Nachhaltigkeitsbericht 2022

gezielt auf eine nachhaltige Gestaltung
der Dienstreisen zu setzen und dabei
das Potenzial von Videokonferenzen
und Online-Meetings auszuschöpfen. In
diesem Sinne wird an den BOKU Standorten
die Ausstattung für Videokonferenzen
laufend ausgebaut, um auch nach
der Pandemie Möglichkeiten zu bieten,
den universitären Austausch mit geringstem
ökologischen Fußabdruck lebendig
zu erhalten.
Ende 2022 wurde – angesichts einer
Veränderung gesetzlicher Rahmenbedingungen
und der Klimaziele – an der
Überarbeitung der Dienstreiserichtlinien
gearbeitet, die mit 1.1.2023 in
Kraft getreten sind. Darin werden BOKU
Angehörige im Hinblick auf das 50%ige
Reduktionsziel aufgefordert, Reisen so
weit wie möglich zu vermeiden. Dazu gehört
auch die Verpflichtung des Dienstgebers,
im Vorfeld die Notwendigkeit der
Durchführung einer Dienstreise zu prüfen.
„Insbesondere vor dem Hintergrund
der digitalen Möglichkeiten der Kommunikation
wie Videokonferenzen im
nationalen wie auch im internationalen
Kontext ist abzuwägen, ob der Zweck
der Dienstverrichtung auch auf diesem
Wege erreicht und von einer Reisetätigkeit
gänzlich abgesehen werden kann.
Die Erteilung eines Dienstauftrags bzw.
einer Dienstinstruktion hat diesfalls zu
unterbleiben“ (Auszug aus der Dienstreiserichtlinie).
Es werden aber auch Anreize geschaffen,
für notwendige Dienstreisen verstärkt
öffentliche Verkehrsmittel zu
nutzen. So fällt z.B. der Beförderungszuschuss
höher aus, wenn nachweislich
Öffis verwendet wurden (z.B. Klimaticket
statt PKW). Als Leitprinzip gilt demnach
Vermeiden – Verlagern – Verbessern. Erwähnenswert
sind auch Veränderungen
in Bezug auf Flugreisen: So sind Flüge
grundsätzlich nur mehr bei Auslandsdienstreisen
erlaubt und deren Nutzung
muss von der*dem Anordnungsbefugten
bereits im Dienstreiseauftrag genehmigt
werden. Zu vermeiden sind: a) Kurzstreckenflüge
unter 1.000 km, b) Flüge,
die keine Direktflüge sind, c) Flüge zu
Destinationen, die in 6 Stunden mit der
Bahn erreichbar sind.
Ob diese Schritte ausreichen, um eine
50%ige Reduktion der Emissionen aus
Dienstreisen zu erreichen, bleibt offen.
Gegebenenfalls müssen weitere Maßnahmen
gesetzt werden (z.B. positive
Anreize, Pönalen, Supportstrukturen).
Überlegungen dazu werden auf Basis
der zukünftigen Entwicklung des Mobilitätsverhaltens
angestellt.
BOKU Fuhrpark
Alle BOKU Mitarbeiter*innen haben die
Möglichkeit, den BOKU Fuhrpark zu
nutzen und zu günstigen Bedingungen
Fahrzeuge auszuleihen, die vom Facility
Management verwaltet werden. Derzeit
umfasst der Fuhrpark über 20 Fahrzeuge
inklusive zwei E-Autos sowie zwei Anhänger.
Zusätzlich verfügen einige Institute
über eigene Fahrzeuge, die ebenfalls
im vorliegenden Bericht berücksichtigt
wurden (in der Treibhausgasbilanz wurde
der Treibstoffverbrauch von Fuhrparkfahrzeugen
und Institutsfahrzeugen unter
der Kategorie „Fuhrpark“ subsumiert).