Nachhaltigkeitsbericht 2022
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REFLEXION UND<br />
DISKUSSION IN DER LEHRE<br />
Die Fähigkeit, Inhalte kritisch zu reflektieren<br />
und darauf aufbauend konstruktive<br />
Diskussionen zu führen, ist nicht<br />
nur im wissenschaftlichen Kontext eine<br />
wichtige Kompetenz, sondern auch ein<br />
Eckpfeiler nachhaltiger Entwicklung.<br />
Die kritische Auseinandersetzung mit<br />
vorherrschenden Gegebenheiten und<br />
Strukturen ebnet den Weg für alternative<br />
Ideen, innovative Lösungen und neue<br />
Sichtweisen, die einen Wandel hin zu<br />
einer nachhaltigen Gesellschaft unterstützen.<br />
Transformationsprozesse sind<br />
aber nie geradlinig und bergen zahlreiche<br />
Spannungsfelder und Widersprüche<br />
zwischen unterschiedlichen, immer wieder<br />
auszuverhandelnden Zielen in sich.<br />
Diese Zielkonflikte müssen thematisiert<br />
und bearbeitet werden.<br />
Die BOKU möchte ein Ort sein, an dem<br />
zukunftsweisende Ideen geschmiedet<br />
und Innovation gefördert werden. Daher<br />
braucht es sowohl physische als auch<br />
zeitliche Räume, die Kreativität, kritische<br />
Debatten und Selbstreflexion ermöglichen.<br />
siehe auch Kapitel<br />
„Studienbefragung“, S. 28<br />
6 <br />
Bereits in vorangegangenen<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>en wurden<br />
exemplarisch Lehrveranstaltungen<br />
angeführt. Jedes Jahr werden<br />
andere Lehrveranstaltungen<br />
vorgestellt.<br />
Im Hörsaal<br />
Durch angeleitete Reflexion und Diskussion<br />
im Rahmen von Lehrveranstaltungen<br />
und durch die Einbettung von studienspezifischem<br />
Fachwissen in einen<br />
breiteren Nachhaltigkeitskontext werden<br />
Studierende dazu ermutigt, sich kritisch<br />
sowohl mit den Inhalten ihres Studiums<br />
als auch mit gesellschaftlichen Entwicklungen<br />
auseinanderzusetzen. Zusätzlich<br />
wird eine konstruktive Diskussionskultur<br />
der Studierenden gefördert.<br />
Die bereits erwähnte Studierendenbefragung<br />
zeigt allerdings, dass die<br />
Rahmenbedingungen des Studiums<br />
zu wenig Zeit und Raum für kritischen<br />
Diskurs und Reflexion bieten.<br />
Dieser Schluss lässt sich vor allem aus<br />
den Antworten auf die offenen Fragen<br />
ziehen. Dabei wurde besonders Bezug<br />
auf das kritische Hinterfragen von Lehrinhalten<br />
genommen. Auch die Reflexion<br />
von Wechselbeziehungen zwischen den<br />
Nachhaltigkeitsdimensionen und innerhalb<br />
dieser, wird weniger hoch bewertet<br />
als die inhaltliche Auseinandersetzung<br />
mit den Dimensionen der Nachhaltigkeit.<br />
Ebenso ist die Reflexion von unterschiedlichen<br />
Wertehaltungen innerhalb<br />
der Lehre insgesamt noch ausbaufähig.<br />
Nachstehend exemplarisch eine kleine<br />
Auswahl 6 an Lehrveranstaltungen, die<br />
viel Raum für kritische Diskussion und<br />
Reflexion bieten:<br />
Wissenschaft in Politik und Gesellschaft (Vorlesung & Seminar)<br />
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, die Studierenden<br />
mit der Rolle und Funktion von<br />
wissenschaftlichem Wissen in unserer<br />
Gesellschaft vertraut zu machen. Konkret<br />
werden Konzepte, Modelle und Theorien<br />
des Interaktionsverhältnisses von<br />
Wissen(schaft), Politik und Gesellschaft<br />
vorgestellt und anhand empirischer<br />
Fallstudien diskutiert. Die zugrundeliegenden<br />
Annahmen werden aufgedeckt<br />
und die Funktion von Wissen und Expertise<br />
in Entscheidungsprozessen bewertet.<br />
Damit sollen die Studierenden<br />
angeregt werden, ihre eigene Rolle als<br />
zukünftige Expert*innen kritisch reflektieren<br />
zu können.<br />
Ernährungssouveränität – Theorie und Praxis eines alternativen<br />
Lebensmittel- und Agrarsystems (Vorlesung & Seminar)<br />
Im Rahmen der Lehrveranstaltung werden<br />
unterschiedliche Facetten von Ernährungssouveränität<br />
aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln beleuchtet. Die<br />
Lehrveranstaltung bietet eine Problem-<br />
analyse unseres gegenwärtigen Lebensmittel-<br />
und Agrarsystems, diskutiert aktuelle<br />
Hindernisse und Herausforderungen<br />
und stellt Alternativen sowie Handlungsmöglichkeiten<br />
vor. Gemeinsam mit