Suffizienz für ein besseres Leben
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<strong>Suffizienz</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>besseres</strong> <strong>Leben</strong>? Seite 2 von 3<br />
Während der Diskussion hält <strong>ein</strong>e zweite Person (nicht die Moderation) wichtige Aussagen<br />
auf <strong>ein</strong>er Flipchart fest.<br />
Aussagen kontra <strong>Suffizienz</strong>:<br />
<strong>Suffizienz</strong> bedeutet Verzicht. Ich möchte<br />
aber nicht verzichten und die meisten<br />
anderen Menschen würden da auch nicht<br />
mitmachen.<br />
Mit m<strong>ein</strong>em Konsum forme ich m<strong>ein</strong>e<br />
Identität. Ohne m<strong>ein</strong>e Klamotten, m<strong>ein</strong><br />
Auto, etc. kann ich m<strong>ein</strong>e Persönlichkeit<br />
nicht mehr ausleben.<br />
Wenn ich an <strong>ein</strong>er Stelle verzichte, möchte<br />
ich mir da<strong>für</strong> an <strong>ein</strong>er anderen etwas gönnen<br />
und mehr konsumieren. Das hebt den<br />
Effekt wieder auf. (Rebound-Effekt 1 )<br />
Wenn viele Personen weniger konsumieren,<br />
funktioniert unsere auf Wachstum<br />
basierende Wirtschaft nicht mehr und das<br />
schadet unserer westlichen Gesellschaft<br />
(z.B. Arbeitslosigkeit), aber auch den Entwicklungsländern<br />
(Exporte finden k<strong>ein</strong>e<br />
Abnehmer*innen mehr). 2<br />
Aussagen pro <strong>Suffizienz</strong>:<br />
Ich habe viel zu viel „Zeug“ und (be)<br />
nutze gar nicht alles. (Ressourcenverschwendung)<br />
Wenn ich nicht so viele (oft unnötige)<br />
Dinge kaufen würde, könnte ich viel<br />
Geld sparen und müsste weniger da<strong>für</strong><br />
arbeiten.<br />
Weil ich alles immer, überall und<br />
sofort haben kann, sind viele Dinge<br />
nicht mehr wertvoll <strong>für</strong> mich.<br />
Wir in den reichen Ländern müssen<br />
weniger konsumieren, damit die<br />
<strong>ein</strong>gesparten Ressourcen <strong>für</strong> das<br />
notwendige Wachstum in ärmeren<br />
Ländern verwendet werden können.<br />
1<br />
Rebound-Effekt: Dadurch, dass ich aus Umweltgründen auf etwas verzichtet habe, wird Zeit und Geld frei <strong>für</strong><br />
andere Konsumhandlungen. Anstatt insgesamt weniger zu konsumieren, wird der Konsum also oft nur verschoben.<br />
Die Verzichthandlung erzeugt <strong>ein</strong> gutes Gewissen, was am Ende so weit gehen kann, dass ich unterm Strich sogar<br />
mehr konsumiere als vorher.<br />
2<br />
Vorschlag <strong>für</strong> die Lösung des Arbeitslosigkeitsproblems: Die vorhandene Arbeit wird neu verteilt, z.B. durch Jobsharing<br />
(<strong>ein</strong> Vollzeitjob wird von zwei Personen ausgeübt); Vorschlag <strong>für</strong> die Lösung des Exporte-Problems: Den vorhandenen<br />
Reichtum in der Welt verteilen und nicht darauf hoffen, dass internationaler Handel die Entwicklungsländer<br />
weiterbringt (oder hat das bisher gut geklappt?).<br />
Nach der Diskussion sollte <strong>ein</strong> Fazit gezogen werden. Die Beobachter*innen geben zunächst<br />
<strong>ein</strong> Feedback und erläutern ihr Fazit, das sie aus der Beobachtung gezogen haben. Alle Teilnehmenden<br />
(auch die Beobachter*innen) sollen die Möglichkeit bekommen, nochmal ihre<br />
eigene M<strong>ein</strong>ung mitzuteilen und Ergebnisse der Diskussion festzuhalten. Da<strong>für</strong> können die<br />
Flipcharts ergänzt werden.