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Nachhaltigkeitsbericht 2022

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NACHHALTIGKEITS-<br />

BERICHT<br />

<strong>2022</strong>


Online Version des Berichts<br />

hier abrufbar:


GRI 2-22<br />

VORWORT<br />

DER REKTORIN<br />

<strong>2022</strong> feierte die Universität für Bodenkultur<br />

Wien ihr 150. Jubiläum. In mehreren<br />

Festveranstaltungen betonten zahlreiche<br />

Festredner*innen die Bedeutung der<br />

Alma Mater Viridis für eine nachhaltige<br />

Entwicklung. Wir können zu Recht stolz<br />

sein, als eine Universität wahrgenommen<br />

zu werden, die aktiv Lösungen für<br />

die großen und komplexen Herausforderungen<br />

aufzeigt, vor denen unsere Welt<br />

steht. Gleichzeitig dürfen wir uns als Universität<br />

nicht auf diesen Lorbeeren ausruhen<br />

und nicht vergessen, dass mit diesem<br />

Ruf auch eine große Verantwortung<br />

einhergeht.<br />

Der <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> ist ein wichtiges<br />

Kommunikationsmittel, um unsere<br />

Leistungen als Nachhaltigkeitsuniversität<br />

öffentlich zu machen. Er ist aber auch<br />

ein Managementinstrument, mit dem wir<br />

uns Ziele setzen, deren Erreichungsgrad<br />

jährlich messen und unsere Anstrengungen<br />

anpassen. Wir lassen uns dabei von<br />

den international anerkannten Global<br />

Reporting Initiative Standards leiten und<br />

auch extern überprüfen. Die Themenfelder<br />

Lehre und Studium, Forschung,<br />

Austausch mit der Gesellschaft, Betrieb,<br />

Organisationskultur und – seit heuer neu<br />

– Governance geben einen umfassenden<br />

Blick auf die BOKU.<br />

Nachhaltigkeit bedeutet für uns als Universität<br />

weit mehr als die Integration des<br />

Themas in Lehre und Forschung sowie<br />

die Gestaltung eines nachhaltigeren Universitätsbetriebs.<br />

Nachhaltigkeit bedeutet,<br />

dass wir unsere Strategien, Prozesse<br />

und Aktivitäten grundlegend hinterfragen<br />

und transformieren. Das ist nichts, was<br />

von heute auf morgen passieren kann –<br />

umso wichtiger sind Instrumente wie ein<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>, um immer wieder<br />

zu prüfen, wo wir stehen und wie wir uns<br />

kontinuierlich verbessern können.<br />

Trotz unserer Bemühungen darf nicht vergessen<br />

werden, dass Teile des Wissenschaftssystems<br />

nicht den Anforderungen<br />

an Nachhaltigkeit gerecht werden, was<br />

zu zahlreichen Spannungsfeldern führt.<br />

Zwei Beispiele verdeutlichen dies: Während<br />

Wissenschaft eine internationale<br />

Vernetzung benötigt, emittieren Wissenschaftler*innen<br />

vor allem durch Flugeisen<br />

überproportional viel Treibhausgase,<br />

die die Klimakrise weiter vorantreiben.<br />

Auch werden vielfach Widersprüche zwischen<br />

wissenschaftlich exzellenter und<br />

gesellschaftlich relevanter Forschung<br />

bzw. auch zwischen disziplinärer und<br />

transdisziplinärer Forschung sichtbar.<br />

Diese Spannungsfelder machen einen<br />

Transformationsprozess herausfordernd<br />

und oftmals langsamer als man es sich<br />

wünschen würde. Umso wichtiger ist es,<br />

dass wir sie in unserer Arbeit adressieren<br />

und uns aktiv mit diesen Herausforderungen<br />

auseinandersetzen.<br />

Ich freue mich, seit dem Jubiläumsjahr<br />

<strong>2022</strong> als Rektorin dieser Universität wirken<br />

zu dürfen und gemeinsam mit fast<br />

3.000 BOKU Mitarbeiter*innen und über<br />

10.000 Studierenden an einer nachhaltigen<br />

Zukunft zu arbeiten. Ich bedanke<br />

mich sehr für Ihren Einsatz!<br />

Ihre Rektorin<br />

Eva Schulev-Steindl


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Die Universität für Bodenkultur Wien stellt sich vor 4<br />

Nachhaltigkeit an der BOKU 10<br />

UniNEtZ 16<br />

Wesentlichkeitsanalyse 18<br />

Übersicht für Studierende 22<br />

Lehre und Studium 25<br />

Was bedeutet Nachhaltigkeit für die BOKU im Bereich Lehre und Studium 26<br />

Ergebnisse der Studierendenbefragung 28<br />

Bildung für Nachhaltige Entwicklung* 30<br />

Inter- und transdisziplinäre Lehre* 35<br />

Reflexion und Diskussion in der Lehre 38<br />

Forschung 41<br />

Was bedeutet Nachhaltigkeit in der Forschung für die BOKU 42<br />

AG Nachhaltigkeitsforschung 44<br />

Nachhaltigkeitsrelevante Forschung* 45<br />

Die Foresight - Arbeitsgruppe der BOKU 48<br />

Inter- und transdisziplinäre Forschung* 50<br />

BOKU-interne Quervernetzung* 53<br />

Zentrum für Bioökonomie 54<br />

Austausch mit der Gesellschaft 61<br />

Warum ist der Austausch mit der Gesellschaft für eine Universität so wichtig 62<br />

Gesellschaftliches Engagement* 64<br />

BOKU:BASE – Activities supporting entrepreneurship 68<br />

Wissenschaftskommunikation* 69<br />

Kooperation 75<br />

EPICUR. European University 78<br />

Betrieb 81<br />

Was bedeutet ein nachhaltiger Betrieb für die BOKU 82<br />

Klimaschutz an der BOKU: Treibhausgasemissionen* 84<br />

Energieverbrauch 91<br />

Klimawandelanpassung 97<br />

Mobilität* 98<br />

Ressourcenverbrauch* 103<br />

Nachhaltige Beschaffung 106<br />

Recycling und Abfall 108<br />

Ernährung 110<br />

Organisationskultur 115<br />

Was bedeutet eine nachhaltige Organisationskultur für die BOKU 116<br />

Anstellungsverhältnisse und Arbeitsklima* 118<br />

Miteinander Fest 125<br />

Fortbildungsprogramm der BOKU 126<br />

Transparenz* 132<br />

Digitalisierung 138<br />

Governance 141<br />

Führungsstruktur und Zusammensetzung 142<br />

Umgang mit potenziellen Interessenskonflikten 145<br />

Institutionelle und strategische Verankerung von Nachhaltigkeit der BOKU 146<br />

Umgang mit kritischen Anliegen und Beschwerden 147<br />

Vergütungspolitik 148<br />

Strategien, Richtlinien und Praktiken 150<br />

Abbildungsverzeichnis 154<br />

Tabellenverzeichnis 155<br />

Über diesen Bericht 156<br />

GRI Inhaltsindex 158<br />

Abkürzungsverzeichnis 168<br />

Impressum 169<br />

*wesentliches Thema, siehe Wesentlichkeitsanalyse S. 18


GRI 2-1<br />

GRI 2-6<br />

Die Mission der<br />

BOKU<br />

ist es, mit ihrer Forschung und<br />

Lehre<br />

» zum Schutz und zur Verbesserung<br />

der Lebensgrundlagen<br />

» zum Management der natürlichen<br />

Ressourcen<br />

» zur Sicherung von Ernährung<br />

und Gesundheit<br />

» zur nachhaltigen gesellschaftlichen<br />

und technischen Transformation<br />

beizutragen.<br />

DIE UNIVERSITÄT FÜR BODEN-<br />

KULTUR WIEN STELLT SICH VOR<br />

Die BOKU erforscht, lehrt und<br />

lebt Nachhaltigkeit seit 1872<br />

Als Universität des Lebens vereint die<br />

BOKU naturwissenschaftliche, technische<br />

und sozioökonomische Themen.<br />

Die BOKU ist eine der besten Life Sciences-Universitäten<br />

in Europa und ein führender<br />

Ort, an dem sich Wissenschaft<br />

und Studierende mit der Gesellschaft,<br />

Wirtschaft und Politik austauschen. Die<br />

BOKU unterstützt das Ziel, Nachhaltigkeit<br />

in alle Prozesse der Gesellschaft zu<br />

integrieren.<br />

Die Universität ist eine wesentliche Akteurin<br />

des österreichischen Bildungsund<br />

Wissenschaftssektor. Die Tätigkei-<br />

ten der BOKU in Forschung und Lehre<br />

sind primär in Österreich angesiedelt,<br />

wobei die BOKU als moderne Universität<br />

auch internationale Forschungs- und Kooperationsprojekte<br />

wie englischsprachige<br />

bzw. internationale Masterstudien in<br />

Kooperation mit anderen Ländern (z.B.<br />

Schweden, Neuseeland, Tschechien,<br />

Frankreich, u. v. m.) verfolgt. Im Zuge<br />

ihrer Internationalisierungsstrategie fördert<br />

die BOKU aktiv den internationalen<br />

Austausch ihrer Mitarbeiter*innen und<br />

Studierenden und damit die kulturelle<br />

Vielfalt an der Universität.<br />

Die Aufgaben der Universität<br />

1<br />

Auflistung aus dem Universitätsgesetz<br />

2002 § 3 leicht gekürzt:<br />

https://www.ris.bka.gv.at/Geltende-<br />

Fassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20002128<br />

Die Aufgaben 1 der Universität für Bodenkultur Wien sind im § 3 des Universitätsgesetzes<br />

2002 geregelt:<br />

1Entwicklung der Wissenschaften<br />

6<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

(Forschung und Lehre)<br />

Bildung durch Wissenschaft<br />

Wissenschaftliche Berufsvorbildung,<br />

Qualifizierung für berufliche Tätigkeiten,<br />

die eine Anwendung wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse und Methoden<br />

erfordern sowie Ausbildung der<br />

wissenschaftlichen Fähigkeiten bis zur<br />

höchsten Stufe<br />

Heranbildung und Förderung des<br />

wissenschaftlichen Nachwuchses<br />

Weiterbildung, insbesondere der<br />

Absolvent*innen von Universitäten<br />

Koordinierung der wissenschaftlichen<br />

Forschung und der Lehre innerhalb<br />

der Universität<br />

7<br />

Unterstützung der nationalen und<br />

internationalen Zusammenarbeit im<br />

Bereich der wissenschaftlichen<br />

Forschung und Lehre<br />

8<br />

Unterstützung der Nutzung und Umsetzung<br />

der Forschungsergebnisse in<br />

die Praxis<br />

9<br />

Gleichstellung von Frauen und<br />

Männern und Frauenförderung<br />

10<br />

Pflege der Kontakte zu den<br />

Absolvent*innen<br />

11<br />

Information der Öffentlichkeit über<br />

die Erfüllung der Aufgaben der<br />

Universitäten.<br />

Außerdem finden in dreijährigen Abständen<br />

zwischen der Universität und<br />

dem Bundesministerium für Bildung,<br />

Wissenschaft und Forschung (BMBWF)<br />

Leistungsvereinbarungsverhandlungen<br />

statt, bei denen weitere spezifische, auf<br />

das Profil der Universität zugeschnittene<br />

oder gesellschaftlich relevante Aufgaben<br />

vereinbart werden. Neben dem<br />

BMBWF sind diverse Fördergeberinstitutionen<br />

wie z.B. der FWF und die FFG<br />

wichtige Partner der Universität. Andere<br />

(strategische) Kooperationen wie z.B.<br />

mit dem Umweltbundesamt, diversen


Wirtschaftspartnern (z.B. Bio Austria)<br />

oder NGOs sind ebenfalls wesentlich für<br />

die Aktivitäten der BOKU. Zudem ist die<br />

BOKU in einer Vielzahl von fachspezifischen<br />

(internationalen) Netzwerken aktiv.<br />

Mehr dazu im Kapitel Kooperation.<br />

Als Ort der Innovation, der Wissensgenerierung<br />

und des Austausches sowie in<br />

ihrer Rolle als Bildungs-, Lehr- und Forschungsstätte<br />

wirkt die Universität auf<br />

unterschiedlichen Ebenen in die Gesellschaft.<br />

Mehr dazu im Kapitel Austausch<br />

mit der Gesellschaft. In erster Linie sind<br />

es die Studierenden, die von den Lehrund<br />

Forschungstätigkeiten der BOKU<br />

profitieren. Im Rahmen ihres Studiums<br />

Die BOKU in Zahlen<br />

erlangen sie sowohl grundlegendes als<br />

auch spezifisches Fachwissen (je nach<br />

Studienniveau). Neben fachlichen Kompetenzen<br />

werden im Studium sogenannte<br />

Soft Skills wie soziale Kompetenzen<br />

(z.B. Arbeiten im Team) und methodische<br />

Kompetenzen (z.B. Projektmanagement,<br />

Selbstmanagement, wissenschaftliches<br />

Arbeiten) gefördert. Die<br />

Studierenden werden damit zu Fachkräften<br />

ausgebildet und auf ihr zukünftiges<br />

Berufsleben vorbereitet. In diesem Sinne<br />

kommt die Tätigkeit der Universität auch<br />

den zukünftigen Arbeitgeber*innen der<br />

Studierenden wie Unternehmen, NGOs<br />

und staatlichen Einrichtungen zugute.<br />

siehe auch Kapitel<br />

„Kooperation“, S. 75<br />

Die BOKU<br />

Kompetenzfelder<br />

GRI 2-6<br />

siehe auch Kapitel „Austausch<br />

mit der Gesellschaft, S. 61<br />

Die wissenschaftliche Arbeit an<br />

der BOKU erfolgt in sechs Kompetenzfeldern,<br />

die von den Departments<br />

stark interdisziplinär,<br />

aber auf solider grundlagenwissenschaftlicher<br />

Basis bearbeitet<br />

werden.<br />

» Die BOKU wurde 1872 als k.k. Hochschule für Bodencultur gegründet.<br />

» <strong>2022</strong> waren an der BOKU 2.991 Personen, davon 2.166 (72 %) wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter*innen, beschäftigt. (Stichtag 31.12.<strong>2022</strong>)<br />

Ökosystemmanagement<br />

und Biodiversität<br />

Nachwachsende Rohstoffe<br />

und neue Technologien<br />

» <strong>2022</strong> wurde an der BOKU im Umfang von 1.828,7 Jahresvollzeitäquivalenten gearbeitet.<br />

(Stichtag 31.12.<strong>2022</strong>)<br />

» Das Personal an der BOKU ist mit 63 % globalbudgetfinanziert und mit 37 %<br />

drittmittelfinanziert.*<br />

» Was haben die Wissenschaftler*innen in der Zeit geschafft?<br />

• 2.499 wissenschaftliche Publikationen<br />

(davon 1.048 Beiträge in SCI-und SSCI-Fachzeitschriften)<br />

Landschaft, Wasser,<br />

Lebensraum und<br />

Infrastrukturen<br />

Landwirtschaftliche<br />

Produktion und<br />

Lebensmittel<br />

Biotechnologie<br />

• 2.111 gehaltene Vorträge und Präsentationen (89,4 % vor wissenschaftlichem<br />

Publikum und 10,6 % an die interessierte Öffentlichkeit gerichtet)<br />

• über 2.000 Lehrveranstaltungen<br />

Ressourcen und<br />

gesellschaftliche Dynamik<br />

Abbildung 1: BOKU Kompetenzfelder<br />

• 63,67 Millionen Euro F&E-Erlöse<br />

• 26 Patentanmeldungen aus BOKU Diensterfindungen<br />

» Im Wintersemester <strong>2022</strong> waren es 10.042 Studierende. (Stichtag 6.1.2023)<br />

» 74 % der Studierenden kommen aus Österreich, rund 20 % aus der EU und 6 % aus<br />

Drittstaaten.<br />

» An der BOKU stehen 48 Studien zur Auswahl, davon sind 7 Bachelorstudien,<br />

28 Masterstudien (davon 13 internationale Masterstudien) sowie 13 Doktoratsstudien<br />

(Stand WiSe 2021/22).<br />

* Globalbudget: Basisfinanzierung<br />

der Universität durch den Bund.<br />

Drittmittel sind Mittel, die die<br />

Unis nicht als Globalbudget vom<br />

Bund bekommen, sondern etwa<br />

aus öffentlichen Forschungsförderungsprogrammen<br />

oder durch<br />

Auftragsforschung von Unternehmen<br />

einwerben.<br />

Links:<br />

Über die BOKU: https://boku.ac.at/ueber-die-boku<br />

Internationales: https://boku.ac.at/international<br />

BOKU Kompetenzfelder: https://boku.ac.at/fos/themen/boku-kompetenzfelder<br />

Internationalisierungsstrategie: https://boku.ac.at/universitaetsleitung/rektorat/informationen-des-rektorats/internationalisierungsstrategie


GRI 2-2<br />

Die BOKU ist auf vier Standorte aufgeteilt<br />

Türkenschanze<br />

Der Standort Türkenschanze im 18. und 19. Wiener Gemeindebezirk beherbergt<br />

die Universitätsleitung, zentrale Organisationseinheiten, die ÖH BOKU Hochschüler-<br />

Innenschaft und Departments, die sich vor allem mit Themen wie Landnutzung und<br />

Globaler Wandel auseinandersetzen.<br />

Muthgasse<br />

Am Standort Muthgasse im 19. Wiener Gemeindebezirk finden sich Departments,<br />

die sich vorwiegend mit den Themen Bio- und Lebensmitteltechnologie sowie Wasserund<br />

Abfallwirtschaft beschäftigen.<br />

Tulln<br />

Am Standort Tulln in Niederösterreich sind das interuniversitäre Department für<br />

Agrarbiotechnologie und das Universitäts- und Forschungszentrum Tulln angesiedelt<br />

– hier stehen Pflanzen, nachwachsende Rohstoffe und ressourcenorientierte Technologien<br />

im Mittelpunkt.<br />

Außenstellen<br />

Ein vierter Standort umfasst Außenstandorte wie die Versuchswirtschaft Groß-Enzersdorf,<br />

die Lehrforste in Wien („Knödelhütte“, siehe Bild) und Burgenland (Heuberg/<br />

Rosalia) sowie diverse land- und forstwirtschaftliche Versuchsflächen.<br />

Links:<br />

Alle Standorte auf einem Blick: https://boku.ac.at/fm/themen/orientierung-und-lageplaene


Governance-Strukturen der BOKU<br />

GRI 2-9<br />

Universitätsrat<br />

Büro des<br />

Universitätsrats<br />

Koordinationsstelle<br />

für Gleichbehandlung<br />

und Gender Studies<br />

Schiedskommission<br />

Rektorat<br />

Büro des Rektorats<br />

Senat<br />

Büro des Senats<br />

Wissenschaftliche<br />

Zentren:<br />

• Agrarwissenschaften<br />

• Bioökonomie<br />

• Globaler Wandel<br />

& Nachhaltigkeit<br />

Stabsstellen<br />

Studiendekan*in<br />

Department für Materialwissenschaften und Prozesstechnik<br />

(Department of Material Sciences and Process Engineering<br />

Department für Biotechnologie<br />

(Department of Biotechnology)<br />

Department Wasser-Atmosphäre-Umwelt (WAU)<br />

(Department of Water, Atmosphere and Environment)<br />

Organisationsplan der BOKU<br />

Department für Nanobiotechnologie (DNBT)<br />

(Department of Nanobiotechnology)<br />

Department für Chemie<br />

(Department of Chemistry)<br />

Department für Integrative Biologie und Biodiversitätsforschung<br />

(Department of Integrative Biology and Biodiversity Research)<br />

Department für Lebensmittelwissenschaften und Lebensmitteltechnologie<br />

(Department of Food Sciences and Technology)<br />

Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur<br />

(Department of Landscape, Spatial and Infrastructural Sciences)<br />

Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />

(Department of Economics and Social Sciences)<br />

Department für Nachhaltige Agrarsysteme<br />

(Department of Sustainable Agricultural Systems)<br />

Department für Bautechnik und Naturgefahren<br />

(Department of Civil Engineering and Natural Hazards<br />

Department für Wald- und Bodenwissenschaften<br />

(Department of Forest- and Soil Services)<br />

Department für Nutzpflanzenwissenschaften<br />

(Department of of Crop Sciences)<br />

Department für Agrarbiotechnologie Tulln<br />

(Department of Agrobiotechnology, IFA-Tulln)<br />

Department für Angewandte Genetik und Zellbiologie (DAGZ)<br />

(Department of Applied Genetics and Cell Biology)<br />

BOKU-International<br />

Relations<br />

Rechnungswesen<br />

Forschungsservice<br />

Personalmanagement<br />

Lehrentwicklung<br />

Weiterbildungsakademie<br />

Facility Services<br />

Controlling<br />

Universitätsbibliothek /<br />

Universitätsarchiv<br />

Rechtsabteilung<br />

Personalentwicklung<br />

Studienservices<br />

Servicestelle für Projektabrechnungen<br />

& Audits<br />

BOKU-Core Facilities<br />

BOKU-IT<br />

Abbildung 2: Organisationsplan der BOKU<br />

Weitere Angaben zu den Führungsstrukturen sowie Strategien, Richtlinien und ihrer praktischen<br />

Umsetzung finden sich zusammengefasst im Kapitel Governance.


GRI 2-7<br />

GRI 2-8<br />

GRI 2-30<br />

2<br />

Stichtag: 31.12.<strong>2022</strong>; ohne karenzierte/freigestellte<br />

Personen,<br />

ohne Doppelte, inkl. Freie Dienstnehmer*innen<br />

3<br />

Erklärung „Doppelte“: Mitarbeiter*innen,<br />

die eine Mischfinanzierung<br />

(Globalbudget & Drittmittel)<br />

und/oder unterschiedliche<br />

Anstellungsverhältnisse (z.B. §26<br />

& §27 Projektanstellung) haben<br />

und daher in der Auswertung<br />

doppelt ausgeworfen werden (für<br />

jede Anstellung/Finanzierung<br />

eine Zeile). Personen mit Mischfinanzierung<br />

in den jeweiligen<br />

Unterkategorien werden als 1<br />

Kopf gezählt. In der Hauptkategorie,<br />

welche die Unterkategorien<br />

(Globalbudget & Drittmittel) beinhaltet,<br />

wird die Person nur als 1<br />

Kopf gezählt (und nicht zweimal),<br />

weshalb es zu abweichenden<br />

Summen kommen kann, wenn<br />

die einzelnen Unterkategorien<br />

zusammengezählt werden.<br />

4<br />

Zwei Personen sind sowohl<br />

dem allgemeinen als auch dem<br />

wissenschaftlichen Personal<br />

zugeordnet. Daher ergibt die<br />

Summe der einzelnen Unterkategorien<br />

(Wissenschaftlich 2.166<br />

und Allgemein 827) um zwei<br />

Personen mehr als das Gesamtpersonal<br />

(2.991).<br />

Die Mitarbeiter*innen 2 der BOKU<br />

Gesamt Globalbudget Drittmittel<br />

Mitarbeiter*innen gesamt** 2.991 1.884 1.107<br />

davon Frauen 1.426 895 531<br />

davon Männer 1.565 989 576<br />

Mitarbeiter*innen befristet Gesamt Globalbudget Drittmittel<br />

und unbefristet<br />

Allgemeines Personal 827 710 117<br />

davon Frauen 480 419 61<br />

davon Männer 347 291 56<br />

Allgemeines Personal befristet 183 89 94<br />

davon Frauen 109 62 47<br />

davon Männer 74 27 47<br />

Allgemeines Personal unbefristet 644 621 23<br />

davon Frauen 371 357 14<br />

davon Männer 273 264 9<br />

Wissenschaftliches Personal 2.166 1.292 874<br />

davon Frauen 946 537 409<br />

davon Männer 1.220 755 465<br />

Wissenschaftliches Personal befristet 1.678 847 831<br />

davon Frauen 768 376 392<br />

davon Männer 910 471 439<br />

Wissenschaftliches Personal unbefristet 488 445 43<br />

davon Frauen 178 161 17<br />

davon Männer 310 284 26<br />

Mitarbeiter*innen Teilzeit und Vollzeit Gesamt Globalbudget Drittmittel<br />

Allgemeines Personal 827 710 117*<br />

davon Frauen 480 419 61<br />

davon Männer 347 291 56<br />

Allgemeines Personal Teilzeit 320 249 71*<br />

davon Frauen 224 185 39<br />

davon Männer 96 64 32<br />

Allgemeines Personal Vollzeit 489 454 35*<br />

davon Frauen 246 229 17<br />

davon Männer 243 225 18<br />

Wissenschaftliches Personal 2.166 1.292 874*<br />

davon Frauen 946 537 409<br />

davon Männer 1.220 755 465<br />

Wissenschaftliches Personal Teilzeit 1.574 862 712*<br />

davon Frauen 749 400 349<br />

davon Männer 825 462 363<br />

Wissenschaftliches Personal Vollzeit 577 430 147*<br />

davon Frauen 189 137 52<br />

davon Männer 388 293 95<br />

Tabelle 1: BOKU Mitarbeiter*innen gesamt, Mitarbeiter*innen befristet und unbefristet,<br />

Mitarbeiter*innen Teilzeit und Vollzeit (<strong>2022</strong>) 2 3 4<br />

* In der detaillierten Aufschlüsselung sind keine freien Dienstnehmer*innen (DN) enthalten,<br />

da diese keine Wochenstunden haben (sie werden nach geleisteten Arbeitsstunden<br />

via Honorarnote bezahlt), daher können diese nicht in Teil- und Vollzeit eingeteilt<br />

werden.<br />

** Leider ist es aufgrund der eingeschränkten Datenlage nicht möglich,<br />

Geschlechterverhältnisse im Sinne der Geschlechterdiversität darzustellen.


2500<br />

2000<br />

1500<br />

(40 %)<br />

Im Jahr <strong>2022</strong> beschäftigte die BOKU insgesamt<br />

33 freie Dienstnehmer*innen, 18<br />

Personen in der Kategorie Allgemeines<br />

Personal und 15 Personen als wissenschaftliches<br />

Personal. Für etwa 90 %<br />

der Mitarbeiter*innen gelten Kollektivverträge.<br />

Es gibt keine wesentlichen<br />

Fluktuationen in der Zahl der Angestellten<br />

während des Berichtszeitraums oder<br />

zwischen den Berichtszeiträumen.<br />

Der Großteil (72 %) der BOKU Mitarbeitenden<br />

ist dem wissenschaftlichen Personal<br />

zugeordnet (siehe Abbildung 3). An<br />

der Universität spielen bei der Finanzierung<br />

neben der Basisfinanzierung durch<br />

den Bund (Globalmittel), die aus öffentlichen<br />

Forschungsförderungsprogrammen<br />

oder Auftragsforschung eingeworbenen<br />

Drittmittel eine wichtige Rolle. Die BOKU<br />

hat einen besonders hohen Drittmittelanteil<br />

gemessen am Gesamtbudget. In der<br />

Regel werden diese Mittel zeitlich befristet<br />

für die Umsetzung von Projekten (v.a.<br />

Forschungsprojekten) bereitgestellt.<br />

Während das allgemeine Personal in der<br />

Universitätsverwaltung, den Stabsstellen<br />

sowie in den Servicestellen tätig ist und<br />

827 (28 %)<br />

den täglichen Betrieb der Universität am<br />

Laufen hält, arbeiten wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter*innen mehrheitlich in Forschungsprojekten,<br />

die eine begrenzte<br />

Laufzeit haben. Unter anderem ergibt sich<br />

daraus auch die Zusammensetzung des<br />

Personals in Bezug auf die Finanzierung<br />

und Anstellungsart (siehe Abbildungen 5<br />

und 6). Darüber hinaus ist der Anteil an<br />

Teilzeitangestellten beim wissenschaftlichen<br />

Personal mit 73 % ebenfalls weitaus<br />

höher als beim allgemeinen Personal<br />

(40 %). An der BOKU gilt ein Beschäftigungsausmaß<br />

von 40 Wochenstunden<br />

als Vollzeit beschäftigt. Alles, was darunter<br />

liegt, wird als Teilzeit gerechnet (siehe<br />

Abbildung 6).<br />

Diese für die Universität üblichen Strukturen<br />

können zur Prekarisierung der<br />

wissenschaftlichen Angestellten und damit<br />

verbundenen Problemen führen. Die<br />

BOKU ist sich dieser Problematik bewusst<br />

und bemüht sich, diese strukturellen Gegebenheiten<br />

abzufedern. Aktuell wird an<br />

einer Richtlinie zur Entfristung gearbeitet.<br />

Mehr zum Thema Anstellungsverhältnisse<br />

im gleichnamigen Kapitel.<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

Allgemeines<br />

Personal<br />

Drittmittel<br />

Wissenschaftliches<br />

Personal<br />

Globalbudget<br />

Abbildung 5: Anteil Drittmittel und<br />

Globalbudget am allgemeinen bzw.<br />

wissenschaftlichen Personal<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

(14 %)<br />

(86 %)<br />

Befristet<br />

(60 %)<br />

Unbefristet<br />

Abbildung 6: Mitarbeiter*innen nach<br />

Vertragsart<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

(78 %)<br />

(22 %)<br />

Allgemeines<br />

Personal<br />

(23 %)<br />

(77 %)<br />

Wissenschaftliches<br />

Personal<br />

(73 %)<br />

1.107 (37 %)<br />

500<br />

0<br />

(40 %)<br />

(60 %)<br />

Allgemeines<br />

Personal<br />

(27 %)<br />

Wissenschaftliches<br />

Personal<br />

Vollzeit<br />

Teilzeit<br />

Abbildung 7: BOKU Mitarbeiter*innen<br />

nach Beschäftigungsausmaß <strong>2022</strong>,<br />

ohne freie DN<br />

2.166 (72 %)<br />

Allgemeines Personal<br />

Wissenschaftliches Personal<br />

Drittmittel<br />

Globalbudget<br />

1.884 (63 %)<br />

Abbildung 3: BOKU Mitarbeiter*innen<br />

nach Anstellungskategorie, <strong>2022</strong><br />

Abbildung 4: BOKU Mitarbeiter*innen<br />

nach Finanzierung, <strong>2022</strong>


NACHHALTIGKEIT<br />

AN DER BOKU<br />

Das Nachhaltigkeitsverständnis der BOKU<br />

» Transparenz & Partizipation<br />

siehe auch Kapitel Wesentlichkeitsanalyse,<br />

S. 18<br />

Ein Whole Institution Approach<br />

bedeutet, dass sich die Universität<br />

in allen Bereichen ihres<br />

Wirkens mit Nachhaltigkeit<br />

beschäftigt.<br />

» Soziale Nachhaltigkeit<br />

» Governance<br />

» Mobilität<br />

» Ernährung<br />

» Beschafffung<br />

Entwicklung<br />

Nachhaltigkeit<br />

nachhaltige<br />

eine<br />

über<br />

für<br />

Forschung<br />

Forschen<br />

»<br />

»<br />

» Nachhaltigkeit in der Durchführung<br />

Organisationskultur<br />

» Energie<br />

von Forschung<br />

Forschung<br />

Nachhaltigkeit<br />

an der BOKU<br />

Betrieb<br />

Die BOKU bekennt sich zu den allgemeinen<br />

Prinzipien von Nachhaltigkeit<br />

in ihren strategischen Entscheidungen<br />

und allen Bereichen ihres Wirkens, d.h.<br />

in Forschung, Lehre, im täglichen Betrieb<br />

(u.a. Umweltmanagement), in ihrer<br />

Organisationskultur sowie in der Wechselwirkung<br />

zwischen Universität und<br />

Gesellschaft (Wissenstransfer, gesell-<br />

Die fünf Bereiche der<br />

BOKU Nachhaltigkeit<br />

Die BOKU Nachhaltigkeitsbemühungen<br />

gliedern sich entlang von fünf Bereichen.<br />

Damit wird ein „Whole Institution Approach“<br />

verfolgt.<br />

Lehre & Studium<br />

Austausch mit der<br />

Gesellschaft<br />

»<br />

»<br />

Geeignete<br />

Förderung von<br />

didaktische Ansätze<br />

Nachhaltigkeitskompetenzen<br />

» Nachhaltigkeit als thematischer Lehrinhalt<br />

»<br />

»<br />

Wissenstransfer<br />

Öfffentlichkeitsarbeit & Kommunikation<br />

» Wissensaustausch mit<br />

gesellschaftlichen Akteuren<br />

schaftlicher Diskurs, Öffentlichkeitsarbeit).<br />

Zu den allgemeinen Prinzipien der<br />

Nachhaltigkeit zählen u.a. Ressourcenschutz/-schonung,<br />

Gerechtigkeit, Resilienz,<br />

systemische und interdisziplinäre<br />

Betrachtungen, langfristige Aufrechterhaltung<br />

der Wirtschaftlichkeit bei gleichzeitiger<br />

konsequenter Berücksichtigung<br />

sozialer und ökologischer Aspekte.<br />

Die BOKU<br />

Nachhaltigkeitsstrategie<br />

Zur Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

von 2014 wurden 2019 ein<br />

Auftaktworkshop sowie themenspezifische<br />

Workshops mit Verantwortlichen<br />

und Interessierten der BOKU zu den<br />

fünf Bereichen durchgeführt: Forschung,<br />

Lehre und Studium, Betrieb, Organisationskultur<br />

und Austausch mit der Gesellschaft<br />

(siehe auch Abbildung 8).<br />

Dabei wurden mit insgesamt ca. 130<br />

Teilnehmer*innen strategische Ziele sowie<br />

mögliche Maßnahmen zur Umsetzung<br />

diskutiert. Aufbauend auf den Ergebnissen<br />

der Workshops sowie einem<br />

breiten Feedbackprozess wurden 12<br />

strategische Ziele (siehe Abbildung 9),<br />

35 operative Ziele und eine Vielzahl an<br />

Maßnahmenvorschlägen erarbeitet.<br />

Nach Abschluss der Wesentlichkeitsanalyse<br />

2020 wurden die operativen Ziele<br />

anhand der wesentlichen Themen priorisiert.<br />

Die Fertigstellung und Beschlussfassung<br />

des Ergebnisberichts zum<br />

Entwicklungsprozess für die BOKU<br />

Nachhaltigkeitsstrategie 2019-2024 erfolgte<br />

2020 und ist online abrufbar.<br />

Abbildung 8: Die fünf Themenbereiche<br />

der BOKU Nachhaltigkeitsstrategie im<br />

Überblick


NACHHALTIGKEITS<br />

STRATEGIE<br />

Universität für Bodenkultur Wien<br />

Lehre &<br />

Studium<br />

Forschung<br />

SDGS als Orientierungsrahmen in<br />

Lehre und Forschung etablieren<br />

Förderung von Lehre & Forschung,<br />

die eine nachhaltige Entwicklung<br />

unterstützen<br />

Betrieb<br />

Klimaneutralität<br />

bis 2030<br />

anstreben<br />

Materielle Ressourcen<br />

schonen<br />

und Abfall<br />

vermeiden<br />

Dienstreisen und die Mobilität von<br />

Mitarbeiter*innen nachhaltig gestalten<br />

Debatten und Reflexion über<br />

Themen und Spannungsfelder einer<br />

nachhaltigen Entwicklung fördern<br />

Organisationskultur<br />

Integratives<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

etablieren / Nachhaltigkeit in<br />

bereichsübergreifende, konsistente<br />

Strategie- sowie Planungsprozesse<br />

integrieren<br />

Transparenz,<br />

Partizipation und interne<br />

Kommunikation stärken<br />

Die BOKU als Arbeits- und Ausbildungsstätte<br />

im Sinne sozialer<br />

Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit im BOKU Alltag leben und<br />

Nachhaltigkeitsbewusstsein der<br />

BOKU Angehörigen fördern<br />

Austausch<br />

BOKU als<br />

Ansprechpartnerin<br />

für Stakeholdergruppen<br />

im Bereich der<br />

nachhaltigen<br />

Entwicklung &<br />

Einbindung betroffener<br />

Gesellschaftsgruppen<br />

Breite<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

im Sinne<br />

einer nachhaltigen<br />

Entwicklung<br />

unterstützen<br />

Abbildung 9: Überblick über die strategischen Ziele mit Zuordnung zu den<br />

Themenbereichen<br />

Nachhaltigkeitsmanagement an der BOKU<br />

Rektorat<br />

Gesamtverantwortung<br />

Zentrum für globalen Wandel<br />

und Nachhaltigkeit<br />

Koordination &<br />

inhaltliche Begleitung<br />

Kerngruppe Nachhaltigkeit<br />

Arbeitsgruppen<br />

Prozessverantwortung<br />

Bereichsspezifische<br />

Umsetzungsplanung<br />

Zuständige Organisationseinheit<br />

und Mitwirkende<br />

Stabsstelle<br />

Umweltmanagement<br />

(EMAS, ISO 14001)<br />

Datenerhebung<br />

und Umsetzung<br />

Abbildung 10: Nachhaltigkeitsmanagement der BOKU<br />

Mit der Entwicklung der BOKU Nachhaltigkeitsstrategie<br />

und dem <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>swesen<br />

wurde das Nachhaltigkeitsmanagement<br />

an der BOKU<br />

so aufgesetzt, dass das Zusammenspiel<br />

der Akteur*innen sowie Verantwortlichkeiten<br />

klarer definiert sind.<br />

Die Gesamtverantwortung der Nachhaltigkeitsaktivitäten<br />

liegt beim Rektorat.<br />

Das Rektorat trifft grundlegende strategische<br />

Entscheidungen und steht im direkten<br />

und regelmäßigen Austausch mit den<br />

Umsetzungsverantwortlichen.


Die Kerngruppe Nachhaltigkeit ist vom<br />

Rektorat beauftragt, die verschiedenen<br />

Nachhaltigkeitsaktivitäten der BOKU gut<br />

abzustimmen und ein gesamtheitliches<br />

und stimmiges Nachhaltigkeitsmanagement<br />

an der BOKU sicherzustellen. Diese<br />

Kerngruppe trägt die Verantwortung<br />

für die Prozesse im Nachhaltigkeitsbereich<br />

(allen voran Nachhaltigkeitsstrategie<br />

und -bericht). Mit dem Vizerektor für<br />

Forschung und Innovation ist das Rektorat<br />

in der Gruppe vertreten, womit die<br />

Zusammenarbeit und laufende Abstimmung<br />

sichergestellt werden.<br />

Das Zentrum für globalen Wandel<br />

und Nachhaltigkeit ist ebenfalls in der<br />

Kerngruppe Nachhaltigkeit vertreten und<br />

fungiert als zentrale Koordinationsstelle,<br />

wenn es um Nachhaltigkeitsbelange der<br />

Universität geht.<br />

Um Fortschritte in den o.g. fünf Bereichen<br />

der BOKU Nachhaltigkeit zu erzielen,<br />

ist die Einrichtung von Arbeitsgruppen<br />

vorgesehen und zum Teil bereits<br />

umgesetzt. Im Bereich Lehre und Studium<br />

gibt es seit 2015 die AG Bildung<br />

für Nachhaltige Entwicklung. Für den<br />

Bereich Forschung wurde 2020 die AG<br />

Nachhaltigkeitsforschung ins Leben gerufen<br />

und für den Bereich Betrieb wurde<br />

2021 die Revitalisierung des Netzwerks<br />

Umweltmanagement umgesetzt. Weitere<br />

Arbeitsgruppen werden im Zuge des<br />

Ausbaus des Nachhaltigkeitsmanagements<br />

gegründet bzw. umgestaltet. Da<br />

es an der BOKU bereits eine Vielzahl<br />

an gut funktionierenden und engagierten<br />

Zusammenschlüssen gibt, wird großes<br />

Augenmerk darauf gelegt, bereits vorhandene<br />

Strukturen zu nutzen und gegebenenfalls<br />

auszubauen. Zweck dieser<br />

Arbeitsgruppen ist die abgestimmte und<br />

zielgerichtete Umsetzungsplanung in<br />

den jeweiligen Bereichen.<br />

Auf die aktive Einbindung jener Organisationseinheiten,<br />

die schließlich für<br />

die Datenerhebung sowie die operative<br />

Umsetzung zuständig sind, wird im Rahmen<br />

des Nachhaltigkeitsmanagements<br />

besonders geachtet. Dies soll durch die<br />

direkte Mitwirkung der Verantwortlichen<br />

aus den jeweiligen Organisationseinheiten<br />

in den Arbeitsgruppen bzw. den regelmäßigen<br />

Austausch mit ihnen sichergestellt<br />

werden.<br />

Die Stabsstelle Umweltmanagement<br />

stellt sicher, dass sich die Umweltleistung<br />

der BOKU laufend verbessert und<br />

umweltrechtliche Anforderungen im Betrieb<br />

eingehalten werden. Die BOKU ist<br />

sowohl nach dem europäischen Eco-<br />

Management and Audit Scheme (EMAS)<br />

validiert sowie nach der Umweltmanagementsystem-Norm<br />

ISO 14001 zertifiziert.<br />

Beide Umweltzertifizierungen sind freiwillig<br />

und dienen der Messung und Steuerung<br />

der betrieblichen Umweltauswirkungen.<br />

Seit 2006 ist die BOKU an den<br />

Großstandorten als erste Universität Österreichs<br />

EMAS-validiert und dies wurde<br />

2009 auf alle Standorte ausgeweitet. Verantwortlich<br />

für das jährliche Audit und die<br />

Veröffentlichung der Umwelterklärung ist<br />

die Stabsstelle Umweltmanagement. Die<br />

EHS-Beauftragten (Environment Health<br />

& Safety) unterstützen die Stabsstelle<br />

bei der operativen Umsetzung des Umweltmanagementsystems<br />

am jeweiligen<br />

Department bzw. in der jeweiligen Abteilung.<br />

Neben der Sicherstellung der Legal<br />

Compliance im Umweltbereich und der<br />

Aufrechterhaltung des Umweltmanagementsystems<br />

ist die Stabsstelle u.a. für<br />

das Abfallmanagement sowie für die<br />

Durchführung der internen Audits und<br />

somit für den kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />

verantwortlich.


Die BOKU und die<br />

Sustainable Development Goals (SDGs)<br />

Alle 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten<br />

Nationen – und somit auch Österreich<br />

– haben sich verpflichtet, ihren Beitrag<br />

zur Umsetzung der Agenda 2030 mit<br />

ihren 17 Nachhaltigen Entwicklungszielen<br />

(Sustainable Development Goals,<br />

SDGs) zu leisten.<br />

Da Universitäten als Orte der Forschung<br />

und Innovation sowie der Lehre und des<br />

Lernens in diesem Prozess eine zentrale<br />

Rolle spielen, ist die BOKU bereit, ihre<br />

Verantwortung wahrzunehmen und aktiv<br />

zur Erreichung der SDGs beizutragen.<br />

Der Umgang mit den SDGs in Kontext<br />

von universitärer Forschung und Lehre<br />

wurde im Nachhaltigkeitsstrategieprozess<br />

intensiv diskutiert. Auf Basis dieser<br />

Diskussion wurden die nachhaltigen Entwicklungsziele<br />

als Orientierungsrahmen<br />

in Lehre und Forschung verankert. Dabei<br />

geht es um eine eindeutige Positionierung<br />

der BOKU zur nachhaltigen<br />

Entwicklung sowie um die Stärkung von<br />

Lehre und Forschung, die zur Erreichung<br />

der nachhaltigen Entwicklungsziele beiträgt.<br />

Als Universität setzen wir uns<br />

jedenfalls kritisch und reflektiert mit den<br />

SDGs auseinander und stellen uns den<br />

Zielkonflikten innerhalb der nachhaltigen<br />

Entwicklungsziele.<br />

Die Agenda 2030 verfolgt<br />

einen ganzheitlichen Entwicklungsansatz,<br />

mit dem die<br />

drei Dimensionen Wirtschaft,<br />

Soziales und Ökologie im<br />

gleichen Maße berücksichtigt<br />

werden. Zusätzlich fordert<br />

die Agenda die Wahrung der<br />

Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit,<br />

Good Governance<br />

sowie Frieden und<br />

Sicherheit.<br />

Die BOKU Kompetenzen im SDG-Kontext<br />

Die Verschneidung der SDGs mit den Kompetenzfeldern der BOKU stellt dar, wo die<br />

Expertise der BOKU Forscher*innen liegt, um die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele<br />

voranzutreiben (siehe Abbildung 11).<br />

ÖKOSYSTEMMANAGEMENT UND BIODIVERSITÄT<br />

NACHWACHSENDE ROHSTOFFE UND NEUE TECHNOLOGIEN<br />

LANDSCHAFT, WASSER, LEBENSRAUM UND INFRASTRUKTUREN<br />

LANDWIRTSCHAFTLICHE PRODUKTION UND LEBENSMITTEL<br />

BIOTECHNOLOGIE<br />

RESSOURCEN UND GESELLSCHAFTLICHE DYNAMIK<br />

Abbildung 11: BOKU Kompetenzfelder im SDG-Kontext


Beitrag der SDG-Highlights zu den SDGs<br />

Mit den SDG-Highlights in diesem Bericht<br />

möchten wir einige Aktivitäten<br />

hervorheben, mit denen die BOKU die<br />

SDGs besonders stark bzw. umfassend<br />

anspricht. Mit diesen SDG-Highlights<br />

erheben wir keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Es gibt noch eine Vielzahl an<br />

weiteren Aktivitäten, Projekten und Initiativen<br />

an der BOKU, die für die SDGs<br />

relevant sind.<br />

Die hier zusammengefassten SDG-<br />

Highlights sind quer über den Bericht<br />

anhand der angeführten SDG-Symbole<br />

zu erkennen. Mit nachstehender Tabelle<br />

möchten wir überblicksmäßig aufzeigen,<br />

welche SDGs mit diesen Aktivitäten<br />

vorrangig angesprochen werden<br />

(Fokus-SDGs) und in welcher Form die<br />

jeweiligen Highlights zu den Nachhaltigkeitszielen<br />

beitragen.<br />

Titel Fokus-SDGs Beitrag zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs)<br />

Lehre und Studium<br />

Forschung<br />

AG BNE<br />

(siehe S. 27, S. 30)<br />

Sustainicum<br />

Collection<br />

(siehe S. 33)<br />

Doktoratsschule<br />

„Build like Nature“<br />

(siehe S. 51)<br />

Zentrum für<br />

Bioökonomie<br />

(siehe S. 54)<br />

Zentrum für<br />

globalen Wandel<br />

und Nachhaltigkeit<br />

(siehe S. 53)<br />

BOKU Energiecluster<br />

(siehe S. 55)<br />

Ethikplattform<br />

(siehe S. 55)<br />

• Wissensaustausch zum Thema Bildung für Nachhaltige Entwicklung<br />

• Unterstützung des Erwerbs von Kenntnissen und Qualifikationen zur Förderung<br />

nachhaltiger Entwicklung<br />

• Beitrag zur Bildung wirksamer öffentlicher, öffentlich-privater und zivilgesellschaftlicher<br />

Partnerschaften<br />

• Wissensaustausch zum Thema Bildung für Nachhaltige Entwicklung<br />

• Unterstützung des Erwerbs von Kenntnissen und Qualifikationen zur<br />

Förderung nachhaltiger Entwicklung<br />

• Beitrag zur Bildung wirksamer öffentlicher, öffentlich-privater und<br />

zivilgesellschaftlicher Partnerschaften<br />

• Inter- und transdisziplinäre Forschung zu Entwicklung und Konstruktion von<br />

lebenszyklusorientierter und resilienter Gebäudetechnologien<br />

• Fokus auf Minimierung der Umweltauswirkungen, die Integration von Bauwerken<br />

in die natürliche Umgebung, Klimawandelanpassung, geringen bis gar keinen<br />

Abfall und einen niedrigeren Energieverbrauch<br />

• Inhaltliche Beiträge der Dissertationen zu diversen SDGs<br />

• Beitrag zur Transformation des derzeitigen Wirtschaftssystems hin zu einer<br />

auf nachwachsenden Rohstoffen basierenden Wirtschaft<br />

• Bildung von Netzwerken für die sozial-ökologische Transformation, inner- und<br />

interuniversitär sowie mit Politik und Gesellschaft<br />

• Unterstützung der BOKU Forschung zur Technologie und Nutzung biobasierter<br />

Rohstoffe<br />

• Wissenstransfer & Vernetzung zum Thema nachhaltige Entwicklung und SDGs<br />

• Klimaschutz, Vernetzung der Klimaforschung & Klimakommunikation<br />

• Nachhaltige Universitäten und Bildung für Nachhaltige Entwicklung<br />

• Beitrag zur Bildung wirksamer öffentlicher, öffentlich-privater und<br />

zivilgesellschaftlicher Partnerschaften<br />

• Unterstützung der Energiewende unter Berücksichtigung von Umwelt,<br />

Gesellschaft und Wirtschaft<br />

• Reduktion des Energiebedarfs, Versorgung mit erneuerbaren Energien,<br />

Energiebereitstellung, -verteilung und -speicherung, Folgenabschätzung<br />

des Technologieeinsatzes<br />

• Klärung von Fragen bzgl. der Ausrichtung der Universität im Sinne einer<br />

gedeihlichen Entwicklung der Gesellschaft und Umwelt<br />

• Entwicklung von Ethikprinzipien für Forschung und Lehre an der BOKU<br />

• Stärkung der Diskussionskultur zu ethisch relevanten Themen (mit Schwerpunkt<br />

auf Themen der „Fokus-SDGs“)<br />

• Förderung ethischen Bewusstseins und Handelns<br />

• Erarbeitung eines Optionenkatalogs zur konkreten Umsetzung der SDGs in<br />

Österreich<br />

UniNEtZ • Bearbeitung aller SDGs (ausgenommen SDG 14)<br />

(siehe S. 16)<br />

• Kompetenzaufbau zu Fragen nachhaltiger Entwicklung sowie SDGs im<br />

österreichischen Kontext und Schaffung eines Expert*innenpools<br />

• interdisziplinäre Vernetzung innerhalb der Universitäten und darüber hinaus


Titel Fokus-SDGs Beitrag zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs)<br />

Austausch mit der Gesellschaft<br />

Betrieb<br />

Allianz Nachhaltige<br />

Universitäten in<br />

Österreich<br />

(siehe S. 75)<br />

Africa-UniNet<br />

(siehe S. 75)<br />

Kompetenzstelle für<br />

Klimaneutralität<br />

(siehe S. 90)<br />

• Universitätsübergreifender Austausch & Kooperation<br />

• Wissensaustausch zu Themen nachhaltiger Universitäten<br />

• Beitrag zur Bildung wirksamer öffentlicher, öffentlich-privater und<br />

zivilgesellschaftlicher Partnerschaften<br />

• Beitrag zum Aufbau leistungsfähiger, rechenschaftspflichtiger und transparenter<br />

Institutionen<br />

• Beitrag zum Austausch von Wissen, Fachkenntnissen, Technologie und<br />

finanziellen Ressourcen, um die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung<br />

zu unterstützen<br />

• Stärkung der wissenschaftlichen Kooperation und des Austausches zwischen<br />

Universitäten und Forschungseinrichtungen in Österreich und afrikanischen<br />

Ländern<br />

• Förderung von innovativen Kooperationsprojekten<br />

• Beitrag zum Aufbau leistungsfähiger, rechenschaftspflichtiger und transparenter<br />

Institutionen auf allen Ebenen<br />

• Herstellung von Kontakten mit lokalen Regierungsinstitutionen und NGOs<br />

• Thematische Schwerpunkte der Projekte liegen u.a. auf Ernährung, Wassermanagement,<br />

Geschlechtergleichheit, Landökosysteme, Gesundheit und<br />

Klimawandel<br />

• Klimaschutz und Abschwächung der Klimawandelfolgen<br />

• Aufbau eines Wissensnetzwerks zum Thema Klimaneutralität und<br />

Emissionsreduktion<br />

• Unternehmen und andere Organisationen bei der Entwicklung von Strategien zur<br />

dauerhaften Reduktion ihrer Emissionen ermutigen und unterstützen<br />

• Beitrag zur Bildung wirksamer öffentlicher, öffentlich-privater und<br />

zivilgesellschaftlicher Partnerschaften<br />

Organisationskultur<br />

Gesunde BOKU<br />

(siehe S. 119)<br />

• Gesundheitsförderung, -erhaltung und -wiederherstellung an der BOKU<br />

• Beitrag zum positiven Arbeitsklima und guten Arbeitsbedingungen<br />

• Beitrag zur allgemeinen Gesundheitsversorgung und Zugang zu hochwertigen<br />

grundlegenden Gesundheitsdiensten<br />

Tabelle 2: BOKU SDG-Highlights im Überblick<br />

Links:<br />

BOKU Nachhaltigkeit: https://boku.ac.at/nachhaltigkeit<br />

BOKU Nachhaltigkeitsverständnis: https://boku.ac.at/nachhaltigkeit/boku-nachhaltigkeitsverstaendnis<br />

BOKU Nachhaltigkeitsstrategie: https://short.boku.ac.at/nachhaltigkeitsstrategie<br />

BOKU <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>: https://boku.ac.at/nachhaltigkeit/boku-nachhaltigkeitsbericht<br />

Umweltmanagement: https://boku.ac.at/emas


Den Universitäten als Zentren<br />

für Innovation und als Bildungsstätten<br />

für künftige Entscheidungsträger*innen<br />

kommt bei der<br />

Umsetzung der UN Sustainable<br />

Development Goals (SDGs) eine<br />

bedeutende Rolle zu.<br />

(uninetz.at)<br />

Im Projekt UniNEtZ haben sich über 300 Wissenschaftler*innen von 22<br />

Universitäten bzw. Hochschulen und weiteren wissenschaftlichen Partnerinstitutionen<br />

in Österreich mit dem Ziel zusammengeschlossen, die<br />

Umsetzung nachhaltiger Entwicklung in Österreich ganz grundsätzlich<br />

zu unterstützen und voranzutreiben.<br />

UniNEtZ geht in die zweite Runde<br />

SDG-Highlight:<br />

UniNEtZ<br />

Partnerorganisationen:<br />

Mit der Veröffentlichung des UniNEtZ–<br />

Optionenberichts „Österreichs<br />

Handlungsoptionen zur Umsetzung<br />

der UN-Agenda 2030 für eine lebenswerte<br />

Zukunft“ wurde die erste Projektphase<br />

erfolgreich abgeschlossen.<br />

Bei der Fortführung des Projekts steht<br />

die gesellschaftliche Transformation<br />

zur Umsetzung der SDGs im Fokus.<br />

Dabei geht es schwerpunktmäßig um<br />

den transdisziplinären Dialog mit der<br />

Gesellschaft zur Realisierung und Weiterentwicklung<br />

des Optionenberichts<br />

2021 sowie um die Transformation<br />

der Universitäten selbst im Sinne der<br />

SDGs.<br />

Zusätzlich zu den bisherigen SDG-bezogenen<br />

Arbeitsgruppen will UniNEtZ<br />

in der zweiten Projektphase erforderliche<br />

Transformationsprozesse in fünf<br />

Schwerpunktbereichen (SPs) anstoßen<br />

und unterstützen:<br />

SP I: „Transdisziplinärer Dialog mit der<br />

Gesellschaft“<br />

SP II: „Wissenschaftliche Begleitung<br />

und Monitoring gesellschaftlicher<br />

Transformation“<br />

SP III: „Transformation im Handlungsfeld<br />

Forschung“<br />

SP IV: „Transformation im Handlungsfeld<br />

Lehre“<br />

SP V: „Transformation im Handlungsfeld<br />

Governance“<br />

Innerhalb der SPs sollen die nachhaltigen<br />

Entwicklungsziele inhaltlich miteinander<br />

verknüpft werden, was auch<br />

die SDG-Gruppen dazu anregt, verstärkt<br />

miteinander zu interagieren und<br />

gemeinsam disziplinübergreifende Lösungen<br />

zu finden.<br />

Die UniNEtZ – Universitäten und Hochschulen<br />

Wien<br />

» Universität für angewandte Kunst Wien<br />

» Universität für Bodenkultur Wien – BOKU<br />

» Universität für Musik und darstellende Kunst – MDW<br />

» Universität Wien – univie<br />

» Veterinärmedizinische Universität Wien – VETMed<br />

» Akademie der bildenden Künste Wien – akbild<br />

Steiermark<br />

» Karl-Franzens-Universität Graz – KFU<br />

» Kunstuniversität Graz – KUG<br />

» Technische Universität Graz – TUG<br />

» Montanuniversität Leoben – MUL<br />

LINKS<br />

https://www.uninetz.at/<br />

Krems<br />

» Universität für Weiterbildung Krems – UWK<br />

Linz<br />

» Johannes Kepler Universität – JKU<br />

Salzburg<br />

» Universität Mozarteum – MOZ<br />

» Universität – PLUS<br />

» Fachhochschule Salzburg<br />

Innsbruck<br />

» Leopold-Franzens-Universität – UIBK<br />

» Medizinische Universität Innsbruck – MUI<br />

Klagenfurt<br />

» Alpen-Adria-Universität – AAU<br />

Tirol<br />

» Pädagogische Hochschule Tirol – PH Tirol


Die Rolle der BOKU im Folgeprojekt UniNEtZ II<br />

Die BOKU nimmt weiterhin eine führende<br />

Rolle im Projekt UniNEtZ ein und will<br />

so über die Bereiche Forschung und<br />

Lehre hinaus ihre gesellschaftliche Verantwortung<br />

zur Umsetzung der Agenda<br />

2030 in Österreich wahrnehmen.<br />

SDG-Gruppen – Mitwirkungen und<br />

Patenschaften<br />

Die Entwicklung der Optionen zu den<br />

einzelnen SDGs erfolgte in den jeweiligen<br />

SDG-Gruppen. Daran wird auch im<br />

UniNEtZ II angeknüpft und an der Weiterentwicklung<br />

bzw. Umsetzung der Optionen<br />

gearbeitet. Die BOKU trägt die<br />

Patenschaft für drei SDGs – SDG 2 „Kein<br />

Hunger“, SDG 6 „Sauberes Wasser und<br />

Sanitäreinrichtungen“ und SDG 15 „Leben<br />

am Land“.<br />

Zudem beteiligen sich BOKU Angehörige<br />

an fünf weiteren SDG-Gruppen und gestalten<br />

diese inhaltlich mit (sogenannte<br />

Mitwirkungen). Neben den drei Patenschaften<br />

wirkt die BOKU also noch in fünf<br />

weiteren SDG-Gruppen aktiv mit: SDG 4<br />

„Hochwertige Bildung“, SDG 11 „Nachhaltige<br />

Städte und Gemeinden“, SDG 12<br />

„Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster“,<br />

SDG 13 „Maßnahmen<br />

zum Klimaschutz“ und SDG 17 „Partnerschaften<br />

zur Erreichung der Ziele“.<br />

Koordination der Schwerpunktbereiche<br />

I und V<br />

Die BOKU koordiniert den Schwerpunkt<br />

I „Transdisziplinärer Dialog mit der Gesellschaft”<br />

gemeinsam mit der Universität<br />

für angewandte Kunst Wien sowie<br />

den Schwerpunkt V „Transformation im<br />

Handlungsfeld Governance“ gemeinsam<br />

mit der Universität Innsbruck und der<br />

Bundesvertretung der Österreichischen<br />

Hochschüler*innenschaft.<br />

Im Rahmen des Schwerpunkt I liegt der<br />

Fokus auf der Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen<br />

Akteur*innen aus Politik,<br />

Verwaltung, NGOs und Zivilgesellschaft.<br />

Auf Basis der im UniNEtZ I ausgearbeiteten<br />

Optionen sollen gemeinsam mit<br />

gesellschaftlichen Akteur*innen konkrete<br />

Vorhaben erarbeitet werden. Die im<br />

September <strong>2022</strong> begonnene Kooperation<br />

mit dem österreichischen Parlament<br />

bietet eine wirksame Plattform,<br />

um diesen transdisziplinären Dialog<br />

zwischen Politik und Wissenschaft<br />

voranzutreiben. Beginnend mit September<br />

<strong>2022</strong> stellt UniNEtZ in Kooperation<br />

mit den SDG-Botschafter*innen<br />

der Parlamentsparteien monatlich am<br />

Plenartag des Nationalrates jeweils ein<br />

SDG und die dazu erarbeiteten Optionen<br />

vor. <strong>2022</strong> konnten bereits die SDGs 5, 9,<br />

14 und 16 im Parlament vorgestellt werden.<br />

2023 wird die Parlamentskooperation<br />

weiter fortgesetzt.<br />

Im Rahmen des Schwerpunkt V wird an<br />

der Transformation von Hochschulen mit<br />

besonderem Hinblick auf deren transformative<br />

Wirkung auf unsere Gesellschaft<br />

gearbeitet. So wurde <strong>2022</strong> insbesondere<br />

an Textentwürfen für die universitätsinternen<br />

Entwicklungspläne gearbeitet.<br />

Ab 2023 soll an den UniNEtZ-Universitäten<br />

aktiv der interne Diskurs zu Nachhaltigkeitskultur<br />

an den Universitäten und<br />

deren Wirkung auf unsere Gesellschaft<br />

verstärkt werden.<br />

Projektkoordination<br />

Die Koordination von UniNEtZ-Aktivitäten<br />

an der BOKU erfolgt durch<br />

einen SDG-Koordinator im Büro des<br />

Rektorates und monatliche Treffen<br />

der BOKU UniNEtZ-Arbeitsgruppe,<br />

in der sich alle am UniNEtZ beteiligten<br />

BOKU Angehörigen regelmäßig austauschen<br />

und abstimmen. Da die BOKU<br />

nach wie vor den Vorsitzenden des Uni-<br />

NEtZ-Rates stellt, ist sie auch wesentlich<br />

an der strategischen Leitung des Projektes<br />

beteiligt.<br />

Eine Patenschaft bedeutet,<br />

dass die Institution Wissen<br />

sowie Aktivitäten österreichweit<br />

zum jeweiligen SDG koordiniert<br />

und zusammenträgt.<br />

Eine Mitwirkung beschreibt<br />

die inhaltliche Mitarbeit an<br />

einem bestimmten SDG.<br />

Jetzt online<br />

https://www.uninetz.at/optionenbericht<br />

Die SDG-Expertise aus dem UniNEtZ ist gefragt<br />

Im Oktober <strong>2022</strong> wurde anlässlich der<br />

vergangenen 7,5 Jahre seit Beschluss<br />

der UN Agenda 2030 eine Veranstaltung<br />

zur SDG-Halbzeitbilanz an der BOKU<br />

abgehalten. Dabei wurden zu den SDGs<br />

2 (Kein Hunger), 6 (Sauberes Wasser<br />

und Sanitärversorgung), 13 (Maßnahmen<br />

zum Klimaschutz) und 15 (Leben<br />

an Land) transdisziplinäre Workshops<br />

mit Stakeholdern durchgeführt. Im Anschluss<br />

konnten die Ergebnisse bei einer<br />

Podiumsdiskussion erläutert werden.<br />

SDG-Halbzeit: https://boku.ac.at/oeffentlichkeitsarbeit/sdg-halbzeit-eine-lebenswertewelt-fuer-alle-bis-2030


GRI 2-29<br />

GRI 3-1<br />

WESENTLICHKEITSANALYSE<br />

5 Wesentliche Themen sind mit<br />

einem * markiert<br />

Der Managementansatz dient<br />

zur Steuerung der jeweiligen<br />

Themenbereiche und<br />

beinhaltet:<br />

• Indikatoren entwickeln<br />

• Ziele & Verantwortlichkeiten<br />

festlegen<br />

• Maßnahmen entwickeln<br />

• Ressourcen zur Verfügung<br />

stellen<br />

Die Wesentlichkeitsanalyse dient zur Bestimmung<br />

jener Themen, die vorrangig<br />

ins Nachhaltigkeitsmanagement aufgenommen<br />

und im vorliegenden <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

abgebildet werden.<br />

Die Wesentlichkeitsanalyse baut auf<br />

dem Prozess der BOKU Nachhaltigkeitsstrategie<br />

auf und setzt sich aus zwei<br />

Ausgangspunkt<br />

der Wesentlichkeitsanalyse waren 28 relevante<br />

Nachhaltigkeitsthemen, die vom<br />

Nachhaltigkeitsstrategie-Prozess (2019)<br />

abgeleitet wurden.<br />

Auf Basis der Ergebnisse beider Prozesse<br />

wurden die wesentlichen Themen und<br />

die weiteren Berichtsthemen festgelegt<br />

und vom Rektorat beschlossen. Dabei<br />

wurde auf die Ausgewogenheit zwischen<br />

den Bereichen Lehre, Forschung, Austausch<br />

mit der Gesellschaft, Betrieb und<br />

Organisationskultur geachtet.<br />

Stakeholdereinbindung<br />

Elementen zusammen: (a) eine breit angelegte<br />

Stakeholderbefragung, an der<br />

BOKU Angehörige sowie ausgewählte<br />

externe Stakeholder aus Politik, Wirtschaft,<br />

Forschung und Zivilgesellschaft<br />

teilnehmen konnten, und (b) dem Wesentlichkeitsworkshop,<br />

an dem BOKUinterne<br />

Expert*innen und Bereichsverantwortliche<br />

teilgenommen haben.<br />

Wesentliche Themen 5<br />

Diese Themen wurden sowohl in der<br />

Stakeholderbefragung als auch im Workshop<br />

besonders hoch bewertet, daher<br />

bemüht sich die BOKU in den kommenden<br />

Jahren, diese Themen besonders<br />

voranzubringen. Um Fortschritte sicherzustellen<br />

und diese auch messen zu<br />

können, werden für die wesentlichen<br />

Themen Managementansätze erarbeitet,<br />

die ausführlich im vorliegenden <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

dargestellt sind.<br />

Weitere Berichtsthemen<br />

Diese Themen wurden hoch bewertet<br />

und werden daher ebenfalls in diesem<br />

Bericht abgebildet, allerdings weniger<br />

umfassend.<br />

Politik<br />

BOKU<br />

Alumni<br />

BOKU<br />

Mitarbeiter* innen<br />

BOKU<br />

Studierende<br />

Forschungskooperationen<br />

Wirtschaftspartner<br />

Forschungsinstitutionen<br />

UniRat<br />

Ermittlung und Auswahl der<br />

Stakeholder<br />

Im Rahmen der Kerngruppe Nachhaltigkeit<br />

wurden zunächst alle möglichen<br />

Stakeholder der BOKU zusammengetragen.<br />

Anschließend wurde in Form einer<br />

„stillen Verhandlung“ eine Auswahl der<br />

relevantesten Stakeholder getroffen.<br />

Die ausgewählten Stakeholdergruppen<br />

wurden schließlich alle in der Online-<br />

Befragung, die im Rahmen der oben beschriebenen<br />

Wesentlichkeitsanalyse<br />

durchgeführt wurde, einbezogen.<br />

NGOs<br />

Abbildung 12: Ausgewählte BOKU<br />

Stakeholder (Ergebnis des Auswahlprozesses<br />

der Kerngruppe<br />

Nachhaltigkeit)<br />

interne<br />

Stakeholdergruppen<br />

externe<br />

Stakeholdergruppen<br />

Die Befragten wurden dabei gebeten, auf<br />

einer Skala von 1 bis 10 zu bewerten, wie<br />

wesentlich die relevanten Themen aus<br />

ihrer Sicht sind, damit die BOKU nachhaltig<br />

agiert. Jedes relevante Thema wurde<br />

einzeln bewertet.<br />

Wesentlichkeitsworkshop<br />

Beim Workshop wurden die 28 relevanten<br />

Themen vorgestellt, diskutiert und<br />

schließlich eine anonyme Abstimmung<br />

durchgeführt. Im Zentrum dabei standen<br />

die Auswirkungen (Impacts) der BOKU<br />

Aktivitäten im jeweiligen Themenbereich<br />

sowohl auf die Außenwelt (d.h. Auswirkungen<br />

auf die Umwelt und das soziale<br />

sowie wirtschaftliche Umfeld der BOKU)<br />

als auch nach innen (z.B. Kosten, Personal).<br />

Aufgrund der COVID-19-Präventionsmaßnahmen<br />

mussten der Workshop<br />

sowie die Abstimmung online abgehalten<br />

werden.


Tabelle 3: Liste der ausgewählten Stakeholdergruppen<br />

und ihre Einbindung<br />

GRI 2-5, GRI 2-29, GRI 3-3<br />

Wesentliche<br />

Nachhaltigkeitsthemen<br />

der BOKU<br />

Bei der 2020 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse<br />

wurden zwölf<br />

wesentliche Themen im Nachhaltigkeitskontext<br />

identifiziert. Entlang<br />

der wesentlichen Themen stellt der<br />

vorliegende Bericht ausführlich ihre<br />

Bedeutung sowie Auswirkungen dar<br />

und beschreibt, wie die Universität<br />

damit umgeht. Tabelle 4 gibt einen<br />

Überblick.<br />

EXTERN INTERN<br />

Ausgewählte Konkretisierung Einbeziehung<br />

Stakeholdergruppen<br />

(generell)<br />

BOKU Mitarbeiter*innen (MA) allgemeines und wissen- Mitarbeiter*inschaftliches<br />

Personal nenbefragung<br />

(alle 3-4 Jahre)<br />

BOKU Studierende – Studierendenbefragung<br />

(ca. alle 3 Jahre)<br />

Politik BMBWF, BMLRT, BMK, Leistungsver-<br />

Landwirtschaftskammer einbarungen<br />

Österreich,<br />

(alle 3-4 Jahre)<br />

Nachhaltigkeitssprecher<br />

Universitätsrat der BOKU – Universitätsratssitzung<br />

(5-6 Mal im Jahr)<br />

BOKU Alumni – Absolvent*innenbefragung<br />

(jährlich)<br />

Wirtschaftspartner*innen z.B. Bio Austria, AMA<br />

Forschungskooperationen Mitglieder der Allianz Regelmäßige<br />

Nachhaltige Universitäten, Treffen der<br />

Climate Change Center Allianz<br />

Austria, Umweltbundes- Nachhaltige<br />

amt, AGES)<br />

Universitäten<br />

NGOs Mitglieder von SDG Regelmäßiger<br />

Watch Austria, WWF, Austausch<br />

Greenpeace, Global 2000<br />

Förderungsinstitutionen FFG, FWF, WWTF, CDG,<br />

ÖNB Jubiläumsfonds,<br />

ecoplus, ADA, Jubiläumsfonds<br />

der Stadt Wien,<br />

Klima- und Energiefonds,<br />

ÖAW<br />

Evaluierung der wesentlichen Themen und ihrer Managementansätze<br />

Zum Management der Nachhaltigkeitsthemen<br />

gehört es außerdem, regelmäßig<br />

die Wirksamkeit der festgelegten<br />

Managementansätze zu überprüfen. Im<br />

Rahmen der Kerngruppe Nachhaltigkeit<br />

und in Abstimmung mit den zuständigen<br />

Vizerektor*innen wurde der Prozess zur<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung vom<br />

Vorjahr reflektiert und evaluiert.<br />

Hierzu wurde geprüft, ob die wesentlichen<br />

Themen noch aktuell sind, die<br />

richtigen Indikatoren zur Steuerung gewählt<br />

wurden und ob die Qualität der<br />

Daten stimmt. In Bezug auf die gesteckten<br />

Ziele wurden der Erreichungsgrad<br />

überprüft und gegebenenfalls neue Ziele<br />

festgelegt. Die wesentlichen Themen haben<br />

sich im Vergleich zum Berichtsjahr<br />

<strong>2022</strong> nicht verändert. Anregungen zur<br />

besseren Konkretisierung und Differenzierung<br />

in der Beschreibung der wesentlichen<br />

Themen und ihrer Auswirkungen<br />

wurden im vorliegenden Bericht eingearbeitet.<br />

Der vorliegende Bericht wird von unabhängiger<br />

dritter Stelle von der Ernst<br />

& Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

m.b.H. einer externen Prüfung<br />

unterzogen. Die jeweils zuständigen<br />

Vizerektor*innen sowie Umsetzungsverantwortlichen<br />

(z.B. Leiter*innen und<br />

Mitarbeiter*innen der Servicestellen) geben<br />

im Rahmen dieser Prüfung Auskunft<br />

über ihren Zuständigkeitsbereich in Zusammenhang<br />

mit den im Bericht abgebildeten<br />

Inhalten. EMAS-relevante Themen<br />

(siehe Bereich Betrieb) werden außerdem<br />

im Rahmen der jährlichen EMAS-<br />

Validierung intern und extern geprüft.


GRI 3-2<br />

Die wesentlichen Themen im Nachhaltigkeitskontext und ihre Auswirkungen<br />

Ausschlaggebend dafür, wie wesentlich ein Thema ist, sind die Auswirkungen (Impacts) der BOKU Aktivitäten im<br />

jeweiligen Themenbereich.<br />

Bereich Wesentliches Thema Auswirkungen nach innen und nach außen<br />

Indikatoren<br />

LEHRE UND STUDIUM<br />

Bildung für<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Inter- & Transdisziplinarität<br />

in der Lehre (ID&TD)<br />

» Befähigung der Studierenden, aktiv an einer<br />

nachhaltigen Entwicklung mitzuwirken und sich<br />

kritisch mit Nachhaltigkeitsthemen und den sogenannten<br />

Grand Challenges auseinanderzusetzen<br />

» Stärkung der Nachhaltigkeitsexpertise von BOKU<br />

Angehörigen<br />

» Stärkung von Kooperation und Dialog<br />

zwischen Lehrenden & Studierenden<br />

» Förderung von Systemverständnis bei<br />

Studierenden<br />

» Befähigung der Studierenden, disziplinübergreifend<br />

zu denken und zu arbeiten<br />

» BOKU Studierende lernen, gemeinsam mit Betroffenen<br />

Fragestellungen zu er- und bearbeiten<br />

» Förderung von Kooperation, Austausch &<br />

Quervernetzung<br />

» Mehraufwand für Studierende und Lehrende<br />

» Regelmäßiger Austausch mit zuständigen<br />

Gremien (Senat, Vizerektorat für Lehre und<br />

Fachstudien AGs)<br />

» Anzahl der angebotenen BOKU-internen<br />

Fortbildungen für Lehrende im direkten und<br />

indirekten Kontext mit BNE – inkl. Teilnehmer*innen<br />

» Zukünftiger Indikator: Ausmaß vermittelter<br />

NH-Kompetenzen und NH-Fachwissen im<br />

Studienverlauf (auf Basis von Absolvent*innenbefragung<br />

und Studierendenbefragung)<br />

» Anzahl der Lehrveranstaltungen mit interund/oder<br />

transdisziplinären Lehrinhalten<br />

(inkl. Doktoratsprogramme)<br />

[Datengrundlage wird vorab verbessert]<br />

FORSCHUNG<br />

Nachhaltigkeitsrelevante<br />

Forschung<br />

Inter- & transdisziplinäre<br />

Forschung<br />

BOKU-interne Quervernetzung<br />

» Stärkere Positionierung der BOKU als<br />

Universität mit Nachhaltigkeitsexpertise<br />

» Beitrag zur Umsetzung der SDGs<br />

» Wahrnehmung gesellschaftlicher<br />

Verantwortung<br />

» Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung<br />

» Höhere Akzeptanz und größeres Anwendungspotenzial<br />

von Forschung durch transparente<br />

Einbeziehung von Praxiswissen und Ausbau<br />

transformativer Forschung<br />

» Mehraufwand inter- & transdisziplinärer<br />

Forschung<br />

» Schaffung von Synergien und Bündelung<br />

von Kompetenzen<br />

» Austausch quer über Organisationseinheiten wird<br />

gefördert<br />

» Positionierung der BOKU als Universität mit gebündelter<br />

Expertise zu Nachhaltigkeitsthemen<br />

» Anteil und Volumina der eingeworbenen<br />

Forschungsprojekte mit SDG-Bezug<br />

» (Anzahl) Fortbildungs- und Beratungsangebote<br />

im Bereich Citizen Science<br />

» Sichtbarkeit von inter- und transdisziplinärer<br />

Forschung an der BOKU (qual.)<br />

» Anzahl der Studierenden in BOKU Doktoratsschulen<br />

und Doktoratskolleg<br />

» Anteil und Anzahl Publikationskooperationen<br />

mit institutsübergreifender<br />

Co-Autorenschaft (BOKU-intern)<br />

» Anteil und Anzahl Projekte mit Beteiligung<br />

mehrerer Organisationseinheiten<br />

AUSTAUSCH MIT<br />

DER GESELLSCHAFT<br />

Gesellschaftliches Engagement<br />

Wissenschaftskommunikation<br />

» Wahrnehmung der Verantwortung gegenüber der<br />

Gesellschaft<br />

» Beitrag der BOKU zur Lösung globaler Nachhaltigkeits-<br />

und Zukunftsfragen<br />

» Verbesserte Sichtbarkeit der BOKU und ihrer<br />

Angehörigen im (inter)nationalen Nachhaltigkeitsdiskurs<br />

» Positionierung der BOKU als Universität mit gesellschaftlich<br />

relevanter Nachhaltigkeitsexpertise<br />

» BOKU agiert als Wegbereiterin für die Transformation<br />

hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft<br />

» Fundiertes Wissen wird wirksam gemacht<br />

» Verbesserte Sichtbarkeit der BOKU und ihrer<br />

Angehörigen im nationalen und internationalen<br />

Nachhaltigkeitsdiskurs<br />

» Qualitätssicherung in der Wissenschaftskommunikation<br />

» Rahmenbedingungen für gesellschaftliches<br />

Engagement der BOKU (qual.)<br />

» Anzahl Fortbildungen zur Förderung der<br />

Wissenschaftskommunikation an der BOKU<br />

» Followerzahlen im Social Media-Bereich<br />

» Anzahl der Nennungen der BOKU im<br />

wissenschaftlichen Kontext in der Presse<br />

» Anzahl der Vorträge für ein außerhochschulisches<br />

Publikum sowie die interessierte<br />

Öffentlichkeit


BETRIEB<br />

THG-Emissionen » BOKU THG-Emissionen, großteils verursacht<br />

durch Strom, Fernwärme und Dienstreisen (v.a.<br />

Flugverkehr)<br />

» Durch Reduktion der THG-Emissionen, Beitrag<br />

zum Klimaschutz und Erreichung des Klimaneutralitätsziels<br />

» Durch Konsistenz zwischen Wissen & Handeln<br />

fungiert die BOKU als Vorbild im Kampf gegen<br />

den Klimawandel<br />

» Kostenreduktion durch Steigerung der Energieeffizienz<br />

& Senkung des Verbrauchs<br />

» Erhöhte Stromkosten durch UZ46-zertifizierten<br />

Strom<br />

» Notwendige Investitionen zur Reduktion der<br />

THG-Emissionen<br />

Mobilität<br />

» Verursachte CO 2<br />

-Emissionen durch BOKU<br />

Mobilität (größter Anteil Flugverkehr bei<br />

Dienstreisen)<br />

» Durch Verbesserungen Beitrag zum Klima- und<br />

Umweltschutz und zu sozialer Verträglichkeit im<br />

Mobilitätskontext<br />

» Konsistenz zwischen Wissen und Handeln (Vorbildfunktion)<br />

» Durch Sensibilisierung der BOKU Angehörigen<br />

wird ein positiver Multiplikator*inneneffekt erzielt<br />

» GRI 305-1,2,3: THG-Emissionen<br />

(Scope 1-3)<br />

» GRI 305-4: Intensität der THG-Emissionen<br />

Emissionen (pro VZÄ, MA, m 2 )<br />

» GRI 302-1: Energieverbrauch<br />

» GRI 302-3: Energieintensität<br />

» THG-Emissionen aus Dienstreisen<br />

» Anteil der Wege, die mit dem Umweltverbund<br />

zurückgelegt werden<br />

Ressourcenverbrauch<br />

» Der Lehr- und Forschungsbetrieb ist mit<br />

materiellem Ressourcenverbrauch<br />

(Papier, Wasser) verbunden<br />

» Ressourcen- und Kosteneinsparung durch gezielte<br />

Maßnahmen und damit Beitrag zu Umweltund<br />

Klimaschutz<br />

» Konsistenz zwischen Wissen und Handeln (Vorbildfunktion)<br />

» Durch Sensibilisierung der BOKU Angehörigen<br />

wird ein positiver Multiplikator*inneneffekt erzielt<br />

» Papierverbrauch in kg<br />

» Wasserverbrauch in m 3<br />

» Kältemittel in t CO 2<br />

-eq.<br />

» Etabliertes Datenerfassungssystem<br />

inkl. Prozesse von Beschaffungen<br />

und Ressourcenverbräuchen (qual.)<br />

ORGANISATIONS-<br />

KULTUR<br />

Anstellungsverhältnisse<br />

und Arbeitsklima<br />

» Hoher Anteil an befristeten Anstellungen<br />

(typisch für Universitätsbetrieb) kann zu Belastungen<br />

für betroffene Mitarbeiter*innen führen<br />

» Langfristige Sicherung der Zufriedenheit und<br />

Motivation der BOKU Mitarbeiter*innen und Erhaltung<br />

der Leistungsfähigkeit durch eine Vielzahl<br />

an Angeboten (z.B. Gesunde BOKU, Fortbildungen<br />

etc.)<br />

» Attraktive Arbeitsverhältnisse für BOKU<br />

Mitarbeiter*innen<br />

» Konsistenz zwischen Wissen und Handeln (Vorbildfunktion)<br />

Transparenz<br />

» Erhöhte Akzeptanz für BOKU-weite Vorhaben<br />

durch Transparenz<br />

» Reibungsverluste minimieren (Bsp.: Bauvorhaben;<br />

nachträgliche Anpassungen verteuern und<br />

verzögern)<br />

» Mangelnde Einbindung von Endnutzer*innen<br />

bei BOKU-weiten strukturellen bzw. baulichen<br />

Veränderungen kann zu Unzufriedenheit bzw.<br />

ungenutztem Potenzial der BOKU Expertise<br />

führen.<br />

» Mangelnde Informationsweitergabe kann zu<br />

sinkender Effizienz, stockenden<br />

Arbeitsabläufen und Unmut führen<br />

» Erhöhte Wertschätzung durch offene<br />

Kommunikation<br />

» Konsistenz zwischen Wissen & Handeln<br />

(Vorbildfunktion)<br />

Tabelle 4: Wesentliche Themen der BOKU im Nachhaltigkeitskontext inkl. Auswirkungen und Indikatoren<br />

» Anzahl der Standorte mit Gesundheits- und<br />

Sicherheitsmanagementsystem (GSM)<br />

» Vorhandensein eines Maßnahmenkatalogs<br />

als Ergebnis der Evaluierung psychosozialer<br />

Belastung (qual.)<br />

» Vorhandensein einer psychosozialen Beratungs-<br />

und Servicestelle an der BOKU (qual.)<br />

» Neueinstellungen in der zentralen Verwaltung<br />

» Veranstaltung von Kursen und Fortbildungen<br />

der Gesunden BOKU (qual.)<br />

» 404-2 Anzahl der angebotenen<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

» Aufrechterhaltung der Auszeichnung mit dem<br />

HR Logo<br />

» Vorliegen einer Diversitätsstrategie (qual.) &<br />

Kick-off-Event<br />

» Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen laut MA-<br />

Befragung<br />

» Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der<br />

Führungskultur<br />

» Abgehaltene Führungsklausuren<br />

» Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen laut MA-<br />

Befragung<br />

» Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der<br />

Kommunikation und Informationsflüsse


ÜBERSICHT FÜR<br />

STUDIERENDE<br />

Auf diesen zwei Seiten wollen wir dir als BOKU Studierende*r<br />

oder Studieninteressierte*r einen Überblick<br />

darüber geben, welche Inhalte in diesem <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

speziell für dich interessant sein könnten.<br />

Viel Freude beim Vor- und Zurückblättern.<br />

Reflexions- und<br />

Diskussionsräume<br />

Bildung für Nachhaltige<br />

Entwicklung (BNE)<br />

Was ist das? Und wie fördert die<br />

BOKU BNE?<br />

Die Antworten findest du<br />

auf S. 27 uns S. 30<br />

Nachhaltigkeit<br />

an der BOKU<br />

Wenn du mehr darüber wissen<br />

willst, was die BOKU tut, um<br />

selbst nachhaltiger zu werden,<br />

auf welche Themen sie ihren<br />

Schwerpunkt legt und welche<br />

Strukturen zur Umsetzung aufgebaut<br />

wurden, dann blättere doch<br />

Mal zurück!<br />

Ab S. 10 geht’s los.<br />

… in der Lehre und darüber hinaus<br />

sind wichtig für eine nachhaltige<br />

Entwicklung.<br />

Verschaff dir einen Überblick,<br />

was die BOKU hier anbietet,<br />

ab S. 38<br />

ORGANI-<br />

SATIONS-<br />

KULTUR<br />

3 neue Masterstudiengänge<br />

mit Nachhaltigkeitsschwerpunkt<br />

Bist du auf der Suche nach<br />

einem Masterstudium, das<br />

dir dabei hilft, eine nachhaltige<br />

Zukunft mitzugestalten?<br />

Dann blättere gleich mal<br />

vor auf S. 34<br />

BETRIEB<br />

(Studentische) Mobilität<br />

Angebote für Gesundheit<br />

Mach dich schlau über die Gesundheitsangebote<br />

der Gesunden<br />

BOKU und der BOKU ÖH<br />

ab S. 119<br />

Fehlt dir in dieser Übersicht<br />

etwas? Dann melde dich<br />

gerne bei uns! Wir freuen<br />

uns immer darüber, noch<br />

mehr BOKU Nachhaltigkeitsaktivitäten<br />

vor den Vorhang<br />

zu holen.<br />

Mobilität ist einer der wichtigsten<br />

Hebel, wenn es um die Emissionsreduktion<br />

geht. Erfahre ab S. 98<br />

mehr darüber, wie es aktuell um die<br />

Mobilität der BOKU steht und wie<br />

die BOKU nachhaltige<br />

Mobilität fördert.<br />

Klimaschutz und der<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck der BOKU<br />

Du fragst dich, was die BOKU in<br />

Sachen Klimaschutz tut und wie<br />

groß eigentlich ihr eigener CO 2<br />

-<br />

Fußabdruck ist?<br />

Ab S. 84 findest du<br />

ausführliche Infos dazu.


LEHRE &<br />

STUDIUM<br />

Studierendenbefragung<br />

Wir haben euch gefragt: „Inwiefern<br />

schafft die BOKU den Raum, um<br />

nachhaltigkeitsrelevantes Wissen<br />

und Fähigkeiten zu erwerben und<br />

Werthaltungen zu reflektieren?“<br />

Eine Übersicht über die<br />

Ergebnisse ab S. 28<br />

Abend der Lehre<br />

Bei diesem Event werden<br />

nicht nur Lehrende, sondern<br />

auch Studierende für ihr<br />

besonderes Engagement<br />

ausgezeichnet.<br />

Mehr dazu auf S. 31<br />

Inter- & transdisziplinäre<br />

Lehre<br />

Du fragst dich, was das eigentlich<br />

ist? Du willst unbedingt mehr mit<br />

anderen Disziplinen oder Akteur*innen<br />

aus der Praxis zusammenarbeiten?<br />

Dann schau doch mal in<br />

das Kapitel ab S. 35<br />

Forschungsgeleitete<br />

Lehre<br />

Vielleicht glaubst du, die BOKU<br />

Forschung betrifft dich als Studierende*r<br />

gar nicht so – aber Lehre<br />

und Forschung sind eng miteinander<br />

verknüpft, damit Lehrinhalte<br />

nicht veralten. Ein Blick ins Kapitel<br />

Forschung ab S. 41 lohnt sich, um<br />

u.a. mehr über nachhaltigkeitsrelevante<br />

Forschung an<br />

der BOKU zu lernen.<br />

AUSTAUSCH<br />

MIT DER<br />

GESELLSCHAFT<br />

FORSCHUNG<br />

Nachhaltigkeitspreis für<br />

Masterarbeiten in der<br />

Kategorie Forschung<br />

Platz 1 gewinnt € 1.000,- brutto<br />

sowie eine Trophäe, die beiden<br />

weiteren Gewinner*innen erhalten<br />

je € 400,- brutto<br />

Interesse?<br />

Hier entlang S. 65<br />

BOKU ÖH & ihre Referate<br />

Doktoratsschulen<br />

Du fragst dich, wie es nach dem<br />

Master weitergehen kann oder<br />

hast große Lust bekommen, weiter<br />

wissenschaftlich zu arbeiten?<br />

Mach dich schlau über die<br />

Doktoratsschulen an der<br />

BOKU ab S. 50<br />

BOKU:BASE<br />

Du hast eine Start-up-Idee, die<br />

unsere Welt ein Stückchen besser<br />

macht, oder willst im unternehmerischen<br />

Kontext aktiv an einer<br />

nachhaltigen Entwicklung arbeiten?<br />

Dann bist du bei der BOKU:BASE<br />

genau richtig!<br />

Mehr dazu auf S. 68<br />

Studierende sind engagiert<br />

Es gibt unzählige Beispiele für das<br />

gesellschaftliche Engagement von<br />

BOKU Studierenden.<br />

Ein paar Bespiele findest<br />

du ab S. 66<br />

…sind wichtige Partner*innen,<br />

wenn es darum geht, die Universität<br />

im Sinne einer nachhaltigen<br />

Entwicklung zu gestalten.<br />

Mehr dazu auf S. 31<br />

BOKU Nachhaltigkeitspreis<br />

Den Nachhaltigkeitspreis gibt’s<br />

auch in zwei weiteren Kategorien<br />

– Bildung für Nachhaltige Entwicklung<br />

sowie Ökologische & soziale<br />

Verantwortung<br />

Lass dich von den<br />

Gewinner*innen der letzten<br />

Jahre inspirieren S. 65


LEHRE &<br />

STUDIUM<br />

Unsere Vision: Wir befähigen unsere Studierenden,<br />

sich kritisch mit Zukunftsfragen<br />

auseinanderzusetzen und transformative<br />

Lösungsansätze für die globalen<br />

Herausforderungen unserer Zeit mitzugestalten.


WAS BEDEUTET NACHHALTIG-<br />

KEIT FÜR DIE BOKU IM<br />

BEREICH LEHRE UND STUDIUM<br />

Ergebnisse der Studierendenbefragung,<br />

S. 28<br />

Als Bildungsstätte, die sich zur nachhaltigen<br />

Entwicklung unserer Gesellschaft<br />

verpflichtet hat, obliegt der Universität<br />

die verantwortungsvolle Aufgabe, ihre<br />

Studierenden zu befähigen, ökologisch<br />

verträgliche, wirtschaftlich leistungsfähige<br />

und sozial gerechte Lösungen zu<br />

entwickeln und bei der Umsetzung aktiv<br />

mitzuwirken.<br />

Innerhalb des Lehrangebots an der<br />

BOKU wird großer Wert darauf gelegt,<br />

Nachhaltigkeitskompetenzen zu fördern<br />

und den Studierenden Nachhaltigkeitsfachwissen<br />

zu vermitteln. So werden<br />

entsprechend der BOKU Kompetenzfelder<br />

in der Lehre eine Vielzahl an nachhaltigkeitsrelevanten<br />

Themenbereichen<br />

wissenschaftlich bearbeitet.<br />

Je nach Studium befassen sich die<br />

BOKU Studierenden zum Beispiel mit<br />

Fragen der Ernährungs- und Nahrungsmittelsicherheit,<br />

entwickeln innovative<br />

Lösungen im Bereich Infrastruktur und<br />

Wasserwirtschaft, beschäftigen sich mit<br />

Konzepten zum nachhaltigen Umgang<br />

mit natürlichen Ressourcen, lernen über<br />

Biodiversität und die nachhaltige Entwicklung<br />

ländlicher und urbaner Räume,<br />

suchen neue Lösungsansätze im Bereich<br />

der Biotechnologie oder arbeiten<br />

zu Themen der gesellschaftlichen Transformation.<br />

Eine <strong>2022</strong> durchgeführte Studierendenbefragung<br />

zielte darauf ab, zu ermitteln,<br />

inwiefern die BOKU den Raum bzw. die<br />

Rahmenbedingungen bietet, um nachhaltigkeitsrelevantes<br />

Wissen und Fähigkeiten<br />

zu erwerben und Werthaltungen<br />

zu reflektieren. Mit dieser Fragestellung<br />

wurde der Fokus auf die Rahmenbedingungen<br />

gelegt, die die BOKU zur Verfügung<br />

stellt. Das Wissen und die Fähigkeiten<br />

der Studierenden wurden bewusst<br />

nicht abgefragt. Die Ergebnisse zeigen,<br />

dass die BOKU tendenziell einen guten<br />

Rahmen zum Erwerb von nachhaltigkeitsrelevantem<br />

Wissen und Fähigkeiten<br />

schafft. Dennoch lassen sich Verbesserungspotenziale<br />

und entsprechende<br />

Handlungsempfehlungen aus den Ergebnissen<br />

der Studierendenbefragung<br />

ableiten. Mehr zu den Ergebnissen der<br />

Studierendenbefragung finden sich auf<br />

den nächsten Seiten.<br />

Wichtige Hebel für die Gestaltung der<br />

BOKU Lehre im Sinne einer Nachhaltigkeitstransformation<br />

ist jedenfalls die<br />

Stärkung von Bildung für Nachhaltige<br />

Entwicklung (BNE). Das betrifft sowohl<br />

die Begünstigung von entsprechenden<br />

Lehrmethoden als auch die Förderung<br />

von inter- und transdisziplinärer Lehre.<br />

Ein offener Austausch und das kritische<br />

Reflektieren sind in der Auseinandersetzung<br />

mit Nachhaltigkeitsthemen<br />

von großer Bedeutung, daher braucht<br />

die BOKU auch Diskussions- und Reflexionsräume,<br />

die dies ermöglichen.


Hier wird die BOKU Lehre weiterentwickelt<br />

GRI 3-3<br />

Um nachhaltigkeitsrelevante Inhalte und Methoden zur Nachhaltigkeit in der<br />

BOKU Lehre zu stärken, werden die Kräfte auf allen Ebenen gebündelt:<br />

Universitätsleitung<br />

Auf Ebene der Universitätsleitung obliegt die Verantwortung für den Bereich Lehre zum einem dem Vizerektorat<br />

für Lehre, Weiterbildung und Studierende. Zum anderen ist der Senat gemeinsam mit der Senatsstudienkommission<br />

und den Fachstudien-Arbeitsgruppen für die (Weiter-)Entwicklung der Curricula<br />

zuständig.<br />

Nachhaltigkeitsstrategie<br />

Regelmäßiger Austausch & laufende Abstimmung<br />

Als eines der fünf Handlungsfelder der BOKU Nachhaltigkeit ist der Bereich Lehre zentraler Bestandteil<br />

der BOKU Nachhaltigkeitsstrategie. In diesem Kontext wurden im partizipativen Setting Ideen weiterentwickelt,<br />

Ziele konkretisiert und eine Vielzahl an Maßnahmenvorschlägen erarbeitet. Die konkrete Zieldefinition<br />

und Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie erfolgt in enger Abstimmung mit dem zuständigen<br />

Vizerektorat für Lehre.<br />

AG Bildung für Nachhaltige Entwicklung (AG BNE)<br />

Als ein Ergebnis der ersten BOKU Nachhaltigkeitsstrategie wurde 2015 die Arbeitsgruppe zum Thema<br />

Bildung für Nachhaltige Entwicklung (AG BNE) gegründet, mit dem Ziel, Nachhaltigkeit in der BOKU Lehre<br />

zu stärken. Die AG setzt sich aus engagierten Mitarbeiter*innen verschiedener Departments, der Lehrentwicklung<br />

und dem Zentrum für globalen Wandel und Nachhaltigkeit sowie Studierenden-Vertreter*innen<br />

zusammen. Die Arbeitsgruppe steckt mehrmals im Semester die Köpfe zusammen, um Umsetzungsmaßnahmen<br />

und offene Fragen zu diskutieren und Lehrende aktiv dabei zu unterstützen, BNE in ihre eigene<br />

Lehre zu integrieren. Koordiniert wird die AG vom Zentrum für globalen Wandel und Nachhaltigkeit.<br />

Serviceeinrichtung Lehrentwicklung<br />

Die Serviceeinrichtung Lehrentwicklung hat sich zum Ziel gesetzt, durch ein didaktisch durchdachtes und<br />

technisch maßgeschneidertes Angebot die Effizienz und Effektivität der Lehre zu stärken. Damit soll die<br />

Zufriedenheit der Lehrenden und der Studierenden erhöht werden, mit positiven Auswirkungen auf die<br />

Studierfähigkeit und die Lernerfolge. Zu diesem Zweck wurde auch die interaktive Austausch- und Vernetzungsplattform<br />

E-Learning & Didaktik Couch für BOKU Lehrende gegründet.<br />

Lehrende und Studierende<br />

Wenn es um die inhaltliche und methodische Gestaltung der Lehre geht, sind die Lehrenden die zentralen<br />

Akteur*innen. Daher ist es wichtig, vor allem sie dabei zu unterstützen, Nachhaltigkeit in ihre Lehre<br />

stärker zu verankern und sie für diese Themen zu sensibilisieren, aber auch zu begeistern – denn Entscheidungen<br />

liegen im Sinne der Lehrfreiheit bei ihnen.<br />

Last, but not least, die Studierenden. In der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (s.u.) hat die aktive<br />

Einbindung der Studierenden einen hohen Stellenwert. Wünschenswert wäre daher, Möglichkeiten zur<br />

Mitgestaltung – von der Lehrveranstaltungsevaluierung über die thematische Schwerpunktsetzung im<br />

Seminar bis hin zu selbstorganisierten Vorlesungen – an der BOKU stärker zu etablieren.<br />

SDG-Highlight:<br />

AG Bildung für<br />

Nachhaltige Entwicklung


ERGEBNISSE DER<br />

STUDIERENDENBEFRAGUNG<br />

Inwiefern schafft die BOKU den Raum, um nachhaltigkeitsrelevantes Wissen<br />

und Fähigkeiten zu erwerben und Werthaltungen zu reflektieren?<br />

Wiek et al. [1] beschreiben fünf<br />

Kernkompetenzen, welche von<br />

Brundiers et al. [2] in einer Delphi-Studie<br />

bestätigt und erweitert<br />

wurden: (1) Kompetenzen<br />

zum systemischen Denken,<br />

(2) Antizipative Kompetenz, (3)<br />

Implementierungskompetenz,<br />

(4) Strategische Kompetenz,<br />

(5) Intrapersonelle Kompetenz,<br />

(6) Interpersonelle Kompetenz,<br />

(7) Normative Kompetenz und<br />

(8) Integrierte Problemlösungskompetenz.<br />

Eine ausführliche Beschreibung<br />

der Nachhaltigkeitskernkompetenzen<br />

finden Sie im<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> von<br />

2021, auf den Seiten 30-31.<br />

Quellen:<br />

[1] Wiek, A., Withycombe, L., Redman,<br />

C.L., 2011. Key competencies<br />

in sustainability: a reference<br />

framework for academic program<br />

development. Sustainability<br />

Science 6(2), 203-218, 10.1007/<br />

s11625-011-0132-6<br />

[2] Brundiers, K., Barth, M., Cebrián,<br />

G., Cohen, M., Diaz, L., Doucette-Remington,<br />

S., Dripps, W.,<br />

Habron, G., Harré, N., Jarchow,<br />

M., Losch, K., Michel, J., Mochizuki,<br />

Y., Rieckmann, M., Parnell,<br />

R., Walker, P., Zint, M., 2020. Key<br />

competencies in sustainability<br />

in higher education toward an<br />

agreed-upon reference framework.<br />

Sustainability Science<br />

Mit dieser Leitfrage wurde der Fokus<br />

der Ende <strong>2022</strong> durchgeführten Studierendenbefragung<br />

auf jene Rahmenbedingungen<br />

gelegt, die die BOKU zur<br />

Verfügung stellt, um relevante Nachhaltigkeitskompetenzen<br />

zu erwerben. Das<br />

Wissen über Nachhaltigkeit und die Fähigkeit,<br />

mit nachhaltigen Themen umzugehen,<br />

wurden bewusst nicht abgefragt.<br />

Ausgangspunkt<br />

Die Befragung basiert auf den von Wiek<br />

et al. [1] und Brundiers et al. [2] beschriebenen<br />

Nachhaltigkeits-Kernkompetenzen.<br />

Diese Kernkompetenzen umfassen<br />

Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen,<br />

die funktional verbunden sind und Menschen<br />

befähigen, Aufgaben in Bezug auf<br />

reale Nachhaltigkeitsprobleme, Herausforderungen<br />

und Chancen zu erfüllen<br />

und entsprechende Probleme zu lösen.<br />

Ausgehend von den Kernkompetenzen<br />

wurden fünf Lernfelder, zu denen jeweils<br />

vier bis sechs Fragen gestellt wurden,<br />

definiert: (1) Kooperatives Handeln, (2)<br />

Zukunftsorientiertes, kritisches Denken,<br />

(3) Systemdenken, (4) Zukunftsorientiertes<br />

Handeln sowie (5) Werthaltungen<br />

und Perspektiven.<br />

Neben den Fragen zu den Rahmenbedingungen<br />

der BOKU Lehre in Bezug auf<br />

die oben genannten Lernfelder wurden<br />

u.a. der Nachhaltigkeitsbezug im Studium,<br />

das Vorwissen und inwiefern die<br />

Studierenden ermutigt wurden, für eine<br />

nachhaltige Entwicklung aktiv zu werden,<br />

abgefragt.<br />

Zu den Teilnehmer*innen der<br />

Befragung<br />

1.141 ausgefüllte Fragebögen wurden in<br />

der Auswertung berücksichtigt, das entspricht<br />

einer Rücklaufquote von 11 %<br />

(Gesamtzahl der Studierenden zum<br />

Zeitpunkt der Befragung: 10.130). Die<br />

prozentuelle Verteilung der Teilnehmer*innen<br />

nach Studienniveau (Bachelor,<br />

Master, Doktorat) entspricht in etwa<br />

der Verteilung der Studierenden an der<br />

BOKU und zeigt somit die Repräsentativität<br />

der Stichprobe. 593 Studierende<br />

auf Bachelor-, 458 auf Master- und 90<br />

auf Doktoratsniveau haben an der Befragung<br />

teilgenommen.<br />

Ausgewählte Ergebnisse<br />

Allgemein lässt sich sagen, dass die<br />

BOKU in allen fünf abgefragten Lernfeldern<br />

(kooperatives Handeln; zukunftsorientiertes,<br />

kritisches Denken; Systemdenken;<br />

zukunftsorientiertes Handeln;<br />

Wertehaltungen und Perspektiven) gut<br />

abgeschnitten hat. Der Mittelwert bewegt<br />

sich bei der Mehrheit der Fragen<br />

zwischen 3 und 4 (bei einer fünfstufigen<br />

Likert-Skala; 1=stimme gar nicht<br />

zu, 5=stimme voll zu). Wenige Ausreißer<br />

weisen einen Mittelwert von knapp<br />

unter 3 bzw. etwas über 4 auf. Trotz der<br />

weitgehend positiven Bewertung der<br />

Studierenden lassen sich Potenziale zur<br />

Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

in Hinblick auf die Förderung von Nachhaltigkeitskompetenzen<br />

ableiten.<br />

Ca. zwei Drittel der Teilnehmer*innen<br />

gaben an, dass Nachhaltigkeit im richtigen<br />

Ausmaß im Studium behandelt wird.<br />

Für etwas weniger als ein Drittel wird<br />

Nachhaltigkeit zu wenig behandelt. Im<br />

Vergleich dazu ist die Gruppe jener, die<br />

denkt, dass zu viel bzw. gar keine Nachhaltigkeit<br />

im Studium vorkommt, sehr gering<br />

(vgl. Abbildung 13).<br />

Drei Viertel der Teilnehmer*innen fühlen<br />

sich durch ihr Studium voll und ganz bzw.<br />

eher schon ermutigt, für eine nachhaltige<br />

Entwicklung tätig zu werden (Abbildung<br />

14).


teils teils<br />

15 %<br />

eher nicht<br />

6 %<br />

gar nicht<br />

3 %<br />

voll und ganz<br />

33 %<br />

gar nicht<br />

3 %<br />

zu viel<br />

3 %<br />

eher schon<br />

43 %<br />

Abbildung 14: Inwieweit hat Sie das<br />

Studium an der BOKU ermutigt, für<br />

eine nachhaltige Entwicklung tätig<br />

zu werden?<br />

zu wenig<br />

28 %<br />

im richtigen<br />

Ausmaß 66 %<br />

Abbildung 13: „Nachhaltigkeit wird in meinem<br />

aktuellen Hauptstudium … behandelt.“<br />

Folgende zentrale Schlussfolgerungen konnten aus den Befragungsergebnissen<br />

gezogen werden:<br />

» Die BOKU Lehre ist gut in der Problemanalyse, in Bezug auf lösungs- und umsetzungsorientierte<br />

Kompetenzen gibt es Verbesserungspotenziale.<br />

» Die BOKU fördert Zusammenarbeit und Kooperation im Allgemeinen, inter- und<br />

transdisziplinäre Zusammenarbeit wird jedoch aus Studierendensicht erst auf Doktoratsniveau<br />

besser vermittelt.<br />

» In der BOKU Lehre wird das Erkennen und Reflektieren unterschiedlicher Wertehaltungen<br />

vermittelt, allerdings weniger, wie in der Praxis mit unterschiedlichen Wertehaltungen<br />

umgegangen werden kann.<br />

» Die Rahmenbedingungen eines BOKU Studiums bieten zu wenig Zeit für kritischen<br />

Diskurs und Reflexion.<br />

Die Kurzfassung der<br />

Ergebnisse der Studierendenbefragung<br />

ist online unter<br />

https://short.boku.ac.at/<br />

stud_umfrage<br />

verfügbar.<br />

» Die Lebenssituationen der Studierenden könnten in der Lehre stärker berücksichtigt<br />

werden.<br />

Wie geht’s weiter?<br />

Die zentralen Schlussfolgerungen zeigen<br />

deutlich, wo Potenziale und Ansatzpunkte<br />

liegen, um den Raum für die<br />

Vermittlung von Nachhaltigkeitskompetenzen<br />

zu verbessern. Aufbauend darauf<br />

werden erste Handlungsempfehlungen<br />

abgeleitet. Dazu wird u.a. auf die Ergebnisse<br />

des partizipativen Prozesses zur<br />

BOKU Nachhaltigkeitsstrategie 2019-<br />

2024 zurückgegriffen (https://short.boku.<br />

ac.at/nachhaltigkeitsstrategie).<br />

Die BOKU nimmt die Meinung ihrer<br />

Studierenden ernst und sieht auch ihre<br />

gesellschaftliche Verantwortung, ihre<br />

Studierenden auf die großen Herausforderungen<br />

vorzubereiten und ihnen<br />

das nötige Rüstzeug für die Mitwirkung<br />

an Lösungen für eine Nachhaltigkeitstransformation<br />

mitzugeben. Daher werden<br />

sukzessive Schritte gesetzt, um die<br />

Vermittlung von Nachhaltigkeitskompetenzen<br />

innerhalb der Lehre und darüber<br />

hinaus zu stärken.


GRI 3-3<br />

*wesentliches Thema, siehe<br />

Wesentlichkeitsanalyse, S. 18<br />

Fortbildungsangebote für<br />

Lehrende: siehe auch „Lehrendenfortbildung“,<br />

S. 31<br />

FACHWISSEN<br />

NACHHALTIGKEITS-<br />

NACHHALTIGKEITS-<br />

KOMPETENZEN<br />

SÄTZE & STUDENTISCHE<br />

DIDAKTISCHE AN-<br />

BNE<br />

EINBINDUNG<br />

BILDUNG FÜR NACHHALTIGE<br />

ENTWICKLUNG*<br />

Bildung für Nachhaltige Entwicklung<br />

(BNE) will Wissen, Fähigkeiten, Werte<br />

und Haltungen vermitteln und Lernende<br />

befähigen, Entscheidungen zu treffen<br />

und Handlungen zu setzen, die zum<br />

Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen<br />

und zu einer gerechten Gesellschaft<br />

beitragen sowie das Verständnis für eine<br />

grundlegende sozial-ökologische Transformation<br />

stärken. Kurz: Es geht um die<br />

Befähigung zu verantwortungsvollem<br />

und zukunftsfähigem Handeln. BNE<br />

ermöglicht neben kognitivem Lernen<br />

auch soziale, emotionale sowie verhaltensbezogene<br />

Formen des Lernens.<br />

Im Zentrum von BNE steht der Erwerb<br />

von Nachhaltigkeitskompetenzen, die<br />

neben dem Fachwissen Fähigkeiten<br />

und Einstellungen umfassen, die eine<br />

nachhaltige Entwicklung ermöglichen.<br />

Zudem sind die Anwendung geeigneter<br />

didaktischer Ansätze sowie eine stärkere<br />

Einbindung der Studierenden<br />

wichtige Aspekte der BNE. Das umfasst<br />

u.a. diskursive, partizipative Lehrformen,<br />

system- und problemlösungsorientierte<br />

Betrachtungen sowie inter- und transdisziplinäre<br />

Ansätze. Dadurch werden die<br />

Kooperation und der Dialog zwischen<br />

Lehrenden und Studierenden gestärkt.<br />

Um Nachhaltigkeit inhaltlich und didaktisch<br />

in die Lehre integrieren zu können,<br />

muss auch das Lehrpersonal über entsprechende<br />

Kompetenzen verfügen.<br />

Daher ist die Lehrendenfortbildung im<br />

Bereich der BNE an der BOKU ein wesentlicher<br />

Hebel.<br />

Abbildung 15: Zentrale Aspekte der<br />

Bildung für Nachhaltige Entwicklung<br />

Gelebte Bildung für Nachhaltige<br />

Entwicklung an der BOKU<br />

Transformatives Lernen<br />

beschreibt Lernprozesse, bei<br />

denen eine kritische Reflexion<br />

der eigenen Werte, Emotionen<br />

und Weltbilder angestoßen<br />

wird. Das kann zu individuellen<br />

Veränderungen im Denken,<br />

Fühlen und Handeln der Lernenden<br />

führen. Hinzu kommt<br />

die Auseinandersetzung mit<br />

disruptiven Ideen, die den Status<br />

quo inklusive bestehender<br />

Strukturen und Machtverhältnisse<br />

hinterfragen.<br />

Was wir bereits an der BOKU umsetzen konnten, um BNE in der Lehre zu verankern,<br />

wo es noch Handlungspotenziale gibt und welche Ziele wir uns stecken, wird auf den<br />

folgenden Seiten dargestellt.<br />

Den Dialog über Nachhaltigkeit in Bezug auf die Gestaltung der<br />

Lehre offenhalten<br />

Wenn es gelingen soll, Bildung für Nachhaltige<br />

Entwicklung umfassend an der<br />

BOKU zu etablieren und Aspekte von<br />

transformativem Lernen zu stärken, dann<br />

ist ein offener Austausch zwischen all jenen<br />

Personen und Einheiten notwendig,<br />

die im Lehrbereich eine Rolle spielen.<br />

Einzelne Lehrende müssen ebenso eingebunden<br />

werden wie der für die Lehre<br />

zuständige Senat und das für die Lehrorganisation<br />

verantwortliche Vizerektorat<br />

sowie die Studierenden selbst.<br />

Eine wichtige – wenn auch institutionell<br />

nur lose verankerte – Einrichtung, um<br />

den Prozess v.a. inhaltlich voranzutreiben,<br />

ist die Arbeitsgruppe Bildung für<br />

Nachhaltige Entwicklung (AG BNE). In<br />

der AG sind Lehrende aus unterschiedlichen<br />

Departments, Studierende, Mitarbeiter*innen<br />

der Servicestelle Lehrentwicklung<br />

und dem Zentrum für globalen<br />

Wandel und Nachhaltigkeit vertreten. Die<br />

2015 initiierte Gruppe traf sich auch <strong>2022</strong><br />

drei Mal – einmal davon mit dem Vizerektor<br />

für Lehre. Ein direkter Austausch<br />

mit dem Senat und den Fachstudien-Arbeitsgruppen<br />

fand <strong>2022</strong> nicht statt, was<br />

einerseits auf die Neukonstituierung des<br />

Senats und andererseits auf die starke<br />

Auslastung des Gremiums durch die anstehenden<br />

strukturellen Veränderungen


in der Lehre (u.a. Modularisierung der<br />

Bachelorstudien) zurückzuführen ist.<br />

2023 sind im Zuge der Modularisierung<br />

definierte Querschnittsthemen (eines<br />

davon ist Nachhaltigkeit) entwickelt worden.<br />

Dadurch sind ein verstärkter Austausch<br />

und die Einbindung der jeweiligen<br />

Expert*innen an der BOKU zu erwarten.<br />

Im Zuge der Modularisierung der Studiengänge<br />

an der BOKU ist die Einführung<br />

von fünf Querschnittsthemen geplant.<br />

Darunter fallen neben Nachhaltigkeit die<br />

Themen Ethik, Bioökonomie, Sustainable<br />

Entrepreneurship sowie Gendergerechtigkeit,<br />

Diversität und Inklusion.<br />

Mit ihren Tätigkeiten versucht die AG<br />

BNE, die Diskussion über nachhaltigkeitsrelevante<br />

Lehrinhalte und Kompetenzentwicklung<br />

sowie Inter- und<br />

Transdisziplinarität in der BOKU Lehre<br />

zu fördern und zuständige Personen für<br />

BNE-Themen zu sensibilisieren. So halten<br />

wir den Dialog über Nachhaltigkeit<br />

in der Lehre offen und finden gemeinsam<br />

heraus, an welchen zentralen Stellschrauben<br />

in Zukunft gedreht werden<br />

kann.<br />

Der Austausch mit Studierenden läuft<br />

auf unterschiedlichen Ebenen. Neben<br />

Kooperationen mit der gewählten Studierendenvertretung<br />

(BOKU ÖH) und<br />

ihren Referaten (z.B. beim BOKU Nachhaltigkeitstag)<br />

wird der Dialog mit studentischen<br />

Gruppierungen im Nachhaltigkeitskontext<br />

auch anlassbezogen<br />

gesucht. So bemühte sich die BOKU<br />

<strong>2022</strong> um den direkten Austausch mit<br />

Vertreter*innen der BOKU Gruppe rund<br />

um die „Erde brennt“-Bewegung.<br />

Im Herbst/Winter <strong>2022</strong> wurden im Rahmen<br />

der „Erde brennt“-Bewegung<br />

weltweit Hörsäle von Studierenden besetzt,<br />

die angesichts der Vielzahl globaler<br />

Krisen (Klimakrise, Energiekrise, Teuerungswelle<br />

etc.) mehr Verantwortung<br />

seitens ihrer Universitäten gefordert haben.<br />

Die konkreten Forderungen variierten<br />

von Universität zu Universität. Auch<br />

an der BOKU besetzten Aktivist*innen<br />

den TÜWI-Hörsaal für mehrere Tage. Im<br />

Rahmen der Besetzung fand u.a. eine<br />

breite Podiumsdiskussion statt, an der<br />

neben Wissenschaftler*innen und Lehrenden<br />

auch der damalige Vizerektor für<br />

Lehre teilnahm und sich den Fragen und<br />

Forderungen der Studierenden stellte.<br />

Vertreter*innen der „Erde brennt“-Gruppe<br />

der BOKU wurden zudem direkt ins<br />

Rektorat eingeladen.<br />

Als Auftakt eines Prozesses zur Verbesserung<br />

der Studierbarkeit an der<br />

BOKU lud das Rektorat <strong>2022</strong> die Studierenden<br />

zu einem World Café ein. Ziel<br />

dieses Workshops war es, die Perspektive<br />

der Studierenden abzuholen und<br />

Maßnahmenvorschläge zu erarbeiten.<br />

In weiterer Folge ist geplant, die Lehrenden<br />

der BOKU sowie die administrative<br />

Verwaltung einzuladen, ihre Sichtweise<br />

in Bezug auf die Verbesserung der Studierbarkeit<br />

einzubringen und mitzudiskutieren.<br />

Die Ergebnisse des World Cafés<br />

werden soweit möglich bei der Gestaltung<br />

der Studienpläne berücksichtigt.<br />

Besonderes Engagement in der<br />

Lehre und im Studium vor den<br />

Vorhang holen<br />

Seit 2021 gibt es außerdem den „Abend<br />

des Lehrens und des Lernens, eine feierliche<br />

Abendveranstaltung, bei der die<br />

Lehre an der BOKU in ihrer Vielfalt und<br />

Kreativität sowie das Engagement der<br />

Lehrenden und der Studierenden sichtbar<br />

gemacht werden. Der erste Teil des<br />

Abends legt den Fokus auf Studierende<br />

und deren außerordentliche Leistungen<br />

während des Studiums. Im zweiten Teil<br />

werden Lehrende gewürdigt, denen es<br />

mit viel Engagement und Kreativität gelungen<br />

ist, maßgeschneiderte Lehr- und<br />

Lernkonzepte zu entwickeln. Der „Abend<br />

des Lehrens und des Lernens“ fand <strong>2022</strong><br />

im Rahmen der dreitägigen Veranstaltung<br />

„Werte im Wandel “ statt. Des Weiteren<br />

gibt es beim Nachhaltigkeitspreis<br />

der BOKU eine eigene Kategorie für „Bildung<br />

für Nachhaltige Entwicklung“.<br />

Lehrendenfortbildung<br />

Um Nachhaltigkeitskompetenzen der<br />

Studierenden fördern zu können, müssen<br />

zunächst die Lehrenden über ein<br />

gewisses Know-how zu entsprechender<br />

Didaktik sowie Nachhaltigkeitsthemen<br />

verfügen. Es gibt an unserer Universität<br />

eine Vielzahl an engagierten Lehrkräften,<br />

die sich im Rahmen ihrer Lehre<br />

bereits für nachhaltige Entwicklung einsetzen<br />

oder es gerne möchten und sich<br />

dafür Unterstützung wünschen.<br />

Zertifizierung für<br />

Hochschullehrende:<br />

https://nachhaltigeuniversitaeten.<br />

at/zertifikat/<br />

Im Zuge der Modularisierung der<br />

Studiengänge an der BOKU ist die<br />

Einführung von fünf Querschnittsthemen<br />

geplant. Darunter fallen<br />

neben Nachhaltigkeit die Themen<br />

Ethik, Bioökonomie, Sustainable<br />

Entrepreneurship sowie Gendergerechtigkeit,<br />

Diversität und<br />

Inklusion.<br />

In ihrem Rahmenprogramm<br />

zur Umsetzung von BNE 2030<br />

umschreibt die UNESCO<br />

Transformation im Bildungskontext<br />

wie folgt:<br />

„Zuallererst erfordert Transformation<br />

unter anderem ein<br />

gewisses Maß an Disruption,<br />

die Menschen dazu bringt, die<br />

Sicherheit eines Status quo<br />

oder ihrer gewohnten Art zu<br />

denken, handeln oder zu leben<br />

zu verlassen. Dies erfordert<br />

Mut, Ausdauer und Entschlossenheit,<br />

die in unterschiedlichem<br />

Ausmaß vorhanden sein<br />

können und am besten aus<br />

persönlicher Überzeugung,<br />

Einsicht oder dem einfachen<br />

Gefühl, das Richtige zu tun,<br />

hervorgehen.“ (Paragraph 4.2,<br />

Rahmenprogramm zur Umsetzung<br />

von BNE 2030, UNESCO<br />

(2021). Bildung für nachhaltige<br />

Entwicklung. Eine Roadmap.<br />

Bonn, UNE-SCO/DUK. )<br />

Nachhaltigkeitstag „Werte im<br />

Wandel“, S. 71


GRI 2-4<br />

Mehr Informationen<br />

zum BNE-Zertifikat<br />

online unter:<br />

https://nachhaltigeuniversitaeten.at/<br />

zertifikat/<br />

Kontakt:<br />

zertifikat@<br />

nachhaltigeuniversitaeten.at<br />

Genau an dieser Stelle knüpft das neu<br />

entwickelte BNE-Zertifikat an. Die universitätsübergreifende<br />

Qualifizierung für<br />

BNE wurde von der AG BNE der Allianz<br />

Nachhaltige Universitäten erarbeitet und<br />

startete erstmals im Wintersemester<br />

<strong>2022</strong> mit 19 Teilnehmer*innen. Das fächer-<br />

und disziplinenübergreifende Zertifikatsprogramm<br />

ist auf zwei Semester<br />

ausgelegt. In fünf Paketen (Basis, Inhalt-<br />

& Didaktik, Inhouse Training, Reflexion<br />

& Supervision, Outcome) erarbeiten die<br />

Teilnehmenden fachrelevante Inhalte<br />

entsprechend ihrer Interessen und Vorerfahrungen.<br />

Die BOKU hält im Rahmen<br />

des Zertifikats bereits erfolgreiche Formate<br />

wie die Fortbildungen „Grundlagen<br />

und Vertiefung - Bildung für Nachhaltige<br />

Entwicklung“ sowie Workshops zur Sustainicum<br />

Collection ab. Diese Fortbildungen<br />

können von BOKU Angehörigen<br />

über den BOKU Trainingspass auch unabhängig<br />

vom Zertifikat absolviert werden.<br />

Außerdem veranstaltet die AG BNE Peer<br />

Learning Treffen zu verschiedenen Aspekten<br />

der Bildung für Nachhaltige Entwicklung.<br />

Bei diesem Format stehen der<br />

Erfahrungsaustausch von Lehrenden<br />

unterschiedlicher Fachrichtungen und<br />

das voneinander Lernen im Mittelpunkt.<br />

Dazu wird viel Zeit für Diskussion und<br />

Reflexion eingeräumt. <strong>2022</strong> fand ein<br />

Peer Learning Treffen zum Thema „Werte<br />

in der Lehre im Kontext mit Nachhaltigkeit“<br />

statt. Dabei wurde verhandelt,<br />

welche Werte eine nachhaltige Entwicklung<br />

unterstützen und wie diese in der<br />

Lehre gefördert werden können. Werte<br />

anzusprechen und zu diskutieren, ist für<br />

transformatives Lernen von besonderer<br />

Bedeutung – gleichzeitig aber im universitären<br />

Umfeld eine besondere Herausforderung.<br />

Im Rahmen des Nachhaltigkeitstages<br />

fand ebenfalls ein Workshop<br />

zu diesem Thema statt.<br />

Zusätzlich zu den BNE-spezifischen<br />

Lehrendenfortbildungen bietet die BOKU<br />

eine Reihe weiterer Fortbildungen im<br />

Bereich Lehre und Didaktik an, die zu<br />

einer Stärkung der eingesetzten didaktischen<br />

Methoden und damit indirekt auch<br />

zu BNE beitragen. <strong>2022</strong> wurden 47 Kurse<br />

im Bereich Didaktik und Lehre angeboten<br />

(inkl. o.g. BNE-Fortbildungen), an<br />

denen insgesamt 366 BOKU Angehörige<br />

teilnahmen (siehe Abbildung 16). Damit<br />

hat sich die Zahl der Teilnehmer*innen<br />

gegenüber dem Vorjahr merklich verringert.<br />

Das ist darauf zurückzuführen, dass<br />

das Fortbildungsangebot der Didaktik in<br />

den Pandemiejahren (2020 und 2021)<br />

verdoppelt werden konnte, wodurch der<br />

Teilnehmer*innenkreis erweitert wurde.<br />

Um den Umstieg auf Online-Formate<br />

in der Lehre zu erleichtern, wurden vor<br />

allem Fortbildungen im Bereich der Mediendidaktik<br />

zusätzlich angeboten. Ein<br />

Rückgang der Teilnehmer*innenzahlen<br />

in den Folgejahren wurde erwartet. Erfreulicherweise<br />

ist <strong>2022</strong> dennoch ein<br />

deutlicher Anstieg im Vergleich zu der<br />

Zeit vor der Pandemie (2019) zu verzeichnen.<br />

Die Teilnehmer*innenzahlen<br />

der BNE-spezifischen Fortbildungen<br />

sind <strong>2022</strong> ebenfalls zurückgegangen,<br />

was u.a. auf ein reduziertes Angebot zurückzuführen<br />

ist. Damit konnte das Ziel<br />

einer Steigerung der BNE-Fortbildungen<br />

nicht erreicht werden.<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

143<br />

(57 %)<br />

107<br />

(43 %)<br />

296<br />

(53 %)<br />

259<br />

(47 %)<br />

313<br />

(68 %)<br />

150<br />

(32 %)<br />

253<br />

(69 %)<br />

113<br />

(31 %)<br />

2019 2020 2021 <strong>2022</strong><br />

männlich<br />

weiblich<br />

Abbildung 16: Teilnehmer*innen im Bereich Lehre und Didaktik (ink. BNE-Fortbildungen),<br />

nach Geschlecht, 2019-<strong>2022</strong>*<br />

*Bei der Erstellung des vorliegenden Berichts wurde die Datenaufbereitung verbessert,<br />

was zu leichten Änderungen der abgebildeten Zahlen für die Jahre 2019-2021 im<br />

Vergleich zu vorangegangenen <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>en führte.


AG BNE der Allianz Nachhaltige<br />

Universitäten<br />

Auch auf Ebene der österreichweit agierenden<br />

Allianz Nachhaltige Universitäten<br />

besteht eine Arbeitsgruppe für BNE.<br />

Die Koordination dieser Arbeitsgruppe<br />

ist beim Zentrum für globalen Wandel<br />

und Nachhaltigkeit der BOKU angesiedelt.<br />

Aktuell arbeitet die Gruppe u.a. an<br />

der oben erwähnten BNE-Zertifizierung.<br />

Jährlich finden außerdem zwei Klausuren<br />

statt, um aktuelle Themen und Projekte<br />

zu besprechen, mindestens eine<br />

davon in Präsenz. Im Rahmen des Allianz-Projekts<br />

UniNEtZ (Universitäten und<br />

Nachhaltige Entwicklungsziele) wirkte<br />

die BOKU maßgeblich am Optionenbericht<br />

zum SDG 4 „Hochwertige Bildung<br />

sicherstellen“ mit, der Anfang <strong>2022</strong> veröffentlicht<br />

wurde. BOKU Autor*innen<br />

arbeiteten an sechs der 19 Optionen<br />

mit, die einen breiten Bogen von Demokratisierung<br />

im Bildungsbereich, um<br />

Hochschul-Nachhaltigkeitsstrategien zu<br />

bewegtem und künstlerischem Lernen<br />

spannen. Neben der Weiterentwicklung<br />

des BNE-Zertifikats beschäftigt sich die<br />

AG zukünftig u.a. mit dem Thema Digitalisierung<br />

bzw. Künstliche Intelligenz<br />

und im Rahmen vom UniNEtZ II mit der<br />

Curriculaentwicklung an Hochschulen im<br />

Kontext von Nachhaltigkeit.<br />

Die Sustainicum Collection<br />

ist eine Online-Sammlung von Lehr- und<br />

Lernmaterialien für Lehrende, die Nachhaltigkeitsaspekte<br />

in ihre Lehrveranstaltungen<br />

einbauen, einen neuen Kurs zu<br />

diesem Thema gestalten, Methoden der<br />

Wissensvermittlung oder der Partizipation<br />

suchen oder ihre bewährten Lehrbehelfe,<br />

Kursprogramme oder Methoden<br />

anderen zur Verfügung stellen möchten.<br />

Die mehrfach ausgezeichnete, interaktive<br />

Sammlung hat zum Ziel, Bildung<br />

für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und<br />

wichtige Kompetenzen wie ganzheitliches<br />

und systemisches Denken oder<br />

inter- und transdisziplinäres Handeln an<br />

Universitäten zu fördern. Alle Lehrressourcen<br />

haben Bezug zu BNE oder zu<br />

den 17 nachhaltigen Entwicklungszielen<br />

der Vereinten Nationen (SDGs).<br />

Die Sustainicum Collection unterstützt<br />

aktuell mit 300 Lehreinheiten und 49<br />

Lehrmethoden Lehrende dabei, BNE-<br />

Elemente sowie die SDGs in ihre Lehre<br />

zu integrieren.<br />

Im Rahmen des Projekts „EPICUR –<br />

European Partnership for an Innovative<br />

Campus Unifying Regions“ konnte<br />

die Sustainicum Collection unter aktiver<br />

Einbindung von Studierenden weiterentwickelt<br />

werden. Auch im Rahmen des<br />

BNE-Zertifikates wird eine Erweiterung<br />

und verstärkte Nutzung der Plattform<br />

unter anderem durch Methodenworkshops<br />

angestrebt. So kann als Teil der<br />

Abschlussarbeiten für die Erlangung des<br />

Zertifikates wahlweise auch eine Lehrressource<br />

für die Sustainicum Collection<br />

erstellt werden.<br />

Im Rahmen des Zertifikatsprogramm<br />

werden zwei Workshops zur Sustainicum<br />

Collection angeboten, um Lehrende<br />

mit der BNE-Lehrressourcenplattform<br />

vertraut zu machen: „Sustainicum<br />

Collection I: Lehrressourcen für Bildung<br />

zur Nachhaltigkeit kennenlernen und<br />

ausprobieren“ als Einführung sowie der<br />

Vertiefungsworkshop „Sustainicum Collection<br />

II: Lehrressourcen für Bildung zur<br />

Nachhaltigkeit entwickeln und gewinnbringend<br />

einsetzen“.<br />

Allianz Nachhaltige<br />

Universitäten:<br />

siehe auch S. 75<br />

UniNEtZ: siehe Kapitel<br />

„UniNEtZ“, S. 16<br />

SDG-Highlight:<br />

Sustainicum Collection


Neue Studiengänge<br />

<strong>2022</strong> wurde an der Entwicklung zweier<br />

neuer englischsprachiger Masterprogramme<br />

gearbeitet: Green Building Engineering<br />

und Climate Change and Societal<br />

Transformation. Die BOKU hat ihr<br />

Studienangebot damit um zwei Studiengänge<br />

erweitert, die sich explizit aktuellen<br />

Herausforderungen unserer Gesellschaft<br />

widmen.<br />

Das Masterprogramm Green Building<br />

Engineering will die Konstruktion von<br />

ressourcenschonenden Bauwerken und<br />

die Entwicklung von Bestandsgebäuden<br />

nach nachhaltigen Kriterien in den<br />

Vordergrund rücken. Da die Baubranche<br />

einer der bedeutendsten Sektoren<br />

in Bezug auf den Ressourcenverbrauch<br />

ist und eine hohe Relevanz für den Klimaschutz<br />

bzw. die -anpassung hat,<br />

sollen Studierende mit diesem Master<br />

wichtige Fähigkeiten und Kompetenzen<br />

erwerben, die sie dazu befähigen, Gestalter*innen<br />

eines für die nachhaltige<br />

Entwicklung sehr relevanten Sektors zu<br />

werden.<br />

Der inter- und transdisziplinäre Masterstudiengang<br />

Climate Change and<br />

Societal Transformation soll eine systemische<br />

Perspektive auf die globale Klimakrise<br />

ermöglichen. Einerseits soll in<br />

diesem Studium grundlegendes Wissen<br />

über das Klimasystem und den Klimawandel<br />

als physikalisches Phänomen<br />

erworben werden. Andererseits werden<br />

sozio-ökologische Triebkräfte, Akteur*innen<br />

und Auswirkungen des Klimawandels<br />

sowie transformative Ansätze für<br />

eine nachhaltige und gerechte Gesellschaft<br />

behandelt werden. Eine wichtige<br />

Rolle sollen dabei Nord-Süd-Dynamiken<br />

einnehmen.<br />

Das englischsprachige Masterstudium<br />

Green Chemistry ist bereits im Wintersemester<br />

<strong>2022</strong> in die Pilotphase gestartet.<br />

Der Studiengang ist eine Kooperation<br />

zwischen der Universität Wien, der<br />

Technischen Universität Wien und der<br />

BOKU. Der Fokus liegt auf anwendungsorientierten<br />

Forschungsthemen. Als Basis<br />

werden wesentliche Aspekte der Grünen<br />

Chemie, der Nachhaltigkeit und der<br />

Kreislaufökonomie behandelt.<br />

Weiterbildungsakademie<br />

der BOKU<br />

Über ihre Weiterbildungsakademie bietet<br />

die BOKU berufsbegleitende Studienangebote<br />

für die Vertiefung und Erweiterung<br />

fachlicher und persönlicher Kompetenzen,<br />

die auch bei der beruflichen<br />

Orientierung unterstützen können.<br />

Bereits zum zweiten Mal wurde <strong>2022</strong>-<br />

2023 durch die BOKU der Lehrgang<br />

„Advanced technologies in smart crop<br />

farming“ angeboten, der sich der Integration<br />

digitaler Werkzeuge in der modernen<br />

Landtechnik widmet. Die Durchführung<br />

zweier international ausgerichteter Kursangebote<br />

im Bereich der Nahrungs- und<br />

Futtermittelsicherheit ist geplant. Neben<br />

dem neu eingerichteten Universitätslehrgang<br />

„Die UN-Agenda 2030: den Wandel<br />

nachhaltig gestalten“, der <strong>2022</strong> mit dem<br />

SDG-Anpacker*innenpreis des Landes<br />

Oberösterreich in der Kategorie „Lernen<br />

und Handeln auf allen Ebenen“ ausgezeichnet<br />

wurde, sind aktuell eine Reihe<br />

nachhaltigkeitsorientierter Angebote in<br />

Entwicklung. Deren Themen decken ein<br />

breites Spektrum an BOKU Kompetenzen<br />

ab, z.B. Ökobilanzierung für Unternehmen,<br />

Lebenszyklusbewertung von<br />

Infrastrukturanlagen sowie flächensparende<br />

Raum- und Siedlungsentwicklung.<br />

Links:<br />

AG BNE BOKU: https://short.boku.ac.at/agbne<br />

AG BNE der Allianz<br />

Nachhaltige Universitäten: http://nachhaltigeuniversitaeten.at/arbeitsgruppen/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung/<br />

BNE-Zertifikat: https://nachhaltigeuniversitaeten.at/zertifikat/<br />

Sustainicum Collection: http://www.sustainicum.at/<br />

BOKU Abend des Lehrens<br />

und des Lernens: https://short.boku.ac.at/6ro9ex<br />

BOKU Weiterbildungsakademie: https://boku.ac.at/weiterbildungsakademie


INTER- UND<br />

TRANSDISZIPLINÄRE LEHRE*<br />

*wesentliches Thema, siehe<br />

Wesentlichkeitsanalyse, S. 18<br />

GRI 3-3<br />

Über die Disziplingrenzen hinaus<br />

Interdisziplinarität bedeutet, dass Problem-<br />

und Fragestellungen nicht nur<br />

aus der Perspektive einer Fachrichtung<br />

betrachtet, sondern Zugänge, Ansätze<br />

und Methoden mehrerer Fachgebiete<br />

angewendet werden, um gemeinsam<br />

Probleme zu verstehen und Lösungen<br />

zu finden. Wichtig dabei sind der Austausch<br />

zwischen den Disziplinen und das<br />

Zusammenführen von Erkenntnissen.<br />

Später im Berufsleben werden viele der<br />

BOKU Studierenden sektorübergreifend<br />

tätig sein. Die Ausbildung an der<br />

BOKU soll sie darauf vorbereiten, sich<br />

mit Akteur*innen aus unterschiedlichen<br />

Fachbereichen zu verständigen und gemeinsam<br />

an Fragestellungen arbeiten zu<br />

können.<br />

Hier arbeiten Wissenschaft und Praxisakteur*innen zusammen<br />

In der transdisziplinären Lehre geht<br />

es darum, Akteur*innen aus der Praxis<br />

und deren Wissen, Erfahrungen sowie<br />

Wertehaltung in die Bearbeitung einer<br />

Chancen und Herausforderungen der inter- und<br />

transdisziplinären Lehre<br />

Durch inter- und transdisziplinäre Ansätze<br />

in der Lehre erlangen die Studierenden<br />

die Fähigkeit zur disziplinübergreifenden<br />

und gesamtheitlichen<br />

Auseinandersetzung mit Themen der<br />

nachhaltigen Entwicklung und der Grand<br />

Challenges. Auch das systemische Denken<br />

wird geschult. Diese Kompetenzen<br />

sind zentral, wenn es darum geht, komplexe<br />

Themenbereiche, die von einer<br />

Vielzahl an Einflussfaktoren bestimmt<br />

sind und für die es vielfältige Lösungswege<br />

gibt, zu verstehen und bearbeiten<br />

zu können.<br />

Transdisziplinäre Lehrveranstaltungen<br />

können für Studierende, Lehrende und<br />

Praxispartner*innen gleichermaßen gewinnbringend<br />

sein: Studierende bekommen<br />

Einblicke in gesellschaftliche Frageund<br />

Aufgabenstellungen und sammeln<br />

Praxiserfahrung. Lehrende können z.B.<br />

ihre Kontakte zu Praxispartner*innen<br />

ausbauen und erfahren Wertschätzung<br />

und Sinnstiftung. Praxispartner*innen<br />

profitieren inhaltlich und über die soziale<br />

Interaktion vom Austausch mit der Universität.<br />

Fragestellung miteinzubeziehen. BOKU<br />

Studierende lernen in diesem Zusammenhang,<br />

gemeinsam mit Betroffenen<br />

Fragestellungen zu er- und bearbeiten.<br />

Insgesamt können durch Inter- und<br />

Transdisziplinarität in der Lehre Kooperation,<br />

Austausch und Quervernetzung<br />

über Disziplingrenzen hinaus sowie zwischen<br />

Wissenschaft und Gesellschaft<br />

gefördert werden.<br />

Inter- und transdisziplinäre Lehre erfordert<br />

ein hohes Maß an Engagement<br />

aller Beteiligten: Sowohl auf Seiten der<br />

Lehrenden als auch auf Studierendenseite<br />

ist inter- und transdisziplinäres Arbeiten<br />

zwar sehr gewinnbringend, gleichzeitig<br />

aber auch intellektuell fordernd<br />

sowie zeit- und ressourcenintensiv. Interdisziplinäre<br />

Lehre erfordert, dass sich<br />

Lehrende unterschiedlicher Disziplinen<br />

absprechen und zum Teil auch zeitgleich<br />

im Hörsaal stehen, was personelle und<br />

organisatorische Herausforderungen<br />

darstellen kann. Ebenso ist die Abstimmung<br />

mit Praxispartner*innen zu berücksichtigen<br />

sowie die Bereitschaft von Lehrenden<br />

und Studierenden, sich mit den<br />

theoretischen und methodischen Grundlagen<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Es wird daher verstärkt positive Anreize<br />

und Unterstützung seitens der Universität<br />

brauchen, um ein Lehrveranstaltungsangebot<br />

mit inter- und transdisziplinärem<br />

Charakter weiterhin zu ermöglichen bzw.<br />

zukünftig auch zu erweitern.<br />

Im Kontext von Nachhaltigkeit<br />

ist die Unterscheidung<br />

zwischen „enger“ und „breiter“<br />

Interdisziplinarität wichtig:<br />

„Enge Interdisziplinarität“<br />

meint die Zusammenarbeit<br />

innerhalb von Natur- und<br />

Ingenieurswissenschaften<br />

ODER Kultur- und Sozialwissenschaften.<br />

Bei der „breiten<br />

Interdisziplinarität“ kommt<br />

es zu einer Zusammenarbeit<br />

über diese Grenzen hinaus,<br />

das heißt zum Beispiel, dass<br />

Naturwissenschaftler*innen<br />

und Sozialwissenschaftler*innen<br />

gemeinsam Fragestellungen<br />

bearbeiten. Letzteres<br />

ist notwendig, um die<br />

verschiedenen Dimensionen<br />

von Nachhaltigkeit zu berücksichtigen.


GRI 3-3<br />

Gelebte Inter- und Transdisziplinarität an der BOKU<br />

Wie gut Inter- und Transdisziplinarität in der BOKU Lehre bereits verankert ist und<br />

welche Handlungspotenziale es noch gibt, wird im Folgenden erläutert.<br />

Das Drei-Säulen-Prinzip der BOKU Lehre<br />

Strukturell begünstigt sind interdisziplinäre<br />

Lehransätze durch das Drei-Säulen-Prinzip<br />

der BOKU Lehre. Die Kombination<br />

aus Natur-, Ingenieur- sowie<br />

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />

in allen Bachelor- und Masterstudiengängen<br />

der BOKU ist in Österreich einzigartig.<br />

Lehrveranstaltungsangebot mit inter- bzw.<br />

transdisziplinärem Charakter<br />

BOKU Entwicklungspläne unter:<br />

https://short.boku.ac.at/entwicklungsplan.html<br />

Inter- und Transdisziplinarität wird an der<br />

BOKU grundsätzlich großgeschrieben.<br />

Das spiegelt sich sowohl im Aufbau der<br />

Curricula (Stichwort Drei-Säulen-Prinzip)<br />

als auch im Entwicklungsplan wider. Allerdings<br />

lässt sich aktuell keine genaue<br />

Aussage darüber treffen, wieviele und<br />

welche Lehrveranstaltungen tatsächlich<br />

inter- bzw. transdisziplinären Charakter<br />

aufweisen. Die BOKU möchte sich daher<br />

zum einen auf die Sichtbarkeit inter- bzw.<br />

transdisziplinärer Lehre fokussieren und<br />

zum anderen auf die Rahmenbedingungen<br />

sowohl für Lehrende, die eine solche<br />

Lehre anbieten, als auch für Studierende,<br />

die diese Lehrveranstaltungen absolvieren,<br />

eingehen. Zu berücksichtigen ist<br />

hier der bereits oben erwähnte Mehraufwand<br />

für Studierende und Lehrende.<br />

siehe auch Kapitel „Studierendenbefragung“,<br />

S. 28<br />

Sichtbarkeit erhöhen<br />

Die Einschätzung darüber, inwieweit eine<br />

Lehrveranstaltung inter- und/oder transdisziplinären<br />

Charakter hat, soll zukünftig<br />

mittels einer Selbstevaluierung der<br />

Lehrenden möglich sein. Die Grundlagen<br />

dafür werden im Rahmen eines Forschungsprojektes,<br />

das <strong>2022</strong> begonnen<br />

hat, erarbeitet. Das Forschungsprojekt<br />

„Wissensbilanzierung und Nachhaltigkeit<br />

(kurz NH-Kriterien)“ befasst sich mit der<br />

Messbarkeit und dem Impact von Forschung<br />

und Lehre im Kontext von Nachhaltigkeit.<br />

Dabei werden unter anderem<br />

Kriterien entwickelt, die eine Einordnung<br />

der eigenen Lehre und Forschung in Bezug<br />

auf Nachhaltigkeit vereinfachen soll.<br />

Da Inter- und Transdisziplinarität (ITD)<br />

als wichtige methodische Zugänge im<br />

Nachhaltigkeitskontext gelten, können<br />

die Ergebnisse des Projektes als Basis<br />

für eine zukünftige Selbstevaluierung der<br />

BOKU Lehre in Bezug auf ITD genutzt<br />

werden.<br />

Fördernde Rahmenbedingungen<br />

Inter- und transdisziplinäre Lehre wurde<br />

auch in der Studierendenbefragung<br />

thematisiert. Dabei hat sich gezeigt,<br />

dass die Zusammenarbeit in Gruppen<br />

an der BOKU durchaus gefördert wird<br />

(allgemeine Aspekte des Lernfeldes<br />

„kooperatives Handeln“). Spezifischere<br />

Aspekte von kooperativem Handeln wie<br />

die fächerübergreifende (interdisziplinäre)<br />

Zusammenarbeit und die Kooperation<br />

mit gesellschaftlichen Akteur*innen<br />

(transdisziplinär) fallen in der Bewertung<br />

allerdings zurück. So kommt auch das<br />

Erleben von interdisziplinärer Kooperation<br />

unterschiedlicher Fachrichtungen laut<br />

der Studierendenbefragung in der Lehre<br />

vergleichsweise zu kurz. Sowohl interals<br />

auch transdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

wird jedoch auf Doktoratsniveau<br />

signifikant besser vermittelt. Insgesamt<br />

zeigen die Ergebnisse der Studierendenbefragung,<br />

dass es im Kontext von<br />

Inter- und Transdisziplinarität in der Leh-


e noch Verbesserungspotenzial gibt und<br />

daher Möglichkeiten zur Stärkung förderlicher<br />

Rahmenbedingungen zukünftig<br />

weiter ausgelotet werden sollten.<br />

Analog zur Studierendenbefragung<br />

braucht es einen Austausch mit Lehrenden,<br />

der ebenfalls die Frage nach den<br />

richtigen Rahmenbedingungen zur Förderung<br />

von Nachhaltigkeitskomptenzen<br />

Interdisziplinär ausgerichtete Doktoratsprogramme<br />

Die Doktoratsprogramme der BOKU sind<br />

stark interdisziplinär und zum Teil auch<br />

transdisziplinär ausgerichtet, was sich<br />

auch in den Lehrveranstaltungen dieser<br />

stellt, nur diesmal aus der Sicht der Lehrenden.<br />

Daraus sollen wiederum Verbesserungspotenziale<br />

und Handlungsempfehlungen<br />

für die Gestaltung eines<br />

förderlichen Lehr- und Lernrahmens u.a.<br />

für inter- und transdisziplinäre Lehre abgeleitet<br />

werden. Entsprechende Aktivitäten<br />

können voraussichtlich 2024 durchgeführt<br />

werden.<br />

Programme widerspiegelt. Mehr dazu im<br />

Kapitel zu „Inter- und transdisziplinärer<br />

Forschung“.<br />

Beispiel einer transdisziplinären<br />

Lehrveranstaltung<br />

In der Lehrveranstaltung<br />

„Akteur*innen und Prozesse<br />

in der ländlichen Entwicklung“<br />

(Vorlesung & Übung) setzen sich<br />

die Studierenden anhand des Beispiels<br />

einer ländlichen Gemeinde<br />

im steirischen Zentralraum mit<br />

den Potenzialen der Gemeindeentwicklung<br />

auseinander. Die<br />

Lehrveranstaltung ist als Wissenschafts-Praxis-Dialog<br />

konzipiert,<br />

in welchem der raum- und<br />

planungswissenschaftliche und<br />

der kommunalpolitische Zugang<br />

einander gegenübergestellt werden.<br />

Die erarbeiteten Ergebnisse<br />

werden gemeinsam mit dem*der<br />

Bürgermeister*in kritisch diskutiert.<br />

Beispiel einer interdisziplinären<br />

Lehrveranstaltung<br />

Die Lehrveranstaltung „Interdisziplinäre<br />

Ansätze und Methoden“<br />

(Vorlesung & Übung) zielt darauf<br />

ab, ein grundlegendes Verständnis<br />

inter- und transdisziplinärer<br />

(Forschungs-)Zugänge und Prozesse<br />

und die damit in Verbindung<br />

stehenden Herausforderungen<br />

zu vermitteln. Studierende lernen<br />

u.a. Möglichkeiten kennen, um<br />

Herausforderungen und Grenzen<br />

interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />

kritisch zu bewerten sowie<br />

ausgewählte Methoden des interund<br />

transdisziplinären Arbeitens<br />

eigenständig anzuwenden und zu<br />

leiten.<br />

Links:<br />

https://boku.ac.at/universitaetsleitung/senat/boku-studien-fuer-die-zukunft/3-saeulen-der-boku


REFLEXION UND<br />

DISKUSSION IN DER LEHRE<br />

Die Fähigkeit, Inhalte kritisch zu reflektieren<br />

und darauf aufbauend konstruktive<br />

Diskussionen zu führen, ist nicht<br />

nur im wissenschaftlichen Kontext eine<br />

wichtige Kompetenz, sondern auch ein<br />

Eckpfeiler nachhaltiger Entwicklung.<br />

Die kritische Auseinandersetzung mit<br />

vorherrschenden Gegebenheiten und<br />

Strukturen ebnet den Weg für alternative<br />

Ideen, innovative Lösungen und neue<br />

Sichtweisen, die einen Wandel hin zu<br />

einer nachhaltigen Gesellschaft unterstützen.<br />

Transformationsprozesse sind<br />

aber nie geradlinig und bergen zahlreiche<br />

Spannungsfelder und Widersprüche<br />

zwischen unterschiedlichen, immer wieder<br />

auszuverhandelnden Zielen in sich.<br />

Diese Zielkonflikte müssen thematisiert<br />

und bearbeitet werden.<br />

Die BOKU möchte ein Ort sein, an dem<br />

zukunftsweisende Ideen geschmiedet<br />

und Innovation gefördert werden. Daher<br />

braucht es sowohl physische als auch<br />

zeitliche Räume, die Kreativität, kritische<br />

Debatten und Selbstreflexion ermöglichen.<br />

siehe auch Kapitel<br />

„Studienbefragung“, S. 28<br />

6 <br />

Bereits in vorangegangenen<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>en wurden<br />

exemplarisch Lehrveranstaltungen<br />

angeführt. Jedes Jahr werden<br />

andere Lehrveranstaltungen<br />

vorgestellt.<br />

Im Hörsaal<br />

Durch angeleitete Reflexion und Diskussion<br />

im Rahmen von Lehrveranstaltungen<br />

und durch die Einbettung von studienspezifischem<br />

Fachwissen in einen<br />

breiteren Nachhaltigkeitskontext werden<br />

Studierende dazu ermutigt, sich kritisch<br />

sowohl mit den Inhalten ihres Studiums<br />

als auch mit gesellschaftlichen Entwicklungen<br />

auseinanderzusetzen. Zusätzlich<br />

wird eine konstruktive Diskussionskultur<br />

der Studierenden gefördert.<br />

Die bereits erwähnte Studierendenbefragung<br />

zeigt allerdings, dass die<br />

Rahmenbedingungen des Studiums<br />

zu wenig Zeit und Raum für kritischen<br />

Diskurs und Reflexion bieten.<br />

Dieser Schluss lässt sich vor allem aus<br />

den Antworten auf die offenen Fragen<br />

ziehen. Dabei wurde besonders Bezug<br />

auf das kritische Hinterfragen von Lehrinhalten<br />

genommen. Auch die Reflexion<br />

von Wechselbeziehungen zwischen den<br />

Nachhaltigkeitsdimensionen und innerhalb<br />

dieser, wird weniger hoch bewertet<br />

als die inhaltliche Auseinandersetzung<br />

mit den Dimensionen der Nachhaltigkeit.<br />

Ebenso ist die Reflexion von unterschiedlichen<br />

Wertehaltungen innerhalb<br />

der Lehre insgesamt noch ausbaufähig.<br />

Nachstehend exemplarisch eine kleine<br />

Auswahl 6 an Lehrveranstaltungen, die<br />

viel Raum für kritische Diskussion und<br />

Reflexion bieten:<br />

Wissenschaft in Politik und Gesellschaft (Vorlesung & Seminar)<br />

Ziel der Lehrveranstaltung ist es, die Studierenden<br />

mit der Rolle und Funktion von<br />

wissenschaftlichem Wissen in unserer<br />

Gesellschaft vertraut zu machen. Konkret<br />

werden Konzepte, Modelle und Theorien<br />

des Interaktionsverhältnisses von<br />

Wissen(schaft), Politik und Gesellschaft<br />

vorgestellt und anhand empirischer<br />

Fallstudien diskutiert. Die zugrundeliegenden<br />

Annahmen werden aufgedeckt<br />

und die Funktion von Wissen und Expertise<br />

in Entscheidungsprozessen bewertet.<br />

Damit sollen die Studierenden<br />

angeregt werden, ihre eigene Rolle als<br />

zukünftige Expert*innen kritisch reflektieren<br />

zu können.<br />

Ernährungssouveränität – Theorie und Praxis eines alternativen<br />

Lebensmittel- und Agrarsystems (Vorlesung & Seminar)<br />

Im Rahmen der Lehrveranstaltung werden<br />

unterschiedliche Facetten von Ernährungssouveränität<br />

aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln beleuchtet. Die<br />

Lehrveranstaltung bietet eine Problem-<br />

analyse unseres gegenwärtigen Lebensmittel-<br />

und Agrarsystems, diskutiert aktuelle<br />

Hindernisse und Herausforderungen<br />

und stellt Alternativen sowie Handlungsmöglichkeiten<br />

vor. Gemeinsam mit


Vertreter*innen aus der Bewegung für<br />

Ernährungssouveränität werden die Studierenden<br />

dazu angeregt, ihr eigenes<br />

Handeln in Bezug auf Lebensmittel vor<br />

dem Hintergrund der aktuellen gesell-<br />

schaftspolitischen Debatte kritisch zu<br />

reflektieren. Mithilfe von Videopraktiken<br />

können die Studierenden alternative Formate<br />

ausloten, um ihre Überlegungen<br />

und Ideen zu kommunizieren.<br />

Environmental and Climate Justice (Vorlesung & Übung)<br />

Dieses Seminar setzt sich tiefgreifend mit<br />

Umwelt- und Klimagerechtigkeit als vielschichtigen<br />

Themenkomplex auseinander.<br />

Entlang der Entstehungsgeschichte<br />

der Umwelt- und Klimagerechtigkeitsbewegung<br />

werden Gemeinsamkeiten und<br />

Unterschiede zwischen Perspektiven<br />

in den USA, Europa und dem globalen<br />

Süden herausgearbeitet, um deren analytische<br />

und praktische Implikationen<br />

zu erkennen. Die Studierenden lernen<br />

Zusammenhänge zwischen Ressourcennutzung<br />

und Umwelt- sowie Klima-<br />

konflikten und Gerechtigkeitsüberlegungen<br />

zu verstehen, unterschiedliche<br />

Gerechtigkeitsüberlegungen in<br />

verschiedenen geografischen und gesellschaftlichen<br />

Kontexten zu erkennen<br />

und das Gelernte auf verschiedene<br />

Fallstudien anzuwenden. Die<br />

Lernformate wechseln zwischen Input<br />

mit plenarer Diskussion, Kleingruppen<br />

zu spezifischen Fragen, Rollenspiel,<br />

Fish-Bowl-Diskussion, Einbringen von<br />

Fallbeispielen der Studierenden vor dem<br />

Hintergrund der diskutierten Konzepte.<br />

siehe auch Kapitel<br />

„Studienbefragung“, S. 28<br />

Extracurriculare Veranstaltungen<br />

Neben der Lehre bietet die BOKU zahlreiche<br />

Möglichkeiten, sich im Rahmen<br />

von Veranstaltungen wie z.B. Podiumsdiskussionen,<br />

Tagungen oder Vorträge,<br />

kritisch mit wissenschaftlichen und gesellschaftlich<br />

relevanten Themen auseinanderzusetzen.<br />

Ein besonders beliebtes<br />

Format dafür ist das „BOKU Kino<br />

– Filmreihe mit Diskussion“, organisiert<br />

von der Ethikplattform der BOKU. Auch<br />

die Veranstaltungsreihe „Studierende<br />

im Diskurs“ hat mit namhaften Keynote<br />

Speakern immer das Interesse vieler<br />

Studierender geweckt. Ein Kalender auf<br />

der BOKU Website gibt einen Überblick<br />

über das Veranstaltungsangebot an der<br />

Universität.<br />

Auch wenn das Angebot groß ist, hat die<br />

Auswertung der Studierendenbefragung<br />

gezeigt, dass Zusatzangebote als mögliche<br />

Reflexions- und Diskussionsräume<br />

von Studierenden eher weniger genutzt<br />

werden. Als Gründe wurden hier v.a.<br />

fehlende Zeit und mangelnde Bewerbung<br />

genannt. Dementsprechend sollen<br />

Handlungsempfehlungen, um derartige<br />

Angebote für Studierende attraktiver zu<br />

machen, erarbeitet werden.<br />

Orte der Begegnung am Campus<br />

Am Universitätscampus und in der Umgebung<br />

gibt es eine Vielzahl an Orten,<br />

an denen sich die BOKU Studierenden<br />

verabreden oder auch einfach zufällig<br />

begegnen können. Diese Orte schaffen<br />

Gelegenheit und Raum für lebhafte<br />

Diskussion, eigenständiges Lernen und<br />

kritische Reflexion außerhalb des Hörsaals.<br />

Dazu gehören beispielsweise die<br />

Lernräumen im Ilse Wallentin Haus, das<br />

TÜWI mit dem Hofladen, Bibliotheken,<br />

Lernräume, Veranstaltungen an BOKU<br />

Standorten, Mensen, Cafeteria u.v.m.<br />

LINKS:<br />

Sustainability Challenge: www.sustainabilitychallenge.at<br />

BOKU Kino: https://boku.ac.at/ethikplattform/boku-kino-filmreihemit-diskussion<br />

Studierende im Diskurs: https://boku.ac.at/oeffentlichkeitsarbeit/studierendeim-diskurs<br />

Veranstaltungskalender: https://boku.ac.at/event/list


Ziele für den Bereich Lehre und Studium<br />

Thema Zielformulierung Indikatoren Maßnahmen Stand 2021 Status <strong>2022</strong><br />

Mindestens einmal pro Jahr tauscht<br />

sich die AG BNE mit den zuständigen<br />

Gremien (Senat, VR Lehre,<br />

Fachstudien-AGs) in Bezug auf die<br />

Berücksichtigung der BNE-Kernthemen<br />

in der Curricula-Gestaltung<br />

aus.<br />

Es werden mindestens drei BNE-<br />

Fortbildungen für Lehrende pro Jahr<br />

angeboten und eine steigende Zahl<br />

an Personen erreicht.<br />

» Regelmäßiger Austausch mit zuständigen<br />

Gremien (Senat, Vizerektorat für Lehre und<br />

Fachstudien AGs)<br />

» Anzahl der BNE-Fortbildungen<br />

» Teilnehmer*innenzahlen (TN-Zahlen)<br />

» Gespräche mit Fachstudien-AGs, Vizerektorat<br />

Lehre, Senat<br />

» Angebot an Fachstudien-AGs: Besuch der<br />

AG BNE in Sitzungen<br />

» Spezifische Einladungen der Fachstudien-AGs<br />

zu Veranstaltungen der AG BNE<br />

» Treffen zwischen Vizerektorin für Lehre und<br />

AG BNE<br />

» Fortsetzung und Verstetigung des Fortbildungsangebots<br />

der AG BNE<br />

» Bewerben der BNE-Angebote in Fortbildungen<br />

im Bereich Lehre & Didaktik<br />

6 AG BNE Treffen<br />

3 Austauschtreffen mit<br />

VRin Baumgartner<br />

~ Austausch mit Senat<br />

und Fachstudiengruppen<br />

ausständig<br />

1 Peer Learning-Treffen,<br />

1 Grundlagen- & 1 Vertiefungsveranstaltung<br />

2 Sustainicum Collection<br />

Workshops<br />

Weiterführende Entwicklung<br />

von BuNE-Z<br />

~ BNE Fortbildungen TN-<br />

Zahl 2021: 38<br />

3 AG BNE Treffen<br />

1 Austauschtreffen mit<br />

VR Schulz<br />

~ Austausch mit Senat<br />

und Fachstudiengruppen<br />

ausständig<br />

1 Peer Learning-Treffen,<br />

1 Grundlagen- & 1 Vertiefungsveranstaltung<br />

Start BNE-Zertifikat<br />

~ BNE Fortbildungen TN-<br />

Zahl <strong>2022</strong>: 13<br />

Inter- und Transdisziplinarität<br />

in der Lehre<br />

Bildung für Nachhaltige<br />

Entwicklung (BNE)<br />

Erhebung der Vermittlung von<br />

BNE-relevanten Kompetenzen und<br />

Wissen an der BOKU mittels einer<br />

Studierendenbefragung 2021/22<br />

» Durchführung der Studierendenbefragung<br />

[prozessorientiert]<br />

» Ableitung von Maßnahmen und<br />

Verbesserungspotenzialen<br />

» Wiederholung der Befragung in 4-5 Jahren<br />

geplant<br />

Zieldefinition erfolgt<br />

Studierendenbefragung<br />

wurde durchgeführt<br />

Verbesserung der Sichtbarkeit von<br />

inter- & transdisziplinären Lehrveranstaltungen<br />

bzw. Lehrinhalten<br />

» Prozess zur Verbesserung der Sichtbarkeit<br />

[prozessorientiert]<br />

» Möglichkeiten zur Verbesserung der Sichtbarkeit<br />

von inter- & transdisziplinärer Lehre ausloten<br />

(z.B. Selbstevaluierung)<br />

» Ggf. Maßnahmen aus den Ergebnissen der<br />

Studierendenbefragung ableiten<br />

» Austausch mit Lehrenden zu Rahmenbedingungen<br />

für ITD in der Lehre<br />

Neuevaluierung der Zieldefinition:<br />

Fokus auf die<br />

Sichtbarkeit von inter- &<br />

transdisziplinären Lehrveranstaltungen<br />

Erste Überlegungen<br />

zur Verbesserung der<br />

Sichtbarkeit angestellt<br />

(im Rahmen der AG BNE<br />

und einem Forschungsprojekt)<br />

Tabelle 5: Ziele für den Bereich Lehre und Studium = Ziel erreicht | ~ = Ziel noch nicht erreicht


FOR<br />

SCH<br />

UNG<br />

Unsere Vision: Als Universität des Lebens<br />

wollen wir mit unserer Forschung einen<br />

transformativen Prozess in Gang setzen,<br />

der zur Lösung gesellschaftlicher Probleme<br />

sowie zur gedeihlichen Entwicklung<br />

der Menschheit und der natürlichen<br />

Umwelt beiträgt.


WAS BEDEUTET<br />

NACHHALTIGKEIT IN DER<br />

FORSCHUNG FÜR DIE BOKU<br />

siehe auch Kapitel<br />

„Wissenschaftskommunikation“,<br />

S. 69<br />

Universitäre Forschung trägt immer Verantwortung<br />

gegenüber der Gesellschaft.<br />

Nicht zuletzt hat die Pandemie gezeigt,<br />

wie wichtig die Rolle der Wissenschaft in<br />

der Krisenbewältigung ist. Insbesondere<br />

wenn es darum geht, Lösungsansätze<br />

für global auftretende und komplexe Probleme<br />

zu finden und eine lebenswerte<br />

Zukunft zu gestalten, braucht es Systemverständnis<br />

und transformative Ansätze.<br />

Die Weltgemeinschaft sieht sich aktuell<br />

großen Herausforderungen wie Klimaerhitzung,<br />

Ernährungsunsicherheit, Wasserknappheit<br />

sowie Energieversorgung<br />

und Friedenssicherung gegenüber. Daher<br />

ist die Wissenschaft jetzt mehr denn<br />

je gefragt, komplexe gesellschaftlich<br />

relevante Fragestellungen zu bearbeiten<br />

und Lösungen aufzuzeigen, die die<br />

Transformation hin zu einer nachhaltigen<br />

Zukunft voranbringen. Damit diese<br />

wissenschaftlichen Erkenntnisse auch<br />

tatsächlich eine gesellschaftliche Wirkung<br />

entfalten können, braucht es entsprechende<br />

methodische Zugänge und<br />

Ansätze (wie z.B. die Einbindung von<br />

gesellschaftlichen Stakeholdern, die Zusammenarbeit<br />

über Disziplingrenzen<br />

hinweg oder transformative Forschungsansätze).<br />

Wissenschaftliche Erkenntnisse müssen<br />

verstärkt nach außen getragen und für<br />

gesellschaftliche und politische Transformationsprozesse<br />

nutzbar gemacht<br />

werden. Diese Aufgabe stellt sowohl die<br />

Universität als auch die Wissenschaftler*innen<br />

selbst vor neue Herausforderungen.<br />

Die Lösung von Nachhaltigkeitsproblemen<br />

sowie die Erhaltung unserer natürlichen<br />

Lebensgrundlagen sind wichtige<br />

Eckpfeiler der BOKU Forschung. Es geht<br />

dabei besonders um den Schutz und das<br />

Management natürlicher Ressourcen,<br />

Ernährungssicherheit und Gesundheit<br />

sowie um gesellschaftliche und technologische<br />

Transformationsprozesse.<br />

Dennoch braucht es auch an der BOKU<br />

verstärkte Anstrengungen, um förderliche<br />

Rahmenbedingungen zu schaffen,<br />

die ihre Forscher*innen über alle<br />

Forschungsfelder hinweg dabei unterstützen,<br />

gesellschaftlich wirksame Forschung<br />

zu betreiben und damit einen<br />

Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung<br />

zu leisten. Die BOKU fokussiert sich<br />

hierbei auf die Förderung und Sichtbarmachung<br />

von nachhaltigkeitsrelevanter<br />

Forschung im Allgemeinen sowie Interund<br />

Transdisziplinarität im Speziellen<br />

und der internen Quervernetzung.<br />

Nachhaltigkeit wird im Forschungskontext an der BOKU auf<br />

verschiedene Arten betrachtet und gefördert<br />

Forschung über<br />

Nachhaltigkeit<br />

» Theorien und Konzepte<br />

der Nachhaltigkeit<br />

beforschen<br />

» Reflexion gesellschaftlicher<br />

Nachhaltigkeitsprozesse<br />

und<br />

der Forschung für<br />

Nachhaltigkeit<br />

Forschung für<br />

eine nachhaltige<br />

Entwicklung<br />

» die Wissensbasis<br />

erweitern<br />

» mögliche Lösungsund<br />

Umsetzungspfade<br />

sowie innovative<br />

Strategien,<br />

Prozesse und<br />

Abläufe entwickeln<br />

» die systemische<br />

Sichtweise fördern<br />

Nachhaltigkeit in der<br />

Durchführung von<br />

Forschung<br />

» ökologische Auswirkungen<br />

von Forschungstätigkeiten<br />

beachten<br />

» Zugänglichkeit sowie<br />

gesellschaftliche<br />

und wirtschaftliche<br />

Nutzung von<br />

Forschungsergebnissen


GRI 3-3<br />

So ist die Forschung an der BOKU organisiert<br />

Universitätsleitung<br />

Auf Ebene der Universitätsleitung ist das Vizerektorat für Forschung und Innovation für die Aktivitäten und<br />

Weiterentwicklung der Forschung zuständig.<br />

Departments<br />

Die Departments sind Träger der Forschung und für die strategische Ausrichtung in ihrem Wirkungsbereich<br />

zuständig. Die 15 BOKU Departments bearbeiten die sechs Kompetenzfelder der BOKU Forschung<br />

interdisziplinär sowie auf solider grundlagenwissenschaftlicher Basis.<br />

BOKU Nachhaltigkeitsstrategie<br />

Im Rahmen der BOKU Nachhaltigkeitsstrategie werden im Bereich Forschung Ziele und Maßnahmenvorschläge<br />

erarbeitet, welche Rahmenbedingungen zur aktiven Förderung von Forschung für nachhaltige<br />

Entwicklung bereitstellen sowie den Austausch und die Vernetzung zwischen BOKU Wissenschaftler*innen<br />

stärken.<br />

Forschungsservice und Forschungsinformationssystem<br />

Ob Projektsupport, Technologietransfer, Forschungskommunikation oder das Erfassung der Leistungen<br />

– das Forschungsservice unterstützt BOKU Wissenschaftler*innen in verschiedenen Belangen der Forschungsumsetzung.<br />

Als Basis für die strategische Steuerung der Universität im Bereich Forschung (vgl. Forschungskennzahlen),<br />

für gesetzliche Erhebungen und für die Unterstützung von Evaluationsprozessen dient das BOKU<br />

Forschungsinformationssystem (FIS). Darin werden alle Forschungsleistungen der BOKU dokumentiert<br />

und für die interessierte Öffentlichkeit über das Forschungsportal zugänglich gemacht.<br />

Wissenschaftliche Initiativen zur Quervernetzung<br />

Die BOKU-interne Quervernetzung wird vor allem durch die drei Zentren der Universität stimuliert: Zentrum<br />

für Agrarwissenschaften, Zentrum für Bioökonomie sowie Zentrum für globalen Wandel und Nachhaltigkeit.<br />

Regelmäßiger Austausch & laufende Abstimmung<br />

AG Nachhaltigkeitsforschung<br />

Im Rahmen der 2020 neu gegründeten „AG Nachhaltigkeitsforschung“ werden wichtige Fragen zur Förderung<br />

der nachhaltigkeitsrelevanten Forschung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie im Bereich<br />

Forschung diskutiert und bearbeitet.


AG<br />

NACH-<br />

HALTIGKEITS-<br />

FORSCHUNG<br />

Die BOKU hat sich ambitionierte strategische Nachhaltigkeitsziele im Bereich<br />

Forschung gesetzt. Ausgehend davon wurde im November 2020 die AG Nachhaltigkeitsforschung<br />

gegründet. Mit ihrer Arbeit unterstützt sie die Bemühungen<br />

der BOKU, nachhaltigkeitsrelevante Forschung proaktiv zu fördern und<br />

stärkt den Nachhaltigkeitsdiskurs an der Universität.<br />

Die AG Nachhaltigkeitsforschung ist aktiv<br />

KONKRETE FRAGESTELLUNGEN<br />

Wie kann der Diskurs im<br />

Kontext von Forschung &<br />

Nachhaltigkeit an der BOKU<br />

gestärkt werden?<br />

Wie kann Nachhaltigkeitsforschung<br />

an der BOKU<br />

gefördert werden?<br />

Wie kann Nachhaltigkeitsforschung<br />

gemessen,<br />

dargestellt und gefördert<br />

werden?<br />

Wie kann die Forschungsförderung<br />

im Sinne von<br />

Nachhaltigkeitsforschung<br />

aussehen?<br />

۰ (Weiter-)Entwicklung von<br />

Diskussionsformaten<br />

۰ Überlegungen zu Rahmenbedingungen<br />

۰ Kritische Reflexion<br />

۰ Überlegungen zu Indikatoren<br />

und Bewertungssystemen<br />

۰ Unterstützung universitätsinterner<br />

Ausschreibungen<br />

۰ Ausloten weiterer Gestaltungsmöglichkeiten<br />

WIE WERDEN WIR WIRKSAM<br />

Nachhaltigkeit im Diskurs<br />

۰ Diskussionsveranstaltung zu Slow<br />

Science <strong>2022</strong><br />

۰ Interaktive Posteraktion bei der<br />

Zukunftskonferenz<br />

۰ Tagung zur „Gesellschaftlichen Verantwortung<br />

von Wissenschaft in der<br />

Klimakrise“ für 2023 geplant<br />

۰ Vorschläge für LV <strong>2022</strong>-2024 eingebracht<br />

۰ Geplant: Aktionsplan für<br />

Nachwuchswissenschaftler*innen<br />

(transformative Forschung)<br />

۰ Workshop zur Messung nachhaltigkeitsrelevanter<br />

Forschung<br />

۰ Begleitende Reflexion zu Altmetric<br />

۰ geplant: Handlungsempfehlungen zur<br />

Förderung transformativer Forschung<br />

inklusive Vorschläge für zusätzliche<br />

Messgrößen<br />

Ausschreibungstext für den Jubiläumsfonds<br />

der Stadt Wien für die BOKU<br />

(<strong>2022</strong>)<br />

Laufende Diskussion bei AG Treffen<br />

Abbildung 17: Aktivitäten der AG Nachhaltigkeitsforschung<br />

LINKS:<br />

BOKU Nachhaltigkeitsverständnis: https://boku.ac.at/nachhaltigkeit/boku-nachhaltigkeitsverstaendnis<br />

Nachhaltigkeit in der BOKU Forschung: https://boku.ac.at/nachhaltigkeit/nachhaltigkeit-in-der-forschung<br />

AG Nachhaltigkeitsforschung: https://short.boku.ac.at/ag-nachhaltigkeitsforschung


NACHHALTIGKEITSRELEVANTE<br />

FORSCHUNG*<br />

Die Erkenntnisse von Wissenschaft und<br />

Forschung können wichtige Beiträge<br />

zur nachhaltigen Entwicklung und der<br />

notwendigen gesellschaftlichen Transformation<br />

leisten. Nachhaltigkeitsrelevante<br />

Forschung schafft Verständnis,<br />

analysiert Zusammenhänge, benennt<br />

nicht-nachhaltige Entwicklungen und<br />

entwickelt Lösungsansätze für die globalen<br />

Herausforderungen unserer Zeit. Je<br />

nach Ausprägung der BOKU Forschung<br />

im Kontext von Nachhaltigkeit werden<br />

Unterschiedliche Ausprägungen von Forschung im<br />

Nachhaltigkeitskontext<br />

Forschungsprojekte können einen indirekten<br />

Bezug zu Nachhaltigkeit<br />

aufweisen, sobald sie – mehr oder weniger<br />

große – Beiträge zu einem Nachhaltigkeitsthema<br />

(z.B. einem der 17<br />

UN Nachhaltigkeitsziele, kurz SDGs)<br />

liefert. So kann disziplinäre Forschung,<br />

die Teilaspekte einer nachhaltigen Entwicklung<br />

bearbeitet, wichtige Beiträge<br />

für eine nachhaltige Entwicklung liefern,<br />

ohne die gesamte Komplexität dieser<br />

Herausforderung zu berücksichtigen.<br />

Werden im Rahmen der Forschung alle<br />

drei Dimensionen von Nachhaltigkeit<br />

(ökologisch, sozial und ökonomisch)<br />

im Sinne interdisziplinären Arbeitens<br />

beachtet und Zielkonflikte zwischen<br />

diesen Dimensionen angesprochen,<br />

kann von „Forschung mit Nachhaltigkeitsschwerpunkt“<br />

gesprochen werden.<br />

„Nachhaltigkeitsforschung im<br />

engeren Sinn“ beschäftigt sich explizit<br />

mit den komplexen Herausforderungen<br />

(„wicked problems“) einer nachhaltigen<br />

Entwicklung und möchte einen Beitrag<br />

zu den SDGs bzw. nachhaltiger Entwicklung<br />

leisten. Hier wird die Einbindung<br />

gesellschaftlicher Akteur*innen im Sinne<br />

einer transdisziplinären Forschung zunehmend<br />

wichtig, um diverse Wissens-<br />

System-, Ziel- bzw. Transformationswissen<br />

generiert, das gesellschaftliche<br />

Akteur*innen dabei unterstützt, einen<br />

Pfad im Sinne nachhaltiger Entwicklung<br />

einzuschlagen. Durch die Entwicklung<br />

neuer Methoden und Instrumente befördert<br />

nachhaltigkeitsrelevante Forschung<br />

zudem Innovationen und trägt neue Impulse<br />

in die Gesellschaft. Damit kann<br />

Forschung einen entscheidenden Beitrag<br />

zur Bewältigung aktueller gesellschaftlicher<br />

Krisen leisten.<br />

arten zu integrieren und gesellschaftliche<br />

Auswirkungen im Sinne der Nachhaltigkeit<br />

zu stärken. „Transformative<br />

Forschung für Nachhaltigkeit“ geht<br />

noch weiter und hat einen ausdrücklichen<br />

Interventionsanspruch, d.h. im<br />

Rahmen von transformativer Forschung<br />

werden aktiv Veränderungsprozesse in<br />

der Gesellschaft angestoßen, umgesetzt<br />

und begleitet. Die verschiedenen Ausprägungen<br />

von Forschung im Nachhaltigkeitskontext<br />

werden in diesem Bericht<br />

unter dem Begriff „nachhaltigkeitsrelevante<br />

Forschung“ zusammengefasst.<br />

Durch die aktive Förderung nachhaltigkeitsrelevanter<br />

Forschung möchte die<br />

BOKU ihre Positionierung als Universität<br />

mit Nachhaltigkeitsexpertise stärken.<br />

Die oben genannte AG Nachhaltigkeitsforschung<br />

bemüht sich darum, dass<br />

nachhaltigkeitsrelevante Forschung<br />

noch besser gefördert, honoriert und<br />

sichtbar gemacht wird. Das soll BOKU<br />

Wissenschaftler*innen motivieren, sich<br />

verstärkt mit Nachhaltigkeitsthemen zu<br />

beschäftigen. Insbesondere die Förderung<br />

von jungen Wissenschaftler*innen<br />

unter besonderer Berücksichtigung von<br />

Transformationsforschung soll in Zukunft<br />

*wesentliches Thema, siehe<br />

Wesentlichkeitsanalyse, S. 18<br />

GRI 3-3<br />

(Disziplinär generiertes)<br />

Systemwissen beschreibt,<br />

analysiert und interpretiert<br />

den Ist-Zustand und ermöglicht<br />

Projektionen bestehender<br />

Systeme in die Zukunft.<br />

Zielwissen beschäftigt sich<br />

wertebasiert mit dem, was<br />

sein sollte (und was nicht).<br />

Transformationswissen<br />

umfasst Kenntnisse zu<br />

Wegen, Hebeln, Strategien<br />

und Maßnahmen, um eine<br />

gewünschte Transformation<br />

umzusetzen (vgl. Bohunovsky<br />

& Keller 2023 ) 7 .<br />

„Wicked problems“<br />

sind das Ergebnis oder ein<br />

Symptom von mehreren<br />

unabhängigen und zum Teil<br />

widersprüchlichen Faktoren.<br />

Aufgrund ihrer Komplexität<br />

braucht es für das Verständnis<br />

von „wicked problems“<br />

und die Entwicklung von<br />

Lösungsansätzen eine ganzheitliche<br />

Betrachtung. Viele<br />

unserer globalen Herausforderungen<br />

wie z.B. soziale<br />

Ungleichheit oder Umweltverschmutzung<br />

sind Beispiele<br />

für wicked problems. Der<br />

Begriff wurde erstmals von<br />

Rittel und Weber (1973) 8 geprägt<br />

(vgl. Marshall 2008) 9 .<br />

7 <br />

Bohunovsky, L. und L. Keller (2023): Bildung und Wissenschaft für ein klimafreundliches<br />

Leben. In: APCC Special Report: Strukturen für ein klimafreundliches Leben (APCC SR<br />

Klimafreundliches Leben) [Görg, C., V. Madner, A. Muhar, A. Novy, A. Posch, K. Steininger<br />

und E. Aigner (Hrsg.)]. Springer Spektrum: Berlin/Heidelberg.<br />

8 <br />

Rittel, H., and M. M. Webber. 1973. Dilemmas in a general theory of planning. Policy<br />

Sciences 4:155–69.<br />

9 <br />

Marshall, T. (2008). Wicked Problems. In: Erlhoff, M., Marshall, T. (eds) Design Dictionary.<br />

Board of International Research in Design. Birkhäuser Basel.


GRI 3-3<br />

Memorandum der Ethikplattform:<br />

https://boku.ac.at/ethikplattform/aktivitaeten/zukunft-der-uni<br />

weiter ausgebaut und gestärkt werden.<br />

Gleichzeitig wirken aktuelle strukturelle<br />

Gegebenheiten und Tendenzen innerhalb<br />

des Universitätssystems in vielen<br />

Fällen hinderlich für Forschung im Sinne<br />

einer nachhaltigen Transformation. In ihrem<br />

Memorandum mit dem Titel „Zukunft<br />

der Universität – Wie fit ist die BOKU<br />

für die Große Transformation?“ (<strong>2022</strong><br />

erschienen) wirft die Ethikplattform der<br />

BOKU einen kritischen Blick u.a. auf die<br />

Rahmenbedingungen im universitären<br />

Kontext und zeigt Perspektiven und Ansätze<br />

für Veränderungen auf. Allen voran<br />

werden immer stärkere Ökonomisierungstendenzen<br />

der Universität<br />

kritisch gesehen, die durch Effizienzgedanken<br />

und die Anwendung marktwirtschaftlicher<br />

Regeln deutlich werden.<br />

Zudem hat die Leistungsbemessung<br />

von Wissenschaft durch (vor allem quantitative)<br />

Indikatoren stark an Bedeutung<br />

gewonnen. Diese Entwicklungen haben<br />

vielfältige Folgen, wie den zunehmenden<br />

Leistungs- und Konkurrenzdruck, den<br />

bereits Nachwuchswissenschaftler*innen<br />

zu spüren bekommen. Gleichzeitig<br />

ist Kooperation innerhalb der Universität<br />

und mit externen Akteur*innen ein wichtiger<br />

Hebel für die Transformation im<br />

Sinne einer nachhaltigen Entwicklung.<br />

Dazu kommen die zu einem großen<br />

Teil befristeten Anstellungsverhältnisse<br />

im wissenschaftlichen Bereich, die zu<br />

einer Prekarisierung von jungen Wissenschaftler*innen<br />

beitragen. All diese Phänomene<br />

stehen im Widerspruch mit der<br />

Idee der Freiheit der Forschung, denn<br />

sie schränken den Handlungsspielraum<br />

der Wissenschaftler*innen ein,<br />

gesellschaftliche Verantwortung – die<br />

Freiheit mit sich bringt – zu übernehmen.<br />

Dennoch, und das wird auch im Memorandum<br />

betont, gibt es viel Potenzial<br />

und vielversprechende Ansätze an der<br />

BOKU, die sich aus dem Engagement<br />

der Mitarbeiter*innen sowie den für die<br />

Nachhaltigkeit wesentlichen Kompetenzen,<br />

die an der BOKU gebündelt sind,<br />

ergeben.<br />

Es ist also ein Balanceakt, wenn es darum<br />

geht, nachhaltigkeitsrelevante Forschung<br />

sichtbarer zu machen und zu<br />

fördern, ohne dabei die oben angeführten<br />

Tendenzen noch zu verstärken. Die<br />

BOKU ist sich dieses Spannungsfelds<br />

bewusst und versucht, die dafür notwendigen<br />

Reflexions- und Diskussionsräume<br />

bereitzustellen und in Folge die<br />

Erkenntnisse daraus auch in ihre Arbeit<br />

miteinfließen zu lassen.<br />

Es ist wichtig, dass sich die BOKU diese<br />

Spannungsfelder immer wieder vor<br />

Augen führt und mutig notwendige strukturelle<br />

Veränderungen umsetzt, um die<br />

bestmöglichen Voraussetzungen für<br />

nachhaltigkeitsrelevante Forschung,<br />

die einen wesentlichen Beitrag zur gesellschaftlichen<br />

Transformation leisten<br />

kann, zu schaffen.<br />

BOKU Forschung mit SDG-Bezug<br />

Siehe auch Kapitel „Die BOKU<br />

und die SDGs“, S. 13<br />

Die wichtigste internationale Referenz<br />

zur Erreichung nachhaltiger Entwicklung<br />

stellen derzeit neben Klimaschutz- und<br />

Biodiversitätszielen die Sustainable Development<br />

Goals (SDGs) dar, die 2015<br />

von der UNO verabschiedet wurden und<br />

bis 2030 von allen Ländern der Welt erreicht<br />

werden sollen. Viele BOKU Forschungsvorhaben<br />

tragen zur Erreichung<br />

der SDGs auf nationaler und internationaler<br />

Ebene bei bzw. reflektieren ihre<br />

Arbeit im Kontext der Agenda 2030. Das<br />

macht die BOKU zu einer wichtigen Akteurin<br />

für die Umsetzung der SDGs in<br />

Österreich.<br />

Seit 2019 wird der SDG-Bezug von<br />

Forschungsprojekten explizit erhoben<br />

und im <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> abgebildet.<br />

Die SDG-Zuordnung der Projekte<br />

erfolgt im Forschungsinformationssystem<br />

(FIS) durch die Forscher*innen<br />

selbst. Seit <strong>2022</strong> ist die Zuordnung verpflichtend<br />

und auf ein Haupt-SDG sowie<br />

bis zu drei weitere SDGs beschränkt, wobei<br />

auch „kein SDG-Bezug“ angegeben<br />

werden kann. Mit der Zuordnung lassen<br />

sich allerdings keine Aussagen darüber<br />

machen, in welchem Ausmaß bzw. wie<br />

ausgeprägt der SDG-Bezug der einzelnen<br />

Projekte tatsächlich ist. Die Ausprägung<br />

des SDG-Bezugs umfasst Projekte<br />

mit indirektem thematischen Bezug<br />

genauso wie jene, die sich stärker mit<br />

den SDGs auseinandersetzten, bis hin<br />

zu Projekten mit transformativem Charakter.<br />

Die Einschätzung darüber, was<br />

eine Zuordnung bedeutet, obliegt den<br />

Forscher*innen selbst und wird aktuell<br />

noch nicht überprüft. Qualitätssichernde


Maßnahmen sowie das Ausloten alternativer<br />

bzw. zusätzlicher Indikatoren<br />

zur Abbildung nachhaltigkeitsrelevanter<br />

Forschung sind in Zukunft geplant. Die<br />

Ergebnisse der SDG-Zuordnung bieten<br />

damit nur einen allgemeinen Hinweis<br />

darauf, ob BOKU-Projekte Forschungsund<br />

Bildungsbeiträge zu den SDGs und<br />

ihrer Umsetzung liefern.<br />

<strong>2022</strong> haben demnach 90 % aller neu<br />

eingeworbenen Forschungsprojekte<br />

(inkl. Bildungsprojekte) an der BOKU einen<br />

SDG-Bezug. Im Vergleich zum Jahr<br />

2021 ist der Anteil der Projekte mit SDG-<br />

Bezug um 18 Prozentpunkte gestiegen.<br />

Die Anzahl der neu eingeworbenen Projekte<br />

insgesamt blieb mit 378 Projekten<br />

im Vergleich zum Vorjahr gleich. Bei den<br />

entsprechenden Projektvolumina macht<br />

der Anteil der Projekte mit SDG-Bezug<br />

<strong>2022</strong> sogar 92 % aus (siehe Abbildung<br />

18, 19). Dieser starke Anstieg ist möglicherweise<br />

zumindest zum Teil auf die<br />

formalen Änderungen bei der Zuordnung<br />

(Verpflichtung und Begrenzung der Anzahl)<br />

zurückzuführen – und muss nicht<br />

unbedingt bedeuten, dass neue Forschungsprojekte<br />

vermehrt einen SDG-<br />

Bezug haben.<br />

Die BOKU Forschung beschäftigt sich<br />

besonders mit Themen, die dem SDG 15<br />

„Leben am Land“, SDG 13 „Maßnahmen<br />

zum Klimaschutz“, SDG 11 „Nachhaltige<br />

Städte und Gemeinden“ sowie SDG 12<br />

„Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster“<br />

zugeordnet werden können.<br />

Die Zuordnung der Haupt-SDGs im Vergleich<br />

zur Mehrfachzuordnung ergibt ein<br />

relativ ähnliches Bild (siehe Abbildung<br />

20, 21).<br />

Bei der Förderung nachhaltigkeitsrelevanter<br />

Forschung soll der Fokus in<br />

Zukunft vor allem auf die institutionelle<br />

Ebene gelegt werden. In diesem Sinne<br />

werden förderliche bzw. hinderliche Rahmenbedingungen<br />

identifiziert und Möglichkeiten<br />

ausgelotet, um diese abzubilden<br />

und entsprechende Maßnahmen<br />

sowie Ziele festzulegen. Neben den Aktivitäten<br />

der AG Nachhaltigkeitsforschung<br />

und den Ergebnissen des Nachhaltigkeitsstrategieprozesses<br />

soll ein aktuelles<br />

Forschungsprojekt, das noch bis Ende<br />

2023 läuft und sich mit der Kriterien-<br />

Entwicklung für Forschung und Lehre in<br />

Kontext von Nachhaltigkeit beschäftigt,<br />

Grundlagen dafür liefern.<br />

100 %<br />

80 %<br />

60 %<br />

40 %<br />

20 %<br />

0 %<br />

2019 2020 2021 <strong>2022</strong><br />

Abbildung 18: Anteil neu eingeworbener<br />

Projekte mit SDG-Bezug, 2019-<strong>2022</strong><br />

100 %<br />

80 %<br />

60 %<br />

40 %<br />

20 %<br />

0 %<br />

SDG 15<br />

SDG 13<br />

SDG 12<br />

SDG 11<br />

SDG 6<br />

SDG 3<br />

SDG 17<br />

SDG 9<br />

SDG 4<br />

SDG 2<br />

SDG 14<br />

SDG 16<br />

SDG 7<br />

SDG 5<br />

SDG 10<br />

0<br />

50 100<br />

Abbildung 20: Zuordnung neu eingeworbener<br />

Projekte zu den angegebenen Haupt-SDGs,<br />

<strong>2022</strong><br />

SDG 15<br />

SDG 13<br />

SDG 11<br />

SDG 12<br />

SDG 2<br />

SDG 9<br />

SDG 3<br />

SDG 6<br />

SDG 7<br />

SDG 4<br />

SDG 8<br />

SDG 17<br />

SDG 1<br />

SDG 14<br />

SDG 5<br />

SDG 16<br />

SDG 10<br />

0<br />

31 % 33 % 28 %<br />

10 %<br />

69 % 67 % 72 % 90 %<br />

29 % 30 %<br />

17 %<br />

8 %<br />

71 % 70 % 83 % 92 %<br />

2019 2020 2021 <strong>2022</strong><br />

Abbildung 19: Anteil der Projektvolumina<br />

mit SDG-Bezug (auf Basis neu eingeworbener<br />

Projekte), 2019-<strong>2022</strong><br />

50 100<br />

Abbildung 21: SDG-Zuordnung neu eingeworbener<br />

Projekte, <strong>2022</strong><br />

Projekte mit SDG-Bezug<br />

Projekte ohne SDG-Bezug<br />

Projektvolumina mit SDG-Bezug<br />

Projektvolumina ohne SDG-Bezug<br />

Das Forschungsprojekt „Wissensbilanzierung<br />

und Nachhaltigkeit“<br />

(kurz NH-Kriterien)<br />

befasst sich mit der Messbarkeit<br />

und dem Impact von Forschung<br />

und Lehre im Kontext von Nachhaltigkeit.<br />

Dabei werden unter<br />

anderem Kriterien entwickelt, die<br />

eine Einordnung der eigenen Lehre<br />

und Forschung in Bezug auf<br />

Nachhaltigkeit vereinfachen soll.


DIE FORESIGHT-<br />

ARBEITSGRUPPE DER BOKU<br />

Langfristig: Entwicklungen über<br />

mittel- bis langfristige Zeithorizonte<br />

zu erforschen, ist zentral, um<br />

nachhaltige Lösungen zu identifizieren.<br />

Systemdenken: Systemverständnis<br />

und Zusammenhänge<br />

zwischen den einzelnen Elementen<br />

im System zu verstehen, ist<br />

zentral, um Synergien zu stärken<br />

und Zielkonflikte zu reduzieren.<br />

Sozial-ökologische Transformation:<br />

Lösungen für Umwelt und<br />

Mensch nachhaltig transdisziplinär<br />

und transformativ erforschen.<br />

Mit dem übergeordneten Ziel, sich ganzheitlich<br />

und zukunftsorientiert mit den<br />

wichtigsten globalen Herausforderungen<br />

und Chancen für eine nachhaltige Entwicklung<br />

auseinanderzusetzen, wurde<br />

die Foresight-Arbeitsgruppe (FA) 2018<br />

am Zentrum für Globalen Wandel und<br />

Nachhaltigkeit der BOKU gegründet.<br />

Das Team arbeitet daran, mit Hilfe qualitativer<br />

und quantitativer systemorientierter<br />

Methoden, wissenschaftsbasiert und<br />

partizipativ Pfade in eine nachhaltige Zukunft<br />

zu erforschen, zu simulieren und zu<br />

gestalten.<br />

Was ist mit Foresight gemeint?<br />

Für uns bedeutet der weitgefasste und<br />

viel verwendete Begriff Foresight, systematische<br />

und kritische Überlegungen<br />

über eine mögliche Zukunft anzustellen<br />

– idealerweise in einem partizipativen<br />

Prozess. Es geht also nicht um Prognosen,<br />

sondern um die Erstellung von möglichen<br />

Szenarien, die Entwicklungspfade<br />

zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen<br />

(z.B.: die nachhaltigen Entwicklungsziele/Sustainable<br />

Development Goals<br />

– SDGs) aufzeigen, um so Handlungsempfehlungen<br />

zu erarbeiten.<br />

Dabei ist es uns wichtig, nicht nur innerhalb<br />

der Gruppe eigene neue Kompetenzen<br />

auf dem Gebiet Foresight aufzubauen,<br />

sondern auch schon vorhandene<br />

Kompetenzen an der BOKU zu vernetzen<br />

sowie gemeinsame Forschungsprojekte<br />

einzureichen und umzusetzen.<br />

Bereits erfolgreich umgesetzte und<br />

aktuell laufende Projekte der Foresight-Arbeitsgruppe<br />

(FA):<br />

» 2019 koordinierte die FA die Erstellung<br />

des Referenz-Nationaler Energieund<br />

Klimaplan (Ref-NEKP). Der REF-<br />

NEKP zeigt, unter Mitwirkung von mehr<br />

als 70 Expert*innen, wissenschaftlich<br />

fundierte Umsetzungswege für die Erreichung<br />

der Pariser Klimaziele in Österreich<br />

auf und wurde 2020 mit dem<br />

Sustainability Award in der Kategorie<br />

„Kommunikation & Entscheidungsfindung“<br />

ausgezeichnet.<br />

» <strong>2022</strong> koordinierte die FA die wissenschaftliche<br />

Unterstützung für die Erstellung<br />

der Klimastrategie des Landes<br />

Kärnten<br />

» Das FA-Team wirkte außerdem als<br />

Leit- und beitragende Autor*innen im<br />

APCC Special Report „Landnutzung,<br />

Landmanagement und Klimawandel“<br />

(SR21) sowie im zweiten österreichischen<br />

Sachstandsbericht<br />

Klimawandel (AAR2) mit.<br />

» Die FA leitete 2021/<strong>2022</strong> ein von Start-<br />

Clim gefördertes Projekt: iSDG_AT legt<br />

die Grundlage für ein österreichisches<br />

iSDG-Modell – ein system-dynamisches<br />

Modell, das die Wechselwirkungen<br />

zwischen den einzelnen SDGs abbilden<br />

kann.<br />

» StartClim-Mitarbeit <strong>2022</strong>/2023: Die FA<br />

arbeitet am Skills4Change-Projekt<br />

zur inneren Dimension der Nachhaltigkeit<br />

mit und übernimmt ab November<br />

<strong>2022</strong> die Leitung. Auch in einem weiteren<br />

StartClim-Projekt, in dem es darum<br />

geht, die Klimawandelanpassung


messbar zu machen, bringt das Team<br />

seine Expertise zum Klimawandel und<br />

Systemverständnis ein.<br />

» Mitwirkung bei Earth4All, einer vom<br />

Internationalen Club of Rome gestarteten<br />

Initiative, die sich ausgehend vom<br />

vor 50 Jahren erschienenen Bericht<br />

„Grenzen des Wachstums“ mit möglichen<br />

globalen Zukunftsszenarien beschäftigt.<br />

» Die FA leitet zurzeit ein vom ACRP gefördertes<br />

Projekt: SDGVisionPath beschäftigt<br />

sich mit den Synergien und<br />

Zielkonflikten zwischen den SDGs<br />

1 und 10 – Armut und Ungleichheit,<br />

SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und<br />

Wirtschaftswachstum und SDG 13<br />

Maßnahmen zum Klimaschutz.<br />

» Die FA wirkt zudem an zwei vom ACRP<br />

geförderten Projekten mit: FARECarbon<br />

untersucht, wie eine effektive und<br />

gleichzeitig sozial gerechte Bepreisung<br />

von CO 2<br />

implementiert werden kann.<br />

TransFair-AT beschäftigt sich mit den<br />

Auswirkungen von Klimaschutzmaßnahmen<br />

in den Sektoren Mobilität und<br />

Gebäuden, mit Fokus auf die Identifikation<br />

von besonders vulnerablen<br />

Gruppen und wie diese unterstützt<br />

werden können.<br />

» In Zusammenarbeit mit dem Institut<br />

für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung<br />

und dem Institut für Wald-, Umwelt-<br />

und Ressourcenpolitik ist die<br />

Arbeitsgruppe am HORIZON Europe<br />

Projekt TANDEM beteiligt. Das Projekt<br />

erforscht und entwickelt transdisziplinäre<br />

und deliberative Methoden,<br />

um Dekarbonisierungspolitiken sozial<br />

gerechter zu gestalten. Die FA leitet<br />

ein Arbeitspaket, in dem Dekarbonisierungspolitiken<br />

von fünf Fallstudien, in<br />

fünf europäischen Ländern, gemeinsam<br />

mit Stakeholder*innen ganzheitlich<br />

und deliberativ bewertet und sozial<br />

gerechter gestaltet werden.<br />

Lehre der Foresight-Arbeitsgruppe<br />

Neben ihrer Forschungstätigkeiten bietet das Foresight-Team<br />

Lehrveranstaltungen an, in denen Methoden<br />

und spezifische Themen aus dem Foresight-Bereich<br />

vermittelt werden:<br />

» Foresight – Late Lessons from Early Warnings vermittelt<br />

den Studierenden Kenntnisse zu aktuellen<br />

globalen Trends, systemischem Denken mit Fokus<br />

auf System Dynamics und die Erarbeitung von Zukunftsszenarien.<br />

» Vertiefung Ökonomik natürlicher Ressourcen (gemeinsam<br />

mit Assoc. Prof. Johannes Schmidt) vermittelt<br />

den Studierenden Kenntnisse zum möglichen<br />

Konflikt zwischen Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit.<br />

» Im Kurs Integrated Land Use Modelling gibt es vom<br />

FA einen theoretischen und praktischen Beitrag zum<br />

Umgang mit Unsicherheiten in der Modellierung.<br />

» Die FA unterstützt auch die Summer School Alternative<br />

Economic and Monetary Systems, in der alternative<br />

Wirtschafts- und Geldsysteme aufgezeigt und<br />

diskutiert werden.<br />

Neben den Lehrveranstaltungen an der BOKU selbst<br />

ist das Team auch daran interessiert, die Themen der<br />

FA in der Gesellschaft zu diskutieren und gibt daher<br />

Vorträge in Schulen oder bei außeruniversitären Veranstaltungen,<br />

wie beispielsweise dem SOL-Symposium<br />

oder der Veranstaltung des Club of Vienna zu<br />

„50 Jahre Club of Rome Bericht, Grenzen des Wachstums“.<br />

Inhaltliche Schwerpunkte der<br />

Foresight-Arbeitsgruppe<br />

Derzeit liegt der Fokus vor allem auf Themen, die im<br />

Zusammenhang mit der Klimakrise und somit dem<br />

SDG 13 stehen, dabei steht eine ganzheitliche Perspektive<br />

im Vordergrund. So geht es vor allem um die<br />

sozio-ökonomischen Auswirkungen von Klimapolitik.<br />

LINKS<br />

» https://ccca.ac.at/wissenstransfer/uninetz-sdg-13/referenz-nationaler-klima-und-energieplan-ref-nekp<br />

» https://startclim.at/fileadmin/user_upload/StartClim2021/<br />

StCl21.A_lang.pdf<br />

» https://farecarbon.joanneum.at/partners/<br />

» https://transfair.wifo.ac.at/news.htm<br />

» https://short.boku.ac.at/foresights<br />

» https://earth4all.life/who-we-are/<br />

» https://land.apcc-sr.ccca.ac.at/<br />

» https://sdg.visionpath.at/<br />

» https://tandem-heu.eu/


GRI 3-3<br />

*wesentliches Thema, siehe<br />

Wesentlichkeitsanalyse, S. 18<br />

Interdisziplinäre Forschung<br />

beschreibt die disziplinübergreifende<br />

Zusammenarbeit und<br />

Methodenentwicklung an einer<br />

gemeinsamen Fragestellung.<br />

Dabei kann zwischen enger und<br />

breiter Interdisziplinarität (ID)<br />

unterschieden werden – abhängig<br />

davon, ob verwandte Disziplinen<br />

kooperieren (enge ID) oder<br />

Disziplinen aus z.B. Natur- und<br />

Sozialwissenschaften (breite ID).<br />

In der transdisziplinären<br />

Forschung erfolgt die wissenschaftliche<br />

Bearbeitung von<br />

gesellschaftlichen Fragestellungen<br />

gemeinsam mit betroffenen<br />

außerwissenschaftlichen<br />

Akteur*innen.<br />

Transformative Wissenschaftsansätze<br />

gehen einen<br />

Schritt weiter und wirken aktiv an<br />

der nachhaltigen gesellschaftlichen<br />

Transformation mit, d.h.<br />

im Rahmen von transformativer<br />

Forschung werden aktiv Veränderungsprozesse<br />

in der Gesellschaft<br />

angestoßen, umgesetzt<br />

und begleitet.<br />

Unter systemorientierten<br />

Ansätzen verstehen wir die Berücksichtigung<br />

von Zusammenhängen<br />

und Wechselwirkungen<br />

in Systemen bei der Bearbeitung<br />

von komplexen Fragestellungen.<br />

INTER- UND TRANS-<br />

DISZIPLINÄRE FORSCHUNG*<br />

Um mögliche Lösungs- und Umsetzungspfade<br />

für eine nachhaltige Gesellschaft<br />

zu entwickeln und damit die<br />

Transformation unserer Gesellschaft in<br />

Richtung Nachhaltigkeit zu unterstützen,<br />

braucht es neben disziplinärer Exzellenz<br />

die vermehrte Anwendung inter- sowie<br />

transdisziplinärer Methoden. Vereinfacht<br />

gesagt: Breite Interdisziplinarität macht<br />

systemische Betrachtungsweisen<br />

über die Dimensionen der Nachhaltigkeit<br />

möglich. Die Einbindung von nichtwissenschaftlichen<br />

Akteur*innen in transdisziplinärer<br />

Arbeit ermöglicht die Berücksichtigung<br />

verschiedener Perspektiven<br />

auf ein Problem. Außerdem sind eine<br />

höhere gesellschaftliche Akzeptanz der<br />

wissenschaftlichen Ergebnisse durch<br />

transparente Einbeziehung von Praxiswissen<br />

zu erwarten. Damit die BOKU<br />

Forschung ihren Beitrag zur Umsetzung<br />

einer nachhaltigen Entwicklung leisten<br />

kann, ist es daher notwendig, Inter- und<br />

Transdisziplinarität sowie transformative<br />

Ansätze an der Universität aktiv zu<br />

fördern.<br />

BOKU Forschung im inter- und transdisziplinären<br />

Kontext<br />

Inter- und Transdisziplinarität ist an der BOKU in unterschiedlichen Formen vertreten.<br />

Exemplarisch werden im Folgenden die Doktoratsschulen sowie die Förderung und<br />

Verankerung von Citizen Science-Aktivitäten an der BOKU ausführlicher dargestellt:<br />

Interdisziplinär ausgerichtete Doktoratsprogramme<br />

In ihren Doktoratsprogrammen legt die sind, macht schon die Zusammensetzung<br />

der vertretenen Fachrichtungen<br />

BOKU besonders großen Wert auf Interdisziplinarität.<br />

Derzeit sind ein PhD-Programm<br />

und neun BOKU Doktoratsschupartments<br />

sind an einem Doktoratspro-<br />

deutlich – bis zu acht verschiedene Delen<br />

eingerichtet.<br />

gramm beteiligt (siehe Abbildung 22).<br />

Ziele dieser strukturierten, interdisziplinär<br />

ausgerichteten und programmspezi-<br />

und die Vernetzung wird im Rahmen<br />

Der disziplinübergreifende Austausch<br />

fischen Doktoratsschulen sind verstärkte der Doktoratslehrveranstaltungen durch<br />

Vernetzung und die Förderung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses an der der Teilnehmer*innen (sowohl bei den<br />

den diversen disziplinären Hintergrund<br />

Universität. Die Doktorand*innen haben Studierenden als auch in der Faculty)<br />

die Möglichkeit, sich laufend mit Vertreter*innen<br />

verschiedener wissenschaft-<br />

Lehrveranstaltungsformate sind Dokto-<br />

gefördert. Beispiele für entsprechende<br />

licher Disziplinen auszutauschen. Wie ratsseminare und sogenannte Journal<br />

breit gefächert die Doktoratsprogramme Clubs.<br />

BOKU Departments:<br />

AgriGenomics<br />

Transitions to Sustainability (T2S)<br />

Biomaterials and Biointerfaces (BioMatInt)<br />

Biomolecular Technology of Proteins<br />

(Doktoratskolleg BioToP)<br />

Social Ecology (DSSE)<br />

Build like Nature: Resilient Buildings,<br />

Materials and Society (Build.Nature)<br />

Hazards and Risks in Alpine Regions<br />

under Global Change (HADRIAN)<br />

Advanced Biorefineries:<br />

Chemistry & Materials (ABC & M)<br />

Human River System in the<br />

21 th century (HR21)<br />

Bioprocess Engineering (BioproEng)<br />

BOKU-extern<br />

Anzahl beteiligter BOKU Departments<br />

5<br />

0 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

Abbildung 22: Anzahl der Departments, die an den programmspezifischen Doktoratsschulen<br />

bzw. am PhD-Programm beteiligt sind.<br />

3<br />

4<br />

4<br />

5<br />

2<br />

6<br />

6<br />

7<br />

2<br />

8<br />

8<br />

1


Im Wintersemester <strong>2022</strong>/23 nahmen<br />

204 Doktoratsstudierende an Doktoratsschulen<br />

bzw. am PhD Programm BioToP<br />

teil – das sind 24 % aller Doktoratsstudierenden<br />

(siehe Abbildung 23). Damit<br />

ist der Anteil der Studierenden in Doktoratsschulen<br />

bzw. -kolleg im Vergleich<br />

zum Vorjahr um einen Prozentpunkt angestiegen.<br />

In den kommenden Jahren<br />

soll dieser Anteil kontinuierlich weiter<br />

steigen.<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

717<br />

(88 %)<br />

629<br />

(77 %)<br />

628<br />

(76 %)<br />

Durch die wachsenden Doktoratsprogramme<br />

ist mit einem vermehrten Anteil<br />

an Studierenden, die im inter- und<br />

transdisziplinären Kontext studieren und<br />

forschen sowie mit einer stärkeren disziplinübergreifenden<br />

Vernetzung auch<br />

unter den Betreuer*innen zu rechnen.<br />

200<br />

100<br />

0<br />

143<br />

(17 %)<br />

187<br />

(23 %)<br />

2020 2021 <strong>2022</strong><br />

Studierendenzahl Doktoratsschulen<br />

& -kolleg<br />

Studierendenzahl sonstige<br />

BOKU Doktoratsstudien<br />

204<br />

(24 %)<br />

Beispielsweise beschäftigt sich die Doktoratsschule<br />

Build like Nature: Resilient<br />

Buildings, Materials and Society<br />

mit der Resilienz (Widerstandsfähigkeit)<br />

von Gebäuden. Dabei steht die Reduzierung<br />

von Umweltauswirkungen, die Integration<br />

von Gebäuden in die natürliche<br />

Umgebung, die Gestaltung und Anpassung<br />

von Gebäuden an künftige Klimazonen<br />

sowie die Minimierung von Abfall<br />

und Energieverbrauch im Fokus.<br />

Abbildung 23: Doktoratsstudierende in<br />

Doktoratsschulen und -kolleg, Stand WiSe<br />

<strong>2022</strong>/23<br />

SDG-Highlight:<br />

Build like nature<br />

Citizen Science an der BOKU<br />

Citizen Science hat eine lange Tradition<br />

an der BOKU. Neben einzelnen Projekten<br />

aus den unterschiedlichsten Disziplinen<br />

gibt es an der BOKU auch Fachrichtungen,<br />

in denen die Partizipation von<br />

Bürger*innen elementarer Teil des Forschungskonzeptes<br />

ist. Zudem wurde an<br />

der BOKU ein breites Angebot zur Förderung<br />

von Citizen Science geschaffen.<br />

Die zentrale Informations- und Vernet-<br />

Was ist Citizen Science?<br />

zungsseite von Citizen Science Österreich<br />

forscht sowie das dahinterstehende<br />

Citizen Science Network Austria<br />

werden von BOKU Forscher*innen koordiniert.<br />

Mit der Anstellung der beiden<br />

Gründer und Koordinatoren dieser Initiativen<br />

hat die BOKU die Bedeutung<br />

dieses Themas weiter gestärkt und die<br />

Fortsetzung der Initiative langfristig gesichert.<br />

Citizen Science ermöglicht<br />

nicht nur neue wissenschaftliche<br />

Projekte und Erkenntnisse,<br />

sondern auch einen<br />

Dialog zwischen Wissenschaft<br />

und Gesellschaft, wie er sonst<br />

nicht oder nur sehr schwer<br />

möglich ist.<br />

Die sogenannten Citizen Scientists formulieren<br />

Forschungsfragen, melden Beobachtungen,<br />

führen Messungen durch,<br />

werten Daten aus und/oder verfassen<br />

Publikationen. Die Einhaltung wissenschaftlicher<br />

Kriterien ist eine Voraussetzung.<br />

Da auch Personen außerhalb<br />

der Wissenschaftscommunity im Forschungsprozess<br />

aktiv mitarbeiten, hat<br />

Citizen Science einen stark transdisziplinären<br />

Charakter.<br />

Sehr vereinfacht gesagt,<br />

werden in Citizen Science<br />

wissenschaftliche Projekte<br />

unter Mithilfe oder komplett von<br />

interessierten Amateur*innen<br />

[lat. amator „Liebhaber“]<br />

durchgeführt.


Welchen Beitrag kann Citizen Science für Nachhaltigkeit leisten?<br />

Citizen Science und Open Science sind<br />

wichtige Bausteine von nachhaltiger Forschung,<br />

denn nur durch die aktive Einbindung<br />

von Bürger*innen bzw. transparente<br />

Forschung wird es möglich sein,<br />

die großen gesellschaftlichen Herausforderungen<br />

zu lösen. Dazu fanden im Jahr<br />

<strong>2022</strong> mehrere Veranstaltungen statt.<br />

In einer Session bei der Jahrestagung<br />

der European Geosciences Union in<br />

Wien, die vom BOKU Citizen Science-<br />

Team unter dem Titel „Participatory Citizen<br />

Science and Open Science as a new<br />

era of environmental observation for society“<br />

mitorganisiert wurde, wurden verschiedene<br />

kollaborative Ansätze aus der<br />

ganzen Welt präsentiert und diskutiert,<br />

wie Citizen Science beim Monitoring von<br />

Umweltdaten unterstützend wirksam<br />

sein kann.<br />

Im Rahmen der öffentlichen Lehrveranstaltung<br />

„Citizen Science Seminar“ wurden<br />

auch <strong>2022</strong> wieder Schwerpunkte<br />

auf Nachhaltigkeitsforschung mit Citizen<br />

Science gesetzt. Beispiele dafür waren<br />

die Vorträge „Was(ser) können wir alle<br />

beobachten – Erfahrungen aus dem<br />

CrowdWater Projekt“ der Universität Zürich,<br />

„Von Power of Community, Schmetterlingen<br />

und Open Data“ der Stiftung<br />

Blühendes Österreich oder „Waldflächen<br />

für den Baumschläfer“ der Österreichischen<br />

Bundesforste.<br />

Angebote zur Förderung von Citizen Science (CS)<br />

an und von der BOKU<br />

Lehrveranstaltungen<br />

» Citizen Science in der Ökologie: Überblick über CS, Methoden & Evaluierung<br />

aktueller CS-Projekte durch Studierende<br />

» Citizen Science-Seminar: Gastvortragende stellen aktuelle CS-Projekte vor<br />

» Projekt Citizen Science: Forschendes Lernen im Citizen Science-Projekt Roadkill<br />

» Liste mit weiteren Lehrveranstaltungen: https://boku.ac.at/citizen-science/in-der-lehre<br />

BOKU-interne Fortbildungen (seit 2021)<br />

» „Wie kann ich Citizen Science in meine Forschung integrieren?“<br />

» „Eintauchen in Citizen Science“<br />

Ansprechstelle im Forschungsservice (FoS) der BOKU und darüber hinaus<br />

» Einführungskurse für interessierte Forscher*innen<br />

» Individuelle Beratung zu Citizen Science-Projektanträgen über das BOKU FoS<br />

» CS-Einführung in der AG Forschungsförderung aller österr. Universitäten<br />

» Workshops für Einreichende in das Top Citizen Science-Förderprogramm (FWF)<br />

LINKS<br />

Doc Service: https://boku.ac.at/docservice<br />

BOKU Doktoratsschulen: https://boku.ac.at/docservice/doktoratsstudien/doktoratsschulen<br />

Doktoratsschule Social Ecology: https://short.boku.ac.at/dsse<br />

Citizen Science an der BOKU: https://boku.ac.at/citizen-science<br />

Österreich forscht: https://www.citizen-science.at/


BOKU-INTERNE<br />

QUERVERNETZUNG*<br />

*wesentliches Thema, siehe<br />

Wesentlichkeitsanalyse, S. 18<br />

GRI 3-3<br />

Die Transformation hin zu einer nachhaltigen<br />

Gesellschaft impliziert zahlreiche<br />

Spannungsfelder und Zielwidersprüche.<br />

Daraus ergeben sich innerhalb<br />

und zwischen den Forschungsfeldern<br />

unterschiedliche Schwerpunkte und damit<br />

auch unterschiedliche Lösungsansätze<br />

für eine nachhaltige Entwicklung.<br />

Deshalb braucht es entsprechende Diskussions-<br />

und Reflexionsprozesse. Ein<br />

derartiger Austausch hat zum einen das<br />

Ziel, disziplinenübergreifend voneinander<br />

zu lernen und den interdisziplinären<br />

Dialog zu fördern. Zum anderen kann<br />

die Diskussion aufzeigen, von welchem<br />

Nachhaltigkeitsverständnis unterschiedliche<br />

Forschungsstränge innerhalb der<br />

BOKU ausgehen, und wo Widersprüche<br />

bestehen, die mit bestimmten Interessen<br />

oder Weltanschauungen verbunden sind<br />

und damit zur Reflexion anregen und gesellschaftliche<br />

Aushandlungsprozesse<br />

informieren.<br />

Durch die aktive Vernetzung zwischen<br />

Instituten und Departments sowie der<br />

Verwaltung soll nicht nur die Diskussion<br />

zu kontroversiellen Themen einer nachhaltigen<br />

Entwicklung gefördert, sondern<br />

auch die Zusammenarbeit zu nachhaltigkeitsrelevanten<br />

Querschnittsthemen<br />

innerhalb der BOKU Forschung gestärkt<br />

werden. Dadurch können Synergien genutzt<br />

und Kompetenzen gebündelt werden.<br />

Die Bereitschaft zum Dialog sowie die<br />

Stärkung entsprechender Strukturen<br />

sind wichtige Voraussetzungen, um<br />

BOKU-weite Vorhaben wie etwa die<br />

Erstellung der BOKU Nachhaltigkeitsstrategie<br />

erfolgreich und partizipativ zu<br />

entwickeln und in weiterer Folge umzusetzen.<br />

BOKU-interne Quervernetzung in der Praxis<br />

Zur Förderung der BOKU-internen Quervernetzung wurden in den letzten Jahren einige<br />

Zentren und wissenschaftliche Initiativen gegründet, die vorrangig den inhaltlichen<br />

Austausch und die Vernetzung vorantreiben sollen.<br />

Zentrum für Agrarwissenschaften<br />

Kernaufgabe des BOKU Zentrums für<br />

Agrarwissenschaften (BOKU CAS) ist<br />

die Vernetzung der agrarwissenschaftlichen<br />

Departments und Organisationseinheiten<br />

innerhalb der BOKU. Gemeinsame<br />

Initiativen zur Entwicklung und<br />

Umsetzung von Forschungsstrategien<br />

sowie zur Weiterentwicklung der Lehre<br />

im Bereich der Agrarwissenschaften<br />

können in diesem Forum abgestimmt<br />

werden. Darüber hinaus ist es Aufgabe<br />

des Zentrums, zu agrarwissenschaftlichen<br />

Themen Stellung zu nehmen und<br />

die BOKU Agrarwissenschaften nach<br />

außen hin zu vertreten und sichtbar zu<br />

machen.<br />

Zentrum für globalen Wandel & Nachhaltigkeit (gW/N)<br />

Das Zentrum fördert den Austausch und<br />

die Zusammenarbeit im Bereich Nachhaltigkeit<br />

und koordiniert universitätsübergreifende<br />

Nachhaltigkeitsprojekte.<br />

Zahlreiche Vernetzungsinitiativen der<br />

vergangenen Jahre wurden vom gW/N<br />

gestartet und dann als eigenständige<br />

Projekte weitergeführt (vgl. etwa BOKU<br />

Energiecluster, BOKU Ethikplattform,<br />

Council für Nachhaltige Logistik).<br />

SDG-Highlight:<br />

gW/N


SDG-Highlight:<br />

Zentrum für Bioökonomie<br />

Was ist Bioökonomie<br />

Das Ziel der Bioökonomie ist die<br />

Umwandlung des derzeitigen Wirtschaftssystems<br />

zu einer auf nachwachsenden<br />

Rohstoffen basierten<br />

Wirtschaft.<br />

Auf einem Planeten mit begrenzten<br />

Ressourcen sollte nur verbraucht<br />

werden, was von selber wieder nachwächst<br />

oder wiederverwertet werden<br />

kann. Es braucht also eine Art zu wirtschaften,<br />

die zum Erhalt und zur Restauration<br />

der Natur beiträgt, anstatt<br />

sie auszubeuten und zu zerstören.<br />

Dabei geht es sowohl um die Gewinnung<br />

biobasierter Rohstoffe aus der<br />

Land- und Forstwirtschaft oder sonstigen<br />

Quellen (Aquakulturen, Insekten,<br />

Algen, Hefen, Pilzen etc.), als auch<br />

um die Verwertung von biogenen Abfällen<br />

und Reststoffen zur Herstellung<br />

von Lebens- und Futtermitteln, biobasierten<br />

Materialien, Chemikalien<br />

und Pharmazeutika und biobasierter<br />

Energie sowie um die Entwicklung<br />

biologischer Be- und Verarbeitungsprozesse.<br />

In diesem Transformationsprozess<br />

der Wirtschaft spielen außerdem<br />

umwelt- und sozialwissenschaftliche<br />

Aspekte eine große Rolle, die in der<br />

Bioökonomie ebenfalls berücksichtigt<br />

werden.<br />

Wesentliche Prinzipien der Bioökonomie<br />

sind also<br />

» die Vermeidung fossiler Kohlenstoffquellen<br />

und knapper, nichtnachwachsender<br />

Rohstoffe,<br />

» Kreislauforientierung und<br />

» die Berücksichtigung von ökologischen<br />

und sozialen Rahmenbedingungen.<br />

Im Prinzip bedeutet dies die Loslösung<br />

von einer wachstumsorientierten<br />

Wirtschaft und die Transformation<br />

hin zu einer nachhaltigen<br />

und in Kreisläufen denkenden<br />

Wirtschaft.<br />

Bioökonomie und die SDGs<br />

Bioökonomie kann demnach einen<br />

wesentlichen Beitrag zur Erreichung<br />

der nachhaltigen Entwicklungsziele<br />

(SDGs) leisten, insbesondere zur Bewältigung<br />

der Klimakrise (SDG 13)<br />

und der Verknappung von Rohstoffen<br />

(SDG 12) sowie zur Ernährung einer<br />

wachsenden Bevölkerung (SDG 2)<br />

und nachhaltiger Energieversorgung<br />

(SDG 7).<br />

Im Rahmen der UniNetZ SDG Halbzeit-Veranstaltung<br />

Anfang Oktober<br />

<strong>2022</strong> hat das Zentrum für Bioökonomie<br />

mit dem Thema: „Wie kann<br />

Bioökonomie helfen, Klimaschutzund<br />

Klimawandelanpassungsmaßnahmen<br />

erfolgreich umzusetzen?“<br />

beigetragen.<br />

Das Zentrum für Bioökonomie<br />

stellt sich vor<br />

Durch verstärkte Kooperation, Kollaboration,<br />

Kommunikation und<br />

Koordination initiiert und unterstützt<br />

das Zentrum bioökonomie-relevante<br />

Aktivitäten im Forschungs-, Bildungsund<br />

Innovationskontext innerhalb und<br />

außerhalb der BOKU. Das Zentrum<br />

agiert dabei sowohl österreich- als<br />

auch europaweit.<br />

Da viele BOKU Institute mit Bezug<br />

zum Themenbereich Bioökonomie<br />

forschen und lehren, nimmt das<br />

Zentrum mit seiner Koordinationsund<br />

Vernetzungsarbeit eine zentrale<br />

Rolle an der Universität ein.<br />

Ausgewählte Projekte und<br />

Netzwerke<br />

» Bioeconomy Austria ist ein wachsendes<br />

und österreichweites Bioökonomie-Netzwerk<br />

aus Unternehmen,<br />

Forschung, Politik und<br />

Gesellschaft. Neben dem Wissensaustausch<br />

ist die Entwicklung und<br />

Umsetzung von gemeinsamen Projekten<br />

ein erklärtes Ziel des Netzwerkes.<br />

» EBU: Das Zentrum für Bioökonomie<br />

(BOKU) koordiniert die internationale<br />

Allianz „European Bioeconomy<br />

University Alliance (EBU)“. EBU ist<br />

ein Zusammenschluss von sechs<br />

verschiedenen Universitäten: Uni<br />

Hohenheim, Uni Bologna, Uni Wageningen,<br />

Eastern University Finland<br />

Joensuu, Agro-ParisTech und<br />

BOKU.<br />

» BIObec: Vorbereitung der Einrichtung<br />

von biobasierten Bildungszentren,<br />

um den Bedürfnissen der<br />

Industrie gerecht zu werden und<br />

den Beitrag der Bioökonomie zur<br />

Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen<br />

zu steigern<br />

» FOEBE: Förderung des Unternehmertums<br />

(Entrepreneurship) in der<br />

Bioökonomie<br />

» LABEL: eine gemeinsame Qualifikationsergänzung,<br />

die an Master-<br />

und PhD-Studenten bioökonomierelevanter<br />

Studiengänge der<br />

EBU-Partneruniversitäten ausgegeben<br />

wird<br />

Link:<br />

https://boku.ac.at/zentrum-fuer-biooekonomie


Energiecluster<br />

Der BOKU Energiecluster ist eine BOKUweite<br />

instituts- und departmentübergreifende<br />

Plattform, die zur besseren<br />

internen Vernetzung und zur Sichtbarmachung<br />

der BOKU Forschung im<br />

Energiebereich beitragen soll. Durch<br />

verstärkten Austausch und Kommunikation<br />

zwischen Arbeitsgruppen und<br />

Forscher*innen der BOKU werden Initiativen<br />

und Aktivitäten angestoßen, um<br />

die Energiewende mit Mitteln von Forschung,<br />

Lehre und Weiterbildung voranzubringen<br />

und auf Basis der BOKU<br />

Kompetenzen und Kapazitäten inhaltlich<br />

und methodisch weiterzuentwickeln.<br />

Cluster for Development<br />

Research<br />

Der Cluster for Development Research<br />

(CDR) bündelt fachliche und methodische<br />

Expertisen an der BOKU, um<br />

bestmöglich zu einer Transition hin zu<br />

ökologischer, ökonomischer und sozialer<br />

Nachhaltigkeit im Globalen Süden<br />

beizutragen. Schwerpunkte der Arbeit<br />

sind Systemanalyse und -modellierung,<br />

Ernährungssicherheit sowie Lernen in<br />

Entwicklungsprozessen. Um Forschung<br />

für Entwicklung an der BOKU weiter zu<br />

stärken, wurde 2020 das Institut für Entwicklungsforschung<br />

am Department für<br />

Nachhaltige Agrarsysteme eingerichtet.<br />

Der Cluster for Development Research<br />

soll nun weiterhin der BOKU-internen<br />

Vernetzung im Fachgebiet Forschung für<br />

Entwicklung im Globalen Süden dienen.<br />

Ethikplattform<br />

Die Ethikplattform ist ein inneruniversitäres<br />

Forum, in dem alle Departments<br />

und sonstigen Organisationseinheiten<br />

vertreten sind. Sie dient als Motor und<br />

Impulsgeberin für einen systematischen<br />

und partizipativen Diskurs über ethische<br />

Fragen an der BOKU, was einen wichtigen<br />

Beitrag zur Förderung ethischen<br />

Bewusstseins und ethischen Handelns<br />

an der BOKU leistet. Die Tätigkeitsschwerpunkte<br />

liegen in der Erörterung<br />

ethischer Fragen, die sich aus dem gesellschaftlichen<br />

Auftrag der BOKU als<br />

Universität des Lebens ergeben sowie<br />

der Entwicklung von Ethikprinzipien für<br />

Forschung und Lehre an der BOKU.<br />

LCA Plattform<br />

Die BOKU LCA Plattform versteht sich<br />

als BOKU-internes Forum zur quantitativen<br />

Nachhaltigkeitsbewertung. Sie<br />

stärkt und entwickelt diese Schlüsselkompetenz<br />

nach innen. Die Plattform<br />

dokumentiert BOKU-weit relevante methodische<br />

Herangehensweisen, erstellt<br />

BOKU-spezifische Datensätze, bietet<br />

Serviceleistungen für alle BOKU Angehörigen<br />

und tritt als Anlaufstelle zum<br />

Thema nach außen auf.<br />

Consumer Sciences-Plattform<br />

Die BOKU Plattform Consumer Sciences<br />

vernetzt und stärkt die BOKU-weite Expertise<br />

zur Analyse des Verhaltens und<br />

Erlebens von Konsument*innen. Dies ermöglicht<br />

eine intensivere wissenschaftliche<br />

Verknüpfung zwischen den Instituten<br />

und fördert so die methodischen<br />

Möglichkeiten und die wissenschaftliche<br />

Qualität ihrer Arbeit.<br />

Und was hat das mit Nachhaltigkeit zu<br />

tun? Eine breite Änderung des Konsument*innenverhaltens<br />

auf der Ebene<br />

von Kaufentscheidungen sowie des Nutzungs-<br />

und Entsorgungsverhaltens ist<br />

ein Schlüssel zur Erreichung der SDGs.<br />

Dazu ist es einerseits notwendig, das<br />

gegenwärtige menschliche Verhalten,<br />

seine Steuerungsmechanismen und<br />

Einflussfaktoren zu kennen und andererseits<br />

Methoden zur Förderung von Verhaltensänderungen<br />

zu entwickeln, die<br />

auf gesellschaftliche und politische Akzeptanz<br />

stoßen.<br />

SDG-Highlight:<br />

Energiecluster<br />

LCA steht für Life Cycle<br />

Assessment (auch oft als<br />

Lebenszyklusanalyse oder<br />

Ökobilanzierung bezeichnet)<br />

Consumer Science konzentriert<br />

sich auf das Erleben und<br />

Verhalten von Konsument*innen<br />

im Alltag, wobei häufig<br />

Kauf- und Nutzungsentscheidungen<br />

und die dahinterstehenden<br />

Emotionen, Erwartungen<br />

und sensorischen<br />

Wahrnehmungen im Fokus<br />

der Forschung stehen.<br />

SDG-Highlight:<br />

Ethikplattform


Vernetzung und Austausch im Rahmen der<br />

Doktoratsprogramme<br />

Doktoratsprogramme: siehe<br />

auch Kapitel „Inter- und transdisziplinäre<br />

Forschung“, S. 50<br />

Im Rahmen der bereits erwähnten Doktoratsprogramme<br />

werden den Dissertant*innen<br />

eine Vielzahl an Möglichkeiten<br />

geboten, um sich zu vernetzen und<br />

auszutauschen. Insbesondere die personelle<br />

Zusammensetzung der einzelnen<br />

Doktoratsprogramme (Dissertant*innen,<br />

Lehrende, Betreuer*innen, Principal Investigators)<br />

erlaubt einen verstärkten<br />

Austausch über die Departmentgrenzen<br />

hinaus.<br />

Wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen BOKU<br />

Organisationseinheiten<br />

Die Förderung der BOKU-internen Vernetzung<br />

ermöglicht auch eine stärkere<br />

Zusammenarbeit zwischen den Organisationseinheiten<br />

der BOKU im Wissenschaftskontext.<br />

Diese zeigt sich unter<br />

anderem durch Publikationen mit institutsübergreifender<br />

Co-Autorenschaft sowie<br />

Projekten, an denen mehrere Organisationseinheiten<br />

beteiligt sind (siehe<br />

Abbildung 24, 25).<br />

Nachdem die Anzahl an SCI-Publikationen<br />

in den Jahren 2020 und 2021 mit<br />

1117 bzw. 1215 Rekordniveau erreichte,<br />

ist die Gesamtzahl der SCI-Publikationen<br />

<strong>2022</strong> im Vergleich zum Vorjahr um knapp<br />

14 % zurückgegangen. Damit ist auch die<br />

absolute Anzahl jener SCI-Publikationen,<br />

an denen mehrere Organisationseinheiten<br />

(vorwiegend Institute) beteiligt waren,<br />

gesunken. Allerdings ist <strong>2022</strong> der Anteil<br />

von SCI-Publikationen mit institutsübergreifender<br />

Co-Autorenschaft leicht gestiegen<br />

und macht mit 36 % zwei Prozentpunkte<br />

mehr im Vergleich zum Vorjahr<br />

aus (siehe Abbildung 24).<br />

Der Anteil der Projekte mit Beteiligung<br />

mehrerer Organisationseinheiten liegt<br />

<strong>2022</strong> bei 17 %, was einer Steigerung<br />

von fünf Prozentpunkten im Vergleich zu<br />

2021 bedeutet, dabei ist die Anzahl der<br />

neu eingeworbenen Projekte insgesamt<br />

gleichgeblieben (siehe Abbildung 25).


1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

646<br />

(63 %)<br />

741<br />

(66 %)<br />

797<br />

(66 %)<br />

673<br />

(64 %)<br />

400<br />

200<br />

0<br />

377<br />

(37 %)<br />

376<br />

(34 %)<br />

418<br />

(34 %)<br />

375<br />

(36 %)<br />

2019 2020 2021 <strong>2022</strong><br />

SCI-Publikationen mit institutsübergreifender<br />

Co-Autorenschaft<br />

(BOKU-intern)<br />

Anzahl SCI-Publikationen ohne<br />

BOKU-interne Co-Autorenschaft<br />

Abbildung 24: Anzahl und Anteil von SCI-Publikationen<br />

mit institutsübergreifender Co-Autorenschaft<br />

(BOKU-intern), 2019-<strong>2022</strong><br />

400<br />

350<br />

300<br />

47<br />

(14 %)<br />

37<br />

(11 %)<br />

44<br />

(12 %)<br />

63<br />

(17 %)<br />

250<br />

200<br />

150<br />

298<br />

(86 %)<br />

292<br />

(89 %)<br />

334<br />

(88 %)<br />

315<br />

(83 %)<br />

100<br />

50<br />

0<br />

2019 2020 2021 <strong>2022</strong><br />

neu eingeworbene Projekte (ohne)<br />

Projekte mit Beteiligung mehrerer<br />

BOKU Organisationseinheiten<br />

Abbildung 25: Anzahl und Anteil der neu eingeworbenen<br />

Projekte mit Beteiligung mehrerer BOKU<br />

Organisationseinheiten, 2019-<strong>2022</strong><br />

LINKS:<br />

Zentrum für Bioökonomie: https://boku.ac.at/zentrum-fuer-biooekonomie<br />

Zentrum für Agrarwissenschaften: https://boku.ac.at/wissenschaftliche-initiativen/zentrum-fuer-agrarwissenschaften<br />

Zentrum für Globalen Wandel<br />

& Nachhaltigkeit (gW/N): https://short.boku.ac.at/gwn<br />

Energiecluster: https://boku.ac.at/boku-energiecluster<br />

Cluster for Development Research: https://boku.ac.at/nas/idr/cluster-for-development-research<br />

Ethikplattform: https://boku.ac.at/ethikplattform<br />

BOKU LCA Plattform: https://boku.ac.at/boku-lca-plattform


Ziele im Bereich Forschung<br />

Thema Zielformulierung Indikatoren Maßnahmen Stand 2021 Status <strong>2022</strong><br />

Gesamter<br />

Bereich<br />

Forschung<br />

Konkretisierung rund um das Themengebiet<br />

Forschung & Nachhaltigkeit<br />

an der BOKU<br />

qualitativ<br />

» AG Nachhaltigkeitsforschung: Förderung<br />

von BOKU-internem Nachhaltigkeitsdiskurs,<br />

Weiterentwicklung von Indikatoren im Bereich<br />

Forschung<br />

1. Nachhaltigkeit im<br />

Diskurs Diskussionsveranstaltung<br />

„Wissen<br />

messen“<br />

Workshop der AG NHF<br />

beim Nachhaltigkeitstag<br />

Regelmäßige Treffen der<br />

AG NHF<br />

2. Nachhaltigkeit im Diskurs<br />

Diskussionsveranstaltung<br />

„Slow Science“<br />

Poster-Intervention der<br />

AG NHF bei der Zukunftskonferenz<br />

Regelmäßige Treffen der<br />

AG NHF<br />

Nachhaltigkeitsrelevante<br />

Forschung<br />

2020 und darüber hinaus soll der<br />

hohe Anteil von mehr als zwei<br />

Drittel aller neu eingeworbenen Forschungsprojekte<br />

und -volumina mit<br />

SDG-Bezug beibehalten werden.<br />

» Anteil und Volumina der eingeworbenen<br />

Forschungsprojekte mit SDG-Bezug<br />

» Förderung von nachhaltigkeitsrelevanter Forschung<br />

mit Fokus auf die institutionelle Ebene<br />

» Überlegungen zur Verbesserung der Datenqualität<br />

Ziel erreicht:<br />

* 72 % der neu eingeworbenen<br />

Projekte mit<br />

SDG-Bezug<br />

* 83 % der Projektvolumina<br />

mit SDG-Bezug<br />

Ziel erreicht:<br />

* 90 % der neu eingeworbenen<br />

Projekte mit<br />

SDG-Bezug<br />

* 92 % der Projektvolumina<br />

mit SDG-Bezug<br />

Zur Förderung von Citizen Science<br />

werden ab dem Wintersemester<br />

2020/21 zumindest eine Fortbildung<br />

pro Semester sowie Beratungsangebote<br />

nach Vereinbarung für<br />

BOKU Angehörige im Bereich<br />

Citizen Science etabliert (ab 2020).<br />

Bis <strong>2022</strong> sollen verbesserte Methoden<br />

sowie Kriterien zur Abbildung<br />

von inter- und transdisziplinärer<br />

Forschung an der BOKU entwickelt<br />

werden.<br />

Bis <strong>2022</strong> Steigerung der Studierendenanzahl<br />

in programmspezifischen<br />

und departmentübergreifenden<br />

Doktoratsprogrammen um 40 %<br />

(Basisjahr 2019)<br />

» Anzahl der Fortbildungen zu Citizen Science<br />

pro Semester<br />

» Beratungsangebot im Bereich Citizen<br />

Science (qual.)<br />

» Sichtbarkeit von inter- und transdisziplinärer<br />

Forschung an der BOKU (qual.)<br />

» Anzahl der Studierenden in BOKU Doktoratsschulen<br />

und Doktoratskolleg<br />

» Lehrveranstaltungen im Bereich Citizen<br />

Science werden an der BOKU angeboten<br />

» Beratungsangebot im Bereich Citizen Science<br />

über das Forschungsservice<br />

» Möglichkeiten zur Darstellung inter- und<br />

transdisziplinäre Forschung ausloten<br />

» Etablierung von zwei weiteren<br />

Doktoratsschulen<br />

» Verstärkte Bewerbung der<br />

Doktoratsprogramme<br />

Ausweitung des Kursangebots<br />

Einführungskurse für interessierte<br />

Forscher*innen<br />

haben stattgefunden<br />

individuelle Beratung zu<br />

Citizen Science-Projektanträgen<br />

über das BOKU<br />

FoS<br />

~ Erarbeitung eines Kriterienkatalogs<br />

für inter- und<br />

transdisziplinäre Forschung<br />

noch ausständig<br />

Laufende Diskussion in<br />

AG Nachhaltigkeitsforschung<br />

Workshop zu alternativen<br />

Messgrößen nh-relevanter<br />

Forschung (inkl. ITD)<br />

für <strong>2022</strong> geplant<br />

Lehrveranstaltungen zu<br />

CS<br />

Einführungskurse für interessierte<br />

Forscher*innen<br />

haben stattgefunden<br />

individuelle Beratung &<br />

Workshops zu Citizen<br />

Science-Projektanträgen<br />

über das BOKU FoS<br />

Start des Forschungsprojektes<br />

„Kriterien für<br />

NH-Impact in Kontext von<br />

Forschung und Lehre“<br />

Workshop zu alternativen<br />

Messgrößen nh-relevanter<br />

Forschung (inkl. ITD)<br />

hat stattgefunden<br />

Laufende Diskussion in<br />

AG Nachhaltigkeitsforschung<br />

Inter- und transdisziplinäre<br />

Forschung<br />

Steigerung der Studierendenanzahl<br />

in programmspezifischen<br />

Doktoratsprogrammen<br />

auf 23 %<br />

(Anzahl: 187).<br />

Einführung dreier neuer<br />

Doktoratsschulen<br />

Steigerung der Studierendenanzahl<br />

in programmspezifischen<br />

Doktoratsprogrammen<br />

auf 24 %<br />

(Anzahl: 204), 62 % mehr<br />

als im Basisjahr 2019<br />

(Anzahl 2019: 126).


Bis <strong>2022</strong> soll der Anteil von Publikationskooperationen<br />

mit institutsübergreifender<br />

Co-Autorenschaft<br />

(BOKU-intern) um drei Prozent<br />

gesteigert werden (Basisjahr: 2019).<br />

Anteil der Projekte mit Beteiligung<br />

mehrerer Organisationseinheiten<br />

steigern (Basisjahr 2019)<br />

Tabelle 6: Ziele im Bereich Forschung<br />

» Anteil der Publikationen mit institutsübergreifender<br />

Co-Autorenschaft (BOKU-intern)<br />

» Anteil Projekte mit Beteiligung mehrerer Organisationseinheiten<br />

» Stärkung der BOKU-internen Quervernetzung<br />

durch Doktoratsschulen und vernetzende<br />

wissenschaftliche Initiativen<br />

~ Anteil im Vergleich zu<br />

2019 (Basisjahr) um<br />

3 Prozentpunkte gesunken<br />

(Anteil 2021: 34 %)<br />

Anteil um 2 Prozentpunkte<br />

im Vergleich zum<br />

Vorjahr gestiegen (Anteil<br />

<strong>2022</strong>: 36 %)<br />

~ Anteil um einen Prozentpunkt<br />

im Vergleich zum<br />

Vorjahr gestiegen (Anteil<br />

2021: 12 %)<br />

~ Anteil um fünf Prozentpunkte<br />

im Vergleich zum<br />

Vorjahr gestiegen (Anteil<br />

<strong>2022</strong>: 17 %)<br />

= Ziel erreicht | ~ = Ziel noch nicht erreicht<br />

BOKU-interne<br />

Quervernetzung


AUSTAUSCH<br />

MIT DER<br />

GESELL<br />

SCHAFT<br />

Unsere Vision: Im kooperativen und wechselseitigen<br />

Austausch mit Akteur*innen<br />

aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft<br />

suchen und finden wir Antworten<br />

auf die drängenden Fragen zur Transformation<br />

der Gesellschaft und einer nachhaltigen<br />

Zukunft.


WARUM IST DER AUSTAUSCH<br />

MIT DER GESELLSCHAFT FÜR<br />

EINE UNIVERSITÄT SO WICHTIG?<br />

Einen nachhaltigen Entwicklungspfad<br />

einzuschlagen, ist eine komplexe Herausforderung,<br />

die alle Bereiche unseres<br />

Lebens betrifft. Wissenschaft spielt<br />

dabei eine wichtige Rolle, ist aber auf<br />

den Dialog und den Austausch mit der<br />

Gesellschaft angewiesen. Universitäten<br />

sind aufgerufen, ihre Verantwortung<br />

gegenüber der Gesellschaft wahrzunehmen<br />

und die Transformation in Richtung<br />

Nachhaltigkeit zu unterstützen und mitzugestalten.<br />

Dieser wissenschaftsbasierte<br />

Austausch mit der Gesellschaft ist<br />

besonders angesichts aktueller globaler<br />

Herausforderungen wie der Klima- und<br />

Biodiversitätskrise oder nachhaltiger<br />

Energieversorgung wichtig. Wissenschaftler*innen<br />

sind daher mehr denn<br />

je gefragt, ihre Erkenntnisse und ihr<br />

faktenbasiertes Wissen nach außen zu<br />

tragen und damit auch die Dringlichkeit,<br />

politisch und als Gesellschaft aktiv zu<br />

werden, zu unterstreichen. Wissenschaft<br />

kann und soll beim Verständnis komplexer<br />

Probleme helfen, konkrete Handlungsmöglichkeiten<br />

aufzeigen und zur<br />

Lösungsfindung beitragen – das ist Teil<br />

ihrer gesellschaftlichen Verantwortung.<br />

Es geht um einen kooperativen Austausch zwischen Wissenschaft<br />

und Gesellschaft.<br />

In diesem Sinne sollen Universitäten<br />

Fragen, Wünsche und Problemstellungen<br />

von gesellschaftlichen Akteur*innen<br />

(z.B. aus Politik, Verwaltung, Unternehmen,<br />

NGOs, Interessensverbänden, Bürger*innen<br />

etc.) aufgreifen und Antworten<br />

finden, die für diese auch relevant,<br />

verständlich und nutzbar sind. Gleichzeitig<br />

sind gesellschaftliche Akteur*innen<br />

eingeladen, sich an die Universitäten<br />

zu wenden, um Fachwissen abzuholen<br />

oder die Stimme der Wissenschaft in gesellschaftliche<br />

Fragestellungen einzubeziehen.<br />

Die BOKU hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Brücken zur Gesellschaft<br />

zu pflegen und auszubauen.<br />

Der wechselseitige Austausch kann über<br />

Instrumente wie Wissenstransfer (z.B.<br />

Beratung von Praxisakteur*innen, Politikberatung,<br />

Gremienarbeit), Öffentlichkeitsarbeit<br />

(z.B. Presseaussendungen,<br />

Interviews), über Dialog- und Partizipationsformate<br />

(z.B. Veranstaltungen) oder<br />

über transdisziplinäre Forschungsan-<br />

sätze gewährleistet werden. Gesellschaftliches<br />

Engagement sowie Wissenschaftskommunikation<br />

wurden im<br />

Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse<br />

als besonders wichtige Themen für die<br />

BOKU identifiziert, wenn es darum geht,<br />

den Austausch mit der Gesellschaft zu<br />

stärken.


Die richtigen Rahmenbedingungen schaffen<br />

Der Austausch mit der Gesellschaft ist an der BOKU an verschiedenen Stellen verankert:<br />

GRI 3-3<br />

Universitätsleitung<br />

Auf Rektoratsebene fällt der Themenbereich Austausch mit der Gesellschaft in den Verantwortungsbereich<br />

des Rektors. Im Kontext der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie ist das Vizerektorat für Forschung<br />

und Innovation der erste Ansprechpartner.<br />

Nachhaltigkeitsstrategie<br />

In der Nachhaltigkeitsstratgie ist der Bereich Austausch mit der Gesellschaft eines der fünf zentralen<br />

Handlungsfelder, für die Ziele und Maßnahmenvorschläge erarbeitet wurden.<br />

Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit an der BOKU ist die zentrale Kommunikationsschnittstelle nach außen. Damit<br />

erfüllt sie v.a. im Bereich der Wissenschaftskommunikation eine zentrale Rolle, um Wissen und Expertise<br />

für die Öffentlichkeit bereitzustellen. Sie holt auch das gesellschaftliche Engagement von BOKU Angehörigen<br />

vor den Vorhang.<br />

Departments & Institute<br />

Regelmäßiger Austausch &<br />

laufende Abstimmung<br />

Zahlreiche BOKU Institute und Departments haben in der Vergangenheit Initiativen und Aktivitäten im<br />

Sinne des gesellschaftlichen Engagements und der Wissenschaftskommunikation umgesetzt.<br />

Die thematische Ausrichtung der BOKU<br />

bietet eine gute Grundlage, um im Sinne<br />

einer nachhaltigen Entwicklung gesellschaftlich<br />

wirksam zu werden. Durch<br />

die Bereitstellung von fundiertem Wissen<br />

und die verbesserte Sichtbarkeit der<br />

BOKU und ihrer Angehörigen im (inter)<br />

nationalen Nachhaltigkeitsdiskurs kann<br />

die BOKU einen wesentlichen Beitrag<br />

zur Lösung globaler Herausforderungen<br />

leisten und als Wegbereiterin für die<br />

Transformation hin zu einer nachhaltigen<br />

Gesellschaft fungieren.<br />

Notwendige Rahmenbedingungen zur<br />

Unterstützung und Förderung des Austausches<br />

mit der Gesellschaft sollen<br />

identifiziert sowie auf- und ausgebaut<br />

werden. Dabei sind die Sichtbarkeit und<br />

die Anerkennung von gegenwärtigem<br />

Engagement der BOKU Angehörigen<br />

wichtige Ansatzpunkte. Gleichzeitig sollen<br />

(strukturelle) Gegebenheiten, die<br />

hinderlich oder einschränkend für den<br />

Austausch mit der Gesellschaft sind, angesprochen<br />

und Maßnahmen zum Abbau<br />

dieser Hindernisse erarbeitet werden.<br />

Auch die AG Nachhaltigkeitsforschung<br />

beschäftigt sich im Rahmen ihrer Arbeit<br />

zur Bemessung von nachhaltigkeitsrelevanter<br />

Forschung und zum Aktionsplan<br />

für Nachwuchswissenschaftler*innen mit<br />

diesem Themenkomplex.<br />

AG Nachhaltigkeitsforschung:<br />

siehe auch Kapitel „So ist die<br />

Forschung an der BOKU organisiert“,<br />

S. 43


GRI 3-3<br />

*wesentliches Thema, siehe<br />

Wesentlichkeitsanalyse, S. 18<br />

GESELLSCHAFTLICHES<br />

ENGAGEMENT*<br />

Die BOKU möchte Impulse für eine nachhaltige<br />

Entwicklung der Gesellschaft<br />

setzen und einen konkreten Beitrag zu<br />

den drängenden Nachhaltigkeits- und<br />

Zukunftsfragen leisten. Dafür beteiligt<br />

sie sich am gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsdiskurs<br />

und steht in wechselseitigem<br />

Austausch mit externen Personen(gruppen)<br />

aus Politik, Verwaltung,<br />

Zivilgesellschaft und Wirtschaft. Zum<br />

gesellschaftlichen Engagement zählen<br />

alle Projekte und Aktivitäten der BOKU,<br />

die einen direkten und konkreten Mehrwert<br />

in der Gesellschaft stiften sowie alle<br />

Maßnahmen, die den Stellenwert und<br />

die Bedeutung solcher Aktivitäten honorieren<br />

und stärken.<br />

Durch die Förderung von gesellschaftlichem<br />

Engagement nimmt die BOKU<br />

nicht nur ihre Verantwortung gegenüber<br />

der Gesellschaft wahr, sondern verbessert<br />

gleichzeitig ihre Sichtbarkeit im (inter)nationalen<br />

Nachhaltigkeitsdiskurs,<br />

womit sie ihre Position als Universität mit<br />

gesellschaftlich relevanter Nachhaltigkeitsexpertise<br />

festigt. Allerdings gibt es<br />

unterschiedliche Auffassungen darüber,<br />

wie genau gesellschaftliches Engagement<br />

von Universitäten und ihren Angehörigen<br />

in der Praxis aussehen soll.<br />

Die Bandbreite reicht von einem Wissenschaftsverständnis<br />

als wertfreie Wissensproduktion<br />

und -vermittlung über<br />

politische Beratung bis hin zur Unterstützung<br />

von gewaltfreien Widerstandsformen<br />

durch Wissenschaftler*innen.<br />

In diesem Zusammenhang sind noch<br />

viele Fragen zu klären – einerseits gilt<br />

es, den rechtlichen Rahmen auszuloten<br />

und andererseits zu diskutieren, wie weit<br />

die gesellschaftliche Verantwortung der<br />

Universität und einzelner Wissenschaftler*innen<br />

gehen soll. Auf diese Fragen<br />

gibt es keine eindeutigen Antworten. Die<br />

BOKU möchte sich aber diesen Themen<br />

stellen und Raum für diesen Diskurs öffnen<br />

und fördern.<br />

Wie fördert die BOKU gesellschaftliches Engagement<br />

im Nachhaltigkeitskontext?<br />

AG Nachhaltigkeitsforschung:<br />

siehe auch Kapitel „So ist die<br />

Forschung an der BOKU organisiert“,<br />

S. 43<br />

Wie kann die Universität in Zukunft ihre<br />

Studierenden und Mitarbeiter*innen besser<br />

dabei unterstützen, sich im gesellschaftspolitischen<br />

Kontext für eine nachhaltige<br />

Entwicklung einzusetzen?<br />

Welche konkreten Ziele und wirksamen<br />

Maßnahmen kann die BOKU in diesem<br />

Zusammenhang setzen?<br />

Und welche Formen des Politik-Wissenschaftsdialogs<br />

sollen gefördert werden?<br />

Um das gesellschaftliche Engagement<br />

von BOKU Angehörigen im Nachhaltigkeitskontext<br />

zu fördern, möchte die<br />

BOKU bei den Rahmenbedingungen<br />

für gesellschaftliches Engagement<br />

ansetzen.<br />

Daher werden die oben genannten Fragen<br />

in den nächsten Jahren im Rahmen<br />

der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

u.a. in der AG Nachhaltigkeitsforschung<br />

breit diskutiert und entsprechende<br />

Maßnahmen erarbeitet.<br />

Die BOKU engagiert sich für eine nachhaltige Zukunft<br />

Auch wenn die Rahmenbedingungen<br />

noch nicht klar definiert sind, an Motivation<br />

und Engagement mangelt es an<br />

der BOKU sicherlich nicht. Mit großem<br />

Einsatz wird jedes Jahr eine Vielzahl an<br />

gesellschaftlich bzw. politisch wirksamen<br />

Projekten und Initiativen umgesetzt, mit<br />

dem Ziel, eine nachhaltige Entwicklung<br />

voranzutreiben. Im Folgenden soll eine<br />

kleine Auswahl dieser Aktivitäten im Jahr<br />

2021 dargestellt werden.


Climate Change Centre Austria<br />

Die Geschäftsstelle des österreichischen<br />

Klimaforschungsnetzwerks Climate<br />

Change Centre Austria (CCCA) ist seit<br />

der Vereinsgründung 2011 am Zentrum<br />

für globalen Wandel und Nachhaltigkeit<br />

angesiedelt. Einerseits dient das CCCA<br />

als wichtige Kommunikationsplattform<br />

für Wissenschaftler*innen zu Klimawandel(folgen).<br />

Andererseits fungiert es als<br />

Ansprechpartner für Politik, Medien und<br />

Öffentlichkeit in allen strategisch-politischen<br />

Fragen zur österreichischen Klima-<br />

und Klimafolgenforschung.<br />

Auch <strong>2022</strong> war ein erfolgreiches Jahr für<br />

die CCCA Community: Neben dem Start<br />

der Arbeiten des 2. österreichischen<br />

APCC Sachstandsbericht Klimawandel,<br />

einer Erhebung, Zusammenfassung<br />

und Bewertung des aktuellen Standes<br />

der Forschung zum Klimawandel in<br />

Österreich, der u.a. von der BOKU geleitet<br />

wird, wurde ein von der CCCA<br />

22<br />

4<br />

2<br />

5<br />

3<br />

2<br />

13<br />

Geschäftsstelle koordiniertes und in der<br />

Community gemeinsam erarbeitetes<br />

Hintergrundpapier zu den verbleibenden<br />

österreichischen Treibhausgasbudgets<br />

veröffentlicht. Nur wenige Tage danach<br />

wurde der APCC Spezialbericht<br />

„Strukturen für ein klimafreundliches<br />

Leben“, der ebenfalls unter BOKU Co-<br />

Leitung entstanden ist, im Rahmen einer<br />

Pressekonferenz mit den Minister*innen<br />

Gewessler und Kocher vorgestellt. Mit<br />

der neuen Initiative Klimaszenarien.<br />

AT sollen unter dem Dach des CCCA<br />

neue Klimaszenarien für Österreich erstellt<br />

werden, um bestmöglich auf die<br />

Risiken, aber auch Chancen von Klimaveränderungen<br />

vorbereitet zu sein. Außerdem<br />

wurde mit den Wissenssnacks<br />

ein neues Format zum Wissenstransfer<br />

geschaffen. Diese geben im kompakten<br />

Postkartenformat einen kurzen Einblick<br />

in verschiedene klimarelevante Themen.<br />

Auswahl an CCCA Aktivitäten <strong>2022</strong> an der BOKU und/oder mit<br />

Beteiligung von BOKU Wissenschaftler*innen<br />

10<br />

» 22. Österreichischer Klimatag „Pushing boundaries: Wissenschaft, Kunst, Klima“ an der Universität<br />

für Angewandte Kunst Wien und TU Wien mit 10 BOKU Beiträgen<br />

» K3 Kongress zu Klimakommunikation in Zürich<br />

» 4. ACRP Dialog: „Transformative Forschung“<br />

» Veranstaltung „Klima wandelt Gesundheit“<br />

» UniNEtZ SDG 13 Workshop zu „Bioökonomie als Beitrag zum Klimaschutz“ beim SDG-Halbzeit<br />

Event an der BOKU<br />

» Veröffentlichung des Hintergrundpapiers zu globalen und nationalen Treibhausgasbudgets<br />

» 2 Stellungnahmen zum GSA-Errichtungsgesetz (GeoSphere Austria) sowie Mediengesetz<br />

» 5 Fact Sheets: Naturnaher urbaner Wassererhalt, Ernährungsweisen, Pflanzenkohle zur CO 2<br />

-<br />

Entfernung, Flächeninanspruchnahme, Treibhausgasbudgets<br />

» 3 Wissenssnacks: Borkenkäfer, Temperaturentwicklung in Österreich, Hitze<br />

» Start 2. APCC Sachstandsbericht Klimawandel<br />

» Start des Horizon Europe CSA Projekt MAGICA<br />

» Start der Initiative Klimaszenarien.AT<br />

BOKU<br />

NACHHALTIGKEITSPREIS<br />

Mit der Verleihung der BOKU<br />

Nachhaltigkeitspreise in den<br />

Kategorien Forschung, Bildung<br />

für Nachhaltige Entwicklung<br />

sowie soziale und ökologische<br />

Verantwortung im Universitätsbetrieb<br />

(SÖV) wird besonderes<br />

Engagement bzw. besondere<br />

Leistungen von BOKU Angehörigen<br />

im Nachhaltigkeitskontext<br />

sichtbar gemacht und honoriert.<br />

Die von einer Jury ausgewählten<br />

Projekte und Arbeiten werden im<br />

Rahmen der Abendveranstaltung<br />

am jährlichen BOKU Nachhaltigkeitstag<br />

ausgezeichnet.<br />

Die ausgezeichneten<br />

Projekte <strong>2022</strong><br />

<strong>2022</strong> erging der Nachhaltigkeitskeitspreis<br />

an folgende Projekte<br />

bzw. wissenschaftliche Arbeiten:<br />

» Kategorie Forschung (Masterarbeiten):<br />

Max Reisinger:<br />

Water and saved CO 2<br />

: CO 2<br />

reductions and SDG impacts<br />

of solar water disinfection<br />

(sodis) with WADI project evaluation<br />

of „clean air and safe<br />

drinking water for Soroti“ - an<br />

empirical study in Uganda<br />

» Kategorie Forschung (Dissertationen/Publikationen):<br />

Sophie-Maria Horvath et al.:<br />

Handling a complex agenda:<br />

a review and assessment<br />

of methods to analyze SGD<br />

entity interactions<br />

» Kategorie Bildung für Nachhaltige<br />

Entwicklung: Brigitte<br />

Vogl-Lukasser: Lokale Saatgutkompetenz<br />

und Kulturpflanzenvielfalt<br />

fördern<br />

» Kategorie Soziale und ökologische<br />

Verantwortung im Universitätsbetrieb:<br />

TÜWI Verein:<br />

Projekt: TWi – echt nachhaltig<br />

seit 28 Jahren!<br />

» Relaunch der Arbeitsgruppe Sozial-Ökologische Transformation unter BOKU Co-Leitung<br />

» Start der strategischen Kooperation mit der Stadt Graz


BOKU Studis sind engagiert<br />

Gerade im Bereich des gesellschaftlichen Engagements darf die Arbeit der Studierenden<br />

nicht unerwähnt bleiben. Studierende sind Angehörige der BOKU und stellen ein<br />

wichtiges Bindeglied zwischen Universität und Gesellschaft dar.<br />

Zum BOKU Bauernmarkt kommt jede*r gern!<br />

Viele der BOKU Studierenden haben gelegte Produkte und sogar Insekten bis<br />

zuhause einen landwirtschaftlichen Betrieb.<br />

Der BOKU Bauernmarkt wurde Der BOKU Bauernmarkt ist mittlerweile<br />

zu Naturkosmetik findet man hier alles.<br />

im Jahr 2017 von Studierenden initiiert, zu einem Highlight an der BOKU avanciert,<br />

den nicht nur BOKU Mitarbeiter*in-<br />

um regionale und selbst produzierte Lebensmittel<br />

direkt von BOKU Landwirt*innen<br />

beziehen zu können. Von Obst und Menschen aus der Umgebung gerne benen<br />

und Studierende, sondern auch<br />

Gemüse über Honig, Speck, Käse, einsuchen.<br />

Hör mal, wer die Welt verändert<br />

Der von UBRM Studierenden betriebene<br />

Podcast setzt sich mit nachhaltigen und<br />

interdisziplinären Umweltthemen auseinander.<br />

Dabei werden komplexe Inhalte<br />

einfach aufbereitet, um Hörer*innen zu<br />

einem zukunftsorientierten Lebensstil zu<br />

inspirieren und zu kritischem Denken anzuregen.<br />

Das Team besteht aus elf motivierten<br />

und engagierten Studierenden,<br />

die sich ehrenamtlich an diesem Projekt<br />

beteiligen.<br />

[sic!] – students‘ innovation centre<br />

Das [sic!] versteht sich als Anlaufstelle<br />

für nachhaltiges, studentisches Unternehmertum,<br />

fördert nachhaltige Ideen<br />

und verbindet Studierende mit Hochschulangeboten<br />

im Bereich „Sustainable<br />

Entrepreneurship“. Viele BOKU Studierende<br />

setzen sich im Rahmen des students‘<br />

innovation centre aktiv für eine<br />

nachhaltige Zukunft ein.<br />

„Erde brennt“, siehe auch<br />

Kapitel S. 31<br />

Gesellschaftliches Engagement und Aktivismus für Klimaschutz<br />

und die große Transformation<br />

Viele BOKU Studierende setzen sich in globaler Krisen mehr gesellschaftliche<br />

den unterschiedlichsten Formen für eine Verantwortung seitens ihrer Universität<br />

nachhaltige und lebenswerte Zukunft sowie der Politik zu fordern. Auch außerhalb<br />

des Universitätscampus engagie-<br />

ein. Innerhalb der Universität engagieren<br />

sie sich z.B. in der Studierendenvertretung,<br />

in den Referaten der ÖH oder – sie demonstrieren bei den weltweiten<br />

ren sich BOKU Studierende sichtbar<br />

in anderen studentischen Aktivitäten. Klimastreiks und sind in aktivistischen<br />

Im Zuge der internationalen Bewegung Gruppen, die sich für Klimaschutz einsetzen,<br />

wie z.B. Fridays4Future oder die<br />

„Erde brennt “ hat sich <strong>2022</strong> eine Gruppe<br />

Studierender an der BOKU zusammengeschlossen,<br />

um angesichts der<br />

Letzte Generation, aktiv.<br />

Vielzahl


Weitere Aktivitäten im Bereich gesellschaftliches<br />

Engagement (eine Auswahl)<br />

Footprint Award der ÖH BOKU<br />

https://boku.ac.at/news/newsitem/69465<br />

Sustainable Entrepreneurship<br />

Referate der ÖH BOKU: z.B. Referat für<br />

Umwelt und Nachhaltigkeit, Referat für<br />

Feminismus und Gleichstellung und das<br />

Referat für Nachhaltige Entwicklung und<br />

globaler Süden<br />

LINKS:<br />

CCCA: https://ccca.ac.at/startseite<br />

BOKU Bauernmarkt: https://bokubauernmarkt.wordpress.com/<br />

Hör mal, wer die Welt verändert: https://hoermalwerdieweltveraendert.wordpress.<br />

com/<br />

[sic!]: https://short.boku.ac.at/students-innovation-centre<br />

BOKU Nachhaltigkeitspreis: https://boku.ac.at/nachhaltigkeit/boku-nachhaltigkeitspreis<br />

https://boku.ac.at/nachhaltigkeit/sustainable-entrepreneurship<br />

https://oehboku.at/oeh/referate/


Förderung von Entrepreneurship für eine<br />

nachhaltige Entwicklung<br />

BOKU Angehörige und Absolvent*innen<br />

zu Gestalter*innen einer<br />

lebenswerten Zukunft (aus)zubilden,<br />

ist ein zentrales Anliegen der<br />

BOKU. Die BOKU:BASE stärkt das<br />

Entrepreneurial Mindset mit Fokus<br />

auf die Herausforderungen unserer<br />

Zeit mit einem vielfältigen Angebot.<br />

Die interuniversitäre Veranstaltungsreihe<br />

„Joint Forces“ gemeinsam<br />

mit WU und TU Wien ist ein<br />

Beispiel für gute Zusammenarbeit<br />

mit Partneruniversitäten. Sie bietet<br />

Raum für interdisziplinären Austausch,<br />

Vernetzung und Kooperation.<br />

Neben Veranstaltungen und Workshops<br />

für Studierende und BOKU-<br />

Angehörige werden unternehmerisches<br />

Denken und Handeln auch<br />

schon bei den Jüngsten gefördert.<br />

<strong>2022</strong> konnte die BOKU:BASE eine<br />

Youth Entrepreneurship Week<br />

hosten, bei der Schüler*innen der<br />

Oberstufe Ideen für eine nachhaltige<br />

Zukunft entwickeln.<br />

Summer Schools – Internationale Lernräume für<br />

nachhaltige Ideen<br />

BOKU Angehörige und<br />

Absolvent*innen werden<br />

zu Gestalter*innen einer<br />

lebenswerten Zukunft<br />

(aus)gebildet.<br />

Im Rahmen der Erasmus+ Projekte<br />

FOEBE und EPICUR haben<br />

<strong>2022</strong> zwei Summer Schools zum<br />

Thema Sustainable Entrepreneurship<br />

stattgefunden. Studierende<br />

aus unterschiedlichen Disziplinen<br />

und Ländern bekommen das passende<br />

Werkzeug, um gemeinsam<br />

zukunftsfähige Lösungen auszuarbeiten.<br />

Eine besondere Stärke<br />

ist die Balance zwischen formalem<br />

und informalem Lernen. Es werden<br />

unternehmerische Kompetenzen<br />

vermittelt und der Bogen zu den<br />

globalen Dimensionen nachhaltiger<br />

Entwicklung gespannt.<br />

Anhand konkreter Technologieangebote<br />

konnten die Teilnehmenden<br />

das gelernte Wissen direkt in einen<br />

praktischen Kontext setzen. Die Erfahrungsberichte<br />

liefern einen guten<br />

Einblick in die Ergebnisse und<br />

Potenziale dieser Summer Schools.<br />

Drei Bereiche der BOKU:BASE<br />

Kontakt & Links:<br />

http://base.boku.ac.at<br />

https://short.boku.ac.at/2wm64r<br />

https://epicur.education/<br />

https://european-bioeconomyuniversity.eu/?p=679<br />

BOKU:BASE Research & Intellectual Property bietet Coachings und intensive<br />

Begleitung der Forscher*innen von der Gründungsidee bis zur Reifephase<br />

des Unternehmens und vernetzt mit relevanten Partnern.<br />

BOKU:BASE Education & Sustainable Development hilft bei Aktivitäten<br />

zum Thema Entrepreneurship in der Lehre, etwa bei der Neugestaltung relevanter<br />

Lehrveranstaltungen, und organisiert Veranstaltungen.<br />

BOKU:BASE Labs & Infrastructure ist Ansprechpartner für die Bereitstellung<br />

von Labors und sonstigen Räumlichkeiten für Spin-offs und Start-ups<br />

an den Standorten Türkenschanze, Muthgasse und Tulln.


WISSENSCHAFTS-<br />

KOMMUNIKATION*<br />

GRI 3-3<br />

Die BOKU ist kompetente Ansprechpartnerin<br />

für Politik, Zivilgesellschaft und<br />

Wirtschaft sowie für die breite Öffentlichkeit,<br />

wenn es um Fragen im Kontext<br />

nachhaltiger Entwicklung geht. Durch<br />

faktenbasierte Aufklärung und breitenwirksame<br />

Öffentlichkeitsarbeit leistet die<br />

BOKU einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Bewusstseinsbildung und zur Vergrößerung<br />

des gesellschaftlichen Handlungspotenzials.<br />

Indem BOKU Angehörige<br />

proaktiv an öffentlichen Debatten teilnehmen<br />

und verlässliche, qualitätsgesicherte<br />

Informationen zu nachhaltigkeitsrelevanten<br />

Themen bereitstellen, wird<br />

fundiertes Wissen gesellschaftlich wirksam<br />

gemacht.<br />

Mit Wissenschaftskommunikation die<br />

breite Öffentlichkeit zu erreichen und<br />

den Empfänger*innenkreis über bereits<br />

Interessierte sowie Stakeholder*innen<br />

und spezialisierte Journalist*innen hinaus<br />

zu erweitern, bleibt jedoch eine Herausforderung.<br />

Wissenschaftler*innen<br />

brauchen einerseits Unterstützung bei<br />

der Kommunikation ihrer Ergebnisse,<br />

andererseits Anreize, diesen Aufgaben<br />

neben Forschung und Lehre verstärkt<br />

Aufmerksamkeit zu widmen. Anreize<br />

könnten z.B. neue Bewertungssysteme<br />

und -ansätze sein, die entsprechende<br />

Leistungen honorieren. Dabei stellt sich<br />

die Messung der gesellschaftlichen Wirksamkeit<br />

von Wissenschaft als schwierige<br />

Aufgabe heraus.<br />

Um hier Fortschritte zu erzielen, laufen<br />

Diskussionen in diversen Arbeitsgruppen<br />

sowie ein Forschungsprojekt an<br />

der BOKU. Zudem hat die BOKU in den<br />

letzten Jahren die Supportstrukturen für<br />

Wissenschaftskommunikation ausgebaut.<br />

*wesentliches Thema, siehe<br />

Wesentlichkeitsanalyse, S. 18<br />

Supportstrukturen für eine gelingende<br />

Wissenschaftskommunikation<br />

200<br />

180<br />

160<br />

Eine wichtige Voraussetzung für eine gelingende<br />

Wissenschaftskommunikation<br />

sind entsprechende Supportstrukturen<br />

für BOKU Wissenschaftler*innen.<br />

Hier setzt die BOKU in erster Linie auf<br />

ihr internes Fortbildungsprogramm.<br />

Es werden laufend Kurse angeboten,<br />

welche BOKU Angehörige unterstützen,<br />

sich offen, wirksam und kritisch in gesellschaftliche<br />

Debatten einzubringen.<br />

<strong>2022</strong> haben 155 BOKU Angehörige<br />

an acht Kursen, die direkt oder indirekt<br />

die Kompetenzen für wirksame Wissenschaftskommunikation<br />

fördern, teilgenommen.<br />

Somit ist die Gesamtzahl<br />

gegenüber dem Vorjahr, in dem eine<br />

außergewöhnlich hohe Teilnehmer*innenzahl<br />

erreicht wurde, etwas gesunken<br />

(siehe Abbildung 26).<br />

Die Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit<br />

sowie die BOKU Medienstelle spielen<br />

als Sprachrohr der Universität eine<br />

zentrale Rolle, um wissenschaftliche Inhalte<br />

nach außen zu transportieren. Sie<br />

stehen den Forscher*innen mit Rat und<br />

Tat zur Seite und unterstützen sie bei<br />

der Kommunikation über BOKU Kanäle<br />

sowie bei der Aufbereitung der Inhalte.<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit der BOKU<br />

sucht einerseits proaktiv interessante<br />

Inhalte, andererseits ist sie auf Informationen<br />

von Forscher*innen angewiesen.<br />

Durch Bewusstseinsschaffung bei den<br />

Forschenden sowie die Etablierung von<br />

entsprechenden Kommunikationsstrukturen<br />

soll dieser Informationsfluss in Zukunft<br />

gestärkt und eine flächendeckende<br />

Qualitätssicherung der Wissenschaftskommunikation<br />

gewährleistet werden.<br />

Außerdem wurde das Team der Öffentlichkeitsarbeit<br />

aufgestockt.<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

90<br />

54<br />

78<br />

31<br />

2019 2020 2021 <strong>2022</strong><br />

männlich<br />

141<br />

48 43<br />

weiblich<br />

Abbildung 26: Teilnehmer*innen<br />

an Fortbildungen im Kontext von<br />

Wissenschaftskommunikation,<br />

nach Geschlecht, 2019-<strong>2022</strong><br />

112


GRI 3-3<br />

In welcher Form betreibt die BOKU<br />

Wissenschaftskommunikation?<br />

Vorträge<br />

Öffentliche Veranstaltungen an der<br />

BOKU oder Veranstaltungen an anderen<br />

Orten, zu denen BOKU Forscher*innen<br />

beitragen, sind ein wichtiger Bestandteil<br />

des Dialogs mit gesellschaftlichen Akteur*innen.<br />

Mit der Aufnahme der Kennzahlen der<br />

Vorträge „Science to Public“ bzw. „Science<br />

to Professionals“ im Forschungsinformationssystem<br />

(FIS) der BOKU<br />

werden derartige Aktivitäten der Wissenschaftler*innen<br />

sichtbarer gemacht.<br />

Nach einem coronabedingten Rückgang<br />

der Vorträge ist die Anzahl der Vorträge<br />

<strong>2022</strong> weiter um 25 % im Vergleich zum<br />

Vorjahr gestiegen (siehe Abbildung 27).<br />

Generell ist anzunehmen, dass die tatsächliche<br />

Zahl der Vorträge für außerhochschulisches<br />

Publikum und die interessierte<br />

Öffentlichkeit weitaus höher ist,<br />

da der Anreiz, alle Vorträge in das Forschungsinformationssystem<br />

(FIS) einzutragen,<br />

bisher noch gering war. Daher<br />

wurde in den letzten Zielgesprächen mit<br />

den Departmentleiter*innen vereinbart,<br />

dass diese Art der Vortragstätigkeit als<br />

wichtiger Beitrag zur Wissenschaftskommunikation<br />

in Zukunft verpflichtend einzutragen<br />

ist, um damit das Engagement<br />

der Forscher*innen in diesem Kontext<br />

sichtbarer zu machen. Diese Maßnahme<br />

zielt vor allem darauf ab, Vorträge, die<br />

ohnehin bereits gehalten werden, abzubilden<br />

und zu honorieren. Sie soll jedenfalls<br />

nicht zu einer Mehrbelastung der<br />

Forscher*innen führen.<br />

Die Sichtbarmachung im FIS ist ein erster<br />

wichtiger Schritt zur Anerkennung<br />

dieser Art der Kommunikation. Dennoch<br />

besteht weiterer Handlungsbedarf,<br />

um gesellschaftlich wirksame Wissenschaftskommunikation<br />

hochzuhalten und<br />

entsprechend in der Leistungsbewertung<br />

der Forscher*innen zu integrieren. Der<br />

Mehraufwand, den Forscher*innen betreiben,<br />

um wissenschaftliche Inhalte für<br />

die breite Öffentlichkeit aufzubereiten<br />

und verständlich zu kommunizieren, sollte<br />

entsprechend honoriert werden. Die<br />

BOKU möchte in Zukunft Möglichkeiten<br />

ausloten, um diese Anerkennung besser<br />

zu gewährleisten und damit ihre Forscher*innen<br />

noch weiter zu unterstützen.<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

280<br />

537<br />

120<br />

249<br />

168<br />

397<br />

2019 2020 2021 <strong>2022</strong><br />

Science to Public<br />

Science to Professionals<br />

226<br />

482<br />

Abbildung 27: Anzahl der Vorträge für ein<br />

außerhochschulisches Publikum sowie die<br />

interessierte Öffentlichkeit 2019-<strong>2022</strong>


Regelmäßig organisierte Veranstaltungsformate an der BOKU –<br />

eine Auswahl<br />

BOKU Nachhaltigkeitstag <strong>2022</strong><br />

Im Jahr <strong>2022</strong>, welches ganz unter dem<br />

Motto der „150 Jahre BOKU“-Feierlichkeiten<br />

stand, hat der Nachhaltigkeitstag<br />

in Kooperation zwischen dem Zentrum<br />

für globalen Wandel und Nachhaltigkeit,<br />

der Koordinationsstelle für Gleichstellung,<br />

Diversität und Behinderung und<br />

der E-Learning- und Didaktikstelle der<br />

BOKU im Rahmen der dreitägigen Veranstaltung<br />

„Werte im Wandel“ stattgefunden.<br />

Im Rahmen der Veranstaltung<br />

wurden „neue Paradigmen für eine lebenswerte<br />

Zukunft“ ausgelotet und bekräftigt,<br />

dass es ein grundsätzliches<br />

Umdenken braucht, das über technologische<br />

Lösungen und Effizienzmaßnahmen<br />

hinausgeht, um eine „große Transformation“<br />

zu schaffen. Mit Keynotes<br />

von Alternativ-Nobelpreisträgerin Helena<br />

Norberg-Hodge und Autorin und Gründerin<br />

der Be-the-Change-Stiftung Vivian<br />

Dittmar wurde für ein Umdenken in Wirtschaftsabläufen<br />

sowie gesellschaftlichen<br />

Narrativen plädiert.<br />

Grüner Salon<br />

Das Format „Grüner Salon“ schafft einen<br />

Rahmen, bei dem BOKU Wissenschaftler*innen<br />

mit Gästen aus Politik, Zivilgesellschaft<br />

und Wirtschaft sowie aus dem<br />

Kunstbereich diskutieren und Fragen aus<br />

dem Publikum beantworten. Die Podiumsdiskussion<br />

im November <strong>2022</strong> widmete<br />

sich ganz dem Thema „Klimawandel &<br />

Tourismus – Ist ein CO 2<br />

-freier Winterurlaub<br />

möglich?“. Vertreter*innen der BOKU, der<br />

Zentralanstalt für Meteorologie, des Umweltbundesamts<br />

sowie der Snow Space<br />

Salzburg Bergbahnen AG nahmen an der<br />

Podiumsdiskussion teil.<br />

KinderuniBOKU<br />

Seit dem Sommer 2009 organisiert die<br />

BOKU einen eigenen Standort der KinderuniWien.<br />

Lehrende und Studierende<br />

der BOKU bieten ein abwechslungsreiches<br />

Programm. Die KinderuniBOKU<br />

<strong>2022</strong> hat von 11.-14. Juli an der Türkenschanze,<br />

in der Muthgasse und der Knödelhütte<br />

stattgefunden. In insgesamt 30<br />

Workshops, Vorlesungen und Seminaren<br />

konnten rund 680 sieben- bis zwölfjährige<br />

Kinder die unterschiedlichen<br />

Wissensgebiete und Forschungsthemen<br />

der Universität für Bodenkultur Wien<br />

kennenlernen. Zum Jubiläum gab es<br />

<strong>2022</strong> den Schwerpunkt 150 Jahre BOKU<br />

sowie weiters die Schwerpunkte Klima,<br />

Energie und Vielfalt. Zusätzlich wird das<br />

virtuelle Angebot fortgeführt und laufend<br />

erweitert.<br />

BOKU Zukunftskonferenz<br />

„150 Jahre nachhaltig vorausschauen“ –<br />

Mit diesem Slogan feierte die Universität<br />

für Bodenkultur Wien <strong>2022</strong> ihr 150-jähriges<br />

Jubiläum. Im Mai <strong>2022</strong> fand die<br />

BOKU Zukunftskonferenz als einer der<br />

Höhepunkte des Jubiläumsjahrs statt.<br />

Im Rahmen dieser Feierlichkeiten präsentierte<br />

sich die BOKU in einem Konferenzformat,<br />

das Vision, Inspiration und<br />

Motivation für die Zukunft vermittelte.<br />

BOKU Forscher*innen referierten und<br />

diskutierten gemeinsam mit namhaften<br />

Speaker*innen, Wissenschaftler*innen<br />

und Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kunst<br />

und Verwaltung. Aber auch Studierende,<br />

Jungforscher*innen, BOKU-Startups und<br />

die nächste BOKU Generation bekamen<br />

ein Podium.


Die BOKU in der Presse<br />

Um die Präsenz der BOKU in der Presse<br />

zu veranschaulichen, wurde eine<br />

Medienpräsenzanalyse für das Jahr<br />

<strong>2022</strong> durchgeführt. Dabei wurde halbautomatisch,<br />

mittels Suchbegriffen, in<br />

einem Online-Tool der APA die Anzahl<br />

der BOKU Nennungen in verschiedenen<br />

Medienformaten zu bestimmten Themen<br />

erhoben. Im Jahr <strong>2022</strong> wurde die BOKU<br />

5.770 Mal in Online- und Printmedien<br />

genannt, was im Vergleich zum Vorjahr<br />

eine leichte Zunahme von 9,9 % darstellt.<br />

Aus einem händischen Screening<br />

aller Artikel mit BOKU Bezug im Jahr<br />

2019 geht hervor, dass in circa zwei Dritteln<br />

dieser Artikel forschungsbezogene<br />

und wissenschaftliche Inhalte vermittelt<br />

werden – also Wissenschaft kommuniziert<br />

wird.<br />

Die nachstehende Abbildung soll verdeutlichen,<br />

mit welchen Themen die<br />

BOKU in den Jahren 2020 bis <strong>2022</strong><br />

medial am stärksten vertreten war (die<br />

jährliche Anzahl der Nennungen wurde<br />

summiert).<br />

KLIMA<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

WASSER<br />

LANDWIRTSCHAFT<br />

Klima<br />

Umwelt<br />

Nachhaltigkeit<br />

Wasser<br />

Landwirtschaft<br />

Energie<br />

Wald<br />

Lebensmittel<br />

Ressourcen<br />

Biotechnologie<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

Antikörper<br />

Bioökonomie<br />

ENERGIE<br />

WALD<br />

LEBENSM.<br />

UMWELT<br />

RESSOUR.<br />

BIOT.<br />

KREIS.<br />

ANTIKOERPER<br />

BIOÖKONOMIE<br />

Abbildung 28: Medienpräsenz der BOKU Themen zwischen 2020 und <strong>2022</strong> in Summe<br />

Auch im Jahr <strong>2022</strong> liegt, wie in den Jahren<br />

davor, der Themenfokus der BOKU in der<br />

Presse vor allem auf den Themen Klima<br />

und Umwelt. Auffallend ist eine klare Zunahme<br />

der Beiträge zum Thema Energie.<br />

Diese sind seit 2020 um 84 % auf 1.761<br />

Beiträge gestiegen und zeigen die immer<br />

deutlichere Dringlichkeit und Wichtigkeit<br />

dieses Themas in Zeiten der Klimakrise<br />

auf. Zudem ist auch die Medienpräsenz<br />

der Beiträge zum Thema Wasser seit<br />

2020 um 49 % auf 1.728 Beiträge angestiegen.<br />

Weiters war die BOKU mit den<br />

Themen Nachhaltigkeit und Landwirtschaft<br />

medial sehr präsent. Insbesondere<br />

die Berichterstattung zu Wasser- und<br />

Energiethemen in Zusammenhang mit<br />

der BOKU hat im Jahresvergleich 2020<br />

bis <strong>2022</strong> deutlich zugenommen. Zudem<br />

ist auch der Bereich Kreislaufwirtschaft<br />

seit 2020 deutlich häufiger im Zusammenhang<br />

mit der BOKU in den Medien vertreten.<br />

Die BOKU weist auch im Vergleich<br />

mit anderen österreichischen Universitäten<br />

eine besonders hohe Medienpräsenz<br />

in Zusammenhang mit den meisten der<br />

o.g. Themen auf. Das macht wiederum<br />

deutlich, dass die BOKU auch in der öffentlichen<br />

Wahrnehmung stark mit Themen<br />

wie Klima, Nachhaltigkeit, Umwelt,<br />

Energie und Wasser assoziiert wird.<br />

Seit Ende letzten Jahres ist außerdem<br />

das OBSERVER-Tool an der BOKU in<br />

Verwendung. Damit werden BOKU Nennungen<br />

mit Wissenschaftsbezug in österreichischen<br />

Print-Medien sowie Webportalen<br />

in Österreich, Deutschland und<br />

der Schweiz gezählt. Für <strong>2022</strong> gab es<br />

insgesamt 814 Einträge, davon fallen 593<br />

auf Webbeiträge und 221 auf Beiträge in<br />

Printmedien.


Die BOKU auf Social Media<br />

Der Wunsch nach verständlich kommunizierten<br />

wissenschaftlichen Inhalten<br />

wächst stetig – ein Bedürfnis, das insbesondere<br />

vor dem Hintergrund der Klimakrise<br />

deutlich wird. Die BOKU erlangt<br />

regelmäßig hohe öffentliche Aufmerksamkeit<br />

durch ihre Forschungsarbeit zu<br />

aktuellen und gesellschaftlich relevanten<br />

Themen.<br />

Mit ihren Social Media-Aktivitäten fördert<br />

sie einen wissenschaftlich fundierten<br />

Diskurs und den Austausch zu nachhaltigkeitsrelevanten<br />

Themen, und das<br />

auch mit Menschen, die keine wissenschaftliche<br />

Vorbildung haben. Die BOKU<br />

macht ihre wissenschaftlichen Errungenschaften<br />

und Innovationen durch Texte,<br />

Bilder und Videos erlebbar und zugänglich.<br />

Darüber hinaus bietet sie über ihre Social<br />

Media-Kanäle umfassende Informationen<br />

über das Studium, die Forschung<br />

und die Lehre an der BOKU, um einen<br />

Einblick in den Alltag an der Universität<br />

zu ermöglichen. Besonders auf dem<br />

neuen TikTok-Kanal konzentriert sich<br />

die BOKU auf die Zielgruppe der Studienanfänger*innen<br />

bzw. -interessierten.<br />

Die Kurzvideos ermöglichen, eine<br />

große Bandbreite an Inhalten von Wissenschaftler*innen<br />

und ihrer Forschung<br />

nicht nur zugänglich, sondern auch<br />

unterhaltsam und leicht verständlich für<br />

junge Menschen aufzubereiten und ihr<br />

Interesse für die Themen der BOKU zu<br />

wecken.<br />

Auf welchen Kanälen kann ich der<br />

BOKU folgen?<br />

Das Social Media-Team der BOKU bedient<br />

verschiedene Kanäle, um eine<br />

breite Zielgruppe zu erreichen. Dabei<br />

werden insbesondere folgende Zielgruppen<br />

angesprochen: aktuelle BOKU<br />

Studierende, potenzielle zukünftige Studierende,<br />

Absolvent*innen der BOKU<br />

sowie Mitarbeiter*innen und allgemein<br />

Interessierte.<br />

Instagram: seit 2017<br />

Instagram wird genutzt, um visuell ansprechende<br />

Inhalte wie Fotos und kurze Videos<br />

(Reels & Storys) zu teilen. Hier werden<br />

Einblicke in den studentischen Alltag,<br />

Forschungsprojekte und Veranstaltungen<br />

gegeben. Auch Studierende und Absolvent*innen<br />

können ihre Erfahrungen und<br />

Projekte auf diesem Kanal teilen.<br />

Facebook: seit 2011<br />

Facebook dient als Kanal für die BOKU,<br />

um aktuelle Informationen, Neuigkeiten<br />

und Veranstaltungen mit der Community<br />

zu teilen. Es ermöglicht einen breiten Austausch<br />

und fördert die Interaktion mit Absolvent*innen,<br />

Mitarbeitenden und anderen<br />

Interessierten.<br />

Twitter: seit 2017<br />

Twitter wird genutzt, um aktuelle Informationen<br />

und Updates schnell und prägnant<br />

zu teilen. Es dient auch als Plattform für<br />

den wissenschaftlichen Austausch und die<br />

Vernetzung mit anderen Forschenden, Expert*innen<br />

und Institutionen.<br />

/bokuvienna<br />

/bokuvienna<br />

/boku.vienna<br />

/boku-vienna<br />

TikTok: seit <strong>2022</strong><br />

Der TikTok-Kanal der BOKU richtet sich vor<br />

allem an Studienanfänger*innen und bietet<br />

unterhaltsamen und informativen Content<br />

zu BOKU Themen. Kurze Videos werden<br />

genutzt, um auf spielerische Weise wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse und Projekte<br />

zu vermitteln.<br />

LinkedIn<br />

LinkedIn wird genutzt, um die BOKU als<br />

akademische Institution zu präsentieren<br />

und professionelle Netzwerke aufzubauen.<br />

Hier werden Informationen über Forschungsprojekte,<br />

Karrieremöglichkeiten<br />

und Kooperationen geteilt.<br />

/bokuvienna


Die Social Media Community der BOKU wächst stetig weiter:<br />

LinkedIn<br />

Twitter<br />

Instagram<br />

Facebook<br />

13.408<br />

4.374 5.332 + 21,9 %<br />

3.250<br />

6.529<br />

+ 25,1 %<br />

17.332<br />

8.218 10.280 18.261<br />

17.332<br />

16.591<br />

21.909<br />

+ 5,4 %<br />

+ 26,4 %<br />

0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000<br />

Follower*innen 2020 Follower*innen 2021 Follower*innen <strong>2022</strong><br />

Abbildung 29: Anzahl der Follower*innen nach Social Media-Kanälen, 2020-<strong>2022</strong><br />

Das BOKU Magazin<br />

Das von der Öffentlichkeitsarbeit publizierte<br />

BOKU Magazin verstärkt den<br />

wissenschaftlichen Austausch mit den<br />

Stakeholdern und der Gesellschaft. Die<br />

einzelnen Ausgaben des Magazins sind<br />

jeweils einem Schwerpunktthema gewidmet,<br />

um die gesammelte Expertise<br />

der BOKU Forscher*innen vor den Vorhang<br />

zu holen, einen Überblick über die<br />

wissenschaftliche Arbeit an der Universität<br />

zu bieten und den Leser*innen eine<br />

umfassende Zusammenschau gesellschaftspolitisch<br />

relevanter Themen zu<br />

geben. Im Jahr <strong>2022</strong> waren die BOKU<br />

Magazine den Schwerpunktthemen<br />

„Impact durch Innovation“, „Universität<br />

für eine lebenswerte Zukunft“, „Lernst<br />

du noch oder lehrst du schon?“ und<br />

„150 – ein Rückblick auf das Jubiläumsjahr<br />

<strong>2022</strong>“ gewidmet. Zusätzlich zu den<br />

Schwerpunktthemen bringen Gastkommentator*innen<br />

aus Politik, Wirtschaft,<br />

von NGOs und Interessenvertretungen<br />

Perspektiven aus ihren Bereichen ein<br />

und fördern damit den Austausch und<br />

einen vielschichtigen Diskurs.<br />

Weitere Aktivitäten & Formate der<br />

Wissenschaftskommunikation<br />

Newsroom auf der BOKU Webseite,<br />

Infoscreens in den Gebäuden<br />

Presseaussendungen und<br />

Pressekonferenzen<br />

Citizen Science: Wissenschaft mit der<br />

Gesellschaft und für die Gesellschaft<br />

– die Citizen Science-Aktivitäten der<br />

BOKU spielen eine wichtige Rolle für<br />

den Austausch mit der Gesellschaft und<br />

im Speziellen für die Wissenschaftskommunikation.<br />

Mehr dazu im Kapitel „Interund<br />

transdisziplinäre Forschung“.<br />

https://boku.ac.at/newsroom<br />

https://short.boku.ac.at/2r5w2e<br />

https://boku.ac.at/citizen-science<br />

LINKS:<br />

Nachhaltigkeitstag: https://short.boku.ac.at/boku-nachhaltigkeitstag<br />

BOKU Magazin: https://short.boku.ac.at/6gvrmq<br />

KinderuniBOKU: https://kinderuni.online/


KOOPERATION<br />

GRI 2-6<br />

GRI 2-28<br />

Kooperationen sind wichtig und förderlich<br />

für einen Austausch mit der Gesellschaft.<br />

Zum einen können strategische<br />

sowie projektbezogene Kooperationen<br />

ein wichtiger Hebel sein, um die eigene<br />

Multiplikator*innenwirkung im Kontext<br />

nachhaltiger Entwicklung zu erhöhen.<br />

Denn innerhalb von Kooperationsprojekten,<br />

Netzwerken und Gruppen werden<br />

Kräfte gebündelt und Synergien für eine<br />

höhere Problemlösefähigkeit genutzt.<br />

Zum anderen führen Kooperationen unweigerlich<br />

zu einer höheren Sichtbarkeit<br />

und Bekanntheit.<br />

Durch eine deutliche Positionierung der<br />

BOKU innerhalb diverser Netzwerke<br />

können Kooperationen im Sinne einer<br />

nachhaltigen Entwicklung strategisch<br />

genutzt werden.<br />

Die BOKU ist kooperationsbereit und gut vernetzt<br />

Als wichtige gesellschaftliche Kooperationspartner*innen<br />

der BOKU gelten<br />

beispielsweise Schulen, BOKU Alumni,<br />

wissenschaftliche und universitäre Netzwerke.<br />

Im Folgenden wird eine Auswahl<br />

vorgestellt:<br />

Hervorzuheben ist die Allianz Nachhaltige<br />

Universitäten in Österreich als<br />

Beispiel für gelungene Kooperation im<br />

Nachhaltigkeitskontext: Die Allianz Nachhaltige<br />

Universitäten in Österreich ist ein<br />

informeller Zusammenschluss von 19<br />

Universitäten (Stand Juni <strong>2022</strong>) mit dem<br />

Ziel, Nachhaltigkeit in Lehre, Forschung<br />

und Management der Universitäten zu<br />

stärken und so einen Beitrag für eine zukunftsfähige<br />

Gesellschaft zu leisten. Sie<br />

wurde 2011 unter wesentlicher Mitwirkung<br />

der BOKU gegründet und hat sich<br />

inzwischen als bedeutende Akteurin im<br />

Austausch zwischen den Universitäten<br />

und dem Wissenschaftsministerium etabliert.<br />

Die BOKU leistet mit der am Zentrum<br />

für globalen Wandel und Nachhaltigkeit<br />

angesiedelten Koordinationsstelle<br />

einen wesentlichen Beitrag zur Arbeit und<br />

Weiterentwicklung der Allianz. Auf europäischer<br />

Ebene ist die BOKU in der Copernicus-Allianz<br />

aktiv – ein Netzwerk<br />

von Universitäten und Hochschulen, die<br />

sich für transformatives Lernen und Veränderungen<br />

für eine nachhaltige Entwicklung<br />

einsetzen.<br />

Der BOKU Alumni Verband wiederum<br />

ist der Absolvent*innen-Dachverband, der<br />

vor allem studienrichtungsübergreifende<br />

Aufgaben wahrnimmt und die Vernetzung<br />

der Fachverbände durchführt. Bei den<br />

Fachverbänden wird die Kontaktpflege<br />

innerhalb des Fachbereichs/der Studienrichtung<br />

durchgeführt. Der Alumni-Dachverband<br />

wiederum ist der zentrale Verband<br />

für alle BOKU Absolvent*innen.<br />

Das österreich-afrikanische Forschungsnetzwerk<br />

Africa-UniNet wurde 2020 an<br />

der BOKU gestartet, um die Zusammenarbeit<br />

zwischen 21 österreichischen und<br />

35 afrikanischen Hochschulen sowie<br />

Forschungseinrichtungen aus 15 verschiedenen<br />

Ländern zu stärken. Ziel ist<br />

es, neue Kontakte zu fördern und wissen-<br />

SDG-Highlight:<br />

Allianz Nachhaltige Universitäten<br />

SDG-Highlight:<br />

Africa-UniNet


schaftliche Kooperationen nachhaltig zu<br />

vertiefen. Das Netzwerk wurde auf Initiative<br />

des BMBWF, des Österreichischen<br />

Austauschdiensts (OeAD-GmbH) und der<br />

BOKU aufgebaut. Derzeit stellt die BOKU<br />

den Präsidenten des Netzwerkes. <strong>2022</strong><br />

fand das zweite General Assembly in Kenia<br />

statt.<br />

Eine wichtige strategische Partnerin der<br />

Universität ist die Stadt Wien. Mit dem<br />

„Jubiläumsfonds der Stadt Wien für die<br />

BOKU“ werden neben der Prämierung<br />

von Abschlussarbeiten vor allem Projekte<br />

zu Nachhaltigkeitsthemen mit Bezug zu<br />

Wien gefördert. <strong>2022</strong> wurden im Rahmen<br />

des Research Funding Forschungsprojekte<br />

in Verbindung mit dem Thema „(Wiener)<br />

Wege in die Zukunft /Visionen einer<br />

nachhaltigen Metropolregion: von Kreisläufen<br />

und Interaktionen“ ausgezeichnet.<br />

Zudem wurden Einreichungen aus allen<br />

Themenfeldern der BOKU in den Kategorien<br />

BOKU Best Paper Awards und<br />

BOKU Talent Awards prämiert.<br />

Des Weiteren pflegt die BOKU eine enge<br />

strategische Kooperation mit dem Umweltbundesamt<br />

Wien, um gemeinsam<br />

die SDGs besser umsetzen zu können.<br />

Darüber hinaus wurden die Aktivitäten in<br />

den fachspezifischen Netzwerken (wie<br />

z.B. ICA-Task-Force für Bio-Economy,<br />

IROICA, AGRINATURA, ISEKI-Food-<br />

Netzwerk, Magna Charta Universitatum,<br />

Oenoviti, IUFRO, EPSO, etc.) fortgesetzt.<br />

Ebenso wurden Netzwerke, die in den<br />

geografischen Schwerpunktregionen der<br />

BOKU aktiv sind (wie z.B. ASEA Uninet<br />

und EURASIA Pacific-Uninet, Himalayan<br />

University Consortium, Donaurektorenkonferenz),<br />

aktiv gepflegt bzw. weiter<br />

ausgebaut. Sowohl im ICA-Netzwerk (=<br />

European Association of Life Science<br />

Universities) als auch beim CASEE-Netzwerk<br />

ist die BOKU <strong>2022</strong> weiterhin im Vorstand<br />

aktiv. <strong>2022</strong> übernahm die BOKU<br />

die Präsidentschaft der European BioeconomyUniversity<br />

(EBU).<br />

LINKS:<br />

Allianz Nachhaltige Universitäten: www.nachhaltigeuniversitaeten.at<br />

COPERNICUS-Allianz: https://www.copernicus-alliance.org/<br />

BOKU Alumni: https://alumni.boku.ac.at/site/de/home<br />

Africa-UniNet: https://africa-uninet.at/en/<br />

Jubiläumsfonds der Stadt Wien für die BOKU: https://short.boku.ac.at/fos-fonds.html<br />

Kooperation UBA: https://boku.ac.at/fos/themen/strategische-kooperation-boku-umweltbundesamt


Was ist EPICUR?<br />

EPICUR steht für European Partnership<br />

for an Innovative Campus Unifying<br />

Regions. Die Europäische Kommission<br />

hat es sich mit der European<br />

Universities Initiative zum Ziel gesetzt,<br />

verschiedene europäische Universitäten<br />

und deren Regionen zu vernetzen<br />

und so inklusive Exzellenz erzielen zu<br />

können und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

sowie die Sichtbarkeit der einzelnen<br />

Universitäten zu erhöhen. Seit 2019<br />

ist die BOKU Teil der Europäischen<br />

Universität EPICUR – „European Partnership<br />

for an Innovative Campus Unifying<br />

Regions“. Dabei fokussiert sich<br />

EPICUR stark auf das Schaffen von<br />

innovativen Lehr- und Trainingsformaten<br />

für den Austausch von Studierenden<br />

und Mitarbeitenden sowie Weiterbildung<br />

und Entrepreneurship als Teile der Dritten<br />

Mission. Die dreijährige Pilotphase<br />

ist mit Oktober <strong>2022</strong> zu Ende gegangen<br />

und die BOKU blickt auf ein spannendes<br />

und abwechslungsreiches Jahr zurück:<br />

Eine erfolgreiche Netzwerkkonferenz<br />

in Wien mit über 100 Teilnehmer*innen<br />

wurde als Green Event ausgetragen,<br />

eine Summer School mit BOKU Beteiligung<br />

wurde in Thessaloniki abgehalten<br />

und der Antrag für eine weitere Förderphase<br />

der Europäischen Kommission<br />

wurde angenommen.<br />

Was hat EPICUR mit Nachhaltigkeit zu tun?<br />

EPICUR hat mit der BOKU eine Spezialistin<br />

in Sachen Nachhaltigkeit an<br />

Bord. Durch ihre Expertise werden<br />

die verschiedenen Aspekte der Nachhaltigkeit<br />

in der Lehre und Forschung<br />

betrachtet und bearbeitet. Beginnend<br />

bei Sprachkursen mit Fokus auf Nachhaltigkeit<br />

für Bachelorstudierende über<br />

das Service Learning Program EPICmission<br />

für nachhaltige regionale Entwicklung<br />

bis hin zu den EPICamps und<br />

EPICradles für junge Forscher*innen,<br />

die sich mit Themen wie Klimagerechtigkeit,<br />

Wasser, Energie und Ressourcen<br />

befassen.<br />

Forschung<br />

EPICUR macht zusätzlich zur Lehre<br />

auch Forschung im Zuge eines Horizon<br />

2020-Projekts. Dabei steht Nachhaltigkeit<br />

im Bereich Klima, Energie<br />

und Mobilität stark im Vordergrund.<br />

<strong>2022</strong> wurden sogenannte EPICradles<br />

gestartet. Dieses Format stand für<br />

Jungforscher*innen zur Verfügung, um<br />

interdisziplinäre Forschung in internationalen<br />

Teams zu starten. Forscher*innen<br />

des Instituts für Soziale Ökologie<br />

(BOKU) haben eine der EPICradles<br />

gewonnen.


Bildung<br />

In der Lehre setzt EPICUR weiterhin<br />

auf Interkulturalität, den Liberal<br />

Arts und Science Ansatz sowie Lehre<br />

für Nachhaltigkeit, wo sich die BOKU<br />

maßgeblich beteiligt. Eines der Highlights<br />

<strong>2022</strong> war die Entrepreneurship<br />

Summer School in Thessaloniki, an<br />

der die BOKU u.a. mit einem Experten<br />

für nachhaltiges Unternehmertum als<br />

Lehrperson beteiligt war.<br />

Equity, Diversity and Inclusion<br />

Chancengleichheit, Diversität und Inklusion<br />

als Treiber für nachhaltige Entwicklung<br />

sind ebenfalls ein wichtiger Teil von<br />

EPICUR. In einer Arbeitsgruppe mit EDI<br />

Expert*innen wurden Prinzipien (EDI<br />

Fundamentals) sowie ein Aktionsplan,<br />

wie man Chancengleichheit, Diversität<br />

und Inklusion innerhalb von EPICUR fördern<br />

kann, erarbeitet und im Mai <strong>2022</strong> im<br />

Zuge der EPICUR Netzwerkkonferenz<br />

vorgestellt. Im Sinne der Inklusion und<br />

Vielsprachigkeit wurden die Dokumente<br />

in alle EPICUR Sprachen übersetzt und<br />

online zur Verfügung gestellt.<br />

Regionale Entwicklung<br />

Der Name EPICUR beinhaltet schon<br />

„Unifying Regions“. Dabei liegt der Fokus<br />

sowohl auf weiteren akademischen<br />

Netzwerken als auch auf nicht-akademischen<br />

Stakeholdern. Die BOKU hat<br />

im Mai <strong>2022</strong> die Netzwerkkonferenz<br />

im Zeichen der regionalen Zusammenarbeit<br />

(„Diversity of the Regions“)<br />

als Green Event abgehalten. Bei der<br />

Konferenz wurden assoziierte Partner<br />

der BOKU willkommen geheißen<br />

(unter anderem ICA-CASEE, ein weiteres<br />

BOKU Netzwerk), und mit verschiedenen<br />

thematischen Workshops<br />

der Grundstein für überregionale Zusammenarbeit<br />

in der Form eines Meta-<br />

Netzwerks gelegt.<br />

„This experience has<br />

undoubtedly improved<br />

my skills in technology<br />

implementation, business<br />

modeling, decisionmaking,<br />

and presenting. But most<br />

importantly, I have made<br />

new friends with many inspiring<br />

people who all share<br />

a passion for technology,<br />

sustainability, and Greek<br />

food. […] Each individual’s<br />

enthusiasm was truly motivating<br />

and I was enjoying<br />

every single conversation!“<br />

(Kaspar, BOKU Student)<br />

Was bedeutet EPICUR konkret für die BOKU<br />

Durch die Beteiligung der BOKU an<br />

EPICUR haben BOKU Studierende<br />

die Möglichkeit, innovative Kurse aus<br />

verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen<br />

der Partnerunis zu besuchen,<br />

die an der BOKU sonst nicht angeboten<br />

werden. Diese Kurse sind ein konkreter<br />

Beitrag, um der Vision eines gemeinsamen<br />

europäischen Bildungsraums mit<br />

flexiblem Studienangebot und höherer<br />

Studierenden- und Personalmobilität<br />

näherzukommen. Diese einzigartige<br />

Kooperation ermöglicht die Weiterentwicklung<br />

der Lehre an der BOKU und<br />

im internationalen Kontext, bei der sich<br />

sowohl Studierende als auch Lehrende<br />

einbringen und von der internationalen<br />

Gemeinschaft von Akademiker*innen<br />

profitieren können.<br />

Ausblick: EPICUR – SHAPE IT<br />

Seit November ist nun die Verlängerung<br />

gestartet – unter dem Titel EPI-<br />

CUR Shaping European Higher Education<br />

In Transition (EPICUR SHAPE-IT).<br />

In dem vierjährigen Projekt wird die<br />

BOKU gemeinsam mit den Partnerunis<br />

eine Nachhaltigkeitsstrategie für<br />

EPICUR erarbeiten, Weiterbildungsangebote<br />

öffnen und Austauschmöglichkeiten<br />

für alle BOKU Angehörigen<br />

wie zum Beispiel Staff Weeks, Summer<br />

Schools für Studierende oder auch<br />

Trainings für Jungforscher*innen anbieten.<br />

LINKS:<br />

https://epicur.education/<br />

https://boku.ac.at/epicur<br />

EPICUR EDI Fundamentals & Toolkit: https://short.boku.ac.at/926zrk


Ziele im Bereich Austausch mit der Gesellschaft<br />

Thema Zielformulierung Indikatoren Maßnahmen Stand 2021 Status <strong>2022</strong><br />

Gesellschaftliches<br />

Engagement<br />

Schaffung von förderlichen Rahmenbedingungen<br />

für gesellschaftliches<br />

Engagement von BOKU<br />

Angehörigen im Kontext nachhaltiger<br />

Entwicklung<br />

Rahmenbedingungen für gesellschaftliches<br />

Engagement von BOKU Angehörigen (qual.)<br />

• Identifikation von Hebelpunkten zur Förderung<br />

von gesell. Engagement<br />

• BOKU-weit breite Diskussion zum Thema<br />

gesell. Engagement & Klärung von offenen<br />

Fragen<br />

~ Diskussion im Rahmen<br />

der AG Nachhaltigkeitsforschung<br />

fortgeführt<br />

Erste Nachhaltigkeit im<br />

Diskurs – Veranstaltung<br />

zum Thema „Wissen<br />

messen“<br />

Diskussion im Rahmen<br />

der AG Nachhaltigkeitsforschung<br />

fortgeführt<br />

Sammlung von Ansatzpunkten<br />

Fortführung des aktuellen Fortbildungsangebots<br />

zur Förderung der<br />

Wissenschaftskommunikation an<br />

der BOKU<br />

Anzahl von Fortbildungen zur Förderung der<br />

Wissenschaftskommunikation an der BOKU<br />

Angebote weiterführen (und ggf. ausbauen)<br />

Anzahl von Fortbildungen<br />

zur Förderung der<br />

Wissenschaftskommunikation<br />

an BOKU: 7<br />

Anzahl der Teilnehmer*innen<br />

an den Fortbildungen:<br />

189<br />

Anzahl von Fortbildungen<br />

zur Förderung der<br />

Wissenschaftskommunikation<br />

an BOKU: 8<br />

Anzahl der Teilnehmer*innen<br />

an den Fortbildungen:<br />

155<br />

Kontinuierliches Wachstum der Follower*innenzahlen<br />

auf allen Social<br />

Media-Kanälen der BOKU sowie<br />

ggfs. Etablierung neuer Kanäle<br />

Die starke Medienpräsenz der<br />

BOKU in der Presse soll in Zukunft<br />

beibehalten werden (Basisjahr<br />

2019).<br />

Follower*innenzahlen im Social Media-Bereich<br />

Anzahl der Nennungen der BOKU im wissenschaftlichen<br />

Kontext in der Presse<br />

• Aktives Social Media-Management<br />

• Fokus auf Etablierung und weiterer Ausbau<br />

von TikTok<br />

• Inhaltlich: stärkerer Fokus auf nachhaltigkeitsrelevante<br />

Themen<br />

Interne Kommunikationsstrukturen zwischen<br />

Forscher*innen und Öffentlichkeitsarbeit stärken<br />

(z.B. durch Ausbau der Schnittstellen zwischen<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Forscher*innen)<br />

Follower*innenzahlen<br />

2021:<br />

» FB: 17.332 (+4,5 %)<br />

» Instagram: 8.218 (+26 %)<br />

» Twitter: 4.374 (+35 %)<br />

~ 2021: 5.249 BOKU<br />

Nennungen in Online- &<br />

Printmedien (+7,5 %)<br />

~ 2021: Erstmalige Verwendung<br />

des OBSER-<br />

VER-Tools zur Verbesserung<br />

des Monitorings<br />

Follower*innenzahlen<br />

<strong>2022</strong>:<br />

- FB: 18.261 (+5,4 %)<br />

- Instagram: 10.280<br />

(+25,1 %)<br />

- Twitter: 5.332 (+21,9 %)<br />

- LinkedIn: 21.909 (26,4 %)<br />

* Prozentzahlen beziehen<br />

sich auf das Wachstum<br />

im Vergleich zum Vorjahr<br />

Wissenschaftskommunikation<br />

<strong>2022</strong>: 5.770 BOKU<br />

Nennungen in Online-<br />

& Printmedien (+9,9 %)<br />

Stetige Steigerung der Anzahl der<br />

Vorträge für ein außerhochschulisches<br />

Publikum sowie die interessierte<br />

Öffentlichkeit<br />

Anzahl der Vorträge im Bereich Science to<br />

Public und Science to Professionals<br />

Sichtbarmachung durch verbesserte<br />

Dokumentation<br />

~ Science to<br />

Professionals: 397<br />

~ Science to Public: 168<br />

Verpflichtende Dokumentation<br />

ab <strong>2022</strong> in den<br />

Zielvereinbarungen des<br />

Rektorats mit den Departments<br />

festgelegt.<br />

Science to Professionals:<br />

482<br />

Science to Public: 226<br />

Verpflichtende Dokumentation<br />

ab <strong>2022</strong> in den<br />

Zielvereinbarungen des<br />

Rektorats mit den Departments<br />

festgelegt.<br />

Tabelle 7: Ziele im Bereich Austausch mit der Gesellschaft = Ziel erreicht | ~ = Ziel noch nicht erreicht


BETRIEB<br />

Unsere Vision: Nachhaltigkeit, Klimaschutz<br />

und ökologische Verantwortung<br />

sind in unseren betrieblichen Prozessen<br />

zu einer Selbstverständlichkeit geworden.


GRI 3-3<br />

WAS BEDEUTET EIN<br />

NACHHALTIGER BETRIEB<br />

FÜR DIE BOKU?<br />

Zwei-Drittel-Reduktion, mehr<br />

dazu im Kapitel „Die BOKU auf<br />

dem Weg zur Klimaneutralität“,<br />

S. 88<br />

Die BOKU ist bestrebt, Nachhaltigkeit<br />

als Leitprinzip in alle zentralen Handlungsbereiche<br />

zu integrieren, so auch<br />

im Universitätsbetrieb selbst. Dabei geht<br />

es um konkrete ökologische Verbesserungen<br />

in den täglichen Prozessen,<br />

um das Energie- und Umweltmanagement<br />

an den BOKU Standorten – das<br />

betrifft u.a. Energie- und Ressourcenverbrauch,<br />

Recycling und Abfall und<br />

Mobilität – sowie betriebliche Aspekte<br />

bei der Durchführung von Lehr- und<br />

Forschungsprojekten (vgl. z.B. Dienstund<br />

Forschungsreisen).<br />

Die BOKU hat in diesem Kontext ambitionierte<br />

Vorsätze, allen voran eine Zwei-<br />

Drittel-Reduktion der eigenen Emission<br />

bis 2030. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

braucht es Veränderungen in vielen Teilbereichen<br />

des universitären Betriebs.<br />

Dabei sind der Energieverbrauch und<br />

das Mobilitätsverhalten besonders klimarelevant.<br />

Neben dem Klimaschutz<br />

ist die BOKU bemüht, ihren Verbrauch<br />

von Ressourcen wie Wasser, Papier und<br />

IT-Geräte möglichst gering zu halten.<br />

Außerdem unternimmt die Universität<br />

Anstrengungen, um kontinuierlich Verbesserungen<br />

im Beschaffungswesen sowie<br />

im Abfallmanagement im Sinne einer<br />

nachhaltigen Entwicklung zu erzielen.<br />

Wichtige Akteur*innen und Organisationseinheiten,<br />

welche die Nachhaltigkeitsziele im Bereich Betrieb<br />

voranbringen<br />

Universitätsleitung<br />

Das Vizerektorat für Finanzen ist u. a. für das Standortmanagement, die Standorte und Bauten, das<br />

Facility Management, das Rechnungswesen sowie das Controlling zuständig. Dem Vizerektorat für Organisations-<br />

und Prozessmanagement obliegen die Gesamtverantwortung zur Umsetzung des Umweltmanagements<br />

an der BOKU sowie das Dienstreisemanagement.<br />

Facility Management (FM) inkl. Energiemanagement<br />

» Die Facility Services sind für den Betrieb der BOKU Gebäude zuständig. Zu den Tätigkeiten zählen<br />

u. a. die technische Betriebsführung, die Veranstaltungsbetreuung, der Fuhrpark sowie die Reinigung<br />

und die Beschaffung.<br />

» Die strategische Ansprech- und Koordinierungsstelle für das Energiemanagement an der BOKU, angesiedelt<br />

beim Facility Management, ist u.a. für das Energiemonitoring, Energieeinsparungsmaßnahmen<br />

sowie bauliche und betriebstechnische Maßnahmen zuständig.<br />

» Stabsstelle Umweltmanagement<br />

Stabsstelle Umweltmanagement<br />

Die BOKU hat im Jahr 2006 das Umweltmanagementsystem EMAS eingeführt. Ein Umweltmanagement-<br />

Beauftragter sowie weitere Umweltansprechpersonen an den verschiedenen Standorten sind für die operative<br />

Umsetzung der Umweltleitlinien verantwortlich.<br />

BOKU Kompetenzstelle für Klimaneutralität<br />

Die Kompetenzstelle für Klimaneutralität ist am gW/N angesiedelt. Gemeinsam mit dem Nachhaltigkeitsstrategieteam<br />

werden hier die Treibhausgas-Bilanzen erstellt sowie an der Klimaschutzstrategie der<br />

BOKU gearbeitet. Durch die hohe Fachexpertise zum Thema Klimaschutz und Klimaneutralität ist das<br />

Team der Kompetenzstelle zu einer wichtigen Anlaufstelle an der BOKU und darüber hinaus geworden.<br />

Regelmäßiger Austausch & laufende Abstimmung


Wichtige Akteur*innen und Organisationseinheiten,<br />

welche die Nachhaltigkeitsziele im Bereich Betrieb<br />

voranbringen (Fortsetzung)<br />

Institut für Verkehrswesen & Institut für Verfahrens- und Energietechnik<br />

Die BOKU ist bestrebt, hausinterne Fachexpertise zu nutzen und in bestehende wie geplante Umweltschutzmaßnahmen<br />

einzubinden. So ist etwa das Institut für Verkehrswesen maßgeblich im Bereich nachhaltige<br />

Mobilität involviert. Das Institut für Verfahrens- und Energietechnik wiederum ist im Bereich Energie<br />

und Gebäude eingebunden.<br />

Arbeitsgruppen (AGs) im Rahmen des Netzwerks Umweltmanagement (NUM)<br />

• Die AG Energie und Gebäude, die AG Ressourcenmanagement, die AG nachhaltige Mobilität<br />

sowie die AG Prozesse und Datenerhebung agieren im Rahmen des Netzwerks Umweltmanagement<br />

(siehe unten) und entwickeln Maßnahmen zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie.<br />

Regelmäßiger Austausch<br />

& laufende Abstimmung<br />

Das Netzwerk Umweltmanagement<br />

Um die Nachhaltigkeitsbemühungen im<br />

Universitätsbetrieb gut abgestimmt und<br />

effizient zu gestalten, wurde 2021 das<br />

sogenannte Netzwerk Umweltmanagement<br />

(NUM) mit wichtigen BOKU Vertreter*innen<br />

aus den Bereichen Mobilität,<br />

Energie, Gebäude und Ressourcen etc.<br />

gegründet und fördert seitdem den regelmäßigen<br />

Austausch und die Zusammenarbeit<br />

zwischen den jeweiligen Akteur*innen<br />

(siehe Abbildung 30). Das Netzwerk<br />

unterstützt bei der gezielten Entwicklung<br />

von Maßnahmen und treibt damit die<br />

Umsetzung der BOKU Nachhaltigkeitsstrategie<br />

voran. Die BOKU kann hierbei<br />

bereits auf umfangreiche Vorarbeiten<br />

wie das kontinuierliche Monitoring und<br />

die Verbesserungen im Umweltmanagement<br />

im Rahmen der EMAS- und ISO-<br />

Zertifizierungen aufbauen.<br />

BOKU<br />

Expert*innen<br />

Link:<br />

https://short.boku.<br />

ac.at/netzwerk-umweltmanagement<br />

Umsetzungsverantwortliche<br />

z.B. Facility Management<br />

Abbildung 30: Ziel und Mitglieder<br />

des Netzwerks<br />

Rektorat<br />

Vizerektorat für Finanzen<br />

Vizerektorat für<br />

Organisation &<br />

Prozessmanagement<br />

Regelmäßiger<br />

Austausch und<br />

verstärkte<br />

Zusammenarbeit<br />

zwischen<br />

Zentrum für globalen<br />

Wandel und<br />

Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeitsstrategie &<br />

-bericht<br />

Themenbereiche und Arbeitsgruppen (AGs)<br />

Das Netzwerk deckt alle nachhaltigkeitsrelevanten<br />

Themen, die den Betrieb betreffen,<br />

ab (vgl. Abbildung 31). Dementsprechend<br />

sind neben den zuständigen<br />

Vizerektor*innen und dem gW/N die<br />

jeweiligen Umsetzungsverantwortlichen<br />

sowie BOKU Expert*innen aus der Verwaltung<br />

und dem wissenschaftlichen<br />

Personal im Netzwerk vertreten. Synergien<br />

durch Kooperation und Austausch<br />

sollen über das Netzwerk besser genutzt<br />

werden, wobei auf vorhandene Strukturen<br />

aufgebaut wird. In diesem Sinne haben<br />

sich aktuell vier themenspezifische<br />

Arbeitsgruppen innerhalb des NUM gegründet:<br />

die AG Energie & Gebäude, die<br />

AG Ressourcenmanagement, die AG<br />

nachhaltige Mobilität und die AG Prozesse<br />

und Datenerhebung.<br />

Beschaffung<br />

Abfall<br />

Ernährung<br />

Stabsstelle<br />

Umweltmanagement<br />

Ressourcenverbrauch<br />

NH-Bericht/<br />

Strategie<br />

Netzwerk Umweltmanagement<br />

Vorsitz: VR Finanzen<br />

Stellvertr. Vorsitz:<br />

VR Organisation &<br />

Prozessmanagement<br />

Klimaschutz<br />

Energie &<br />

Gebäude<br />

EMAS<br />

Abbildung 31: Themenbereiche des<br />

Netzwerks Umweltmanagement<br />

NH<br />

Veranstaltung<br />

Gesundheit<br />

Mobilität


TREIBHAUSGASEMISSIONEN*<br />

Österreich hat sich dem Pariser<br />

Klimaabkommen 10 verpflichtet und<br />

strebt bis 2040 Klimaneutralität an.<br />

Um dies zu erreichen, sollten Universitäten<br />

als positives Beispiel vorangehen.<br />

Die BOKU hat sich daher<br />

ambitionierte Emissionsreduktionsziele<br />

bis 2030 bzw. 2040<br />

GRI 3-3<br />

gesteckt. In diesem Sinne<br />

müssen jetzt schon mutige<br />

*wesentliches Thema, siehe Schritte in den Bereichen<br />

Wesentlichkeitsanalyse, S. 18 Mobilität (Dienstreisen),<br />

Ernährung, Energiebereitstellung<br />

und -verbrauch sowie<br />

Gebäude gesetzt werden.<br />

CO 2<br />

-Kompensation soll nur für<br />

unvermeidbare Emissionen genutzt<br />

werden.<br />

Mit den Bemühungen zur Reduktion<br />

ihrer Treibhausgasemissionen<br />

(THG-Emissionen) will die BOKU<br />

einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz<br />

leisten und in der Gesellschaft<br />

als verantwortungsvolle und<br />

glaubwürdige Akteurin wahrgenommen<br />

werden. Die BOKU ist<br />

bereit, zusätzliche Kosten, die mit<br />

Klimaschutzmaßnahmen verbunden<br />

sind, auf sich zu nehmen und<br />

dadurch mit positivem Beispiel für<br />

andere Universitäten und Organisationen<br />

voranzugehen.<br />

Wir ziehen Bilanz<br />

Seit 2013 erstellt das Zentrum für<br />

globalen Wandel und Nachhaltigkeit<br />

die Treibhausgasbilanzen 11<br />

der BOKU. Diese Bilanzen sind ein<br />

wichtiges Kontroll- und Steuerungsinstrument<br />

und bilden die Grundlage<br />

für strategische Entscheidungen<br />

und Zielsetzungen im Nachhaltigkeitskontext.<br />

Im Rahmen eines vom<br />

Klima- und Energiefonds geförderten<br />

Forschungsprojekts erarbeiteten<br />

BOKU, TU Graz und das Umweltbundesamt<br />

im Kontext der AG<br />

Klimaneutrale Universitäten und<br />

Hochschulen (eine AG der Allianz<br />

Nachhaltige Universitäten) eine<br />

umfassende methodische Grundlage<br />

für die Bilanzierung von Treibhausgasen<br />

an österreichischen<br />

Universitäten. Daraus entstand<br />

das THG-Bilanzierungstool „Clim-<br />

Calc“. Mittlerweile wird die Expertise<br />

rund um die THG-Bilanzierung<br />

in Form von Workshops auch an<br />

andere Universitäten und Schulen<br />

weitergegeben. Die BOKU ist hierbei<br />

federführend beteiligt. Clim-<br />

Calc hat sich dadurch im Laufe der<br />

letzten Jahre zum Standard für die<br />

Bilanzierung von Treibhausgasen<br />

an österreichischen Universitäten<br />

und Hochschulen entwickelt. 2023<br />

startet ein vom BMBWF gefördertes<br />

Folgeprojekt, um das Bilanzierungstool<br />

zu aktualisieren und weiterzuentwickeln.<br />

12<br />

Vorgangsweise<br />

Das ClimCalc-Bilanzierungstool<br />

baut auf dem international anerkannten<br />

Standard Greenhouse<br />

Gas Protocol 13 auf. Basierend auf<br />

einer Relevanzanalyse von Emissionsquellen<br />

an Universitäten gibt<br />

es vor, welche Aspekte des Universitätsbetriebs<br />

bei der Bilanzierung<br />

berücksichtigt werden müssen. Die<br />

in ClimCalc hinterlegten Emissionsfaktoren<br />

wurden vom Umweltbundesamt<br />

beigesteuert und stammen<br />

teils aus eigenen Berechnungen,<br />

teils aus Datenbanken wie z.B.<br />

GEMIS (Globales Emissionsmodell<br />

Integrierter Systeme). Die berücksichtigten<br />

Treibhausgase sind CO 2<br />

,<br />

CH 4<br />

, N 2<br />

O, FKW, PFKW, SF 6<br />

und<br />

NF 3<br />

. Die Systemgrenze bei der Bilanzierung<br />

der BOKU umfasst die<br />

Standorte Türkenschanze, Muthgasse<br />

und Tulln inkl. der Mensa sowie<br />

die Außenstandorte der BOKU.<br />

Von der Bundesimmobiliengesellschaft<br />

gemietete Flächen werden<br />

anteilsmäßig der BOKU zugerechnet.<br />

10 <br />

Im sogenannten Paris-Abkommen wurde die Begrenzung der menschengemachten Erderwärmung auf<br />

2 °C, möglichst aber auf 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau beschlossen.<br />

11<br />

Die <br />

Begriffe Treibhausgasbilanz und CO 2<br />

-Bilanz werden im vorliegenden Bericht synonym verwendet.<br />

12 <br />

Auf der Website der AG Klimaneutrale Universitäten und Hochschulen der Allianz Nachhaltige Universitäten<br />

kann das ClimCalc-Tool kostenlos heruntergeladen werden und finden sich weitere Informationen<br />

zu THG-Bilanzierung und Klimaschutzstrategien an Universitäten und Hochschulen: https://nachhaltigeuniversitaeten.at/arbeitsgruppen/co2-neutrale-universitaeten/<br />

13<br />

Standards und Informationen unter: https://ghgprotocol.org/


Treibhausgasbilanzen der BOKU Jahresvergleich<br />

Insgesamt konnten die Emissionen<br />

der BOKU im Vergleich zu 2019 um<br />

50 % reduziert werden (vgl. Abbildung<br />

33). Im Vergleich zum Vorjahr<br />

sind die Emissionen allerdings<br />

wieder um 31 % angestiegen (von<br />

8.312 t CO 2<br />

-eq. im Jahr 2021 auf<br />

10.910 t CO 2<br />

-eq. im Jahr <strong>2022</strong>).<br />

Im Jahr 2021 hat die BOKU zu<br />

einem Großteil und dort wo selbstgesteuert<br />

möglich (82 %) auf zertifizierten<br />

Grünen Strom nach dem<br />

Umweltzeichen 46 (UZ 46) umgestellt.<br />

14 Die BOKU ist bestrebt,<br />

zukünftig ihren gesamten Strombedarf<br />

mit UZ 46 zertifiziertem Grünen<br />

Strom abzudecken. Durch die<br />

Umstellung konnten die Stromemissionen<br />

<strong>2022</strong> im Vergleich zu 2019<br />

um 81 % reduziert werden. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr sind die Stromemissionen<br />

allerdings um 17 %<br />

angestiegen (vgl. Abbildung 32).<br />

Weiters konnte im Bereich Energieeinsatz<br />

bei den Emissionsposten<br />

Gas und Fernwärme eine Reduktion<br />

von 22 bzw. 21 % erreicht<br />

werden. Gleichzeitig ist die Fernkälte<br />

wieder etwas angestiegen. Die<br />

sonstigen Treibstoffe sind ebenfalls<br />

deutlich gestiegen, was allerdings<br />

(zumindest zum Teil) mit der Verfeinerung<br />

der Datenerhebungsprozesse<br />

sowie neu berücksichtigten<br />

Treibstoffeinsätzen (z.B. Diesel für<br />

Notstromaggregate) erklärt werden<br />

kann (vgl. Abbildung 32).<br />

Nachdem die Reisetätigkeit aufgrund<br />

der Coronapandemie in den<br />

Jahren 2020 und 2021 stark zurückgegangen<br />

ist, sind die Emissionen<br />

<strong>2022</strong> im Mobilitätsbereich wieder<br />

merklich gestiegen, auch wenn sie<br />

immer noch unter dem Niveau vor<br />

der Pandemie bleiben. Dabei ist allerdings<br />

zu berücksichtigen, dass<br />

die Reisetätigkeit erst Mitte <strong>2022</strong><br />

wieder ohne oder nur mit wenigen<br />

Einschränkungen möglich war. Jedenfalls<br />

zeichnet sich auf manchen<br />

Strecken bereits ein Trend vom<br />

Flugzeug hin zum Zug ab.<br />

Wie sich das Reiseverhalten der<br />

BOKU Angehörigen zukünftig in<br />

der Bilanz niederschlägt, wird sich<br />

zeigen. Sicher ist, es wird weiterhin<br />

Maßnahmen zur langfristigen<br />

Senkung der Flugreiseemissionen<br />

brauchen und die BOKU wird auch<br />

hier entsprechende Schritte setzen<br />

bzw. bisherige Bemühungen ausweiten<br />

müssen (vgl. Abbildung 32,<br />

33).<br />

In der Kategorie Materialeinsatz<br />

sind die Emissionen für Papierverbrauch<br />

sowie IT-Geräte zurückgegangen.<br />

Die Kältemittel sind <strong>2022</strong><br />

allerdings wieder deutlich höher<br />

als im Vorjahr. Auch die Mensa verzeichnet<br />

einen merklichen Anstieg<br />

im Vergleich zum Vorjahr, was auf<br />

eine vermehrte Präsenz der Universitätsangehörigen<br />

nach der Pandemie<br />

zurückzuführen ist (vgl. Abbildung<br />

32).<br />

GRI 2-4<br />

Richtigstellung:<br />

Im <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2021<br />

wurde angegeben, dass die<br />

BOKU ihren Strom zu 100 %<br />

aus erneuerbaren Quellen<br />

bzw. UZ 46 Grünen Strom bezieht.<br />

Diese Aussage möchten<br />

wir korrigieren, da drei Gebäude<br />

(siehe Fußzeile) noch nicht<br />

mit UZ 46 Strom beliefert werden.<br />

Für <strong>2022</strong> heißt das, nur<br />

82 % des gesamten Stromverbrauchs<br />

von <strong>2022</strong> werden<br />

mit UZ 46 Strom abgedeckt.<br />

Die THG-Bilanz von 2021 ist<br />

für den vorliegenden Bericht<br />

um diesen Umstand berichtigt<br />

worden.<br />

14 <br />

Die Umstellung auf zertifizierten Grünen Strom ist bisher noch nicht im Universitäts- und<br />

Forschungszentrum Tulln (UFT), in der Schottenfeldgasse sowie am Standort Muthgasse<br />

III, Gebäudeteil B, erfolgt (das entspricht 18 % des Stromverbrauchs von <strong>2022</strong>).


THG-Emissionen der BOKU nach Emissionsposten 2019–<strong>2022</strong><br />

(t CO 2<br />

eq.)*<br />

2019 (Ʃ 21.999) | 2020 (Ʃ 13.137) | 2021 (Ʃ 8.312)** | <strong>2022</strong> (Ʃ 10.910)<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Strom<br />

Energieeinsatz Mobilität Materialeinsatz<br />

Gas<br />

Fernwärme<br />

Fernkälte<br />

Sonst. Treibstoffeinsätze*<br />

Dienstreisen<br />

Pendeln – Bedienstete<br />

Pendeln – Studierende<br />

Auslandsaufenthalte<br />

Fuhrpark<br />

Papier<br />

Kältemittel<br />

IT-Geräte<br />

2019 2020 2021 <strong>2022</strong><br />

Mensa<br />

Abbildung 32: THG-Emissionen der BOKU nach Emissionsposten, 2019-<strong>2022</strong>, in t CO 2<br />

eq.<br />

*Im Jahr 2019 wurde mit den Emissionsfaktoren 2018 gerechnet, in den Jahren 2020-<strong>2022</strong> mit<br />

den aktuellsten verfügbaren Emissionsfaktoren von 2019.<br />

**Für den vorliegenden Bericht wurde die THG-Bilanz von 2021 mit dem korrigierten Anteil an<br />

UZ 46 zertifiziertem Strom neu berechnet, daher ergibt sich eine Differenz bei den hier abgebildeten<br />

Stromemissionen von 2021 im Vergleich zum BOKU <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2021.<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

6 %<br />

10 %<br />

7 %<br />

33 % 32 %<br />

37 %<br />

7 %<br />

9 % 7 % 8 %<br />

61 % 59 % 57 % 84 % 15 % 39 %<br />

78 % 52 %<br />

2017 2018 2019 2020 2021 <strong>2022</strong><br />

Energie<br />

Mobilität<br />

Material<br />

Abbildung 33: THG-Emissionen der BOKU nach Kategorien, 2017-<strong>2022</strong>***, inkl.<br />

Mensa (t CO 2<br />

eq.)<br />

** Ab dem Jahr 2019 wurde die Datenerfassung weiterentwickelt und verbessert. Dadurch<br />

wurde die Datenbasis für alle energiebezogenen Bilanzposten (Strom, Fernwärme, Gas und<br />

sonstige Treibstoffe) leicht angepasst, was zu geringfügigen Abweichungen im Jahresvergleich<br />

führen kann. Hier wurde wieder die angepasste CO 2<br />

-Bilanz von 2021 herangezogen.<br />

GRI 305-1<br />

GRI 305-2<br />

GRI 305-3


Direkte und indirekte THG-Emissionen (Scope 1-3)<br />

im Jahresvergleich 2019-<strong>2022</strong><br />

Kennzahl nach GRI 2019 2020 2021 <strong>2022</strong> Einheit<br />

305-1 / Scope 1 1.311 1.423 1.125 1.405 t CO 2<br />

eq.<br />

305-2 / Scope 2 10.096 8.149 4.206 3.703 t CO 2<br />

eq.<br />

305-3 / Scope 3 10.592 3.564 2.981 5.803 t CO 2<br />

eq.<br />

Tabelle 8: THG-Emissionen nach Scopes, 2019 bis <strong>2022</strong>, inkl. Mensa [t CO 2<br />

eq.]<br />

Unter Scope 1 wurden die Bilanzposten Gas (inkl. Gas für Dampferzeugung),<br />

Kältemittel und Fuhrpark sowie ab 2020 sonstige Treibstoffeinsätze<br />

zusammengefasst. Unter sonstige Treibstoffe fallen die Tankstelle in Großenzersdorf<br />

sowie weitere Treibstoffeinsätze zum Betrieb von Maschinen sowie<br />

Notstromaggregaten etc.<br />

Würde die Emissionsminderung<br />

durch UZ 46-zertifizierten<br />

Grünen Strom nicht einberechnet<br />

werden und der gesamte<br />

Stromverbrauch der BOKU<br />

location-based bilanziert werden,<br />

ergäben sich <strong>2022</strong> Emissionen<br />

von 7.374 t CO 2<br />

eq. in<br />

Scope 2 und 6.483 t CO 2<br />

eq. in<br />

Scope 3 (2021: 7.987 t CO 2<br />

eq<br />

in Scope 2, 3.681 t CO 2<br />

eq in<br />

Scope 3).<br />

Scope 2 umfasst die Bilanzposten Strom, Fernwärme und Fernkälte. Clim-<br />

Calc gibt vor, dass Strom, der nicht mit UZ 46 zertifiziert ist, location-based<br />

bilanziert werden muss (d.h. der Emissionsfaktor des durchschnittlichen<br />

österreichischen Strommixes wird herangezogen). Für UZ 46-zertifizierten<br />

Grünen Strom ist im Bilanzierungstool ClimCalc der market-based-Ansatz<br />

vorgesehen, d.h. der genutzte Emissionsfaktor (EF) bezieht sich auf ein<br />

bestimmtes Stromprodukt, in diesem Fall auf UZ 46-zertifizierten Grünen<br />

Strom. <strong>2022</strong> sind 82 % des Stromverbrauchs nach dem Umweltzeichen zertifiziert<br />

(market-based EF) und die restlichen 18 % werden location-based<br />

bilanziert.<br />

Scope 3 beinhaltet die vorgelagerten Emissionen aus Bilanzposten, die<br />

primär Scope 1 und 2 zugeordnet sind, sowie die Bilanzposten aus dem<br />

Bereich Mobilität (Dienstreisen, Pendeln des Personals und der Studierenden,<br />

Auslandsaufenthalte Studierender), Materialeinsatz (Papierverbrauch,<br />

Wasser, Kältemittel und IT-Geräte) sowie Lebensmittel (v.a. Fleischprodukte<br />

der Mensa).<br />

Intensität der THG‐Emissionen<br />

Um die berechneten CO 2<br />

-Emissionen in Bezug zur Größe bzw. zum<br />

Wachstum der BOKU zu setzen, wurden vier Intensitätskennzahlen berechnet,<br />

die die CO 2<br />

-Menge im Verhältnis zur Nutzfläche, zur Studierendenzahl,<br />

zur Mitarbeiter*innenzahl sowie zu den Vollzeitäquivalenten<br />

(VZÄ) des jeweiligen Jahres angeben. Sie zeigen in allen Fällen eine<br />

deutliche Reduktion im Vergleich zum Basisjahr 2019.<br />

GRI 305-1<br />

GRI 305-2<br />

GRI 305-3<br />

GRI 305-4<br />

Kennzahl 2019 2020 2021 <strong>2022</strong> Einheit<br />

Absolute Emissionen der BOKU 21.999 13.137 8.312 10.910 t CO 2<br />

-eq.<br />

Emissionen pro VZÄ 12,73 7,43 4,14 5,97 t CO 2<br />

-eq.<br />

Emissionen pro MA 7,78 4,44 2,56 3,65 t CO 2<br />

-eq.<br />

Emissionen pro Studierendem*r 2,01 1,21 0,73 1,09 t CO 2<br />

-eq.<br />

Emissionen pro Nutzfläche 0,14 0,09 0,05 0,07 t CO 2<br />

-eq./m 2<br />

Tabelle 9: Intensität der THG-Emissionen, 2019-<strong>2022</strong><br />

Kenngröße 2019 2020 2021 <strong>2022</strong> Einheit<br />

Studierende 10.941 10.831 10.374 10.042 Anzahl<br />

VZÄ 1.728 1.768 1.821 1.828,7 Anzahl<br />

Nettonutzfläche 153.999 154.543 160.383 161.570,7 m 2<br />

Mitarbeiter*innen 2.829 2.957 2.944 2.991 Anzahl<br />

Tabelle 10: Kennzahlen der BOKU, 2019-<strong>2022</strong>


GRI 3-3<br />

Die BOKU auf dem Weg<br />

zur Klimaneutralität<br />

ZWEI-DRITTEL-REDUKTION DER EMISSIONEN BIS 2030 UND<br />

90 %-REDUKTION BIS 2040 ALS LANGFRISTIGES<br />

KLIMANEUTRALITÄTSZIEL (NETTO-NULL-EMISSIONEN)<br />

Zielsetzung im Detail<br />

» Die BOKU setzt sich das Ziel, bis 2030 zwei Drittel (ca. 66 %) ihrer jährlichen<br />

Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Berechnungsbasis ist die Treibhausgasbilanz<br />

von 2019, veröffentlicht im BOKU-<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2019.<br />

» Das langfristige Klimaneutralitätsziel der BOKU ist es, bis 2040 90 % ihrer<br />

jährlichen Emissionen zu reduzieren (Referenzjahr 2019) und unvermeidbare<br />

Restemissionen über Klimaschutzprojekte zu kompensieren, womit ein Zustand<br />

von Netto-Null-Emissionen („State of Net-Zero Emissions“) entsprechend<br />

dem SBTi Corporate Net-Zero Standard erreicht wird.<br />

» Ab 2030 sollen neben der weiteren Emissionsreduktion die zwischenzeitlich verbleibenden<br />

Emissionen vorzugsweise über BOKU Klimaschutzprojekte kompensiert<br />

werden. Es ist abzuwägen, ob Finanzmittel in Höhe der Kompensationskosten<br />

alternativ in interne Klimaschutzmaßnahmen an der BOKU investiert werden<br />

sollen, um eine weitere Emissionsreduktion zu erzielen. Dies wird jedenfalls transparent<br />

kommuniziert.<br />

» Schätzungen zufolge ist durch den laufenden Betrieb geplanter Neubauten an der<br />

BOKU mit einer etwa sechsprozentigen Zunahme der Emissionen bis 2030 (ausgehend<br />

vom Basisjahr 2019) zu rechnen. Dieses Wachstum ist aktuell nicht in<br />

der Zwei-Drittel-Reduktion miteingerechnet und soll nach Möglichkeit zusätzlich<br />

zum Reduktionsziel geleistet werden.<br />

Diese Zielsetzung wurde im Rahmen einer Erweiterung des Grundsatzbeschlusses<br />

vom Rektorat bestätigt. Der BOKU Grundsatzbeschluss ist unter<br />

https://short.boku.ac.at/kn-pfad zum Download verfügbar.<br />

Der Emissionsreduktionspfad der BOKU<br />

Basierend auf der Treibhausgasbilanz<br />

der BOKU von 2019 wurde<br />

ein Emissionsreduktionspfad (siehe<br />

Abbildung 34) erarbeitet, der die<br />

erste Etappe der BOKU auf dem<br />

Weg zur Klimaneutralität darstellt,<br />

nämlich eine Zwei-Drittel-Reduktion<br />

der Emissionen bis 2030.<br />

Dabei wurden Reduktionspotenziale<br />

für die einzelnen Emissionsposten<br />

ausgelotet und Maßnahmenvorschläge<br />

erarbeitet. Die<br />

Reduktionspotenziale beziehen<br />

sich auf Annahmen über zukünftige<br />

Entwicklungen inner- und außerhalb<br />

der BOKU.


zur Klimaneutralität<br />

66 % Gesamtreduktion bis 2030<br />

Emissionen der BOKU<br />

Referenzjahr 2019<br />

2030<br />

∑ 21.999 t CO eq 2<br />

∑ 7.372 t CO eq 2<br />

Energieeinsatz<br />

Die BOKU auf dem Weg<br />

12.474 t CO eq<br />

2<br />

tionsziel geleistet werden.<br />

Mobilität Strom<br />

2)<br />

Nicht vermeidbare Restemissionen sollen ab 2030 −94% über die BOKU Klimaschutzprojekte kompensiert<br />

werden, wobei sich Fernwärme die BOKU um die weitere Emissionsverminderung<br />

8.092 t CO eq 3.178 t CO<br />

−54 %<br />

eq 2<br />

2<br />

−50%<br />

bemüht.<br />

3.761 t CO eq 2<br />

Mensa & Material −70%<br />

1.433 t CO eq Gas<br />

−70% 433 t CO eq<br />

2<br />

2<br />

Fernkälte<br />

−25%<br />

Der Klimaneutralitätspfad der BOKU<br />

Reduktion der Emissionen Dienstreisen in den jeweiligen Teilbereichen<br />

Pendeln (Stud. & Pers)<br />

−63%<br />

StromAn-/Abreise<br />

−94%<br />

Auslandsaufenthalte (Stud.) −50%<br />

Fernwärme<br />

Gas<br />

Fernkälte<br />

Dienstreisen<br />

Fuhrpark<br />

Kältemittel<br />

IT-Geräte<br />

Mensa<br />

−75 %<br />

zur Klimaneutralität<br />

−17%<br />

−100%<br />

−52%<br />

−0%<br />

−0%<br />

−41%<br />

Gesamtreduktion<br />

−66 %<br />

Mobilität<br />

1) 2)<br />

66 % Gesamtreduktion<br />

8.092 t CO eq bis 2030 3.178 t CO<br />

−54 %<br />

eq 2<br />

2<br />

Emissionen der BOKU<br />

Referenzjahr 2019<br />

2030 3.761 t CO eq 2<br />

∑ 21.999 Mensa t CO & Material −70%<br />

1.433 eq 2<br />

t CO eq<br />

∑ 7.372 t CO eq 2<br />

433 t CO eq<br />

2<br />

1) Der 2 geschätzte Emissionsanstieg<br />

durch neue Gebäude von etwa 4–6 %<br />

Gesamtreduktion<br />

ist in der 2/3-Reduktion nicht eingerechnet<br />

und soll nach Möglichkeit<br />

Abbildung 34: Emissionsreduktionspfad der BOKU −66 bis %<br />

Energieeinsatz<br />

2030<br />

Der Klimaneutralitätspfad der zusätzlich BOKU zum Reduktionsziel geleistet<br />

werden.<br />

12.474 t CO −75 %<br />

1)<br />

Der geschätzte<br />

Reduktion eq 2<br />

Emissionsanstieg<br />

der Emissionen<br />

durch neue Gebäude<br />

in den<br />

von<br />

jeweiligen<br />

etwa vier bis<br />

Teilbereichen<br />

2) Nicht vermeidbare Restemissionen<br />

sechs Prozent ist in<br />

sollen ab 2030 über die BOKU-Klimaschutzprojekte<br />

4000 zum kompensiert Reduk-<br />

5000 werden, 6000 7000<br />

der Zwei-Drittel-Reduktion nicht eingerechnet 0 und 1000 soll nach 2000 Möglichkeit 3000 zusätzlich<br />

wobei sich die BOKU um die weitere<br />

Emissionsverminderung bemüht.<br />

−52%<br />

−0%<br />

Exemplarische Ansatzpunkte und Annahmen für die 3 großen Stellschrauben:<br />

1) 2)<br />

0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000<br />

−70%<br />

−25%<br />

Pendeln (Stud. & Pers)<br />

−63%<br />

An-/Abreise Papier<br />

Auslandsaufenthalte (Stud.) −50%<br />

Fuhrpark<br />

Kältemittel<br />

IT-Geräte<br />

Papier<br />

−17%<br />

−100%<br />

−0%<br />

−50%<br />

t CO 2 eq<br />

1) Der geschätzte Emissionsanstieg<br />

durch neue Gebäude von etwa 4–6 %<br />

ist in der 2/3-Reduktion nicht eingerechnet<br />

und soll nach Möglichkeit<br />

zusätzlich zum Reduktionsziel geleistet<br />

werden.<br />

2) Nicht vermeidbare Restemissionen<br />

sollen ab 2030 über die BOKU-Klimaschutzprojekte<br />

kompensiert werden,<br />

wobei sich die BOKU um die weitere<br />

Emissionsverminderung bemüht.<br />

t CO eq 2<br />

Referenzjahr 2019<br />

2030 (Reduktion in %)<br />

Referenzjahr 2019<br />

Mensa<br />

−41%<br />

2030 (Reduktion in %)<br />

Strom<br />

Fernwärme<br />

Dienstreisen<br />

Abbildung 35: Emissionsreduktionspotenziale für die einzelnen Emissionsposten<br />

Exemplarische - Umstieg Ansatzpunkte auf UZ 46 zertifizierten<br />

Strom seit 2021 Gebäudemanagement<br />

und Annahmen - Effizientes für die 3 Energie- großen Stellschrauben:<br />

und - Richtlinie klimafreundliche<br />

Die emissionsintensivsten Strom - Verbrauchsreduktion Posten durch Fernwärme Nichtsdestotrotz - Ökologisierung müssen der Dienstreisen die Fernwärme kleineren<br />

Posten seitens und ebenfalls Wien - Richtlinie Energie weitestgehend<br />

klimafreundliche<br />

der - Umstieg Bilanz Effizienz auf von UZ 2019 46 zertifizierten<br />

mit - dem Bedarfsorientierte<br />

u. und Verhaltensänderung<br />

damit - Effizientes auch Energiedie<br />

Strom größten seit 2021 Einsparungspotenzial<br />

Effizienz - Ausbau u. sind Verhaltensänderung Strom, der PV-Anlagen Fernwärme seitens Wien tionierten Energie prognostiziert Reduktionsziele verfügbarkeit bis 2030<br />

Regulierung<br />

Gebäudemanagement reduziert - geringerer werden, Wärmebedarf<br />

Dienstreisen um die ambi-<br />

- Verbrauchsreduktion durch - Ökologisierung der Fernwärme - Verbesserung der Daten-<br />

und - Bedarfsorientierte Dienstreisen Regulierung (vgl. Abbildung - geringerer Wärmebedarf bzw. 2040 zu erreichen - Anreize – für denn emissionsarme jede Mobilität<br />

- Ausbau der PV-Anlagen prognostiziert<br />

Tonne zählt.<br />

35). Auf diese Bereiche wird daher<br />

besonderes Augenmerk gelegt.<br />

Dienstreisen<br />

- Verbesserung der Datenverfügbarkeit<br />

- Anreize für emissionsarme Mobilität


Strom Fernwärme Dienstreisen<br />

- Vollständiger Umstieg auf UZ<br />

46 zertifizierten Strom (seit<br />

2021 deckt die BOKU etwa<br />

80 % ihres Verbrauchs mit<br />

UZ 46 Strom ab)<br />

- Verbrauchsreduktion durch<br />

technische Effizienzmaßnahmen<br />

und Verhaltensänderung<br />

- Bedarfsorientierte Regulierung<br />

- Ausbau der PV-Anlagen<br />

- Effizientes Energie- und<br />

Gebäudemanagement<br />

(mehr dazu im Kapitel<br />

„Energieverbrauch“)<br />

- Ökologisierung der Fernwärme<br />

seitens Wien Energie (kein<br />

direkter Einfluss der BOKU)<br />

- geringerer Wärmebedarf<br />

prognostiziert<br />

- Richtlinie zur Förderung von<br />

klimafreundlichen Dienstreisen<br />

- Bewusstseinsbildung<br />

- Anreize für emissionsarme<br />

Mobilität<br />

- Unterstützungsstrukturen für<br />

die Reiseplanung<br />

- Ausbau von Videokonferenzsystemen<br />

- Verbesserung der Datenverfügbarkeit<br />

Abbildung 36: Exemplarische Ansatzpunkte und Annahmen für die drei großen Stellschrauben<br />

Aufbauend auf dem Klimaneutralitätspfad<br />

werden nun u.a. in den<br />

Arbeitsgruppen des Netzwerks Umweltmanagement<br />

(NUM) und den<br />

zuständigen Organisationseinheiten<br />

konkrete Maßnahmenbündel<br />

sowie Zwischenziele erarbeitet, um<br />

dem Ziel Schritt für Schritt näherzu-<br />

kommen.<br />

Wie sich die BOKU im Detail mit den<br />

oben genannten Emissionsposten<br />

(Strom, Fernwärme und Dienstreisen)<br />

auseinandersetzt, wird in den<br />

nachfolgenden Kapiteln ausführlicher<br />

beschrieben.<br />

SDG-Highlight:<br />

Kompetenzstelle für Klimaneutralität<br />

Die „Gold Standard“- Zertifizierung<br />

garantiert Projekte,<br />

die nachweislich zur Reduktion<br />

von Treibhausgasen<br />

führen und gleichzeitig zur<br />

ökologischen und sozialen<br />

Verbesserung in der Projektregion<br />

beitragen.<br />

BOKU Kompetenzstelle für Klimaneutralität<br />

Neben der fortlaufenden Entwicklung<br />

von Klimaschutzprojekten unterstützt<br />

die BOKU Kompetenzstelle<br />

für Klimaneutralität im Rahmen ihrer<br />

Forschungs- und Beratungstätigkeit<br />

Betriebe und Organisationen (z.B.<br />

andere Universitäten, Schulen oder<br />

die österreichischen Bundesmuseen)<br />

bei der Erstellung von CO 2<br />

-Bilanzen<br />

und Klimaschutzstrategien.<br />

BOKU Klimaschutzprojekte<br />

Die BOKU implementiert österreichweit<br />

als einzige Universität<br />

forschungsorientierte Klimaschutzprojekte<br />

im Globalen Süden. Ein<br />

Beirat aus BOKU-internen und externen<br />

Expert*innen wählt dabei die<br />

Projekte aus und überprüft die Einhaltung<br />

strenger Qualitätskriterien.<br />

Die BOKU ermöglicht dadurch die<br />

Finanzierung von Kleinstprojekten,<br />

die sich über den konventionellen<br />

freiwilligen CO 2<br />

-Zertifikatemarkt<br />

sonst schwer finanzieren könnten.<br />

Bei der Umsetzung wird ein starker<br />

Fokus auf eine Vielzahl von Nachhaltigkeitszielen<br />

und auf Langfristigkeit<br />

gelegt und ein enger Kontakt<br />

der Projektträger*innen zu lokalen<br />

Akteur*innen gepflegt, wodurch die<br />

Wirksamkeit verstärkt wird.<br />

Die tatsächlich erreichte CO 2<br />

-Einsparung<br />

wird mithilfe von Monitoringbesuchen<br />

– durchgeführt von<br />

Fachexpert*innen und BOKU Wissenschaftler*innen<br />

– nachgewiesen<br />

(regelmäßig, z.B. alle drei bis vier<br />

Jahre vor Ort in Zusammenarbeit<br />

mit den lokalen Akteur*innen). Dabei<br />

richten sich die angewandten<br />

Methoden nach dem Gold Standard,<br />

den Vorgaben des IPCC sowie anderen<br />

wissenschaftlichen Methoden<br />

(z.B. im Rahmen der Wachstumsermittlung<br />

für Waldflächen).<br />

LINKS:<br />

Die BOKU auf dem Weg zur Klimaneutralität: https://short.boku.ac.at/kn-pfad<br />

BOKU Kompetenzstelle für Klimaneutralität: https://klimaneutralität.boku.ac.at/<br />

BOKU Klimaschutzprojekte: https://klimaneutralität.boku.ac.at/boku-klimaschutzprojekte/<br />

Arbeitsgruppe klimaneutrale Universitäten<br />

und Hochschulen: http://nachhaltigeuniversitaeten.at/arbeitsgruppen/co2-neutrale-universitaeten/


ENERGIEVERBRAUCH<br />

GRI 3-3<br />

Das Monitoring der Energieverbräuche<br />

wird seit vielen Jahren praktiziert und<br />

laufend verbessert. Seit 2014 hat das<br />

Energieeffizienz-Team (ENEFF), das<br />

sich aus Mitarbeiter*innen des Instituts<br />

für Verfahrens- und Energietechnik<br />

(IVET) zusammengesetzt hat, mittels<br />

Energieverbrauchsanalysen wesentliche<br />

Einsparpotenziale ermittelt und deren<br />

Umsetzung begleitet. 2021 wurde eine<br />

strategische Ansprech- und Koordinierungsstelle<br />

für Energiemanagement im<br />

Tätigkeitsbereich des BOKU Facility Managements<br />

eingerichtet. Das Energiemanagement<br />

der BOKU arbeitet gemeinsam<br />

mit externen Akteur*innen (wie etwa<br />

den Hauseigentümern) daran, den Energieverbrauch<br />

durch technische, bauliche<br />

und bewusstseinsbildende Maßnahmen<br />

zu reduzieren und das Energiemonitoring<br />

weiter auszubauen.<br />

Die Treibhausgasemissionen hängen<br />

eng mit dem Energieverbrauch zusammen<br />

und somit wirkt sich eine Reduktion<br />

auch direkt auf die Klimabilanz<br />

aus. Durch eine Senkung des Energieverbrauchs<br />

leistet die BOKU also einen<br />

wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.<br />

Nicht zu unterschätzen sind allerdings<br />

die oftmals großen Investitionen, die notwendig<br />

sind, um energierelevante Projekte<br />

umzusetzen. Gemeinsam mit den<br />

Hauseigentümern werden hier gezielte<br />

Maßnahmen erarbeitet und Investitionen<br />

getätigt, um den Energieverbrauch weiter<br />

zu senken.<br />

Wie senkt die BOKU ihren Energieverbrauch effektiv?<br />

Energiemanagement<br />

Das BOKU Energiemanagement visualisiert<br />

die gegenwärtigen Verbräuche<br />

und mögliche Einsparungen, um das<br />

Bewusstsein und die Motivation für Umsetzungsmaßnahmen<br />

zu stärken. Dabei<br />

wird vor allem auf technische Effizienzmaßnahmen<br />

sowie bauliche Anpassungen<br />

gesetzt. Zum anderen kann der<br />

Energieverbrauch mittels bedarfsabhängiger<br />

Energiebereitstellung gesenkt werden.<br />

Neben den technischen Maßnahmen<br />

ist die Sensibilisierung von BOKU<br />

Angehörigen bzw. der Endnutzer*innen<br />

ein wichtiger Aspekt, da jede*r Einzelne<br />

mit seinem*ihrem Verhalten den Energieverbrauch<br />

an der BOKU beeinflussen<br />

kann. Mit der Dringlichkeit, die das Thema<br />

nun durch die politischen Entwicklungen<br />

in Zusammenhang mit der Energieversorgung<br />

gewonnen hat, verstärkt die<br />

Universität ihre Bemühungen und priorisiert<br />

entsprechende Maßnahmen. Im<br />

Zuge des Monitorings sollen die Effekte<br />

gesetzter Maßnahmen geprüft und die<br />

weiteren Schritte feinabgestimmt werden,<br />

um die gewünschte Senkung des<br />

Energieverbrauchs bzw. der Treibhausgasemissionen<br />

zu erreichen.


Die BOKU spart Energie –<br />

was kann ich dazu beitragen?<br />

Energiesparkampagne der BOKU<br />

<strong>2022</strong> hat die BOKU eine breit angelegte<br />

Energiesparkampagne gestartet. Die<br />

Energiesparkampagne wurde gemeinsam<br />

mit Rektorat, Standortkoordinationen<br />

und Nutzervertreter*innen erarbeitet<br />

und wird in vier Handlungsfeldern wirksam,<br />

die parallel umgesetzt werden.<br />

Nachstehend ein kurzer Überblick:<br />

1. Information und Motivation<br />

Über Aussendungen, Plakate und eine<br />

Website werden allgemeine Informationen<br />

zum Thema Energiesparen und<br />

Energieverbrauch an der BOKU vermittelt.<br />

Des Weiteren sind alle BOKU Angehörigen<br />

eingeladen, sich persönlich<br />

einzubringen und Ideen sowie Hinweise<br />

via esk@boku.ac.at beizutragen oder<br />

Fragen zu stellen.<br />

2. Mein Beitrag<br />

Vom Heizungrunterdrehen über Warmwassersparen<br />

bis hin zur Optimierung<br />

des PC-Betriebs – es gibt viele Möglichkeiten,<br />

einen Beitrag zu leisten. Für die<br />

Verbreitung der Tipps und Empfehlungen<br />

stehen Gebäudeplakate und Checklisten<br />

zum Download bereit.<br />

3. Betriebsoptimierungen<br />

Dieses Handlungsfeld umfasst die laufenden<br />

Aktivitäten der BOKU Betriebsführungen<br />

zur Optimierung der regelungstechnischen<br />

Einstellungen der<br />

Haustechnikanlagen. In gemeinsamer<br />

Abstimmung mit den jeweiligen Teams<br />

der BOKU Standorte und den Nutzervertreter*innen<br />

werden Zeitprogramme und<br />

Sollwerteinstellungen angepasst und<br />

auch Anregungen aus der Ideenbörse<br />

umgesetzt.<br />

4. Bauliche Anpassungen<br />

Neben den bereits geplanten Umbauten<br />

werden zusätzliche Konzepte für<br />

Modernisierungen und Nachrüstungen<br />

entwickelt und stufenweise umgesetzt.<br />

Dies betrifft die Erneuerung von Beleuchtungs-,<br />

Heizungs- und Lüftungsanlagen,<br />

aber auch die Ertüchtigung des<br />

Wärmeschutzes der Gebäudehülle und<br />

nicht zuletzt die Errichtung von weiteren<br />

PV-Anlagen.<br />

Die AG Energie und Gebäude<br />

In der Arbeitsgruppe Energie und Gebäude<br />

des Netzwerks Umweltmanagement<br />

(NUM) tauschen sich Vertreter*innen<br />

des Facility Managements (u.a.<br />

Energiemanagement), des Instituts für<br />

Verfahrens- und Energietechnik (IVET)<br />

und des Zentrums für globalen Wandel<br />

und Nachhaltigkeit (gW/N) aus. Aktuell<br />

liegt der Fokus u.a. auf Emissionsreduktionspotenzialen<br />

im Bereich Energie.<br />

Eine Auswahl umgesetzter und<br />

laufender Maßnahmen<br />

» Aufbau Energiemonitoringsystem<br />

(EMS) und Durchführung von Energieverbrauchsanalysen<br />

(laufend)<br />

» Standort Muthgasse (I, II, III) und<br />

das Gebäude Türkenwirt (TÜWI)<br />

sind im EMS eingebunden<br />

» Ausweitung der Analysen auf weitere<br />

Gebäude sowie Integration der<br />

Energieflüsse ins Energiemonitoringsystem<br />

sind geplant<br />

» gezielte Messungen des Strom-,<br />

Wärme- und Kälteverbrauchs zur<br />

Erfassung der Hauptverbraucher in<br />

wesentlichen Gebäuden


» Optimierung der raumlufttechnischen<br />

(RLT-)Anlagen (laufend)<br />

» Standorte Muthgasse (laufend) und<br />

UFT (fertiggestellt)<br />

» Zeitsteuerung einführen bzw. anpassen,<br />

Nachtabsenkungen einprogrammieren,<br />

Regelparameter<br />

optimieren<br />

» Ziel: Reduktion des Strom-, Wärmeund<br />

Kälteverbrauchs<br />

» Absprache mit Nutzer*innen für<br />

Feinregulierung und bedarfsgerechte<br />

Regelung (laufend)<br />

» Haustechniksanierung inkl. neue<br />

Kältemaschine in der Muthgasse I<br />

» Umstieg auf effizientere LED-Beleuchtung:<br />

Pilotprojekt am IFA<br />

(Standort Tulln) und<br />

Gregor-Mendel-Haus geplant<br />

» LED-Umstellung in Brut-,<br />

Gewächsräumen (seit 2018)<br />

» Bestandserhebung, Planung und<br />

Kostenermittlung (seit 2018)<br />

» Umsetzung Standort Tulln<br />

(2023 geplant)<br />

» Pilotprojekte Standort Muthgasse (in<br />

Umsetzung)<br />

» Implementierung Gebäudeautomation<br />

(ab 2019)<br />

» Versuchswirtschaft Groß-Enzersdorf<br />

» Cieslar-Haus<br />

» „Raus aus Gas“ (laufend)<br />

» Gebäude, die noch mit Gas beheizt<br />

werden, sollen zukünftig mit<br />

klimaschonenderen Energiequellen<br />

versorgt werden. Hier ist beispielsweise<br />

der Umstieg von Erdgas zu<br />

Fernwärme für das Verwaltergebäude<br />

(Standort Türkenschanze) zu<br />

erwähnen, der seitens des Hauseigentümers,<br />

der BIG, in der zweiten<br />

Jahreshälfte von 2023 begonnen<br />

wird und 2024 abgeschlossen werden<br />

soll.<br />

» In der Versuchswirtschaft Großenzersdorf<br />

ist seitens des Hauseigentümers,<br />

der BIG, geplant, bis 2024<br />

die Heizungsanlage von Erdgas auf<br />

Biomasse-Nahwärmeversorgung<br />

umzustellen.<br />

» Die Muthgasse 107 soll zukünftig<br />

nicht mehr mit Erdgas, sondern mit<br />

einer Geothermie-Nahwärmeanlage<br />

versorgt werden, welche auch im<br />

Sommer für die Kühlung eingesetzt<br />

werden kann.<br />

» Dampferzeugung in der Muthgasse<br />

und in Tulln<br />

» Der Bedarf und die Betriebszeiten<br />

wurden angepasst<br />

» Für die Muthgasse ist die Umrüstung<br />

von der erdgasversorgten<br />

Dampferzeugung auf eine Kombination<br />

von Fernwärme und elektrischer<br />

Energie derzeit in Planung.<br />

Wärme sparen – Mein Beitrag<br />

Stufe 2-3 am<br />

Arbeitsplatz<br />

Stufe 1,5 bei Homeoffice/<br />

Feiertagen/Wochenenden<br />

Kleidung der<br />

Jahreszeit anpassen<br />

Türen geschlossen<br />

halten<br />

Kalt- statt Warmwasser<br />

verwenden<br />

3-4 min Stoßlüften<br />

statt Dauerlüften<br />

Bis zu<br />

10 %<br />

sparen<br />

Strom sparen – Mein Beitrag<br />

Geladene Geräte<br />

vom Strom trennen<br />

Licht<br />

abdrehen<br />

Auf Heizstrahler<br />

verzichten<br />

Stiegen steigen statt<br />

Liftfahren<br />

Abstecken/Abschalten<br />

statt Stand-by-Modus<br />

PC-Betrieb<br />

optimieren<br />

Bis zu<br />

5 %<br />

sparen<br />

Mach<br />

mit!


GRI 302-1<br />

GRI 302-3<br />

So steht es um den Energieverbrauch der BOKU<br />

Veränderungen im<br />

<strong>2022</strong> 2021 2020 neu 2019 Vergleich zu 2021<br />

Energieträger kWh kWh kWh kWh<br />

Strom 25.966.797 25.690.928 26.239.203 26.268.497 1 %<br />

Gas 2.849.786 3.589.462 3.489.687 1.366.878 -21 %<br />

Fernwärme 16.653.378 21.571.999 18.796.180 19.109.390 -23 %<br />

Fernwärme, klimabereinigt** 16.950.112 20.179.133 20.047.155 19.741.000 -16 %<br />

Fernkälte 1.845.155 1.409.063 1.948.187 1.696.414 31 %<br />

Sonstiger Treibstoffeinsatz<br />

Diesel 332.640 244.133 nicht erhoben<br />

36 %<br />

Benzin 42.516 24.232 75 %<br />

Energieverbrauch Betrieb<br />

(exkl. Fuhrpark) 47.690.272 52.529.818 50.473.257 48.441.179 -9 %<br />

Fuhrpark (gesamt)<br />

Diesel 415.037 347.436 328.212 365.015 19 %<br />

Benzin 4.887 5.089 7.064 1.123 -4 %<br />

Erdgas 4.718 8.419 6.534 8.418 -44 %<br />

Strom 2.238 280 320 2.771 699 %<br />

Energieverbrauch gesamt 48.117.151 52.891.041 50.815.387 48.818.506 -9 %<br />

Tabelle 11: Energieverbräuche 2019-<strong>2022</strong>*<br />

*Alle Berechnungen wurden mit exakten Zahlen vorgenommen, jedoch zur Darstellung auf ganze<br />

Zahlen gerundet.<br />

** Bezogen auf Mittelwert Heizgradtage 2013-<strong>2022</strong>: 3.264 K.d (Kelvin-Tage = Einheit für die Heizgradtage)<br />

<strong>2022</strong> 2021 2020 2019<br />

Nutzfläche in m² 161.571 160.383 154.543 153.999<br />

Vollzeitäquivalente (VZÄ) 1.829 1.821 1.768 1.728<br />

Heizgradtage (HGT22/14***) in K.d 3.207 3.489 3.060 3.160<br />

Tabelle 12: Kenngrößen der BOKU, <strong>2022</strong>-2019<br />

***Verbrauchsgewichteter Mittelwert für Wien und Tulln<br />

<strong>2022</strong> 2021 2020 2019<br />

Energieträger kWh/m² kWh/VZÄ kWh/m² kWh/VZÄ kWh/m² kWh/VZÄ kWh/m² kWh/VZÄ<br />

Strom 161 14.200 160 14.108 170 14.845 171 15.203<br />

Gas 18 1.558 22 1.971 23 1.974 9 791<br />

Fernwärme 103 9.107 135 11.846 122 10.634 124 11.059<br />

klimabereinigt 105 9.267 126 11.081 130 11.339 128 11.424<br />

Fernkälte 11 1.009 9 774 13 1.102 11 982<br />

Sonstige Fahrzeuge<br />

Diesel 2,06 182 1,52 134 nicht erhoben nicht erhoben<br />

Benzin 0,26 23 0,15 13<br />

Zwischensumme 295 26.079 328 28.847 327 28.555 315 28.035<br />

Fuhrpark (gesamt)<br />

Diesel 2,57 227 2,17 191 2,12 186 2,37 211<br />

Benzin 0,03 2,67 0,03 2,79 0,05 4,00 0,01 0,65<br />

Erdgas 0,03 2,58 0,05 4,62 0,04 3,70 0,05 4,87<br />

Strom 0,01 1,22 0,00 0,15 0,00 0,18 0,02 1,60<br />

Summe 298 26.312 330 29.045 329 28.748 317 28.253<br />

Tabelle 13: Energiequotienten, 2019-<strong>2022</strong>


Die Energieeinsparungsmaßnahmen<br />

zeigen Wirkung. Der gesamte Energieverbrauch<br />

<strong>2022</strong> ist im Vergleich zum<br />

Vorjahr um 9 % gesunken. Insbesondere<br />

der absolute Gas- und Fernwärmeverbrauch<br />

ist deutlich zurückgegangen (-21<br />

bzw. -23 %). Neben den Energiesparmaßnahmen<br />

haben wärmere Temperaturen<br />

in den Wintermonaten von <strong>2022</strong> zu<br />

einem geringeren Heizwärmebedarf geführt.<br />

Werden also die Heizgradtage berücksichtigt,<br />

ist die Einsparung der Fernwärme<br />

gegenüber dem Vorjahr mit 16 %<br />

etwas kleiner (siehe „Fernwärme klimabereinigt“<br />

in Tabelle 11). Bedingt durch<br />

höhere Außentemperaturen im Sommer<br />

<strong>2022</strong>, ist die Fernkälte allerdings um fast<br />

30 % angestiegen. Auch der Stromverbrauch<br />

ist im Vergleich zum Vorjahr etwas<br />

angestiegen.<br />

Der Treibstoffverbrauch von FM Fuhrpark<br />

und Industriefahrzeugen wird ab<br />

2020 unter der Kategorie „Fuhrpark“ zusammengefasst.<br />

Seit 2021 werden der<br />

Kategorie „Sonstige Treibstoffeinsätze“<br />

u.a. die Tankstelle in Groß-Enzersdorf<br />

sowie der Treibstoffverbrauch von diversen<br />

Geräten und Notstromaggregaten<br />

zugeordnet. Der Anstieg ist zum Teil auf<br />

eine Verfeinerung und Ergänzung bei<br />

der Datenerhebung zurückzuführen.<br />

Der Fuhrpark wurde durch ein zweites E-<br />

Fahrzeug erweitert, was auch zu einem<br />

Anstieg des Stromverbrauchs in dieser<br />

Kategorie führt. Generell sind die Verbräuche<br />

des Fuhrparks etwas angestiegen,<br />

nachdem es <strong>2022</strong> (nach den Pandemiejahren<br />

davor) wieder weniger bis<br />

kaum Einschränkungen im Universitätsbetrieb<br />

gab.<br />

Betrachtet man die Entwicklung des<br />

Energieverbrauchs (exkl. Fuhrpark) im<br />

Vergleich zur Entwicklung der Nettonutzfläche,<br />

ist eine gewisse Entkopplung<br />

zu sehen, d.h. während die Nutzfläche<br />

steigt, sinkt der Energieverbrauch (siehe<br />

Abbildung 37). Damit sinkt auch der<br />

Energieverbrauch pro genutzte Fläche<br />

(vgl. Abbildung 38)<br />

60.000.000<br />

50.000.000<br />

160.000<br />

[kWh]<br />

40.000.000<br />

30.000.000<br />

20.000.000<br />

10.000.000<br />

0<br />

2019 2020 2021 <strong>2022</strong><br />

150.000<br />

140.000<br />

130.000<br />

120.000<br />

110.000<br />

100.000<br />

[m 2 ]<br />

Sonstiger Treibstoffeinsatz<br />

Fernkälte<br />

Gas<br />

Fernwärme<br />

Strom<br />

Nettonutzfläche<br />

Abbildung 37: Entwicklung des Energieverbrauchs (exkl. Fuhrpark) und der Nettonutzfläche<br />

2019-<strong>2022</strong><br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

2019 2020 2021 <strong>2022</strong><br />

Sonstiger Treibstoffeinsatz<br />

Fernkälte<br />

Gas<br />

Fernwärme<br />

Strom<br />

Abbildung 38: Entwicklung des Energieverbrauchs (exkl. Fuhrpark) pro Nettonutzfläche<br />

(in kWh/m 2 )


Erneuerbare Energie an der BOKU<br />

Erneuerbare Energie aus eigener Produktion<br />

deckt noch einen vergleichsweise<br />

geringen Teil des Verbrauchs der Uni<br />

ab. <strong>2022</strong> wurden knapp 288.000 kWh<br />

Solarertrag (PV-Anlagen und Solarthermie)<br />

an BOKU Standorten gewonnen.<br />

Darüber hinaus wird Geothermie für den<br />

Betrieb des TÜWI genutzt. <strong>2022</strong> hatte<br />

die BOKU fünf PV-Anlagen (Oskar-Simony-Haus,<br />

TÜWI, UFT, Lehrforstzentrum<br />

Heuberg, Schwackhöferhaus) sowie<br />

eine Solarthermieanlage in Betrieb (vgl.<br />

Tabelle 14). Weitere PV-Anlagen sind für<br />

den Standort Tulln, für das Cieslar-Haus,<br />

den BOKU Kindergarten sowie für den<br />

Versuchsgarten Groß-Enzersdorf und<br />

den Standort Muthgasse geplant.<br />

Seit 2021 bezieht die BOKU etwa 80 %<br />

ihres Stromverbrauchs aus 100 %<br />

erneuerbaren Energiequellen gemäß<br />

österreichischem Umweltzeichen (UZ<br />

46 zertifizierter Grüner Strom von Naturkraft).<br />

Darüber hinaus werden Schritte<br />

gesetzt, um von Erdgas auf klimaschonende<br />

Alternativen umzusteigen. Dies<br />

umfasst einerseits die Umstellung von<br />

Heizungsanlagen auf Geothermie- oder<br />

Biomasseversorgung und andererseits<br />

die Erneuerung von Dampferzeugungsanlagen<br />

auf eine Versorgung mit Fernwärme<br />

und elektrischer Energie.<br />

Das Bauprojekt am Standort Türkenschanze<br />

im Bereich der ehemaligen Borkowskigasse<br />

soll mit einem besonders<br />

hohen Anteil an Umweltenergie betrieben<br />

werden: einerseits durch ein großflächiges<br />

Sondenfeld zur Geothermienutzung<br />

und andererseits durch eine großflächige<br />

PV-Anlage kombiniert mit E-Ladestationen<br />

für den BOKU Fuhrpark.<br />

35 %<br />

3,8 %<br />

0,8 %<br />

0,6 %<br />

Energiemix<br />

BOKU <strong>2022</strong><br />

44 %<br />

Erneuerbare (eigene Produktion)<br />

Strom erneuerbar<br />

Strom konventionell<br />

Gas<br />

Fernwärme<br />

Fernkälte<br />

Sonstige Treibstoffeinsätze<br />

6 %<br />

Abbildung 39: Energiemix der BOKU – Energieverbrauch<br />

nach Energieträgern in Prozent (<strong>2022</strong>)<br />

10 %<br />

Leistung der<br />

PV-Anlagen <strong>2022</strong> 2021 2020 2019<br />

kWp kWh kWh kWh kWh<br />

PV-Ertrag Simony-Haus 21 23.624 21.420 21.974 21.588<br />

PV-Ertrag TÜWI 50 46.860 43.870 38.840 38.970<br />

PV-Ertrag UFT 129 85.084 77.628 84.323 79.562<br />

Lehrforstzentrum Heuberg 24 24.940 24.351 25.144 25.254<br />

PV-Ertrag Schwackhöferhaus 94 92.559<br />

Solarthermieanlage-TÜWI 14.902 7.539 14.240 22.122<br />

Summe Erneuerbare 287.969 174.808 184.521 187.496<br />

Tabelle 14: Erträge aus erneuerbaren Energien (eigene Produktion), 2019-<strong>2022</strong><br />

LINKS:<br />

BOKU Energiemanagement: https://short.boku.ac.at/EM<br />

Energiesparkampagne <strong>2022</strong>/2023: https://short.boku.ac.at/ESK


KLIMAWANDELANPASSUNG<br />

GRI 3-3<br />

Mit der Klimaveränderung gehen zahlreiche<br />

negative Effekte einher, denen<br />

neben aktivem Klimaschutz auch mit<br />

Anpassungsmaßnahmen begegnet werden<br />

muss. So ist es besonders wichtig,<br />

die sich verändernden klimatischen Bedingungen<br />

(Lufttemperatur, Temperaturschwankungen)<br />

mitzudenken und<br />

hitzetaugliche Arbeitsplätze unter Berücksichtigung<br />

ökologischer Nebeneffekte<br />

sicherzustellen. Das erfordert die<br />

Entwicklung von alternativen, gebäudeindividuellen<br />

Lösungen für bestehende<br />

Gebäude und Neubauten sowie eine Ermöglichung<br />

von alternativen Arbeitsplätzen<br />

(z.B. Homeoffice).<br />

Durch Maßnahmen zur Klimawandelanpassung<br />

trägt die BOKU zur besseren<br />

Arbeitsfähigkeit und Motivation der<br />

BOKU Mitarbeiter*innen bei. Allerdings<br />

müssen die teils hohen Investitionen, die<br />

mit derartigen Projekten einhergehen,<br />

ebenfalls berücksichtigt werden.<br />

Gleichzeitig ist kritisch zu hinterfragen,<br />

wie die Flächenzuwächse der BOKU<br />

aus Nachhaltigkeitssicht zu bewerten<br />

sind. Während in manchen Branchen ein<br />

Rückgang der Büroflächen zu verzeichnen<br />

ist und mehr auf Teleworking gesetzt<br />

wird, wächst die BOKU flächenmäßig.<br />

Natürlich bedeuten Flächenzuwächse<br />

eine Erhöhung des jährlichen Energieverbrauchs<br />

sowie eine zusätzliche Emissionsbelastung,<br />

die im Zusammenhang<br />

mit dem Bau selbst stehen (aktuell noch<br />

nicht in der THG-Bilanz berücksichtigt).<br />

Allerdings leistet die BOKU mit ihren<br />

Lehr- und Forschungsaktivitäten einen<br />

wichtigen Beitrag zur Umsetzung der<br />

nachhaltigen Entwicklungsziele (siehe<br />

dazu die Kapitel Forschung, Lehre und<br />

Studium sowie Austausch mit der Gesellschaft).<br />

Die BOKU ist also eine zentrale<br />

Akteurin, wenn es darum geht, die nachhaltige<br />

Transformation voranzubringen.<br />

In diesem Sinne ist es positiv zu bewerten,<br />

dass sie wächst und damit noch eine<br />

größere gesellschaftliche Wirkung entfalten<br />

kann. Nichtsdestotrotz sollte jedes<br />

Wachstum kritisch reflektiert werden und<br />

die Notwendigkeit ist im Einzelfall abzuwägen.<br />

Jedenfalls achtet die BOKU in all<br />

ihren Bauvorhaben auf strenge Nachhaltigkeitskriterien<br />

(siehe Kapitel Nachhaltige<br />

Beschaffung).<br />

Mehr zu Bauprojekten der<br />

BOKU siehe S. 107<br />

Was tut die BOKU zur Klimawandelanpassung<br />

Dass einige der Universitätsgebäude unter Denkmalschutz stehen, stellt eine besondere<br />

Herausforderung für bauliche oder gebäudetechnische Anpassungen dar. Auch<br />

die Baustruktur bereitet so manchen Ingenieur*innen Kopfzerbrechen, wenn es darum<br />

geht, bauliche Veränderungen umzusetzen. Hier sind oftmals Kreativität und Flexibilität<br />

unseres Facility Managements und ihrer Unterstützer*innen gefragt.<br />

Auswahl umgesetzter Maßnahmen und baulicher Projekte<br />

Cieslar-Haus – Im Cieslar-Haus wurde<br />

die Wärmedämmung der Fernwärme-Versorgungsleitungen<br />

verstärkt, um<br />

Wärmeverluste und die Überhitzung der<br />

darüberliegenden Räume zu reduzieren.<br />

Muthgasse I – Im Zuge der Brandschutzsanierung<br />

in der Muthgasse I wurden<br />

Sonnenschutzfolien an den von der<br />

Sonneneinstrahlung besonders betroffenen<br />

Seiten des Gebäudes angebracht.<br />

Zur Energiesparkampagne der<br />

BOKU siehe S. 92<br />

LINKS<br />

BOKU Bauprojekte: https://boku.ac.at/fm/bauprojekte<br />

BOKU Energiemanagement: https://short.boku.ac.at/EM


GRI 3-3<br />

GRI 103-2<br />

*wesentliches Thema, siehe<br />

Wesentlichkeitsanalyse, S. 18<br />

MOBILITÄT*<br />

Im Fokus steht hier die Förderung nachhaltiger<br />

Mobilitätsformen im Rahmen der<br />

Tätigkeiten an der BOKU. Das betrifft die<br />

Wege zur BOKU (von Studierenden und<br />

Mitarbeiter*innen), die internationale Mobilität<br />

von Studierenden (Auslandsaufenthalte<br />

Studierender), die internationale<br />

Mobilität von BOKU Mitarbeiter*innen<br />

(Staff Exchange, Forschungsaufenthalte,<br />

Gastvortragende, Gastprofessuren<br />

etc.) sowie die Wege, die im Kontext<br />

von Dienstreisen zurückgelegt werden.<br />

Dabei ist es wichtig, nicht nur ökologische,<br />

sondern auch soziale Aspekte zu<br />

berücksichtigen (z.B. Betreuungspflichten,<br />

körperliche Einschränkungen, Einkommen).<br />

Nachdem die mobilitätsbedingten Treibhausgasemissionen<br />

2020 und 2021<br />

pandemiebedingt stark zurückgegangen<br />

sind, macht sich <strong>2022</strong> wieder ein deutlicher<br />

Anstieg bemerkbar. <strong>2022</strong> machen<br />

die Mobilitätsemissionen 39 % der Gesamtemissionen<br />

aus. Damit ist Mobilität<br />

nach dem Energieeinsatz (52 % der Gesamtemissionen)<br />

die zweitgrößte Emissionskategorie<br />

an der BOKU.<br />

Mit der Reduktion ihrer Mobilitätsemissionen<br />

kann die BOKU einen positiven<br />

Beitrag zum Klima- und Umweltschutz<br />

leisten. Ein Maßnahmenmix aus Bewusstseinsbildung,<br />

positiven Anreizen<br />

und Vorgaben soll emissionsarmes<br />

Mobilitätsverhalten an der BOKU fördern.<br />

Durch eine breite Sensibilisierung<br />

der BOKU Angehörigen für nachhaltige<br />

Mobilität ist ein positiver Multiplikator*inneneffekt<br />

innerhalb und außerhalb der<br />

Universität zu erwarten. Insbesondere<br />

Lehrende und Forscher*innen haben<br />

eine wesentliche Vorbildwirkung, wenn<br />

es um die klimaschonende Mobilität im<br />

Rahmen ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit<br />

geht.<br />

Gleichzeitig birgt der Bereich Mobilität<br />

in Bezug auf die Emissionsreduktion<br />

besondere Herausforderungen, da es<br />

hier v.a. um Verhaltensänderungen der<br />

BOKU Angehörigen geht und Mobilität<br />

im Forschungs- und Lehrkontext eine<br />

wichtige Rolle spielt. Welche Schritte die<br />

BOKU bereits gesetzt hat, was sie in Zukunft<br />

vorhat und welche Schwierigkeiten<br />

es noch auszuloten gibt, wird im Folgenden<br />

näher beschrieben.<br />

AG Nachhaltige Mobilität<br />

Ziel ist es, die Maßnahmen zur Mobilität<br />

in einem abgestimmten Mobilitätsmanagement<br />

koordiniert und regelmäßig<br />

zu evaluieren. Um mehr Wirksamkeit<br />

zu gewinnen, wurde im Herbst 2021 die<br />

AG Nachhaltige Mobilität im Rahmen<br />

des Netzwerks Umweltmanagement ins<br />

Leben gerufen, welche die interne Vernetzung<br />

und die Einbindung relevanter<br />

Akteur*innen im Kontext von Mobilität<br />

stärken soll. Neben dem Institut für<br />

Verkehrswesen sind Mitarbeiter*innen<br />

des Zentrums für globalen Wandel und<br />

Nachhaltigkeit sowie der Dienstreiseabrechnung<br />

in der AG vertreten.<br />

BOKU Mobilität in Zahlen<br />

Grundlage für ein funktionierendes Mobilitätsmanagement sind Daten über das Mobilitätsverhalten<br />

der BOKU Angehörigen. Auf dieser fundierten Basis können bedarfsgerichtete<br />

Maßnahmen umgesetzt werden, welche die Beteiligten wirkungsvoll unterstützen,<br />

ihre BOKU-bezogenen Wege nachhaltig zu gestalten.<br />

Mobilitätserhebung „BOKU unterwegs“<br />

2014 wurde eine BOKU-weite Mobilitätserhebung<br />

durchgeführt, bei der Studie-<br />

der Wege mit dem Umweltverbund (öf-<br />

zeigen, dass der weitaus größte Anteil<br />

rende und Mitarbeiter*innen der BOKU fentlicher Verkehr, zu Fuß, Fahrrad) zurückgelegt<br />

wird: 50 % der Wege werden<br />

zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt wurden.<br />

mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt,<br />

12 % per Fahrrad und 20 Die Ergebnisse der Mobilitätserhebung<br />

%


zu Fuß. Auf den motorisierten Individualverkehr<br />

(MIV) entfallen 18 % (vgl. Abbildung<br />

40).<br />

Seit der letzten Erhebung hat sich vieles<br />

im Mobilitätskontext verändert. So wurde<br />

z.B. die Kurzparkzone inzwischen auf<br />

ganz Wien ausgeweitet und die BOKU<br />

hat eine betriebliche Vereinbarung zum<br />

Teleworking verabschiedet. Diese Entwicklungen<br />

haben Auswirkungen darauf,<br />

wie und wie oft BOKU Angehörige<br />

BOKU-bezogene Wege zurücklegen.<br />

Um die vorliegenden Daten entsprechend<br />

zu aktualisieren, wird 2023 eine<br />

neue Mobilitätserhebung durchgeführt.<br />

Anteil der Wege nach<br />

Verkehrsmitteln<br />

100 %<br />

80 %<br />

50 % 43 % 52 % 50 % 55 % 37 %<br />

60 %<br />

40 %<br />

20 %<br />

18 %<br />

12 %<br />

20 %<br />

25 %<br />

13 %<br />

19 %<br />

16 %<br />

12 %<br />

20 %<br />

17 %<br />

12 %<br />

21 %<br />

16 %<br />

11 %<br />

18 %<br />

37 %<br />

9 %<br />

17 %<br />

0 %<br />

Gesamt Mitarb. Stud. Tksch. Muthg. Tulln<br />

Abbildung 40: Mobilitätserhebung 2014<br />

ÖV<br />

MIV<br />

Fahrrad<br />

zu Fuß<br />

BOKU Mobilität in CO 2<br />

-Äquivalenten<br />

Die Emissionen im gesamten Mobilitätsbereich<br />

(das betrifft sowohl das Pendeln<br />

als auch Dienst- und Studienreisen) sind<br />

<strong>2022</strong> im Vergleich zu den Vorjahren wieder<br />

etwas angestiegen, dennoch sind sie<br />

niedriger als vor der Pandemie (2019).<br />

Allerdings ist zu berücksichtigen, dass<br />

noch bis fast Mitte des Jahres <strong>2022</strong> gewisse<br />

Einschränkungen in Bezug auf<br />

Reisetätigkeiten sowie den Universitätsbetrieb<br />

aufrecht waren. Jedenfalls macht<br />

sich bei dienstlichen und studentischen<br />

Reisen ein Umstieg vom Flugzeug auf<br />

die Schiene bemerkbar, vor allem bei<br />

Kurzstrecken, die gut mit dem Zug zurückgelegt<br />

werden können.<br />

Besonders auffällig ist, dass die Emissionen<br />

der Langstreckenflugreisen im<br />

Rahmen von studentischen Auslandsaufenthalten<br />

<strong>2022</strong> einen weitaus kleineren<br />

Anteil ausmachen als noch im Jahr<br />

2019 (siehe Abbildung 42). Dabei ist anzumerken,<br />

dass sich die Datenqualität,<br />

was die Wahl der Verkehrsmittel der Studierenden<br />

betrifft, die ins Ausland gehen,<br />

seit 2019 verbessert hat. Ob zudem ein<br />

größeres Bewusstsein für emissionsarme<br />

Mobilität unter den Studierenden zur<br />

Reduktion der Langstreckenflugemissionen<br />

geführt hat, lässt sich aktuell noch<br />

nicht ablesen.<br />

Vergleicht man die Anteile der kg CO 2<br />

-<br />

eq. (Abbildung 42) mit den Anteilen zurückgelegter<br />

km (Abbildung 41), wird<br />

schnell klar, welche Transportmittel<br />

emissionsarm und welche sehr emissionsintensiv<br />

sind. So ist z.B. das Pendeln<br />

mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in<br />

Bezug auf die Distanz die weitaus größte<br />

Kategorie (43 % der zurückgelegten km),<br />

macht aber nur 7 % aller Mobilitätsemissionen<br />

aus. Das Pendeln 15 mit dem PKW<br />

(Studierende & Mitarbeitende) entspricht<br />

14 % der zurückgelegten km (gesamt)<br />

und ist mit etwa 23 % der zweitgrößte<br />

Emissionsposten im Mobilitätsbereich.<br />

Dienstliche Langstreckenflüge machen<br />

umgekehrt nur 15 % der zurückgelegten<br />

km aus, sind auf die Emissionen bezogen<br />

aber der größte Posten (48 %).<br />

Gleichzeitig entfallen 22 % der km auf<br />

Dienstreisen mit der Bahn, was nur 2 %<br />

der Mobilitätsemissionen entspricht.<br />

15 <br />

Die Treibhausgasemissionen<br />

(THG-Emissionen), die durch<br />

den Weg zur Universität entstehen,<br />

werden auf Basis der Mobilitätserhebung<br />

2014 berechnet.<br />

50.000.000<br />

40.000.000<br />

30.000.000<br />

20.000.000<br />

10.000.000<br />

0<br />

2019 <strong>2022</strong><br />

Abbildung 41: BOKU Mobilität in<br />

km, 2019 und <strong>2022</strong><br />

10.000.000<br />

8.000.000<br />

6.000.000<br />

4.000.000<br />

2.000.000<br />

0<br />

2019 <strong>2022</strong><br />

Abbildung 42: BOKU Mobilität in<br />

kg CO 2<br />

-eq., 2019 und <strong>2022</strong><br />

Stud. Auslandsaufenthalte Carsharing<br />

Stud. Auslandsaufenthalte Flugzeug<br />

(Kurzstrecke)<br />

Stud. Auslandsaufenthalte Bus & Bahn<br />

Bahn-Dienstreisen<br />

PKW-Fuhrpark<br />

PKW-Dienstreisen<br />

Dienstreisen Flugzeug (Kurzstrecke)<br />

ÖV-Mix<br />

PKW Pendeln<br />

Stud. Auslandsaufenthalte Flugzeug<br />

(Langstrecke)<br />

Dienstreisen Flugzeug (Langstrecke)


Abbildung 43 macht nochmal deutlich,<br />

was die Transportmittelwahl bei Dienstreisen<br />

bzw. studentischen Auslandsreisen<br />

für einen Unterschied machen kann.<br />

Im Vergleich werden die unterschiedlichen<br />

Emissionsfaktoren pro Personenkilometer<br />

(Pkm) dargestellt, die für die<br />

Transportmittel Flugzeug, Bus und Bahn<br />

angewendet werden 16 .<br />

16 <br />

Die hier angeführten Emissionsfaktoren<br />

wurden im Rahmen<br />

des Forschungsprojekts<br />

„Workshops für universitäre<br />

THG-Bilanzierung und THG-Reduktion<br />

2.0“ vom Umweltbundesamt<br />

erhoben. Projektlaufzeit:<br />

01.07.2019-30.06.<strong>2022</strong>. Infos zum<br />

Projekt unter: http://nachhaltigeuniversitaeten.at/arbeitsgruppen/<br />

co2-neutrale-universitaeten/<br />

Langstrecke<br />

Kurzstrecke<br />

395 g/Pkm 965 g/Pkm 49 g/Pkm 13 g/Pkm 217 g/Pkm 88 g/Pkm<br />

Abbildung 43: Emissionsfaktoren 2019 im Vergleich<br />

Bewegte BOKU<br />

Die BOKU möchte ihre Mitarbeiter*innen und Studierenden dabei unterstützen, ihr<br />

Mobilitätsverhalten nachhaltig zu gestalten und bemüht sich, die Rahmenbedingungen<br />

für ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten kontinuierlich zu verbessern. So bleiben<br />

wir in Bewegung!<br />

BOKU Pedelecs: Elektrofahrräder<br />

im BOKU Design<br />

Nachhaltig unterwegs zur BOKU<br />

Die Mobilitätserhebung 2014 hat gezeigt,<br />

dass ein überwiegender Teil der<br />

Wege der BOKU Angehörigen mit den<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß<br />

oder mit dem Rad zurückgelegt wird.<br />

Um das nachhaltige Mobilitätsverhalten<br />

der BOKU Angehörigen weiter zu unterstützen,<br />

wurde die eigene Infrastruktur<br />

im Sinne des Klima- und Umweltschutzes<br />

verbessert: Die Anzahl der<br />

Fahrradabstellplätze wurde weiter ausgebaut<br />

und zum Teil wurden überdachte<br />

Abstellplätze angebracht. Acht Elektroladestellen<br />

für Fahrräder befinden sich<br />

beim TÜWI-Gebäude am Standort Türkenschanze<br />

und für E-Autos stehen je<br />

zwei Ladestellen bereit – eine am Standort<br />

Muthgasse und eine am Standort<br />

Türkenschanze.<br />

2021 wurde eine Bedarfserhebung für<br />

E-Bikes und Fahrradboxen durchgeführt.<br />

Demnach ist die Nachfrage nach<br />

Fahrradboxen an allen BOKU Standorten<br />

vorhanden und etwa ein Drittel der<br />

Mitarbeiter*innen wäre daran interessiert,<br />

ein BOKU Pedelec gegen einen<br />

monatlichen Nutzungsbeitrag zu nutzen.<br />

Entsprechende Umsetzungsmöglichkeiten<br />

werden nun ausgelotet.<br />

Besonders stolz ist die BOKU auf ihre<br />

BOKU Bikes. Sie sind für BOKU Angehörige<br />

zum vergünstigten Preis erhältlich<br />

und überzeugen nicht zuletzt mit ihrem<br />

Look – das spezielle BOKU Design in<br />

Grün und Weiß ist auf der Straße unverkennbar.<br />

Seit Beginn der Aktion sind<br />

rund 1200 BOKU Bikes auf den Straßen<br />

unterwegs. Dadurch trägt die Universität<br />

nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern<br />

leistet auch Gesundheitsförderung der<br />

BOKU Angehörigen.<br />

Dienstreisen<br />

Um die ambitionierten Emissionsreduktionsziele<br />

zu erreichen, braucht es eine<br />

Vielfalt an Maßnahmen sowie die Einbeziehung<br />

von Expert*innen und der Umsetzungsverantwortlichen.<br />

Ein nachhaltiges<br />

Dienstreisemanagement ist eines<br />

der zentralen Themen in der AG Nachhaltige<br />

Mobilität. Die Zielvorgabe des<br />

Rektorats, dort 60 % der CO 2<br />

-Emissionen<br />

einzusparen, erfordert weitreichende<br />

Maßnahmen sowie eine Verhaltensänderung<br />

der BOKU Angehörigen.<br />

Die Reduktion der Emissionen, die durch<br />

Dienstreisen verursacht werden, stellt<br />

für Universitäten eine der größten Herausforderungen<br />

auf dem Weg zur Klimaneutralität<br />

dar. Denn internationaler<br />

Austausch, der Aufbau von Netzwerken<br />

über Kontinente hinweg sowie Präsenz<br />

bei wissenschaftlichen Konferenzen und<br />

Kongressen sind vom universitären Alltag<br />

nicht wegzudenken.<br />

Ein erneuter Anstieg der reisebedingten<br />

Emissionen nach der COVID-Pandemie<br />

ist bereits <strong>2022</strong> zu spüren. Deshalb<br />

gilt es, das Momentum zu nutzen,


gezielt auf eine nachhaltige Gestaltung<br />

der Dienstreisen zu setzen und dabei<br />

das Potenzial von Videokonferenzen<br />

und Online-Meetings auszuschöpfen. In<br />

diesem Sinne wird an den BOKU Standorten<br />

die Ausstattung für Videokonferenzen<br />

laufend ausgebaut, um auch nach<br />

der Pandemie Möglichkeiten zu bieten,<br />

den universitären Austausch mit geringstem<br />

ökologischen Fußabdruck lebendig<br />

zu erhalten.<br />

Ende <strong>2022</strong> wurde – angesichts einer<br />

Veränderung gesetzlicher Rahmenbedingungen<br />

und der Klimaziele – an der<br />

Überarbeitung der Dienstreiserichtlinien<br />

gearbeitet, die mit 1.1.2023 in<br />

Kraft getreten sind. Darin werden BOKU<br />

Angehörige im Hinblick auf das 50%ige<br />

Reduktionsziel aufgefordert, Reisen so<br />

weit wie möglich zu vermeiden. Dazu gehört<br />

auch die Verpflichtung des Dienstgebers,<br />

im Vorfeld die Notwendigkeit der<br />

Durchführung einer Dienstreise zu prüfen.<br />

„Insbesondere vor dem Hintergrund<br />

der digitalen Möglichkeiten der Kommunikation<br />

wie Videokonferenzen im<br />

nationalen wie auch im internationalen<br />

Kontext ist abzuwägen, ob der Zweck<br />

der Dienstverrichtung auch auf diesem<br />

Wege erreicht und von einer Reisetätigkeit<br />

gänzlich abgesehen werden kann.<br />

Die Erteilung eines Dienstauftrags bzw.<br />

einer Dienstinstruktion hat diesfalls zu<br />

unterbleiben“ (Auszug aus der Dienstreiserichtlinie).<br />

Es werden aber auch Anreize geschaffen,<br />

für notwendige Dienstreisen verstärkt<br />

öffentliche Verkehrsmittel zu<br />

nutzen. So fällt z.B. der Beförderungszuschuss<br />

höher aus, wenn nachweislich<br />

Öffis verwendet wurden (z.B. Klimaticket<br />

statt PKW). Als Leitprinzip gilt demnach<br />

Vermeiden – Verlagern – Verbessern. Erwähnenswert<br />

sind auch Veränderungen<br />

in Bezug auf Flugreisen: So sind Flüge<br />

grundsätzlich nur mehr bei Auslandsdienstreisen<br />

erlaubt und deren Nutzung<br />

muss von der*dem Anordnungsbefugten<br />

bereits im Dienstreiseauftrag genehmigt<br />

werden. Zu vermeiden sind: a) Kurzstreckenflüge<br />

unter 1.000 km, b) Flüge,<br />

die keine Direktflüge sind, c) Flüge zu<br />

Destinationen, die in 6 Stunden mit der<br />

Bahn erreichbar sind.<br />

Ob diese Schritte ausreichen, um eine<br />

50%ige Reduktion der Emissionen aus<br />

Dienstreisen zu erreichen, bleibt offen.<br />

Gegebenenfalls müssen weitere Maßnahmen<br />

gesetzt werden (z.B. positive<br />

Anreize, Pönalen, Supportstrukturen).<br />

Überlegungen dazu werden auf Basis<br />

der zukünftigen Entwicklung des Mobilitätsverhaltens<br />

angestellt.<br />

BOKU Fuhrpark<br />

Alle BOKU Mitarbeiter*innen haben die<br />

Möglichkeit, den BOKU Fuhrpark zu<br />

nutzen und zu günstigen Bedingungen<br />

Fahrzeuge auszuleihen, die vom Facility<br />

Management verwaltet werden. Derzeit<br />

umfasst der Fuhrpark über 20 Fahrzeuge<br />

inklusive zwei E-Autos sowie zwei Anhänger.<br />

Zusätzlich verfügen einige Institute<br />

über eigene Fahrzeuge, die ebenfalls<br />

im vorliegenden Bericht berücksichtigt<br />

wurden (in der Treibhausgasbilanz wurde<br />

der Treibstoffverbrauch von Fuhrparkfahrzeugen<br />

und Institutsfahrzeugen unter<br />

der Kategorie „Fuhrpark“ subsumiert).


Die BOKU Website „Green<br />

Travel – Tipps für nachhaltigeres<br />

Reisen“ dient insbesondere der<br />

Bewusstseinsbildung. Sie beinhaltet<br />

Infos, konkret umsetzbare<br />

Tipps und Best-Practice-Beispiele<br />

für nachhaltigeres Reisen, bewirbt<br />

BOKU Klimaschutzprojekte und<br />

-initiativen und zeigt Fördermöglichkeiten<br />

auf. Außerdem stellen<br />

Studierende in einem Peer-to-<br />

Peer-Erfahrungsaustausch vor,<br />

wie mit Herausforderungen des<br />

klimafreundlichen Reisens umgegangen<br />

werden kann. Das Thema<br />

„Green Travel“ wird auch laufend<br />

über diverse Social-Media-Kanäle<br />

der BOKU beworben.<br />

Green Mobility<br />

Die BOKU International Relations startete<br />

2019 eine Green-Mobility-Initiative,<br />

um (zukünftigen) BOKU Outgoing- und<br />

Incoming-Studierenden sowie Outgoing-<br />

Lehrenden und Personal Anregungen in<br />

Hinblick auf nachhaltiges Reisen in Zusammenhang<br />

mit Studien-, Praktikums-,<br />

Lehr- und Weiterbildungsaufenthalten im<br />

Ausland zu bieten. Damit soll ein Beitrag<br />

zur klimafreundlicheren Mobilität an der<br />

BOKU geleistet werden.<br />

In ERASMUS+ – dem meistgenutzten<br />

Stipendienprogramm der BOKU – gewinnen<br />

das Thema Nachhaltigkeit und<br />

speziell Green Mobility in der neuen<br />

Programmperiode 2021-2027 ebenfalls<br />

an Bedeutung. Unter anderem können<br />

Studierende, Lehrende und Personal<br />

seit dem Studienjahr 2021/22 zusätzlich<br />

zu den regulären Mobilitätszuschüssen<br />

ein Green Travel Top-up bekommen,<br />

wenn emissionsärmere Verkehrsmittel<br />

wie Bahn, Bus, Fahrgemeinschaften etc.<br />

für die Reise zur/von der Gastinstitution<br />

genutzt werden. Mit der Umsetzung und<br />

Bewerbung dieser zusätzlichen EU-Förderungen<br />

sollen weitere Anreize zur Reduktion<br />

des ökologischen Fußabdrucks<br />

der BOKU geschaffen werden.<br />

LINKS:<br />

Mobilitätserhebung: https://boku.ac.at/rali/verkehr/services/boku-mobilitaetsmanagement/unterwegs-mobilitaetserhebung<br />

BOKU Bike: https://boku.ac.at/rali/verkehr/services/boku-mobilitaetsmanagement/boku-bike<br />

Green Mobility: https://short.boku.ac.at/greentravel<br />

Bedarfserhebung – Fahrradboxen<br />

und BOKU Pedelecs: https://short.boku.ac.at/pxvgop


RESSOURCENVERBRAUCH*<br />

GRI 3-3<br />

AG Ressourcenmanagement<br />

2021 hat sich im Rahmen des Netzwerks<br />

Umweltmanagement die Arbeitsgruppe<br />

Ressourcenmanagement formiert, um<br />

institutsübergreifend wichtige Ansatzpunkte<br />

bei der nachhaltigen Beschaffung,<br />

beim Abfallmanagement und der<br />

Ressourcennutzung zu identifizieren und<br />

die Zusammenarbeit bei der Umsetzung<br />

Beim Thema Ressourcenverbrauch<br />

geht es vor allem um den schonenden<br />

Umgang mit Ressourcen wie Wasser,<br />

Papier, IT-Geräten, Kältemittel und anderen<br />

Betriebsstoffen. Ziel ist es, den<br />

Ressourcenverbrauch an der BOKU zu<br />

senken, trotz des Wachstums der Universität.<br />

Dies kann nur gelingen, wenn<br />

alle BOKU Angehörigen in Bezug auf<br />

den Ressourcenverbrauch und die damit<br />

verbundenen globalen Problematiken<br />

sensibilisiert werden, da jede*r Einzelne<br />

mit seinem*ihrem Verhalten Einfluss auf<br />

den Ressourcenverbrauch nimmt und<br />

die BOKU besonders in diesem Bereich<br />

auf das Verantwortungsbewusstsein jeder/jedes<br />

Einzelnen angewiesen ist.<br />

Maßnahmen in diesem Bereich zielen<br />

daher vor allem auf Bewusstseinsbildung<br />

ab, um einen Multiplikator*inneneffekt<br />

unter den BOKU Angehörigen zu<br />

erreichen. Zudem kann die BOKU bei<br />

erfolgreicher Realisierung mit Ressourcen-<br />

und Kosteneinsparungen rechnen.<br />

In manchen Bereichen werden allerdings<br />

auch Investitionen oder Mehrkosten notwendig<br />

sein.<br />

Die Vorbildfunktion der BOKU wird durch<br />

ihre Bemühungen, einen aktiven Beitrag<br />

zu Umwelt- und Klimaschutz zu leisten,<br />

jedenfalls gestärkt.<br />

von Maßnahmen zu erleichtern. Die AG<br />

setzt sich aus Vertreter*innen der BOKU<br />

IT, des Umweltmanagements, des Facility<br />

Managements, des Veranstaltungsmanagements,<br />

der Gesunden BOKU<br />

sowie des BOKU Instituts für Abfall- und<br />

Kreislaufwirtschaft zusammen.<br />

*wesentliches Thema, siehe<br />

Wesentlichkeitsanalyse, S. 18<br />

So steht es aktuell um den Ressourcenverbrauch<br />

an der BOKU<br />

Im Rahmen der EMAS Umwelterklärung<br />

werden die Daten für Wasser sowie Papierverbrauch<br />

erhoben. Zusätzlich werden<br />

Kältemittel und IT-Geräte genauer<br />

unter die Lupe genommen, um Reduktionspotenziale<br />

in Bezug auf Verbräuche<br />

und Neuanschaffungen erkennen zu<br />

können.<br />

Wasser<br />

Vergleich<br />

2019 2020 2021 <strong>2022</strong> 2021-<strong>2022</strong><br />

Trinkwassernetz 97.328 82.806 73.721 61.436 -17 %<br />

Brunnen 15.765 22.846 29.168 21.901 -25 %<br />

Wasser gesamt 113.093 105.653 102.889 83.337 -19 %<br />

Wasserverbrauch gesamt<br />

pro MA 39.976 35.730 34.949 27.863 -20 %<br />

Trinkwasserverbrauch pro<br />

Student*in 8.896 7.645 7.106 6.118 -14 %<br />

Trinkwasser pro VZÄ 56.324 46.847 40.484 33.596 -17 %<br />

Brunnenwasser am<br />

Gesamtverbrauch 14 22 28 26<br />

Tabelle 15: Wasserverbrauch der<br />

BOKU im Jahresvergleich 2019-<br />

<strong>2022</strong>*<br />

*alle Berechnungen wurden mit<br />

exakten Zahlen vorgenommen,<br />

jedoch zur Darstellung auf ganze<br />

Zahlen gerundet<br />

Der Trinkwasserverbrauch weist <strong>2022</strong> einen<br />

Rückgang von 17 % auf. Nach einer<br />

deutlichen Steigerung im letzten Jahr, ist<br />

auch der Brunnenwasserverbrauch <strong>2022</strong><br />

um 25 % zurückgegangen. Das Brunnenwasser<br />

wird großteils für die Grün- bzw.<br />

Versuchsflächenbewässerung genutzt.<br />

Der Verbrauch hängt daher eng mit der<br />

Niederschlagsmenge zusammen.


Papier<br />

2019 2020 2021 <strong>2022</strong> Einheit<br />

Papier gesamt 62.650 28.785 34.662 30.222 kg<br />

Kopierpapier 37.700 19.930 16.122 17.878 kg<br />

Hygienepapier<br />

Toilettenpapier 10.150 2.300 7.002 2.664 kg<br />

Papierhandtücher 14.800 6.555 11.538 9.680 kg<br />

Papier/MA 22 10 12 10 kg/MA<br />

Papier/m 2 0,41 0,19 0,22 0,19 kg/m 2<br />

Papier/VZÄ 36 16 19 17 kg/VZÄ<br />

Tabelle 16: Papierverbrauch im Jahresvergleich 2019-<strong>2022</strong><br />

Der gesamte Papierverbrauch ist im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 13 % gesunken<br />

und bleibt damit weit unter dem Niveau<br />

von 2019 (vor Pandemieausbruch). Der<br />

Papierverbrauch für Kopien hingegen<br />

ist nach einer Reduktion im letzten Jahr<br />

<strong>2022</strong> wieder um 11 % gestiegen. Dies ist<br />

wahrscheinlich auf die stärkere Präsenz<br />

der Mitarbeiter*innen und Studierenden<br />

nach Entspannung der Pandemiesituation<br />

zurückzuführen. Der Verbrauch an<br />

Hygienepapier ist im Vergleich zum Vorjahr<br />

wieder zurückgegangen.<br />

IT-Geräte<br />

IT-Gerätegruppe Einheit 2019 2020 2021 <strong>2022</strong><br />

Multifunktionsgeräte<br />

(Netzwerkdrucker pro 10-30 Personen) Stück 12 4 0 0<br />

Druckerpatrone/Toner Multifunktionsgeräte Stück 493 308 153 282<br />

Laserdrucker und Tintenstrahldrucker Stück 12 6 4 2<br />

Druckerpatrone/Toner Laserdrucker<br />

und Tintenstrahldrucker Stück 341 271 199 227<br />

Notebooks Stück 239 344 290 283<br />

Desktop-PCs Stück 221 94 201 128<br />

Bildschirme Stück 144 117 150 42<br />

Beamer Stück 11 22 18 2<br />

Interne Server<br />

(Anzahl der Einzelcomputer im Serversystem) Stück 18 15 19 24<br />

Mobiltelefone Stück 48 98 95 59<br />

Tabelle 17: Neuanschaffungen IT-Geräte, 2019-<strong>2022</strong> im Vergleich<br />

Im Vergleich zum Jahr 2021 wurden<br />

<strong>2022</strong> verstärkt div. Druckerpatronen<br />

eingekauft. Die Beschaffung von Mobiltelefonen,<br />

Bildschirmen und Beamern<br />

ist dafür wieder zurückgegangen. Auch<br />

die Anzahl neuer Notebooks hat im Vergleich<br />

zum Vorjahr leicht abgenommen.


Kältemittel 16<br />

Nachfüllmenge<br />

Emissionsfaktor 2019<br />

Kältemittel Einheit 2019 2020 2021 <strong>2022</strong> [kg CO 2<br />

-eq./kg Kältemittel]<br />

R124 kg 10 609.000<br />

R32 kg 2 675.000<br />

R449A kg 187 156 91 36,5 1.379.000<br />

R134a kg 3 107,7 3 65 1.430.000<br />

R407c kg 36 127 40,7 39,2 1.773.850<br />

R410A kg 15,5 14 83,5 2.087.500<br />

R422D kg 42 11 2.729.052<br />

R404a kg 127 27,7 21,5 67 3.922.000<br />

SUMME t CO 2<br />

-eq. 971 704 320 686<br />

Anteil an BOKU THG-Bilanz Prozent 4,4 % 4,6 % 4,6 % 6,29 %<br />

Tabelle 18: Verbräuche und Treibhausgasemissionen der Kältemittel, 2019-<strong>2022</strong> im Vergleich<br />

(sortiert nach Emissionsfaktor (EF) von 2019)<br />

Kältemittel werden für den Betrieb von<br />

Kälteanlagen (Gebäudekühlung und<br />

Laborbetrieb) eingesetzt und bleiben<br />

im Normalfall innerhalb des Kältekreislaufes.<br />

Ist eine Anlage allerdings undicht,<br />

muss die entsprechende Menge<br />

Kältemittel wieder nachgefüllt werden.<br />

Manchmal werden Kältemittel aus anlagen-<br />

oder umwelttechnischen Gründen<br />

auch zur Gänze ausgetauscht. Daraus<br />

ergibt sich die im Jahresvergleich fluktuierende<br />

Nachfüllmenge (siehe Tabelle<br />

18).<br />

Einige Kältemittel haben eine relativ<br />

hohe Klimawirkung, d.h. sie haben ein<br />

hohes Treibhauspotenzial von mehreren<br />

100 bis 1.000 kg CO 2<br />

-Äquivalenten<br />

pro Gewichtseinheit. Damit ist der Anteil<br />

der Kältemittelemissionen in Relation zur<br />

verbrauchten Menge mit durchschnittlich<br />

5 % (Vier-Jahres-Durchschnitt) relativ<br />

hoch. In der Tabelle oben werden die<br />

Kältemittel nach der Größe ihres Treibhauspotenzials<br />

pro kg dargestellt.<br />

Die BOKU hat das große Emissionsreduktionspotenzial<br />

von Kältemitteln erkannt<br />

und möchte in Zukunft entsprechende<br />

Maßnahmen ergreifen. Das<br />

betrifft eine tiefergehende Prüfung der<br />

Kältemittelverbräuche sowie die Evaluierung<br />

von Möglichkeiten, auf umwelt- und<br />

klimafreundliche Kältemittel umzusteigen.<br />

Darüber hinaus ist eine Prüfung der<br />

Kälteanlagen in Hinblick auf die Optimierung<br />

der Kältekreisläufe vorgesehen, um<br />

das Ausströmen von Kältemitteln zu vermeiden.<br />

Nachdem 2021 ein Rückgang der Kältemittelemissionen<br />

verzeichnet werden<br />

konnte, sind die Emissionen <strong>2022</strong> wieder<br />

stark angestiegen.<br />

BOKU Core Facilities<br />

Die BOKU Core Facilities wurden 2020<br />

mit dem Ziel gegründet, Großgeräte, Expertise<br />

und Infrastruktur der BOKU zentral<br />

zur Verfügung zu stellen und damit<br />

die Sichtbarkeit und kooperative Nutzung<br />

sowie die Servicierung der teuren<br />

Forschungsinfrastruktur zu verbessern.<br />

Mittlerweile existieren acht verschiedene<br />

BOKU Core Facilities aus den Bereichen<br />

Biotechnologie, Lebensmitteltechnologie,<br />

(bio-)chemische Analytik, Mikroskopie,<br />

Holz- und Materialforschung sowie<br />

Bioinformatik. Durch den breiten Fokus<br />

der BOKU Core Facilities tragen diese<br />

auf vielfältige Art und Weise zur Forschung<br />

im Bereich der Nachhaltigkeit<br />

bei.<br />

Mit dem Treibhauspotenzial<br />

oder Global Warming Potential<br />

(GWP) wird der relative<br />

Beitrag eines Treibhausgases<br />

zum Treibhauseffekt in einem<br />

100-Jahr-Horizont dargestellt.<br />

Als Referenz wird hierbei CO 2<br />

herangezogen, das ein GWP<br />

von 1 hat.<br />

LINKS:<br />

Umwelterklärungen: https://boku.ac.at/universitaetsleitung/rektorat/<br />

stabsstellen/emas/umwelterklaerung<br />

BOKU Core Facilities: https://boku.ac.at/cf


GRI 2-6<br />

NACHHALTIGE BESCHAFFUNG<br />

Die sparsame Nutzung von materiellen<br />

Ressourcen ist der BOKU ein wichtiges<br />

Anliegen. Neben den geltenden Haushaltsprinzipien<br />

der Wirtschaftlichkeit,<br />

Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit soll<br />

die Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien<br />

als Standard sowohl für die zentrale<br />

als auch die dezentrale Beschaffung<br />

in den Organisationseinheiten etabliert<br />

werden.<br />

Nachhaltige Beschaffung verfolgt das<br />

Ziel, vorrangig Produkte und Dienstleistungen<br />

zu beschaffen, die unter sozialgerechten<br />

und umweltschonenden Bedingungen<br />

produziert bzw. bereitgestellt<br />

werden. Dabei sind Produkte aus nachhaltigen<br />

Rohstoffen und Zweitnutzung zu<br />

fördern. Zudem sind qualitativ hochwertige<br />

Produkte mit langer Lebensdauer<br />

sowie guter Rezyklierfähigkeit zu bevorzugen.<br />

Dadurch soll sich der Bedarf von<br />

Materialien und Geräten insgesamt reduzieren<br />

und die Nutzungsdauer erhöht<br />

werden. Neben ökologischen Kriterien<br />

soll bei der Beschaffung auch vermehrt<br />

auf soziale Kriterien z.B. in Bezug auf<br />

faire Produktions- und Arbeitsbedingungen<br />

geachtet werden. Der Kauf von nicht<br />

nachhaltigen Produkten sollte bestmöglich<br />

vermieden werden. Damit kann die<br />

BOKU ihrer Vorbildfunktion gerecht werden.<br />

Um diese Ziele zu erreichen, sind die<br />

Sensibilisierung der BOKU Angehörigen<br />

sowie Schulungen von allen im Einkauf<br />

tätigen Personen an der BOKU erforderlich.<br />

Da die Beschaffung betreffende Entscheidungen<br />

nicht nur von den Beschaffer*innen<br />

selbst getroffen werden, ist es<br />

auch Aufgabe von Personen in leitenden<br />

Positionen, auf nachhaltige Beschaffung<br />

zu achten.<br />

Mehr zu den Aktivitäten, Produkten,<br />

Dienstleistungen und<br />

bedienten Märkten auf S. 4 f<br />

Beispiele nachhaltiger<br />

Neubauten der BOKU<br />

Das TÜWI-Gebäude am Standort<br />

Türkenschanze wurde dank<br />

umfangreicher Maßnahmen u.a.<br />

in Bezug auf Energieeffizienz,<br />

Raumklima und Barrierefreiheit<br />

mit der Nachhaltigkeitszertifizierung<br />

ÖGNI 17 Platin ausgezeichnet.<br />

Das Ilse-Wallentin-Haus zeichnet<br />

sich durch seine Holzbauweise<br />

aus und wurde mit dem<br />

klimaaktiv-Zertifikat für energieeffizientes<br />

und klimaschonendes<br />

Bauen in der höchsten<br />

Qualitätsstufe „Gold“ ausgezeichnet.<br />

17 <br />

Österreichische Gesellschaft<br />

für Nachhaltige Immobilienwirtschaft<br />

Lieferketten und Richtlinien<br />

Als Lehr-, Bildungs- und Forschungsstätte<br />

sind die eigenen Produkte bzw.<br />

Dienstleistungen der Universität zum<br />

Großteil immaterieller Natur (z.B. Wissenstransfer-<br />

und produktion, Erkenntnisgewinne,<br />

Innovationen etc.).<br />

Um den Universitätsbetrieb am Laufen<br />

zu halten und um ihren Forschungs- und<br />

Bildungsauftrag zu erfüllen, benötigt natürlich<br />

auch die BOKU diverse Produkte<br />

und Dienstleistungen, die sie von einer<br />

Vielzahl an Lieferant*innen und aus unterschiedlichsten<br />

Lieferketten bezieht.<br />

Als Universität kann die BOKU über<br />

die Bundesbeschaffungsgesellschaft<br />

(BBG) einkaufen, sie muss aber<br />

nicht – daher wird vieles auch dezentral<br />

beschafft. Beschaffungen müssen<br />

entsprechend interner Vorgaben, der<br />

Gebarungs-, Werkvertrags-, Anti-Korruptions-<br />

und Compliance-Richtlinien<br />

durchgeführt werden sowie ethische und<br />

Nachhaltigkeitsaspekte beachten. Dadurch<br />

sind Lieferketten – wenn auch nur<br />

Herausforderungen und Maßnahmen<br />

indirekt – berücksichtigt.<br />

Die neu aufgesetzte BOKU Beschaffungsrichtlinie<br />

soll noch stärker auf<br />

Nachhaltigkeit ausgerichtet werden.<br />

Darin wird ausdrücklich darauf hingewiesen,<br />

dass neben ökologisch-verträglichen<br />

auch auf sozialgerechte Kriterien<br />

geachtet werden soll. Die BOKU Nachhaltigkeitsstrategie,<br />

die EMAS Umweltleitlinien<br />

und die „nachhaltigen öffentlichen<br />

Beschaffungskriterien“ (naBe) des<br />

österreichischen Bundesministeriums<br />

für Umwelt dienen dabei als Leitlinien.<br />

Die Beschaffungsrichtlinie wurde am<br />

20. Dezember <strong>2022</strong> beschlossen und<br />

tritt voraussichtlich im August 2023 in<br />

Kraft. Zudem wurde im Rahmen der „AG<br />

Beschaffung“ der Allianz Nachhaltige<br />

Universitäten ein Leitfaden für Nachhaltige<br />

Beschaffung an Universitäten<br />

konzipiert, der zusätzlich zur BOKU Beschaffungsrichtlinie<br />

herangezogen wird.<br />

<strong>2022</strong> gab es in Bezug auf die Lieferketten<br />

keine signifikanten Änderungen im<br />

Vergleich zum Vorjahr.<br />

Im Kontext nachhaltiger Beschaffung<br />

stellt das Spannungsfeld zwischen dem<br />

Kriterium der Sparsamkeit und den teil-<br />

weise höheren Anschaffungskosten<br />

durch Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien<br />

eine Herausforderung dar. Neben


BÜRO<br />

Die Pro duktgruppen Büromaterial, Drucksorten<br />

und Druckerverbrauchsmaterial sowie<br />

Erste Hilfe-Material sind im BOKU eShop zu<br />

einem Katalog zusam mengefasst.<br />

BAUEN UND SANIEREN<br />

» Große Bauprojekte werden über die Bundesimmobiliengesellschaft<br />

(BIG) abgewickelt. In den meisten Fällen ist die<br />

BIG auch die Eigentümerin der Universitätsimmobilien. Die<br />

BOKU kann in der Planungsphase von neuen Projekten<br />

Empfehlungen abgeben bzw. Kriterien für die Ausschreibung<br />

der Bauprojekte vorschlagen. Die Grundlage dafür<br />

bieten u.a. die Zertifizierungskriterien der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI)<br />

zur verantwortungsbewussten Ressourcengewinnung.<br />

Orientierungsgebend für die sozialen Anforderungen sind<br />

hierbei u.a. Menschenrechtsabkommen sowie internationale<br />

Arbeitsnormen. Neben den sozialen Angaben enthält<br />

der ÖGNI-Kriterienkatalog auch eine Reihe von ökologischen<br />

Anforderungen, die sich ebenfalls an anerkannte<br />

Standards halten.<br />

» Mit ihrem „Holistic Building Program“ gibt auch die BIG<br />

einige nachhaltigkeitsrelevante Kriterien vor.<br />

» Die jüngsten Bauprojekte der BOKU sind mit Nachhaltigkeitszertifikaten<br />

ausgezeichnet.<br />

MENSA<br />

Lebensmittel werden im Kontext<br />

des Mensabetriebs von mensen.at<br />

geliefert, welche selbst EMAS-zertifiziert<br />

sind. Dabei wird auf Regionalität<br />

und bei tierischen Produktgruppen<br />

auch auf biologische<br />

Kriterien gesetzt. Mehr zu dem Thema<br />

im Kapitel Ernährung ab S. 110.<br />

BOKU MERCHANDISE<br />

» Für die Merchandise-Produkte der BOKU gelten ebenfalls<br />

ökologische und soziale Nachhaltigkeitskriterien.<br />

Der überwiegende Teil der Zulieferer produziert in EU-<br />

Ländern (vorwiegend Deutschland).<br />

» Ökologische Kriterien beziehen sich v.a. auf die Materialien<br />

(z.B. Baumwolle aus 100 % biologischem Anbau,<br />

FSC-Holz, biologisch abbaubarer Kunststoff, recycelte<br />

Materialien) und möglichst kurze Lieferwege (Produktion<br />

vorzugsweise innerhalb Europas).<br />

» Außerdem gilt ein klares Verbot von Kinder- und<br />

Zwangsarbeit.<br />

dem Kostenfaktor spielen insbesondere<br />

bei Elektrogeräten und Großgeräten die<br />

Energieeffizienzklasse sowie die technische<br />

Funktionalität eine wichtige Rolle<br />

bei der Kaufentscheidung.<br />

Die dezentrale Beschaffung an der<br />

BOKU stellt für die Erfassung der Einkäufe<br />

eine besondere Herausforderung<br />

dar. Um die Datenerhebung sowie die<br />

Steuerbarkeit von Beschaffungen in Zukunft<br />

effektiver gestalten zu können, soll<br />

zentrale Beschaffung so weit wie möglich<br />

gefördert werden. So ist beispielsweise<br />

geplant, dass IT-Geräte in Zukunft<br />

verstärkt zentral beschafft werden.<br />

Auch Vorgaben für die Verbuchung von<br />

Beschaffungsvorgängen, die aus Nachhaltigkeitssicht<br />

relevant sind, würden<br />

die Datenerhebung erleichtern. In Abstimmung<br />

mit dem Rechnungswesen<br />

werden in diesem Zusammenhang mögliche<br />

Maßnahmen ausgelotet. Ein erstes<br />

Projekt, das die Verbuchung der Treibstoffverbräuche<br />

der Institute betrifft, ist<br />

aktuell in Umsetzung.<br />

Das Inkrafttreten der Beschaffungsrichtlinie<br />

ist jedenfalls ein zentraler Hebel, um<br />

sicherzustellen, dass Nachhaltigkeitskriterien<br />

auch bei dezentraler Beschaffung<br />

flächendeckend eingehalten werden.<br />

Begleitende Maßnahmen wie bewusstseinsbildende<br />

Maßnahmen oder Fortbildungen<br />

zum Thema nachhaltige Beschaffung<br />

werden z.B. im Rahmen der<br />

AG Ressourcenmanagement des NUM<br />

diskutiert.<br />

LINKS:<br />

Beschaffung BOKU: https://boku.ac.at/fm/beschaffung<br />

AG Nachhaltige<br />

Beschaffung (Allianz): http://nachhaltigeuniversitaeten.at/arbeitsgruppen/nachhaltige-beschaffung-den-universitaeten/<br />

TÜWI-Gebäude: https://www.big.at/projekte/tuewi-boku-wien<br />

Ilse-Wallentin-Haus: https://www.big.at/projekte/ilse-wallentin-hausboku


RECYCLING UND ABFALL<br />

siehe auch AG Ressourcenmanagement,<br />

S. 103<br />

Ziel des BOKU Abfallmanagements<br />

ist es zum einen, das Abfallaufkommen<br />

möglichst gering zu halten und zum anderen,<br />

nicht vermeidbare Abfälle und<br />

Problemstoffe entsprechend zu trennen<br />

und zu entsorgen. Das Abfallaufkommen<br />

kann reduziert werden, indem langlebige<br />

Produkte eingekauft werden (siehe<br />

auch nachhaltige Beschaffung) und<br />

ihre Nutzungsdauer erhöht wird. Auch<br />

die Möglichkeiten der gemeinsamen<br />

Nutzung von Geräten und Betriebsmitteln<br />

sind sowohl im Sinne einer ökologischen<br />

Nachhaltigkeit, aber auch aus<br />

Gründen der budgetären Sparsamkeit<br />

optimal auszuschöpfen. Die Trennung<br />

an sich kann verbessert werden, indem<br />

das bestehende Abfalltrenn- und Abfallsammelsystem<br />

laufend optimiert und die<br />

Kommunikation und Informationsbereitstellung<br />

zu korrekter Abfalltrennung und<br />

-sammlung ausgebaut werden.<br />

Als Auswirkung dieser Bemühungen<br />

sind vor allem die verbesserte Funktionsweise<br />

und bessere Akzeptanz des<br />

Abfallmanagements und der Abfallsysteme<br />

an der BOKU zu nennen. Die Sensibilisierung<br />

von Mitarbeiter*innen kann<br />

zudem Multiplikator*inneneffekte haben,<br />

etwa wenn die Abfalltrennung zu Hause<br />

entsprechend fortgeführt wird. Als ökologische<br />

Auswirkungen sind die Verbesserung<br />

des Recyclings sowie die Ressourcenschonung<br />

anzuführen.<br />

Am Institut für Abfallwirtschaft wurde<br />

2021 eine Masterarbeit abgeschlossen,<br />

die sich mit dem Abfallmanagement an<br />

Hochschulen (am konkreten Fallbeispiel<br />

der BOKU) beschäftigt hat. Daraus<br />

konnten einige generelle Erkenntnisse<br />

gewonnen werden, die nun als Grundlage<br />

für weiteres Vorgehen im Abfallmanagement<br />

an der BOKU dienen können.<br />

Demnach besteht Handlungsbedarf beispielsweise<br />

bei der Wahl des Aufstellortes<br />

bestimmter Abfallarten in den Instituten.<br />

Insbesondere Restmüllbehälter<br />

in Büros können die Trennmotivation<br />

beeinträchtigen. Auch die Aufstellung<br />

und Zusammensetzung von Abfallinseln<br />

in den öffentlichen Bereichen wurde<br />

kritisiert, obgleich das Trennsystem<br />

aufgrund der diversen Abfallarten im<br />

Vergleich zu anderen Hochschulen betont<br />

werden sollte und von den Mitarbeiter*innen<br />

gelobt wird. Der Ausbau der<br />

Kommunikation sollte forciert werden,<br />

einerseits hinsichtlich der korrekten Abfalltrennung<br />

(scheinbar bestehen Unsicherheiten<br />

bzgl. bestimmter Abfallarten<br />

wie Pizzakartons und der korrekten<br />

Trennung durch das Reinigungspersonal)<br />

und andererseits hinsichtlich der<br />

Abfallvermeidung.<br />

Konkrete Maßnahmenvorschläge zur<br />

Verbesserung des Abfallmanagements<br />

werden auch in der AG Ressourcenmanagement<br />

erarbeitet.


Abfalldaten der BOKU<br />

2019 2020 2021 <strong>2022</strong> Einheit<br />

Altstoffe zur Wiederverwertung 296 252 244 247 t<br />

Nicht gefährliche Abfälle 221 190 171 219 t<br />

Gefährliche Abfälle inkl. Altöle 17 12 17 14 t<br />

Abfälle gesamt 534 455 432 479 t<br />

Anteil Altstoffe 55 55 57 52 %<br />

Abfall gesamt/Mitarbeiter*in 189 154 147 160 kg<br />

Abfall gesamt/Studierende*r 49 42 42 48 kg<br />

Abfall gesamt/Vollzeitäquivalent 309 304 237 262 kg<br />

Tabelle 19: Abfalldaten im Jahresvergleich 2019-<strong>2022</strong>*<br />

*alle Berechnungen wurden mit exakten Zahlen vorgenommen, jedoch zur Darstellung auf<br />

ganze Zahlen gerundet<br />

Das Abfallaufkommen hinsichtlich der<br />

Fraktion gefährliche Abfälle konnte um<br />

20 % gegenüber dem Vorjahr gesenkt<br />

werden. In den Fraktionen der nicht gefährlichen<br />

Abfälle zeigt sich eine Erhöhung<br />

um rund 28 %, was in etwa dem<br />

Niveau vor der Pandemie (2019) entspricht.<br />

Der Anteil an Altstoffen zu Wiederverwertung<br />

ist im Vergleich zum Vorjahr<br />

um fünf Prozentpunkte gesunken.<br />

Laufende Maßnahmen des Abfallmanagements:<br />

» Einheitliche Abfalltrennsysteme auf allen<br />

Standorten der BOKU<br />

» Ausstattung aller Abfallbehältnisse mit<br />

fraktionsbezogener Deckelfarbe sowie<br />

leicht verständlichen Piktogrammen<br />

» Schulung der Mitarbeiter*innen im<br />

Rahmen von EHS-Sitzungen, interner<br />

Audits sowie bei der Umsetzung von<br />

Abfalltrennkonzepten unter Einbindung<br />

von Instituten, Departments und<br />

Verwaltungseinheiten sowie<br />

» Unterweisungen aller Reinigungskräfte<br />

hinsichtlich Aufrechterhaltung der<br />

Trennkette und der richtigen Dosierung<br />

der Reinigungsmittel inklusive eines<br />

schriftlichen Schulungsnachweises<br />

Umgang mit gefährlichen Abfällen<br />

Gefährliche Abfälle werden von geschulten<br />

Mitarbeiter*innen unter Einhaltung<br />

aller gesetzlichen Vorgaben in<br />

das Zwischenlager für gefährliche Abfälle<br />

verbracht. Es werden Art und Menge<br />

dokumentiert und vor Erreichen der<br />

Kapazitätsgrenze der Zwischenlager ist<br />

der*die Abfallbeauftragte der BOKU zu<br />

verständigen. Der*die Abfallbeauftragte<br />

klärt dann mit den Abfallerzeuger*innen/<br />

Abfallbesitzer*innen die Entsorgungsmodalitäten.<br />

Das genaue Vorgehen im<br />

Umgang mit gefährlichen Abfällen ist<br />

in der Umwelterklärung der BOKU beschrieben.<br />

LINKS:<br />

Umwelterklärungen: https://boku.ac.at/universitaetsleitung/rektorat/<br />

stabsstellen/emas/umwelterklaerung<br />

Abfall-Informationsblätter: https://boku.ac.at/universitaetsleitung/rektorat/<br />

stabsstellen/emas/download


ERNÄHRUNG<br />

Regionale und Bio-Produkte in der Mensa<br />

In der Mensa am BOKU Standort Türkenschanze<br />

werden Getränke, Molkereiprodukte,<br />

Kaffee und Teigwaren mit<br />

Bio-Zertifizierung angeboten. Saisonale<br />

Produkte wie Äpfel, Karotten oder Kartoffeln<br />

kommen zu 100 % aus österreichischem<br />

Anbau.<br />

Seit Oktober 2019 hat die Mensa<br />

BOKU-weit mit finanzieller Unterstützung<br />

seitens des Rektorats der BOKU auf regionales<br />

Bio-Fleisch und -Geflügel sowie<br />

auf die Verwendung von Schaleneiern<br />

aus 100 % regionaler Bio-Freilandhaltung<br />

umgestellt. Nach wie vor werden<br />

täglich auch vegetarische/vegane Speisen<br />

angeboten, wobei das Angebot an<br />

vegetarischen und veganen Speisen<br />

ausbaufähig ist.<br />

Mittlerweile wurde in den Mensen ein<br />

Pfandsystem für Take-away-Speisen<br />

umgesetzt. Alternativ kann das eigene<br />

Geschirr mitgebracht werden.<br />

BOKU FoodCoop<br />

Die BOKU FoodCoop ist eine bunt gemischte<br />

Einkaufsgemeinschaft mit vielen<br />

Studierenden und BOKU Angehörigen<br />

als Mitglieder. Auch im Jahr 2021 hat<br />

die BOKU FoodCoop eine faire, ökologische,<br />

transparente und überwiegend<br />

regionale Lebensmittelverteilung an<br />

der BOKU organisiert. Gemeinsam mit<br />

anderen FoodCoops wurden Bestellungen<br />

bei kleinen Landwirtschaftsbetrieben,<br />

zugunsten kurzer und einfacher<br />

Transportwege, abgewickelt. Dabei gilt<br />

Mehrweg vor Einweg bzw. die weitere<br />

Verwendung von Verpackungsmaterial.<br />

Durch die Bereitschaft, die Versorgung<br />

mit Lebensmitteln selbst in die Hand<br />

zu nehmen, entsteht Verantwortung<br />

gegenüber Produzierenden und Produktionsprozessen.<br />

Ergebnis sind hohe<br />

Produktqualität, soziale und nachhaltige<br />

Produktionsbedingungen und eine faire<br />

Preisgestaltung.<br />

Nachhaltigkeitspreis siehe,<br />

S. 65<br />

TÜWI-Verein<br />

Zu finden am Standort Türkenschanze,<br />

ist das TÜWI den meisten als Student*innenbeisl<br />

und aufgrund seines bunten<br />

Kulturprogramms ein Begriff. Außerdem<br />

bietet das TÜWI täglich ein frisch zubereitetes<br />

Mittagessen, das immer vegetarisch<br />

bzw. vegan ist, an. Auch im<br />

kleinen, solidarisch organisierten Hofladen<br />

finden sich immer regionale, biologische<br />

und fair gehandelte Schmankerln.<br />

<strong>2022</strong> hat der TÜWI-Verein den BOKU<br />

Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie<br />

„Soziale und ökologische Verantwortung<br />

im Universitätsbetrieb“ gewonnen.<br />

Das Thema Ernährung in Lehre und Forschung<br />

Quer durch die BOKU beschäftigen sich<br />

viele Institute und sogar ganze Departments<br />

mit Themen, die im Kontext von<br />

(nachhaltiger) Ernährung und Lebensmitteln<br />

stehen.<br />

Die Themengebiete, mit denen sich<br />

z.B. das Department für Lebensmittelwissenschaften<br />

und Lebensmitteltechnologie,<br />

das Department für<br />

Nutzpflanzenwissenschaft und das<br />

Department für Agrarbiotechnologie auseinandersetzen,<br />

reichen von Lebensmittelsicherheit<br />

und Qualitätssicherung<br />

über Anpassung durch Sortenwahl und<br />

Pflanzenzucht bis hin zu Lieferketten und<br />

Keimen, die sich durch die Globalisierung<br />

über Nahrungsmittel weltweit ausbreiten.<br />

Das Department für nachhaltige<br />

Agrarsysteme stellt sich wiederum Fragen<br />

der Ernährungssicherheit (auch im<br />

Kontext der Entwicklungsforschung), der


globalen und regionalen Ernährungssysteme<br />

sowie der Nutztierhaltung und<br />

tierischen Produktion. Fragestellungen<br />

rund um Lebensmittelverschwendung<br />

und -abfälle bearbeitet u.a. das Institut<br />

für Abfallwirtschaft.<br />

Auch in der Lehre ist das Thema Ernährung<br />

in all seinen Facetten an der BOKU<br />

gut verankert. Z.B. beschäftigen sich<br />

die Studierenden des Bachelorstudiums<br />

Lebensmittel- und Biotechnologie u.a.<br />

mit den biologischen, chemischen und<br />

physikalischen Prozessen und Verfahren<br />

zur Aufbereitung, Verarbeitung und<br />

Veredelung von Lebensmitteln. Im Masterstudium<br />

Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

geht es dann um die Erzeugung,<br />

Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln.<br />

Um nur zwei Beispiele für<br />

Studienrichtungen zu nennen, die sich<br />

explizit mit dem Thema Ernährung und<br />

Lebensmittel beschäftigen. Darüber hinaus<br />

werden unterschiedliche Aspekte<br />

der nachhaltigen Ernährung im Rahmen<br />

von einzelnen Lehrveranstaltungen, Projekten<br />

oder Masterarbeiten behandelt.<br />

Viele der oben genannten Themengebiete<br />

stehen in engem Zusammenhang<br />

mit Fragen der Nachhaltigkeit, der Klimawandelfolgen,<br />

-anpassung und des<br />

Klimaschutzes, weshalb sie jetzt schon<br />

und in Zukunft noch mehr von hoher Relevanz<br />

sind.<br />

Fundiertes Wissen zum Themenkomplex<br />

Ernährung wird durch die BOKU<br />

Angehörigen wiederum nach außen<br />

getragen. Somit können große Multiplikator*inneneffekte<br />

erzielt werden, denn<br />

gerade Ernährung ist ein Thema, das<br />

breit in der Öffentlichkeit diskutiert wird<br />

und jede*n betrifft.<br />

LINKS:<br />

BOKU FoodCoop: http://foodcoop.boku.ac.at/<br />

Mensa: https://www.mensen.at/nachhaltigkeit<br />

BOKU Magazin 2/2021 „Lebensmittel –<br />

Ein Blick über den Tellerrand“: https://short.boku.ac.at/mqx343<br />

TÜWI-Verein: https://tuewi.action.at/home


Ziele für den Bereich Betrieb<br />

Thema Zielformulierung Indikatoren Maßnahmen Stand 2021 Status <strong>2022</strong><br />

Die BOKU strebt bis 2030 eine<br />

Zwei-Drittel-Reduktion ihrer Emissionen<br />

an (Basisjahr 2019).<br />

Reduktion CO 2<br />

-Emissionen<br />

(im Vergleich zu 2019)<br />

» Konkretisierung und Umsetzung von<br />

Maßnahmenbündeln zur Erreichung der<br />

Zwei-Drittel-Reduktion bis 2030<br />

» Erarbeitung von Zwischenzielen<br />

» Kompensation von nicht-vermeidbaren<br />

Restemissionen frühestens ab 2030<br />

Erarbeitung eines<br />

Klimaneutralitätspfads &<br />

Sammlung v. Maßnahmenvorschlägen<br />

Grundsatzbeschluss des<br />

Rektorats zur Zwei-Drittel-<br />

Reduktion bis 2030<br />

50 %ige Reduktion der<br />

BOKU CO 2<br />

-Emissionen<br />

(im Vergleich zu 2019)<br />

Erweiterung des Grundsatzbeschlusses<br />

& der<br />

Klimaneutralitätsziele<br />

Kommunikation der Klimaneutralitätsziele<br />

Senkung der THG-Emissionen, die<br />

durch Strom verursacht werden, um<br />

89 % bis <strong>2022</strong> und kontinuierliche<br />

Senkung aller THG-Emissionen<br />

(Basisjahr 2019)<br />

Energieverbrauch bis 2030 um<br />

mindestens 10-15 % senken<br />

(Basisjahr 2019)<br />

THG-Emissionen Strom<br />

GRI 305-1,2,3: THG-Emissionen (Scope<br />

1-3)<br />

GRI 305-4: Intensität der THG-Emissionen<br />

(pro VZÄ, MA, Studierende*r [Stud.], m 2 )<br />

GRI 302-1: Energieverbrauch<br />

GRI 302-3: Energieintensität<br />

» Kontinuierliche Reduktion des Stromverbrauchs<br />

durch technische Maßnahmen und<br />

Verhaltensänderung<br />

» Kontinuierliche Senkung der<br />

THG-Emissionen<br />

Etablierung eines umfassenden Energiemanagements<br />

und Implementierung von<br />

Energieeffizienzmaßnahmen<br />

Erfolgter Umstieg auf<br />

UZ46- zertifizierten Strom<br />

ab 2021<br />

THG-Emissionen Strom:<br />

1.137 t CO 2<br />

-eq. (-80 %)<br />

GRI 305-1,2,3 THG-<br />

Emissionen in t CO2-eq.<br />

-Scope 1: 1.125 (-14 %)<br />

-Scope 2: 4.206 (-58 %)<br />

-Scope 3: 2.981 (-72 %)<br />

GRI 305-4: Intensität der<br />

THG- Emissionen in t<br />

CO 2<br />

-eq.<br />

-pro VZÄ: 4,14 (-62 %)<br />

-pro MA: 2,56 (-68 %)<br />

-pro Stud.: 0,73 (-64 %)<br />

-pro m2: 0,05 (-67 %)<br />

Prozentzahlen auf Basisjahr<br />

2019 bezogen; korrigierte<br />

THG-Bilanz 2021<br />

THG-Emissionen, Energieverbrauch,<br />

Klimawandelanpassung<br />

~ GRI 302-1 Energieverbrauch<br />

(in kWh):<br />

52.891.041 (+8,3 %)<br />

~ GRI 302-3<br />

Energieintensität:<br />

-kWh/m 2 : 330 (+4 %)<br />

-kWh/VZÄ: 28.898<br />

(+2,3 %)<br />

Energiemanagement des<br />

FM & Gründung der AG<br />

Energie & Gebäude<br />

Erfolgter Umstieg auf<br />

UZ46- zertifizierten Strom<br />

ab 2021 (deckt 82 %<br />

des gesamten Stromverbrauchs<br />

<strong>2022</strong> ab)<br />

~ THG-Emissionen Strom:<br />

1.327 t CO 2<br />

-eq. (-81 %)<br />

~ GRI 305-1,2,3 THG-Emissionen<br />

in t CO 2<br />

-eq.<br />

-Scope 1: 1.405 (+7 %)<br />

-Scope 2: 3.703 (-63 %)<br />

-Scope 3: 5.803 (-45 %)<br />

GRI 305-4: Intensität der<br />

THG- Emissionen in t<br />

CO 2<br />

-eq.<br />

-pro VZÄ: 5,97 (-53 %)<br />

-pro MA: 3,65 (-53 %)<br />

-pro Stud.: 1,09 (-46 %)<br />

-pro m 2 : 0,07 (-53 %)<br />

Prozentzahlen auf Basisjahr<br />

2019 bezogen<br />

~ GRI 302-1 Energieverbrauch<br />

(in kWh) [exkl. Fuhrpark]:<br />

47.690.272 (-2 %)<br />

~ GRI 302-3 Energieintensität<br />

[exkl. Fuhrpark]:<br />

-kWh/m 2 : 295 (-6 %)<br />

-kWh/VZÄ: 26.079 (-7 %)<br />

Energiesparkampagne<br />

Prozentzahlen auf Basisjahr<br />

2019 bezogen


Laufende Senkung der THG-Emissionen,<br />

die im Bereich Dienstreisen<br />

entstehen (Basisjahr 2019)<br />

Fortführung der Förderung von<br />

nachhaltigem Mobilitätsverhalten<br />

auf dem Weg zur BOKU<br />

Kontinuierliche Senkung des Ressourcenverbrauchs<br />

(siehe EMAS)<br />

Kontinuierliche Senkung der<br />

Kältemittelemissionen<br />

Evaluierung und Verbesserung der<br />

Datenerfassung und Datenerhebung<br />

im Kontext mit Ressourcenverbrauch<br />

bzw. Beschaffung bis<br />

2023<br />

CO 2<br />

-Emissionen aus Dienstreisen<br />

Prozentueller Anteil der Wege mit dem Umweltverbund<br />

(Mobilitätserhebung)<br />

Papierverbrauch in kg (gesamt)<br />

Wasser in m 3<br />

Kältemittel in t CO 2<br />

-eq.<br />

Etabliertes Datenerfassungssystem inkl.<br />

Prozesse von Beschaffungen und Ressourcenverbräuchen<br />

(qual.)<br />

» Evaluierung der Effekte der neuen Dienstreiserichtlinie<br />

» Verbesserung der Datenverfügbarkeit<br />

» Weitere Anreize für emissionsarme<br />

Mobilität ausloten<br />

» Fortführung Projekt BOKU Bikes<br />

» Ausbau Fahrradabstellplätze<br />

» Durchführung der Mobilitätserhebung<br />

» Bewusstseinsbildung und Aufklärung der<br />

BOKU Angehörigen<br />

» Evaluierung der Umstellung auf klimafreundliche<br />

Kältemittel<br />

» Überprüfung der Anlagen auf Dichtheit &<br />

Optimierung der Kältekreisläufe<br />

Verbesserung aktueller Datenerfassungssysteme<br />

und Prozesse zur Erhebung<br />

Überprüfung, in welchen Bereichen große<br />

Ressourcenverbräuche entstehen<br />

THG-Emissionen aus<br />

Dienstreisen 2021 in t<br />

CO 2<br />

-eq.: 2.496<br />

Fahrradabstellplätze<br />

ausgebaut + überdachte<br />

Abstellplätze<br />

~ neue Mobilitätserhebung<br />

ist für 2023 geplant<br />

Papierverbrauch in kg<br />

(gesamt): 30.222 (-13 %)<br />

Wasser gesamt in m 3 :<br />

83.337 (-19 %)<br />

Kältemittel in t CO 2<br />

-eq.:<br />

686 (+114 % im Vergleich<br />

zum Vorjahr)<br />

Verbesserung der Erhebung<br />

von Treibstoffeinsätzen<br />

von Institutsfahrzeugen<br />

(zu Fuhrpark) und<br />

sonstigen Treibstoffeinsätzen<br />

= Ziel erreicht | ~ = Ziel noch nicht erreicht<br />

Ressourcenverbrauch,<br />

Abfall,<br />

Beschaffung<br />

Tabelle 20: Ziele im Bereich Betrieb<br />

THG-Emissionen aus<br />

Dienstreisen 2021 in<br />

t CO 2<br />

-eq.: 499<br />

~ Neue Mobilitätserhebung<br />

ist für 2023 geplant<br />

Papierverbrauch in kg<br />

(gesamt): 34.662<br />

(+20 %)<br />

Wasser gesamt in m 3 :<br />

102.426 (-3,05 %)<br />

Kältemittel in t CO 2<br />

-eq.:<br />

320 (-54,6 % im Vergleich<br />

zum Vorjahr)<br />

Erhebung von Brunnenwasser<br />

wurde verbessert<br />

Mobilität


ORGANI<br />

SATIONS<br />

KULTUR<br />

Unsere Vision: Wertschätzung, Vielfalt,<br />

Respekt und Kooperation sind bei uns<br />

keine leeren Floskeln, sondern lebendiger<br />

Bestandteil unserer täglich gelebten<br />

Organisationskultur.


WAS BEDEUTET EINE NACHHAL-<br />

TIGE ORGANISATIONSKULTUR<br />

FÜR DIE BOKU?<br />

„BOKU Spirit“:<br />

Damit ist das positive Miteinander<br />

für eine nachhaltige Zukunft<br />

gemeint. Ein wertvolles Gemeinschaftsgefühl,<br />

das die vielfältige<br />

BOKU Community verbindet.<br />

Organisationskultur beschreibt das Miteinander<br />

der Menschen in einer Organisation<br />

und die Strukturen, die dieses<br />

beeinflussen. In ihr spiegeln sich z.B.<br />

Arbeitsklima und -verhältnisse, Transparenz,<br />

die Gestaltung von Arbeitsprozessen,<br />

aber auch Wertschätzung und<br />

Inklusion wider.<br />

Die Organisationskultur einer Universität<br />

unterscheidet sich deutlich von<br />

anderen Organisationen. Universitäten<br />

bestehen aus vielfach sehr autonom<br />

agierenden Personen, die aber durch<br />

gemeinsame Ziele und Vorstellungen<br />

(z.B. akademischer Status), Abhängigkeiten<br />

(z.B. von öffentlichen und Forschungsgeldern<br />

oder der Anerkennung<br />

im internationalen wissenschaftlichen<br />

Umfeld), eine lange Geschichte und<br />

alte Traditionen miteinander verbunden<br />

sind. Auch einen sie gemeinsame Wertvorstellungen<br />

wie z.B. die Integrität und<br />

Freiheit von Forschung und Lehre.<br />

Zu den BOKU Angehörigen zählen das<br />

wissenschaftliche und allgemeine Personal<br />

der BOKU sowie die Studierenden.<br />

Aber auch die Angestellten externer<br />

Dienstleister*innen wie Mensabetreiber*innen<br />

oder Reinigungsfirmen sind<br />

Teil, Träger*innen und Adressat*innen<br />

der BOKU Organisationskultur. Sie unterscheiden<br />

sich nicht nur in ihrem Aufgabengebiet,<br />

sondern z.B. auch durch<br />

unterschiedliche Verweildauer an der<br />

BOKU, unterschiedliche Anstellungsverhältnisse<br />

(befristet – unbefristet; globalmittelfinanziert<br />

– drittmittelfinanziert) und<br />

damit oft auch durch eine engere oder<br />

lockere Anbindung an die Universität.<br />

Dieses bunte Bild von Angehörigen trägt<br />

zum Wesen einer Universität bei, stellt<br />

diese aber auch vor Herausforderungen.<br />

Im Sinne einer nachhaltigen Organisationskultur<br />

soll das tägliche Miteinander<br />

dieser verschiedenen Menschen<br />

und Gruppen an der BOKU von<br />

Wertschätzung und gegenseitigem<br />

Respekt geprägt sein.<br />

Investitionen in die Stärkung der Kompetenzen<br />

und Gesundheit von Führungskräften<br />

und Mitarbeiter*innen sowie<br />

Studierenden haben daher einen<br />

hohen Stellenwert. Diversität, Inklusion,<br />

Geschlechtergleichstellung und Antidiskriminierung<br />

sind zudem gelebte Grundsätze<br />

an der BOKU. Wichtige Basis ist<br />

eine transparente und gute Kommunikation.<br />

All das macht den sogenannten<br />

BOKU Spirit aus.


Die Strukturen zur Gestaltung einer nachhaltigen Organisationskultur<br />

GRI 3-3<br />

Universitätsleitung<br />

Auf Ebene der Universitätsleitung ist das Vizerektorat für Personal, Organisation und Digitalisierung<br />

zuständig.<br />

Nachhaltigkeitsstrategie<br />

Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie geht es um die Erarbeitung von Zielen und Maßnahmen im Bereich<br />

der Organisationskultur. Schwerpunkte in diesem Bereich betreffen Arbeitsverhältnisse und Arbeitsklima<br />

sowie die interne Kommunikation, Transparenz und Einbindung der BOKU Angehörigen. Zudem ist<br />

die strukturelle und strategische Verankerung von Nachhaltigkeit an der BOKU ein wichtiger Aspekt der<br />

Organisationskultur.<br />

Personalmanagement<br />

Das Personalmanagement ist die zentrale Serviceeinrichtung der BOKU, die alle Organisationseinheiten<br />

in sämtlichen Personal- und Dienstrechtsangelegenheiten betreut. Auch die Daten das Personal betreffend<br />

werden hier gesammelt und verwaltet.<br />

Personalentwicklung<br />

Die Personalentwicklung verantwortet sämtliche Fortbildungsprogramme sowie den Trainingspass und<br />

ist für die Weiterentwicklung der Fortbildungsangebote zuständig.<br />

Betriebsrat<br />

An der BOKU gibt es sowohl einen Betriebsrat für das wissenschaftliche Personal als auch einen, der die<br />

Interessen des allgemeinen Personals vertritt.<br />

Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen (AKGL)<br />

Die Aufgabe des Arbeitskreises umfasst u. a. die Begleitung von Personalaufnahmeverfahren, Berufungs-<br />

und Habilitationsverfahren sowie die Einschaltung bei begründetem Verdacht von Diskriminierung<br />

jeglicher Art. Außerdem unternimmt der Arbeitskreis Beratungs-, Bewusstseins- und Überzeugungsarbeit<br />

und ist in der Entwicklung neuer Strategien in Fragen von Diskriminierung, Gleichbehandlung und Frauenförderung<br />

eingebunden.<br />

Gesunde BOKU/Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

An der BOKU wird Betriebliches Gesundheitsmanagement als strukturelle Verankerung von gesundheitsrelevanten<br />

Themen- und Handlungsfeldern in Entscheidungs- und Planungsprozessen gelebt. Ein<br />

Gesundheitsausschuss, bestehend aus Vertreter*innen des Rektorates sowie gesundheitsrelevanten<br />

Gremien an der BOKU, ist das strategische Leitorgan, welches kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen<br />

und Projekte zur Gesundheit am Arbeitsplatz entscheidet und trägt.<br />

Koordinationsstelle für Gleichstellung, Diversität und Behinderung<br />

Als Anlaufstelle für vielfältige Themen rund um Gender- und Diversitätskompetenz, Inklusion und Behinderung,<br />

Frauenförderung und Gleichstellung befasst sich die Koordinationsstelle auch mit Fragen von<br />

Diskriminierungen und Benachteiligungen.<br />

Regelmäßiger Austausch & laufende Abstimmung<br />

Führungsebene: Departments, Institute, Serviceeinrichtungen, Stabsstellen<br />

Wie die Organisationskultur – sprich die Kommunikation, transparente Informationsflüsse, ein wertschätzender<br />

und respektvoller Umgang sowie die Förderung der BOKU Mitarbeiter*innen – tatsächlich gelebt<br />

wird, hängt stark von der jeweiligen Führungsebene ab.<br />

ÖH BOKU – HochschülerInnenschaft an der Universität für Bodenkultur<br />

Die ÖH BOKU ist die gesetzliche Interessensvertretung aller Studierenden der BOKU. Sie ist erste Anlaufstelle<br />

für Probleme und Anliegen rund ums Studium und vertritt die Interessen der Studierenden<br />

gegenüber Lehrenden, dem Rektorat und auch gegenüber staatlichen Einrichtungen wie dem Bundesministerium<br />

für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF).<br />

BOKU Angehörige<br />

Die Organisationskultur basiert im Wesentlichen auf den Menschen innerhalb der Universität. Alle BOKU<br />

Angehörigen tragen ihren Teil zu einem guten Miteinander bei.


GRI 3-3<br />

*wesentliches Thema, siehe<br />

Wesentlichkeitsanalyse, S. 18<br />

ANSTELLUNGSVERHÄLTNISSE<br />

UND ARBEITSKLIMA*<br />

In diesem Themenkomplex geht es um<br />

die Gestaltung der Anstellungsverhältnisse<br />

und Karrieremöglichkeiten, sodass<br />

die Zufriedenheit und Motivation der<br />

BOKU Mitarbeiter*innen langfristig gesichert<br />

sind und die Leistungsfähigkeit erhalten<br />

werden kann. Dazu gehören auch<br />

ein wertschätzendes und respektvolles<br />

Arbeitsklima sowie eine kompetente Personalführung.<br />

Die BOKU bietet diverse Anlaufstellen,<br />

die ihren Mitarbeiter*innen in verschiedenen<br />

Belangen rund um den Arbeitsplatz<br />

mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />

Hierzu zählen u.a. die Stabsstelle Arbeitnehmer*innenschutz<br />

und Gesundheit<br />

mit der Gesunden BOKU (Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement), die Koordinationsstelle<br />

für Gleichstellung, Diversität<br />

und Behinderung sowie die Angebote<br />

zur arbeitspsychologischen und arbeitsmedizinischen<br />

Beratung.<br />

Soziale Verantwortung übernimmt die<br />

BOKU außerdem, indem sie sich über<br />

die gesetzlichen Vorgaben hinaus um<br />

die Bedürfnisse und das gesundheitliche<br />

Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter*innen<br />

kümmert und diese regelmäßig evaluiert.<br />

Eine ausgewogene Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Privatleben, die Erhaltung<br />

der Gesundheit sowie Fortbildungsmöglichkeiten<br />

werden durch eine Vielzahl an<br />

Angeboten unterstützt.<br />

Der hohe Anteil an befristeten Anstellungen,<br />

welcher typisch für Universitätsbetriebe<br />

ist, kann zu Belastungen für betroffene<br />

Mitarbeiter*innen führen. Durch<br />

die Schaffung von attraktiven Arbeitsbedingungen<br />

ist die BOKU bemüht, ihr<br />

kompetentes Personal langfristig zu halten<br />

und zusätzlich neue hochqualifizierte<br />

Mitarbeiter*innen zu gewinnen. Derzeit<br />

wird an einer Richtlinie (Kriterienkatalog)<br />

gearbeitet, wie herausragendes wissenschaftliches<br />

Personal sowohl im Drittmittel-<br />

als auch im Globalbudgetbereich<br />

entfristet und damit langfristig an der<br />

BOKU gehalten werden kann.<br />

Mit der breiten Verankerung einer nachhaltigen<br />

Organisationskultur möchte die<br />

BOKU außerdem als Vorbild für andere<br />

Organisationen fungieren, indem sie<br />

konsistent handelt und nachhaltige Werte<br />

auch innerhalb der Organisation lebt.<br />

Im Folgenden wird genauer ausgeführt, wie die BOKU aktuell und zukünftig für<br />

ein positives Arbeitsklima sowie attraktive Anstellungsverhältnisse sorgt.<br />

Mitarbeiter*innenbefragung 2020<br />

Regelmäßige Mitarbeiter*innenbefragungen<br />

geben Aufschluss über Arbeitszufriedenheit<br />

sowie Wünsche und<br />

Bedürfnisse der Belegschaft. Die umfassende<br />

Befragung deckt diverse Themenfelder<br />

ab: von der Kommunikation<br />

über die Beziehung zu Vorgesetzten und<br />

Kolleg*innen bis hin zu Allgemeinbefinden<br />

und Gesundheit. Im Zuge der letzten<br />

Befragung 2020 wurde zudem das Thema<br />

„Nachhaltigkeit an der BOKU“ aufgenommen.<br />

Erfreulicherweise konnte 2020<br />

ein relativ hoher Rücklauf verzeichnet<br />

werden: 810 Personen von 2.298 Eingeladenen<br />

haben an der Befragung teilgenommen,<br />

was einer Teilnehmer*innenquote<br />

von 35,2 % entspricht.<br />

Ausgewählte Ergebnisse der Mitarbeiter*innenbefragung<br />

Im Folgenden werden ausgewählte Ergebnisse<br />

der Befragung dargestellt, die nenbefragung wurde von einer externen<br />

men herangezogen. Die Mitarbeiter*in-<br />

ein allgemeines Bild zur Zufriedenheit Stelle (new level Unternehmensberatung)<br />

durchgeführt und ausgewertet.<br />

der Belegschaft zeichnen sollen. Im weiteren<br />

Verlauf dieses Kapitels werden<br />

weitere Ergebnisse zu spezifischen The-


Allg. Zufriedenheit | BOKU als Dienstgeberin:<br />

(Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit der BOKU als Dienstgeberin?)<br />

100 %<br />

80 %<br />

60 %<br />

40 %<br />

20 %<br />

0 %<br />

57,0<br />

31,0<br />

0,7 9,8 1,5<br />

k.A. sehr zufrieden weniger nicht<br />

zufrieden zufrieden zufrieden<br />

Abbildung 44: Zufriedenheit mit der BOKU als Dienstgeberin<br />

Bei der Mitarbeiter*innenbefragung gaben<br />

88 % an, dass sie sehr zufrieden<br />

bzw. zufrieden mit der BOKU als Dienstgeberin<br />

sind (siehe Abbildung 44).<br />

In Bezug auf den Arbeitsbereich wurde<br />

der Aspekt „gutes Betriebsklima“ am<br />

wichtigsten bewertet und drei von vier Befragungsteilnehmer*innen<br />

sehen diesen<br />

Aspekt sehr gut bzw. gut erfüllt.<br />

„Zielführende Arbeitsbesprechungen &<br />

eindeutiger Verantwortungsbereich“ sowie<br />

„klare Aufgabenstellungen“ haben<br />

etwa drei von fünf als sehr gut bzw. gut<br />

erfüllt bewertet. Gleichzeitig ist der Aspekt<br />

„Angemessene Arbeitsbelastung“<br />

für etwa ein Viertel weniger gut bzw. gar<br />

nicht gut erfüllt.<br />

Mehr in Kapitel „Transparenz“,<br />

S. 132<br />

Prozess zum Umgang mit den Ergebnissen<br />

Die BOKU nimmt die wertvollen Inputs auf den Bereichen Kommunikation, Führung(sverhalten)<br />

und Arbeitszufrieden-<br />

ihrer Mitarbeiter*innen ernst und möchte<br />

darauf aufbauend die Arbeitsverhältnisse<br />

kontinuierlich verbessern. Die wich-<br />

Wirkungsbereich eigene Maßnahmen<br />

heit. Auch das Rektorat hat für seinen<br />

tigsten Themen bzw. Handlungsfelder ausgearbeitet und inzwischen großteils<br />

wurden eruiert und die Detailauswertung umgesetzt. Der Schwerpunkt lag hierbei<br />

an die Leitung der jeweiligen Organisationseinheiten<br />

kommuniziert. 2021 wurser<br />

am schlechtesten bewertet war (vgl.<br />

auf dem Bereich Kommunikation, da dieden<br />

im Rahmen der Zielvereinbarungsgespräche<br />

mit dem Departments und sowie die Fortschritte werden regelmä-<br />

Kapitel Transparenz). Die Maßnahmen<br />

Serviceeinheiten Maßnahmen vereinbart,<br />

die <strong>2022</strong> zum Teil bereits umgesetzt ter*innenbefragung findet im Septemßig<br />

evaluiert. Die nächste Mitarbei-<br />

wurden. Der Fokus der Maßnahmen lag ber 2023 statt.<br />

ISO 45001:2018 – Sicherheit und Gesundheit bei der<br />

Arbeit<br />

Die Universität für Bodenkultur Wien<br />

ist eine der ersten Universitäten Österreichs,<br />

welche die Implementierung der<br />

ISO 45001 in Angriff genommen hat.<br />

Dieses Managementsystem für Sicherheit<br />

und Gesundheit bei der Arbeit unterstützt<br />

die Förderung und den Schutz der<br />

physischen und psychischen Gesundheit<br />

sowohl von Mitarbeiter*innen als<br />

auch von Studierenden.<br />

Im Jahr <strong>2022</strong> wurde das Überwachungsaudit<br />

im Department für Chemie erneut<br />

erfolgreich abgeschlossen. Andere Organisationseinheiten<br />

wurden ebenfalls<br />

für die BOKU-weite Implementierung<br />

vorbereitet, die für 2023 geplant ist.<br />

Die kontinuierliche Verbesserung<br />

des Arbeitsplatzes und der Prozesse<br />

fokussiert u.a. auf<br />

sichere und gesundheitsgerechte<br />

Arbeitsplätze<br />

transparentes und strukturiertes<br />

Arbeiten<br />

definierte Verantwortlichkeiten<br />

und klare Arbeitsaufteilung<br />

verbesserte Kommunikationswege<br />

Vorbeugung von Unfällen<br />

erleichterte Eingliederung neuer<br />

Beschäftigter<br />

mehr Rechtssicherheit<br />

definierte Wiedereingliederungsprozesse<br />

Erhöhung der Motivation und<br />

Qualifikation<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

„Gesunde BOKU“<br />

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement<br />

erarbeitet mit und für BOKU Mitarbeiter*innen<br />

kurz- und langfristige<br />

Maßnahmen, um Gesundheit und Wohlbefinden<br />

im Arbeitsalltag zu fördern, zu<br />

erhalten bzw. wiederherzustellen.<br />

Die „Gesunde BOKU“ lebt den ganzheitlichen<br />

Zugang zum Gesundheitsbegriff<br />

(Körper-Psyche-Seele), der zum Wohlbefinden<br />

der Menschen an der BOKU<br />

beitragen soll.<br />

SDG-Highlight:<br />

Gesunde BOKU


Die BVAEB zeichnete das Projekt<br />

„Gesunde BOKU“ 2016 und<br />

2020 mit dem Gesundheitspreis<br />

aus.<br />

Wenn ein*e Mitarbeiter*in<br />

länger erkrankt, gibt es an<br />

der BOKU die Möglichkeit der<br />

Wiedereingliederungsteilzeit<br />

(WIETZ), um einen schonenden<br />

Wiedereinstieg in das<br />

Berufsleben sicherzustellen.<br />

Trusted Advisor sind als<br />

„mentale Ersthelfer*innen“<br />

ausgebildete BOKU Mitarbeiter*innen<br />

und dienen ihren<br />

Kolleg*innen als vertrauliche,<br />

unparteiische Erstkontakte<br />

in belastenden und herausfordernden<br />

Situationen. Im<br />

November <strong>2022</strong> wurde für alle<br />

Trusted Advisors eine Gruppensupervision<br />

angeboten.<br />

Wiederverleihung des Gütesiegels für Betriebliche Gesundheitsförderung<br />

<strong>2022</strong> wurde das BGF-Gütesiegel nach Dienstes, die erfolgreich betriebliche<br />

erfolgreicher Wiedereinreichung für weitere<br />

Gesundheitsförderungsprojekte abgeschlossen<br />

drei Jahre (<strong>2022</strong>-2024) zuerkannt.<br />

Diese Auszeichnung erhalten Betriebe und Maßnahmen nachhaltig<br />

im Betrieb verankert haben.<br />

und Organisationen des öffentlichen<br />

Projekt „Voll gut drauf? Psychosoziale Gesundheit an der BOKU“<br />

Das Projekt wurde als dauerhafter<br />

Schwerpunkt „Psychosoziale Gesundheit“<br />

und damit langfristig im betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagement<br />

verankert. Der Fokus liegt dabei auf<br />

Prävention, Förderung, Erhaltung und<br />

Folgende Angebote wurden in diesem<br />

Zusammenhang implementiert:<br />

» Arbeitspsychologische Beratung:<br />

auch englischsprachige Beratung,<br />

Sprechstunden vor Ort (Standort Türkenschanze,<br />

Muthgasse und Tulln)<br />

» Online Sprechstunde Gesunde<br />

BOKU: wird ein- bis dreimal im Monat<br />

für BOKU Angehörige angeboten<br />

» Beratungen des Vereins „Chronisch-<br />

Krank“ werden zweimal pro Semester<br />

angeboten<br />

» Mentalbasiertes Gesundheitscoaching<br />

für Personen, die WIETZ in<br />

Anspruch nehmen<br />

» Angebot der Trusted Advisors: Gemeinsam<br />

mit der Veterinärmedi-<br />

Wiederherstellung der psychosozialen<br />

Gesundheit und damit auch der Arbeitsfähigkeit,<br />

u.a. durch Sensibilisierung der<br />

Mitarbeiter*innen und Entstigmatisierung<br />

von psychosozialer Belastung und Erkrankung<br />

am Arbeitsplatz.<br />

zinischen Universität Wien wurde<br />

das Programm „Trusted Advisor“ zur<br />

Unterstützung bei psychisch herausfordernden<br />

Situationen konzipiert. Die<br />

Idee ist an das internationale Programm<br />

„Mental Health First Aid Helpers“<br />

angelehnt. Seit Mai <strong>2022</strong> sind elf<br />

Personen an der BOKU im Einsatz.<br />

Die „Gesunde BOKU“ begleitet außerdem<br />

die Evaluierung psychischer Belastungen<br />

am Arbeitsplatz (die nächste ist<br />

2023 geplant), welche in regelmäßigen<br />

Zyklen erfolgt.<br />

BOKU 4.0 – Gesundheit in der digitalen Arbeitswelt 4.0<br />

Das vom Fonds Gesundes Österreich <strong>2022</strong> wurden vier Hauptthemen definiert<br />

(FGÖ) geförderte Projekt zielt auf die und inhaltlich weiter ausgearbeitet: Führung,<br />

Arbeiten/Lehren im Homeoffice,<br />

Förderung der Gesundheitskompetenz<br />

und faire Gesundheitschancen ab. Im Psychosoziale Gesundheit, Barrierefreiheit.<br />

Interne Kooperationspartner*innen<br />

Zentrum des Projekts steht die Implementierung<br />

einer digitalen Plattform. sind u.a. die BOKU IT, die Medienstelle<br />

Mithilfe von Videos, übersichtlichen Darstellungen<br />

von Informationen zu Gestellung,<br />

Diversität und Behinderung. Im<br />

sowie die Koordinationsstelle für Gleichsundheitsthemen<br />

in der digitalen Welt Rahmen des Projekts werden Videos zu<br />

sowie weiterführenden Links soll die den vorab festgelegten Themen produziert.<br />

Geplant ist es, die Videos und ers-<br />

Plattform zur Sensibilisierung sowie zur<br />

Hilfe zur Selbsthilfe beitragen. Zudem te Online-Angebote im Sommer 2023 im<br />

werden Ansprechstellen für das persönliche<br />

Gespräch sichtbarer gemacht. zu<br />

Rahmen eines großen Launch-Events<br />

veröffentlichen.<br />

ActNow – Allianz Aktive Mobilität<br />

Das 2021 gestartete Projekt ActNow<br />

klingt bewusst wie ein Aufruf, aktiv zu<br />

werden. Zielgruppe sind in erster Linie<br />

Unternehmen, die den Umstieg auf<br />

emissionsarme und bewegungsaktive<br />

Mobilitätsformen auf den Arbeitswegen<br />

ihrer Mitarbeiter*innen fördern wollen.<br />

Mittels zweier im Projekt entwickelter<br />

Online-Tools werden Potenziale bewegungsaktiver<br />

und nachhaltiger Mobilität<br />

dargestellt und evaluiert. Das Unternehmen<br />

profitiert u.a. von der Quantifizierung<br />

von Gesundheits- und Umweltpotenzialen.<br />

Die teilnehmenden<br />

Mitarbeiter*innen erhalten individuelle<br />

gesundheitsoptimierte Routenempfehlungen<br />

für ihre Arbeitswege.


Weitere Highlights aus dem Angebot des betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />

<strong>2022</strong><br />

» Die Tage der Gesundheit <strong>2022</strong> fanden im Frühjahr mit dem Schwerpunkt „Nachhaltig<br />

gesund – Mobilität und physische Aktivität“ und im Herbst mit dem Titel „Nachhaltig<br />

gesund – Ernährung und Darmgesundheit“ statt. Die Veranstaltungen wurden<br />

in Kooperation mit der BOKU ÖH und der Stabsstelle für Menschen mit besonderen<br />

Bedürfnissen wieder in Präsenz durchgeführt. Neben den beliebten ärztlichen Einzeluntersuchungen<br />

wurde eine breite Palette an medizinischen und seelischen Vorsorgeuntersuchungen<br />

angeboten.<br />

» <strong>2022</strong> fand ein Vitalbrunch im Online-Format zum Thema „Resilienz stärken! Aktivieren<br />

Sie Ihre Widerstandskraft in Beruf und Alltag“ statt.<br />

Ein besonderes Highlight beim<br />

Gesundheitstag im Herbst war<br />

das begehbare Darmmodell. Eine<br />

Medizinerin führte durch die Stationen<br />

und erklärte alles rund um das<br />

Thema Darmgesundheit. Kurzvideo<br />

zum Darmmodell: https://boku.ac.at/<br />

gesunde-boku/news<br />

» Die Bewegungskurse Pilates, Yoga, Wirbelsäulentraining und Feldenkrais wurden<br />

wieder als Semesterprogramm und im Online-Format angeboten. Dadurch wird eine<br />

kontinuierliche und standortübergreifende Teilnahme ermöglicht, die körperliche und<br />

psychische Gesundheit fördert.<br />

» Das mobile Sesselshiatsu fand auch <strong>2022</strong> unter strengeren Hygienebestimmungen<br />

statt.<br />

» „Gesundheit in der digitalen Arbeitswelt 4.0“ bietet diverse Online-Angebote,<br />

Tipps und Maßnahmen.<br />

» Schwerpunkt „Long Covid“ bei den Beratungen des Vereins „ChronischKrank“.<br />

Die BOKU ist im Projekt sowohl Projektpartnerin<br />

über das Institut für Verkehrswesen<br />

als auch eine von mehreren Unternehmens-Case-Studies<br />

und dabei<br />

über die Stabsstelle Arbeitnehmer*innenschutz<br />

und Gesundheit involviert. Die<br />

Vorstellung und Testung des „Arbeitswegetools“<br />

erfolgten an der BOKU im Juni<br />

<strong>2022</strong>. Zudem wurden Fokusgruppen an<br />

den Standorten Türkenschanze, Muthgasse<br />

und Tulln durchgeführt, ein umfangreicher<br />

Maßnahmenplan erarbeitet<br />

und zwei Kurzvideos zur Unterstützung<br />

der Verhaltensänderung zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Ausblick<br />

» Projekt ActNow: Evaluierung durch<br />

eine Befragung aller BOKU Mitarbeiter*innen<br />

» Mitarbeiter*innenbefragung und Evaluierung<br />

psychischer Belastungen am<br />

Arbeitsplatz für Herbst 2023 geplant<br />

» Die digitale Plattform „BOKU 4.0“ wird<br />

Mitte 2023 gelauncht und laufend um<br />

weitere Angebote ausgebaut werden<br />

» Weitere Fortbildungsangebote für<br />

Trusted Advisors<br />

LINKS:<br />

Gesunde BOKU: https://boku.ac.at/gesunde-boku<br />

Gesundheit in der<br />

digitalen Arbeitswelt 4.0: https://boku.ac.at/gesunde-boku/gesundheit-in-derdigitalen-arbeitswelt-4-0<br />

Arbeitspsychologische Beratung: https://boku.ac.at/an-gesund/themen/arbeitspsychologische-beratung<br />

Trusted Advisor-Programm: https://boku.ac.at/gesunde-boku/trusted-advisor<br />

Wiedereingliederungsteilzeit: https://boku.ac.at/gesunde-boku/wiedereingliederungsteilzeit


GRI 405-1<br />

Koordinationsstelle für Gleichstellung, Diversität und<br />

Behinderung<br />

Die Koordinationsstelle für Gleichstellung,<br />

Diversität und Behinderung (Ko-<br />

Stelle) ist Anlaufstelle für vielfältige<br />

Themen rund um Frauenförderung und<br />

Gleichstellung, Gender- und Diversitätskompetenz,<br />

Inklusion und Accessibility.<br />

Von der Ko-Stelle werden verschiedene<br />

interne und externe Projekte und Prozesse<br />

begleitet, sie berät und informiert,<br />

entwickelt Konzepte und wirkt bei der Initiierung<br />

und Umsetzung themenbezogener<br />

Maßnahmen mit.<br />

BOKU Diversitätsstrategie<br />

Die Ko-Stelle wurde vom Rektorat mit<br />

der Konzeptausarbeitung und Prozessbegleitung<br />

einer Diversitätsstrategie für<br />

die BOKU beauftragt. Zur Unterstützung<br />

des Diversitätsmanagements wurden<br />

<strong>2022</strong> zusätzliche Personalressourcen<br />

geschaffen.<br />

Die Diversitätsstrategie (DSB) setzt auf<br />

das Potenzial der Vielfalt, mit dem Ziel,<br />

ein inklusiveres, diskriminierungsfreieres<br />

und chancengerechtes Umfeld für<br />

alle BOKU Angehörigen zu schaffen und<br />

eine diversitätsorientierte Organisationskultur<br />

zu etablieren. Die Entwicklung und<br />

Implementierung der Diversitätsstrategie<br />

ist als partizipativ, transformativ und inklusiv<br />

angelegter Top-Down-Prozess geplant.<br />

Was bisher geschah<br />

» Im Herbst <strong>2022</strong> wurden relevante interne<br />

Stakeholder der BOKU eruiert.<br />

Im Rahmen von Stakeholdergesprächen<br />

wurden Herausforderungen,<br />

Lösungen, Ziele und Messbarkeit von<br />

Gender- und Diversitätsmaßnahmen<br />

ausgelotet.<br />

» Der erste Meilenstein der partizipativ<br />

angelegten Diversitätsstrategie der<br />

BOKU erfolgte mit der Kick-off-Veranstaltung<br />

am 16. November <strong>2022</strong><br />

im Rahmen der „Werte im Wandel“-<br />

Veranstaltung. In diesem vierstündigen<br />

Workshop im World-Café-Format<br />

wurden zu den zentralen Handlungsfeldern<br />

(Hochschulleitung, Lehre, Forschung,<br />

Studium, Personal, Internatio-<br />

nales und Kommunikation) Vorschläge<br />

für konkret umsetzbare Diversitätsmaßnahmen<br />

erarbeitet.<br />

» Ausgehend von den Ergebnissen der<br />

Kick-off-Veranstaltung arbeitet die<br />

Ko-Stelle gemeinsam mit der Universitätsleitung<br />

und zuständigen BOKU<br />

Angehörigen intensiv weiter an der<br />

Diversitätsstrategie. Insgesamt konnten<br />

in diesem partizipativen Prozess<br />

bislang rund 100 Maßnahmen entwickelt<br />

werden, die im Austausch mit<br />

dem Rektorat nun auf Realisierbarkeit,<br />

Finanzierbarkeit und Wirksamkeit<br />

überprüft und in weiterer Folge<br />

detailliert ausgearbeitet werden. 2023<br />

wird eine Steuerungsgruppe seitens<br />

des Rektorats installiert, um den angestrebten<br />

Transformationsprozess<br />

intern voranzutreiben, die einzelnen<br />

Handlungsfelder unter dem Blickwinkel<br />

der Diversität miteinander zu vernetzen<br />

und notwendige Entscheidungen<br />

für die Strategie zu initiieren. Der Prozess<br />

wird vom Diversitätsmanagement<br />

moderiert und koordiniert (https://short.<br />

boku.ac.at/diversitaetsstrategie).<br />

Die BOKU hat sich in der LV <strong>2022</strong>-2024<br />

verpflichtet, eine sogenannte „Strategie<br />

zur sozialen Dimension“ zu erarbeiten,<br />

die bestehende Strategien, Pläne und<br />

Arbeitsprogramme in den unter „soziale<br />

Dimension“ fallenden Themenbereichen<br />

(u.a. Diversität, Gleichstellung, Barrierefreiheit,<br />

Gesundheit) zusammenfassen<br />

und auf eine übergeordnete strategische<br />

Ebene heben soll. Die Diversitätsstrategie<br />

und der dahinterliegende Erarbeitungsprozess<br />

sollen sowohl integrativer<br />

Bestandteil der übergeordneten Strategie<br />

als auch orientierungsgebend dafür<br />

sein. Die Strategie zur sozialen Dimension<br />

richtet sich an alle BOKU Angehörigen<br />

(Mitarbeiter*innen und Studierende).<br />

Im Zuge der Ausarbeitung der Diversitätsstrategie<br />

hat sich gezeigt, dass diese das<br />

Dach über alle Strategien und Maßnahmen<br />

bildet. Alle Bereiche einer „sozialen<br />

Dimension“ werden daher in der Diversitätsstrategie<br />

abgebildet und behandelt.


Ausgewählte Aktivitäten der Koordinationsstelle<br />

» Vom 15. bis 17. November <strong>2022</strong> fanden<br />

die Veranstaltungstage „Werte im<br />

Wandel – Bildung, Diversität, Nachhaltigkeit“<br />

statt, die in Kooperation mit<br />

der Ko-Stelle, dem Zentrum für globalen<br />

Wandel und Nachhaltigkeit und der<br />

Abteilung E-Learning und Didaktik geplant<br />

und umgesetzt wurden.<br />

» Im Rahmen der Awareness Days<br />

wurden verschiedene Formate zur<br />

Sensibilisierung und zum Aufbau von<br />

Gender- und Diversitätskompetenz für<br />

alle Mitarbeitenden und Studierenden<br />

der BOKU angeboten: Diskussionsforum<br />

und Einführungs-Workshop zu<br />

vielfaltssensibler Sprache, Workshop<br />

zu intersektionalen und dekolonialen<br />

Perspektiven auf die Klimakrise, Workshop<br />

zu Awareness hinsichtlich Greenwashing,<br />

Femwashing und Diversity<br />

Washing sowie ein Fotoworkshop zur<br />

kritischen Auseinandersetzung mit Alltagsbildern<br />

und inklusiver Bildgestaltung.<br />

» Die Koordinationsstelle für Gleichstellung,<br />

Diversität und Behinderung koordinierte<br />

den partizipativen Prozess zur<br />

Ausarbeitung einer Empfehlung zum<br />

allgemeinen geschlechterbewussten,<br />

vielfaltssensiblen und inklusiven<br />

Sprach- und Bildgebrauch an der<br />

BOKU.<br />

» Ausgehend von einer Umfrage unter<br />

den Lehrenden wurden erste Handlungsfelder<br />

und Maßnahmenimpulse<br />

für die gender- und diversitätsspe-<br />

zifische Lehre an der BOKU eruiert<br />

sowie ein Bericht zum Status quo ausgearbeitet.<br />

» Folgende Schulungen wurden im Bereich<br />

Inklusion und Barrierefreiheit angeboten:<br />

- Die Weiterführung des internen Fortbildungsangebotes<br />

„Erstellung barrierefreier<br />

Dokumente“ einmal im Semester<br />

für die Zielgruppe Lehrende<br />

und administratives Personal.<br />

- In Zusammenarbeit mit der Servicestelle<br />

E-Learning und Didaktik erhalten<br />

neue Lehrende an der BOKU<br />

im verpflichtenden Fortbildungsmodul<br />

„Einführung in die Lehre“ einen<br />

Einblick in die Querschnittsthemen<br />

Gleichstellung, Diversität und Behinderung/Accessibility.<br />

- Ein ÖGS-Basis-Sprachkurs zur österreichischen<br />

Gebärdensprache sowie<br />

zur Gehörlosenkultur hat in Kooperation<br />

mit der TU-Wien stattgefunden.<br />

- Mit dem Schulungsformat „Inklusion<br />

am Arbeitsplatz“ wurden Sensibilisierungsworkshops<br />

speziell für Personen<br />

mit Leitungsfunktionen und Personalverantwortung<br />

konzipiert und durchgeführt.<br />

» Unter dem Titel „You mean I’m not<br />

lazy, stupid or crazy?“ konnten sich Interessierte<br />

mit dem Thema Diagnose<br />

AD(H)S und ASS im Studien- und<br />

Arbeitsalltag auseinandersetzen und<br />

mit selbst betroffenen Expert*innen in<br />

Austausch treten.<br />

Empfehlung zum Sprach- und<br />

Bildgebrauch unter: short.boku.<br />

ac.at/sprachgebrauch<br />

ÖGS-Basis-Gebärdensprachkurs:<br />

short.boku.ac.at/Basis_OEGS<br />

Inklusion am Arbeitsplatz: short.<br />

boku.ac.at/InklusionArbeitsplatz<br />

ADHS: short.boku.ac.at/adhs


Ausgewählte Diversitätskennzahlen im Überblick<br />

Die Altersstruktur des Rektorats<br />

setzt sich folgendermaßen<br />

zusammen: Eine Person ist zwischen<br />

30 und 50 Jahre alt, vier<br />

Personen sind über 50 Jahre alt.<br />

Wissenschaftliches und<br />

künstlerisches Personal gesamt [n = 2.166]<br />

Professor*innen [n = 107]<br />

Äquivalente zu Professor*innen [n = 90]<br />

- davon Dozent*innen [n = 54]<br />

- davon Assoziierte Professor*innen (KV) [n = 36]<br />

Wissenschaftliche und<br />

künstlerische Mitarbeiter*innen [n = 1.970]<br />

- davon Assistenzprofessor*innen (KV) [n = 21]<br />

- davon über F&E-Projekte<br />

drittfinanzierte Mitarbeiter*innen [n = 972]<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

Allgemeines Personal [n = 827] 58 %<br />

0<br />

24 %<br />

27 %<br />

22 %<br />

710<br />

406<br />

449<br />

480 645<br />

301<br />

unter 30 30 - 50 über 50<br />

33 %<br />

38 %<br />

44 % 56 %<br />

46 %<br />

47 %<br />

76 %<br />

73 %<br />

78 %<br />

Abbildung 45: BOKU Mitarbeiter*innen<br />

nach Lebensalter und Geschlecht, <strong>2022</strong><br />

67 %<br />

62 %<br />

54 %<br />

53 %<br />

42 %<br />

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 %<br />

Abbildung 46: Geschlechterverhältnis nach Personalkategorien, <strong>2022</strong><br />

Männer<br />

Frauen<br />

untergeordnete<br />

Kategorie<br />

Vizerektoren<br />

3<br />

75 %<br />

Vizerektorin<br />

1<br />

25 %<br />

Mitglieder des Senats<br />

(inkl. Vorsitz)<br />

10<br />

56 %<br />

Rektorin<br />

1<br />

100 %<br />

Mitglieder des Senats<br />

(inkl. Vorsitz)<br />

8<br />

44 %<br />

Mitglieder des Universitätsrates<br />

(inkl. Vorsitz)<br />

4<br />

57 %<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Mitglieder des Universitätsrates<br />

(inkl. Vorsitz)<br />

3<br />

43 %<br />

Abbildung 47: Geschlechterverhältnis der Universitätsleitung, <strong>2022</strong>, Darstellung in Personenzahl<br />

und Prozent<br />

LINKS:<br />

Koordinationsstelle für Gleichstellung,<br />

Diversität und Behinderung: https://short.boku.ac.at/kostelle<br />

Diversitätsstrategie: https://short.boku.ac.at/diversitaetsstrategie<br />

Awareness Days: https://short.boku.ac.at/awareness


MIT<br />

EINANDER<br />

FEST<br />

Wir sind<br />

BOKU!<br />

An der BOKU wird nicht nur geforscht, gelehrt und<br />

gelernt, sondern auch gelebt!<br />

Im Rahmen der Veranstaltungen rund um das 150-Jahr-<br />

Jubiläum der BOKU fand im Herbst <strong>2022</strong> das Miteinanderfest<br />

statt. Alle BOKU Angehörigen waren herzlich<br />

eingeladen, den runden Geburtstag der Universität miteinander<br />

zu feiern. Ein vielfältiges Programm von Kunstaktionen<br />

über sportliche Turniere, kulinarische Highlights<br />

(u.a. BOKU Bauernmarkt) bis hin zum bunten Markttreiben<br />

(diverse Info- und Mitmachstände) hat zahlreiche<br />

Universitätsangehörige angelockt. Ein abwechslungsreiches<br />

Musikprogramm hat zusätzlich für feierliche Stimmung<br />

gesorgt.


GRI 404-2<br />

FORTBILDUNGSPROGRAMM<br />

DER BOKU<br />

Fort- und Weiterbildung hat an der BOKU einen hohen Stellenwert und ist ein bedeutender<br />

Hebel, um unterschiedliche Aspekte der Nachhaltigkeit an der BOKU wirksamer<br />

zu verankern und das Bewusstsein für nachhaltigkeitsrelevante Belange zu<br />

stärken.<br />

Trainingspass<br />

Der BOKU Trainingspass bündelt in<br />

übersichtlicher Weise das Fortbildungsangebot<br />

der BOKU und gibt Mitarbeitenden<br />

einen raschen Überblick über belegte<br />

Fortbildungen.<br />

Seit Einführung des BOKU Trainingspasses<br />

(2015) hat sich die Anzahl der<br />

Kursbesuche fast verdoppelt. Besonders<br />

hervorzuheben ist das interne Wissensmanagement,<br />

das durch den BOKU Trainingspass<br />

ermöglicht wird, da fast die<br />

Hälfte der Fortbildungen mittlerweile von<br />

internen Trainer*innen abgehalten wird.<br />

Mitarbeitende der BOKU geben damit<br />

ihr fachliches Know-how, wertvolles Expert*innen-<br />

und Prozesswissen im Rahmen<br />

von Kursen und Workshops kontinuierlich<br />

an (neue) Kolleg*innen weiter.<br />

BOKU-interne Fortbildungen<br />

<strong>2022</strong> wurden BOKU-intern 158 Kurse<br />

angeboten. Das Inhouse-Kursangebot<br />

konnte im Vergleich zum Vorjahr erweitert<br />

werden. Insgesamt wurden 2.071<br />

Kursbesuche registriert. Mit knapp 67 %<br />

stellten weibliche Teilnehmende die<br />

Mehrheit dar. Im Vergleich zum Vorjahr<br />

ist der Anteil männlicher Teilnehmender<br />

um zwei Prozentpunkte gestiegen (siehe<br />

Abbildung 48). Die Anzahl der Kursbesuche<br />

insgesamt ist im Vergleich zu 2021<br />

gesunken.<br />

Fortbildungsdaten gesamt<br />

Zusätzlich zu den Kursen, die inhouse<br />

angeboten werden, haben BOKU Mitarbeiter*innen<br />

die Möglichkeit, extern besuchte<br />

Fortbildungen in den Trainingspass<br />

einzutragen.<br />

Für die aktuelle Auswertung der im<br />

BOKU Trainingspass vorhandenen Fortbildungsdaten<br />

wurden die letzten vier<br />

Jahre herangezogen, um mit den Daten<br />

vor und im Verlauf der Pandemie vergleichen<br />

zu können, was folgendes Bild ergibt<br />

(vgl. Abbildung 49: Während im Jahr<br />

2019 884 Personen einen oder mehrere<br />

2.600<br />

2.400<br />

2.200<br />

2.000<br />

1.800<br />

1.600<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

1.123<br />

1.135<br />

59 % 59 %<br />

770<br />

776<br />

2019 2020 2021 <strong>2022</strong><br />

männlich<br />

weiblich<br />

Abbildung 48: Anzahl der Kursbesuche<br />

der BOKU-internen Kurse, 2019-<strong>2022</strong>,<br />

nach Geschlecht<br />

Fortbildungskurse besucht haben, waren<br />

es im Jahr 2020 819 Personen, im<br />

Jahr 2021 916 und im Jahr <strong>2022</strong> 872<br />

Personen. Die Anzahl der gesamten<br />

Kursbesuche ist von 1.940 im Jahr 2019<br />

auf 1.876 im ersten Pandemiejahr 2020<br />

leicht gesunken, im Jahr 2021 auf einen<br />

Spitzenwert von 2.502 gestiegen und im<br />

Jahr <strong>2022</strong> wieder auf 2.131 abgefallen.<br />

Diese Kursbesuche entsprachen <strong>2022</strong><br />

einer Dauer von 1.675 Fortbildungstagen<br />

18 (2019: 1.929, 2020: 1.499, 2021:<br />

1.713 Fortbildungstage).<br />

Somit konnte der Spitzenwert der Kursbesuche<br />

aus dem Pandemiejahr 2021<br />

wie erwartet nicht gehalten werden und<br />

die Kennzahlen haben sich in etwa<br />

wieder auf die Werte vor der Pandemie<br />

eingependelt, wobei die allgemeine<br />

Tendenz bei der Anzahl der Kursbesuche<br />

nach wie vor steigend und bei der<br />

Anzahl der Fortbildungstage jedoch<br />

sinkend ist. Hintergrund dafür ist, dass<br />

die durch die COVID-19-Pandemie bedingten<br />

Online-Schulungen eine kürzere<br />

Fortbildungsdauer bewirken: Online-Kur-<br />

18<br />

In den Kennzahlen sind mehrtägige Schulungen und Lehrgänge genauso wie Halbtagsformate<br />

oder zweistündige Einführungsworkshops erfasst. Für die Anzahl der Fortbildungstage wird die<br />

Gesamtdauer aller Fortbildungen durch eine durchschnittliche Dauer von 8 Stunden je Fortbildungstag<br />

dividiert. Bei der Anzahl der Kursbesuche wird jeder Besuch einer Fortbildung unabhängig von<br />

der Dauer gezählt.<br />

41 %<br />

41 %<br />

1.782<br />

69 %<br />

803<br />

31 %<br />

1.378<br />

67 %<br />

693<br />

33 %


GRI 404-2<br />

Angebote zur Erweiterung der<br />

Kompetenzen der Angestellten und<br />

zur Übergangshilfe auf einen Blick:<br />

» Trainingspass f. interne & externe<br />

Fortbildungen (S. 126)<br />

» breites Fortbildungsangebot an der<br />

BOKU (S. 127)<br />

» Führungskräfteentwicklung<br />

(S. 129)<br />

» Karrierebegleitprogramm für wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter*innen (S. 130)<br />

» Übergangshilfen (S. 131)<br />

se finden aufgrund der geringeren Aufmerksamkeitsspanne<br />

vor dem Computer<br />

(Stichwort „Zoom Fatigue“) tendenziell<br />

in einem kürzeren Zeitformat statt. Die<br />

BOKU wird auch in Zukunft ein Mischangebot<br />

an online und vor Ort abgehaltenen<br />

Kursen beibehalten.<br />

Im Nachklang der Pandemie lässt sich<br />

sagen, dass durch die vorübergehende<br />

Notwendigkeit an virtuellen Trainings<br />

das interne Fortbildungsangebot nachhaltig<br />

profitieren konnte. Dies liegt nicht<br />

nur daran, dass Online-Kurse als niederschwelliges<br />

Zusatzangebot einen dauerhaften<br />

Platz bekommen haben, sondern<br />

auch daran, dass verstärkt an der Nutzung<br />

von eLearning-Formaten gearbeitet<br />

wird.<br />

Im Berichtsjahr <strong>2022</strong> hat sich die e-Learning-Plattform<br />

Moodle, die bisher fast<br />

ausschließlich im Bereich der Studierenden<br />

im Einsatz war, auch in der Fortbildung<br />

und im Wissensmanagement von<br />

Mitarbeitenden der Universität etabliert:<br />

» <strong>2022</strong> wurde die Willkommensvorlesung<br />

für neue Mitarbeitende der BOKU<br />

auf Englisch aufgezeichnet und steht<br />

gemeinsam mit einem Begrüßungsvideo<br />

der Rektorin internationalen Kolleg*innen<br />

bei ihrem Dienstantritt an der<br />

BOKU via Moodle zur Verfügung.<br />

» Für die professionelle Abrechnung von<br />

Dienstreisen wurde ein übersichtlicher<br />

Moodle-Kurs erarbeitet.<br />

» Einige der im BOKU Trainingspass<br />

verfügbaren internen Richtlinien konnten<br />

mittels Moodle-Selbst(lern)tests in<br />

deutscher und englischer Sprache bereichert<br />

werden. Mit diesen Selbst(lern)<br />

tests können sich Mitarbeitende der<br />

BOKU die Kernpunkte der Hausordnung,<br />

der Allgemeinen Sicherheitsunterweisung<br />

und der Datenschutzrechtlichen<br />

Verpflichtungen spielerisch<br />

erarbeiten bzw. kann das eigene Wissen<br />

überprüft und gefestigt werden.<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

884<br />

819<br />

916<br />

872<br />

1.940<br />

1.876<br />

2.502<br />

2.131<br />

1.929<br />

1.499<br />

1.713<br />

1.675<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

<strong>2022</strong><br />

0<br />

Anzahl Personen Anzahl der Kursbesuche Anzahl Fortbildungstage<br />

Abbildung 49: Anzahl Personen, Kursbesuche, Fortbildungstage im<br />

Jahresvergleich 2019-<strong>2022</strong>


Die BOKU setzt auf Führungsqualitäten<br />

Eine kompetente Führungskultur ist<br />

wichtiger Baustein einer nachhaltig gestalteten<br />

Organisationskultur. Daher legt<br />

die BOKU großen Wert darauf, die Führungskompetenzen<br />

der Mitarbeiter*innen<br />

in leitenden Positionen zu stärken.<br />

Die Mitarbeiter*innenbefragung hat ergeben,<br />

dass bereits 44 % sehr zufrieden<br />

und knapp über 30 % zufrieden mit ihren<br />

direkten Vorgesetzten sind (vgl. Abbildung<br />

50). Wir wollen uns in diesem Bereich<br />

laufend verbessern. Dazu gibt es<br />

an der BOKU ein breit gefächertes Angebot<br />

sowie Initiativen zur Unterstützung<br />

und Förderung der Führungsqualitäten.<br />

Im Folgenden werden die wichtigsten<br />

Angebote vorgestellt.<br />

Zufriedenheit mit der Beziehung zu meiner*m direkten Vorgesetzten:<br />

(Insgesamt bin ich mit meiner*m Vorgesetzten ...)<br />

100 %<br />

80 %<br />

60 %<br />

40 %<br />

20 %<br />

0 %<br />

1,4<br />

44,1<br />

30,5<br />

12,3<br />

6,3 5,4<br />

k.A. sehr zufrieden weder zufrieden wenig unzufrieden<br />

zufrieden<br />

noch unzufrieden zufrieden<br />

Abbildung 50: Zufriedenheit mit der Beziehung zu dem*r direkten Vorgesetzten<br />

Grundsätze der Personalführung<br />

Die Grundsätze zur Personalführung an<br />

der BOKU wurden bereits 2017 in einem<br />

breit angelegten Diskussionsprozess<br />

unter Beteiligung zahlreicher Führungskräfte,<br />

des Rektorats und verschiedener<br />

Gremiendelegierter erarbeitet.<br />

Die Grundsätze beschreiben Werte und<br />

Grundhaltungen in der Führung von Mitarbeiter*innen<br />

an der BOKU und sind somit<br />

auf allen Führungsebenen verbindlich.<br />

Sie unterstreichen die Bemühungen<br />

um Nachhaltigkeit und dienen gleichzeitig<br />

als Zeichen der Wertschätzung von<br />

Personalführung im Haus.<br />

VORBILDFUNKTION<br />

VERANTWORTUNG<br />

ÜBERNEHMEN<br />

UND EINFORDERN<br />

ZIELE SETZEN<br />

UND ERARBEITEN<br />

TRANSPARENZ,<br />

KOMMUNIKATION<br />

UND PARTIZIPATION<br />

VERTRAUEN,<br />

WERTSCHÄTZUNG<br />

UND RESPEKT<br />

Mitarbeiter*innengespräche<br />

Als Instrument der Personalführung ergänzt<br />

das Mitarbeiter*innengespräch<br />

die Kommunikation im Alltag und schafft<br />

einen Rahmen, in dem strategische Fragen<br />

besprochen werden können. Das<br />

Gespräch wird einmal jährlich geführt<br />

und dient auch dazu, die Entwicklung<br />

des Instituts, des Departments oder der<br />

Serviceeinrichtung und nicht zuletzt der<br />

gesamten BOKU zu gestalten und voranzutreiben.


Führungskräfteentwicklung<br />

Die Weiterentwicklung von Führungskompetenzen<br />

wurde im Berichtsjahr<br />

<strong>2022</strong> mit der Organisation von 24 Schulungen<br />

mit insgesamt 176 Teilnehmenden<br />

(82 Frauen und 94 Männern) gefördert.<br />

U. a. wurden folgende Seminare<br />

vorwiegend online, aber teilweise auch<br />

wieder präsent abgehalten: „Basiskompetenzen<br />

Führung“, „Führen von Mitarbeitendengesprächen“,<br />

„Gespräche<br />

führen und Mitarbeitende befähigen“,<br />

„Hybrid Leadership“, „Virtuell souverän<br />

moderieren“, „Als Führungskraft gesund<br />

bleiben und Mitarbeitende in ihrer<br />

Gesundheit unterstützen“, „Psychologie<br />

der Gelassenheit“, „Privilegien erkennen<br />

und Diskriminierung verstehen“, „Inklusion<br />

am Arbeitsplatz“, „Laterales Führen –<br />

ohne hierarchische Macht“ sowie „Konfliktmanagement<br />

für Führungskräfte“.<br />

Darüber hinaus fand <strong>2022</strong> wieder der Inhouse-Lehrgang<br />

„Professionelles Management<br />

von Forschungsprojekten“<br />

statt und der Lehrgang „Management –<br />

Wissenschaft“, der sich exklusiv an neu<br />

berufene Professuren der BOKU richtet,<br />

wurde zielgerichtet ausgeschrieben.<br />

Im Berichtsjahr <strong>2022</strong> wurde auch die<br />

Überarbeitung der Leitfäden zur Unterstützung<br />

der Führungsarbeit an der<br />

BOKU abgeschlossen: Die Unterlagen<br />

für das Führen der jährlichen Mitarbeitendengespräche<br />

sowie für das Onboar-<br />

ding neuer Kolleg*innen stehen nunmehr<br />

vielfaltssensibel und barrierefrei<br />

für alle Führungskräfte der BOKU zur<br />

Verfügung.<br />

Erstmalig arbeitete die BOKU <strong>2022</strong> einen<br />

umfangreichen Leitfaden und eine<br />

Checkliste für das Offboarding von Mitarbeitenden<br />

aus. Damit ist die BOKU<br />

Vorreiterin in der österreichischen Universitätslandschaft.<br />

Analog zum Onboarding<br />

stellt auch das Offboarding eine<br />

professionelle Führungsaufgabe dar,<br />

die gerade an der Universität durch die<br />

stark fluktuierende Personalsituation im<br />

wissenschaftlichen Projektbereich besonders<br />

relevant ist.<br />

Führungsklausuren an den<br />

Departments<br />

Zusätzlich zum Fortbildungsangebot<br />

im Trainingspass wurden seit 2019 1-<br />

bis 1,5-tägige Workshops für die Führungsebene<br />

der einzelnen Departments<br />

und ihrer Institute (jeweils Leiter*in und<br />

Stellvertreter*in) veranstaltet. Dieses<br />

Setting ermöglicht es, auf Spezifika innerhalb<br />

eines Departments eingehen<br />

zu können. Die Maßnahme zielt darauf<br />

ab, die Führungskultur in den einzelnen<br />

Departments weiterzuentwickeln und<br />

das Bewusstsein für die Grundsätze der<br />

Personalführung zu stärken. Das Rektorat<br />

unterstützt durch die Übernahme der<br />

Kosten für eine externe Moderation.


GRI 404-2<br />

Karrieremodell „Laufbahnstelle“:<br />

Laufbahnstellen (§99 5,6 Professuren)<br />

werden international<br />

ausgeschrieben und geben hoch<br />

qualifizierten Wissenschaftler*innen<br />

die Möglichkeit für eine<br />

unbefristete Stelle an der Universität.<br />

Durch den Abschluss<br />

einer Qualifizierungsvereinbarung<br />

wird der*die Inhaber*in<br />

einer Laufbahnstelle Assistenzprofessor*in,<br />

bei Erreichen der<br />

Qualifizierungsziele Assoziierte*r<br />

Professor*in.<br />

Zur Erhöhung des Frauenanteils<br />

wurde an der BOKU zusätzlich<br />

das Förderprogramm Inge<br />

Dirmhirn Laufbahnstellen-Programm<br />

ins Leben gerufen, dass<br />

sich ausschließlich an Bewerberinnen<br />

richtet.<br />

Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der<br />

Arbeitsverhältnisse und des Arbeitsklimas<br />

Arbeitsentlastung im administrativen und technischen Bereich<br />

Die Lücke beim technischen und administrativen<br />

Personal konnte mit Aus- und weitern. Im Vergleich zum Vorjahr erhöh-<br />

Mitarbeiter*innen zu vertiefen und zu er-<br />

Aufbau von Personalressourcen weitgehend<br />

geschlossen werden. In den nen (+ 2,6 %) bzw. 9,3 JVZÄ (+ 1,4 %)<br />

te sich der Personalstand um 21 Perso-<br />

nächsten Jahren wird es das Ziel sein, durch Neuaufnahmen sowohl im administrativen<br />

als auch insbesondere im<br />

dieses Niveau quantitativ zu halten<br />

und gleichzeitig die Kompetenzen der technischen Bereich.<br />

Karrierebegleitprogramm für wissenschaftliche Mitarbeiter*innen<br />

Die Maßnahmen zur Karriereförderung kennzahlen der BOKU 59 Personen auf<br />

wurden im Berichtszeitraum <strong>2022</strong> konsequent<br />

beibehalten. Die BOKU setzt ierte Professor*innen, 21 Assistenzpro-<br />

Laufbahnstellen aus, davon 36 Assozi-<br />

das Laufbahnmodell im wissenschaftlichen<br />

Bereich bereits seit der Implemensistent*innen<br />

(KV) auf Laufbahnstellen<br />

fessor*innen und Zwei Universitätsastierung<br />

des Kollektivvertrages für Universitäten<br />

um. Die BOKU regelt seit 2018 wurden darüber hinaus erstmalig auch 4<br />

gemäß § 13b Abs. 3 UG. Im Jahr <strong>2022</strong><br />

das Verfahren für die Besetzung und Professuren gem. § 99 Abs. 4 Professuren<br />

berufen.<br />

die Qualifizierung auf einer Laufbahnstelle<br />

in einer Verfahrensrichtlinie. Diese<br />

Richtlinie wird auf Basis von Empfehlungen<br />

einer österreichweiten Evaluierung, programmes „Shape your career“<br />

Im Rahmen des BOKU Karrierebegleit-<br />

die <strong>2022</strong> vom BMBWF veranlasst wurde,<br />

2023 evaluiert und ggf. adaptiert. Mit wuchs verschiedene Formate zur beruf-<br />

werden dem wissenschaftlichen Nach-<br />

Jahresende <strong>2022</strong> weisen die Personallichen<br />

Orientierung, zur strategischen<br />

Karriereplanung, zum Peer Mentoring<br />

und zur Vernetzung sowie zur überfachlichen<br />

Kompetenzentwicklung geboten.<br />

<strong>2022</strong> fanden im „Shape your career“-<br />

Programm 13 Veranstaltungen mit insgesamt<br />

106 Teilnehmenden statt. Folgende<br />

Formate waren dabei: „Karriere<br />

und Dissertation“, „Finished my PdD –<br />

what now?“, „Strategic career planning“,<br />

„Professionelles Networking“, „Persönliche<br />

Arbeitsfelderkundung“, „CV-Writing<br />

– eine persönliche Bestandsaufnahme“<br />

sowie „Appointment training for prospective<br />

professors“.<br />

Darüber hinaus gab es eine moderierte<br />

Jahresgruppe für Senior Postdocs<br />

und der beliebte Club Habil wurde <strong>2022</strong><br />

erstmalig nach der Pandemie wieder<br />

mit zwei Netzwerktreffen durchgeführt:<br />

Eines widmete sich dem „Habilverfahren<br />

an der BOKU“ im Überblick und das andere<br />

dem „Teaching Portfolio“ und dem<br />

„Einreichprozess der Habil“ aus administrativer<br />

Perspektive.<br />

Abbildung 51: Karrierebegleitprogramm<br />

Shape your career


Umgang mit befristeten Anstellungsverhältnissen<br />

Die befristeten Anstellungsverhältnisse wissenschaftlichem Personal eine längerfristige<br />

Perspektive zu geben, wird<br />

v.a. im Drittmittelbereich stellen für viele<br />

wissenschaftliche Mitarbeiter*innen eine aktuell an Entfristungskriterien gearbeitet.<br />

Erste Umsetzungsschritte sind für<br />

Herausforderung in Zusammenhang mit<br />

der Karriereplanung dar (siehe dazu 2023 geplant. Auch für das allgemeine<br />

auch Kapitel „Die Mitarbeiter*innen der Personal sollen derartige Kriterien erarbeitet<br />

BOKU“ auf S. 8). Um hochqualifiziertem<br />

werden.<br />

GRI 404-2<br />

Mitarbeiter*innen der BOKU,<br />

siehe S. 8<br />

Übergangshilfen<br />

In Österreich gibt es einen rechtlichen<br />

Rahmen für Altersteilzeit und Teilpension,<br />

der mit Zustimmung der Arbeitgeberin<br />

einen gleitenden Übergang in die<br />

Pension möglich macht. Als Arbeitnehmer*in<br />

verliert man dabei weder Pensionsbezüge<br />

noch Ansprüche auf Krankengeld,<br />

Abfertigung oder Ansprüche<br />

aus der Arbeitslosenversicherung. Die<br />

BOKU ermöglicht prinzipiell alle Modelle<br />

für Altersteilzeit und Teilpension.<br />

Um- und Nachschulungen für Mitarbeitende<br />

sind durch den Kollektivvertrag<br />

für Arbeitnehmer*innen der Universitäten<br />

(§ 22 Abs. 3) dann vorgeschrieben,<br />

wenn ein*e Arbeitnehmer*in wegen einer<br />

Änderung des Arbeitsumfanges, der<br />

Organisation der Universität oder der<br />

Arbeitsbedingungen auf seinem*ihrem<br />

bisherigen Arbeitsplatz nicht mehr beschäftigt<br />

werden kann und auf keinem<br />

HR Excellence in Research<br />

Die „European Charter for Researchers<br />

and the Code of Conduct for the Recruitment<br />

of Researchers“ ist eine Sammlung<br />

von Maßnahmen zur Stärkung des Europäischen<br />

Forschungsraumes (ERA) und<br />

beinhaltet allgemeine Grundsätze sowie<br />

Empfehlungen der Europäischen Kommission<br />

zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />

und Karriereperspektiven von<br />

Forschenden. Die BOKU wurde 2012 mit<br />

dem von der Europäischen Kommission<br />

vergebenen Logo „HR Excellence in Research“<br />

zertifiziert, hat zuletzt 2020 die<br />

laufenden Aktivitäten berichtet. Aktuell<br />

hat die BOKU, wie die meisten anderen<br />

Universitäten auch, keine aktive Zertifizierung<br />

(wegen geänderter Kriterien,<br />

die mit einem überbordenden Mehraufwand<br />

und keinem Zusatznutzen verbunden<br />

sind), bekennt sich aber weiterhin<br />

zu den Grundsätzen und Prinzipien, die<br />

attraktive Arbeitsbedingungen und Karriereperspektiven<br />

im internationalen Forschungsumfeld<br />

bieten.<br />

anderen bereits vorhandenen Arbeitsplatz<br />

gemäß der bisher erworbenen<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten eingesetzt<br />

werden kann. In der Praxis kommt dieser<br />

Fall bisher selten zu tragen, wird<br />

aber bestimmungsgerecht so gehandhabt<br />

werden.<br />

Eine Abfindung bei Dienstaustritt berücksichtigt<br />

gesetzlich festgelegt das<br />

Dienstalter, also die Dienstzugehörigkeit<br />

der Person. Die Bestimmungen sind im<br />

Detail im Betrieblichen Mitarbeitervorsorgegesetz<br />

geregelt. Darüber hinaus<br />

zahlt die BOKU für Mitarbeitende, die<br />

mindestens zwei Jahre an der Universität<br />

beschäftigt sind, Beiträge in eine betriebliche<br />

Pensionsvorsorge ein. Nähere<br />

Bestimmungen wurden 2011 in der Betriebsvereinbarung<br />

über die Alters-, Berufsunfähigkeits-<br />

und Hinterbliebenenvorsorge<br />

geregelt.<br />

LINKS:<br />

Personalentwicklung der BOKU: https://boku.ac.at/personalentwicklung<br />

Führungskräfteentwicklung: https://boku.ac.at/personalentwicklung/themen/personalentwicklung/fuehrungskraefteentwicklung<br />

Laufbahnstellen –<br />

Qualifizierungsvereinbarung: https://short.boku.ac.at/karrieremodell.html<br />

Wissenschaftliche Karriere<br />

und Karriereförderung: https://short.boku.ac.at/Wissenschaftliche_Karriere<br />

Karrierebegleitprogramm: https://short.boku.ac.at/shapeyourcareer


GRI 3-3<br />

GRI 2-13<br />

*wesentliches Thema, siehe<br />

Wesentlichkeitsanalyse, S. 18<br />

TRANSPARENZ*<br />

Beim Thema Transparenz geht es um<br />

die Sicherstellung einer transparenten<br />

Informationsverbreitung sowie um die<br />

Optimierung von Kommunikationsstrukturen<br />

und organisatorischen Abläufen.<br />

Es sollen die Effizienz in den<br />

täglichen Abläufen verbessert und Reibungsverluste<br />

minimiert werden, um so<br />

zur Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen<br />

beizutragen.<br />

Transparenz umfasst aber auch Aspekte<br />

wie Beteiligung und Partizipation –<br />

dies reicht vom Gefühl, über Vorhaben<br />

der BOKU gut informiert zu werden, bis<br />

hin zur Möglichkeit, mitzubestimmen und<br />

Einfluss auf Entscheidungen nehmen<br />

zu können. Die Einbindung zukünftiger<br />

Nutzer*innen bei der Realisierung von<br />

BOKU-weiten Vorhaben (z.B. Bauprojekte,<br />

Etablierung neuer Prozessabläufe)<br />

erhöht die Akzeptanz solcher Vorhaben<br />

und bindet das Wissen und die Kompetenzen<br />

von BOKU Angehörigen in hauseigene<br />

Prozesse ein.<br />

Wie funktioniert interne Kommunikation<br />

an der BOKU?<br />

So sind Kommunikationskanäle an der BOKU gestaltet<br />

Mehr zur Mitarbeiter*innenbefragung<br />

S. 118<br />

An der BOKU existiert eine Vielzahl an<br />

Kommunikationsstrukturen, die für ein<br />

gelungenes Miteinander kontinuierlich<br />

gepflegt werden muss.<br />

In den wöchentlich stattfindenden Rektoratssitzungen<br />

werden aktuelle Fragestellungen<br />

im Kreis der Mitglieder des<br />

Rektorats besprochen und Beschlüsse<br />

gefasst. Dazu werden Departmentleiter*innen,<br />

Professor*innen, Vertreter*innen<br />

des wissenschaftlichen Mittelbaues,<br />

Vertreter*innen des allgemeinen Personal,<br />

Serviceleiter*innen, Stabsstellenleiter*innen,<br />

Standortsmanager*innen der<br />

verschiedenen BOKU Standorte sowie<br />

die Studierendenvertreter*innen (Vorsitz<br />

BOKU ÖH) je nach fachlicher Thematik<br />

eingeladen.<br />

Weitere Austauschtreffen zwischen Rektoratsmitgliedern<br />

und diversen Gremien<br />

der BOKU finden in regelmäßigen Abständen<br />

statt. So stimmt sich z.B. das<br />

Vizerektorat für Personal, Organisation<br />

und Digitalisierung mit beiden Betriebsrats-Vorsitzteams<br />

in regelmäßigen Jour-<br />

Fixes ca. alle 3 Monate – anlassbezogen<br />

auch öfter – ab. Zusätzlich gibt es noch<br />

ca. quartalsmäßig einen Betriebsrats-<br />

Jour-Fixe, bei dem beide Gremien-Vorsitzteams<br />

mit dem*der Rektor*in, der<br />

Vizerektor*in für Finanzen und Infrastruktur<br />

sowie der Vizerektor*in für Personal,<br />

Organisation und Digitalisierung<br />

ausgewählte Themen besprechen.<br />

Die Serviceleiter*innen-/Stabstellenleiter*innen-Sitzungen<br />

und Departmentleiter*innen-Konferenzen<br />

dienen<br />

dem gemeinsamen Informationsaustausch<br />

sowie der Abstimmung und gemeinsamen<br />

Beratung zu verschiedenen<br />

fachlichen Themen. Im Professor*innen-<br />

Club berichtet das Rektorat zu aktuellen<br />

Themen sowie bei Bedarf zu Schwerpunktthemen.<br />

Ebenso finden monatlich<br />

Mittelbau-Kurien-Sitzungen statt, allerdings<br />

ist das Rektorat hier nicht vertreten.<br />

Zu den regelmäßig statt findenden<br />

Senatssitzungen sind die Rektoratsmitglieder<br />

bei Bedarf zum Austausch eingeladen.<br />

Auf Department- und Institutsebene<br />

sind Kommunikationsstrukturen unterschiedlich<br />

organisiert. Dies ist einerseits<br />

wichtig, um auf spezifische Anforderungen<br />

Rücksicht nehmen zu können, führt<br />

andererseits aber auch dazu, dass die<br />

Qualität der internen Kommunikation<br />

zum Teil sehr unterschiedlich wahrgenommen<br />

wird. Auf Basis der Ergebnisse<br />

der Mitarbeiter*innenbefragung von<br />

2020 wurden daher gezielt und abgestimmt<br />

auf die jeweiligen Organisationseinheiten<br />

Maßnahmen u.a. für den Bereich<br />

Kommunikation erarbeitet und zum<br />

Großteil bereits umgesetzt.<br />

Der*die Rektor*in sowie alle Vizerektor*innen<br />

halten regelmäßige Jour fixes


mit den Leiter*innen der ihnen zugeordneten<br />

Serviceeinheiten bzw. Stabsstellen<br />

ab.<br />

Zur schriftlichen internen Kommunikation<br />

dienen die Informationsschreiben<br />

des Rektorats und des Senats, die an<br />

alle Mitarbeiter*innen und Studierenden<br />

der BOKU per E-Mail gesendet werden.<br />

Während der COVID-19-Pandemie wurden<br />

außerdem laufend Informationsschreiben<br />

zu den aktuellen Maßnahmen<br />

an der BOKU an alle BOKU Angehörigen<br />

versendet (insgesamt über 40 Aussendungen).<br />

Zusätzlich werden in den<br />

BOKU Mitteilungsblättern aktuelle Beschlüsse<br />

offengelegt. Diverse Newsletter<br />

(z.B. Forschungsnewsletter, BOKU<br />

International Relations Newsletter) informieren<br />

darüber hinaus themenspezifisch.<br />

Über den BOKU Nachhaltigkeitsnewsletter<br />

werden vier Mal jährlich die<br />

neuesten Entwicklungen und Aktivitäten<br />

im Nachhaltigkeitsbereich an alle BOKU<br />

Mitarbeiter*innen, aber auch an interessierte<br />

Studierende und externe Personen<br />

kommuniziert.<br />

Die BOKU Website wiederum hat die<br />

besondere Eigenschaft, dass sie nicht<br />

nur dem öffentlichen Auftritt und der<br />

Kommunikation nach außen dient, sondern<br />

den BOKU Mitarbeiter*innen und<br />

Studierenden nach Log-in auch als Intranet<br />

und wichtige Informationsquelle zur<br />

Verfügung steht. Zusätzlich erscheint<br />

vier Mal pro Jahr das BOKU Magazin<br />

und gibt Einblick in interessante Projekte,<br />

Forschungsgebiete und aktuelle Entwicklungen<br />

an der BOKU. Damit werden<br />

die Expertise der BOKU Forscher*innen<br />

vor den Vorhang geholt und Überblick<br />

über die wissenschaftliche Arbeit an der<br />

Universität zum jeweiligen Schwerpunktthema<br />

des Magazins gegeben.<br />

Diese Vielzahl an Kanälen, die vielen Personen,<br />

die dafür zuständig und eingebunden<br />

sind sowie die komplexen Entscheidungsstrukturen<br />

einer Universität stellen<br />

eine Herausforderung an transparente<br />

Kommunikationsstrukturen dar. Auch die<br />

Mitarbeiter*innenbefragung hat gezeigt,<br />

dass es im Kommunikationsbereich noch<br />

Verbesserungspotenziale gibt (vgl. Ergebnisse<br />

der Befragung im Kommunikationsbereich<br />

unten). Aufbauend darauf<br />

hat die BOKU bereits Schritte gesetzt, um<br />

ihre internen Kommunikationsstrukturen<br />

zu verbessern. Neben den Zielvereinbarungen<br />

mit den Organisationseinheiten<br />

wurden seitens des Rektorats neue Kommunikationsformate<br />

eingeführt, die die<br />

Transparenz fördern sollen.<br />

» Einbindung aller BOKU Gremien in<br />

strategische Prozesse im Rahmen des<br />

im März <strong>2022</strong> gestarteten Formates<br />

„Runder Tisch“<br />

» Einführung des „Open Space“-Formats<br />

(bisher online) mit dem gesamten<br />

Rektorat für alle Mitarbeitenden (2 x<br />

jährlich)<br />

» Teilnahme des Vizerektorats für Personal<br />

an der Betriebsversammlung<br />

beider Betriebsräte mit Bericht zu aktuellen<br />

Themen aus dem Rektorat sowie<br />

Möglichkeit für alle Mitarbeitenden,<br />

Fragen zu stellen (auch anonymisiert).<br />

Mehr zu Mitarbeiter*innen<br />

Befragung, S. 118


Ausgewählte Ergebnisse der Mitarbeiter*innenbefragung zum<br />

Themenkomplex „Kommunikation & Information“<br />

Forschungserfolge und Nachhaltigkeitsinitiativen<br />

Vier von fünf Teilnehmer*innen beurteilen Informationen über Forschungserfolge und<br />

Nachhaltigkeitsinitiativen als sehr wichtig bzw. wichtig. Zwei Drittel der Befragten<br />

empfinden diesen Punkt auch sehr gut bzw. gut erfüllt.<br />

Wirtschaftliche Situation, organisatorische Veränderungen<br />

Informationen über die wirtschaftliche Situation und organisatorische Veränderungen<br />

sind für etwa drei Viertel der Teilnehmer*innen sehr wichtig bzw. wichtig. Allerdings<br />

geht die Wahrnehmung, inwieweit das erfüllt ist, stark auseinander: Jeweils 45 Prozent<br />

finden diesen Aspekt (sehr) gut oder weniger/gar nicht gut erfüllt.<br />

Strategie, Vision, Mission, Ziele der BOKU<br />

Über Strategie, Vision, Mission, Ziele der BOKU informiert zu werden, ist für 73 Prozent<br />

sehr wichtig bzw. wichtig, wobei sich etwa zwei von drei Teilnehmer*innen diesbezüglich<br />

sehr gut bzw. gut informiert fühlen.<br />

Ziele des Departments/Organisationseinheit<br />

Für neun von zehn Teilnehmer*innen ist es sehr wichtig bzw. wichtig, über Ziele des<br />

Departments/der Organisationseinheit informiert zu werden. Allerdings gibt ein Drittel<br />

an, dass dieser Aspekt weniger gut bzw. gar nicht gut erfüllt wird.<br />

Die Information und Kommunikation durch die direkte Führungskraft, Kolleg*innen<br />

und durch interne Besprechungen werden generell als sehr wichtig bzw. wichtig bewertet.<br />

Rektorat<br />

Die Informationen und Kommunikation durch das Rektorat<br />

werden von vier von fünf Teilnehmer*innen als sehr wichtig<br />

bzw. wichtig bewertet. 61,4 Prozent bewerten dies als sehr<br />

gut/gut erfüllt.<br />

direkte<br />

Führungskraft<br />

Für etwa 70 Prozent der Teilnehmer*innen trifft das auch auf<br />

die direkte Führungskraft und die internen Besprechungen zu.<br />

Gleichzeitig empfinden etwa 22 Prozent der Befragten die Aufgabe<br />

weniger gut bzw. gar nicht gut erfüllt.<br />

Kolleg*innen<br />

80 Prozent der Teilnehmer*innen bewerten wiederum die Information<br />

durch die Kolleg*innen als sehr gut bzw. gut erfüllt.


Insgesamt gaben über 60 Prozent der Befragten an, sehr zufrieden bzw. zufrieden<br />

mit der Information und Kommunikation in der eigenen Organisationseinheit zu sein<br />

(siehe Abbildung 52).<br />

Aufbauend auf einer detaillierten Auswertung der Mitarbeiter*innenbefragung werden<br />

in weiterer Folge Handlungsfelder definiert und entsprechende Ziele und Maßnahmen<br />

für die Themenbereiche Transparenz, Kommunikation und Information erarbeitet.<br />

Zufriedenheit mit der Information und Kommunikation in der eig.<br />

Organisationseinheit/Serviceeinrichtung:<br />

(Insgesamt bin ich mit der Information und Kommunikation in meiner OE ...)<br />

100 %<br />

80 %<br />

60 %<br />

40 %<br />

20 %<br />

0 %<br />

38,4<br />

1,5 24,1<br />

17,9 12,3<br />

5,8<br />

k.A. sehr zufrieden weder zufrieden wenig unzufrieden<br />

zufrieden<br />

noch unzufrieden zufrieden<br />

Abbildung 52: Zufriedenheit mit der Information und Kommunikation in der eigenen Organisationseinheit/Serviceeinrichtung<br />

LINKS:<br />

Nachhaltigkeitsnewsletter: https://short.boku.ac.at/mm52ed<br />

BOKU Magazin: https://boku.ac.at/universitaetsleitung/rektorat/stabsstellen/<br />

oeffentlichkeitsarbeit/themen/boku-magazin


Ziele für den Bereich Organisationskultur<br />

Thema Zielformulierung Indikatoren Maßnahmen Stand 2021 Status <strong>2022</strong><br />

Bis Ende 2023 soll an allen drei<br />

BOKU Standorten (Muthgasse,<br />

Türkenschanze, Tulln) ein Gesundheits-<br />

und Sicherheitsmanagementsystem<br />

(ISO 45001) eingeführt<br />

und mit der Gesamtzertifizierung<br />

begonnen werden.<br />

» Anzahl der Departments mit ISO 45001-<br />

Zertifizierung<br />

» 2021: Implementierung an der gesamten<br />

BOKU und Beginn der Gesamtzertifizierung<br />

Überwachungsaudit<br />

Ende 2021 für die Zertifizierung<br />

des Dep. Chemie<br />

erfolgreich abgeschlossen<br />

Vorbereitungen der Zertifizierung<br />

der gesamten<br />

BOKU<br />

Voraussichtlicher<br />

Abschluss: 2023<br />

Vorbereitungen der Zertifizierung<br />

der gesamten<br />

BOKU<br />

Voraussichtlicher Abschluss<br />

2023<br />

Fortführung und ggfs. Erweiterung<br />

der Angebote im Schwerpunktbereich<br />

„Psychosoziale Gesundheit<br />

Erhaltung des Personalstandes<br />

sowohl in der Kategorie allgemeines<br />

als auch wissenschaftliches<br />

Personal<br />

» Angebot im Schwerpunktbereich „Psychosoziale<br />

Gesundheit“ [qual.]<br />

» Zunahme an Personal (VZÄ) in der zentralen<br />

Verwaltung in %<br />

» 2023 erneute Durchführung der Evaluierung<br />

psychosozialer Belastung<br />

Umsetzung der Maßnahmen<br />

hat begonnen<br />

Einführung einer Online-<br />

Beratung<br />

Erhöhung von 5,8 %<br />

(VZÄ) im Vergleich zum<br />

Vorjahr<br />

Erweiterung der Angebote:<br />

- Arbeitspsychologische<br />

Beratung<br />

- Online-Sprechstunde<br />

- Beratungen des Vereins<br />

„ChronischKrank“<br />

- Mentalbasiertes Gesundheitscoaching<br />

- Trusted Advisor<br />

+ 2,6 % im administrativen<br />

& technischen<br />

Bereich<br />

+ 1,6 % Steigerung<br />

des Personalstandes<br />

(gesamt)<br />

Anstellungsverhältnisse<br />

und Arbeitsklima<br />

Erfolgreiche Formate der „Gesunden<br />

BOKU“ wie Gesundheitstag,<br />

Vitalbrunches und gesundheitsspezifische<br />

Kurse sollen fortgeführt<br />

werden.<br />

» Veranstaltung von Kursen und Fortbildungen<br />

der „Gesunden BOKU“ (qual.)<br />

» Organisation und Verbreitung der Angebote<br />

Gesundheitstag, Vitalbrunches<br />

& gesundheitsspezifische<br />

Kurse haben<br />

stattgefunden<br />

Gesundheitstag, Vitalbrunches<br />

& gesundheitsspezifische<br />

Kurse haben<br />

stattgefunden<br />

Jährlich werden mindestens 130<br />

Fortbildungen im BOKU Trainingspass<br />

angeboten (gilt für die Jahre<br />

<strong>2022</strong>-24).<br />

» Anzahl der angebotenen<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

» Weiterführung des Fortbildungsangebots<br />

Anzahl Fortbildungen:<br />

133 initial geplant, 144<br />

fanden statt<br />

Erhaltungsziel ab <strong>2022</strong><br />

definiert<br />

Anzahl Fortbildungen:<br />

158


Der Prozess zur Diversitätsstrategie<br />

soll bis 2027 laufen.<br />

» Vorliegen einer Diversitätsstrategie (qual.)<br />

» Prüfen der Maßnahmenvorschläge auf Realisierbarkeit,<br />

Finanzierbarkeit und Wirksamkeit +<br />

detaillierte Ausarbeitung<br />

» Installation einer Steuerungsgruppe<br />

» Weitere Beteiligungsmöglichkeiten<br />

Fertigstellung des Konzeptentwurfs<br />

der Diversitätsstrategie<br />

Stakeholdergespräche<br />

Kick-off-Veranstaltung<br />

Erste Maßnahmenvorschläge<br />

Diversitätsmanagement<br />

personell aufgestockt<br />

Auf Basis der Mitarbeiter*innenbefragung<br />

2020 werden bis <strong>2022</strong><br />

Schwerpunktthemen, Handlungsfelder<br />

und zielgerichtete Maßnahmen<br />

für den Themenkomplex Führungskultur<br />

erarbeitet.<br />

[prozessorientiert]<br />

Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der<br />

Führungskultur<br />

» Evaluierung der Maßnahmen und Fortsetzung<br />

der Umsetzung<br />

Maßnahmen wurden in<br />

den Zielvereinbarungsgesprächen<br />

diskutiert<br />

Maßnahmen erarbeitet<br />

und zum Großteil umgesetzt<br />

Bis Ende 2021 werden in allen 15<br />

Departments Führungsklausuren<br />

abgehalten.<br />

Abgehaltene Führungsklausuren<br />

» Abhaltung von Führungsklausuren in allen<br />

Departments bis Ende 2021<br />

~ Nicht alle Führungsklausuren<br />

konnten abgehalten<br />

werden<br />

Aufgrund der Coronapandemie<br />

hat sich der Zeitplan<br />

nach hinten verschoben.<br />

Die letzten Klausuren finden<br />

2023 statt.<br />

Auf Basis der Mitarbeiter*innenbefragung<br />

2020 werden Schwerpunktthemen,<br />

Handlungsfelder und<br />

zielgerichtete Maßnahmen für den<br />

Themenkomplex Kommunikation &<br />

Information erarbeitet.<br />

[prozessorientiert]<br />

Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der<br />

Kommunikation und Informationsflüsse<br />

» Evaluierung der Maßnahmen und Fortsetzung<br />

der Umsetzung<br />

Maßnahmen wurden in<br />

den Zielvereinbarungsgesprächen<br />

diskutiert<br />

Betriebsversammlung:<br />

Vorstellung der Ergebnisse<br />

der Befragung<br />

Maßnahmen erarbeitet<br />

und zum Großteil umgesetzt<br />

Der Anteil an Mitarbeiter*innen, die<br />

sehr zufrieden bzw. zufrieden mit<br />

der Information und Kommunikation<br />

in der eigenen Organisationseinheit<br />

(OE) sind, steigt bis 2023.<br />

Anteil: sehr zufrieden bzw. zufrieden mit Information<br />

& Kommunikation (OE-Ebene) [Stand<br />

2020: 62,5 %]<br />

» Evaluierung der Maßnahmen und Fortsetzung<br />

der Umsetzung<br />

Nächste Mitarbeiter*innenbefragung<br />

2023<br />

geplant<br />

Nächste Mitarbeiter*innenbefragung<br />

2023<br />

geplant<br />

Die Bewertung des Erfüllungsgrades<br />

der Information und Kommunikation<br />

durch Rektorat, direkte<br />

Führungskräfte sowie Kolleg*innen<br />

verbessert sich bis 2023.<br />

Anteil: Kommunikation & Information sehr gut<br />

bzw. gut erfüllt<br />

[Stand 2020:<br />

- Rektorat: 61,4 %<br />

- Führungskraft: 70,2 %<br />

- Kolleg*innen 80,3 %]<br />

» Evaluierung der Maßnahmen und Fortsetzung<br />

der Umsetzung<br />

Nächste Mitarbeiter*innenbefragung<br />

2023<br />

geplant<br />

Nächste Mitarbeiter*innenbefragung<br />

2023<br />

geplant<br />

Tabelle 21: Ziele im Bereich Organisationskultur = Ziel erreicht | ~ = Ziel noch nicht erreicht<br />

Transparenz<br />

Anstellungsverhältnisse<br />

und Arbeitsklima


DIGITALI-<br />

SIERUNG<br />

War Digitalisierung im Bereich der Informationstechnologie<br />

(IT) schon seit<br />

Jahrzehnten ein Thema, ist sie nun<br />

durch technische Weiterentwicklung<br />

und ihre rasante Verbreitung in alle<br />

Bereiche unserer Gesellschaft vorgedrungen<br />

und hat damit auch zentrale<br />

Bedeutung im Berufs- und Privatleben<br />

erlangt. COVID-19 und die damit einhergehenden<br />

Maßnahmen haben diese<br />

Entwicklung noch weiter beschleunigt.<br />

Eine wichtige Aufgabe der BOKU ist<br />

es, die enormen Potenziale der Digitalisierung<br />

für die Kernprozesse Forschung<br />

und Lehre, aber auch für alle<br />

anderen Bereiche der Universität und<br />

nicht zuletzt für die Gesellschaft zu erschließen<br />

und gleichzeitig kritisch zu<br />

hinterfragen.<br />

Die Rolle der BOKU IT<br />

Zentrale Akteurin im Kontext der Digitalisierungsprozesse<br />

der BOKU ist die<br />

Servicestelle BOKU IT, die mittels Services<br />

und Infrastruktur im Bereich der<br />

IT die universitären Kernprozesse Forschung<br />

und Lehre unterstützt.<br />

Daraus ergibt sich eine Verantwortung<br />

als „Enabler“, unabhängig davon, ob<br />

diese Funktion direkt ausgeübt wird<br />

oder indirekt, indem andere Servicebereiche<br />

der BOKU mit Mitteln der IT<br />

unterstützt werden. Die Anforderungen<br />

an die eingesetzten Systeme in Bezug<br />

auf Verfügbarkeit und Kapazitäten sind<br />

stark gestiegen. Dies bedingt wiederum<br />

erhöhte Sicherheitsanforderungen<br />

und Systemkomplexität für die BOKU<br />

IT, ebenso wie stark steigende Anforderungen<br />

an Personalausstattung und<br />

Organisation.<br />

Um ihre Aufgabe als Servicepartnerin<br />

im IT-Bereich optimal erfüllen zu können,<br />

ist die BOKU IT strategisch sowie<br />

operativ in die gesamtuniversitären<br />

Entwicklungsprozesse eingebettet.<br />

Digitalisierungsoffensive BOKU (BOKUdigital)<br />

Die Kernzielsetzung von BO-<br />

KUdigital besteht darin, durch<br />

optimalen Einsatz von IT in<br />

neu gedachten und optimierten<br />

Prozessen die Menschen<br />

an der BOKU und damit auch<br />

die Kernprozesse Forschung<br />

und Lehre noch bes-ser und<br />

effizienter unterstützen zu<br />

können.<br />

Durch Digitalisierung sollen Prozesse<br />

und Abläufe der BOKU leistungsfähiger,<br />

sicherer, effizienter und im<br />

Sinne der Nachhaltigkeit gestaltet<br />

werden. Dafür wurde die Digitalisierungsoffensive<br />

der BOKU<br />

(BOKUdigital) auf den Weg gebracht.<br />

BOKUdigital ist das gebündelte<br />

Maßnahmenpaket und bildet damit<br />

das Herzstück der BOKU Digitalisierungsstrategie.<br />

Die strategische Gesamtleitung obliegt<br />

dem Vizerektorat für Personal, Organisation<br />

und Digitalisierung. Für das operative<br />

Management ist die Leitung der<br />

BOKU IT zuständig.<br />

Die Digitalisierungsoffensive wurde<br />

erstmalig in der Leistungsvereinbarung<br />

(LV) 2019-2021 verankert und wird in<br />

der aktuellen LV-Periode fortgeführt.<br />

Die Umsetzung der Digitalisierungsoffensive baut auf drei Säulen auf:<br />

Säule 1:<br />

Digitale Transformation<br />

Säule 2:<br />

Risikominimierung<br />

Säule 3:<br />

Neue Servicemodelle<br />

Auf Basis einer hohen Datenqualität<br />

werden mittels klarer und gut abgestimmter<br />

Prozesse die Vorteile aus<br />

der Digitalisierung für alle Zielgruppen<br />

nutzbar gemacht. Das betrifft<br />

zum Beispiel: Personalmanagement<br />

inklusive Urlaubsmeldung und<br />

Dienstreiseabwicklung u.v.a.<br />

Mittels technischer und organisatorischer<br />

Maßnahmen werden die<br />

Informationsverarbeitungsprozesse<br />

der BOKU an die z.T. drastisch erhöhten<br />

Anforderungen an Sicherheit<br />

und Verfügbarkeit angepasst<br />

(z.B. BOKUnet Backbone in Ringausführung,<br />

Serverhousing an allen<br />

drei Standorten).<br />

Über eine sukzessive Neugestaltung<br />

der BOKU IT-Servicestruktur,<br />

insbesondere in der unmittelbaren<br />

und Vor-Ort-Betreuung (1st Level<br />

Support) und die Bereitstellungsmechanismen<br />

von IT-Geräten werden<br />

alle Zielgruppen noch stärker unterstützt,<br />

um die Vorteile aus den anderen<br />

beiden Säulen entsprechend<br />

nutzbar zu machen (Endpoint-<br />

Management).


Digitalisierung der Verwaltung und der<br />

administrativen Services<br />

Die Digitalisierungsoffensive BOKUdigital<br />

umfasst u.a. universitäre Kernprozesse<br />

der Verwaltung, die vor<br />

allem einfach, benutzerfreundlich sowie<br />

transparent und effizient gestaltet<br />

werden sollen. Aufbauend auf den<br />

Vorarbeiten und Ergebnissen der vorangegangen<br />

Leistungsvereinbarungsperiode<br />

wird die Digitalisierung der<br />

BOKU sukzessive weiter ausgebaut.<br />

Die Bündelung der Vorhaben in drei<br />

Säulen wird weiterhin beibehalten.<br />

Digitalisierung in der Forschung und Lehre<br />

Die Digitalisierung in der Landund<br />

Forstwirtschaft soll entlang<br />

der sechs Kompetenzfelder<br />

schwer-punktmäßig bearbeitet<br />

werden. Dazu wurden diverse Vorhaben<br />

in der Leistungsvereinbarung<br />

definiert: u.a. sollen laufende<br />

Initiativen wie das Digitalisierungsund<br />

Innovationslabor in den Agrarwissenschaften<br />

(DiLaAg) bzw.<br />

das HRSM-Projekt „Digital Twin“<br />

verstetigt sowie weitere Initiativen<br />

und Projekte auf den Weg gebracht<br />

werden (näheres in der<br />

Leistungsvereinbarung <strong>2022</strong>-2024<br />

der BOKU). <strong>2022</strong> wurde außerdem<br />

eine Professur für „Digitale Transformation<br />

für intelligente Land- und<br />

Forstwirtschaft“ geschaffen.<br />

Digitalisierung spielt auch im<br />

Hinblick auf die Verbesserung<br />

der Studierbarkeit entlang<br />

des gesamten Student Life<br />

Cycle eine wesentliche Rolle.<br />

Der aufgrund der COVID-19-Pandemie<br />

schnelle Umstieg auf online<br />

Formate hat die Digitalisierung im<br />

Bereich der Lehre wesentlich vorangebracht<br />

und neue Lehr- und<br />

Lernwelten hervorgebracht. Bewährte<br />

Formate sollen auch zukünftig<br />

weitergeführt und damit<br />

bedarfsgerechte sowie zukunftsgerichtete<br />

Lehre im Kontext der<br />

digitalen Lehre gewährleistet werden.<br />

Dazu wird der Ist- und Soll-<br />

Zustand der digitalen Lehre an der<br />

BOKU erhoben und reflektiert, um<br />

schließlich Entwicklungs-potenziale<br />

und Handlungsmöglichkeiten<br />

zur qualitätsvollen Weiterentwicklung<br />

zu identifizieren. Im Vordergrund<br />

stehen dabei lehr- und<br />

lernförderliche Maßnahmen, die<br />

Erhöhung der digitalen Kompetenzen<br />

von Studierenden und<br />

Lehrenden sowie die Optimierung<br />

der erforderlichen technischen<br />

Ressourcen.<br />

In der neuen Leistungsvereinbarungsperiode<br />

<strong>2022</strong> bis 2024 wurden<br />

acht Schwerpunkte gesetzt:<br />

» Ausbau der digitalen Studienund<br />

Studierendenverwaltung<br />

» Digitalisierung<br />

Personalverwaltung<br />

(elektronischer Personalakt)<br />

» Automatisierung von Verwaltungsabläufen<br />

durch weitere<br />

Implementierung digitaler<br />

Workflows<br />

» Datawarehouse & digitales<br />

Reporting<br />

» Verbesserung des Online-<br />

Serviceangebotes<br />

» Risikominimierung, institutionalisiertes<br />

Risiko- und Notfallmanagement<br />

» Sukzessiver Ausbau der neuen<br />

Servicemodelle aus<br />

LV 2019-2021<br />

» Open Cloud Mesh Initiative<br />

und Next Generation Digitale<br />

Forschungsinfrastruktur (Open<br />

Source Data Management)<br />

Als Querschnittsthema über alle<br />

Schwerpunkte gilt die Ausweitung<br />

der Barrierefreiheit im gesamten<br />

digitalen Raum der BOKU.<br />

LINKS:<br />

BOKU IT: https://boku.ac.at/boku-it<br />

BOKU Digitalisierungsstrategie: https://boku.ac.at/fileadmin/data/H01000/mitteilungsblatt/MB_2020_21/MB05/BOKU-Digitalisierungsstrategie_final.pdf<br />

Digitalisierungs- und Innovationslabor in<br />

den Agrarwissenschaften (DiLaAg): https://dilaag.boku.ac.at/<br />

Leistungsvereinbarung <strong>2022</strong>-2024: https://boku.ac.at/fileadmin/data/H01000/<br />

mitteilungsblatt/MB_2021_22/MB06/BOKU_<br />

LV_<strong>2022</strong>-2024_abgeschlossen.pdf


GOVER<br />

NANCE


GRI 2-9<br />

GRI 2-10<br />

GRI 2-15<br />

FÜHRUNGSSTRUKTUR UND<br />

ZUSAMMENSETZUNG<br />

Die Leitung der Universität für Bodenkultur<br />

obliegt gemäß Universitätsgesetz<br />

(UG) den obersten Organen der Universität<br />

– dem Universitätsrat, dem Rektorat,<br />

der Rektorin und dem Senat (§ 20 UG).<br />

Die zentralen Lehr- und Forschungseinheiten<br />

der Universität sind die 15 Departments,<br />

die ihrerseits wiederum die<br />

Institute beherbergen. Für den reibungslosen<br />

Ablauf der Verwaltung und des<br />

Universitätsbetriebes sorgen zahlreiche<br />

Stabs- und Servicestellen, die direkt dem<br />

Rektorat unterstellt sind. Schließlich sorgen<br />

weitere wissenschaftliche Initiativen<br />

und Einrichtungen für die koordinierte<br />

Fokussierung auf strategische Themen<br />

sowie für die Quervernetzung zwischen<br />

BOKU-internen und -externen Akteur*innen<br />

(vgl. auch Organisationsstruktur der<br />

BOKU, S. 7).<br />

Das Rektorat und der Senat sind geschäftsführend,<br />

während der Universitätsrat<br />

als Aufsichtsorgan fungiert. Die<br />

Ersatzmitglieder sind ebenfalls nicht geschäftsführend<br />

im engeren Sinn. Die Mitgliedschaft<br />

in mehr als einem der obersten<br />

Organe der Universität ist unzulässig<br />

(§ 20 UG).<br />

Geschlechterverhältnisse in den Leitungsgremien<br />

der BOKU sind im Kapitel<br />

Organisationskultur abgebildet (siehe<br />

Seite 123).<br />

DAS REKTORAT<br />

Mitglieder des BOKU Rektorats (<strong>2022</strong>):<br />

» Rektorin: Eva Schulev-Steindl<br />

» Vizerektor für Lehre: Karsten Schulz (seit 01.04.2023: Doris Damyanovic)<br />

» Vizerektorin für Finanzen und Infrastruktur: Nora Sikora-Wentenschuh<br />

» Vizerektor für Forschung und Innovation: Christian Obinger<br />

» Vizerektor für Personal, Organisation und Digitalisierung: Gerhard Mannsberger<br />

Laut UG ist bei der Zusammensetzung des Rektorats sicherzustellen, „dass dieses<br />

über entsprechende Kompetenzen im Bereich der Wissenschaft sowie Managementund<br />

Verwaltungsführungskompetenzen verfügt“ (§ 22 Abs. 3 UG).<br />

Wahl der Rektorin*des Rektors und Bestimmung der Vizerektor*innen<br />

Die Funktion der Rektorin oder des Rektors ist öffentlich auszuschreiben. „Die Rektorin<br />

oder der Rektor ist vom Universitätsrat aus einem Dreiervorschlag des Senats<br />

für eine Funktionsperiode von vier Jahren zu wählen. Die zweimalige unmittelbar aufeinanderfolgende<br />

Wiederwahl ist zulässig“ (§ 23 Abs. 3 UG).<br />

Um zur Rektorin oder zum Rektor gewählt zu werden, müssen die Bewerber*innen<br />

sowohl internationale Erfahrung als auch Kenntnisse des österreichischen und europäischen<br />

Universitätssystems sowie über die Fähigkeit zur organisatorischen und<br />

wirtschaftlichen Leitung einer Universität verfügen (§ 23 UG).<br />

Das Team aus Vizerektor*innen darf sich die gewählte Rektorin*der gewählte Rektor<br />

selbst zusammenstellen. Dabei werden die Zahl und das Beschäftigungsausmaß der<br />

Vizerektor*innen von der Rektorin*dem Rektor festgelegt (§ 24 UG). Die Vizerektorinnen<br />

und Vizerektoren sind vom Universitätsrat auf Vorschlag der Rektorin oder des<br />

Rektors und nach Anhörung des Senats für eine Funktionsperiode zu wählen, die<br />

jener der Rektorin oder des Rektors entspricht. Die Wiederwahl ist zulässig“ (§ 24<br />

Abs. 2 UG).


Aufgaben des Rektorats<br />

„Das Rektorat leitet die Universität aufgrund der einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen,<br />

insbesondere des Universitätsgesetzes 2002 idgF, der Satzung der Universität<br />

idgF sowie dieser Geschäftsordnung“ (§ 1 Abs. 1 Geschäftsordnung des Rektorats<br />

<strong>2022</strong>)<br />

Geschäftsordnung des Rektorats<br />

online unter: https://short.<br />

boku.ac.at/info-rektorat.html<br />

Die Aufteilung der Zuständigkeiten der einzelnen Rektoratsmitglieder ist im Anhang<br />

der Geschäftsordnung des Rektorats (Geschäftsverteilung) geregelt.<br />

Im Fall von Befangenheit darf das betroffene Rektoratsmitglied nicht an Beratungen<br />

oder Entscheidungen, die diesen Tagesordnungspunkt betreffen, teilnehmen. Geht<br />

es um die Erfüllung einer übertragenen Aufgabe, muss diese von dem*der Stellvertreter*in<br />

des Rektoratsmitglieds übernommen werden (vgl. § 7 Geschäftsordnung des<br />

Rektorats).<br />

Mitglieder des Senats<br />

Der Senat der BOKU besteht aktuell aus 18 Mitgliedern (inkl. Vorsitzende & Stellvertreter*innen)<br />

und 16 Ersatzmitgliedern. Die Funktionsperiode des Senats beträgt drei<br />

Jahre (§ 25 UG). Am 12. Oktober <strong>2022</strong> wurde der aktuelle Senat für die Funktionsperiode<br />

1. Oktober <strong>2022</strong> bis 30. September 2025 konstituiert.<br />

Wahl bzw. Entsendung des Senats<br />

Der Senat setzt sich aus Vertreter*innen der Universitätsprofessor*innen (einschließlich<br />

der Leiter*innen von Organisationseinheiten), des allgemeinen Universitätspersonals<br />

und der Studierenden zusammen. Die jeweiligen Vertreter*innen werden von den<br />

entsprechenden Personengruppen gewählt. Die Vertreter*innen der Studierenden<br />

werden allerdings entsendet (§ 25 UG).<br />

Zu den Aufgaben des Senats gehören u.a. (§ 25 UG)<br />

» die Zustimmung zu dem vom Rektorat erstellten Entwurf des Entwicklungsplans,<br />

» die Mitwirkung an Habilitations- und Berufungsverfahren,<br />

» die Stellungnahme an das Rektorat zu den Richtlinien zur strukturellen Gestaltung<br />

von Curricula sowie<br />

» die Erlassung und Änderung der Curricula.<br />

Befangene Mitglieder dürfen an der Verhandlung und der Abstimmung über den<br />

Gegenstand nicht teilnehmen. Eine Stimmübertragung oder die Ernennung einer Vertretung<br />

ist zulässig. Befangenheitsgründe sind in der Geschäftsordnung des Senats<br />

geregelt (§ 9 Geschäftsordnung des Senats 2020).<br />

DER SENAT


Geschäftsordnung des<br />

Universitätsrats online<br />

unter: https://boku.ac.at/<br />

universitaetsleitung/<br />

universitaetsrat/geschaeftsordnung<br />

DER UNIVERSITÄTSRAT<br />

Mitglieder des Universitätsrats<br />

Der BOKU Universitätsrat besteht <strong>2022</strong> aus sieben Mitgliedern (inkl. Vorsitz). Der Universitätsrat<br />

setzt sich aus Personen zusammen, „die in verantwortungsvollen Positionen<br />

in der Gesellschaft, insbesondere der Wissenschaft, Kultur oder Wirtschaft,<br />

tätig sind oder waren und aufgrund ihrer hervorragenden Kenntnisse und Erfahrungen<br />

einen Beitrag zur Erreichung der Ziele und Aufgaben der Universität leisten können“<br />

(§ 21 Abs. 3 UG). Für Änderungen in Bezug auf die Größe des Universitätsrats braucht<br />

es eine Zweidrittelmehrheit des Senats. Der Universitätsrat hat eine Funktionsperiode<br />

von fünf Jahren (§ 21 UG).<br />

Die Mitglieder des Universitätsrats dürfen keine Universitätsangehörigen (damit auch<br />

keine Mitarbeiter*innen der BOKU, keine (Ersatz-)Mitglieder der Schiedskommission,<br />

keine Mitglieder eines obersten Organs einer anderen Universität und keine Mitarbeiter*innen<br />

des BMBWF) sein. Der Universitätsrat muss Geschäftsbeziehungen zwischen<br />

einem Universitätsratsmitglied und der Universität genehmigen. Grundsätzlich<br />

ist das nur möglich, wenn keine Befangenheit vorliegt. Etwaige Interessenkonflikte<br />

müssen dem Universitätsrat gemeldet werden. Die Mitglieder des Universitätsrats<br />

dürfen nicht in einem Weisungs- oder Kontrollverhältnis zueinander stehen (§ 21 UG).<br />

Laut Geschäftsordnung des Universitätsrats dürfen befangene Mitglieder nicht an der<br />

Abstimmung des entsprechenden Gegenstandes teilnehmen (§ 6 Abs. 5).<br />

Aufgaben des Universitätsrats<br />

Der Universitätsrat nimmt als Schnittstelle zwischen Staat, Gesellschaft und Universität<br />

eine wichtige Kontroll-, Steuerungs- und Aufsichtsfunktion wahr. Zu seinen wesentlichen<br />

Aufgaben gehört u.a. die Genehmigung des Entwicklungsplans, des Organisationsplans<br />

und des Entwurfs der Leistungsvereinbarung sowie der Geschäftsordnung<br />

des Rektorats. Zudem werden Zielvereinbarungen mit der Rektorin und dem Rektorat<br />

abgeschlossen. Bei der Wahl des Rektors der Rektorin spielt der Universitätsrat ebenfalls<br />

eine entscheidende Rolle (§21 Abs. 1).<br />

Wahl bzw. Bestellung des Universitätsrats<br />

Laut § 21 UG werden<br />

» zwei, drei oder vier Mitglieder vom Senat gewählt<br />

» zwei, drei oder vier Mitglieder von der Bundesregierung bestellt (Vorschlag der<br />

Bundesministerin*des Bundesministers)<br />

» ein weiteres Mitglied wird von den oben genannten Mitgliedern einvernehmlich<br />

bestellt


UMGANG MIT POTENZIELLEN<br />

INTERESSENSKONFLIKTEN<br />

GRI 2-11<br />

GRI 2-15<br />

Mandate in Überwachungsorganen anderer Unternehmen, die etwaige Interessenkonflikte<br />

verursachen könnten, werden im Corporate Governance Bericht offengelegt.<br />

(vgl. Tabelle 22 und 23 unten).<br />

Corporate Governance Bericht<br />

<strong>2022</strong> online unter:<br />

https://short.boku.ac.at/2rep4<br />

Name/Vorname Unternehmen Funktion Vergütung<br />

Hasenauer Hubert Wasserbaulabor GmbH Eigentümervertreter bis 31.01.<strong>2022</strong> keine<br />

Schulev-Steindl Eva Wasserbaulabor GmbH Eigentümervertreterin bis 01.02.<strong>2022</strong> keine<br />

Obinger Christian ACIB GmbH Aufsichtsrat/Eigentümervertreter keine<br />

Sikora-Wentenschuh Nora FFOQSI GmbH Aufsichtsrätin/Eigentümervertreterin keine<br />

Mannsberger Gerhard Bioenergy 2020+ GmbH Aufsichtsrat/Eigentümervertreter keine<br />

Mannsberger Gerhard Wood K+ GmbH Aufsichtsrat/Eigentümervertreter keine<br />

Mannsberger Gerhard Wassercluster Lunz Aufsichtsrat/Eigentümervertreter keine<br />

Tabelle 22: Unternehmen mit Beteiligung der Universität für Bodenkultur Wien (Mandat<br />

aufgrund des Gesellschaftervertrages und der Geschäftseinteilung), laut Corporate Governance<br />

Bericht <strong>2022</strong>.<br />

Name/Vorname Unternehmen Funktion Vergütung<br />

Obinger Christian FWF Mitglied der Delegiertenversammlung keine<br />

Mannsberger Gerhard Österr. Bundesforste AG Aufsichtsratsvorsitzender siehe ÖBf-AG<br />

Corp. Gov.<br />

Bericht<br />

Tabelle 23: Unternehmen ohne Beteiligung der Universität für Bodenkultur Wien (mit<br />

Zustimmung des Rektors und des Universitätsrats), laut Corporate Governance Bericht<br />

<strong>2022</strong>.<br />

Zur Vermeidung von Interessenskonflikten<br />

zwischen der BOKU und Eigeninteressen<br />

sind Nebenbeschäftigungen bereits<br />

vor der Aufnahme der Tätigkeit zu<br />

melden und bei der Auftragsvergabe sowie<br />

Personalauswahl ist höchste Transparenz<br />

zu wahren. Diese und weitere<br />

Punkte sind in der Compliance Richtlinie<br />

ausführlicher dargelegt (vgl. Seite 6 f).<br />

Die*der Vorsitzende des Senats und<br />

dessen Stellvertreter*innen erfüllen ihre<br />

Aufgabe im Rahmen der universitären<br />

Selbstverwaltung zusätzlich zu den eigentlichen<br />

Positionen innerhalb der Universität.<br />

Die Mitglieder des Vorsitzteams<br />

können daher auch leitende Funktionen<br />

z.B. als Instituts- oder Departmentleiter*in<br />

bekleiden. Der Senatsvorsitz koordiniert<br />

das demokratisch gewählte<br />

Gremium Senat und die zu bearbeitenden<br />

Fragestellungen. Die Entscheidungen<br />

werden per Beschluss des Senats<br />

getroffen. Daher ergeben sich für den<br />

Senatsvorsitz in der Regel keine Interessenskonflikte.<br />

Liegt in einzelnen Fragen<br />

Befangenheit vor, gelten die in der Senats-Geschäftsordnung<br />

festgeschriebenen<br />

Regeln (siehe auch Beschreibung<br />

des Senats auf S. 143). Der*die Rektor*in<br />

wiederum darf keine zusätzliche<br />

(leitende) Position innerhalb der Universität<br />

innehaben und der*die Universitätsratsvorsitzende<br />

darf keine universitätsangehörige<br />

Person sein.


GRI 2-12<br />

GRI 2-13<br />

GRI 2-14<br />

GRI 2-17<br />

GRI 2-18<br />

INSTITUTIONELLE UND STRA-<br />

TEGISCHE VERANKERUNG VON<br />

NACHHALTIGKEIT AN DER BOKU<br />

Im aktuellen Entwicklungsplan<br />

2027 der BOKU finden sich<br />

strategische Zielsetzungen in<br />

Kontext von nachhaltiger Entwicklung<br />

v.a. im Kapitel 5 „Gesellschaftliche<br />

Verantwortung“.<br />

Der aktuelle Entwicklungsplan<br />

der BOKU ist unter https://short.<br />

boku.ac.at/entwicklungsplan.html<br />

verfügbar.<br />

Monitoring<br />

Der Fortschritt und die Zielerreichung der<br />

in der LV festgeschriebenen Vorhaben<br />

werden jährlich vom BMBWF überprüft.<br />

Dazu gibt es zweimal im Jahr sogenannte<br />

Begleitgespräche mit dem Ministerium.<br />

Zudem berichtet die Universität entsprechende<br />

Kennzahlen in der jährlich veröffentlichten<br />

Wissensbilanz.<br />

Die Leistungen des Rektorats werden<br />

über Zielvereinbarungen mit dem Universitätsrat<br />

jährlich evaluiert.<br />

Des Weiteren werden universitätsintern<br />

Zielvereinbarungen zwischen dem Rektorat<br />

und den Organisationseinheiten<br />

der Universität abgeschlossen (diese<br />

Strategische Ausrichtung<br />

Der Entwicklungsplan (EP) der Universität<br />

ist ein zentrales strategisches Planungsinstrument<br />

für einen Zeithorizont<br />

von sechs Jahren. Im EP werden strategische<br />

Zielsetzungen und Ausrichtungen<br />

festgelegt. Der Entwicklungsplan wird<br />

von den leitenden Universitätsgremien<br />

gemeinsam erarbeitet. Letztlich erfolgt<br />

die Genehmigung des EP durch den Universitätsrat.<br />

Daraufhin wird der aktuelle<br />

Entwicklungsplan im Mitteilungsblatt veröffentlicht<br />

und dem BMBWF übermittelt.<br />

Der EP stellt eine wichtige Grundlage für<br />

die Leistungsvereinbarungen zwischen<br />

Universität und Wissenschaftsministerium<br />

(BMBWF) dar. Die Leistungsvereinbarung<br />

(LV) orientiert sich an den Inhalten<br />

des Entwicklungsplans und enthält konkrete<br />

Zielsetzungen und Maßnahmen.<br />

Zum Abschluss der Leistungsvereinbarungen<br />

ist ebenfalls die Zustimmung des<br />

Universitätsrats erforderlich.<br />

orientieren sich wiederum an der LV).<br />

Das Rektorat nimmt hierbei eine Monitoring-<br />

und Kontrollfunktion gegenüber den<br />

Organisationseinheiten ein. Regelmäßig<br />

stattfindende Treffen und Kommunikationsstrukturen<br />

zwischen den Leitungsgremien<br />

und den Organisationseinheiten<br />

werden im Kapitel Transparenz näher beschrieben.<br />

Die jährliche Erstellung und Prüfung eines<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s ist ein wichtiges<br />

Monitoring- und Kontrollinstrument,<br />

um die Wirksamkeit der Prozesse innerhalb<br />

der Organisation in Bezug auf Nachhaltigkeit<br />

zu evaluieren.<br />

Einbindung des Rektorats<br />

Konkret in Bezug auf Nachhaltigkeitsagenden<br />

spielt das Rektorat ebenfalls<br />

eine wesentliche Rolle: Das Rektorat war<br />

im Prozess der Wesentlichkeitsanalyse<br />

(2020) einbezogen und hat die Ergebnisse<br />

letztlich beschlossen. Außerdem nehmen<br />

die jeweils thematisch zuständigen<br />

Vizerektor*innen an den entsprechenden<br />

AG-Sitzungen teil bzw. sind sogar Vorsitzende<br />

dieser. Die im <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

festgelegten Ziele werden regelmäßig<br />

evaluiert und strategische Fragen<br />

in Bezug auf Nachhaltigkeit werden in der<br />

Kerngruppe Nachhaltigkeit besprochen,<br />

an der der Vizerektor für Forschung und<br />

Innovation regelmäßig teilnimmt. Braucht<br />

es Entscheidungen des Rektorats, werden<br />

Anliegen in die Rektoratssitzung<br />

eingebracht. Nachhaltigkeitsbezogene<br />

Zielsetzungen werden gegebenenfalls in<br />

den Zielvereinbarungen mit den Organisationseinheiten<br />

bzw. auch in der Leistungsvereinbarung<br />

berücksichtigt.<br />

Das Rektorat wird im Zuge der oben beschriebenen<br />

Prozesse laufend über Themen<br />

die nachhaltige Entwicklung betreffend<br />

informiert. Zusätzlich werden eigene<br />

Fortbildungen absolviert. Damit erweitern<br />

die Rektoratsmitglieder regelmäßig ihr<br />

Wissen und ihre Erfahrungen in diesem<br />

Kontext.<br />

Im Zuge der Vorbereitungen für die <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung<br />

finden jährlich<br />

Abstimmungstermine mit den Rektoratsmitgliedern<br />

statt. Beim jährlichen externen<br />

Audit des <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s<br />

geben die Vizerektor*innen außerdem<br />

Auskünfte über Angelegenheiten in ihren<br />

Zuständigkeitsbereichen. Die Letztverantwortung<br />

für die Inhalte im <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

obliegt dem Rektorat. Das<br />

Rektorat berichtet dem Universitätsrat.


UMGANG MIT KRITISCHEN<br />

ANLIEGEN UND BESCHWERDEN<br />

GRI 2-16<br />

GRI 2-25<br />

GRI 2-26<br />

An der BOKU gibt es mehrere eingesetzte Gremien, an die man sich je nach<br />

Thema mit kritischen Angelegenheiten und Beschwerden sowie zur Einholung<br />

von Ratschlägen wenden kann:<br />

Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen (AKGL)<br />

https://short.boku.ac.at/gleichbehandlung.html<br />

Der Arbeitskreis wird u.a. bei begründetem<br />

Verdacht von Diskriminierung aufgrund<br />

des Geschlechts (inkl. Fälle von<br />

sexueller Belästigung), aufgrund der<br />

ethnischen Zugehörigkeit, der Religion<br />

oder Weltanschauung, des Alters sowie<br />

der sexuellen Orientierung eingeschaltet.<br />

Der AKGL entscheidet derzeit individuell<br />

von Fall zu Fall, wie weit kritische<br />

Anliegen an die Leitungsorgane weitergeleitet<br />

werden. Die Fälle werden jedenfalls<br />

absolut vertraulich behandelt.<br />

Schiedskommission<br />

https://boku.ac.at/besondere-organe-und-einrichtungen/schiedskommission<br />

Die Schiedskommission (§ 43 UG) ist ein<br />

spezielles und weisungsfreies Kollegialorgan<br />

der Universität. Sie besteht aus<br />

sechs Mitgliedern und sechs Ersatzmitgliedern<br />

(jeweils drei Frauen und drei<br />

Männer). Diese werden zu je einem Drittel<br />

vom Universitätsrat, vom Senat und<br />

vom Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen<br />

für eine Funktionsperiode von jeweils<br />

zwei Jahren bestellt.<br />

Zu den Aufgaben der Schiedskommission<br />

zählen die Vermittlung in Streitfällen<br />

zwischen Universitätsangehörigen und<br />

die Entscheidung über Beschwerden<br />

bzw. Einreden des Arbeitskreises für<br />

Gleichbehandlungsfragen.<br />

Die Geschäftsstelle der Schiedskommission<br />

fungiert als Anlaufstelle für Anträge<br />

an die Schiedskommission. Anträge<br />

sind schriftlich einzubringen und zu begründen.<br />

Vorab kann mit den Mitgliedern<br />

der Schiedskommission direkt Kontakt<br />

aufgenommen werden (vgl. Geschäftsordnung<br />

der Schiedskommission, § 7,<br />

Abs. 3-5). Die Beratung und Beschlussfassung<br />

der Kommission erfolgen in<br />

Sitzungen, welche nicht öffentlich und<br />

vertraulich sind (vgl. ebd. §11 Abs. 1).<br />

Dem Rektorat sowie dem Universitätsrat<br />

ist jährlich ein Tätigkeitsbericht der<br />

Schiedskommission zu übermitteln. Informationen<br />

zu den Aufgaben und zu<br />

Kontaktpersonen sowie die Geschäftsordnung<br />

sind online abrufbar.<br />

Ombudsstelle für Studierende & Lehrende:<br />

https://boku.ac.at/studienservices/ombudsstelle-fuer-studierende-lehrende<br />

In Konfliktfällen im Bereich Lehre und<br />

Studium, die nicht durch die primär zuständigen<br />

Stellen gelöst werden können,<br />

steht die Ombudsstelle beratend und unterstützend<br />

zur Seite. Sie nimmt Kontakt<br />

mit den Verantwortlichen auf und bemüht<br />

sich gemeinsam mit diesen eine Lösung<br />

zu finden. Die Ombudsstelle und die Ver-<br />

trauenspersonen erfüllen ihre Aufgaben<br />

im Rahmen ihrer Funktion weisungsfrei<br />

und unabhängig und behandeln alle Anliegen<br />

vertraulich. Im Bedarfsfall erfolgt<br />

die Kontaktaufnahme per E-Mail, telefonisch<br />

oder persönlich. Informationen zu<br />

Zuständigkeiten und Kontaktinformationen<br />

sind online verfügbar.


GRI 2-19<br />

GRI 2-20<br />

Nähere Informationen zum Verfahren<br />

können den „Richtlinien<br />

zur Sicherung der guten wissenschaftlichen<br />

Praxis an der<br />

BOKU“ entnommen werden, die<br />

online in Deutsch und Englisch<br />

zur Verfügung stehen: https://<br />

short.boku.ac.at/fos-ombudsstelle.<br />

html<br />

Ombudsstelle zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis<br />

Die Ombudsstelle steht allen Mitarbeiter*innen<br />

der BOKU als Ansprechstelle<br />

zur Verfügung, die ein mögliches wissenschaftliches<br />

Fehlverhalten aufzeigen<br />

wollen. Die Ombudsperson berät vertraulich<br />

jene, die sie über ein vermutetes<br />

wissenschaftliches Fehlverhalten oder<br />

Betrug informieren. Bei begründetem<br />

Verdacht wird das Rektorat verständigt.<br />

Bis zum Nachweis eines schuldhaften<br />

Fehlverhaltens sind die Angaben über<br />

die Beteiligten des Verfahrens und die<br />

bisherigen Erkenntnisse streng vertraulich<br />

zu behandeln. Nach einer Vorprüfung<br />

kommt es zur Untersuchung<br />

durch eine ad hoc eingerichtete Untersuchungskommission<br />

(vgl. Richtlinien zur<br />

Sicherung der guten wissenschaftlichen<br />

Praxis an der Universität für Bodenkultur<br />

Wien).<br />

Mobbingbeauftragte für das Universitätspersonal<br />

https://short.boku.ac.at/k4p9wr<br />

An der BOKU gibt es eine Vertrauensperson,<br />

die speziell in Fällen von Mobbing<br />

als Ansprechperson für die Mitarbeiter*innen<br />

der BOKU fungiert. Alle<br />

Anfragen werden vertraulich behandelt<br />

und wenn gewünscht auch in Zusammenarbeit<br />

mit dem Betriebsrat bearbeitet.<br />

Kontaktinformationen sind online auf<br />

der BOKU Webseite abrufbar.<br />

Betriebsrat für wissenschaftliches und Betriebsrat für allgemeines<br />

Personal<br />

https://short.boku.ac.at/br-allg<br />

Betriebsrat für<br />

wissenschaftliches Personal:<br />

https://short.boku.ac.at/br-wiss.<br />

html<br />

Die Betriebsräte sind ebenfalls wichtige<br />

Anlaufstellen in Konfliktfällen unterschiedlicher<br />

Art und stehen den Mitarbeiter*innen<br />

bei (kritischen) Anliegen<br />

beratend zur Seite. Die Mitglieder der<br />

Betriebsräte und ihre Kontaktinformationen<br />

sind ebenfalls online abrufbar.<br />

Arbeitspsychologische<br />

Beratung:<br />

https://short.boku.ac.at/kostelle<br />

https://boku.ac.at/an-gesund/<br />

themen/arbeitspsychologische-beratung<br />

Österreichische Hochschüler*innenschaft (ÖH) der BOKU und ihre<br />

Referate<br />

https://oehboku.at/service/beratung/<br />

Bei Diskriminierungstatbeständen (einschließlich<br />

Belästigung und sexueller<br />

Belästigung) und Mobbing von Studierenden<br />

ist die BOKU ÖH mit ihren Referaten<br />

die zuständige Anlaufstelle.<br />

Weitere Anlauf- und Beschwerdestellen<br />

sind die Koordinationsstelle für Gleichstellung,<br />

Diversität und Behinderung und<br />

die Behindertenbeauftragte sowie die<br />

arbeitspsychologische Beratung.<br />

VERGÜTUNGSPOLITIK<br />

Betriebliche Altersvorsorge:<br />

https://boku.ac.at/pers/themen/betriebliche-pensionskasse<br />

Anstellungsprämien oder Zahlungen<br />

als Einstellungsanreiz werden an der<br />

BOKU nicht angeboten.<br />

Abfindungen werden gemäß des betrieblichen<br />

Mitarbeiter*innen-Vorsorgegesetzes<br />

abgewickelt (siehe dazu auch<br />

das Thema „Übergangshilfen“ auf Seite<br />

131). Ebenso werden etwaige Rückforderungen<br />

sowie die Mitarbeit*innenvorsorge<br />

gemäß österreichischer<br />

Gesetzgebung geregelt. Im Rahmen<br />

der betrieblichen Altersvorsorge hat<br />

die Universität für Bodenkultur Wien mit<br />

der Valida Pension AG einen Pensionskassenvertrag<br />

abgeschlossen. Dabei<br />

werden von der Universität für Universitätsprofessor*innen<br />

10 Prozent des<br />

monatlichen Bruttobezuges bezahlt.<br />

Für alle anderen betroffenen Arbeitnehmer*innen<br />

und Arbeitnehmer werden<br />

3 Prozent einbezahlt. Für Beamte und<br />

Vertragsbedienstete an der BOKU gelten<br />

weiterhin die Vereinbarungen mit der<br />

Bundespensionskasse.


Vergütung der Mitglieder der Leitungsgremien<br />

GRI 2-19<br />

GRI 2-20<br />

Vergütungen des Rektorats<br />

(Auszug aus dem Corporate Governance Bericht <strong>2022</strong> der BOKU)<br />

Für die Tätigkeit des Rektorats im Rechnungsjahr <strong>2022</strong> betrugen die Gesamtbezüge<br />

für Bruttoentgelte inkl. Lohnabgaben EUR 1.194.776,00. Es wurden keine Aufwandsentschädigungen<br />

ausgezahlt.<br />

Corporate Governance Bericht<br />

<strong>2022</strong> online verfügbar unter:<br />

https://boku.ac.at/mitteilungsblatt/<br />

eroeffnungsbilanz-rechnungsabschluss<br />

Name/Vorname Vergütung Funktion im Rektorat<br />

01.02.-31.12. in EUR<br />

Schulev-Steindl Eva 201.580,00 Rektorin<br />

Mannsberger Gerhard 199.372,00 Vizerektor für Personal, Organisation und Digitalisierung<br />

Schulz Karsten 122.568,00 Vizerektor für Lehre, Weiterbildung und Studierende<br />

Obinger Christian 127.289,00 Vizerektor für Forschung und Innovation<br />

Sikora-Wentenschuh Nora 157.746,00 Vizerektorin für Finanzen und Infrastruktur<br />

Tabelle 24: Vergütung des Rektorats <strong>2022</strong> laut Corporate Governance Bericht der BOKU<br />

<strong>2022</strong><br />

Vergütungen des Universitätsrats<br />

(Auszug aus dem Corporate Governance Bericht <strong>2022</strong> der BOKU)<br />

Die Obergrenze der Vergütungen der Universitätsräte werden in der Universitätsräte-<br />

Vergütungsverordnung geregelt. Für die Offenlegung der Vergütung von Mitgliedern<br />

des Universitätsrats wurde die Zustimmung der Betroffenen eingeholt.<br />

Name/Vorname Geburtsjahr Vergütung p.a. in EUR Funktion im Universitätsrat<br />

Weinberger Kurt 1961 14.400,00 Vorsitz<br />

Psenner Roland 1950 11.520,00 Stv.<br />

Deufel Thomas 1954 9.600,00 Mitglied<br />

Forstinger Monika 1965 9.600,00 Mitglied<br />

Jauk Stefan 1976 9.600,00 Mitglied<br />

Kögel-Knabner Ingrid 1958 9.600,00 Mitglied<br />

Zahnt Barbara-Annette 1974 9.600,00 Mitglied<br />

Tabelle 25: Vergütungen des Universitätsrats laut Corporate Governance Bericht der<br />

BOKU <strong>2022</strong><br />

Für die Tätigkeit des Universitätsrats im Rechnungsjahr <strong>2022</strong> betrugen die Gesamtbezüge<br />

EUR 80.844,12. Davon entfallen EUR 6.924,12 auf Aufwandsentschädigungen.<br />

Für die Sitzung gibt es sonst keine weiteren Zahlungen.<br />

Verfahren zur Festlegung der Vergütung<br />

An der BOKU gilt die Gehaltsordnung<br />

auf Basis des Kollektivvertrags für<br />

Arbeitnehmer*innen der Universitäten<br />

(2009). Innerhalb der Anstellungskategorien<br />

(z.B. wissenschaftliches oder allgemeines<br />

Universitätspersonal) gibt es<br />

unterschiedliche Gehaltsstufen. Die Einstufung<br />

erfolgt je nach Qualifikation und<br />

relevanten Vordienstzeiten. Eine Leitlinie<br />

zur Anrechnung tätigkeitsbezogener<br />

Vorerfahrung liegt vor. Beamte und<br />

Vertragsbedienstete werden gemäß den<br />

jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen<br />

entlohnt. Generell gelten für Führungspersonen<br />

ebenso die jeweiligen lohngestaltenden<br />

Vorschriften (Kollektivvertrag,<br />

Vertragsbedienstetengesetz, Beamten<br />

Dienstrechtsgesetz, Betriebsvereinbarungen<br />

usw).<br />

Für die Vergabe von Prämien liegt ebenfalls<br />

eine Betriebsvereinbarung vor.<br />

Zusätzlich können Zielvereinbarungen<br />

und allenfalls Einzelverträge mit Professor*innen<br />

abgeschlossen werden.<br />

Betriebsvereinbarung zur<br />

Prämienvergabe online abrufbar<br />

unter: https://short.boku.ac.at/<br />

info_richtlinien.html


GRI 2-21<br />

GRI 2-23<br />

GRI 2-24<br />

Verhältnis der Jahresgesamtvergütung<br />

Das Verhältnis der Jahresgesamtvergütung beträgt: 6,45<br />

Für die Berechnung wurde folgende Formel angewandt:<br />

Jahresgesamtvergütung für die höchstbezahlte Person in der Organisation<br />

Mittleres Niveau (Median) der Jahresgesamtvergütung für alle Angestellten der<br />

Organisation mit Ausnahme der höchstbezahlten Person<br />

Die Veränderung des Verhältnisses der Jahresgesamtvergütung im Vergleich<br />

zum Vorjahr beträgt: -0,30<br />

Für die Berechnung wurde folgende Formel angewandt:<br />

Prozentualer Anstieg der Jahresgesamtvergütung für die<br />

höchstbezahlte Person in der Organisation<br />

Mittlerer prozentualer Anstieg der Jahresgesamtvergütung für alle Angestellten<br />

der Organisation mit Ausnahme der höchstbezahlten Person<br />

Kontextbezogene Informationen zu den oben angeführten Kennzahlen:<br />

Die Normierung der Gehaltszahlungen erfolgte auf Grundlage der Bildung von Jahresvollzeitäquivalenten.<br />

Folgende Arten der Vergütung wurden miteinbezogen: Laufende<br />

Jahreszahlungen & Nicht laufende Jahreszahlungen wie Entgelte für Lehr- und Prüfungstätigkeiten,<br />

für Nebentätigkeiten, für angeordnete Überstunden & Journaldienste<br />

sowie Einmalzahlungen. Titel der höchstbezahlten Person (<strong>2022</strong>): ehem. Rektor*in/<br />

Universitätsprofessor*in. Es wurden alle Angestellten und Verwendungsgruppen (ausgenommen<br />

Ferialpraktikant*innen und die Gastprofessor*innen) in der Berechnung<br />

berücksichtigt.<br />

STRATEGIEN, RICHTLINIEN<br />

UND PRAKTIKEN<br />

Die BOKU hat eine Reihe an Verpflichtungserklärungen<br />

zu Grundsätzen und<br />

Handlungsweisen, Richtlinien und Normen.<br />

Die Verpflichtungserklärungen<br />

gelten für alle Aktivitäten und Geschäftsbeziehungen<br />

der Organisation gleichermaßen.<br />

Die Dokumente sind für alle online<br />

zugänglich (Dokumentensammlung ).<br />

Alle Mitarbeiter*innen der Universität<br />

werden über etwaige Änderungen oder<br />

neue Erlässe über das Mitteilungsblatt<br />

informiert. Die Kenntnis einiger grundlegender<br />

Dokumente muss über den<br />

BOKU Trainingspass bestätigt werden<br />

(z.B. Hausordnung, Compliance Richtlinie).<br />

Zusätzlich werden neu angestellte<br />

Mitarbeiter*innen im Rahmen der<br />

Willkommensveranstaltung über die<br />

wichtigsten Grundsätze und Handlungsweisen<br />

der Universität informiert. Die<br />

meisten der Dokumente sind in englischer<br />

Sprache verfügbar und werden<br />

sukzessive im Sinne der Barrierefreiheit<br />

überarbeitet.


Richtlinien & Bestimmungen zu<br />

Grundsätzen und Handlungsweisen<br />

Universitätsleitung und Management<br />

Mission, Vision und Werte der BOKU<br />

Compliance-Richtlinie<br />

Anti-Korruptionsrichtlinie<br />

Hausordnung<br />

Gebarungsrichtlinie<br />

Beschlussebene<br />

Rektorat (o.J.)<br />

Rektorat 2014<br />

Rektorat 2012<br />

Rektorat & Senat 2014<br />

Rektorat & Unirat<br />

Online verfügbar unter<br />

Gleichstellung<br />

Frauenförderungsplan<br />

Gleichstellungplan der BOKU (2021)<br />

Information Letter - Gender Equality,<br />

Diversity and Inclusion<br />

Leitfaden für den Sprachgebrauch<br />

(Kurzversion)<br />

2010<br />

2021<br />

Rektorat (o.J.)<br />

Empfehlung des Rektorats<br />

2023<br />

Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Nachhaltigkeitsverständnis der BOKU<br />

BOKU Umweltleitlinien<br />

BOKU <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

BOKU Nachhaltigkeitsstrategie<br />

2019-2024<br />

Ethik-Charta (März 2015)<br />

Senat, Rektorat, Unirat<br />

Seit 2020 jährlich vom<br />

Rektorat bestätigt<br />

2020 von Rektorat<br />

beschlossen<br />

2015 von Rektorat und Senat<br />

verabschiedet<br />

https://boku.ac.at/oeffentlichkeitsarbeit/themen/mission-vision-und-werte<br />

https://boku.ac.at/universitaetsleitung/rektorat/stabsstellen/qm/themen/dokumentensammlung/universitaetsleitung-management<br />

https://boku.ac.at/universitaetsleitung/rektorat/stabsstellen/qm/<br />

themen/dokumentensammlung/gesellschaftliche-ziele<br />

https://boku.ac.at/nachhaltigkeit/boku-nachhaltigkeitsverstaendnis<br />

https://boku.ac.at/universitaetsleitung/rektorat/stabsstellen/emas/umweltleitlinien<br />

https://short.boku.ac.at/NH-Bericht<br />

https://short.boku.ac.at/nachhaltigkeitsstrategie<br />

https://boku.ac.at/ethikplattform/<br />

download-ethik-charta<br />

Sonstige<br />

Richtlinien zur Sicherung der guten<br />

wissenschaftlichen Praxis an der Universität<br />

für Bodenkultur Wien<br />

2009<br />

https://boku.ac.at/universitaetsleitung/senat/ombudsstelle-zur-sicherung-guter-wissenschaftlicher-praxis<br />

Tabelle 26: Übersicht über einige wichtige Richtlinien und Bestimmungen der BOKU<br />

Mit Tabelle 26 wird kein Anspruch auf<br />

Vollständigkeit erhoben. Eine offizielle<br />

Dokumentensammlung findet sich online<br />

unter: https://short.boku.ac.at/dokumentensammlung.html<br />

Auch wenn die BOKU keine spezifische<br />

Verpflichtungserklärungen zur Achtung<br />

der Menschenrechte hat, bekennt<br />

sie sich zur Allgemeinen Erklärung der<br />

Menschenrechte und agiert im Sinne<br />

dieser auch durch die Einhaltung österreichischer<br />

Gesetzgebung und eigener<br />

Richtlinien (siehe Tabelle oben). In der<br />

Ethikcharta ist jedenfalls „Gleichbehandlung<br />

[…] insbesondere zur Wahrung der<br />

Chancengleichheit gesellschaftlich Benachteiligter“<br />

(Ethikcharta, S. 2) als eines<br />

der Prinzipien festgelegt. Außerdem hat<br />

die BOKU einen Gleichstellungs- sowie<br />

einen Frauenförderungsplan (Bezug zu<br />

Artikel 1 und Artikel 2 der Allg. Erklärung<br />

der Menschenrechte).<br />

Für die Richtlinien und Verpflichtungserklärungen<br />

der BOKU gilt grundsätzlich<br />

das Vorsorge Prinzip, um potenzielle<br />

negative Auswirkungen zu vermeiden<br />

bzw. weitgehendst abzumildern.


ABBILDUNGSVERZEICHNIS<br />

Abbildung 1: BOKU Kompetenzfelder 5<br />

Abbildung 2: Organisationsplan der BOKU 7<br />

Abbildung 3: BOKU Mitarbeiter*innen nach Anstellungskategorie, <strong>2022</strong> 9<br />

Abbildung 4: BOKU Mitarbeiter*innen nach Finanzierung, <strong>2022</strong> 9<br />

Abbildung 5: Anteil Drittmittel und Globalbudget am allgemeinen<br />

bzw. wissenschaftlichen Personal 9<br />

Abbildung 6: Mitarbeiter*innen nach Vertragsart 9<br />

Abbildung 7: BOKU Mitarbeiter*innen nach Beschäftigungsausmaß <strong>2022</strong>, ohne freie DN 9<br />

Abbildung 8: Die fünf Themenbereiche der BOKU Nachhaltigkeitsstrategie im Überblick 10<br />

Abbildung 9: Überblick über die strategischen Ziele mit Zuordnung zu den Themenbereichen 11<br />

Abbildung 10: Nachhaltigkeitsmanagement der BOKU 11<br />

Abbildung 11: BOKU Kompetenzfelder im SDG-Kontext 13<br />

Abbildung 12: Ausgewählte BOKU Stakeholder<br />

(Ergebnis des Auswahlprozesses der Kerngruppe Nachhaltigkeit) 18<br />

Abbildung 13: „Nachhaltigkeit wird in meinem aktuellen Hauptstudium … behandelt.“ (N=960) 29<br />

Abbildung 14: Inwieweit hat Sie das Studium an der BOKU ermutigt, für eine<br />

nachhaltige Entwicklung tätig zu werden? (N=935) 29<br />

Abbildung 15: Zentrale Aspekte der Bildung für Nachhaltige Entwicklung 30<br />

Abbildung 16: Teilnehmer*innen im Bereich Lehre und Didaktik (ink. BNE Fortbildungen),<br />

nach Geschlecht, 2019-<strong>2022</strong>* 32<br />

Abbildung 17: Aktivitäten der AG Nachhaltigkeitsforschung 44<br />

Abbildung 18: Anteil der Projektvolumina mit SDG-Bezug<br />

(auf Bais neu eingeworbener Projekte), 2019-<strong>2022</strong> 47<br />

Abbildung 19: Anteil neu eingeworbener Projekte mit SDG-Bezug, 2019-<strong>2022</strong> 47<br />

Abbildung 20: Zuordnung neu eingeworbener Projekte zu<br />

den angegebenen Haupt-SDGs, <strong>2022</strong> 47<br />

Abbildung 21: SDG-Zuordnung neu eingeworbener Projekte, <strong>2022</strong> 47<br />

Abbildung 22: Anzahl der Departments, die an den programmspezifischen Doktoratsschulen<br />

bzw. PhD-Programm beteiligt sind 50<br />

Abbildung 23: Doktoratsstudierende in Doktoratsschulen und -kolleg, Stand WiSe <strong>2022</strong>/23 51<br />

Abbildung 24: Anzahl und Anteil von SCI-Publikationen mit institutsübergreifender<br />

Co-Autorenschaft (BOKU-intern), 2019-<strong>2022</strong> 57<br />

Abbildung 25: Anzahl und Anteil der neu eingeworbenen Projekte mit Beteiligung mehrerer<br />

BOKU Organisationseinheiten, 2019-<strong>2022</strong> 57<br />

Abbildung 26: Teilnehmer*innen an Fortbildungen in Kontext von<br />

Wissenschaftskommunikation, nach Geschlecht, 2019-<strong>2022</strong> 69<br />

Abbildung 27: Anzahl der Vorträge für ein außerhochschulisches Publikum sowie<br />

die interessierte Öffentlichkeit 2019-<strong>2022</strong> 70<br />

Abbildung 28: Medienpräsenz der BOKU Themen zwischen 2020 und <strong>2022</strong> in Summe 72<br />

Abbildung 29: Anzahl der Follower*innen nach Social Media-Kanälen, 2020-<strong>2022</strong> 74<br />

Abbildung 30: Ziele und Mitglieder des Netzwerks 83<br />

Abbildung 31: Themenbereiche des Netzwerks Umweltmanagement 83<br />

Abbildung 32: THG-Emissionen der BOKU nach Emissionsposten, 2019-<strong>2022</strong>, in t CO 2<br />

eq. 86<br />

Abbildung 33: THG-Emissionen der BOKU nach Kategorien, 2017-<strong>2022</strong>, in t CO 2<br />

eq. 86<br />

Abbildung 34: Emissionsreduktionspfad der BOKU bis 2030 89<br />

Abbildung 35: Emissionsreduktionspotentialen für die einzelnen Emissionsposten 89<br />

Abbildung 36: Exemplarische Ansatzpunkte und Annahmen für die drei großen Stellschrauben 90<br />

Abbildung 37: Entwicklung des Energieverbrauchs (exkl. Fuhrpark) und der<br />

Nettonutzfläche 2019-<strong>2022</strong> 95<br />

Abbildung 38: Entwicklung Nettonutzfläche pro Energieverbrauch (exkl. Fuhrpark) 95<br />

Abbildung 39: Energiemix der BOKU - Energieverbrauch nach<br />

Energieträgern in Prozent (<strong>2022</strong>) 96<br />

Abbildung 40: Mobilitätserhebung 2014 99<br />

Abbildung 41: BOKU Mobilität in km, 2019 und <strong>2022</strong> 99<br />

Abbildung 42: BOKU Mobilität in kg CO2-eq., 2019 und <strong>2022</strong> 99<br />

Abbildung 43: Emissionsfaktoren 2019 im Vergleich 100


Abbildung 44: Zufriedenheit mit der BOKU als Dienstgeberin 119<br />

Abbildung 45: BOKU Mitarbeiter*innen nach Lebensalter und Geschlecht, <strong>2022</strong> 124<br />

Abbildung 46: Geschlechterverhältnis nach Personalkategorien, <strong>2022</strong> 124<br />

Abbildung 47: Geschlechterverhältnis der Universitätsleitung, <strong>2022</strong>,<br />

Darstellung in Personenzahl und Prozent 124<br />

Abbildung 48: Anzahl der Kursbesuche der BOKU-internen Kurse, 2019-<strong>2022</strong>,<br />

nach Geschlecht 126<br />

Abbildung 49: Anzahl Personen, Kursbesuche, Fortbildungstage<br />

im Jahresvergleich 2019-<strong>2022</strong> 127<br />

Abbildung 50: Zufriedenheit mit der Beziehung zu dem*r direkten Vorgesetzten 128<br />

Abbildung 51: Karrierebegleitprogramm Shape your career 130<br />

Abbildung 52: Zufriedenheit mit der Information und Kommunikation in der<br />

eigenen Organisationseinheit/Serviceeinrichtung 135<br />

TABELLENVERZEICHNIS<br />

Tabelle 1: BOKU Mitarbeiter*innen gesamt, Mitarbeiter*innen befristet und unbefristet,<br />

Mitarbeiter*innen Teilzeit und Vollzeit, <strong>2022</strong> (bereinigte Kopfzahlen) ,, 8<br />

Tabelle 2: BOKU SDG-Highlights im Überblick 15<br />

Tabelle 3: Liste der ausgewählten Stakeholdergruppen und ihre Einbindung 19<br />

Tabelle 4: Wesentliche Themen der BOKU im Nachhaltigkeitskontext<br />

inkl. Auswirkungen und Indikatoren 21<br />

Tabelle 5: Ziele für den Bereich Lehre und Studium 40<br />

Tabelle 6: Ziele im Bereich Forschung 59<br />

Tabelle 7: Ziele im Bereich Austausch mit der Gesellschaft 80<br />

Tabelle 8: THG-Emissionen nach Scopes, 2019 bis <strong>2022</strong>, inkl. Mensa [t CO2eq.] 87<br />

Tabelle 9: Intensität der THG-Emissionen, 2019-<strong>2022</strong> 87<br />

Tabelle 10: Kennzahlen der BOKU, 2019-<strong>2022</strong> 87<br />

Tabelle 11: Energieverbräuche 2019 bis <strong>2022</strong>* 94<br />

Tabelle 12: Kenngrößen der BOKU, <strong>2022</strong>-2019 94<br />

Tabelle 13: Energiequotienten, 2020-<strong>2022</strong> 94<br />

Tabelle 14: Erträge aus erneuerbaren Energien (eigene Produktion), <strong>2022</strong>-2019 96<br />

Tabelle 15: Wasserverbauch der BOKU im Jahresvergleich 2019-<strong>2022</strong>* 103<br />

Tabelle 16: Papierverbrauch im Jahresvergleich 2019-<strong>2022</strong> 104<br />

Tabelle 17: Neuanschaffungen IT-Geräte, 2019-<strong>2022</strong> im Vergleich 104<br />

Tabelle 18: Verbräuche und Treibhausgasemissionen der Kältemittel,<br />

2019-<strong>2022</strong> im Vergleich (sortiert nach Emissionsfaktor (EF) von 2019) 105<br />

Tabelle 19: Abfalldaten im Jahresvergleich 2020-2021* 109<br />

Tabelle 20: Ziele im Bereich Betrieb 113<br />

Tabelle 21: Ziele im Bereich Organisationskultur 137<br />

Tabelle 22: Unternehmen mit Beteiligung der Universität für Bodenkultur Wien<br />

(Mandat auf Grund des Gesellschaftervertrages und der Geschäftseinteilung),<br />

laut Corporate Governance Bericht <strong>2022</strong> 145<br />

Tabelle 23: Unternehmen ohne Beteiligung der Universität für Bodenkultur Wien<br />

(mit Zustimmung des Rektors und des Universitätsrates),<br />

laut Corporate Governance Bericht <strong>2022</strong> 145<br />

Tabelle 24: Vergütung des Rektorats <strong>2022</strong> laut Corporate Governance<br />

Bericht der BOKU <strong>2022</strong> 149<br />

Tabelle 25: Vergütungen des Universitätsrats laut Corporate Governance<br />

Bericht der BOKU <strong>2022</strong> 149<br />

Tabelle 26: Übersicht über einige wichtige Richtlinien und Bestimmungen der BOKU 151


GRI 2-2<br />

GRI 2-3<br />

ÜBER DIESEN BERICHT<br />

Veröffentlichung: 12. Oktober 2023<br />

Berichtszeitraum: 1.1. bis 31.12.2021<br />

Dieser Bericht wurde in Übereinstimmung GRI‐Standards 2021 erstellt.<br />

19 Die Außenstelle „Lunz am See“<br />

(BOKU Wasser-Cluster) ist eine<br />

eigenständige GmbH, an der die<br />

BOKU mit einem Minderheitsanteil<br />

von 33,3 % beteiligt ist,<br />

und wird daher im vorliegenden<br />

Bericht nicht berücksichtigt.<br />

Seit dem Berichtsjahr 2019 wird jährlich ein BOKU <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> nach den<br />

aktuell geltenden GRI Standards veröffentlicht.<br />

Im vorliegenden Bericht werden die drei Standorte sowie die Außenstellen der BOKU<br />

(vierter Standort) berücksichtigt, ausgenommen ist die Außenstelle „Lunz am See“ 19 .<br />

Alle Standorte auf einen Blick: https://boku.ac.at/fm/themen/orientierung-undlageplaene<br />

Alle Beteiligungen der BOKU sind nicht konsolidiert (d.h. die BOKU ist mit einem<br />

Anteil unter 50 % beteiligt). Die Beteiligungen sind daher weder im <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

noch im Rechnungsabschluss berücksichtigt.<br />

Ansprechperson für Fragen zum Bericht:<br />

Rechnungsabschluss der BOKU<br />

<strong>2022</strong> (der Berichtszeitraum des<br />

Rechungsabschlusses stimmt<br />

mit dem Berichtszeitraum des<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s überein):<br />

https://boku.ac.at/mitteilungsblatt/eroeffnungsbilanz-rechnungsabschluss<br />

Lisa Bohunovsky<br />

Zentrum für globalen Wandel und Nachhaltigkeit BOKU<br />

Dänenstraße 4, 1190 Wien, Österreich<br />

Mail: lisa.bohunovsky@boku.ac.at<br />

Telefon: +43 (0)1 / 47654-991 15


GRI INHALTSINDEX<br />

GRI 102-55<br />

GRI-Standard GRI-Angabe Seite Auslassungen und Kommentare<br />

1: Grundlagen 2021<br />

2: Allgemeine Angaben 2021<br />

Die Organisation und ihre Berichterstattungspraktiken<br />

2-1 Organisationsprofil S. 4 f<br />

S. 165<br />

2-2 Entitäten, die in der Nachhalt- S. 6<br />

igkeitsberichterstattung der S. 156<br />

Organisation berücksichtigt<br />

werden<br />

2-3 Berichtszeitraum, Berichts- S. 156<br />

häufigkeit und Kontaktstelle<br />

2-4 Richtigstellung oder Neu- S. 32<br />

darstellung von Informationen S. 85 ff<br />

Die Universitäten sind juristische<br />

Rechtsform Personen des<br />

öffentlichen Rechts (§ 4 UG<br />

Rechtsform, Universitätsgesetz<br />

2002)<br />

alle Beteiligung der BOKU sind<br />

nicht konsolidiert<br />

Rechnungsabschuss bezieht<br />

sich auf das Geschäftsjahr<br />

<strong>2022</strong>, Berichtszeitraum stimmt<br />

mit NH-Bericht überein<br />

In der CO 2<br />

-Bilanz von 2021<br />

wurde fälschlicherweise der<br />

gesamte Stromverbrauch mit<br />

den niedrigeren EF für UZ 46<br />

Grünen Strom herangezogen.<br />

Dadurch ergab sich eine<br />

geringere Bilanzsumme. Dieser<br />

Umstand wurde sowohl für die<br />

Bilanz 2021 als auch für die<br />

aktuelle Bilanz <strong>2022</strong> berichtigt.<br />

Tätigkeiten und Mitarbeiter*innen<br />

Unternehmensführung<br />

2-5 Externe Prüfung S. 19, 162 f<br />

2-6 Aktivitäten, Wertschöpfungs- S. 4 f<br />

kette und andere Geschäfts- S. 75 f<br />

beziehungen<br />

S. 106 f<br />

2-7 Angestellte S. 8 f<br />

2-8 Mitarbeiter*innen, die keine S. 8 f<br />

Angestellten sind<br />

2-9 Führungsstruktur und S. 7<br />

Zusammensetzung<br />

S. 142 ff<br />

2-10 Nominierung und Auswahl S. 142 ff<br />

des höchsten Kontrollorgans<br />

2-11 Vorsitzende*r des höchsten S. 145<br />

Kontrollorgans<br />

2-12 Rolle des höchsten Kontrollor- S. 146<br />

gans bei der Beauftsichtigung<br />

der Bewältigung der<br />

Auswirkungen<br />

Geänderte Datenerhebung der<br />

Fortbildungsteilnehmer*innen<br />

im Bereich Didaktik --> Aktualisierung<br />

der Daten für die Jahre<br />

2019-22 im vorliegenden Bericht<br />

Prüfung mit begrenzter Sicherheit<br />

keine signifikaten Änderungen<br />

im Vergleich zum vorangegangenen<br />

Berichtsjahr<br />

(c) vi. Unterrepräsentierte soziale<br />

Gruppen --> nicht relevant f.<br />

die BOKU


GRI-Standard GRI-Angabe Seite Auslassungen und Kommentare<br />

Unternehmensführung<br />

2-13 Delegation der Verantwortung S. 132 f<br />

für das Management der S. 146<br />

Auswirkungen<br />

2-14 Rolle des höchsten Kontrollor- S. 146<br />

gans bei der <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung<br />

2-15 Interessenkonflikte S. 145<br />

2-16 Übermittlung kritischer S. 147 f<br />

Anliegen<br />

2-17 Gesammeltes Wissen des S. 146<br />

höchsten Kontrollorgans<br />

2-18 Bewertung der Leistung des S. 146<br />

höchsten Kontrollorgans<br />

2-19 Vergütungspolitik S. 148 f<br />

2-20 Verfahren zur Festlegung der S. 148 f<br />

Vergütung<br />

2-21 Verhältnis der S. 150<br />

Jahresgesamtvergütung<br />

Strategie, Richtlinien und Praktiken<br />

2-22 Anwendungserklärung zur S. 2<br />

Strategie für nachhaltige<br />

Entwicklung<br />

2-23 Verpflichtungserklärung zu S. 150 f<br />

Grundsätzen und Handlungsweisen<br />

2-24 Einbeziehung der Verpflicht- S. 150 f<br />

ungserklärungen zu Grundsätzen<br />

und Handlungsweisen<br />

2-25 Verfahren zur Beseitigung S. 147 f<br />

negativer Auswirkungen<br />

2-26 Verfahren für die Einholung S. 147 f<br />

von Ratschlägen und die<br />

Meldung von Anliegen<br />

2-27 Einhaltung von Gesetzen und<br />

Verordnungen<br />

2-28 Mitgliedschaft in Verbänden S. 75 f<br />

und Interessengruppen<br />

Stakeholder Engagement<br />

2-29 Ansatz für die Einbindung S. 18 f<br />

von Stakeholdern<br />

2-30 Tarifverträge S. 8 f<br />

Im Berichtszeitraum keine wesentlichen<br />

Verstöße


GRI-Standard GRI-Angabe Seite Auslassungen und Kommentare<br />

GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-1 Verfahren zur Bestimmung S. 18<br />

wesentlicher Themen<br />

3-2 Liste der wesentlichen Themen S. 20 f<br />

Wesentliche Themen<br />

Lehre<br />

Bereich<br />

Bildung für Nachhaltige Entwicklung<br />

Wesentliches Thema<br />

GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management der wesentlichen S. 27<br />

Themen<br />

S. 30 ff<br />

Inter- & transdisziplinäre Lehre<br />

Wesentliches Thema<br />

GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management der wesentlichen S. 27<br />

Themen<br />

S. 35 ff<br />

Forschung<br />

Bereich<br />

Nachhaltigkeitsrelevante Forschung<br />

Wesentliches Thema<br />

GRI 3: Wesentliche Themen 2021<br />

3-3 Management der wesentlichen S. 43 f<br />

Themen<br />

S. 45 ff<br />

Inter- & transdisziplinäre Forschung<br />

Wesentliches Thema<br />

GRI 3: Wesentliche Themen 2021<br />

3-3 Management der wesentlichen S. 43 f<br />

Themen<br />

S. 50 ff<br />

BOKU-interne Quervernetzung<br />

Wesentliches Thema<br />

GRI 3: Wesentliche Themen 2021<br />

3-3 Management der wesentlichen S. 43 f<br />

Themen<br />

S. 53 ff<br />

Austausch mit der Gesellschaft<br />

Bereich<br />

Gesellschaftliches Engagement<br />

Wesentliches Thema<br />

GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management der wesentlichen S. 63<br />

Themen<br />

S. 64 ff<br />

Wissenschaftskommunikation<br />

Wesentliches Thema<br />

GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management der wesentlichen S. 63<br />

Themen S. 69<br />

Betrieb<br />

Bereich<br />

Treibhausgasemissionen<br />

Wesentliches Thema<br />

GRI 3: Wesentliche Themen 2021<br />

3-3 Management der wesentlichen S. 82 f<br />

Themen<br />

S. 84 ff<br />

GRI 305: Emissionen 2016 305-1 Direkte THG-Emissionen S. 86 f<br />

(Scope 1)<br />

305-2 Indirekte energiebedingte S. 86 f<br />

THG-Emissionen (Scope 2)<br />

305-3 Sonstige indirekte S. 86 f<br />

THG-Emissionen (Scope 3)<br />

305-4 Intensität der THG-Emissionen S. 87<br />

GRI 302: Energie 2016 302-1 Energieverbrauch innerhalb S. 94 f<br />

der Organisation<br />

302-3 Energieintensität S. 94 f<br />

Mobilität<br />

Wesentliches Thema<br />

GRI 3: Wesentliche Themen 2021<br />

3-3 Management der wesentlichen S. 82 f<br />

Themen<br />

S. 98 ff<br />

Ressourcenverbrauch<br />

Wesentliches Thema<br />

GRI 3: Wesentliche Themen 2021<br />

3-3 Management der wesentlichen S. 82 f<br />

Themen<br />

S. 103 ff


GRI-Standard GRI-Angabe Seite Auslassungen und Kommentare<br />

Organisationskultur<br />

Bereich<br />

Anstellungsverhältnisse & Arbeitsklima<br />

Wesentliches Thema<br />

GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management der wesentlichen S. 117<br />

Themen<br />

GRI 404: Arbeitnemer*innen- 404-2 Programme zur Verbesserung S. 126 f<br />

Arnbeitgeber*innen-Verhältnis 2016 der Kompetenzen der Ange- S. 130 f<br />

stellten und zur Übergangshilfe<br />

GRI 405: Diversität und 405-1 Diversität in Kontrollorgani- S. 122 ff Für weitere Diversitätsindikatoren<br />

Chancengleichheit 2016<br />

sationen und unter Angestellten (z.B. Minderheiten oder benachteiligte<br />

Gruppen) fehlt aktuell die<br />

Datengrundlage.<br />

Transparenz<br />

Wesentliches Thema<br />

GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management der wesentlichen S. 117<br />

Themen<br />

S. 132 ff<br />

12. Oktober 2023<br />

Rektorat der Universität für Bodenkultur Wien


GRI 2-5<br />

Universität für Bodenkultur Wien, Wien 31. Dezember <strong>2022</strong><br />

An das Rektorat der<br />

Universität für Bodenkultur Wien<br />

Wien<br />

Bericht über die unabhängige Prüfung der nichtfinanziellen Berichterstattung <strong>2022</strong><br />

Wir haben die Prüfung der nach den Anforderungen gemäß den GRI-Standards (Update 2021)<br />

aufgestellten <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung <strong>2022</strong> (nachfolgend „Prüfung“) der Universität<br />

für Bodenkultur Wien (nachfolgend „Boku“), Wien, durchgeführt.<br />

Die Prüfung umfasste die <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung <strong>2022</strong> wie folgt:<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2022</strong> hinsichtlich der Angaben und Verweise vom GRI-Inhaltsindex in<br />

die Berichterstattung für das Geschäftsjahr <strong>2022</strong>.<br />

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter<br />

Die ordnungsgemäße Aufstellung der <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung <strong>2022</strong> in Übereinstimmung<br />

mit den GRI-Standards 1 liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft.<br />

Eine von den gesetzlichen Vertretern unterfertigte Vollständigkeitserklärung haben wir zu unseren<br />

Akten genommen.<br />

Verantwortung des Prüfers<br />

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfungshandlungen und der von uns erlangten<br />

Nachweise eine Beurteilung darüber abzugeben, ob uns Sachverhalte bekanntgeworden<br />

sind, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass die <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung<br />

<strong>2022</strong> nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den GRI-Standards dargestellt<br />

wurde.<br />

Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung des „International Federation of Accountants’ ISAE<br />

3000 (Revised)“ -Standards durchgeführt.<br />

Danach haben wir unsere Berufspflichten einschließlich der Vorschriften zur Unabhängigkeit<br />

einzuhalten und den Auftrag unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Wesentlichkeit so zu<br />

planen und durchzuführen, dass wir unsere Beurteilung mit einer begrenzten Sicherheit abgeben<br />

können.<br />

Gemäß der „Allgemeinen Auftragsbedingungen für Wirtschaftstreuhandberufe“ ist unsere Haftung<br />

beschränkt. Demnach haftet der Berufsberechtigte nur für vorsätzliche und grob fahrlässig<br />

verschuldete Verletzungen der übernommenen Verpflichtungen. Im Falle grober Fahrlässigkeit<br />

beträgt die maximale Haftungssumme gegenüber dem Auftraggeber und etwaigen Dritten<br />

insgesamt EUR 726.730.<br />

1 https://www.globalreporting.org/standards<br />

Seite 1


Universität für Bodenkultur Wien, Wien 31. Dezember <strong>2022</strong><br />

Unsere Prüfungshandlungen wurden gesetzt, um eine begrenzte Prüfsicherheit als Grundlage<br />

für unsere Beurteilung zu erlangen. Der Umfang der Prüfungshandlungen zur Einholung von<br />

Prüfungsnachweisen ist geringer als jener für eine hinreichende Prüfsicherheit (wie beispielsweise<br />

bei einer Jahresabschlussprüfung), sodass ein geringerer Grad an Prüfsicherheit gegeben<br />

ist.<br />

Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Prüfers und umfasste<br />

insbesondere folgende Tätigkeiten:<br />

► Erlangung eines Gesamtüberblicks zur Unternehmenstätigkeit, sowie zur Aufbau- und Ablauforganisation<br />

des Unternehmens;<br />

► Durchführung von Interviews mit Unternehmensverantwortlichen, um relevante Systeme,<br />

Prozesse und interne Kontrollen bezüglich der geprüften Berichtsinhalte, welche die Erhebung<br />

der Informationen für die Berichterstattung unterstützen, zu verstehen;<br />

► Durchsicht der relevanten Dokumente auf Rektorats- und Managementebene, um Bewusstsein<br />

und Priorität der Themen in der nichtfinanziellen Berichterstattung zu beurteilen und<br />

um zu verstehen, wie die Weiterentwicklung von Prozessen und Kontrollen umgesetzt<br />

wurde;<br />

► Erhebung der Risikomanagement- und Governance-Prozesse in Bezug auf Nachhaltigkeit<br />

und kritische Evaluierung der Darstellung in der nichtfinanziellen Berichterstattung;<br />

► Durchführung analytischer Prüfungshandlungen auf Unternehmensebene;<br />

► Durchführung von Standortbesuchen am Standort Türkenschanze, um Nachweise zu Leistungskennzahlen<br />

zu erhalten. Darüber hinaus führten wir eine stichprobenartige Überprüfung<br />

einzelner Angaben in der <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung auf Standortebene hinsichtlich<br />

Vollständigkeit, Zuverlässigkeit, Genauigkeit und Aktualität durch;<br />

► Stichprobenartige Überprüfung der Daten und Prozesse, um zu erheben, ob diese auf der<br />

gesamten Organisationsebene angemessen übernommen, konsolidiert und berichtet wurden.<br />

Dies umfasste die Beurteilung, ob die Daten in genauer, verlässlicher und vollständiger<br />

Art und Weise berichtet wurden;<br />

► Bewertung der Berichterstattung zu wesentlichen Themen, welche im Rahmen von Stakeholderdialogen<br />

angesprochen wurden, über welche in Medien Bericht erstattet wurden und<br />

zu welchen wesentliche Wettbewerber in ihren ökologischen und gesellschaftlichen Berichten<br />

Bezug nehmen;<br />

► Evaluierung der unternehmensinternen Wesentlichkeitsanalyse unter Einbeziehung von<br />

branchenspezifischen Megatrends sowie Aspekten von GRI;<br />

► Stichprobenartige Überprüfung der Aussagen der <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung <strong>2022</strong><br />

auf Basis der Berichtsgrundsätze der GRI Standards und<br />

► Beurteilung, ob die GRI Standards (Update 2021) konform angewendet wurden.<br />

Gegenstand unseres Auftrags war weder eine Abschlussprüfung noch eine prüferische Durchsicht<br />

von vergangenheitsorientierten Finanzinformationen. Die im Rahmen der Jahresabschlussprüfung<br />

geprüften Leistungsindikatoren und Aussagen, sowie Informationen aus der<br />

Seite 2


Universität für Bodenkultur Wien, Wien 31. Dezember <strong>2022</strong><br />

Wissensbilanz <strong>2022</strong> wurden von uns keiner Prüfung unterzogen. Wir überprüften lediglich die<br />

GRI-konforme Darstellung dieser Informationen in der Berichterstattung. Ebenso war weder die<br />

Aufdeckung und Aufklärung strafrechtlicher Tatbestände, wie z.B. Unterschlagungen oder<br />

sonstiger Untreuehandlungen und Ordnungswidrigkeiten, noch die Beurteilung der Effektivität<br />

und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung Gegenstand unseres Auftrags. Weiters waren Zahlen,<br />

die aus externen Studien entnommen wurden, zukunftsbezogene Angaben sowie Vorjahreszahlen<br />

nicht Gegenstand unserer Beauftragung. Im Bericht wurden die im GRI-Inhaltsindex<br />

angeführten Verweise, jedoch nicht darüber hinaus gehende weitere (Web-) Verweise, geprüft.<br />

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und angemessen<br />

sind, um als Grundlage für unsere zusammenfassende Beurteilung zu dienen.<br />

Wir erstatten diesen Bericht auf Grundlage des mit Ihnen geschlossenen Auftrags, dem auch<br />

mit Wirkung gegenüber Dritten die „Allgemeinen Auftragsbedingungen für Wirtschaftstreuhandberufe“<br />

2 zugrunde liegen.<br />

Zusammenfassende Beurteilung<br />

Auf Basis unserer Prüfungshandlungen und der von uns erlangten Nachweise sind uns keine<br />

Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass die <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>erstattung<br />

<strong>2022</strong> nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit<br />

den GRI-Standards dargestellt wurden.<br />

Wien, 12. Oktober 2023<br />

Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.<br />

Mag. Stefan Uher<br />

i.V. DI Vanessa Schüller<br />

2<br />

Fassung vom 18. April 2018, herausgegeben von der Kammer der Wirtschaftstreuhänder, Kapitel 7, http://www.kwt.or.at/PortalData/1/Resources/aab/AAB_2018_de.pdf<br />

Seite 3


ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS<br />

ACOnet Universitäres Hochleistungsnetz<br />

ADA Austrian Development Agency<br />

AEMS Summer School – Alternative Economic and<br />

Monetary Systems Summer School<br />

AG Arbeitsgruppe<br />

AMA Agrarmarkt Austria<br />

APA Austria Presse Agentur<br />

ASEA Uninet European Academic University Network<br />

BBG Bundesbeschaffungsgesellschaft<br />

BioToP Biomolecular Technology of Proteins<br />

BGF betriebliche Gesundheitsförderung<br />

BMBWF Bundesministerium für Bildung,<br />

Wissenschaft und Forschung<br />

BMK Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt,<br />

Energie, Mobilität, Innovation & Technologie<br />

BMLRT Bundesministerium für Landwirtschaft,<br />

Regionen und Tourismus<br />

BNE Bildung für Nachhaltige Entwicklung<br />

BOKU Universität für Bodenkultur<br />

BOKU:BASE BOKU Activities Supporting Entrepreneurship<br />

CAS Zentrum für Agrarwissenschaften<br />

CASEE-Netzwerk Regional Network for Central and<br />

South Eastern Europe<br />

CCCA Climate Change Centre Austria<br />

CDG Christian Doppler Forschungsgesellschaft<br />

CDR Cluster for Development Research<br />

COVID-19 Corona Virus Disease 2019<br />

CO 2<br />

Kohlenstoffdioxid<br />

CS Citizen Science<br />

CTS Center for Technology and Society<br />

t CO 2<br />

eq. Tonne CO 2<br />

-Äquivalente<br />

D-A-CH Deutschland, Österreich und Schweiz<br />

DeCAM Danube Centre for Atomistic Modelling<br />

EAA Energie Allianz Austria<br />

ECSA European Citizen Science Association<br />

EF Emissionsfaktor<br />

EHS Environment Health & Safety<br />

EMAS Eco-Management and Audit Scheme<br />

ENEFF-Team Energieeffizienz-Team der BOKU<br />

EPICUR European Partnership for an Innovative<br />

Campus Unifying Regions<br />

ERA European Research Area; Europäischer<br />

Forschungsraum<br />

ERASMUS+ EU‘s Programme for education, training,<br />

youth and sport<br />

ESA Elektronischer Studierendenakt<br />

FH Fachhochschule<br />

FFG Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft<br />

FIS Forschungsinformationssystem<br />

FWF Der Wissenschaftsfonds<br />

F&E Forschung und Entwicklung<br />

GBS Green Building Solutions<br />

GCUA Global Challenges University Alliance<br />

GE Versuchsstandort Groß-Enzersdorf<br />

GEMIS Globales Emissionsmodell Integrierter Systeme<br />

GLT Gebäudeleittechnik<br />

GRI Standards Standards der Global Reporting Initiative<br />

GSM Gesundheits- und<br />

Sicherheitsmanagementsystem<br />

gW/N Zentrum für Globalen Wandel & Nachhaltigkeit<br />

ID&TD Inter- & Transdisziplinarität<br />

IPCC Intergovernmental Panel on Climate Change<br />

K3-Kongress Kongress zu Klimawandel, Kommunikation<br />

und Gesellschaft 2019<br />

KF Kompetenzfeld<br />

KOAB Kooperationsprojekt Absolventenstudien<br />

LV Lehrveranstaltung<br />

MA Mitarbeiter*innen<br />

MUG I+II+III Standort Muthgasse I+II+III<br />

naBe nachhaltige öffentliche Beschaffungskriterien<br />

NUM Netzwerk Umweltmanagement<br />

ÖAW Österreichische Akademie der Wissenschaften<br />

OeAWI Österreichische Agentur für<br />

wissenschaftliche Integrität<br />

ÖH BOKU HochschülerInnenschaft an der Universität für<br />

Bodenkultur<br />

ÖNB Jubiläumsfonds Der Jubiläumsfonds der Österreichischen<br />

Nationalbank<br />

PI Principal Investigator<br />

PM Präsenzmelder<br />

PRACE Partnership for Advanced Computing in Europe<br />

PV Photovoltaik<br />

Ref-NEKP Referenzplan für einen wissenschaftlich<br />

fundierten Nationalen Energie- und Klimaplan<br />

für Österreich<br />

RLT-Anlagen Raumlufttechnische Anlagen<br />

SCI Science Citation Index<br />

SDGs Sustainable Development Goals, Nachhaltige<br />

Entwicklungsziele<br />

sic students‘ innovation centre<br />

SSCI Social Sciences Citation Index<br />

THG-Emissionen Treibhausgasemissionen<br />

TÜWI Türkenwirt Gebäude<br />

T2S Transition to Sustainability<br />

UFT Universitäts- und Forschungszentrum Tulln<br />

UniNEtZ Universitäten und Nachhaltige Entwicklungsziele<br />

UOG 2002 Universitätsgesetz 2002<br />

UZ46 Umweltzeichen 46<br />

VR Vizerektor*in<br />

VSC Vienna Scientific Cluster<br />

VZÄ Vollzeitäquivalente<br />

WWTF Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und<br />

Technologiefonds<br />

ZAMG Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik


IMPRESSUM<br />

/bokuvienna<br />

/bokuvienna<br />

/boku.vienna<br />

/boku-vienna<br />

/bokuvienna<br />

Herausgeberin und für den Inhalt verantwortlich:<br />

Universität für Bodenkultur Wien<br />

University of Natural Resources and Life Sciences, Vienna<br />

Gregor-Mendel-Straße 33,<br />

A-1180 Wien<br />

www.boku.ac.at<br />

Projektleitung:<br />

Christian Obinger (Vizerektor für Forschung und Innovation)<br />

Berichtskoordination und Redaktion:<br />

Alexandra Penicka-Arndt und Lisa Bohunovsky<br />

Berichtsteam:<br />

Alexandra Penicka-Arndt, Lisa Bohunovsky, Sophie Kampel<br />

GRI 2-1<br />

Mit Beiträgen von:<br />

Michael Ambros (gW/N, BOKU:BASE), Eva-Maria Baldrian-Wagner (Stabstelle Arbeitnehmer*innenschutz und Gesundheit), Michael Braito (Institut<br />

für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung), Karl Braun (Stabsstelle Umweltmanagement), Kerstin Buchmüller (Personalmanagement), Gerald Cermak<br />

(FM), Doris Damyanovic (Vizerektorin für Lehre, Weiterbildung und Studierende), Daniel Dörler (Institut für Zoologie), Magdalena Dorau (Stabsstelle<br />

Arbeitnehmer*innenschutz und Gesundheit), Klaus Dürrschmid (Institut für Lebensmittelwissenschaften), Martina Dworacek (FM), Franz Fehr (Büro des<br />

Rektorats), Bettina Fernsebner-Kokert (Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit), Nicole Fohringer (Internatioal Relations), Martina Fröhlich (KinderBOKU), Martin<br />

Greiml (Zentrum für Bioökonomie), Erik Griebl (Stabsstelle Arbeitnehmer*innenschutz und Gesundheit), Caroline Hammer (Leiterin Ethikplattform),<br />

Andrea Handsteiner (Personalentwicklung), Elke Hanser (FIS), Florian Heigl (Institut für Zoologie), Angela Jeitler (Personalmanagement), Sabrina<br />

Jeitler (ebd.), Mathias Kirchner (gW/N), Astrid Kleber (Öffentlichkeitsarbeit), Marion Koppensteiner (FM), Nora Korp (EPICUR), Gerhard Mannsberger<br />

(Vizerektor für Personal, Organisation und Digitalisierung), Horst Mayr (Forschungsservice, FIS), Michael Meschik (Institut für Verkehrswesen), Claudia<br />

Michl (gW/N), Christian Obinger (Vizerektor für Forschung und Innovation), Maciej Tadeusz Palucki (Koordinationsstelle für Gleichstellung, Diversität<br />

und Behinderung), Eva Ploss (AKGL), Ela Posch (Koordinationsstelle für Gleichstellung, Diversität und Behinderung), Andreas Schildberger (BOKU IT),<br />

Friedrich Schuler (FM), Eva Schulev-Steindl (Rektorin), Ilse Schwarzinger (Büro des Rektorats), Ronja Schwelch (gW/N, BOKU:BASE), Sarah Siemers<br />

(gW/N), Nora Sikora-Wentenschuh (Vizerektorin für Finanzen und Infrastruktur), Roman Smutny (FM), Kirsten Sleytr (Stabstelle Arbeitnehmer*innenschutz<br />

und Gesundheit), Natalie Spittler (gW/N), Rainer Stagl (FM), Alexandra Strauss-Sieberth (E-Learning und Didaktik), Joachim Thaler (gW/N), Andreas<br />

Toifl (Stabsstelle Umweltmanagement), Teresa Trawöger (Studienservices), Jakob Vegh (Öffentlichkeitsarbeit), Elisabeth Waldherr-Fabiani (Personalund<br />

Reisemanagement), Elisabeth Westphal (Referentin Rektorat), Renata Wetter (gW/N), Katrina Wodniansky (FM), sämtliche Mitglieder der AG BNE<br />

und der AG Nachhaltigkeitsforschung sowie des Netzwerks Umweltmanagement, Susanna-Maria Henkel (Büro des Senats).<br />

Fotocredits:<br />

Andrea Wallenstein: S. 6 (4. von oben); BOKU: S. 5, 6 (1., 2. Und 3. Von oben), S. 33; Christoph Gruber: S.9, S. 12, S. 15, S. 29, S. 30, S. 36, S. 37<br />

(oben und unten), S. 39 (1. und 4. von oben), S. 43, S. 44, S. 52, S. 55, S.60, S. 62, S. 64, S. 67 (oben), S. 74, S. 75, S. 76, S. 77, S. 85, S. 111, S.<br />

123, S. 125 (alle), S. 127, S. 128, S. 133, S. 134 f, S. 140, S. 143, S. 147, S. 150, S. 156; Jakob Vegh: S. 11, S. 24, S. 28, S. 39 (2. & 3. von oben), S.<br />

56, S. 59, S. 66, S. 67 (unten), S. 70/71, S. 72, S. 86, S. 93, S. 96, S. 101, S. 102, S. 109, S. 113, S.114, S. 116, S. 129, S. 135, S. 144, S. 152/153;<br />

Medienstelle: S. 157; Pixabay: S. 19, S. 91, S. 54, S. 108; Stefan Pramhaas: S. 26, S. 63; Wilfinger: S. 104<br />

Datum der Veröffentlichung:<br />

12. Oktober 2023<br />

gedruckt nach den Grafik: Richtlinien des<br />

Österreichischen Umweltzeichens,<br />

kreativ.janetschek Druckerei Janetschek GmbH | Melanie · UW-Nr. Klaffl 637<br />

Druck:<br />

Druckerei Janetschek GmbH, 3860 Heidenreichstein<br />

Lektorat:<br />

Michaela Kolb<br />

gedruckt nach den Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens,<br />

Druckerei Janetschek GmbH · UW-Nr. 637<br />

<strong>2022</strong>23007<br />

gedruckt nach den Richtlinien des<br />

Österreichischen Umweltzeichens,<br />

Druckerei Janetschek GmbH<br />

UW-Nr. 637<br />

Produziert mit

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