FÜNFZIG+ life - Ausgabe 02/2023
Ausgabe 02/2023 des regionalen Printmagazins FÜNFZIG+ life - Gut leben im besten Alter Schwerpunkt der Ausgabe: "Wissen" mit den Artikeln: Orte des Wissen - Wie die Region Lust an der Neugierde weckt Literaturherbst 2023 - Perlen der Literarur und Schätze des Wissens Wenn Wissen verloren geht Alter schützt vor Wissen nicht Weitere Themen: Silver Society Das Internet Wenn Zellen altern u. v. m. Herausgeber: SKYLLS Media www.skylls.de
Ausgabe 02/2023 des regionalen Printmagazins FÜNFZIG+ life - Gut leben im besten Alter
Schwerpunkt der Ausgabe:
"Wissen"
mit den Artikeln:
Orte des Wissen - Wie die Region Lust an der Neugierde weckt
Literaturherbst 2023 - Perlen der Literarur und Schätze des Wissens
Wenn Wissen verloren geht
Alter schützt vor Wissen nicht
Weitere Themen:
Silver Society
Das Internet
Wenn Zellen altern
u. v. m.
Herausgeber: SKYLLS Media
www.skylls.de
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GESELLSCHAFT Internet
lichkeiten des Online-Bankings verfügte.
Dieser – nicht nur im Hinblick auf Banken
– erhöhte Mobilitätsbedarf lässt sich
regelmäßig nur bei guter Gesundheit decken.
Menschen in höherem Alter müssen
mitunter länger auf entsprechende
Gelegenheiten warten. Wenn man dann
auch noch im ÖPNV mit unzureichender
Informationslage zu kämpfen hat, weil
die gewohnten Fahrpläne nur noch digital
oder an Haltestellen zu finden sind,
summieren sich die Hindernisse, um ursprünglich
alltägliche Aufgaben zu meistern.
Die BAGSO stellt fest: „Besondere
Frustrationen treten auf, wenn Angebote,
die sich explizit an ältere Menschen
richten, einen Zugang zum Internet voraussetzen.“
Ein Ärgernis war vielen Befragten bereichsübergreifend,
dass man von besonderen
Angeboten, Rabattaktionen
oder Bonusprogrammen ausgeschlossen
wurde, da diese nur online angeboten
wurden. Mehr Geld für dasselbe Produkt
oder dieselbe Reise ausgeben zu müssen
wie der Nachbar mit Internet, würde
niemandem schmecken. Nicht-digitale
Vergleiche seien durch den Rückgang des
Einzelhandels vor Ort ebenfalls kaum
noch machbar, wurde berichtet.
Rund um das Thema Einkaufen und
Bezahlen fiel darüber hinaus häufig negativ
auf, dass Versandhäuser keine gedruckten
Kataloge mehr anbieten und
auch die telefonischen Kontakt- und Bestellmöglichkeiten
von Internetlösungen
verdrängt wurden.
EBENEN der AUSGRENZUNG
Zugang (67 %)
1. Öffentliche Verwaltung (587)
2. Freizeit (318)
3. Gesundheit und Pflege (315)
Information (9 %)
1. Mobilität (160)
2. Freizeit (50)
3. Einkaufen und Bezahlen (44)
Monetär (5 %)
1. Einkaufen und Bezahlen (62)
2. Banken (49)
3. Mobilität (24)
Beratung (3 %)
1. Banken (28)
2. Einkaufen und Bezahlen (10)
3. Gesundheit und Pflege (6)
Zuordnung der geschilderten Situationen zur Ebene der Ausgrenzung, die drei häufigsten
Kategorien pro Ebene; Gesamtzahl der Antworten: 3.520; Quelle: BAGSO, 2022.
Nicht zuletzt ändert sich durch die zunehmende
Digitalisierung auch die
Form der Kommunikation im sozialen
Umfeld. Ohne Internet können moderne
Kommunikationskanäle, allen voran
Facebook, nicht oder nur eingeschränkt
genutzt werden. Das kommt dann wiederum
auf die Kenntnisse bei der Smartphone-Nutzung
an. Selbst innerhalb der
Familie wird das Aufrechterhalten von
Kontakten erschwert.
Die hochgepriesene Digitalisierung
und der Traum von umfassender Konnektivität
der Menschen hat altersdiskriminierende
Züge angenommen. Bei
all dem Fortschritt und den Prozessoptimierungen
für das alltägliche Leben
ist eben jene Generation außer Acht gelassen
worden, die nicht mit Computer,
Modem und Internet aufgewachsen ist.
Ohne Frage können die nachfolgenden
Generationen digitalen Lösungen viel
mehr abgewinnen und Neuerungen vermutlich
deutlich schneller adaptieren.
Man muss jedoch konstatieren, dass
vielfach die Chance verpasst wurde, mit
altersgerechten Alternativangeboten
Brücken über die digitale Kluft zwischen
den Generationen zu schlagen. Gewohnheiten
wurden gänzlich ignoriert, statt
sie zu respektieren. Geradezu grotesk
wird es dann, wenn man sich für einen
Internetkurs an einer Volkshochschule
ausschließlich über das Internet anmelden
kann.
Die BAGSO resümiert: „Lösungen für
die vorhandenen Barrieren bestehen vor
allem darin, klassische Zugangswege
aufrechtzuerhalten wie die telefonische,
postalische und persönliche Erreichbarkeit
und die Möglichkeit, gedruckte
Unterlagen zu erhalten.“ Und wie wichtig
das für die Gesellschaft ist, bringt die
Studie ebenfalls auf den Punkt: „Digitale
Exklusion ist gesellschaftliche Exklusion.“
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