Stadtmagazin Wörgl Mai 2023
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<strong>Mai</strong> <strong>2023</strong><br />
STADT<br />
Den Kleinsten unter die „Läufe“ greifen<br />
Neue Drohne rettet Rehkitze<br />
Jährlich sterben in Österreich<br />
bis zu 25.000 Rehkitze<br />
durch die Mähwerke der<br />
Landwirtschaft. Im <strong>Wörgl</strong>er<br />
Jagdgebiet beläuft sich der<br />
Verlust auf rund 10 Rehkitze<br />
pro Jahr. Im Frühjahr ist das<br />
Problem besonders groß, da<br />
sich die Rehkitze im hohen<br />
Gras verstecken und dadurch<br />
für die Fressfeinde aber auch<br />
für die Bauern nahezu unsichtbar<br />
sind.<br />
Foto: Tiroler Jägerverband, Heinrich Althaler<br />
Ein zu kurzes Kitz-Leben,<br />
eine über Tage verzweifelt<br />
suchende Rehgeiß, ein herzzerreißender<br />
Anblick für Bauern,<br />
Jäger und Tierliebhaber!<br />
Vermeiden lässt sich dieses<br />
grausame Schauspiel durch<br />
den Einsatz von Drohnen. Die<br />
Drohne ermöglicht ein schnelles<br />
und zuverlässiges Absuchen<br />
von Wiesen vor dem Mähen mit<br />
Hilfe einer Wärmebildkamera.<br />
Zu diesem Thema trafen sich<br />
v.l.n.r. BM Michael Riedhart, Jagdleiterin Mag. Sabine Obholzer, Bauhofleiter Ladstätter Peter, Aufsichtsjäger Monitzer Hans Peter,<br />
Thomas Steinbacher<br />
Ende 2022 Herr Richard Götz<br />
von den <strong>Wörgl</strong>er Grünen und<br />
die Jagdpächterin der <strong>Wörgl</strong>er<br />
Genossenschaftsjagd,<br />
Sabine Obholzer.<br />
Im Gemeinderat<br />
wurde<br />
der Anschaffung<br />
einer<br />
modern, vielseitig<br />
einsetzbaren<br />
Drohne<br />
zugestimmt.<br />
Mitarbeiter<br />
des Bauhofes,<br />
des<br />
Bauamtes,<br />
des Katastrophenschutzes,<br />
der Einsatzleitung,<br />
der Medienarbeit,<br />
Mitglieder<br />
der<br />
FFW und<br />
der Waldaufseher<br />
absolvierten unter der<br />
Führung von Bauhofleiter Peter<br />
Ladstätter den Drohnenführerschein<br />
(A1, A2, A3). Insgesamt<br />
gibt es nun 11 Drohnenpiloten.<br />
ABLAUF EINER REHKITZRET-<br />
TUNG:<br />
In den frühen Morgenstunden<br />
treffen sich Bauern, Drohnenpiloten<br />
und die Jägerschaft.<br />
Anschließend werden die <strong>Wörgl</strong>er<br />
Wiesen am Tag des Mähtermins<br />
mit der Drohne abgeflogen.<br />
Die Drohne verfügt<br />
über eine Echtbild- und Wärmebildkamera.<br />
Diese misst und<br />
visualisiert die Temperaturen<br />
am Boden, wodurch deutlich<br />
wärmere Objekte erkannt und<br />
dadurch die versteckten Rehkitze<br />
sichtbar werden.<br />
Findet man ein Kitz, wird es<br />
ohne direkten Körperkontakt<br />
aus dem Gefahrenbereich gebracht.<br />
Handschuhe und Grasbüschel<br />
eignen sich bestens,<br />
um den menschlichen Geruch<br />
bei der Aufnahme eines Kitzes<br />
zu überdecken. Damit die<br />
Kitze nicht zurück in die Wiese<br />
flüchten, legt man sie am<br />
Wiesenrand in eine Kiste oder<br />
Box (z.B. Obststeige), bis die<br />
Wiese fertig gemäht ist. Danach<br />
befreit man sie vorsichtig<br />
und legt sie in das hohe Gras<br />
am Waldrand. Alles sollte sehr<br />
schnell gehen, denn das Kitz<br />
muss in regelmäßigen Abständen<br />
von einer halben bis zu<br />
einer Stunde gesäugt werden!<br />
Mit einem Fiepen ruft das Kitz<br />
ihre Mutter. Die Rehgeiß ist im<br />
Normalfall nicht weit weg, sie<br />
beobachtet alles, bis die Menschen<br />
weg sind und holt ihr<br />
Kitz wieder zu sich.<br />
Mit großer Spannung schaut<br />
man dem ersten Einsatz entgegen,<br />
in der Hoffnung von<br />
vielen Erfolgen berichten zu<br />
können!<br />
Weitere Infos unter:<br />
http://www.rehkitzrettung.at<br />
Foto: Stadtmarketing<br />
IMPRESSUM<br />
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