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Fit & Gesund<br />
JUBILÄUM: CHRISTOPH ROSTOCK SEIT 30 JAHREN IM EINSATZ<br />
In Mecklenburg-Vorpommern und über die<br />
Landesgrenzen hinaus: Die Johanniter Luftrettung<br />
fliegt schon seit 1993 Patienten <strong>mit</strong> dem<br />
Intensivtransporthubschrauber<br />
Akkon <strong>Rostock</strong> <strong>15</strong>/84/01 bei der Indienststellung<br />
Ende September 1993. Das Modell: eine Agusta A<br />
109C MAX <strong>mit</strong> der Kennung D-HAAC.<br />
Bildnachweis: Johanniter/privat<br />
Schwerpunktmäßig wird der Intensivtransporthubschrauber<br />
(ITH) Christoph <strong>Rostock</strong><br />
eingesetzt, um Intensivpatienten von einer<br />
Klinik in eine andere zu verlegen, meist von einem<br />
lokalen Haus in ein medizinisches Hochleistungszentrum.<br />
In 30 <strong>Jahre</strong>n sind so rund<br />
8.300 Einsätze zusammengekommen, in der<br />
Regel innerhalb von Mecklenburg-Vorpommern<br />
– hier kann von <strong>Rostock</strong> aus jeder Ort<br />
in maximal 40 Minuten erreicht werden, etwas<br />
Schnelleres gibt es nicht. Es kommen aber auch<br />
Patiententransporte von den Ostsee-Inseln<br />
und Verlegungen in andere Bundesländer sowie<br />
in das angrenzende EU-Ausland vor.<br />
Verlegungen in oder von anderen Bundesländern<br />
aus fanden vermehrt im Rahmen des<br />
Kleeblattsystems während der Hochphase<br />
der Corona-Pandemie statt. In den besonders<br />
großen Innenräumen der Hubschrauberflotte<br />
kommt meist das Modell AS 365 N3 von Airbus<br />
Helicopters zum Einsatz. Er ist für Transporte<br />
<strong>mit</strong> besonderen Herausforderungen.<br />
„Wir können bis zu drei Personen zusätzlich<br />
zur normalen dreiköpfigen Besatzung und<br />
dem Patienten transportieren. Wir können<br />
beispielsweise von ECMO-Zentren angefordert<br />
werden. Dort holen wir das Spezialisten-Team<br />
samt Equipment ab und bringen es direkt bis<br />
zum Patientenbett“, erklärt der Ärztliche Leiter<br />
der Johanniter Luftrettung, Mumi Taleb.<br />
Aber auch beim Transport der allerkleinsten<br />
Patienten ist der große Innenraum von Vorteil.<br />
Werden Frühchen in Spezialkliniken geflogen,<br />
findet neben dem Inkubator auch ein Team aus<br />
Neonatologen, das sind Spezialisten für Frühgeborene,<br />
sowie ein Elternteil Platz in der Maschine.<br />
Aufgrund der hohen Zuladungskapazität sind<br />
auch sogenannte Schwerlasttransporte problemlos<br />
möglich. Die Johanniter verfügen über<br />
spezielle Tragen, <strong>mit</strong> denen Patienten bis zu<br />
einem Körpergewicht von 350 Kilogramm geflogen<br />
werden können.<br />
EINZIGER INTENSIVVERLEGER IN<br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN, DER<br />
AUCH ALS RETTUNGSHUBSCHRAU-<br />
BER ALARMIERBAR IST<br />
Die <strong>Rostock</strong>er Luftretter sind sowohl am Tag<br />
als auch in der Nacht alarmierbar – und das<br />
an 365 Tagen im Jahr. Neben den Intensivverlegungen<br />
kann Christoph <strong>Rostock</strong> auch<br />
von der Leitstelle angefordert werden, wenn<br />
ansonsten kein anderes Rettungs<strong>mit</strong>tel zur<br />
Verfügung steht oder die Ankunft des Notarztes<br />
<strong>mit</strong> dem PKW zu lange dauern würde.<br />
Der Hubschrauber kann ebenfalls alarmiert<br />
werden, wenn der Patient an einer schwer zugänglichen<br />
Stelle verunfallt und ein Transport<br />
<strong>mit</strong> dem Rettungswagen kaum oder nur sehr<br />
schwer möglich ist; dazu gehören Landungen<br />
auf dem Deich, wie zum Beispiel auf Fehmarn,<br />
direkt am Meer oder auf Campingplätzen entlang<br />
der Ostseeküste.<br />
Seit dem Jahr 2021 sind der Notarzt und der<br />
HEMS-TC, also der Rettungsdienst<strong>mit</strong>arbeitende<br />
auf dem Hubschrauber, im Präsenzdienst.<br />
„Die Ausrückzeiten konnten wir so<br />
auf drei Minuten am Tag und auf <strong>15</strong> Minuten<br />
in der Nacht reduzieren.<br />
Diese Umstellung wissen die<br />
Leitstellen in Mecklenburg-<br />
Vorpommern sowie unserer<br />
Nachbarbundesländer Niedersachsen<br />
und Schleswig-<br />
Holstein sehr zu schätzen“,<br />
erklärt Stationsleiter und<br />
HEMS-TC Christian Schirza.<br />
EIN NICHT-<br />
ALLTÄGLICHER EINSATZ<br />
„Als wir nach einem Einsatz<br />
zum Tanken am Flughafen<br />
<strong>Rostock</strong>-Laage standen, erreichte<br />
uns eine Anfrage der<br />
Seenotrettung aus Bremen,<br />
die Such- und Rettungseinsätze<br />
auf Nord- und Ostsee koordinieren.<br />
Auf der Ostsee vor Fehmarn müsse<br />
eine Person auf einer Luftmatratze treibend<br />
gesucht werden und da wir der nächstgelegene<br />
Hubschrauber waren, wurden wir angefragt.<br />
Natürlich legten wir direkt unsere Schwimmwesten<br />
an und machten uns auf den Weg in das<br />
25 Minuten entfernte Suchgebiet. Nachdem<br />
wir das Gebiet eine gute halbe Stunde lang<br />
abgesucht hatten, konnten wir Entwarnung<br />
geben. Die Luftmatratze trieb unbemannt auf<br />
der Ostsee, eine Gefahr für Menschenleben bestand<br />
glücklicherweise nicht.“<br />
Am 26. September 1993 wurde in <strong>Rostock</strong><br />
der Intensivtransporthubschrauber in Betrieb<br />
genommen. Zu Beginn im Einsatz war<br />
ein Hubschrauber vom Typ Agusta A 109C<br />
MAX. Die Johanniter Luftrettung erhielt dafür<br />
die „Genehmigung zur Durchführung<br />
von Krankentransporten <strong>mit</strong> Drehflüglern“.<br />
Im Februar 2021 erhielt die Johanniter Luftrettung<br />
zusammen <strong>mit</strong> dem Flugunternehmen<br />
Heli-Flight GmbH & Co. KG den Zuschlag<br />
für den Konzessionsvertrag zur „Durchführung<br />
von Intensivtransporten im Rettungsdienst<br />
<strong>mit</strong> Transporthubschraubern nach § 26<br />
RDG M-V“. „Die wachsende Bedeutung der<br />
Intensivverlegungen zeigt, dass sich unsere<br />
besonders großräumigen Hubschrauber bewährt<br />
haben und gebraucht werden“, erklärt<br />
Geschäftsführer Oliver Meermann Stationiert<br />
ist der Intensivtransporthubschrauber der Johanniter<br />
Luftrettung von Beginn an am Klinikum<br />
Südstadt <strong>Rostock</strong>. Das Klinikum stellt<br />
seit jeher das ärztliche Personal zur Besetzung<br />
der Hubschrauber, woraus über die Jahrzehnte<br />
eine sehr fruchtbare und vertrauensvolle Kooperation<br />
gewachsen ist.<br />
Christoph <strong>Rostock</strong>, im Frühsommer <strong>2023</strong> am Klinikum Südstadt<br />
<strong>Rostock</strong>, eine AS 365 N3 <strong>mit</strong> der Kennung D-HJOH. Foto: Michael<br />
Lindner Fotografie<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2023</strong> www.rostock-life.de<br />
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