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Nachhaltigkeitsbericht 2022

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INTER- UND<br />

TRANSDISZIPLINÄRE LEHRE*<br />

*wesentliches Thema, siehe<br />

Wesentlichkeitsanalyse, S. 18<br />

GRI 3-3<br />

Über die Disziplingrenzen hinaus<br />

Interdisziplinarität bedeutet, dass Problem-<br />

und Fragestellungen nicht nur<br />

aus der Perspektive einer Fachrichtung<br />

betrachtet, sondern Zugänge, Ansätze<br />

und Methoden mehrerer Fachgebiete<br />

angewendet werden, um gemeinsam<br />

Probleme zu verstehen und Lösungen<br />

zu finden. Wichtig dabei sind der Austausch<br />

zwischen den Disziplinen und das<br />

Zusammenführen von Erkenntnissen.<br />

Später im Berufsleben werden viele der<br />

BOKU Studierenden sektorübergreifend<br />

tätig sein. Die Ausbildung an der<br />

BOKU soll sie darauf vorbereiten, sich<br />

mit Akteur*innen aus unterschiedlichen<br />

Fachbereichen zu verständigen und gemeinsam<br />

an Fragestellungen arbeiten zu<br />

können.<br />

Hier arbeiten Wissenschaft und Praxisakteur*innen zusammen<br />

In der transdisziplinären Lehre geht<br />

es darum, Akteur*innen aus der Praxis<br />

und deren Wissen, Erfahrungen sowie<br />

Wertehaltung in die Bearbeitung einer<br />

Chancen und Herausforderungen der inter- und<br />

transdisziplinären Lehre<br />

Durch inter- und transdisziplinäre Ansätze<br />

in der Lehre erlangen die Studierenden<br />

die Fähigkeit zur disziplinübergreifenden<br />

und gesamtheitlichen<br />

Auseinandersetzung mit Themen der<br />

nachhaltigen Entwicklung und der Grand<br />

Challenges. Auch das systemische Denken<br />

wird geschult. Diese Kompetenzen<br />

sind zentral, wenn es darum geht, komplexe<br />

Themenbereiche, die von einer<br />

Vielzahl an Einflussfaktoren bestimmt<br />

sind und für die es vielfältige Lösungswege<br />

gibt, zu verstehen und bearbeiten<br />

zu können.<br />

Transdisziplinäre Lehrveranstaltungen<br />

können für Studierende, Lehrende und<br />

Praxispartner*innen gleichermaßen gewinnbringend<br />

sein: Studierende bekommen<br />

Einblicke in gesellschaftliche Frageund<br />

Aufgabenstellungen und sammeln<br />

Praxiserfahrung. Lehrende können z.B.<br />

ihre Kontakte zu Praxispartner*innen<br />

ausbauen und erfahren Wertschätzung<br />

und Sinnstiftung. Praxispartner*innen<br />

profitieren inhaltlich und über die soziale<br />

Interaktion vom Austausch mit der Universität.<br />

Fragestellung miteinzubeziehen. BOKU<br />

Studierende lernen in diesem Zusammenhang,<br />

gemeinsam mit Betroffenen<br />

Fragestellungen zu er- und bearbeiten.<br />

Insgesamt können durch Inter- und<br />

Transdisziplinarität in der Lehre Kooperation,<br />

Austausch und Quervernetzung<br />

über Disziplingrenzen hinaus sowie zwischen<br />

Wissenschaft und Gesellschaft<br />

gefördert werden.<br />

Inter- und transdisziplinäre Lehre erfordert<br />

ein hohes Maß an Engagement<br />

aller Beteiligten: Sowohl auf Seiten der<br />

Lehrenden als auch auf Studierendenseite<br />

ist inter- und transdisziplinäres Arbeiten<br />

zwar sehr gewinnbringend, gleichzeitig<br />

aber auch intellektuell fordernd<br />

sowie zeit- und ressourcenintensiv. Interdisziplinäre<br />

Lehre erfordert, dass sich<br />

Lehrende unterschiedlicher Disziplinen<br />

absprechen und zum Teil auch zeitgleich<br />

im Hörsaal stehen, was personelle und<br />

organisatorische Herausforderungen<br />

darstellen kann. Ebenso ist die Abstimmung<br />

mit Praxispartner*innen zu berücksichtigen<br />

sowie die Bereitschaft von Lehrenden<br />

und Studierenden, sich mit den<br />

theoretischen und methodischen Grundlagen<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Es wird daher verstärkt positive Anreize<br />

und Unterstützung seitens der Universität<br />

brauchen, um ein Lehrveranstaltungsangebot<br />

mit inter- und transdisziplinärem<br />

Charakter weiterhin zu ermöglichen bzw.<br />

zukünftig auch zu erweitern.<br />

Im Kontext von Nachhaltigkeit<br />

ist die Unterscheidung<br />

zwischen „enger“ und „breiter“<br />

Interdisziplinarität wichtig:<br />

„Enge Interdisziplinarität“<br />

meint die Zusammenarbeit<br />

innerhalb von Natur- und<br />

Ingenieurswissenschaften<br />

ODER Kultur- und Sozialwissenschaften.<br />

Bei der „breiten<br />

Interdisziplinarität“ kommt<br />

es zu einer Zusammenarbeit<br />

über diese Grenzen hinaus,<br />

das heißt zum Beispiel, dass<br />

Naturwissenschaftler*innen<br />

und Sozialwissenschaftler*innen<br />

gemeinsam Fragestellungen<br />

bearbeiten. Letzteres<br />

ist notwendig, um die<br />

verschiedenen Dimensionen<br />

von Nachhaltigkeit zu berücksichtigen.

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