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Nr. <strong>11</strong> November 2023 | 6,70 €<br />
7,50 € (A) • 10,90 SFR (CH)<br />
8,90 € (I) • 7,90 € (BENELUX)<br />
Europas große<br />
Angelzeitschrift<br />
FORELLENSEE<br />
Große Lachs forellen<br />
mit feiner Technik<br />
JAPANKÖDER<br />
INCHIKU<br />
Tentakel-Jigs<br />
für Heilbutt, Leng<br />
und Dorsch<br />
Esox im Herbst<br />
mit Pop Up,<br />
Spritze und<br />
Maulwurfserde:<br />
Spannende Tricks<br />
ab Seite 10<br />
Kalte Nächte<br />
GROSSE<br />
HECHTE<br />
Im Test<br />
Karpfencombo<br />
Bankstick &<br />
Xtasy<br />
von<br />
Anaconda<br />
Hechtcombo<br />
Miravel &<br />
Yasei<br />
von<br />
Shimano<br />
RIESEN-LENG UND SEELACHS:<br />
TOP-REVIER KRÅKVÅG IN MITTELNORWEGEN
EDITORIAL<br />
Trotz blutiger<br />
Finger: Der<br />
Hecht bleibt<br />
für Michael<br />
die Nummer 1<br />
unserer Raubfische.<br />
Foto: F. Pippardt<br />
„Bunte Pflaster an den Fingern waren<br />
stumme Zeugen unserer Heldentaten!“ …<br />
Die goldenen Strahlen der morgendlichen<br />
Herbstsonne brechen sich<br />
auf der ruhigen Oberfläche des<br />
Sees. Ich atme tief ein, fühle die kühle Luft<br />
und die Ruhe durch meinen Körper strömen.<br />
Die Ruten liegen bereit, die Köder<br />
sind montiert, und die Vorfreude auf den<br />
Hechttag ist fast greifbar …<br />
Bei kaum einem anderen Fisch empfinde<br />
ich die Vorfreude auf den Angeltag so<br />
sehr wie beim Hecht. Okay, okay, auf der<br />
Rangliste der beliebtesten Raubfische soll<br />
er hinter Barsch und Zander nur noch auf<br />
Platz 3 stehen, angeblich. Für mich ist der<br />
Hecht aber noch immer die Nummer 1<br />
unserer Raubfische. Punkt!<br />
Nicht falsch verstehen. Ich liebe das<br />
Barschangeln, ich bin damit großgeworden,<br />
unter Stegen Barsche mit der Handleine<br />
und fingerlangen Köfis am „Splitshot<br />
Rig“ (neudeutsch für „Nimm ’nen Vorfachhaken<br />
und klemm ’n Bleischrot vor<br />
den Köder“) zu fangen. Das war super!<br />
Zander? Ohhh, auch da kann ich Geschichten<br />
erzählen! Tolle Fische, wirklich!<br />
Das mit dem toten Köderfisch am Grund<br />
habe ich mit meinem Freund Achim so<br />
ausgetüftelt, dass wir uns ein Mindestmaß<br />
von 70 cm setzen – und dennoch reichlich<br />
Zander abklopften. Jugendsünde. Es<br />
waren die 80er, wir waren jung und auch<br />
ein bisschen doof, äh, unerfahren.<br />
Wenn ich an damals zurückdenke,<br />
dann kann ich mich sicher nicht mehr an<br />
jeden Zander und schon gar nicht mehr<br />
an jeden Barsch erinnern – die Hechte<br />
bekomme ich aber noch alle zusammen,<br />
denn jeder Hecht ließ das Herz schneller<br />
schlagen! Jeder! Die Wucht des Bisses, die<br />
Kraft bei der ersten Flucht, der erste wilde<br />
Sprung – all das ließ das Adrenalin in die<br />
Adern schießen. Und das Adrenalin und<br />
viel Mut brauchte man, wenn man mit<br />
einer viel zu kurzen Zange, „weggefunden“<br />
aus der väterlichen Werkzeugbox, den tief<br />
sitzenden Haken entfernen musste. Ohne<br />
Rachensperre und ohne rechte Ahnung.<br />
Es war eine kleine Heldentat, den Köder,<br />
der weit, weit hinten im Krokodilschädel<br />
saß, durch all die scharfen Zähne und<br />
Zahnreihen hindurchzumanövrieren.<br />
Selten, sehr selten, lief dies ohne größeres<br />
Blutvergießen ab. Wir lernten schnell:<br />
Schnitte an Hechtzähnen bluten wie Sau,<br />
tun aber zum Glück kaum weh. „Ein<br />
Indianer kennt keinen Schmerz!“ Darf<br />
man das eigentlich noch schreiben? Oder<br />
ist das bereits kulturelle Aneignung? Egal.<br />
Was wir uns aneigneten, das war eine<br />
gewisse Routine in der Disziplin „Hakenlösen<br />
ohne Blutvergießen“.<br />
Das klappt inzwischen ziemlich gut und<br />
routiniert, aber nicht immer. Erst kürzlich<br />
hat es mich wieder erwischt, als ich einen<br />
selbstgebauten Jerk wieder aus dem Maul<br />
eines Hechtes ausbauen wollte. Pflaster<br />
hatten wir nicht dabei, natürlich nicht.<br />
Wer braucht die schon beim Hechtangeln?<br />
Wir sind ja Profis … und Helden!<br />
Ein herzliches Petri,<br />
Ihr<br />
Michael Werner<br />
Gesamtredaktions leitung Angeln<br />
<strong>11</strong>/2023 3
BLINKER WELT<br />
3 Editorial<br />
86 Leserseiten<br />
90 Hitparade<br />
92 Aktuelles<br />
PRAXIS<br />
6 Wir sind BLINKER!<br />
Das sind unsere Autoren<br />
10 Heiße Tipps für kalte Tage<br />
Mit diesen Tipps klappt der Köderfisch-<br />
Ansitz auf Hecht bestimmt!<br />
22 Lass laufen!<br />
Mit der treibenden Pose auf<br />
Friedfisch-Suche<br />
42 Inchiku: Klug kombiniert<br />
Erfolg beim Meeresangeln mit dem<br />
japanischen Kombi-Köder<br />
80 Abgeschleppt!<br />
Auf Lachsforelle mit Federkiel<br />
und Teigpropeller<br />
98 Gütesiegel<br />
Karpfenkombo von Sänger Anaconda<br />
und Hechtkombo von Shimano<br />
REPORT<br />
48 Üble Sache<br />
Alles zum Thema Seekrankeit<br />
54 Forellen willig, Hechte zickig<br />
Das war los beim diesjährigen Jugendangeln<br />
der Royal Fishing Kinderhilfe<br />
74 Wird‘s den Karpfen zu bunt?<br />
Bunte Boilies: So sinnvoll ist ihr Einsatz<br />
GEWÄSSER<br />
32 Zurück ins Wunderland<br />
Das Meeresangel-Paradies Storslåttøya<br />
60 Im Fluss der Veränderung<br />
Wie zeigen das Top-Revier unterer Neckar<br />
66 Kurvig und voller Fisch<br />
Rhein-Altarme – auf den Spuren der<br />
Vergangenheit<br />
22<br />
Einfach<br />
treiben lassen<br />
So geht Friedfischangeln<br />
auf die<br />
mobile Art<br />
SERVICE<br />
107 Kleinanzeigen<br />
<strong>11</strong>3 Impressum<br />
<strong>11</strong>4 Vorschau<br />
UNTERHALTUNG<br />
20 Pop-Up-Plötze<br />
106 Rätsel<br />
<strong>11</strong>2 Der letzte Wurf<br />
4<br />
Rot: Themen der Titelseite<br />
Titelfoto: A. Blair<br />
Dieser Ausgabe liegen Prospekte der Firma Hawesko bei.<br />
Wir bitten unsere Leser freundlich um Beachtung.
10<br />
ECHOLOTE<br />
XX/202X INHALT<br />
KAUFT MAN BEIM<br />
SPEZIALISTEN!<br />
Thomas Schlageter<br />
Hecht genial<br />
7 Tipps für<br />
mehr Erfolg<br />
mit dem toten<br />
Köderfisch<br />
60<br />
Weißfisch bis Waller<br />
Am unteren Neckar<br />
gibt‘s für alle was!<br />
42<br />
Japanische Allesfänger<br />
Inchiku Jigs: Diese genialen<br />
Kombi-Köder räumen auch in<br />
Norwegen ab!<br />
PROFESSIONAL<br />
TMCT<br />
MARINE EQUIPMENT<br />
32<br />
Inseltraum<br />
Fischige<br />
Vielfalt beim<br />
Meeresangeln<br />
vor<br />
Storslåttøya<br />
80<br />
Forellen-Propeller<br />
Große Lachsforellen abschleppen<br />
mit Teig-Propeller und Pose<br />
www.echolotzentrum.de<br />
Beratung: 05255 / 9339900<br />
<strong>11</strong>/2023 5
WIR SIND<br />
DIE REDAKTION<br />
UNSERE EXPERTEN<br />
Foto: J. Westerkamp<br />
Foto: F. Pippardt<br />
Foto: F. Pippardt<br />
Foto: T. Seemann<br />
Foto: M. Werner<br />
MICHAEL<br />
WERNER<br />
Chefredakteur<br />
Fachgebiete:<br />
Fliegenfischen,<br />
Meerforelle, Hecht<br />
FLORIAN<br />
PIPPARDT<br />
stellvertretender<br />
Redaktionsleiter<br />
Fachgebiete:<br />
Karpfen,<br />
Hecht<br />
ANDRÉ<br />
PAWLITZKI<br />
Redakteur<br />
Fachgebiete:<br />
Feedern,<br />
Barsch<br />
JOHANNES<br />
MÜLLER<br />
Redakteur<br />
Fachgebiet:<br />
Meeresangeln<br />
JANNIK<br />
WESTERKAMP<br />
Online-Redakteur<br />
Foto: F. Pippardt Foto: J. Borek Foto: B. Rozemeijer Foto: J. Dietel<br />
JOHANNES DIETEL<br />
Fachgebiet: Barsch<br />
BERTUS ROZEMEIJER (NL)<br />
Fachgebiet: Hecht<br />
JAN BOREK<br />
Fachgebiet: Hecht<br />
STEPHAN GOCKEL<br />
Fachgebiet: Zander<br />
Foto: M. Brauch Foto: T. Steinbrück Foto: W. Kalweit Foto: D. Charman<br />
DUNCAN CHARMAN (UK)<br />
Fachgebiet: Specimen Hunting<br />
WOLFGANG KALWEIT<br />
Fachgebiet: Specimen Hunting<br />
TOBIAS STEINBRÜCK<br />
Fachgebiet: Karpfen<br />
MATZE BRAUCH<br />
Fachgebiet: Allround<br />
6
Foto: W. Krause<br />
Wer schreibt hier eigentlich über die<br />
schönste Nebensache der Welt?<br />
Die Redaktion stellt sich vor – und all ihre<br />
Experten, Autoren sowie freie Mitarbeiter.<br />
FABIAN FRENZEL<br />
Fachgebiet: Allround<br />
Foto: O. Portrat<br />
OLIVIER PORTRAT<br />
Fachgebiet: Reisen<br />
FREIE AUTOREN<br />
FRIEDFISCH<br />
• Sebastian Schmidt<br />
• Bernd Brink<br />
• Tim Janssen (NL)<br />
• Kai Lander<br />
• Rafael Bringmann<br />
• Mathias Lange<br />
• Richard Opitz<br />
• Stefan Göhring<br />
• Marco Mariani<br />
RAUBFISCH<br />
• Adrian Prus<br />
• Dietmar Isaiasch<br />
• Jörg Rubbers<br />
• Marcel Wiebeck<br />
• Stefan Tiedemann<br />
• Waldemar Schwarz<br />
• Morgan Calu (FRA)<br />
• Chris Chew (BEL)<br />
MEER<br />
• Jan Nachtigal<br />
• Matze Wendt<br />
ROLLENWARTUNG<br />
• Cedric Koura<br />
ALLROUND<br />
• Sebastian Lucklum<br />
• Jürgen Proske<br />
• Heiner Siefken<br />
• Johann Troppacher (AUT)<br />
• Nils Anderson (CHE)<br />
• Sebastian Redlich<br />
• Andre Spänle<br />
• Jan Marks<br />
• Mathias Arnham (SWE)<br />
• Volker Seuß<br />
• Frerk Petersen<br />
• Edwin Hartwich<br />
Foto: C. Kaspers<br />
CHRISTIAN KASPERS<br />
Fachgebiet: Allround<br />
Foto: T. Schlageter<br />
TIM ADRYCHOWSKI &<br />
THOMAS SCHLAGETER<br />
Fachgebiet: Echolot und Technik<br />
UNSERE<br />
HOLLAND-EXPERTEN<br />
Foto: Prof. Dr. R. Arlinghaus<br />
Foto: F. Pippardt<br />
PROF. DR. ROBERT<br />
ARLINGHAUS<br />
Fachgebiet: Fischereibiologie<br />
JOHANNES RADTKE<br />
Fachgebiet: Allround<br />
Foto: R. Korn<br />
Foto: P. Garner<br />
RAINER KORN<br />
Fachgebiet: Meeresangeln<br />
PAUL GARNER (UK)<br />
Fachgebiet: Allround<br />
Foto: F. Pippardt Foto: S. Boer Foto: R. de Wilt<br />
ROBERT<br />
DE WILT<br />
JORAN BAL<br />
PIETER<br />
BEELEN<br />
<strong>11</strong>/2023 7
BILD DES MONATS<br />
Das Leben kann<br />
so einfach sein<br />
Pose, Blei, Stahlvorfach, Drilling, Köderfisch:<br />
Eine Montage, die schon vor 50 Jahren Hechte fing,<br />
heutzutage aber in Vergessenheit geraten ist.<br />
Wohl dem, der sich neben aktuellen Trends immer<br />
noch an altbewährte Techniken hält – denn<br />
besonders im Spätherbst und Winter ist der Köfi<br />
einfach eine Bank.<br />
8
<strong>11</strong>/2023 9<br />
Foto: W. Krause
PRAXIS | HECHT<br />
DEADBAITING – GRUNDANGELN AUF HECHT<br />
Heiße Tipps<br />
EXPERTENWISSEN!<br />
Dicke Hechte im Winter: Johann Troppacher (r.)<br />
und Josef Polt fangen solche Kaliber mit toten Köderfischen<br />
beim sogenannten Deadbaiting.<br />
Foto: J. Troppacher<br />
10
für kalte Tage<br />
Hechte werden die meiste Zeit des Jahres über beim Spinnangeln gefangen. Aber<br />
wie sieht die Sache im Winter aus? Die Raubfische sind größtenteils inaktiv und die<br />
Zeitspannen, in denen sie fressen, nur kurz. In der kalten Jahreszeit ist deshalb das<br />
Grundangeln mit Köderfischen, sogenannten Deadbaits, die beste Alternative. Wir<br />
geben Ihnen zahlreiche Tipps für erfolgreiche Ansitze auf große Winter-Hechte!<br />
Von Johann Troppacher<br />
Für diesen Artikel habe ich mich<br />
auf den Weg ins Waldviertel in<br />
Niederösterreich an die Thaya<br />
gemacht, um Ihnen gemeinsam<br />
mit meinem Kollegen Josef Polt<br />
das Angeln auf Hechte mit Deadbaits<br />
näherzubringen. Josef ist in dieser Gegend<br />
aufgewachsen und kennt den Fluss wie<br />
seine Westentasche. Das Thayatal zählt zu<br />
den wohl schönsten und artenreichsten<br />
Flusstälern Österreichs. Da ist es nicht<br />
verwunderlich, dass im Zuge der Einrichtung<br />
des Schutzgebietsnetzes „Natura<br />
2000“ Teile davon zum Europaschutzgebiet<br />
erklärt wurden. Die Thaya selbst<br />
ist ein weitgehend naturbelassener Fluss<br />
mit einer Länge von rund 230 km. Sie hat<br />
zwei Quellflüsse, die deutsche Thaya und<br />
die Mährische Thaya, fließt größtenteils<br />
an der Staatsgrenze zwischen Österreich<br />
und Tschechien und mündet in die<br />
March. In ihrem Mittellauf hat sich die<br />
Thaya tief in die Landschaft eingegraben,<br />
der Höhenunterschied der Hänge<br />
liegt hier teilweise bei 100 m. Aufgrund<br />
dieses besonderen Profils baute man viele<br />
Schlösser und Burgen hoch über ihrem<br />
Ufer, wie beispielsweise die Burg Raabs.<br />
Der Fluss hat einen sehr abwechslungsreichen<br />
Lauf, es gibt rasch fließende Gefällestrecken<br />
mit Kiesgrund und ausgedehnte<br />
Ruhigwasserbereiche in den Mäandern<br />
Foto: J. Troppacher<br />
und in den Staustufen. Man findet zahlreiche<br />
Strukturen, Totholzansammlungen,<br />
unterspülte Uferbereiche und teilweise<br />
weit über das Wasser hängende Äste. Diese<br />
Bedingungen schaffen einen optimalen<br />
Lebensraum für zahlreiche Fischarten. In<br />
den Fließabschnitten und Stauwurzeln<br />
treten unter anderem Aale, Döbel, Nasen<br />
sowie Barben auf und in den Stauabschnitten<br />
befinden sich besonders Karpfen,<br />
Schleien, Brachsen, Zander, Welse<br />
und natürlich fette Hechte!<br />
Die Thaya zeigt sich<br />
als abwechslungsreicher<br />
Fluss. Neben<br />
schnell fließenden<br />
Gefällestrecken gibt<br />
es auch zahlreiche<br />
ausgedehnte Ruhigwasserbereiche.<br />
<strong>11</strong>/2023 <strong>11</strong>
Für das Dead baiting<br />
eignen sich die<br />
unterschiedlichsten<br />
Auftriebskörper.<br />
Sichern Sie Ihre Bait Pop-ups!<br />
Spezialtipp<br />
Wenn Sie Auftriebskörper aus Kunststoff verwenden, wie beispielsweise<br />
die von „Mr. Pike“, hat Johann einen Spezialtipp für<br />
Sie. Um zu vermeiden, dass Sie die Auftriebskörper verlieren,<br />
können Sie diese an ein Stück Vorfachschlaufe crimpen – dazu<br />
später mehr –, die Sie im Zuge des Montierens des Auftriebskörpers<br />
am Köderfisch beziehungsweise Köderfischstück am Haken<br />
mit einfädeln. So sichern Sie die Plastikteile und sparen Geld,<br />
denn die gekaufte Bait Pop-ups sind oft teuer und verschmutzen<br />
noch dazu die Umwelt, wenn sie verlorengehen.<br />
1<br />
Präsentieren<br />
Sie heimische,<br />
präparierte<br />
Köderfische!<br />
Im Idealfall verwenden Sie zum Hechtangeln<br />
im Winter heimische Köderfische als Deadbaits<br />
– und zwar direkt aus dem Gewässer,<br />
an dem Sie angeln. Die Fischchen werden<br />
mit einem Auftriebskörper – und eventuell<br />
noch mit einem Flavour – versehen. Der bevorzugte<br />
Köderfisch ist am besten die Fischart,<br />
die im Gewässer am häufigsten vorkommt.<br />
An der Thaya sind unsere Top-Köder<br />
beispielsweise Rotfedern. Der Hecht hat<br />
nach oben gerichtete Augen, deshalb sollte<br />
der Köderfisch immer über ihm präsentiert<br />
werden. Zum Aufpoppen gibt es verschiedenste<br />
Auftriebskörper in unterschiedlichen<br />
Formen und Größen, es gibt auch sogenannte<br />
„Bait Pop-up Kits“. Alternativ können<br />
Sie Holz-, Kork-, oder Schaumstoffstücke<br />
verwenden, oder Sie können auch einfach<br />
mit einer kleinen Spritze ein wenig Luft in<br />
den Köder injizieren. Hierfür sollten Sie die<br />
Präparieren Sie Ihre Köderfische am besten mit<br />
Liquids. Mit der Spritze können Sie ihnen für etwas Auftrieb<br />
auch gerne Luft injizieren.<br />
allerdünnste Injektionsnadel verwenden, die<br />
Sie bekommen können. Fragen Sie einfach<br />
beim Doktor Ihres Vertrauens nach. Mit einer<br />
richtig dünnen Nadel verschließt sich die<br />
Einstichstelle nämlich gleich wieder und es<br />
kann nicht so viel Luft austreten. Dennoch<br />
sollten Sie in regelmäßigen Abständen<br />
kontrollieren, ob noch der gewünschte Auftrieb<br />
des Köders gegeben ist. Zum Flavourn<br />
verwenden wir gerne Liquids, die vorrangig<br />
beim Welsangeln eingesetzt werden, die wir<br />
wiederum mittels Injektionsnadel dem Köder<br />
einspritzen. Der Lockstoff hilft dem Hecht<br />
Foto: J. Troppacher<br />
dabei, den Köderfisch schneller zu finden.<br />
Sollten Sie keine Möglichkeit haben, den<br />
Köder aus dem Gewässer selbst zu besorgen,<br />
können Sie natürlich auch gekaufte<br />
Fische verwenden. Entweder besorgen Sie<br />
sich Forellen oder Meeresfische wie Sardinen<br />
oder Makrelen aus dem Supermarkt.<br />
Diese sind sehr ölhaltig und geruchsintensiv.<br />
Sie können entweder einen Fisch im Ganzen<br />
anködern oder Sie verwenden<br />
Stücke davon.<br />
An Fischstücken empfiehlt<br />
Josef bevorzugt den<br />
Kopfteil beziehungsweise<br />
den vorderen Teil des<br />
Foto: J. Troppacher<br />
Fisches, da sich hier die<br />
stark durchbluteten Organe,<br />
wie beispielsweise<br />
die Kiemen befinden.<br />
Um den präparierten Köfi<br />
schließlich am vorbereiteten<br />
Vorfach montieren<br />
zu können, verwenden<br />
Sie am besten eine lange<br />
Boilienadel. Entfernen<br />
Sie zunächst ein paar<br />
Schuppen am vorderen<br />
Rückenbereich des<br />
Fisches, stechen Sie mit<br />
der Nadel ein und fahren<br />
Sie vorsichtig am Rückgrat<br />
entlang, aber nicht<br />
ganz bis nach hinten,<br />
denn sonst bekommt der Köderfisch eine<br />
unnatürliche Form. Den Haken platzieren<br />
wir übrigens auch nicht ganz vorne beim<br />
Kopf. Grund dafür ist die Tatsache, dass<br />
die Hechte ihre Beute immer mit dem Maul<br />
voran nehmen, und wenn man den Haken<br />
etwas weiter hinten ansetzt, hängt dieser im<br />
Normalfall vorme im Maul und nicht tief im<br />
Schlund des Hechtes. Außerdem hat man<br />
den Vorteil, dass das Auswerfen des Köfis<br />
besser klappt, da er sich bei dieser Anköderungsvariante<br />
nicht so stark zusammenziehen<br />
kann.<br />
12
PRAXIS | HECHT<br />
Foto: J. Troppacher<br />
2<br />
Foto: J. Troppacher<br />
Verwenden Sie<br />
hochwertige<br />
Futtermittel<br />
beim Anlegen<br />
eines Futterteppichs.<br />
Kontrastreicher<br />
Teppich:<br />
Legen Sie<br />
einen Platz<br />
mit hellem<br />
Futter an.<br />
Legen Sie einen großen, hellen Futterteppich an!<br />
Der Hecht raubt sehr gerne über hellem<br />
Untergrund, weil dort einfach ein besserer<br />
Kontrast gegeben ist. Die Chancen, ihn zum<br />
Biss zu animieren, stehen definitiv höher,<br />
wenn der Hecht den Köder optisch deutlich<br />
wahrnehmen kann. Um einen ausreichend<br />
großen Futterteppich anlegen zu können,<br />
benötigt man entsprechend viel Futter. Aber<br />
keine Sorge, es ist absolut kein Muss, aus-<br />
schließlich teure Futtermittel zu verwenden.<br />
Wir empfehlen eine Mischung, die zum<br />
Großteil aus Maisschrot besteht, dem man<br />
circa 20 Prozent qualitativ hochwertige Anteile<br />
beimengt, wie beispielsweise die fertige<br />
Staubfuttermischung „Sweet Breams Nr. 1“<br />
von Browning. Sie können auch Fischmehle<br />
dazugeben, zerstückelte Fischstücke, die<br />
Sie durch den Fleischwolf gedreht haben,<br />
oder auch Fischöle wie zum Beispiel Lachsöl<br />
beimengen, damit Sie einen intensiven Fischgeruch<br />
ins Gewässer bringen. Die Futtermischung<br />
reichern Sie schließlich mit Wasser<br />
an, bis eine Masse entsteht, aus der sich gut<br />
klebende Futterbälle formen lassen. Diese<br />
können Sie dann ganz einfach ins Gewässer<br />
einbringen. Am besten wirft man sie von<br />
Hand oder per Schaufel ein.<br />
Der Trick mit der Maulwurfserde<br />
Angeln Sie an einem Fluss, in dem eine relativ starke Strömung<br />
herrscht, haben Sie mitunter das Problem, dass das<br />
Futter zu schnell weggespült wird. Dem können Sie entgegenwirken,<br />
indem Sie der fertigen Futtermischung etwas<br />
Maulwurfserde hinzufügen und sie damit schwerer machen.<br />
Maulwurfserde findet man oft ganz einfach in der näheren Umgebung.<br />
Sie hat auch den Vorteil, dass der erdige Geschmack<br />
beziehungsweise Geruch grundelnde Fische imitiert, was die<br />
Hechte natürlich anzieht. Aber Vorsicht, Sie sollten das Futter<br />
vorher komplett anfeuchten und fertig anrühren. Es muss also<br />
abgebunden sein, bevor Sie die Erde zufügen, denn sonst<br />
entsteht nur ein unbrauchbarer Matsch.<br />
Foto: J. Troppacher<br />
Maulwurfserde verleiht dem Futter<br />
einen zusätzlichen Lockeffekt.<br />
Spezialtipp<br />
<strong>11</strong>/2023 13
Und vom ganzen<br />
Fischchenschmaus,<br />
schaut<br />
nur noch das<br />
Schwänzchen raus.<br />
3<br />
Angeln Sie mit<br />
einem möglichst<br />
einfachen System!<br />
Wir angeln entweder mit einer Auftriebsmontage<br />
mit Ledger Boom und einem relativ<br />
schweren Blei oder auch nur mit einem<br />
schweren Durchlaufblei. Es ist es wichtig,<br />
den Hecht beim Biss kurz fahren zu lassen,<br />
denn wenn er den Köder packt, kann es<br />
durchaus sein, dass er ihn im Maul noch<br />
einmal dreht. Viele machen den Fehler, dass<br />
sie ein zu leichtes Blei verwenden, was zur<br />
Folge hat, dass der Hecht das Blei beim<br />
Biss leicht anhebt und so einen ungewollten<br />
Widerstand spürt. Ein schweres Blei von<br />
circa 100 bis 200 g wirkt hingegen wie ein<br />
Beim Angeln in<br />
stärkerer Strömung<br />
empfiehlt<br />
der Autor eine<br />
einfache Montage<br />
mit einem flachen<br />
Gripper-Blei.<br />
Foto: J. Troppacher Foto: W. Krause<br />
Willst du dein<br />
Vorfach pimpen, musst<br />
du crimpen!<br />
Sowohl ein Stahlvorfach als auch jegliches<br />
monofiles Vorfachmaterial lässt sich ohne<br />
Weiteres crimpen. Sie benötigen dafür<br />
lediglich eine Crimpzange – erhältlich<br />
beispielsweise bei „Black Cat“ – mit den<br />
passenden Hülsen. Hülse drauf, Haken<br />
einfädeln, Schlaufe machen und circa<br />
dreimal an verschiedenen Stellen crimpen,<br />
indem Sie die Zange immer leicht nachdrehen.<br />
Fertig! Und falls jemand Bedenken<br />
hat, dass das auch wirklich hält: Ich habe<br />
mir diesen Trick von meinem Guide beim<br />
Umlenker. Egal wo der Fisch nun hinzieht,<br />
das Blei bleibt liegen wie der Fels in der<br />
Brandung und der Hecht spürt lediglich<br />
den Widerstand des Bissanzeigers<br />
beziehungsweise des Freilaufs. Die Form<br />
des Bleies ist hierbei nicht so wichtig.<br />
Bei hoher Strömung verwendet man am<br />
besten ein flaches Gripper-Blei. Einen<br />
Ledger Boom benötigt man im Grunde<br />
genommen nur, wenn das Gewässer<br />
einen schlammigen Untergrund hat oder<br />
einen steinigen, in dem sich das Blei<br />
leicht verkanten könnte. Außerdem hat es<br />
den Vorteil, dass man die Montage garantiert<br />
verwicklungsfrei auswerfen kann.<br />
Die Montage verbindet man einfach und<br />
schnell mit Hilfe des „Quick-System“ von<br />
Mr. Pike mit dem Vorfach. Als Vorfach<br />
können Sie bereits fertig gebundene<br />
Produkte kaufen. Es gibt sie in verschiedenen<br />
Ausführungen, oftmals werden<br />
Kombinationen von Einzelhaken und Drillingen<br />
angeboten. Da die Verwendung<br />
von Drillingen an der Thaya jedoch nicht<br />
erlaubt ist, haben wir unsere Vorfächer<br />
selbst gefertigt. Wir verwenden entweder<br />
ein Stahlvorfach oder monofiles Material,<br />
mindestens mit der Stärke 0,60. Die Länge<br />
sollte circa 70 bis 90 cm betragen –<br />
je nach Größe des Köders. Wenn Sie ein<br />
monofiles Vorfach verwenden, sollten Sie<br />
es am besten vor dem Einsatz dehnen,<br />
damit es keine Schlaufen am Grund wirft.<br />
Und was ist mit den Knoten?<br />
Spezialtipp<br />
Johann Troppacher greift zur Zange<br />
und crimpt seine Vorfächer für das<br />
Angeln mit toten Köderfischen.<br />
Hochseeangeln abgeschaut und glauben Sie mir, wenn man so einen mehrere hundert<br />
Kilo schweren Blue Marlin fangen kann, wird das auch beim Hecht klappen.<br />
Foto: J. Troppacher<br />
14
4<br />
Die richtige Platzwahl ist entscheidend!<br />
Was nützen einem das perfekte Vorfach und<br />
die beste Montage, wenn man an einem<br />
Platz angelt, an dem es keine Hechte gibt.<br />
Es ist wie immer beim Angeln: Auch beim<br />
Hechtangeln mit Deadbaits ist die richtige<br />
Platzwahl das Nonplusultra. Wenn Sie öfter<br />
an demselben Gewässer angeln, erleichtert<br />
Ihnen das die Sache natürlich erheblich. Sie<br />
sollten sich alle Stellen merken, an denen<br />
Sie jemals große Hechte beim Rauben<br />
beobachten konnten. Die Fische sind<br />
standorttreu – und die Chancen stehen gut,<br />
dass man dort immer wieder auf sie trifft. An<br />
einem unbekannten Gewässer halten Sie am<br />
besten Ausschau nach ruhigen tiefen Bereichen<br />
mit überhängenden Ästen, Schilf oder<br />
Sonstigem. Alles, was sich gut als Unterstand<br />
anbietet, kann interessant sein. An<br />
Gewässern, die keine Naturufer haben, sollten<br />
Sie es im Winter am besten wiederum in<br />
den tiefen Bereichen und Löchern versuchen<br />
– außer es scheint einmal nach vielen<br />
dunklen Tagen die Sonne vom Himmel. Dann<br />
genügt auch ein minimaler Temperaturunterschied<br />
und die kleinen Fische ziehen in die<br />
seichten, wärmeren Bereiche des Wassers<br />
und der Hecht folgt ihnen natürlich. Wenn<br />
Sie mehrere Angler sind, macht es Sinn, die<br />
Angeln beziehungsweise die Köder gestaffelt<br />
auszubringen. Es bringt nichts, wenn<br />
man beispielsweise sechs Köder in demselben<br />
Loch platziert. Also, wenn Sie die Möglichkeit<br />
haben, nutzen Sie diese auch und<br />
fächern Sie die Angeln zunächst über einen<br />
größeren Bereich. Platzieren Sie bei den<br />
tiefen Stellen die Köder unter und auch über<br />
der Abrisskante. Wenn man dann die ersten<br />
Bisse bekommen hat, kann man den Angelplatz<br />
entsprechend optimieren. Und noch ein<br />
Hinweis zum Verhalten am Wasser …<br />
PRAXIS | HECHT<br />
Spezialtipp<br />
Sorgen Sie für Ruhe<br />
am Platz!<br />
Keine Angst, Sie müssen keinesfalls<br />
die ganze Zeit flüstern, aber wenn<br />
Sie beispielsweise Ihr Auto in der<br />
Nähe geparkt haben, vermeiden Sie<br />
das Zuschlagen der Türen. Alles, was<br />
Schall- beziehungsweise Druckwellen<br />
auslöst, die sich auf den Boden und<br />
auch auf das Wasser übertragen,<br />
sollte vermieden werden. Und wandern<br />
Sie nicht ständig direkt am Ufer<br />
herum. Auch große Hechte halten<br />
sich gerne dicht am Ufer auf und<br />
ein falscher Tritt oder eine schnelle<br />
Bewegung kann ausreichen, um den<br />
Zielfisch zu vergraulen.<br />
Foto: J. Troppacher<br />
Naturbelassene<br />
Flussläufe bieten<br />
Fischen den<br />
perfekten Lebensraum<br />
und sind<br />
somit Hotspots<br />
beim Deadbaiting.<br />
<strong>11</strong>/2023 15
PRAXIS | HECHT<br />
5<br />
Kombinieren Sie<br />
eine harte Rute mit<br />
monofiler Schnur!<br />
Beim Deadbaiting gezielt auf große Hechte<br />
empfehlen Josef und ich für einen Fluss wie<br />
die Thaya relativ harte und steife Angeln.<br />
Zunächst benötigt man ein entsprechendes<br />
Wurfgewicht, wenn man kein Boot zur<br />
Verfügung hat und die Köder nicht nur am<br />
diesseitigen Uferbereich, sondern auch weit<br />
im Fluss oder am gegenüberliegenden Ufer<br />
platzieren möchte. Der Hecht hat ein hartes<br />
Maul und es bedarf einer gewissen Stärke,<br />
um den Anschlag sicher durchzubringen.<br />
Auch um einen großen Hecht im Drill von<br />
eventuellen Hindernissen im Gewässer<br />
wegzuhalten, oder um ihn dort rauszuholen,<br />
braucht man eine entsprechend harte Rute.<br />
Ausgleichend dazu empfehlen wir vorzugsweise<br />
eine monofile Hauptschnur. Der Hecht<br />
macht schnelle Fluchten und wenn die<br />
Schnur eine entsprechende Dehnungseigen-<br />
schaft hat, ist das Risiko geringer, dass er<br />
ausschlitzt. Aufgrund der fehlenden Dehnung<br />
ist ein Geflecht also nicht so gut geeignet.<br />
Außerdem kann eine geflochtene Schnur<br />
bei niedrigen Temperaturen leicht einfrieren.<br />
Was die Schnurstärke betrifft, empfehlen<br />
Zum Einstieg können<br />
Sie Karpfenruten und<br />
-rollen verwenden!<br />
Wenn Sie Anfänger auf dem Gebiet sind<br />
und nur mal ins Hechtangeln reinschnuppern<br />
möchten, können Sie ohne Weiteres<br />
auch Karpfenangeln und -spulen<br />
verwenden. Solange die Ruten eben eine<br />
gewisse Härte aufweisen, spricht absolut<br />
nichts dagegen und Sie können sich zumindest<br />
für den Anfang eine Menge Geld<br />
sparen.<br />
wir eine 40er, wenn Sie, so wie wir an der<br />
Thaya, eine gewisse Distanz beim Werfen<br />
überbrücken müssen. Mit dieser Stärke<br />
können Sie einen großen Hecht im Drill hart<br />
rannehmen und das Risiko eines Schnurabrisses<br />
an Hindernissen ist gleich Null.<br />
Für Deadbaiting-Anfänger reichen<br />
Karpfenruten völlig aus.<br />
Spezialtipp<br />
Foto: J. Troppacher<br />
Stellen Sie die Angeln<br />
nach unten, um bei einem<br />
Biss den Anschlag gut<br />
durchzubringen.<br />
Foto: J. Troppacher<br />
16
Alternative mit<br />
Aktion: Köderfische<br />
eignen sich auch zum<br />
Spinnangeln.<br />
6<br />
Alternative<br />
Spinn fischen mit<br />
Deadbaits<br />
Foto: J. Troppacher<br />
Wenn Ihnen zum Ansitzangeln<br />
im Winter die Temperaturen zu<br />
kalt sind, können Sie auch aktiv<br />
werden und Ihr Glück „Oldschool“<br />
mit Spinnangeln auf<br />
Hecht versuchen. Diese Angeltechnik,<br />
bei der man wiederum<br />
Deadbaits, also ganze, gezupfte<br />
Köderfische verwendet, ist gewissermaßen<br />
in Vergessenheit<br />
geraten. Man kann damit jedoch<br />
sehr gute Erfolge erzielen! Voraussetzung<br />
dafür ist einerseits,<br />
dass man bereit ist, Strecke zu<br />
machen, denn man sollte bereits<br />
nach wenigen erfolglosen Würfen<br />
weiterziehen und andererseits,<br />
dass man geübt ist im Werfen,<br />
denn an Flüssen wie beispielsweise<br />
der Thaya finden sich nur<br />
selten freie Uferplätze, an denen<br />
man weit und ungehindert werfen<br />
kann. Beherrscht man dann noch<br />
die richtige Köderführung, steht<br />
dem Spinnfischen auf Hecht mit<br />
Deadbaits nichts mehr im Wege.<br />
Diese Angeltechnik sollte man<br />
übrigens vorzugsweise um die<br />
Mittagszeit, in der die Sonne am<br />
höchsten steht, praktizieren, da<br />
die Hechte im Winter am ehesten<br />
zu dieser Zeit aktiv sind und auf<br />
Raubzug gehen.<br />
Hechtangel-Tipps in<br />
kleinen Videos<br />
Auf Johanns YouTube Kanal „TheHaunzz<br />
Fishing & Hunting“ finden Sie nicht nur ein<br />
Video zum Thema Oldschool Spinnangeln,<br />
in denen Josef Ihnen diese Technik im Detail<br />
erklärt, sondern auch noch zwei weitere<br />
Videos, in denen Sie in bewegten Bilder<br />
noch mehr über die Tipps der beiden Deadbaiting-Experten<br />
zum Hechtangeln erfahren<br />
können.<br />
Der Autor produziert am<br />
Wasser auch Videoclips mit<br />
viel Praxiswissen für seinen<br />
YouTube-Kanal.<br />
Spezialtipp<br />
Foto: J. Troppacher<br />
<strong>11</strong>/2023 17
PRAXIS | HECHT<br />
Halten Sie beim Angeln<br />
immer alle notwendigen<br />
Utensilien griffbereit,<br />
damit Sie den Hecht umgehend<br />
versorgen und<br />
(wo erlaubt) auch gerne<br />
zurücksetzen können.<br />
Foto: J. Troppacher<br />
Flambiertes Vorfach<br />
Hier sehen Sie, wie Sie am besten ein Stahlvorfach mit Einzelhaken<br />
binden. Grundsätzlich gilt, wenn Sie ein Stahlvorfach<br />
sauber schneiden wollen, sollten Sie es vorher mit der Flamme<br />
eines Feuerzeugs erhitzen (1). Dann kann man es mit einem<br />
kleinen Seitenschneider durchtrennen, ohne dass sich die<br />
einzelnen Stahlfäden aufspleißen (2). Auf diese Weise lässt<br />
sich das Vorfach sauber in die Klemmhülse stecken, sodass an<br />
einem Ende die Vorfachschlaufe entsteht (3) und am andere<br />
Ende der Haken (4) befestigt wird. Die Klemmhülse sollte<br />
dabei nur minimal größer sein als der Stahldraht, damit es eng<br />
sitzt. Crimpen – und fertig ist das Vorfach zum Deadbaiting (5)!<br />
7<br />
Seien Sie gut vorbereitet!<br />
Noch bevor Sie Ihre erste Angel auslegen, sollten Sie alles<br />
bereitlegen, was Sie zum Landen und Versorgen des Hechtes<br />
benötigen. Wenn ein Fisch beißt, kommt es immer zu einer<br />
Stresssituation und es kann nicht sein, dass man dann erst<br />
Kescher, Abhakmatte, Wiegeschlinge, Maßband, Zange, Wasserkübel<br />
etc. zusammensuchen muss. Was den Kescher betrifft,<br />
empfiehlt Ihnen Josef einen ausreichend großen mit hartem<br />
Rahmen, da man einen Hecht – anders als einen Karpfen –<br />
schnell keschern muss. Außerdem sollte er relativ großmaschig<br />
sein, weil man so unter Wasser wiederum schneller ist. Im<br />
Idealfall ist das Netz gummiert, damit sich der Haken nicht so<br />
leicht verfangen kann. Angeln Sie an teilweise schwer zugänglichen<br />
Ufern, so wie wir an der Thaya, dann achten Sie darauf,<br />
dass der Kescher eine Teleskopstange hat. Die Gefahr, an dem<br />
Naturufer auszurutschen, ist groß und gerade bei winterlichen<br />
Bedingungen sollten Sie besser nicht ins Wasser fallen.<br />
1<br />
Foto: J. Troppacher Foto: J. Troppacher<br />
2<br />
Guidingtouren an der Thaya<br />
Foto: J. Troppacher<br />
Die Reviere der Thaya verfügen über einen sehr abwechslungsreichen und reizvollen Fischbestand.<br />
Josef Polt bietet unter anderem an der Mährischen Thaya – mit rund 17 km ein Teil des Oberlaufes<br />
der Thaya – professionelle Angelguidings an. Für das Revier I/24 Weikertschalg gibt es auch<br />
Angelkarten zu erwerben. Interessenten schreiben eine E-Mail an lukas.schmalzbauer@skrh.at.<br />
Josef Polt kennt die Thaya wie seine Westentasche und bietet in<br />
dem abwechslungsreichen Revier seine Dienste als Guide an.<br />
18
3<br />
Foto: J. Troppacher<br />
Foto: J. Troppacher<br />
4<br />
Foto: J. Troppacher<br />
ETM TESTMAGAZIN<br />
GASTROBACK DESIGN<br />
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12/2021<br />
5<br />
Noch mehr Wissen<br />
Sie wollen sich optimal auf den<br />
nächsten Hechtansitz vorbereiten<br />
und noch ein paar weitere Tipps<br />
für den Fang von Köderfischen<br />
erhalten? Dann folgen Sie dem<br />
Link über den QR-Code ins Netz oder besuchen Sie<br />
unsere Webseite www.<strong>blinker</strong>.de
UNTERHALTUNG | HECHTANGELN MIT KÖDERFISCH<br />
GESCHICHTEN VOM WASSER<br />
POP UP-PLÖTZE<br />
Das Ziel: Der Riesenhecht des Vereinssees. Der Plan: Fischstückchen<br />
mit dem Futterboot. Die Realität: Tut weh.<br />
20
Von Tobias Steinbrück<br />
WAS GLITZERT DENN DA?<br />
Denken Sie dran: Eis<br />
schwimmt. Nur für<br />
den Fall, dass Sie mit<br />
gefrorenen Fischstückchen<br />
anfüttern<br />
wollen.<br />
Alle sprechen von ihm, aber<br />
keiner hat ihn je gefangen. Er<br />
ist DER Hecht des Vereinsgewässers.<br />
Am gegenüberliegenden<br />
Ufer, wie soll es<br />
anders sein, wird er immer und immer<br />
wieder beim Rauben beobachtet. Dort<br />
ist er sicher vor Spinnanglern, sicher vor<br />
der Köderfischpose, sicher vor allem. Ein<br />
Monsterhecht – da bin ich mir sicher.<br />
Unerreichbar? Bezweifle ich. Ich will mein<br />
Glück versuchen.<br />
Es ist Herbst, Anfang November, perfektes<br />
Angelwetter für große Hechte. Eine dicke<br />
Wolkendecke überzieht die Landschaft<br />
wie dunkelgraue Zuckerwatte. Bisher hat<br />
sich die Natur erbarmt und keinen Regen<br />
übers Land gebracht, aber es ist nur eine<br />
Frage der Zeit. Doch davon will ich mich<br />
nicht beeindrucken lassen – mit einer<br />
Karpfenrute, einem Karpfenstuhl und<br />
ein Futterboot auf dem Trolley mache ich<br />
mich auf den Weg zur Angelstelle.<br />
DER BO-FROST-MANN IST DA!<br />
Um meinem zahnbewehrten Zielfisch<br />
näher zu kommen, habe ich meine Hausaufgaben<br />
in den vergangenen Wochen<br />
gemacht: Jeden dritten Tag fuhr ich ihm<br />
meine Tiefkühl-Köderfische mit dem<br />
Futterboot direkt vor die Nase. Leckereien<br />
frei Haus, für faule<br />
Aasfresser. Ich will<br />
„Ich will aus<br />
dem Jäger<br />
einen Sammler<br />
machen!“<br />
aus dem Jäger einen<br />
Sammler machen.<br />
Steinbrück, der Bo-<br />
Frost-Mann, will ihn<br />
daran gewöhnen,<br />
nicht mehr rauben<br />
zu müssen. Meine<br />
Rotaugen stippte ich<br />
im Sommer, portionierte<br />
sie in 1-Liter-<br />
Tiefkühlbeuteln. Mein Plan besteht also<br />
schon seit Monaten, doch nun ist endlich<br />
der richtige Zeitpunkt gekommen.<br />
Und so durchpflügt der Bug meines<br />
Futterboots abermals die leichten Wellen.<br />
In der linken Luke lagern 5 angetaute<br />
Rotaugen, in der rechten befindet sich<br />
dieses Mal die Durchlaufmontage. 80 g<br />
Blei, ein dickes Fluorocarbonvorfach<br />
und ein Drilling. Ich bin gespannt – und<br />
siegessicher.<br />
Die dunkelgraue Zuckerwatte hat mit<br />
dem auffrischenden Nordwind Struktur<br />
bekommen. Jetzt sieht es nach echtem<br />
Sauwetter aus. In den Böen muss ich meine<br />
Augen zusammenkneifen, so sehr pfeift<br />
es. Der erste Regenschauer hat mich gleich<br />
nach dem Ablegen der Montage erwischt.<br />
Seitdem nichts mehr passiert. Auch an<br />
meiner Rute nicht. Es ist der dritte Kaffee<br />
aus der Thermoskanne, ich friere, werde<br />
langsam ungeduldig. Nicht wirklich habe<br />
ich damit gerechnet, dass der Esox sich so<br />
lange Zeit lassen würde. Eigentlich müsste<br />
er doch, sobald er das Surren des kleinen<br />
Elektromotors des Boots hört, mit Lätzchen<br />
und Besteck unter der Brustflosse<br />
auf die abtaumelnden Leckereien warten.<br />
Schließlich habe ich den Gierhals über<br />
Wochen verwöhnt.<br />
Was glitzert denn da im Sand vor<br />
meinen Winterstiefeln, leicht bedeckt<br />
vom weißen Schaum? Ich stehe auf, bücke<br />
mich, und hebe es an. Ein Stück Rotauge.<br />
Der sauber abgetrennte Schwanz. Hatte<br />
ein anderer Angler dieselbe Idee, einen<br />
Hecht anzufüttern? Vielleicht ohne Futterboot,<br />
an der eigenen Uferkante? Nein,<br />
das bezweifle ich. Dieser Hechthappen<br />
muss zu mir gehören – wie auch immer<br />
er hier gelandet ist. Eine Unterströmung<br />
vielleicht? „Keine Ahnung …“, murmele<br />
ich vor mich hin, und werfe das Fischstückchen<br />
zurück ins<br />
Wasser, um mich wieder<br />
niederzulassen. Doch<br />
während mein Blick<br />
zurück zum Angelstuhl<br />
wandert, wird er erneut<br />
aufgehalten. Da liegt ja<br />
noch ein Stück Rotauge!<br />
Diesmal ein Kopf. Und<br />
direkt daneben noch zwei<br />
Mittelteile und ein weiteres<br />
Schwanzstück.<br />
Wie Schuppen fällt es mir von den<br />
Augen: Kein einziges gefrorenes Fischstückchen<br />
der vergangenen Wochen<br />
hat je den Grund, geschweige denn den<br />
Riesenhecht, erreichen können. Eis<br />
schwimmt. Sie alle trieben oben auf. „Mit<br />
Pop Up-Plötze auf den Monster-Meter<br />
im Vereinsteich, ist klar, Steinbrück“,<br />
schimpfe ich mich selbst. Und nur dank<br />
des auflandigen Windes habe ich<br />
davon, na ja, Wind bekommen.<br />
<strong>11</strong>/2023 21
PRAXIS | FRIEDFISCH<br />
Wolfgang Kalweit<br />
lässt beim Angeln<br />
auf große Friedfische<br />
im Fluss<br />
liebend gerne seine<br />
Pose treiben.<br />
22
FRIEDFISCHFANG MIT TREIBENDER POSE<br />
Lass<br />
laufen!<br />
Wer große Friedfische in einem Fluss finden<br />
möchte, der sollte es unbedingt mit der<br />
treibenden Pose versuchen. Wolfgang Kalweit<br />
erklärt, worauf es bei dieser anspruchsvollen<br />
Methode ankommt.<br />
Egal mit welchem Angler ich<br />
rede, jeder bekommt leuchtende<br />
Augen, wenn man über das Posenangeln<br />
spricht. Es ist nämlich<br />
immer wieder einer der<br />
aufregendsten Momente in unserem Hobby,<br />
wenn die kleine rote Spitze plötzlich<br />
abtaucht und der Anhieb in einem heißen<br />
Drill endet! In diesem Beitrag möchte ich<br />
Ihnen zeigen, wie man an einem Fluss mit<br />
der treibenden Pose zum Erfolg kommt.<br />
Es erfordert zwar etwas an Übung und einiges<br />
an Konzentration, doch dafür bringt<br />
jeder Biss Spannung pur!<br />
FISCHE FINDEN<br />
UND VERZÖGERT FANGEN<br />
Foto: W. Kalweit<br />
Das Angeln mit treibender Pose ist eine<br />
der besten Methoden, um weite Bereiche<br />
eines Fließgewässers nach Fischen<br />
abzusuchen. Da der Köder der Strömung<br />
folgt, lässt sich eine Angelstelle großflächig<br />
absuchen. Bekommt man keinen Biss<br />
oder hat man Fische gefangen, kann man<br />
mit dem leichten Gepäck schließlich zur<br />
nächsten Stelle aufbrechen und von vorne<br />
beginnen. Vor allem wenn man ein Gewässer<br />
noch nicht so gut kennt, ist das ein<br />
ausgezeichneter Weg, die Fische zu finden.<br />
Wegen der Strömung muss man sich<br />
aber über die Köderpräsentation Gedanken<br />
machen. Unnatürlich treibende Köder<br />
schrecken Fische nämlich ab. Deshalb<br />
kommt es sehr auf die korrekte Führung<br />
der Pose an. Was viele Angler nicht wissen:<br />
In einem Fluss nimmt die Strömung von<br />
der Oberfläche bis zum Grund erheblich<br />
ab. Ließe man die Pose einfach so abtreiben,<br />
dann würde sie den Köder hinter<br />
<strong>11</strong>/2023 23
sich herziehen. Bisse bleiben dann Fehlanzeige.<br />
Der Schwimmer muss deshalb durch<br />
ein Zurückhalten der Schnur abgebremst<br />
werden, und zwar in beachtlichem Maße.<br />
Je nach Strömung und Tiefe zieht er dann<br />
richtige Furchen in die Wasseroberfläche.<br />
Auch wenn das auf den ersten Blick falsch<br />
erscheint, so ermöglicht diese Vorgehensweise,<br />
dass der Köder mit der gleichen Geschwindigkeit<br />
der Tiefenströmung abtreibt<br />
und sich so weitgehend natürlich verhält.<br />
Das Verzögern wird dadurch erreicht,<br />
indem man den Zeigefinger sanft auf den<br />
Spulenrand der Stationärrolle legt und das<br />
Ablaufen der Schnur behutsam drosselt.<br />
Man kann auch mit der rechten Hand sanft<br />
die Spule umgreifen und so den Ablauf verzögern.<br />
Alles sollte möglichst ruckfrei vonstattengehen,<br />
damit sich dies nicht negativ<br />
auf die Köderbewegung überträgt.<br />
Die Schnurwahl ist sehr wichtig. Weiche<br />
und möglichst dünne Schnüre laufen am<br />
besten ab. Meine bevorzugten Schnurstärken<br />
sind 0,20 mm beim Barbenangeln,<br />
0,16 mm beim Döbelangeln und 0,14 mm<br />
beim Rotaugenfischen.<br />
Foto: W. Kalweit<br />
1 2<br />
1 | Stationärrolle vs. Centrepin: Wer es sich zutraut,<br />
der sollte unbedingt eine Centrepin ausprobieren.<br />
Die Drills damit sind spektakulär!<br />
2 | Benutzt man eine Stationärrolle, verzögert man<br />
mit dem Zeigefinger auf dem Spulenrand.<br />
3 | Vor allem Döbel lassen sich mit der treibenden<br />
Pose ausgezeichnet fangen.<br />
4 | Die wichtigsten Posentypen für das Treibenlassen<br />
sind „Avon“, „Stick“ und „Loafer“.<br />
3<br />
4<br />
Foto: W. Kalweit<br />
Foto: W. Kalweit<br />
24
PRAXIS | FRIEDFISCH<br />
DIE POSE MIT DER RUTE<br />
FERNSTEUERN<br />
In der Regel wird mit der treibenden Pose<br />
das eigene Ufer eines Flusses beangelt, da<br />
nur hier effektiv verzögert werden kann.<br />
Wo sich die Fische aufhalten, hängt von der<br />
Art, der Jahreszeit und dem Wasserstand<br />
ab. Im Winter halten sich zum Beispiel<br />
Döbel gerne im Grenzbereich zwischen<br />
schneller und langsamer Strömung auf.<br />
Diesen linienhaften Verlauf von Verwirbelungen<br />
an der Oberfläche kann man gut<br />
erkennen. Genau dort sollte die Pose dann<br />
entlangtreiben. Rotaugen bevorzugen in<br />
dieser Zeit eher etwas langsamere und konstantere<br />
Strömung ohne Verwirbelungen.<br />
Gesteuert wird die Pose mit der Rutenspitze.<br />
Je länger die Rute ist, umso besser<br />
funktioniert das. Matchruten ab einer<br />
Länge von 3,90 m sind gut geeignet. Ich<br />
besitze ein spezielles „Trotter“-Modell in<br />
4,57 m und ich bin für jeden Extra-Zentimeter<br />
dankbar!<br />
Die Wahl der richtigen Angelrolle ist<br />
ebenso wichtig. Wenn eine Stationärrolle<br />
zum Einsatz kommt, dann sollte sie eine<br />
große Spule haben und gut gefüllt sein.<br />
Hier läuft die Schnur einfach besser ab.<br />
Wer es sich zutraut, der kann wie ich auch<br />
eine Centrepin nutzen, die für diese Angelmethode<br />
wie geschaffen ist. Sie ermöglicht<br />
nämlich ein ruckfreies Ablaufen der<br />
Schnur und bestmögliche Kontrolle. Der<br />
einzige Nachteil ist das etwas umständliche<br />
Einholen. Dafür ist aber jeder Drill<br />
unvergesslich, weil die Kraft des Fisches<br />
direkt auf die Spule übertragen wird.<br />
„Unnatürlich treibende Köder<br />
schrecken Fische ab.<br />
Deshalb kommt es sehr auf<br />
die korrekte Führung der Pose an.“<br />
Buhnenköpfe sind ideale Plätze zum<br />
„Laufen lassen“. Im Übergangsbereich<br />
zwischen langsamer und schneller<br />
Strömung stehen im Winter vor allem<br />
größere Döbel.<br />
Foto: W. Kalweit<br />
PASSGENAUE POSENMONTAGE<br />
Die Gestaltung der Posenmontage hängt<br />
von drei Faktoren ab: Wassertiefe, Strömungsstärke<br />
und Ködergröße. Je größer<br />
die drei Faktoren sind, umso kräftiger muss<br />
das Posenmodell, dessen Tragkraft und<br />
dessen Bebleiung gewählt werden. Hier<br />
bedient man sich dann Modellen mit der<br />
Bezeichnung „Avon“ oder „Loafer“. Bei<br />
ruhiger Strömung, moderaten Wassertiefen<br />
– ich sage mal bis maximal 2 m – und<br />
kleinen Ködern, können auch die deutlich<br />
schlankeren und sensibleren „Stick“-Modelle<br />
verwendet werden. Generell ist es<br />
besser, eine etwas größere Pose zu benutzen,<br />
solange diese gut ausgebleit ist. Beim<br />
Döbelangeln mit Brotflocke bevorzuge<br />
ich meist Avon-Posen mit einer Tragkraft<br />
zwischen 2,5 g (3 AA) und 4 g (2 ½ Swan),<br />
je nach Strömung und Tiefe. Beim Angeln<br />
mit dem Stick starte ich oft mit etwa 1,6 g<br />
(4 BB). Die Posen lassen sich sehr schnell<br />
wechseln, da sie nur oben und unten mit<br />
Silikonschlauch befestigt werden. Es muss<br />
dann nur die Bebleiung (siehe Zeichnung)<br />
angepasst werden. Wegen der dünnen<br />
Schnüre darf nur hochwertiges, weiches<br />
Blei verwendet werden.<br />
Es hängt von der Fischart, der Jahreszeit<br />
und dem Wasserstand ab, in welcher Tiefe<br />
die Fische anzutreffen sind, beziehungsweise<br />
wo sie fressen. Man muss sie also<br />
suchen. Ich gehe dabei immer wie folgt vor:<br />
Wenn ich an einer Angelstelle eine Tiefe<br />
von zum Beispiel 2 m vermute, stelle ich<br />
die Pose zunächst auf circa 1 m ein. Dann<br />
lasse ich sie drei- bis viermal durchtreiben.<br />
Wenn kein Biss erfolgt, stelle ich sie 50 cm<br />
tiefer und wiederhole einige Durchläufe.<br />
Ich mache mit der Anpassung so lange weiter,<br />
bis der Köder auf Grund hängen bleibt.<br />
Es folgt dann die Feinjustierung, das heißt<br />
ich stelle die Pose sukzessive wieder flacher,<br />
bis der Köder möglichst knapp über Grund<br />
läuft. Eine Stelle befische ich dann so lange,<br />
wie ich Vertrauen in sie habe.<br />
<strong>11</strong>/2023 25
PRAXIS | FRIEDFISCH<br />
Schnurlauf verzögern<br />
Montage mit<br />
Avon-Pose<br />
Pose 3,5 g<br />
Tragkraft<br />
BB (0,4 g)<br />
Abnehmende Strömung<br />
zum Grund<br />
AAA (0,5 g)<br />
AAA<br />
BB (0,4 g)<br />
BB<br />
Brotflocke<br />
Nr. 4 (0,2 g)<br />
Illustration: B. Gierth<br />
26
1<br />
2<br />
3<br />
Foto: W. Kalweit<br />
Foto: W. Kalweit<br />
Foto: W. Kalweit<br />
ANFÜTTERN MIT WEISSBROT<br />
Mein Lieblingsköder beim Angeln auf Döbel<br />
und Rotaugen ist Weißbrot („American<br />
Sandwich“) und ich füttere damit auch an.<br />
Hier gibt es drei einfache Möglichkeiten.<br />
Erstens kann man alle paar Minuten kleine<br />
Stücke ins Wasser werfen. Wenn sie kurz<br />
vorher zusammengedrückt werden, saugen<br />
sie sich voll wie ein Schwamm und sinken<br />
ab. Zweitens kann man „Bread Mash“ herstellen.<br />
Hierzu wird ein ganzes geschnittenes<br />
Weißbrot in einem Angeleimer<br />
mindestens zehn Minuten mit viel Wasser<br />
eingeweicht. Mit der Hand rührt man<br />
dann einmal kräftig durch, gießt das Ganze<br />
in den Kescher und presst das Wasser aus.<br />
Diese „Pampe“ lässt sich zu kleinen Ballen<br />
formen und regelmäßig einwerfen. Die<br />
dritte Möglichkeit ist, das Brot vorher in<br />
einem Mixer fein zu zermahlen – in circa<br />
2 mm große Stücke. In England nennt man<br />
das „Liquidised Bread“. Hieraus lassen sich<br />
ohne zusätzliches Anfeuchten kleine Ballen<br />
formen, die im Wasser förmlich explodieren.<br />
Die ersten beiden Anfüttertechniken<br />
benutze ich meist beim Döbelangeln und<br />
die dritte, wenn es auf Rotaugen geht.<br />
Es ist wichtig, dass man in der Linie anfüttert,<br />
in der man auch die Pose treiben<br />
lässt. Auch muss man sich überlegen, an<br />
welcher Stelle und in welcher Wassertiefe<br />
das Brot durch den Futterplatz treiben soll.<br />
Davon hängt nämlich ab, wie weit oberhalb<br />
das Brot eingeworfen wird.<br />
Wenn Sie der treibenden Pose eine<br />
Chance geben, werden Sie in kürzester Zeit<br />
Ihr Gewässer besser kennenlernen und<br />
Ihren Zielfisch finden. Die Technik ist nicht<br />
ganz einfach, aber wenn die Pose das erste<br />
Mal blitzartig abtaucht, ist jede Mühe vergessen.<br />
Für mich gibt es beim Angeln kaum<br />
einen schöneren Moment! Aber erleben<br />
Sie es doch einmal selbst …<br />
RHEDA-WIEDENBRÜCK<br />
2023<br />
IM A2 FORUM<br />
GÜTERSLOHER<br />
STR. 100<br />
02.12.-<br />
03.12.<br />
Foto: W. Kalweit<br />
DIE GANZ NEUE ANGELMESSE IM A2-FORUM<br />
IN RHEDA-WIEDENBRÜCK!<br />
ANGELN IM FLUSS, SEE UND FORELLENTEICH<br />
Raub- und Friedfischangelei in all ihren Facetten.<br />
Namhafte Händler aus ganz Deutschland und<br />
dem angrenzenden Ausland freuen sich mit tollen<br />
Messeangeboten auf Ihren Besuch!<br />
NORWEGEN – MEERESANGELN<br />
Die Messe Rheda besticht durch ein breites Angebot<br />
auch in dieser Sparte. Neben Händlern, die als<br />
Norwegen-Profis gelten, sind auch Reiseveranstalter<br />
aus dem Traumland des Meeresangelns vor Ort.<br />
EXPERTEN DER ANGELSZENE<br />
Rainer Korn, „Melle“ Matthias Melchior, Andy Denker,<br />
Speedy, Hannes Lohmöller u. a. begeistern mit ihren<br />
Shows im Vortragsraum.<br />
FLIEGENFISCHEN<br />
Die EFFA, Rudy van Duijnhoven, Fliegenbinder des<br />
HSV Groot Rotterdam und andere Profis der Fliegenfischerszene<br />
zeigen die Schönheit des Sports!<br />
RAHMENPROGRAMM<br />
Spaß an modernen Drillmaschinen, Boote, Tombola<br />
und gastronomische Vielfalt.<br />
Die Angelmesse in Rheda-Wiedenbrück verspricht<br />
ein tolles Wochenende für Anglerinnen und Angler!<br />
4<br />
1 | Trocken gemixtes Weißbrot, sogenanntes<br />
„Liquidised Bread“, macht Rotaugen<br />
und Döbel munter.<br />
2 | Das Liquidised Bread explodiert förmlich<br />
im Wasser, wenn man kleine Ballen davon<br />
anfüttert.<br />
3 | Wolfgang Kalweits absoluter Lieblingsköder<br />
beim Angeln auf Döbel ist die Brotflocke.<br />
Es wird einfach ein Stück Weißbrot<br />
um den Hakenschenkel geknetet.<br />
4 | Rotaugenangeln am Fluss ist mit der<br />
Pose eine wahre Freude!<br />
Foto: W. Kalweit<br />
Noch mehr Wissen<br />
Sie wollen noch<br />
mehr Wissenswertes<br />
über das<br />
Angeln mit Posen<br />
erfahren? Dann<br />
folgen Sie dem<br />
Link über den<br />
QR-Code ins Netz oder besuchen Sie<br />
unsere Webseite www.<strong>blinker</strong>.de<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
Samstag, 02.12. von 9.30 Uhr – 17.00 Uhr<br />
Sonntag, 03.12. von 9.30 Uhr – 17.00 Uhr<br />
EINTRITT<br />
Erwachsene: 10,00 €<br />
Jugendliche bis einschließlich 14 Jahre<br />
und Rentner:innen mit Ausweis: 5,00 €<br />
Kinder bis 6 Jahre: Eintritt frei<br />
www.angelmesse-rheda-wiedenbrück.de
GEWÄSSER | SAARLAND<br />
DIE GRÖSSTEN FISCHE, DIE BESTEN GEWÄSSER<br />
Gewässerfakten:<br />
Saarland<br />
Das Saarland, im Südwesten der Bundesrepublik, hat sogar bereits<br />
einen Fluss im Namen. Hier müsste doch auch anglerisch einiges möglich<br />
sein! Wir haben uns das schöne Bundesland an der Grenze zu<br />
Frankreich und Luxemburg einmal näher angeschaut.<br />
Raubfischmeldungen<br />
Hecht | Barsch | Zander | Aal |<br />
Wels | Sonstige<br />
47%<br />
Friedfischmeldungen<br />
Karpfen | Brasse/Güster | Schleie<br />
Döbel | Sonstige<br />
32%<br />
Raubfischmeldungen<br />
15%<br />
8%<br />
Friedfischmeldungen<br />
7%<br />
12%<br />
7%<br />
18%<br />
5%<br />
22%<br />
28%<br />
Mit weniger als 1 Million Einwohnern<br />
gehört das beschauliche<br />
Saarland zu den<br />
kleinsten Bundesländern. Es<br />
bietet eine reichhaltige Natur<br />
und hat mitunter die prozentual größte<br />
Waldfläche. Auch Hecht einige Flüsse durchziehen<br />
das Saarland, der längste ist dabei die<br />
Blies. Neben der Barsch namensgebenden Saar mit<br />
dem Wahrzeichen des Saarlandes, der Saarschleife,<br />
findet<br />
Zander<br />
man auch einige größere<br />
Seen wie den Bostalsee Aal und die Primstalsperre.<br />
Angler sollten sich hier also richtig<br />
wohlfühlen. Doch Welswelche Fische waren<br />
hier die beliebtesten und welche Gewässer<br />
Sonstige<br />
waren die besten?<br />
Insgesamt erreichten uns trotz der geringen<br />
Größe des Saarlandes zwischen<br />
2020 und 2022 immerhin 247 Fangmeldungen,<br />
davon 103 Friedfisch- und<br />
144 Raubfischmeldungen. Bei den Raubfischanglern<br />
war dabei die Saar mit<br />
41 Fängen das beliebteste Gewässer. Weit<br />
dahinter fanden sich mit 6 bzw. 4 Meldungen<br />
der Mäusbach und Glashütter<br />
Weiher. Friedfischangler dagegen waren<br />
mit 22 Fangmeldungen Karpfen hauptsächlich<br />
am Mäusbachweiher erfolgreich. Auf<br />
dem zweiten Platz<br />
Brasse/Güster<br />
lag hier die Saar mit<br />
19 Fängen, und Schleie auf Platz drei der Wombacher<br />
Weiher, der für <strong>11</strong> Einsendungen<br />
Döbel<br />
Sonstige Der Mäusbachweiher<br />
war für einige Fänge<br />
verantwortlich. Hier fing<br />
Kai Eisler auch diese<br />
schöne 40er Schleie.<br />
Foto: K. Eisler<br />
verantwortlich war. Natürlich haben wir<br />
uns ebenfalls angeschaut, welches die beliebtesten<br />
Zielfische im Saarland waren.<br />
Bei den Raubfischen war dabei der Barsch<br />
ganz klar auf Platz 1. Die gestreiften Räuber<br />
machten satte 22% der Raubfisch-Einsendungen<br />
aus. Der Hecht lag mit 12% auf<br />
Platz 2, gefolgt vom Wels mit 8%. Friedfischangler<br />
meldeten am häufigsten die<br />
Arten Brassen/Güster (28%), doch auch<br />
Karpfen (18%) und Döbel (15%) gehörten<br />
regelmäßig zu den Fängen der Angler. Das<br />
Saarland scheint also ein sehr vielseitiges<br />
Revier zu sein.<br />
28
Foto: F. Harig-Bär<br />
Der 83er Hecht von<br />
Frank Harig-Bär<br />
war nur 1 cm kleiner<br />
als der größte<br />
aus dem Saarland<br />
gemeldete Hecht<br />
und konnte an<br />
der Saar einem<br />
Gummifisch nicht<br />
widerstehen.<br />
Mit 64 cm hat der Brassen von<br />
Tommy Müller schon das Format<br />
„Klodeckel“. Der Fisch biss in der Saar<br />
auf Castermaden.<br />
Foto: T. Müller<br />
Foto: M. Kadelski<br />
Die größten Raubfische 2020-2022<br />
Art Größe Gewässer Jahr<br />
Barsch 48 cm Saar 2020<br />
Hecht 84 cm Vereinsgewässer<br />
Saarbrücken<br />
2020<br />
Wels 130 cm Saar 2022<br />
Aal 85 cm Blies 2022<br />
Die größten Friedfische 2020-2022<br />
Art Größe Gewässer Jahr<br />
Brasse/Güster 64 cm Saar 2022<br />
Karpfen 88 cm Vereinsgewässer<br />
Burbach<br />
2022<br />
Döbel 55 cm Saar 2022<br />
Schleie 52 cm Vereinsgewässer<br />
Niederwürzbach<br />
2020<br />
Auch wenn es der<br />
Rapfen nicht unter<br />
die beliebtesten<br />
Fischarten schaffte,<br />
scheinen im<br />
Saarland doch kapitale<br />
Exemplare<br />
vorzukommen, wie<br />
Marek Kadelski<br />
mit diesem 77er<br />
Fisch beweist.<br />
Friedfischart Anzahl %<br />
Karpfen 19 18 %<br />
Brasse/Güster 29 28 %<br />
Schleie 7 7 %<br />
Döbel 15 15 %<br />
Sonstige 33 32 %<br />
Raubfischart Anzahl %<br />
Hecht 17 12 %<br />
Barsch 31 22 %<br />
Zander 7 5 %<br />
Aal 10 7 %<br />
Wels 12 8 %<br />
Sonstige 67 47 %<br />
Bei den Raubfischanglern<br />
im Saarland war<br />
der Barsch der Zielfisch<br />
Nummer 1. Dieser<br />
43 cm lange Fisch<br />
von Pierre Hauptmann<br />
schnappte sich an der<br />
Saar einen Wurm.<br />
Der Karpfen von Luca Tuttolomondo kann sich mit 88 cm Länge<br />
wirklich sehen lassen. Er war außerdem der größte Fisch dieser<br />
Art, der uns aus dem Saarland gemeldet wurde.<br />
Foto: L. Tuttolomondo<br />
Mitmachen?<br />
So geht’s!<br />
Mehr Fänge finden Sie auf<br />
www.angelmasters.de<br />
– dort finden jedes Jahr<br />
mehrere Wettbewerbe statt.<br />
Die Teilnehmer tragen die<br />
Länge ihrer größten Fische<br />
ein. Wer am Ende des<br />
Jahres die größte Gesamtlänge<br />
eines Wettbewerbes<br />
aufbringen kann, gewinnt<br />
und erhält damit tolle Preise!<br />
Angel<br />
Masters<br />
2023<br />
angelmasters.de<br />
Foto: P. Hauptmann<br />
<strong>11</strong>/2023 29
PRAXIS | EXPERTENRUNDE<br />
FRAG DIE EXPERTEN ?<br />
SCHICKEN SIE IHRE FRAGE AN: Blinker-Redaktion, Jürgen-Töpfer-Straße 48, 22763 Hamburg,<br />
Stichwort: Expertenfrage oder senden Sie eine E-Mail an: redaktion@<strong>blinker</strong>.de<br />
WIR GRATULIEREN DEM GEWINNER DIESER AUSGABE ZUR ROLLE VON QUANTUM: Jonas de Jonge, Großheide<br />
Foto: AW<br />
Auf großen<br />
Seen dürfen<br />
die Bleiköpfe<br />
etwas schwerer<br />
sein, um<br />
die Absinkphase<br />
zu beschleunigen.<br />
Foto: A. Pawlitzki<br />
Dicker Karpfen, gelandet mit der<br />
Shakespeare Power Match.<br />
Jigkopf-Größen<br />
Mario Günter, Grafling<br />
Welche Jigkopf-Größen und -Gewichte sind<br />
bei Gummifischen zu empfehlen?<br />
Stephan Gockel: Als groben Ansatz vom Ufer, probiere es<br />
mal mit 12cm Gufi und 14g-Kopf, 9cm Gufi und 10g, 5cm<br />
und 6g Jig. Aber perfekter wird es, wenn du nach der Zeit der<br />
Absinkphase gehst, denn Faktoren wie Wind, Strömung und<br />
Schnurdicke spielen auch noch eine große Rolle bei der Wahl<br />
der besten Gewichte. Also: Rute im steilen Winkel statisch<br />
nach oben halten (10 Uhr Stellung) und zweimal zügig die<br />
Rolle drehen. So hebst du den Köder vom Grund. Die Sekunden,<br />
die er benötigt wieder bis auf den Grund abzusinken und<br />
die Schnur wieder leicht erschlafft, zählst du mit. Top sind<br />
etwa drei Sekunden. Dauert es deutlich länger, musst du einen<br />
schwereren Kopf fischen. Kürzer, dementsprechend leichter<br />
werden. Vertikal unterm Kiel habe ich wiederum festgestellt,<br />
dass es den Zandern fast schnuppe ist, wie schwer der Kopf ist.<br />
Er sollte nur optisch zur Silhouette des Gummifisches passen.<br />
Und noch ein Tipp: Spare nicht an der Rute, denn nicht jede<br />
Gerte vermittelt ein tolles Ködergefühl mit Gummifischen.<br />
Matchrute für Karpfen<br />
Julius Bleibetreu, Rheine<br />
Wie muss eine Matchrute beschaffen<br />
sein, mit der sich auch große Karpfen<br />
fangen lassen?<br />
André Pawlitzki: Für den Fall, dass Matchangler in Kontakt<br />
mit großen Karpfen kommen, beziehungsweise gezielt Karpfen<br />
beangeln möchten, bietet der Markt sogenannte „Heavy“-<br />
oder „Power Match“-Versionen an. Diese Ruten haben meist<br />
ein höheres Wurfgewicht als normale Matchruten. Es liegt üblicherweise<br />
zwischen 10 und 30 g und teils sogar noch darüber.<br />
Mit solchen Ruten lassen sich auch schwere Wackelposen<br />
problemlos werfen und natürlich ist der Blank entsprechend<br />
kräftiger als bei einer herkömmlichen Matchrute. Außerdem<br />
ist der Durchmesser der Rutenringe meist größer als bei üblichen<br />
Matchruten. Doch hier verschwimmt der Unterschied<br />
zwischen den „Heavy Match“ und den „Floatruten“, mit denen<br />
man mit der Pose auf dicke Karpfen und Raubfische angelt<br />
und deren Ringdurchmesser noch größer sind. Wie man sieht,<br />
sind die Übergänge zwischen den Rutentypen fließend.<br />
RAUBFISCH-EXPERTE<br />
STEPHAN GOCKEL<br />
Stephan Gockel weiß als Guide und<br />
Köder entwickler alles zum Thema<br />
Raubfisch.<br />
ALLROUND-EXPERTE<br />
ANDRÉ PAWLITZKI<br />
Als Blinker-Urgestein und Vollblut-<br />
Allrounder hat André Pawlitzki von allen<br />
Methoden ein beeindruckendes Wissen.<br />
30
FRAGEN & GEWINNEN<br />
Energy von Quantum Die Energy Light Braid LSW 630 ist eine neue Rolle, die besonders auf<br />
den Gebrauch von geflochtenen Schnüren ausgelegt ist. Eine Gummilippe auf der Spule verhindert das<br />
Durchrutschen der Geflochtenen. Durch das Wormshaft-Spulenhub-System (LSW) wird ein 14 Prozent<br />
längerer Spulenhub erreicht. Mit der langen Spule wird nicht nur die Schnur sauberer verlegt, sondern man<br />
kann auch weiter werfen. Bei der Quick Drag-Funktion reicht eine halbe Umdrehung des Bremsknopfes, um<br />
den Bremsknopf komplett zu lösen. Schnurfassung: 150m/0,30 mm. Preis im Fachhandel ca. 100 Euro.<br />
!<br />
Grafik: Wikipedia. GNU Free Documentation License<br />
Nur wer neben<br />
dem Echolot ein<br />
SideScan verwendet,<br />
weiß wo<br />
die Fische genau<br />
stehen.<br />
Maßige Meerforelle<br />
mit losen<br />
Schuppen: Die<br />
darf mit!<br />
Genauer Fischstandplatz<br />
Jonas de Jonge, Großheide<br />
Ich sehe auf meinem Echolot gute<br />
Sicheln. Allerdings bin ich mir nicht<br />
sicher, wo die Fische nun stehen.<br />
Rechts oder links vom Boot oder direkt<br />
darunter? Kannst du mir helfen?<br />
Thomas Schlageter: Leider kann man diese Frage ohne<br />
ein integriertes, fotorealistisches SideScan nicht beantworten.<br />
Ein normales, traditionelles 2D-Echolot arbeitet mit einem<br />
Kegel. Alles, was sich in den Kegel hineinbegibt, wird dann auf<br />
dem Display angezeigt. Ob sich das Objekt nun vorne, hinten,<br />
rechts oder links befindet, wird damit nicht erkannt. Einzige<br />
Information: Es befindet sich innerhalb des Sendekegels.<br />
Wenn du aber ein SideScan-Gerät besitzt, kannst du nicht<br />
nur rechts und links unterscheiden, sondern zusätzlich über<br />
die Schattenbildung auch die Höhe des Fisches identifizieren.<br />
Damit kannst du entsprechend viel präziser Fische anwerfen<br />
und beangeln als mit einem gewöhnlichen Echolot.<br />
Foto: Rainer Korn<br />
Gefärbte Forellen<br />
Georg Heinz, Hamburg<br />
Wie entscheide ich an der Färbung,<br />
welche Forelle ich zurücksetzen muss?<br />
Rainer Korn: Das mit der Färbung ist eine schwierige Sache,<br />
weil das ja fließende Übergänge sind. Deswegen wird<br />
es eher so formuliert: Angefärbte Meerforellen, die keine<br />
losen Schuppen haben, sollen zurückgesetzt werden. Wenn<br />
beim Hakenlösen am besten im Wasser also keine Schuppen<br />
an den Händen kleben bleiben, sollte der Fisch besser<br />
wieder zurück ins Wasser.<br />
ECHOLOT-EXPERTE<br />
THOMAS SCHLAGETER<br />
Thomas Schlageter ist bestens mit<br />
den Herstellern vernetzt, kennt jedes<br />
technische Detail und alle Neuheiten.<br />
MEERES-EXPERTE<br />
RAINER KORN<br />
Der Chefredakteur unserer Schwesterzeitschrift<br />
„Kutter & Küste“ ist einer der<br />
besten Meeresangler Deutschlands.<br />
<strong>11</strong>/2023 31
32<br />
GEWÄSSER | NORWEGEN
Kråkvåg bietet alles<br />
was das Meeresanglerherz<br />
begehrt,<br />
im Sommer gibt es<br />
dazu noch fast endlos<br />
lange Angeltage.<br />
INSELPARADIES KRÅKVÅG<br />
Zurück ins<br />
Wunderland<br />
Foto: F. Pippardt<br />
Anfang August ging es für die Redakteure<br />
Florian Pippardt und Johannes Müller nach Storslåttøya<br />
auf Kråkvåg in Mittelnorwegen – eine Rückkehr<br />
in ein Traumrevier.<br />
<strong>11</strong>/2023 33
Kråkvåg ist<br />
umgeben von<br />
unterschiedlichsten<br />
Strukturen:<br />
Kanten, Plateaus,<br />
Korallen- und<br />
Tangfelder. Ein<br />
Paradies für<br />
Meeresräuber und<br />
-angler.<br />
Foto: M. Wendt<br />
Zur Hütte gibt’s<br />
ein hochwertiges<br />
19 Fuß Aluboot<br />
mit 50 PS.<br />
Foto: F. Pippardt<br />
34
GEWÄSSER | NORWEGEN<br />
Twister und<br />
Gummifische an<br />
30-50g schweren<br />
Köpfen sind die<br />
Allroundköder Für<br />
Seelachs, Pollack<br />
und Dorsch.<br />
Foto: F. Pippardt<br />
Kråkvåg ist ein Ausnahmerevier für<br />
Leng, besonders in den Korallenfeldern<br />
darf immer mit kapitalen<br />
Tiefseeräubern gerechnet werden.<br />
Foto: F. Pippardt<br />
In den hervorragend ausgestatteten Hütten gibt es neben Waschmaschine, Trockner und<br />
Spülmaschine auf der Terrasse auch genug Platz um das Angelgerät vorzubereiten<br />
oder in der Gruppe ein Feierabendbier zu genießen.<br />
Foto: F. Pippardt<br />
Von Johannes Müller<br />
Voller Vorfreude erwartete ich<br />
unsere Reise nach Kråkvåg in<br />
das Angelcamp Storslåttøya<br />
Feriested. Nicht nur das Angelrevier<br />
in Mittelnorwegen klang<br />
außerordentlich spannend, für mich war<br />
es nach einigen Ausflügen ins warme Salzwasser<br />
außerdem die erste Norwegenreise<br />
seit geschlagenen 10 Jahren! Für Florian<br />
war es dagegen schon der zweite Trip<br />
hierher und somit eine Rückkehr auf die<br />
neben Hitra gelegene Insel Kråkvåg. Seine<br />
Geschichten der letzten Tour heizten<br />
meine Vorfreude noch zusätzlich an. Von<br />
Hamburg ging es mit dem Auto über die<br />
Fähre Hirtshals-Larvik weiter über Oslo<br />
und entlang der wunderschönen Glomma,<br />
später dann noch mittels zwei Fähren über<br />
Brekstad und Garten nach Storfosna, von<br />
wo eine malerische Brücke in Richtung<br />
Angelcamp führt. Die Anreise belief sich<br />
auf gute 18 Stunden Fahrt ab Hamburg,<br />
doch mit einer Zwischenübernachtung<br />
war das problemlos machbar. Bei unserer<br />
Ankunft war die Sonne gegen 22 Uhr<br />
gerade dabei, hinter dem Horizont zu<br />
verschwinden. Der Betreuer der Anlage,<br />
Markus, selbst leidenschaftlicher Angler<br />
– oder um es noch treffender zu formulieren,<br />
absolut angelverrückt – versuchte<br />
uns nach einem kurzen Abriss über die<br />
momentanen Bedingungen sogar noch<br />
zu einer kleinen Ausfahrt auf Pollack zu<br />
überreden. Die Autofahrt steckte uns<br />
aber doch ein wenig in den Knochen<br />
und nebenbei musste noch eine gefühlte<br />
LKW-Ladung an Angel- und Kameraequipment,<br />
nebst Proviant für 10 Tage,<br />
aus jedem erdenklichen Winkel des Autos<br />
geladen und in der Hütte verstaut werden.<br />
Daher lehnten wir diese nette Einladung<br />
ab und verschoben die erste Ausfahrt auf<br />
den kommenden Tag. Es mag unglaublich<br />
erscheinen, aber es gibt eben Momente,<br />
da ist das Bett sogar verlockender als ein<br />
Pollack in der Abenddämmerung …<br />
ZUM SONNENUNTERGANG IM<br />
SEELACHS-ELDORADO<br />
Am ersten Angeltag begrüßte uns das<br />
Nordmeer mit seiner schroff-rauen<br />
Schönheit und einer steifen Brise. Doch,<br />
nachdem wir nach kurzem Nachdenken<br />
die Bedingungen als „gerade noch fischbar“<br />
klassifiziert hatten, hieß es endlich<br />
Leinen los. Und so ging es an diesem Tag<br />
als einziges Boot der Anlage auf See. Mit<br />
den 19ft-Alubooten mit 50 PS Viertakt-<br />
Motor war selbst der vorherrschende Seegang<br />
kein Problem. Legt man bei ruhigem<br />
Wetter „den Hebel auf den Tisch“, schaffen<br />
die Boote gute 20 Knoten, sodass<br />
man die ersten Angelplätze innerhalb<br />
<strong>11</strong>/2023 35
GEWÄSSER | NORWEGEN<br />
Foto: F. Pippardt<br />
Ordentliche Seelachse sind um die Inseln nicht<br />
selten, teilweise müssen diese aber in großen<br />
Tiefen von mehr als 100 m gesucht werden –<br />
dann sind auch mal schwerere Gewichte nötig.<br />
Foto: F. Pippardt<br />
Tiefseeangler dürfen sich neben<br />
Leng und Lumb außerdem auf<br />
schöne Rotbarsche freuen, die sich<br />
entlang der tiefen Kanten aufhalten.<br />
weniger Minuten erreicht. Als Zielfische<br />
hatten wir für den ersten Tag Seelachs,<br />
Dorsch und Pollack im Visier und so<br />
waren gerätetechnisch Spinn-, Slowjigund<br />
Speedjigging-Ruten an Bord – nebst<br />
einer bunten Auswahl an Pilkern und<br />
Gummi fischen. Die ersten Fänge ließen<br />
auch nicht lange auf sich warten, denn<br />
kleine Köhler um die 40 cm waren beinahe<br />
überall vorhanden und schnappten<br />
sich die Köder oft schon in der Absinkphase.<br />
Da wir aber nicht die Halbstarken<br />
verangeln wollten, hieß es Weitersuchen,<br />
An zwei Tagen war selbst mit den recht<br />
rauwassertauglichen Booten nichts zu<br />
machen: In einem Fall 5 Windstärken, im<br />
anderen Fall gesellte sich dazu durch den<br />
Wind noch beinahe horizontaler Regen.<br />
In vielen Revieren wäre jetzt bestenfalls<br />
Kartenspielen angesagt, doch auf Kråkvåg<br />
finden sich auch einige vielversprechende<br />
Uferstellen, von denen aus man –<br />
entsprechende Kleidung und Schuhwerk<br />
vorausgesetzt – auch ohne Boot immer<br />
mal mit Pollack und Dorsch rechnen kann.<br />
Angeln ist also fast immer möglich, wenn<br />
man möchte. Die Felsen fallen vor den<br />
Füßen in steilen Kanten ab und werden<br />
von Seetang bewachsen – hier entlang<br />
patrouillieren die Pollacks. Auf den Felsen,<br />
quasi direkt an der Kante stehend, lassen<br />
sich diese Stellen sogar deutlich besser<br />
ausfischen, als vom Boot, da einen die<br />
Drift nicht ständig vom Spot wegträgt.<br />
Und auch parallele Würfe zur Kante sind<br />
so natürlich einfacher möglich. Als Köder<br />
waren Gummifische an 30 bis 40 g schwedenn<br />
die großen Köhler mussten sich ja<br />
auch irgendwo rumtreiben. Und sogar<br />
Fische über 100 cm kommen hier regelmäßig<br />
vor. Nach einer Weile hatten wir<br />
sie dann gefunden: Tagsüber waren die<br />
größeren Köhler der Klasse 80+ nicht<br />
selten unterhalb der 100 m-Marke unterwegs.<br />
Schwere Gewichte um die 200 g<br />
waren also notwendig, um die Fische dort<br />
zu erreichen, was bei der flotten Drift dennoch<br />
nicht immer einfach war. Mit dem<br />
Voranschreiten des Tages fanden sich die<br />
Fische schließlich im flacheren Wasser ein<br />
und wir standen zum Sonnenuntergang<br />
endlich voll im Seelachs. Da die Fische<br />
jetzt offensichtlich komplett im Jagdfieber<br />
waren, konnten die schweren Gewichte<br />
wieder leichten Ködern an der Spinn- und<br />
Slowjig-Rute weichen und beinahe jedes<br />
Ablassen des Köders wurde mit einem<br />
heißen Seelachs-Drill belohnt. Alle Fische<br />
waren zwischen 80 und 90 cm groß – eine<br />
ideale Speisegröße und tolle Gegner am<br />
leichten Gerät. So war die Fischkiste bei<br />
der Rückfahrt bereits ordentlich gefüllt.<br />
Kein schlechter Einstieg.<br />
KEIN BOOT – KEIN PROBLEM<br />
36
Revier kompakt: Kråkvåg/Storslåttøya<br />
Allgemeines: Die Insel Kråkvåg<br />
liegt in Norwegen nordöstlich von<br />
Hitra. In der Umgebung der Insel<br />
finden sich vielfältige Angelplätze<br />
mit Tiefen zwischen 10 und über<br />
300 m.<br />
Fischvorkommen:<br />
Dorsch, Köhler, Pollack, Leng,<br />
Lumb, Makrele, Heilbutt, Rotbarsch<br />
Bestimmungen:<br />
Gesetzliche Mindestmaße und<br />
Fisch-Ausfuhrgrenze von 18 kg<br />
Filet pro Person beachten.<br />
Übernachtungsmöglichkeiten:<br />
Gut ausgestattete Hütten bei Storslåttøya<br />
Feriested für bis zu 6 Personen,<br />
buchbar bei www.angelreisen-teltow.de<br />
Bootsverleih:<br />
19ft Alu-Boote mit 50PS 4-Takt,<br />
Echolot, GPS, Kartenplotter und<br />
Steuerstand sind in der Anlage<br />
buchbar.<br />
Weitere Touristische Möglichkeiten:<br />
Naturaktivitäten wie Wanderungen über<br />
die Insel, inklusive Besichtigung des<br />
dort errichteten Bunkers.<br />
Method Feeder<br />
leadfree<br />
Storfosna<br />
Storslåttøya<br />
Angelcamp<br />
Kråkvåg<br />
Die zerklüftete Insellandschaft um Storslåttøya herum ermöglicht<br />
eine vielseitige Meeresangelei von Spinnfischen bis Tiefseeangeln.<br />
200 m<br />
Karte: B. Gierth<br />
- 100% Bleifrei<br />
- Schnellwechselsystem<br />
ren Köpfen und Pilker zwischen 50 und<br />
100 g das Mittel der Wahl. Bei dieser Angelei<br />
lässt man den Köder vor der Kante<br />
bis auf den Grund absinken und holt ihn<br />
dann gleichmäßig und moderat schnell<br />
ein. Die Bisse von Dorsch und Pollack<br />
kommen dabei oft direkt an der Kante,<br />
teils sogar beim Rausheben des Köders.<br />
Die Ruten sollte man beim Uferangeln<br />
daher auch lieber eine Nummer stärker<br />
wählen. Wurfgewichte von 80 bis 100g<br />
helfen, die Fische an der steilen Kante<br />
kompromisslos nach oben zu bugsieren.<br />
Denn lässt man dem Fisch nach dem<br />
Biss zu viel Schnur, nutzt dieser nicht<br />
selten die Gelegenheit, sich im Seetang<br />
zu verkrümeln oder die Schnur scheuert<br />
an der Felskante, was häufig zu einem<br />
Abriss führt. Um hier vorzubeugen, sind<br />
auch lange Mono-Vorfächer in jedem Fall<br />
dringend zu empfehlen.<br />
DER TRAUM FÜR<br />
TIEFSEE-ENTHUSIASTEN<br />
Das Revier Kråkvåg ist neben Seelachs<br />
und Pollack auch für eine großartige Tiefseefischerei<br />
bekannt. An einem beinahe<br />
windstillen Tag, an Bord war es sogar<br />
problemlos im T-Shirt auszuhalten, sollte<br />
es an eine der Leng-Stellen gehen, zu der<br />
uns Betreuer Markus begleiten würde.<br />
Man findet dort, etwa 20 Minuten von der<br />
Anlage entfernt, ausgedehnte Tiefsee-<br />
Korallenriffe, die gerne von Leng, Lumb<br />
und Co. aufgesucht werden. Bei einer<br />
Bodenroder Weg 10-14 - D-35647 Waldsolms - Telefon: 060 85-98 13-0<br />
info@saenger-tts.com - www.ms-range.de
GEWÄSSER | NORWEGEN<br />
Betreuer Markus<br />
(rechts) kennt das<br />
Revier Storslåttøya<br />
wie seine<br />
Westentasche<br />
und gibt sein Wissen<br />
gerne an die<br />
Gäste weiter.<br />
Geräteempfehlung<br />
Tiefseeangeln<br />
Da hier regelmäßig mit Leng über<br />
120 cm gerechnet werden muss,<br />
sollte das Gerät nicht zu leicht<br />
ausfallen: Ruten der 30 – 50lbs-<br />
Klasse und Multirollen mit mindestens<br />
300 – 400 m 0,20 – 0,25er<br />
Geflecht sind ideal.<br />
Spinnfischen und Pilken<br />
Für das Spinnfischen vom Ufer und<br />
Boot auf Pollack und Dorsch<br />
genügen Spinnruten mit ca.<br />
2,40 m – 3 m Länge und etwa<br />
80 – 100 g Wurfgewicht, kombiniert<br />
mit Rollen der 4000er Größe und<br />
0,15er Geflecht. Für das Pilken und<br />
schwere Gummifisch-Angeln auf<br />
Seelachs, Pollack und Dorsch in<br />
großen Tiefen, sowie das Heilbuttangeln<br />
sind Gewichte bis 200 g<br />
und darüber nötig. Eine kräftige<br />
Pilkrute mit einer passenden Rolle<br />
und mindestens 300 m 0,15er<br />
Geflecht (Seelachs)/0,20-0,25er<br />
Geflecht (Heilbutt) eignet sich<br />
hierfür hervorragend.<br />
Köder und Zubehör:<br />
· Gummifische von 10 –15 cm an<br />
30 – 50 g schweren Köpfen<br />
· Pilker und Gummifische von<br />
50 – 200 g<br />
· Robuste Tiefseemontagen, Hakengröße<br />
nicht unter 7/0, Tiefseebleie<br />
von 500 – 1.000 g<br />
· Makrelen-Paternoster zum Köderfang,<br />
Rotbarsch-Paternoster<br />
· Verschiedene monofile Vorfachschnüre<br />
zwischen 0,50 mm und<br />
1,2 mm<br />
Stehen die Seelachse<br />
flach, kann<br />
leichteres Spinnund<br />
Jig-Gerät verwendet<br />
werden –<br />
spannende Drills<br />
sind die Folge.<br />
Tiefe von 140 bis 180 m und geringer Drift<br />
reichten schon Gewichte um 500 g, um die<br />
Montagen, bestückt mit Makrelen- und<br />
Köhlerfetzen, auf Tauchfahrt zu schicken.<br />
Kaum war die Montage unten angekommen,<br />
bekam ich auch schon den ersten<br />
Fischkontakt. Nach ein paar Anfassern<br />
wurde die Rutenspitze schließlich kräftig<br />
nach unten gezogen. Der darauffolgende<br />
Anhieb ging wie in eine Wand! Unterbrochen<br />
von ein paar kräftigen Kopfschlägen<br />
lieferte der Leng ordentlich Gegenwehr,<br />
bevor ich ihn langsam aus der Tiefe<br />
holen konnte. Oben angekommen staunten<br />
wir nicht schlecht, denn der erste Leng des<br />
Tages brachte es bereits auf ansehnliche 130<br />
cm! Hier muss wirklich Leng auf Leng liegen,<br />
denn so ziemlich jedes Mal wenn die<br />
Montage den Grund erreichte, kam unmittelbar<br />
der Zugriff eines Tiefseefisches und<br />
Dreifachdrills waren bei Florian, Markus<br />
und mir an der Tagesordnung. Nach gerade<br />
einmal einer Stunde Tiefseeangeln hatten<br />
wir bereits eine bunte Mischung aus Leng,<br />
Lumb und Tiefseehaien nach oben befördert<br />
und beschlossen zur Abwechslung<br />
noch etwas anderes zu probieren, da ein<br />
Zurücksetzen der Fische (mit Ausnahme<br />
der Haie) aus solchen Tiefen nicht möglich<br />
ist und wir nicht gleich die Filetgrenze vollmachen<br />
wollten.<br />
EIN DINOSAURIER-AAL<br />
AM ROTBARSCH-PATERNOSTER<br />
Markus hatte die Idee, nach dem Erfolg<br />
an der Leng-Stelle, an nahegelegenen<br />
Unterwasserkanten den Rotbarschen<br />
nachzustellen, die hier häufig ebenfalls in<br />
guten Stückzahlen und Größen vertreten<br />
sind. Die Tiefseeruten waren ohnehin an<br />
Bord, ein einfaches Rotbarsch-Paternoster<br />
war schnell aus ein paar Circle-Hooks,<br />
Leuchtoktopussen und ein wenig Schnur<br />
geknüpft und verschwand wenig später,<br />
mit Fetzen versehen in der Tiefe. Die<br />
ersten Rotbarsche waren bald gefunden<br />
und drei Rote von etwa 40 bis 50 cm<br />
Foto: F. Pippardt Foto: M. Wendt<br />
38
Länge landeten in der nächsten Stunde<br />
in der Fischkiste. An diesem Tag lief die<br />
Rotbarsch-Angelei jedoch eher zäh und<br />
es war, wenn überhaupt, immer nur ein<br />
Fisch am Haken. Sind die Fische aber voll<br />
da, sind laut Markus in der Folge meist<br />
auch jedes Mal mehrere Haken besetzt<br />
und man kann sich so schnell einige der<br />
leckeren Tiefseefische zusammenangeln.<br />
Florian knurrte nach der vorangehenden<br />
Tiefsee-Angelei auf Leng und der<br />
darauffolgenden Angelei auf Rotbarsch<br />
der Magen. Tiefseeangeln ist zugegeben<br />
auch nicht seine Lieblings-Disziplin. So<br />
Uferangeln ist eine<br />
gute Alternative zum<br />
Kartenspielen, wenn<br />
Bootsangeln wetteroder<br />
windbedingt nicht<br />
möglich ist und wird<br />
regelmäßig mit Dorsch<br />
und Pollack belohnt.<br />
machte er die Rute kurzerhand mit einem<br />
Klettband an der Reling fest und begann<br />
sich ein Sandwich vorzubereiten, während<br />
die Montage weiter in der Tiefe trieb.<br />
Scheinbar gönnten ihm die Fische aber die<br />
Erholung nicht, denn er hatte kaum die<br />
ersten Bissen genommen, da wurde die<br />
Rutenspitze plötzlich kräftig nach unten<br />
gerissen. Biss! Der Fisch zerrte Schnur<br />
von der Rolle und es war klar, dass hier<br />
kein gewöhnlicher Rotbarsch am Haken<br />
hängen konnte. Während des knackigen<br />
Drills rätselten wir, welcher Unbekannte<br />
sich wohl den Köder am Rotbarsch-<br />
Foto: F. Pippardt<br />
Paternoster geschnappt hatte. War es ein<br />
großer Dorsch, ein Leng oder gar ein<br />
Heilbutt? Die Auflösung kam einige spannende<br />
Minuten später, als sich schließlich<br />
etwa 20 m vom Boot entfernt eine riesige<br />
Silhouette der Oberfläche näherte. Was<br />
dann an Bord kam, ließ uns mit offenen<br />
Mündern dastehen: Ein Leng von satten<br />
157 cm – so einen „Dinosaurier-Aal“<br />
hatten wir hier sicherlich nicht erwartet.<br />
Doch das zeigt erneut, wie groß die Dichte<br />
an Tiefseefischen dort unten tatsächlich<br />
sein muss.<br />
AUF DEM HEIMWEG NOCH<br />
EIN POLLACK<br />
Tiefseeangeln mit schwerem Gerät und<br />
bis zu 1000 g schweren Bleien mag nicht<br />
jedermanns Sache sein, doch auch für<br />
Anhänger der leichten Angelei gibt es auf<br />
Kråkvåg einige Schmankerl: Das Wort der<br />
Stunde ist „Pollack“. Unweit der Anlage<br />
befinden sich mehrere Unterwasserberge,<br />
wo umgeben von tiefem Wasser, die Wassertiefe<br />
auf 8 bis 20 m ansteigt. Und diese<br />
Untiefen werden besonders zum Ende des<br />
Tages bis in die Nacht hinein von feisten<br />
Pollacks bis über 90 cm aufgesucht. Dazu<br />
gesellen sich regelmäßig Dorsche. Wer<br />
begeisterter Fliegenfischer ist, bekommt<br />
hier sogar die Chance, sich einen Pollack<br />
mit der Fliege zu erwedeln. Doch auch<br />
für Spinnfischer stehen hier mit Gummifischen<br />
und kleinen Pilkern die Chancen<br />
auf schöne Pollacks hervorragend. Praktisch<br />
an den Pollack-Spots ist ebenfalls,<br />
dass diese gleich vor der Anlage liegen,<br />
was zu einem kleinen Abstecher dorthin,<br />
vor der Einfahrt in den Hafen, geradezu<br />
einlädt. Sogar vom Ufer aus sind manche<br />
der Unterwasserberge in Wurfweite.<br />
Markus, der selbst fast täglich dem Pollack<br />
mit der Fliegen- und Spinnrute nachstellt,<br />
gibt hier bei Bedarf ebenfalls sehr gerne<br />
Hilfestellung und kennt das Revier wie<br />
seine Westentasche.<br />
Wer eine Herausforderung sucht, kann<br />
sich im flacheren Sund neben der Insel<br />
auch noch dem Heilbutt stellen. Die<br />
Könige der Platten kommen hier um<br />
Kråkvåg regelmäßig vor und lassen sich<br />
mit Gummiködern und Naturköder-<br />
Montagen fangen. Die Mission Heilbutt<br />
haben wir uns diesmal leider aufgrund<br />
begrenzter Zeit entgehen lassen, doch so<br />
bleibt noch ein weiterer Grund, vielleicht<br />
irgendwann wieder ins Wunderland<br />
Kråkvåg zurückzukehren.<br />
<strong>11</strong>/2023 39
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Der kraftvolle<br />
Ford Ranger Raptor<br />
in seinem Element.<br />
Ob auf der Straße oder im<br />
Gelände nimmt er jede<br />
Herausforderung an.<br />
ADVENTURE DAYS<br />
Einzigartige Felsenlandschaften<br />
und eine wunderschöne<br />
Natur – das ist<br />
Bornholm, die perfekte<br />
Insel für Abenteurerlustige<br />
und Outdoor Begeisterte!<br />
Acht Gewinner erkundeten<br />
im neuen Ford Ranger und<br />
Ford Ranger Raptor die<br />
Landschaft auf Bornholm<br />
und meisterten erfolgreich<br />
alle Herausforderungen wie<br />
Mountainbiken, Kajaken<br />
oder den Offroad-Parcours.<br />
Mit STIHL Kettensägen bauten<br />
sich die Teilnehmer hier ihre<br />
Challange selbst.
Der Ranger mit Dachzelt<br />
und Küche im Heck, war<br />
perfekt für das Barbecue<br />
in der Wildnis am Strand.<br />
Auf geht‘s zum Kajak<br />
fahren im Meer an der<br />
Nordwestküste<br />
Bornholms.<br />
Die selbst gebauten Floße<br />
beweisen Ihre Seetauglichkeit in<br />
der Meeresbucht.<br />
Genauso unerschrocken wie der Ford Ranger,<br />
stürzten sich unsere Teilnehmer in ein<br />
wahres Outdoor-Abenteuer auf der dänischen<br />
Sonneninsel Bornholm! Tag 1 begann<br />
mit einem kniffligen Floßbau-Wettbewerb.<br />
Zwei Vierer-Teams, ausgestattet<br />
mit STIHL Kettensägen, schnippelten und<br />
sägten, bis sie schwimmfähige Kunstwerke<br />
geschaffen hatten. Dann ging‘s damit<br />
ab aufs offene Meer.<br />
Der absolute Höhepunkt unserer Tour war<br />
Dank 7 Fahrmodi konnten alle<br />
Herausforderungen bewältigt<br />
werden.<br />
tor. Der Pick-up zeigte dabei sein volles<br />
Potential. Teamgeist war gefragt, denn<br />
die anspruchsvollen Herausforderungen<br />
verlangten nach echter Teamarbeit.<br />
Baumstamm-Cruisen und waghalsige<br />
Hangfahrten waren nur der Anfang. Dank<br />
der sieben verschiedenen Fahrmodi des<br />
Ranger Raptor konnten alle Aufgaben<br />
bewältigt werden.<br />
Für die Naturliebhaber gab‘s eine Kajak-<br />
Tour entlang der atemberaubenden Nordwestküste.<br />
Hier konnte die beeindrucken-<br />
Geschicklichkeit und<br />
Teamwork, standen bei<br />
dieser Offroad Aufgabe<br />
im Vordergrund.<br />
Tag 2: Offroad-Action im Ford Ranger Rapde<br />
Flora und Fauna sowie majestätische<br />
Felsformationen aus der Wasserperspektive<br />
bewundert werden.<br />
Ebenso spektakulär waren die Ausblicke<br />
beim Mountainbiken entlang der Küste. Die<br />
Offroad-Strecke brachte die Teilnehmer an<br />
ihre Grenzen, aber sie haben sie bezwungen.<br />
Nach vier Tagen waren alle erschöpft,<br />
aber voller Glücksmomente. Dank des Ford<br />
Ranger Raptor haben sie Bornholms raue<br />
Schönheit erfolgreich bezwungen!<br />
DER NEUE FORD RANGER<br />
FORD RANGER<br />
Hervorragende Zuladekapazität und Anhängelast, beeindruckende<br />
Off-Road-Eigenschaften und eine große Auswahl<br />
an Motoren, Antriebsoptionen und Karosserievarianten. Der<br />
Ford Ranger wurde entwickelt, um den Anforderungen des<br />
Arbeitslebens gerecht zu werden.<br />
FORD RANGER RAPTOR<br />
Der ultimative Off-Road-Pick-up von Ford Performance<br />
Europe ist der bislang widerstandfähigste Ford seiner Art.<br />
Beim Ranger Raptor dreht sich alles um Leistung und er ist<br />
perfekt geeignet für das Gelände.<br />
Jetzt Probefahrt vereinbaren:<br />
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PRAXIS | NORWEGEN<br />
Eigentlich<br />
stammen<br />
Inchikus aus<br />
Japan, doch auch<br />
in Norwegen sind sie<br />
unglaublich fängig.<br />
Foto: R. Korn<br />
NATURKÖDERANGELN MIT JAPAN-JIGS<br />
Inchiku:<br />
Klug<br />
kombiniert<br />
Es gibt Angelmethoden und Köder,<br />
die erschließen sich einem erst mit<br />
einiger Zeit so wirklich. Sie wecken bei<br />
anderen Zweifel, obwohl man selbst<br />
und auch andere Angler damit richtig<br />
Erfolg haben. Der Inchiku-Jig ist dafür<br />
ein klassisches Beispiel.<br />
Foto: R. Korn<br />
42
Lieben den<br />
Inchiku:<br />
Steinbeißer.<br />
<strong>11</strong>/2023 43
PRAXIS | NORWEGEN<br />
Auch diese<br />
Ausnahme- Scholle<br />
von 2,2 kg nahm einen<br />
Köder-Cocktail am<br />
Inchiku.<br />
Von Rainer Korn<br />
Wer hat’s erfunden? Eben<br />
nicht die Schweizer, sondern<br />
die Japaner. Der<br />
Inchiku-Jig ist ein klassischer<br />
Grundköder, der am<br />
besten in Kombination mit Natur ködern<br />
funktioniert. Asiatische Meeresangler benutzen<br />
diesen Köder, um sehr viele unterschiedliche<br />
Grundräuber zu fangen, von<br />
Zahnbrassen über Riffbarsche bis hin<br />
zu Amberjacks und Plattfischen. Auch<br />
wir haben in früheren Ausgaben unserer<br />
Schwesterzeitschrift Kutter & Küste über<br />
diesen Köder berichtet, als er vor einigen<br />
Jahren gerade ganz frisch nach Europa geschwappt<br />
war.<br />
Nun sind viele Angeltage ins Land gegangen<br />
– bei mir auch etliche, an denen<br />
ich den Inchiku vornehmlich in Norwegen<br />
eingesetzt habe. Die Hersteller gaben<br />
Rainer bestückt<br />
seinen<br />
Inchiku am<br />
liebsten mit<br />
Garnelen<br />
(Reker) und<br />
Tintenfischstreifen.<br />
Foto: R. Korn Foto: R. Korn<br />
44
Inchiku im Detail<br />
1<br />
Die Haken sind<br />
an dickem Kevlar<br />
befestigt. Diese<br />
hier haben einige<br />
Einsätze hinter sich<br />
und müssen vor<br />
dem nächsten Mal<br />
getauscht werden.<br />
Ein Gummi-Oktopus<br />
auf dem Kevlar sorgt<br />
für zusätzlichen<br />
Lockreiz und verdeckt<br />
die Haken.<br />
Fürs schnelle Einkurbeln,<br />
also quasi<br />
Speedjiggen, kann<br />
man den Inchiku<br />
hinten mit der<br />
Schnur verbinden.<br />
Das Kevlarvorfach<br />
ist in einem Solid<br />
Ring eingeschlauft.<br />
Achtung: Hier wird<br />
der Inchiku NICHT<br />
an der Hauptschnur<br />
befestigt.<br />
An der vorderen Öse<br />
wird der Inchiku<br />
beim Naturköderangeln<br />
eingehängt.<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Foto: F. Pippardt Foto: F. Pippardt Foto: F. Pippardt Foto: F. Pippardt Foto: F. Pippardt<br />
Eine gute Wahl:<br />
Der Inchiku von<br />
Fishing Adventure.<br />
ihm verschiedene Namen: „Bottom Ship“<br />
hieß er bei Shimano, „Envader“ bei Zebco<br />
– diese beiden sehr fängigen Köder sind<br />
leider nicht mehr erhältlich. Vielleicht<br />
auch, weil die Kunden in Europa einfach<br />
nicht die ungeheure Fängigkeit dieses<br />
Kombi-Köders erkannt haben. „Inchiku-<br />
Jig“ nennt der Versender Fishing Adventure<br />
seinen Köder ganz einfach, und hat<br />
mit ihm eine große Fangemeinde geschaffen,<br />
wie mir Geschäftsführer Michael Moritz<br />
verriet. Auch Hersteller Hart hat einen<br />
sehr guten Inchiku im Programm.<br />
DAS GEHEIMNIS DES INCHIKU<br />
Warum aber fängt das Teil eigentlich so<br />
gut? Sein Geheimnis liegt in der Anbringung<br />
der Haken. Denn die beiden<br />
<strong>11</strong>/2023 45
PRAXIS | NORWEGEN<br />
Inchiku<br />
für alle!<br />
Welche Meeres-<br />
Fischart fängt man<br />
eigentlich mit Inchiku-<br />
Jigs? „Jede“ wäre<br />
nicht ganz wahr, aber<br />
dicht dran. Neben<br />
Steinbeißern beißen<br />
vor allem folgende<br />
Fische auf Inchikus: Schellfisch Leng Seelachs<br />
Foto: R. Korn<br />
Foto: J. Müller<br />
Runterlassen, aufkommen<br />
lassen,<br />
einen halben Meter<br />
hochkurbeln und<br />
knapp über Grund<br />
halten: Naturköderangeln<br />
mit dem<br />
Inchiku ist einfach.<br />
Foto: F. Pippardt<br />
46
Foto: R. Korn<br />
Heilbutt<br />
Foto: M. Wendt<br />
Dorsch<br />
Foto: W. Krause<br />
Einzelhaken sind an zwei superstarke<br />
Geflechtschnüre geknotet. Die Schnüre<br />
führen durch ein Loch im Inchiku im<br />
unteren Körperdrittel. Dort werden sie<br />
mit Hilfe eines Stahlrings (Solid Ring) fixiert.<br />
Durch diese besondere Anbringung<br />
wedeln die mit Naturködern beköderten<br />
Haken extrem verführerisch im Wasser,<br />
bei Wellengang ganz von allein oder eben<br />
durch Bewegungen mit der Rute. Und die<br />
Fische finden das rattenscharf! Steinbeißer,<br />
Dorsch, Heilbutt, Schellfisch und viele<br />
mehr lassen sich von dieser Kombi regelrecht<br />
den Kopf verdrehen.<br />
Als Köder nehme ich am liebsten Kalmartuben<br />
(gibt’s gefroren im Supermarkt)<br />
und Grönlandgarnelen (werden als „Reker“<br />
gefroren in norwegischen Supermärkten<br />
angeboten). Aus den Tintenfischtuben<br />
schneide ich 1,5 cm breite und etwa<br />
8 cm lange Streifen, die zuerst angeködert<br />
werden. Dann folgen je nach Hakengröße<br />
ein bis zwei Garnelen. Bei diesen werden<br />
Kopf und Schwanzflosse abgetrennt, dann<br />
lassen sie sich besser aufziehen und haken<br />
den Fisch sicherer. Natürlich lässt sich ein<br />
Inchiku auch gut mit Fischfetzen angeln,<br />
aber wer Steinbeißer auf dem Zettel hat,<br />
sollte zumindest die Garnelen dabei haben.<br />
Beim schnellen Einkurbeln vom Grund<br />
darf man auch immer mit Attacken von<br />
flinken Fischen wie Seelachs und Heilbutt<br />
rechnen. Von daher lässt sich der Inchi-<br />
„Muschelbänke<br />
und Steinfelder<br />
sind eine Bank<br />
für Steinbeißer!“<br />
ku auch erfolgreich wie ein Speed-Pilker<br />
mit viel Tempo senkrecht einkurbeln. Die<br />
Naturköder flattern dann verführerisch<br />
hinterm Inchiku. Wer ihn so auch fischen<br />
möchte, sollte darauf achten, dass die Naturköder<br />
stromlinienförmig schlank geschnitten<br />
und auf die Haken gezogen sind.<br />
PLATTFISCH-VERFÜHRER<br />
Vor allem Schollen und Heilbutte lieben<br />
den Inchiku. Für große Schollen ist er sogar<br />
ein sehr selektiver Top-Köder. Obwohl<br />
ich meist relativ große Haken am Inchiku<br />
fische, wegen Steinbeißern und Heilbutten,<br />
fange ich immer wieder stattliche Schollen<br />
damit. Meine größte konnte ich im Mai<br />
2016 auf diese Weise fangen: 2,2 kg bei<br />
Foto: R. Korn<br />
Steinbeißer gezielt fangen<br />
58 cm! Wer kleinere Haken fischt, etwa mit<br />
denen die Inchikus von Fishing Adventure<br />
von Haus aus bestückt sind, hat einen absoluten<br />
Hammerköder eben für Schollen,<br />
Flundern, Schellfische, Wittlinge und sogar<br />
Rotbarsche. Der Fishing Adventure Inchiku<br />
ist in verschiedenen Farben in fünf Gewichten<br />
zwischen 60 und 180 g erhältlich.<br />
Den Inchiku II, ein Inchiku in Tropfenform,<br />
auch sehr fängig, gibt’s dort in drei<br />
Größen: 120, 150 und 180 g.<br />
Inchikus sind für mich in der Naturköderangelei<br />
im Meer nicht mehr wegzudenken.<br />
Sie ersetzen viele umständliche<br />
Naturködermontagen und haben mir vom<br />
Seelachs über Heilbutt bis zum Steinbeißer<br />
schon eine große Menge guter Fänge<br />
beschert. Kombinieren Sie klug!<br />
Wer mit dem Inchiku erfolgreich auf Seewolf (Steinbeißer) angeln möchte, sollte<br />
von April bis Ende Juni sein Glück in Tiefen zwischen 5 und 30 m versuchen. Steinige<br />
Plateaus, am besten mit Muschelbänken in diesen Tiefen, sind dann top. Auf<br />
dem Plotter zeigen sich diese Plätze oft als „Beulen“ in unmittelbarer Ufernähe.<br />
Monster-Steinbeißer<br />
von<br />
13,6 kg: Am 30.<br />
Mai 2016 auf<br />
Inchiku-Jig und<br />
Kalmar-Garnelen-Kombi<br />
bei einer Guiding-Tour<br />
auf<br />
Rainers Boot<br />
in 20 m Tiefe<br />
gefangen!<br />
Fängerin: Sabrina<br />
Czoske.<br />
<strong>11</strong>/2023 47
REPORT | THEMA SEEKRANKHEIT<br />
SEEKRANKHEIT VERMEIDEN<br />
Üble<br />
Sache<br />
Auf dem Schiff, im<br />
Flugzeug oder Bus<br />
klagen Menschen<br />
plötzlich über<br />
Schwindel, Kopfschmerzen<br />
oder<br />
Übelkeit – sie hat<br />
die Reisekrankheit<br />
erwischt.<br />
48
Im April 2012 ist das Tochterboot Glückauf<br />
des Seenotrettungskreuzers Alfried Krupp vor<br />
Borkum im Einsatz für eine Segelyacht. Erst<br />
nach dem Übersetzen eines Seenotretters auf<br />
den Havaristen kann eine Leinenverbindung<br />
hergestellt werden. Die seekranke Besatzung<br />
ist dazu nicht mehr in der Lage gewesen.<br />
Foto: DGzRS<br />
<strong>11</strong>/2023 49
REPORT | SEEKRANKHEIT<br />
Extrem raue See auf<br />
einem Angelkutter: Durch<br />
die starken rollenden<br />
Bewegungen eines Kutters<br />
werden viele Angler<br />
seekrank.<br />
Von Dr. Jens Kohfahl und der DGzRS<br />
Fachleute sprechen von<br />
„Kinetosen“ oder einer<br />
Bewegungskrankheit. Dazu<br />
gehört auch die Seekrankheit.<br />
Vor ihr sind Seeleute<br />
genauso wenig gefeit wie Angler oder<br />
Fährschiffpassagiere. Jeden kann es<br />
treffen, manchen schon bei wenig Welle,<br />
andere erst, wenn es kachelt. Fallen<br />
deswegen Besatzungsmitglieder aus, kann<br />
es schnell zu einem Seenotfall kommen,<br />
der den Einsatz der Seenotretter erfordert.<br />
Warum unser Körper auf schwankende<br />
Boote mit Unwohlsein und auch<br />
Erbrechen reagieren kann und was hilft,<br />
damit man nicht seekrank wird, habe ich<br />
hier zusammengetragen.<br />
Foto: R. Korn<br />
Hohe Dünung auf offener See, etwa kurz nach Stürmen, macht vielen<br />
Meeresanglern zu schaffen. Wer immer wieder Probleme damit hat, sollte<br />
das Fjordangeln ausprobieren.<br />
ETWAS STIMMT NICHT<br />
Auf einer Segelyacht schaue ich mir<br />
unter Deck auf meinem Smartphone<br />
Fotos vom Landgang an. Plötzlich wird<br />
mir schwindelig, mein Kopf dröhnt.<br />
Warum? Weil die eigene Körperhaltung<br />
nicht mit der Umgebungsbewegung<br />
übereinstimmt. Die Augen signalisieren<br />
dem Gehirn „Ich sitze ruhig am<br />
Tisch“, aber das Gleichgewichtsorgan<br />
im Innenohr meldet „Ich bewege mich“,<br />
da sich das Boot im Seegang hebt und<br />
senkt. Muskeln und Gelenke nehmen<br />
ebenfalls Bewegung wahr, sie gleichen<br />
das Schwanken unbewusst aus. Diese<br />
nicht übereinstimmenden Sinneseindrücke<br />
führen zu einem sogenannten<br />
„intersensorischen Konflikt“. Unser<br />
Gehirn hat früh gelernt, dass wir uns entweder<br />
auf festem Boden bewegen – oder<br />
nicht. Eine gegenteilige Wahrnehmung<br />
führt zu einem Konflikt aller zeitgleich zu<br />
verarbeitenden Informationen.<br />
KÖRPER-REAKTION<br />
Wie reagiert mein Körper auf diese widersprüchlichen<br />
Informationen? Mit einer<br />
Stressreaktion: Schwindel und Übelkeit,<br />
von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich.<br />
Es hängt von Dauer und Intensität<br />
der Schiffsbewegungen, Gesamtsituation,<br />
Alter und Geschlecht ab. Kleinkinder<br />
bis zu zwei Jahren werden nie seekrank.<br />
Erste Anzeichen von Seekrankheit können<br />
regelmäßiges Gähnen, nachlassende<br />
50
Unser Experte<br />
Dr. Jens Kohfahl ist<br />
Facharzt für Allgemein-<br />
und Notfallmedizin<br />
und freiwilliger<br />
Seenotarzt der Deutschen<br />
Gesellschaft<br />
zur Rettung Schiffbrüchiger<br />
(DGzRS) in<br />
Cuxhaven.<br />
Foto: Dr. J. Kohfahl<br />
Schiffsmitte, diesen sollte ich, wenn möglich,<br />
aufsuchen. Was ebenfalls hilft: In<br />
Fahrtrichtung auf die Kimm (Horizont)<br />
zu blicken. Das beruhigt. Und für die<br />
Augen ist der Horizont eine stabile Referenz,<br />
um die Bewegung des Bootes zu<br />
erfassen. Damit sich die Sinneseindrücke<br />
abgleichen können, sollte im Augenwinkel<br />
das Schiff zu sehen sein – auch um das<br />
Gehirn besser an die Schiffsbewegungen<br />
zu gewöhnen.<br />
Foto: R. Korn<br />
Motivation oder Aktivität, Müdigkeit,<br />
Sehstörungen und Kopfdruck sein.<br />
Kommen Blässe, tränende Augen und<br />
Schweißausbrüche hinzu, sollte schnell<br />
gegengesteuert werden.<br />
WIE MACHE ICH DAS?<br />
Frische Luft hilft und konzentriertes<br />
Angeln lenkt ab. Wichtig ist, an Deck<br />
passende Kleidung zu tragen. Kälte<br />
verkehrt die positiven Effekte frischer<br />
Seeluft ins Gegenteil. Der am wenigsten<br />
schwankende Ort liegt meist in der<br />
UND WENN DAS ALLES<br />
NICHTS NÜTZT?<br />
Dann kann es zu starker Übelkeit und<br />
Erbrechen, Elends- und Vernichtungsgefühl<br />
bis hin zum Kreislaufzusammenbruch<br />
kommen. In einer solchen Situation<br />
entstehen zusätzliche Probleme,<br />
wenn jemand regelmäßig Medikamente<br />
einnehmen muss. Es brauchen nicht alle<br />
Krankheitsanzeichen aufzutreten, ehe<br />
Übelkeit einsetzt. Manchen Menschen ist<br />
nur übel ohne Erbrechen, andere übergeben<br />
sich ohne Vorwarnung. Dafür ist der<br />
Überträgerstoff Histamin mitverantwortlich:<br />
Unser Körper interpretiert Schwindel<br />
und Kopfschmerzen als Anzeichen<br />
einer Vergiftung. Irgendwann will er den<br />
Mageninhalt loswerden. An Deck ist bei<br />
schweren Symptomen die Gefahr sehr<br />
groß, über Bord zu gehen. Falls Sie sich<br />
dort doch aufhalten müssen, sollten Sie<br />
mit einem Gurt gesichert sein.<br />
SEEKRANKHEIT ERNST NEHMEN?<br />
Unbedingt! Fallen Besatzungsmitglieder<br />
aus, kann das die Schiffssicherheit erheblich<br />
gefährden. Es kann zu akuten Notfällen<br />
kommen, die den Einsatz der Seenotretter<br />
erfordern. Erkrankte laufen Gefahr,<br />
zu dehydrieren, also auszutrocknen, und<br />
mit Elektrolyten unterversorgt zu sein.<br />
Schwere Seekrankheit darf keinesfalls<br />
bagatellisiert oder gar belächelt werden.<br />
Sie ist nicht zu unterschätzen. Wir sollten<br />
offen mit ihr umgehen.<br />
VORBEUGUNG GEGEN DAS ÜBEL<br />
Illusrtation: DGzRS<br />
Was kann ich aber machen, um gar nicht<br />
erst seekrank zu werden? Ausgeruht, entspannt<br />
und fit an Bord gehen. Kaum etwas<br />
senkt den Histaminspiegel so schnell und<br />
effektiv wie Schlaf. Auch ganz wichtig: zuversichtlich<br />
sein und bleiben! Wer Angst<br />
hat, wird schneller seekrank. Vitamin C<br />
baut Histamin ab, vorbeugend kann man<br />
2 g pro Tag einnehmen. Ingwer wirkt<br />
magenberuhigend, die Dosis sollte<br />
<strong>11</strong>/2023 51
REPORT | SEEKRANKHEIT<br />
Hier haben<br />
die meisten<br />
Angler keine<br />
Probleme auf<br />
dem Meer:<br />
Wenn es ruhig<br />
daliegt wie<br />
ein Spiegel.<br />
Foto: R. Korn<br />
Über die<br />
Seenotretter<br />
Foto: R. Korn<br />
Zu reichhaltiges, fettes Essen, Alkohol<br />
und sogar Bananen (!) begünstigen es,<br />
Opfer der Seekrankheit zu werden.<br />
500 mg alle vier Stunden betragen. Manche<br />
schwören auf Akkupressurbänder,<br />
um durch Druck auf das Handgelenk<br />
Seekrankheit zurückzudrängen. Außerdem<br />
gilt: ausreichend trinken und die<br />
Nahrung anpassen. Am besten sind kohlenhydrathaltige,<br />
aber nicht zu voluminöse<br />
Mahlzeiten mit wenig Fett. Empfehlenswert<br />
sind frisches Obst und Gemüse,<br />
rohe Karotten, Suppen, Zwieback, Kamillen-,<br />
Pfefferminz- und Ingwertee.<br />
Vermeiden sollte man Histaminhaltiges<br />
wie Salami, Hartkäse, Thunfisch aus der<br />
Dose, Sauerkraut, Tomaten, Erdbeeren,<br />
Spinat, Schokolade, Knabbergebäck, Walnüsse,<br />
Bananen, Kaffee, schwarzen oder<br />
grünen Tee sowie Alkohol. Und alles, was<br />
einem aus persönlicher Erfahrung gegen<br />
Seekrankheit nützt, hilft – selbst, wenn es<br />
nur einen Placeboeffekt hat.<br />
GIBT ES TABLETTEN<br />
GEGEN SEEKRANKHEIT?<br />
Ja, es gibt eine Reihe wirksamer Medikamente<br />
gegen Seekrankheit. Die prophylaktische<br />
und therapeutische Wirksamkeit<br />
ist je nach Substanzklasse sehr<br />
unterschiedlich und nur mit gewisser<br />
Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Antihistaminika<br />
blockieren den Histamin-<br />
Rezeptor und sollten mindestens vier<br />
Stunden vor Ablegen genommen werden.<br />
Antihistaminika mit calciumantagonistischer<br />
Wirkung sollen weniger müde machen.<br />
Parasympatholytika beruhigen den<br />
Magen und unterdrücken den Brechreiz<br />
im Gehirn. Aufgrund zu erwartender Nebenwirkungen<br />
wie Müdigkeit und reduzierten<br />
Reaktionszeiten kann die eigene<br />
Einsatzfähigkeit eingeschränkt oder gar<br />
nicht mehr gegeben sein. Standard-Medikamente<br />
gegen Seekrankheit sollte jeder<br />
nach ärztlicher Rücksprache vor einer<br />
Seereise testen. In jede Bordapotheke<br />
gehören sie sowieso.<br />
Die DGzRS ist zuständig für den<br />
maritimen Such- und Rettungsdienst in<br />
den deutschen Gebieten von Nord- und<br />
Ostsee. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben<br />
hält sie rund 60 Seenotrettungskreuzer<br />
und -boote auf 55 Stationen<br />
zwischen Borkum im Westen und<br />
Usedom im Osten einsatzbereit – rund<br />
um die Uhr, bei jedem Wetter. Jahr für<br />
Jahr fahren die Seenotretter mehr als<br />
2.000 Einsätze, koordiniert von der<br />
deutschen Rettungsleitstelle See, dem<br />
MRCC Bremen der DGzRS (MRCC<br />
= Maritime Rescue Co-Ordination<br />
Centre). Die gesamte unabhängige<br />
und eigenverantwortliche Arbeit der<br />
Seenotretter wird ausschließlich durch<br />
freiwillige Zuwendungen finanziert,<br />
ohne Steuergelder. Seit Gründung der<br />
DGzRS 1865 haben ihre Besatzungen<br />
annähernd 86.000 Menschen aus Seenot<br />
gerettet oder drohenden Gefahren<br />
befreit. Schirmherr der Seenotretter ist<br />
der Bundespräsident.<br />
Seenotkreuzer Anneliese Kramer<br />
im Einsatz auf rauer See.<br />
Foto: DGzRS<br />
52
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Technik und Taktik für starke Sommerhechte: Lesen Sie Seite 4, „Was läuft im August?“<br />
Powerdrill<br />
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Sie den<br />
aktuellen<br />
Foto-<br />
Report<br />
auf S. 6<br />
13<br />
REGELN<br />
für 16 Länder,<br />
dann kann erst geangelt werden.<br />
Seite 28, aktuelle DAFV-Tabelle<br />
Sommer, Sonne, Twitchbait!<br />
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lesen Sie Seite 18,<br />
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REPORT | ROYAL FISHING KINDERHILFE<br />
Insgesamt 88<br />
Forellen wurden<br />
von den Teilnehmern<br />
gelandet<br />
und anschließend<br />
geräuchert.<br />
Foto: V. Kühne<br />
NATIONALES JUGENDANGELN 2023<br />
Forellen<br />
willig,<br />
Hechte<br />
zickig<br />
Statt Sonnencreme<br />
und Mückenspray<br />
waren beim diesjährigen<br />
Jugendangeln<br />
der Royal Fishing<br />
Kinderhilfe lange<br />
Hosen und Windjacken<br />
gefragt. Doch<br />
die angelbegeisterten<br />
Mädels und Jungs<br />
hatten Sonne im<br />
Herzen und erlebten<br />
Mitte August ein<br />
Event der Extraklasse.<br />
54
Foto: V. Kühne<br />
Staunen über Störe: Royal Fishing Kinderhilfe-<br />
Botschafterin Anja Schüte und die Kids sind fasziniert<br />
von den prächtigen Fischen hinter der Acrylscheibe.<br />
Von Frerk Petersen<br />
Die perfekte Einstimmung auf<br />
das nationale Jugendangeln der<br />
Royal Fishing Kinderhilfe war ein<br />
Besuch im Müritzeum.<br />
Foto: V. Kühne<br />
Vom schwankenden Boot<br />
schwungvoll auswerfen? Ja, das<br />
kann Elias (12) aus Greifswald!<br />
Immer wieder pfeffert er den<br />
Gummifisch im Firetiger-Design<br />
Richtung Horizont. So weit, dass der<br />
Spulenkern seiner Rolle sichtbar wird.<br />
Sein Kumpel Paul (13) ist auf dem Kölpinsee<br />
mit ebenso viel Ehrgeiz bei der Sache.<br />
Offenbar einer der anglerisch vorbelasteten<br />
in der Truppe: Er verblüfft seinen<br />
Guide mit Fachwissen über fängige Kunstköder<br />
und Taktiken auf Hecht & Co.<br />
Zwei Tage zuvor waren die beiden<br />
zum nationalen Jugendangeln der Royal<br />
Fishing Kinderhilfe angereist. Die insgesamt<br />
5 Jugendgruppen aus Bremen,<br />
Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern<br />
hatten ihr Quartier<br />
in der Jugendherberge in Waren an der<br />
<strong>11</strong>/2023 55
REPORT | ROYAL FISHING KINDERHILFE<br />
Die Kids<br />
bewiesen<br />
Durchhaltevermögen<br />
bei dem<br />
bewegten<br />
Wasser des<br />
Kölpinsees –<br />
und wurden<br />
belohnt.<br />
Foto: V. Kühne<br />
Seit ihrer Gründung 1999 macht es sich die Royal Fishing Kinderhilfe<br />
zur Aufgabe, sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen,<br />
vorwiegend aus Kinderheimen, eine sinnvolle und spannende Freizeitbeschäftigung<br />
zu ermöglichen. Nicht jedes Kind hat die Chance,<br />
ein Hobby zu erlernen. Zu viele junge Menschen leiden unter den<br />
Auswirkungen unserer Gesellschaft. Vereinsamung, Drogenmissbrauch,<br />
sozialer Abstieg und Gewalt drohen das Leben vieler Kinder<br />
kaputt zu machen. Sie verbringen ihre Freizeit auf der Straße oder<br />
nur in den eigenen vier Wänden, anstatt die Natur zu erleben.<br />
Weit über 6.000 Kinder und Jugendliche nahmen durch die Royal<br />
Fishing Kinderhilfe an Fischereilehrgängen, Angelsafaris und vielem<br />
mehr teil und erlernten den richtigen Umgang mit Tier und Natur.<br />
Mit vereinten Kräften will die Kinderhilfe sie unterstützen, ihnen<br />
Hoffnung und Perspektiven für ihr Leben geben. Zu den zahlreichen<br />
Unterstützern der Kinderhilfe gehören viele prominente Mitglieder<br />
aus Sport, Medien und Wirtschaft.<br />
Die Kinderhilfe finanziert sich über Mitgliedsbeiträge, Spenden und<br />
Veranstaltungen, die zugunsten der Royal Fishing Kinderhilfe ausgerichtet<br />
werden.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter www.royal-fishing.de<br />
Foto: V. Kühne<br />
Die Band Zig-Zag heizte den Kids auf<br />
der abendlichen Seenrundfahrt ordentlich ein.<br />
56
Foto: V. Kühne<br />
Jugendliches Fangglück, vermutlich für immer in der Erinnerung der Teilnehmer eingebrannt. (v.l.n.r.: Anja Schüte, Botschafterin;<br />
Siegfried Götze, Vizepräsident RF; Tjark und Kay-Ole König, Petri & Eichen)<br />
Müritz bezogen. Zum Aufgalopp ging es<br />
für die 37 Kinder und 9 Betreuer sogleich<br />
ins Müritzeum. In den Aquarien des Museums<br />
ließen sich unter anderen einige<br />
der Zielfische der kommenden Angeltage<br />
bestaunen. Zum Abschluss des Anreisetages<br />
genossen die Teilnehmer eine Seenrundfahrt<br />
mit Abendbrot und Live-Musik<br />
auf dem „Sieben-Seen-Express“ MS Klink<br />
der Weissen Flotte Müritz. Für Geschäftsführer<br />
Markus Bethke eine Ehrensache,<br />
das Event zu unterstützen. Nach diesem<br />
Kennenlernabend schlüpften die Teilnehmer<br />
mit dem für Angler typischen Kribbeln<br />
in die Federn.<br />
SPEKTAKULÄR: EINE FORELLE<br />
NACH DER ANDEREN!<br />
Zurück auf dem Kölpinsee: Immer noch<br />
werden die Fangbemühungen nicht belohnt,<br />
auch Tobias (12), der dritte im<br />
Bunde an Bord der schwankenden grünen<br />
Nussschale, müht sich nach Kräften.<br />
Immerhin klappt es bei ihm mittlerweile<br />
mit dem Auswerfen prächtig – frisch von<br />
Die begeisterten Angler<br />
Am nationalen Jugendangeln 2023 nahmen die Gruppen folgender<br />
Einrichtungen teil:<br />
Wendepunkt e.V. Jugendhilfezentrum Wolfersdorf<br />
Petri & Eichen, Diakonische Kinder- und Jugendhilfe Bremen gGmbH<br />
IGS „Erwin Fischer“, Greifswald<br />
VHS-Bildungswerk GmbH, GS Magdeburg, „WG Ankerplatz“, Glinde<br />
Grundschule „Am Glacis“, Magdeburg<br />
seinem Guide mit ein paar Praxistipps<br />
versorgt. Der 10 PS-Außenborder tuckert<br />
weiter zur nächsten Stelle. Währenddessen<br />
schwelgt Paul noch einmal von seiner<br />
„PB-Forelle“, die er tags zuvor landen<br />
konnte. „Die hatte bestimmt 60 cm!“, erinnert<br />
er sich schwärmerisch.<br />
Für ihn und die anderen Teilnehmer<br />
war es am Vortag an die Fischteiche von<br />
„Fischer Mütze“ (Harald Hagemeister )<br />
gegangen. Um jedem Kind optimale Fangchancen<br />
zu bieten, wurde die Gruppe hier<br />
aufgeteilt. Für die erste Hälfte ging es direkt<br />
ans Wasser und die Kinder starteten<br />
voll durch. Eine Forelle nach der anderen<br />
glitt in die Keschernetze und spektakuläre<br />
Drills fachten das Angelfieber so richtig<br />
an. Den Mädels und Jungs, bei denen es<br />
zunächst noch beim Werfen haperte, assistierte<br />
Ronald Pasch. Der mehrfache Weltmeister<br />
im Casting verfeinerte ihre Wurffertigkeiten<br />
mit passenden Praxistipps<br />
– gleichzeitig eine Vorbereitung auf das<br />
Casting-Turnier am Abschlusstag.<br />
<strong>11</strong>/2023 57
REPORT | ROYAL FISHING KINDERHILFE<br />
UNVERGESSLICHE<br />
FANG MOMENTE UND<br />
SCHATZSUCHE AUF DER<br />
FREILICHTBÜHNE<br />
Der andere Teil der Gruppe besuchte parallel<br />
den benachbarten Bärenwald Müritz. In<br />
Westeuropas größtem Bärenschutzzentrum<br />
leben Braunbären, die aus Zoos, Zirkussen<br />
und privaten Haltungen gerettet wurden.<br />
Die Kinder erfuhren viel spannendes über<br />
das Tierschutzprojekt von „Vier Pfoten“: So<br />
unter anderem, dass die Bären in naturnahen<br />
Gehegen ihre Instinkte wiederentdecken<br />
und ihr natürliches Verhalten ausleben<br />
können. Die beiden Führer Bernd und<br />
Marion begeisterten die Kids mit faszinierendem<br />
Hintergrundwissen.<br />
Mittags war für die hungrigen Steppkes<br />
Würstchengrillen angesagt und danach<br />
Wechsel. Wohl einige der angelbegeister-<br />
ten Jungs und Mädchen hätten gerne eine<br />
zweite Runde am Forellensee gedreht,<br />
aber nun waren ihre Kumpels dran – nicht<br />
minder erfolgreich.<br />
Bei sonnig-bewölktem Wetter und somit<br />
ohne die großen Regenschauer des Sommers<br />
2023 konnte am Ende jedes Kind<br />
seine Forellen fangen. 88 Stück landeten<br />
insgesamt auf den Schuppen und wurden<br />
für das Räuchern vorbereitet. Die Angelguides<br />
der Royal Fishing Kinderhilfe und<br />
ihre Botschafterin und Schauspielerin Anja<br />
Schüte hatten ganze Arbeit geleistet und<br />
den Jungs und Mädchen unvergessliche<br />
Fangmomente beschert.<br />
Zur Abrundung des tollen Tages stand<br />
noch ein Theaterabend auf der Freilichtbühne<br />
Waren mit einem Dinner auf dem<br />
Programm. Die 16. Folge der Müritz-Saga<br />
servierte den Kids „Die Schatzsuche“.<br />
Pünktlich zum Start wurde es trocken.<br />
Zuvor hatte noch ein Regenschauer die<br />
Luft mächtig abgekühlt. Um 22 Uhr<br />
ging es für die müden Krieger schließlich<br />
in die Unterkunft – nicht ohne<br />
Vorfreude auf das Hecht- und Barschangeln<br />
am Folgetag.<br />
DER SCHWANZRÄUBER:<br />
HECHTE MIT GUMMIFISCHEN<br />
FÜTTERN<br />
Mit einer bunten Armada ging es auf den<br />
Kölpinsee. Vom Kon-Tiki-ähnlichen Floß<br />
bis zum Hightech-Boot hatten Yachtcharter<br />
Schulz und die Müritzfischer sowie<br />
einige beteiligte Guides alle möglichen<br />
schwimmenden Untersätze mobilisiert.<br />
Frisches und durchwachsenes Wetter<br />
ließ die Kinder über sich hinauswachsen.<br />
Keiner kapitulierte, auch wenn die Fische<br />
nicht so wie erhofft mitspielten.<br />
„Über 6.000 Kinder<br />
nahmen bereits durch<br />
die Kinderhilfe an<br />
Fischereilehrgängen teil!“<br />
Fleißige Helfer:<br />
Robin<br />
Heppner,<br />
Roland<br />
Pasch, Frerk<br />
Petersen<br />
(v.l.n.r.).<br />
Glückliche Gesichter, kleine und große Gewinner: Für die Teilnehmer war das nationale<br />
Jugendangeln der Royal Fishing Kinderhilfe eine runde Sache.<br />
Foto: V. Kühne Foto: V. Kühne<br />
58
Im Dienst der guten Sache<br />
Die Organisation eines nationalen<br />
Jugendangelns wäre ohne das Mitwirken<br />
zahlreicher beteiligter Unternehmen und<br />
Unterstützer undenkbar. Ein riesiges<br />
Dankeschön geht an:<br />
Fischerei Müritz-Plau GmbH: stellte<br />
vergünstigt Boote und kostenfreie<br />
Angelscheine zur Verfügung und räucherte<br />
die geangelten Forellen.<br />
Marina Eldenburg: stellte vergünstigte<br />
Boote und Flöße zur Verfügung.<br />
Mützes Räucherfisch: vergünstige<br />
Angelmöglichkeiten an den Forellenteichen<br />
und sponserte den Imbiss zum Mittag.<br />
Bärenwald Müritz gGmbH: ermäßigte<br />
Tickets für alle Kinder.<br />
Weisse Flotte Müritz GmbH: stellte ihr<br />
Schiff MS Klink für den gemeinsamen<br />
Kennenlernabend mit einer Rundfahrt auf<br />
der Müritz zur Verfügung.<br />
SpielWaren GmbH Freiluftspiele<br />
Waren (Müritz): ermäßigte Preise auf<br />
Speisen und Getränke während der<br />
Vorstellung.<br />
Müritz-Catering: sponserte Speisen am<br />
ersten Abend auf der MS Klink.<br />
Anglerverein Bleiche: stellte sein<br />
Gelände für den Abschlussabend und<br />
unterstützte bei der Organisation.<br />
Müritzeum Waren: ermöglichte den<br />
Kindern und Betreuern kostenlosen Eintritt.<br />
Anja Schüte als „Royal Fishing Kinderhilfe“-Botschafterin:<br />
unterstützte an allen<br />
Tagen.<br />
Ronald Pasch, mehrfacher Casting-<br />
Weltmeister, der den Kindern an allen<br />
Tagen zur Verfügung stand und den<br />
Casting-Wettbewerb durchführte.<br />
Die Angel-Guides wie Peter Rinow,<br />
Robin Heppner, Norman Tramnitz, Robert<br />
Scholtz, Edmond Prey und Dennis<br />
Irrgang, die zum Gelingen entscheidend<br />
beitrugen.<br />
Unsere zusätzlichen Helferinnen und<br />
Helfer, ohne die ein solches Event<br />
undenkbar wäre.<br />
Die Firmen Jenzi, Sänger und Waku/<br />
Stroft für die Angelgeräte und das<br />
Zubehör sowie die Geschenke.<br />
Elias, Paul und Tobias werde sich sicher<br />
noch lange an die furiose Hechtattacke an<br />
der Oberfläche und den „Schwanzräuber“<br />
erinnern, der ein Stück Gummifisch für<br />
sich behielt – auch wenn sie letztlich ohne<br />
Fang blieben. Andere ereilte dieses Schicksal<br />
ebenso. Dennoch, es konnten immerhin<br />
24 Fische gelandet werden. Ein Hecht von<br />
79 cm Länge war dabei der größte des Tages.<br />
DAS SELBSTGEFANGENE<br />
BUFFET ZUM KRÖNENDEN<br />
ABSCHLUSS<br />
Bei endlich herrlichem, sonnigem Wetter<br />
am späten Nachmittag fand dieses nationale<br />
Jugendangeln seinen Ausklang mit<br />
einem Casting-Turnier, für das parallel<br />
zum Forellenangeln schon fleißig trainiert<br />
worden war. Verbissen versuchten die Teilnehmer<br />
nun Maximalpunktzahlen auf die<br />
Zielscheibe zu zimmern, angefeuert von<br />
ihren Freundinnen und Freunden. Ronald<br />
Pasch hatte alles perfekt auf dem Gelände<br />
des Angelvereins Bleiche organisiert.<br />
Gleich nebenan im Festzelt gab es nach<br />
der Preisverleihung ein Buffet samt den<br />
selbstgefangenen und mittlerweile geräucherten<br />
Forellen. Der perfekte Abschluss.<br />
Und frei nach dem Motto: „Nach<br />
einem nationalen Jugendangeln ist vor<br />
dem nächsten“, werden sich auch in Zukunft<br />
junge Petrijünger auf eine Einladung<br />
an die Müritz freuen können – die Royal<br />
Fishing Kinderhilfe fühlt sich hier<br />
bestens aufgehoben.<br />
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60<br />
GEWÄSSER | BADEN-WÜRTTEMBERG
REVIERREPORT NECKAR<br />
Im Fluss der<br />
Veränderung<br />
Der Neckar gehört zu den beliebtesten Gewässern<br />
im Süden Deutschlands – obwohl oder gerade weil sich für Angler<br />
in den zurückliegenden Jahren an seinen Flussufern viel verändert<br />
hat. Aus dem einstigen Hotspot für Karpfenfreaks ist ein<br />
Paradies für Welsfans geworden. Zwei äußerst interessante Strecken<br />
befinden sich am unteren Neckarlauf zwischen<br />
Mosbach und Neckarsteinach.<br />
Bilderbuchlandschaft bei<br />
Zwingenberg: Der Neckar<br />
hat nicht nur anglerisch eine<br />
Menge zu bieten, sondern<br />
ist auch touristisch vielerorts<br />
einen Ausflug wert.<br />
Foto: J. Proske<br />
<strong>11</strong>/2023 61
GEWÄSSER | BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
Von Jürgen Proske<br />
Der Neckar ist der Fluss Baden-<br />
Württembergs. Fast auf seiner<br />
kompletten Länge von mehr als<br />
360 km bleibt er dem „Ländle“<br />
treu und touchiert lediglich auf<br />
ein paar Kilometern Hessen. Interessante<br />
Angelreviere gibt es unzählige auf seinem<br />
Lauf. Eine Strecke schaffte es aber in der<br />
Vergangenheit immer wieder, mit spektakulären<br />
Fängen auf sich aufmerksam zu<br />
machen. Die Rede ist von der sogenannten<br />
„3er Strecke“ ab Mosbach flussabwärts, und<br />
der sich anschließenden „1er Strecke“ bis<br />
Neckarsteinach. Bewacht von unzähligen<br />
Burgen durchfließt der Neckar hier eine<br />
Bilderbuchlandschaft. Der Fluss hat hier<br />
eine Breite von ungefähr 120 m und eine<br />
durchschnittliche Tiefe von circa 4 bis<br />
5 m. Beide Strecken zusammen haben eine<br />
Länge von etwa 50 km und werden von der<br />
Fisch-Hegegemeinschaft betreut. In den<br />
1990er-Jahren war dieser Abschnitt der<br />
Hotspot für viele Karpfenangler aus ganz<br />
Deutschland. Und so war es auch kein Zufall,<br />
dass der deutsche Rekordkarpfen lange<br />
Jahre aus genau diesem Bereich stammte.<br />
Doch seit dieser Zeit ist viel Wasser<br />
den Fluss hinuntergeflossen und einiges<br />
hat sich geändert. Gleich vorneweg: Der<br />
Neckar ist mittlerweile sehr launisch und<br />
garantiert kein einfacher Fluss. Wer aber<br />
hartnäckig genug ist und die Sache überlegt<br />
angeht, wird seine Fische fangen.<br />
INVASION DER PLAGEGEISTER<br />
Eine der einschneidendsten Veränderungen<br />
erlebte der Fluss durch die Invasion<br />
einer Fischart, der Grundel. Kein Fisch<br />
hat den Fluss mehr verändert als diese<br />
kleinen Biester. Kein Neckarangler kommt<br />
an ihnen vorbei und viele Angelköder<br />
scheiden schon im Vorfeld aus, da sie den<br />
Attacken der Grundeln nur für kurze Zeit<br />
standhalten würden. Auf der anderen<br />
Seite bieten sie für viele Raubfische eine<br />
perfekte Nahrungsgrundlage.<br />
Karpfen machten den Fluss einst<br />
bekannt, und man kann sie heute immer<br />
noch fangen. Allerdings sind die Hochzeiten<br />
lange vorbei. Durch gezielte Bestandsmaßnahmen<br />
gibt es aber mittlerweile<br />
wieder einen recht passablen Bestand an<br />
Fischen zwischen 7 bis 10 kg. Die Spitzenfische<br />
bringen es auf über 25 kg. Einfach<br />
ist das Karpfenangeln aber auf keinen Fall.<br />
Nur wer viel Zeit investiert, wird erfolgreich<br />
sein. Das Anlegen einer Futterstelle<br />
mit Mais oder Boilies hat sich bewährt, ist<br />
aber nicht mehr zwingend notwendig.<br />
Foto: J. Proske<br />
Der Zander ist inzwischen zu einem der beliebtesten Zielfische am Neckar geworden.<br />
62
Nachts kommen die<br />
dicken Welse in Bewegung.<br />
Beste Köder<br />
für die kapitalen Fische<br />
sind Tauwurmbündel<br />
und Köderfische.<br />
Foto: J. Proske<br />
Der Biss eines Neckarrapfens ist spektakulär. Die Fische<br />
beantworten den Anhieb mit kräftigen Fluchten.<br />
Foto: J. Proske<br />
Foto: J. Proske<br />
Foto: J. Proske<br />
Die Kleinstadt Eberbach liegt im Herzen des Neckartals.<br />
An der idyllischen Stadtstrecke kann man in entspannender<br />
Atmosphäre angeln.<br />
Friedfischangler müssen geduldig sein. Ehe sie solche<br />
schönen Rotaugen fangen, müssen sie sich durch jede Menge<br />
Grundeln durchangeln.<br />
WELSE IN DER NACHT<br />
Der Wels ist mittlerweile der beliebteste<br />
Zielfisch am Neckar. Der Grund ist klar:<br />
Die Bestände sind gut, gerade an kleineren<br />
und mittleren Fischen. Aber auch Fische<br />
mit über 2 m Länge gehen den Anglern<br />
immer wieder an den Haken. Wer es<br />
eher auf die Küchenwelse abgesehen hat,<br />
kommt am guten alten Tauwurm nicht<br />
vorbei. Doch vorsichtig: Am Tag angeboten,<br />
wird er innerhalb weniger Minuten<br />
von den Grundeln abgefressen sein. Das<br />
Geheimnis liegt darin, erst im Dunkeln<br />
auszuwerfen. Dann lässt die Aktivität der<br />
kleinen Plagegeister stark nach. Von Vorteil<br />
ist hierbei auch, dass seit diesem Jahr<br />
das Nachtangeln nicht mehr verboten ist.<br />
Wer es auf größere Welse abgesehen hat,<br />
der bietet ein großes Tauwurmbündel oder<br />
einen toten Köderfisch an der Unterwas-<br />
serpose an. Eine weitere Erfolgsmethode<br />
für das gezielte Angeln auf Waller stellt das<br />
Spinnfischen dar. Vor allem unterhalb der<br />
Schleusen stehen die Chancen mit Blinker<br />
oder Gummifisch, einen der urigen<br />
Räuber zu erwischen, sehr gut. Unbedingt<br />
beachten sollte man aber den vorgeschriebenen<br />
Abstand zur Schleuse. Dies wird am<br />
Neckar auch hart kontrolliert.<br />
KUNST FÜR BARSCH UND ZANDER<br />
Wer Barsche fangen will, muss Strecke<br />
machen. Hat man einen Schwarm erwischt,<br />
sind mehrere Fische in Folge keine<br />
Seltenheit. Die meisten Barsche sind mit<br />
20 bis 25 cm eher klein. Es werden aber<br />
regelmäßig auch Exemplare über 40 cm<br />
gefangen. Die Spezialisten rücken den<br />
Barschen hier sogar mit hochausgerüsteten<br />
Booten zu Leibe. Beachten sollte man<br />
aber unbedingt, dass nur das Angeln vom<br />
verankerten Boot erlaubt ist. Die Barsche<br />
werden auch hier mit kleinen Wobblern,<br />
Spinnern oder Gummifischen gefangen.<br />
Für viele Neckarangler ist der Zander<br />
inzwischen der Zielfisch Nummer eins. Es<br />
gibt einen guten Bestand der Räuber. Aber<br />
auch sie sind nicht einfach zu fangen. Am<br />
besten stehen die Chancen mit großen<br />
Gummifischen. Sehr interessante Bereiche<br />
für Zander stellen die flachen Stellen unterhalb<br />
der Schleusen in Hirschhorn, Rockenau<br />
oder Guttenbach dar. Leider sind diese<br />
Bereiche aber auch sehr hindernisreich und<br />
man sollte Köderverluste mit einplanen.<br />
LIEBHABER VON KÄSE UND WURST<br />
Der Döbel kommt zahlreich und in allen<br />
Größen im Neckar vor. Häufig wird er<br />
beim Spinnfischen als Beifang erbeutet.<br />
<strong>11</strong>/2023 63
GEWÄSSER | BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
Neckar<br />
Allgemeines: Der Neckar ist ein<br />
Nebenfluss des Rheins in Deutschland<br />
von 362 km Länge. Hydrologisch ist er<br />
nach Länge wie auch nach Wasserführung<br />
der zwölftgrößte Fluss Deutschlands.<br />
Der Neckar entspringt auf der<br />
Baar bei Villingen-Schwenningen und<br />
fließt zunächst zwischen Schwarzwald<br />
und Schwäbischer Alb nach Nordosten,<br />
ab dem „Neckarknie“ bei Plochingen<br />
nordwestwärts bis nordwärts durch die<br />
Ballungsräume von Stuttgart und<br />
Heilbronn, dann ab Eberbach im<br />
Odenwald westwärts bis Heidelberg und<br />
schließlich in der Oberrheinischen<br />
Tiefebene nordwestwärts bis Mannheim,<br />
wo er in den Rhein mündet. Der Neckar<br />
fließt fast nur durch Baden-Württemberg.<br />
Allein im Odenwald bei Neckarsteinach<br />
und bei Hirschhorn ist er abschnittsweise<br />
Grenzfluss zu Hessen.<br />
Durch Begradigungen, Eindeichungen und<br />
anderes haben die Gewässerstruktur<br />
und die Fließdynamik des vormaligen<br />
Naturflusses sehr gelitten und die strukturreichen<br />
Auenlandschaften sind oft<br />
verschwunden. Inzwischen wurden einige<br />
Altwasserabschnitte renaturiert, die<br />
Wasserqualität hat sich seit den 1970er-<br />
Jahren erheblich verbessert.<br />
Die vorgestellte Angelstrecke unterteilt<br />
sich auf zwei Bereiche: Strecke 1 von km<br />
36,3 bis 61,3 (Rainbach bei Neckarsteinach<br />
bis Schleuse Rockenau) und Strecke<br />
3 von km 61,3 bis 85,5 (Schleuse Rockenau<br />
bis Schleuse Neckarzimmern).<br />
Angelkarten und Preise:<br />
Jahreskarten: 70 € (pro Strecke)<br />
+ 20 € Pfand<br />
Tageskarten: 10 € (gilt für beide<br />
Strecken) + 5 € Pfand<br />
Ausgabestellen:<br />
SAM-Angelsport<br />
Im Kohlstatterfeld 33 c<br />
69439 Zwingenberg<br />
Tel.: 06263/758<br />
Angel- und Outdoorshop am Neckar<br />
Kantstr. 10<br />
74821 Mosbach<br />
Tel.: 06261/936755<br />
Bestimmungen:<br />
• Bootsangeln nur vom befestigten<br />
Boot, maximal 3 m vom Ufer entfernt<br />
2 Ruten erlaubt<br />
• 100 m oberhalb und unterhalb der<br />
Fischtreppen sowie 50 m ober- und<br />
unterhalb der Schleusen darf nicht<br />
gefischt werden!<br />
• Alle gehakten Welse und Grundeln<br />
sind zu entnehmen. Das Angeln in<br />
„Fischkinderstuben“ ist nicht erlaubt.<br />
Schonzeiten und Mindestmaße:<br />
Aal : 15.09. – 01.03., 50 cm<br />
Barbe: 01.05. – 15.06. 40 cm<br />
Karpfen : -, 45 cm<br />
Zander: 15.03. – 31.05., 50 cm<br />
Neckar<br />
Eberbach<br />
3<br />
Neckarsteinach<br />
45<br />
Schönbrunn<br />
37<br />
Heidelberg<br />
Schwarzach<br />
Mosbach<br />
292<br />
Mauer<br />
Epfenbach<br />
3<br />
6<br />
45<br />
292<br />
Neckarbischofsheim<br />
27<br />
Zeichnung: Bastian Gierth<br />
64
Schleusen sind<br />
wahre Hotspots<br />
und bei vielen<br />
Fischarten<br />
immer einen<br />
Versuch wert.<br />
Foto: J. Proske<br />
Foto: J. Proske<br />
Foto: J. Proske<br />
Am unteren Neckar wiegen die Barben<br />
im Durchschnitt um 1,5 kg.<br />
Am Neckar ist inzwischen auch wieder das Nachtangeln erlaubt.<br />
Wer es gezielt auf Döbel abgesehen hat,<br />
sollte es mit Käse oder Fleischwurst an<br />
einem der zahlreichen Bacheinläufe, zum<br />
Beispiel in Eberbach versuchen. Aber<br />
auch unter überhängenden Büschen und<br />
Bäumen stehen im Normalfall immer<br />
Döbel. An der leichten Rute sind diese<br />
Fische tolle Kämpfer. Fische von über<br />
50 cm sind möglich.<br />
Auf Käse und Wurst werden aber auch<br />
häufig Barben gefangen. Gerade im Sommer<br />
finden wir die Barben in den stärker<br />
strömenden Bereichen des Flusses. Eine<br />
einfache Montage mit Laufblei hat sich<br />
hierbei bewährt. Die durchschnittliche<br />
Neckarbarbe wiegt ungefähr 1,5 kg. Es<br />
werden aber auch regelmäßig Fische bis<br />
etwa 5 kg gefangen.<br />
Die Weißfischbestände am Neckar<br />
waren in den 1990er-Jahren gigantisch.<br />
Davon ist heute leider nicht mehr viel<br />
übrig geblieben. Brachsen und Güster<br />
sind nahezu komplett verschwunden.<br />
Rotaugen lassen sich aber immer noch<br />
gut erbeuten. Allerdings muss man sich<br />
hierbei erst einmal durch die unzähligen<br />
Grundeln hindurch angeln. Wer dazu<br />
bereit ist, wird auch mit recht großen Rotaugen<br />
belohnt werden.<br />
MEHR GROSSE AALE<br />
Die Aalbestände am Neckar haben sich<br />
erholt. Mittlerweile stehen die Chancen auf<br />
einen Aal wieder recht gut. Häufig werden<br />
dabei sogar überdurchschnittlich große<br />
Fische gefangen. Tauwürmer, aber auch<br />
kleine tote Grundeln sind hierbei die erfolgreichsten<br />
Köder. Die meisten Aale werden<br />
zumeist im Uferbereich gefangen. Dort verstecken<br />
sie sich oftmals am Fuße der häufig<br />
vorkommenden Steinpackungen.<br />
Die Rapfen am Neckar lieben schnell<br />
und flach geführte Spinner, Wobbler und<br />
Blinker. Der Anbiss eines Neckarrapfens<br />
ist meist spektakulär und der Drill ein<br />
Erlebnis. Häufig halten sich diese Fische<br />
im schnellen Turbinenwasser unterhalb<br />
der Schleusen auf – auch hier müssen Sie<br />
unbedingt den vorgeschriebenen Abstand<br />
einhalten –, aber auch Bacheinläufe sind<br />
absolute Hotspots.<br />
Sie sehen, die Angelmöglichkeiten am<br />
unteren Neckar sind sehr vielseitig. Und<br />
wenn es vielleicht einmal nicht so beißen<br />
sollte, entschädigt eine traumhafte Landschaft<br />
wenigstens ein bisschen. Und wer<br />
vom Angeln mal genug haben sollte, der<br />
findet hier jede Menge attraktive Ausflugsziele<br />
für die ganze Familie.<br />
<strong>11</strong>/2023 65
GEWÄSSER | RHEIN-ALTARME<br />
AUF DEN SPUREN DER VERGANGENHEIT<br />
Kurvig<br />
und<br />
voller<br />
Fisch<br />
Als der Rhein<br />
begradigt wurde,<br />
blieben einige der<br />
alten Flussläufe<br />
erhalten – heute sind<br />
diese Gewässer<br />
klasse Angelreviere.<br />
66
Der Eingriff des Menschen schadet der Natur in den<br />
meisten Fällen – mit den Rhein-Altarmen sind durch die<br />
Begradigung aber im Gegenzug auch weitere<br />
großartige Angelgewässer entstanden.<br />
Von Andre Spänle<br />
Durch die Rheinbegradigung<br />
im 19. Jahrhundert veränderte<br />
sich der Lauf von Deutschlands<br />
größtem Fluss enorm.<br />
Aufgrund immer wiederkehrender<br />
Hochwasser und Problemen bei<br />
der Grenzziehung zwischen Deutschland<br />
und Frankreich durch die sich ständig<br />
verändernden Flussläufe, begann Johann<br />
Gottfried Tulla 1817 mit der Rheinrektifikation.<br />
Später war dies für die Schifffahrt<br />
notwendig, da die Frachter immer größer<br />
wurden und der Rhein zu kurvig war,<br />
um schnell und unkompliziert Strecke zu<br />
machen. In Knielingen, einem Stadtteil<br />
von Karlsruhe, wehrten sich damals die<br />
Menschen, aus Angst, man würde mit der<br />
Begradigung ihre Fischgründe und somit<br />
einen Großteil ihrer Lebensgrundlage<br />
zerstören. Die Aufstände wurden vom<br />
Militär niedergeschlagen.<br />
Die Begradigung des Rheins hatte<br />
aber nicht nur Schattenseiten: Durch die<br />
menschengemachte Veränderung des<br />
Flusslaufes entstanden viele Nebengewässer,<br />
die Verbindung zum Hauptstrom<br />
haben. Gleichzeitig wurden Teile des alten<br />
Flusslaufes zu Nebengewässern. Manche<br />
davon sind heute offen, manche stehen,<br />
kontrolliert durch Schleusen oder Wehre,<br />
in geschlossener Verbindung.<br />
WASSERSTAND UND TRÜBUNG<br />
SIND FANGENTSCHEIDEND<br />
Foto: Gettyimages / Dennis Fischer Photography<br />
Offene Verbindungsgewässer sind abhängig<br />
vom Wasserstand des Hauptflusses<br />
und schwanken zu 100 Prozent mit dem<br />
Pegel mit – in meiner Region sind das<br />
schnell einige Meter. Von Niedrigwasser<br />
spricht man unter 3 m, bei Hochwasser<br />
kann der Rheinpegel auch schnell auf<br />
7/8 m ansteigen. Dementsprechend verändert<br />
sich die Ufervegetation und macht<br />
das Angeln teilweise unmöglich. Entweder,<br />
weil der Zugang zu vielen Stellen<br />
nicht mehr gegeben ist, oder weil man bei<br />
extremem Niedrigwasser an der Uferkante<br />
im Schlamm versinken würde. Genauso<br />
schwankend wie die Wasserstände<br />
<strong>11</strong>/2023 67
GEWÄSSER | RHEIN-ALTARME<br />
1 | An den schmaleren Bereichen<br />
des Altrheins sind Würfe an die gegenüberliegende<br />
Uferkante auch<br />
ohne Boot problemlos machbar.<br />
2 | Raubfischangler kommen hier<br />
voll auf ihre Kosten. Die Gewässer<br />
beherbergen die gesamte Artenvielfalt<br />
heimischer Raubfische, die<br />
Wahl des Zielfisches bleibt also<br />
dem Angler überlassen.<br />
3 | Am Grund des Altrheins sammelt<br />
sich allerhand Unrat an. Um<br />
hier möglichst hängerfrei angeln<br />
zu können, setzt der Autor gerne<br />
auf Spinnerbaits, die seltener hängenbleiben<br />
als andere Köder.<br />
Foto: A. Spänle<br />
1 2<br />
Foto: A. Spänle<br />
verhält es sich auch bei der Trübung.<br />
Regnet es eine Weile nicht und der Fluss<br />
führt konstant niedriges Wasser mit sich,<br />
klaren manche Nebengewässer regelrecht<br />
auf, mit Sichttiefen von bis zu mehreren<br />
Metern. Umgekehrt kann es allerdings<br />
genauso stattfinden. Je nach Wetterlage<br />
würde man beim Tauchen die Hand vor<br />
Augen nicht erkennen können, so braun<br />
und trüb verfärbt sich das Wasser.<br />
Für den Fangerfolg sind Wasserstand<br />
und Trübung sicherlich die beiden entscheidendsten<br />
Faktoren. Wenn möglich,<br />
vermeide ich die Extreme. Bei starker<br />
Trübung und hoher Strömung – genauso<br />
wie bei Niedrigwasser und extrem<br />
klarem Wasser – sind die Fangaussichten<br />
eher mau. Außerdem sind die aufgezählten<br />
Faktoren auch die, die über das<br />
Umherziehen der Fische entscheiden.<br />
DIE SACHE MIT DER SCHLEUSE<br />
Foto: S. Halletz<br />
1<br />
lichen Ähnlichkeiten und Namensgleichheit<br />
ähneln sich die beiden Altwassertypen<br />
keinesfalls. Während im offenen<br />
Stück die Fische überall und nirgends sein<br />
können, bleibt der Großteil des Fischbestands<br />
im geschlossenen Teil immer<br />
auf der entsprechenden Strecke. Denn in<br />
den Abschnitten, von denen ich spreche,<br />
wird der Wasserstand durch kleine Rohre<br />
geregelt; maximal 1-2 m im Durchmesser.<br />
Sicherlich wird es hin und wieder zum<br />
Austausch von Fischen kommen, ich denke<br />
aber, der Großteil des Bestands bleibt<br />
konstant. Genauso konstant bleibt auch<br />
der Wasserstand, der anstatt um mehrere<br />
Meter höchstens um 50 cm schwankt, unabhängig<br />
davon, was hinter den Dämmen<br />
passiert. Geschlossene Altarme, die ich<br />
gerne beangle, finden sich zum Beispiel in<br />
„Regulierte Verbindungsgewässer“<br />
sind ebenso Altwasser, die aber durch<br />
Schleusen gesteuert sind. Manche von<br />
ihnen schwanken fast gar nicht oder nur<br />
minimal. Man könnte fast von einem geschlossenen<br />
Gewässerabschnitt sprechen.<br />
Einige dieser Gewässer haben jedoch<br />
trotzdem einen starken Durchlauf, was<br />
bedeutet, dass das Wasser nicht still,<br />
sondern teilweise sogar stark fließend ist.<br />
Wie ein kleiner Fluss, abgeschlossen vom<br />
großen Hauptfluss.<br />
Gerade für Ansitze auf Raubfisch sind<br />
diese Bereiche interessant, da man beispielsweise<br />
tote Köderfische immer wieder<br />
treiben lassen kann. Trotz der vermeintder<br />
Karlsruher Gegend am Daxlandener<br />
oder Eggensteiner Altrhein. Offene Altrheine<br />
gibt es mehrere, hier wären unter<br />
anderem der Bereich um die Insel Rott in<br />
Linkenheim-Hochstetten, sowie der Abschnitt<br />
des Angelvereins Karlsruhe (AVK)<br />
wie der „Alte Hafen“ in Leopoldshafen zu<br />
nennen. Doch auch darüber hinaus gibt es<br />
entlang des Rheins zahlreiche interessante<br />
Altrhein-Gewässer.<br />
DER REIZ DES UNGEWISSEN<br />
Den besonderen Reiz an dieser Art von<br />
Gewässer macht die Ungewissheit aus.<br />
Wie im Hauptstrom auch, können Fische<br />
überall und nirgends herumschwimmen.<br />
Niemand hat einen ganz genauen<br />
Überblick über die Bestände. Flussangler<br />
68
Foto: A. Spänle<br />
4<br />
Foto: A. Spänle Foto: A. Spänle<br />
5<br />
6<br />
4 | Die Altrheingewässer<br />
verfügen<br />
nicht selten über<br />
ausgeprägte Vegetation<br />
– perfekte<br />
Bedingungen für<br />
Raubfische.<br />
5 | Im Winter gestaltet<br />
sich die<br />
Angelei schwieriger<br />
als im Sommer,<br />
doch in den abgeschlossenen<br />
Altrhein-Gewässern<br />
ist die Suche nach<br />
beißwilligen Fischen<br />
einfacher als in den<br />
offenen Bereichen.<br />
6 | In einigen Bereichen<br />
des Altrheins<br />
ist auch der Einsatz<br />
von Boot, Bellyboat<br />
und Kajak gestattet<br />
– das bringt beim<br />
Angeln viele Vorteile<br />
mit sich.<br />
wissen, wovon ich rede: Jedes Jahr ist anders!<br />
Schwankende Wasserstände lassen<br />
die Fische kommen und gehen, starke<br />
Hochwasser können ganze Bestände verschwinden<br />
oder neu aufkommen lassen.<br />
Für mich ganz besonders spannend:<br />
Beim Raubfischangeln kann es jederzeit<br />
zu außergewöhnlichen Beifängen<br />
kommen. In den meisten Fällen gehe ich<br />
gezielt auf Hecht. Trotz der eher größeren<br />
Köder kann ich die verschiedensten Arten<br />
ans Band bekommen: große Barsche,<br />
Zander, Welse und häufiger auch Rapfen.<br />
Auch Forellen und sogar Lachse sind die<br />
letzten Jahre im Rhein wieder gefangen<br />
worden. Auch wenn die Chancen auf solche<br />
Fische natürlich extrem gering sind,<br />
motiviert es immer wieder aufs Neue,<br />
diese Gewässer zu beangeln.<br />
FISCHE FINDEN LEICHT GEMACHT<br />
Das Schöne ist: Es braucht oft kein Boot.<br />
An den meisten Gewässern ist allerdings<br />
beim Raubfischangeln ein Boot von großem<br />
Vorteil. Verschiedene Spots können<br />
besser erreicht und daher auch besser<br />
ausgefischt werden. Außerdem lassen sich<br />
Hänger, die leider regelmäßig auftreten,<br />
deutlich einfacher wieder lösen. Natürlich<br />
ist ein Boot (wo erlaubt) auch auf Altarmgewässern<br />
kein Nachteil. Bei überschaubar<br />
breiten Abschnitten kann ich zu Fuß eine<br />
Seite ablaufen und erreiche das gegenüberliegende<br />
Ufer auch ohne Gewaltwürfe<br />
ziemlich leicht. Durch die meist nur geringe<br />
Tiefe (2-3 m im Durchschnitt) ist es<br />
so relativ einfach, eine große Wasserfläche<br />
„abzuangeln“. Anders in tieferen Gewässern,<br />
wo die Fische sich so gut wie überall<br />
befinden könnten. Auch die verschiedenen<br />
Jahreszeiten spielen (zumindest in „kontrolliert<br />
geschlossenen“ Abschnitten) kaum<br />
eine große Rolle. Die Fische können nicht<br />
weg, sie können nicht in 25 m Tiefe flüchten.<br />
Sind sie da, können wir sie fangen.<br />
Gerade im Winter, wenn sich die Angelei<br />
oft von ihrer zäheren Seite zeigt, ist das<br />
ein großer Vorteil. Denn bei kleiner Wassersäule<br />
wird der Räuber mit Sicherheit<br />
schnell auf unseren Köder aufmerksam,<br />
egal ob Kunstköder oder Köderfisch. Jetzt<br />
liegt es uns, ihn zum Biss zu überreden.<br />
Hierfür setze ich am liebsten auf Wobbler.<br />
Einerseits kann ich durch flachlaufende<br />
Wobbler Hänger vermeiden, andererseits<br />
können die Hechte auch bei stark getrübtem<br />
Wasser die Druckwellen dieser<br />
<strong>11</strong>/2023 69
GEWÄSSER | RHEIN-ALTARME<br />
Germersheim<br />
35<br />
Rülzheim<br />
9<br />
Dettenheim<br />
Rhein<br />
Insel Rott<br />
36<br />
Alter Hafen<br />
Eggenstein-Leopoldshafen<br />
Eggenstein-Leopoldshafen<br />
Stutensee<br />
Wörth am Rhein<br />
36<br />
10<br />
5<br />
Karlsruhe<br />
Innerer Rappenwörther<br />
Altrhein bei Daxlanden<br />
10<br />
3<br />
Karte: B. Gierth<br />
70
Revier kompakt:<br />
Altrhein Raum<br />
Karlsruhe<br />
Allgemeines: Der Begriff<br />
„Altrhein“ beschreibt eine Vielzahl<br />
mehr oder weniger mit dem<br />
Rhein-Hauptstrom verbundener<br />
Gewässer. Die meisten entstanden<br />
als Folge der Begradigung<br />
bzw. Schiffbarmachung des<br />
Rheins.<br />
Fischvorkommen: Hecht,<br />
Zander, Barsch, Wels, Rapfen,<br />
Aal, Karpfen, Schleie, Barbe,<br />
Äsche, Bachforelle, verschiedene<br />
Weißfische<br />
Bestimmungen: Vorschriften zur<br />
Bootsnutzung und weitere<br />
Bestimmungen je nach Gewässerabschnitt<br />
beachten.<br />
Kartenausgabestellen:<br />
Tages- oder Wochenkarten für die<br />
Region Karlsruhe (BW) / Landau<br />
(Pfalz) gibt es unter anderem bei<br />
M&R Tackleshop in Karlsruhe<br />
oder, auf der anderen Seite des<br />
Rheins, bei Angelsport Waldi in<br />
Wörth. Mit der sogenannten<br />
Staatskarte in der Pfalz sind<br />
ebenfalls viele Gewässerabschnitte<br />
beangelbar. Gastkarten<br />
für die Gewässer des Angelvereins<br />
Karlsruhe können Sie in der<br />
Geschäftsstelle, in der Herweghstr.<br />
3, 76187 Karlsruhe, im<br />
Decathlon (Durlach Center) oder<br />
im Angelcenter Karlsruhe<br />
erhalten. Für die Gewässer des<br />
Angelvereins Daxlanden sind<br />
online bei Fiskado.de Angelkarten<br />
erhältlich.<br />
Übernachtungsmöglichkeiten:<br />
Entlang des Rheins gibt es<br />
zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten<br />
in Form von Ferienwohnungen<br />
und Hotels.<br />
Bootsverleih: In der Regel<br />
werden Boote nur an Vereinsmitglieder<br />
vermietet.<br />
Weitere touristische Möglichkeiten:<br />
Im Raum Karlsruhe finden<br />
sich vielfältige Möglichkeiten für<br />
Wanderungen, Radtouren oder<br />
die Besichtigung historischer<br />
Altstädte.<br />
Köder problemlos orten. Auch Spinnerbaits<br />
haben sich aus diesen Gründen<br />
schon mehrfach bewährt.<br />
WO ERLAUBT: AB AUFS BOOT!<br />
Ist das zu befischende Gewässer größer<br />
oder das Ufer unzugänglich, spielt ein<br />
Boot natürlich sämtliche Vorteile aus.<br />
Je nach Bestimmung sind auch kleine,<br />
mobile Boote einsetzbar. Kajaks oder<br />
Bellyboote erfreuen sich immer größerer<br />
Beliebtheit, und das nicht zu Unrecht, sind<br />
diese Bootstypen doch fast in jedem PKW<br />
unterbringbar und dazu noch erschwinglich<br />
beim Kauf. Gerade für das schon angesprochene<br />
Hängerproblem ein riesiger<br />
Vorteil! Und findet man tiefere Bereiche,<br />
kann man diese zusätzlich ebenso vertikal<br />
beangeln. Solche „Gumpen“ sind immer<br />
einen Versuch wert, fast egal auf welche<br />
Fischart ihr es abgesehen habt. In den<br />
letzten Jahren habe ich solche Spots oft im<br />
Winter auf Karpfen befischt, was sehr gut<br />
funktioniert hat. Bringe ich regelmäßig<br />
Futter ein, befische ich den Platz auch<br />
Wasser ist<br />
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zusätzlich auf Raubfisch. Es ist nicht erst<br />
einmal vorgekommen, dass ich beim Ablegen<br />
meiner Karpfenmontage Hechtbisse<br />
bekam! 2021 konnte ich auf einen großen<br />
Gummifisch wenige Zentimeter über<br />
Grund auf meinem damaligen Futterplatz<br />
einen Hecht mit 105 cm Länge fangen.<br />
Auf vielen Altrheinarmen sieht man<br />
immer wieder Mengen an Treibgut,<br />
welches früher oder später auf den Gewässergrund<br />
absinkt. Abrisse durch Unrat<br />
sind also vorprogrammiert, es sei denn,<br />
wir würden ausschließlich Topwater-Köder<br />
benutzen. Möchte man Abrisse so<br />
gut es geht vermeiden, kann ich daher<br />
Spinnerbaits wärmstens empfehlen – sie<br />
sind nicht nur bei Kraut äußerst hängerfreundlich,<br />
auch bei Totholz auf dem<br />
Grund bleiben die nach oben gerichteten<br />
Einzelhaken deutlich seltener richtig<br />
hängen. Fische ich kleinere oder mittlere<br />
Gummifische, bringe ich den sogannten<br />
„Angstdrilling“ oben hinter dem Einzelhaken<br />
an. Auch das verhindert im Gegensatz<br />
zum unten angebrachten Drilling<br />
zumindest einige Hänger.<br />
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PRAXIS | KARPFEN<br />
Foto: V. Seuß<br />
74
BOILIEFARBEN<br />
Wird’s<br />
den<br />
Karpfen<br />
zu<br />
bunt?<br />
Anfang der 2000er<br />
waren es Frank<br />
Warwicks Fluoro Pop<br />
Ups, die einen echten<br />
Hype um farbige<br />
Köder auslösten.<br />
Die Köderfarbe<br />
spielt beim Angeln generell<br />
und natürlich auch beim Karpfenangeln<br />
eine große Rolle. Unser<br />
Mythbuster Volker Seuß hatte schon<br />
alle gängigen Farben am Haar und<br />
hat dabei eine Menge Erfahrungen<br />
gesammelt. Ein Faktor hat für ihn<br />
einen entscheidenden Einfluss<br />
auf die Farbwahl:<br />
die Jahreszeit.<br />
<strong>11</strong>/2023 75
PRAXIS | KARPFEN<br />
Wann fischt Volker<br />
unauffällig? Im<br />
Spätsommer,<br />
im Herbst – und<br />
überall dort, wo<br />
generell viel mit<br />
bunten Ködern geangelt<br />
wird.<br />
Foto: V. Seuß<br />
Machen wir einen Zeitsprung.<br />
Pop Ups in Leuchtfarben<br />
haben Anfang 2000 eine<br />
ganz neue Facette in die<br />
Karpfenangelei gebracht.<br />
Wer sich noch an Frank Warwicks Fluoro<br />
Pop Up’s von Dynamite Baits erinnert,<br />
weiß genau, wovon ich spreche. Langsam<br />
aber sicher machte es damals auch in der<br />
deutschen Szene die Runde, dass stark auftreibende<br />
Hakenköder in grellen, bestenfalls<br />
UV-aktiven Farben Karpfen regelrecht<br />
zum Biss provozieren können. Der<br />
pinke „Squid und Octopus“- Poppi war die<br />
Geheimwaffe. Patrick Pammer, Szene-Urgestein<br />
und Freund, gelang es damit, an<br />
einem Wochenende die zwei berühmtesten<br />
Karpfen Deutschlands, Mary und Joe, zu<br />
fangen. Das war schon krass – die Dinge<br />
nahmen ihren Lauf.<br />
EIN KÖDER IST NUR<br />
SO GUT WIE SEIN RIG<br />
In meiner Angelei begannen farbige Köder<br />
allerdings erst einige Jahre später eine<br />
wichtige Rolle zu spielen. Lange machte<br />
ich um reine Pop Up- Präsentationen<br />
einen großen Bogen, angelte stattdessen<br />
lieber mit Schneemann und Bodenköderpräsentationen.<br />
Als dann aber nacheinander<br />
Hinge Stiff Rig, Chod Rig, Multi<br />
Rig und schließlich das heutzutage extrem<br />
beliebte Spinner Rig feste Plätze in meinem<br />
Repertoire einnahmen, hatte ich probate<br />
Mittel gefunden, vertrauensvoll mit farbigen<br />
Pop Ups zu angeln. Die Kombination<br />
aus relativ kleinen aber extrem auffälligen<br />
Hakenködern und einem Rig, das den<br />
Fisch aggressiv hakt und festhält, waren in<br />
meiner Angelei echte Game Changer. Denn<br />
damit gelang es mir, Fische ohne Futterplatz<br />
lediglich mit einzelnen Hakenködern<br />
anzusprechen. Eine Reihe riesiger Karpfen<br />
fiel fortan zur richtigen Jahreszeit auf die<br />
farbigen Köder herein.<br />
DIE RICHTIGE JAHRESZEIT<br />
FÜR BUNTE KÖDERDD<br />
Sehr gute Erfolge habe ich von April bis<br />
Juni mit auffälligen Pop Ups eingefahren.<br />
Vor der Laichzeit fressen die Fische viel<br />
Kleinstnahrung. Sobald das Wasser warm<br />
genug zum Laichen ist, fressen sie nur<br />
noch sehr wenig oder sogar gar nicht<br />
mehr. Ein kleiner, auffälliger Köder reizt<br />
dennoch oft die Neugier der Fische und<br />
Volkers favorisierte Mischung: 2/3<br />
gedeckte Fischmehlköder (20er, 24er),<br />
1/3 helle Boilies (16er, 20er). Hier Bloodworm<br />
und WSC von Naturebaits.<br />
überredet sie zum Biss. Nach der Laichzeit<br />
werden die Karten neu gemischt,<br />
denn die Fische fressen nun wieder sehr<br />
regelmäßig. Natürliche Nahrung in unterschiedlichen<br />
Größen gibt es im Überfluss,<br />
auch tiefe Wasserzonen werden<br />
zunehmend wieder interessanter für sie.<br />
Natürlich kann man auch jetzt noch auf<br />
Pop Ups gut fangen, aber meine Erfahrung<br />
zeigt ganz deutlich, dass gerade die<br />
größeren Fische jetzt wieder besser auf<br />
Bodenköder beißen. Also angle ich über<br />
Foto: V. Seuß<br />
76
Foto: V. Seuß<br />
Gerade am Fluss funktionieren farbige<br />
Köder sehr gut. Am Rhein ist Gelb für Volker<br />
der absolute Bringer.<br />
Nicht nur farbige Pop Ups<br />
fangen richtig gut, sondern<br />
auch helle Boden köder –<br />
besonders im Frühling und<br />
Sommer.<br />
Foto: V. Seuß<br />
Grelle Pop Ups waren in Volkers Angelei länger kein Thema. Erst mit dem Aufkommen der<br />
passenden Rigs (hier: Spinner Rig) konnte er sie sinnvoll einsetzen.<br />
Foto: V. Seuß<br />
die Sommermonate häufig nur noch mit<br />
einer Rute mit bunten Pop Ups.<br />
BUNT GEHT AUCH AM BODEN<br />
Das Thema der Kolumne ist nicht auf<br />
farbige Pop Ups fixiert, sondern auf farbige<br />
Köder generell, also auch farbige<br />
Bodenköder. Hierzu nochmal ein kleiner<br />
Zeitsprung in die Vergangenheit. Damals<br />
rollte ich meine Köder noch selbst und<br />
konnte es manchmal gar nicht glauben,<br />
warum Freunde auf ihre bunten Kittkugeln<br />
(bunte, süße und vor allem billige<br />
Fertigboilies) auch ihre Fische fingen,<br />
manchmal sogar richtig gut. Heute ist es<br />
für mich logisch, es lag an der Farbe und<br />
oft auch an einer ordentlichen Portion<br />
Süßstoff. Die Fische merkten erst, was für<br />
einen Schund sie da gefressen hatten, als<br />
alles schon weggeputzt war. Dieses Phänomen<br />
kennen wir Menschen von Chips<br />
<strong>11</strong>/2023 77
PRAXIS | KARPFEN<br />
und Süßkram nur zu gut. Es dauerte nicht<br />
lange, bis einige Firmen begannen, auch<br />
wirklich nahrhafte, farbige Süßboilies zu<br />
produzieren. Der Scoberry von Black Label<br />
Baits war so ein Köder, den es heute<br />
immer noch gibt: weiß, süß und richtig<br />
gut verdaulich. Nicht lange später hatten<br />
eigentlich alle Köderhersteller gute<br />
bunte Boilies im Programm. Ich schwöre<br />
zum Beispiel auf den Pineapple Protein<br />
oder den Yellow Scopex von Nature<br />
Baits. Gerade im tiefen Wasser aber auch<br />
im Fluss funktionieren solche Köder, die<br />
einerseits schnell wahrgenommen und andererseits<br />
schnell verdaut werden können,<br />
immer wieder richtig gut. Die Fische fressen<br />
diese besonders im warmen Wasser<br />
gerne und in großen Mengen.<br />
WELCHE FARBE SOLL ES SEIN?<br />
Egal ob Bodenköder oder Pop Ups – wenn<br />
es um die Farbwahl geht, stehe ich vor<br />
allem auf gelb. Variiert wird zwischen<br />
Knallgelb – also in UV-Farbe –<br />
oder einem warmen Gelb, ähnlich der<br />
Farbe von Mais. Mir ist bewusst, dass<br />
hier die Meinungen auseinander gehen.<br />
So gibt es Aquarien-Studien, die besagen,<br />
dass Orange die beste Farbe ist. Andere<br />
schwören auf Pink. Weiß war mal sehr angesagt,<br />
heute scheinen es nur noch wenige<br />
zu benutzen. Gerade im klaren Wasser<br />
habe ich mit dieser Farbe tatsächlich auch<br />
schon schlechte Erfahrungen gemacht.<br />
Die visuelle Futterplatz kontrolle zeigte<br />
deutlich, dass alle gelben Köder weg waren<br />
und die meisten weißen noch unangetastet<br />
am Grund lagen. Meine Erfahrungen<br />
zeigen, dass das aber von Gewässer zu<br />
Gewässer unterschiedlich ist und andere<br />
Untergründe und Wassertiefen völlig<br />
gegensätzliche Beobachtungen zu Tage<br />
bringen können. Fest steht aber: Fische reagieren<br />
auf Farbe. Doch bedeutet<br />
das auch gleichzeitig, dass farbige Köder<br />
immer die Nase vorn haben?<br />
WANN WIRD ES DEN<br />
KARPFEN DENN JETZT ZU BUNT?<br />
Spätestens, wenn wir am Ende des Sommers<br />
angelangt sind, das Wasser wieder<br />
kälter und die Tage wieder kürzer werden,<br />
setze ich nur noch selten auf farbige<br />
Köder am Haar. Die Fische beginnen ihre<br />
Energiereserven wieder aufzufüllen, um<br />
sich auf den Winter vorzubereiten. Köder<br />
mit Fischmehlanteil sind von nun an wieder<br />
klar meine Nummer 1, denn sie geben<br />
dem Fisch das, was er braucht: Energie<br />
und Proteine. Springen wir ganz spät ins<br />
Foto: V. Seuß<br />
Die erste Saisonhälfte<br />
zwischen<br />
März und Ende<br />
Juni ist die beste<br />
Zeit, um voll auf<br />
Farbe zu setzen.<br />
78
Wenn es richtig<br />
kalt wird, setzt<br />
der Autor wieder<br />
auf bunte Farben.<br />
Stichwort<br />
„Neugier-Biss“!<br />
Foto: V. Seuß<br />
Jahr, wenn das Wasser richtig kalt ist,<br />
also winterliche Bedingungen herrschen,<br />
habe ich oft an einer von beiden erlaubten<br />
Ruten wieder einen Pop Up an der Angel.<br />
Der visuelle Reiz soll die trägen Fische<br />
vielleicht doch noch zum Biss animieren,<br />
auch wenn sie überhaupt keine Nahrung<br />
zu sich nehmen.<br />
DER MIX MACHT’S<br />
Man muss also von Situation zu Situation<br />
entscheiden, ob man auf Farbe setzt oder<br />
nicht. Auch mir selbst fällt das nicht<br />
immer einfach, also fahre ich gerne<br />
Zweigleisig. Außer bei extremen Grundel-,<br />
Krebs-, Waller- oder Katzenwels-<br />
Aktivitäten verwende ich gerne beide<br />
Köder in Kombination. Ein Klassiker in<br />
meinem Eimer sind 2/3 Fischmehlköder<br />
in 20 und 24 mm wie der Bloodworm,<br />
und 1/3 gelbe Pineapple Protein-Boilies<br />
in 16 und 20 Millimeter. Beide werden<br />
bei Nature Baits abgerollt. Mit so einer<br />
Mischung würde ich bedenkenlos zwischen<br />
Ende April und Ende November an<br />
den meisten Gewässer angreifen.<br />
Das Tolle an so einer Mischung ist die<br />
Flexibilität, die sie mit sich bringt. Ich<br />
kann mit Schnee männern angeln, aber<br />
auch mit Einzelködern in gedeckten oder<br />
knalligen Farben. Oder mit auffälligen<br />
Pop Ups, die auf dem Futterplatz herausstechen<br />
oder ganz einfach abseits als<br />
Single Hookbait (einzelner Hakenköder<br />
mit nur wenig, oder ganz ohne Beifutter)<br />
angeboten werden. Da wir ja in Deutschland<br />
immer mit mindestens zwei Ruten<br />
angeln dürfen, können wir auch am Haar<br />
entsprechend experimentieren und gegebenenfalls<br />
alle Ruten auf den fängigen<br />
Köder umstellen.<br />
Köderfarben<br />
zusammengefasst<br />
Wann sollten Sie auf<br />
bunte Köder (Pop Up oder<br />
Bodenköder) setzen?<br />
im Frühling<br />
im Winter<br />
Wann sollten Sie auf<br />
gedeckte Köder (Bodenköder)<br />
setzen?<br />
im Sommer<br />
im Spätsommer<br />
im Herbst<br />
überall dort, wo viel mit<br />
farbigen Ködern geangelt<br />
wird (unabhängig der<br />
Jahreszeit)<br />
<strong>11</strong>/2023 79
PRAXIS | FORELLENSEE<br />
MIT POSE UND TEIGPROPELLER<br />
Abgeschleppt!<br />
Die klassische Federkielmontage<br />
passt gut zu<br />
einer dicken Lachsforelle.<br />
80
Die klassische<br />
Federkielmontage<br />
passt<br />
gut zu einer<br />
dicken Lachsforelle.<br />
Foto: W. Krause<br />
Große Lachsforellen ticken häufig anders als ihre<br />
kleineren Artgenossen. An vielen Tagen wollen<br />
sie regelrecht zum Biss provoziert werden. Vorsichtiges<br />
Schleppen mit Federkielpose und großen<br />
Teigpropellern ist oft der Schlüssel zum Erfolg,<br />
weiß Fabian Frenzel.<br />
Das Wasser in der Papiermühle<br />
ist sehr klar. Zudem wird<br />
an den Teichen ein regelmäßiger<br />
Mischbesatz vorgenommen,<br />
auch mit Goldforellen.<br />
Diese kann man im Wasser sehr leicht<br />
ausmachen und den Standort sowie die<br />
Routen erkennen, auf denen sie entlang<br />
schwimmen. Das macht es viel einfa-<br />
12/2023 81
82<br />
PRAXIS | FORELLENSEE
Foto: W. Krause<br />
1<br />
2 3<br />
Foto: W. Krause<br />
Foto: W. Krause<br />
Der Verdacht war<br />
richtig! Die Goldforelle<br />
in Fabians Kescher<br />
ist aber auch nicht<br />
gerade klein.<br />
Foto: W. Krause<br />
1 | Indikator im Forellensee – die<br />
Goldforelle! Goldforellen lassen<br />
sich meist leicht ausmachen. In<br />
ihrer Nähe schwimmen oft auch die<br />
großen Lachs forellen, die man dann<br />
gezielt befischen kann.<br />
2 | Biss! Die aufblitzende Farbe im<br />
Drill legt den Verdacht nahe, dass<br />
eine Goldforelle schneller war als<br />
die angepeilte Lachsforelle.<br />
3 | Pistolengriff: Fabian hat eine<br />
spezielle Eigenart, seine Rute beim<br />
Schleppen zu halten. So merkt<br />
er jeden Zupfer und kann zudem<br />
stundenlang ohne Ermüdung an der<br />
Rolle drehen.<br />
cher, sie gezielt anzuwerfen und zu befischen.<br />
Das Beste daran ist: Auch die meist<br />
schlechter zu erkennenden Lachsforellen<br />
schwimmen auf diesen Routen entlang.<br />
Im Idealfall versuche ich also, meinen Köder<br />
an die Fische heranzuführen und ihn<br />
dabei seitlich ins Blick- und Sichtfeld der<br />
Forelle zu bringen – und zwar mit Federkiel<br />
und Teigdreher.<br />
DER GUTE ALTE FEDERKIEL<br />
Schleppen mit dem Federkiel ist eine klassische<br />
Methode am Forellensee. Bereits in<br />
den 1990er-Jahren wurde an den Forellenseen<br />
diese schlanke Posenform verwendet.<br />
Zunächst bestanden die Posen meist aus<br />
echten Kielen von Vogelfedern, später kamen<br />
Kunststoff-Posen, die innen hohl waren.<br />
Heute werden meist im Fachhandel<br />
Modelle angeboten, die aus künstlichen<br />
Schaumstoffen wie etwa Rohazell oder<br />
Styrodur gefertigt sind. Balsaholz-Federkiele<br />
sind ebenfalls erhältlich.<br />
Ich verwende gerne Modelle, bei denen<br />
die Befestigung über 2 kleine zusätzliche<br />
Schläuche an beiden Enden des Federkielkörpers<br />
erfolgt. Dadurch gibt es deutlich<br />
weniger Verwicklungen als bei Modellen,<br />
die direkt auf dem Kielkörper fixiert werden.<br />
Hier besteht immer die Gefahr, dass<br />
sich die Schnur um den Kielansatz wickelt.<br />
Es entsteht unnötiges „Getüddel“! Und wer<br />
viel entwirrt, angelt am Ende des Tages<br />
weniger. Deshalb kann ich solche verwicklungsarmen<br />
Modelle absolut empfehlen.<br />
Federkiele sind deshalb besonders gut<br />
zum Forellenangeln geeignet, weil sie<br />
einen kleinen Durchmesser haben und<br />
dadurch auch nur wenig Wasserverdrängung<br />
aufweisen. Ein kleines Kanu macht<br />
weniger Wellen am Badestrand als ein<br />
gleich schnelles Motorboot, und so ist<br />
das auch beim Angeln mit dem Kiel: Er<br />
gleitet auf der Wasseroberfläche und ist<br />
dadurch für die Fische sehr schwer zu<br />
12/2023 83
Verschiedene Teigformen<br />
sollte jeder aktive Forellenangler<br />
beherrschen. Links<br />
eine eher passive Form,<br />
in der Mitte ist der Köder<br />
in sich verdreht, rechts ein<br />
klassischer Propeller.<br />
Foto: W. Krause<br />
Das war knapp – diese Forelle<br />
hatte eigentlich keine Lust zu<br />
fressen und hat sich nur durch<br />
den großen Teigpropeller zur<br />
Attacke reizen lassen. Der<br />
Haken sitzt gerade so eben im<br />
Maulwinkel.<br />
Foto: W. Krause<br />
orten. Insbesondere bei klarem Wasser<br />
und scheuen oder großen Fischen sind Federkiele<br />
meine erste Wahl. Ich bevorzuge<br />
weiße Modelle: Diese sind im Gegenlicht<br />
für die Forellen weniger gut zu erkennen<br />
als beispielsweise schwarze Kiele.<br />
EINE SIMPLE MONTAGE<br />
Die Montage ist recht simpel aufgebaut.<br />
Auf der Hauptschnur wird der Federkiel<br />
befestigt. Danach folgt das Wurfgewicht<br />
(Glas, Blei, Tungsten oder Zinnlegierungen).<br />
Anschließend schützt ein Silikonstopper<br />
den Knoten am Dreifach-Wirbel<br />
vor Beschädigungen beim Auftreffen<br />
des Wurfkörpers auf der Wasseroberfläche.<br />
Der Wirbel wiederum verhindert<br />
Schnurdrall. Anschließend wird das Vorfach<br />
befestigt, meist in einer Länge von<br />
70–120 cm. In welcher Tiefe man dann<br />
fischt, hängt von 4 wichtigen Faktoren<br />
ab: Gewicht des Wurfkörpers, Wassertiefe,<br />
Einholgeschwindigkeit sowie Abstand<br />
zwischen Gewicht und Federkiel. Hier<br />
muss man immer wieder mal verschiedene<br />
Einstellungen auszuprobieren, sollte<br />
man keine oder wenige Bisse bekommen.<br />
Zum Schleppen mit dem Federkiel<br />
kommen am besten längere Forellenruten<br />
mit einer engen Match-Beringung zum<br />
Einsatz. Meine absoluten Favoriten unter<br />
den Ruten sind je nach Gewässergröße<br />
und Tiefe zwischen 3,60 und 4,50 m lang.<br />
Sie sollten lieber zu lang als zu kurz sein!<br />
Mit zu kurzen Ruten lässt sich ein langes<br />
Vorfach schlecht handhaben.<br />
RIESIGE TEIGDREHER<br />
Große Fische – große Köder. Sollten die Forellen<br />
zickig sein und wenn das Maul vernagelt<br />
scheint, überzeugt sie an einigen Tagen<br />
immer noch der große Teigdreher/Teigpropeller.<br />
Mit diesen aus Forellenteig geformten<br />
Ködern werden die müden Forellen in<br />
erster Linie über das Seitenlinienorgan gereizt<br />
und zum Biss regelrecht provoziert.<br />
Der große Teigdreher hat gleich mehrere<br />
Vorteile. Zum einen habe ich die Mög-<br />
84
PRAXIS | FORELLENSEE<br />
1 2 3<br />
Foto: W. Krause<br />
Foto: W. Krause<br />
Foto: W. Krause<br />
4 1 + 2 | Harter Kampf kurz vor dem<br />
Kescher – und glückliche<br />
Landung! Diesmal ist es eine der ersehnten<br />
großen Forellen.<br />
3 | Glatter Stiel-Bruch: Auch einem<br />
Forellenprofi unterläuft mal ein Missgeschick.<br />
Hier war der Winkel von Uferkante<br />
und Hebelwinkel nicht gut und<br />
der Kescherstab hat die Landung der<br />
Großforelle nicht überlebt.<br />
4 | Lachsforellen dieser Größe schleppen<br />
auch Experten nicht alle Tage ab.<br />
Foto: W. Krause<br />
lichkeit, das Seitenlinienorgan anzusprechen<br />
und zum anderen wird der Köder<br />
von den Fischen über das Auge wahrgenommen.<br />
Um noch einen zusätzlichen<br />
Reiz zu schaffen, könnte man den Köder<br />
auch noch aus einer hellen und einer<br />
dunklen Teigsorte formen. Damit schafft<br />
man den bekannten An/Aus-Effekt.<br />
Bei den Formen sollte man auch sehr<br />
flexibel bzw. kreativ sein und verschiedene<br />
Varianten beherrschen. Es gibt Teigpropeller,<br />
die kräftig und ausladend unter<br />
Wasser arbeiten, oder aber eher längliche<br />
und hochfrequente gedrehte Formen. Ich<br />
habe die Erfahrung gemacht, dass der<br />
Köder beim gezielten Reizen von Lachsforellen<br />
gerne eine Nummer größer ausfallen<br />
darf. Teilweise kommen Teigpropeller<br />
von bis zu 6 cm, manchmal sogar<br />
bis 8 cm zum Einsatz.<br />
Fazit: Bei klarem Wasser ist das Angeln<br />
mit Federkielen und großen Teigdrehern<br />
eine unglaublich unauffällige, aber gleichzeitig<br />
aktive Art, große Lachsforellen<br />
zum Biss zu reizen.<br />
12/2023 85
LESERFÄNGE<br />
WELT<br />
In dieser Ausgabe<br />
hat Lino Martin<br />
gewonnen.<br />
HERZLICHEN<br />
GLÜCKWUNSCH!<br />
Foto: W. Biermann<br />
Beim Angeln<br />
geht es nicht nur<br />
darum, Fische<br />
zu fangen. Die<br />
Atmosphäre<br />
belohnt ebenfalls<br />
nicht selten<br />
für den Gang<br />
ans Wasser – so<br />
war es auch bei<br />
Wilfried Biermann,<br />
der diese<br />
beeindruckende<br />
Stimmung einfangen<br />
konnte.<br />
Lino Martin hat in den Sommerferien in<br />
Luxemburg das Angeln am Bach für sich<br />
entdeckt. Dabei ging ihm gleich diese schöne<br />
30er Bachforelle an den Haken.<br />
Foto: L. Martin<br />
Foto: J. Geske<br />
Bei Josi Geske<br />
fing die Saison<br />
großartig an:<br />
Dieser tolle<br />
Spiegler war ihr<br />
erster Karpfen<br />
des Jahres<br />
und brachte es<br />
gleich auf stattliche<br />
15 kg. Was<br />
für ein Start!<br />
BILDER SCHIESSEN<br />
LOHNT SICH!<br />
Sie haben am Wasser ein schönes Foto<br />
geschossen? Dann teilen Sie es mit<br />
uns! Wir prämieren pro Ausgabe ein<br />
Leser foto mit einem tollen Preis von<br />
ASKARI. Das Bild muss mindestens<br />
1 MB groß sein, um gedruckt werden<br />
zu können. Alle Bilder, die nach<br />
Redaktionsschluss ein gesendet werden,<br />
Mit der<br />
Kogha<br />
Askas<br />
in der<br />
Größe<br />
2000 haben<br />
Sie die perfekte<br />
Rolle für das leichte Spinnfischen<br />
zur Hand. 4+1 Kugellager<br />
und eine Alu-Weitwurfspule<br />
gehören genauso zur<br />
Ausstattung wie eine fein<br />
arbeitende Frontbremse.<br />
Foto: Askari<br />
haben die Möglichkeit, eine Ausgabe<br />
darauf zu erscheinen.<br />
Senden Sie uns Ihr Fangfoto an leserbild@<strong>blinker</strong>.de<br />
oder per Post mit<br />
dem Stichwort „Leserfoto BLINKER“<br />
an Redaktion Blinker, Jürgen-Töpfer-<br />
Straße 48, 22763 Hamburg Egal, ob Sie<br />
einen Fisch oder eine besondere Kulisse<br />
bzw. Stimmung eingefangen haben:<br />
Schicken Sie uns Ihr schönstes Bild!<br />
IHRE<br />
MEINUNG<br />
IST GEFRAGT<br />
Sie haben Fragen, Meinungen oder<br />
Anregungen? Wir freuen uns über jede<br />
Zuschrift von Ihnen. Wenn Sie Ihren<br />
Leserbrief in unserer Rubrik abgedruckt<br />
sehen wollen, dann schicken Sie Ihren<br />
Brief einfach per Mail an<br />
redaktion@<strong>blinker</strong>.de<br />
So erreichen Sie die Redaktion:<br />
JAHR MEDIA Verlag, Blinker Magazin,<br />
Jürgen-Töpfer- Straße 48,<br />
22763 Hamburg, FAX: 040/38906303,<br />
leserbild@<strong>blinker</strong>.de<br />
Die Redaktion behält sich vor,<br />
Zuschriften zu kürzen.<br />
!<br />
86
Foto: F. Gomez<br />
Foto: D. Hildebrand<br />
Es war erst der zweite<br />
Aal überhaupt in<br />
der Angelkarriere von<br />
Francisco Gomez – und<br />
dann mit <strong>11</strong>3 cm gleich<br />
ein absoluter Traumfisch!<br />
Der Aal biss auf<br />
einen geflavourten<br />
Wurm in Vogelsberg,<br />
Hessen.<br />
Meist sieht<br />
man auf Fotos<br />
die Fische<br />
außerhalb des<br />
Wassers.<br />
Daniel Hildebrand<br />
gelang<br />
beim Schnorcheln<br />
in der<br />
Lausitz diese<br />
schöne Aufnahme<br />
eines<br />
Karpfens in<br />
seinem natürlichen<br />
Lebensraum<br />
unter<br />
Wasser.<br />
Hannes Meyer zeigt, wie erfolgreiches<br />
Angeln auf Plattfisch geht: Vom Kajak aus<br />
fing er bei Fehmarn mit dem Buttlöffel<br />
diese tolle 43er Platte.<br />
Foto: P. Meyer<br />
Foto: G. Griebsch<br />
Max Wein war<br />
gemeinsam mit<br />
einem Freund<br />
und seinem Vater<br />
im Schwarzwald<br />
beim<br />
Fliegenfischen.<br />
Dabei entstand<br />
auch dieses<br />
wunderschöne<br />
Stimmungsfoto!<br />
Manchmal kommt<br />
es beim Angeln<br />
zu unerwarteten<br />
Beifängen. In<br />
diesem Fall war<br />
es beim Angeln<br />
auf Bachforellen<br />
eine Elritze, die im<br />
Bergischen Land<br />
am Spinner von<br />
Gordon Griebsch<br />
hängenblieb.<br />
IIllustration: B. Gierth<br />
Foto: M. Wein<br />
<strong>11</strong>/2023 87
WELT<br />
AAL ÄSCHE ALAND BACHFORELLE BARBE BARSCH<br />
BRASSEN /<br />
GÜSTER<br />
Rekord 127 cm (2023) 57 cm (2017) 64 cm (2017) 82 cm (2016) 92 cm (2023) 54 cm (2019) 78 cm (2017)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
<strong>11</strong><br />
12<br />
127 cm, Niko<br />
Meißner, Wurm,<br />
21.03., Kocher<br />
104 cm, Klaus<br />
Hagen, Wurm,<br />
31.07., Randow<br />
103 cm, Norman<br />
Becker, Köderfisch,<br />
09.06., Parchauer<br />
See<br />
101 cm, Patrick<br />
Schaarschmidt, Wurm,<br />
20.07., Vereinsgew.<br />
ASV Wadrill<br />
97 cm, Andre<br />
Brenner, Wurm,<br />
16.04., Unterstever<br />
96 cm, David Mohr,<br />
Köderfisch, 23.07.,<br />
See in Köln<br />
96 cm, Fabien Hey,<br />
Wurm, 31.03., Lingenfelder<br />
Altrhein<br />
94 cm, Dennis<br />
Warfsmann-Wolken,<br />
Wurm, 06.06.,<br />
See in Riepe<br />
93 cm, Christopher<br />
Wolf, Köderfisch,<br />
29.06., Neckar<br />
93 cm, Maik<br />
Gernegroß, Wurm,<br />
23.07., Kiesschacht<br />
Zerbst<br />
92 cm, Peter<br />
Quaiser, Köderfisch,<br />
09.07., Elbe<br />
92 cm, Matthias<br />
Struck, Wurm,<br />
15.07., Werse<br />
50 cm, Ewald<br />
Krüger, Maden,<br />
15.06., Ruhr<br />
43 cm, Stefan<br />
Finkenzeller, Nymphe,<br />
18.06., Lech<br />
Aus der Wupper<br />
stammt die<br />
prächtig gefärbte<br />
Bachforelle<br />
von Ruben<br />
Schmidt. Der<br />
57 cm lange<br />
Räuber biss auf<br />
eine schwarze<br />
Nymphe.<br />
63 cm, Peter<br />
Quaiser, Maden,<br />
20.07., Elbe<br />
57 cm, Derrik<br />
Figge, Boilie,<br />
14.05., Privatgewässer<br />
Niederrhein<br />
57 cm, Marcel<br />
Wieber, Boilie,<br />
09.06., Fluss in<br />
Essen<br />
57 cm, Timo<br />
Waschitzki, Wobbler,<br />
29.07., Rhein<br />
56 cm, Frank<br />
Eickhoff, Maden,<br />
04.04., Rhein<br />
56 cm, Milano<br />
Weiß, Brot, 25.04.,<br />
Elbe<br />
56 cm, Phil<br />
Backes, Brot,<br />
12.06., Ruhr<br />
56 cm, Orhan<br />
Yilmaz, Seeringelwurm,<br />
17.06.,<br />
Hafen Neustadt<br />
55 cm, Alan Krebs,<br />
Mais, 09.04.,<br />
Soholmer Au<br />
55 cm, Michael<br />
Lettau, Dumbell,<br />
18.04., Glashütter<br />
Weiher<br />
55 cm, Kai Eisler,<br />
Maden, 18.04.,<br />
Glashütter Weiher<br />
55 cm, Andreas<br />
Mielke, Boilie,<br />
01.05., Giselaukanal<br />
66 cm, Kai Wytopil,<br />
Gummifisch, <strong>11</strong>.04.,<br />
Mümling<br />
66 cm, Uwe<br />
Gremplinski, Gummiköder,<br />
21.04.,<br />
Werdermühle<br />
63 cm, Rainer<br />
Verhoef, Spinner,<br />
27.04., Lecker Au<br />
58 cm, Alexander<br />
Grekel, Wurm,<br />
12.05., Werra<br />
57 cm, Finn<br />
Zerbes, Spinner,<br />
01.04., Sieg<br />
57 cm, Ruben<br />
Schmidt, Nymphe,<br />
24.08., Wupper<br />
55 cm, Michael<br />
Gröne, Wurm,<br />
20.04., Oelbach<br />
54 cm, Alin-Leonard<br />
Weber, Wobbler,<br />
30.03., Lenne<br />
54 cm, Lukas<br />
Rentel, Wurm,<br />
12.04., Fuhse<br />
54 cm, Nick Rentel,<br />
Wurm, 12.04.,<br />
Fuhse<br />
53 cm, Michael<br />
Kladders, Wobbler,<br />
07.05., Lenne<br />
52 cm, Patrick<br />
Schliewe, Brot,<br />
10.04., Bach bei<br />
Förste<br />
92 cm, Ewald<br />
Krüger, Teig,<br />
06.07., Vereinsgewässer<br />
85 cm, Tim<br />
Tschorn, Gummikrebs,<br />
20.08., Ijssel<br />
(NL)<br />
84 cm, Andreas<br />
Müller, Pellet,<br />
28.04., Vereinsgewässer<br />
Lünen<br />
80 cm, Johannes<br />
Kimbel, Gummifisch,<br />
24.06., Rhein<br />
80 cm, Marco<br />
Bissinger, Jigspinner,<br />
16.07., Donau<br />
78 cm, Christian<br />
Fell, Pellet, 30.04.,<br />
Fränkische Saale<br />
78 cm, Phil<br />
Backes, Maden,<br />
18.07., Rhein<br />
77 cm, Sven<br />
Weigel, Käse,<br />
03.02., Rhein<br />
77 cm, Andre<br />
Brenner, Pellets,<br />
05.08., Lippe<br />
75 cm, Kim Hof,<br />
Käse, 15.02., Mosel<br />
75 cm, Tobias<br />
Teichmüller, Boilie,<br />
09.07., Werra<br />
74 cm, Derrik Figge,<br />
Maden, 07.02.,<br />
Vereinsgewässer<br />
52 cm, Mark<br />
Siefert, Jigspinner,<br />
28.05., Maas (NL)<br />
51 cm, Klaus<br />
Hagen, Gummifisch,<br />
16.05., Schaproder<br />
Bodden<br />
51 cm, Derrik<br />
Figge, Köderfisch,<br />
23.07., Privatgewässer<br />
Niederrhein<br />
50 cm, Johannes<br />
Kimbel, Gummifisch,<br />
01.01., Rhein<br />
50 cm, Tim<br />
Tschorn, Creature<br />
Bait, <strong>11</strong>.03., Fluss<br />
in Holland (NL)<br />
50 cm, Tom Dörner,<br />
Jigspinner, 24.03.,<br />
Kanal in Biesbosch<br />
(NL)<br />
50 cm, Chris<br />
Hohmann, Wobbler,<br />
15.06., Rhederlaag<br />
(NL)<br />
50 cm, Raimondas<br />
Vasiliauskas, Wurm,<br />
30.05., Main-<br />
Donau-Kanal<br />
50 cm, Ronny<br />
Durschak, Wurm/<br />
Made, 26.07.,<br />
Warnow<br />
50 cm, Nadine<br />
Kühn, Gummifisch,<br />
01.08., Edersee<br />
50 cm, Hannes Dominikus,<br />
Gummifisch,<br />
01.08., Vereinsgew.<br />
Kärnten (A)<br />
49 cm, Luca Baum,<br />
Wurm, 01.05., Elbe<br />
73 cm, Derrik<br />
Figge, Boilie, 18.06.,<br />
Privatgewässer<br />
Niederrhein<br />
72 cm, Henry Albrecht,<br />
Wurm/Made,<br />
02.06., Vereinsgewässer<br />
bei Osterwieck<br />
71 cm, Marco Bissinger,<br />
Wurm, 08.05.,<br />
Donau<br />
70 cm, Jürgen<br />
Ruprecht, Maden,<br />
21.04., Muldestausee<br />
70 cm, Domenic<br />
Kniller, Maden,<br />
09.06., Stocksee<br />
70 cm, Sven Weigel,<br />
Boilie, 17.06., Vereinsgewässer<br />
70 cm, Patrick Mybes,<br />
Boilie, 24.06.,<br />
Vereinsgewässer<br />
70 cm, Andreas<br />
Konz, Boilie, 27.07.,<br />
Schwanensee<br />
69 cm, Christian<br />
Hess, Maden,<br />
13.03., See in<br />
Amserfoort (NL)<br />
69 cm, Tommy Junk,<br />
Wurm, 16.04.,<br />
Sterenbach Stausee<br />
69 cm, Peter<br />
Quaiser, Made/Mais,<br />
25.04., Mulde<br />
69 cm, Bernd Kroll,<br />
Made/Mais, 29.04.,<br />
Muldestausee<br />
88
BLINKER-HITPARADE<br />
DÖBEL DORSCH GRASKARPFEN HECHT<br />
KARAUSCHE /<br />
GIEBEL<br />
KARPFEN<br />
MEERFORELLE<br />
65 cm (2022) 147 cm (2022) 121 cm (2018) 136 cm (2023) 58 cm (2021) <strong>11</strong>2 cm (2021) 90 cm (2019)<br />
63 cm, Christian<br />
Kaspers, Boilie,<br />
05.05., Lippe<br />
62 cm, Timo<br />
Waschitzki, Wurm,<br />
24.04., Ruhr<br />
62 cm, Dominik<br />
Sauter, Gummifisch,<br />
09.06., Aare<br />
(CH)<br />
61 cm, Phil<br />
Backes, Mais,<br />
21.04., Ruhr<br />
61 cm, Peter<br />
Quaiser, Köderfisch,<br />
24.07., Elbe<br />
60 cm, Uwe<br />
Gremplinski,<br />
Leber, 05.04.,<br />
Saale<br />
60 cm, Nicole<br />
Baum, Wurm,<br />
<strong>11</strong>.04., Elbe<br />
60 cm, Ewald<br />
Krüger, Teig,<br />
03.07., Ruhr<br />
136 cm, Paul Becken,<br />
Gummifisch,<br />
18.06., Atlantik (N)<br />
<strong>11</strong>5 cm, Wolfgang<br />
Hocke, Gummifisch,<br />
27.06., Nordmeer<br />
Vagaholmen (N)<br />
107 cm, Sven<br />
Stichert, Gummifisch,<br />
17.08.,<br />
Atlantik Roan (N)<br />
103 cm, Maik<br />
Sellmann, Blinker,<br />
04.06., Nordmeer<br />
bei Uttian (N)<br />
100 cm, Reinhard<br />
Pampuch, Pilker,<br />
12.06., Dalsfjord<br />
Lauvstad (N)<br />
97 cm, Ronald<br />
Oberritter, Pilker,<br />
28.06., Atlantik (N)<br />
95 cm, Christian<br />
Werger, Pilker,<br />
29.06., Nordmeer<br />
Flatanger (N)<br />
94 cm, Sebastian<br />
Thiel, Gummifisch,<br />
27.06., Nordmeer<br />
Vagaholmen (N)<br />
<strong>11</strong>9 cm, Sven Weigel,<br />
Boilie, 08.05.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Ludwigshafen<br />
<strong>11</strong>1 cm, Alexander<br />
Mohr, Boilie, 02.06.,<br />
See in Köln<br />
<strong>11</strong>1 cm, Pierre<br />
Rehfeldt, Mais,<br />
28.06., Kiessener<br />
See<br />
<strong>11</strong>1 cm, David Mohr,<br />
Boilie, 13.07., See<br />
in Köln<br />
<strong>11</strong>0 cm, Christian<br />
Hess, Tigernuss,<br />
24.04., Kiesgrube<br />
Erfurt<br />
109 cm, Jürgen<br />
Ruprecht, Mais,<br />
<strong>11</strong>.06., Elbe<br />
108 cm, Daniel<br />
Kahlow, Boilie,<br />
29.07., Tonkuhle<br />
Baars<br />
108 cm, Thorsten<br />
Ritter, Mais, 19.03.,<br />
Vereinsgewässer<br />
136 cm, Georg<br />
Wilhelm Dopp,<br />
Gummifisch,<br />
23.06., Sorpesee<br />
129 cm, Timo<br />
Laeaeperi, Köderfisch,<br />
12.05.,<br />
Kettbachteich<br />
126 cm, Peter<br />
Martin, Gummifisch,<br />
28.05., Donau<br />
120 cm, Christopher<br />
Erstling, Gummifisch,<br />
15.08.,<br />
Baggersee NDS<br />
<strong>11</strong>8 cm, Chris<br />
Hohmann, Gummifisch,<br />
04.07.,<br />
Rhederlaag (NL)<br />
<strong>11</strong>7 cm, Paul<br />
Dietrich, Gummifisch,<br />
14.05.,<br />
Bodensee<br />
<strong>11</strong>5 cm, Tim<br />
Tschorn, Wobbler,<br />
26.01., Kanal Ostfriesland<br />
<strong>11</strong>5 cm, Alexander<br />
Mohr, Gummifisch,<br />
07.06., See in Köln<br />
53 cm, Kai Dembinski,<br />
Boilie, 19.07., Bauerbrack<br />
50 cm, Pierre<br />
Rehfeldt, Made/<br />
Caster, 02.07.,<br />
Kiessener See<br />
49 cm, Torsten<br />
Biereth, Maden,<br />
21.04., Rhein<br />
49 cm, Sven Weigel,<br />
Boilie, 25.04.,<br />
Vereinsgewässer<br />
49 cm, Luca Tuttolomondo,<br />
Made/Mais,<br />
26.05., Waldweiher<br />
Burbach<br />
49 cm, Herbert<br />
Hammer, Boilie, <strong>11</strong>.07.,<br />
Blaue Lagune<br />
48 cm, Dennis Gleisner,<br />
Dumble, 18.03.,<br />
Teich in Spangenberg<br />
48 cm, Siegfried<br />
Bachinger, Maden,<br />
07.04., Berger<br />
Teich (A)<br />
<strong>11</strong>1 cm, Dirk Kalbitz,<br />
Mais, 08.09., Baggersee<br />
Anhalt<br />
107 cm, Sven Weigel,<br />
Boilie, 06.07., Vereinsgewässer<br />
Ludwigshafen<br />
104 cm, Timo Waschitzki,<br />
Boilie, 30.04., Vereinsgewässer<br />
Duisburg<br />
103 cm, Domenic<br />
Kniller, Boilie, 07.05.,<br />
Stocksee<br />
102 cm, Noah Kühn,<br />
Boilie, 19.05., Teich in<br />
Felsberg<br />
102 cm, Florian<br />
Günther, Boilie, 18.05.,<br />
Kleiner Pohlitzer See<br />
101 cm, Nadine Kühn,<br />
Boilie, 19.05., Teich in<br />
Felsberg<br />
100 cm, Marco<br />
Schimpitz, Tigernuss,<br />
26.03., Aumayrteich (A)<br />
82 cm, Stefan Junge,<br />
Blinker, 14.05., Ostsee<br />
72 cm, Silvio Ihlenfeldt,<br />
Blinker, 01.05., Ostsee<br />
Rügen<br />
71 cm, Daniel Klopp,<br />
Blinker, 25.03., Unterwarnow<br />
70 cm, Marcel Gaiser,<br />
Blinker, 22.03., Ostsee<br />
Eckernförde<br />
70 cm, Uwe Hutschemeiter,<br />
Blinker, 05.05.,<br />
Ostsee Rügen<br />
63 cm, Ronny<br />
Durschak, Spinner,<br />
18.08., Warnow<br />
62 cm, Maik Scheffler,<br />
Blinker, 21.02., Ostsee<br />
Warnemünde<br />
62 cm, Christina<br />
Koch, Pilker, 07.04.,<br />
Unterwarnow<br />
59 cm, Jürgen<br />
Ruprecht, Brot,<br />
07.04., Elbe<br />
92 cm, Daniel Wilhelm,<br />
Pilker, 17.05.,<br />
Fillfjord Hitra (N)<br />
107 cm, Markus<br />
Rodenstein, Mais,<br />
02.06., Elbe<br />
<strong>11</strong>4 cm, Christoph<br />
Käther, Köderfisch,<br />
22.08., Elde<br />
48 cm, Alexander<br />
Brucker, Boilie, 29.04.,<br />
Schanzwörthsee<br />
100 cm, Yannic Abel,<br />
Boilie, 04.07., Etang de<br />
Hoste Haut (F)<br />
60 cm, Marvin Willhoeft,<br />
Blinker, 09.06.,<br />
Fillfjorden Fjellvaer (N)<br />
59 cm, Manuel<br />
Mahr, Spoon,<br />
16.07., Kinzig<br />
58 cm, Peter<br />
Schwanke, Brot,<br />
17.02., Elbe<br />
58 cm, Peter<br />
Martin, Pellet,<br />
06.03., Donau<br />
92 cm, Philipp<br />
Schulz, Gummifisch,<br />
03.07., Smøla<br />
(N)<br />
91 cm, Ralph Appasamy,<br />
Gummifisch,<br />
10.06., Nordatlantik<br />
Nothaugen (N)<br />
89 cm, Peter<br />
Schwanke, Pilker,<br />
16.07., Saltstraumen<br />
(N)<br />
106 cm, Denny<br />
Dworak, Boilie,<br />
10.07., See bei<br />
Dixförda<br />
105 cm, Christoph<br />
Lieberwirth, Boilie,<br />
01.06., Badegrube<br />
Kreis Meißen<br />
105 cm, Janine Dietzen,<br />
Boilie, 09.06.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Riedheim<br />
<strong>11</strong>3 cm, Marco<br />
Bissinger,<br />
Köderfisch, 21.05.,<br />
Donau<br />
<strong>11</strong>3 cm, Andre<br />
Brenner, Gummifisch,<br />
23.06.,<br />
Stausee Haltern<br />
<strong>11</strong>2 cm, Frank<br />
Hönig, Gummifisch,<br />
30.05., Müritz<br />
48 cm, Michel<br />
Nawrocki, Wurm,<br />
14.05., Elbe<br />
48 cm, Uwe Gremplinski,<br />
Wurm, 06.06.,<br />
Vereinsgewässer<br />
48 cm, Christian<br />
de Buhr, Boilie, 30.07.,<br />
Kanalsystem Ostfriesland<br />
99 cm, Siegfried<br />
Bachinger, Maden,<br />
24.03., Aumayrteich (A)<br />
98 cm, Nick Rentel,<br />
Mais, 18.08., Kanal<br />
Üfingen<br />
98 cm, Carsten<br />
Niedzielski, Boilie,<br />
19.08., Baggersee<br />
Cluvenhagen<br />
59 cm, Daniel Wilhelm,<br />
Spöket, 04.04., Ostsee<br />
Neustädter Bucht<br />
56 cm, Jorve Voß,<br />
Blinker, 22.01., Ostsee<br />
Flensburg<br />
56 cm, Sven Stichert,<br />
Blinker, 23.01., Unterwarnow<br />
Stand: 15.9.2023 | Orange: Neu in der Hitparade | Rot: Neuer Rekord<br />
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<strong>11</strong>/2023 89
WELT<br />
NASE<br />
PLATTFISCH<br />
(Flunder, Kliesche, Scholle)<br />
QUAPPE<br />
RAPFEN<br />
REGENBOGEN<br />
FORELLE<br />
RENKE<br />
(Maräne, Felchen)<br />
Rekord 57 cm (2017) 65 cm (2022) 81 cm (2018) 88 cm (2021) 93 cm (2017) 79 cm (2018)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
<strong>11</strong><br />
12<br />
57 cm, Christopher<br />
Krähe, Wurm, 31.07.,<br />
Neckar<br />
55 cm, Derrik Figge,<br />
Maden, 06.02., Vereinsgewässer<br />
53 cm, Chris Frommann,<br />
Maden, 29.07.,<br />
Elbe<br />
52 cm, Jonas Kiefer,<br />
Gummifisch, 12.07.,<br />
Kinzig<br />
50 cm, Peter Martin,<br />
Maden, 30.08., Zufluss<br />
zur Donau Donauwörth<br />
50 cm, Thomas Höfer,<br />
Maden, 08.09., Rhein<br />
48 cm, Ron Venus,<br />
Maden, 19.06., Elbe<br />
46 cm, Martin Juppe,<br />
Maden, 04.08., Saale<br />
45 cm, Ewald Krüger,<br />
Made/Mais, 17.07.,<br />
Lenne<br />
38 cm, Robin Michaelis,<br />
Maden, <strong>11</strong>.08.,<br />
Saale<br />
50 cm, Thorsten<br />
Hackmann, Wattwurm,<br />
22.04., Ostsee Hohenfelde<br />
49 cm, Ralph Appasamy,<br />
Wattwurm, 06.05.,<br />
Ostsee Weissenhäuser<br />
Strand<br />
46 cm, Benedikt Wozniak,<br />
Wattwurm, 16.03.,<br />
Ostsee Fehmarn<br />
45 cm, Jan Meister,<br />
Wattwurm, 04.03.,<br />
Ostsee Dahme<br />
45 cm, Marvin Willhoeft,<br />
Wattwurm, 17.03.,<br />
Ostsee Kühlungsborn<br />
45 cm, Nick Rohlfshagen,<br />
Wattwurm, 15.04.,<br />
Ostsee Hohwacht<br />
44 cm, Maik Sellmann,<br />
Wattwurm, 22.04., Ostsee<br />
Hohenfelde<br />
44 cm, Jens Lunk,<br />
Sandwurm, 18.05.,<br />
Ostsee Kiel<br />
44 cm, Torben Beng,<br />
Wurm, 19.05., Ostsee<br />
Fehmarn<br />
43 cm, Sigi Schwartz,<br />
Tauwurm, 28.06., Ostsee<br />
Hohwachter Bucht<br />
42 cm, Johannes Janzen,<br />
Tauwurm, 25.03.,<br />
Ostsee Rügen<br />
42 cm, Timo Lange,<br />
Wattwurm, 15.04., Ostsee<br />
Hohwacht<br />
71 cm, Marcel Karl,<br />
Gummifisch, 20.01.,<br />
Donau<br />
63 cm, Marco Bissinger,<br />
Wurm, 23.04.,<br />
Donau<br />
62 cm, Denny Dworak,<br />
Wurm, 12.02., Elbe<br />
52 cm, Matthias<br />
Leblang, Köderfisch,<br />
15.01., Fluss in Bayern<br />
45 cm, Rene Böhm,<br />
Wurm, <strong>11</strong>.03., Donau<br />
43 cm, Timo Lange,<br />
Hering/Wurm, 17.01.,<br />
Alster<br />
42 cm, Daniel Wilhelm,<br />
Wurm, 17.01., Alster<br />
32 cm, Patrick Holstein,<br />
Wurm, <strong>11</strong>.03.,<br />
Alster<br />
31 cm, Manuel Schulz,<br />
Wurm, 21.01., Rhinkanal<br />
P<strong>11</strong>-204<br />
31 cm, Thomas Theel,<br />
Wurm, 06.02., Havel<br />
30 cm, Samantha<br />
Theel, Wurm, 06.02.,<br />
Havel<br />
84 cm, Ulrich Schäfer,<br />
Wobbler, 08.08.,<br />
Edersee<br />
83 cm, Phil Backes,<br />
Wobbler, 28.05., Ruhr<br />
83 cm, Benjamin<br />
Engel, Spinner, 14.07.,<br />
Niers (NL)<br />
82 cm, Nadine Kühn,<br />
Wobbler, 14.06.,<br />
Edersee<br />
82 cm, Alin-Leonard<br />
Weber, Gummifisch,<br />
13.06., Volkerak (NL)<br />
79 cm, Michael Kladders,<br />
Wobbler, <strong>11</strong>.08.,<br />
Ruhr<br />
79 cm, Heiko Wiesner,<br />
Wobbler, 05.09., Rhein<br />
77 cm, Lars Gießmann,<br />
Wobbler, 28.06.,<br />
Treene<br />
76 cm, Marcel Karl,<br />
Gummfisch, <strong>11</strong>.07.,<br />
Donau<br />
76 cm, Jens Gieselmann,<br />
Stickbait, 21.07.,<br />
Model (L)<br />
76 cm, André Leibenzeder,<br />
Köderfisch,<br />
22.07., Lahn<br />
76 cm, Adrian Bethle,<br />
Köderfisch, 01.09.,<br />
Rhein<br />
83 cm, Andreas Kape,<br />
Teig/Bienenmade,<br />
07.06., Klittens Put &<br />
Take (DK)<br />
78 cm, Johannes<br />
Kimbel, Spoon, 03.01.,<br />
Angelpark Barweiler<br />
Mühle<br />
76 cm, Denis Diedrich,<br />
Gummiköder, 15.06.,<br />
Angelsee Oker<br />
76 cm, Bastian Bartelt,<br />
Gummiköder, 22.08.,<br />
Klittens Put and Take<br />
(DK)<br />
75 cm, Derrik Figge,<br />
Wobbler, 06.04., Angelpark<br />
Losser (NL)<br />
75 cm, Nils Hauptmann,<br />
Teig, 30.04., Angelparadies<br />
Burgdorf<br />
74 cm, Andreas Paschilk,<br />
Bienenmaden,<br />
29.04., Angelsee Norby<br />
74 cm, Kevin Gerstenberger,<br />
Gummiköder,<br />
07.06., Angelsee Oker<br />
73 cm, Andy Fügner,<br />
Bienenmaden, 14.04.,<br />
Angelsee Oker<br />
73 cm, Dennis Thomßen,<br />
Gummiköder,<br />
02.06., Lodbjerg Hede<br />
Ørredsø (DK)<br />
73 cm, Leon Wedekind,<br />
Gummiköder,<br />
26.06., Angelsee Oker<br />
72 cm, Jonas Reitmaier,<br />
Teig, 10.06.,<br />
Angelsee Oker<br />
62 cm, Stephanie<br />
Jähnel, Nymphe,<br />
20.05., Walchensee<br />
In einem Baggersee<br />
in Sachsen<br />
Anhalt fing Dirk<br />
Kalbitz diesen<br />
Schuppi von<br />
<strong>11</strong>1 cm Länge.<br />
Köder war ein<br />
Klassiker: Mais.<br />
Mit 48 cm ist diese<br />
Karausche aus<br />
der Bibert echt<br />
kapital. Karl-Heinz<br />
Petschner fing<br />
den Fisch auf Mais<br />
und setzte ihn<br />
schnell zurück,<br />
weil Karauschen in<br />
Bayern ganzjährig<br />
geschont sind.<br />
Stand: 15.9.2023 | Orange: Neu in der Hitparade | Rot: Neuer Rekord<br />
Twitchbait für<br />
noch mehr Fänge<br />
Das Shirasu Twitch Bait SR ist ein schlanker, <strong>11</strong> g schwerer und 8,5 cm langer Wobbler,<br />
der bis zu 1 m Tiefe abtaucht. Wegen dieser geringen Tauchtiefe kann man ihn auch über<br />
Steinpackungen führen. Außerdem ist er ein „Suspender“, also ein Schwebewobbler,<br />
der in Einholpausen in seiner bestimmten Lauftiefe bleibt und nicht auftaucht oder absinkt.<br />
Ausgestattet ist der Shirasu-Wobbler von Balzer mit 2 ultrascharfen Drillingen. Die<br />
Reptilienaugen bieten den Räubern einen Angriffspunkt.<br />
GEWONNEN HAT<br />
Christian Junk<br />
mit einem 42 cm langen<br />
Rotauge.<br />
90
BLINKER-HITPARADE<br />
ROTAUGE ROTFEDER SCHLEIE WELS ZANDER<br />
48 cm (2019) 46 cm (2022) 66 cm (2018) 262 cm (2022) 106 cm (2018)<br />
48 cm, Domenic<br />
Kniller, Maden,<br />
21.04., Lippe<br />
47 cm, Daniel Roidl,<br />
Boilie, 17.06.,<br />
Naab<br />
44 cm, David Mohr,<br />
Wurm, 08.08.,<br />
Kanal Kelheim<br />
42 cm, Alan Krebs,<br />
Maden, 10.02.,<br />
Bongsieler Kanal<br />
42 cm, Sven Weigel,<br />
Maden, 22.03.,<br />
Rhein<br />
42 cm, Christoph<br />
Lieberwirth, Mais/<br />
Made/Mistwurm,<br />
30.03., Elbe<br />
42 cm, Dariusz<br />
Jedralczyk, Maden,<br />
25.03., Donau<br />
42 cm, Christian<br />
Kaspers, Maden,<br />
05.04., Rhein-Herne-Kanal<br />
42 cm, Christian<br />
Junk, Mais, 02.09.,<br />
Haringvliet (NL)<br />
41 cm, Frank<br />
Eickhoff, Maden,<br />
03.04., Rhein (NL)<br />
41 cm, Bernd Kroll,<br />
Mais/Made, 28.04.,<br />
Muldestausee<br />
41 cm, Tommy<br />
Junk, Mais, 02.09.,<br />
Haringvliet (NL)<br />
46 cm, Mario Jäckle,<br />
Mais, 05.06.,<br />
Baggersee Bad<br />
Schönborn<br />
44 cm, André<br />
Griesberg, Mais,<br />
02.06., Schweriner<br />
See<br />
41 cm, Waldemar<br />
Schef, Mais,<br />
12.04., Ebro (E)<br />
41 cm, Ludwig<br />
Rathsack, Mais,<br />
27.05., Schweriner<br />
See<br />
40 cm, Mark Lübbers,<br />
Mais, 16.04.,<br />
Soeste<br />
39 cm, Ingo Weber,<br />
Wurm, 18.02.,<br />
Ringkanal Ihlow<br />
37 cm, Tommy<br />
Junk., Mais, 30.04.,<br />
Eem (NL)<br />
35 cm, Roland<br />
Frank, Wurm,<br />
19.08., Naab<br />
34 cm, Patrick<br />
Langkabel, Mais,<br />
08.04., Spree<br />
34 cm, Sven<br />
Schneider, Mais,<br />
15.07., See Strausberg<br />
33 cm, Ewald Krüger,<br />
Erbsen, 19.05.,<br />
Große Kressinsee<br />
33 cm, Frank Gugel,<br />
Mais, 10.07.,<br />
Havel<br />
63 cm, Sven Weigel,<br />
Maden, 20.07.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Ludwigshafen<br />
63 cm, Jonas<br />
Gerhartz, Boilie,<br />
31.08., Baggersee<br />
Neupotz<br />
62 cm, Marcel<br />
Winkens, Maden,<br />
29.04., Vereinsgewässer<br />
Frechen<br />
62 cm, Christian<br />
Losleben, Köderfisch,<br />
23.06., Tongrube<br />
Immelborn<br />
60 cm, Timo<br />
Waschitzki, Boilie,<br />
27.05., Vereinsgewässer<br />
59 cm, Simon Fabia<br />
Waffenschmidt,<br />
Hegene, 01.02., Bodensee/Untersee<br />
59 cm, Luca Baum,<br />
Boilie, 10.09.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Goch<br />
58 cm, Henry<br />
Albrecht, Wurm/<br />
Made, 22.04., Vereinsgewässer<br />
57 cm, Sascha<br />
Jochem, Boilie,<br />
12.05., Baggersee<br />
Sondernheim<br />
57 cm, Nicole<br />
Baum, Boilie,<br />
22.05., Vereinsgewässer<br />
Goch<br />
57 cm, Frank Eickhoff,<br />
Boilie, 26.06.,<br />
See bei Breedefort<br />
(NL)<br />
56 cm, Domenic<br />
Kniller, Boilie,<br />
10.04., Stocksee<br />
223 cm, Sven<br />
Klostermann,<br />
Wurm, 21.06.,<br />
Weser<br />
216 cm, Derrik Figge,<br />
Wurm, 01.07.,<br />
Vereinsgewässer<br />
NRW<br />
208 cm, Siegfried<br />
Bachinger, Pellet,<br />
<strong>11</strong>.05., Wundschuher<br />
See (A)<br />
207 cm, Timo<br />
Waschitzki, Wurm,<br />
01.07., Vereinsgewässer<br />
NRW<br />
200 cm, Leon Behrendt,<br />
Köderfisch,<br />
08.07., Stausee<br />
Neuburg<br />
199 cm, Nadine<br />
Kühn, Köderfisch,<br />
05.08., See Lichtenfels<br />
193 cm, Ronald<br />
Oberritter, Gummifisch,<br />
26.08., Stausee<br />
Spremberg<br />
190 cm, Torben<br />
Beng, Köderfisch,<br />
14.04., Stausee<br />
Montova (I)<br />
187 cm, Mark Siefert,<br />
Wurm, 06.07.,<br />
Vereinsgewässer<br />
186 cm, Roland<br />
Frank, Gummifisch,<br />
10.06., Naab<br />
185 cm, Christian<br />
Hess, Köderfisch,<br />
<strong>11</strong>.06., Angelpark<br />
Wagner<br />
183 cm, Daniel<br />
Schink, Wurm,<br />
31.05., Stausee<br />
Vianden (L)<br />
100 cm, Marcel<br />
Gaiser, Gummifisch,<br />
15.01., Elbe<br />
97 cm, Heiko<br />
Wiesner, Wobbler,<br />
13.02., Rhein<br />
96 cm, Jerome<br />
Morris, Gummifisch,<br />
10.08., Elbe<br />
95 cm, Sebastian<br />
Hahn, Köderfisch,<br />
05.07., Elbe<br />
92 cm, Timo<br />
Schröder, Gummifisch,<br />
09.01., Elbe<br />
92 cm, Nico Oldemeyer,<br />
Gummifisch,<br />
28.07., Elbe<br />
91 cm, Heribert<br />
Hock, Gummifisch,<br />
19.01., Main<br />
91 cm, Marco<br />
Räder, Köderfisch,<br />
26.07., Main<br />
90 cm, Fabien Hey,<br />
Köderfisch, 14.07.,<br />
Rhein<br />
90 cm, Patrick<br />
Veger, Köderfisch,<br />
<strong>11</strong>.08., Main<br />
87 cm, Mike Mittenentzwei,<br />
Köderfisch,<br />
<strong>11</strong>.08., Baggersee<br />
Hannover<br />
87 cm, Daniel<br />
Schink, Gummifisch,<br />
18.08.,<br />
Hollandsdiep (NL)<br />
Machen<br />
Sie mit …<br />
Regelwerk<br />
Besuchen Sie www.<strong>blinker</strong>.de<br />
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wenden Sie sich bitte per Mail an<br />
hitparade@<strong>blinker</strong>.de.<br />
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Wichtig ist ein aussagefähiges<br />
Fangfoto mit Fisch und Fänger und<br />
ein zusätzliches Foto des Fisches mit<br />
Maßband oder Zollstock als Beleg.<br />
Bei der Erstmeldung unbedingt den<br />
vollstän digen Namen des Gewässers<br />
angeben.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Grundsätzlich abgelehnt wird:<br />
Wenn die Länge auf mindestens<br />
einem Foto nicht eindeutig<br />
ersichtlich ist (Foto mit Maßband,<br />
Zollstock etc.).<br />
Wenn die Fische auf dem Foto<br />
bereits ausgenommen oder<br />
eingefroren sind.<br />
Wenn Fische falsch gehakt wurden.<br />
Wenn Fotos schlecht bzw. Fische<br />
nicht eindeutig identifizierbar sind.<br />
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Fischart*<br />
Vorname*<br />
E-Mail*<br />
Länge* cm<br />
Gewicht kg g<br />
Nachname*<br />
Geburtsdatum TT. MM. JJJJ<br />
Meldung nur mit<br />
aussagekräftigem<br />
FOTO möglich.<br />
Nähere Angaben zu Köder, Gewässer,<br />
Angelmethode oder Drill*<br />
Fangdatum* TT. MM. JJJJ<br />
Beruf<br />
Gewässer*<br />
Straße*, Hausnummer*<br />
Fangland* Deutschland Österreich Schweiz<br />
PLZ*, Ort*<br />
Köder*<br />
Telefon*<br />
* Pflichtfelder – Nur Fische aus Österreich (A), der Schweiz (CH) und Deutschland werden gewertet. oder online ausfüllen über www.<strong>blinker</strong>.de<br />
<strong>11</strong>/2023 91
WELT<br />
Foto: Sebastian Rose<br />
Auch in nächster Zeit werden<br />
Angler an der Ostsee ihre Ruten<br />
auswerfen dürfen.<br />
SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
CDU sagt<br />
Nein zum<br />
Nationalpark<br />
Ostsee<br />
Aufatmen für Angler: Der<br />
Nationalpark Ostsee wird<br />
nicht kommen. CDU und<br />
Ministerpräsident Daniel<br />
Günther distanzierten sich<br />
vom Plan der Grünen.<br />
Seit über einem halben Jahr stehen<br />
die Pläne für einen Nationalpark<br />
Ostsee im Raum. Der Entwurf der<br />
Grünen in Schleswig-Holstein sah vor,<br />
große Teile der Ostseeküste unter Schutz<br />
zu stellen. Auch Angelverbote wären<br />
damit möglich gewesen. Doch dazu wird<br />
es aller Wahrscheinlichkeit nicht kommen.<br />
Die CDU hat das Projekt bereits<br />
für „begraben“ erklärt, wie die Lübecker<br />
Nachrichten berichteten. Zwar werben<br />
die Grünen noch dafür, doch ohne Zustimmung<br />
des Koalitionspartners ist nicht<br />
damit zu rechnen.<br />
Das geht aus einem Antrag zum<br />
Landesparteitag zum 5. Oktober hervor.<br />
Darin formuliert die CDU Schleswig-<br />
Holstein andere Ansätze, um die Ostsee<br />
zu schützen. Die Rede ist von einem<br />
freiwilligen Aktionsbündnis, auch die<br />
Räumung von alter Munition aus der<br />
Ostsee wird genannt. Die insgesamt sechs<br />
Punkte sollen laut CDU-Generalsekretär<br />
Lukas Kilian „die geeignete Lösung darstellen,<br />
um den Herausforderungen beim<br />
Ostseeschutz zu begegnen“.<br />
Das bedeutet eine klare Absage an die<br />
Pläne der Grünen und Umweltminister<br />
Tobias Goldschmidt. Zwar will die CDU<br />
die Debatte um den Nationalpark Ostsee<br />
wie vereinbart bis Ende des Jahres fortführen,<br />
aber eine tatsächliche Umsetzung des<br />
Projekts scheint nicht mehr zu befürchten<br />
zu sein.<br />
ABSAGE SORGT FÜR FRUST<br />
BEI DEN GRÜNEN<br />
Die Grünen benötigen die Stimmen der<br />
CDU, um das Projekt anzugehen. Nach<br />
der Absage ist der Frust in der Fraktion<br />
groß: Man sei nach wie vor davon überzeugt,<br />
dass ein Nationalpark die beste<br />
Option sei, um die Ostsee zu schützen.<br />
Die Landtagsfraktion der FDP zeigte<br />
sich hingegen erfreut über die klare Linie<br />
der CDU. Oliver Kumbartzky, Umweltpolitischer<br />
Sprecher der Liberalen, nannte<br />
den bisherigen Umgang ein „unseliges<br />
Schauspiel“, der viele Menschen verunsichert<br />
habe. Man müsse nun Maßnahmen<br />
für einen konkreten Schutz der Ostsee<br />
vor Schleswig-Holstein treffen. Schon<br />
zuvor hatte die FDP kritisiert, dass man<br />
mit „pauschalen Verboten“ das Meer nicht<br />
schützen könne.<br />
Für uns Angler ist der Stopp des<br />
Nationalparks eine gute Nachricht. Die<br />
Pläne sahen vor, dass große Teile der<br />
Ostseeküste von Schleswig-Holstein eingefasst<br />
werden. Einige Bereiche wären<br />
sogenannte „Kernzonen“ des Nationalparks<br />
geworden, in denen das Angeln mit<br />
großer Wahrscheinlichkeit nicht erlaubt<br />
wäre. Das hätte im Grunde ein Kontaktverbot<br />
mit der Natur bedeutet. Außerdem<br />
wären mit der Einrichtung des Parks auch<br />
zukünftigen, strikteren Verboten Tür und<br />
Tor geöffnet worden.<br />
Im Vorfeld gab es daher bereits große<br />
Kritik von Seiten der Angler, die sich<br />
aktiv für den Schutz der Ostsee einsetzen.<br />
Und das zurecht. Die Pläne der Grünen<br />
sind nicht nur kurzsichtig, sondern vor<br />
allem auch wirkungslos. Den Menschen<br />
aus der Natur zu verbannen, hätte die<br />
wahren Probleme in der Ostsee nicht gelöst.<br />
So ist das Meer beispielsweise stark<br />
von der Einleitung durch Schadstoffe belastet,<br />
und auch der Klimawandel macht<br />
sich bemerkbar. Algenblüten, Fischsterben<br />
und andere Phänomene hätten<br />
mit der Einrichtung eines Nationalparks<br />
nicht aufgehört. Jannik Westerkamp<br />
92
AKTUELLES<br />
NIEDERLANDE<br />
Angelverbot<br />
in Amsterdam<br />
abgewendet<br />
Die „Partij voor de Dieren“<br />
reichte im September einen<br />
Entwurf für ein Angelverbot in<br />
Amsterdam ein. Daraufhin<br />
versammelten sich zahlreiche<br />
Angler in der Stadt.<br />
Angeln per Gesetz verbieten lassen:<br />
Das plante die niederländische „Partij<br />
voor de Dieren“ (PvdD, Partei für die<br />
Tiere) in der Landeshauptstadt Amsterdam.<br />
Nachdem die Kleinpartei im Laufe<br />
des Jahres bereits in mehreren Städten<br />
entsprechende Anträge gestellt hatte,<br />
reichte sie nun auch am 7. September<br />
2023 einen Gesetzesentwurf in Amsterdam<br />
ein. Bereits im Vorfeld sorgte dies<br />
in Anglerkreisen für heftigen Gegenwind:<br />
Mehrere Websites, unter anderem<br />
niederländische Angelmagazine, das<br />
internationale Businessportal Angling<br />
International und im deutschen Sprachraum<br />
auch <strong>blinker</strong>.de, berichteten über<br />
das Vorhaben der Partei. Die Amsterdamse<br />
Hengelsport Vereniging (AHV)<br />
rief zu einer Demonstration vor dem<br />
Gebäude des Gemeinderats auf.<br />
Die Gerichtsentscheidung fiel glücklicherweise<br />
zugunsten des Angelns. Zur<br />
Verhandlung waren auch viele Angler angereist,<br />
die dafür sorgten, dass ihre Stimme<br />
gehört wurde. So wurde der Entwurf der<br />
„Tierrechtspartei“ abgeschmettert.<br />
Anwesenheit der Angler<br />
setzte ein Zeichen<br />
„Nach all dem Aufruhr um den Initiativvorschlag<br />
der PvdD ist der Frieden wieder<br />
hergestellt“, heißt es dazu in einem Statement<br />
der AHV. „Das wird aber nicht lange<br />
dauern. Die PvdD wird seinen Kreuzzug<br />
gegen die Angeln fortsetzen, vor allem in<br />
Amsterdam. Trotzdem bleibt die AHV<br />
wachsam. Sie tut alles, um ihren Mitgliedern<br />
ihr Hobby nicht wegnehmen zu lassen.<br />
Daan Rijpkema hat diesmal im Namen<br />
der AHV in der öffentlichen Sitzung des<br />
Ratsausschusses protestiert. Daan wurde<br />
beim Urteil von Juul Steyn und Hans Sibbel<br />
unterstützt, getriebene Sportfischer mit<br />
Leidenschaft für Sportfischen. Die 3 Männer<br />
waren nicht allein. Unterstützt wurden<br />
sie von euch, Mitgliedern und Nichtmitgliedern<br />
unseres schönen Angelvereins<br />
Amsterdam. Auf diesem Weg bedankt sich<br />
Foto: Sander Boer<br />
Amsterdam ist ein beliebtes Revier für<br />
niederländische Streetfisher. Auch deutsche<br />
Angler kommen gern hierher.<br />
die AHV bei allen, auch denen, die nicht<br />
teilnehmen konnten, für ihr vorbildliches<br />
Verhalten während der Sitzung. Vergessen<br />
wir nicht, gesprochene oder geschriebene<br />
Worte können eine starke Wirkung haben,<br />
aber Ihre Anwesenheit war mehr als überzeugend,<br />
um die Botschaft zu vermitteln.<br />
Gemeinsam werden wir es schaffen!“<br />
<br />
André Pawlitzki<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Großes Fischsterben im Nordwesten<br />
In mehreren Flüssen Niedersachsens ist es in den letzten Monaten zu<br />
Fisch sterben gekommen. Teils befand sich kein Sauerstoff mehr im Wasser.<br />
News-Ziffern<br />
690.000<br />
Die starken Regenfälle im August haben<br />
in Niedersachsen zu einem womöglich<br />
historischen Fischsterben geführt. In<br />
diversen Gewässern sank der Sauerstoffgehalt<br />
und erreichte extreme Tiefstwerte.<br />
Betroffen waren unter anderem die Bade<br />
im Landkreis Rotenburg (Wümme), der<br />
Oberlauf der Oste, die Hamme im Landkreis<br />
Osterholz, die Walbeck bei Bremervörde,<br />
die Aue im Landkreis Cuxhaven<br />
und die Aue-Mehde bei Zeven. Dort wurde<br />
auch ein trauriger Rekord aufgestellt:<br />
In der Aue-Mehde bei Wehldorf haben<br />
Mitglieder des Angelvereins Zeven eine<br />
Sauerstoffkonzentration von 0,000 Milligramm<br />
pro Liter Flusswasser gemessen.<br />
In anderen Bereichen waren die Zustände<br />
ähnlich katastrophal, das gesamte<br />
Ausmaß der Umweltkatastrophe ließ<br />
sich noch nicht bestimmen. Vertreter des<br />
Angelverbandes Niedersachsen (AVN)<br />
waren vor Ort, um sich ein Bild der Lage<br />
zu machen. Ralf Gerken vom AVN hat<br />
gemeinsam mit den örtlichen Vereinen<br />
Wasserproben genommen, die Sauerstoffkonzentrationen<br />
gemessen und so den<br />
Landkreisen zugearbeitet. „Wir müssen<br />
jetzt hin- und nicht wegschauen. Solche<br />
verheerenden Sauerstoffdefizite im Wasser<br />
habe ich während meiner über zehnjährigen<br />
Verbandsarbeit noch nicht erlebt“,<br />
kommentierte er die Lage. Marvin Heins<br />
Junge Aale wurden in diesem Jahr beim<br />
„Aalutsetten in de Schlie“ ausgesetzt.<br />
Finanziert wird das Projekt durch z. B.<br />
die Fischereiabgabe und Spenden.<br />
Mehr dazu: www.aal-aktie.de<br />
42 %<br />
Der heimischen Fischarten sind bestandsgefährdet.<br />
Dazu gehören unter<br />
anderem auch der Atlantische Lachs<br />
und die Äsche. 10% gelten als ausgestorben<br />
oder verschollen.<br />
<strong>11</strong>/2023 93
WELT<br />
ARCHÄOLOGIE<br />
Erster kupferner Angelhaken<br />
Frühe Angelhaken bestanden meist aus Knochen. Ein neuer Fund zeigt jedoch,<br />
dass bereits Haken aus Metall für den Fang großer Fische verwendet wurden.<br />
Foto: Emil Aldschem, Israelische Altertümerbehörde<br />
Archäologen der Israelischen Altertümerbehörde<br />
haben nahe der<br />
Küstenstadt Aschkelon einen etwa<br />
6.000 Jahre alten Angelhaken aus Kupfer<br />
ausgegraben. Das Objekt ist 6,5 cm lang<br />
und 4 cm breit, wobei es in seiner allgemeinen<br />
Form im Prinzip den meisten<br />
der heutigen Gegenstücke entspricht. Die<br />
bisher an der Levante-Küste gefundenen<br />
früheren Angelhaken bestanden sämtlich<br />
aus Knochen und waren deutlich kleiner<br />
als das neue Exemplar, das auch weltweit<br />
zu den ältesten seiner Art zählen dürfte.<br />
Da das Stück ganz an den Beginn der<br />
nordarabischen Kupferzeit datiert, wurde<br />
dieses erste vom Menschen umfangreich<br />
bearbeitete Metall als neuartiger<br />
Werkstoff in der Region sozusagen von<br />
Anfang an für Angelzwecke genutzt. Die<br />
Ausgräber schließen aus der Größe des<br />
Hakens auf eine Verwendung für den<br />
Fang von „Großfischen“ bzw. von „kleineren<br />
Haiarten oder größeren Thunfischen“.<br />
Für die dabei wohl erstmals ausgedehnt<br />
praktizierte gezielte Jagd auf solche Fische<br />
kämen in der Ostmediterraneis z.B. der<br />
Sandbankhai (Carcharhinus plumbeus)<br />
oder der Blauflossen-Thunfisch (Thunnus<br />
thynnus) als Zielobjekt in Betracht, denen<br />
man von Booten aus auf hoher See und<br />
dabei wahrscheinlich saisonal nachgestellt<br />
haben wird. Im Lichte der auffallend wenigen<br />
bei den Ausgrabungen in Aschkelon<br />
festgestellten Fischüberreste ergänzte das<br />
Fleisch der Meerestiere offenbar nur in<br />
einem geringen Umfang die auch während<br />
dieser Epoche in der Ernährung dominierenden<br />
Produkte der Landwirtschaft, welche<br />
in der vorausgehenden Jungsteinzeit<br />
im Zuge der Domestikation von Pflanzen<br />
und Tieren entstanden war.<br />
EIN GEMEINSCHAFTLICHES<br />
ABENTEUER<br />
Mehr denn als Aktivität zur Beschaffung<br />
von Nahrung kam dem Hochsee-Fischfang<br />
vermutlich vor allem eine Bedeutung<br />
für die Gemeinschaftsbildung zu: Man<br />
wird sich die Fischwaid auf dem Mittelmeer<br />
als ein besonderes, abenteuerbehaftetes<br />
Ereignis vorzustellen haben, dessen<br />
Früher Angelhaken<br />
aus<br />
Kupfer: Das<br />
Metall diente<br />
von Anfang an<br />
dem Fang von<br />
Großfischen.<br />
Erleben die kupferzeitlichen Aschkeloniten<br />
bzw. konkret insbesondere deren<br />
(eventuell vor allem jüngere?) Männer<br />
zusammengeschweißt hat. Dies muss für<br />
die Gesellschaft von derartiger Wichtigkeit<br />
gewesen sein, dass sich die erst gerade<br />
entstehende „Klasse“ der Metallurgie-Spezialisten,<br />
welche man zur Erlangung und<br />
Entwicklung ihrer Fähigkeiten vermutlich<br />
weitgehend von allgemeinen Arbeiten<br />
freigestellt hat, mit als erstes der Aufgabe<br />
annahm, hierfür ein „Hochleistungsgerät“<br />
unter Nutzung der neuesten Technologie<br />
ihrer Zeit zu schaffen.<br />
Wahrscheinlich, so könnte man darüber<br />
hinaus mit einigem Recht schlussfolgern,<br />
bot sich den frühen Schmieden hierbei<br />
eine womöglich gezielt von ihnen gesuchte<br />
Gelegenheit, die Leistungsfähigkeit ihrer<br />
Erzeugnisse sowie in Verbindung mit dieser<br />
die Bedeutung ihrer Untergruppe für<br />
die Gemeinschaft herauszustellen – und<br />
damit vielleicht sogar einen gesellschaftlichen<br />
Führungsanspruch anzumelden oder<br />
diesen zu bekräftigen.<br />
Der bemerkenswerte Kupferhaken erschien<br />
den israelischen Wissenschaftlern<br />
jedenfalls als so herausragend, dass sie<br />
seine Veröffentlichung nach der bereits<br />
2018 erfolgten Auffindung absichtlich hinauszögerten,<br />
um ihn nach einer umfangreichen<br />
metallurgischen Verifizierung und<br />
einer aufwendigen, aber noch keineswegs<br />
abgeschlossenen Einordnung in seinen<br />
kulturellen Kontext als medialen Aufhänger<br />
für ihren nationalen Jahreskongress<br />
2023 heranziehen zu können: In dessen<br />
Rahmen wurde nämlich der seit über zehn<br />
Jahren im Bau befindliche gigantische neue<br />
Sitz der Israelischen Altertümerbehörde<br />
in Jerusalem als künftiges Zentrum der<br />
Archäologie Israels „vorab“ für die Fachwelt<br />
eröffnet. Tatsächlich soll nun das erste gegenüber<br />
der Öffentlichkeit herausgestellte<br />
Forschungsobjekt dieses neuen Großinstituts<br />
in spe nach Aussage seines Präsidenten<br />
der damit in mehrfacher Hinsicht initiale<br />
Angelhaken werden. Thomas W. Wyrwoll<br />
94
AKTUELLES<br />
UMWELT<br />
Angler verklagen<br />
Reifenhersteller<br />
Die Chemikalie 6PPD wird in Autoreifen<br />
verwendet. Gelangt sie ins<br />
Wasser, tötet sie jedoch Fische,<br />
insbesondere Salmoniden.<br />
Zwei Anglergruppen in den USA wollen<br />
die großen Reifenhersteller verklagen,<br />
weil diese mit hochgiftigen Chemikalien<br />
arbeiten. Wenn diese ins Wasser gelangen,<br />
töten sie zum Beispiel Silberlachse<br />
(Cohos) innerhalb weniger Stunden.<br />
Bekannte Reifenproduzenten wie Goodyear,<br />
Continental, Bridgestone und<br />
Pirelli verwenden die chemische Lösung<br />
6PPD. Diese verhindert, dass Reifen<br />
sich zu schnell abfahren und sorgt dafür,<br />
dass sie länger halten. Laut Aussage der<br />
gemeinnützigen Umweltorganisation<br />
„Earthjustice“ wussten die Reifenfirmen<br />
schon seit Jahren, dass 6PPD Salmoniden<br />
abtötet. Trotzdem ist die Chemikalie<br />
weiterhin im Gebrauch. Neben Silber<br />
Foto: Michael Werner<br />
Silberlachse sind besonders anfällig<br />
für die Chemikalie 6PPD. Selbst in geringer<br />
Konzentration wirkt sie tödlich.<br />
lachsen, bei denen die tödliche Konzentration<br />
besonders niedrig ist (Studien geben<br />
0,095 Mikrogramm pro Liter an), sind<br />
auch Saiblinge und Regenbogenforellen<br />
durch 6PPD gefährdet. Earthjustice repräsentiert<br />
nun zwei Gruppen von Anglern<br />
vor Gericht. Dabei handelt es sich um das<br />
„Institute for Fisheries Resources“ (IFR)<br />
sowie die „Pacific Coast Federation of<br />
Fishermen’s Associations“ (PCFFA).<br />
Silberlachse, die aufgrund eingebrochener<br />
Bestände nicht mehr gefangen werden<br />
dürfen, stehen vor dem Aussterben.<br />
Wissenschaftler haben festgestellt, dass<br />
6PPD zum großen Teil dafür verantwortlich<br />
ist. Vor allem nach starken Regenfällen<br />
gelangen die giftigen Substanzen<br />
in die Gewässer. Die Anklage gegen die<br />
Reifenhersteller läuft unter der Rubrik<br />
„Bedrohte Tierarten‘‘. Neben der Klage<br />
wurde eine Petition an die amerikanische<br />
Umweltschutz-Agentur eingereicht, die<br />
ein generelles Verbot von 6PPD fordert.<br />
<br />
André Pawlitzki<br />
GESUNDHEIT<br />
„Verschreibt Angeln<br />
statt Antidepressiva“<br />
Wer unter Depressionen leidet, kann<br />
in England seit einiger Zeit auch<br />
„Angeln gehen“ verschrieben bekommen.<br />
Angeln als Therapie? Was in Deutschland<br />
noch fast unbekannt ist, hat bei unseren<br />
englischen Nachbarn bereits erste Erfolge<br />
gefeiert. Organisationen wie „Tackling<br />
Minds“ haben sich dafür stark gemacht,<br />
dass Menschen mit Depressionen auch<br />
Angeln statt Medikamente verschrieben<br />
bekommen können. Einer der bekanntesten<br />
Fliegenfischer des Königreichs<br />
macht sich nun dafür stark, dass dies bald<br />
landesweit möglich sein soll.<br />
Hywel Morgan aus Wales ist unter Fliegenfischern<br />
eine lebende Legende. Er hat<br />
bereits mehrere internationale Titel gewonnen,<br />
Bücher und Filme veröffentlicht.<br />
Trotz seines Erfolgs ist das Angeln für ihn<br />
vor allem eines geblieben: Entspannung.<br />
„Jeder Angler weiß: Wenn Du angeln<br />
Foto: Hywel Morgan<br />
gehst, bleibt die Welt stehen“, sagte er im<br />
Gespräch mit der Angling Times. „Du<br />
vergisst den Stress in Deinem Leben, und<br />
es ist eine großartige Möglichkeit, sich zu<br />
entspannen.“<br />
Statt Antidepressiva einen Angelkurs verschrieben<br />
zu bekommen, wenn man unter<br />
Depressionen leidet, hält er daher für den<br />
richtigen Weg. Die Praxis sei „sehr, sehr<br />
erfolgreich dabei, Menschen mit Depressionen<br />
zu helfen.“ Was bisher nur in England<br />
möglich ist, wünscht sich Morgan auch<br />
für Wales. Er forderte den National Health<br />
Hywel Morgan fordert, dass das Angeln<br />
landesweit als Therapie anerkannt wird.<br />
Service daher auf, Angeln zur Förderung<br />
geistiger Gesundheit anzuerkennen. Zuletzt<br />
setzte er sich für mehr Angeltourismus an<br />
den Gewässern seiner Heimat ein.<br />
Teil einer neuen Behandlung<br />
Angeln auf Rezept ist Bestandteil eines<br />
wachsenden Trends in England, Menschen<br />
mit Depressionen „soziale Aktivitäten“<br />
zu verschreiben. Diese sollen klassische<br />
Therapien und Medikamente nicht<br />
vollständig ersetzen, aber einen wichtigen<br />
Beitrag zur geistigen Gesundheit leisten.<br />
Bis 2024 ist das Ziel, dass 900.000 Patienten<br />
eine solche Therapie verschrieben<br />
bekommen. Unter den Menschen, die von<br />
Organisationen wie Tackling Minds beim<br />
Angeln als Therapie unterstützt werden,<br />
gehören auch Kriegsveteranen.<br />
Ähnlich wie zum Beispiel Wandern<br />
oder Gärtnern ist auch das Angeln<br />
prädestiniert dafür, dem Alltagsstress zu<br />
entfliehen. Als Angler verbringt man Zeit<br />
in der Natur, trifft sich mit Freunden am<br />
Wasser – und feiert einen entspannten Tag<br />
dann und wann mit einem Fangerfolg.<br />
<br />
Jannik Westerkamp<br />
<strong>11</strong>/2023 95
WELT<br />
KINDERKREBSHILFE<br />
Angler mit Herz auf der<br />
Zielgeraden<br />
In diesem Jahr konnten die „Angler mit<br />
Herz“ bereits mehrere Zehntausend Euro<br />
für die Kinderkrebshilfe sammeln. Die<br />
Aktion nähert sich dem Finale.<br />
Foto: Oliver Vonberg / DAFV<br />
VERBÄNDE<br />
VNDAV tritt DAFV bei<br />
Der Verband Norddeutscher Angelvereine aus Hamburg wird zum<br />
1. Januar 2024 dem Deutschen Angelfischerverband beitreten.<br />
Der neu gegründete Verband<br />
Norddeutscher Angelvereine e.V.<br />
(VNDAV) hat zum 01.01.2024 die<br />
Mitgliedschaft beim Deutschen<br />
Angelfischerverband e.V. beantragt.<br />
Nach Prüfung der Beitrittsunterlagen<br />
hat der DAFV den Antrag am<br />
30.06.2023 positiv beschieden.<br />
„Mit der Gründung des Verbandes<br />
Norddeutscher Angelvereine konnte<br />
Hamburg wieder einer starken bundesweiten<br />
Anglerallianz, dem DAFV,<br />
beitreten. Der DAFV hat sich im Laufe<br />
der Jahre immer weiterentwickelt und<br />
vertritt aus unserer Sicht erfolgreich<br />
die Interessen der Angler auf Bundesund<br />
Europaebene“, so Andreas Rolfs,<br />
Präsident des VNDAV.<br />
DAFV begrüßt Beitritt der<br />
neuen Verbands<br />
Der DAFV begrüßt den Beitrittsantrag<br />
des VNDAV und bedankt<br />
sich ausdrücklich für das entgegengebrachte<br />
Vertrauen und die<br />
Unterstützung der gemeinsamen<br />
Interessenvertretung auf Bundesund<br />
Europaebene. Ohne eine breite<br />
Angler<br />
an der Elbe<br />
in Hamburg.<br />
Beteiligung der Landesverbände wäre<br />
diese Vertretung nicht möglich.<br />
„Der DAFV hat sich in den letzten<br />
Jahren konsequent neu aufgestellt<br />
und weiterentwickelt. Die Geschäftsstellen<br />
wurden zusammengelegt, das<br />
Personal bei gleichbleibenden Kosten<br />
mit neuen Fachkräften besetzt und<br />
die Digitalisierung vorangetrieben.<br />
Im Rahmen zahlreicher Kampagnen,<br />
Initiativen und fachlichen Stellungnahmen<br />
vertritt der DAFV die Interessen<br />
von Anglerinnen und Anglern auf<br />
Bundes- und Europaebene. Diesen<br />
Bereichen ist in den letzten Jahren immer<br />
mehr Bedeutung zugekommen.<br />
Dazu ist es wichtig, fortwährend die<br />
Bedeutung und Leistungen der Angler<br />
in Deutschland für die Gewässer und<br />
Fische in der öffentlichen Wahrnehmung<br />
zu verankern und eine breite gesellschaftliche<br />
Akzeptanz zu erhalten.<br />
Als Beleg dafür haben die Leistungen<br />
der organisierten Angler für den<br />
Natur- und Artenschutz erstmalig in<br />
dieser Deutlichkeit den Weg in einen<br />
Koalitionsvertrag gefunden.“<br />
<br />
Mitteilung des DAFV<br />
Als die „Angler mit Herz“ das letzte Mal für die<br />
Kinderkrebshilfe aktiv waren, kam eine unglaubliche<br />
Summe zusammen. Stolze 156.400 Euro<br />
konnte das Team um Carsten Bruns und Lars<br />
Extra im Jahr 2021 sammeln! Diesen beispiellosen<br />
Erfolg wollen sie in diesem Jahr wiederholen<br />
– und sind auf einem guten Weg dahin. Bei<br />
Redaktionsschluss waren durch die Auktionen<br />
bisher über 50.000 Euro zusammen gekommen.<br />
Seitdem folgten noch vier weitere Termine, bei<br />
denen Angler auf großartige Preise wie unter anderem<br />
einen gemeinsamen Angeltag mit Victor<br />
Eras und Fred Kotowski oder eine Köderbox von<br />
Babs Kijewski bieten konnten.<br />
Spendengala zum Finale<br />
Auch diesmal werden die Auktionen in einer<br />
großen Spendengala ihren Abschluss finden. Sie<br />
findet am 28. Oktober in Greven statt. Mit dabei<br />
sind unter anderem Moderator Harry Wijnvoord<br />
und gleich mehrere Musik-Acts, zum Beispiel<br />
Nadia Kossinskaja und die Phil Wood Band. Es<br />
werden letzte große Auktionen und Ehrungen<br />
stattfinden. Dazu gibt es eine Tombola mit Losverkauf,<br />
bei denen Preise im Wert von 15.000<br />
Euro zu gewinnen sind!<br />
Am Abend geht die Gala dann in eine große<br />
Party mit weiteren Gästen über, um den Spendenerfolg<br />
gebührend zu feiern. Ein Ticket für<br />
Spendengala und Party kostet 69 Euro (für Kinder<br />
bis 14 Jahre 35 Euro); ein Ticket nur für die Party<br />
kostet 35 Euro. Die BLINKER-Redaktion gratuliert<br />
zum Erfolg der „Angler mit Herz“ und<br />
wünscht allen Teilnehmern viel Spaß!<br />
<br />
Redaktion<br />
Termin: 28. Oktober 2023, 15 Uhr<br />
(Einlass ab 14 Uhr), 20 Uhr (Party)<br />
Adresse: Das Ballenlager, Friedrich-Ebert-<br />
Straße 5, 28268 Greven<br />
Tickets: www.localticketing.de<br />
oder per Mail an Lars und Carsten<br />
lars@anglermitherz.de,<br />
carsten@anglermitherz.de<br />
96
AKTUELLES<br />
BIG GAME<br />
Der schwerste<br />
Marlin des<br />
Jahres?<br />
Der Blaue Marlin, den<br />
Pauro Arnold auf den Cook<br />
Islands fing, wog über<br />
500 kg. Er wurde komplett<br />
verwertet.<br />
Der Berufsfischer Pauro Arnold<br />
angelte von seinem 7 m langen Boot<br />
vor den Cook Islands, als ein riesiger<br />
Blauer Marlin auf seinen Köder biss.<br />
Arnold drillte und landete den über 500 kg<br />
schweren Fisch im Alleingang – und stellte<br />
damit einen neuen Rekord auf den Inseln<br />
auf. Nebenbei ist der „Grander“, wie kapitale<br />
Exemplare dieser Art genannt werden,<br />
der wohl größte Blaue Marlin aus diesem<br />
Jahr. „Der Fang ist einfach überwältigend“,<br />
sagte er im Gespräch mit einer lokalen<br />
Zeitung. „Seit 14 Jahren habe ich auf einen<br />
solchen Fisch gewartet.“<br />
Die Cook Islands sind eine Kette von 15<br />
kleinen Inseln nordöstlich von Neuseeland.<br />
Hier schleppte Pauro seine Köder 4,5<br />
km vor der Küste der größten Insel. Rund<br />
anderthalb Stunden musste er den Marlin<br />
drillen, und das an kurzer Leine von nur<br />
50 m Länge. Im Drill sprang der Marlin<br />
mehrere Male ganz aus dem Wasser. „Ich<br />
mag es nicht, einen Marlin einfach so<br />
ziehen zu lassen. Deshalb drille ich ihn an<br />
kurzer Schnur“, sagte der erfahrene Angler,<br />
der dieses Jahr schon einen 600-Pfünder<br />
gelandet hatte.<br />
Nach dem Fang seines Riesenfischs ließ<br />
Pauro diesen im Hafen von Avana wiegen<br />
und verkaufte das Fleisch an die lokale Bevölkerung.<br />
Die Waage zeigte ein Gewicht<br />
von <strong>11</strong>28 lbs, das sind 512 kg.<br />
„NACHHALTIGKEIT VOM FEINSTEN“<br />
„Bevor sich jemand aufregt: Pauro ist ein<br />
Berufsfischer“, schrieb Cameron Thorp,<br />
der den Fang auf Instagram teilte. „Er<br />
fischt mit zwei Leinen und fängt immer<br />
nur einen Fisch. Je mehr Fische wir<br />
fangen, desto weniger müssen wir von<br />
fremden Unternehmen importieren.“<br />
Er fügte hinzu: „Jeder Teil des Fisches<br />
wird verwendet. Das Fleisch wird lokal<br />
verkauft, Knochen und Kopf werden von<br />
Einheimischen abgekocht. Das ist Nachhaltigkeit<br />
vom feinsten.“<br />
Pauro selbst zeigte sich einfach nur froh<br />
über seinen Fang. „Ich danke dem Ozean<br />
und dem Geist von Polynesien“, sagte er.<br />
„Diese Fische verlangen so viel Respekt. Ich<br />
bin stolz, von den Cook Islands zu stammen<br />
und diese Fische in meiner Heimat<br />
zu fangen.“<br />
André Pawlitzki<br />
Der Angler verkaufte das Fleisch des<br />
512 kg schweren Marlins nach dem Wiegen<br />
an die lokale Bevölkerung.<br />
Mehr News aus<br />
der Angelwelt?<br />
Auf diesen Seiten stellen wir Ihnen<br />
einige Highlights unserer Website<br />
vor. Die neuesten Meldungen<br />
finden Sie jeden Tag bei uns auf<br />
www.<strong>blinker</strong>.de!<br />
Foto: P. Arnold (via Instagram)<br />
<strong>11</strong>/2023 97
PRAXIS | GÜTESIEGEL<br />
SÄNGER ANACONDA BANK STICK2 & X-TASY DISTANCE 6000<br />
Mal kurz<br />
auf Karpfen<br />
Transportfreundlich und spaßig: Mit der Sänger Anaconda Bank Stick2 und<br />
der X-Tasy Distance 6000-Rolle ergibt sich eine sportliche Karpfenausrüstung im<br />
„Kofferraumformat“. Johannes Müller hat die Kombo am Vereinssee getestet.<br />
Typische, zweiteilige Karpfenruten<br />
sind im montierten Zustand<br />
3,60m (12 ft) oder gar 3,90m<br />
(13 ft) lang und bringen es damit<br />
sogar geteilt noch auf über<br />
1,80 m, sodass man am Ende ganz schön<br />
viel „Sperrgut“ mit ans Wasser trägt. Auf<br />
der einen Seite ermöglichen lange Ruten<br />
weitere Würfe – auf der anderen Seite angelt<br />
sicherlich nicht jeder Long Range in<br />
riesigen Gewässern und verfügt über das<br />
passende Fahrzeug, um problemlos „2-Meter-Stangen“<br />
einzuladen. Ich für meinen<br />
Teil gehe auch gerne mal nur ein paar Stunden<br />
zum Karpfenangeln und bin daher, um<br />
mobil zu bleiben, ein großer Fan transportfreundlicher<br />
Lösungen. Da ich in Hamburg<br />
einen Kleinwagen fahre und an den<br />
üblichen Vereinsgewässern nur selten auf<br />
Wurfweiten jenseits der 40 m angewiesen<br />
bin, stand eine kompakte Karpfenausrüstung<br />
schon länger auf meiner Wunschliste.<br />
SCHLANK, LEICHT UND<br />
ÜPPIG BERINGT<br />
Zunächst war ich verwundert, aber auch<br />
positiv überrascht, als ich zum ersten Mal<br />
die Bank Stick2 aus dem Anaconda-Programm<br />
von Sänger aus dem Futteral holte.<br />
Mit 2,70 m (9 ft) Länge, einem ungewöhnlich<br />
schlanken Blank und einem Gewicht<br />
von gerade einmal 180 g hat die Rute auf<br />
den ersten Blick eher den Charakter einer<br />
Spinnrute. Für Anhänger klassischer Karpfenruten<br />
gibt es die Bank Stick2 allerdings<br />
auch noch in 3 m, 3,60 m und 3,90 m<br />
Länge und mit 3, sowie 3,5 lbs Testkurve.<br />
Die Aktion des von mir getesteten 2,75 lbs-<br />
Blanks, der als parabolisch bezeichnet werden<br />
kann, ist dabei aber voll auf Karpfen<br />
ausgelegt und nicht zu hart, ohne dabei<br />
schwabbelig zu wirken. „Hintenraus“ bietet<br />
der Blank einiges an Power und wird auch<br />
mit großen Karpfen keine Probleme haben.<br />
Die Fische bis etwa 70 cm, die ich während<br />
des Tests fangen konnte, waren mit der<br />
Bank Stick2 blitzschnell ausgedrillt.<br />
Wer seine Ruten gerne für verschiedene<br />
Zielfische nutzt, kann die Bank Stick2<br />
zusätzlich auch sehr gut als Deadbait-Rute<br />
für Hecht und Zander „zweckentfremden“.<br />
Trotz der Leichtigkeit wurde bei der Ausstattung<br />
nicht gespart und am 24t-Carbon-Blank<br />
findet man großzügig dimensionierte,<br />
mit dicken Einlagen versehene<br />
Doppelsteg-Ringe von Seaguide, und,<br />
eingerahmt von klassischem Kork, einen<br />
DPS-Rollenhalter. In Kombination mit<br />
der X-Tasy Distance Rolle in der 6000er<br />
Größe, ebenfalls aus dem Anaconda-Programm<br />
von Sänger, ergab sich eine schöne<br />
– und in dieser Kombination angenehm<br />
leichte – Kombi fürs Angeln mit Boilies<br />
auf kleinere und mittlere Distanzen, sowie<br />
natürlich zum Stalken.<br />
DIESE KOMBI IST AM<br />
VEREINSSEE ZU HAUSE<br />
An einem typischen, kleineren Vereinssee<br />
war die Kombi voll in ihrem Element.<br />
Präzise Würfe vor die gegenüberliegende<br />
Uferkante und an den Rand eines Seerosenfeldes<br />
gelangen problemlos und gerade<br />
beim Werfen unter Bäumen spielte die kurze<br />
Rute ihre Vorzüge aus. 70g-Bleie transportiert<br />
die Bank Stick2 solide auf Weite.<br />
Da ich ein großer Fan von PVA-Beuteln<br />
bin, musste ich natürlich auch die Grenzen<br />
des Wurfgewichtspektrums ausloten.<br />
Also wurde das Blei mitsamt einer ordentlichen<br />
Portion Pellets, Boilies und Grundfutter<br />
in den Beutel gepackt. Hier gerät die<br />
98
Anaconda Bank<br />
Stick2 2,75 lbs<br />
Von Sänger<br />
Technische Daten<br />
Länge2,70 m<br />
Transportlänge 1,42 m<br />
Gewicht 180 g<br />
Testkurve2,75 lbs<br />
Preis ab 80 Euro<br />
Foto: J. Müller<br />
Besonders an kleinen<br />
und mittleren<br />
Gewässern ist die<br />
kompakte und<br />
leichte Kombo aus<br />
Sänger Anaconda<br />
Bank Stick2 und X-<br />
Tasy Distance 6000<br />
perfekt aufgehoben.<br />
Foto: Sänger<br />
Der schlanke<br />
Carbonblank der<br />
Bank Stick2 verfügt<br />
trotz des geringen<br />
Gewichts über erstaunliche<br />
Kraftreserven.<br />
Rute aber an ihre Grenzen: Große Distanzen<br />
und im Wurf „voll durchziehen“ sind<br />
mit solch schweren Gewichten nicht drin.<br />
Das ist erwartungsgemäß die Kehrseite<br />
des superleichten Blanks. Wer also regelmäßig<br />
und guten Gewissens mit schweren<br />
Gewichten hantieren möchte, ist mit der<br />
3 oder 3,5 lbs-Version der Rute besser beraten.<br />
Für herkömmliche Karpfenmontagen<br />
ist die Rute aber vollends ausreichend.<br />
Bei der Rolle, der X-Tasy Distance 6000,<br />
die schnörkellos und solide in Schwarz<br />
daherkommt, wurde auf einen Freilauf<br />
verzichtet (der bei Festbleimontagen ohnehin<br />
kaum notwendig ist). Stattdessen ist<br />
ein modernes „Fast Drag“-System verbaut.<br />
Dabei kann die Bremskraft durch eine kleine<br />
Drehung an der Frontbremse in kürzester<br />
Zeit von kaum merklich bis maximal<br />
umgestellt werden. Das funktionierte bei<br />
einem Biss sehr gut und intuitiv. Mit einer<br />
Schnurfassung von 510 m/0,28 mm findet<br />
reichlich Schnur auf der Alu-Spule Platz<br />
(in meinem Fall etwa 300 m 0,36 mm Monofil),<br />
sodass die Rolle sich sogar für das<br />
Auslegen auf weite Distanz eignen würde.<br />
Die Schnurverlegung ist dabei durchaus als<br />
sehr sauber zu bezeichnen, so kann man<br />
bei Bedarf auch geflochtene Schnur einsetzen.<br />
Wenn Sie eine transportfreundliche,<br />
preiswerte und vielseitige Karpfenkombi<br />
suchen, liegen Sie mit der Anaconda Bank<br />
Stick2 und der Anaconda X-Tasy Distance<br />
6000 richtig.<br />
Anaconda<br />
X-Tasy<br />
Distance<br />
6000<br />
Von Sänger<br />
Technische<br />
Daten<br />
Größe6000<br />
Übersetzung5,5:1<br />
Kugellager 6<br />
Bremskraft8 kg<br />
Gewicht395 g<br />
Preisab 50 Euro<br />
Robust, preiswert<br />
und mit ordentlich<br />
Schnurkapazität:<br />
Die X-Tasy Distance<br />
6000 ermöglicht<br />
einen soliden<br />
Einstieg in das<br />
moderne<br />
Karpfenangeln.<br />
Foto: Sänger<br />
<strong>11</strong>/2023 99
PRAXIS | GÜTESIEGEL<br />
SHIMANO MIRAVEL UND YASEI PIKE H SPINFAST<br />
Handfeste<br />
Hechtcombo<br />
Eine exzellente<br />
Allround-Combo<br />
für den Hechtangler<br />
gibt’s<br />
von Shimano.<br />
Leicht, solide und<br />
kräftig gleichermaßen.<br />
Foto: Shimano<br />
Yasei Pike H Spinfast<br />
von Shimano<br />
fish.shimano.com<br />
Technische Daten<br />
Eine straffe<br />
Hechtrute, nur<br />
140 g schwer:<br />
Die Pike H Spinfast<br />
ist ein echtes<br />
Federgewicht.<br />
Länge 2,20 m<br />
Transportlänge<strong>11</strong>3 cm<br />
Gewicht140 g<br />
Wurfgewicht 20 bis 60 g<br />
Preis ca. 190 Euro<br />
Schön, solide,<br />
seidenweicher Lauf:<br />
Die Miravel 4000<br />
überzeugte im Test.<br />
Miravel 4000<br />
von Shimano<br />
fish.shimano.com<br />
Technische Daten<br />
Gewicht 245 g<br />
Übersetzung 4,7:1<br />
Schnureinzug 75 cm<br />
Kugellager 6<br />
Schnurfassung 130 m 0,35 mm<br />
Maximale Bremskraft <strong>11</strong> kg<br />
Preis ca. 120 Euro<br />
Foto: Shimano<br />
100
Von Florian Pippardt<br />
Yasei. Wer das hört, kriegt<br />
feuchte Hände. Der weißschwarze<br />
Traum einer Rutenserie<br />
mit Korkgriff, wunderschön<br />
– und europaweit<br />
beliebt. Behaupte ich jetzt mal so …<br />
Nun gibt’s die Rutenserie in einer Neuauflage:<br />
Der Kork wurde durch einen<br />
hochwertigen, dunkelgrauen EVA-Griff<br />
ersetzt, das Reinweiß gegen ein glänzendes<br />
Grausilber getauscht. Und obwohl ich<br />
die alte Yasei-Serie ein bisschen vermisse,<br />
muss ich sagen: Rein optisch gefällt mir<br />
Yasei 2.0 mindestens genauso gut.<br />
Shimano deckt mit der neuen Range<br />
wirklich jede Nische in der Nische ab:<br />
„Crankbait Cast“, „Zdr River Jig Spin“,<br />
„Pike Extreme Cast“, „Aspius Spin“, you<br />
name it. Ich habe mich für die „Pike H<br />
Spinfast“ entschieden. 2,20 m lang, das<br />
Wurfgewicht liegt bei 20 bis 60 g. Eine<br />
Rute für eine große Bandbreite diverser<br />
Köderarten – eine echte, handfeste Hechtrute<br />
eben. Wer sie in die Hand nimmt, will<br />
sie erstmal nicht mehr weglegen, so schön<br />
leicht ist die Rute (140 Gramm!).<br />
Hinzu kommen sinnvoll verteilte, stabile<br />
Dreistegringe und ein langer Vordergriff<br />
aus dem angesprochenen hochwertigen<br />
EVA-Material. So gibt’s auch im Winter<br />
nicht so schnell kalte Finger.<br />
PERFEKT FÜR SPINN-JERKS<br />
Ideal ausbalanciert ist die Yasei Pike H<br />
Spinfast mit Shimanos neuer Miravel in<br />
Größe 4000. Eine bezahlbare Rolle mit<br />
seidenweichem Lauf und exzellenter<br />
Schnurverlegung, auch bei dicken Schnüren.<br />
Ich habe eine 0,25er Geflochtene aufgespult,<br />
weil ich mit der Combo gern kleinere<br />
„Idiotenjerks“ (siehe Blinker 10/2023,<br />
Seite 12) werfe, die eine dünnere Schnur<br />
im Wurf sprengen können. Und wo wir<br />
gerade bei Jerkbaits sind, bleiben wir doch<br />
dabei: Obwohl Sie mit der Pike H Spinfast<br />
vom Wobbler bis zum größeren Spinner<br />
jeden Ködertypen werfen können, so sind<br />
Spinn-Jerks, die man nur kurbeln muss,<br />
sind meine absolute Empfehlung für die<br />
Yasei-Miravel-Combo. Der straffe Blank,<br />
die „mittelkurze“ Länge von 2,20 – die<br />
kurz genug fürs Boot und lang genug fürs<br />
Ufer ist – und die leichtläufige Rolle, mit<br />
der man den Jerkbait auch ohne große<br />
Mühen variantenreich fischen kann,<br />
sind einfach perfekt für diese Angelei.<br />
Foto: F. Pippardt<br />
Passen perfekt: Ein Spinn-Jerkbait,<br />
hier ein „Haveljerk“, und die Miravel<br />
an der Yasei Pike H Spinfast.<br />
<strong>11</strong>/2023 101
Foto: Shimano<br />
Foto: Askari<br />
Die kraftvolle<br />
Catspin Mordex<br />
wird auch mit<br />
größeren Welsen<br />
fertig.<br />
Für dicke Welse<br />
Die Catspin Mordex von Kogha,<br />
der Eigenmarke von Askari, ist,<br />
wie der Name schon andeutet,<br />
zum Welsangeln ausgelegt. Das<br />
8000er Modell fasst 400 m<br />
0,35er. Die leistungsstarke Frontbremse<br />
stoppt auch größere Welse,<br />
der stabile Schnurfangbügel<br />
ist ebenfalls für hohe Belastungen<br />
ausgelegt. Der mit Moosgummi<br />
beschichtete Kurbelknauf sorgt<br />
für einen sicheren Griff beim<br />
Fischen und Drillen. Die Rolle<br />
hat mit 5,2:1 eine recht niedrige<br />
Übersetzung. 8 Kugellager.<br />
Erhältlich in allen Askari-Filialen<br />
oder im Internet.<br />
CATSPIN MORDEX VON<br />
KOGHA (ASKARI) Preis: 49,99<br />
Euro • Info: www.angelsport.de<br />
Weitwurfkatapult für<br />
Wolfsbarsche<br />
Die Bassterra XT Seabass von Shimano wurde zwar<br />
speziell zum Wolfsbarschangeln entwickelt, eignet<br />
sich aber auch wunderbar für das Spinnfischen auf<br />
andere Arten – nicht nur im Salzwasser. Die Aktion<br />
der Rute ist kräftig und erlaubt weiteste Würfe. Sie<br />
ist aber so nachgiebig, dass ein Ausschlitzen der<br />
Fische im Drill weitestgehend verhindert wird. Der<br />
Rutenblank besteht aus hochwertiger Kohlefaser,<br />
die mit dem Diaflash Finish abschließt. Dieses<br />
sorgt dafür, dass die ganze Zugkraft der Rute auf<br />
den Fisch ausgerichtet ist. Die Bassterra XT ist in<br />
Längen von 2,44 m, 2,74 m, 2,81 m und 2,89 m erhältlich,<br />
die Wurfgewichte variieren zwischen 4-21g<br />
und 15-65 g. Edelstahlringe und VSS-Rollenhalter<br />
runden den positiven Eindruck ab.<br />
BASSTERRA XT VON SHIMANO<br />
Preis: ab 123 Euro • Info: www.fish.shimano-eu.com<br />
Nicht nur für Wolfsbarsch-Puristen<br />
geeignet:<br />
die Bassterra<br />
XT von Shimano.<br />
Foto: Shimano<br />
Leicht, aber<br />
kraftvoll: die<br />
Power Carp LR<br />
von Anaconda.<br />
Modern auf Karpfen<br />
Die Power Carp LR 12000 von Anaconda ist eine moderne Rolle.<br />
Körper und Rotor bestehen aus starkem Carbon, wodurch die<br />
Rolle nur 595 g wiegt. Ein Wormshaft-Getriebe sorgt für eine<br />
optimale Schnurverlegung. Die große Frontbremse lässt sich<br />
fein einstellen und hat eine Bremskraft bis 15 kg. Per Kurbelumdrehung<br />
holt die Rolle <strong>11</strong>0 cm Schnur ein – und das bei einer<br />
recht niedrigen Übersetzung von 4,4:1. Die Schnurfassung liegt<br />
bei 650 m 0,35er. Damit lässt sich auch ein zufällig eingestiegener<br />
Wels landen. Außerdem ist die Rolle mit ihrer gelochten<br />
Aluminiumspule ein echter Hingucker.<br />
POWER CARP LR 12000 VON ANACONDA<br />
Preis: <strong>11</strong>9,95 Euro • Info: www.anaconda-carp.de<br />
Foto: Anaconda<br />
102
PRAXIS | ZUBEHÖR<br />
Posenrute für Stachelritter<br />
Mit der Zander Float bringt Iron Claw eine Rute auf den Markt, die speziell für das Posenangeln auf Zander<br />
entwickelt wurde. Sie besitzt eine schnelle Aktion, damit Anhiebe auch auf größere Entfernungen<br />
durchkommen. Die zwei- bzw. dreiteiligen Ruten aus 24 T-Kohlefaser gibt’s in Längen von<br />
3,00 m, 3,30 m und 3,60 m. Ihr Wurfgewicht beträgt bis 50 g. Das Griffteil besteht<br />
aus Kork. Der Schraubrollenhalter, der die Rolle von oben fixiert, fasst Rollenmodelle<br />
bis zur 4000er Größe sicher. Erfreulich ist auch der Preis<br />
von weit unter 100 Euro.<br />
ZANDER FLOAT VON IRON CLAW<br />
Preis: ab 69 Euro • Info: www.iron-claw.de<br />
Mit der Zander<br />
Float macht das<br />
Posenangeln auf<br />
Zander richtig<br />
Spaß!<br />
Foto: Iron Claw<br />
Foto: Balzer<br />
Perfekt fürs Grundangeln:<br />
die MK Adventure BR<br />
8000 von Balzer.<br />
Präziser Freiläufer<br />
Mit der MK Adventure BR 8000 präsentiert Balzer eine Freilaufrolle,<br />
die fein und präzise eingestellt werden kann – zum<br />
Beispiel, wenn eine Montage gegen die Strömung fixiert werden<br />
soll. Auch beim Karpfenangeln lässt sie sich so fest einstellen,<br />
dass sich der Fisch selber hakt. Die Schnurverlegung ist dank<br />
des S-Hubsystems perfekt, was besonders den Wurfweiten<br />
zugute kommt. Die starke Frontbremse arbeitet mit extra großen<br />
Bremsscheiben. So können auch Kapitale schnell und sicher<br />
ausgedrillt werden. Das Getriebe ist unter normalen Angelbedingungen<br />
im Süßwasser praktisch unverwüstlich. Neben der<br />
850er Größe gibt es die Rolle mit der 860er Version auch noch<br />
eine Nummer größer.<br />
MK ADVENTURE BR 8000 VON BALZER<br />
Preis: 169,90 Euro • Info: www.balzer.de<br />
Viel Rute für wenig Geld<br />
Die Crossfire Spin-Ruten von Daiwa haben trotz ihres relativ niedrigen Preises eine Menge<br />
zu bieten. Der hochwertige Kohlefaserblank ist extrem schnell, sodass man auf Bisse<br />
von Räubern auf Gummifische oder andere Kunstköder unmittelbar reagieren kann. Auch<br />
die Ausstattung der Ruten ist hervorragend: Die Ruten haben Ringeinlagen aus Titanium-<br />
Oxyd, der ergonomische Rollenhalter hält auch größere Rollen sicher. Der Griff aus Moosgummi<br />
ist, wie bei vielen neueren Ruten üblich, zweigeteilt. Das spart Gewicht. Erhältlich<br />
sind die Ruten in vier Größen zwischen 2,10 m und 3,0 m. Die Wurfgewichte liegen<br />
zwischen 5-25g und 40-100g. Mit letzterer Version lassen sich auch Big Baits fischen.<br />
CROSSFIRE SPIN VON DAIWA<br />
Preis: ab 63 Euro • Info: www.daiwa.de<br />
Die Daiwa Crossfire-<br />
Ruten bieten hohe<br />
Qualität zu niedrigen<br />
Preisen.<br />
Foto: Daiwa<br />
Foto: Daiwa<br />
<strong>11</strong>/2023 103
PRAXIS | ZUBEHÖR<br />
Foto: Dynamite Baits<br />
Die Frenzied Sweetcorns<br />
gibt es in unerschiedlichen<br />
Farben und Aromen.<br />
Fix und (fang-)fertig<br />
Aromatisierter oder auch gefärbter Mais gehört zweifellos zu den<br />
besten und vielseitigsten Friedfischködern überhaupt. Außer bei<br />
Dosenmais bedarf es allerdings einiger Vorbereitung, bevor die<br />
gelben Körner verwendet werden können. Wer sich das ersparen<br />
möchte, sollte sich den gebrauchsfertigen Mais von Dynamite<br />
Baits besorgen. Den gibt es als natürlich gelbe Variante sowie<br />
rötlich eingefärbt. Versetzt sind die Frenzied Sweetcorns mit<br />
den Aromen F1 Sweet, Match, Scopex und Krill. Die Maiskörner<br />
werden handverlesen und eignen sich bestens zum Anködern,<br />
entweder direkt am Haken oder am Haar. Geliefert wird der praktische<br />
Fertigmais in der 250g-Vakuumschale.<br />
FRENZIED SWEETCORN VON DYNAMITE BAITS<br />
Preis: ca. 5 Euro • Info: www.dynamitebaits.com<br />
Skandinavisch superdicht<br />
„Dicht“ hat eine neue, höchste Steigerungsform:<br />
„Tactical Jacket & Pants“. Eine echte<br />
Spitzen-Sauwetter-Kombi der schwedischen<br />
Firma Leech. Dreilagig, atmungsaktiv<br />
und zu 100, nein 120 Prozent wasserdicht:<br />
Eine Regenkombi, wie man sie sich<br />
wünscht. Es handelt sich hierbei nicht um<br />
einen Einteiler, sondern um eine Latzhose<br />
mit separater Regenjacke. Beide bestehen<br />
aus besonders reißfestem Nylon, behandelt<br />
mit einer „DWR“-Beschichtung (Durable<br />
Water Repellent). Dadurch bleibt das Gewebe<br />
trocken, sodass unangenehme Abkühlungseffekte<br />
verhindert werden und die<br />
Körperwärme besser isoliert wird.<br />
TIPP<br />
Die Tactical Jacket ist nicht gefüttert. Das<br />
sorgt für eine hohe Bewegungsfreiheit<br />
und garantiert einen hohen Tragekomfort<br />
während der gesamten Saison, nicht nur<br />
zur kalten Jahreszeit. Dabei eignet sie sich<br />
bestens für die Kombination mit unterschiedlich<br />
warmen Isolationsschichten und<br />
lässt sich somit zu allen Jahreszeiten tragen.<br />
Als besonders positiv sind die anatomisch<br />
geformten, also enger werdenden Ärmel mit<br />
Neoprenbündchen zu erwähnen, die kein<br />
Tropfwasser eindringen lassen, welches von<br />
der Angelrolle oder beim Rudern über die<br />
Hände läuft. Praktische Features: Ein stabiler,<br />
extrahoher Kragen, der vor Wind schützt;<br />
Fronttaschen mit wärmendem Fleece; eine<br />
zweifach verstellbare Kapuze und ein faltbarer<br />
Gesichtsschutz. Stürmt und regnet es,<br />
bietet die Jacke einen Rundumschutz, der<br />
nur noch Stirn und Augen frei lässt. Perfekt<br />
für Sauwetter.<br />
Der letzte Satz sowie etliche Features der<br />
Tactical Jacket treffen ebenso auf die gleichnamigen<br />
Tactical Trousers zu, da sie aus<br />
demselben Material gefertigt wurden. Eine<br />
Nicht-Fütterung garantiert auch bei diesem<br />
Produkt maximale Bewegungsfreiheit,<br />
komfortable, per Klettverschluss verstellbare<br />
Hosenträger runden perfekten Tragekomfort<br />
ab. Sowohl Hose als auch Jacke sind an<br />
unterschiedlichen Stellen mit reflektierenden<br />
Elementen versehen. Dies sorgt bei trübem<br />
Wetter und wenig Licht für mehr Sicherheit<br />
auf dem Wasser.<br />
TACTICAL JACKET V3 UND TACTICAL<br />
TROUSERS V3 VON LEECH Preis: 199,90<br />
Euro (Hose) und 299,90 Euro (Jacke) •<br />
Info: www.adh-fishing.de<br />
Foto: F. Pippardt<br />
104
Neues aus der<br />
Krabbelgruppe<br />
Kleine Käfer gehören zu der beliebtesten<br />
Nahrung unserer Fische. Sie<br />
werden meist vom Wind ins Wasser<br />
geweht, wo sie häufig ertrinken –<br />
um dann gefressen zu werden. Um<br />
solche Krabbler zu imitieren, bietet<br />
Balzer nach der Entwicklung von<br />
schwimmenden Insektenwobblern<br />
nun auch sinkende Käferwobbler an.<br />
Mit diesen erreicht man dann auch<br />
etwas tiefer stehende Döbel, Forellen<br />
und Barsche. Die 2,5 cm langen und<br />
1,5 g schweren Insektenwobbler gibt<br />
es in zwei Versionen: Kartoffelkäfer<br />
und Marienkäfer.<br />
MK KRABBELGRUPPE-WOBBLER<br />
VON BALZER Preis: ca.15 Euro •<br />
Info: www.balzer.de<br />
Klein, aber gefährlich:<br />
die MK Krabbelgruppe-<br />
Wobbler von Balzer.<br />
Foto: Balzer<br />
Erdnuss-Power<br />
Erdnüsse und Erdnussflavours sind beim<br />
Karpfenangeln eine Bank. Vor allem,<br />
wenn man sie mit Tigernüssen kombiniert.<br />
Ein tolles Erdnuss-Flavour kommt aus<br />
Ostfriesland. Die Firma CoD Baits aus Uplengen<br />
bietet ihr „Natural Peanut Liquid‘‘<br />
in der 500ml-Flasche an. Das dickflüssige<br />
Liquid wird einfach über die Boilies oder<br />
Partikel gegeben. Außerdem ist das Liquid<br />
PVA-freundlich.<br />
NATURAL PEANUT LIQUID VON COD<br />
Preis: <strong>11</strong>,99 Euro (plus Versandgebühren) •<br />
Info und Bestellung: www.cod-baits.de<br />
Foto: A. Pawlitzki<br />
Foto: Sänger<br />
Perfekt für große<br />
Distanzen:<br />
der Compact<br />
Distance<br />
Sphiro.<br />
Weitenjäger<br />
Wenn am Forellensee oder<br />
an der Küste die Fische<br />
ganz weit draußen stehen,<br />
kommt der Compact<br />
Distance Sphiro von Iron<br />
Trout zum Einsatz. Der tiefe<br />
Schwerpunkt erlaubt weite<br />
Würfe und es gibt ihn in fünf<br />
Gewichtsklassen zwischen<br />
10 und 30 g. Die fluo-orange<br />
Farbe verspricht außerdem<br />
eine gute Sichtbarkeit.<br />
Erhältlich ist der Weitenjäger<br />
als schwimmende wie<br />
auch als sinkende Version.<br />
COMPACT DISTANCE<br />
SPHIRO VON IRON<br />
TROUT Preis: ca. 4 Euro •<br />
Info: www.iron-trout.de<br />
Kompakte Kühltasche<br />
Mit der Black Widow Cool Bait Bag bringt Daiwa eine Kühl- und<br />
Ködertasche auf den Markt, die sich vor allem für Kurztrips eignet.<br />
Das Hauptfach ist komplett isoliert und hält auch an heißen Tagen<br />
Köder und Lebensmittel im geeigneten Temperaturbereich. Vorne<br />
vor dem Hauptfach bietet die große Fronttasche Platz für Kleinkram<br />
und Angelpapiere. Maße: 36x29x24 cm. Die Tasche kommt<br />
in einem angenehmen Dunkelgrün.<br />
BLACK WIDOW COOL BAIT BAG VON DAIWA<br />
Preis: ca. 50 Euro • Info: www.daiwa.de<br />
Nicht zu groß, nicht zu<br />
klein: das Black Widow<br />
Cool Bait Bag von Daiwa.<br />
Foto: Daiwa<br />
<strong>11</strong>/2023 105
UNTERHALTUNG | RÄTSEL<br />
das Bestmögliche<br />
feines<br />
Streupulver<br />
wasserlösliches<br />
Schnurmat.<br />
(Abk.)<br />
frz. Nationalflagge<br />
augenblicklich,<br />
jetzt<br />
Schulfach<br />
Skisprunganlage<br />
kurieren<br />
Wasserfahrzeug<br />
geschäftig<br />
ultimatives<br />
Wort<br />
Luft der<br />
Lungen<br />
Flugzeughalle<br />
Bezahlung<br />
in<br />
freien<br />
Berufen<br />
7<br />
japan.<br />
Selbstverteidigung<br />
dicht<br />
dabei<br />
best.<br />
Ernährungsweise<br />
Automobilbauform<br />
Vorname<br />
Lindgrens †<br />
Ausdehng.<br />
nach oben<br />
hörunfähig<br />
Schale,<br />
Packung<br />
gediegen<br />
milder<br />
Südwestwind<br />
lösen<br />
Fußstütze<br />
im<br />
Schuh<br />
flexibel,<br />
elastisch<br />
Wahlspruch<br />
Kurzwort<br />
für eine<br />
Kundgebung<br />
Metallfaden<br />
Fragewort<br />
(4. Fall)<br />
9<br />
14<br />
4<br />
gute<br />
Laune,<br />
Heiterkeit<br />
Erkältungserscheinung<br />
Teil des<br />
Fußes<br />
Aufrührer,<br />
Aufständischer<br />
Winkelmessgerät<br />
Epoche<br />
oval<br />
Vorname<br />
der<br />
Minnelli<br />
Stadt<br />
in Südholland<br />
Teil<br />
Werkzeug<br />
eines<br />
Theaterstückes<br />
3<br />
5<br />
rot<br />
färben<br />
Hautfalte<br />
am Auge<br />
klug,<br />
gewitzt<br />
(engl.)<br />
Trolling-<br />
Besteck<br />
Gesucht ist ein Köder,<br />
der sich besonders<br />
für Seeforellen<br />
und Saiblinge eignet.<br />
scheues<br />
Waldtier<br />
2<br />
Kurzwort<br />
für<br />
Memorandum<br />
Gemeinde,<br />
Dorf<br />
afrik.<br />
Steppentier<br />
die<br />
Stadionwelle:<br />
La ...<br />
fair,<br />
begründet,<br />
legitim<br />
ugs.: im<br />
Sinn,<br />
bereit<br />
(2 Wörter)<br />
Nische<br />
in Gaststätten<br />
eine Adlige<br />
am<br />
Fürstenhof<br />
Fische<br />
fangen<br />
8<br />
ein<br />
Bindewort<br />
Zwischenzeit<br />
(lat.)<br />
silbriger<br />
Knochenfisch<br />
mit<br />
Fettflosse<br />
frühere<br />
landwirtsch.<br />
Gehilfin<br />
Forschungszentrum<br />
in Kiel<br />
die<br />
Sonne<br />
betreffend<br />
Hauptstadt<br />
v.<br />
Oberösterreich<br />
Hochland<br />
in<br />
Zentralasien<br />
Halbinsel<br />
Ostasiens<br />
13<br />
still,<br />
lautlos<br />
das Millionenfache<br />
e.<br />
Einheit<br />
10<br />
ein Planet<br />
frühere<br />
ital.<br />
Währungseinheit<br />
Stimmlage<br />
Karteikartenreiter<br />
Araberfürst<br />
intern.<br />
Notzeichen<br />
(Abk.)<br />
römischer<br />
Liebesgott<br />
Hauptstadt<br />
v.<br />
Afghanistan<br />
ugs.: langweiliger<br />
Ort<br />
sittenstrenger<br />
Mensch<br />
Kopfbedeckung<br />
im<br />
Orient<br />
unbestimmter<br />
Artikel<br />
12<br />
Windrichtung<br />
Geldschrank,<br />
Safe<br />
span.<br />
König<br />
6<br />
Kurzwort:<br />
US-Amerikaner<br />
Monatsname<br />
1<br />
Zeitmessgerät<br />
Reinigungsmittel<br />
<strong>11</strong><br />
Kochstelle<br />
Himmelskörper<br />
(poet.)<br />
®<br />
s1918-242<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
<strong>11</strong><br />
12<br />
13<br />
14<br />
Auflösung in<br />
Heft 01/24<br />
Lösung? Gewinnen!<br />
Die FX C3000 von Shimano ist eine<br />
tolle Stationärrolle zum Spinnfischen.<br />
Sie hat eine Schnurfassung<br />
von 130 m 0,30er. Drei Kugellager<br />
garantieren den leichten, ruckfreien<br />
Lauf. Erstklassig sind auch die<br />
Frontbremse und die 1A-<br />
Schnurverlegung. Im Fachhandel<br />
würde man 25 Euro zahlen.<br />
Ihre Lösung können Sie auf unserer<br />
Homepage oder per Post einreichen. Klicken<br />
Sie auf www.<strong>blinker</strong>.de/service auf<br />
den Menüpunkt „BLINKER Kreuzworträtsel“.<br />
Per Post an: Redaktion Blinker,<br />
Jürgen- Töpfer-Straße 48, 22763<br />
Hamburg.<br />
Einsendeschluss:<br />
7. November 2023<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Bei mehreren<br />
richtigen Ein sen dungen<br />
entscheidet das Los.<br />
Das Lösungswort<br />
im Sep-<br />
S A L B E I D U B I O S P U<br />
G E T G D<br />
E R R B R U E H E K A R O A<br />
tember lautete V E T O W A P I T I L S U S<br />
L E H E L O S R H O D O S<br />
Dreifachwirbel.<br />
Dieses<br />
L A S I S O R G E N R D<br />
E R T A S T E N E R N S T H A<br />
O M O R E U E L<br />
Zubehörteil R A S S E L N<br />
M A L<br />
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S E A L<br />
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Köder aus. S A M T E E I L G U T P E<br />
G O T I K G O K L E S<br />
L K A S E R N E R E H K E U<br />
O F I N T E E B U N D<br />
Nach Losentscheid<br />
geht H E A T T R I O L E S E N O<br />
W I N N E T O U B A G D A D P<br />
S T R A F E N B I N D E R L<br />
die Shimano<br />
(1-14) Dreifachwirbel<br />
FX C3000 an<br />
Alexander Kedrowski. s1918-240 Die Redaktion wünscht<br />
viel Spaß beim Angeln und dicke Fische!<br />
S S<br />
C K<br />
I<br />
H<br />
I<br />
E S<br />
F T<br />
R<br />
S O<br />
C H<br />
H<br />
E N<br />
L E<br />
M U<br />
T<br />
U R<br />
R A<br />
I L<br />
106
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<strong>11</strong>2023 <strong>11</strong>1
UNTERHALTUNG | AUS DEM LEBEN<br />
DER LETZTE WURF<br />
Vernagelte Fischmäuler<br />
Ein modernes Live Scope-Echolot kann zeigt jeden Fisch unter Wasser!<br />
Wenn sie aber nicht beißen, ist das der Albtraum eines jeden Guides …<br />
Von André Pawlitzki<br />
Es hätte ein so schöner Angeltag<br />
werden können! Mein<br />
Chef Michael Werner und ich<br />
waren mit unserem Freund<br />
Stephan Gockel unterwegs,<br />
um ein paar richtig große Barsche an<br />
den Haken zu bekommen.<br />
Stephan ist Angelguide und sein Boot,<br />
die „Golactica“, ist mit aller Elektronik<br />
ausgestattet, die der Markt hergibt. Und<br />
er kennt seine Fische. In den Tagen vor<br />
unserer Anreise hatten seine Guidinggäste<br />
Barsche bis über 50 cm gefangen. Entsprechend<br />
hoch waren unsere Erwartungen.<br />
Stephan lud uns ins Boot ein und ab ging<br />
es auf einen Fluss, der zu den besten Zanderrevieren<br />
Europas gehört. Die ersten<br />
Stunden fischten wir vertikal mit Blick auf<br />
das Garmin-Echolot. Und das zeigte uns<br />
Räuber, die immer wieder unsere Köder<br />
begutachteten, dann aber fluchtartig das<br />
Terrain verließen. Das geschah regelmäßig.<br />
Jedes Mal, wenn wir glaubten, gleich<br />
einen Biss zu spüren, wandten die Fische<br />
sich ab. Dabei waren auf dem Bildschirm<br />
nicht nur kleine Räuber zu sehen, sondern<br />
auch Fische, die deutlich die 80-cm-Marke<br />
überschritten, wie Stephans geschultes<br />
Auge erkannte.<br />
RÄUBER AUF DEM BILDSCHIRM<br />
Vier Stunden angelten wir also erfolglos<br />
auf Zander und Barsche, die zwar da<br />
waren, jedoch jeden Köder verschmähten.<br />
Danach wechselten wir das Gewässer.<br />
Doch auch hier das gleiche Spiel. Fische<br />
auf dem Echolot, aber leider nicht im<br />
Boot. Sehr gut konnte man auf dem Live<br />
Scope kleine Trupps von Barschen sehen,<br />
die aber auch nichts von den Ködern<br />
wissen wollten. Selbst ein Tauwurm an der<br />
Dropshot-Montage – mein Köder für den<br />
Notfall! – blieb unbeachtet.<br />
Wieder vergingen viele Stunden ohne<br />
einen Biss. Gegen Abend fing unsere<br />
Truppe dann zwar noch vier Zander, doch<br />
mehr war einfach nicht drin. Was hatte<br />
den Fischen die Schnauzen verschlossen?<br />
War es die herannahende Gewitterfront<br />
mit Hagel und Regenmengen über<br />
50 Liter pro Quadratmeter, die für den<br />
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einen anderen Grund, zum Beispiel die<br />
hohen Temperaturen um die 30 Grad?<br />
Wir werden es wohl nie erfahren. Selbst<br />
Stephan konnte uns den Grund für dieses<br />
Verhalten nicht erklären.<br />
BARSCHE MIT ABITUR<br />
Ein weiteres Beispiel gefällig? Dieses Jahr<br />
fand die „Fishing Masters Show“ im Hafen<br />
von Waren an der Müritz statt. Und das<br />
Wasser im Hafen war extrem klar. Wenn<br />
man genau hinschaute, konnte man unter<br />
manchen der verankerten Schiffe Barsche<br />
sehen. Die Größe der Stachelritter reichte<br />
von 15-cm-Exemplaren bis zu bauchigen<br />
Vertretern der Ü-40er Klasse. Hier musste<br />
doch ein Barsch zu fangen sein!<br />
Ich begann mit einem Tauwurm am<br />
Dropshot, blieb aber ohne Biss. Mein<br />
Blinker-Kollege Johannes Müller versuchte<br />
es mit einem Tauwurm an der<br />
freien Leine, doch auch dieser wurde<br />
verschmäht. Noch nie in meinem Leben<br />
habe ich einen Wurmköder gesehen, der<br />
inmitten einer Barschschule abgesetzt<br />
wurde, aber von den Fischen unbeachtet<br />
blieb. Was war hier los? Auch viele andere<br />
der eingeladenen Experten hatten die<br />
Barsche entdeckt und versuchten es mit<br />
jeder Form von Kunstköder. Doch alle<br />
blieben ohne Biss. Diese Barsche waren<br />
immun gegen jeden Köder, sie hatten<br />
sozusagen „Abitur“ und widerstanden<br />
jeglichen Avancen anglerischer Kunst.<br />
Selbst Versuche, die schönen Fische in<br />
der Dämmerung erneut anzufischen,<br />
scheiterten. Wir alle konnten die Barsche<br />
sehen, aber nicht bei ihnen punkten.<br />
PETRUS LEHRT DEMUT<br />
Auch der Hafen von Waren hielt seine<br />
Barsche zurück, ohne dass wir einen<br />
offensichtlichen Grund gefunden hätten.<br />
Alle Angler standen vor einem Rätsel.<br />
Es gibt wohl einfach Tage, da bleibt<br />
Petrus’ Füllhorn geschlossen, egal wie fein<br />
und filigran wir fischen und wie gekonnt<br />
wir unsere Köder auch anbieten. Tage wie<br />
diese halten uns Angler demütig. Und<br />
diese Demut brauchen wir ab und an.<br />
Umso mehr können wir uns dann freuen,<br />
wenn Petrus sein Füllhorn wieder voll<br />
auf uns ergießt.<br />
23.03<br />
IMPRESSUM<br />
Geschäftsführung<br />
Alexandra Jahr<br />
Redaktion<br />
Gesamtredaktionsleitung:<br />
Michael Werner<br />
Chef vom Dienst<br />
Corinna Leppin<br />
Redaktion<br />
Ulrike Paternoster<br />
(Redaktionsassistenz)<br />
André Pawlitzki, Florian Pippardt,<br />
Johannes Müller<br />
Head of Online Jannik Westerkamp<br />
Art-Director<br />
Heico Forster<br />
Grafik<br />
Dirk Bartos (CvD-Grafik),<br />
Sandra Sodemann<br />
Lithographie<br />
Henrik Teudt (Ltg.),<br />
Katja Mucke-Koopmann<br />
Produktionsmanagement<br />
Ilja Badekow, Sybille Hagen,<br />
Andreas Meyer<br />
Preise<br />
Abonnentenpreis: 12 Hefte,<br />
Inland: 80,40 € inkl. Versandgebühr,<br />
Österreich: 90,00 €,<br />
Schweiz: 130,80 SFr,<br />
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Vertrieb<br />
Einzelverkauf: DMV<br />
Der Medienvertrieb GmbH & Co. KG,<br />
Meßberg 1, 20086 Hamburg,<br />
www.dermedienvertrieb.de<br />
Abonnement: DPV Deutscher<br />
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57 04 02, 22773 Hamburg,<br />
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Lasse Drews, Tel: 040 38906-274<br />
lasse.drews@jahr-media.de<br />
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eingesandte Manuskripte, Bilder,<br />
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10 / 2023<br />
Nr.10 Oktober 2 0 2 3 | 6,70 €<br />
JETZT TESTEN: 3 AUSGABEN + TOLLE PRÄMIE!<br />
Ein Magazin von<br />
KRAWALLMACHER<br />
Zickzack mit Druck<br />
Europas große Angelzeitschrift<br />
JERKS FÜR<br />
DIE SPINNRUTE<br />
Hecht mit Fireball und Idiotenjerk • Erlebnisse eines Tauchers: Barsche unter Wasser • Barben leicht und schwer • Magnetfi schen • Die App iFiske<br />
RUHRORTER<br />
HÄFEN<br />
Der Duisburger<br />
Code<br />
SCHWEDEN<br />
iFiske: Angelscheine<br />
für fast<br />
jedes Gewässer<br />
HECHT, ZANDER, BARSCH<br />
Sprechen jeden Raubfisch an<br />
SIMPLE FÜHRUNGSWEISE<br />
Auswerfen und einkurbeln<br />
Damit fängt jeder!<br />
Sind Fische eigentlich blöd? Seite 68<br />
Im Test<br />
Arch Spin<br />
von<br />
Kogha<br />
Titel.indd 1 22.08.23 15:22<br />
3 Ausgaben nur 13,20 €<br />
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Sie erhalten 3 Ausgaben Blinker für zzt. 13,20 € (DE) 14,70 € (AT) / 21,30 CHF (CH) (inkl. MwSt. und Versand) zzgl. des jeweiligen Zuzahlungsbetrags. Dieses Angebot gilt nur solange der<br />
Vorrat reicht. Ersatzlieferung vorbehalten. Zahlungsziel: 14 Tage nach Rechnungserhalt. Es besteht ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Anbieter des Abonnements ist JAHR MEDIA GmbH & Co.<br />
KG. Belieferung, Betreuung und Abrechnung erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH als leistenden Unternehmer.
TRULY HANDS-FREE<br />
Dimmt und fokussiert automatisch<br />
HF8R SIGNATURE<br />
NEU<br />
REVOLUTIONÄRE<br />
TECHNOLOGIEN<br />
LEDLENSER<br />
HF-SERIE<br />
HF8R SIGNATURE<br />
PRODUKTVIDEO<br />
EFFORTLESS ILLUMINATION<br />
Revolutionäre Technologien für maximale Flexibilität: Mit der neuen HF8R<br />
kommt die erste Stirnlampe von Ledlenser auf den Markt, die absolut<br />
freihändig nutzbar ist. Nichts unterbricht deinen Flow - und du kannst dich<br />
stets auf ein perfektes Lichtbild verlassen. Das System erfasst Reflexionen<br />
und Lichtverhältnisse und steuert alle Lichtquellen separat an. Das<br />
ermöglicht eine optimale Ausleuchtung und Fokussierung. Und das ganz<br />
ohne Akkubox am Hinterkopf oder zusätzliches Kabel am Stirnband.<br />
Ledlenser ist zur Stelle, wann immer zusätzliches, portables Licht benötigt wird. Hell,<br />
langlebig und in bester Qualität sind unsere Lampen zuverlässig an deiner Seite – und<br />
das mit einer Garantie von bis zu sieben Jahren bei Produktregistrierung.