelgeräte 3, 5, 6, 7, 12, 13<br />

→ Temperaturregler 3, 7, 13<br />

Bus-Systeme<br />

→ CAN 10<br />

→ Industrial Ethernet/IIoT-Lösungen 10<br />

→ Interbus 10<br />

→ Profibus 10<br />

→ Safety 10<br />

Datenerfassung und -verarbeitung zur<br />

Prozesssteuerung<br />

→ Zutrittskontrolle 10<br />

1 Abus Kransysteme GmbH, Sonnenweg 1, 51647 Gummersbach | www.abus-kransysteme.de 02261 37-0 105<br />

2 Engel Austria GmbH, Ludwig-Engel-Str. 1, 4311 SCHWERTBERG | www.engelglobal.com 0043 50 620-0 U2, 69, 145<br />

3 Erge-Elektrowärmetechnik Franz Messer GmbH, Hersbrucker Str. 29-31, 91220 Schnaittach<br />

www.erge-elektrowaermetechnik.de 09153 921-0 65<br />

4 Felder KG, KR-Felder-Str. 1, 6060 HALL IN TIROL | www.felder-group.com 0043 5223 58500 89<br />

5 Hasco Hasenclever GmbH + Co KG, Römerweg 4, 58513 Lüdenscheid | www.hasco.com 02351 957-0 145<br />

6 Hillesheim GmbH, Am Haltepunkt 12, 68753 Waghäusel | www.hillesheim-gmbh.de 07254 9256-0 62<br />

7 Jumo GmbH & Co. KG, Moritz-Juchheim-Str. 1, 36039 Fulda | www.jumo.net 0661 6003-0 53<br />

8 Kistler Instrumente GmbH, Umberto-Nobile-Str. 14, 71063 Sindelfingen | www.kistler.com 07031 3090-0 57<br />

9 Liedtke Antriebstechnik GmbH & Co. KG, Böcklerstr. 1, 31789 Hameln | www.liedtke-antriebstechnik.de 05151 9889-0 63<br />

10 Pilz GmbH & Co. KG, Felix-Wankel-Str. 2 , 73760 Ostfildern | www.pilz.com 0711 3409-0 2<br />

11 Schuko H. Schulte-Südhoff GmbH, Gewerbepark 2, 49196 Bad Laer | www.schuko.de 05424 806-0 154, 157<br />

12 technotrans solutions GmbH, Scherl 10, 58540 Meinerzhagen | www.technotrans-solutions.de 02354 7060-0 55, 145<br />

13 Werner Koch Maschinentechnik GmbH, Industriestr. 3 , 75228 Ispringen | www.koch-technik.com 07231 8009-0 5, 145<br />

Die vor den Adressen stehenden Nummern geben im Stichwortverzeichnis Hinweise auf Produkte/Dienstleistungen der Unternehmen.


117<br />

Rohstoffe und Halbfertigfabrikate<br />

Zusatzstoffe und Additive<br />

– Anzeige –<br />

5<br />

Fachbeiträge 118<br />

Produktinformationen 120<br />

Stichwort- und Adressenverzeichnis 130


118<br />

Rezyklate <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Rezyklate für anspruchsvolle Anwendungen<br />

Granulat aus rezykliertem PET. Bilder: Barlog Plastics Rezyklate sind in vielen Farben erhältlich.<br />

Zur Verbesserung der CO2-Bilanz eines <strong>Kunststoff</strong>bauteils ist das eingesetzte Material der entscheidende<br />

Faktor: Bei üblichen Spritzgussteilen machen <strong>Kunststoff</strong>e 60 bis 80 Prozent des Product Carbon Footprint aus.<br />

Durch den Einsatz von Rezyklaten ergeben sich Chancen, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.<br />

Um in technischen Anwendungsbereichen<br />

wie Elektrofahrzeugen, Küchengeräten,<br />

Maschinenbau, Luftfahrt oder Medizintechnik<br />

eingesetzt werden zu können,<br />

müssen diese Rezyklate allerdings den<br />

gleichen hohen Ansprüchen genügen wie<br />

Neuware. Hier setzt Barlog Plastics mit »Keballoy<br />

Eco« an – eine Produktreihe, die genau<br />

diese Anforderungen erfüllen soll.<br />

Compounds aus rezyklierten<br />

PET-Flaschen<br />

PET-Recycling ist ideal zur Herstellung<br />

hochwertiger Rezyklat-Compounds. Mittels<br />

Solid-State-Polymerisation wird der<br />

Viskositätsverlust durch <strong>Verarbeitung</strong>, Gebrauch<br />

und Recycling ausgeglichen. Das<br />

Rezyklat erfüllt strenge Spezifikationen<br />

und kann zu modifizierten, faserverstärkten<br />

Compounds weiterverarbeitet werden,<br />

die als umweltfreundliche Alternativen<br />

zu Polyestern und Polyamiden eingesetzt<br />

werden können. Rezykliertes PET hat einen<br />

deutlich reduzierten ökologischen Fußabdruck<br />

und spart in Spritzgießanwendungen<br />

in der Regel 30 bis 60 Prozent CO2 ein.<br />

Unter dem Handelsnamen »Keballoy Eco<br />

R-PET« bietet Barlog Plastics hochwertige<br />

Compounds an: von unverstärkten Verpackungsmaterialien<br />

bis hin zu 50 Prozent<br />

glasfaserverstärkten Metallersatzwerkstoffen<br />

oder carbonfaserverstärkten Leichtbaumaterialien.<br />

Viele Produkte erfüllen<br />

die Anforderungen für den Einsatz im Lebensmittelkontakt<br />

nach EU-Richtlinien. Die<br />

Autor:<br />

Peter Barlog<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Barlog Plastics GmbH<br />

51491 Overath<br />

www.barlog.de<br />

Compounds lassen sich brillant einfärben<br />

und eignen sich für lebensmitteltaugliche<br />

Konsumgüter. PET-Rezyklat aus Flaschenware<br />

kann auch in PBT/PET-Blends genutzt<br />

werden, um den CO2-Fußabdruck von<br />

technischen <strong>Kunststoff</strong>teilen zu verbessern.<br />

Dabei bleiben die <strong>Verarbeitung</strong>seigenschaften<br />

nahezu unverändert, während<br />

circa 15 Prozent CO2 eingespart werden<br />

können.<br />

Post-Consumer-Polycarbonate<br />

und -Blends<br />

Polycarbonate werden in großen Mengen<br />

für Getränkeflaschen oder zur Herstellung<br />

großformatiger Platten verwendet. Diese<br />

Produkte lassen sich nach Gebrauch gut<br />

getrennt sammeln, aufbereiten und zu<br />

hochwertigen Rezyklaten weiterverarbeiten.<br />

Mit speziellen Aufbereitungsprozessen lassen<br />

sich sehr reine, transparente Recyclingwerkstoffe<br />

erzeugen, die auch die Herstellung<br />

von lackier- und verchrombaren PC/<br />

ABS-Blends ermöglichen. Das Sortiment<br />

»Keballoy Eco R-PC« bietet eine Auswahl<br />

an Gehäuse- und Designwerkstoffen, zum<br />

Beispiel für das Automobilinterieur oder<br />

für Elektrogeräte.<br />

Erste erfolgreiche Anwendungen<br />

des chemischen Recyclings<br />

Viele technische <strong>Kunststoff</strong>e werden in<br />

langlebigen Anwendungen unter ständiger<br />

Temperatur-, Medien- und UV-Belastung<br />

eingesetzt. Diese Einsatzbedingungen<br />

setzen den <strong>Kunststoff</strong>en so stark<br />

zu, dass mechanisches Recycling oft nicht<br />

mehr möglich ist, geschweige denn eine<br />

Kreislaufführung. Hier kommt das chemische<br />

Recycling ins Spiel. Es zerlegt die<br />

<strong>Kunststoff</strong>e in Ausgangsstoffe, die wieder<br />

zu Neuware verarbeitet werden können.<br />

Obwohl das Verfahren wegen hoher Energiekosten<br />

noch nicht breit kommerzialisiert<br />

ist, gibt es Erfolgsgeschichten, zum Beispiel<br />

die Herstellung von neuwertigem Polyamid<br />

6 aus alten Fischernetzen. Dadurch<br />

reduziert sich die Menge an Netzen im<br />

Meer und der CO2-Footprint von Polyamidbauteilen<br />

kann reduziert werden.<br />

Barlog Plastics bietet Kunden an, PA6-basierte<br />

»Kebablend«-Spezialcompounds<br />

kostenneutral auf chemisch rezykliertes<br />

PA6 umzustellen, um zur nachhaltigeren<br />

<strong>Kunststoff</strong>wirtschaft beizutragen. Kundenspezifische<br />

Produktentwicklungen auf Basis<br />

von chemisch rezykliertem PA6 sind auf<br />

Anfrage möglich.


Reinigungsgranulate<br />

119<br />

Die Reinigungscompounds verkürzen die Zeit für den Farb- und/oder Materialwechsel.<br />

<br />

Bilder: Ultra System<br />

Die Vorteile einer<br />

effizienten Reinigung<br />

Seit 2004 entwickelt und produziert Ultra System hochwertige Reinigungscompounds<br />

für unterschiedliche <strong>Kunststoff</strong>verarbeitungsmaschinen,<br />

zum Beispiel Spritzgieß- und Extrusionsmaschinen.<br />

effizienten, guten Reinigung und somit<br />

einer optimierten Wartung der Maschinen<br />

erkennen. Darüber hinaus werden die<br />

Losgrößen der produzierten Artikel immer<br />

kleiner und die Maschinen haben immer<br />

kürzere Rüstzeiten.<br />

Durch die Verwendung eines Reinigungsgranulats<br />

wird der Einsatz des Produktionsmaterials<br />

für den Reinigungsvorgang stark<br />

reduziert, da große Mengen des zu verarbeitenden<br />

<strong>Kunststoff</strong>s durch nur wenige<br />

Kilogramm eines bestimmten Reinigungscompounds<br />

ersetzt werden können. Zudem<br />

verursachen die sogenannten »toten«<br />

Zeiten für einen Farb- und/oder Materialwechsel<br />

hohe Kosten, die die Produktivität<br />

erheblich beeinträchtigen. Diese Kosten<br />

sowie die Zeit für den Reinigungsvorgang<br />

können durch den Einsatz eines guten Reinigungsmittels<br />

deutlich reduziert werden.<br />

Weitere Vorteile ergeben sich aus der Rezeptur<br />

der verschiedenen Typen: Alle Inhaltsstoffe<br />

sind laut Unternehmensangabe<br />

gemäß aktuellen Regelungen zu 100 Prozent<br />

lebensmittelecht sowie unbedenklich<br />

für Mensch, Tier und Umwelt. Zudem sind<br />

die Reinigungscompounds rezyklierbar.<br />

»Ultra Plast«-Produkte können in allen<br />

Branchen und Sektoren eingesetzt werden,<br />

angefangen von der Lebensmittelverpackung<br />

bis hin zu Pharma- und Medizinanwendungen.<br />

Entscheidende<br />

Produktverbesserung<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der<br />

Ultra System S.A.<br />

1920 Martigny/Schweiz<br />

www.ultrasystem.ch<br />

Die Reinigungscompounds sind mittlerweile<br />

weltweit unter dem Markennamen<br />

»Ultra Plast« bekannt und die verkauften<br />

Mengen der verschiedenen hochqualitativen<br />

Reinigungscompounds wachsen von<br />

Jahr zu Jahr. Dank hoher Produktqualität<br />

und kontinuierlicher Investitionen in Entwicklung,<br />

neue Technologien und Produktionsverfahren<br />

ist Ultra System in der Lage,<br />

seine Produktpalette ständig mit neuen<br />

Typen für alle Bereiche der <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung<br />

zu erweitern und zu aktualisieren.<br />

Die Reinigungscompounds können auf<br />

allen <strong>Kunststoff</strong> verarbeitenden Maschinen<br />

zur Reinigung der Schnecke und des<br />

Heißkanals bis 420 Grad Celsius eingesetzt<br />

werden, ohne unangenehme Rauch- oder<br />

Geruchsentwicklungen zu verursachen.<br />

<strong>Kunststoff</strong>verarbeiter<br />

schätzen die Vorteile<br />

Die Erfahrungen des Unternehmens in den<br />

letzten Jahren haben gezeigt, dass der Einsatz<br />

von Reinigungsmitteln weltweit jedes<br />

Jahr zunimmt, da mittlerweile immer mehr<br />

<strong>Kunststoff</strong>verarbeiter die Vorteile einer<br />

Im Jahr 2015 wurde die neue Produktlinie<br />

»Ultra Plast CS« mit der eigens entwickelten<br />

»Qualipurge«-Technologie auf den<br />

Markt gebracht, die eine noch höhere Reinigungswirksamkeit<br />

bietet. Die Produkte<br />

mit der verstärkten und neuen Formulierung<br />

garantieren so auch unter schwierigsten<br />

Bedingungen und bei Verwendung<br />

von Farbpigmenten der neuesten Generation<br />

bestmögliche Ergebnisse. Die in den<br />

Labors des Reinigungsgranulatherstellers<br />

durchgeführten Tests und der Einsatz in<br />

Produktionslinien bestätigen die Vorteile<br />

der neuen »CS«-Reihe: Es können bis zu 85<br />

Prozent der Produktionskosten eingespart<br />

werden.<br />

5<br />

Ultra System investiert permanent<br />

in Produktentwicklung,<br />

neue Technologien und Produktionsverfahren.<br />

Dank eines umfangreichen Vertriebsnetzes<br />

über Händler, Vertreter und Partner sind die<br />

»Ultra Plast«-Reinigungsgranulate weltweit<br />

erhältlich.


120 Rohstoffe und Halbfertigfabrikate, Zusatzstoffe und Additive <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Produkt-Infos<br />

In die geschäumte Zwischensohle ist eine Platte aus dem Verbundwerkstoff<br />

von Envalior eingearbeitet (Bild: Puma).<br />

Mineralische Füllstoffe werden z. B. als Geruchsabsorber oder zur Verbesserung<br />

der Wärmeleitfähigkeit eingesetzt (Bild: Quarzwerke).<br />

Leichter Verbundwerkstoff für Sohlen<br />

Envalior<br />

41538 Dormagen<br />

Der »Fast-Fwd Nitro Elite« von Puma ist als<br />

sehr leichter Wettkampfschuh für Strecken<br />

um 5 km konzipiert. Die maximierte<br />

Kraftübertragung ist einer neuen Technik<br />

für Zwischensohlen zu verdanken, die eine<br />

sogenannte »Pwrplate« aus carbonfaserverstärktem<br />

<strong>Kunststoff</strong> mit einer Schaumstoffschicht<br />

kombiniert. Sie besteht aus<br />

einer Materialvariante von »Tepex dynalite«<br />

von Envalior. Dieser thermoplastische<br />

Verbundwerkstoff hat eine Matrix aus<br />

Polyamid 12, in die ein Gewebe aus Endloscarbonfasern<br />

eingebettet ist. Die Platte<br />

aus dem hochsteifen und -festen Carboncomposite<br />

zwingt die Zwischensohle mit<br />

einer hohen Rückstellkraft, nach jedem<br />

Schritt schnell wieder ihre ursprüngliche<br />

Form anzunehmen. Dies soll einen Impuls<br />

erzeugen, mit dem Energie zurückgewonnen<br />

wird, um das Abrollen des Fußes zu<br />

fördern und den Läufer zusätzlich voranzutreiben.<br />

Die thermogeformte Carbonfaserplatte<br />

ist in einen Schaumstoff aus einem Polyetherblockamid<br />

(PEBA) eingebettet, der<br />

mit Stickstoff als Treibmittel geschäumt ist.<br />

Der Schaum absorbiert Stöße und unterstützt<br />

mit seiner Rückstellkraft die Kraftübertragung<br />

beim Abrollen des Fußes. Die<br />

verstärkenden Endlosfasern in der Platte<br />

erstrecken sich über die gesamte Länge<br />

des Schuhs. Dadurch ist die Platte sehr<br />

steif, was den Schaum stabilisiert. Gleichzeitig<br />

bringt sie nur sehr wenig Gewicht<br />

auf die Waage, die Dichte des Composites<br />

wird mit nur 1,35 g/cm³ angegeben (ISO<br />

1183-1). Ein Schuh in Größe 43 wiegt u. a.<br />

dank dieser Lösung nur ca. 200 g.<br />

Als weiteren Vorteil des Verbundwerkstoffs<br />

nennt der Hersteller, dass er einen<br />

sehr festen Verbund mit dem Schaum eingeht.<br />

Das sorge nicht nur für stabile dynamisch-mechanische<br />

Eigenschaften des<br />

gesamten Aufbaus, sondern auch für eine<br />

lange Lebensdauer der Zwischensohle<br />

und des Schuhs. Zudem soll das Material<br />

als thermoplastisches System gut zu rezyklieren<br />

sein.<br />

(www.envalior.com)<br />

Mineralische Füllstoffe für Polymere<br />

Quarzwerke GmbH/<br />

HPF The Mineral Engineers<br />

50226 Frechen<br />

Mit mineralischen Füllstoffen lassen sich<br />

die Eigenschaften moderner Polymersysteme<br />

gezielt modifizieren und an spezielle<br />

Anforderungen anpassen. Nadelförmige<br />

und plättchenförmige funktionelle Füllstoffe<br />

verleihen Thermoplasten, Duroplasten<br />

und Elastomeren bessere Werte im Bereich<br />

der mechanischen Festigkeit und der<br />

thermischen Eigenschaften.<br />

In letzter Zeit erhielt zudem das Thema<br />

Nachhaltigkeit von Produkten eine immer<br />

größere Bedeutung. Der Einsatz hochwertiger<br />

<strong>Kunststoff</strong>rezyklate in Neuprodukten<br />

wird – wo immer möglich – gefordert.<br />

Hier können jedoch Störgerüche zu Beanstandungen<br />

bei den Verarbeitern führen.<br />

Verunreinigte Post-Consumer- oder<br />

Post-Industrial-<strong>Kunststoff</strong>abfälle stellen<br />

eine große Herausforderung für die Kreislaufwirtschaft<br />

dar, da das von der Industrie<br />

geforderte Qualitätsniveau häufig nicht<br />

erreicht werden kann. Besonders das Geruchsprofil<br />

der Rezyklate sorgt öfter für<br />

Unzufriedenheit. Die unangenehmen Gerüche,<br />

die aus den Verunreinigungen oder<br />

im Recyclingprozess entstehen können,<br />

sind problematisch, wenn man z. B. an die<br />

Verwendung im Innenraum von Automobilen<br />

denkt.<br />

Die Quarzwerke-Division HPF The Mineral<br />

Engineers bietet mit »Rescofil« spezielle<br />

Additive zur Geruchsoptimierung an,<br />

die hier Abhilfe schaffen können. Die Geruchsabsorber<br />

auf Mineralbasis wurden<br />

mit einem Anteil von 5 Gew.-% in einem<br />

Doppelschneckenextruder in ein Post-<br />

Consumer-Polypropylen-Rezyclat eingemischt.<br />

Das resultierende Produkt wurde<br />

einer olfaktometrischen Prüfung nach der<br />

Norm VDA 270 unterzogen. Die Ergebnisse<br />

zeigen laut Unternehmensangabe, dass<br />

die Zugabe der neuentwickelten Hochleistungsfüllstoffe<br />

die Geruchsintensität des<br />

Rezyklats deutlich unter den Schwellenwert<br />

von 3 senkt und so nicht mehr als störend<br />

empfunden wird.<br />

Eine weitere Anwendung sind Gap-Filler<br />

im Bereich Elektronik. Als Teil eines durchdachten<br />

Wärmemanagements füllen wärmeleitende<br />

Silikone die Lücken innerhalb<br />

der elektronischen Baugruppen. Neue<br />

Gap-Filler mit den wärmeleitfähigen »Silatherm«-Produkten<br />

bieten hohe Leistung<br />

und einfache Handhabung, was sie zu<br />

einem wertvollen Werkzeug bei der Entwicklung<br />

komplexer Geometrien macht.<br />

Damit werden Wärmeleitfähigkeit und die<br />

mechanischen Eigenschaften von <strong>Kunststoff</strong>en<br />

verbessert, gleichzeitig erfüllen die<br />

Materialien die Forderung nach Isolation<br />

gegen elektrischen Strom.<br />

(www.hpfminerals.com)<br />

Acrylglas aus Recyclingmaterial<br />

Röhm GmbH<br />

64331 Weiterstadt<br />

Die neue Acrylglasvariante »Plexiglas pro-<br />

Terra« von Röhm beinhaltet ca. 90 % wiederverarbeitetes<br />

Acrylglas und trägt so zu<br />

einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft<br />

bei. Für die Herstellung verwertet<br />

das Unternehmen nach eigener Aussage<br />

Acrylglasreste. Das neue Plattenprodukt<br />

wird im Coextrusionsverfahren hergestellt,<br />

mit einem Kern aus rezykliertem Rohstoff<br />

und äußeren Schichten aus Neuware.<br />

So entsteht ein nachhaltiger Werkstoff,<br />

der laut Hersteller über die gleichen Eigenschaften<br />

verfügt wie andere extrudierte<br />

Acrylglasprodukte des Unternehmens: Das<br />

Material verfügt über eine geringe Schichtstärkentoleranz,<br />

ist bruchfester und leichter<br />

als vergleichbare Geometrien aus Glas,<br />

einfach und vielseitig zu verarbeiten und zu


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

121<br />

verkleben. Der Hersteller hebt zudem die<br />

Witterungs- und Alterungsbeständigkeit<br />

hervor – eine wichtige Eigenschaft für langlebige<br />

und damit nachhaltige <strong>Kunststoff</strong>e.<br />

Das neue Material ist zunächst als lichtundurchlässige<br />

Massivplatte in Schwarz mit<br />

beidseitig glänzender Oberfläche erhältlich.<br />

Mit seiner Hochglanzoptik, Leichtigkeit<br />

und guten Verarbeitbarkeit ist es z.<br />

B. ein geeignetes Material für den Messeund<br />

Ladenbau ebenso wie für die Innenarchitektur.<br />

(www.plexiglas.de)<br />

Die Acrylglasplatten enthalten ca. 90 % rezykliertes Material (Bild: Röhm).<br />

5


122 Rohstoffe und Halbfertigfabrikate, Zusatzstoffe und Additive <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

PCR-Schnitzel aus HDPE, die mit verschiedenen Flüssigfarben direkt verspritzt<br />

wurden; vorne die Originalfarbe (Bild: Rowasol).<br />

Der neue Werkstoff sorgt für eine Längere Lebenszeit von Containertanks<br />

(Bild: Lamilux).<br />

Farben für rezyklierte <strong>Kunststoff</strong>e<br />

Rowasol GmbH<br />

25421 Pinneberg<br />

Die Verwendung von rezyklierten <strong>Kunststoff</strong>en<br />

erfährt einen immer höheren Stellenwert<br />

bei gleichzeitig steigenden Anforderungen<br />

an die Eigenschaften. Neben<br />

den mechanischen Kennwerten spielt auch<br />

die Farbe eine zunehmend größere Rolle,<br />

da Rezyklate vermehrt auch in Konsumgütern<br />

und Lebensmittelverpackungen zum<br />

Einsatz kommen.<br />

Post-Industrial-Rezyklate (PIR) werden sorten-<br />

und farbrein aufbereitet und können<br />

mit vergleichsweise wenig Aufwand eingefärbt<br />

werden. Die Post-Consumer-Rezyklate<br />

(PCR) sind zwar ebenfalls stofflich<br />

sortiert, enthalten jedoch auch Fremdmaterialien<br />

und sind immer ein farblicher Mix,<br />

der ohne weitere Zugabe von Farbmitteln<br />

in der Regel einen Grauton ergibt. Diesen<br />

effizient und homogen zu überfärben, ist<br />

eine Aufgabe, für die sich Flüssigfarben<br />

von Rowasol eignen, denn das flüssige<br />

Konzentrat benetzt die Rezyklatschnitzel<br />

bereits im Einzugsbereich, sodass das Farbmittel<br />

noch vor dem Aufschmelzen im Extruder<br />

gleichmäßig verteilt vorliegt. Zudem<br />

ist es unerheblich, ob das Rezyklat verschiedene<br />

Fraktionen enthält, z. B. hinsichtlich<br />

Schmelzindex und <strong>Kunststoff</strong>type, da der<br />

Universalträger mit sämtlichen Materialien<br />

gut verträglich ist. Da dieser auf nachwachsenden<br />

Rohstoffen basiert, wird auf diese<br />

Weise auch der Anteil fossiler Bestandteile<br />

im Produkt reduziert.<br />

Im Bild zeigt das Plättchen vorne die Originalfarbe<br />

des Rezyklats, aus der trotz des<br />

dunkelgrünen Grundtons noch vier attraktive<br />

Erdtöne hervorgebracht werden konnten.<br />

Noch weitaus mehr Potenzial kann laut<br />

Hersteller der Flüssigfarben ausgeschöpft<br />

werden, wenn flüssige Monopigmentkonzentrate<br />

vom Anwender selbst zur fertigen<br />

Farbe gemischt werden. Dann kann bei minimalem<br />

Einsatz die Farbrezeptur schnell<br />

und effizient auf die changierende Eigenfarbe<br />

des PCR angepasst werden. Für den<br />

Fall einer vorgeschalteten Regranulierung<br />

des Rezyklats, z. B. auf einem Doppelschneckenextruder,<br />

gibt der Hersteller an, dass<br />

durch separate Zuführung eine Inline-Farbkorrektur<br />

möglich sei.<br />

(www.rowasol.de)<br />

Werkstoff für Tankverkleidungen<br />

Lamilux Composites GmbH<br />

95111 Rehau<br />

Der Spezialist für faserverstärkte Verbundwerkstoffe<br />

Lamilux Composites hat mit<br />

»X-treme« einen neuen Tankverkleidungswerkstoff<br />

im Programm. Der in Deutschland<br />

entwickelte und hergestellte Werkstoff<br />

ist laut Hersteller etwa fünfmal fester<br />

und 30 % leichter als andere Tankverkleidungswerkstoffe.<br />

Es handelt sich um<br />

einen faserverstärkten Verbundwerkstoff<br />

mit dem höchstmöglichen Gehalt an Verstärkungsfasern<br />

in einer hochelastischen<br />

Epoxidharzmatrix. Die besonders hohe<br />

Festigkeit spart den Betreibern Zeit und<br />

Geld, indem Wartungs- und Reparaturkosten<br />

ebenso reduziert werden wie die<br />

Ausfallzeiten des Containers. Das Material<br />

bleibt laut Herstellerangabe selbst unter<br />

härtesten Bedingungen auf den Straßen<br />

und Meeren der Welt ansehnlich und erhöht<br />

die Lebensdauer der gesamten Konstruktion.<br />

Zudem sparen Betreiber bei den<br />

laufenden Kosten, da ein damit verkleideter<br />

Tankcontainer ein deutlich niedrigeres<br />

Eigengewicht besitze als ein Container mit<br />

herkömmlicher Außenhülle.<br />

Die Reparatur beschädigter Container<br />

verursacht nicht nur Zeit- und Kostenaufwand,<br />

sondern ist auch ärgerlich. Meistens<br />

werden die Container mit Flicken repariert<br />

oder erhalten eine teilweise neue Verkleidung.<br />

Dies führt dazu, dass Container wie<br />

Flickenteppiche aussehen und nicht mehr<br />

so repräsentativ sind wie im neuwertigen<br />

Zustand. Für das neue Material gibt der<br />

Hersteller an, dass es die Container vor<br />

Beschädigungen schützt, sodass sie meist<br />

nicht repariert werden müssen. Dadurch<br />

wirken Tankcontainer länger neuwertig<br />

und können so die Marke des Kunden besser<br />

repräsentieren.<br />

Die faserverstärkten Verbundwerkstoffe<br />

des Unternehmens werden in einem kontinuierlichen,<br />

automatisierten Fertigungsverfahren<br />

hergestellt. Voneinander unabhängige<br />

Fertigungslinien sorgen für kurze<br />

Lieferzeiten bei gleichbleibender Qualität.<br />

Die neue Produktreihe kann mit einer<br />

Breite von bis zu 3 m gefertigt werden. Die<br />

Länge von Platten- oder Rollenware ist an<br />

die Anwenderbedürfnisse anpassbar.<br />

(www.lamilux.de)<br />

Biobasiertes Polyester<br />

UPM Biochemicals GmbH<br />

06237 Leuna<br />

UPM Biochemicals und der Anbieter von<br />

Outdoor-Bekleidung Vaude kooperieren,<br />

um Oberbekleidung aus biobasierten<br />

Chemikalien herzustellen. Der erste Schritt<br />

ist die Entwicklung einer Fleecejacke aus<br />

holzbasiertem Polyester. Das zur Herstellung<br />

von Polyester verwendete Harz enthält<br />

30 % Monoethylenglykol (MEG), das<br />

traditionell aus Erdöl gewonnen wird. Im<br />

Verfahren der beiden Unternehmen wird<br />

dieser Bestandteil vollständig durch das<br />

neues Bio-Monoethylenglykol (BioMEG)<br />

»BioPura« ersetzt. Als Drop-in-Lösung<br />

kann das Material in die bestehende Polyesterherstellung<br />

integriert werden, da es<br />

laut Hersteller molekular identisch zu seinem<br />

fossilbasierten Gegenstück ist.<br />

Im Rahmen des Verfahrens stellt Indorama<br />

Ventures an seinem deutschen Standort<br />

in Guben ein Polyestergarn her, das das<br />

BioMEG enthält. In einem zweiten Schritt<br />

verarbeitet Pontetorto, ein Textilhersteller


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Rohstoffe und Halbfertigfabrikate, Zusatzstoffe und Additive<br />

123<br />

Ergebnisse der dynamischen Differenzkalorimetrie-Messung im Netzdiagramm (Bild: Freudenberg).<br />

mit Sitz im italienischen Prato, dieses Garn<br />

zu einem neuartigen, biobasierten Polyestergewebe,<br />

das für die Herstellung des<br />

Kleidungsstücks verwendet wird. Mit dieser<br />

Partnerschaft möchten die beteiligten<br />

Unternehmen zeigen, dass transformative<br />

Schritte in der chemischen Industrie hin<br />

zu erneuerbaren Materialien schon jetzt<br />

möglich sind.<br />

Das BioMEG wird in Leuna produziert,<br />

wo UPM 750 Millionen Euro in den Bau<br />

seiner Bioraffinerie im Industriemaßstab<br />

investiert hat. Dort wird nachhaltig gewonnene,<br />

zertifizierte Biomasse in Biochemikalien<br />

der nächsten Generation<br />

umgewandelt, die in einer Vielzahl von<br />

Branchen den Wechsel von fossilen zu<br />

erneuerbaren Materialien ermöglichen<br />

sollen. Die Bioraffinerie soll insgesamt<br />

220.000 Tonnen pro Jahr produzieren und<br />

bis Ende <strong>2023</strong> in Betrieb gehen.<br />

(www.upmbiochemicals.com)<br />

Vernetzung von Chloropren-Kautschuk<br />

Freudenberg Sealing<br />

Technologies GmbH & Co. KG<br />

69465 Weinheim<br />

Eine neue Entwicklung von Freudenberg<br />

Sealing Technologies zur Vulkanisation<br />

von Chloropren-Kautschuk kommt ohne<br />

Ethylenthioharnstoff (ETU) als Beschleuniger<br />

aus. Dessen Einsatz als Beschleuniger<br />

bei der Vulkanisation ist Standard in der<br />

Industrie. Produkte, die diesen Beschleuniger<br />

verwenden, sind seit Jahrzehnten<br />

erfolgreich im Einsatz und zeigen sehr<br />

gute Werte hinsichtlich Kälteflexibilität<br />

und Beständigkeit gegenüber Medien wie<br />

Fetten und Schmiermitteln. Aufgrund des<br />

Risikos reproduktionstoxischer Wirkung<br />

und der fruchtschädigenden Wirkung soll<br />

ETU jedoch nicht mehr eingesetzt werden,<br />

wenn dies technisch und wirtschaftlich<br />

in Einklang gebracht werden kann.<br />

Das Unternehmen hat daher neue Elastomermischungen<br />

entwickelt, die bei der<br />

Herstellung von Produkten aus Chloropren-Kautschuk<br />

ohne ETU als Beschleuniger<br />

auskommen. Eine der bereits erfolgreichen<br />

Anwendungen ETU-freier<br />

Produkte im Bereich Automotive sind<br />

laut Unternehmensangabe Dichtungsbälge<br />

für Gelenkabdichtungen bei Spurstangen,<br />

Lenkern und Querlenkern. Sie<br />

schützen die bewegten Teile vor äußeren<br />

Einflüssen und dem Austritt von Schmierstoffen.<br />

Die Herausforderung bei der Entwicklung<br />

war nicht nur, auf ETU und andere<br />

gesundheitsgefährdende Beschleuniger<br />

wie die zusätzliche Verwendung von Tetramethylthiuramdisulfid<br />

(TMTD) zu verzichten,<br />

sondern auch die gestiegenen<br />

Anforderungen an neue Mischungen damit<br />

in Einklang zu bringen. Dazu gehören<br />

neben einer möglichst effizienten Vulkanisation<br />

auch die hohe Kälteflexibilität<br />

nach gezielter Alterung, eine Verträglichkeit<br />

mit Schmierfetten und Schmieradditiven,<br />

die in direktem Kontakt mit den<br />

Dichtungsbälgen stehen, sowie die Hydrolysebeständigkeit.<br />

Den Spezialisten ist<br />

es trotz der hohen Anforderungen erfolgreich<br />

gelungen, neue Mischungen in Serie<br />

zu bringen.<br />

Dabei konnte eine der wichtigsten Anforderungen<br />

– das Verhalten im Tieftemperaturbereich<br />

– sehr gut erfüllt werden.<br />

Dies bestätigen laut Unternehmensangabe<br />

auch Rückmeldungen von Kunden aus<br />

dem Automobilsektor, die bereits ETUfreie<br />

Dichtungsbälge für die Gelenkabdichtung<br />

bei Spurstangen, Lenkern und<br />

Querlenkern einsetzen. Sie bescheinigen<br />

dem neuen Material bei tiefen Temperaturen<br />

im Vergleich zu anderen Produkten<br />

wesentlich stabilere Werte. Auch andere<br />

Parameter wie Zugfestigkeit und Reißdehnung<br />

liegen nach der künstlichen Alterung<br />

in Wasser und relevanten Fetten<br />

innerhalb der Sollvorgaben der Lastenhefte.<br />

(www.fst.com)<br />

5


124 Rohstoffe und Halbfertigfabrikate, Zusatzstoffe und Additive <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Die naturfarbenen und weißen Rezyklat-Compounds machen Schluss mit<br />

grauem Einheitslook bei Rezyklatprodukten (Bild: FKuR).<br />

Der Haftvermittler bildet einen klaren, transparenten Film für die bestmögliche<br />

Haftung nachfolgender Schichten (Bild: Tramaco).<br />

PLA-Hochtemperatur-Filament<br />

TotalEnergies<br />

Marketing Deutschland GmbH<br />

10557 Berlin<br />

Der 3D-Filamentspezialist colorFabb hat<br />

eine neue Generation von PLA-basierten<br />

Filamenten vorgestellt. Das neue »Light<br />

Weight (LW) PLA High-Temperature«-3D-<br />

Druckfilament ist das Ergebnis einer gemeinsamen<br />

Entwicklung des Unternehmens<br />

mit TotalEnergies Corbion PLA. Es<br />

ermöglicht den Druck von leichteren und<br />

hitzebeständigeren Teilen. Z. B. können<br />

damit Liebhaber von ferngesteuerten<br />

Flugzeugen 3D-Flugzeuge konstruieren<br />

und bauen, die hohen Sonnentemperaturen<br />

standhalten. Für diese Formulierung<br />

konnte die Temperaturbeständigkeit<br />

eines bereits existierenden leichten<br />

PLA-3D-Druckfilaments erhöht werden.<br />

Die Wärmeeinwirkung muss zwar immer<br />

noch überwacht werden, aber die erhöhte<br />

Wärmeformbeständigkeit ermöglicht<br />

es, dass sich die Flugzeugteile nicht so<br />

schnell verformen werden wie solche aus<br />

herkömmlichem LW-PLA.<br />

Die Forschungs- und Entwicklungslabors<br />

des Spezialisten für Polylactide (PLA) und<br />

Lactidmonomere ermöglichten dabei eine<br />

rasche Optimierung der neuen Formulierung,<br />

die eine hohe Wärmeformbeständigkeit<br />

bietet und gleichzeitig eine sehr<br />

gute 3D-Druckbarkeit sowie ein geringes<br />

Gewicht gewährleistet. Laut Angabe des<br />

Unternehmens übertraf die neue Formulierung<br />

dabei während eines Praxistests<br />

die Erwartungen des Filamentspezialisten.<br />

Innerhalb weniger Minuten verformten<br />

sich die gedruckten LW-PLA-Teile, aber die<br />

neue Formulierung behielt ihre Form über<br />

die Zeit bei. Damit konnte die Forschungsund<br />

Entwicklungsarbeit am Material beschleunigt<br />

werden. Das neue, PLA-basierte<br />

3D-Druckfilament ist zudem einfacher<br />

zu verwenden als konventionelle Filamente.<br />

Es wird aus »Luminy«-PLA hergestellt,<br />

hat damit eine vergleichsweise gute CO2-<br />

Bilanz und ist nicht giftig.<br />

(www.totalenergies.de)<br />

Einfärbbare Post-Consumer-Rezyklate<br />

FKuR <strong>Kunststoff</strong> GmbH<br />

47877 Willich<br />

»Grau ist das neue Weiß« heißt es oft, wenn<br />

es um Rezyklate geht. Dagegen bietet<br />

FKuR seine Compounds der Produktreihe<br />

»Terralene rPP« mit naturfarbener bis weißer<br />

Optik an. Dadurch lassen sie sich vielfältig<br />

einfärben und bieten Verpackungsherstellern<br />

neue Möglichkeiten in puncto<br />

Designfreiheit. Die Hybrid-Compounds auf<br />

Basis von Polypropylen (PP) kombinieren<br />

die ökologischen Vorteile von Rezyklaten<br />

und biobasierten Rohstoffen mit sehr guter<br />

Rezyklierfähigkeit. Je nach Produkttyp<br />

reichen die Rezyklatanteile laut Hersteller<br />

von 30…60 % und stammen aus Post-Consumer-Abfallströmen.<br />

Der biobasierte Anteil<br />

beträgt bis zu 33 %.<br />

Die Drop-in-Produktreihe kann durch die<br />

Im Vergleich zur vorherigen Version hält das neue 3D-Druckfilament (li.) der Sonne stand, ohne sich<br />

zu verformen (Bild: TotalEnergies Corbion).<br />

gute Fließfähigkeit und die natürliche<br />

Farbe der Granulate vielfältig eingesetzt<br />

werden, ist aktuell jedoch noch auf den<br />

Non-Food-Bereich beschränkt. Neu im<br />

Portfolio ist die Variante »rPP 3508«. Diese<br />

Spritzgusstype bietet laut Hersteller eine<br />

optimierte Prozessfähigkeit auf Standardmaschinen.<br />

Aufgrund der eigens auf das<br />

Rohmaterial angepassten Compoundierung<br />

könne trotz des hohen Rezyklatanteils<br />

von 60 % ein MFI von 20 g/10 min (gem.<br />

ISO 1133) erreicht werden.<br />

(www.fkur.com)<br />

Haftvermittler<br />

Tramaco GmbH<br />

25436 Tornesch<br />

Der Hersteller von Primer-, Haftvermittler-<br />

und Treibmittelsystemen Tramaco hat<br />

den neuen Haftvermittler »Trapylen 118 S«<br />

entwickelt, um die Haftung auf polyolefinischen<br />

<strong>Kunststoff</strong>en zu optimieren − insbesondere<br />

in Anwendungen, bei denen der<br />

Einsatz von aromatischen Lösungsmitteln<br />

vermieden werden muss. Der neue Haftvermittler<br />

ist ein chemisch modifiziertes,<br />

vernetzbares Polypropylen in Form eines<br />

leicht gelben Granulats. Als besondere<br />

Eigenschaften nennt der Hersteller den 35<br />

%igen Chlorgehalt des Polymers, die Viskosität<br />

(dyn.) von ca. 1200 mPas (35 %ig<br />

in Aceton/n-Butylacetat 50:50) sowie den<br />

Erweichungspunkt von 75 °C.<br />

Der Haftvermittler bildet auf dem Substrat<br />

einen klaren, transparenten Film, der eine<br />

sehr gute Haftung zwischen der <strong>Kunststoff</strong>oberfläche<br />

und den nachfolgenden<br />

Schichten wie Lacken, Klebstoffen oder<br />

Druckfarben ermöglicht. Als Hauptanwendungsgebiete<br />

nennt der Hersteller<br />

die Lackierung, Verklebung, Bedruckung<br />

und Laminierung von Formteilen und Dichtungsprofilen<br />

im Automobilbau, z. B. Stoßfänger,<br />

Schutzleisten und Türdichtungen,<br />

sowie die Verklebung und Beflockung von<br />

Dichtungsprofilen in industriellen Anwendungen,<br />

bei denen PP-basierte <strong>Kunststoff</strong>e<br />

weiterverarbeitet werden.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Rohstoffe und Halbfertigfabrikate, Zusatzstoffe und Additive<br />

125<br />

Aus Produktionsüberschüssen werden feste und flüssige Rezyklate hergestellt, die bei der Produktion<br />

von Bio-EPDM und Bio-PE wieder Verwendung finden (Bild: W. Köpp).<br />

Aus dem gesamten Fertigungsüberschuss<br />

wird sowohl festes als auch flüssiges<br />

Rezyklat gewonnen. Während der<br />

Rezeptur der Bio-Materialien ein kleiner<br />

Prozentsatz an festem Rezyklat zugesetzt<br />

wird, findet das flüssige Rezyklat Verwendung<br />

bei der Herstellung des ISCC-zertifizierten<br />

Polymers. Es fließt damit zusätzlich<br />

in den somit zu 100 % geschlossenen<br />

Produktionskreislauf zurück.<br />

Laut Unternehmensangabe sind die Bio-<br />

Qualitäten optisch, haptisch und in der<br />

Anwendung von den Standardprodukten<br />

nicht zu unterscheiden. Die Materialkennwerte<br />

seien absolut gleichwertig, da<br />

nicht − wie sonst in der Industrie üblich<br />

− lediglich festes Rezyklat der Rezeptur<br />

beifügt werde, woraus schlechtere mechanische<br />

Kennwerte resultierten. Das<br />

Unternehmen verspricht eine hohe Liefersicherheit,<br />

auch in der aktuell schwierigen<br />

Rohstoffsituation. In Zeiten, in denen<br />

die Gesamt-Ökobilanz immer wichtiger<br />

werde, biete das Unternehmen seinen<br />

Kunden z. B. aus der Automobil- und Verpackungsindustrie<br />

mit Halbzeugen aus<br />

Bio-PE und Bio-EPDM interessante Alternativen<br />

zu konventionellen Produkten.<br />

(www.koepp.de)<br />

Die gute Löslichkeit in unterschiedlichen<br />

Lösungsmitteln empfiehlt das Produkt besonders<br />

für Anwender, die auf den Einsatz<br />

von aromatischen Lösungsmitteln verzichten<br />

möchten oder müssen. Darüber hinaus<br />

kann der Haftvermittler mit Polyisocyanaten<br />

auf Basis von HDI oder TDI kombiniert<br />

werden, um dem Polymer eine erhöhte Beständigkeit<br />

zu verleihen.<br />

(www.tramaco.de)<br />

Halbzeuge aus Bio-PE/Bio-EPDM<br />

W. Köpp GmbH & Co. KG<br />

52080 Aachen<br />

Neben Bio-EPDM bietet die Firma W. Köpp<br />

jetzt auch Bio-PE aus einer nachhaltigeren<br />

industriellen Herstellung an: Das Polymer,<br />

das 75 % der Rezeptur ausmacht,<br />

ist ISCC-zertifiziert. Aus dem Produktionsüberschuss<br />

werden feste und flüssige<br />

Rezyklate gewonnen, die dem Produktionskreislauf<br />

wieder zugeführt werden.<br />

Qualitativ stehen beide Biomaterialien<br />

laut Herstellerangabe Standardprodukten<br />

in nichts nach.<br />

Das erste, auf einem Bio-Öl basierende<br />

Bio-EPDM hat das Unternehmen 2021<br />

vorgestellt. Seit Ende 2022 ist darüber<br />

hinaus das Bio-PE verfügbar, bei dem der<br />

Anteil an nachhaltigen Rohstoffen derzeit<br />

rund 75 % beträgt. Bei beiden Qualitäten<br />

wurden die Basispolymere sowie ein<br />

Großteil des Füllstoffs durch nachhaltige<br />

Lösungen ausgetauscht.<br />

Ultrapolymers Deutschland GmbH<br />

Unterer Talweg 46 • D-86179 Augsburg • T + 49 (0) 821/27233-0<br />

ask.de@ultrapolymers.com<br />

www.ultrapolymers.com<br />

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5


126 Rohstoffe und Halbfertigfabrikate, Zusatzstoffe und Additive <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Das neue Universal-Trägersystem für Masterbatche erfüllt die gängigen<br />

Regelwerke für den Lebensmittelkontakt (Bild: istockphoto.com/FotografiaBasica).<br />

Thermoplastisch verarbeitbare UHMW-PE-Typen können PTFE in manchen<br />

Anwendungen substituieren (Bild: Dreyplas).<br />

Trägersystem für Masterbatche Food<br />

Color Service GmbH & Co. KG<br />

63791 Karlstein<br />

Ein neu entwickeltes, universell einsetzbares<br />

Masterbatch-Trägersystem von Tosaf<br />

Color Service erfüllt alle gängigen Anforderungen<br />

für den Lebensmittelkontakt<br />

inkl. der Empfehlungen des deutschen<br />

Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)<br />

sowie der komplexen und unterschiedlichen<br />

regulatorischen US-amerikanischen<br />

und chinesischen Bestimmungen<br />

(FDA, China Food Safety Law). Die darauf<br />

basierenden, mit den entsprechenden<br />

Konformitätserklärungen versehenen<br />

Farb- und gegebenenfalls auch Funktions-<br />

und Kombi-Masterbatche ermöglichen<br />

kontinentübergreifend den Einsatz<br />

für alle entsprechenden Anwendungen,<br />

von transluzenten und opaken Hart- und<br />

Weichverpackungen über Spielwaren und<br />

Haushaltsartikel bis zu Bauteilen für Maschinen<br />

und Anlagen, die in der Lebensmittelverarbeitung<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Basis des neuen, für den Lebensmittelkontakt<br />

geeigneten »UN-F«-Trägersystems<br />

(Universal Food) stammt aus der Produktion<br />

eines führenden Herstellers von <strong>Kunststoff</strong>additiven<br />

und verfügt bereits selbst<br />

über die entsprechenden Zulassungen.<br />

Das Unternehmen führt an, dass das neue<br />

Trägersystem sehr ähnlich aufgebaut ist<br />

wie sein bisheriger Standard und daher<br />

ebenso gut verträglich mit den für diese<br />

Zwecke eingesetzten Thermoplasten ist.<br />

Auch verfüge es über nahezu identische<br />

mechanische und <strong>Verarbeitung</strong>seigenschaften,<br />

z. B. die gute Eignung auch für<br />

schwer dispergierbare Produkte. Dies bestätigten<br />

alle intern und am <strong>Kunststoff</strong>-<br />

Institut Lüdenscheid durchgeführten<br />

Voruntersuchungen am Trägersystem sowie<br />

Masterbatch-Pilotanwendungen bei<br />

Kunden. Als entscheidenden Unterschied<br />

weist das Unternehmen darauf hin, dass<br />

das neue Trägersystem keine potenziell<br />

gesundheitsgefährdenden chemischen<br />

Substanzen enthält, die in Lebensmittel<br />

hinein migrieren könnten.<br />

Für Anwender ist der Wechsel von Masterbatches<br />

mit dem bisherigen zu solchen<br />

mit dem neuen, für Food-Anwendungen<br />

vorgesehenen Trägersystem einfach<br />

durchführbar, denn die Eigenschaften sind<br />

gleich und die Farbe bleibt unverändert.<br />

Damit haben Hersteller und Verarbeiter<br />

die Möglichkeit, neue Produkte schneller<br />

in den Markt zu bringen und neue Märkte<br />

für bestehende Produkte zu erschließen.<br />

(www.color-service.de)<br />

Thermoplastisches UHMW-PE<br />

Dreyplas GmbH<br />

40670 Meerbusch<br />

Die UHMW-PE-Granulate »Lubmer« sowie<br />

die kugelförmigen Pulvertypen »Hi-Zex<br />

Million« und »Mipelon« von Mitsui Chemicals,<br />

die Dreyplas vertreibt, können laut<br />

Angabe des Distributors das teurere, auf<br />

dem Markt knappe und in die PFAS-Diskussion<br />

einbezogene PTFE in bestimmten<br />

Anwendungen ersetzen. Beide Materialien<br />

bieten einige Eigenschaften, die denen<br />

von Fluorpolymeren nahekommen. Dazu<br />

gehören neben hoher Verschleißfestigkeit<br />

und sehr guten Gleiteigenschaften auch<br />

gute Chemikalienbeständigkeit, hohe Flexibilität<br />

sowie Schlagzähigkeit bei niedrigen<br />

Temperaturen. Die meisten dieser<br />

ultrahochmolekularen PE-Typen sind lebensmittelkonform<br />

nach EU 1935/2004<br />

oder EU 10/2011 und FDA. Als Vorteile<br />

gegenüber anderen Polyolefinen werden<br />

eine sehr hohe Geräuschdämpfung und<br />

gute elektrische Isolationseigenschaften<br />

genannt.<br />

Das Produktportfolio der UHMW-PE-Granulate<br />

umfasst die hochabriebfesten<br />

Typen »L5000«, »L4000« und »L3000«<br />

sowie »LS4140« als Gemisch aus PA und<br />

UHMW-PE. Sie lassen sich im Spritzguss zu<br />

technischen Teilen sowie in der Extrusion<br />

zu Platten, Profilen und Schläuchen verarbeiten<br />

und können sowohl mit Heißkanalsystemen<br />

als auch mit konventionellen<br />

Tunnelanschnitten verwendet werden.<br />

Zusätzlich zu diesen Basistypen erhöhen<br />

die Additive »LY1040« und »LY4100« bei<br />

vielen technischen Polymeren die Abriebfestigkeit<br />

bei zugleich verringertem Reibungskoeffizienten.<br />

Die opake helle Farbe<br />

erleichtert die Verwendung von Farbmasterbatches.<br />

Anstelle von PTFE verwendet, eignen sich<br />

die leicht dispergierbaren Pulvertypen<br />

mit Partikeldurchmessern ab 10 μm für<br />

die abriebfeste, chemisch beständige Beschichtung<br />

von Oberflächen oder als Additiv<br />

bei der Compoundierung. Der Distributor<br />

nennt als mögliche Alternative<br />

zu PTFE Anwendungen, die nicht dessen<br />

besonders hohe Temperaturbeständigkeit<br />

erfordern. Auch unter dem Gesichtspunkt<br />

der Nachhaltigkeit sind diese Polymere<br />

eine attraktive Alternative, da sie in den<br />

PE-Recyclingkreislauf zurückgeführt werden<br />

können.<br />

Darüber hinaus führt der Distributor an,<br />

dass er in Zusammenarbeit mit einem<br />

deutschen Spezialfolienhersteller eine<br />

UHMW-PE-Folie entwickelt und zur Marktreife<br />

gebracht hat, die mit einer minimalen<br />

Dicke von 30 µm extrudiert werden kann.<br />

Diese soll sich gegebenenfalls anstelle von<br />

bestehenden Folienanwendungen einsetzen<br />

lassen, die von der PFAS-Diskussion<br />

betroffen sind.<br />

(www.dreyplas.com)<br />

Werkstoff für SMD-Bauteile<br />

Biesterfeld AG<br />

20095 Hamburg<br />

Bei »Zytel HTN« handelt es sich um eine<br />

Familie teilaromatischer Polyamide der<br />

Firma Celanese. Das Material wird von


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Rohstoffe und Halbfertigfabrikate, Zusatzstoffe und Additive<br />

127<br />

Der Werkstoff für SMD-Bauteile verfügt über eine besonders gute Reflow-Temperaturleistung<br />

ohne Blistering-Effekt (Symbolbild: pixabay/Thomas1311).<br />

Das neue Masterbatch ist eine effiziente Alternative für die häufigsten<br />

Automotive-Schwarztöne (Bild: Grafe).<br />

Biesterfeld vertrieben. Mehr noch als Standardpolyamide<br />

bieten die Produkte eine<br />

besonders hohe Festigkeit und Steifigkeit<br />

über einen weiten Bereich von Temperaturen<br />

ebenso wie unter Einwirkung von<br />

Chemikalien und Feuchtigkeit. Die Werkstoffe<br />

verfügen zudem über eine sehr<br />

gute Dimensionsstabilität sowie Kriechbeständigkeit<br />

und erfüllen daher die Voraussetzungen,<br />

um bei oberflächenmontierten<br />

Bauteilen (Surface-mounted devices,<br />

SMD) zum Einsatz zu kommen.<br />

Erst kürzlich wurde die Produktfamilie<br />

mit der Variante »FR42G30NH« um einen<br />

weiteren Werkstoff erweitert. Er erfüllt<br />

die UL-94-V0-Norm für Entflammbarkeit<br />

bereits bei einer Wandstärke von 0,4 mm<br />

und weist einen besonders hohen CTI-<br />

Wert (Comparative Tracking Index) von<br />

600 V auf. Die Type ist mit einem halogenfreien<br />

Flammschutzmittel ausgerüstet,<br />

um die steigenden Anforderungen im<br />

Elektronikbereich und der Nachhaltigkeit<br />

hinsichtlich nicht-flüchtiger Bestandteile,<br />

reduzierter Rauchdichte und umweltfreundlicherer<br />

Elemente zu erfüllen. Die<br />

nochmals verbesserte Fließfähigkeit und<br />

Schweißnahtfestigkeit ermöglichen eine<br />

höhere Designfreiheit und Miniaturisierung<br />

in Anwendungen wie Multi-Pins.<br />

Der Werkstoff beruht zu 20 % auf nachwachsenden<br />

Rohstoffen und erfüllt die<br />

SMD-Lötanforderungen für Sicherheitsrückhaltesysteme,<br />

Versiegelung und<br />

Hochgeschwindigkeitsdatenübertragung.<br />

So eignet er sich besonders für Fakra-Steckverbinder,<br />

Board-to-Board-Verbindungen,<br />

HDMI-2.1-Buchsen, Steckverbinder für<br />

Speicherkarten, USB-3.1-Typ-C-Steckverbinder<br />

oder FPC-Steckverbinder.<br />

(www.biesterfeld.com)<br />

Schwarztöne für Automotive-Interieur<br />

Grafe Advanced Polymers GmbH<br />

99444 Blankenhain<br />

Mit dem neuen Masterbatch »Base Black«<br />

für Polypropylen (PP) hat Grafe eine Alternative<br />

für die häufigsten Automotive-<br />

Schwarztöne entwickelt, das laut Unternehmensangabe<br />

ein besseres Preisniveau<br />

gegenüber einer OEM-Direktfarbe bietet.<br />

Der Hersteller führt an, dass das Masterbatch<br />

bereits bei Standardparametern<br />

im Produktionsprozess sehr gute Farbwerte<br />

erreiche, die innerhalb der OEM-<br />

Toleranz lägen und nur geringfügig von<br />

den Direktfarben abwichen. Dabei wird<br />

auf sehr geringe Unterschiede beim Vergleich<br />

der Lab-Farbwerte bei bekannten<br />

Autoherstellern verwiesen. Die Masterbatch-Entwicklung<br />

diene der schnellen<br />

Erstmusterung und könne durch Prozessoptimierung<br />

ins Ziel geführt werden.<br />

Im weiteren Verlauf unterstützt das Unternehmen<br />

die Anwender beim finalen Optimierungsschritt<br />

zur perfekten Farbe, denn<br />

bereits durch minimale Parameterverschiebungen<br />

– etwa bei Dosierung, <strong>Verarbeitung</strong>stemperatur<br />

oder Druck – lässt<br />

sich das Masterbatch im Produktionsprozess<br />

justieren. Ebenso werden Anwender<br />

bei der Produktentwicklung, dem Freigabeprozess<br />

beim OEM sowie während<br />

der Serie unterstützt. Das Unternehmen<br />

verfügt über ein umfassendes Portfolio an<br />

OEM-Farbrezepturen und liefert Masterbatch-<br />

sowie Compound-Formulierungen<br />

für Automotive-Interieurfarben an namhafte<br />

Hersteller. Dabei arbeitet die Firmengruppe<br />

nach den Normen der DIN EN<br />

ISO 9001, IATF 16949 sowie ISO EN 50001<br />

und ist als solche auch zertifiziert.<br />

(www.grafe.com)<br />

5<br />

Spezialschmierstoffe<br />

Chemisch-Technische Produkte<br />

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Kavitätenreiniger<br />

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NSF-A1 registriert<br />

Nicht kennzeichnungspflichtig gemäß CLP<br />

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von <strong>Kunststoff</strong>en und Elastomeren<br />

Einsetzbar auf polierten Oberflächen<br />

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Bremer & Leguil GmbH<br />

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D-47051 Duisburg<br />

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Fax +49 (0) 203 2 59 01<br />

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Reinigungsmittel in einer 500-ml-Sprühflasche<br />

oder im 10-l-Kanister.<br />

(www.bremer-leguil.de)<br />

Der Hotmeltentferner ohne Orangenterpene<br />

kann auch in sensiblen Bereichen eingesetzt<br />

werden (Bild: Bremer und Leguil).<br />

Orangenterpenfreier Hotmeltentferner<br />

Bremer & Leguil GmbH<br />

47051 Duisburg<br />

Der Hotmeltentferner »Rivolta N.I.T.« von<br />

Bremer & Leguil ist laut Hersteller eine<br />

technisch gleichwertige Alternative zu üblichen<br />

Reinigern auf Basis von Orangenterpenen<br />

und dabei sicherer für Mensch<br />

und Umwelt. Seit Jahrzehnten wird in der<br />

Lebensmittel- und Verpackungsindustrie,<br />

bei der Herstellung von Möbeln, Kosmetik<br />

und in der Elektroindustrie mit Schmelzklebstoffen<br />

gearbeitet. Dabei verschmutzen<br />

sowohl Auftragungsgeräte wie auch<br />

die bearbeiteten Oberflächen. Rückstände<br />

von Hotmelt- und Dispersionsklebern sind<br />

hartnäckig und lassen sich nur schwer entfernen,<br />

durch Produktionsstörungen und<br />

erheblichem Reinigungsaufwand entstehen<br />

so Kosten.<br />

Als Standard in der Industrie gilt im Kampf<br />

gegen diese starken Verschmutzungen bislang<br />

der Einsatz von Reinigern auf Basis<br />

von Orangenterpenen. Dies ist v. a. in sensiblen<br />

Bereichen wie der Getränke- und Lebensmittelindustrie<br />

nicht unkritisch, denn<br />

diese Reiniger gelten nicht zu Unrecht als<br />

gefährlich für Umwelt und Personal.<br />

Bei der Entwicklung des orangenterpenfreien<br />

Hotmeltentferners wurde das Augenmerk<br />

daher besonderes auf technische<br />

Leistungsfähigkeit, Umwelt- und <strong>Verarbeitung</strong>sfreundlichkeit<br />

gelegt. Es sollten möglichst<br />

Inhaltsstoffe verwendet werden, die<br />

keine Gefährdung für die Anwendenden<br />

darstellen. Dank neuartiger Rezeptur ist<br />

der Hotmeltentferner nach dem NSF-A1-<br />

Standard registriert und kann somit auch<br />

in sensiblen Industriebereichen wie der<br />

Lebensmittelindustrie eingesetzt werden.<br />

Der Hotmelt- und Dispersionskleberentferner<br />

ist in verschiedenen Verfahren einsetzbar,<br />

vom Sprühen übers Tauchen bis<br />

zur manuellen Reinigung. Erhältlich ist das<br />

Exotherme und endotherme Treibmittel<br />

Tosaf GmbH<br />

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Mit chemisch wirkenden Treibmitteln für<br />

geschäumte <strong>Kunststoff</strong>e sowie intensiver<br />

Beratung bei deren Auswahl und Einsatz<br />

unterstützt Tosaf Anwender beim Thema<br />

Nachhaltigkeit: Geschäumte <strong>Kunststoff</strong>e<br />

senken den Verbrauch an Rohstoffen für<br />

Herstellung und Transport, und die dämmenden<br />

Eigenschaften können helfen, den<br />

Einsatz von Energie zu reduzieren. Einfallstellen<br />

lassen sich weitestgehend vermeiden,<br />

sodass sich die Zahl der Ausschussteile<br />

auch bei hohen Anforderungen an die<br />

Oberflächenqualität minimiert. Dabei hat<br />

das Schäumen keinen Einfluss auf das Verhalten<br />

im Recycling.<br />

Das Treibmittel-Portfolio des Unternehmens<br />

umfasst endotherme und exotherme<br />

Typen mit anwendungsspezifischen Vorteilen<br />

für eine Vielzahl von Thermoplasten.<br />

Die Herstellung von Schäumen mit einheitlicher<br />

Zellgröße und gleichbleibenden<br />

Materialeigenschaften erfordert dabei viel<br />

Erfahrung bei der Wahl des richtigen Treibmittels<br />

sowie bei der Prozessoptimierung.<br />

Der Treibmittelanbieter unterstützt Anwender<br />

bei der Abstimmung des Treibmittels<br />

auf die verwendeten <strong>Kunststoff</strong>e und<br />

Zusatzstoffe sowie bei der Optimierung<br />

kundenspezifischer Schäumprozesse, um<br />

Produkte schnell zur Marktreife zu bringen<br />

und Produktionsprobleme zu vermeiden.<br />

Die endothermen Treibmittel setzen unter<br />

Wärmeeinwirkung CO2 frei. Sie gelten<br />

als sicher in der Anwendung, sind für den<br />

Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen und<br />

erfordern meist relativ niedrige Temperaturen<br />

zur Aktivierung. In dieser Gruppe<br />

bietet das Unternehmen drei Typen an, die<br />

sich hinsichtlich der freigesetzten Gasmenge<br />

und der Schaumeigenschaften unterscheiden.<br />

Die Anwendungen reichen von<br />

dünnwandigen Folien und Formteilen mit<br />

hoher Oberflächenqualität, z. B. XPS- und<br />

XPE-Trays für Lebensmittelverpackungen,<br />

bis zu großen und dickwandigen Teilen wie<br />

Gartenmöbel. Exotherme Treibmittel verbinden<br />

eine hohe Schäumwirkung mit sehr<br />

guter Dispergierbarkeit. Das Unternehmen<br />

bietet auch angepasste Lösungen für die<br />

exothermen Typen an, z. B. für Bauschäume,<br />

nicht mit Lebensmittel in Kontakt kommende<br />

Produkte sowie Abwasserrohre. Zudem<br />

sind in einem Konzentrat kombinierte<br />

exotherme und endotherme Schaumbildner<br />

erhältlich, die für PVC-Anwendungen<br />

wie Platten, Profile und Rohre entwickelt<br />

wurden.<br />

(www.tosaf.com)<br />

Spritzgießwerkzeug von V Frames für Fahrradkomponenten<br />

aus faserverstärkten Verbundwerkstoffen<br />

(Bild: Lehvoss).<br />

Faserverstärkte Verbundwerkstoffe<br />

Lehmann & Voss & Co. KG<br />

20354 Hamburg<br />

Isoco und V Frames haben eine Exklusivitätsvereinbarung<br />

mit der Lehvoss Group<br />

für die Zusammenarbeit bei hochleistungsfähigen<br />

faserverstärkten Verbundwerkstoffen<br />

unterschrieben. V Frames<br />

produziert erfolgreich spritzgegossene<br />

Carbon-Rahmen, -Gabeln, -Cockpits und<br />

andere Fahrradkomponenten für mehrere<br />

OEM und strebt ein Volumen von 1<br />

Mio. Komponenten an, die bis 2027 im<br />

Isoco-Werk in Schmiedefeld, Thüringen,<br />

produziert werden sollen. Aktuell liegt der<br />

Fokus der Entwicklung auf der Steigerung<br />

der Leistungsfähigkeit der Rohstoffe, um<br />

zukünftige Rahmen leichter und schlagfester<br />

zu machen. Zum Einsatz sollen dann<br />

Werkstoffe kommen, deren E-Module von<br />

derzeit 32.000 MPa auf langfristig bis zu<br />

50.000 MPa erhöht werden, was die Steifigkeit<br />

der Komponenten weiter erhöht.<br />

Der Rahmenhersteller und Lehvoss konzentrieren<br />

sich auf Compounds, die rezyklierte<br />

Fasern aus verschiedenen Branchen<br />

für jeden neuen Rahmen enthalten, und<br />

rezyklieren ihre Produkte am Ende ihrer<br />

Lebensdauer zu 100 % zu neuen Fahrradkomponentenprodukten,<br />

um volle Kreislauffähigkeit<br />

zu gewährleisten. Lieferketten<br />

werden unabhängig, da die gesamte<br />

Produktion in Deutschland angesiedelt ist.<br />

Durch die Kooperation konnte z. B. der<br />

»Buddy Electric/Isoco X1«-Rahmen den<br />

Fallgewichtstest mit 23 kg bei einer Fallhöhe<br />

von 1120 mm bestehen. Dies sei<br />

ein Niveau, das weit über den maximalen<br />

Testanforderungen aller Institute liege<br />

und von den meisten Aluminium- und<br />

herkömmlichen Carbonrahmen nicht erreicht<br />

werde. Das für diese Hochleistungsrahmen<br />

verwendete Material ist jetzt auch<br />

für Dritte verfügbar. Weitere Materialien


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Rohstoffe und Halbfertigfabrikate, Zusatzstoffe und Additive<br />

129<br />

werden derzeit entwickelt und getestet,<br />

z. B. ein biobasiertes Langcarbonfasermaterial<br />

für das Wasserinjektionstechnologie-unterstützte<br />

Spritzgießen. Biobasierte<br />

Polyamide, die mit Carbonfasern verstärkt<br />

sind, sollen die Materialauswahl ergänzen.<br />

(www.luvocom.com)<br />

TPE mit ISCC-Plus-Zertifikat<br />

Kraiburg TPE GmbH & Co. KG<br />

84478 Waldkraiburg<br />

Die Kraiburg TPE GmbH & Co. KG bietet<br />

bewährte thermoplastische Elastomere<br />

auch mit entsprechendem ISCC-Plus-Zertifikat<br />

(Massenbilanz) an. Mittels Massenbilanzierung<br />

werden im Rahmen einer<br />

umfangreichen Prüfung die Einhaltung diverser<br />

sozialer und ökologischer Standards<br />

sichergestellt. Dadurch wird eine lückenlose<br />

Nachverfolgbarkeit in der Lieferkette<br />

gewährleistet, die auch einen Herkunftsnachweis<br />

von Rohstoffen und Materialien<br />

umfasst. Insbesondere Anwender aus den<br />

stark regulierten Bereichen Consumer und<br />

Medical profitieren von den Zertifikaten,<br />

da kein erneuter Freigabeprozess angestoßen<br />

werden muss.<br />

Die zertifizierten Materialien ergänzen die<br />

»Thermolast«-Produktlinie mit nachhaltigeren<br />

<strong>Kunststoff</strong>lösungen. Das Unternehmen<br />

gibt an, dass im Rahmen von ISCC Plus<br />

sein Fokus auf den Bereichen Verpackung,<br />

Personal Care und Medizin liegt und weist<br />

dabei auf die Vorteile der Verwendung<br />

nachhaltigerer Materialien hin. So würden<br />

Anwender, die sich bereits auf dem Weg<br />

zu mehr Nachhaltigkeit befänden, diese<br />

Erweiterung zu schätzen wissen, ebenso<br />

wie diejenigen, die die nächsten Schritte<br />

in Richtung Nachhaltigkeit unternehmen<br />

wollen.<br />

Der Hersteller hebt auch hervor, dass<br />

Compounds, die ISCC-Plus-zertifizierte<br />

Materialien enthalten, dank des Massenbilanzansatzes<br />

aus regulatorischer Sicht<br />

ihren fossilen Pendants gleichwertig seien.<br />

Die Verwendung von ISCC-Plus-zertifizierten<br />

Materialien mit einem Massenbilanzansatz<br />

unterstütze sowohl Anwender<br />

als auch den Compound-Hersteller dabei,<br />

die eigenen Nachhaltigkeits- und Klimaziele<br />

zu erreichen.<br />

(www.kraiburg-tpe.com)<br />

Compound mit Recyclingmaterial<br />

Wipag GmbH<br />

20539 Hamburg<br />

Gleich drei Produkte von SKS Germany,<br />

einem Hersteller von Fahrradzubehör mit<br />

Sitz in Sundern, werden mit Compounds<br />

von Wipag hergestellt. Smartphone- und<br />

Flaschenhalter sowie Minipumpen bestehen<br />

aus dem sehr leichten Material »WIC<br />

PA6 30 BK« mit 30 % Rezyklatanteil. Seit<br />

2018 untersuchten und testeten beide<br />

Unternehmen verschiedene <strong>Kunststoff</strong>-<br />

Compounds für die Bauteile – am Ende<br />

setzte sich das erwähnte Material durch.<br />

Daraus entstand als erste Anwendung<br />

der Flaschenhalter, als zweites Produkt<br />

wurde die Minipumpe entwickelt und<br />

anschließend der Smartphone-Halter. Die<br />

Zubehörteile sind über den Fachhandel<br />

oder im Onlineshop erhältlich.<br />

Das Compound verbindet Leichtbauweise<br />

mit filigranem Design bei gleichzeitiger<br />

Stabilität. Diese Eigenschaften sind in<br />

der Sportindustrie wichtige Kriterien bei<br />

der Materialentscheidung. Smartphoneund<br />

Flaschenhalter sowie die Mini-Handluftpumpe<br />

müssen Stürze aus mittleren<br />

Höhen sowie Wind und Wetter standhalten.<br />

Zudem ist die Carbonoptik, die<br />

Das Material für das Fahrradzubehör besteht zu 30 % aus Rezyklat (Bild: Wipag).<br />

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Waldkraiburg bietet bewährte thermoplastische Elastomere mit<br />

entsprechendem ISCC-Plus-Zertifikat (Massenbilanz) an (Bild: Kraiburg TPE).<br />

durch das Compound erzeugt wird, sehr<br />

gefragt. Die Anwendungen zeigen auch,<br />

dass Material mit Rezyklatanteil nicht<br />

hinter Neuware zurücksteht.<br />

(www.krahn.de)<br />

ISCC-Plus-zertifizierte Sulfonpolymere<br />

Solvay GmbH<br />

30173 Hannover<br />

Der Experte für Spezialmaterialien Solvay<br />

hat die erfolgreiche Akkreditierung<br />

seiner im Werk Marietta (Ohio, USA) produzierten<br />

Polysulfone (PSU) und Polyphenylsulfone<br />

(PPSU) nach dem Regelwerk<br />

der International Sustainability & Carbon<br />

Certification (ISCC-Plus) bekanntgegeben,<br />

das eine durch unabhängige Kontrollinstanzen<br />

nachweisliche Massebilanzierung<br />

(MB) der verwendeten Rohstoffe<br />

vorschreibt. Die Produkte »Udel PSU Re-<br />

Cycle MB« und »Radel PPSU ReCycle MB«<br />

als ISCC-Plus massebilanzierte Sulfonpolymere<br />

kommerziell verfügbar.<br />

Das Unternehmen sieht dies als großen Erfolg<br />

im Bestreben, fossile Rohstoffe durch<br />

nachhaltige und verantwortungsvoll beschaffte<br />

Alternativen zu substituieren,<br />

um so den Wandel hin zu einer verstärkten<br />

Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.<br />

Die Zertifizierung stehe im Einklang mit<br />

der eigenen »One Planet«-Strategie zur<br />

umweltverträglicheren Gestaltung der<br />

Betriebe und Reduzierung der Scope-1-,<br />

-2- und -3-Emissionen. Für Kunden des<br />

Unternehmens seien die zertifizierten<br />

Produkte eine Basis, um zur Kreislaufwirtschaft<br />

beizutragen sowie anspruchsvolle<br />

Nachhaltigkeits- und Dekarbonisierungsziele<br />

umzusetzen, indem sie ihre eigene<br />

Scope-3-Bilanz optimieren.<br />

(www.solvay.com)<br />

5


130 Rohstoffe und Halbfertigfabrikate, Zusatzstoffe und Additive <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

5 Rohstoffe und Halbfertigfabrikate, Zusatzstoffe und Additive<br />

Produkte unserer Inserenten. Das komplette Verzeichnis finden Sie online unter kunststoff.kuhn-fachmedien.de/anbieter.<br />

Mit den hinter den Stichworten angegebenen Zahlen sind die von Ihnen gesuchten Firmen gekennzeichnet. Name und Anschrift dieser<br />

Firmen finden Sie unten fortlaufend nummeriert.<br />

<strong>Kunststoff</strong>-Rohstoffe und Halbfertigfabrikate<br />

Sonstige Rohstoffe und Halbfabrikate<br />

→ Thermoplastische Elastomere (TPE) 4<br />

→ Thermoplastische Vulkanisate (TPV) 4<br />

Zusatzstoffe und Additive, Hilfsstoffe<br />

Allgemeine Zusatz-/Hilfsstoffe und Additive<br />

→ Entfettungsmittel 1, 3<br />

→ Farben 2<br />

→ Formentrennmittel 3<br />

→ Gleitmittel 3<br />

→ Korrosionsschutzmittel 1, 3<br />

→ Kriechöl 1<br />

→ Lösemittel 3<br />

→ Masterbatches 2<br />

→ Reinigungsgranulate 5<br />

→ Rostschutzmittel 1<br />

→ Schmiermittel 1, 3<br />

Farbkonzentrate<br />

→ Einfärbemittel für <strong>Kunststoff</strong>e (masterbatch)<br />

1 Bremer & Leguil GmbH, Am Burgacker 30-42, 47051 Duisburg | www.bremer-leguil.de 0203 9923-0 127<br />

2 Color Service GmbH & Co. KG, Am Mittelberg 3, 63791 Karlstein | www.color-service.de 06188 4469-0 123<br />

3 Hasco Hasenclever GmbH + Co KG, Römerweg 4, 58513 Lüdenscheid | www.hasco.com 02351 957-0 145<br />

4 Kraiburg TPE GmbH & Co. KG, Friedrich-Schmidt-Str. 2, 84478 Waldkraiburg | www.kraiburg-tpe.com 08638 9810-0 127<br />

5 Ultra System S.A., Rue de l‘Ancienne Pointe, 30, 1920 MARTIGNY | www.ultrasystem.ch 0041 27 7226271 117, 121<br />

IMPRESSUM<br />

KUHN FACHMEDIEN AUSGABE 6 | <strong>2023</strong><br />

<strong>Kunststoff</strong> +<br />

<strong>Verarbeitung</strong><br />

Eine Überprüfung der uns zur Verfügung stehenden Unterlagen,<br />

aufgrund derer das Fachmagazin erstellt wird, können wir auf<br />

deren Richtigkeit und Vollständigkeit nicht vornehmen. Auch<br />

sind bei der Fülle des zu bearbeitenden Materials trotz sorgfältiger<br />

Bearbeitung Fehler in der Wiedergabe nicht immer vermeidbar.<br />

Eine rechtliche Gewähr für die Richtigkeit des Inhalts<br />

der Anzeigen, der Redaktion und des systematischen Teils dieses<br />

Fachmagazins kann daher nicht geleistet und eine Haftung nicht<br />

übernommen. Alle Veröffentlichungen erfolgen ohne Berücksichtigung<br />

eines eventuellen Patentschutzes. Warennamen werden<br />

ohne Gewährleistung in einer freien Verwendung benutzt.<br />

Wir sind bemüht, geschlechtsneutral zu schreiben, verzichten jedoch<br />

in den Texten auf Gender-Sonderzeichen und nutzen stattdessen<br />

andere Möglichkeiten, um das generische Maskulin so<br />

weit wie möglich zu vermeiden.<br />

Veröffentlichte Bilder zu den Produktinformationen und Fachberichten<br />

wurden uns von den Unternehmen zur Verfügung<br />

gestellt, die namentlich genannt sind. Einzelne Abbildungen im<br />

Inhaltsverzeichnis und auf den Messeseiten sind teilweise auch<br />

aus dem Archiv der Redaktion.<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />

nach Rücksprache mit dem Verlag.<br />

Erscheinung: 21. September <strong>2023</strong><br />

Redaktion und Objektleitung<br />

Wolfgang Jarausch<br />

Anzeigenverkauf<br />

Yvonne Jäschke<br />

Anzeigenverwaltung und Vertrieb<br />

Sonja Bodmer<br />

Technische Herstellung<br />

Steffi Scherr<br />

Verlag<br />

Kuhn Fachverlag GmbH & Co. KG<br />

Marktplatz 7, 78054 Villingen-Schwenningen<br />

Tel.: +49 7720 394-116, Fax: +49 7720 394-175<br />

E-Mail: info@kuhn-fachmedien.de<br />

www.kuhn-fachmedien.de<br />

Gesamtherstellung<br />

F&W Druck- und Mediencenter GmbH<br />

Holzhauser Feld 2<br />

83361 Kienberg<br />

Tel.: +49 8628 9884-0<br />

E-Mail: info@fw-medien.de, www.fw-medien.de<br />

Brun Systemkatalog<br />

ISSN 2566-5235<br />

Die vor den Adressen stehenden Nummern geben im Stichwortverzeichnis Hinweise auf Produkte/Dienstleistungen der Unternehmen.


131<br />

Service, Dienstleistungen, IT<br />

Messen<br />

– Anzeige –<br />

Bild: Schott Systeme | www.schott-systeme.com<br />

Fachbeiträge 132<br />

Produktinformationen 137<br />

Messen 142<br />

Stichwort- und Adressenverzeichnis 146<br />

6


132<br />

CAD/CAM <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Datenimport, Tolerierung<br />

und Ausrichtung<br />

Automatische NC-Aufbereitung einer Formplatte mit typischen prismatischen Merkmalen: Taschen,<br />

Bohrungen, Auswerfern, Führungen, Kavitäten und Schiebersystemen. Bilder: Schott Systeme<br />

Von der CAD-Zeichnung<br />

zum Werkstück<br />

mit nur einem Klick<br />

Der deutsche CAD/CAM-Softwareentwickler Schott Systeme GmbH ist<br />

kein Unbekannter in der <strong>Kunststoff</strong> verarbeitenden Industrie. Seit 40<br />

Jahren nutzen Anwender die CAD/CAM-Software des Unternehmens<br />

zum Beispiel für die Herstellung von <strong>Kunststoff</strong>spritzgießwerkzeugen,<br />

für die Gestaltung und Bearbeitung von Displays und Verpackungen<br />

sowie für das 5-Achs-Beschneiden von thermogeformten Bauteilen.<br />

Autor:<br />

Alec Thorne<br />

Technischer Vertrieb<br />

Schott Systeme GmbH<br />

82205 Gilching<br />

www.schott-systeme.de<br />

Wie viele moderne Fertigungsunternehmen<br />

sind auch <strong>Kunststoff</strong>verarbeiter mit<br />

immer kleineren Losgrößen, enormem<br />

Kostendruck und einem zunehmenden<br />

Fachkräftemangel konfrontiert, was auch<br />

einen deutlich höheren Automatisierungsgrad<br />

erfordert. Aus diesen Gründen<br />

hat die Schott Systeme GmbH ihre neue<br />

»CAMsmart«-Technologie für die automatisierte<br />

Bearbeitung entwickelt. Damit<br />

werden die CAM-Vorbereitungszeiten<br />

typischer mehrseitiger, prismatischer<br />

Werkstücke − beispielsweise Displays,<br />

<strong>Kunststoff</strong>prototypen, Präzisionskunststoffkomponenten,<br />

Formaufbauten und<br />

Vorrichtungen − im Vergleich zu früheren<br />

CNC-Bearbeitungsmethoden mindestens<br />

um den Faktor 10 reduziert.<br />

Der gesamte Fertigungsprozess wird mit<br />

der integrierten, objektorientierten Interpreter-Sprache<br />

der CAD/CAM-Software<br />

»Pictures by PC« gesteuert, bleibt aber für<br />

den Benutzer jederzeit vollkommen offen<br />

und gliedert sich in einige wenige Arbeitsschritte.<br />

Ein Schwerpunkt der »CAMsmart«-Automatisierung<br />

ist die Möglichkeit, jedes prismatische<br />

3D-CAD-Volumenmodell zu bearbeiten<br />

− unabhängig davon, aus welchem<br />

CAD-System es stammt. Mittels Feature-Erkennung<br />

werden die BREP-Volumenmodelle<br />

(Boundary Representation) direkt aus<br />

den neutralen Datenformaten STEP, SAT<br />

und IGES analysiert sowie benutzerspezifischen<br />

Bearbeitungsstrategien zugeführt.<br />

Alternativ können die Werkstücke auch mit<br />

dem Hybridmodellierer (Volumen, Fläche,<br />

Masche) von »Pictures by PC« eigenständig<br />

konstruiert werden.<br />

Um sicherzustellen, dass die endgültige<br />

Komponente alle Toleranzanforderungen<br />

einhält − insbesondere bei CAD-Modellen,<br />

die im Nennmaß importiert wurden −, erleichtert<br />

der Modellierer der CAD/CAM-<br />

Software die Vornahme von Änderungen<br />

direkt an den importierten Volumenkörpern<br />

(Flächenoffset, Verschiebung, Neigung<br />

etc.). Selbst bei komplexen Modifikationen<br />

helfen die Analysewerkzeuge der<br />

Software, gruppierte Flächen einfach auszuwählen,<br />

auf die Toleranzen angewendet<br />

werden sollen, zum Beispiel Taschenseitenflächen.<br />

Alternativ ist die manuelle Anwendung der<br />

Toleranzen auf einzelne CAM-Bearbeitungen<br />

möglich.<br />

Da importierte Geometrien häufig unterschiedlich<br />

orientiert angeliefert werden,<br />

bietet »CAMsmart« die automatische Ausrichtung<br />

der CAD-Teile an, um sie auf der<br />

CNC-Maschine richtig zu positionieren. Gewöhnlich<br />

wird die längste Kante des prismatischen<br />

Bauteils gegen die X-Achse und<br />

die linke obere Ecke des Werkstücks auf<br />

den Nullpunkt ausgerichtet. Eine individuelle<br />

Positionierung ist jederzeit möglich.<br />

Geometrieanalyse und<br />

Technologiezuweisung<br />

Selbst am Beispiel der einfachsten Formplatten<br />

für <strong>Kunststoff</strong>spritzgießwerkzeuge<br />

kann ein Bauteil eine Vielzahl prismatischer<br />

Merkmale wie Löcher, zum Beispiel für<br />

Auswerfer, Führungen oder Kühlkanäle,<br />

und Taschen für Kavitäten oder Schiebersysteme<br />

aufweisen. All dies erfordert eine<br />

Bearbeitung aus mehreren Richtungen mit<br />

unterschiedlichen Bearbeitungsstrategien<br />

und Werkzeugen. Hier kann »CAMsmart«<br />

die Programmierzeiten stark verkürzen und<br />

gleichzeitig die Bearbeitungskonsistenz<br />

verbessern.<br />

Dabei wird das Volumenkörpermodell<br />

unter anderem auf Planflächen, Taschen,<br />

Fasen, Bohrungen sowie konvexe und konkave<br />

Abrundungen analysiert. Den Geometrieelementen<br />

werden danach im CAM-


CAD/CAM<br />

133<br />

»CAMsmart« ermöglicht die automatische Ausrichtung von Teilen und die individuelle Wahl der Einspannposition<br />

für die jeweilige 3- oder 5-achsige CNC-Fräsmaschine.<br />

System geeignete Bearbeitungsstrategien<br />

zugeordnet, die bewährten Technologiedefinitionen<br />

des Anwenders entstammen,<br />

aber auch individuell nacheditiert werden<br />

können.<br />

Diese Zuweisung von CAM-Bearbeitungen<br />

wird durch eine vollständig anpassbare<br />

Bearbeitungslogik bestimmt, die im Mittelpunkt<br />

der Automatisierung steht. Diese<br />

Logik identifiziert die Geometrie und wählt<br />

geeignete Bearbeitungen in Bezug auf<br />

deren Größe, zum Beispiel Taschenabmessung,<br />

Eckenradien, Bohrlochdurchmesser<br />

oder Farbzuordnung aus, zum Beispiel Blau<br />

= Gewindebohrung, Grün = Bohrung mit<br />

H7-Passung. Können speziellen Merkmalen<br />

keine Strategie oder geeignete Werkzeuge<br />

aus der Werkzeugliste zugeordnet<br />

werden, wählt die Software diese passend<br />

zur Geometrie selbstständig aus. Ein solcher<br />

Bearbeitungsschritt bedarf natürlich<br />

der Nachrüstung.<br />

Durch eine klar definierte Logik können<br />

Anwender sicherstellen, dass die bestmöglichen<br />

Bearbeitungsstrategien, Werkzeugund<br />

Schnittparameter für das gesamte<br />

Teilespektrum oder für jedes Material ausgewählt<br />

werden. Beispiele für unterschiedliche<br />

Bearbeitungsanforderungen sind<br />

Präzisions-<strong>Kunststoff</strong>prototypen aus POM,<br />

ABS und Nylon im Vergleich zu Formteilen<br />

aus härteren Werkzeugstählen.<br />

Simulation, Prüfung,<br />

Vorbereitung und Produktion<br />

Bevor das Werkstück tatsächlich auf der<br />

Maschine gefertigt wird, sollte die Bearbeitung<br />

per optischer Simulation geprüft<br />

werden. Basis der Simulation ist das Rohmaterial,<br />

das entweder automatisch entsprechend<br />

der Teilegröße als Rechteck oder<br />

Rundmaterial bzw. manuell generiert wurde<br />

und dann schrittweise abgetragen wird.<br />

Darüber hinaus können einzelne Geometrieelemente<br />

wie Taschen, Bohrlöcher oder<br />

Fasen am CAD-Modell ausgewählt und simuliert<br />

werden (Pfadsimulation).<br />

»CAMsmart« reduziert die CAM-Aufbereitungszeiten<br />

typischer mehrseitiger, prismatischer Werkstücke deutlich<br />

gegenüber den konventionellen Vorgehensweisen.<br />

Wichtig sind auch automatisierte Prüfungen,<br />

um Bereiche am Teil anzuzeigen, die<br />

nicht mit den erforderlichen Toleranzen<br />

bearbeitet wurden (Restmaterial), oder<br />

Bereiche, in denen ein Werkzeugweg zu<br />

einer Kollision mit dem Teil führen würde.<br />

Bevor das Teil gefertigt wird, erzeugt<br />

»CAMsmart« zunächst von allen Seiten die<br />

notwendigen Bearbeitungsmethoden −<br />

als ob das Werkstück quasi frei in der Luft<br />

schwebt. Da die Bearbeitungsschritte sehr<br />

stark von den technischen Gegebenheiten<br />

der jeweiligen Maschine abhängen,<br />

zum Beispiel Fertigung auf einem 3- oder<br />

5-Achs-Bearbeitungszentrum, müssen<br />

Werkstückspannung, Bauteilorientierung<br />

und Nullpunktpositionierung selbstverständlich<br />

berücksichtigt werden. So lässt<br />

sich ein Teil auf einer 3-Achs-Maschine nur<br />

von oben bearbeiten. Alle Bearbeitungsblöcke<br />

aus Z+-Richtung sind zulässig, alle<br />

anderen müssen unterdrückt werden. Für<br />

die Komplettbearbeitung müsste in jedem<br />

Fall umgespannt werden und es wären<br />

nur die relevanten Bearbeitungsschritte<br />

herauszufiltern. Bei einer 5-Achs-Fräsmaschine<br />

ist beispielsweise nur die Bearbeitung<br />

unterhalb des Spannzeugs zu unterdrücken.<br />

Sollte eine spezielle Aufspannung erforderlich<br />

sein, lässt sich das Werkstück mit<br />

»CAMsmart« wie gewünscht drehen, wobei<br />

die Orientierung der Bearbeitungen<br />

automatisch mitgeführt wird. Das Setzen<br />

von Sicherheitsrückzugsebenen, die Auswahl<br />

des Maschinen-Postprozessors, die<br />

Erstellung des NC-Programms und des<br />

PDF-Informationsblatts für die Werkstatt<br />

(Grafik, Nullpunkt, Werkzeuge, Fräszeiten<br />

etc.) lassen sich ebenfalls vollständig automatisieren.<br />

Offene Programmierumgebung<br />

für die Automatisierung<br />

Der oben beschriebene Prozess der »automatisierten<br />

Produktion mit einem Klick«<br />

reduziert die CNC-Programmierung auf<br />

ein Minimum, spart sehr viel Zeit und<br />

macht auch kleinste Losgrößen rentabel.<br />

Dieser Automatisierungsgrad wird<br />

nur durch die integrierte grafische Entwicklungsumgebung<br />

von »Pictures by<br />

PC« ermöglicht. Bereits 1983 mit dem<br />

ersten Release der Software bauten die<br />

Firmengründer auf die beiden Grundprinzipien<br />

offene Systemarchitektur und<br />

Programmierbarkeit. Das war und ist auch<br />

heute noch die treibende Kraft für zahlreiche<br />

vollautomatische Lösungen für<br />

unterschiedliche Industriezweige. Damit<br />

bietet die CAD/CAM- und Entwicklungsplattform<br />

umfassende Möglichkeiten für<br />

individuelle Anpassungen und Automatisierung<br />

sowie auch für zukünftige Entwicklungen.<br />

6


134<br />

Serienfertigung<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Winzige Kavitäten einer Lab-on-a-Chip-Kartusche (rechts im Bild): Komplexe und filigrane Geometrien wie diese können dank hochpräziser Werkzeugtechnik<br />

und bestimmter <strong>Kunststoff</strong>e im Spritzgießverfahren effizient hergestellt werden.<br />

Bilder: RKT<br />

Serienreife Medizintechnik mit <strong>Kunststoff</strong><br />

<strong>Kunststoff</strong> ist in der Medizintechnik ein gefragter Werkstoff. Das beginnt bei Verpackungsprodukten, zum<br />

Beispiel den äußeren Bauteilen eines Insulinpens, geht über Diagnostikteile, die mit Substanzen in Berührung<br />

kommen, die dann entsorgt werden, bis hin zu Produkten, die mit Substanzen in Kontakt kommen,<br />

die später wieder in den Körper eingeführt werden. Je nach Anwendungsbereich gibt es verschiedene Regularien<br />

und Zulassungen für <strong>Kunststoff</strong>e, die unter sogenannten Medical Grades geführt werden. Grundlegende<br />

Anforderungen an Medical-Grades-<strong>Kunststoff</strong>e sind die vollständige Rückverfolgbarkeit der eingesetzten<br />

Produkte und Rohstoffe, Biokompatibilität, chemische Beständigkeit, Sterilisierbarkeit und auch<br />

Liefersicherheit.<br />

Autor:<br />

Bernd Eberhardt<br />

Geschäftsführer<br />

RKT Rodinger <strong>Kunststoff</strong>-<br />

Technik GmbH<br />

93426 Roding<br />

www.rkt.de<br />

Auch wenn <strong>Kunststoff</strong>e später in der Serienproduktion<br />

dominieren, werden Produkte<br />

unter Laborbedingungen in der<br />

Entwicklungsphase häufig mit alternativen<br />

Werkstoffen wie Glas, Metall oder<br />

Silikon erprobt. Zunächst wird − nicht<br />

zuletzt aus wirtschaftlichen sowie Verfügbarkeitsgründen<br />

− auf am Markt verfügbare<br />

Standardartikel zurückgegriffen.<br />

Dazu zählen beispielsweise Petrischalen,<br />

Titerplatten, Cuvetten oder Glasplättchen.<br />

Da im Labor Prozesse analysiert werden,<br />

sei es durch Mikroskopie, Kameratechnik<br />

oder Fluoreszenzmessungen, ist Transparenz<br />

eine der Hauptanforderungen an die<br />

verwendeten Utensilien, die vornehmlich<br />

bei Glas gegeben ist. Auch <strong>Kunststoff</strong>e<br />

gibt es in transparenten Varianten. Jedoch<br />

weist Glas eine etwas höhere Transparenz<br />

auf.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong> Serienfertigung 135<br />

Transparenz ist eines der wichtigsten Kriterien<br />

bei der Auswahl von <strong>Kunststoff</strong>en für medizintechnische<br />

Bauteile. Transparente Deckel wie<br />

im Bild erlauben Analyseprozesse durch Mikroskopie,<br />

Kameratechnik oder Fluoreszenzmessungen.<br />

<strong>Kunststoff</strong> für komplexe<br />

Strukturen<br />

In vielen Anwendungsfällen wie komplexen<br />

Laborchips sind die Standardutensilien<br />

jedoch nur für Grundsatzversuche geeignet.<br />

Wenn es in die detaillierte Prozessentwicklung<br />

für die Serienfertigung geht,<br />

erfordern komplexe Geometrien und mikrofluidische<br />

Kanäle andere Materialien,<br />

etwa bestimmte <strong>Kunststoff</strong>e. Mit diesen<br />

können derlei filigrane Strukturen mit wenig<br />

Energieeinsatz hergestellt werden.<br />

Erste Prototypen lassen sich mittels Tiefziehverfahren<br />

oder mit Abgüssen aus Silikonen<br />

oder Kunstharz realisieren. Hier<br />

sind die einmaligen Kosten für die Abformwerkzeuge<br />

überschaubar. Dagegen<br />

ist die Herstellung von <strong>Kunststoff</strong>teilen im<br />

Laborbereich relativ aufwendig und mit<br />

qualitativen Abstrichen verbunden. Wenn<br />

schließlich die Serienproduktion im Spritzgießverfahren<br />

beginnt, ist das Kostenverhältnis<br />

genau umgekehrt: Die Investition<br />

in ein Werkzeug ist hoch, aber die <strong>Kunststoff</strong>teile<br />

können damit in großen Mengen<br />

kostengünstig produziert werden.<br />

Kompromisse bei Optik und<br />

Gestaltungsfreiheit<br />

Der Einsatz von <strong>Kunststoff</strong>en in der Serienfertigung<br />

von Medizin- und Diagnostikprodukten<br />

kann jedoch gewisse Einschränkungen<br />

mit sich bringen. Vor allem<br />

im Bereich der Optik müssen Kompromisse<br />

eingegangen werden. Es gibt zwar<br />

sehr transparente <strong>Kunststoff</strong>e, die jedoch<br />

an die optischen Eigenschaften von Glas<br />

nicht ganz heranreichen.<br />

Weitere Beschränkungen gibt es in der<br />

Gestaltungsfreiheit. Beim <strong>Kunststoff</strong>spritzguss<br />

müssen die Bauteile immer so<br />

ausgelegt werden, dass sie entformbar<br />

sind. Zudem sind beim Spritzguss Entformschrägen<br />

nötig, die die Gestaltungsfreiheit<br />

beeinflussen. Wände des Bauteils<br />

müssen zur Entformung immer leicht<br />

schräg gestaltet werden, in der Regel 0,5<br />

bis 3 Grad, in seltenen Fällen bis zu 10<br />

Grad. »Dies ist optisch kaum zu erkennen,<br />

für die Ausformung aber dringend nötig«,<br />

erklärt Harald Höcherl, Leiter Verfahrenstechnik<br />

der Rodinger <strong>Kunststoff</strong>-Technik<br />

GmbH (RKT). »In der Regel bereiten uns<br />

diese Bedingungen in der Fertigung jedoch<br />

keine Probleme.«<br />

<strong>Verarbeitung</strong> medizinkompatibler<br />

<strong>Kunststoff</strong>e<br />

Welcher <strong>Kunststoff</strong> sich für welche medizinische<br />

oder medizintechnische Anwendung<br />

eignet, ist ein sehr weites Feld.<br />

Besonders häufig werden COC-<strong>Kunststoff</strong>e<br />

(Cyclo-Olefin-Copolymere) in der<br />

Medizintechnik verwendet, insbesondere<br />

der Diagnostik, da sie hochtransparent<br />

sind, sehr geringe optische Anisotropien<br />

aufweisen und auch biokompatibel sind.<br />

Wenn es um Massenprodukte wie Einwegartikel<br />

geht, kommen überwiegend<br />

kostengünstige Massenkunststoffe wie<br />

Polypropylen (PP), Polyethylen (PE) oder<br />

Polystyrol (PS) zum Einsatz, wenn es die<br />

mechanischen Eigenschaften zulassen.<br />

Bauteile mit hohen mechanischen Anforderungen,<br />

zum Beispiel im Innenleben<br />

von Insulinpens, werden aus technischen<br />

Thermoplasten wie Polyoxymethylen<br />

(POM), Polyamid (PA) oder Polyphthalamid<br />

(PPA) hergestellt. Um Metallteile<br />

zu substituieren, kommen häufig technische<br />

<strong>Kunststoff</strong>e mit hohen Glas- bzw.<br />

Kohlenstofffaseranteilen zum Einsatz.<br />

Gehäuseteile werden überwiegend aus<br />

schlagzähen <strong>Kunststoff</strong>en wie Acrylnitril-<br />

Butadien-Styrol-Copolymer (ABS), Polycarbonate/Acrylnitril<br />

Butadien Styrol (PC/<br />

ABS), PA oder Polybutylenterephthalat<br />

(PBT) gefertigt.<br />

»Bei der <strong>Verarbeitung</strong> unterschiedlicher<br />

<strong>Kunststoff</strong>e kommt es auf bestimmte<br />

technische Finessen und Tricks an, um<br />

bei jedem Werkstoff das beste Ergebnis<br />

zu erzielen«, weiß Höcherl. Herausforderung<br />

kann beispielsweise eine besonders<br />

kleine Bauteilgröße sein, die ein spezielles<br />

Equipment bei der Spritzgießmaschinentechnik<br />

erfordert, zum Beispiel Mikrospritzeinheiten.<br />

Bei den transparenten<br />

COC-<strong>Kunststoff</strong>en wiederum gibt es einen<br />

Trick, um ein Vergilben zu verhindern:<br />

»COC ist sehr anfällig für Sauerstoff und<br />

verbindet sich in der Schmelzphase mit<br />

selbigem, was ein Vergilben zur Folge hat.<br />

Daher muss der Bereich bei der <strong>Verarbeitung</strong><br />

mit Stickstoff geflutet werden. So<br />

kann der Sauerstoff beim Schmelzprozess<br />

ferngehalten werden«, erläutert Höcherl<br />

Darüber hinaus ist COC relativ spröde und<br />

anfällig für Spannungsrisse. Hier kommt<br />

es besonders auf etwas stärkere Entformschrägen<br />

an.<br />

Eine weitere Herausforderung in der<br />

<strong>Kunststoff</strong>verarbeitung sind Reinraumanforderungen<br />

bei bestimmten Bauteilen<br />

für die Diagnostik. Entsprechend den Kundenspezifikationen<br />

wird eruiert, welche<br />

Reinraumklasse für das entsprechende<br />

Produkt geboten ist oder ob zusätzliche<br />

Keimabklatschtests benötigt werden. Gemäß<br />

diesen Anforderungen legt RKT die<br />

Fertigungszellen reinraumgerecht aus.<br />

Unterstützung bei der<br />

Prozessentwicklung<br />

Das Unternehmen ist unter anderem darauf<br />

spezialisiert, bei medizintechnischen<br />

Teilen die Prozessentwicklung bis zur Serienproduktion<br />

zu begleiten. Im Idealfall<br />

wird zuerst ein Pre-Engineering durchgeführt<br />

und ein Prototypenwerkzeug<br />

gebaut, wenn es darum geht, die Machbarkeit<br />

komplexer Geometrien in <strong>Kunststoff</strong>spritzguss<br />

umzusetzen. Anhand der<br />

Bauteilanforderungen werden geeignete<br />

<strong>Kunststoff</strong>e beraten, ausgewählt und im<br />

Prototypenwerkzeug getestet. Mit dem<br />

Musterbauteil lässt sich das Produkt dann<br />

weiterentwickeln und perfektionieren. So<br />

wird schließlich das Serienwerkzeug erstellt,<br />

das garantierte Ausbringmengen<br />

von Millionen Bauteilen je nach Komplexität<br />

leisten kann.<br />

<strong>Kunststoff</strong>spritzguss ist<br />

effizient und wertig<br />

Für große Stückzahlen und geschmeidige<br />

Prozesse ist <strong>Kunststoff</strong>spritzguss ein effizientes<br />

Verfahren, um medizintechnische<br />

Bauteile qualitativ hochwertig und nach<br />

den hohen medizintechnischen Standards<br />

zu produzieren. Glas hat in Sachen<br />

Transparenz für optische Prüfprozesse<br />

sicherlich Vorteile, jedoch hat <strong>Kunststoff</strong><br />

bei Wirtschaftlichkeit und Handling in der<br />

Serienfertigung die Nase vorn.<br />

6


136<br />

Software/KI <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Ganzheitliches Energiemanagement<br />

Mit KI-basierten Prognosen und einer vollautomatischen Steuerung des unternehmensweiten Energiebedarfs werden Stromlastspitzen vermieden sowie<br />

Energiekosten und CO2-Emissionen reduziert.<br />

Bild: Linde MH<br />

Mit einer neuen Softwarelösung schafft Linde Material Handling (MH)<br />

Transparenz über die gesamte energetische Versorgungssituation im<br />

Unternehmen und ermöglicht mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) Prognosen<br />

für die Zukunft. Auf diese Weise lassen sich nicht nur Stromlastspitzen<br />

vermeiden, Energiekosten sparen und CO2-Emissionen reduzieren.<br />

Nutzer erhalten zudem die Chance, aktiv am Energiemarkt<br />

teilzunehmen und den Energieeinkauf systematisch und strukturiert<br />

zu gestalten. Damit geht der Hersteller von Gabelstaplern und Lagertechnikgeräten<br />

weit über sein bisheriges Leistungsspektrum hinaus,<br />

um sich als ganzheitlicher Energiespezialist zu etablieren.<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der<br />

Linde Material Handling GmbH<br />

63743 Aschaffenburg<br />

www.linde-mh.de<br />

Beim Thema Energie stehen Unternehmen<br />

heute branchenübergreifend vor<br />

wachsenden Herausforderungen. Das<br />

beginnt bei der dauerhaften Aufrechterhaltung<br />

der betrieblichen Energieversorgung,<br />

geht weiter über die Vermeidung<br />

von Lastspitzen sowie die Einsparung von<br />

Stromkosten und reicht bis zur Reduzierung<br />

von CO2-Emissionen, um selbstgesteckte<br />

oder vorgegebene Nachhaltigkeitsziele<br />

zu erreichen.<br />

Für Bernd Büchner, Senior Professional<br />

Energy Solutions bei Linde MH, sind die Ursachen<br />

vielfältig: »Früher war Strom jederzeit<br />

in ausreichender Menge vorhanden.<br />

Auf diese Vollversorgung mit festen Laufzeiten<br />

und Fixpreisen können sich die Betriebe<br />

aber aufgrund knapper Ressourcen<br />

sowie volatilerer Strom- und Gaspreise immer<br />

weniger verlassen.« Viele Betriebe suchen<br />

deshalb nach adäquaten Lösungen<br />

und Strategien, um den Energiebedarf zu<br />

planen und Optimierungspotenziale noch<br />

konsequenter auszuschöpfen. »An dieser<br />

Stelle kommt der ›Linde Energy Manager‹<br />

ins Spiel«, erläutert Büchner.<br />

Dokumentation der Verbräuche<br />

Die Software nutzt die Schnittstellen zu<br />

den vorhandenen Energiemanagementsystemen<br />

der großen Versorger, übernimmt<br />

die gesammelten Daten und ergänzt<br />

sie um weitere Informationen, um<br />

daraus ein umfassendes Bild des Energieverbrauchs<br />

zu zeichnen. »Transparenz herzustellen<br />

ist der erste wichtige Schritt«,<br />

sagt Energieexperte Büchner. »Hier erleben<br />

bereits viele unserer Kunden einen<br />

Aha-Effekt, wenn sie denken, bereits alles<br />

getan zu haben, um den Energieverbrauch<br />

zu optimieren.«<br />

Das sogenannte Energy-Screening, das<br />

Linde MH anbietet, erfolgt über einen Zeitraum<br />

von sechs Wochen und dokumentiert<br />

die individuellen Energieverbräuche<br />

sowie Einspeisungen durch Abwärme<br />

oder Fotovoltaikanlagen im Kundenunternehmen.<br />

Anschließend lassen sich Einsparpotenziale<br />

und Möglichkeiten zur<br />

CO2-Senkung identifizieren. Dies gelingt<br />

zum Beispiel durch eine Reduktion von<br />

Stromlastspitzen mittels Lastmanagement<br />

oder eines abgestimmten Einsatzes von<br />

Energieverbrauchern und eigenen Energiequellen.<br />

»Die Energie aus PV-Anlagen<br />

lässt sich beispielsweise nutzen, um am<br />

Wochenende die Batterien der Flurförderzeuge<br />

aufzuladen«, berichtet Büchner. Zudem<br />

ist die Energieverbrauchsauswertung<br />

nach DIN ISO 50001 zertifizierungsfähig.<br />

Einsatz von KI<br />

Um aber den zukünftigen Stromverbrauch<br />

planen zu können, braucht es noch mehr.<br />

»Das Zauberwort heißt KI«, so Büchner.<br />

Die Software ergänzt die vorhandenen<br />

Zahlenreihen um weitere Informationen<br />

wie Wetterdaten und wertet Muster in<br />

den historischen Lastgangdaten aus. Auf<br />

diese Weise lassen sich Prognosen für die<br />

Zukunft errechnen und mit der Zeit immer<br />

weiter verfeinern. »Der ›Linde Energy Manager‹<br />

nutzt die errechneten Prognosen,<br />

um über den Energiedienstleister eine entsprechende<br />

Nachfrage an den Energiebörsen<br />

zu platzieren bzw. selbst erzeugten,<br />

überschüssigen Strom anzubieten oder<br />

zwischenzuspeichern«, erklärt Büchner.<br />

Die Software hat sich bereits in mehreren<br />

Werken des Staplerherstellers bewährt<br />

und dort laut eigener Angabe zu beachtlichen<br />

Kostenersparnissen geführt. »Wir<br />

verzeichnen durchschnittliche Einsparungen<br />

von 20 Prozent, wodurch sich die<br />

Ausgaben für Screening und Software in<br />

der Regel innerhalb von wenigen Jahren<br />

amortisiert haben«, sagt Büchner. »Sinnvoll<br />

ist das für Unternehmen mit einem<br />

Verbrauch ab rund 500.000 Kilowattstunden<br />

pro Jahr.«<br />

Das Beratungs- und Projekt-Know-how<br />

wird zunächst in Deutschland angeboten<br />

und soll dann schrittweise in weitere Länder<br />

ausgerollt werden.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Service, Dienstleistungen, IT, Messen<br />

137<br />

Produkt-Infos<br />

Mit der Unterstützung des Open-Source-Dateiformats sind Daten unabhängig sowie plattformübergreifend<br />

nutzbar (Bild: CoreTechnologies).<br />

3D-Druck-Software<br />

CT Core Technologie GmbH<br />

63776 Mömbris<br />

Software-Anbieter CoreTechnologie (CT)<br />

ist dem 3MF-Industriekonsortium beigetreten<br />

und hat die aktuelle Version seiner<br />

3D-Druck-Software »4D_Additive« für das<br />

3D-Fertigungsformat 3MF (3D Manufacturing<br />

Format) optimiert. Die Integration<br />

des Open-Source-Dateiformates in die<br />

Software bezeichnet das Unternehmen als<br />

weiteren Schritt, um den immer wichtiger<br />

werdenden Industriestandard für die additive<br />

Fertigung zu stärken.<br />

Die 3D-Druck-Software positioniert der Anbieter<br />

als technologische Brücke zwischen<br />

CAD-Daten und additiver Fertigung. Das<br />

Tool liest und schreibt das offene 3MF-Datenformat,<br />

das es ermöglicht, 3D-Modelle<br />

und Produktionsdaten für die additive Fertigung<br />

unabhängig sowie plattformübergreifend<br />

an unterschiedliche Software,<br />

Hardware und Dienstleister zu senden. Die<br />

Software ermöglicht darüber hinaus das<br />

Lesen und Schreiben aller gängigen 3D-<br />

Datenformate und bietet automatische<br />

Funktionen für das 3D-Nesting sowie ein<br />

präzises Slicing von tesselierten und exakten<br />

CAD-B-Rep-Modellen.<br />

Die Software wurde für den professionellen<br />

Einsatz entwickelt und ist dank einer<br />

benutzerfreundlichen, intuitiven und ergonomischen<br />

Grafikoberfläche laut Anbieter<br />

sowohl für Experten als auch für Einsteiger<br />

geeignet. Sie ermöglicht die direkte <strong>Verarbeitung</strong><br />

sowie Korrektur und Optimierung<br />

von CAD-Modellen, um einen nahtlosen<br />

und automatisierten Workflow für alle<br />

wichtigen 3D-Druckverfahren sicherzustellen.<br />

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig<br />

und reichen von der Luftfahrt- über<br />

die Automobilindustrie bis hin zur Medizintechnik.<br />

(www.coretechnologie.de)<br />

Beratung Prozessleitsysteme<br />

Rösberg Engineering GmbH<br />

76161 Karlsruhe<br />

Die Rösberg GmbH ist Siemens Solutions<br />

Partner für das neue Prozessleitsystem »PCS<br />

neo«. Das Unternehmen kann interessierte<br />

Anwender neutral hinsichtlich der Frage<br />

beraten, ob ein Umstieg auf bzw. Einstieg<br />

in das neue System sinnvoll ist. Dazu wurde<br />

ein Demosystem mit dem neuen Prozessleitsystem<br />

aufgebaut, mit dessen Hilfe sich<br />

interessierte Anwender selbst ein Bild machen<br />

können, ob sich die neue Technologie<br />

für ihr eigenes Projekt eignet. Den Einsatz<br />

des neuen PLS empfiehlt das Unternehmen<br />

vor allem für Anwendungen, bei denen<br />

IT-Sicherheit eine große Rolle spielt, aber<br />

auch bei Anlagen, an denen mehrere Personen<br />

gleichzeitig arbeiten bzw. wo Fernwirken<br />

gefragt ist.<br />

Da viele Anlagen über Jahrzehnte im<br />

Einsatz sind, sind Zuverlässigkeit und Sicherheit<br />

meist wichtiger als Innovation.<br />

Dennoch gehen zukunftsgerichtete Entwicklungen<br />

nicht an der Branche vorbei,<br />

die Steuerungstechnik muss oft einen Spagat<br />

zwischen Beständigkeit und Wandel<br />

leisten. Hier sieht der Automatisierer vor<br />

allem das Multi-Engineering des neuen PLS<br />

38 Jahre - mehr als nur CAD und CAM<br />

www.schott-systeme.com


138 Service, Dienstleistungen, IT, Messen <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

3D-Druck erlaubt ein strömungsoptimiertes Design und die Integration<br />

von Funktionen (Bild: Darko Todorovic/1zu1).<br />

Das Verbundprojekt widmet sich der Wiederverwertung beschichteter Teile<br />

(Bild: <strong>Kunststoff</strong>-Institut/Patryk Brener).<br />

als viel komfortabler gegenüber dem Vorgängermodell<br />

an. Außerdem profitieren<br />

Anwender davon, dass sich die Projektierung<br />

beschleunigen lässt, weil Objekte aus<br />

der Planebene direkt für die Visualisierung<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Auch in Bestandsanlagen kann die Migration<br />

zu einem neuen PLS sinnvoll sein. Nicht<br />

immer fällt dabei die Entscheidung leicht,<br />

wann sich der Umstieg lohnt. Zudem erfordert<br />

die Realisierung der neuen Technik<br />

Know-how, das bei Anwendern noch nicht<br />

vorhanden ist. Hier berät das Karlsruher<br />

Unternehmen die Anwender für einen erfolgreichen<br />

Umstieg auf das neue PLS.<br />

(www.roesberg.com)<br />

Serienteile im 3D-Druck<br />

1zu1 Prototypen<br />

GmbH & Co KG<br />

6850 Dornbirn/Österreich<br />

Die Vorteile von 3D-Druck-Bauteilen sind<br />

werkzeuglose Fertigung, freie Formgebung,<br />

Integration von Funktionen und<br />

Zeit- sowie Kostenersparnis durch fließenden<br />

Übergang vom Prototyp zur Serie. Das<br />

Dornbirner Unternehmen 1zu1 ist Spezialist<br />

für die Serienproduktion hochwertiger<br />

Komponenten im 3D-Druck. Für ein Medizintechnikprodukt<br />

des Schweizer Unternehmens<br />

Sorz Medical wurden im Rahmen<br />

eines Langzeitprojekts mehr als 50.000<br />

kompakte, strömungsoptimierte Elemente<br />

im 3D-Druck realisiert.<br />

Die zweiteiligen Luftverteiler für ein Stoßwellentherapiegerät<br />

wurden auf aktuellen<br />

und besonders leistungsstarken Lasersinter-Anlagen<br />

von EOS realisiert. Design und<br />

Stückzahl des Medizintechnikprodukts<br />

sind laut Angabe des 3D-Druckspezialisten<br />

wie geschaffen für die additive Fertigung.<br />

Die geometrische Freiheit des Verfahrens<br />

ermöglicht leichte, platzsparende<br />

und strömungsoptimierte Komponenten<br />

mit integrierten Funktionen wie Kanälen,<br />

Hinterschnitten und Kammern. Der Einsatz<br />

aktueller Technologie erlaubte zudem<br />

die Weiterentwicklung der Komponente<br />

zur einteiligen Lösung. Dabei konnte das<br />

Dornbirner Unternehmen durch die exklusive<br />

Nutzung der Hochleistungsanlage<br />

»P500« rund zwei Jahre lang wertvolle Praxiserfahrungen<br />

sammeln. Diese besonders<br />

schnelle Lasersinter-Anlage sorge in Kombination<br />

mit optimierten Parametern für<br />

höchstmögliche Prozessstabilität und eine<br />

serienreife Wiederholgenauigkeit von nahezu<br />

100 Prozent. Neue Technologien wie<br />

chemisches Glätten, automatisiertes Strahlen<br />

und die umfassende Qualitätskontrolle<br />

mittels Computertomographie reduzieren<br />

die Prozessschritte weiter und erhöhen dabei<br />

die Rentabilität der Serienfertigung im<br />

3D-Druck.<br />

(www.1zu1prototypen.com)<br />

Wiederverwertung beschichteter Teile<br />

<strong>Kunststoff</strong>-Institut Lüdenscheid<br />

58507 Lüdenscheid<br />

Das <strong>Kunststoff</strong>-Institut Lüdenscheid startet<br />

im September <strong>2023</strong> mit dem Firmenverbundprojekt<br />

»Nachhaltige Veredlung<br />

von <strong>Kunststoff</strong>en«. Ziel des zweijährigen<br />

Projekts ist es, beschichtete Ausschussbauteile<br />

und Rückläufer durch Recycling und<br />

verschiedene Entschichtungsverfahren<br />

wiederzuverwerten und für eine Neuveredlung<br />

aufzubereiten.<br />

Viele <strong>Kunststoff</strong>e werden in den unterschiedlichsten<br />

Bereichen zum Schutz vor<br />

Witterungseinflüssen, Alterung, Funktionalisierung<br />

oder zur optischen Wertsteigerung<br />

veredelt. Dies erschwert gleichzeitig<br />

die Wiederverwertung oder das Recycling.<br />

Bereits im Produktionsprozess bei der<br />

<strong>Kunststoff</strong>veredlung entstehen hohe Ausschusszahlen<br />

durch Schmutzeinschlüsse<br />

und andere Fehler. Nicht immer ist eine<br />

Nacharbeit möglich oder wirtschaftlich,<br />

dadurch steigt der Materialverbrauch und<br />

gleichzeitig muss hochwertiges Material<br />

entsorgt werden. Um der Forderung einer<br />

klima-, ressourcen- und umweltschonenderen<br />

<strong>Verarbeitung</strong> von <strong>Kunststoff</strong>en gerecht<br />

zu werden, ist es notwendig, die<br />

Wiederverwertung des Ausschusses, aber<br />

auch von ausgedienten veredelten oder<br />

beschichteten Produkten zu betrachten.<br />

Das Verbundprojekt widmet sich dieser<br />

Thematik. Inhalte sind Untersuchungen<br />

zur Wiederveredlung von beschichteten<br />

<strong>Kunststoff</strong>en. Zur Neuveredlung werden<br />

die folgenden drei Ansätze analysiert: Recycling<br />

beschichteter Bauteile, Entschichtung<br />

und direkte Neubeschichtung sowie<br />

Recycling eines entschichteten Systems.<br />

(www.kunststoff-institut.de)<br />

Energieketten-Konfigurator<br />

igus GmbH<br />

51147 Köln<br />

Um möglichst schnell und einfach zur individuellen<br />

Lösung zu gelangen, bietet igus<br />

mit »e-ketten Experte« einen Online-Konfigurator<br />

an, mit dessen Hilfe Interessierte<br />

in nur drei Schritten ein individuelles Energiekettensystem<br />

zusammenstellen können<br />

− inklusive transparenter Anzeige von<br />

Preis, Lebensdauer und Lieferzeit. Dabei<br />

kann die Energiekette auch direkt mit dem<br />

intelligenten Verschleißsensor »i.Sense<br />

EC.W« konfiguriert werden. Anwender erhalten<br />

so ein komplexes, anschlussfertiges<br />

Energiekettensystem inklusive Echtzeit-<br />

Zustandsüberwachung mit nur wenigen<br />

Klicks.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Service, Dienstleistungen, IT, Messen<br />

139<br />

Mit dem Energieketten-Konfigurator ist auch intelligente Zustandsüberwachung wählbar (Bild: igus).<br />

Der Online-Konfigurator ermittelt für jeden<br />

Fall die Energiekette, die sich bestmöglich<br />

für die jeweilige Anwendung eignet.<br />

Dazu müssen im Online-Tool lediglich die<br />

unkonfektionierten oder konfektionierten<br />

Leitungen ausgesucht oder das Befüllungsgewicht<br />

grob angeben werden.<br />

Danach werden die Umgebungs- und Anwendungsparameter<br />

wie Verfahrweg und<br />

benötigte Geschwindigkeit ausgewählt.<br />

Schließlich kann man aus einer Vorauswahl<br />

für die passende Energiekette entscheiden<br />

und diese individuell konfigurieren – inklusive<br />

der intelligenten Sensorik. Sobald eine<br />

Vorauswahl geeigneter Kettenserien vorliegt,<br />

zeigt das Online-Tool auch an, welche<br />

Produkte damit ausgerüstet werden<br />

können. Per Klick kann die ausgewählte<br />

Kette dann mit einem smarten Verschleißsensor<br />

ausgewählt werden. Anschließend<br />

wird unter automatischer Berücksichtigung<br />

aller Innenaufteilungsregeln die Innenaufteilung<br />

festgelegt. Wer sich diese<br />

Setup-Schritte sparen möchte, kann auch<br />

direkt mit der Demo-Kettenkonfiguration<br />

arbeiten.<br />

(www.igus.de)<br />

Optimierungssoftware<br />

plus10 GmbH<br />

86159 Augsburg<br />

Der Softwareanbieter plus10 ist auf Software-Lösungen<br />

zur Steigerung der Anlagenproduktivität<br />

spezialisiert. Die Tools<br />

lernen dank künstlicher Intelligenz (KI)<br />

hinzu und fokussieren sich auf verschiedene<br />

Anwendungsfälle. Die Optimierungssoftware<br />

»Hopper« zielt z. B. speziell auf<br />

die Qualität in der <strong>Kunststoff</strong>fertigung ab,<br />

um Spritzgießmaschinen so zu optimieren,<br />

dass der Ausschuss gesenkt werden kann.<br />

Die Software ist auch als »Manufacturing<br />

App (mApp)« auf der »Manufacturing Integration<br />

Platform (MIP)« von MPDV verfügbar.<br />

Auf dieser Plattform werden alle<br />

Daten zentral erfasst und stehen jeder<br />

Anwendung zur Verfügung. Für die Optimierungssoftware<br />

sind so alle benötigten<br />

Daten bereits vorhanden, sodass kein zusätzlicher<br />

Aufwand für die Maschinenbetreiber<br />

entsteht. Die Anwendung erzeugt<br />

daraus Optimierungsvorschläge für die<br />

automatisierte Produktion. Darüber hinaus<br />

wird das Anlagenverhalten transparent<br />

und sie teilt die Kennzahlen mit anderen<br />

Shopfloor-Systemen, z. B. einem MES.<br />

Die Anwendung schlägt dem Bedienpersonal<br />

situativ Prozessparameter vor,<br />

mit denen sich Produktqualität und Anlagenperformance<br />

der angeschlossenen<br />

Spritzgießmaschinen steigern lassen. Die<br />

datenbasierten Vorschläge adressieren die<br />

Qualität in Kombination mit der Zykluszeit<br />

der automatisierten <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung.<br />

Dabei werden durch den »Process<br />

Parameter Recommender« situative Vorschläge<br />

für optimierte Parametereinstellungen<br />

unter den gerade vorherrschenden<br />

Produktionsbedingungen erzeugt, um<br />

Ausschuss und Zykluszeit so gering wie<br />

möglich zu halten – unabhängig von Maschine<br />

und Hersteller sowie automatisiert.<br />

Mithilfe des »Recipe Benchmark« werden<br />

die Maschineneinstellungen identifiziert,<br />

mit denen unter Berücksichtigung der<br />

Rahmenbedingungen die meisten Gutteile<br />

produziert werden. Laut Anbieter zeigen<br />

Rückmeldungen von Anwendern, dass<br />

mithilfe der Optimierungssoftware ein Anstieg<br />

der Gutteile im gleichen Zeitintervall<br />

um 7 bis 17 % möglich ist.<br />

(www.plus10.ai)<br />

6<br />

Die Optimierungssoftware trägt dazu bei, den Anteil an Gutteilen pro Zeiteinheit zu erhöhen (Bild:<br />

plus10).


140 Service, Dienstleistungen, IT, Messen <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Detailaufnahme der Lesehilfe mit austretendem<br />

Weichmacher auf der Oberfläche (Bild: Lisa<br />

Burkart/TH Köln).<br />

Das Dashboard der Wartungsplanungssoftware stellt übersichtlich alle Informationen dar (Bild: Hoppe).<br />

Terminologie-Findung<br />

TH Köln<br />

50678 Köln<br />

Bei der Restaurierung und Konservierung<br />

von <strong>Kunststoff</strong>en sind Fachleute aus<br />

Kultur-, Material- und Restaurierungswissenschaften<br />

gefragt. Bislang haben<br />

diese für gleiche oder ähnliche Beobachtungen<br />

wie Herstellungsfehler, Schäden<br />

oder Alterungserscheinungen ihr eigenes<br />

Vokabular verwendet, was zu Missverständnissen<br />

führen kann. Um die Zusammenarbeit<br />

zu erleichtern, hat ein internationales<br />

Forschungskonsortium unter<br />

der Leitung der TH Köln eine gemeinsame<br />

Terminologie für die Erhaltung von<br />

<strong>Kunststoff</strong>en entwickelt. Diese umfasst<br />

mehr als 100 Begriffe und soll deutschsowie<br />

englischsprachig unter Open-Access-Bedingungen<br />

verfügbar gemacht<br />

werden. Bisher werden bei Restaurierung<br />

und Konservierung von <strong>Kunststoff</strong>en<br />

Bewertungskriterien, Fachbegriffe und<br />

Schadensbeschreibungen eher inkonsistent<br />

angewendet. Als Beispiel wird der<br />

Begriff Ausschwitzen genannt, mit dem<br />

in der Materialwirtschaft eine sichtbare<br />

Absonderung auf der Oberfläche beschrieben<br />

wird. Bei der Restaurierung ist<br />

damit jedoch eine Wanderung flüssiger<br />

Bestandteile aus dem Inneren des Materials<br />

an die Oberfläche gemeint.<br />

Das interdisziplinäre Forschungsteam hat<br />

einzelne Objekte wie eine Lesehilfe, eine<br />

Kaffeemühle oder Spielzeug aus der etwa<br />

20.000 Objekte umfassenden Sammlung<br />

des Deutschen <strong>Kunststoff</strong>museums<br />

untersucht. Zunächst wurden Formgestaltung,<br />

Herstellungstechnik, Materialität<br />

und Funktion dieser exemplarischen<br />

Gegenstände aus der jeweiligen Perspektive<br />

der drei Disziplinen beschrieben<br />

und die Ergebnisse anschließend zusammengeführt.<br />

Diese Betrachtung hat das<br />

gegenseitige Verständnis gestärkt und<br />

für Feinheiten sensibilisiert: Es gibt z. B.<br />

Veränderungen an Gegenständen, die<br />

auf den ersten Blick als Schaden wahrgenommen<br />

werden könnten, jedoch durch<br />

die Herstellungstechnik entstanden sind<br />

und daher nicht unbedingt restauriert<br />

werden müssen.<br />

In einem weiteren Schritt wurde aus<br />

den Ergebnissen der gemeinsamen Betrachtung<br />

eine deutsch- und englischsprachige<br />

Terminologie mit mehr als 100<br />

Bewertungskriterien, Fachbegriffen und<br />

Schadensbeschreibungen abgeleitet.<br />

Darin wird die Bedeutung der Vokabeln<br />

aus Sicht der verschiedenen Disziplinen<br />

erläutert, mit Bildern illustriert und es<br />

werden Vorschläge für ein gemeinsames<br />

Verständnis formuliert. Zu der im Projekt<br />

entstandenen Terminologie soll in<br />

weiteren Projektarbeiten eine praktische<br />

Handreichung, etwa in Form einer Open-<br />

Access-Publikation und eines analogen<br />

Fächers, der im Depot von Kunstmuseen<br />

genutzt werden kann, erarbeitet werden.<br />

(www.th-koeln.de)<br />

Software zur Wartungsplanung<br />

Hoppe Unternehmensberatung<br />

63150 Heusenstamm<br />

Die Software »Wartungsplaner« von<br />

Hoppe wurde insbesondere für die Dokumentation<br />

und Optimierung aller<br />

Wartungstermine entwickelt, z. B. zur<br />

Planung von Wartung und Instandhaltung<br />

eines Maschinenparks oder eines<br />

Fuhrparks mit Staplern und Flurförderzeugen.<br />

Die digitale Lösung unterstützt<br />

diese Maßnahmen, da die aufgezeichneten<br />

Informationen auch als Nachweis für<br />

ein Audit dienen. Darüber hinaus sparen<br />

Anwender mit der digitalen Wartungsplanung<br />

Kosten, Zeit und Personalkapazitäten.<br />

elle Anpassung<br />

Mithilfe der Software behalten Anwender<br />

die Kontrolle über ihre geplanten<br />

Instandhaltungen und Wartungstermine.<br />

Das Windows-Programm stellt die<br />

erfassten Informationen zu Maschinen<br />

und Anlagen übersichtlich in einem<br />

Dashboard dar. Jede Wartung Reparatur<br />

oder Instandhaltung wird einer Maschine<br />

zugeordnet. Neben Maschinen und Anlagen<br />

können auch andere prüfpflichtige<br />

Betriebsmittel wie Stapler oder Flurförderzeuge<br />

erfasst werden. Auch andere<br />

Arbeitsmittel wie Leitern und Tritte, Regale<br />

oder Elektrogeräte sind in der Software<br />

abbildbar.<br />

Der Anbieter hebt hervor, dass mit der<br />

Software einzelne Module individuell an<br />

jedes Unternehmen anpassbar sind. Praktische<br />

Tools wie eine mobile Erfassung<br />

mittels Smartphone- bzw. Tablet-App,<br />

E-Mail-Benachrichtigung, Ticketmanagement<br />

und die Möglichkeit zum Import<br />

der Elektroprüfungen ergänzen das Programm.<br />

Mithilfe der Software werden<br />

die Planung von Wartungsprozessen vereinfacht<br />

und die Kosten gesenkt, z. B. für<br />

die Dokumentation. Auch werden Transparenz<br />

und Nachvollziehbarkeit der Vorgänge<br />

verbessert.<br />

(www.wartungsplaner.de)<br />

SR/HCR-Spritzguss-Optimierung<br />

Sigma Engineering GmbH<br />

52072 Aachen<br />

Die neue Version 6.0 der Simulationssoftware<br />

»Sigmasoft« von Sigma Engineering<br />

hat ein frisch überarbeitetes


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Service, Dienstleistungen, IT, Messen<br />

141<br />

Teile aus Projekten im optimierten Ein- und Mehrkomponentenspritzguss<br />

mit LSR und HCR (Bild: Sigma).<br />

Die Werkzeuggestaltung bestimmt die Form des Teils und beeinflusst den<br />

Prozess des Spritzgießens maßgeblich (Bild: SKZ).<br />

Bedienkonzept und enthält neben anderen<br />

Neuheiten die Möglichkeit, nicht<br />

nur Spritzgießprozesse, sondern auch<br />

das Formpressen zu analysieren. Lieferzeitverkürzung,<br />

Risikominimierung und<br />

Nachhaltigkeit sind dabei wichtige Argumente,<br />

die Entwicklungen mittels Simulation<br />

zu optimieren und Fehler zu vermeiden,<br />

bevor sie gemacht werden. Im<br />

vollautomatisierten LSR/HCR-Spritzguss<br />

entscheiden z. B. Sekunden in der Zykluszeit<br />

über die Wirtschaftlichkeit, während<br />

Fehler (wenn überhaupt) nur im ppm-Bereich<br />

akzeptiert werden. Hierbei unterstützt<br />

die Software mit der kontinuierlich<br />

optimierten »Virtual Molding«-Technologie.<br />

In den vergangenen Jahren wurde die<br />

erstaunlich genaue Übereinstimmung<br />

zwischen Simulation und Realität auch<br />

regelmäßig auf Fachmessen an laufenden<br />

Maschinen gezeigt. Dies wäre laut<br />

Anbieter der Software ohne ein Industrienetzwerk<br />

bestehend aus führenden<br />

Formenbauern, Maschinenherstellern<br />

und Rohstoffproduzenten nicht möglich<br />

gewesen. Der überwiegende Teil der<br />

beteiligten Partner benutzt die Simulationssoftware<br />

erfolgreich im eigenen<br />

Unternehmen. Mithilfe der Rohstoffhersteller<br />

ist zudem über die Jahre eine<br />

umfangreiche Silikonmaterialdatenbank<br />

entstanden, die exaktere Vorhersagen<br />

und schnelle virtuelle Werkstoffwechsel<br />

erlaubt.<br />

(www.sigmasoft.de)<br />

Weiterbildung zum Werkzeugmanager<br />

SKZ - KFE gGmbH<br />

97076 Würzburg<br />

Werkzeugmanager sind für Kunden und<br />

Lieferanten wichtige Ansprechpartner für<br />

die Auslegung von Spritzgussteilen und<br />

Werkzeugen. Der neue SKZ-Abschluss<br />

zum geprüften Werkzeugmanager vermittelt<br />

daher umfassende Kenntnisse zur<br />

Auslegung von Spritzgießwerkzeugen<br />

und spritzgegossenen Produkten in fünf<br />

Pflicht- und einem Wahlmodul.<br />

Durch gute Projektierung eines Artikels<br />

und ein durchdachtes Werkzeugkonzept<br />

sind Kosteneinsparungen und Effizienzgewinne<br />

möglich. Hierfür benötigen<br />

Werkzeugmanager weitreichende Erfahrungen<br />

in der Artikel- und Werkzeuggestaltung,<br />

gute Prozesskenntnisse und ein<br />

Verständnis für betriebswirtschaftliches<br />

Handeln. Bei der Spritzgussfertigung mit<br />

in der Regel sehr hohen Stückzahlen haben<br />

auch kleine Stellschrauben oft sehr<br />

große wirtschaftliche Effekte, weshalb<br />

sich Wissen selten schneller amortisiere<br />

als hier. Angehende Werkzeugmanager<br />

lernen daher die Projektierung von<br />

Beginn an als essenzielles Tool kennen.<br />

Neben den grundsätzlichen Produktanforderungen<br />

der Endkunden werden<br />

daher auch alle Stufen der Produkt- und<br />

Werkzeugentwicklung mit in die Planung<br />

einbezogen.<br />

Bei der Herstellung von Spritzgießteilen<br />

haben die Artikelkonstruktion und die<br />

Konstruktion des dafür verwendeten<br />

Werkzeugs großen Einfluss auf Qualität<br />

und Wirtschaftlichkeit des Endprodukts.<br />

Die Artikelgestaltung berücksichtigt<br />

Funktionalität, Ästhetik und technische<br />

Anforderungen des Bauteils. Es müssen<br />

Faktoren wie Materialauswahl, Wanddicken,<br />

Bauteilsteifigkeit und Belastungen<br />

sorgfältig geplant werden, um ein<br />

Produkt zu erhalten, das den Anforderungen<br />

entspricht. Ein ungünstig gestalteter<br />

Artikel kann zu schlechter Qualität,<br />

mangelnder Funktionalität oder sogar<br />

zu Ausschuss führen. Die anschließende<br />

Werkzeuggestaltung bestimmt die Form<br />

des Teils und beeinflusst den Prozess des<br />

Spritzgießens maßgeblich. Um ein qualitativ<br />

hochwertiges Teil wirtschaftlich<br />

herzustellen, müssen also sowohl Artikel<br />

als auch Werkzeug sorgfältig konstruiert<br />

und projektiert werden. Teilnehmenden<br />

der Weiterbildung zum geprüften Werkzeugmanager<br />

soll genau dies vermittelt<br />

werden.<br />

(www.skz.de)<br />

MES<br />

Haitian International<br />

Germany GmbH<br />

92263 Ebermannsdorf<br />

Die italienische Niederlassung des chinesischen<br />

Herstellers von Spritzgießmaschinen<br />

Haitian, die Haitian MM Italy<br />

s.r.l., und die Icon s.r.l., ein IT-Anbieter<br />

und Systementwickler mit Schwerpunkt<br />

MES, haben eine kostengünstige und<br />

für mittelständische Unternehmen optimierte<br />

MES-Lösung entwickelt − quasi<br />

von <strong>Kunststoff</strong>experten für <strong>Kunststoff</strong>experten.<br />

Die flexible Software ermöglicht<br />

eine dynamische und konstante Kommunikation<br />

zwischen allen Produktionsprozessen.<br />

Produktionsverantwortliche<br />

erhalten umfassende Informationen in<br />

Echtzeit, die sie dabei unterstützen, Produktionsfehler,<br />

Ressourcenverschwendung<br />

und unnötige manuelle Eingriffe zu<br />

vermeiden.<br />

Laut Unternehmensangabe können alle<br />

Maschinen angeschlossen werden, auch<br />

solche, die nicht Industrie-4.0-fähig sind.<br />

Als ersten Schritt nennt das Unternehmen<br />

die Remote-Installation der Software<br />

»MES Icon« auf einem Kundenserver, anschließend<br />

wird mit der Anbindung der<br />

Maschinen an das MES fortgefahren. Die<br />

Maschinen, die an das MES angebunden<br />

werden können, sind sowohl Industrie-4.0-fähig,<br />

z. B. mit den Protokollen<br />

OPC-UA, Modbus etc., als auch ältere Maschinen,<br />

für die in diesem Fall eine zusätzliche<br />

Hardware erforderlich ist, die der<br />

MES-Entwickler liefert. Ergänzend dazu<br />

bietet der Softwareentwickler externe<br />

Systemschulungen für alle am Produktionsprozess<br />

Beteiligten an.<br />

(www.haitiangermany.com)<br />

6


142 Service, Dienstleistungen, IT, Messen <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

An den richtigen Stellen im Prozess angewandt, unterstützt die Simulation eine nachhaltige Produktentwicklung (Bild: Konstruktionsbüro Hein).<br />

Nachhaltige Produktentwicklung<br />

Konstruktionsbüro Hein GmbH<br />

31535 Neustadt a. Rbge.<br />

Die Konstruktionsbüro Hein GmbH setzt<br />

sich für Nachhaltigkeit ein und betont in<br />

diesem Zusammenhang auch die Bedeutung<br />

einer nachhaltigen Herangehensweise<br />

bereits in der frühen Phase der Produktentwicklung.<br />

Aus Sicht des Unternehmens<br />

schaffen frühzeitige Überlegungen und<br />

Entscheidungen die Grundlage für eine<br />

bestmögliche Produktentwicklung und<br />

den anschließenden Fertigungsprozess.<br />

Die Konsequenzen eines nicht-nachhaltigen<br />

Vorgehens würden sich immer wieder<br />

durch unnötige Folgekosten bemerkbar<br />

machen. Oft hätten alternative Verfahren<br />

und Entscheidungen in der Entwicklungsphase,<br />

die z. B. mit ca. 1000 EUR zusätzlichen<br />

Kosten verbunden gewesen wären,<br />

Folgekosten von bis zu 20.000 EUR verhindern<br />

können.<br />

Als Beispiel für eine nachhaltige Entwicklung<br />

nennt das Konstruktionsbüro die<br />

Spritzgießsimulation. Diese ist am Ende<br />

des Entwicklungsprozesses nur dann von<br />

Nutzen, wenn Optimierungen daraus abgeleitet<br />

und umgesetzt werden können.<br />

Je später im Prozess Optimierungen betrachtet<br />

würden, desto begrenzter sei das<br />

Potenzial, insbesondere in Bezug auf die<br />

Bauteilgeometrie.<br />

Als Lösung bietet das Unternehmen daher<br />

eine frühzeitige Simulation mittels der<br />

»Vorkon«-Methode an, die eine Bauteilanalyse<br />

ermöglicht. Sobald das Bauteil als 3D-<br />

Daten skizziert ist, kann die Simulation damit<br />

gestartet werden. Dabei liegt der Fokus<br />

auf der Anspritzung mit Füllverhalten, der<br />

Temperierung, der Machbarkeit und Entformbarkeit<br />

sowie auf den Wandstärkenverhältnissen<br />

des Bauteils. Die Ergebnisse<br />

liefern frühzeitig Optimierungspotenziale,<br />

die rechtzeitig in den Entwicklungsprozess<br />

einfließen können. Bei Bedarf kann auch<br />

eine erste Werkzeugskizze erstellt werden.<br />

Am Ende der Produktentwicklung erfolgt<br />

danach die Spritzgießsimulation mit dem<br />

Schwerpunkt auf dem Spritzprozess und<br />

der werkzeuggerechten Ausführung, gefolgt<br />

von einer Optimierung. Zusätzlich<br />

ergänzt ein Werkzeugkonzeptentwurf die<br />

Anfrage beim Spritzgießer oder Werkzeugmacher<br />

mit spezifischen Werkzeugdaten.<br />

Durch den Einsatz können nachhaltige Vorteile<br />

erzielt werden: Der Einkauf spart Zeit<br />

und Folgekosten, indem er dank Simulation<br />

die Anfragen bestmöglich bestimmen<br />

und vergleichbare Angebote einholen<br />

kann. Der Werkzeugbau und der Spritzgießer<br />

können sich mithilfe der Methode<br />

kostengünstiger für Aufträge qualifizieren<br />

und frühzeitig mit ihren Kunden weitere<br />

Lösungen abstimmen. So unterstützt die<br />

Methode ein nachhaltiges Vorgehen, das<br />

Denken im Kreislauf sowie die Prüfung und<br />

Integration neuer Alternativen wie Verfahren,<br />

Materialien und Technologien. Auch<br />

eine weitere Automatisierung im Spritzguss<br />

wird ermöglicht.<br />

(www.kb-hein.de)<br />

Messen<br />

»Fakuma <strong>2023</strong>«<br />

P. E. Schall GmbH & Co. KG<br />

72636 Frickenhausen<br />

Die 28. »Fakuma«, internationale Fachmesse<br />

für <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung, findet<br />

vom 17. bis 21. Oktober <strong>2023</strong> in Friedrichshafen<br />

statt. Die Messe will der Branche<br />

neue Impulse in Sachen Spritzguss,<br />

Extrusionstechnik, Thermoformen und<br />

3D-Druck vermitteln. Dabei rückt die Ver-<br />

Die »Fakuma« ist Branchen- und Technologiebarometer,<br />

insbesondere für das Spritzgießen (Bild:<br />

Schall).


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Service, Dienstleistungen, IT, Messen<br />

143<br />

Die AM-Community freut sich auf die »Formnext«, die vom 7. bis 10. November<br />

in Frankfurt/M. stattfindet (Bild: Mesago/Mathias Kutt).<br />

Die Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik »PaintExpo« findet vom 9.<br />

bis 12. April 2024 statt (Bild: Leipziger Messe GmbH/Tom Schulze).<br />

anstaltung in diesem Jahr vor allem die<br />

Kreislaufwirtschaft in den Blick.<br />

Als Branchen- und Technologiebarometer,<br />

insbesondere für das Spritzgießen,<br />

will sich die Messe aber auch den Themen<br />

Digitalisierung, Prozessautomatisierung<br />

und Energieeffizienz stellen. Im Mittelpunkt<br />

werden dabei laut Veranstalter<br />

Schall Kreislaufwirtschaft, Recycling und<br />

Nachhaltigkeit stehen, denn die möglichst<br />

nachhaltige <strong>Kunststoff</strong>produktion und<br />

-bearbeitung stehen sowohl für Hersteller<br />

als auch Anwender ganz oben auf der<br />

Agenda. Das Augenmerk liegt auf hochwertigen<br />

und langlebigen Technologielösungen,<br />

die in unterschiedlichen Branchen<br />

einsetzbar sind, z. B. bei Solarmodulen, in<br />

der E-Mobilität, im Bauwesen, in der Medizintechnik,<br />

bei technischen Komponenten<br />

sowie im Konsum- und Einrichtungsbereich.<br />

So will die diesjährige Veranstaltung<br />

zeigen, dass sich das hochkomplexe Themenfeld<br />

<strong>Kunststoff</strong> in den Klimaschutz<br />

und die Kreislaufwirtschaft zukunftsgerichtet<br />

einbetten lässt.<br />

Die <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung in der intelligent<br />

vernetzten Fabrik von morgen<br />

praxisnah darzustellen – auch das ist<br />

der Anspruch der Fachmesse, indem sie<br />

technologische Trends und ihre Verwirklichung<br />

in der Serie zeigt. Praxisnähe, Fokussierung<br />

und Kontinuität gehören zu<br />

den Erfolgsfaktoren der Messe, was alle<br />

Beteiligten sehr schätzen. Der Praxisbezug<br />

wird auch auf den Gebieten Energieeffizienz,<br />

Nachhaltigkeit, Design for Recycling<br />

sowie KI-basierte Anwendungen<br />

hergestellt. Der notwendige Klima- und<br />

Ressourcenschutz mit dem wachsenden<br />

Umweltbewusstsein in der Gesellschaft<br />

und neuen gesetzlichen Auflagen bleibe<br />

dabei ein treibender Entwicklungsfaktor<br />

für die <strong>Kunststoff</strong>branche.<br />

(www.schall-messen.de)<br />

»Formnext <strong>2023</strong>«<br />

Mesago Messe Frankfurt GmbH<br />

70178 Stuttgart<br />

Bereits Ende Februar konnte der Veranstalter<br />

der »Formnext«, die Mesago Messe<br />

Frankfurt, über 550 Unternehmen für die<br />

weltweit führende Messe für additive Fertigung<br />

verzeichnen – 62 % davon aus dem<br />

Ausland. Die Messe findet in diesem Jahr<br />

vom 7. bis 10. November in Frankfurt/M.<br />

statt.<br />

Neben der eigentlichen Messe gibt es wieder<br />

zahlreiche Angebote. Das »Formnext<br />

Magazin« erscheint viermal im Jahr und<br />

liefert neben Meldungen aus der Industrie<br />

fokussierte Marktberichte und spannende<br />

Interviews mit Expertinnen und Experten<br />

der AM-Branche. Ein Newsroom mit Artikeln<br />

ausgewählter Fachmedien ergänzt<br />

das Angebot. »Formnext.TV« berichtet live<br />

von der Messe und veröffentlicht auch unterjährig<br />

Reportagen. Als kompaktes Nachschlagewerk<br />

für die Vielfalt der additiven<br />

Technologien bietet der »AM-Field-Guide«<br />

Orientierung und zeigt die wesentlichen<br />

Merkmale der einzelnen AM-Verfahren auf.<br />

Darüber hinaus sind die sehr erfolgreichen<br />

Seminare der Reihe »Discover3Dprinting«<br />

ein Angebot für all diejenigen, die den industriellen<br />

3D-Druck für ihre Produktion in<br />

Erwägung ziehen. Mit den verschiedenen<br />

Medien und Formaten richtet sich die Messe<br />

an ein breites Publikum aus zahlreichen<br />

Industrien und entwickelt sich zu einem<br />

Hub rund um die Additive Fertigung.<br />

Auch hat der Veranstalter das Konferenzkonzept<br />

weiterentwickelt. In diesem Jahr<br />

wird das Vortragsprogramm erstmals verteilt<br />

auf drei Bühnen in den Messehallen<br />

stattfinden. Die unterschiedlichen Schwerpunkte<br />

umfassen wichtige AM-Trends, Anwendungen<br />

und Neuheiten der Aussteller<br />

und sollen Besucherinnen und Besucher<br />

dabei unterstützen, bequem und effizient<br />

das passende Angebot zu finden. Damit<br />

will die Messe den wichtigen Austausch<br />

zwischen Technologieanbietern und Anwendern<br />

weiter fördern und die Inhalte<br />

für alle Stakeholder in den Hallen öffentlich<br />

verfügbar machen.<br />

Schwerpunkt der »Industry Stage« sind<br />

aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit und<br />

Digitalisierung. Auf der Agenda stehen<br />

aber auch neue Geschäftsmöglichkeiten<br />

sowie Einblicke in bestimmte Bereiche wie<br />

in die Welt der Start-ups und des Fundings.<br />

Auf der »Application Stage« werden an<br />

jedem Messetag verschiedene Anwendungen<br />

aus unterschiedlichen Branchen<br />

präsentiert, z. B. aus dem Maschinen- und<br />

Anlagenbau, der Automobilindustrie, der<br />

Luft- und Raumfahrt, der Medizintechnik,<br />

der Elektrotechnik, dem Werkzeug- und<br />

Formenbau oder aus der Automatisierung.<br />

Innovationen der Aussteller präsentiert die<br />

»Technology Stage«. In jeweils einer Vormittags-<br />

und Nachmittagssession werden<br />

an jedem Messetag Neuheiten aus den Bereichen<br />

Material, Pre-Processing, AM-Production<br />

und Post-Processing vorgestellt.<br />

(www.formnext.mesago.com)<br />

»PaintExpo 2024«<br />

Leipziger Messe GmbH<br />

04356 Leipzig<br />

Die Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik<br />

»PaintExpo« findet vom 9. bis 12.<br />

April 2024 in Karlsruhe statt. Mit rund 430<br />

Ausstellern aus 27 Ländern und über 9000<br />

Fachbesucherinnen und -besuchern aus 57<br />

Ländern konnte die Messe in 2022 nach<br />

der pandemiebedingten Pause wieder<br />

erfolgreich starten. Mehr als jeder dritte<br />

Aussteller reiste aus dem Ausland an. Auf<br />

Seiten der Besucher war eine Vielzahl an<br />

Entscheidern oder Fach- und Führungs-<br />

6


144 Service, Dienstleistungen, IT, Messen <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

kräften vor Ort in Karlsruhe: So haben laut<br />

einer Umfrage des Veranstalters, der Leipziger<br />

Messe, rund 90 % der Besucher der<br />

vergangenen Veranstaltung einen Einfluss<br />

auf Investitionsentscheidungen in ihren<br />

Unternehmen. Für die kommende Messe<br />

konnte der Veranstalter ein Jahr vor dem<br />

Messestart bereits rund 250 Firmenanmeldungen<br />

und gegenüber der Vorveranstaltung<br />

eine Buchung von mehr als 70 % der<br />

Ausstellungsfläche verzeichnen.<br />

Das leichte und mobile Leuchtrahmensystem<br />

hält dank Lithium-Ionen-Akku einen ganzen<br />

Messetag lang durch (Bild: MK Displays).<br />

Auf der Messe zeigen sowohl global agierende<br />

Markt- und Technologieführer als<br />

auch innovative mittelständische Unternehmen<br />

ihre Produktneuentwicklungen<br />

und Anwendungen aus der industriellen<br />

Lackiertechnik. Wichtige Branchenakteure<br />

aus dem In- und Ausland wie FreiLacke,<br />

Dürr, Eisenmann, J. Wagner, Nordson und<br />

Venjakob zählen dazu. Darüber hinaus<br />

konnten laut Veranstalter auch interessante<br />

Neuaussteller vom Messekonzept überzeugt<br />

werden: Unter anderem stellen der<br />

türkische Anbieter für Reinigung und Vorbehandlungstechnik<br />

Mitsuda sowie der<br />

Spezialist für das Aufheizen industrieller<br />

Behälter Neybo erstmals ihr Leistungsspektrum<br />

im Rahmen der Messe vor.<br />

Die Messe deckt mit den Produkten und<br />

Dienstleistungen der Aussteller die gesamte<br />

Bandbreite der industriellen Lackierung<br />

ab. Das Spektrum reicht auch im nächsten<br />

Jahr von Lösungen zur Oberflächenbehandlung<br />

über Lacke und Lackieranlagen<br />

oder Pulver und Pulverbeschichtungsanlagen<br />

bis hin zur Qualitätssicherung. Die<br />

Branchenplattform bündelt Beschichtungslösungen<br />

für alle Industriezweige,<br />

Anwendungen und Materialien, ob Nasslackierung,<br />

Pulverbeschichtung oder Coil<br />

Coating.<br />

(www.paintexpo.de)<br />

Mobiles Leuchtrahmensystem<br />

MK Displays GmbH<br />

75015 Bretten<br />

Das mobile Leuchtrahmensystem »LEDup<br />

Battery« von MK Displays ist mit einem<br />

leistungsstarken Lithiumionen-Akku ausgestattet<br />

und kann somit über 10 Stunden<br />

unabhängig von einer externen Stromversorgung<br />

das angebrachte Motiv hinterleuchten.<br />

Das Rahmenformat beträgt 100<br />

cm x 200 cm inkl. ausklappbaren Stellfüßen.<br />

Die Rahmenelemente verfügen über<br />

Federkontaktstifte (Pogo Pins) als Stromverbinder,<br />

sodass auf die bisher üblichen<br />

Kabelverbindungen im Inneren komplett<br />

verzichtet werden konnte. Für die Montage<br />

werden einfach die Rahmenteile zusammengesteckt,<br />

wodurch auch die Stromverbindung<br />

hergestellt wird. Der Aufbau des<br />

Leuchtrahmens erfolgt werkzeuglos in nur<br />

sehr kurzer Zeit. Dank anwenderfreundlicher<br />

Gummilippentechnik sind auch die<br />

Sujets schnell sowie faltenfrei eingespannt<br />

und lassen sich ebenso einfach austauschen.<br />

Der wiederaufladbare 24-V-Li-Ion-Akku<br />

hat ein Gewicht von 5 kg bei einer Leistung<br />

von 22.000 mAh und kann damit die Beleuchtung<br />

des mobilen Displays für über<br />

10 Stunden sicherstellen, z. B. für die Dauer<br />

eines gesamten Messetags. Nach dem Aufbau<br />

wird der Akku unten im Rahmen platziert,<br />

dadurch sind keine störenden Teile<br />

von außen sichtbar. Alternativ ist auch der<br />

Betrieb über ein Stromkabel möglich.<br />

Das Leuchtrahmensystem ist aus eloxiertem<br />

Aluminium gefertigt und absolut UVbeständig.<br />

Das Design ist sehr schlank und<br />

zeitlos elegant gehalten. Dank sorgfältiger<br />

<strong>Verarbeitung</strong> fühlen sich auch die Kanten<br />

angenehm glatt an, Zusammenschlüsse<br />

sind nach dem Aufbau so gut wie unsichtbar.<br />

Beleuchtet wird mit hochwertiger<br />

LED-Technik von Osram, so kommen die<br />

Motive von beiden Seiten bestmöglich zur<br />

Geltung. Das Rahmensystem ist in einem<br />

praktischen Transportkoffer mit Rollen verpackt.<br />

(www.mk-displays.de)<br />

MESSENVORSCHAU<br />

Frankfurt/M.<br />

Rheda-Wiedenbrück<br />

Bild: Mathias Kutt<br />

Ulm<br />

Marktplatz für Design, Entwicklung und<br />

Beschaffung von <strong>Kunststoff</strong>produkten<br />

28. bis 29. Februar 2024<br />

www.kpa-messe.de<br />

Fachmesse für additive Fertigung<br />

und industriellen 3D-Druck<br />

7. bis 10. November <strong>2023</strong><br />

formnext.mesago.com<br />

Karlsruhe<br />

Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik<br />

9. bis 12. April 2024<br />

www.paintexpo.de<br />

Zuliefermesse für die <strong>Kunststoff</strong> verarbeitende Industrie<br />

14. bis 16. Mai 2024<br />

www.kuteno.de<br />

Friedrichshafen<br />

Internationale Fachmesse<br />

für <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung<br />

17. bis<br />

23. Oktober <strong>2023</strong><br />

www.fakuma-messe.de<br />

Alle Messedaten ohne Gewähr und vorbehaltlich etwaiger Änderungen zwischen Recherchezeitpunkt und Drucklegung. Bitte informieren Sie sich über den letzten Stand auf den angegebenen Websites.


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www.wittmann-group.com<br />

KUNSTSTOFF IN HÖCHSTFORM<br />

www.koch-technik.com<br />

Halle A5 | Stand A5-5212<br />

www.weiss-kunststoff.de<br />

Halle A3 | Stand A3-3310<br />

www.saar-pulvermetall.de<br />

Halle A3 | Stand A3-3213<br />

www.koch-technik.com<br />

Halle A2<br />

Stand A2-2306<br />

www.strack.de<br />

Halle 5<br />

Stand A5-5203<br />

und A5-5204<br />

Foto: www.fakuma-messe.de


146 Service, Dienstleistungen, IT, Messen <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

6 Service, Dienstleistungen / IT<br />

Produkte unserer Inserenten. Das komplette Verzeichnis finden Sie online unter kunststoff.kuhn-fachmedien.de/anbieter.<br />

Mit den hinter den Stichworten angegebenen Zahlen sind die von Ihnen gesuchten Firmen gekennzeichnet. Name und Anschrift dieser<br />

Firmen finden Sie auf unten fortlaufend nummeriert.<br />

Dienstleistungen für die <strong>Kunststoff</strong>industrie<br />

Entwicklung und Neukonstruktion<br />

→ CAD-Konstruktionen 3, 5, 10, 11, 12<br />

→ CAE-Auslegungen 5<br />

→ CAM-Programme 10, 11<br />

→ Entwicklung und Neukonstruktion 3, 5, 12<br />

→ Projektierung von elektrischen Anlagen 7<br />

→ Rapid Prototyping 5<br />

Prozesssimulationen<br />

→ Hybridbauteile 5<br />

→ Overmolding-Prozesse 5<br />

Werkstoff-, Verfahrens- und Methodenentwicklung<br />

→ Prozesssimulation 5<br />

→ Spritzgießen 5<br />

→ Zweikomponentenspritzgießen 5<br />

Reinigung, Überholung und Umbau von Anlagen, Maschinen und Geräten<br />

→ Kühlwasserbehandlung 6, 8<br />

→ Wartung 8<br />

→ Wasseraufbereitung 6, 8<br />

Allgemeine Dienstleistungen<br />

Finanzierung<br />

→ Finanzdienstleistungen 1<br />

IT/OT, Organisation, Schulungen<br />

→ Betriebsdatenerfassung 1<br />

→ Betriebsschulungen 1<br />

→ Branchensoftware für individuelle und<br />

serielle <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung 1<br />

→ CAD-Dienstleistungen 5<br />

→ CAD/CAM-Systeme 2, 10<br />

→ Mitarbeitertraining 1<br />

→ Seminare, allgemein 1, 5, 10<br />

→ Umweltmanagement 8<br />

Analysieren, Beraten, Messen, Prüfen, Qualitätssicherungen, Zertifizierungen<br />

→ Bauteilanalyse und Optimiering mittels FEM 5<br />

→ Beratungen 3, 5, 8, 9<br />

→ CE-Kennzeichnung 9<br />

→ Finite-Element-Berechnungen 5<br />

→ Heißkanalbalancierung 3<br />

→ Mechanische Bauteilberechnung 5<br />

→ Moldflow-Analysen 3, 5<br />

→ Prüfmittelkalibrierung 4<br />

→ Schadensanalyse 5<br />

→ Strukturmechanische Berechnungen 5<br />

→ Temperiersystemanalyse und Optimierung 5<br />

→ Unternehmensberatung 8<br />

→ Verzugsvorhersage und Optimierung 5<br />

→ Werkzeugauslegung 5<br />

Zertifizierungen<br />

→ nach DIN ISO 9001 4<br />

Industrieklimaprüfungen<br />

→ Klimatests 6<br />

1 Engel Austria GmbH, Ludwig-Engel-Str. 1, 4311 SCHWERTBERG | www.engelglobal.com 0043 50 620-0 U2, 69, 145<br />

2 Felder KG, KR-Felder-Str. 1, 6060 HALL IN TIROL | www.felder-group.com 0043 5223 58500 89<br />

3 Hasco Hasenclever GmbH + Co KG, Römerweg 4, 58513 Lüdenscheid | www.hasco.com 02351 957-0 145<br />

4 Kistler Instrumente GmbH, Umberto-Nobile-Str. 14, 71063 Sindelfingen | www.kistler.com 07031 3090-0 57<br />

5 Konstruktionsbüro Hein GmbH, Marschstr. 25, 31535 Neustadt a. Rbge. | www.kb-hein.de 05032 893791 139<br />

6 L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG, Hachener Str. 90 a-c, 59846 Sundern | www.lr-kaelte.de 02935 9652-0 59<br />

7 Liedtke Antriebstechnik GmbH & Co. KG, Böcklerstr. 1, 31789 Hameln | www.liedtke-antriebstechnik.de 05151 9889-0 63<br />

8 ONI-Wärmetrafo GmbH, Niederhabbach 17, 51789 Lindlar | www.oni.de 02266 4748-0 U1, 145<br />

9 Pilz GmbH & Co. KG, Felix-Wankel-Str. 2 , 73760 Ostfildern | www.pilz.com 0711 3409-0 2<br />

10 Schott Systeme GmbH, Landsberger Str. 8, 82205 Gilching | www.schott-systeme.com 089 348069 131, 137<br />

11 Sico D. + E. Simon GmbH, Karl-Winnacker-Str. 10-14, 36396 Steinau a. d. Str. | www.sico.de 06663 9600-0 17<br />

12 Werner Koch Maschinentechnik GmbH, Industriestr. 3 , 75228 Ispringen | www.koch-technik.com 07231 8009-0 5, 145<br />

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Die vor den Adressen stehenden Nummern geben im Stichwortverzeichnis Hinweise auf Produkte/Dienstleistungen der Unternehmen.


147<br />

Umweltschutz und Arbeitsschutz<br />

– Anzeige –<br />

www.buechel-gmbh.de<br />

Fachbeiträge 148<br />

Produktinformationen 151<br />

Stichwort- und Adressenverzeichnis 158<br />

7


148<br />

Zerkleinerungstechnik <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Schneidmühlen für Hohlkörper<br />

und Tiefziehfolien<br />

Das Einstiegsmodell für die Hohlkörperzerkleinerung<br />

deckt mit einer Leistung von 80 Kilogramm<br />

pro Stunde bereits viele Anwendungen ab.<br />

Für die Zerkleinerung von Hohlkörpern<br />

und Tiefziehabfällen<br />

hat Schneidmühlenspezialist Tria<br />

neue Lösungen entwickelt, die<br />

nicht nur zuverlässig, sondern<br />

auch sehr effizient arbeiten.<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der<br />

Tria GmbH<br />

47877 Willich<br />

www.triaplastics.de<br />

Das neue Einstiegsmodell »BM 4220« wurde<br />

für die Zerkleinerung von Behältern bis<br />

zu einem Volumen von 1000 Millilitern<br />

und von Butzen konzipiert. Besonders<br />

hervorzuheben ist der tangentiale Einlauf<br />

der Mahlkammer, der sicherstellt, dass die<br />

Hohlkörper jederzeit von den Rotormessern<br />

ergriffen und zerkleinert werden. Der<br />

tangentiale Einlauf gewährleistet so eine<br />

effiziente und reibungslose Zerkleinerung<br />

zur Optimierung der Produktionsprozesse<br />

und zur Minimierung von Materialverschwendung.<br />

Die Schneidmühle arbeitet dabei sehr<br />

energieeffizient. Mit einer Antriebsleistung<br />

von lediglich drei Kilowatt entspricht die<br />

Mühle heutigen Umwelt- und Nachhaltigkeitsansprüchen.<br />

Durch die schallgedämmte<br />

Ausführung wird zudem eine angenehm<br />

ruhige Arbeitsumgebung geschaffen.<br />

Die Serie »TR« bietet eine besonders hohe Zerkleinerungsleistung<br />

für anspruchsvolle Aufgaben.<br />

Bilder: Tria<br />

Mit einer Leistung von circa 80 Kilogramm<br />

pro Stunde bewältigt die Mühle bereits<br />

einen Großteil der industriellen Anforderungen.<br />

Die Baureihe »BM« umfasst noch weitere<br />

Modelle bis hin zur leistungsstärksten<br />

Schneidmühle »BM 16060«, die mit einer<br />

Antriebsleistung von 90 Kilowatt und einer<br />

Mahlkammeröffnung von 1600 x 600<br />

Millimetern sowie mit einem Rotordurchmesser<br />

von 500 Millimetern eine Leistung<br />

von bis zu 2800 Kilogramm pro Stunde erreicht.<br />

Lösungen für die<br />

Tiefziehzerkleinerung<br />

Auch für die Zerkleinerung von Tiefziehabfällen<br />

hat Tria mit der Baureihe »TS«<br />

neue Modelle entwickelt. Die seit Anfang<br />

<strong>2023</strong> verfügbaren Schneidmühlen decken<br />

mit Folienbreiten bis zu 1500 Millimeter<br />

und einer Leistung von bis zu 1,4<br />

Tonnen pro Stunde zahlreiche Anwendungen<br />

für die Zerkleinerung im Bereich<br />

Tiefziehen ab: Ob Vollfolie oder Stanzgitter<br />

mit bzw. ohne Fehlteile – die Mühlen<br />

der »TS«-Serie bewältigen so gut wie jede<br />

Herausforderung.<br />

Mit der Serie »TR« bietet Tria eine Baureihe<br />

größerer Mühlen und von Sonderlösungen<br />

an, beispielsweise Unterbaumühlen.<br />

Ein exemplarisches Modell ist die<br />

Schneidmühle »TR20090«, die mit einer<br />

Mahlkammeröffnung von 2000 x 900 Millimetern<br />

und einem Rotordurchmesser<br />

von 800 Millimetern eine Spitzenleistung<br />

von über vier Tonnen Tiefziehfolie pro<br />

Stunde erreicht.<br />

Hohe Leistung und<br />

Energieeffizienz<br />

Bei der Entwicklung der beiden Baureihen<br />

»BM« für Hohlkörper und »TS« für<br />

Tiefziehzerkleinerung wurde nicht nur<br />

auf hohe Zerkleinerungsleistung, sondern<br />

auch auf Energieeffizienz und Zuverlässigkeit<br />

geachtet. So erreichen die Maschinen<br />

besonders niedrige Betriebskosten.<br />

Die Blindleistung wird auf ein Minimum<br />

reduziert, was die Energiekosten ebenfalls<br />

geringhält.<br />

Die Schneidmühlen erzeugen homogenes<br />

und einheitliches Mahlgut, die mechanischen<br />

und physikalischen Eigenschaften<br />

des <strong>Kunststoff</strong>s bleiben erhalten. Auch die<br />

optimierte Gegenmesserpositionierung<br />

trägt zu einer effizienten Vermahlung bei.<br />

Dank des speziellen Designs der Einzugswerke<br />

und der Mahlkammer wird Stäbchenbildung<br />

zuverlässig verhindert.<br />

Mahlkammer mit V-Rotor für Folienmühlen


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Anlagenbau<br />

149<br />

tems erfolgen Voruntersuchungen der<br />

Schüttgüter zur Ermittlung der zulässigen<br />

Prozesstemperatur, der notwendigen Verweilzeit<br />

und von weiteren Prozess- sowie<br />

Anlagenparametern, um skalierbare Ergebnisse<br />

zu erhalten.<br />

Die Anlage kann dadurch genau auf den<br />

ermittelten Granulattyp ausgelegt werden.<br />

Durch die hohe Modularisierung<br />

stehen neben variablen Silogrößen auch<br />

unterschiedliche Kombinationen von<br />

Energierekuperatoren und Lufterhitzern<br />

zur Verfügung. Der Hersteller hebt hervor,<br />

dass die Desodorierungsanlagen auch in<br />

bestehende Systeme eingebunden werden<br />

können.<br />

Die Desodorierungsanlagen (rechtes Silo) können auch in bestehende Materialzuführanlagen integriert<br />

werden.<br />

Bilder: Zeppelin Systems<br />

»Deo« fürs Rezyklat<br />

Zeppelin Systems entwickelte eine neue, energieeffiziente Anlagentechnologie<br />

zur Geruchsreduzierung von <strong>Kunststoff</strong>granulaten. Dabei<br />

können auch individuell geforderte und akzeptierte Geruchslevel berücksichtigt<br />

werden.<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der<br />

Zeppelin Systems GmbH<br />

88045 Friedrichshafen<br />

www.zeppelin.com<br />

Als weltweit tätiges Unternehmen im Anlagenbau<br />

für das Handling hochwertiger<br />

Schüttgüter arbeitet Zeppelin Systems<br />

bereits seit Jahren auch an neuen Technologien,<br />

die Produktionsprozesse im <strong>Kunststoff</strong>recycling<br />

effizienter machen.<br />

Qualitativ hochwertige Rezyklate und<br />

eine Steigerung der verfügbaren Mengen<br />

an aufbereiteten <strong>Kunststoff</strong>en werden<br />

immer wichtiger, denn bis 2030 soll eine<br />

Rezyklateinsatzquote von 30 Prozent in<br />

Verpackungen, die <strong>Kunststoff</strong> enthalten,<br />

verbindlich eingeführt werden. Um diese<br />

Vorgabe erfüllen zu können, werden Granulate<br />

in hoher Quantität, hoher Qualität<br />

und ohne störenden Geruch benötigt.<br />

Gerade Gerüche sind bei Rezyklaten eine<br />

typische Herausforderung. Diese zu entfernen,<br />

ist eine wichtige Voraussetzung,<br />

bevor daraus wieder hochwertige Produkte<br />

entstehen können. Dafür entwickelte<br />

der Anlagenbauer aus Friedrichshafen<br />

Desodorierungsanlagen, die Rezyklate<br />

in einem thermisch-physikalischen Reinigungsprozess<br />

entgasen und von unangenehmen<br />

Gerüchen befreien.<br />

Kontinuierlicher und<br />

diskontinuierlicher Betrieb<br />

Das kontinuierliche »Verfahren C« eignet<br />

sich besonders für die Herstellung gleichbleibender<br />

Produkte über sehr lange<br />

Zeiträume hinweg. Mit einer effizienten<br />

Energierückgewinnung können die Prozesskosten<br />

stark reduziert werden. Das<br />

diskontinuierliche »Verfahren B« (Batchverfahren)<br />

empfiehlt das Unternehmen<br />

hingegen für Entgasungen mit häufigen<br />

Produktwechseln und kleinen Chargengrößen.<br />

Durch viel Erfahrung, versierte Verfahrenstechnikexpertinnen<br />

und ‐experten sowie<br />

den Bau von Silos in Deutschland können<br />

die Anlagen bestmöglich an Kundenerfordernisse<br />

modular und flexibel angepasst<br />

werden. Im Technikum von Zeppelin Sys-<br />

Die Desodorierungssysteme für den kontinuierlichen<br />

und diskontinuierlichen Betrieb entfernen<br />

in einem thermischen Prozess flüchtige<br />

organische Verbindungen aus den rezyklierten<br />

<strong>Kunststoff</strong>en.<br />

Die Anlagen können modular und flexibel an<br />

die jeweiligen Gegebenheiten individuell angepasst<br />

werden.<br />

7


150<br />

<strong>Kunststoff</strong>recycling<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Im ersten Schritt des Recyclingprozesses verarbeitet der <strong>Kunststoff</strong>shredder verschiedene Materialien<br />

zu homogenen Flakegrößen.<br />

Bilder: Weima<br />

Auf dem Weg zum<br />

Zero-Waste-Idealziel<br />

Der rumänische Verwerter Expert Recycling bietet zahlreiche Leistungen<br />

rund um die Entsorgung und das Recycling von Post-Consumerund<br />

Post-Industrial-<strong>Kunststoff</strong>abfällen an. Für die Aufbereitung von<br />

PET, PP, PS, PE, HDPE und LDPE kommt ein Einwellenzerkleinerer von<br />

Weima zum Einsatz. Damit produziert das Unternehmen hochwertige<br />

Regranulate, Folien und Abfallsäcke, die es anschließend selbst vertreibt.<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der<br />

Weima Maschinenbau GmbH<br />

74360 Ilsfeld<br />

www.weima.com<br />

In der Europäischen Union wird jährlich<br />

pro Kopf nirgendwo so wenig Abfall wie in<br />

Rumänien produziert. Zur Wahrheit gehört<br />

aber auch, dass man mit der Recyclingquote<br />

nur knapp vor Schlusslicht Malta liegt.<br />

Diesen Nachholbedarf hat das Unternehmen<br />

Expert Recycling, zwei Stunden nördlich<br />

von Bukarest gelegen, seit der Gründung<br />

im Jahr 2007 erkannt und bis heute<br />

nach eigenen Angaben über 7000 Tonnen<br />

Abfall verarbeitet. Die Kreislaufwirtschaft<br />

steht für den Recyclingbetrieb dabei im Fokus.<br />

Gemeinsam mit starken Partnern soll<br />

das Zero-Waste-Idealziel für Rumänien erreicht<br />

werden. Eigentümer Dan Ana erklärt,<br />

wie es erreicht werden soll: »Wir möchten<br />

einen wichtigen Beitrag auf dem Weg hin<br />

zu einer Circular Economy leisten. Der Abfall<br />

des Einen soll der Rohstoff des Anderen<br />

sein. Der Recyclingbetrieb möchte eine auf<br />

Nachhaltigkeit ausgerichtete Gesellschaft<br />

mit moderner Technologie unterstützen,<br />

die nicht nur sicherer, sondern auch effizienter<br />

als bisher ist. Ultimativ müssen wir<br />

die Wiederverwertungsquote deutlich steigern.«<br />

Mit starken Partnern<br />

das Ziel erreichen<br />

Am Ende des<br />

Recyclingprozesses<br />

sind hochwertige<br />

Regranulate<br />

das Ergebnis. <br />

Für die Umsetzung dieser ambitionierten<br />

Ziele setzt der Recycler auf Zerkleinerungstechnologie<br />

von Weima aus Deutschland –<br />

vertrieben über den rumänischen Händler<br />

Chorus Engineering aus Bukarest und kofinanziert<br />

durch Finanzmittel der Europäischen<br />

Union. Der <strong>Kunststoff</strong>shredder des<br />

Typs »W5.18« verarbeitet im ersten Schritt<br />

des Recyclingprozesses ganz unterschiedliche<br />

Folien, Verpackungen und mehr auf<br />

eine homogene, für die Weiterverarbeitung<br />

optimierte Flake-Größe.<br />

Die Zerkleinerungsmaschine ist die zentrale<br />

Komponente der Recyclinglinie und besitzt<br />

eine Arbeitsbreite von circa 1800 Millimetern<br />

bei einem Rotordurchmesser von<br />

circa 500 Millimetern. Sie wird von einem<br />

Hägglunds-Hydraulikaggregat direkt angetrieben,<br />

ohne Getriebe oder Frequenzumrichter,<br />

wodurch sich konstant hohe<br />

Durchsätze erzielen lassen. Der Antrieb ist<br />

sehr robust gegenüber Fremdstoffen und<br />

bietet variabel anpassbare Rotordrehzahlen<br />

bei stets hohem Drehmoment – auch<br />

unter Volllast.<br />

Die Materialzuführung findet über ein<br />

Auftragsförderband statt. Der kompakt im<br />

Inneren des Zerkleinerers verbaute Schwingenschieber<br />

presst das zu zerkleinernde<br />

Material lastabhängig und vollautomatisiert<br />

gegen den Rotor. Durch die breite<br />

Öffnung der Inspektionsklappe ist die Entnahme<br />

etwaiger Störstoffe oder die Wartung<br />

der Schneidgeometrie zu jeder Zeit<br />

bequem möglich.<br />

Neue Produkte aus<br />

hochwertigem Rezyklat<br />

Nach der Zerkleinerung folgt das Waschen<br />

der Flakes, gefolgt von der Extrusion mithilfe<br />

einer Anlagenlösung von Erema. Die<br />

Produkte − verschiedene Regranulate und<br />

Folienerzeugnisse − sind von sehr hoher<br />

Qualität, bestätigt Dan Ana: »Wir sammeln<br />

bzw. kaufen Post-Consumer- sowie Post-<br />

Industrial-<strong>Kunststoff</strong>abfälle von unseren<br />

zahlreichen Partnern. Alle unsere Produkte<br />

− Granulat, Haushaltsmüllsäcke und<br />

Folien − bestehen zu 100 Prozent aus rezykliertem<br />

Material und erfüllen sämtliche<br />

EU-Regularien inklusive CE-Markierung für<br />

vollständige Transparenz auf nationalen<br />

und internationalen Märkten. Wir bei Expert<br />

Recycling verfügen über einen umfassenden<br />

Technologiepark für das ganzheitliche<br />

Recycling. Dazu gehört das Sortieren,<br />

Separieren, Waschen, Zerkleinern, (Ballen-)<br />

Verpressen und Extrudieren − und darauf<br />

sind wir ziemlich stolz.«<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

Expert Recycling S.R.L.<br />

Brănești/Rumänien<br />

www.expertrecycling.ro


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Umweltschutz und Arbeitsschutz<br />

151<br />

Produkt-Infos<br />

Die Trockeneis-Produktionssysteme wurden speziell für die Produktion von Kleinmengen entwickelt<br />

(Bild: Cold Jet).<br />

Trockeneis-Produktionssysteme<br />

Cold Jet GmbH<br />

54595 Weinsheim<br />

Mit der Übernahme von Triventek hat<br />

Cold Jet eine neue Produktionslinie von<br />

Trockeneispelletizern für Kleinmengen<br />

eingeführt. Die Geräte bieten Trockeneisproduktionskapazitäten<br />

von 50…80<br />

kg/h und ergänzen damit die großvolumigen<br />

Pelletizer mit Kapazitäten im Bereich<br />

120…750 kg/h.<br />

Der Hersteller empfiehlt die kostengünstigen<br />

Pelletizer für den Einsatz in Unternehmen,<br />

die regelmäßig kleine Mengen<br />

Trockeneis produzieren möchten. Der Pelletizer<br />

»PE 50« produziert bis zu 50 kg/h<br />

Trockeneispellets und der »PE 80« bis zu<br />

80 kg/h. Die Pelletizer bieten eine kompakte,<br />

einfach zu bedienende Trockeneisproduktionslösung<br />

für alle, die ihre eigene<br />

Trockeneisproduktion beginnen oder ausbauen<br />

wollen, ohne größere Investitionen<br />

in die bestehende Infrastruktur zu tätigen<br />

zu müssen, z. B. für die umweltfreundliche,<br />

nachhaltige Reinigung und Oberflächenvorbereitung.<br />

Mit der Erweiterung des Portfolios um<br />

diese Kleinmengen-Pelletierer kann der<br />

Hersteller nun auch Unternehmen bedienen,<br />

für die seine Großmengen-Pelletierer<br />

in Bezug auf Kapazität und Kosten<br />

überdimensioniert sind. Die Geräteserie<br />

ist so konzipiert, dass sie mit einer breiten<br />

Palette von Flüssig-CO2-Speicheroptionen<br />

zusammenarbeitet. Sie sind kompatibel<br />

mit regulären festen LCO2-Tanks, Dewar-<br />

Tanks, Minitanks und anderen Optionen,<br />

die den Einstieg in die Trockeneisproduktion<br />

erleichtern. Diese Vielseitigkeit ermöglicht<br />

eine Vielzahl von Anwendungsfällen<br />

und eine einfachere Integration in unterschiedliche<br />

Industrien und Produktionslinien.<br />

Die Pelletizer verfügen über ein intuitives<br />

HMI-Display und einfache Bedienelemente,<br />

um schnell Einstellungen vorzunehmen<br />

und in wenigen Minuten hochwertige<br />

Trockeneispellets zu produzieren. Ihr<br />

geringes Gewicht auf belastbaren Rollen<br />

ermöglicht den einfachen Transport. Darüber<br />

hinaus können sie auch an einem<br />

festen Standort installiert werden, z. B. an<br />

der Wand, ohne zu viel Bodenfläche zu<br />

beanspruchen.<br />

(www.coldjet.com)<br />

Zeppelin Systems:<br />

Ihr Partner für industrielle Recycling-Lösungen<br />

Rezyklate in hoher Qualität? Material Handling ist hier das Zauberwort!<br />

Durch unsere langjährige Prozesskompetenz als führender Anlagenbauer in<br />

der <strong>Kunststoff</strong>industrie, kennen wir die Ansprüche und Herausforderungen<br />

unserer Kunden. Schwankende Feed-In-Qualität oder riechendes Material<br />

im Recycling? Wir haben Lösungen! Vom Engineering bis hin zur Fertigung,<br />

Installation und weltweitem Service. Wir bieten Ihnen die passende Lösung<br />

für Ihren Prozessschritt. Sprechen Sie uns an!<br />

Desodorierung – Homogenisierung – Mischen


152 Umweltschutz und Arbeitsschutz <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Die neue Prüfmethode zeigt auf, wie viele Fasern beim Waschen von Textilien<br />

ausgetragen werden, wie gut sich diese Fasern im Abwasser abbauen<br />

und wie schädlich die Faserrückstände für die Umwelt sind (Bild: Hohenstein).<br />

Gesamtansicht der zweistufigen Recyclinganlage bei Plastipack mit einem<br />

Durchsatz von ca. 2500 kg/h (Bild: Weima).<br />

Prüfmethode für textiles Mikroplastik<br />

DBL - Deutsche Berufskleider-<br />

Leasing GmbH<br />

90513 Zirndorf<br />

Wie kann textiles Mikroplastik erkannt<br />

und dann reduziert sowie vermieden werden?<br />

Der Prüfdienstleister Hohenstein hat<br />

in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern<br />

Trigema, Freudenberg, Paradies und<br />

DBL Itex eine neue DIN SPEC 4872 (»Prüfmethode<br />

für Textilien – Bestimmung der<br />

Faserfreisetzung beim Waschen und des<br />

aeroben Abbaugrads in wässrigem Medium<br />

unter Berücksichtigung der Ökotoxizität«)<br />

als standardisiertes Prüfverfahren<br />

zur Ermittlung und Klassifizierung<br />

der Umweltbelastung von Textilien und<br />

textilen Produkten beim Waschen geschaffen.<br />

Mithilfe dieses Prüfverfahrens<br />

soll bestimmt werden, wie viele Fasern<br />

aus der Kleidung beim Waschen ausgetragen<br />

werden, wie gut sich diese Fasern<br />

im Abwasser abbauen und wie schädlich<br />

die Faserrückstände für die Umwelt sind.<br />

Das Prüfverfahren soll eine Vergleichbarkeit<br />

zwischen Textilien schaffen, um in Zukunft<br />

schnell und einfach entscheiden zu<br />

können, wie viel Einfluss ein Produkt beim<br />

Waschen auf die Umwelt hat. Hierzu haben<br />

die Projektpartner Klassifizierungscodes<br />

erarbeitet, die dem Kleidungsstück<br />

zugewiesen werden können. Hat ein<br />

Kleidungsstück einen solchen Code, kann<br />

man direkt den Faseraustrag erkennen<br />

und mit anderen Produkten vergleichen,<br />

die ebenfalls den Code tragen.<br />

Die DIN SPEC wurde im Februar <strong>2023</strong><br />

veröffentlicht. Vorher hatten die Projektpartner<br />

über den Zeitraum von ca. einem<br />

Jahr mit dem Initiator Hohenstein daran<br />

gearbeitet, geforscht, normiert und Versuche<br />

angestellt, die schlussendlich in<br />

der DIN SPEC festgehalten wurden. DBL<br />

Itex hat dabei das Projekt vor allem mit<br />

Material- und Abwasserproben sowie mit<br />

Know-how in der industriellen Textilpflege<br />

unterstützt. Die Projektpartner erhoffen<br />

sich von dem neuen Verfahren, dass<br />

in Zukunft Unternehmen, die versuchen,<br />

ihren Umwelteinfluss zu mindern, gezielt<br />

auf Kleidungsstücke zurückgreifen – ob<br />

Kauf- oder Mietkleidung –, die weniger<br />

Einfluss auf die Umwelt beim Waschen<br />

haben. Auch prognostizieren die beteiligten<br />

Unternehmen, dass Vorgaben durch<br />

die Gesetzgebung wie das Bundes-Immissionsschutzgesetz<br />

dazu führen könnten,<br />

dass eine solche Klassifizierung nötig<br />

wird, z. B. durch die feinere Regelung der<br />

Emission von Abwässern ins kommunale<br />

Netz.<br />

(www.dbl.de)<br />

Recyclinganlage für Reststoffe<br />

Weima Maschinenbau GmbH<br />

74360 Ilsfeld<br />

Wo produziert wird, da fallen unweigerlich<br />

Reststoffe an, so auch bei Plastipack<br />

Ltd in Großbritannien. Der Hersteller<br />

hochwertiger Poolabdeckungen zerkleinert<br />

und rezykliert anschließend seine<br />

<strong>Kunststoff</strong>folienabfälle mithilfe einer<br />

zweistufigen Zerkleinerungsanlage von<br />

Weima. Der Folienhersteller hatte bereits<br />

seit vielen Jahren positive Erfahrungen<br />

mit der Wiederverwertung eigener<br />

Produktionsabfälle gemacht. Hinzu kam<br />

eine gesteigerte Nachfrage für Poolfolien,<br />

weshalb das bestehende Granuliersystem<br />

erneuert werden sollte, um Effizienz<br />

und Durchsatz weiter zu erhöhen. Nach<br />

ausgiebigen Materialtests im Versuchszentrum<br />

des Maschinenhändlers Fercell<br />

konnte eine optimierte Konfiguration<br />

erarbeitet werden, wobei sich der Folienhersteller<br />

für eine zweistufige Aufbereitungslösung<br />

mit Vor- und Nachzerkleinerer<br />

sowie Fördertechnik entschied.<br />

Reststoffe aus der Produktion werden per<br />

Gabelstapler über spezielle Einzugswalzen<br />

in den großzügig dimensionierten<br />

Trichter aufgegeben. Der Vierwellen-Zerkleinerer<br />

»ZM 40« mit einer Arbeitsbreite<br />

von ca. 760 mm schreddert das Folienmaterial<br />

zunächst auf eine homogene Größe<br />

vor. Bei Materialwechseln hilft ein verbauter<br />

Mechanismus für einen schnellen<br />

Siebtausch. Das Sieb ist dabei auf Rollen<br />

geführt und kann horizontal unter dem<br />

Schredder herausgezogen werden. Die<br />

zerkleinerten <strong>Kunststoff</strong>e gelangen im<br />

nächsten Schritt über ein Förderband in<br />

die Schneidmühle »WNZ 310/800«, die<br />

sie auf eine Größe von ca. 6 mm granuliert.<br />

Ein Trommelmagnet sorgt parallel<br />

dafür, dass letzte Metallrückstände sicher<br />

entfernt werden. Die Folienflakes werden<br />

anschließend mittels einer Absauganlage<br />

in Big Bags gefüllt und verpackt. Pro Stunde<br />

wird dabei ein Durchsatz von ca. 2500<br />

kg erreicht.<br />

Ein weiterer Grund für den Einsatz eines<br />

Zerkleinerers mit Vierwellen-Technologie<br />

ist dessen geringer Geräuschpegel von<br />

nur ca. 76 dB. Mit rund 25 Umdrehungen<br />

pro Minute unterscheidet sich der<br />

Schredder deutlich vom Nachzerkleinerer,<br />

der mit etwa 600 Upm sehr schnell rotiert<br />

und entsprechend lauter ist. Um auch hier<br />

die Lautstärke zu reduzieren, hat der Maschinenhändler<br />

den Granulator komplett<br />

mit einer demontierbaren Schallschutzbox<br />

umhaust.<br />

(www.weima.com)<br />

Recycling-Komplettlösungen<br />

Lindner-Recyclingtech GmbH<br />

9800 Spittal/Draus/Österreich<br />

Höhere Durchsätze, geringe Standzeiten<br />

und maximale Energieeffizienz sind die<br />

Forderungen im <strong>Kunststoff</strong>recycling. Der<br />

gestiegene Anspruch an die Rezyklatqualität<br />

verlangt zudem nach Waschkomponenten,<br />

die sich je nach Verschmutzungsgrad<br />

modular hinzuschalten lassen.<br />

Erreicht werden kann dies durch entsprechende<br />

Maschinen und die bestmögliche<br />

Abstimmung der vorgelagerten Prozesse


Umweltschutz und Arbeitsschutz<br />

153<br />

Mit auf Folienrecycling zugeschnittenem<br />

Schredder-Setup konnte der Feingutanteil um<br />

bis zu 44 % reduziert werden (Bild: Lindner).<br />

Zerkleinern, Waschen und Sortieren. Als<br />

Recyclingspezialist bietet Lindner Komplettlösungen<br />

an, um diese Prozessschritte<br />

zur Aufbereitung von Hartkunststoffen,<br />

Folien und PET effizient zu optimieren.<br />

Der Anteil an Folien am weltweiten Abfallaufkommen<br />

ist hoch. Für die Herstellung<br />

hochwertiger Rezyklate erfordern<br />

die unterschiedlichen Verschmutzungsgrade<br />

angepasste Wasch- und Trockenprozesse.<br />

Das neue Schredder-Setup der<br />

»Jupiter BW«-Serie ist z. B. speziell auf das<br />

Folienrecycling ausgelegt. Damit konnte<br />

laut Untersuchungen des Maschinenherstellers<br />

der beim Zerkleinern anfallende<br />

Feingutanteil um 44 % reduziert werden.<br />

Die schlechte Fraktion, die vom Recyclingbetrieb<br />

entsorgt werden muss, wird<br />

dadurch reduziert und es verbleibt mehr<br />

Material im Recyclingstrom. Dank des präzisen<br />

Schnitts werden Folien auf eine für<br />

nachgelagerte NIR-Systeme optimierte<br />

Größe von A4/A3 zerkleinert, wodurch<br />

die nachfolgenden Sortierprozesse produktiver<br />

und effizienter werden.<br />

Die Schredder der Serie »Micromat« werden<br />

seit vielen Jahren erfolgreich im<br />

<strong>Kunststoff</strong>recycling eingesetzt. Die neue<br />

Serie verfügt über einen kraftvollen, getriebelosen<br />

Riemen-Direktantrieb, eine<br />

einstellbare und vor Störstoffen schützende<br />

Rutschkupplung sowie ein speziell<br />

entwickeltes Messer-Schraub-System. Mit<br />

dem neuen Modell konnte laut Herstellerangabe<br />

die Durchsatzleistung entsprechend<br />

der vom Markt geforderten Produktivitätssteigerung<br />

erhöht werden, z.<br />

B. der Durchsatz bei der <strong>Verarbeitung</strong> von<br />

DSD-Ballen von 3 auf 5 t/h. Neu ist auch<br />

die automatische Riemenspannung, die<br />

den Betriebspunkt optimiert und damit<br />

die Energieeffizienz verbessert sowie einen<br />

wartungsarmen Betrieb ermöglicht.<br />

(www.lindner.com)<br />

Mobile Entstauber<br />

Schuko H. Schulte-Südhoff<br />

GmbH 49196 Bad Laer<br />

Bereits vor vier Jahren hat Schuko einen<br />

mobilen Entstauber als »Zero Emission«-<br />

Variante mit einer neuen Generation von<br />

Membranfilterschläuchen vorgestellt.<br />

Durch die Corona-Pandemie hat sich gezeigt,<br />

dass sich dieses zertifizierte Filtermaterial<br />

nicht nur für Entstauber eignet,<br />

sondern auch Sicherheit gegen Coronaviren<br />

bietet. Das Prüfinstitut Dekra hat<br />

dieses spezielle Filtermaterial in Hepa-<br />

Qualität geprüft und sogar für eine Maskenproduktion<br />

zertifiziert.<br />

Mit dem neuen mobilen Entstauber<br />

der Baureihe »Vacomat« hat das Unternehmen<br />

eine Lösung entwickelt, die mit<br />

diesem zertifiziertem FFP2-Filtermaterial<br />

ausgestattet ist. Mit einem Abscheidegrad<br />

von 99,95 % aller Partikel > 0,1 µm<br />

gewährt die Neuentwicklung eine energieeffiziente<br />

und feinstaubfreie Absaugung<br />

bei null Emissionen. Die kompaktere<br />

Bauweise des Entstaubers ermöglicht<br />

einen flexiblen Transport durch Standardtüren<br />

(Höhe 2100 mm) und damit an verschiedene<br />

Einsatzorte im Betrieb.<br />

Durch die optimierte Position des Schaltschranks<br />

wird eine ergonomischere und<br />

handlichere Bedienung des Entstaubers<br />

im Betrieb gewährleistet. Eine geringere<br />

Geräuschentwicklung sorgt ebenfalls für<br />

bessere Arbeitsbedingungen. Die kompakte<br />

Bauart ist auch auf eine ressourceneffizientere<br />

Bauweise zurückzuführen.<br />

Die daraus resultierende Gewichtsreduktion<br />

des Entstaubers vereinfacht nicht nur<br />

das Handling, sondern verbessert auch<br />

die Mobilität des Geräts.<br />

(www.schuko.de)<br />

Preview: Der mit »Erlkönig-Folie« ausgestattete<br />

mobile Entstauber ist ein Blickfang auf Messen<br />

(Bild: Schuko).


154 Umweltschutz und Arbeitsschutz <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Kontinuierlicher Schmelzefilter<br />

Ettlinger<br />

<strong>Kunststoff</strong>maschinen GmbH<br />

86343 Königsbrunn<br />

Qualitativ hochwertige <strong>Kunststoff</strong>rezyklate<br />

werden von der <strong>Kunststoff</strong> verarbeitenden<br />

Industrie stark nachgefragt. Dem Bedarf<br />

entsprechend steigen auch die Anforderungen<br />

an die Produktivität der Recyclingsysteme.<br />

Hier bieten Hochleistungs-Schmelzefilter<br />

von Ettlinger, dem Kompetenzzentrum<br />

für Recycling in der Maag Group, eine<br />

kosteneffiziente Lösung zur Bereitstellung<br />

entsprechender Produktmengen für den<br />

Wertstoffkreislauf. Spitzenprodukt ist der<br />

leistungsstarke Schmelzefilter »ERF 1000«.<br />

Bei der <strong>Verarbeitung</strong> leichtfließender Materialien,<br />

z. B. für Spritzgießanwendungen,<br />

können seine vier rotierenden, perforierten<br />

Trommeln pro Stunde bis zu 10 t <strong>Kunststoff</strong>schmelze<br />

filtrieren. Als systembedingte<br />

Vorteile nennt der Hersteller dabei die<br />

kontinuierliche Arbeitsweise in einem stabilen,<br />

druckkonstanten Prozess sowie die<br />

langen Betriebszeiten ohne Filterwechsel.<br />

Auch der sehr geringe Schmelzeverlust im<br />

Bereich von wenigen Prozent sowie die<br />

Möglichkeit, jede Trommel einzeln und<br />

ohne Produktionsunterbrechung zu tauschen,<br />

tragen zur hohen Kosteneffizienz<br />

des kontinuierlichen Schmelzefilters bei.<br />

Für geringere Durchsätze empfiehlt der<br />

Hersteller die Typen »350« für eine Leistung<br />

von bis zu 3000 kg/h bzw. »500«<br />

für bis zu 6000 kg/h. Alle drei Baugrößen<br />

arbeiten energieeffizient und eignen sich<br />

zum Filtrieren der gängigen Thermoplaste<br />

einschließlich Weich-PVC. Der Anteil an<br />

Verunreinigungen wie Papier, Aluminium,<br />

Holz, Elastomere (Gummi, Silikon) oder<br />

höher aufschmelzende <strong>Kunststoff</strong>e, kann<br />

dabei laut Hersteller bis zu 16 % betragen.<br />

Grundsätzlich können die Schmelzefilter<br />

in Ein- und Doppelschnecken-Extrusionslinien<br />

eingesetzt werden – unabhängig<br />

von der Art der Granuliersysteme oder<br />

anderen Nachfolgeeinheiten. Dank ihrer<br />

Kompaktheit eignen sie sich auch für die<br />

Nachrüstung bestehender Extrusionslinien.<br />

Typische Anwendungen reichen vom Recycling<br />

über die Platten- und Folienextrusion<br />

bis zur Compoundierung. Speziell für das<br />

Folienrecycling empfiehlt der Hersteller die<br />

höchste Siebfeinheit von 60 µm für möglichst<br />

hohe Qualitäten.<br />

(www.ettlinger.com)<br />

Recycling von PE, HDPE und PP gehört zu den häufigsten Anwendungen des kontinuierlichen Schmelzefilters<br />

(Bild: Ettlinger).<br />

Umweltbilanz von <strong>Kunststoff</strong>mahlgütern<br />

Krall <strong>Kunststoff</strong>-Recycling GmbH<br />

63820 Elsenfeld<br />

Die Krall <strong>Kunststoff</strong>-Recycling GmbH kann<br />

jetzt nachweisen, dass die CO2-Äquivalente<br />

der dort aus Post-Industrial-<strong>Kunststoff</strong>abfällen<br />

hergestellten PMMA-, PET- und<br />

PC-Mahlgüter um bis zu 95 % geringer<br />

sind als die entsprechender Neuware.<br />

Als Schlüssel zu diesem besonders hohen<br />

Beitrag zur Nachhaltigkeit nennt das<br />

Unternehmen die umfassende Nutzung<br />

betriebsintern erzeugter Solarenergie.<br />

Die extern von anerkannter Seite durchgeführte<br />

Berechnung der CO2-Bilanzen<br />

erfolgte in Anlehnung an die internationalen<br />

Normen DIN EN ISO 14040 / 14044<br />

zur Ökobilanz und DIN EN ISO 14067 zum<br />

Carbon Footprint von Produkten. Mit der<br />

Dokumentation der Treibhausgaseinsparungen<br />

möchte das Unternehmen seinen<br />

Kunden und Partnern bei Nachweis und<br />

Bewertung ihrer eigenen Umweltmaßnahmen<br />

unterstützen.<br />

TÜV Rheinland Cert bestätigte 2022 bereits<br />

die Erfüllung der strengen Kriterien<br />

der Entsorgungsfachbetriebeverordnung.<br />

Diese Zertifizierung ist auf die speziellen<br />

Gegebenheiten in der Branche zugeschnitten<br />

und erstreckt sich hier auf die Lagerung,<br />

Behandlung und Verwertung von<br />

Abfällen aus technischen <strong>Kunststoff</strong>en,<br />

Polyolefinen und Verbundmaterialien. Sie<br />

bescheinigt die Fach- und Sachkunde sowie<br />

die Zuverlässigkeit der Leitung und<br />

der Verantwortlichen Personen im Unternehmen.<br />

Auch dass das im Unternehmen<br />

verankerte Qualitätsmanagementsystem<br />

die Forderungen der ISO 9001 in allen Unternehmensbereichen<br />

erfüllt, wurde vom<br />

TÜV Rheinland nachgewiesen. Im Januar<br />

<strong>2023</strong> erfolgte zudem die Zertifizierung<br />

des AUF e. V. als autorisierter Sammelpartner,<br />

der sich aktiv für Aluminium und<br />

Umwelt im Bereich Fenster- und Fassadenbau<br />

engagiert, aus dem viele der aufbereiteten<br />

Reststoffe stammen.<br />

(www.kunststoff-recycling.de)<br />

Schalldämmhaube<br />

Elektror airsystems gmbh<br />

73760 Ostfildern<br />

Lufttechnische Hochdruckanwendungen<br />

verlangen hohe Drehzahlen von Industrieventilatoren<br />

mit entsprechend hoher<br />

Lautstärke. Bisherige Schalldämmhauben<br />

können die Lautstärke der Ventilatoren<br />

zwar reduzieren, da es sich aber meist um<br />

komplett geschlossene Hauben handelt,<br />

erhöht sich auch die Betriebstemperatur,<br />

Tel. 0 99 33 - 9 53 20<br />

www.lung-gmbh.com<br />

Absaug-, Oberflächen- und Filtertechnik<br />

Innovative Lösungen für sauber e Luft<br />

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<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Umweltschutz und Arbeitsschutz<br />

155<br />

was sich negativ auf die Standzeiten der<br />

Ventilatoren auswirkt. Deshalb stellt die<br />

Elektror airsystems gmbh mit der »Box«<br />

eine Schalldämmhaube vor, die eine<br />

Schallreduzierung von bis zu 29 dB(A) sowie<br />

eine aktive Eigenkühlung des Ventilators<br />

mit Schwingungsentkopplung bietet<br />

und sich in der Fortführung mit einer integrierten<br />

Steuerung ausstatten lässt.<br />

Mit der Reduzierung der Arbeitsgeräusche<br />

von Hochdruckventilatoren um bis<br />

zu 29 dB(A) ermöglicht die Schallschutzhaube<br />

die Einhaltung geltender Arbeitsschutzrichtlinien.<br />

Zusätzlich fungiert sie<br />

als eigenständige Einheit und entkoppelt<br />

den Ventilator so von der Arbeitsumgebung<br />

in der Werkhalle. Das erhöht die<br />

Funktionssicherheit. Der Ansaug-Luftstrom<br />

wird zudem so durch die Haube<br />

geleitet, dass sich der Ventilator mit der<br />

Arbeitsluft selbst kühlt. Das erhält die<br />

thermische Betriebssicherheit und die Lebensdauer<br />

des Ventilators, da der Motor<br />

nicht überhitzt.<br />

Die neue Schallschutzhaube ist in drei<br />

Größen und in drei Ausstattungsvarianten<br />

erhältlich. Der Hersteller empfiehlt<br />

sie für seine Hochdruckventilatoren der<br />

»HRD«- und »A-HP«-Reihen. Zur Steuerung<br />

der eingesetzten Ventilatoren können<br />

direkt auf dem Ventilator oder außen<br />

an der Haube vorkonfigurierte Frequenzumrichter<br />

installiert werden. Alternativ<br />

kann auch ein Schaltschrank inklusive<br />

SPS-Steuerung installiert werden. Für eine<br />

reibungslose Plug-and-play-Integration<br />

als Stand-alone-Lösung oder als Bestandteil<br />

einer komplexen Anlage werden die<br />

Frequenzumrichter auf die benötigten<br />

Arbeitspunkte eingestellt. Zur Wartung<br />

des integrierten Ventilators lässt sich die<br />

Haube durch Schnellspannverschlüsse an<br />

Seitenwänden, Dach und Grundplatte<br />

öffnen.<br />

(www.elektror.de)<br />

Recycling von EPS-Dämmstoffen<br />

GEC Group GmbH & Co. KG<br />

94133 Röhrnbach<br />

Nachdem die German EPS Converters<br />

(GEC) Group im vergangenen Jahr die<br />

niederländische PolyStyreneLoop-Anlage<br />

aus der Insolvenz gerettet und als 100%-<br />

ige Tochter in die Firmengruppe integriert<br />

hat, konnte diese jetzt in den Regelbetrieb<br />

übergehen. Die Anlage, die seitdem als<br />

TRIA GmbH<br />

47877 Willich<br />

+49 2154 94390<br />

www.triaplastics.de<br />

PSLoop auftritt, wurde für das Recycling<br />

von EPS-Dämmstoffen aus Abriss- und<br />

Sanierungsarbeiten errichtet. Ein Jahr vor<br />

der Rettung aus der Insolvenz war es dem<br />

Leuchtturmprojekt gelungen, HBCD-haltiges<br />

EPS-Dämmmaterial zu rezyklieren.<br />

HBCD wurde seit den 1960er-Jahren als<br />

Flammschutzmittel in Schaumstoffdämmplatten<br />

verwendet und galt lange Zeit als<br />

beste Lösung zur Umsetzung nationaler<br />

Brandschutzvorschriften. Mittlerweile<br />

kommen jedoch alternative Flammschutzmittel<br />

zum Einsatz, da HBCD im Jahr 2016<br />

verboten wurde. Dieses Verbot hatte allerdings<br />

auch zur Folge, dass zigtausend Tonnen<br />

HBCD-haltiger PS-Schaumstoffabfälle<br />

Die Schalldämmhaube ermöglicht lufttechnische<br />

Hochdruckanwendungen bei Zimmerlautstärke<br />

(Bild: Elektror).<br />

7


156 Umweltschutz und Arbeitsschutz <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Mit dem Textil-Recyclingverfahren von Rittec kann wieder Polyester-Gewebe<br />

in hoher Qualität entstehen (Bild: TITK).<br />

Für das Textilrecycling müssen die Alttextilien zuerst aufbereitet werden<br />

(Bild: IKK).<br />

nicht mehr wie gewohnt rezykliert werden<br />

können.<br />

Dank des neuartigen Recyclingkonzepts<br />

der niederländischen Anlage ist nun eine<br />

Wiederverwertung HBCD-haltiger PS-<br />

Schaumstoffe im industriellen Maßstab<br />

möglich. Das Resultat ist laut Angabe der<br />

Firmengruppe ein vollwertiger PS-Rohstoff,<br />

der für die Produktion neuer EPS-Dämmprodukte<br />

genutzt wird. Zudem wird bei<br />

dem Prozess Brom als wichtige Ressource<br />

wiedergewonnen. Mit dem mechanischen<br />

Recyclingverfahren können derzeit jährlich<br />

3000 t HBCD-haltiges Material rezykliert<br />

werden. Die maximale Ausbaustufe liegt<br />

bei 8000 t pro Jahr. Auf diese Weise werden<br />

laut Unternehmensangabe CO2-Emissionen<br />

um bis zu 50 % gesenkt sowie Umwelt<br />

und Klima geschützt.<br />

(www.polystyreneloop.eu)<br />

Recycling polyesterhaltiger Mischtextilien<br />

Rittec Umwelttechnik GmbH<br />

21339 Lüneburg<br />

Die Rittec Umwelttechnik GmbH gab bekannt,<br />

im Rahmen des Forschungsprojekts<br />

DiTex ein Verfahren entwickelt zu haben,<br />

polyesterhaltige Textilien zu rezyklieren<br />

und aus dem Material selbst wieder neue<br />

Textilien zu erstellen. Mithilfe der eingesetzten<br />

»revolPET«-Technologie wird dabei<br />

das Polyester-Baumwoll-Gemisch aus<br />

getragener Berufskleidung wieder in die<br />

Grundchemikalien für die Herstellung von<br />

neuem Polyester zerlegt. Aus den Grundchemikalien<br />

stellte das Thüringische Institut<br />

für Textil und <strong>Kunststoff</strong> (TITK) neues<br />

Polyestergarn und schließlich neue Textilien<br />

her. Die Produktion der Grundchemikalien<br />

für die PET-Erzeugung aus Textilabfall reduziert<br />

laut Unternehmensberechnungen die<br />

CO2-Emissionen um über 60 % gegenüber<br />

der Produktion aus fossilen Rohstoffen.<br />

Die Textilwirtschaft könnte so große Mengen<br />

fossiler Rohstoffe und Energie sparen<br />

sowie Abfälle vermeiden. Aktuell werde<br />

daran mit Partnern aus der Textilwirtschaft<br />

und der Recyclingindustrie gearbeitet, die<br />

Technologie im industriellen Maßstab einzusetzen.<br />

Die Technologie des Lüneburger Unternehmens<br />

ist ein kontinuierlicher Prozess für die<br />

Verwertung von Polyester. Die selektive<br />

Zerlegung des Polyesters in seine Grundbausteine<br />

erfolgt laut Unternehmensangabe<br />

zu über 95 % und bei weniger als<br />

160 °C. Der ökologisch wie ökonomisch<br />

effiziente Prozess eliminiere Verunreinigungen<br />

und produziere reine Chemikalien,<br />

die in der Produktion neuer Polyesterfasern<br />

eingesetzt werden können. Diese Fasern<br />

sollen die gleiche Qualität wie Neuware<br />

aufweisen. Andere Textilbestandteile wie<br />

Zellulose, z. B. aus Baumwolle, werden separiert<br />

und eigenen Verwertungswegen<br />

zugeführt. Textilabfall kann so zur Rohstoffquelle<br />

für neue Kleidung gemacht<br />

werden. Der Prozess sichert Rohstoffe und<br />

kann den ökologischen Fußabdruck von<br />

Textilien stark reduzieren.<br />

(www.rittec.eu )<br />

Textilrecycling im Labormaßstab<br />

Institut für <strong>Kunststoff</strong>- und<br />

Kreislauftechnik IKK<br />

30823 Garbsen<br />

Im Jahr 2018 betrug das Abfallaufkommen<br />

von Textilien in der EU über zwei Millionen<br />

Tonnen und in Deutschland knapp 340.000<br />

Tonnen (Quelle: Eurostat). Auf der diesjährigen<br />

»Kuteno« hat daher das Institut für<br />

<strong>Kunststoff</strong>- und Kreislauftechnik (IKK) der<br />

Leibnitz Universität Hannover das Thema<br />

Textilrecycling aufgegriffen. Auch hier gilt:<br />

Je sortenreiner die Materialien, in diesem<br />

Fall die Textilabfälle, sind, desto hochwertiger<br />

können sie rezykliert und wiederverwertet<br />

werden.<br />

Die Herausforderung sind jedoch Stoffe<br />

oder Mischgewebe, die aus unterschiedlichen<br />

Materialien bestehen. Reine Polyester<br />

oder Polyamide lassen sich vollständig<br />

aufschmelzen und aufreinigen. Aus ihnen<br />

können gut hochwertige <strong>Kunststoff</strong>rezyklate<br />

erzeugt und zu neuen Produkten<br />

verarbeitet werden. Bei Textilgemischen<br />

hingegen müssen z. B. Schmelzefilter die<br />

Aufreinigung übernehmen und die einzelnen<br />

Bestandteile bestmöglich trennen.<br />

Bevor die Gewebe rezykliert werden können,<br />

werden sie zerkleinert und pelletiert,<br />

um eine präzise und homogene Dosierung<br />

in den Extruder zu ermöglichen. Eine Partikelgröße<br />

von 4…10 mm ist durch das Einsetzen<br />

verschiedener Siebgrößen (Schneidmühle)<br />

am Institut möglich. Für welche<br />

Partikelgröße sich die Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler bei Ihren Versuchen<br />

entscheiden, hängt dabei wesentlich<br />

vom Material, seinem Zerkleinerungsverhalten<br />

und der gewählten Recyclinganlage<br />

bzw. deren Dosiertechnik ab.<br />

Am Stand des Instituts und Thermo Fisher<br />

Scientific wurden die Extrusion und das<br />

Spritzgießen des soeben extrudierten Recyclingmaterials<br />

gezeigt. Das Material wurde<br />

aus Post-Industrial-Textilabfällen der Firma<br />

Gerry Weber gewonnen, das zunächst<br />

im Doppelschneckenextruder »Process 16«<br />

aufbereitet und anschließend auf einer<br />

Spritzgießmaschine »Boy XS« zu <strong>Kunststoff</strong>formteilen<br />

weiteverarbeitet wurde.<br />

Diese Laborversionen bieten die Funktionen<br />

von großen <strong>Kunststoff</strong>verarbeitungsanlagen<br />

und ermöglichen die Herstellung<br />

von <strong>Kunststoff</strong>granulaten sowie Spritzgussteilen<br />

aus verschiedenen Thermoplasten<br />

im Labormaßstab.<br />

(ikk.uni-hannover.de)<br />

Augenspülung auf Wasserbasis<br />

Ekastu Safety GmbH<br />

71332 Waiblingen<br />

Nach Augenunfällen bzw. bei Verunreinigungen<br />

der Augen gilt das ausgiebige<br />

Ausspülen der Augen, am besten mit lauwarmem<br />

Wasser, als bestgeeignete Sofortmaßnahme.<br />

Dies wird unter anderem auch


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Umweltschutz und Arbeitsschutz<br />

157<br />

Beispiel für eine Augenspülflasche mit Trichter<br />

(Bild: Ekastu Safety).<br />

von der Berufsgenossenschaft Rohstoffe<br />

und chemische Industrie in ihrem Leitfaden<br />

»Anforderungen an Spülflüssigkeiten zur<br />

Ersten Hilfe«, aus dem Jahr 2022, empfohlen.<br />

Nicht immer jedoch sind hygienisch<br />

geeignete Wasserentnahmestellen unmittelbar<br />

verfügbar. Hierbei kann ferner noch<br />

die Gefahr bestehen, das Auge durch eine<br />

zu kalte oder zu heiße Wassertemperatur<br />

zusätzlich zu schädigen.<br />

Augenspülflaschen von Ekastu Safety auf<br />

Wasserbasis können immer und überall<br />

eingesetzt werden und stellen eine hygienische<br />

sowie naturbelassene Möglichkeit<br />

der Augenspülung dar. Die Spülflüssigkeit<br />

enthält weder chemische Zusätze noch<br />

sonstige Additive. Dennoch ist es möglich<br />

die Augenspülflaschen mehrere Jahre wartungsfrei<br />

aufzubewahren. Das nach ISO<br />

13485 zertifizierte Unternehmen bietet<br />

Augenspülflaschen gemäß DIN EN 15154-<br />

4 in verschiedenen Größen und in unterschiedlichen<br />

Ausführungen sowie passendes<br />

Zubehör an.<br />

(www.ekastu.de)<br />

Guillotine für die Vorzerkleinerung<br />

Getecha GmbH<br />

63741 Aschaffenburg<br />

Anlagenbauer Getecha hat die neue Hydraulik-Guillotine<br />

»GH 300 Hyd« für die<br />

Vorzerkleinerung von Extrusionsabfällen<br />

entwickelt, deren Leistung auf die <strong>Verarbeitung</strong><br />

sehr fester, formstabiler und<br />

dicker Reststücke unter geringen Zuführgeschwindigkeiten<br />

ausgelegt ist. Mit Antriebsleistungen<br />

von bis zu insgesamt 15<br />

kW (2x 7,5 kW für zwei Zylinder) empfiehlt<br />

sie sich als Lösung für Vorzerkleinerungsaufgaben,<br />

bei denen sich ein kontinuierliches<br />

Schneiden verbietet oder elektrisch<br />

betriebene Guillotinen an ihre Grenzen<br />

stoßen. Die beiden Zylinder verleihen den<br />

beiden Schneidmessern kraftvolle Vorschübe<br />

mit Drehmomenten von bis zu 200 kN.<br />

Damit zerschneidet die Anlage selbst mehrere<br />

Zentimeter dicke POM- und HDPE-<br />

Reste aus der Plattenextrusion zuverlässig<br />

– je nach Anwendung kontinuierlich und<br />

diskontinuierlich mit bis zu fünf Scherenschnitten<br />

pro Minute.<br />

Beim Vorzerkleinern solch massiver Materialstränge<br />

sind heftige Stöße und Stauungen<br />

des Materials in der Abkühl- und Besäumungsstrecke<br />

zu vermeiden. Deshalb<br />

erfolgt die Montage dieser hydraulischen<br />

Hacker auf Linearführungen. So kann die<br />

Guillotine beim Schneiden auf der Zuführebene<br />

schwimmend agieren, was laut<br />

Hersteller einen störungsfreien, kontinuierlichen<br />

Materialfluss gewährleistet, vor<br />

Stößen auf die vorgeschaltete Extrusionsausrüstung<br />

schützt und die Realisierung<br />

kundenspezifischer Abschnittlängen ermöglicht.<br />

(www.getecha.de)<br />

Chemisches Recycling von Polyamid 66<br />

Asahi Kasei Europe GmbH'<br />

40547 Düsseldorf<br />

Der japanische Technologiekonzern Asahi<br />

Kasei und Microwave Chemical starteten<br />

im April <strong>2023</strong> ein gemeinsames Projekt<br />

mit dem Ziel der Etablierung eines kommerziellen<br />

chemischen Recyclingprozesses<br />

von Polyamid 66 unter Nutzung von Mikrowellen.<br />

Mit dem Prozess können die Monomere<br />

Hexamethylendiamin (HMD) und<br />

Adipinsäure (ADA) mit geringem Energieaufwand<br />

und hoher Ausbeute extrahiert<br />

und für die Herstellung von neuem PA66<br />

wiederverwendet werden. Das japanische<br />

Unternehmen Microwave Chemical hat<br />

einen chemischen Recyclingprozess mit<br />

Mikrowellen entwickelt, der die Zielsubstanzen<br />

mit hoher Energieeffizienz direkt<br />

und selektiv erhitzen kann. Durch das gemeinsame<br />

Projekt wollen die beiden Unternehmen<br />

einen Herstellungsprozess für<br />

PA66 kommerzialisieren, der im Vergleich<br />

zum herkömmlichen Prozess die dabei entstehenden<br />

Treibhausgasemissionen reduzieren<br />

kann.<br />

Hydraulik-Guillotine für die Vorzerkleinerung<br />

sehr fester, formstabiler und zäher Randbeschnitte<br />

aus der Extrusion (Bild: Getecha).<br />

Im Rahmen des Projekts werden Abfälle<br />

aus der Herstellung und nach Nutzung von<br />

Asahi Kaseis »Leona Polyamid 661,2« (PA66)<br />

für Airbags und Autoteile unter Nutzung<br />

der »PlaWave«-Mikrowellentechnologie<br />

depolymerisiert, um die Monomere HMD<br />

und ADA mit geringem Energieaufwand<br />

und hoher Ausbeute direkt zu gewinnen.<br />

Durch die Wiederverwertung dieser<br />

Monomere bei der PA66-Produktion können<br />

die entstehenden Treibhausgasemissionen<br />

im Vergleich zum herkömmlichen<br />

Herstellungsprozess reduziert werden. Die<br />

Unternehmen führen an, dass Studien im<br />

Labormaßstab die effektive Depolymerisation<br />

sowie das Prinzip des Trenn- und Reinigungsprozesses<br />

nach der Depolymerisation<br />

bestätigt hätten. Mit Partnern soll jetzt<br />

ein effektiver und nachhaltigerer Materialkreislauf<br />

für PA66 etabliert werden. Hierzu<br />

soll bis Ende März 2024 in der Fabrik von<br />

Microwave Chemical in Osaka eine Anlage<br />

im Labormaßstab aufgebaut werden, mit<br />

der ein Demonstrationsversuch im kleinen<br />

Maßstab durchgeführt werden soll, um<br />

grundlegende Prozessdaten für die Kommerzialisierung<br />

zu sammeln. Die Entscheidung<br />

zur Kommerzialisierung der Technologie<br />

soll bis zum April 2025 fallen.<br />

(www.asahi-kasei.eu)<br />

www.starlinger.com<br />

Absaug-, Oberflächen- und Filtertechnik<br />

www..de 0180/11 11 900<br />

Zerkleinern – Waschen – Sortieren<br />

Make the most of waste. www.lindner.com<br />

7


158 Umweltschutz und Arbeitsschutz <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

7 Umweltschutz und Arbeitsschutz<br />

Produkte unserer Inserenten. Das komplette Verzeichnis finden Sie online unter kunststoff.kuhn-fachmedien.de/anbieter.<br />

Mit den hinter den Stichworten angegebenen Zahlen sind die von Ihnen gesuchten Firmen gekennzeichnet. Name und Anschrift dieser<br />

Firmen finden Sie unten fortlaufend nummeriert.<br />

Recycling und Entsorgung<br />

Entsorgungseinrichtungen<br />

→ Abfallverdichter 9<br />

→ Filteranlagen 9, 11<br />

→ Förderanlagen 9, 11, 15<br />

→ Industriestaubsauger 11<br />

→ Lösemittel-Rückgewinnungsanlagen 7<br />

→ Randstreifenabsaugung 14<br />

→ Shredderanlagen 9, 11, 14<br />

→ Sieb- und Sortieranlagen 9<br />

→ Steuerungen für Entsorgungsanlagen 9, 11<br />

→ Ventilatoren mit Schneidwerk 14<br />

→ Zerkleinerungsmaschinen 11, 14, 16<br />

Recyclinganlagen<br />

→ ABS + PS 13<br />

→ Allgemein 9, 13<br />

→ EPP + EPS 13<br />

→ PET + PVC 13<br />

→ Polyester und Polyamid 13<br />

Pressen<br />

→ Ballenpressen 9<br />

→ Brikettierpressen 9, 11<br />

Spezielles Zubehör für Umwelteinrichtungen<br />

→ Absauggeräte 9, 11<br />

→ Absaugschläuche 11<br />

→ Magnetscheider 11<br />

→ Metallabscheider 11<br />

→ Späne-Zentrifugen 11<br />

Recycling / Abfallbehandlung, Aufbereitung und Entsorgung<br />

→ Recycling von <strong>Kunststoff</strong>en 17<br />

Umweltschutz und Energie<br />

Pumpen<br />

→ Allgemein 2<br />

→ Dickstoffpumpen 2<br />

→ Exzenter-Schneckenpumpen 2<br />

→ Membranpumpen/Druckluftmembran 2<br />

Emissionsverminderung<br />

→ Abluft- und Abgasreinigungsanlagen 1, 7, 9<br />

→ Abwasser-Pumpen 2<br />

→ Lärmverminderung 11<br />

→ Schallschutzeinrichtungen 11<br />

→ Umwelttechnik-Luftreinhaltung 11<br />

Energieeinsparung/Energieeffizienz<br />

→ Kraft-Wärme-Kopplung 10<br />

→ Speichersysteme 10<br />

→ Wirkungsgradverbesserung, Druckhaltung und Expansion für zirkulierende<br />

Systeme 6<br />

→ Wärmeaustauscher 7, 10<br />

→ Wärmedämmung 3, 6<br />

→ Wärmepumpen/Wärmerückgewinnungsanlagen<br />

mit Wärmerohren 7, 9, 10<br />

Wasser/Abwasser: Aufbereitung und Reinigung<br />

→ Dosieranlagen 15<br />

→ Wasseraufbereitungs- und -reinigungsanlagen 5<br />

Arbeitsschutz<br />

Luftfreinhaltung: Anlagen und Verfahren<br />

→ Abluftreinigungsanlagen 1, 7, 9, 11<br />

→ Kühlaggregate für Luft 7, 10<br />

→ Luftbefeuchter 7<br />

→ Luftentfeuchter 7<br />

→ Lufttechnische Anlagen 1, 7, 8, 9, 10, 11<br />

→ Wärmerückgewinnung 7, 9, 10, 11<br />

Allgemeine Umwelt-, Brand- und Arbeitsschutzausrüstungen<br />

→ Abluftreinigungsanlagen 1, 11<br />

→ Arbeitskleidung/Schutzkleidung 4<br />

→ Ausrüstungen, sonstige 4<br />

→ Gehörschutz 4<br />

→ Schutzbrillen 4<br />

→ Schutzhandschuhe 4<br />

→ Schutzschläuche 12<br />

Luftreinhaltung: Abscheidung fest und flüssig<br />

→ Entstaubungssysteme 1, 4, 8, 9, 11<br />

→ Farbnebel-Abscheidefiltermatten 11<br />

→ Filteranlagen 7, 8, 9, 11<br />

→ Rückgewinnungsanlagen für flüssige Stoffe 7<br />

→ Zentrifugenabscheider 4, 11<br />

Absauganlagen<br />

→ feste Stoffe 4, 8, 9, 11<br />

Filter zur Luftreinhaltung<br />

→ Allgemein 7, 8, 11<br />

→ Feinstaub 11<br />

→ Grobstaub 4, 11<br />

Luftreinhaltung: Abscheidung gasförmig<br />

→ Absauganlagen gasförmige Stoffe 1, 8, 11<br />

→ Filteranlagen 7, 11<br />

→ Klimaanlagen 7<br />

→ Schweißgasabsaugungsanlagen 11<br />

1 Büchel GmbH, Öllinger Weg 7-9, 89176 Asselfingen | www.buechel-gmbh.de 07345 20002-0 147<br />

2 Dr. Jessberger GmbH, Jägerweg 5-7, 85521 Ottobrunn | www.jesspumpen.de 089 666633-400 65<br />

3 Erge-Elektrowärmetechnik Franz Messer GmbH, Hersbrucker Str. 29-31, 91220 Schnaittach<br />

www.erge-elektrowaermetechnik.de 09153 921-0 65<br />

4 Felder KG, KR-Felder-Str. 1, 6060 HALL IN TIROL | www.felder-group.com 0043 5223 58500 89<br />

5 HB-Therm AG, Spinnereistrasse 10 (WU 3), 9006 ST. GALLEN | www.hb-therm.com 0041 71 243 65 30 1, 145<br />

6 Konstruktionsbüro Hein GmbH, Marschstr. 25, 31535 Neustadt a. Rbge. | www.kb-hein.de 05032 893791 139<br />

7 L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG, Hachener Str. 90 a-c, 59846 Sundern | www.lr-kaelte.de 02935 9652-0 59<br />

8 Lung Lufttechnische Anlagen GmbH , Haidlfinger Str. 29 , 94522 Wallersdorf | www.lung-gmbh.de 09933 9532-0 154<br />

9 Nestro Lufttechnik GmbH, Paulus-Nettelnstroth-Platz, 07619 Schkölen | www.nestro.de 036694 41-0 153<br />

10 ONI-Wärmetrafo GmbH, Niederhabbach 17, 51789 Lindlar | www.oni.de 02266 4748-0 U1, 145<br />

11 Schuko H. Schulte-Südhoff GmbH, Gewerbepark 2, 49196 Bad Laer | www.schuko.de 05424 806-0 154, 157<br />

12 Sico D. + E. Simon GmbH, Karl-Winnacker-Str. 10-14, 36396 Steinau a. d. Str. | www.sico.de 06663 9600-0 17<br />

13 Starlinger & Co. Ges.m.b.H., Sonnenuhrgasse 4, 1060 WIEN | www.starlinger.com 0043 1 59955-0 157<br />

14 Tria GmbH, Carl-Friedrich-Benz-Str. 1, 47877 Willich | www.triaplastics.de 02154 9439-0 155<br />

15 Werner Koch Maschinentechnik GmbH, Industriestr. 3 , 75228 Ispringen | www.koch-technik.com 07231 8009-0 5, 145<br />

16 Zeno Zerkleinerungsmaschinenbau Norken GmbH, Zenoplatz 1, 57629 Norken | www.zeno.de 02661 9596-0 154<br />

17 Zeppelin Systems GmbH, Graf-Zeppelin-Platz 1, 88045 Friedrichshafen | www.zeppelin.com 07541 202 02 151<br />

Die vor den Adressen stehenden Nummern geben im Stichwortverzeichnis Hinweise auf Produkte/Dienstleistungen der Unternehmen.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Inserentenverzeichnis<br />

159<br />

Inserentenverzeichnis<br />

A<br />

Abus Kransysteme GmbH<br />

Sonnenweg 1, 51647 Gummersbach<br />

www.abus-kransysteme.de ..................................... 105<br />

B<br />

battenfeld-cincinnati Germany GmbH<br />

Grüner Weg 9<br />

32547 Bad Oeynhausen<br />

www.battenfeld-cincinnati.com .................................93<br />

Bernex Bimetall AG<br />

Winznauerstr. 101<br />

4632 Trimbach (Schweiz)<br />

www.bernexgroup.com ........................................... 145<br />

Berthold Hermle AG Maschinenfabrik<br />

Industriestr. 8-12<br />

78559 Gosheim<br />

www.hermle.de ................................................. 31, 145<br />

Bremer & Leguil GmbH<br />

Am Burgacker 30-42<br />

47051 Duisburg<br />

www.bremer-leguil.de ............................................. 127<br />

Büchel GmbH<br />

Öllinger Weg 7-9, 89176 Asselfingen<br />

www.buechel-gmbh.de ........................................... 147<br />

C<br />

Color Service GmbH & Co. KG<br />

Am Mittelberg 3<br />

63791 Karlstein<br />

www.color-service.de ............................................... 123<br />

D<br />

Dr. Jessberger GmbH<br />

Jägerweg 5-7<br />

85521 Ottobrunn<br />

www.jesspumpen.de...................................................65<br />

Duboschweitzer GmbH<br />

Annabergerstr. 59<br />

45721 Haltern am See<br />

www.duboschweitzer.de............................................. 25<br />

E<br />

Elmet Elastomere<br />

Tulpenstr. 21<br />

4064 Oftering (Österreich)<br />

www.elmet.com ...........................................................93<br />

Engel Austria GmbH<br />

Ludwig-Engel-Str. 1<br />

4311 Schwertberg (Österreich)<br />

www.engelglobal.com ............................... U2, 69, 145<br />

Erge-Elektrowärmetechnik Franz Messer GmbH<br />

Hersbrucker Str. 29-31<br />

91220 Schnaittach<br />

www.erge-elektrowaermetechnik.de ........................65<br />

F<br />

Felder KG<br />

KR-Felder-Str. 1<br />

6060 Hall in Tirol (Österreich)<br />

www.felder-group.com ...............................................89<br />

H<br />

Hasco Hasenclever GmbH + Co KG<br />

Römerweg 4<br />

58513 Lüdenscheid<br />

www.hasco.com ........................................................ 145<br />

haspa GmbH<br />

Sägmühlstr. 39<br />

74930 Ittlingen<br />

www.haspa-gmbh.de .................................................64<br />

HB-Therm AG<br />

Spinnereistrasse 10 (WU 3)<br />

9006 St. Gallen(Schweiz)<br />

www.hb-therm.com .............................................1/145<br />

herzog systems ag<br />

Feldhofstr. 65<br />

9116 Flawil (Schweiz)<br />

www.herzogsystemsag.com ...................................... U4<br />

Hillesheim GmbH<br />

Am Haltepunkt 12<br />

68753 Waghäusel<br />

www.hillesheim-gmbh.de ..........................................62<br />

J<br />

Jumo GmbH & Co. KG<br />

Moritz-Juchheim-Str. 1<br />

36039 Fulda<br />

www.jumo.net .............................................................53<br />

Just Normlicht GmbH<br />

Tobelwasenweg 24<br />

73235 Weilheim<br />

www.just-normlicht.com ................................... 99, 101<br />

K<br />

Kistler Instrumente GmbH<br />

Umberto-Nobile-Str. 14<br />

71063 Sindelfingen<br />

www.kistler.com ..........................................................57<br />

Konstruktionsbüro Hein GmbH<br />

Marschstr. 25<br />

31535 Neustadt a. Rbge.<br />

www.kb-hein.de ....................................................... 139<br />

Kraiburg TPE GmbH & Co. KG<br />

Friedrich-Schmidt-Str. 2<br />

84478 Waldkraiburg<br />

www.kraiburg-tpe.com ............................................ 127<br />

Kurz Stiftung & Co. KG, Leonhard<br />

Schwabacher Str. 482<br />

90763 Fürth<br />

www.kurz.de ............................................................. 145<br />

L<br />

L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG<br />

Hachener Str. 90 a-c<br />

59846 Sundern<br />

www.lr-kaelte.de .........................................................59<br />

Lang & Schmidt Siebdruckbedarf e.K.<br />

Drahtzieher Str. 7a<br />

91154 Roth<br />

www.lang-schmidt.de .............................................. 101<br />

Liedtke Antriebstechnik GmbH & Co. KG<br />

Böcklerstr. 1<br />

31789 Hameln<br />

www.liedtke-antriebstechnik.de ................................63<br />

Lindner-Recyclingtech GmbH<br />

Manuel-Lindner-Str. 1<br />

9800 Spittal/Drau (Österreich)<br />

www.lindner.com ...................................................... 157<br />

Lung Lufttechnische Anlagen GmbH<br />

Haidlfinger Str. 29<br />

94522 Wallersdorf<br />

www.lung-gmbh.de ................................................. 154<br />

M<br />

Micro-Epsilon Messtechnik GmbH & Co. KG<br />

Königbacher Str. 15<br />

94496 Ortenburg<br />

www.micro-epsilon.de ................................................61<br />

motan gmbh<br />

Otto-Hahn-Str. 14<br />

61381 Friedrichsdorf<br />

www.motan-colortronic.com ............................ 91, 145<br />

N<br />

Nestro Lufttechnik GmbH<br />

Paulus-Nettelnstroth-Platz<br />

07619 Schkölen<br />

www.nestro.de .......................................................... 153<br />

O<br />

OKS Spezialschmierstoffe GmbH<br />

Ganghoferstr. 47<br />

82216 Maisach<br />

www.oks-germany.com ........................................... 127


160 Inserentenverzeichnis <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

ONI-Wärmetrafo GmbH<br />

Niederhabbach 17, 51789 Lindlar<br />

www.oni.de ........................................................U1, 145<br />

Opitz GmbH<br />

Magnolienweg 34<br />

63741 Aschaffenburg<br />

www.opitz-gmbh.de ...................................................62<br />

Otto Ganter GmbH & Co. KG<br />

Triberger Str. 3<br />

78120 Furtwangen<br />

www.ganternorm.com ................................................23<br />

P<br />

Pilz GmbH & Co. KG<br />

Felix-Wankel-Str. 2<br />

73760 Ostfildern<br />

www.pilz.com ................................................................2<br />

PMH GmbH<br />

Broichhausener Str. 4<br />

53773 Hennef<br />

www.pmh-extruder.com .............................................97<br />

R<br />

Rampf Production Systems GmbH & Co. KG<br />

Römerallee 14<br />

78658 Zimmern o.R.<br />

www.rampf-gruppe.de................................................95<br />

Rapid Granulier-Systeme GmbH & Co. KG<br />

Bruchweg 3<br />

63801 Kleinostheim<br />

www.rapidgranulator.de .......................................... 145<br />

Reichel GmbH<br />

Am Giener 26, 55268 Nieder-Olm<br />

www.reibu.de ..............................................................97<br />

S<br />

Saar-Pulvermetall GmbH<br />

Werner-von-Siemens-Str. 23<br />

66793 Saarwellingen<br />

www.saar-pulvermetall.de ...................................... 145<br />

Schilling Engineering GmbH<br />

Industriestr. 26, 79793 Wutöschingen<br />

www.schillingengineering.de .....................................97<br />

Schott Systeme GmbH<br />

Landsberger Str. 8<br />

82205 Gilching<br />

www.schott-systeme.com ...............................131, 137<br />

Schuko H. Schulte-Südhoff GmbH<br />

Gewerbepark 2<br />

49196 Bad Laer<br />

www.schuko.de................................................154, 157<br />

Sibalco W. Siegrist & Co. GmbH<br />

Käppelinstr. 12<br />

79576 Weil am Rhein<br />

www.sibalco.de............................................................27<br />

Sico D. + E. Simon GmbH<br />

Karl-Winnacker-Str. 10-14<br />

36396 Steinau a. d. Str.<br />

www.sico.de .................................................................17<br />

Sonotronic Nagel GmbH<br />

Becker-Göring-Str. 17-25<br />

76307 Karlsbad<br />

www.sonotronic.de................................................... 145<br />

Starlinger & Co. Ges.m.b.H.<br />

Sonnenuhrgasse 4<br />

1060 Wien (Österreich)<br />

www.starlinger.com ................................................. 157<br />

Strack Norma GmbH & Co. KG<br />

Königsberger Str. 11<br />

58511 Lüdenscheid<br />

www.strack.de .......................................................... 145<br />

Ströbel GmbH<br />

Mühlsteig 31-33<br />

90579 Langenzenn<br />

www.stroebel.de..........................................................27<br />

T<br />

Tartler GmbH<br />

Relystr. 48<br />

64720 Michelstadt<br />

www.tartler.com ..........................................................63<br />

technotrans solutions GmbH<br />

Scherl 10<br />

58540 Meinerzhagen<br />

www.technotrans-solutions.de ........................ 55, 145<br />

Telsonic AG<br />

Industriestr. 6 b<br />

9552 Bronschhofen (Schweiz)<br />

www.telsonic.com .................................................... 145<br />

Tria GmbH<br />

Carl-Friedrich-Benz-Str. 1<br />

47877 Willich<br />

www.triaplastics.de .................................................. 155<br />

U<br />

Ultrapolymers Deutschland GmbH<br />

Unterer Talweg 46<br />

86179 Augsburg<br />

www.ultrapolymers.com .......................................... 125<br />

Ultra System S.A.<br />

Rue de l‘Ancienne Pointe, 30<br />

1920 Martigny(Schweiz)<br />

www.ultrasystem.ch ................................117,121, 145<br />

V<br />

vhf camfacture AG<br />

Lettenstr. 10, 72119 Ammerbuch<br />

www.vhf.de ..................................................................97<br />

W<br />

Walter Widmann GmbH<br />

Talweg 3<br />

71701 Schwieberdingen<br />

www.widmann-gmbh.de ............................................27<br />

Weiss <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung GmbH & Co. KG<br />

Rudolf-Diesel-Str. 2-4<br />

89257 Illertissen<br />

www.weiss-kunststoff.de ..................................U3, 145<br />

Werner Koch Maschinentechnik GmbH<br />

Industriestr. 3<br />

75228 Ispringen<br />

www.koch-technik.com ........................................5, 145<br />

Wittmann Battenfeld GmbH<br />

Wiener Neustädter Str. 81<br />

2542 Kottingbrunn (Österreich)<br />

www.wittmann-group.com ...................................... 145<br />

Z<br />

Zeno Zerkleinerungsmaschinenbau<br />

Norken GmbH<br />

Zenoplatz 1<br />

57629 Norken<br />

www.zeno.de ............................................................ 154<br />

Zeppelin Systems GmbH<br />

Graf-Zeppelin-Platz 1<br />

88045 Friedrichshafen<br />

www.zeppelin.com ................................................... 151<br />

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