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DuPont™ Technische Kunststoffe Allgemeine ...

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Schwindung und Verzug<br />

Wird Kunststoffmaterial in eine Formhöhlung gespritzt,<br />

beginnt es abzukühlen und sein Volumen zu reduzieren. Ein<br />

Maß für diese Volumenabnahme ergibt sich durch die Differenz<br />

zwischen dem Volumen im aufgeschmolzenen und im<br />

festen Zustand. Da die Kühlraten im Formnest sehr hoch und<br />

ungleichmäßig sind, weist das erstarrte Material überdies<br />

Eigenspannungen auf. Diese Spannungen können nach dem<br />

Auswerfen des Teils aus dem Formnest nachlassen. Beschleunigt<br />

werden kann dieser Prozeß, indem das Teil temperiert<br />

wird.<br />

Die Schwindung kann mit folgender Gleichung definiert<br />

werden:<br />

S = (D – d) / D (× 100%)<br />

D = Abmessungen des Formnestes<br />

d = Abmessungen des Formteils<br />

Schwindung ist in der Regel nicht isotrop, sondern richtungsabhängig,<br />

vor allem bei glasfaserverstärkten Materialien. Zu<br />

unterscheiden ist:<br />

– Schwindung in Fließrichtung;<br />

– Schwindung quer zur Fließrichtung;<br />

– Schwindung in Abhängigkeit der Dicke.<br />

Die Summe dieser Schwindungen muß der Volumenminderung<br />

eines Materials entsprechen, die sich aus der Differenz<br />

zwischen Schmelze- und Festkörpervolumen oder aus pVT-<br />

Diagrammen ermitteln läßt.<br />

Abgesehen vom Material hängt die Schwindung zudem von<br />

den Verarbeitungsbedingungen (Spritzgeschwindigkeit, Nachdruck,<br />

Nachdruckzeit, Verteiler-/Anschnittabmessungen<br />

und Werkzeugtemperatur), von der Teilegeometrie (während<br />

des Einspritzens kann sich die Fließrichtung ändern) und<br />

der Wandstärke ab (dickwandigere Teile weisen in der Regel<br />

eine dickere mittlere Schicht mit geringerer Orientierung auf).<br />

Die durch Spannungsabbau nach dem Auswerfen erzeugte<br />

Schwindung nennt man Nachschwindung.<br />

Schwindung wird durch Eigenspannungen verursacht, die<br />

wiederum auf anisotrope Schwindungseigenschaften und<br />

ungleichmäßige Schwindungen zurückzuführen sind.<br />

Ein anisotropes Schwindungsverhalten wird hauptsächlich<br />

durch Verstärkungsmaterialien mit hohen Reckverhältnissen<br />

definiert (kurze Glasfasern: Verhältnis = 20), jedoch auch<br />

durch ein unterschiedliches elastisches Verhalten gestreckter<br />

Kristalle während des Füllvorgangs (Restspannungen).<br />

Gründe für ungleichmäßige Schwindungen:<br />

– anisotrope Schwindung;<br />

– ungleichmäßige Wandstärken;<br />

– ungleichmäßige Orientierung;<br />

– ungleichmäßige Werkzeugtemperaturen;<br />

– ungleichmäßiger Nachdruck (Nachdruckzeit).<br />

Computersimulationen wurden entwickelt, um Schwindung<br />

und Verzug vorauszusagen. Die Ergebnisse dieser Voraussagen<br />

werden immer zuverlässiger, vor allem für Teile aus<br />

glasfaserverstärkten Materialien, da heute ebenfalls Methoden<br />

verfügbar sind, die Schwindung in Abhängigkeit der<br />

Dicke mit einschließen. Hier spielt DuPont eine wichtige<br />

Rolle.<br />

Dennoch sollte man sich bewußt bleiben, daß es sehr schwierig<br />

ist, in allen Fällen gute Ergebnisse zu garantieren, da das<br />

anisotrope Schwindungsverhalten eines glasfaserverstärkten<br />

Materials beispielsweise durch die Schnecke und Düse einer<br />

Spritzgießmaschine sowie durch schmale Anschnitte leicht<br />

beeinflußt werden kann. An diesen Stellen sind beträchtliche<br />

Faserbrüche möglich, die anisotrope Eigenschaften beeinflussen.<br />

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