ALUMNI Magazin 3/2023
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KLIMASCHUTZ IN DER PRAXIS<br />
Lebensmittelabfallvermeidung<br />
und<br />
Klimaschutz<br />
Georg Strasser<br />
Country Director Too Good To Go<br />
Österreich und Schweiz<br />
Wie viele noch verzehrbare Lebensmittel<br />
landen täglich in den Mülleimern<br />
des Lebensmittelfachhandels?<br />
Diese konkreten Daten liegen aktuell noch nicht<br />
vor. In Österreich wissen wir aber, dass über eine<br />
Million Tonnen Lebensmittel jährlich im Müll<br />
landen. Das sind über ein Drittel des Gesamtvolumens.<br />
Das Problem der Lebensmittelverschwendung<br />
passiert auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette,<br />
betrifft uns alle und kann auch<br />
nur gesamtgesellschaftlich gelöst werden.<br />
Wie viele noch verzehrbare Lebensmittel<br />
können täglich durch Too Good To Go gerettet<br />
werden?<br />
Das tägliche Angebot variiert und ist davon abhängig<br />
wie viele Lebensmittelüberschüsse unseren<br />
Partnerbetrieben am Ende des Tages übrigbleiben.<br />
Aktuell retten rund 6.850 Partner über<br />
die Too Good To Go-App ihre überschüssigen<br />
Produkte. Dank mehr als 1,8 Millionen User*innen<br />
konnten so schon über 8 Millionen Überraschungssackerl<br />
vor der Verschwendung bewahrt<br />
werden – das entspricht rund 20 Millionen kg CO 2<br />
.<br />
Sehen Sie Ihr Konzept in Zukunft anwendbar<br />
auf unterschiedliche Branchen?<br />
Too Good To Go bietet einen Lösungsansatz, der<br />
überall zur Anwendung kommen kann, wo Lebensmittelüberschüsse<br />
anfallen. Neben Supermärkten<br />
retten auch Hotels, Bäckereien, Cafés,<br />
Restaurants und andere Gastronomiebetriebe<br />
ihre übriggebliebenen Lebensmittel mit uns.<br />
Auch Landwirt*innen und Produzent*innen nutzen<br />
unsere App, da auch hier Produkte direkt<br />
vom Feld bzw. der Produktionsstätte vor der<br />
Mülltonne bewahrt werden können.<br />
Wie kann jede*r Einzelne durch Vermeidung<br />
von Lebensmittelabfällen zum Umwelt- und<br />
Klimaschutz beitragen?<br />
Lebensmittelverschwendung ist für über 10 %<br />
der globalen Treibhausgase verantwortlich und<br />
damit ein wesentlicher Treiber der Klimakrise.<br />
Laut dem »Project Drawdown« zählt die Reduktion<br />
von Food Waste zu den effektivsten Maßnahmen<br />
gegen die Krise. Wenn wir unsere Lebensmittelabfälle<br />
deutlich reduzieren, haben wir<br />
einen starken und vor allem positiven Impact für<br />
unsere Umwelt und den Klimawandel. Es braucht<br />
nur wenige Handgriffe im Alltag, um eine große<br />
Veränderung zu erzielen – wichtig ist, dass wir<br />
damit jetzt loslegen. •<br />
TOO GOOD TO GO<br />
12 BOKU <strong>ALUMNI</strong> • NR.3 – 09/23