Nachhaltigkeitsbericht 2022
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ERGEBNISSE DER<br />
STUDIERENDENBEFRAGUNG<br />
Inwiefern schafft die BOKU den Raum, um nachhaltigkeitsrelevantes Wissen<br />
und Fähigkeiten zu erwerben und Werthaltungen zu reflektieren?<br />
Wiek et al. [1] beschreiben fünf<br />
Kernkompetenzen, welche von<br />
Brundiers et al. [2] in einer Delphi-Studie<br />
bestätigt und erweitert<br />
wurden: (1) Kompetenzen<br />
zum systemischen Denken,<br />
(2) Antizipative Kompetenz, (3)<br />
Implementierungskompetenz,<br />
(4) Strategische Kompetenz,<br />
(5) Intrapersonelle Kompetenz,<br />
(6) Interpersonelle Kompetenz,<br />
(7) Normative Kompetenz und<br />
(8) Integrierte Problemlösungskompetenz.<br />
Eine ausführliche Beschreibung<br />
der Nachhaltigkeitskernkompetenzen<br />
finden Sie im<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> von<br />
2021, auf den Seiten 30-31.<br />
Quellen:<br />
[1] Wiek, A., Withycombe, L., Redman,<br />
C.L., 2011. Key competencies<br />
in sustainability: a reference<br />
framework for academic program<br />
development. Sustainability<br />
Science 6(2), 203-218, 10.1007/<br />
s11625-011-0132-6<br />
[2] Brundiers, K., Barth, M., Cebrián,<br />
G., Cohen, M., Diaz, L., Doucette-Remington,<br />
S., Dripps, W.,<br />
Habron, G., Harré, N., Jarchow,<br />
M., Losch, K., Michel, J., Mochizuki,<br />
Y., Rieckmann, M., Parnell,<br />
R., Walker, P., Zint, M., 2020. Key<br />
competencies in sustainability<br />
in higher education toward an<br />
agreed-upon reference framework.<br />
Sustainability Science<br />
Mit dieser Leitfrage wurde der Fokus<br />
der Ende <strong>2022</strong> durchgeführten Studierendenbefragung<br />
auf jene Rahmenbedingungen<br />
gelegt, die die BOKU zur<br />
Verfügung stellt, um relevante Nachhaltigkeitskompetenzen<br />
zu erwerben. Das<br />
Wissen über Nachhaltigkeit und die Fähigkeit,<br />
mit nachhaltigen Themen umzugehen,<br />
wurden bewusst nicht abgefragt.<br />
Ausgangspunkt<br />
Die Befragung basiert auf den von Wiek<br />
et al. [1] und Brundiers et al. [2] beschriebenen<br />
Nachhaltigkeits-Kernkompetenzen.<br />
Diese Kernkompetenzen umfassen<br />
Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen,<br />
die funktional verbunden sind und Menschen<br />
befähigen, Aufgaben in Bezug auf<br />
reale Nachhaltigkeitsprobleme, Herausforderungen<br />
und Chancen zu erfüllen<br />
und entsprechende Probleme zu lösen.<br />
Ausgehend von den Kernkompetenzen<br />
wurden fünf Lernfelder, zu denen jeweils<br />
vier bis sechs Fragen gestellt wurden,<br />
definiert: (1) Kooperatives Handeln, (2)<br />
Zukunftsorientiertes, kritisches Denken,<br />
(3) Systemdenken, (4) Zukunftsorientiertes<br />
Handeln sowie (5) Werthaltungen<br />
und Perspektiven.<br />
Neben den Fragen zu den Rahmenbedingungen<br />
der BOKU Lehre in Bezug auf<br />
die oben genannten Lernfelder wurden<br />
u.a. der Nachhaltigkeitsbezug im Studium,<br />
das Vorwissen und inwiefern die<br />
Studierenden ermutigt wurden, für eine<br />
nachhaltige Entwicklung aktiv zu werden,<br />
abgefragt.<br />
Zu den Teilnehmer*innen der<br />
Befragung<br />
1.141 ausgefüllte Fragebögen wurden in<br />
der Auswertung berücksichtigt, das entspricht<br />
einer Rücklaufquote von 11 %<br />
(Gesamtzahl der Studierenden zum<br />
Zeitpunkt der Befragung: 10.130). Die<br />
prozentuelle Verteilung der Teilnehmer*innen<br />
nach Studienniveau (Bachelor,<br />
Master, Doktorat) entspricht in etwa<br />
der Verteilung der Studierenden an der<br />
BOKU und zeigt somit die Repräsentativität<br />
der Stichprobe. 593 Studierende<br />
auf Bachelor-, 458 auf Master- und 90<br />
auf Doktoratsniveau haben an der Befragung<br />
teilgenommen.<br />
Ausgewählte Ergebnisse<br />
Allgemein lässt sich sagen, dass die<br />
BOKU in allen fünf abgefragten Lernfeldern<br />
(kooperatives Handeln; zukunftsorientiertes,<br />
kritisches Denken; Systemdenken;<br />
zukunftsorientiertes Handeln;<br />
Wertehaltungen und Perspektiven) gut<br />
abgeschnitten hat. Der Mittelwert bewegt<br />
sich bei der Mehrheit der Fragen<br />
zwischen 3 und 4 (bei einer fünfstufigen<br />
Likert-Skala; 1=stimme gar nicht<br />
zu, 5=stimme voll zu). Wenige Ausreißer<br />
weisen einen Mittelwert von knapp<br />
unter 3 bzw. etwas über 4 auf. Trotz der<br />
weitgehend positiven Bewertung der<br />
Studierenden lassen sich Potenziale zur<br />
Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />
in Hinblick auf die Förderung von Nachhaltigkeitskompetenzen<br />
ableiten.<br />
Ca. zwei Drittel der Teilnehmer*innen<br />
gaben an, dass Nachhaltigkeit im richtigen<br />
Ausmaß im Studium behandelt wird.<br />
Für etwas weniger als ein Drittel wird<br />
Nachhaltigkeit zu wenig behandelt. Im<br />
Vergleich dazu ist die Gruppe jener, die<br />
denkt, dass zu viel bzw. gar keine Nachhaltigkeit<br />
im Studium vorkommt, sehr gering<br />
(vgl. Abbildung 13).<br />
Drei Viertel der Teilnehmer*innen fühlen<br />
sich durch ihr Studium voll und ganz bzw.<br />
eher schon ermutigt, für eine nachhaltige<br />
Entwicklung tätig zu werden (Abbildung<br />
14).