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MAINfeeling Herbst 2023

Das Lifestyle-Magazin für Rhein-Main

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<strong>Herbst</strong> <strong>2023</strong><br />

3,50 EUR<br />

RAUSCH<br />

FRANKFURT<br />

Heimliche Hauptstadt des<br />

(ausgedachten) Verbrechens<br />

LIEBE<br />

Weshalb sie Frauen noch zu viel Arbeit<br />

macht und den Mittelfinger provoziert<br />

LEIDENSCHAFT<br />

Starkoch und Genussexperte<br />

Johann Lafer über seine Visionen


EDITORIAL 3<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

er kann uns in ungeahnte Sphären befördern, er kann uns aber auch zerstören. Man sehnt sich nach<br />

ihm und fürchtet ihn zugleich – wir haben die vorliegende Ausgabe unter das Thema „Rausch“ gestellt,<br />

diesen Zustand, der jemanden über seine normale Gefühlslage hinaushebt.<br />

Rausch. Ein Begriff, der wie wenige polarisiert und unterschiedliche Assoziationen hervorruft. Manche<br />

denken an Glück, Euphorie, viele eher an Rauschzustände, ausgelöst durch Drogen und Alkohol, sie<br />

denken an Krankheit und Elend, die auf einen Rausch folgen mögen. Doch er hat viele Gesichter. Es sind<br />

eben nicht immer die substanzgebundenen Rauschzustände.<br />

Vielleicht haben Sie es schon einmal erlebt, der Rausch kann beim Joggen, Tennis, Radfahren oder jeder<br />

anderen Sportart auftreten – Rausch im Sport sorgt nicht nur für Höchstleistungen, sondern auch für<br />

eine ungeahnte Euphorie und Genugtuung. Nicht nur dort. Ob im Beruf, beim Musizieren, Tanzen oder<br />

bei anderen Aktivitäten: Von einem Moment auf den anderen setzt ein Zustand emotionaler Ekstase und<br />

unbeschreiblicher Freude ein, in dem sich Zeit und Raum auflösen, wir sind vertieft, alles läuft wie von<br />

selbst. Wir nehmen Zeit anders wahr: Für Läufer vergeht sie wie im Flug, Tennisspieler wiederum erleben<br />

den Moment, in dem sie den Ball treffen, wie in Slowmotion.<br />

So erstrebenswert der Rausch in diesen Fällen scheint, so schwierig ist er zu erreichen. Denn ein solcher<br />

Rausch ist nicht plan- oder kalkulierbar. Er ist flüchtig, er tritt plötzlich auf und kann genauso schnell<br />

wieder verschwinden. Aber auch dieser Rausch kann süchtig machen – wenn er vorbei ist, will man dieses<br />

Gefühl unbedingt erneut erleben. „An einem Rausch ist das Schönste der Augenblick, in dem er anfängt<br />

– und die Erinnerung an ihn.“ Kurt Tucholskys Aussage würde ich so nicht pauschal unterschreiben,<br />

was aber immer gilt: Ganz gleich welcher Rausch, er verändert uns!<br />

In der vorliegenden <strong>Herbst</strong>ausgabe entdecken Sie Menschen, Themen und Geschichten aus<br />

Frankfurt/Rhein-Main, die auf vielfältigste Weise mit Rausch in Zusammenhang stehen.<br />

Seien Sie gespannt – ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre<br />

Bernd Buchterkirch<br />

Titelfoto: (KI) Martin Schitto, Adobe Stock LayerAce.com<br />

Gender-Hinweis – Die <strong>MAINfeeling</strong>-Redaktion ist sich der laufenden Diskussion um die Gendersprache ebenso bewusst wie der Bedeutung<br />

des Genderns für viele Menschen. Dennoch verzichten wir außerhalb von Zitaten und Originaltexten auf Gendersprache und benutzen das<br />

in journalistischen Texten zurzeit noch gängige generische Maskulinum. Wir zielen damit in erster Linie auf den Lesefluss der Texte. Bei allen<br />

Formen – etwa Künstler, Arbeitnehmer etc. – sind an den entsprechenden Textstellen selbstverständlich immer alle Geschlechtergruppen<br />

(männlich, weiblich und divers) ohne jede Einschränkung gemeint und angesprochen.<br />

IMPRESSUM | VERLAG UND HERAUSGEBER RheinMainMedia GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer: Achim Pflüger,<br />

www.rmm.de, Waldstraße 226, 63071 Offenbach am Main GESAMTKOORDINATION Michael Nungässer (verantw. für die Anzeigen),<br />

Bernd Buchterkirch (verantw. für die Produktion) VERANTWORTLICHER REDAKTEUR Bernd Buchterkirch, media-solutions@rmm.de,<br />

Tel. (069) 7501-4150 REDAKTIONELLE MITARBEIT Sabine Börchers, Constanze Kleis, Stephanie Kreuzer, Christoph Rech, Enrico<br />

Sauda, Julia Söhngen FOTOS Jonas Ratermann, Martin Schitto (KI) ART-DIRECTION Dieter Lauer ANZEIGEN RheinMainMedia<br />

GmbH, rmm-anzeigen@rmm.de, Tel. (069) 7501-4179 DRUCK Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH, Kurhessenstraße 4–6, 64546<br />

Mörfelden-Walldorf | HINWEISE <strong>MAINfeeling</strong> erscheint viermal jährlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages.<br />

www.magazin-mainfeeling.de Die Winterausgabe von <strong>MAINfeeling</strong> erscheint am 26. 11. <strong>2023</strong>


4 INHALT<br />

STANDARDS<br />

3 EDITORIAL<br />

6 IM VERHÖR<br />

Der Sternekoch und Unternehmer Johann Lafer feiert seinen<br />

66. Geburtstag. Im Interview erzählt er von seinen Anfängen,<br />

seiner Vision und erläutert, was ihn antreibt<br />

9 OPEN<br />

34 LESENSWERT<br />

46 KALENDER<br />

LEBENSART<br />

10 FRAUEN<br />

Kuschelig und kantig<br />

12 MÄNNER<br />

Schickschöne Sachen<br />

14 KINDER<br />

Mit Farbe und guter Laune<br />

STORY<br />

16 MORDLUST<br />

Das Böse ist immer und überall – jedenfalls in den<br />

Frankfurter Krimis und den lokalen True-Crime-Podcasts.<br />

Da scheint die Mainmetropole so etwas wie der ideale<br />

Tatort zu sein – und das hat durchaus auch viel Gutes<br />

PORTRÄT<br />

28 LIEBESRAUSCH?<br />

Von Frauen wird immer noch erwartet, dass sie ihre<br />

Bedürfnisse für eine größere Sache opfern.<br />

Das ist nicht nur anstrengend. Das macht auch krank<br />

36 GEFÜHL DER GLÜCKSELIGKEIT<br />

Viele ambitionierte Läufer werden beim 40. Frankfurt<br />

Marathon an den Start gehen. Das gute Gefühl sollte<br />

dabei immer im Vordergrund stehen<br />

GENUSS<br />

24 FRÜCHTE DES HERBSTES<br />

Knackig, lecker, verführerisch und gesund – der goldene<br />

<strong>Herbst</strong> ist Apfelzeit. Wir zeigen Ihnen, wie Sie lockerleicht<br />

eine köstliche Tarte Tatin zaubern<br />

PROMINENZ<br />

40 RED CARPET<br />

Wo hat sich in Frankfurt die Prominenz getroffen<br />

und was und warum haben sie gefeiert?<br />

Fotos: Mike Meyer; Adobe Stock, maxbelchenko und dzevoniia; (KI) Martin Schitto (3); Jonas Ratermann


ANZEIGE 5<br />

Inspirierend: Die Kreativ Welt Messe bietet allen Besuchern eine große Fülle an Ideen, Materialien und Mitmachangeboten.<br />

EINZIGARTIGES KREATIVERLEBNIS<br />

KREATIV WELT MESSE VOM 2. BIS 5.11.<strong>2023</strong> IN OFFENBACH<br />

Ob Kuscheldecke nähen, Windlicht gestalten,<br />

Adventskalender basteln oder süßes Weihnachtsgebäck<br />

verzieren – selber machen ist<br />

angesagt: Vom 2. bis 5.11.<strong>2023</strong> findet in den<br />

Hallen der Messe Offenbach wieder die langersehnte<br />

Kreativ Welt statt.<br />

Die große Messe rund um das Thema Basteln,<br />

Handarbeit, „do it yourself“ und sämtliche<br />

Kreativ-Hobbys lädt zum Inspirieren und<br />

Shoppen von Kreativbedarf bei rund 150 Ausstellenden<br />

in vier Messehallen ein. Außerdem<br />

bietet die Kreativ Welt ein einzigartiges Kreativerlebnis,<br />

das man beim Onlineeinkauf verpasst:<br />

mitmachen bei über 80 Workshops, neue<br />

Kreativtechniken ausprobieren, Produkte entdecken,<br />

individuelle (Weihnachts)geschenke<br />

selber machen und Tipps der Profis aus erster<br />

Hand bekommen. So kann man einen eigenen<br />

Bembel bemalen, Seife gießen oder etwas<br />

nähen. In diesem Jahr gibt es auch wieder ein<br />

Bühnenprogramm zum Mitmachen und<br />

Zuschauen. Dort präsentiert unter anderem<br />

Grafikdesignerin & Hand-Lettering-Künstlerin<br />

Ruth Lange alles rund um das Trend-Thema<br />

Plottern. Besuchende haben täglich die Chance,<br />

eine hochwertige Nähmaschine und ein Plotter-Starter-Set<br />

zu gewinnen.<br />

Ein Trend, der bereits seit einiger Zeit immer<br />

mehr Menschen begeistert, ist das Plottern. Mit<br />

Schneideplottern und Heizpressen lassen sich<br />

kreativste Ideen umsetzen. Auf der Kreativ Welt<br />

präsentieren Cricut ® und Creanda Plotter und<br />

Heizpressen, von der Anwendung bis zum<br />

Zubehör. Ein weiteres großes Thema ist dieses<br />

Jahr das Formengießen. Dabei werden aus<br />

Materialien wie Kunstharz (Resin), Gießpulver<br />

oder Modelliermasse Dekofiguren oder<br />

Geschenkanhänger hergestellt. Das passende<br />

Material wie Gießformen und -masse sowie<br />

Workshops zur Anwendung bietet Thöne<br />

Floristik an.<br />

Auch Nachhaltigkeit kommt auf dieser<br />

Messe nicht zu kurz. Miss Teacup wendet ihre<br />

Upcycling-Künste an altem Geschirr an und<br />

Auftragsbastelei aus Ehringhausen fertigt aus<br />

alten Kinderbüchern und Zollstöcken Notizbücher<br />

und Schlüsselanhänger. Fans von<br />

Scrapbooking werden auf der Kreativ Welt<br />

ebenfalls fündig. Verschiedene Aussteller präsentieren<br />

Scrapbooking-Zubehör und bieten<br />

Workshops zur Kartengestaltung an. Selbstverständlich<br />

sind auch viele lokale Ausstellerinnen<br />

und Aussteller vor Ort. So erweitert<br />

Galaxie Symphonie aus Frankfurt das Angebot<br />

um Scrapbooking und Masking Tapes. Unter<br />

dem Motto „Machts euch schön!“ präsentiert<br />

die bekannte Bastelexpertin Heike Schäfer<br />

Material und Ideen für Deko- und Textil-Design.<br />

Handarbeitsliebhaber finden eine Vielzahl an<br />

Händlern mit Stoffen, Nähzubehör, Nähmaschinen,<br />

Textilaufklebern, Schnittmustern.<br />

Interessant für Backfans und perfekt für die<br />

Vorweihnachtszeit sind sowohl die ausgefallenen<br />

als auch die klassischen Keks-Ausstechformen<br />

wie Engel, Rentier, Weihnachtsmann<br />

& Co. von Trendywelt. Passend dazu bietet<br />

Käthes Kekse einen Workshop an, der kleinen<br />

und großen Naschkatzen die kunstvolle Verzierung<br />

von Keksen mit Royal Icing näher<br />

bringt. Die aufwendig dekorierten Kekse<br />

sehen aus wie Kunstwerke.<br />

Die Kreativ Welt lädt Groß und Klein ein,<br />

einen unterhaltsamen und inspirierenden Tag<br />

mit der ganzen Familie zu verbringen. Tolle<br />

Kinderworkshops bieten Glascenter Gomez<br />

und Eulenhofer Seifen an. Die jüngeren Nachwuchs-Künstler<br />

und -Bastlerinnen können sich<br />

bei den Upcycling-Workshops vom Frickelclub<br />

kreativ austoben, beim Kinderschminken in<br />

eine Fee oder einen Tiger verwandeln lassen<br />

und am Stand von Painting Velvet Samtbilder<br />

zum Ausmalen für zu Hause erwerben.<br />

Es gibt eine Menge zu entdecken. Hol Dir<br />

jetzt Dein Ticket; bis einschließlich 1. November<br />

gelten vergünstigte Vorverkaufspreise.<br />

Weitere Informationen auf www.kreativ-welt.de<br />

GEWINNSPIEL<br />

Wir verlosen 5 × 2 Eintrittskarten<br />

für die Kreativ Welt.<br />

Einfach bis zum 20. Oktober <strong>2023</strong><br />

das Gewinnspielformular auf<br />

www.kreativ-welt.de/gewinnspiel<br />

mit dem Stichwort „MAINFeeling“<br />

ausfüllen.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Fotos: Kreativ Welt Messe/Roessler


Foto: Mike Meyer


IM VERHÖR 6 | 7<br />

ER IST STERNEKOCH, FERNSEHSTAR, UNTERNEHMER<br />

UND SOGAR HELIKOPTERPILOT. FÜR GOURMETS AUS DEM<br />

RHEIN-MAIN-GEBIET WAR SEIN NUR 68 KILOMETER VOM<br />

FRANKFURTER FLUGHAFEN ENTFERNT LIEGENDES RESTAURANT<br />

LANGE EIN BEGEHRTES ZIEL. AM 27. SEPTEMBER WIRD<br />

JOHANN LAFER 66 JAHRE ALT. IM INTERVIEW ERZÄHLT ER,<br />

DASS ERFOLG EIN RAUSCH SEIN KANN.<br />

Interview: Sabine Börchers<br />

WIR GRATULIEREN ZUM GEBURTSTAG!<br />

„MIT 66 JAHREN DA FÄNGT DAS LEBEN<br />

AN“, HAT UDO JÜRGENS GESUNGEN.<br />

GEHT ES IHNEN GENAUSO? Ich weiß<br />

nicht, ob es anfängt, aber man ist auf jeden<br />

Fall durch die Erfahrung der letzten 66 Jahre<br />

in der Lage, Situationen besser einzuschätzen,<br />

und kann dafür sorgen, dass man für den Rest<br />

seines Lebens die Dinge macht, die man vorher<br />

nicht machen konnte oder heute durch<br />

mehr Zeit einfach anders macht.<br />

WELCHE DINGE HABEN SIE DENN<br />

VERSÄUMT IN IHREM LEBEN? Wenn man<br />

Dienstleister ist und immer dann arbeiten<br />

muss, wenn der Großteil der Bevölkerung frei<br />

hat, dann ist es ungewohnt, wenn man plötzlich<br />

am normalen Leben teilhaben kann,<br />

wenn man um 19 Uhr sagen kann, ich schalte<br />

jetzt die Nachrichten an. Es ist wirklich schön,<br />

am Samstagabend ausgehen oder ein Konzert<br />

besuchen zu können. Das ist etwas, das ich<br />

heute sehr genieße und künftig weiter genießen<br />

möchte.<br />

SIE KOCHEN, SEIT SIE AUF DEM HEI-<br />

MISCHEN BAUERNHOF IN DER NÄHE<br />

VON GRAZ BEI IHRER MUTTER IN DER<br />

KÜCHE STANDEN, UND PROFESSIO-<br />

NELL, SEIT SIE MIT 17 JAHREN EINE<br />

AUSBILDUNG IN GRAZ BEGANNEN.<br />

WIE SCHWIERIG WAREN DIE ANFÄNGE?<br />

HABEN SIE DARAN GEZWEIFELT, DASS<br />

DAS DER RICHTIGE BERUF FÜR SIE IST?<br />

Ja, definitiv, in den ersten eineinhalb Jahren<br />

habe ich nur Zwiebeln geschält, das Kühlhaus<br />

geputzt und Fleischreste vom Fett getrennt.<br />

Ich hatte jahrelang keine Tränen mehr,<br />

weil ich sie alle auf dem Tisch gelassen hatte<br />

fürs Gulasch. Die Monotonie des Berufs war<br />

dermaßen abstoßend, dass ich zu meiner<br />

Mutter damals gesagt habe, unter Kochen<br />

verstehe ich etwas anderes, und alles hinschmeißen<br />

wollte. Aber meine Mutter und<br />

mein Vater haben gesagt, Du bringst das zu<br />

Ende. Eine ältere Mitarbeiterin, die damals<br />

Mehlspeisenköchin war, hat mir schließlich<br />

Aufgaben gegeben, wie Apfelstrudel oder<br />

Malakofftorte. Das hat mich dann in eine<br />

Sphäre versetzt, in der der Beruf nicht mehr<br />

langweilig war. Ich wollte plötzlich mehr und<br />

habe Leidenschaft entwickelt. Heute sage ich,<br />

Gott sei Dank, dass ich durchgehalten habe,<br />

denn es gab viele Situationen in meinem<br />

Leben, in denen ich die Schnauze voll hatte.<br />

Aber nach drei oder vier Tagen kommt die<br />

Frage, was machst Du jetzt, und dann ist mir<br />

nichts Besseres eingefallen, als das zu machen,<br />

was ich gelernt habe und liebe und was mich<br />

glücklich macht.


8 IM VERHÖR<br />

WÜRDEN SIE SAGEN, DASS KOCHEN<br />

AUF HOHEM NIVEAU MEHR HANDWERK<br />

IST ODER MEHR LEIDENSCHAFT? Das ist<br />

Spitzensport, Champions League. Man muss<br />

sein Handwerk verstehen. Zu meiner Zeit, wir<br />

hatten 1987 schon zwei Michelin-Sterne, da<br />

gab es in Deutschland nur wenige Restaurants<br />

und wenig Öffentlichkeit. Man musste im<br />

stillen Kämmerlein Neuheiten entwickeln,<br />

um gegen die Konkurrenz zu bestehen. Da<br />

musste man besonders kreativ, einsatzfreudig<br />

und leidenschaftlich sein, sonst konnte man<br />

der Konkurrenz nicht folgen. Dazu gehört<br />

immer die Leidenschaft. Es ist aber auch die<br />

Geschmacksbildung. Die Leute denken heute<br />

immer, die Referenzhöhe des Geschmacks<br />

wird angeboren, aber es ist Erziehung. Ich bin<br />

dankbar, dass ich in meiner Kindheit durch<br />

die Landwirtschaft meiner Eltern den puren<br />

Geschmack kennenlernen durfte. Wenn wir<br />

gemeinsam im <strong>Herbst</strong> Sauerkraut eingemacht<br />

haben, meine Mutter hat geschabt und ich habe<br />

mit meinen beiden Schwestern mit den<br />

Füßen im Bottich getreten, dann hat das Kasseler<br />

mit Sauerkraut zu Weihnachten anders<br />

geschmeckt, nach der Geschichte des <strong>Herbst</strong>es.<br />

Ich habe dadurch eine klare Vorstellung davon,<br />

wie Sauerkraut schmecken muss. Das<br />

gibt es heute kaum noch, deshalb brauchen<br />

wir unbedingt viele unterschiedliche Erfahrungen<br />

beim Essen, wir brauchen Referenzen,<br />

Bildung insgesamt. Wenn ich nie eine gute<br />

Tomatensoße gegessen habe, dann habe ich<br />

auch nicht den Anspruch, eine bessere zu essen.<br />

SPÜREN SIE HEUTE NOCH BEGEISTE-<br />

RUNG, WENN IHNEN ETWAS BESON-<br />

DERS GUT GELINGT ODER SIE ETWAS<br />

BESONDERES ESSEN? Absolut, ich habe<br />

gerade heute mit Leuten aus einem großen<br />

Feinkostunternehmen zusammengesessen.<br />

Wir haben zu Mittag getoastetes Brot mit<br />

Salzbutter, Salat, tollem Schinken, frischem<br />

Meerrettich, Essiggurken und Cocktailtomaten<br />

gemacht. Wir waren alle drei total begeistert<br />

– von einem Schinkenbrot. Das ist doch<br />

Wahnsinn. Ich habe kürzlich Marillenmarmelade<br />

von einem österreichischen Kloster probiert<br />

und gedacht, meine Oma wäre von den<br />

Toten auferstanden, so ein Gefühl war das,<br />

wie früher als Kind. Oder ich war kürzlich in<br />

Österreich in einem Gasthaus, da gab es als<br />

Stammessen für 7,50 Euro Frittatensuppe und<br />

danach Frikadellen mit Kartoffelpüree und<br />

gedünsteten Karottenscheiben mit Zwiebeln.<br />

Unfassbar! Wenn ich überlege, wie viel Geld<br />

ich in meinem Leben ausgegeben habe für<br />

gutes Essen, wie viel ich durch die Welt gereist<br />

bin, und dann sitze ich in einem österreichischen<br />

Gasthaus und denke, wie schön ist das<br />

Leben! Deshalb sage ich immer: Wenn ich mich<br />

an ein Essen so erinnere und jede Nuance<br />

beschreiben kann, dann war es Genuss, sonst<br />

ist es nur Nahrungsaufnahme.<br />

KANN MAN IN EINEN RAUSCH GERA-<br />

TEN, WENN MAN GUTES ESSEN ZU<br />

SICH NIMMT? DAS KLANG JETZT FAST<br />

DANACH. Ja, das ist so. Aber der Erfolg ist<br />

auch ein Rausch. Wenn man Menschen im<br />

Restaurant sitzen hat und man als Koch nach<br />

dem Essen die Runde macht und jemand<br />

strahlt wirklich und gibt Dir das Gefühl, das<br />

Essen hat ihm geschmeckt, das ist ein Rauschgefühl.<br />

Aber es gab auch neun Tische, die mir<br />

das Rauschgefühl gegeben haben, und ein<br />

Tisch sagt, der Steinbutt war zu lange in der<br />

Pfanne und die Soße war zu sauer. Dann hat<br />

eine Kritik den Rausch von neun Tischen<br />

vernichtet. Und manchmal braucht es lange,<br />

um eine fundierte Niederlage zu verarbeiten.<br />

Selbstkritik ist für mich aber sehr wichtig,<br />

man muss immer daran weiterarbeiten, um<br />

andere Menschen in einen Rausch zu versetzen.<br />

Das, was wir machen, ist ja vergänglich.<br />

Ich kann mir auf das Steak von heute Abend<br />

morgen nichts mehr einbilden. Ich muss<br />

erneut beweisen, dass ich es genauso gut und<br />

vielleicht sogar noch besser hinbekomme.<br />

SIE HABEN DAS RESTAURANT UND<br />

HOTEL AUF DER STROMBURG 2019 AN<br />

IHREN DAMALIGEN MITEIGENTÜMER<br />

ÜBERGEBEN. VERMISSEN SIE ES, KEINE<br />

EIGENE RESTAURANTKÜCHE MEHR ZU<br />

HABEN, IN DER SIE IHREN STIL GE-<br />

STALTEN KÖNNEN? Mein Ziel ist es stets,<br />

den Menschen ein Bewusstsein für gutes<br />

Essen, für gesunde Ernährung und gute Produkte<br />

näher zu bringen. Das Produkt ist der<br />

Star, nicht der Koch.<br />

SIE GASTIEREN MIT IHRER KOCHSHOW<br />

WORLD OF DINNER ERNEUT AM 1. UND<br />

2. DEZEMBER IN BAD HOMBURG. WAR-<br />

UM KOCHEN SIE STATT IM RESTAURANT<br />

NUN AUF DER BÜHNE? Johann Lafer ist in<br />

Deutschland aktuell eigentlich nicht mehr<br />

erlebbar, außer, man schaut meine Sendungen.<br />

Ich möchte aber die Menschen an meinen<br />

Erfahrungen teilhaben lassen. Ich stehe in Bad<br />

Homburg auf der Bühne und erkläre dem<br />

Publikum genau, wie die Idee zur Vorspeise<br />

entstanden ist und wie ich sie zubereite, und<br />

dann bekommen sie sie serviert. Und es ist<br />

eine große Herausforderung, dass 200 Personen<br />

im Saal exakt die gleiche Vorspeise auf<br />

den Teller bekommen, die ich auf der Bühne<br />

präsentiert habe. Da muss ich mich auf meine<br />

sechs bis acht Mitarbeiter im Hintergrund<br />

perfekt verlassen können. Aber es ist, glaube<br />

ich, die einzige Bühnenshow, die es gibt, in der<br />

der Koch selbst auf der Bühne die Latte hochlegt<br />

und dann mithilfe der Leute im Hintergrund<br />

halten muss, was er verspricht. Das ist<br />

Lafer-live-Genießen. Da das sehr aufwendig<br />

und kostspielig ist, weil wir auf der Bühne eine<br />

komplette Küche aufbauen, machen wir erst<br />

einmal nur vier selektive Termine, zwei in<br />

Bad Homburg und zwei in Travemünde.<br />

STERNEKOCH, RESTAURANTBESITZER,<br />

BETREIBER EINER KOCHSCHULE,<br />

FERNSEHSTAR, AUTOR, PODCAST-<br />

MODERATOR, HELIKOPTER-PILOT,<br />

LEHRBEAUFTRAGTER AN DER HOCH-<br />

SCHULE FULDA: WENN MAN AUF-<br />

ZÄHLT, WAS SIE IN IHREM LEBEN<br />

SCHON ALLES GEMACHT HABEN UND<br />

NOCH MACHEN, BRAUCHT MAN EIN<br />

WEILCHEN. WAS TREIBT SIE AN? IST<br />

DAS NEUGIER ODER WIRD IHNEN<br />

SCHNELL LANGWEILIG? Ich habe schon<br />

in der Corona-Zeit gemerkt, ein Leben ohne<br />

Aufgaben wird relativ schnell fad. Da verfällt<br />

man in Lethargie. Das gefällt mir persönlich<br />

nicht. Und ich möchte meine Erfahrungen<br />

gerne weitergeben. Meine Vision ist es, den<br />

Menschen zu helfen, das Kochen zu Hause<br />

einfacher zu gestalten, weil viele sagen, sie<br />

haben keine Lust zu kochen, weil es zu lange<br />

dauert oder zu aufwendig ist. Ich sage immer,<br />

schnell ist kein Feind des Guten. Ich habe zum<br />

Beispiel ganz viele Produkte entwickelt, die<br />

meine Berufserfahrung widerspiegeln und die<br />

den Alltag erleichtern sollen. Ich habe viele<br />

Patente dafür. Zum Beispiel ist mein Profi-<br />

Schneebesen an den elastischen Drähten an<br />

unterschiedlichen Stellen abgeflacht. Damit<br />

hat man 90 Prozent mehr Widerstand und ist<br />

schneller beim Schlagen. Oder ich habe die<br />

Starcook-App mitbegründet, ein Food-Netzwerk,<br />

um jungen Köchen eine Plattform zu<br />

bieten. Warum soll ich nicht meine Erfahrungen<br />

jungen Kollegen weitergeben? Gute Köche<br />

braucht das Land. Wir haben ja ein riesiges<br />

Problem mit Personal, wenige Auszubildende,<br />

wenn ich nicht als Vorbild ein bisschen was<br />

tue, dann kann sich doch nichts verändern.<br />

AUCH OHNE EIGENES RESTAURANT<br />

WIRD IHNEN ALSO NICHT LANGWEILIG?<br />

Soll ich jeden Tag Bäume oder Weinstöcke<br />

hier in Guldental zählen? Ich liebe das, ich<br />

liebe die Abwechslung. Ich bin ein Kriminalist,<br />

was gute Lebensmittel angeht. Ich reise<br />

nach Israel, berichte in meinem Gourmetmagazin<br />

darüber. Ich fliege nach Hamburg, drehe<br />

dort morgen für die Küchenschlacht. Das ist<br />

keine Arbeit, das ist mein Ich.


OPEN 9<br />

BIKE BOUTIQUE<br />

Die Bike Boutique ist vom Galileo-Hochhaus<br />

an der Taunusanlage in die Kaiserstraße<br />

umgezogen. Seit 2012 unterstützt<br />

der Fahrradladen den Umstieg vom Auto<br />

aufs Rad und fördert die autofreie Innenstadt.<br />

Ob Stadtrad, Faltrad, E-Bike oder<br />

Lastenrad, in der Bike Boutique gibt es<br />

das passende Fahrrad für den urbanen<br />

Einsatz. Der Fokus liegt auf hochwertigen<br />

und langlebigen Stadträdern.<br />

F, Kaiserstraße 40, www.bikeboutique.de<br />

CÀ PHÊ, ÓI!<br />

Das vietnamesische Café „cà phê, ói!“<br />

ergänzt neuerdings in Sachsenhausen die<br />

Gastronomie-Landschaft. Quynh Nguyen<br />

und Christopher Erhardt-Nguyen haben<br />

als Betreiber-Ehepaar die Räume des<br />

ehemaligen Muko übernommen. Der<br />

Fokus liegt auf landestypischen Speisen<br />

und vietnamesischem Kaffee. Es gibt<br />

eine Frühstücks- und eine Mittagskarte<br />

mit süßen, herzhaften und veganen<br />

Leckereien. Außer klassischem Milchkaffee<br />

und Espresso gibt es ausgefallene<br />

Zubereitungen wie Kokosnuss-Kaffee<br />

oder Schwarzer Eistee mit Popcorn-<br />

Crème und Zimt.<br />

F, Textorstraße 80, www.capheoi.de<br />

À LA RAÚL<br />

Restaurant, Café und Bar: À la Raúl ist die<br />

neue Adresse in der Frankfurter Weberstraße<br />

für Frühstück, leckere Bowls, süße<br />

Pancakes, fluffige Waffeln, knackige Salate,<br />

abwechslungsreiche Vor- und Hauptspeisen.<br />

Kurz gesagt: Hier verbringt der Gast<br />

eine geschmackvolle Auszeit in einem<br />

stilvollen und gemütlichen Ambiente.<br />

Täglich von 10 bis 0 Uhr geöffnet.<br />

F, Weberstraße 77, www.alaraul.de<br />

WAS GIBT’S NEUES?<br />

MODE, GENUSS, WOHNEN,<br />

LIFESTYLE – DARÜBER<br />

SPRICHT DIE STADT<br />

TUDOR BOUTIQUE<br />

Nach Köln und Hamburg hat die dritte<br />

deutsche Tudor Boutique ihre Türen in<br />

Frankfurt eröffnet. Wie auch in Hamburg<br />

betreibt Juwelier Rüschenbeck das im<br />

markenkonformen Tudor-Stil gestaltete<br />

Ladengeschäft. Die Leitung liegt bei<br />

Mario Bechtel. Uhren kann man in den<br />

großzügigen Räumlichkeiten am Steinweg<br />

10 von Montag bis Samstag ab<br />

10 Uhr kaufen. Das Erdgeschoss der Tudor<br />

Boutique Frankfurt ist als Verkaufsraum<br />

gestaltet, im ersten Stock findet sich ein<br />

Loungebereich mit Bar. Dort lässt sich<br />

in entspannter Atmosphäre über die<br />

Manufaktur Tudor, ihre Produkte und<br />

das Leben rund um die Uhr plaudern.<br />

F, Steinweg 10, www.rueschenbeck.de/<br />

geschaefte/frankfurt-tudor-boutique<br />

ANTON MEYER<br />

Der Herrenausstatter Anton Meyer hat<br />

seine erste Filiale in Frankfurt eröffnet.<br />

Das Modehaus in der Neuen Mainzer<br />

Straße 74 verfügt über ein Ladenfläche<br />

von rund 260 Quadratmetern. Hier bekommt<br />

Mann von Kopf bis Fuß einen zugeschnittenen<br />

Look verpasst – alles aus<br />

einer Hand. Egal, ob Business, festlich<br />

oder casual. Und egal, ob Smoking, Frack<br />

oder Cut. Jedes Teil und jedes Accessoire<br />

ist bis ins Detail geschmackvoll gemacht.<br />

F, Neue Mainzer Straße 74,<br />

www.antonmeyer.de<br />

ZALANDO OUTLET<br />

Mitten im Shopping-Hotspot der Frankfurter<br />

City hat der Onlinemodehändler<br />

Zalando ein neues Outlet eröffnet. Shoppen<br />

auf vier Floors mit moderner Innenarchitektur<br />

und gemütlichen Lounges<br />

heißt es auf 1.600 Quadratmeter Einkaufsfläche<br />

an der Zeil. Kunden finden<br />

die bekannten Off-Price-Sortimente:<br />

Mode für Damen, Herren und Kinder,<br />

Beautyartikel und Schuhe. Zalando wirbt<br />

mit bis zu 70 Prozent Rabatt auf mehr als<br />

500 Marken. Mit der Outlet Card profitieren<br />

Mitglieder zusätzlich.<br />

F, Zeil 119, www.zalando-outlet.de/<br />

frankfurt-zeil/<br />

LUME BOUTIQUE HOTEL<br />

Das ehemals unter dem Namen Neckarvillen<br />

Boutique bekannte Hotel im historischen,<br />

denkmalgeschützten Gebäudeensemble<br />

nahe des Frankfurter Hauptbahnhofs<br />

positioniert sich unter dem<br />

Namen LUME (kurz für: Luxurious, Urban,<br />

Modern, Experience) neu und ist nun Teil<br />

der Marriott Bonvoy’s Autograph Collection<br />

Hotels. Das LUME Boutique Hotel mit<br />

133 Zimmern und Suiten zeichnet sich<br />

durch Kontraste aus, die ein unvergleichliches<br />

Erlebnis schaffen sollen. Hier trifft<br />

gehobenes Interior auf lässige Urbanität,<br />

historische Architektur auf modernes<br />

Design und der Geschäftsreisende auf<br />

die kreative Szene der Stadt.<br />

F, Neckarstraße 7–13,<br />

lumeboutiquehotel.com<br />

CICCIONE<br />

Das neue Ciccione im Frankfurter Bahnhofsviertel<br />

ist mehr als nur eine Pizzeria.<br />

Die Pizza wird auf ganz eigene Art und<br />

Weise zubereitet und als Pizza al taglio –<br />

in Stücken – serviert. Die Stücke sind viereckig,<br />

luftig und kross. Derzeit gibt es die<br />

Pizza in sechs Varianten zu Preisen bis zu<br />

7 Euro. Der Gast hat die Auswahl zwischen<br />

verschiedenen Geschmacksrichtungen.<br />

Da sich Ciccione auch als Weinladen versteht,<br />

gibt es rund 40 Weine aus Deutschland,<br />

Frankreich und Italien. Die Öffnungszeiten<br />

sind Montag bis Freitag in der Zeit<br />

von 12 bis 14.30 Uhr und von 18 bis 22 Uhr<br />

sowie Samstag von 17 bis 23 Uhr.<br />

F, Münchener Straße 41


KUSCHELIG ODER KANTIG<br />

MIT SCHÖNEN ACCESSOIRES UND WARMER BEKLEIDUNG<br />

IST SIE BESTENS AUF DEN HERBST VORBEREITET.<br />

ZU HAUSE ZÄHLT DANN DIE KLARE KANTE.<br />

UND EINE PORTION KITSCH DARF SEIN.<br />

Britische Tradition<br />

Keine kalten Hände mehr im <strong>Herbst</strong> und Winter: Die wasserdichten<br />

Handschuhe von Barbour mit Fellimitatbesatz (59,90 Euro)<br />

überzeugen durch zeitloses Design und schickes Finish.<br />

Mit griffiger Handfläche sorgen sie für eine sichere Handhabung.<br />

Außerdem verfügen die Handschuhe<br />

über elastische Handgelenke zum<br />

Schutz vor Kälte und sind mit Verbindungsclips<br />

und Touchscreen-<br />

Funktionen ausgestattet.<br />

www.barbour.com/de<br />

Recycelte Wolle<br />

Modernes Design und Respekt vor der Umwelt: Ecoalf ist<br />

eine nachhaltige Modemarke und hat sich dem Recycling<br />

verschrieben. Der Sweater in den Farben Deep Navy und<br />

Grass Green (149,90 Euro) besteht aus 100 Prozent recycelter<br />

Wolle. Ideal zum Überstreifen für kühle <strong>Herbst</strong>tage.<br />

www.ecoalf.com/de<br />

Arktische Boots<br />

Luxuriös und funktionell: Canada Goose hat mit dem<br />

Journey Boot Lite (695 Euro) seine Palette an robusten<br />

und schicken Wanderschuhen für die <strong>Herbst</strong>- und Winterkollektion<br />

erweitert. Wohin auch die Reise geht – diese<br />

Stiefel trotzen jedem Wetter und jeder Herausforderung.<br />

www.canadagoose.com<br />

Drinnen und draußen<br />

Der Desert Lounge Chair von ferm Living (329 Euro) ist ein bequemer<br />

Loungesessel im modernistischen Look. Er begeistert mit seiner klaren<br />

und minimalistischen Formensprache, die sich ideal in jedes Ambiente<br />

setzen lässt. Die Sitzfläche ist aus recycelten PET-Flaschen hergestellt.<br />

Damit steht dem verantwortungsvollen Wohndesign in Wohnzimmer<br />

oder Schlafzimmer, der Terrasse oder dem Balkon nichts mehr im Wege.<br />

Dank der widerstandsfähigen Materialien<br />

ist er ideal für den Außenbereich<br />

geeignet. www.fermliving.de<br />

Fotos: Hersteller


LEBENSART 10 | 11<br />

Bembel fürs Ohr<br />

Ein originelles Statement zur Apfelweinkultur sind die<br />

Bembelohrstecker aus der Goldschmiede Stadtgold Frankfurt.<br />

Die Bembel gibt es in verschiedenen Größen und in 750er Gold<br />

(ab 270 Euro) sowie 925er Silber (220 Euro).<br />

F, Berliner Straße 20, www.stadtgold-frankfurt.de<br />

Retroakzent<br />

Die Frankfurter Designerin Nathali Mack<br />

hat von ihrer vergangenen Reise nach Italien<br />

einige leuchtende Prints mit in die Heimat<br />

genommen. Kombiniert mit einem schönen<br />

Denim im charakteristischen Capitana-<br />

Layout und einem gestreiften Band setzt<br />

das Kissen Frattari (95 Euro) in der Größe<br />

45 x 45 Zentimeter einen farbintensiven<br />

Retroakzent in jedem Interieur.<br />

F, Bornheimer Landstraße 54,<br />

www.capitana.eu<br />

„Henry Metal“<br />

Coole Kerzenhalter: Henry Metal von höfats<br />

verbindet kantige Härte mit filigranen Kerzen<br />

zu einem schönen Accessoire in Silber,<br />

Schwarz und Gold. Henry Metal I (24,95 Euro)<br />

und II (39,95 Euro) bringen die ikonische Form<br />

von Stahlträgern mitten ins Leben und auf<br />

Esstische, Sideboards oder Beistelltische –<br />

wahlweise mit Platz für ein oder zwei Stabkerzen<br />

mit bis zu 25 Zentimeter Länge.<br />

www.hofats.com


SCHICKSCHÖNE SACHEN<br />

KUSCHELIG, WARM UND ROBUST: GENAUSO SOLLEN<br />

ACCESSOIRES UND BEKLEIDUNG FÜR DEN MANN<br />

AN KÜHLEN TAGEN SEIN.<br />

Kuschelig warm<br />

Ein echter Hingucker und wärmender Mantel im zeitlosen Look von G-Star:<br />

Der E Lammy Coat (1.499,95 Euro) aus robustem Kuhleder und kuscheligem<br />

Lammfell kommt in Turf und Ecru daher. Was will Mann mehr?<br />

www.g-star.com/de<br />

Nachhaltiger Hoodie<br />

Das Fair Fashion Label „hey soho“ aus Hamburg<br />

wurde 2017 gegründet. Die Designs und Prints<br />

stehen für ein gutes Lebensgefühl. Nachhaltigkeit<br />

und soziale Verantwortung sind ein wichtiger Teil<br />

der Unternehmensphilosophie. Insofern besteht<br />

der Hoodie „Soho College“ (129 Euro) in Beige<br />

aus Bio-Baumwolle und ist fair produziert.<br />

www.hey-soho.com<br />

Stilvolles Strickduo<br />

Das Geschenkset Fairisle<br />

Beanie & Schal von Barbour<br />

(79,90 Euro) ist das perfekte<br />

Präsent für den Mann. Es enthält<br />

die Fairisle Beanie und<br />

einen Schal – zwei stilvolle<br />

Accessoires für den <strong>Herbst</strong> und<br />

Winter. Das Strickduo zeichnet<br />

sich durch eine komfortable<br />

Umschlagkrempe und Logoembleme<br />

aus Lederimitat aus.<br />

barbour.com/de<br />

Markante Sohle<br />

Frisch eingetroffen bei<br />

Clarks ist die Stiefelette<br />

Torhill Hi (140 Euro).<br />

Die markante, gerippte<br />

Sohle, die den Schuh<br />

auszeichnet, wurde von<br />

den 1990er-Jahren als Teil der Big-Gripper-Kollektion inspiriert. Mit einem stromlinienförmigen<br />

Schnürdesign, Kurven und Konturen empfindet das Modell dem legendären<br />

Wallabee nach. www.clarks.eu/de<br />

Fotos: Hersteller


LEBENSART 12 | 13<br />

Mit Zirbenöl entspannen<br />

Nicht nur zum Aromatisieren von Speisen und Getränken<br />

eignen sich die ätherischen Öle von Advanced Essentials<br />

hervorragend. Auch zur Naturkosmetik, Raumbeduftung<br />

oder Aromatherapie können die Bio-Öle verwendet werden.<br />

Das Zirbenöl (9,99 Euro) im Fläschchen zu 10 Millilitern<br />

stammt aus nachhaltigem Wildwuchs aus Österreich.<br />

Für einen entspannten <strong>Herbst</strong>.<br />

www.advanced-essentials.com<br />

Runde Sache<br />

Die Classic ST Mawes<br />

von Daniel Wellington<br />

(189 Euro) schöpft Vielseitigkeit<br />

von Braun- und<br />

Bernsteintönen voll aus<br />

(Amber Brown). Die Sonnenschliffoptik<br />

des Zifferblatts<br />

verleiht ihr einen satinierten<br />

Look. Das italienische Lederarmband<br />

verschmilzt fast mit<br />

dem Zifferblatt und macht den Zeitmesser<br />

zu einer runden Sache.<br />

https://eu.danielwellington.com/de-de<br />

Minimalistisch und intelligent<br />

Durch geometrische Formen und die traditionelle japanische Kunst<br />

des Papierfaltens inspiriert: Der Prismatic Table von Vitra (649 Euro)<br />

ist in jeder Umgebung ein praktischer, kleiner Beistelltisch.<br />

Vitra bietet den Tisch in farblich unterschiedlichen Versionen an,<br />

deren drei Teile in jeweils verschiedenen Kombinationen aus<br />

zurückhaltenden Farben im Grauspektrum gehalten sind.<br />

www.vitra.com<br />

Spontan packen<br />

In letzter Minute packen: Die Tasche Heritage Duffle<br />

von Herschel (110 Euro) ist mit dem charakteristischen<br />

Rautendetail und recyceltem EcoSystem-Gewebe ausgestattet.<br />

Sie fasst ein Volumen von 40 Litern und bietet<br />

mit ihrer U-förmigen Öffnung leicht zugänglichen<br />

Stauraum für spontane Ausflüge und Wochenendtrips.<br />

www.herschelsupply.de


MIT FARBE UND GUTER LAUNE ...<br />

…GEHEN MÄDCHEN UND JUNGEN GELASSEN<br />

DEM HERBST ENTGEGEN. TIPPS UND GESCHENKIDEEN<br />

FÜRS KINDERZIMMER UND DEN KLEIDERSCHRANK<br />

Farbtupfer aufs Haupt<br />

Ein modisches und schönes Accessoire für kalte Tage: Die Mütze<br />

Elmer Beanie (20 Euro) von Herschel ist in vielen verschiedenen<br />

Farben und Designs (hier: Blue Check) erhältlich, die Kollektion<br />

für Kids ist abgestimmt auf die Größe von Kindern im Alter von<br />

drei bis sieben Jahren.<br />

www.herschelsupply.de<br />

Mit Mugler losstapfen<br />

Die Kinderjacke Mugler (150 bis 180 Euro) ist eine Walkjacke mit Kapuze<br />

aus dem Hause Stapf. Dank ihres Lammwoll-Materials ist sie sehr weich<br />

und angenehm zu tragen, hier zu sehen in der Farbe Kamelie Bergsee.<br />

Als optisches Detail befinden sich Patches an den Ellbogen.<br />

www.stapf.at<br />

Legendärer Skateschuh<br />

Die Vans x Sesame Street Kollektion lässt Kindheitserinnerungen<br />

wach werden und versprüht Nostalgie<br />

bei Erwachsenen und wurde für die ganze Familie<br />

entworfen. Mit bekannten Sesamstraßen-Figuren<br />

im „Off the Wall“-Design kombiniert der legendäre<br />

Sk8-Hi Zip Sesame Street Schuh (70 Euro) für Kinder<br />

im High-Top-Design eine lebendige Farbpalette und<br />

Kunstwerke, die ein Lächeln hervorrufen.<br />

www.vans.de<br />

Happy Socks …<br />

…gehen immer als kleines<br />

Geschenk und sind nützlich.<br />

Insbesondere, wenn Socken (Checkerboard Sock, 12 Euro)<br />

so kunterbunt und lustig sind. Was wie Kindersocken aussieht,<br />

ist auch bei Erwachsenen heiß begehrt, insofern lohnt<br />

sich für die ganze Familie der Blick auf den Onlineshop.<br />

www.happysocks.com/de<br />

Fotos: Hersteller


LEBENSART 14 | 15<br />

Verspielte Holztiere<br />

Die Critter-Schachtelpuppen (39 Euro) schaffen eine<br />

liebliche Optik im Kinderzimmer. Diese bezaubernd<br />

verspielten Holztiere nisten ineinander und präsentieren<br />

eine moderne Interpretation der klassischen<br />

Matrjoschka-Puppen. Sie eignen sich sowohl zum<br />

Spielen als auch zum Anschauen im Regal der<br />

Mädchen und Jungen. www.fermliving. de<br />

Spielerisch lernen<br />

Das ideale Geschenk, um Neugier und Lernfähigkeiten zu wecken:<br />

Mit dem Allround-Spielzeug Magnus Play Board (65 Euro) von<br />

Liewood haben Kinder im Alter von 18 Monaten einiges zu entdecken.<br />

Das interaktive Spielbrett im typischen dänischen Design<br />

ist mit einem Getriebeschalthebel, einem Schlüssel, einem Spiegel,<br />

einem Horn mit Ton, einem Rad und vielem mehr ausgestattet.<br />

Über Konfettiwolke, F, Weberstraße 82, www.konfettiwolke.de<br />

Lunchtime<br />

Die Kindsgut Brotdose (19,99 Euro) aus Bio-Kunststoff mit unlackiertem<br />

Buchenholz-Deckel ist der ideale Begleiter für den Kindergarten,<br />

die Schule oder Ausflüge. Durch das Gummiband lässt sich die Brotdose<br />

einfach und sicher verschließen. Die hochwertige Lunchbox in<br />

Altrosa (auch in den Farben Aquamarin und Denim erhältlich) ist<br />

leicht und für Kinderhände bestens geeignet. Auf Wunsch kann sie<br />

mit einem Namen personalisiert werden (7,99 Euro).<br />

www.kindsgut.de


IM BLUTRAUSCH<br />

DAS BÖSE IST IMMER UND ÜBERALL –<br />

JEDENFALLS IN DEN FRANKFURT-KRIMIS UND<br />

DEN LOKALEN TRUE-CRIME-PODCASTS.<br />

DA SCHEINT DIE MAINMETROPOLE SO ETWAS<br />

WIE DER IDEALE TATORT ZU SEIN –<br />

UND DAS HAT DURCHAUS AUCH VIEL GUTES.<br />

Von Constanze Kleis und Jonas Ratermann (Fotos)<br />

Titelfoto: Adobe Stock Rubbina


So viel vorneweg: Sie müssen keine Angst haben.<br />

In Frankfurt boomen entgegen anderslautender<br />

Befürchtungen Mord und Totschlag vor allem in<br />

True-Crime-Podcasts und -Radiosendungen,<br />

TV-Krimis und Kriminalromanen. Was hier in<br />

Wirklichkeit die Kriminalitätsstatistik in oft so<br />

schwindelerregende Höhen treibt, ist einmal der<br />

tägliche Durchlauf an Pendlern, die gar nicht hier<br />

wohnen, aber deren Straftaten dennoch hier mitgezählt<br />

werden. Und ebenso Raub und Diebstahl,<br />

Kinder- und Jugendpornographie, Drogendelikte.<br />

Ja, das ist furchtbar. Aber nicht der Stoff, aus dem<br />

die Faszination „Verbrechen“ gemacht ist. Die<br />

geht am liebsten immer noch über Leichen und<br />

nutzt die entspannende Wirkung der „Angstlust“.<br />

Wenn also in der Beunruhigung die Beruhigung<br />

schon inklusive ist, weil das Ganze in der Vergangenheit<br />

liegt – oder garantiert von findigen Ermittlern<br />

aufgeklärt wird. Und man uns das Grauen<br />

mit Sicherheitsabstand – zwischen Buchdeckeln,<br />

dem Schutz der Mattscheibe, des Kopfhörers –,<br />

also relativ leicht verdaulich und mit garantiertem<br />

Überlebensvorteil serviert. So sammeln wir –<br />

sagt die Psychologie – auf Kosten anderer Erfahrungen.<br />

Glauben, uns in diesem Probenraum des<br />

Bösen einen Wissensvorsprung zu verschaffen,<br />

also vorbereitet zu sein, es erkennen und verstehen<br />

zu können – und erliegen also der Illusion,<br />

dass das Unkontrollierbare irgendwie berechenbar<br />

sein könnte. Dabei durchleben wir Schmerz,<br />

Panik, Verlust, Verzweiflung am Beispiel der<br />

Handelnden, ohne selbst involviert zu sein. Ein<br />

emotionaler Reinigungsprozess, eine Katharsis,<br />

bei der wir selbst weder Täter noch Opfer sein<br />

müssen. Der schöne Schauder wirkt natürlich –<br />

wie jede starke Droge – dort am besten, wo im<br />

Labor Profis aus hochwertigen Zutaten einen<br />

besonders guten Stoff herstellen. So wie die<br />

Autorinnen und Autoren, Podcasterinnen und<br />

Podcaster Frankfurts kriminelle Energie immer<br />

wieder neu mit Hochspannung aufladen und dabei<br />

gleichzeitig zur allgemeinen Erleichterung beitragen<br />

– dass es natürlich immer nur die anderen<br />

sind, die totgeschlagen, erdrosselt, ertränkt, filetiert<br />

und aufgehängt werden – während wir selbst<br />

uns einmal ganz kurz unsterblich fühlen dürfen.


Seit nunmehr 14 Jahren ermittelt sein Kommissar<br />

Tom Bohlan nun schon in Frankfurt. Seit „Der<br />

Kandidat“ 2009 bekam der kauzige Ermittler beinahe<br />

jährlich einen neuen kniffligen Fall von seinem<br />

Schöpfer, dem Frankfurter Rechtsanwalt und<br />

Notar Lutz Ullrich, die er jeweils mit Bravour gelöst<br />

hat. Das ist spannend zu lesen und besitzt hohen<br />

Wiedererkennungswert – dank des Lokalkolorits,<br />

das oft schon im Titel Strahlkraft entfaltet –<br />

so wie zuletzt bei „Mord an der Alten Oper“.<br />

Diesmal ohne Bohlan – aber wieder mit viel Stadtpolitik:<br />

Ende der 80er Jahre wird der Politiker<br />

Achim Hagemann vor der Alten Oper erschossen.<br />

Die Hintergründe bleiben rätselhaft. 30 Jahre<br />

später stirbt der Staranwalt Wolfgang Hauck –<br />

und seine Enkelin ist die Einzige, die nicht an<br />

einen natürlichen Tod glaubt.<br />

SIE HABEN EINEN SEHR ANSPRUCHSVOLLEN<br />

BERUF, EINE FAMILIE UND TROTZDEM SETZEN<br />

SIE SICH REGELMÄSSIG AN DEN SCHREIB-<br />

TISCH – WAS IST DAS SCHREIBEN FÜR SIE?<br />

Schreiben ist für mich Entspannung. Trotzdem verlangt<br />

es Disziplin, denn man muss ständig am Ball bleiben,<br />

darf sich keine allzu langen Schaffenspausen leisten, um<br />

im Flow zu bleiben. Wenn ich schreibe, bin ich in einer<br />

anderen – selbst erschaffenen – Welt.<br />

WAS FASZINIERT SIE SO AN DEM GENRE UND<br />

DAS QUASI IN SERIE? Mit einem spannenden<br />

Krimi kann man hervorragend aktuelle Themen und<br />

gesellschaftliche Probleme verpacken und lesbar transportieren.<br />

Der Mord selbst ist das eine, aber er ist in<br />

meinen Büchern oft der Aufhänger für die Geschichten<br />

dahinter.<br />

WAS GLAUBEN SIE, WORIN DIE FASZINATION<br />

DES BÖSEN FÜR DEN LESER, DIE LESERIN<br />

BESTEHT? Ich habe gelesen, dass Nervenkitzel und das<br />

Blicken in Abgründe bei den Lesern ähnliche Hormone<br />

ausschütten wie bei Extremsportarten und diese am<br />

Ende Euphorie auslösen. Das klingt erst mal paradox.<br />

Aber letztlich will man ja am Ende, dass das Gute das<br />

Böse besiegt.<br />

HAT FRANKFURT MEHR KRIMINELLE ENERGIE<br />

ALS ANDERE STÄDTE? Im letzten Jahr gab es in<br />

Frankfurt 44 Morde, das ist, glaube ich, guter Durchschnitt<br />

im Ranking vergleichbarer Städte. Die literarische<br />

Mordrate ist aber deutlich höher – da sind die<br />

Frankfurter Autoren vorn dabei.<br />

WOHER BEZIEHEN SIE IHRE INSPIRATION?<br />

WIE VIEL WIRKLICHKEIT STECKT IN IHREN<br />

GESCHICHTEN? In Zeitungen und Sachbüchern<br />

recherchiere ich für die Hintergründe der jeweiligen<br />

Story. Um diese herum baue ich dann die Protagonisten,<br />

die ich mir ausdenke. Manchmal kann ich nicht verhindern,<br />

dass Facetten von ihnen mir bekannter Personen<br />

entspringen. Ab und an tauchen auch reale Personen<br />

auf – aber nicht in der Rolle des Mörders oder seiner<br />

Opfer.<br />

HABEN SIE EINEN LIEBLINGS-KRIMI-AUTOREN?<br />

KRIMI-AUTORIN? Angefangen hat es mit Edgar<br />

Wallace. Diese roten Taschenbücher haben mich in<br />

meiner Jugend fasziniert und gefesselt. Seitdem sind es<br />

immer wieder verschiedene Autoren. Zurzeit lese ich<br />

gerne Volker Kutscher.<br />

Lutz Ullrich – www.lutzullrich.de


PORTRÄT 18 | 19<br />

Unter seinem Pseudonym – das sich aus seiner<br />

Leidenschaft für den Radsport – Jan (Ullrich,<br />

bevor er wegen Dopings auffällig wurde) und der<br />

für Literatur (Anna) Seghers zusammensetzt –<br />

verfasst der Frankfurter Schriftsteller, Kritiker<br />

und Essayist Matthias Altenburg eine Krimi-Pretiose<br />

nach der anderen. Er gilt als einer der besten<br />

und erfolgreichsten deutschen Autoren des<br />

Genres. Mit einer enormen Reichweite.<br />

Die Romane wurden vom ZDF verfilmt und von<br />

über 30 Millionen Menschen gesehen. Dabei<br />

immer auch im Fokus: Frankfurt – nach einem<br />

Ausflug nach Berlin (Der Solist, Rowohlt) wird<br />

die Mainmetropole auch im nächsten Roman<br />

wieder eine Hauptrolle bekommen.<br />

WORIN BESTEHT FÜR SIE DIE FASZINATION „MORD UND<br />

TOTSCHLAG“? Verbrechen haben mich nie fasziniert. Alles, was<br />

Menschen Leid zufügt, ist grauenhaft und zu bekämpfen. Deswegen<br />

mag ich auch keine Kriminalromane, die aus der Perspektive der<br />

Täter geschrieben sind. Ich will Aufklärung. Im Verbrechen kommen<br />

aber natürlich oft viele menschliche Eigenschaften zusammen:<br />

Hass, Liebe, Geldgier, Rache, Eifersucht … Für den Autor ist das ideal.<br />

Entlang eines Verbrechens und seiner Aufklärung lässt sich alles über<br />

unsere Gesellschaft erzählen.<br />

DER KRIMI SÄT IMMER AUCH EINE ART „GRUNDNER-<br />

VOSITÄT“ – EIN GEFÜHL, DAS JEDERZEIT ALLES PASSIEREN<br />

KANN. SOLLTE MAN DIE AUCH ALS AUTOR MITBRINGEN?<br />

Aber keinesfalls! Ein Autor muss ein nüchterner Dramaturg seiner<br />

Geschichte sein. Er sollte wie ein Chirurg arbeiten. Der Patient soll<br />

geheilt, die Leser unterhalten werden. Trotzdem darf der Künstler<br />

natürlich seine Umgebung mitfühlend und aufmerksam wahrnehmen.<br />

Insofern haben Sie recht: Eine Grundnervosität bleibt. Und in der<br />

Story muss die Uhr ticken.<br />

SIE WAREN MIT DEM BUCH „DER SOLIST“ MAL KURZ IN<br />

BERLIN – JETZT WOLLEN SIE MIT DEM NEUEN ERMITTLER IN<br />

DAS HEIMISCHE FRANKFURT ZURÜCKKEHREN – WORIN<br />

LIEGT FÜR SIE DER HEIMVORTEIL? Diesmal gibt es beide Schauplätze:<br />

Frankfurt und Berlin. Und beide Ermittler: Marthaler und<br />

Neuhaus. So kann ich das Heimische und das Fremde verbinden.<br />

Das hält die Sinne wach.<br />

HABEN BEIDE STÄDTE EINE ANDERE KRIMINELLE ENERGIE?<br />

Oh ja, das denke ich schon. Berlin ist viel schneller, lauter, rücksichtsloser.<br />

Es hat einen vollkommen anderen Sound als Frankfurt. Schon am<br />

ersten Tag meiner Recherchen in Neukölln war ich sofort Zeuge einer<br />

Schutzgelderpressung in einem kleinen asiatischen Restaurant auf der<br />

Karl-Marx-Straße.<br />

IHR NÄCHSTES THEMA IST NUN DER SECHSFACHMORD IM<br />

KETTENHOFWEG IM JAHR 1994 – ÜBERHAUPT LASSEN SIE<br />

SICH GERN VON DER WIRKLICHKEIT INSPIRIEREN – WEIL<br />

DAS LEBEN DOCH DIE SPANNENDSTEN PLOTS LIEFERT?<br />

Es stimmt: Lieber fällt mir etwas auf, als dass es mir einfallen muss.<br />

So hat die Fantasie wenigstens sicheren Boden unter den Füßen und<br />

ich muss den Lesern keine Luftgerichte servieren.<br />

SIE LESEN SELBST GERNE KRIMIS – WAS STÖRT SIE DA AM<br />

MEISTEN? Ich habe Tausende Kriminalromane gelesen, aber damit<br />

aufgehört, als ich merkte, dass es sich oft um Parodien handelt. Überhaupt:<br />

Die Gegenwartsliteratur langweilt mich inzwischen zunehmend.<br />

Lieber lese ich zum x-ten Mal Flaubert, Proust, Joseph Roth … Da ist<br />

doch eh schon alles drin.<br />

WOVOR SOLLTEN WIR UNS MEHR FÜRCHTEN – SIND ALSO<br />

VIEL ZU ARGLOS? Vor den rechten Clowns und Rattenfängern.<br />

Wobei ich auch der Meinung bin, man sollte nicht zu viel über sie<br />

reden, sondern ihrer Dummheit einfach die eigene Klugheit entgegensetzen.<br />

Jan Seghers


Die Metamorphose von der Ehefrau eines Fleischfabrikanten<br />

zu einer der meistgelesenen Krimi-<br />

Autorinnen Deutschlands mit eigener Stiftung zur<br />

Förderung der Lese-, Schreib- und Sprach-Kompetenz<br />

von Kindern wäre selbst ein spannender<br />

Romanstoff. Ihre Bücher, die sich bislang mehr als<br />

zwölf Millionen Mal verkauft haben, spielen im<br />

Taunus – dort, wo sie seit ihrer Kindheit lebt – und<br />

sind zuverlässig spannendes und ziemlich düsteres<br />

Bestsellermaterial. Mit der Verfilmung ihrer<br />

Taunus-Krimis um das Ermittlerduo Oliver von<br />

Bodenstein und Pia Kirchhoff hat sich Nele Neuhaus<br />

auch bei den Fernsehzuschauern eine begeisterte<br />

Fangemeinde geschaffen. Die beiden haben<br />

in „Das Monster“ (Ullstein, ab 16. November) nun<br />

wieder eine ganz schön große Aufgabe zu lösen.<br />

WORIN BESTEHT FÜR SIE DIE FASZINATION<br />

„MORD UND TOTSCHLAG“? Mord und Totschlag<br />

faszinieren mich gar nicht. Mich interessiert vielmehr,<br />

was Menschen dazu bringt, eine Gewalttat zu begehen.<br />

HAT SICH DAS – IM LAUFE DER JAHRE, IN<br />

DENEN SIE NUN SCHON KRIMIS SCHREIBEN –<br />

VERÄNDERT? Nein. Gewalt in jeder Form stößt mich<br />

ab. Die Psychologie meiner Figuren ist das, was mich<br />

immer wieder reizt, Krimis zu schreiben.<br />

WAS GLAUBEN SIE, WORIN DIE FASZINATION<br />

DES BÖSEN FÜR DEN LESER, DIE LESERIN<br />

BESTEHT? Das frage ich mich auch. Ich selbst lese<br />

schon lange keine Krimis mehr.<br />

HABEN AUCH ORTE EINE KRIMINELLE ENER-<br />

GIE? Habe ich persönlich noch nicht gespürt.<br />

WENN SIE SELBST KRIMIS LESEN – WAS STÖRT<br />

SIE DA AM MEISTEN? Logische Brüche.<br />

WAS IST FÜR SIE – IN DER LITERATUR – DAS<br />

PERFEKTE VERBRECHEN? Ich weiß nicht. Gibt es<br />

eines?<br />

WOVOR FÜRCHTEN SIE SICH? Vor Ideologen und<br />

Ignoranten.<br />

WOVOR SOLLTEN WIR UNS MEHR FÜRCHTEN –<br />

SIND ALSO VIEL ZU ARGLOS? Siehe Antwort letzte<br />

Frage.<br />

Nele Neuhaus


PORTRÄT 20 | 21<br />

Als Gerichtsreporterin für den Hessischen Rundfunk<br />

berichtet sie seit den 1990er Jahren von kleinen<br />

und großen Verbrechen, wie sie aufgedeckt<br />

und geahndet werden. Darunter auch spektakuläre<br />

Prozesse – wie die Hauptverhandlung gegen<br />

den „Kannibalen von Rotenburg“, den Kindsmörder<br />

Magnus Gäfgen, den NSU-Prozess und<br />

den Mörder der achtjährigen Johanna Bohnacker<br />

aus der Wetterau. Außerdem spricht die mehrfach<br />

ausgezeichnete Journalistin im hr-Podcast „Verurteilt“<br />

mit Basti Red regelmäßig über einzelne<br />

Urteile, über Recht, Rechtsempfinden, Rechtsprechung.<br />

WORIN BESTEHT FÜR SIE DIE FASZINATION<br />

„VERBRECHEN“ – AUCH NOCH NACH SO LANGER<br />

ZEIT DES NAHKONTAKTES? Das Spannendste für<br />

mich ist nach wie vor: zu durchdringen, warum das passiert<br />

ist. Wo der Bruch in der Biografie verläuft, an welcher<br />

Stelle der Mensch einen falschen Weg eingeschlagen<br />

hat. Das interessiert mich. Auch, weil ich<br />

gelernt habe: Es ist ein sehr schmaler Grat zwischen<br />

Schuld und Unschuld. Im Prinzip kann jede zur Verbrecherin,<br />

kann jeder zum Verbrecher werden.<br />

WAS GLAUBEN SIE: WESHALB KANN DAS PUB-<br />

LIKUM EINFACH NICHT GENUG BEKOMMEN VON<br />

MORD UND TOTSCHLAG? Wir leben in sicheren<br />

Zeiten, dennoch steigt das Gefühl der Unsicherheit. Da<br />

ist das wie ein Proberaum, in dem man einmal schaut,<br />

wie es sein könnte, und auch nach Sicherheiten sucht,<br />

nach Kontrolle, nach dem Gefühl, eine Lage einschätzen<br />

zu können. Deshalb gucken auch so viele gern „Mörder“,<br />

ich werde oft gefragt: Wie sehen die aus? Und dann<br />

spielt sicher auch Voyeurismus eine Rolle.<br />

IST ES NICHT AUF DAUER DEPRIMIEREND, SICH<br />

IMMER NUR MIT DEN SCHWÄRZESTEN SEITEN<br />

DES LEBENS ZU BEFASSEN? Mich macht das eher<br />

demütig. Ich sehe, wie dankbar ich sein kann, dass<br />

bei mir bislang nichts so schief gegangen ist wie bei den<br />

Opfern, aber auch zum Teil bei den Angeklagten. Ich<br />

höre von schrecklichen Schicksalen und lerne: Es gibt<br />

kein Schwarz und Weiß. Oft sind die Dinge nicht so,<br />

wie sie erscheinen. Diese manchmal schon Pawlowschen<br />

Reflexe – der Ruf nach Wegsperren, möglichst hohen<br />

Strafen – relativieren sich, wenn man mal genauer hinschaut.<br />

REGEN SIE SICH AUCH MANCHMAL ÜBER<br />

URTEILE AUF? Nein. Das verbiete ich mir. Meine<br />

Erfahrung ist, dass die meisten Urteile in Ordnung sind.<br />

Und ich finde auch die Idee falsch, dass die Justiz alles<br />

richten muss, was die Gesellschaft nicht hinbekommt.<br />

SCHAUEN ODER LESEN SIE NOCH GERN KRIMIS?<br />

Sehr, sehr selten. Es regt mich einfach zu sehr auf, was<br />

alles falsch dargestellt wird, und dann will ich in meiner<br />

Freizeit auch nichts damit zu tun haben. Mich beschäftigen<br />

die Fälle, die mir bei meiner Arbeit begegnen,<br />

ohnehin schon zur Genüge.<br />

Heike Borufka – https://verurteilt-podcast.de


Der Direktor des Instituts für Rechtsmedizin am<br />

Universitätsklinikum Frankfurt, Goethe-Universität<br />

und die Frankfurter Krimi-Autorin sprechen in<br />

ihrem True-Crime-Podcast SpurenElemente über<br />

Kriminalfälle, die es zu einiger Berühmtheit<br />

gebracht haben. Da geht es etwa um den Degenweltmeister<br />

Karl Hopf – der seine Eltern, zwei<br />

seiner Ehefrauen und seine beiden Kinder vergiftete<br />

und dafür 1914 in Frankfurt hingerichtet<br />

wurde – oder um den Doppelmord an zwei georgischen<br />

Studenten im Frankfurter Niddapark im<br />

Jahr 2001. Wenn es passt (und sie noch leben)<br />

werden immer auch Zeitzeugen /Ermittler befragt.<br />

Das ist nicht immer etwas für sensible Gemüter<br />

(schließlich referiert Prof. Dr. Marcel A. Verhoff<br />

aus dem Alltag eines Rechtsmediziners) – aber<br />

spannend und sehr aufschlussreich.<br />

WAS IST DAS FÜR SIE JEWEILS FASZINIERENDE AN MORD<br />

UND TOTSCHLAG? MV: Für mich ist es Alltag, im Sinne von detektivischer<br />

Puzzlearbeit. Das Ziel ist die Wahrheitsfindung, damit Täter<br />

verurteilt, aber Unschuldige nicht zu Unrecht verurteilt werden.<br />

FF: Es ist die Psyche des Täters, die mich interessiert. Ich frage mich<br />

stets nach den Motiven, die zu einem Mord führen.<br />

WAS GLAUBEN SIE, WORIN DIE FASZINATION BEIM PUBLI-<br />

KUM BESTEHT – DAS TRUE-CRIME-GENRE IST JA UNGEMEIN<br />

GEFRAGT … MV: Das Gefühl, bei den Ermittlungen, bei dem Puzzlespiel<br />

dabei zu sein, ist wohl für die meisten das Spannende. Ebenso ist<br />

es ein gutes Gefühl, das Buch zuzuklappen oder den Fernseher auszuschalten<br />

und dann wieder in seiner heilen Welt zu sein.<br />

FF: Ich denke, es ist die blanke Vorstellung, dass es sich nicht um<br />

Fiktion, sondern um ein wahres Verbrechen handelt. Menschliche<br />

Abgründe haben auf absurde Weise etwas Faszinierendes.<br />

FRANKFURT GALT UND GILT IMMER MAL WIEDER ALS<br />

HAUPTSTADT DES VERBRECHENS – HABEN WIR MEHR<br />

GRUND, UNS ZU FÜRCHTEN ALS ETWA EIN MAINZER ODER<br />

AUGSBURGER? MV: Klare Antwort: Nein! Die meisten Tötungsdelikte<br />

passieren im persönlichen Umfeld. Der statistisch gesehen<br />

gefährlichste Mensch ist der eigene Partner. In Frankfurt haben wir<br />

darüber hinaus eine nennenswerte Anzahl an Delikten im Umfeld von<br />

sogenannter organisierter und Drogen-Kriminalität; das betrifft den<br />

Normalbürger oder die Normalbürgerin aber nicht. Insofern bin ich auf<br />

Frankfurts Straßen als unbescholtener Bürger keineswegs gefährdeter<br />

als irgendwo anders in Deutschland. Mir ist aus den letzten 10 Jahren in<br />

Frankfurt nicht ein einziger Fall bekannt, bei dem ein Mensch zufällig<br />

Opfer eines Tötungsdelikts wurde.<br />

WO SOLLTEN WIR TATSÄCHLICH VORSICHTIGER SEIN …<br />

MV: Augen auf bei der Partnerwahl! (Lacht) Aber es wäre sicher keine<br />

gute Idee, beispielsweise um 3 Uhr morgens am Hauptbahnhof einen<br />

Streit zwischen zwei offensichtlich drogen- oder alkoholbeeinträchtigten<br />

Personen schlichten zu wollen.<br />

FF: Im Straßenverkehr.<br />

MAN DARF NICHT ZIMPERLICH SEIN, WENN MAN IHREN<br />

PODCAST HÖRT – MACHT ES SIE SELBST NICHT AUCH EIN<br />

WENIG NERVÖS, SO NAHE DRAN ZU SEIN AN DEM, WAS<br />

MENSCHEN EINANDER ANTUN KÖNNEN? MV: Bei meiner<br />

täglichen Arbeit bin ich deutlich näher dran (lacht).<br />

FF: Ich als Krimiautorin lebe mit und von Mord und Totschlag. Ich<br />

finde es daher eher spannend, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.<br />

WAS IST JEWEILS DAS GRÖSSTE MISSVERSTÄNDNIS –<br />

IHRE JEWEILIGE ARBEIT ALS RECHTSMEDIZINER UND ALS<br />

KRIMI-AUTORIN BETREFFEND? MV: Ich glaube, dass die Rechtsmediziner<br />

oftmals als Ermittler gesehen werden, die selbständige<br />

Untersuchungen anstellen. Fakt ist, wir werden immer nur auf ganz<br />

konkreten Auftrag der Ermittlungsbehörden aktiv. Das zweite Missverständnis<br />

ist wohl, dass die Rechtsmediziner nur mit Leichen zu tun<br />

haben. In Wirklichkeit untersuchen wir viel mehr lebende Menschen<br />

(Verletzungen, Fahrtüchtigkeit, Schuldfähigkeit, Behandlungsfehler u.a.).<br />

Prof. Dr. Marcel A. Verhoff und Franziska Franz


PORTRÄT 22 | 23<br />

FF: Zu glauben, dass ich blutrünstig bin. Das ist natürlich<br />

nicht der Fall. Ich finde jedoch, dass sich in Krimis Charaktere<br />

besonders facettenreich darstellen lassen. Deshalb<br />

morde ich auf dem Papier weiter.<br />

SIE ARBEITEN BEIDE AUF IHRE WEISE AN LÖSUN-<br />

GEN – ABER ES SCHEINT AUCH MAL KEINE ZU<br />

GEBEN – ETWA BEIM MORD AN ROSEMARIE<br />

NITRIBITT. GIBT ES DAS PERFEKTE VERBRECHEN?<br />

MV: Nein, das perfekte Verbrechen gibt es nicht bzw. ist<br />

nicht planbar! Wenn in Deutschland Verbrechen nicht aufgeklärt<br />

werden, ist das Zufall, also Glück für den Täter.<br />

FF: Vermutlich sind Ermittlungspannen hilfreich und hin<br />

und wieder geschickte Täter.<br />

IST „DAS BÖSE IMMER UND ÜBERALL“ – WIE ES<br />

IN EINEM LIED DER NEUEN DEUTSCHEN WELLE<br />

HEISST – ALSO AUCH IN IHNEN / UNS? MV: In jedem<br />

Menschen steckt ein Mörder. Die Frage ist nur, was den<br />

Einzelnen dazu bringt, es wirklich umzusetzen.<br />

FF: Empathie, soziales Umfeld und Veranlagung spielen<br />

eine entscheidende Rolle dabei, eine Straftat zu begehen<br />

oder sie abzuwenden.<br />

VON IHNEN, HERR PROFESSOR VERHOFF, HABEN<br />

EINIGE DREHBUCH- UND KRIMI-AUTOREN SCHON<br />

VIEL LERNEN KÖNNEN – HABEN SIE AUCH UMGE-<br />

KEHRT ETWAS FÜR SICH AUS DIESER BERATUNGS-<br />

ARBEIT MITGENOMMEN? MV: Das ist ja schon seit 1998<br />

ein Hobby von mir. Am Anfang war es immer mein Ziel,<br />

die Arbeit der Rechtsmedizin maximal realistisch zu vermitteln.<br />

Ich musste dann aber erkennen, dass in Literatur<br />

und Film die Unterhaltung bzw. beim Krimi die Spannung<br />

an erster Stelle steht. Insofern habe ich viel Kompromissbereitschaft<br />

gelernt. Das Motto heißt jetzt: so realistisch wie<br />

möglich.<br />

WAS HABEN SIE – FRANZISKA FRANZ – VON PRO-<br />

FESSOR VERHOFF FÜR IHRE ARBEIT GELERNT?<br />

FF: Dass kein Fall dem anderen gleicht. Mich begeistert die<br />

Rechtsmedizin, da sie einen wesentlichen Beitrag zur Aufklärung<br />

von Tötungsdelikten leistet. Deshalb spielen in<br />

meinen Krimis Rechtsmediziner oft eine elementare Rolle.<br />

Podcast SpurenElemente –<br />

überall, wo es Podcasts gibt.<br />

Foto: Adobe Stock Rainer Fuhrmann


24 GENUSS<br />

FRÜCHTE DES HERBSTES<br />

Tarte Tatin<br />

Zutaten<br />

Für den Mürbeteig<br />

250 g Mehl Type 405<br />

150 g kalte Butter<br />

100 g Puderzucker<br />

1 TL Zitronenzesten<br />

1 Ei<br />

1 Prise Salz<br />

Belag<br />

5–6 Äpfel – nach Wahl<br />

100 g Puderzucker<br />

75 g Butter<br />

2 EL Zitronensaft<br />

Zubereitung<br />

Die Zutaten für den Mürbeteig in eine<br />

Rührschüssel geben und mit der Küchenmaschine<br />

zu einem glatten Teig verkneten,<br />

danach eine halbe Stunde im Kühlschrank<br />

ruhen lassen. Den Teig etwa 5 mm hoch<br />

rund ausrollen. Der Teig sollte etwas<br />

größer sein als die Pfanne, in der die<br />

Tarte gebacken wird. Den Backofen auf<br />

190°–200°C vorheizen.<br />

Äpfel schälen, halbieren, entkernen und<br />

in schmale Spalten schneiden und mit<br />

Zitronensaft beträufeln.<br />

Den Zucker auf kleiner Flamme zu hellbraunem<br />

Karamell schmelzen, die Butter<br />

einrühren und vom Herd nehmen. Die<br />

Apfelspalten kreisförmig darin schichten<br />

und mit dem runden Mürbeteig abschließen.<br />

Dafür den Mürbeteig über die Pfanne<br />

legen und am Pfannenrand eindrücken<br />

und mit einer Gabel mehrmals einstechen.<br />

Im vorgeheizten Backofen ca. 30–35<br />

Minuten backen, bis der Mürbeteig<br />

goldbraun ist – danach etwas abkühlen<br />

lassen. Einen großen Teller verkehrt auf<br />

die Pfanne legen und schnell umdrehen.<br />

Warm servieren – am besten mit einer<br />

Kugel Vanilleeis.<br />

Fotos: (KI) Martin Schitto


Foto: (KI) Martin Schitto


VON FRAUEN WIRD IMMER NOCH ERWARTET, DASS SIE<br />

IHRE BEDÜRFNISSE FÜR EINE GRÖSSERE SACHE OPFERN.<br />

FÜR DIE LIEBE EBENSO WIE FÜR DAS WOHL IHRER<br />

MÄNNER, KINDER, DER FAMILIE, HUNDE, KATZEN UND<br />

EINER MENGE KLEINTIERE. DAS IST NICHT NUR SEHR<br />

ANSTRENGEND. DAS MACHT AUCH KRANK. SUSANNE<br />

FRÖHLICH UND CONSTANZE KLEIS HABEN SICH FÜR<br />

IHR NEUESTES BUCH MIT DEM PHÄNOMEN BESCHÄFTIGT.<br />

IHR VORSCHLAG: KOPF HOCH, MITTELFINGER HÖHER!<br />

Von Constanze Kleis<br />

Es war eine Lesung im Taunus. Wir hatten gerade ein<br />

Kapitel mit den nach wie vor ernüchternden Zahlen<br />

zur Beteiligung von Männern an der Haus- und Care-<br />

Arbeit vorgetragen. Es gab eine kurze Atempause, als in<br />

die Stille hinein eine Frauenstimme von hinten rechts aus<br />

dem Publikum entgeistert fragte: „Aber wo bleibt denn<br />

da die Liebe?“ Wir antworteten, dass es tatsächlich<br />

nichts mit Liebe zu tun habe, wenn einer den anderen<br />

für sich arbeiten lässt. „Aber ein Mann freut sich doch,<br />

wenn man ihn verwöhnt, ihn bekocht und es ihm hübsch<br />

macht“, sagte die Stimme – nun schon etwas verärgert<br />

ob unserer Begriffsstutzigkeit. „Auch eine Frau würde<br />

sich sehr darüber freuen“, entgegneten wir. Darauf die<br />

Stimme: „Aber wir Frauen können doch echt froh sein,<br />

dass wir all diese herrlichen Möglichkeiten haben, unsere<br />

Gefühle zum Ausdruck zu bringen.“<br />

UNBEZAHLT NATÜRLICH, KLAGLOS<br />

UND OHNE SCHNÖDES AUFRECHNEN<br />

Wer immer noch glaubt, Kakerlaken hätten beim<br />

Überleben trotz widrigster Umstände die Chinin-Nase<br />

vorn, der hat diese unkaputtbare Idee nicht auf dem Zettel,<br />

Liebe würde sich – zumindest für heterosexuelle<br />

Frauen – vor allem in Selbstaufgabe und Dienstleistungen<br />

für andere materialisieren. Dass die Gefühle gerade<br />

dann besonders groß sein müssen, wenn wir möglichst<br />

viel Zeit und Energie in die so genannte „Sorgearbeit“<br />

investieren. Unbezahlt natürlich, klaglos und gänzlich<br />

ohne schnödes Aufrechnen (was sich unschwer an der<br />

trostlosen Rentenerwartung von Frauen ablesen lässt).<br />

Unser Gewinn ist eher immateriell. Sich um das Wohlbefinden<br />

von Kindern, Männern, Kollegen, Nachbarn,<br />

Katzen, Hunden und einer Menge Kleintiere zu kümmern,<br />

ist quasi so etwas wie Eierstöcke für uns – ein primäres<br />

Geschlechtsmerkmal. Ohne das alles wüssten wir vermutlich<br />

gar nicht, ob wir Frauen oder Eichhörnchen sind.<br />

OFFENSIVEN STOLZ ZEIGEN<br />

AUF DAS, WAS WIR LEISTEN<br />

Das Häusliche, die Fürsorge, die Zurückhaltung, die<br />

Überzeugung, dass wir unsere Bedürfnisse stets einer<br />

größeren Sache – den Bedürfnissen anderer – stets gern<br />

opfern, gelten nach wie vor als Synonym fürs Frausein<br />

schlechthin. Auch und vor allem im modernsten aller<br />

Medien – im Internet. Ein Umstand, den Forschende<br />

damit erklären, dass das einfach mehr Klicks gibt und<br />

damit auch mehr Aussichten auf Werbeeinnahmen, wenn<br />

man ein traditionelles Frauenbild bedient. Und dann<br />

lassen sich Frauen bei der Zubereitung von Smoothies,<br />

beim Einölen der megaschlanken Figur, mit wohlgeratenen<br />

und sehr stylishen Kindern und im voll durchdekorierten<br />

und blitzsauberen Schlafzimmer einfach auch besser<br />

fotografieren als solche an der Supermarktkasse, am<br />

Schreibtisch, in der Kita, beim Verzweifeln ob des<br />

umfänglichen Pflichtenkatalogs, den man bewältigen soll<br />

– nur, um als „richtige“, also als liebende und liebevolle<br />

Frau zu gelten. Kein Wunder, wenn die Erschöpfung bei<br />

Frauen während des Lockdowns einmal wieder Spitzenwerte<br />

erreichte. Forschende aus Chemnitz hatten untersucht,<br />

wie sich die Einschränkungen durch die Pandemie


STORY 30 | 31<br />

psychologisch auswirkten. Das Ergebnis, so Prof. Dr.<br />

Bertolt Meyer, einer der Studienleiter: „Dass Frauen in so<br />

einem erheblichen Maß eine stärkere Belastung empfinden,<br />

das hatte ich nicht erwartet.“ Tja, wir schon.<br />

Wir sind immer noch für alles zuständig, was nicht<br />

bezahlt wird, aber viel Arbeit macht. Ja, es stimmt, es<br />

gibt für uns alle kein Essen ohne Abwasch. Theoretisch.<br />

Praktisch stehen immer noch überwiegend Frauen an<br />

den Spülen des Lebens. Deshalb haben wir ein Buch geschrieben.<br />

Es heißt „Halte den Kopf hoch und den Mittelfinger<br />

höher“ (Droemer, ET 2. Oktober.) Wir wollten<br />

wissen, warum – wenn Frauen doch alles sein können –<br />

sie so oft vor allem gestresst und enttäuscht sind. Wovor<br />

wir uns eigentlich fürchten, wenn wir tun, was eine Frau<br />

angeblich nicht tun sollte: wütend sein, Grenzen ziehen,<br />

Ansprüche geltend machen, konsequent die eigenen<br />

Ressourcen schützen. „Nein“ sagen, offensiven Stolz<br />

zeigen auf das, was wir leisten. Nicht verstecken, was<br />

wir fühlen, denken, wollen. Ein Schnitzel mit Sahnesoße<br />

bestellen und es genießen, obwohl einen immer noch<br />

mindestens 10 Kilo vom der Idealfigur trennen. Dem<br />

Jugendlichen daheim sagen, er könne sich sein Bett sehr<br />

gut selbst beziehen – schließlich habe er darin schon<br />

Sex. Sich einfach mal aufs Sofa legen, während andere<br />

gerade für ihre Kinder Instagram-taugliche Frühstückboxen<br />

mit aus Gemüse geschnitzten Comic-Figuren und<br />

auf Toast applizierte Tierköpfe vorbereiten. Dem Kerl in<br />

der U-Bahn erklären, dass er, hätte er so große Hoden,<br />

dass er seine Beine über zwei Sitze spreizen muss, jetzt<br />

besser beim Arzt sitzen sollte. Schon beim ersten Date<br />

erzählen, dass man beruflich sehr erfolgreich ist und wie<br />

schwer es war, mit einem Porsche 911 einen Parkplatz in<br />

der Nähe zu finden – ungefragt, weil der Kerl einmal<br />

wieder einen ganzen Abend lang nur von sich erzählt.<br />

Dem Chef deutlich machen, wohin er sich sein Gehaltsangebot<br />

stecken kann. In aller Freundlichkeit natürlich.<br />

ES ALLEN RECHT MACHEN WOLLEN,<br />

DAMIT WIR IHNEN RECHT SIND<br />

Ja, was passiert dann, wenn wir uns den Erwartungen<br />

an Weiblichkeit verweigern? Werden sie uns Netflix<br />

abstellen? Wird abends in der Kneipe ein Alarm losgehen<br />

und ein Rollgitter fallen, weil hier Frauen, die unerlaubt<br />

die Harmonietruppe verlassen haben, das mit einer<br />

Weißweinschorle feiern wollen? Müssen wir ohne<br />

Abendbrot ins Bett? Machen wir auf der Suche nach<br />

(Selbst-)Liebe doch ohnehin andauernd. Nichts gegen<br />

Lounge Chair & Ottoman<br />

Charles & Ray Eames, 1956<br />

Vitra – live erleben in unserem Store in Frankfurt:<br />

smow F GmbH | Hanauer Landstraße 140 | 60314 Frankfurt am Main | Fon 069 850923-0 | Fax 069 850923-33 | frankfurt@smow.de<br />

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32 STORY<br />

den Friedensengel in uns, der es allen recht machen will,<br />

damit wir ihnen recht sind. Er hofft schließlich auf etwas<br />

sehr Schönes: auf das Grundgute. Auf Teamgeist. Darauf,<br />

dass man sich höchstens mit Wattebäuschen bewirft und<br />

am Ende die gewinnt, die sogar den Burnout noch mit<br />

einem Lächeln begrüßt. Auf eine Welt, in der Freundlichkeit,<br />

Vernunft und Einsicht regieren, in der sich alle ganz<br />

doll liebhaben und niemand wirklich richtig böse wird.<br />

Der Friedensengel glaubt an das gute Beispiel, an<br />

Freundlichkeit. Er glaubt, dass die 90 Minuten, die Frauen<br />

durchschnittlich jeden Tag mehr Sorgearbeit leisten als<br />

Männer, auf ein imaginäres Konto gehen, das satte Zinsen<br />

trägt und irgendwann in Form von Applaus, Anerkennung,<br />

Wertschätzung, Vergötterung, Liebe ausgezahlt<br />

wird. Er glaubt nicht an Konsequenz, Egoismus, Konflikt<br />

und Konfrontation. Sieht man doch überall, wohin das<br />

führt. Ukraine und so. Es sagt: „Ich haue nicht. Niemals.<br />

Unter keinen Umständen.“ Wie die 56-jährige Carla, mit<br />

der wir vor einiger Zeit einen Selbstverteidigungskurs für<br />

Frauen in Bockenheim besucht haben.<br />

An einem Wochenende wollten wir uns mit zehn<br />

anderen Frauen Grundlegendes zeigen lassen. Nur für den<br />

Angriffsfall. Dazu gehörte, das Gelernte einem Praxistest<br />

zu unterziehen. Einer der Trainer hatte sich dafür in einer<br />

Art Ganzkörperdämmung verschanzt, inklusive Helm und<br />

Gesichtsschutz. Wir Frauen sollten uns im Kreis um ihn<br />

aufstellen und uns seiner Zugriffe erwehren. Bloß Carla<br />

wollte nicht mitmachen. „Die Runde will ich auslassen.<br />

Ich KANN einfach niemanden schlagen. Das ist mir so<br />

dermaßen wesensfremd und widerspricht allem, woran<br />

ich glaube.“ Nur mit größter Mühe war sie davon zu überzeugen,<br />

dass der ganz Kurs ohne diese Übung nun wirklich<br />

wenig Sinn machen würde. Und es ja nur für den Fall<br />

sei, ein potenzieller Angreifer ließe sich nicht von einem<br />

entschiedenen „Stopp!“ und einer eindeutigen Abwehrhaltung<br />

abhalten, eine Frau zu verprügeln.<br />

IM BACKSTAGEBEREICH DER<br />

HARMONISCHEN FASSADEN<br />

Wir staunten sehr, als Carla sich des menschlichen<br />

Crashtest-Dummies erwehren sollte. Sie semmelte ihm<br />

umstandslos so dermaßen eine rein, dass der Schlag den<br />

ganzen Schutzhelm crashte und der große, maximal<br />

durchtrainierte Mann fast umgefallen wäre. Carla war<br />

mindestens so überrascht wie wir ob der Power des<br />

Schlags und der Wut – die offenbar wider Carlas Wissen<br />

in ihr steckte. Nein, wir wollen nicht darauf hinaus, dass<br />

Frauen unbedingt mehr Ohrfeigen verteilen sollten. (Obwohl<br />

es da durchaus ein paar sehr geeignete Kandidaten<br />

gäbe). Wir finden nur, dass Carla ein exzellentes Beispiel<br />

dafür abgibt, wie es im Backstagebereich der harmonischen<br />

Fassaden von Freundlichkeit und Nachgiebigkeit<br />

aussieht. Wie man sich fühlt, wenn man sieht, dass einen<br />

das alles nicht weiterbringt und im Gegenteil wie in der<br />

Fabel vom Hasen und dem Igel stets jemand anderes<br />

schon allhier ist – wenn es gilt, Lorbeeren zu ernten, Anerkennung,<br />

Freizeit, mehr Gehalt und den letzten freien<br />

Frauen-Parkplatz. „Warten Sie hier auf Ihre Geschlechtsumwandlung?“<br />

haben wir den Herrn im SUV gefragt, der<br />

kürzlich den letzten im Parkhaus Hauptwache okkupiert<br />

hatte. Klar, haben wir ein paar unschöne Dinge zu hören<br />

bekommen, in denen unser Alter und unsere Figur<br />

tragende Rollen spielten. Aber ehrlich: Das war es wert.<br />

Und nein, sein Kalkül – das von vielen Männern – ist nicht<br />

aufgegangen. Die schon so unendlich oft angewendete<br />

Vorstellung, dass Frauen immer sofort zum Heulen nach<br />

Hause gehen, wenn man ihre Optik kritisiert und damit<br />

vom Tisch ist, was die nervige Tusse wollte. Nur eine von<br />

vielen Strategien, die uns von dem abhalten sollen, was<br />

uns zusteht, und über die wir natürlich auch schreiben.<br />

LIEBE IST IMMER DORT, WO MAN<br />

ACHTUNG VOREINANDER HAT<br />

Das Wichtigste aber: Wir alle brauchen deutlich<br />

mehr Mittelfinger. Um Grenzposten zu markieren. Zumutungen<br />

abzuschmettern. Eigene Wege zu finden und die<br />

auch zu verteidigen. Nicht nur in Beziehungen, auch im<br />

Job, vor dem Spiegel, auf der Waage, im Vergleich mit<br />

vermeintlichen Schönheitsidealen und genauso auch im<br />

Kinderzimmer. Gerade da. Wir brauchen mehr Selbstbehauptung<br />

und Selbstschutz. Die Entschiedenheit, eigene<br />

Bedürfnisse durchzusetzen, und die Erfahrung, dass gerade<br />

die Verknappung von häuslichen Dienstleistungen,<br />

von Zugewandtheit, von emotionalem Engagement, von<br />

Aufmerksamkeit, von Entgegenkommen sehr viel Schönes<br />

bringt: mehr Freizeit, mehr Erfüllung, mehr Respekt,<br />

mehr Anerkennung, mehr Geld. Und sollte jemand fragen,<br />

wo denn da die Liebe bleibt – die ist immer dort, wo<br />

man Achtung voreinander hat, auch und vor allem vor<br />

den Ressourcen des anderen. Wo man ihn oder sie<br />

schätzt, gerade dafür, dass sie einen nicht im Ungewissen<br />

lässt über Bedürfnisse, Wünsche, Gefühle. Am Ende<br />

ist es doch so: Wir können natürlich 24/7 nett sein. Wir<br />

haben das sehr lange trainiert. Und mindestens so lange<br />

erlebt, dass das nichts bringt. Dass im Gegenteil, jede,<br />

die immer nur sehr lieb sein will, irgendwann böse enttäuscht<br />

wird. Nicht, dass wir ganz auf Freundlichkeit verzichten.<br />

Wir formulieren es einfach mal so: „Danke! Aber<br />

es reicht!“ Und natürlich: „Kopf hoch! Mittelfinger höher!“<br />

(Letzteres vorläufig nur in Gedanken. Jedenfalls so<br />

lange, bis wir auch den Fortgeschrittenen-Kurs in<br />

Selbstverteidigung absolviert haben.)


ANZEIGE 33<br />

Im Vier-Sterne-S-Resort „The Grand Green“ in Oberhof (Thüringen) finden Groß und Klein alles für eine gelungene Auszeit.<br />

GANZ SICHER ANDERS, BESSER, INTENSIVER<br />

DAS NEUE THE GRAND GREEN – FAMILUX RESORT IM THÜRINGER WALD<br />

Fotos: The Grand Green<br />

Seit einem Jahr begeistert das außergewöhnliche<br />

Vier-Sterne-Superior-Familienhotel im<br />

Thüringer Oberhof, deutschlandweit bekannt<br />

als Biathlon-Zentrum, „The Grand Green –<br />

Familux Resort“ mit allem, was Familien im<br />

Urlaub wollen: Spaß und Unterhaltung für die<br />

Kinder, eine Spiel- und Wassererlebniswelt mit<br />

Riesenwasserrutsche, Wellness und erholsamen<br />

Rückzugsmöglichkeiten für Erwachsene,<br />

ein Wohlfühlplatz für Eltern mit Babys. Dazu<br />

gibt es kulinarische Highlights aus der Gourmetküche<br />

und edle Tropfen aus der Vinothek.<br />

Das buntgrüne Waldresort<br />

Zum Portfolio der Hotelierfamilie Mayer aus<br />

dem österreichischen Lermoos gehören auch<br />

die renommierten Häuser Dachsteinkönig,<br />

Oberjoch und Alpenrose, allesamt bekannt<br />

als Garanten für gehobenen Familienurlaub.<br />

Schließlich weiß die erfahrene Gastgeberfamilie,<br />

was es alles braucht, um einen harmo-<br />

The Grand Green verbindet den bunten Familienurlaub<br />

mit erfüllender Freizeit für ambitionierte Eltern<br />

nischen und abwechslungsreichen Urlaub als<br />

Familie zu erleben, und wie man die wertvolle<br />

gemeinsame Wohlfühlzeit am besten zelebriert.<br />

In ihrem neuesten Haus gibt es 105 familiengerechte<br />

Suiten und 11 Chalets sowie eine<br />

einzigartige Familienhotellerie mit bestem<br />

Service und umfassender Betreuung.<br />

Urlaubserlebnis für alle Sinne<br />

Ernst Mayer, der Gründer der Familux Resorts,<br />

beschreibt die Kernkompetenz seiner Gastkonzepte<br />

so: „Immer mehr Familien mit kleinen<br />

Kindern wollen anspruchsvolle Urlaube in der<br />

Nähe ihres Zuhauses. Für die Qualität, die wir<br />

erzielen, braucht es einfach entsprechend<br />

Raum, angefangen von der Zimmergröße über<br />

reichlich Spiel- und Freizeiträume bis zu den<br />

großzügigen Restaurants und den ausgedehnten<br />

Arealen im Freien.“<br />

Für das leibliche Wohl stehen mehrere<br />

Restaurant- und Büffetbereiche zur Verfügung.<br />

Die großartige Kulinarik in den bereits etablierten<br />

Familux Resorts in Lermoos, Gosau und<br />

Bad Hindelang ist auch hier im „The Grand<br />

Green“ erlebbar. Und der Name lässt eine<br />

weitere Intention erkennen: Florian Mayer,<br />

einer der Söhne des Familienbetriebes, hat<br />

sehr bewusst den zunehmenden Trend zum<br />

Naturbewusstsein junger Menschen registriert.<br />

Nun ist mit dem Konzept „The Grand Green<br />

– Familux Resort“ europaweit das erste<br />

Familienhotel entstanden, das Ernst macht<br />

mit seiner naturbezogenen Ausrichtung. Auf<br />

Basis didaktischer Strukturen können Kinder<br />

und Eltern gleichermaßen den Zugang zu<br />

umweltbezogenen Themen und Aktivitäten<br />

finden. Spaß und Spannung kommen da<br />

keineswegs zu kurz. Parallel sind im gesamten<br />

Resort umweltrelevante Zonen gekennzeichnet<br />

und mit interessanten Informationen<br />

hinterlegt. „Lernen, handeln und schützen“<br />

zeigt auf und macht schlau. Ohne Zwang<br />

und Pflicht, immer offen, stets bewusst.<br />

Damit will „The Grand Green – Familux Resort“<br />

einen Maßstab setzen für zukunftsweisendes<br />

Urlauben.<br />

Weitere Informationen zum Hotel:<br />

www.thegrandgreen.de<br />

GEWINNSPIEL<br />

Wir verlosen zwei Nächte für zwei<br />

Erwachsene und eigene Kinder in einer<br />

Suite und All-inclusive-Paket.<br />

Wenn Sie gewinnen möchten,<br />

schreiben Sie bitte eine E-Mail mit<br />

dem Kennwort „The Grand Green“<br />

an mainfeeling@rmm.de<br />

Geben Sie bitte Ihren Namen,<br />

Ihre Adresse und Telefonnummer an.<br />

Einsendeschluss ist der 1.10.<strong>2023</strong><br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinn<br />

ist nicht übertrag- oder auszahlbar.


LESENSWERT<br />

ENDLICH WIRD ES WIEDER KÜHLER. ZEIT FÜR<br />

GEMÜTLICHE STUNDEN MIT GUTEN BÜCHERN AUF<br />

DER COUCH. INTERESSANTE NEUERSCHEINUNGEN<br />

FÜR DEN HERBSTLICHEN LESEGENUSS.<br />

Mama Odessa von Maxim Biller<br />

Ein Buch über Geheimnisse, Verrat und Literatur, zwei Schriftsteller – Mutter und<br />

Sohn –, die immer wieder in Konkurrenz miteinander treten, sich an Grenzen<br />

bringen und dennoch nie verlieren. Dabei spannt Maxim Biller in seinem neuen,<br />

autobiographisch geprägten Roman einen Bogen vom Odessa des Zweiten<br />

Weltkriegs über die spätstalinistische Zeit bis in die Gegenwart. Gespickt mit<br />

literarischen Referenzen von Philip Roth bis Böll. Und natürlich mit allerhand<br />

Witz und Traurigkeit.<br />

Kiepenheuer und Witsch Verlag, 240 Seiten, 24 Euro, ISBN 9783462004861<br />

Die Einladung von Emma Cline<br />

Nach „The Girls“ der neue Roman von Emma Cline. Ein Psychothriller, eine<br />

Hochstaplergeschichte, ein messerscharfer Blick auf die gar nicht so feine<br />

Gesellschaft an der amerikanischen Ostküste. Hier versucht sich die fast<br />

obdachlose Alex als Callgirl durchzuschlagen, was ihr fast gelingt. Dann<br />

kommt es zu einem Fehltritt und schon ist ihr die vermeintlich sorgenfreie<br />

Welt der High Society wieder verschlossen. Ein Buch über Abhängigkeiten,<br />

Machtverhältnisse. Abgründig und mit Tiefenwirkung.<br />

Carl Hanser Verlag, 320 Seiten, 26 Euro, ISBN 9783446277571<br />

Obwohl alles vorbei ist von Franziska Gerstenberg<br />

Kurz vor dem 11. September 2001 begegnen sich Charlotte, die Frau aus dem<br />

Osten, und Simon, der Mann aus dem Westen. Mit der Geburt ihres Kindes<br />

verlassen sie Berlin und ziehen nach Dresden in Charlottes Elternhaus. Die<br />

ersten Brüche zeigen sich schnell, und obwohl nach Greta noch Karl auf die<br />

Welt kommt, ist die Ehe bald nicht mehr zu retten. Ein Buch über die Untiefen<br />

des Familienlebens, über das Aufwachsen in einer falschen Normalität und<br />

die Frage, wie man weitermachen kann, obwohl alles vorbei ist.<br />

Schöffling und Co. Verlag, 296 Seiten, 24 Euro, ISBN 9783895613395<br />

Echtzeitalter von Tonio Schachinger<br />

Ein Buch über die Abgründe der Jugend und der österreichischen Gesellschaft, ein Wiener<br />

Elite-Internat, einen Klassenlehrer – antiquiert und sadistisch. Was lässt sich hier fürs Leben lernen?<br />

Till Kokorda kann weder mit dem Kanon noch mit dem snobistischen Umfeld viel anfangen. Seine<br />

Leidenschaft ist das Echtzeit-Strategiespiel Age of Empires 2. Nach dem Tod seines Vaters wird für<br />

ihn aus dem Hobby eine Notwendigkeit. Ohne dass jemand aus seinem Umfeld davon wüsste, ist<br />

Till mit 15 eine Online-Berühmtheit, der jüngste Top-10-Spieler der Welt. Nur: Wie real ist so ein Glück?<br />

Rowohlt Verlag, 368 Seiten, 24 Euro, ISBN 9783498003173


LESENSWERT 34 | 35<br />

Der Keim von Tarjei Vesaas<br />

Tarjei Vesaas scheibt „Der Keim“ 1940, als Norwegen von Nazideutschland<br />

besetzt ist. Nun ist der Roman in einer meisterhaften Neuübersetzung<br />

erschienen und nimmt die Leser mit auf eine Reise auf eine idyllische norwegische<br />

Insel, in eine verschworene, fest miteinander verwobene Gemeinschaft,<br />

in die ein Eindringling kommt. Es passiert ein Mord und noch einer. Eine Suche<br />

nach dem Kipppunkt, nach Moral, Verantwortung, Scham, Reue und Schuld,<br />

die auch 80 Jahre nach Erscheinen nichts von ihrer Aktualität eingebüßt hat.<br />

Guggolz Verlag, Berlin <strong>2023</strong>,240 Seiten, 24 Euro, ISBN 9783945370391<br />

Wovon wir leben von Birgit Birnbacher<br />

Ein einziger Fehler, der sich zu einem existentiellen ausweitet und der Julia aus ihrem Job als<br />

Krankenschwester zurück in ihr altes Leben im Dorf katapultiert. Doch dort scheint alles noch<br />

viel schlimmer als zuvor. Dann lernt sie Oskar kennen, der von einer Art Grundeinkommen<br />

lebt, sich von einem Herzinfarkt erholt und neue Pläne schmiedet. Zunächst ist sie neidisch,<br />

denn was darf sie für ihre Zukunft denken? Ein vielschichtiges, lakonisches Geflecht über<br />

Lebensentwürfe und neue, andere Perspektiven. Eindringlich, zart, mit Nachwirkung.<br />

Zsolnay Verlag, 192 Seiten, 24 Euro, ISBN 9783552073357<br />

Blue Skies von T.C. Boyle<br />

Ein satirischer Gesellschaftsroman, in dem der Countdown zur Apokalypse läuft:<br />

Kalifornien geht in Flammen auf, Überschwemmungen bedrohen Florida.<br />

„Der Planet stirbt, siehst du das nicht?“, wirft Cooper seiner Mutter vor, die ihre<br />

Küche gehorsam auf frittierte Heuschrecken umstellt. Überzeichnete Figuren,<br />

viel Alkohol. Ein bisschen vorhersehbar, manchmal ideologisch, manchmal<br />

überspannt und ziemlich unterhaltsam. Ein klassischer Boyle.<br />

Carl Hanser Verlag, 400 Seiten, 28 Euro, ISBN 9783446276895<br />

Fotos: Verlage<br />

Irgendwo. Aber am Meer von Arnold Stadler<br />

Ein Schriftsteller reist zu einer Kulturveranstaltung in den Westerwald, wo er an einem<br />

„Talk“ teilnehmen soll. Doch das „Event“ wird zum Fiasko. „Das ist ja das reinste weiße<br />

Altmännergeschwätz!“, schallt es aus dem Publikum. Erholungsbedürftig bricht der<br />

„Experte im Nichtwissen“, dem die Gegenwart fremd geworden ist, zu einem Sehnsuchtsort<br />

seines Lebens auf. Eine Suche nach dem Platz in der Welt: dem Ort, an dem<br />

man – trotz allem! – glücklich sein kann. Wo der liegt? Natürlich am Meer.<br />

S. Fischer Verlag, 224 Seiten, 24 Euro, ISBN 9783100751317


GEFÜHL DER<br />

GLÜCKSELIGKEIT


VIELE AMBITIONIERTE LÄUFER WERDEN BEIM 40. FRANKFURT<br />

MARATHON AN DEN START GEHEN, ABER DER SPASS<br />

AN DER FREUDE SOLLTE IMMER IM VORDERGRUND STEHEN.<br />

NUR WER ENTSPANNT UNTERWEGS IST, KANN IN EINEN<br />

„LAUFRAUSCH“ KOMMEN.<br />

Von Stephanie Kreuzer und Jonas Ratermann (Fotos)<br />

Beim Start am Messeturm hat man das ersehnte Ziel –<br />

die Festhalle – schon direkt im Blick, doch der hoch aufragende,<br />

martialisch wirkende „Hammering Man“ ist wie ein<br />

Vorbote auf die Herausforderungen, die auf viele nun wartet.<br />

Denn die Zeitspanne, in der die Marathonläufer am 29. Oktober<br />

in Frankfurt auf der Strecke unterwegs sein werden,<br />

variiert enorm. Sind die Schnellsten bereits nach gut zwei<br />

Stunden auf dem roten Teppich angekommen, werden einige<br />

bis zu sechs Stunden brauchen und vermutlich so manche<br />

mentale wie körperliche Kämpfe ausgestanden haben.<br />

Warum also tun sich jedes Jahr wieder über 10.000 Männer<br />

und Frauen diese 42,195 Kilometer quer durch Frankfurt an?<br />

Die Antwort ist vermutlich ganz simpel: Weil sie es können<br />

oder zumindest wollen.<br />

Für Hobbyläufer sind häufig die vier Stunden sowas wie<br />

eine magische Marke, die es zu unterbieten gilt, aber manche<br />

wollen auch einfach nur mindestes einmal im Leben<br />

„gefinished“ haben. Dass jemand wie Sarah Gollan im Frühjahr<br />

in Mainz ihren ersten Marathon direkt mit 3:18 Stunden<br />

absolviert, ist aller Ehren wert, aber sollte kein Maßstab sein.<br />

„Ich hatte mir gar nichts vorgenommen und war dann über<br />

meine Zeit selbst schwer verwundert. Aber wenn man durch<br />

den Zielbogen läuft, ist das Gefühl einfach unbeschreiblich<br />

und überwältigend, pure Gänsehaut“, schwärmt sie.<br />

NEBENBEI DAS LÄNGSTE<br />

STRASSENFEST DER STADT<br />

Grundsätzlich sehr emotional sei es für viele Teilnehmer,<br />

weiß auch Jo Schindler, Renndirektor des Mainova Frankfurt<br />

Marathon, der stolz auf sein Alleinstellungsmerkmal ist: der<br />

Zieleinlauf auf dem roten Teppich in der Festhalle. „Außerdem<br />

ist es eine tolle, sehr flache und schnelle Strecke durch<br />

eine einmalige Stadt mit beeindruckender Skyline. Nebenbei<br />

veranstalten wir das längste Straßenfest Frankfurts, denn<br />

entlang der Strecke gibt es ein buntes Programm und viele<br />

Zuschauer, die für gute Stimmung sorgen.“ Dieser besondere<br />

Mix mache den Frankfurt Marathon aus, der in diesem Jahr<br />

sein 40. Jubiläum feiern darf.<br />

Der älteste deutsche Stadtmarathon entsprang der<br />

Idee von Läufern des OSC Hoechst, die 1981 mit 3.169 Meldungen<br />

und 2.588 Finishern direkt den größten Marathon<br />

in Deutschland auf die Beine stellten. Aus dieser Keimzelle<br />

ist der heutige Mainova Frankfurt Marathon entstanden.<br />

Schindler erwartet rund 13.000 Anmeldungen für die komplette<br />

Strecke und zusätzlich Staffelläufer sowie Teilnehmer<br />

an den Kinderläufen. Seit der Premiere, als Start und Ziel<br />

noch in Höchst lagen, fiel die Veranstaltung nur dreimal aus,<br />

zuletzt wegen Corona. In den letzten zwanzig Jahren wurde<br />

die Streckenführung – durch die Innenstadt, Sachsenhausen,<br />

Niederrad, Goldstein, Schwanheim, Höchst und Gallus zurück<br />

in die Innenstadt – nur noch geringfügig angepasst.<br />

WENN BEIM LAUFEN BEINE UND<br />

GEDANKEN FLIEGEN<br />

Der knapp 64-jährige Renndirektor kann im Prinzip jedem<br />

nur empfehlen, mit dem Laufen anzufangen – allerdings<br />

erst nach einem sportmedizinischen Check, um kein gesundheitliches<br />

Risiko einzugehen. Wer sich dann sogar auf einen<br />

Marathon vorbereiten will, sollte ein langfristig angelegtes<br />

Training einplanen: „Je nach persönlichem Fitnessstand sind<br />

zwei oder drei Jahre realistisch, um dann auch wirklich keinen<br />

Leidensweg vor sich zu haben! Abhängig von Motivation<br />

und Anspruch, also ob es einem rein ums Ankommen geht<br />

oder ob man eine bestimmte Zeit erreichen will, sind dann<br />

sowohl der Trainingsaufwand als auch der Spaß an der<br />

Freude.“<br />

Denn letztlich gehe es um den gewissen „Flow“, den<br />

man beim längeren Laufen – über rund 15 bis 20 Kilometer –<br />

erreichen könne, wenn man mehr Vergnügen als Belastung<br />

spüre und locker ein angenehmes Tempo halten könne.<br />

„Dann fliegen nicht nur die Beine, sondern auch die Gedanken“,<br />

beschreibt Schindler. „Das ist ein superschöner Glückszustand,<br />

denn der Körper schüttet Endorphine aus. Aber<br />

manche Läufer erleben den nie, andere spüren regelmäßig<br />

einen solchen Laufrausch – allerdings nicht bei Wettkämpfen


PORTRÄT 38 | 39<br />

oder unter Erwartungshaltung, denn man braucht eine entspannte<br />

Situation.“ Ihm sei das schon bei Trainingsläufen in<br />

seiner Heimat Regensburg an der Donau entlang oder bei<br />

Bergläufen in den Alpen passiert, erinnert er sich.<br />

„Süchtig“ machen könne ein solcher Rausch allerdings nur<br />

bedingt, da er sich eben nicht erzwingen ließe. „Erst wenn<br />

nicht mehr der Spaß an der Bewegung, sondern der Druck,<br />

den man sich selbst macht, im Vordergrund steht und man<br />

beispielsweise eine angestrebte Zeit nicht erreicht, dann<br />

kann sich das ungut entwickeln.“ Wer seinem Körper zu viel<br />

zumute, würde im schlimmsten Fall das Gegenteil erreichen<br />

und an Form einbüßen oder gar Verletzungen provozieren.<br />

„Die richtige Balance zwischen Be- und Entlastung zu finden,<br />

macht ein gutes Training aus.“ Daher kann er auch solchen<br />

Hauruck-Aktionen wie „von 0 auf 42“ in wenigen Wochen<br />

nichts abgewinnen: „Sicherlich kann man Leute innerhalb<br />

kürzester Zeit für einen Marathon fit machen, aber wenn die<br />

dann vielleicht nur mit Ach und Krach ins Ziel kommen,<br />

sagen sie vermutlich ‚einmal und nie wieder‘, aber eigentlich<br />

soll es ja nachhaltig sein. Es ist wie immer im Leben: Wenn<br />

man zu viel zu schnell will, geht es oft nach hinten los.“<br />

Für eine vernünftige und langfristige Vorbereitung mit<br />

vielen längeren Läufen, damit man den Körper daran gewöhnt,<br />

plädiert auch Jost Wiebelhaus. Der Inhaber des<br />

Frankfurter Laufshop beobachtet, dass Laufen in Frankfurt<br />

zum Breitensport geworden ist, nicht zuletzt befeuert durch<br />

die vielen Veranstaltungen – vom JPMCC über diverse Benefizläufe<br />

und den Silvesterlauf bis hin zu Halbmarathon und<br />

Marathon mit der Möglichkeit des Staffelstarts: „Während<br />

Corona hat es einen totalen Kick gegeben, denn Menschen,<br />

die sportlich aktiv sein wollten, aber keine Mannschaftssportarten<br />

betreiben durften, fingen mit dem Laufen an. Das ist ja<br />

auch super einfach, denn man braucht nur vernünftige Laufschuhe,<br />

und schon kann es losgehen.“ Ein Smartphone oder<br />

eine Sport-Watch, mit der man Geschwindigkeit und Distanz<br />

nachverfolgen kann, unterstütze die Motivation.<br />

zwölf Kilometern am Main entlang, und zwar bei Wind und<br />

Wetter. Jeder kann kostenlos und ohne Anmeldung mitmachen.<br />

„Im Winter ist das gerade bei Frauen beliebt, denn<br />

dann müssen sie nicht allein im Dunkeln laufen“, weiß Wiebelhaus.<br />

Eine, die nicht nur deswegen gerne an diesem Lauftreff<br />

teilnimmt, ist Gollan. Die 44-Jährige hat zwar immer schon<br />

Sport gemacht, war aber nie so richtig ambitioniert gelaufen,<br />

erzählt sie. „Doch wie so viele hatte ich in der Corona-Zeit<br />

den Drang, etwas als Ausgleich zu meinem stressigen Job in<br />

einer Großkanzlei zu machen, daher habe ich das Laufen<br />

dann intensiviert und strukturiert – und mir auch mal Trainingspläne<br />

runtergeladen. Rasch habe ich dann gemerkt,<br />

dass ich immer schneller werde, und inzwischen sind das<br />

Zeiten, die ich mir nie vorstellen konnte, jemals laufen zu<br />

können.“ Bei ihrem letzten Halbmarathon war sie nach<br />

beachtlichen 1:28,39 Stunden im Ziel.<br />

„ICH WILL KEINEN EINZIGEN<br />

KILOMETER ZURÜCKHABEN“<br />

Mittlerweile hat sie sich dem Laufverein Spiridon Frankfurt<br />

angeschlossen und mag das gemeinsame Laufen, auch im<br />

Montagslauftreff: „Dort hat man eine echt tolle Community,<br />

die einen nochmal mehr motiviert, aber auch mal bremst,<br />

wenn man dazu neigt, das Training zu übertreiben.“ Insgesamt<br />

läuft sie wöchentlich rund 120 Kilometer, meistens<br />

morgens, direkt am Main entlang, und genießt den Sonnenaufgang<br />

über Offenbach – „und jeden einzelnen Kilometer<br />

mit einem Lächeln im Gesicht; ich will keinen davon zurückhaben“!<br />

Gerade bei längeren Läufen verspüre sie ein „Gefühl<br />

der Glückseligkeit“ und vergäße alles drumherum, sei also<br />

wie in einem Rausch. Als begeisterte Läuferin will sie natürlich<br />

auch andere dafür begeistern: „Allein aus mentalen<br />

Gesichtspunkten kann ich nur jedem das Laufen empfehlen,<br />

weil es so beflügelt!“<br />

Leidenschaftlich:<br />

Jo Schindler<br />

organisiert<br />

seit 2002 den<br />

Frankfurt<br />

Marathon.<br />

ES GEHT NICHT IMMER UM LEISTUNG,<br />

SONDERN UM DAS GUTE GEFÜHL<br />

Der 52-Jährige empfiehlt natürlich eine Fachberatung und<br />

lässt seine Kunden die Schuhe ausgiebig testen: „Manche<br />

probieren regelmäßig die aktuellen Modelle oder auch mal<br />

einen Wettkampfschuh aus und sind dann unter Umständen<br />

positiv überrascht.“ Für ihn geht es beim Laufen nicht immer<br />

um Leistung, sondern um Stressabbau und das gute Gefühl<br />

durch die sportliche Aktivität: „Ab und zu reichen morgens<br />

schon fünf Kilometer, und danach hat man mehr Sauerstoff<br />

und Vitalität für den ganzen Tag!“ Beim Stichwort „Laufrausch“<br />

kommt auch er ins Schwärmen: „Es ist schon cool,<br />

wenn es an manchen Tagen viel leichter und lockerer läuft<br />

und man quasi über die Strecke fliegt, aber das lässt sich<br />

nicht vorhersehen. Einige erreichen diesen Mega-Effekt<br />

schon nach einer Stunde, andere brauchen dazu den Einlauf<br />

in der Festhalle.“<br />

Eine seit Jahren überregional bekannte Institution ist sein<br />

„Montagslauftreff“, der immer um 19.30 Uhr am Laden startet.<br />

In fünf Tempogruppen geht es dann zwischen acht und


ED CARPET<br />

JUBEL | Der Binding-Kulturpreis<br />

ging an das Lichter-Filmfest.<br />

Bei den Machern<br />

– Gregor Maria<br />

Schubert und<br />

Johanna Süß –<br />

war die Freude<br />

groß, als sie in<br />

der Paulskirche<br />

die Urkunde aus<br />

den Händen von<br />

Bergit Gräfin<br />

Douglas, Vorsitzende<br />

des Vorstandes<br />

der Binding<br />

Kulturstiftung,<br />

entgegennahmen.<br />

ERNANNT | Nino Haratischwili (rechts) wurde zur 50. Stadtschreiberin<br />

von Bergen ernannt. Als Stadtschreiberin von<br />

Bergen erhält sie das Wohnrecht im Stadtschreiberhaus, um<br />

dort ein Jahr lang zu leben, zu arbeiten und Teil der Bürgerschaft<br />

Bergen-Enkheims zu werden. Darüber hinaus gibt es<br />

ein Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro.<br />

KREATIV | Im Hof des ehemaligen Polizeipräsidiums zeigte<br />

Filmemacher Hermann Vaske (links) den dritten Teil seiner<br />

Trilogie „Why are we creative“. Vaske sprach für seine Filme<br />

mit sehr vielen Menschen. Unter anderem Marina Abramović,<br />

dem Dalai Lama, David Lynch, Yoko Ono und dem Frankfurter<br />

Hirnforscher Wolf Singer (rechts).<br />

NEUER | Der Präsident der Frankfurt School of Applied<br />

Sciences (Mitte), Kai-Oliver Schocke, ist von Ministerin Angela<br />

Dorn ins Amt eingeführt worden. Für ihn sei dies der Beginn<br />

von etwas Neuem, obwohl er ein „alter Hase“ an der<br />

„Fra UAS“ sei, so die Ministerin. Mit auf dem Bild Schockes<br />

Vorgänger Frank Dievernich.<br />

HORROR | Der italienische Regisseur Dario Argento hat Filmgeschichte<br />

geschrieben. Nach Frankfurt kam er, weil das Filmmuseum<br />

ihm eine Reihe mit 13 Filmen widmete. Dazu gehörten Klassiker wie<br />

„Suspiria“, „Phenomena“, „Tenebre“ oder – zuletzt – „Dark Glasses“.<br />

Eine Hommage an den Großmeister des Horrors und des „Giallo“.


RED CARPET 40 | 41<br />

WIEDERSEHEN | Bei<br />

der Kinotour für sein<br />

Regie-Spielfilm-Debüt<br />

„Sophia, der Tod und<br />

ich“ machte Charly<br />

Hübner (links) Halt im<br />

Cinema am Roßmarkt.<br />

Dort erwartete ihn eine<br />

Überraschung: Sein<br />

Kollege und Freund,<br />

Schauspieler Peter<br />

Lerchbaumer, mit<br />

dem Hübner am<br />

Schauspiel arbeitete,<br />

schaute vorbei.<br />

HEIMAT | Regisseur Edgar Reitz hat mit seiner Reihe „Die<br />

zweite Heimat – Chronik einer Jugend“, die 13 Filme umfasst<br />

und etwa 26 Stunden dauert, Filmgeschichte geschrieben.<br />

Über den August verteilt zeigte des Deutsche Filmmuseum<br />

(DFF) diese Filmserie. Reitz schaute mit seiner Frau Salome<br />

Kammer vorbei.<br />

SOMMERHIT | Zeit<br />

für einen Sommerhit<br />

aus und für Frankfurt.<br />

Der heißt „FFM“<br />

und wird von Nyomii<br />

gesungen. Hinter<br />

diesem Namen verbirgt<br />

sich ein waschechtes<br />

Frankfurter<br />

Mädsche | Naomi.<br />

„Es ist ein Song<br />

über mich. Ich liebe<br />

meine Stadt. Und ich<br />

wollte unbedingt<br />

einen Song darüber<br />

machen“, erzählt sie.<br />

VIDEO | Daniel Sahib und Don Bene (links) sind die Band<br />

„Azzis mit Herz“ und haben ein ebensolches für die Adlerträger.<br />

„Reise bis hierhin“ heißt ihr neuer Song über Eintracht Frankfurt<br />

und für den Videodreh holte sich das Duo prominente<br />

Unterstützung | Mittelfeldspieler Timothy Chandler (Mitte).<br />

Fotos: Enrico Sauda<br />

LIVE | Jüngst erschien „Es ist immer jemand<br />

wach“ – das neue Album von Ela. Und bald ist die<br />

Frau, die Elżbieta Steinmetz heißt, Songs für Stars<br />

wie Helene Fischer schreibt und mit der Gruppe<br />

„Elaiza“ 2014 beim ESC teilnahm, in der Mainmetropole<br />

zu hören | Am 10. Oktober macht sie<br />

in der Romanfabrik Station.


ED CARPET<br />

LEGENDE | Skater Ali Boulala hatte ein<br />

mehr als bewegtes Leben – Exzesse und der<br />

Tod eines Freundes. Das hielt Regisseur Max<br />

Eriksson im Film „The Scars of Ali Boulala“<br />

(Die Narben von Ali Boulala) fest. Sie zeigten<br />

das Werk, in dem Boulala sehr viel über sich<br />

preisgibt, im Eldorado an der Schäfergasse.<br />

DJ | Lady Starlight und Lady Gaga<br />

verbindet so einiges mehr als der<br />

erste Teil ihres Künstlernamens: Die<br />

beiden sind gute Freundinnen. Die<br />

Frau, die in Berlin wohnt und mit<br />

bürgerlichem Namen Colleen Martin<br />

heißt, trat bei der Veranstaltung<br />

„Secret Garden“ im Skulpturengarten<br />

des Liebieghauses auf.<br />

PREMIERENFIEBER | Auf dem Festplatz am Ratsweg<br />

gastierte die Zeltshow des Cirque du Soleil: „Luzia – ein Traum<br />

von Mexico“ und kam so gut an, dass fünf Vorstellungen hinzugefügt<br />

wurden. Sehr zur Freude des Frankfurter Konzertveranstalters<br />

Marek Lieberberg (Mitte), der bei der Premiere<br />

auch vor Ort war.<br />

UMZUG | Der Multi-Asset-<br />

Broker RoboMarkets hat einen<br />

neuen Sitz an der Bleidenstraße.<br />

Das galt es zu feiern.<br />

Und so kamen etliche Prominente<br />

– unter ihnen Illusionist<br />

Nicolai Friedrich sowie die<br />

Fußballlegenden Ex-Nationalspieler<br />

Dieter Müller (links)<br />

und der Ex-Eintracht-Trainer<br />

Dragoslav Stepanović.<br />

REGISSEURIN |<br />

Filmemacherin<br />

Sonja Heiss präsentierte<br />

in der Reihe<br />

„Was tut sich im<br />

deutschen Film?“<br />

im Filmmuseum ihr<br />

neuestes Werk:<br />

„Wann wird es endlich<br />

so, wie es nie<br />

war?“ Frankfurt<br />

kennt sie gut, denn<br />

in der Mainmetropole<br />

drehte sie<br />

zum Teil ihren Film<br />

„Hedi Schneider<br />

steckt fest“ mit<br />

Laura Tonke.


RED CARPET 42 | 43<br />

REGENBOGENEMPFANG | Im Kaisersaal war Einstimmen<br />

auf den Christopher-Street-Day, kurz CSD, angesagt. Lange<br />

war wegen Geldmangels nicht klar, ob er stattfinden könnte.<br />

Neben vielen anderen waren Lady Amanda Kane (links)<br />

und Markus Schubert, bekannt als Tante Gladice, mit von<br />

der Partie in der Gudd Stubb.<br />

CARTE BLANCHE |<br />

Zehn Filme, die sie geprägt<br />

und beeinflusst<br />

haben, präsentierte die<br />

Schauspielerin Alexandra<br />

Maria Lara im Filmmuseum<br />

in der Reihe Carte<br />

Blanche. Im Gepäck hatte<br />

sie nicht nur die Streifen,<br />

sondern auch ihren Mann,<br />

Schauspieler Sam Riley,<br />

in den sie sich bei den<br />

Dreharbeiten zu „Control“<br />

verliebte.<br />

GUCKEN | Von Salvador Dalí habe er das<br />

Sehen gelernt, sagte Heiner Meyer. Das<br />

hatte Folgen | „Er ist der deutsche Pop-<br />

Art-Maler. Ich kenne keinen anderen, der<br />

weltweit so erfolgreich ist wie er“, ordnet<br />

Kunstfachfrau Barbara von Stechow das<br />

Werk des 69-jährigen Bielefelders ein,<br />

der in ihrer Galerie ausstellte.<br />

FREUNDE | Carolin Niemczyk und Daniel Grunenberg sind<br />

„Glasperlenspiel“ und bei der Rooftop Party „Summer Jam“ des<br />

The Blasky Hotel aufgetreten. Ob des Wetters nicht im Freien,<br />

aber die gut 150 Gäste versetzten sie trotzdem in Ekstase.<br />

Weil sie mit Direktor Tim Döhring befreundet sind, ergab es sich,<br />

dass sie dort spielten.<br />

Fotos: Enrico Sauda<br />

FOOTBALL | Die NFL kommt für zwei Spiele ins Waldstadion.<br />

Eine Einstimmung gab’s in den Main Suites, wo der American International<br />

Women’s Club und die New England Patriots einen Benefizabend<br />

zugunsten des Frauennotrufs veranstalteten. Gäste u.a.:<br />

American Football-Stars Markus Kuhn, Patrick Chung und Sebastian<br />

Vollmer sowie Fußballweltmeisterin Renate Lingor.


LIFESTYLE, LUXUS<br />

UND INSELABENTEUER ZUR PREMIERE<br />

SAMMLERSTÜCK: DER DEFENDER 90 MARINE BLUE EDITION<br />

Im Rahmen der „Defender Experience“ auf Sylt<br />

hat die auf 25 Exemplare begrenzte Edition<br />

ihre Premiere gefeiert: der Defender 90 Marine<br />

Blue Edition. Die zusätzliche Bezeichnung<br />

bezieht sich auf eine klassische Lackierung,<br />

die bereits bei den Defender-Vorgängern in<br />

den 1950er bis 1970er Jahren verwendet<br />

wurde. Das spricht auch Enthusiasten und<br />

Sammler an, die Geschichte und Zukunft<br />

gleichermaßen zu schätzen wissen.<br />

Beim neuen Defender 90 Marine Blue Edition<br />

wurde mit einer exklusiv entwickelten<br />

Folierung in Land Rover Marine Blue gearbeitet,<br />

die durch ein weiß lackiertes Kontrastdach<br />

kombiniert wird. Außerdem fallen der seitliche<br />

Außenträger sowie der spezielle Dachgepäckträger<br />

„Aquasport“ mit montiertem „Defender“-Surfboard<br />

ins Auge.<br />

Ein Badge am Exterieur mit der Aufschrift<br />

„One of 25“ kennzeichnet jedes Exemplar der<br />

Edition. Das gehobene Ausstattungsniveau SE<br />

verwöhnt die Passagiere mit innovativen Technologien<br />

und zeitgemäßem Komfort. Zu den<br />

ausgewählten Umfängen zählen ein Textil-Faltdach,<br />

genarbte Ledersitze, ein Kühlfach, das<br />

Meridian-Soundsystem, Apple CarPlay, die<br />

induktive Smartphone-Lademöglichkeit, der<br />

adaptive Tempomat samt Kollisionswarner<br />

sowie das elektronisch geregelte luftgefederte<br />

Fahrwerk.<br />

Ausdruck von Abenteuer<br />

und Freiheit<br />

Der Defender 90 Marine Blue Edition ist ausschließlich<br />

in Deutschland bestellbar. Er verfügt<br />

über einen Dieselmotor (Mild-Hybrid) mit<br />

Automatikgetriebe und Allradantrieb. Seine<br />

Leistung beträgt maximal 183 kW (249 PS) und<br />

hat einen Hubraum von rund drei Litern. Zahlreiche<br />

Sicherheitsfeatures und Fahrassistenzen<br />

sind in dem Sondermodell bereits serienmäßig<br />

verbaut. Beim Defender wird kaum<br />

etwas ausgelassen, was es aktuell gibt: Bremsassistent,<br />

Notbremsassistent, Berganfahrassistent,<br />

Einparkhilfe, Kurvenbremskontrolle,<br />

Fahrdynamikregelung, Verkehrsschild-Erkennung,<br />

Müdigkeitserkennung und Spurhalteassistent<br />

– um nur einige zu nennen.<br />

Die Defender 90 Marine Blue Edition ist vom<br />

Surf-Lifestyle inspiriert, ein echter Ausdruck<br />

von Abenteuer und Freiheit. Das unterstreicht<br />

auch das Surfboard, das zu jeder „Defender<br />

Marine Blue Edition“ dazugehört.<br />

Vom Ellenbogen im Norden<br />

bis Hörnum Odde im Süden<br />

Um Interessierten ein außergewöhnliches<br />

Inselabenteuer zu ermöglichen, hat Land<br />

Rover anlässlich der Premierefeier ein Defender-Basecamp<br />

auf Deutschlands beliebtester<br />

Insel aufgeschlagen und gleich an mehreren<br />

Standorten auf Sylt Outdoor-Abenteuer,<br />

Wassersportmöglichkeiten und einen aktiven<br />

Lifestyle angeboten. Vom Ellenbogen im<br />

Norden bis Hörnum Odde im Süden: Auch<br />

wenn es von der Süd- bis zur Nordspitze der<br />

Insel lediglich knapp 40 Kilometer sind, waren<br />

die angebotenen Aktivitäten während der<br />

„Defender Experience Sylt“ ausgesprochen


ANZEIGE 44 | 45<br />

vielfältig. Als Vorreiter für moderne Luxuserlebnisse<br />

ermöglichte Defender perfekte Abenteuer,<br />

um neue Orte zu entdecken und das volle<br />

Potenzial der Insel zu erleben. Ob ein entspannter<br />

Start in den Inseltag mit einer Yoga-<br />

Session am malerischen Strand von Hörnum<br />

Odde, ein professionelles Fotoshooting während<br />

der magischen Blue Hour oder ein ruhiger<br />

Ausklang des Tages in Form eines Beach-<br />

Dates mit den Liebsten im Strandkorb: Defender<br />

hat bei der „Defender Experience Sylt“<br />

unvergessliche Momente geschaffen.<br />

Die Aktivitäten der „Defender Experience<br />

Sylt“ richteten sich gleichermaßen an romantische<br />

Abenteurer und hochmotivierte Entdecker:<br />

der Blick in den Sternenhimmel an<br />

den Morsumer Klippen, nervenkitzelnde Kite-<br />

Workshops am Sylter Ellenbogen mit Linus<br />

Erdmann, Kitesurf-Profi und mehrfachem<br />

Deutschen Meister im Kitesurfen, Wattwandern<br />

mit dem erfahrenen Nationalpark-Wattführer<br />

Jan Krüger sowie das stimmungsvolle<br />

Ocean Cinema direkt an der Buhne16. Die professionellen<br />

Fahrer brachten die Gäste der<br />

Defender Experience Sylt nicht nur zu ihren<br />

Aktivitäten und zurück – sie eröffnen ihnen<br />

eine Welt voller Freiheit und Abenteuer.<br />

Moderner Lifestyle,<br />

extreme Leistungsfähigkeit<br />

Die Nordseeinsel Sylt bietet unzählige Einsatzmöglichkeiten<br />

für den Defender. Hier zeigten<br />

die Fahrzeuge, was es heißt, die Geländetaug-<br />

Vom Surf-Lifestyle inspiriert: Das unterstreicht auch das passende Surfboard auf dem Dachträger, das zu jeder<br />

Defender Marine Blue Edition dazugehört und Wassersport-Enthusiasten erfreut.<br />

lichkeit um eine weitere Off-Road-Dimension<br />

zu erweitern. Denn krönender Abschluss war<br />

der Defender Kitesurf World Cup Sylt <strong>2023</strong>. Die<br />

besten Athleten der Welt trafen sich zum Wettstreit<br />

auf dem Kitesurfboard. Am Strand verkörperte<br />

die ikonische und authentische Silhouette<br />

des Defender den Inbegriff von modernem<br />

Lifestyle und extremer Leistungsfähigkeit<br />

und schlägt eine Brücke zu seiner einzigartigen<br />

Historie: Frühe Prototypen des ersten<br />

zivilen Geländewagens der Welt waren bereits<br />

im Jahr 1947 an der walisischen Küste auf<br />

Erprobungstour unterwegs. Der Defender war<br />

schon immer ein verlässlicher Partner an der<br />

Seite von Wassersport-Enthusiasten und<br />

Abenteurern – und ermöglicht es ihnen, mehr<br />

aus ihrer Welt zu machen.<br />

Verbrauch Land Rover Defender 90 D250 AWD Marine Blue<br />

Edition: 8,7 l/100 km; 228 g/100 km (Kraftstoffverbrauch und<br />

CO 2 -Emissionen, jeweils max. kombiniert).<br />

Damals und heute: Die Lackierung des Defender 90 Marine Blue Edition ist an seinen Vorgänger angelehnt,<br />

die bereits in den 1950er bis 1970er Jahren verwendet wurde.<br />

Fotos: Land Rover


AUSSTELLUNGEN KALENDER<br />

Into the Space Age!<br />

DA, Hessisches Landesmuseum, bis 7.1.24<br />

Die 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts<br />

haben es in sich. Hier<br />

werden Visionen für die Zukunft entwickelt!<br />

Spätestens seit dem Start des<br />

„Sputniks“ 1957 ist das Weltraumfieber<br />

allgegenwärtig. Designer wie<br />

Harry Bertoia, Eero Saarinen, Verner<br />

Panton oder Joe Colombo entwarfen<br />

Möbel für die Zukunft, Paco Rabanne<br />

und Pierre Cardin die dazu passende<br />

Mode. Diesen Ikonen ist die Ausstellung<br />

gewidmet.<br />

Meisterblätter expressionistischer<br />

Grafik<br />

AB, KirchnerHaus, 14.10.23 bis 14.1.24<br />

Meisterblätter expressionistischer<br />

Grafik stehen im Zentrum der Ausstellung<br />

im Geburtshaus von Ernst<br />

Ludwig Kirchner. Werke seiner Kollegen<br />

der „Brücke“-Zeit, wie u.a. Heckel<br />

und Schmidt-Rottluff, neben Arbeiten<br />

von Beckmann, Feininger, Kandinsky,<br />

Munch, Dix und Nolde geben Einblicke<br />

in die Formensprache der ersten<br />

drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.<br />

KI und Frankfurt Touch<br />

F, Apfelweingalerie, 14.10.23,<br />

www.aw-galerie.com<br />

Von der historisch erscheinenden Calotypie<br />

einer Apfelbäuerin bis zum modernen<br />

Apple-Super-Hero. Von der Konstruktionszeichnung<br />

der „Apfelweinmaschine“<br />

über den Fabergé-Apfel bis zum „Angry<br />

Apple“. Mit KI ist alles möglich. Der<br />

Graphik-Designer und Fotograf Martin<br />

Schitto hat intensiv mit künstlicher Intelligenz<br />

(KI) experimentiert. Die sehenswerten<br />

Ergebnisse zeigt Schitto in seiner<br />

Apfelweingalerie in der Kleinmarkthalle.<br />

Ausgeblendet /Eingeblendet<br />

F, Jüdisches Museum, bis 14.1.2024<br />

Anhand exemplarischer Filme zeichnet<br />

die Ausstellung die bislang ungeschriebene<br />

jüdische Filmgeschichte der BRD<br />

nach, eröffnet neue Perspektiven auf das<br />

wichtigste Medium des 20. Jahrhunderts<br />

und vollzieht eine Reise von den<br />

Schwarz-Weiß-Filmen der Nachkriegszeit<br />

bis zur farbgewaltigen Unterhaltungsindustrie.<br />

Die Ausstellung handelt<br />

von jüdischen Filmschaffenden, die mal<br />

am Rande, mal im Zentrum der Filmproduktion<br />

in der Bundesrepublik stehen.<br />

Frida Kahlo. Ihre Fotografien<br />

GG, Opelvillen Rüsselsheim,<br />

5.11.23 bis 4.2.24<br />

Die Opelvillen präsentieren über 200<br />

Fotografien aus der Sammlung von Frida<br />

Kahlo, die ihr als Erinnerung, Inspirationsquelle<br />

und Arbeitsmaterial diente.<br />

Erst fünfzig Jahre nach dem Tod der berühmten<br />

mexikanischen Künstlerin kam<br />

ihr privates Fotoarchiv ans Licht, das<br />

ganz neue Einblicke vermittelt: Bilder der<br />

Familie, das Paar politischen Kampfes,<br />

ihres versehrten Körpers und Zeugnisse<br />

ihrer Begeisterung für Fotografie.<br />

Floralia: Merian/Schultz/Crespo<br />

F, Senckenberg Naturmuseum, bis 3.12.23<br />

Maria Sibylla Merian (1647-1717),<br />

Elisabeth Schultz (1817-1898) und<br />

Ulrike Crespo (1950-2019) stehen für<br />

die Beobachtung der Pflanzenwelt in<br />

drei aufeinander folgenden Jahrhunderten.<br />

In Frankfurt haben es diese<br />

drei Künstlerinnen zur Meisterschaft<br />

der künstlerisch-wissenschaftlichen<br />

Auseinandersetzung und Bildgebung<br />

gebracht. Die Ausstellung zeigt ihre<br />

Werke in einem völlig neuen Zusammenhang.<br />

Lyonel Feininger<br />

F, Schirn, 27.10.23 bis 18.2.24<br />

Der deutsch-amerikanische Künstler<br />

Lyonel Feininger ist ein Klassiker der<br />

modernen Kunst. Die Schirn widmet dem<br />

bedeutenden Maler und Grafiker die erste<br />

große Retrospektive seit über 25 Jahren in<br />

Deutschland und zeichnet ein umfassendes<br />

und überraschendes Gesamtbild<br />

seines Schaffens. Die Schirn präsentiert<br />

selten gezeigte Hauptwerke, aber auch<br />

weniger bekannte Arbeiten wie die vor<br />

kurzem wiederentdeckten Fotografien<br />

des Künstlers.<br />

Barbara Klemm – Frankfurt Bilder<br />

F, Historisches Museum,<br />

9.11.23 bis 1.4.24<br />

Die berühmte Fotografin war in der<br />

F.A.Z. für Politik und Feuilleton zuständig.<br />

Bekannt ist sie vor allem für<br />

ihre Bilder von Menschen in Politik<br />

und Kultur sowie ihre Fotoreportagen.<br />

Barbara Klemm hat seit Mitte der<br />

1960er Jahre das Leben in der Stadt<br />

fotografisch dokumentiert. Erstmals<br />

präsentiert das Historische Museum<br />

eine große Ausstellung mit 250 Fotografien<br />

ihrer Blicke auf die Stadt.<br />

Fotos: (KI) Martin Schitto, Privatnachlass_Imo_Moskowicz, The Museum of Fine Arts, Houston / VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2023</strong>, Agustin Estrada VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2023</strong>


KALENDER 46 | 47<br />

Fotos: Andre Kowalski, Pixabay, Matthgias Ziegler, Willy Astor<br />

Le nozze di Figaro<br />

F, Oper, 1.10., 18 Uhr (Premiere)<br />

Die Neuproduktion von Mozarts<br />

Le nozze di Figaro löst die Inszenierung<br />

von Guillaume Bernardi ab, welche<br />

2006/07 Premiere an der Oper<br />

Frankfurt feierte. Als das Diener-Paar<br />

Figaro und Susanna heiraten möchte,<br />

pocht deren Dienstherr, Graf Almaviva,<br />

auf das „Recht der ersten Nacht“.<br />

Damit bringt er nicht nur die Verlobten,<br />

sondern auch die eigene Gattin<br />

Rosina sowie fast alle Schlossbewohner<br />

gegen sich auf.<br />

Der Nussknacker<br />

F, Jahrhunderthalle, 4.11., 20 Uhr<br />

Der Nussknacker, ein Ballett in zwei<br />

Akten, erzählt die Geschichte der jungen<br />

Clara, die als Geschenk einen<br />

Nussknacker in Form eines kleinen<br />

Mannes erhält. Eines Nachts kämpfen<br />

die Spielzeuge unter der Führung des<br />

Nussknackers gegen die Mäuse des<br />

Hauses. Durch den Lärm geweckt,<br />

rettet Clara ihren Nussknacker aus<br />

der Gefahr. Gerührt und voller Dankbarkeit<br />

verwandelt er sich in einen<br />

charmanten Prinzen.<br />

Weihnachten<br />

mit den Hesselbachs<br />

F, Die Schmiere, 23.11., 20 Uhr (Premiere)<br />

„Kall, mei Drobbe!“ Kennen Sie noch<br />

Mamma Hesselbachs legendären<br />

Ausruf? Jo van Nelsens Hesselbach-<br />

Lesungen sind Kult – nun stellt er zum<br />

75-jährigen Jubiläum der Radio- und<br />

Fernsehfamilie im November eine<br />

neue Folge vor: „Die Weihnachtsbescherung“<br />

von Wolf Schmidt, erstmals<br />

am 24.12.1949 vom Hessischen Rundfunk<br />

gesendet, steht im Mittelpunkt<br />

dieser Mundart-Lesung.<br />

Sherlock und der Hund<br />

von Dartmoor<br />

F, Volksbühne, 28.10., 19.30 Uhr<br />

Obwohl die Krimis von Sir Arthur Conan<br />

Doyle schon Millionenauflagen erreichten,<br />

ist er aktueller denn je. Und jetzt<br />

auch im Live-HörSpiel des RadioLive<br />

Theaters. Lastet ein Fluch auf den Baskervilles?<br />

Was hat es mit dem nächtlichen<br />

Heulen eines unheimlichen Hundes in<br />

Dartmoor auf sich? Sherlock Holmes und<br />

sein Assistent Dr. Watson haben es mit<br />

einer besonderen Herausforderung zu<br />

tun. Sherlocks wohl berühmtester Fall.<br />

Jan Weiler<br />

DA, Centralstation, 20.11., 19.30 Uhr<br />

Wenn Fahrdienste und regelmäßige<br />

Fütterungen nicht mehr erforderlich<br />

sind, bricht für die Ältern ein neues Zeitalter<br />

an. Die Themen verändern sich:<br />

Nun fordern die Spätpubertiere aus dem<br />

Urlaub größere Geldbeträge an. Sie konfrontieren<br />

die Ältern mit deren veralteten<br />

Weltsichten und verbieten ihnen den<br />

Gebrauch von Alufolie. So beginnt sie –<br />

die Älternzeit. Jan Weiler, Chefredakteur<br />

des Süddeutsche Zeitung Magazins,<br />

plaudert über das Familienleben.<br />

von der Lippe liest<br />

HTK, Kurtheater Bad Homburg,<br />

27.10., 20 Uhr<br />

Was ist eine 5-Euro-Sängerin, warum<br />

ist Sex wie Mehl, wer sagt: Geh deine<br />

Oma melken, aus welcher Küche stammt<br />

heiliges Geschnetzeltes, was ist Manna-<br />

Hamham und was macht ein Mönch mit<br />

einem Saxophon. Ob diese Fragen Sie<br />

schon lange bewegt haben oder Ihre<br />

Neugier gerade erst geweckt wurde –<br />

nichts wie hin, wenn Jürgen von der<br />

Lippe aus seinem aktuellen Buch liest.<br />

Arnd Zeigler<br />

HTK, Stadthalle Idstein, 31.10., 20 Uhr<br />

In der Tour „HAT SCHON GELB!“<br />

erzählt der Fußball-Liebhaber mit<br />

Filmen und Anekdoten seine eigene<br />

Fußballgeschichte und geht unter<br />

anderem den Fragen nach, wie es zu<br />

seiner wunderbaren Welt kam, welche<br />

Weggefährten ihn besonders geprägt<br />

haben und was die Faszination beim<br />

Fußball für ihn ist. Arnd Zeigler<br />

nimmt die Besucher seiner Shows mit<br />

auf eine aufregende und humorvolle<br />

Reise durch seine Fußballwelt.<br />

Willy Astor<br />

GG, Theater Rüsselsheim, 23.11., 20 Uhr<br />

Für alle Freuwilligen gibt’s einen Silbenstreif<br />

am Horizont – Deutschlands bekanntester<br />

Wortverdrechsler & Silbenfischer,<br />

Fürst Albern von Monaco, entert<br />

die Bühnen mit seinen Greatest Witzen:<br />

Willy Astor. Der gefühlte Enkel von Karl<br />

Valentin und Heinz Erhardt ist seit 35<br />

Jahren als Podestsänger unterwegs. Dieser<br />

Abend besteht aus Humor direkt vom<br />

Erzeuger und einem Komödianten, der<br />

als ehemaliger Werkzeugmacher sein<br />

Mundwerk noch als Handwerk versteht.<br />

BÜHNE KALENDER


MUSIK KALENDER<br />

Götz Alsmann<br />

LI, Stadthalle, 5.10., 20 Uhr<br />

Götz Alsmann kommt mit seiner Band<br />

in die Limburger Stadthalle. In seinem<br />

neuen Programm „Singt Lieder der<br />

Liebe“ widmet er sich den Werken der<br />

großen deutschsprachigen Komponisten<br />

und Texter. Deren Spezialität waren<br />

schon immer Liebeslieder – romantisch<br />

und zart, verträumt und verrucht –<br />

aber auch draufgängerisch und wild.<br />

Barrelhouse Jazzparty<br />

F, Alte Oper, 21.10., 20 Uhr<br />

<strong>2023</strong> feiert die Barrelhouse Jazzband<br />

ihr 70-jähriges Bandjubiläum. Das<br />

große Fest zum Siebzigsten in der<br />

Alten Oper wird mit namhaften Gastsolisten<br />

und Gastsolistinnen aus den<br />

USA und Europa gefeiert – und natürlich<br />

mit der Party nach dem Konzert<br />

(ab 23 Uhr), mit zwei Bühnen in den<br />

Foyers und Musik bis zwei Uhr früh.<br />

Amazing Grace<br />

F, Papageno Musiktheater,<br />

25.11., 19.30 Uhr<br />

Die Opern-, Jazz- und Konzertsängerin<br />

Gail Gilmore wurde berühmt<br />

durch ihre Interpretation der Kundry<br />

in der Oper „Parsifal“ von Richard<br />

Wagner. Außerdem sang sie an der<br />

Seite von José Carreras in der Arena<br />

von Verona, an der Met in New York<br />

und an allen großen Opernhäusern<br />

der Welt. Bis heute beeindruckt Gail<br />

Gilmore durch ihre Gesangskunst und<br />

ihre große Bühnenpräsenz.<br />

Paul Carrack<br />

OF, Capitol, 25.10., 20 Uhr<br />

Paul Carrack, der ehemalige Sänger<br />

der Band Mike & The Mechanics, kehrt<br />

für Deutschland-Shows zurück. „Der<br />

Mann mit der goldenen Stimme“, wie<br />

Carrack in der BBC-Fernsehdokumentation<br />

über sein Leben beschrieben<br />

wurde, hat mit dem Album „These Days“<br />

alle Register gezogen. Carrack war Jahre<br />

hinweg gleichermaßen als Sänger wie<br />

auch als Instrumentalist bei großen<br />

Künstlern gefragt. Darunter u.a. auch<br />

Elton John, Diana Ross und Eric Clapton.<br />

Annett Louisan<br />

F, Jahrhunderthalle, 31.10., 20 Uhr<br />

Annett Louisan meldet sich mit neuer<br />

Musik zurück und geht damit auf Tour.<br />

Ihre CD – „Babyblue“ – ist ein Album<br />

über den Blues in der Mitte des Lebens<br />

und das Älterwerden. Mit Hingabe und<br />

Humor, augenzwinkernd und aufrichtig<br />

zugleich, erzählt Annett Louisan über<br />

Angst, aber auch das Annehmen dieses<br />

Lebensabschnittes. Vom Glück und vom<br />

Unglück, wie sich beides bedingt und wie<br />

nicht nur Menschen kommen und gehen,<br />

sondern auch man selbst.<br />

El Chabacano<br />

F, Internationales Theater, 1.12., 20 Uhr<br />

Das Musical „El Chabacano“ ist eine<br />

Reise durch die Musik und die Gefühle<br />

der lateinamerikanischen Migranten in<br />

Deutschland. Das Stück spielt in einem<br />

fiktiven Frankfurter Restaurant namens<br />

„El Chabacano“, in dem sich Erzählungen<br />

von lateinamerikanischen EinwandererInnen<br />

treffen. Musikalisch werden<br />

die Zuschauer auf eine Reise quer durch<br />

Süd- und Mittelamerika geleitet.<br />

Brings<br />

F, Batschkapp, 13.10., 19 Uhr<br />

„Superjeilezick“, „Poppe, Kaate,<br />

Danze“, „Su lang mer noch am Lääve<br />

sin“, „Halleluja“, „Polka, Polka“ –<br />

sind klingende Beweise, wie gut die<br />

Kölsche Jungs von Brings die Befindlichkeiten<br />

ihrer Mitmenschen kennen.<br />

Dass sie bisweilen auch angeeckt sind,<br />

hat sie letztlich nur noch populärer<br />

gemacht.<br />

Joy Denalane<br />

F, Zoom, 13.11., 20 Uhr<br />

Soulsängerin und R&B Künstlerin Joy<br />

Denalane geht anlässlich ihres neuen<br />

am 6. Oktober erscheinenden Albums<br />

„Willpower“ auf Tour. Ein Todesfall<br />

und zwei Abschiede prägen das Thema<br />

des Albums und Denalane erzählt<br />

vom Loslassen, der Trauer, aber auch<br />

einer neu gewonnenen Freiheit sowie<br />

Selbstermächtigung. Ein Sprung ins<br />

Unbekannte mit wild oszillierendem<br />

Happysad-Soul von unbändiger<br />

Intensität.<br />

Fotos: Jens Koch, Copyright 2022 Paul Carrack, Sven-Sebastian Sajak, unknown


KALENDER 48 | 49<br />

Fotos: visitfrankfurt Holger-Ullmann, Frankfurter Buchmesse/Bernd Hartung unknown, metropress presseagentur GmbH<br />

Frankfurter Bürgerfest<br />

F, Neue Altstadt, 02.10., 13 bis 20 Uhr,<br />

03.10., 13 bis 20.30 Uhr<br />

Es gibt Grund zu feiern – nicht nur 33<br />

Jahre deutsche Wiedervereinigung, auch<br />

fünf Jahre neue Frankfurter Altstadt. In<br />

Anlehnung an die Verbindung von Ost<br />

und West 1990, wachsen am 2. und 3.<br />

Oktober auch „Jazz zum Dritten“, das<br />

öffentliche Bürgerfest zum Tag der<br />

Deutschen Einheit, und das Altstadtjubiläum<br />

zusammen. Erleben Sie ein<br />

buntes Kulturangebot mit Ausstellungen,<br />

Vorträgen, Führungen u.v.m.<br />

Discovery Art Fair<br />

F, Messe – Halle 1.2,2. bis 5.11.<br />

Zum sechsten Mal präsentiert die<br />

Discovery Art Fair junge, zeitgenössische<br />

Kunst in der Mainmetropole.<br />

Am ersten November-Wochenende<br />

zeigen auf dem Messegelände mehr<br />

als 120 internationale Aussteller ein<br />

breites Spektrum aufstrebender Kunst.<br />

Vertreten sind neben klassischer<br />

Malerei, Zeichnung, Fotografie und<br />

Druckgrafik auch Skulpturen, Installationen<br />

sowie Street und Urban Art.<br />

Frankfurter Buchmesse<br />

F, Messe, 18. bis 22.10.<br />

Die Buchmesse ist die größte Fach- und<br />

Publikumsmesse für Bücher und Zeitschriften<br />

– ein Schmelztiegel aus Kulturen<br />

aus der Welt. Ehrengast der 75. Auflage<br />

ist Slowenien. Unter dem Motto „Waben<br />

der Worte“ präsentiert sich das Gastland<br />

mit seiner literarischen Landschaft. Und<br />

über das Messegelände hinaus wird es<br />

im Rahmen des BOOKFEST zahlreiche<br />

Lesungen in ausgewählten Locations der<br />

Mainmetropole geben.<br />

Hochheimer Markt<br />

MTK, Hochheim, 3. bis 7.11.<br />

Der Hochheimer Markt mit seiner über<br />

500-jährigen Tradition lockt Anfang<br />

November fünf Tage lang als einer der<br />

größten Jahrmärkte in Deutschland jährlich<br />

mehr als 500.000 Besucher an. Auf<br />

dem riesigen 70.000 qm großen Veranstaltungsgelände<br />

findet man einen bunten,<br />

aufregenden Mix aus Krammarkt,<br />

Gewerbe- und Fahrzeugausstellung,<br />

Viehmarkt und Vergnügungspark.<br />

41. SportpresseBall<br />

F, Alte Oper, 4.11., ab 17.15 Uhr<br />

Der Deutsche SportpresseBall – das ist<br />

das größte gesellschaftliche Ereignis in<br />

Frankfurt und ein Höhepunkt der nationalen<br />

Ballsaison. Auch im 41. Jahr garantieren<br />

die Veranstalter ein Ballvergnügen<br />

der Extraklasse mit spektakulärem Showprogramm,<br />

karitativem Zweck und emotionalen<br />

Ehrungen. Feiern Sie gemeinsam<br />

mit prominenten Gästen aus Politik,<br />

Wirtschaft, Sport und Showbusiness<br />

einen unvergesslichen Abend.<br />

DIE STADT + DIE AMIS<br />

F, DAM OSTEND, 11.10., 19 Uhr<br />

Mit der Reihe STADTplus präsentiert<br />

das DAM einmal pro Monat mittwochs<br />

einen Kurzvortrag zu Themen,<br />

die die Stadt bewegen. Diesmal hält<br />

der Historiker Dr. John Provan einen<br />

kurzen Vortrag mit dem Titel: „DIE<br />

STADT + DIE AMIS. Wie Kasernen,<br />

AFN und Elvis Frankfurt prägten“. Im<br />

Anschluss können die Besucher diskutieren.<br />

Party der Independents<br />

F, Literaturhaus, 20.10., 22 Uhr<br />

Hotlist: Hot People, hot Dance! Jacken<br />

auf die Garderoben und die Hüften<br />

loslassen. Im Anschluss an die Verleihung<br />

des Hotlist-Preises 2022 laden<br />

die unabhängigen Verlage gemeinsam<br />

mit dem Literaturhaus zur Party<br />

der Independents. Am DJ-Reglement<br />

die DJanes Antje Keil (Lektorin) &<br />

Katharina Schmidt (Illustratorin) alias<br />

keilschmidt.<br />

Automobiliabörse<br />

F, Klassikstadt, 5.11., ab 10 Uhr<br />

Ob ein besonderes Modellauto aus den<br />

60er Jahren oder das lang gesuchte<br />

Handbuch für den eigenen Oldtimer:<br />

Das Angebot der Automobiliabörse<br />

lässt das Herz von Automobiliasammlern,<br />

Oldtimerfahrern, Autound<br />

Motorradenthusiasten garantiert<br />

höherschlagen. Oldtimerenthusiasten<br />

können sich u.a. freuen auf Zeitschriften,<br />

Fotos, Zeichnungen, Rennplakate,<br />

historisches Spielzeug, Modellautos,<br />

Kühlerfiguren u.v.m.<br />

VERANSTALTUNGEN KALENDER


50 ANZEIGE<br />

Im Aqua Dome - Tirol Therme Längenfeld vereint sich der alpine Charme der Berge mit der Eleganz zeitgemäßer Architektur.<br />

AKTIVE HERBST-ERHOLUNG IM ÖTZTAL & IM AQUA DOME<br />

DER AQUA DOME – EINES DER SCHÖNSTEN SPA-RESORTS DER ALPEN<br />

Schwerelos in der Soleschale schweben und<br />

dabei über imposante Dreitausender staunen:<br />

Ein Wellness-Traum, der auf über 65.000 m2 im<br />

AQUA DOME – Tirol Therme Längenfeld wahr<br />

wird. Das modernste und architektonisch beeindruckendste<br />

Thermen-Resort der Alpen im<br />

Herzen des Ötztals punktet mit futuristisch anmutender<br />

Wasser- und Saunawelt, Fitness,<br />

Treatment & SPA, aber auch mit einem gemütlichen<br />

4-Sterne-Superior-Hotel, für dessen<br />

Gäste das preisgekrönte SPA 3000 reserviert<br />

ist. Gerade zum Start in den Wellness-<strong>Herbst</strong><br />

sind Wellness und Therme perfekt, um nochmals<br />

aufzutanken und das Immunsystem<br />

zu stärken. Etwa mit Sauna-Aufgüssen und<br />

Signature Treatments.<br />

Auch das Auge freut sich: Sind doch im<br />

<strong>Herbst</strong> Farben und Licht besonders intensiv<br />

und die Temperaturen moderater. Optimal<br />

zum Aktivsein! Im <strong>Herbst</strong> wandert man im Ötztal<br />

zum Almabtrieb. Oder im Tal der „Granten“,<br />

wie man hier die Preiselbeeren nennt, die ab<br />

1.400 Höhenmetern auf sonnigen Bergheiden<br />

wachsen. Eine granatrote Pracht oben, Laubfärbung<br />

im Tal – was für ein herbstliches<br />

Farben-Schauspiel! Endlose 1.600 Kilometer<br />

Wandermöglichkeiten wollen genussvoll unter<br />

die Sohlen genommen werden. Und zum Biken<br />

ist’s im <strong>Herbst</strong> ebenso ideal.<br />

Erst auspowern, dann die wohlige Entspannung<br />

in der Therme und den Saunen des<br />

AQUA DOME – Tirol Therme Längenfeld tanken:<br />

12 Becken und 11 Saunen warten. Und die<br />

Urkraft des Thermalwassers aus 1.865 Metern<br />

Tiefe. Ergänzt durch wirkungsvolle Signature<br />

Treatments etwa mit der hauseigenen<br />

„Thermal deep“-Linie. Von Bergen, Kraftorten<br />

und Wasser umgeben, dürfen Körper und<br />

Geist so eine höhere Ebene „erklimmen“:<br />

„Lift Your spirit!“<br />

Weitere Informationen: www.aqua-dome.at<br />

GEWINNSPIEL<br />

Wir verlosen zwei Übernachtungen für<br />

zwei Personen in einem schönen<br />

Doppelzimmer Auszeit, inklusive<br />

AlpinVital-Halbpension sowie Nutzung<br />

der Therme, Saunawelt & hoteleigenem<br />

SPA 3000 und zwei 25-minütige Teilkörpermassagen<br />

im Aqua Dome – Tirol<br />

Therme Längenfeld.<br />

Durchatmen und Kraft tanken: Erholsame Momente<br />

verspricht der weitläufige Wellnessbereich.<br />

Entspannend: das Zusammenspiel von ausgesuchten<br />

Materialien und natürlicher Farbkomposition.<br />

Wenn Sie gewinnen möchten, schreiben<br />

Sie bitte eine E-Mail mit dem Kennwort<br />

„Aqua Dome“ an mainfeeling@rmm.de<br />

Geben Sie bitte Ihren Namen,<br />

Ihre Adresse und Telefonnummer an.<br />

Einsendeschluss ist der 30.9.<strong>2023</strong><br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinn<br />

ist nicht übertrag- oder auszahlbar.<br />

Fotos: The Grand Green


Nichts schmeckt so<br />

sehr nach Heimat!<br />

In der komplett überarbeiteten Neuauflage<br />

des beliebten Klassikers<br />

stellen bekannte Hessen ihre<br />

Lieblingsrezepte rund um die Grüne<br />

Soße vor. Ob traditionelle Frankfurter<br />

Versionen, raffinierte Kompositionen<br />

aus der Sterneküche oder auch<br />

internationale Varianten von<br />

Marokko bis Persien – hier ist für<br />

jeden Geschmack etwas dabei.<br />

Ingrid Schick · Grüne Soße<br />

ISBN 978-3-95542-455-8 · 12,00 €<br />

Jetzt im Handel oder<br />

unter www.societaets-verlag.de

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