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cliMATEs - Klimafreund*innen unterwegs

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<strong>cliMATEs</strong> - <strong>Klimafreund*innen</strong> <strong>unterwegs</strong><br />

SPIELE I METHODEN I REZEPTE<br />

Liebe <strong>cliMATEs</strong>,<br />

Naturfreund*innen möchten möglichst klimaschonend reisen. Das bedeutet für uns, statt<br />

mit dem Flugzeug, reisen wir mit dem Rad oder mit Bus und Bahn. Vor Ort zelten wir oder<br />

übernachten in nachhaltigen Unterkünften, wie beispielsweise unseren Naturfreundehäusern.<br />

Wir verpflegen uns überwiegend vegetarisch oder vegan. Bei unseren Aktivitäten achten<br />

wir darauf, der Natur nicht zu schaden.<br />

Schon bei der Planung von Gruppenstunden, Freizeiten und Jugendreisen können wir auf<br />

viele Dinge achten.<br />

Wir möchten euch mit den vielfältigen Tipps und Methoden in diesem Ordner dazu<br />

an regen, eure Gruppenstunden, Freizeiten und Jugendreisen klimaschonender zu gestalten.<br />

Nutzt die von vielen jungen Aktiven bereits erprobten Ideen, Aktionen und<br />

Spiele zum Thema Klimaschutz. Diese sind auch dafür geeignet Teamer*innen, ausund<br />

weiterzubilden, also baut die Methoden in eure Juleica-Schulungen mit ein.<br />

Klimaschutz ist ein ernstes Thema. Aber das Klima schützen, kann jede*r – und<br />

es bereitet viel Freude! Fühlt euch dazu eingeladen, auf unseren spannenden<br />

Treffen, interessanten Seminaren und bunten Demonstrationen mitzuwirken.<br />

Auf bald, eure Naturfreundejugend Deutschlands!<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

1


Inhaltsverzeichnis n<br />

Einführung 3<br />

Projektvorstellung 3<br />

Übersicht 3<br />

Klimaschonende Jugendreisen planen –<br />

Worauf kommt es an? 6<br />

Schulungen<br />

Grundlagen<br />

Bin ich ein Vorbild? 11<br />

Der CO2-Rechner 13<br />

Natürlicher vs. Anthropogener<br />

Klimawandel 15<br />

Nachhaltigkeitsziele – was ist das? 17<br />

Was verstehst du unter<br />

Nachhaltigkeit? 19<br />

Wir planen unsere Klima-Freizeit 21<br />

Mobilität<br />

Emissionen im Verkehrssektor 23<br />

Mehr als nur von A nach B! 25<br />

Strategien für die Mobilität<br />

von Morgen 27<br />

Unterkunft<br />

Der Label-Dschungel 29<br />

Find your destination! 30<br />

Klimaschonende Unterkünfte 31<br />

Verpflegung<br />

Erstelle deinen Klima-Speiseplan 33<br />

Siegelcheck – Durchblick im<br />

Siegel -Dschungel 35<br />

Wie, es gibt kein Fleisch mehr?! 37<br />

Aktivitäten<br />

ABC der Aktivitäts-Emissionen 39<br />

Trend-Aktivitäten 41<br />

Zero Emission Day 43<br />

Resilienz & Engagement<br />

CO2-Kompensation 45<br />

Emotionen & Klimakrise 46<br />

Ich bin nicht allein 47<br />

Das ist menschlich! 49<br />

Kritischer Blick auf den<br />

CO2-Fußabdruck 51<br />

Meine Forderungen an die Politik 55<br />

Suffizienz für ein besseres Leben? 56<br />

Vergrößere deinen Handabdruck! 59<br />

Meine Klimagefühle 61<br />

IMPRESSUM<br />

Redaktion: Jaqueline Auerswald,<br />

Emily Groth, Janinka Lutze,<br />

Lara Preuss und Nora Schlotthauer.<br />

V.i.S.d.P: Tobias Thiele.<br />

Herausgeberin:<br />

Naturfreundejugend Deutschlands,<br />

Warschauer Str. 59a, 10243 Berlin<br />

Fax: 0 30 / 29 77 32 80<br />

info@naturfreundejugend.de<br />

www.naturfreundejugend.de<br />

Layout: Nicole Jaecke, fija.de<br />

Fotos: Naturfreundejugend Württemberg<br />

(S.1, 3, 4, 5, 9, 17, 19, 31, 32, 36, 39, 48,<br />

49, 56) Naturfreundejugend Deutschland<br />

(S. 13, 15, 22, 24, 27, 29, 34, 35, 40, 41,<br />

Jaqueline Auerswald (S. 26, 43), Laura<br />

Determann (S. 28, 45, 52, 54)<br />

2 IMPULSE


Einführung<br />

Projektvorstellung<br />

Du hältst einen Ordner in den Händen, der prall gefüllt<br />

ist mit spannenden Methoden und Spielen zum<br />

Thema „Klimaschonend Reisen“. Dieser Ordner ist im<br />

Rahmen des Projekts „NKI: Klimaschutz im Tourismus:<br />

Jugendreisen als Vorreiter bei der Reduktion von<br />

Treibhausgas-Emissionen“ entstanden.<br />

Der Tourismus ist für etwa acht Prozent der weltweiten<br />

Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. 1 Deshalb wollen wir als NaturFreund*innen<br />

klimaschonender <strong>unterwegs</strong> sein. Durch das Projekt reduzieren wir direkt und indirekt<br />

Treibhausgas-Emissionen:<br />

Einerseits direkt auf unseren Veranstaltungen bei Entscheidungen für klimaschonende Alternativen.<br />

Die Schulungsmethoden in diesem Ordner und die <strong>cliMATEs</strong>-App (siehe S. 8) unterstützen<br />

Teamer*innen darin, Jugendreisen, Freizeiten und Gruppenstunden klimaschonender<br />

zu planen und durchzuführen. So werden bei jeder Veranstaltung Treibhausgas-Emissionen<br />

eingespart. Das könnt ihr euch auch mithilfe des CO 2<br />

-Rechners in der <strong>cliMATEs</strong>-App anschauen.<br />

Andererseits indirekt durch Wissensaneignung und Inspiration von jungen Menschen, die<br />

das Erlernte idealerweise mit in ihren Alltag nehmen und ihren Lebensstil klimaschonender<br />

gestalten. Denn wenn wir uns mit dem Thema Klimaschutz beschäftigen, und Tipps, Tricks<br />

und Methoden lernen, führt das auch dazu, dass wir unser Verhalten ändern. Vielleicht probieren<br />

wir mehr vegane Rezepte aus oder verreisen eher mit der Bahn, vielleicht achten wir<br />

mehr darauf was und wo wir einkaufen oder engagieren uns politisch. Durch Aktionstage<br />

zu den Themen Klimaschutz und klimaschonend Reisen auf Jugendreisen und Freizeiten<br />

wird das Wissen spielerisch vermittelt.<br />

Übersicht<br />

Du findest in diesem Ordner Methoden für die Ausbildung von Teamer*innen sowie Spiele<br />

und Aktionen zum Thema Klimaschutz und klimaschonend Reisen, welche du auf deiner<br />

Jugendreise, Freizeit oder in deiner Gruppenstunde durchführen kannst.<br />

Diese Methoden und Spiele sind sechs unterschiedlichen Kategorien zugeordnet, die dir<br />

helfen sollen, schnell die passende Methode für dein Programm zu finden:<br />

Basis: Was sind eigentlich Klimawandel, Treibhausgas-Emissionen und Nachhaltigkeit?<br />

Wie können Jugendreisen und Freizeiten zu Orten der Nachhaltigkeit werden, ohne<br />

den Spaß für alle zu mindern? Hier geht es allgemein um die Themen Klimawandel<br />

und Klimaschutz und was das eigentlich mit Jugendreisen und Freizeiten zu tun hat.<br />

1 Umweltbundesamt (2019). Treibhausgas-Emissionen im Deutschland-Tourismus. S. 5. https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/texte_149-2020_treibhausgas-emissionen_<br />

im_deutschland-tourismus.pdf<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

3


Mobilität: Wie können wir klimaschonender verreisen und heißt das automatisch länger<br />

und teurer <strong>unterwegs</strong> zu sein? Welche Kriterien kannst du bei der Planung beachten<br />

und wie wird die An- und Abreise schon zu einem spannenden Teil deiner Reise? Diese<br />

Methoden beschäftigen sich mit klimaschonender Mobilität.<br />

Unterkunft: Was macht eine klimafreundliche Unterkunft eigentlich aus? Mit diesen<br />

Methoden erhälst du Tipps, die dir dabei helfen, eine klimafreundliche Unterkunft zu<br />

erkennen und herauszufinden, was du und deine Gruppe vor Ort in der Unterkunft zum<br />

Klimaschutz beitragen könnt.<br />

Verpflegung: Wie hängen Klimawandel und Ernährung zusammen? Wie können klassische<br />

Freizeit-Rezepte klimaschonender gestaltet werden und was hat es eigentlich mit<br />

dem FairSpeisen-Siegel auf sich? Diese Methoden drehen sich alle um klimaschonende<br />

Ernährung.<br />

Aktivitäten: Wie können Freizeitaktivitäten überhaupt bewertet werden? Welche Aspekte<br />

können bei der Auswahl von Aktivitäten beachtet werden und wie kann das<br />

Programm auf deinen Freizeiten, Jugendreisen und Gruppenstunden klimaschonender<br />

werden, ohne den Spaß für alle zu mindern? Hier geht es um klimaschonende Programmplanung.<br />

Resilienz & Engagement: Wie können wir mit Klimagefühlen umgehen? Wie und wo<br />

können wir uns für Klimaschutz einsetzen? Wo können wir strukturell wirksam werden<br />

und Rahmenbedingungen so verändern, dass nachhaltiges Handeln normaler und einfacher<br />

wird? Diese Methoden thematisieren Klimagefühle und zeigen auf, wie wichtig<br />

politisches Engagement ist.<br />

Im Bereich „<strong>cliMATEs</strong> on Tour“ findest du außerdem eine kurze Beschreibung,<br />

wie du selbst einen Aktionstag zum Thema Klimaschutz mit Kindern<br />

und Jugendlichen planen und durchführen kannst und natürlich viele passende<br />

Methoden.<br />

Außerdem findest du in diesem Ordner Informationen über klimaschonende<br />

Ernährung, unser FairSpeisen-Siegel und viele leckere Rezepte.<br />

Ziel aller Methoden ist es, den Teilnehmenden zu vermitteln, dass jede*r<br />

selbst einiges zum Klimaschutz beitragen kann (beispielsweise ÖPNV nutzen,<br />

Ernährung umstellen, Verpackungsmüll vermeiden, etc.). Diese Wirksamkeit<br />

ist aber nur begrenzt. Vielmehr muss die Politik Änderungen auf den Weg<br />

bringen. Durch politisches Engagement und Beteiligungsprozesse<br />

können die Teilnehmenden darauf Einfluss<br />

nehmen und ihren Standpunkt vertreten.<br />

Hier findest du Informationen über den CO 2<br />

-Fußabdruck,<br />

Kompensation, Klimagefühle und Klimagerechtigkeit.<br />

4 IMPULSE


Reflexion & Transfer mit Teamer*innen<br />

Für die Ausbildung von Teamer*innen ist es immer wichtig die durchgeführten<br />

Methoden zu besprechen, um genauer zu reflektieren in welchen Situationen<br />

ihr diese wie machen würdet. Folgende Fragen könnt ihr beispielhaft<br />

in der Gruppe besprechen:<br />

Hat euch die Methode Spaß gemacht? Falls nein, wie könnt ihr die<br />

Methode spannender gestalten?<br />

Welches Ziel verfolgt die Methode?<br />

Findet ihr die Methode geeignet, um sie auch auf euren Freizeiten<br />

oder Gruppenabenden einzusetzen?<br />

Habt ihr nach dieser Methode genug Wissen und Motivation, um klimaschonenderes<br />

Verhalten auf euren Reisen einzuführen?<br />

Reicht euch der Inhalt dieser Methode für ein gutes Grundlagenwissen<br />

zum Klimaschutz oder würdet ihr zusätzlich noch Input geben?<br />

Mit welchen Methoden würdet ihr diese Methode wie kombinieren,<br />

um ein tieferes Verständnis zum Thema Klimaschutz bei den Teilnehmenden<br />

zu fördern?<br />

Könnt ihr die Methode anpassen, damit sie auch bei unterschiedlichem<br />

Vorwissen in der Gruppe gerecht durchgeführt werden kann?<br />

Würdet ihr diese Methode auch mit einer altersmäßig sehr gemischten<br />

Gruppe durchführen?<br />

Welche Herausforderungen können bei der Umsetzung der Methode<br />

auf euch zukommen?<br />

Könnt ihr mit Hilfe der Methode gruppendynamische Prozesse beobachten<br />

und dadurch eure Gruppe besser einschätzen?<br />

5


Klimaschonende Jugendreisen<br />

planen – Worauf kommt es an?<br />

Reisen und Freizeiten der Naturfreundejugend<br />

sind mehr als reine Spaßveranstaltungen.<br />

Teilnehmende erleben bei uns ein Miteinander, das<br />

durch bestimmte Werte geprägt ist.<br />

Auf unseren Veranstaltungen wird Nachhaltigkeit<br />

gelebt und das fängt schon bei der Planung an.<br />

Mobilität<br />

Die größte Emissionsquelle auf unseren Reisen ist meistens die Art und Weise,<br />

wie wir an- und abreisen und uns vor Ort fortbewegen. Mit der Entscheidung<br />

für ein Verkehrsmittel kannst du mit deiner Gruppeeinen großen Einfluss auf die Klimabilanz<br />

eurer Reise nehmen. Nichtsdestotrotz sollte die Anreiseart euren Bedürfnissen entsprechen<br />

und euch und euer Gepäck einigermaßen entspannt zu eurem Zielort befördern.<br />

Du musst also oft abwägen und solltest idealerweise die in eurem Fall klimafreundlichste<br />

Anreiseart auswählen. Die folgenden Tipps sollen dir dabei helfen.<br />

KRITERIEN FÜR EURE REISE<br />

Unkomplizierte Planung & Vorbereitung<br />

(z.B. Ticketkauf, Routenplanung, etc.)<br />

Einfacher Gepäck- und Materialtransport<br />

Unterkunft wird gut erreicht<br />

Ausflugsziele werden gut erreicht<br />

KRITERIEN FÜR KLIMASCHUTZ<br />

(Massen-)Verkehrsmittel nutzen, die<br />

keine oder nur geringe Emissionen pro<br />

Person und Kilometer verursachen<br />

Vorrangig zu Fuß gehen, Fahrrad fahren<br />

oder öffentlichen Fern- und Nahverkehr<br />

nutzen<br />

Die Gruppe reist idealerweise zusammen<br />

oder in Fahrgemeinschaften<br />

Hier findest du weitere Facts, Infos und Tipps<br />

zum Thema Mobilität!<br />

6 IMPULSE


Unterkunft<br />

Es gibt viele verschiedene Arten von Unterkünften, die du für eure Kinder- und<br />

Jugendreise wählen kannst. Von Jugendherbergen und Naturfreundehäusern über<br />

Campingplätze bis hin zu Hotels. Wichtig ist dabei, dass deine Gruppe darin bequem unterkommt<br />

und für euch alle Platz ist. Gleichzeitig kann die Wahl einer guten Unterkunft zum<br />

Klimaschutz beitragen. Worauf du dabei achten kannst, erfahrt ihr im Folgenden.<br />

KRITERIEN FÜR EURE REISE<br />

Groß genug für deine Gruppe<br />

Gut erreichbar (mit ÖPNV)<br />

Verpflegungsmöglichkeit eurer Wahl<br />

Bei Bedarf Seminar- oder Gruppenraum<br />

vorhanden<br />

Ausflugsziele in der Nähe<br />

KRITERIEN FÜR KLIMASCHUTZ<br />

Bezug oder eigene Erzeugung von<br />

Ökostrom<br />

Einkauf lokaler Produkte<br />

Ein Nachhaltigkeits-Siegel<br />

Umweltpädagogische Angebote<br />

Erreichbarkeit mit ÖPNV<br />

Transparenz auf der Webseite (z.B. woher<br />

Strom, Lebensmittel, etc. bezogen werden)<br />

Hier findest du weitere Facts, Infos und Tipps<br />

zum Thema Unterkunft!<br />

Verpflegung<br />

Die Stimmung auf einer Jugendreise steht und fällt mit dem Essen. Oft ist die Verpflegung<br />

das, was am meisten im Kopf bleibt, insbesondere, wenn sie besonders<br />

gut oder schlecht ist. Essen ist mit Emotionen verbunden und etwas sehr Persönliches. Unsere<br />

Ernährungsweise hat aber auch einen großen Einfluss auf das Klima und muss bei (klimaschonenden)<br />

Reisen unbedingt mitgedacht werden.<br />

KRITERIEN FÜR EURE REISE<br />

Leckeres Essen, das alle anspricht<br />

Gesundes Essen, das Energie für die<br />

vielen Aktivitäten gibt<br />

Angemessener Aufwand für die Beschaffung<br />

von Lebensmitteln<br />

Angemessene Preise für Lebensmittel<br />

KRITERIEN FÜR KLIMASCHUTZ<br />

Keine/wenige tierische Produkte<br />

Saisonale und regionale Lebensmittel<br />

Lebensmittel mit wenig Verpackung<br />

Ggf. gerettete Lebensmittel, die sonst<br />

weggeschmissen werden<br />

Reste verwerten, damit<br />

sie nicht weggeschmissen werden<br />

Hier findest du weitere Facts, Infos und Tipps<br />

zum Thema Verpflegung!<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

7


Aktivitäten<br />

Was wären Jugendreisen ohne spannende Aktivitäten? Oft haben wir vor Ort eine<br />

breite Auswahl: von Wandern bis Freizeitpark ist viel dabei, was Kindern und Jugendlichen<br />

gefällt und wobei sie sich ausprobieren, ihre Grenzen testen und sich selbst und<br />

ihre Fähigkeiten besser kennenlernen können. Das Programm soll Spaß machen, entspannen<br />

und von alltäglichen Sorgen und vom Lernstress in der Schule ablenken. Auch bei der Wahl<br />

und Ausgestaltung der Aktivitäten auf einer Reise können Kinder- und Jugendgruppen Einfluss<br />

auf das Klima nehmen.<br />

KRITERIEN FÜR EURE REISE<br />

Pädagogische Ziele des Verbands werden<br />

erreicht (z.B. Vermittlung von Werten<br />

wie Solidarität, Nachhaltigkeit, Demokratie<br />

und Mitbestimmung)<br />

Die Teilnehmenden haben Spaß und<br />

können entspannen<br />

Die Teilnehmenden machen Körpererfahrungen<br />

durch verschiedene Bewegungsformen.<br />

Sie können sich bei verschiedenen<br />

Spielen und anderen kreativen/<br />

handwerklichen/musischen/sportlichen/<br />

etc. Aktionen ausprobieren<br />

KRITERIEN FÜR KLIMASCHUTZ<br />

Wenig Ressourcen verbrauchen<br />

Aktivitäten in der Nähe bevorzugen<br />

Aktivitäten mit wenig Energiebedarf<br />

bevorzugen<br />

Klimabelastende Aktivitäten selten („als<br />

etwas Besonderes“) durchführen und<br />

wenn, dann andere Einzelaspekte klimaschonender<br />

planen (z.B. Anreise und<br />

Verpflegung)<br />

Hier findest du weitere Facts, Infos und Tipps zum Thema Aktivitäten!<br />

<strong>cliMATEs</strong>-App<br />

Bei der Planung eurer klimaschonenden Jugendreise oder Freizeit unterstützt<br />

euch unsere <strong>cliMATEs</strong>-App – die Planungsapp für Teamer*innen.<br />

WAS IST MÖGLICH?<br />

Freizeiten klimaschonend planen und bilanzieren mit dem CO 2<br />

-Rechner​<br />

Leckere fleischlose Gerichte zaubern mit der Rezeptsammlung und<br />

dem Mengenrechner<br />

Interessante & nachhaltige Orte finden mit der Karte von morgen​<br />

Mit dem Handel-O-Mat und dem Handabdruck-Test von Germanwatch<br />

politisch aktiv werden ​<br />

Gepostete Inhalte von meiner Organisation lesen und speichern<br />

<strong>cliMATEs</strong>_googleplay<br />

<strong>cliMATEs</strong>_apple<br />

8 IMPULSE


Schulungen<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

9


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Bin ich ein Vorbild?<br />

Reflexionsspaziergang<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden erarbeiten bzw.<br />

festigen ihre eigene Haltung zum Thema<br />

klimaschonendes Reisen durch Selbstreflexion.<br />

Alter: 15+<br />

Gruppengröße: 2+<br />

Dauer: 60 Minuten<br />

Ort: Draußen<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Die Teilnehmenden teilen sich in 3er-Gruppen auf und bekommen<br />

einen Zettel mit vorformulierten Leitfragen (Beispiel siehe unten).<br />

Dann brechen sie zu einem Spaziergang auf.<br />

Zettel mit<br />

Leitfragen (3),<br />

Stoppuhren<br />

oder Handys<br />

Diskussionsregeln: Jede*r Teilnehmende hat pro Frage 3 Minuten Zeit, darauf zu antworten<br />

(eine andere Person stoppt die Zeit). Wenn jede Person etwas zur ersten Frage gesagt<br />

hat, können alle zusammen 5 Minuten darüber diskutieren. Danach folgt die 2. und dann die<br />

3. Frage.<br />

Nach den 45 Minuten Spaziergang versammeln sich wieder alle Teilnehmenden im Seminarraum.<br />

Jede Gruppe darf kurz von ihren Erfahrungen und Erkenntnissen berichten.<br />

Beispiel-Leitfragen:<br />

1. Bin ich bereits klimafreundlich verreist? Wenn ja, was habe ich dabei versucht, anders zu<br />

machen? (Denk dabei an die Aspekte Mobilität, Unterkunft, Verpflegung und Aktivitäten)<br />

2. Woran scheitere ich noch regelmäßig, obwohl ich es eigentlich besser weiß und warum<br />

klappt es nicht? (Gibt es vielleicht auch Rahmenbedingungen, die klimafreundliches Reisen<br />

erschweren?)<br />

3. Was könnte ich besser machen, um den Kindern und Jugendlichen auf meinen Freizeiten<br />

ein Vorbild zu sein?<br />

Variante:<br />

Du kannst dir auch andere Leitfragen überlegen, beispielsweise wenn du hauptsächlich auf<br />

einen einzelnen Aspekt eingehen möchtest.<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

11


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Der CO 2<br />

-Rechner<br />

Plakat<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden wissen, was ein<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck, CO 2<br />

-Äquivalente und<br />

Emissionsfaktoren sind und verstehen<br />

die Funktionsweise von CO 2<br />

-Fußabdruck-Rechnern.<br />

Alter: 15+<br />

Gruppengröße: 2+<br />

Dauer: 45 Minuten<br />

Ort: Drinnen oder<br />

Draußen<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Die Teilnehmenden schauen sich in Einzelarbeit 20-30 Min. das Plakat<br />

(ggf. mehrere Versionen bereitstellen) und das verlinkte Video<br />

an und machen sich Notizen. Optional können sie, wenn sie noch<br />

Zeit haben, mit ihren Smartphones weiterrecherchieren.<br />

Danach kommt die Gruppe wieder zusammen und spricht über die<br />

gewonnenen Erkenntnisse. Dazu kannst du folgende Fragen stellen:<br />

» Was ist ein CO 2<br />

-Fußabdruck?<br />

» Was sind CO 2<br />

-Äquivalente?<br />

» Wie viel klimaschädlicher als CO 2<br />

sind Methan und Lachgas?<br />

» Was sind Emissionsfaktoren? Wo kommen sie her?<br />

» Wie genau kann das Ergebnis eines CO 2<br />

-Fußabdruck-Rechners sein?<br />

» Was bedeutet Pkm?<br />

» Wie berechnet der CO 2<br />

-Rechner z.B. den CO 2<br />

-Ausstoß einer Fahrstrecke mit dem Zug?<br />

» Was habt ihr noch mitgenommen?<br />

Plakat „Wie funktioniert<br />

der cliMA-<br />

TEs-CO 2<br />

-Rechner?“,<br />

Stifte & Papier,<br />

Optional: Smartphones<br />

(oder andere internetfähige<br />

Geräte)<br />

Das Poster findest du hier:<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

13


Der CO 2<br />

-Rechner Seite 2 von 2<br />

Variante: Gruppenarbeit<br />

Die Teilnehmenden teilen sich in Kleingruppen (2-3 Personen) auf und erarbeiten sich zusammen<br />

das Wissen durch die Auseinandersetzung mit dem Plakat. Ggf. bietet es sich auch<br />

an, dass eine Person innerhalb der Kleingruppe zum Thema im Internet recherchiert und die<br />

anderen Personen sich parallel um das Plakat kümmern. Danach kommt die ganze Gruppe<br />

wieder zusammen und tauscht sich wie oben beschrieben aus.


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Natürlicher vs. Anthropogener<br />

Klimawandel<br />

Plakate<br />

Resilienz & Engagement<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden eignen sich Wissen zu<br />

den Unterschieden zwischen dem natürlichen<br />

und anthropogenen Klimawandel an<br />

und erkennen den menschlichen Einfluss<br />

auf das Erdklima.<br />

Alter: 15+<br />

Gruppengröße: 6+<br />

Dauer: 60 Minuten<br />

Ort: Drinnen (mit<br />

Internetzugang)<br />

oder Draußen<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Erarbeitungsphase (ca. 30 Min.):<br />

Die Plakate (mehrmals ausdrucken) werden im Raum verteilt aufgehangen<br />

oder auf Tischen ausgelegt. Die Teilnehmenden nehmen<br />

sich etwas zum Schreiben und gehen durch den Raum, um sich<br />

die Plakate nacheinander anzuschauen. Dabei sollen sie sich die<br />

wichtigsten Infos herausschreiben und sich ihr Wissen so selbst<br />

erarbeiten. Zur Vertiefung/weitergehenden Recherche (falls Internet<br />

& Geräte vorhanden), können sie die vorgeschlagenen Videos/<br />

Podcasts anschauen/anhören und noch weitere Infos recherchieren<br />

oder ggf. Fragen selbst klären. Idealerweise werden von dir<br />

Laptops aufgestellt, auf denen die Videos/Podcasts bereits aufgerufen<br />

sind.<br />

Plakate (am besten<br />

mind. A2 und laminiert)<br />

zu anthropogenem<br />

und natürlichem<br />

Klimawandel,<br />

Papier,<br />

Flipchart,<br />

Stifte,<br />

optional:<br />

Internetzugang,<br />

Handys/Laptops<br />

Präsentationsphase (ca. 30 Min.):<br />

Variante 1: Jede Person stellt kurz in ein paar Sätzen vor, was sie gelernt hat (Blitzlicht: Highlights<br />

herausstellen, 3 Min. Zeit pro Person). Danach folgt ein Austausch in der Großgruppe.<br />

Die Einstiegsfrage dazu kann z.B. lauten: „Wie könntet ihr mit diesem Wissen Klimawandel-Leugner*innen<br />

begegnen?“ (Ein typisches Argument von Klimawandel-Leugner*innen ist<br />

zum Beispiel, dass es schon immer Klimaveränderungen auf der Erde gab bzw. dass die Sonne<br />

„Schuld“ ist am Klimawandel)<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

15


Natürlicher vs. Anthropogener Klimawandel Seite 2 von 2<br />

Variante 2:<br />

Die Großgruppe wird schon vor der Erarbeitungsphase in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe<br />

beschäftigt sich mit dem natürlichen Klimawandel, die andere mit dem anthropogenen. Für<br />

die ca. 10-minütige Präsentation können sie das jeweilige Plakat nutzen. Nach jeder Präsentation<br />

sollten Fragen geklärt und Gedanken diskutiert werden.


Nachhaltigkeitsziele – was ist das?<br />

Gruppenarbeit<br />

Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden kennen die Sustainable<br />

Developement Goals (SDGs) und<br />

ihre Inhalte. Sie wissen, dass Klimaschutz<br />

ein Teil der SDGs ist. Sie reflektieren die<br />

SDGs zudem kritisch.<br />

Alter: 12+<br />

Gruppengröße: 6+<br />

Dauer: 60 Minuten<br />

Ort: Seminarraum<br />

mit Internetzugang<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Die Teilnehmenden werden in Kleingruppen von 3 – 4 Personen aufgeteilt.<br />

Jede Kleingruppe erhält Infomaterial und/oder Links zu den<br />

Nachhaltigkeitszielen und soll folgende Fragen beantworten:<br />

» Was sind die SDGs?<br />

» Welche Themen umfassen die SDGs?<br />

» Was ist das Ziel der SDGs und kann dieses Ziel durch die SDGs<br />

erreicht werden?<br />

Flipchart,<br />

Stifte,<br />

Infomaterial zu SDGs<br />

(oder Internet für Recherche),<br />

Texte zur<br />

kritischen<br />

Reflexion<br />

Im Anschluss besprichst du die Fragen kurz im Plenum. Dafür ist keine Vorstellung der Gruppenergebnisse<br />

notwendig. Stell die Fragen einfach in die Runde und lass die Teilnehmenden<br />

sich darüber austauschen.<br />

Kritische Reflexion:<br />

Die Teilnehmenden werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe bekommt jeweils einen<br />

der beiden Texte und soll die Inhalte nach eigenem Ermessen aufbereiten (15 - 20 Min.), um<br />

sie im Anschluss vorstellen zu können (pro Gruppe 10-15 Min. inkl. Nachfragen & kurzer Diskussion).<br />

Wenn eine Diskussion entsteht, brich diese nicht direkt ab, sondern lass alle zu Wort<br />

kommen. Hier eine Tabelle als Unterstützung für dich (nicht für die Teilnehmenden!):<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

17


Nachhaltigkeitsziele – was ist das? Seite 2 von 2<br />

Titel<br />

Quelle / Link Zentraler Inhalt<br />

Agenda 2030 - Klima, Tierschutz,<br />

Nachhaltigkeit: Studie offenbart<br />

den großen UN-Selbstbetrug<br />

Trotz viel Euphorie, Arbeit und langen<br />

Verhandlungen folgten den SDGs keine<br />

Taten. Sie verkommen aufgrund<br />

von Widersprüchen und vagen Formulierungen<br />

bzw. Interpretationsspielräumen<br />

zu einer PR-Strategie<br />

für die UN, Staaten, Unternehmen<br />

und anderen Organisationen. Anstatt<br />

nachhaltiger zu werden, steuert die<br />

Welt - auch dank der SDGs - in die<br />

falsche Richtung bzw. macht mit ihrem<br />

business as usual weiter. Kleine<br />

lokale Erfolge gibt es zwar, fundamentale<br />

Veränderungen auf großer<br />

politischer Ebene sind aber nicht in<br />

Sicht.<br />

Können die SDGs ihr Versprechen erfüllen?<br />

Es gibt einen Widerspruch zwischen Ziel<br />

8 (Nachhaltiges Wirtschaftswachstum<br />

und faire Arbeit schaffen) und den Umweltschutzzielen<br />

(z.B. 13 Klimaschutz,<br />

14 Weltmeere schonen, 15 Ökosysteme<br />

schützen): Mithilfe des gleichen Wirtschaftsmodells,<br />

das die Umwelt- und<br />

Ressourcenkrise ausgelöst hat, sollen<br />

nun die ärmeren Länder der Welt ihre<br />

Entwicklungslücken aufholen. Das<br />

wird die Ressourcenverfügbarkeit der<br />

Erde um ein Vielfaches übersteigen.<br />

Die SDGs stellen nicht das Konsumniveau<br />

der sogenannten Industrieländer<br />

infrage. Erst dann wäre aber Raum für<br />

ein materielles Wachstum der ärmeren<br />

Länder vorhanden. Außerdem werden<br />

sie die strukturelle Benachteiligung<br />

der Länder des globalen Südens kaum<br />

aufheben. Unternehmen bevorzugen<br />

zudem das Ziel 8, vernachlässigen aber<br />

andere Ziele.


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Was verstehst du unter<br />

Nachhaltigkeit?<br />

Think, Pair, Share<br />

Resilienz & Engagement<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden reflektieren ihr Verständnis<br />

von Nachhaltigkeit und erkennen<br />

neue Sichtweisen bzw. Aspekte.<br />

Alter: 12+<br />

Gruppengröße: 6+<br />

Dauer: 25 Minuten<br />

Ort: Drinnen oder<br />

Draußen<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Anfangs bekommt jede*r Teilnehmende ein paar Moderationskarten<br />

und einen Stift oder du platzierst die Materialien für jede*n gut<br />

zugänglich. Du stellst die Frage: Was verstehst du unter Nachhaltigkeit?<br />

Die Teilnehmenden haben jetzt 5 Minuten Zeit, in Einzelarbeit<br />

Stichworte auf ihren Moderationskarten festzuhalten.<br />

Moderationskarten,<br />

Stifte,<br />

Pinnwand,<br />

Pinnnadeln<br />

Danach sollen sich die Teilnehmenden immer zu zweit zusammentun und sich mit seinem*ihrem<br />

Partner*in über sein*ihr Verständnis von Nachhaltigkeit austauschen. Neu entstehende<br />

Ideen dürfen auch auf neue Moderationskarten geschrieben werden. Dafür haben sie 10 Minuten<br />

Zeit.<br />

Anschließend stellt jedes Paar ihre Ergebnisse vor und hängt die Moderationskarten an die<br />

Pinnwand. Je nach Gruppe können die Karten schon beim Vorstellen geclustert werden oder<br />

im Nachhinein. Du kannst hier unterstützen, indem du auf Ähnlichkeiten und Unterschiede<br />

hinweist und eventuell bei der Findung von Überbegriffen hilfst.<br />

Nach der Vorstellung und dem Clustern der Ergebnisse kannst du noch offene Fragen klären.<br />

Zum Schluss soll jede*r Teilnehmende für sich selbst einen Satz formulieren, was Nachhaltigkeit<br />

ist.<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

19


Wir planen unsere Klima-Freizeit<br />

Gruppenarbeit und Präsentation<br />

Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden können ihre eigene<br />

klimaschonende Freizeit planen und wissen,<br />

auf welche Aspekte es besonders ankommt,<br />

welche Hindernisse auftauchen können und<br />

wie sie diese umgehen können.<br />

Ablauf:<br />

Alter: 16+<br />

Gruppengröße: 8+<br />

Dauer: 90 Minuten<br />

Ort: Seminarraum<br />

Die Teilnehmenden werden in vier Kleingruppen aufgeteilt, die sich<br />

jeweils mit einem der vier Aspekte (Mobilität, Unterkunft, Verpflegung,<br />

Aktivitäten) beschäftigen. Jede Kleingruppe erarbeitet nun<br />

(ca. 45 Min.) für ihren Aspekt ein klimaschonendes Konzept für<br />

eine Freizeit. Bei sehr großer Teilnehmendenzahl können gegebenenfalls<br />

mehrere Gruppen pro Aspekt gebildet werden. Dann sollte jedoch<br />

auch mehr Zeit fürs Präsentieren eingeplant werden.<br />

Material:<br />

Flipcharts,<br />

Stifte,<br />

Eddings,<br />

Papier<br />

Folgende Eckdaten kannst du den Teilnehmenden<br />

zur Verfügung stellen. Such dir einen<br />

Rahmen für die Jugendreise aus oder definiere<br />

selbst Eckdaten, vielleicht gibt es auch eine<br />

Freizeit, welche die Teilnehmenden tatsächlich<br />

planen können. Am besten arbeiten alle Gruppen<br />

an einer Reise, wähle aus den untenstehenden<br />

also einen Vorschlag aus (oder mache einen<br />

eigenen).<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

21


Wir planen unsere Klima-Freizeit Seite 2 von 2<br />

1. Ostern:<br />

» Unterkunft: Naturfreundehaus mit<br />

Selbstversorgerküche (Deutschland)<br />

» 25 Kinder (6 – 12 Jahre alt)<br />

» 5 Tage<br />

» Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe<br />

mit dem Auto erreichbar<br />

3. Sommer:<br />

» Unterkunft: Gruppenhaus mit Selbstversorgerküche<br />

(Italien)<br />

» 15 Jugendliche & junge Erwachsene<br />

(17 – 27 Jahre alt)<br />

» 5 Tage<br />

» Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe<br />

mit dem Auto/ÖPNV erreichbar<br />

2. Pfingsten<br />

» Unterkunft: große Zeltwiese mit<br />

Küchenzelt und Grillplatz (Deutschland)<br />

» 50 Kinder & Jugendliche<br />

(12 – 18 Jahre alt)<br />

» 4 Tage<br />

» Keine Einkaufsmöglichkeiten<br />

in der Nähe<br />

4. Herbst:<br />

» Unterkunft: Naturfreundehaus mit<br />

Selbstversorgerküche (Deutschland)<br />

» 20 Kinder & Jugendliche<br />

(10 – 14 Jahre alt)<br />

» 5 Tage<br />

» Keine Einkaufsmöglichkeiten<br />

in der Nähe<br />

5. Winter:<br />

» Unterkunft: Naturfreundehaus mit<br />

Selbstversorgerküche (Deutschland)<br />

» 15 Kinder (8 – 12 Jahre alt)<br />

» 4 Tage<br />

» Einkaufsmöglichkeiten nur mit<br />

Schneemobil & Auto erreichbar<br />

Bevor die Teilnehmenden in die Kleingruppenarbeit starten, müssen sie sich in der Gesamtgruppe<br />

auf einen bestimmten Ort einigen. Du kannst diesen aber auch vorgeben.<br />

Für die Planung kann die <strong>cliMATEs</strong>-App genutzt werden, um diese kennenzulernen<br />

und die Funktionen auch später anwenden zu können.<br />

Nach der Arbeitsphase folgen die Präsentationen. Jede Gruppe hat 5 Minuten. Zeit, ihre Planung<br />

vorzustellen, danach wird mit der gesamten Gruppe 5 Minuten über die Ergebnisse<br />

gesprochen/diskutiert, bevor die nächste Gruppe startet. Geht in der Diskussionsgrunde vor<br />

allem darauf ein, was leicht und was schwierig war sowie wo und warum die Teilnehmenden<br />

eventuell bei emissionsintensiveren Alternativen bleiben wollen.


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Emissionen im Verkehrssektor<br />

Gruppenarbeit und Präsentation<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden erwerben Basiswissen<br />

bzw. ein Bewusstsein zum Thema klimaschonende<br />

Mobilität.<br />

Alter: 16+<br />

Gruppengröße: 10+<br />

Dauer: 90 –120 Minuten<br />

Ort: Seminarraum<br />

mit Internetzugang<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Die Teilnehmenden bereiten in Kleingruppen innerhalb von 30 bis 60<br />

Minuten die ausgehändigten Inhalte (ausgedruckt oder besser noch<br />

digital als PDF, wenn genug Laptops zur Verfügung stehen) auf und<br />

erstellen eine Präsentation (Dauer: 8 Minuten). Jeder Kleingruppe<br />

kann eine Verkehrsmittelart zugeordnet werden. Die Präsentationsmethode<br />

ist frei wählbar: Power Point, Flipchart, Moderationskarten<br />

& Pinnwand, …<br />

Eine Auswahl an inhaltlichen Ressourcen<br />

für die Methode findest du hier:<br />

Quellen und Texte<br />

(siehe QR-Code),<br />

Laptops für Präsentation,<br />

internetfähige Geräte,<br />

Moderationskarten,<br />

Pinnwand,<br />

Flipchart & Flipchartpapier,<br />

Stifte,<br />

Zettel,<br />

ausreichend Tische<br />

Du kannst sie im Vorfeld filtern und nur ausgewählte Dinge herausgeben (wenn beispielsweise<br />

nicht viel Zeit zur Verfügung steht). Oder du stellst den Teilnehmenden die gesamte Auswahl<br />

zur Verfügung (falls alle einen Internetzugang haben). Dazu gibst du den Hinweis, dass sie<br />

nicht alles bearbeiten müssen, sondern sich z.B. 3 bis 4 Quellen aussuchen können. Gerne<br />

kannst du noch selbst weitere Quellen recherchieren.<br />

Variante 1:<br />

Du baust fünf (oder mehr) verschiedene Stationen auf: Tische mit Laptops für Videos / Onlinequellen,<br />

an die Wand geklebte Texte, Grafiken etc. Jede Station hat ein Thema (siehe<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

23


Emissionen im Verkehrssektor Seite 2 von 2<br />

unten). Die Teilnehmenden sollen nun die einzelnen Stationen ablaufen und sich Informationen<br />

aufschreiben (ca. 30 Min.). Danach sollen die Teilnehmenden von ihren eindrücklichsten<br />

Erkenntnissen berichten. Dafür kann um Beispiel eine Blitzlichtrunde oder ein Partner*innen-Interview<br />

erfolgen.<br />

Variante 2:<br />

Du kannst im Vorfeld Diagramme vorzeichnen, auf dem die Teilnehmenden die Emissionen pro<br />

Personenkilometer (Pkm) ihrer Verkehrsmittel eintragen können. Die Diagramme findest du in<br />

dieser Präsentation:<br />

Mithilfe der Präsentation kannst du die aufgemalten Emissionswerte auch vergleichen und<br />

besprechen.


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Mehr als nur von A nach B!<br />

Metaplan-Methode<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden erweitern ihr Wissen<br />

und erlangen ein Bewusstsein darüber,<br />

welch großer Aufwand notwendig ist für<br />

unsere Art mobil zu sein.<br />

Alter: 16+<br />

Gruppengröße: 2+<br />

Dauer: 30 Minuten<br />

Ort: Drinnen oder<br />

Draußen<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Die Teilnehmenden sammeln gemeinsam auf Moderationskarten<br />

Punkte, bei denen ihrer Meinung nach durch die Mobilität von Menschen<br />

Emissionen entstehen.<br />

Mögliche beispielhafte Ergebnisse:<br />

» Direkte Emissionen (Verbrennung von Kraftstoff)<br />

» Bereitstellung des Kraftstoffs (Gewinnung, Bereitstellung,<br />

Verteilung, etc.)<br />

» Lebenszyklus Verkehrsmittel (Rohstoffgewinnung, Herstellung,<br />

Reparatur, Entsorgung, etc.)<br />

» Infrastruktur und Flächenverbrauch (Straßen, Schienen, Parkplätze, etc.),<br />

inkl. reduzierter CO2-Speicherung in Folge dessen<br />

» Sonstige Infrastruktur (Ampeln, Schilder, Oberleitungen, etc.)<br />

» Instandhaltung und Sicherheit (Baumpflege, Schutz vor Wetterereignissen und Tieren,<br />

Lärmschutz etc.)<br />

» Koordination und Verwaltung (Fahrscheinverkauf etc.)<br />

» Wirtschaftliche Aspekte (Werbung, Verkauf, etc.)<br />

» Koordination und Verwaltung des Verkehrs/der Verkehrsunternehmen<br />

inkl. Fahrscheinverkauf etc.,<br />

» Baumpflege an Straßen und Schienen (Sicherheit)<br />

» Etc.<br />

Quellen und Texte<br />

(siehe QR-Code),<br />

Laptops für Präsentation,<br />

internetfähige Geräte,<br />

Moderationskarten,<br />

Pinnwand,<br />

Flipchart & Flipchartpapier,<br />

Stifte,<br />

Zettel,<br />

ausreichend Tische<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

25


Mehr als nur von A nach B! Seite 2 von 2<br />

Anschließend werden die Moderationskarten in der Gesamtgruppe geclustert. Überschriften<br />

sollen die Teilnehmenden selbst finden (Vorschlag: Lebenszyklus Verkehrsmittel, Infrastruktur,<br />

Organisation/Verwaltung - das kann je nach Gruppe unterschiedlich ausfallen und dient nur<br />

der Strukturierung des gesammelten Wissens). Falls es ihnen schwerfällt, solltest du aushelfen.<br />

Optional:<br />

Zum Schluss zeigst du in einer kurzen Präsentation mithilfe von Diagrammen, die Emissionen,<br />

welche durch das Fahren der Verkehrsmittel und durch die erforderliche Infrastruktur<br />

entstehen. Du erklärst, dass bei der Berechnung der Emissionen pro Personenkilometer (Pkm)<br />

vor allem auch die Auslastung der Verkehrsmittel entscheidend ist. Die hier angenommenen<br />

durchschnittlichen Auslastungen sind:<br />

Pkw = 1,5 Personen, Linienbus = 14,5 Personen, Reisebus = 26,8 Personen,<br />

Zug Nahverkehr = 21 % bei 250 Plätzen (= 52,5 Personen), Zug Fernverkehr<br />

= 44 % bei ca. 685 Plätzen (= ~301 Personen), Flugzeug Inland = 69 % bei<br />

164 Plätzen (= ~113 Personen), Flugzeug grenzüberschreitend = 74% bei<br />

524 Plätzen (= ~388 Personen).<br />

Der Reisebus schneidet z.B. am besten ab, weil das Verhältnis von Auslastung und Emissionen<br />

im Durchschnitt am besten ist.<br />

Nun könnt ihr nochmal auf die geclusterten Moderationskarten schauen und gemeinsam<br />

überlegen, wo man am besten etwas ändern könnte/sollte.<br />

Quelle: Umweltbundesamt (2013): Treibhausgas-Emissionen durch Infrastruktur und Fahrzeuge des Straßen-, Schienenund<br />

Luftverkehrs sowie der Binnenschifffahrt in Deutschland, Online im Internet: https://www.umweltbundesamt.de/<br />

publikationen/treibhausgas-emissionen-durch-infrastruktur, abgerufen am 08.03.2022.


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Strategien für die Mobilität<br />

von Morgen<br />

Metaplan-Methode<br />

Resilienz & Engagement<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden realisieren, wie komplex<br />

Mobilitätssysteme sind und finden<br />

klimafreundliche Handlungsalternativen.<br />

Alter: 14+<br />

Gruppengröße: 4+<br />

Dauer: 30 – 45 Minuten<br />

Ort: Drinnen oder<br />

Draußen<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Die Teilnehmenden sammeln in der großen Runde Strategien<br />

(Handlungsmöglichkeiten) für eine klimafreundlichere Mobilität. Du<br />

schreibst diese auf Moderationskarten. Dann werden die gesammelten Punkte<br />

auf dem Boden oder an einer Pinnwand geclustert (z.B. nach den Nachhaltigkeitsstrategien<br />

Suffizienz, Effizienz und Konsistenz). Falls diese in der Gruppe nicht bekannt sind, stellst du die<br />

drei Kategorien vor. Hierbei hilft es auch, wenn du die Infos auf ein Flipchartpapier schreibst,<br />

damit die Teilnehmenden gegebenenfalls nochmal nachschauen können.<br />

Die drei Nachhaltigkeitsstrategien:<br />

Moderationskarten,<br />

Eddings,<br />

Pinnwand<br />

1. Suffizienz („Weniger/Wir haben schon genug“): Freiwillige Selbstbeschränkung,<br />

z.B. weniger Autofahren und stattdessen mehr Fahrrad und ÖPNV fahren oder ganz auf<br />

das Auto verzichten.<br />

2. Effizienz („Mehr/das Gleiche, aber mit weniger Ressourcen“): Es werden weniger<br />

Ressourcen verbraucht für das gleiche Ergebnis. Zum Beispiel spritsparende Autos, Züge,<br />

die weniger Strom verbrauchen oder eine bessere Auslastung von Verkehrsmitteln.<br />

3. Konsistenz („Mehr/das Gleiche, aber umweltfreundlich“): Umweltfreundliche Produktion<br />

durch z.B. Kreislaufwirtschaft bzw. Recycling. Dazu gehören z.B. auch Erneuerbare<br />

Energien, klimaneutrale Kraftstoffe und E-Antriebe (wenn der benötigte Strom mit<br />

erneuerbaren Energien erzeugt wird), Plastikflaschen aus 100% recyceltem Material<br />

usw.<br />

Beispiele für Nachhaltigkeitsstrategien im Bereich Mobilität:<br />

(als Hilfe und ggf. Vorstellung am Ende der Methode, nicht vorher schon reingeben)<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

27


Strategien für die Mobilität von Morgen Seite 2 von 2<br />

Suffizienz Konsistenz Effizienz<br />

Weniger Fahrten<br />

Orte in der Nähe bereisen<br />

statt Fernreise<br />

Sharing statt Besitz<br />

Klimaschonende Verkehrsmittel<br />

bevorzugen,<br />

freiwilliger Verzicht auf<br />

ein Auto, einen Flug, eine<br />

Kreuzfahrt<br />

Vorhandene Ressourcen<br />

(besser) nutzen (& wertschätzen)<br />

Alternative Antriebe<br />

(Elektro, Wasserstoff,<br />

E-Fuels, Solarzellen auf<br />

Fahrzeugen, …)<br />

Umweltfreundliche Rohstoffe<br />

(z.B. nicht erdölbasiert<br />

wie Plastik) und<br />

Abbaumethoden<br />

Ökostrom bei Herstellung,<br />

Nutzung (E-Antrieb) und<br />

Entsorgung<br />

Kreislaufwirtschaft etablieren<br />

/ Recyclingquote<br />

erhöhen (z.B. Verkehrsmittel<br />

in Einzelteile zerlegen<br />

& recyceln, Batterien<br />

recyceln, …)<br />

Auslastung der Verkehrsmittel<br />

erhöhen<br />

Bestmögliche Kombination<br />

der Verkehrsmittel untereinander<br />

(Digitalisierung)<br />

Kombination der Verkehrsmittel<br />

mit Sharing-Angeboten<br />

(Digitalisierung)<br />

Intelligente Nutzung der<br />

vorhandenen Infrastruktur<br />

(Gute Auslastung statt<br />

Unter- oder Überlastung,<br />

z.B. Stau, schlechte<br />

Auslastung, Leerfahrten)<br />

(Digitalisierung)<br />

Kleinere und effizientere<br />

Verkehrsmittel (weniger<br />

Ressourcen- und Energie-/<br />

Kraftstoffverbrauch)


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Der Label-Dschungel<br />

Gruppenrecherche<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden kennen die verschiedenen<br />

Label, die es bei Unterkünften gibt<br />

und lernen, wie diese bei der Wahl einer<br />

nachhaltigen Unterkunft helfen können.<br />

Alter: 15+<br />

Gruppengröße: 6+<br />

Dauer: 60 Minuten<br />

Ort: Seminarraum<br />

mit Internetzugang<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Die Teilnehmenden werden in kleinere Gruppen aufgeteilt. Die Gruppen<br />

beantworten je ein paar Fragen, die du ihnen am besten aufschreibst,<br />

dazu haben sie ca. 30 Minuten Zeit. Hierfür dürfen sie<br />

selbstverständlich im Internet recherchieren und sich Notizen machen.<br />

Gerne dürfen die Notizen auch so auf Papier gesammelt werden, dass sie anschließend<br />

für alle gut sichtbar aufgehängt werden können. Anschließend werden die Ergebnisse allen<br />

Teilnehmenden vorgestellt. Hierfür ebenfalls ca. 30 Minuten Zeit einplanen.<br />

Fragen für die verschiedenen Gruppen können z.B. sein:<br />

» Welche Label für Nachhaltigkeitskriterien bei Unterkünften gibt es?<br />

» Welche Unterschiede bestehen zwischen ihnen?<br />

» Welches Label ist eurer Meinung nach in Deutschland am aussagekräftigsten?<br />

» Was wird z.B. bei den deutschen Jugendherbergen für den Klimaschutz getan?<br />

» Welche Jugendherbergen sind laut deren eigenen Kriterien<br />

besonders empfehlenswert?<br />

» Gibt es regionale Unterschiede?<br />

» Was fällt euch besonders positiv oder negativ auf?<br />

» Was sind Naturfreundehäuser (NFH)?<br />

» Welche Kriterien gibt es, um als Unterkunft ein<br />

Naturfreundehaus zu werden?<br />

» Was haben diese Kriterien mit Klimaschutz zu tun?<br />

» Welche NFH sind besonders klimafreundliche und warum?<br />

Aufgaben/Fragen,<br />

internetfähige Geräte<br />

für die Gruppen,<br />

Papier,<br />

Stifte<br />

29


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Find your destination!<br />

Gruppenarbeit<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden lernen, wie sie bei<br />

ihrer Reise-Unterkunft auf Nachhaltigkeit<br />

achten können.<br />

Alter: 15+<br />

Gruppengröße: 6+<br />

Dauer: 30 – 45 Minuten<br />

Ort: Seminarraum<br />

mit Internetzugang<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Die Teilnehmenden werden in Kleingruppen von 2 – 4 Personen eingeteilt.<br />

Diese sollen sich dann für ihre (Wunsch-)Reise eine passende<br />

Unterkunft raussuchen. Dabei sollen sie mehrere Unterkünfte<br />

vergleichen, vor allem nach Kriterien des Klimaschutzes. Außerdem<br />

sollen sie schauen, ob sie ihre gewünschten Erlebnisse/Programmpunkte<br />

in der Nähe machen können (Klettern, Kanu, Baden…). Als<br />

grobe Hilfe soll dabei der Bogen „Checkliste Unterkunft“ dienen.<br />

Zusätzlich können sie bereits andere Informationen sammeln, die<br />

man für die Planung der Reise braucht (Anfahrt, TN-Liste, Liste von Ernährungsarten/Allergien/Unverträglichkeiten<br />

etc.)<br />

Am Ende werden die Gruppen ihre Ergebnisse und vor allem ihre Auswahlentscheidungen und<br />

Klimaschutzkriterien den anderen Gruppenmitgliedern vorstellen.<br />

Fragen als Hilfestellung:<br />

1. Passt die Unterkunft zu meiner Reise/meiner Gruppe?<br />

2. Kann ich in der Nähe mein Programm umsetzen?<br />

3. Komme ich gut hin?<br />

4. Ist die Unterkunft preislich erschwinglich für uns?<br />

Infos zu best practice,<br />

wenn vorhanden.<br />

Vorbereiteter Bogen<br />

„Checkliste Unterkunft“<br />

mit Nachhaltigkeitscheck<br />

(genügend<br />

Ausdrucke<br />

für alle Gruppen)<br />

5. Welche Kriterien des Klimaschutzes bietet die Unterkunft?<br />

6. Für welche Unterkunft entscheiden wir uns und warum?<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

30


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Klimaschonende Unterkünfte<br />

Gruppenrecherche und Präsentation<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden recherchieren<br />

verschiedene Aspekte klimafreundlicher<br />

Unterkünfte.<br />

Alter: 15+<br />

Gruppengröße: 6+<br />

Dauer: 60 – 90 Minuten<br />

Ort: Seminarraum<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Die Teilnehmenden werden in bis zu fünf Gruppen eingeteilt (es gibt<br />

Arbeitsbögen für bis zu 5 Gruppen). Die Gruppen erhalten je ihren<br />

Teil aus den Arbeitsbögen. Die Arbeitsbögen kannst du entweder<br />

jeweils pro Gruppe auf ein DIN-A4-Blatt aufgeteilt ausdrucken,<br />

die gesamte Vorlage ausdrucken und das Blatt entsprechend zerschneiden<br />

oder digital verteilen.<br />

Anschließend gibst du den Gruppen 30-45 Minuten Zeit für ihre Recherche. Im Anschluss<br />

kommen alle zusammen und stellen ihre Ergebnisse vor.<br />

Fragen, die während der Vorstellungsrunde gestellt werden können, um die Reflexion zu unterstützen:<br />

» War es einfach Informationen zu Klimaschutz bei Unterkünften zu finden?<br />

» Denkt ihr, dass ihr nun leicht für eure Kinder- und Jugendreise(n) eine passende und<br />

klimaschonende Unterkunft finden werdet?<br />

» Was hat euch am meisten überrascht?<br />

» Was seht ihr kritisch in Bezug auf Klimaschutz und Unterkünfte?<br />

» Wie schneiden wir im Vergleich mit unserer jetzigen Unterkunft ab?<br />

» Welche Möglichkeiten haben wir in den nächsten Tagen, um unsere<br />

ggf. weniger gute CO 2<br />

-Bilanz zu verbessern? Wollen wir kompensieren<br />

oder seht ihr das kritisch?<br />

Flipcharts,<br />

Marker,<br />

ggf. Beamer,<br />

Arbeitsbögen<br />

A-E<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

31


Erstelle deinen Klima-Speiseplan<br />

Gruppenarbeit<br />

Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden können selbstständig<br />

einen klimaschonenden Speiseplan für eine<br />

Veranstaltung aufstellen.<br />

Alter: 15+<br />

Gruppengröße: 4+<br />

Dauer: 90 – 120 Minuten<br />

Ort: Seminarraum<br />

mit Internetzugang<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Die Teilnehmenden werden in Kleingruppen von 2 – 4 Personen eingeteilt.<br />

Jede Kleingruppe erhält eine Musterfreizeit. Für jede Musterfreizeit<br />

soll ein Speiseplan und eine Einkaufsliste erstellt werden.<br />

Dabei sollen alle Kleingruppen darauf achten, dass sie die Vorgaben<br />

des FairSpeisen-Siegels einhalten. Saisonkalender, Kochbücher und<br />

Internetzugang sollten für die Recherche und Planung zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

Die Kleingruppen stellen im Anschluss die erarbeiteten Speisepläne<br />

im Plenum vor.<br />

Reflexionsfragen:<br />

» Was ist euch leichtgefallen?<br />

» Wo gab es Herausforderungen?<br />

» Wo kann es bei der Umsetzung zu Herausforderungen kommen?<br />

Saisonkalender,<br />

Flipchartpapier,<br />

Eddings,<br />

Smartphones mit<br />

Internetzugang und<br />

<strong>cliMATEs</strong>-App mit Infos<br />

zum FairSpeisen-Siegel<br />

& Rezeptesammlung,<br />

Freizeitrahmen<br />

» Wie können Teilnehmende auf einer Jugendreise in die Planung der Verpflegung einbezogen<br />

werden?<br />

Mithilfe der App bzw. des CO 2<br />

-Rechners kann zusätzlich berechnet werden, wie viel die Gruppen<br />

im Vergleich zu einer durchschnittlichen Verpflegung eingespart haben.<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

33


Erstelle deinen Klima-Speiseplan! Seite 2 von 2<br />

Freizeitrahmen:<br />

1. Ostern:<br />

» Unterkunft: Naturfreundehaus mit<br />

Selbstversorgerküche (Deutschland)<br />

» 25 Kinder (6 – 12 Jahre alt)<br />

» 5 Tage<br />

» Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe<br />

mit dem Auto erreichbar<br />

3. Sommer:<br />

» Unterkunft: Gruppenhaus mit Selbstversorgerküche<br />

(Italien)<br />

» 15 Jugendliche & junge Erwachsene<br />

(17 – 27 Jahre alt)<br />

» 5 Tage<br />

» Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe<br />

mit dem Auto/ÖPNV erreichbar<br />

2. Pfingsten<br />

» Unterkunft: große Zeltwiese mit<br />

Küchenzelt und Grillplatz (Deutschland)<br />

» 50 Kinder & Jugendliche<br />

(12 – 18 Jahre alt)<br />

» 4 Tage<br />

» Keine Einkaufsmöglichkeiten<br />

in der Nähe<br />

4. Herbst:<br />

» Unterkunft: Naturfreundehaus mit<br />

Selbstversorgerküche (Deutschland)<br />

» 20 Kinder & Jugendliche<br />

(10 – 14 Jahre alt)<br />

» 5 Tage<br />

» Keine Einkaufsmöglichkeiten<br />

» in der Nähe<br />

5. Winter:<br />

» Unterkunft: Naturfreundehaus mit<br />

Selbstversorgerküche (Deutschland)<br />

» 15 Kinder (8 – 12 Jahre alt)<br />

» 4 Tage<br />

» Einkaufsmöglichkeiten nur mit<br />

Schneemobil & Auto erreichbar


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Siegelcheck – Durchblick im<br />

Siegel -Dschungel<br />

Gruppenarbeit<br />

Resilienz & Engagement<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden kennen verschiedene<br />

Siegel (Bio, Fairtrade etc.) und können einschätzen,<br />

wie aussagekräftig diese sind.<br />

Alter: 15+<br />

Gruppengröße: 10+<br />

Dauer: 60 – 75 Minuten<br />

Ort: Seminarraum<br />

mit Internetzugang<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Die Teilnehmenden werden in Kleingruppen von 2 – 4 Personen aufgeteilt,<br />

jede Gruppe bekommt ein oder mehrere Lebensmittel mit<br />

unterschiedlichen Siegeln.<br />

Aufgabe: Findet mithilfe des Siegelchecks heraus, was Kriterien für<br />

die Vergabe des Siegels sind und warum das Siegel sehr/nicht/teilweise<br />

empfehlenswert ist. Ihr könnt auch andere Internetseiten<br />

verwenden, um noch mehr Informationen zusammenzutragen.<br />

Die Teilnehmenden sollen ihre Informationen auf einem Plakat/<br />

Schaubild/in einer Präsentation festhalten und im Plenum kurz<br />

vorstellen.<br />

Auswertung/Diskussion<br />

» Welche Siegel kanntet ihr schon?<br />

» Was hat euch an eurem Siegel gefallen?<br />

» Sind euch die Siegel beim Einkauf schon einmal aufgefallen?<br />

» Werdet ihr in Zukunft auf Siegel achten?<br />

» Sollte man sich beim Einkauf nur auf Siegel verlassen?<br />

verschiedene<br />

Lebensmittel mit<br />

unterschiedlichen<br />

Siegeln,<br />

Flipchartpapier,<br />

(auch als<br />

App verfügbar)<br />

» Welche Aspekte wurden bei den bearbeiteten Siegeln nicht berücksichtigt?<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

35


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Wie, es gibt kein Fleisch mehr?!<br />

Diskussion<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden versetzen sich in andere<br />

Rollen und reflektieren verschiedene Sichtweisen<br />

zum Thema nachhaltige Ernährung.<br />

Sie bereiten sich auf mögliche Diskussionen<br />

während der nächsten Freizeiten vor.<br />

Alter: 15+<br />

Gruppengröße: 5+<br />

Dauer: 60 Minuten<br />

Ort: Drinnen oder<br />

Draußen<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Du bestimmst eine*n Moderator*in oder übernimmst selbst die Moderation.<br />

Die Teilnehmenden ziehen jeweils eine Rollenkarte und<br />

haben 15 Minuten Zeit, sich in die Rolle hineinzuversetzen und sich<br />

Notizen für ihre Argumentation zu machen. Sie sollen ihre eigene<br />

Meinung außenvor lassen und sich völlig in die neue Rolle hineinversetzen.<br />

Alle setzen sich in den Stuhlkreis. Die Moderation begrüßt die<br />

Teilnehmenden und erklärt, worum es in dieser Diskussion geht:<br />

Rollenkarten<br />

(am besten ausgeschnitten<br />

und laminiert),<br />

Stuhlkreis,<br />

Stifte und Zettel<br />

für Argumente<br />

„Herzlich willkommen alle zusammen! Wir haben uns heute hier getroffen, weil wir unsere<br />

Ernährung auf unseren Freizeiten umstellen wollen. Denn wir wissen alle, dass auch wir einen<br />

Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft leisten müssen. Aktuell achten wir kaum darauf und<br />

haben auch noch keine verbindlichen Regeln dazu im Verband aufgestellt. Ernährung ist ein<br />

sensibles Thema und häufig mit starken Emotionen verbunden. Wir wollen aber zusammen<br />

schauen, wie wir uns während unserer Freizeiten nachhaltig und gleichzeitig lecker verpflegen<br />

können. Ich weiß, dass ihr euch dazu schon im Vorfeld einige Gedanken gemacht habt. Stellt<br />

euch bitte einmal vor und sagt kurz etwas zu eurer grundlegenden Einstellung zum Thema.<br />

Dann wollen wir sachlich und wertschätzend miteinander diskutieren. Achtet darauf, dass ihr<br />

niemanden persönlich angreift und redet immer aus eurer eigenen Perspektive. Los geht’s!“<br />

Danach stellen alle ihre Rolle und ihre Standpunkte nacheinander kurz und knapp vor. Jede*r<br />

hat dafür eine Minute Zeit. Daraufhin beginnt die Diskussion.<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

37


Wie, es gibt kein Fleisch mehr?! Seite 2 von 2<br />

Tipps für die Moderation:<br />

Am Anfang kann es sein, dass die Diskussion nicht richtig in Gang kommt. Deshalb solltest du<br />

besonders zu Beginn eine aktive Rolle einnehmen und die einzelnen Personen direkt ansprechen<br />

(Bsp.: „Was sagen denn die Eltern dazu?“ oder „Die Kinder haben noch gar nichts gesagt,<br />

was ist da denn eure Meinung zu?“).<br />

Wenn die Diskussion dann läuft, sollten Konfliktpunkte moderiert werden, damit die Diskussion<br />

sachlich und nicht persönlich oder verletzend wird (Mit „Ich-Botschaften“ arbeiten, also<br />

z.B.: „Ich fühle mich …, weil …“ anstatt „Du hast … gemacht und deshalb …“).<br />

Wenn es dann gut läuft, wollen die Teilnehmenden oft kein Ende finden. Die Aufgabe ist nun,<br />

eine Art Kompromiss/Lösung oder (wenn das nicht möglich ist) ein Fazit zu ziehen und ggf.<br />

weitere Schritte in Richtung einer Lösung des Konflikts aufzuzeigen.


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

ABC der Aktivitäts-Emissionen<br />

Gruppenarbeit<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden lernen beispielhaft die<br />

Klimabilanz von Aktivitäten kennen und<br />

reflektieren, wie sie Ihr Programm klimaschondender<br />

gestalten können.<br />

Alter: 8+<br />

Gruppengröße: 2+<br />

Dauer: 30 Minuten<br />

Ort: Drinnen oder<br />

Draußen<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Phase I – Gruppenarbeit, Emissionen schätzen<br />

Die Teilnehmenden bekommen den Stapel mit den Aktivitäten-Karten<br />

(ohne Emissionswerte). Diese sollen sie nun gemeinsam in eine<br />

aufsteigende Reihenfolge bringen, von der Aktivität mit den niedrigsten<br />

Emissionen zur Aktivität mit den höchsten Emissionen.<br />

Phase II – Gruppenarbeit, Emissionswerte erfahren<br />

Wenn die Gruppe fertig ist, fängst du an, ihnen nach und nach<br />

die entsprechenden Karten mit den Emissionswerten auszuteilen und dann in die richtige<br />

Reihenfolge legen. Lass hierbei gern die Teilnehmenden reihum die Werte vorlesen.<br />

Phase III – Diskussion und Reflexion<br />

Ihr besprecht gemeinsam, was die Teilnehmenden aus der Aktivität mitgenommen haben.<br />

Mögliche Fragen von dir könnten sein:<br />

» Was war für euch in Phase I am schwersten zu schätzen?<br />

» Welcher CO 2<br />

-Wert hat euch am meisten überrascht?<br />

Karten mit den Gegenständen<br />

und Aktivitäten<br />

drauf,<br />

jeweils 1x ohne und<br />

1x mit den Emissionswerten<br />

» Zieht ihr daraus irgendwelche Schlüsse für eure Programmgestaltung<br />

auf euren Reisen?<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

39


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Trend-Aktivitäten<br />

Input & Rollenspiel<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden lernen beliebte Freizeitaktivitäten<br />

und deren Klimabilanz kennen.<br />

Sie reflektieren mögliche und sinnvolle<br />

Alternativen.<br />

Alter: 16+<br />

Gruppengröße: 10+<br />

Dauer: 90 Minuten<br />

Ort: Drinnen oder<br />

Draußen<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Teil 1 – Blitzlicht Aktivitäten (ca. 10 Min):<br />

Die Teilnehmenden rufen ihre liebsten Aktivitäten auf Reisen in den<br />

Raum und du notierst sie auf einem Flipchart. Bring gern selbst<br />

einige (Trend-)Aktivitäten mit ein.<br />

Teil 2 - Input & Reflexion (ca. 30 Min.):<br />

Du gibst einen kurzen (stichpunktartigen) Input aus<br />

Studien zu aktuellen Trends in der Freizeitgestaltung<br />

der Kinder und Jugendlichen in Deutschland.<br />

Nun wählt ihr fünf der in Teil 1 genannten Aktivitäten aus, die zu den<br />

Erkenntnissen aus den Studien passen. Gemeinsam reflektiert ihr, was<br />

alles notwendig ist, um diese Aktivitäten ausüben zu können: Wie viel<br />

Energie und welche/wie viele Ressourcen werden wofür benötigt? Wobei<br />

entstehen Treibhausgas-Emissionen? Sind unsere ausgewählten Aktivitäten<br />

eher klimaschädlich oder eher klimaschonend?<br />

Schau dir für diese Fragen im Vorfeld<br />

unser Handout zu Aktivitäten an.<br />

Die Ergebnisse hältst du auf einem<br />

Flipchart fest.<br />

Flipchartpapier und<br />

Eddings,<br />

Handout Aktivitäten,<br />

Rollenkarten<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

41


Trend-Aktivitäten Seite 2 von 2<br />

Hier sind ein paar Beispiele:<br />

Wichtig/Beliebt laut Studien<br />

Gemeinschaft<br />

Etwas Aufregendes erleben<br />

Umwelt/Klimaschutz<br />

Musik hören<br />

Sport treiben<br />

Rumhängen<br />

Mögliche Aktivität auf einer Jugendreise<br />

Mehrtageswanderung mit Camping<br />

Freizeitparkbesuch<br />

Müllsammelaktion<br />

Spül-Disko<br />

Skifahren<br />

Chillen am See<br />

Wenn ihr dabei zu dem Schluss kommt, dass ihr bereits sehr klimaschonende Aktivitäten<br />

ausgewählt habt, könnt ihr überlegen, was ähnliche, aber eher klimaschädliche Aktivitäten<br />

sein könnten. Vergleicht die Aktivitäten miteinander und diskutiert, warum welche Aktivität<br />

klimaschonender ist.<br />

Optional:<br />

Nachdem ihr die fünf Aktivitäten ausgewählt habt (Teil 2), teilst du die Teilnehmenden in<br />

Kleingruppen (2-4 Personen) auf. Du teilst jeder Kleingruppe ein bis zwei der Aktivitäten zu<br />

und lässt sie selbst überlegen, wo Emissionen verursacht werden und wie viel Energie bzw. wie<br />

viele Ressourcen wofür benötigt werden. Nach ca. 10 Minuten kommt ihr wieder zusammen<br />

und sammelt die Ergebnisse auf einer Flipchart.<br />

Teil 3 - Rollenspiel (ca. 30 Min.):<br />

Jede*r Teilnehmende darf nun eine Rollenkarte (siehe Material) ziehen. Es ist eine Aktivität<br />

vorgegeben (Bananenboot und Wasserskifahren). Nun sollen die Teilnehmer*innen sich fünf<br />

Minuten in ihre Rolle hineinversetzen und dann darüber diskutieren, ob die vorgeschlagene<br />

Aktivität durchgeführt werden soll oder nicht und ob es eine bessere Alternative oder einen<br />

Kompromiss gibt.<br />

Teil 4 – Diskussion und Reflexion (ca. 20 Min.):<br />

Nun verlässt jede*r Teilnehmende seine*ihre Rolle wieder und ihr besprecht in der Gruppe,<br />

was ihr für euch aus dieser Übung mitgenommen habt. Was wurde gelernt, was gibt es noch<br />

weiter zu bedenken und würden die Teilnehmenden nun bei ihren Reisen auf klimaschonende<br />

Aktivitäten achten? Wenn ja, was würden sie machen?<br />

Zum Abschluss weist du noch auf Folgendes hin:<br />

Deutlich wichtiger als die Aktivitäten an sich sind meistens die Mobilität, die Verpflegung<br />

und die Unterkunft während eurer Reise. Die Aktivitäten selbst machen meist den geringsten<br />

Teil der Emissionen aus. Wenn die ersten drei Punkte jedoch schon sehr klimafreundlich sind<br />

(z.B. An- und Abreise mit dem ÖPNV oder dem Fahrrad, vegetarische/vegane Ernährung und<br />

Zelten), dann werden die Stellschrauben im Bereich Aktivitäten größer und ihr könnt dort im<br />

Vergleich zu den anderen Punkten mehr einsparen.<br />

Quellen:<br />

1 https://www.tageskarte.io/zahlen/detail/trendstudie-jugend-reist-2022-erlebnisse-wichtiger-als-erholung.html<br />

2 https://www.scoolio.de/ausbildungsmarketing/aktuelle-trends-jugend-2022<br />

3 https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/datenreport-2021/familie-lebensformen-und-kinder/329613/freizeitaktivitaeten-von-kindern-und-jugendlichen


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Zero Emission Day<br />

Gruppenarbeit & Plenum<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden reflektieren die Emissionen<br />

verschiedener Aktivitäten und wie<br />

leicht oder schwierig es ist, ein klimaschonendes<br />

Reiseprogramm zu planen.<br />

Alter: 16+<br />

Gruppengröße: 6+<br />

Dauer: 60 Minuten<br />

Ort: Seminarraum<br />

mit Internetzugang<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Blanko Tagesplan 1 und<br />

Blanko Tagesplan 2,<br />

digitale<br />

Endgeräte<br />

Teil 1 – Der Wunschtag (20min)<br />

Du teilst die Blanko Tagespläne 1 aus und bittest die Teilnehmenden<br />

ihre Wunschaktivitäten einzutragen und für diese die Emissionen,<br />

Ressourcen und die benötigte Infrastruktur zu recherchieren. Die<br />

Teilnehmenden können die <strong>cliMATEs</strong>-App oder andere CO2-Rechner zu Hilfe nehmen oder<br />

sie recherchieren im Internet. Dies kann allein oder in Kleingruppen geschehen.<br />

Teil 2 – Der Zero-Emission-Day (20 min)<br />

Nun sollen sie ihre Aktivitäten gegen welche austauschen, die möglichst keine (oder nur<br />

wenig) CO 2<br />

verursachen. Oder die Teilnehmenden überlegen, wie sie die ursprüngliche Aktivität<br />

klimaschonender machen können (z.B. See statt Freibad). Hierfür teilst du den Blanko<br />

Tagesplan 2 aus. Neben den Emissionen für die reine Durchführung der Aktivität selbst soll<br />

hier in einer weiteren Spalte gesammelt werden, wobei sonst noch Emissionen anfallen, z.B.<br />

bei der Herstellung der Ausrüstung, bei dem Bau von Gebäuden, bei der Energiegewinnung<br />

für Strom und Heizung, etc.<br />

Teil 3 – Plenum, Vorstellung und Reflexion (20min)<br />

Nun stellt jede Person oder jede Kleingruppe kurz ihre größten Erkenntnisse aus Teil 2 vor.<br />

Was hatte den größten Effekt, was war am schwierigsten, wie zufrieden sind sie mit dem<br />

Ergebnis, etc.<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

43


Zero Emission Day Seite 2 von 2<br />

Anschließend sprecht ihr in der Gesamtgruppe darüber, ob es überhaupt möglich ist, gar keine<br />

Emissionen zu verursachen. Gehe hier auch auf die An- und Abreise, Mobilität vor Ort, die<br />

Verpflegung und die Unterkunft bei einer Reise ein. Diese Aspekte fallen bei einer Freizeit,<br />

Jugendreise oder Gruppenstunde oft weitaus mehr ins Gewicht als die reinen Aktivitäten. Im<br />

weiteren Gespräch gehst du darauf ein, dass man selbst einiges tun kann, diese Wirksamkeit<br />

aber nur begrenzt ist. Vielmehr muss die Politik Änderungen auf den Weg bringen. Wie können<br />

die Teilnehmenden dazu beitragen, dass das passiert? (Politisches Engagement)


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

CO 2<br />

-Kompensation<br />

Arbeitsblatt<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden wissen, was CO 2<br />

-Kompensation<br />

ist, und können dieses Vorgehen<br />

kritisch reflektieren.<br />

Alter: 12+<br />

Gruppengröße: 6+<br />

Dauer: 60 – 90 Minuten<br />

Ort: Seminarraum<br />

mit Internetzugang<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Die Teilnehmenden bilden Zweiergruppen und bearbeiten zunächst<br />

das Arbeitsblatt (ca. 45 – 60 Minuten). Falls du weniger Zeit haben<br />

solltest, kannst du auch eine Aufgabe weglassen.<br />

Danach kommt die Großgruppe wieder zusammen und ihr besprecht<br />

jede Aufgabe: Die Teilnehmenden nennen ihre Ergebnisse<br />

und es kann eine kurze Diskussion entstehen. Die einzelnen Fragen<br />

sollten aber nicht länger als fünf Minuten besprochen werden, damit<br />

ihr auch alles schafft.<br />

ausgedruckte Arbeitsblätter<br />

(genug für alle),<br />

PC/Smartphones,<br />

Internet;<br />

für die Alternative:<br />

Zettel/Flipchartpapier,<br />

Tische<br />

Das Arbeitsblatt eignet sich auch für eine Onlineschulung, da die Felder am PC ausgefüllt<br />

werden können.<br />

Alternative zum Arbeitsblatt:<br />

Die Teilnehmenden bilden Zweiergruppen und lesen den Infotext und<br />

markieren die wichtigsten Stellen im Text mit einem Stift. Anschließend<br />

sprechen sie 5-10 Minuten zu zweit darüber. Dann schauen sie<br />

das Video an und tauschen sich zu zweit darüber aus.<br />

Währenddessen (oder im Vorfeld deines Workshops) baust du drei Tische<br />

auf, auf denen die Fragen 2 b) und 2 c) jeweils auf einer Flipchart<br />

stehen. Die Teilnehmenden verteilen sich an die Tische und diskutieren<br />

die jeweilige Frage. Sie halten die wichtigsten Diskussionspunkte auf den Flipcharts fest.<br />

Nach 10 – 15 Minuten wechseln sie die Tische und starten eine neue Diskussionsrunde. Nach<br />

weiteren 10 – 15 Minuten kommt ihr nochmal in der großen Gruppe um die beiden Tische<br />

zusammen und besprecht die aufgeschriebenen Punkte.<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

45


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Emotionen & Klimakrise<br />

Einzelarbeit & Austausch<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden bekommen einen<br />

Einblick in die emotionalen Reaktionen auf<br />

die Klimakrise.<br />

Alter: 14+<br />

Gruppengröße: 2+<br />

Dauer: 60 Minuten<br />

Ort: Drinnen oder<br />

Draußen<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Die Teilnehmenden hören sich jeweils einzeln oder in<br />

einer kleinen Gruppe das Interview an. Dieses dauert<br />

8:34 Minuten.<br />

Danach kommt die Gruppe wieder zusammen und<br />

tauscht sich frei darüber aus, was sie gerade gehört haben. Falls<br />

der Austausch nicht direkt in Gang kommt, kannst du folgende Fragen stellen:<br />

Was habt ihr in dem kurzen Interview gelernt?<br />

Habt ihr bereits selbst Erfahrungen mit den genannten Gefühlen gemacht?<br />

Was sind eure persönlichen Strategien im Umgang mit Klimagefühlen?<br />

Am Ende kannst du unser Handout „Was<br />

sonst noch wichtig ist“ mit den Buch-, Video,<br />

und Interview-Empfehlungen austeilen<br />

und/oder besonders auf das Interview „Katharina<br />

van Bronswijk, warum tun wir nicht<br />

genug gegen den Klimawandel?“ von Deutschlandfunk Nova<br />

(Deep Talk) hinweisen:<br />

Internetfähige Geräte<br />

zum Abspielen<br />

des Interviews,<br />

ggf. Kopfhörer (die Teilnehmenden<br />

sollten ihre<br />

eigenen mitbringen)<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

46


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Ich bin nicht allein<br />

Aktives Zuhören<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden hören einander aktiv<br />

und aufmerksam zu und erkennen, dass sie<br />

mit ihren Sorgen nicht allein sind.<br />

Alter: 14+<br />

Gruppengröße: 2+<br />

Dauer: 45 Minuten<br />

Ort: Drinnen oder<br />

Draußen<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Die Teilnehmenden teilen sich in Zweiergruppen auf und setzen sich<br />

jeweils gegenüber auf zwei Stühle. Die Pärchen können sich gerne<br />

großzügig im Raum verteilen. Das Mithören anderer Gespräche<br />

kann ggf. irritieren oder hemmen.<br />

Die Pärchen sprechen sich ab, wer beginnt. Danach startest du eine<br />

Stoppuhr und die erste Person fängt an, 10 Minuten zu sprechen. Sie kann sich<br />

an den Leitfragen (siehe unten) entlanghangeln und noch weitere Aspekte mit<br />

einbringen. Die Leitfragen kannst du gut sichtbar aufhängen oder für jede Gruppe<br />

auf Moderationskarten verteilen. Die zweite Person hört aktiv zu. Das bedeutet,<br />

dass sie wirklich zuhört, die sprechende Person nicht unterbricht, keine Ratschläge<br />

erteilt, etc. Sie hat also für diese 10 Minuten Sprechverbot und sollte auch Gestik<br />

und Mimik so gut es geht auf ein Minimum reduzieren.<br />

Nach 10 Minuten gibst du ein Zeichen. Nun ist die zweite Person an der Reihe und<br />

die erste Person hört aktiv zu.<br />

Nach den zwei Durchgängen können sich die Pärchen weitere 10 Minuten zum<br />

Leitfragen<br />

(auf einer Präsentation<br />

oder Flipchart oder<br />

Moderationskarten),<br />

Stühle,<br />

Stoppuhr<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

47


Gesagten austauschen.<br />

Ich bin nicht allein Seite 2 von 2<br />

Im Anschluss kommt die große Gruppe wieder zusammen und tauscht sich über ihre Erfahrungen<br />

aus, die sie während der Übung gemacht hat.<br />

Beispiel-Leitfragen:<br />

» Was löst die Klimakrise bei mir emotional aus?<br />

» Wie gehe ich mit diesen Emotionen um?<br />

» Welche Strategien nehme ich bei Menschen in meinem Umfeld wahr?<br />

» Wie hilfreich sind diese Strategien (für die Personen & für die Gesellschaft)?


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Das ist menschlich!<br />

Imaginationsübung<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden lernen, ihre (negativen)<br />

Emotionen als menschlich anzusehen.<br />

Ablauf:<br />

Du bittest die Teilnehmenden es sich gemütlich (sitzend oder liegend)<br />

zu machen. Wer möchte, kann auch gern die Augen schließen. Dann<br />

sprichst du folgende Sätze, immer mit ein paar Sekunden bis zu einer<br />

Minute Abstand. Die Teilnehmenden sollten genug Zeit zum Einfühlen<br />

haben.<br />

» Wenn du an die Natur denkst, welche Gefühle verbindest du damit?<br />

» Stell dir vor, wie viele Menschen auf der Welt diese Gefühle mit dir teilen.<br />

» Welche Gefühle kommen in dir hoch, wenn du an die Klimakrise denkst?<br />

» Stell dir vor, wie alle Menschen auf der Welt, die sich ähnlich fühlen, ihre Hand heben.<br />

» Was möchtest du diesen Menschen gerne sagen?<br />

Alter: 15+<br />

Gruppengröße: 2+<br />

Dauer: 15 Minuten<br />

Ort: Drinnen oder<br />

Draußen, gemütlicher,<br />

geschützter Ort<br />

» Du bist nicht allein mit diesen Gefühlen. Kannst du das spüren?<br />

Material:<br />

Bequeme<br />

Sitzgelegenheiten,<br />

Fragen und Aussagen<br />

(siehe unten)<br />

Gib den Teilnehmenden anschließend Zeit, das etwas nachwirken zu lassen oder mache es<br />

evtl. sogar direkt vor einer Pause.<br />

Achte darauf, ob die Teilnehmenden danach einen gemeinsamen Austausch benötigen, und<br />

ermögliche diesen gegebenenfalls.<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

49


Das ist menschlich! Seite 2 von 2<br />

Variante<br />

Für eine alternative Imaginationsübung kannst du die Teilnehmenden in Zweiergruppen einteilen.<br />

Zwischen den Teilnehmenden soll ein Gespräch stattfinden. Eine Person übernimmt die<br />

Rolle eines Menschen, der in 200 Jahren lebt, die andere Person vertritt Gefühle und Gedanken<br />

der Gegenwart. Gib den Teilnehmenden ein paar Minuten Zeit, um sich zu überlegen, wie<br />

die Welt in 200 Jahren aussehen könnte und wie ein heute lebender Mensch auf die Gefühle<br />

und Gedanken reagieren könnte. Das soll jede*r für sich überlegen.<br />

Zweiergruppen<br />

» Erst spricht die Person, die heute lebt, über ihre Gefühle bezüglich der Klimakrise<br />

(3 Minuten)<br />

» Dann „antwortet“ die Person, die in 200 Jahren lebt, auf diese Aussagen.


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Kritischer Blick auf den<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

Reflexion & Diskussion<br />

Resilienz & Engagement<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden reflektieren das Konzept<br />

des CO 2<br />

-Fußabrucks und den Gebrauch von<br />

CO 2<br />

-Rechnern. Sie beschäftigen sich mit<br />

der individuellen und der politisch/gesellschaftlichen<br />

Ebene.<br />

Alter: 15+<br />

Gruppengröße: 2+<br />

Dauer: 60 Minuten<br />

Ort: Seminarraum<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Die Teilnehmenden schauen das YouTube-Video an und<br />

diskutieren im Anschluss daran die folgenden Fragen.<br />

Die Fragen solltest du im Vorfeld auf eine Flipchart<br />

schreiben und vor den Teilnehmenden aufstellen. Die<br />

Moderationsunterstützungen sind nur für dich.<br />

Reflektiert das Video:<br />

1. Wie seht ihr eure Rolle als Einzelperson im Kampf gegen den Klimawandel?<br />

2. Wie schätzt ihr eure persönliche Rolle im Vergleich zur Rolle von Politik und<br />

Wirtschaft ein?<br />

3. Produzieren Unternehmen nicht einfach das, was wir nachfragen und können<br />

wir deshalb nicht mit unserer Nachfrage alles steuern?<br />

Moderationsunterstützung zu Frage 3 mit konkreten Beispielen:<br />

Beispiel: Können Verbraucher*innen nicht einfach zu Ökostrom wechseln? Wenn das alle<br />

machen, sieht die fossile Branche, dass sie etwas verändern muss.<br />

Probleme:<br />

» Ggf. entstehen höhere Kosten durch den Wechsel (oft ist das aber nicht der Fall).<br />

» Die Kapazität reicht noch nicht für alle aus (Erneuerbare Energien decken aktuell 19,2 %<br />

des Strombedarfs in Deutschland*).<br />

» Man muss erst aktiv werden und sich zum Wechsel überwinden.<br />

Handy / Laptop<br />

(+ Beamer),<br />

Internet und<br />

YouTube-Video,<br />

Flipchart mit<br />

Diskussionsfragen<br />

» Bequemlichkeit, erneuerbare Energien sind noch nicht der Standard,<br />

sondern oft noch die Ausnahme CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

51


Kritischer Blick auf den CO 2<br />

-Fußabdruck Seite 2 von 3<br />

» Politik muss durch Gesetze und Anreize eingreifen und nachhaltige Stromversorgung<br />

fördern (und parallel fossile Energien nicht mehr fördern).<br />

Beispiel: Können Verbraucher*innen nicht einfach nur noch nachhaltige Produkte kaufen,<br />

damit die nicht-nachhaltigen vom Markt verdrängt werden?<br />

Probleme:<br />

» Oft sind die Produkte teurer.<br />

» Abgesehen von Lebensmitteln sind es oft Nischenprodukte, die es nicht überall gibt.<br />

» Gewohnheiten, Wünsche und Geschmäcker der Menschen halten sie davon ab, unbekannte<br />

Marken/Produkte auszuprobieren. Die Überwindung wäre zu groß.<br />

» Die emotionale Verbundenheit zu Produkten/Geschmäckern, die man aus der Kindheit<br />

kennt, ist groß. Diese Produkte sind aber oft die nicht-nachhaltigen, da nachhaltigere<br />

Produkte erst seit den letzten Jahren vermehrt in die Supermärkte kommen.<br />

» Die Herstellung von Produkten ist sehr komplex (Rohstoffgewinnung, Produktion, Lieferkette,<br />

etc.). Deshalb können Verbraucher*innen kaum alle Informationen haben, um wirklich<br />

nachhaltige Produkte von nicht-nachhaltigen Produkten zu unterscheiden. Außerdem<br />

bewerben Unternehmen ihre Produkte oft mit nachhaltig, auch wenn sie es gar nicht sind.<br />

Das kann man meist nur schwer erkennen.<br />

» Das eigene Einkaufverhalten zu reflektieren und zu verändern, braucht Zeit (Recherche<br />

nach Informationen, Alternativen, Einkauf selbst braucht mehr Zeit, weil nicht einfach<br />

nach gewohnten Produkten gegriffen werden kann) und muss neben den vielen anderen<br />

Alltagsanforderungen (z.B. Arbeit, Kindererziehung) gestemmt werden.<br />

» Teilweise fehlt es auch an Wissen oder Gerüchte halten sich gut. (Beispielsweise, dass<br />

man Fleisch essen muss, um den Protein- oder Eisenbedarf zu decken. Oder der Mythos,<br />

dass für Tofu Regenwald abgeholzt wird, obwohl abgeholzte Regenwaldflächen vor allem<br />

für den Anbau von Tierfutter-Soja, also für die Fleischproduktion, genutzt werden.)<br />

Politik muss durch Gesetze und Anreize eingreifen und nachhaltige Produkte z.B. durch<br />

Subventionen günstiger machen als konventionelle Produkte.<br />

Abschlussfrage<br />

4. Welche weitere Auswirkungen hat individuelles klimabewusstes Handeln, auch wenn es<br />

vielleicht nicht viel zum großen Ganzen beiträgt?


Moderationsunterstützung / Beispiele:<br />

» Vorbildfunktion und Motivationsfunktion für Menschen in meinem Umfeld<br />

» Handeln im Einklang mit dem eigenen Gewissen / den eigenen Überzeugungen (fühlt sich<br />

richtig an, Handeln gegen das Gewissen erzeugt Unwohlsein)<br />

» Am Ende zählt trotzdem jedes eingesparte Gramm CO2<br />

Kritischer Blick auf den CO 2<br />

-Fußabdruck Seite 3 von 3<br />

» Eine*r muss anfangen und wenn viele oder sogar die Mehrheit mitmacht, sparen wir<br />

extrem viel ein und die Gesellschaft wird in die richtige Richtung gelenkt<br />

Stelle im Anschluss gerne kurz das Handabdruck-Konzept von Germanwatch vor. Der Handabdruck<br />

ist ein tolles Tool, um politisch aktiv zu werden und die hier in der Methode angesprochenen<br />

strukturellen Hindernisse zu überwinden. Denn wir haben festgestellt, dass der<br />

individuelle Einfluss als Konsument*in wichtig, aber begrenzt ist. Dafür sollte das politische<br />

Engagement umso stärker sein, damit größere politische Veränderungen ermöglicht werden.<br />

Infos dazu findest du auf unserem Handout „Was sonst noch wichtig ist“<br />

und unter<br />

*Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-in-zahlen#ueberblick


Meine Forderungen an die Politik<br />

E-Mails, Plakate, Transparente<br />

Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden nutzen ihr erlangtes<br />

Wissen und werden aktiv, um Selbstwirksamkeitserfahrungen<br />

machen zu können.<br />

Alter: 8+<br />

Gruppengröße: 4+<br />

Dauer: 30 – 60 Minuten<br />

Ort: Drinnen oder<br />

Draußen<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Die Teilnehmenden haben durch die vorherigen Methoden erkannt,<br />

dass der Druck auf die Politik erhöht werden muss und dass sie politisch<br />

aktiv werden sollten. Darauf aufbauend formulieren sie konkrete<br />

politische Forderungen für klimaschonende Freizeiten. Diese Methode<br />

funktioniert also nur, wenn die Teilnehmenden das entsprechende Wissen schon mitbringen<br />

oder du vorher mit ihnen eine/einige der anderen Methoden gemacht hast!<br />

E-Mails an Abgeordnete:<br />

Die Teilnehmenden überlegen, welcher Aspekt ihnen in Bezug auf klimaschonende<br />

Freizeiten am wichtigsten ist und wie die Politik ihnen dabei helfen könnte. Dann<br />

recherchieren sie die E-Mail-Adressen der gewünschten Abgeordneten (Wer ist<br />

wofür zuständig im Bundestag/EU-Parlament?) und übermitteln ihre politischen<br />

Forderungen in Textform an die Abgeordneten-Büros.<br />

Transparente/Plakate malen:<br />

Die Teilnehmenden überlegen, welcher Aspekt ihnen in Bezug<br />

auf klimaschonende Freizeiten am wichtigsten ist und wie die<br />

Politik ihnen dabei helfen könnte. Dann denken sie sich eine<br />

kreative Methode aus, diese Forderung auf ein Plakat oder<br />

Transparent zu bringen.<br />

Bei beiden Versionen ist sowohl Einzel- als auch Kleingruppenarbeit<br />

möglich.<br />

Laptop(s),<br />

Internet für die<br />

E-Mails;<br />

Plakate/Pappe,<br />

einfarbige Stoffe,<br />

Stifte, Farben, Pinsel<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

55


Suffizienz für ein besseres Leben?<br />

Fishbowl-Diskussion<br />

Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden erkennen, dass eine<br />

freiwillige Selbstbeschränkung (Suffizienz)<br />

nicht nur Verzicht, sondern vor allem mehr<br />

Freiheit und Lebensqualität bedeutet.<br />

Alter: 14+<br />

Gruppengröße: 6+<br />

Dauer: 60 – 90 Minuten<br />

Ort: Drinnen oder<br />

Draußen<br />

Material:<br />

Du erklärst zu Beginn in wenigen Sätzen, was Suffizienz ist:<br />

Suffizienz zielt darauf ab, dass Menschen freiwillig weniger oder bestimmte<br />

Dinge nicht mehr konsumieren. Um das zu erreichen, müssen<br />

die einzelnen Personen ihre Konsum- und Lebensstile stark verändern.<br />

Beispiele: Vegane/vegetarische/flexitarische Ernährung, weniger Autofahren<br />

oder ganz Umsteigen auf ÖPNV und Fahrrad, Energiesparen,<br />

kein Eigenheim-Neubau, regionale Urlaubsziele statt Flüge in weiter<br />

entfernte Länder. „Am suffizientesten“ leben Menschen, die als Austeiger*innen<br />

und/oder Selberversorger*innen leben und so gut wie<br />

gar nicht mehr konsumieren.<br />

Im Anschluss an die einführenden Erklärungen schauen sich die Teilnehmenden<br />

das Video der Suffizienz-Detektive zur weiteren Wissensaneignung an.<br />

Das dauert ca. 17 Minuten.<br />

Laptop, Internet,<br />

Beamer,<br />

ggf. Stifte & Papier zum<br />

Notizen machen,<br />

2 Stuhl-/<br />

Sitzkissenkreise,<br />

Moderation für die<br />

Diskussion,<br />

Video<br />

Aufgabenstellung:<br />

Nach der Einführung folgt die Fishbowl-Diskussion (ca. 30-60 Min.). Die Methode der Fishbowl-Diskussion<br />

wird hier ganz unten erklärt. Die Diskussion muss moderiert werden. Die<br />

Teilnehmenden bekommen nacheinander/abwechselnd die einzelnen Pro- und Kontra-Aussagen<br />

(es können auch nur jeweils 1 oder 2 ausgewählt werden) auf Flipcharts präsentiert<br />

und dürfen der Reihe nach kurz in zwei Sätzen ihre Meinung dazu äußern (Unterbrechungen<br />

sind nicht erwünscht!). Danach darf mit Handzeichen diskutiert werden. Wenn die Diskussion<br />

zur ersten Aussage abflacht, wird die zweite Aussage aufgedeckt usw. Die Moderation<br />

muss keine Expert*in sein, sollte aber Argumente aufgreifen und Nachfragen stellen können<br />

sowie die Diskussion anleiten und bei Konflikten moderieren können. Idealerweise hat sie<br />

sich vorher bereits Fragen und Anmerkungen zum Thema notiert.<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

56


Suffizienz für ein besseres Leben? Seite 2 von 3<br />

Während der Diskussion hält eine zweite Person (nicht die Moderation) wichtige Aussagen<br />

auf einer Flipchart fest.<br />

Aussagen kontra Suffizienz:<br />

Suffizienz bedeutet Verzicht. Ich möchte<br />

aber nicht verzichten und die meisten<br />

anderen Menschen würden da auch nicht<br />

mitmachen.<br />

Mit meinem Konsum forme ich meine<br />

Identität. Ohne meine Klamotten, mein<br />

Auto, etc. kann ich meine Persönlichkeit<br />

nicht mehr ausleben.<br />

Wenn ich an einer Stelle verzichte, möchte<br />

ich mir dafür an einer anderen etwas gönnen<br />

und mehr konsumieren. Das hebt den<br />

Effekt wieder auf. (Rebound-Effekt 1 )<br />

Wenn viele Personen weniger konsumieren,<br />

funktioniert unsere auf Wachstum<br />

basierende Wirtschaft nicht mehr und das<br />

schadet unserer westlichen Gesellschaft<br />

(z.B. Arbeitslosigkeit), aber auch den Entwicklungsländern<br />

(Exporte finden keine<br />

Abnehmer*innen mehr). 2<br />

Aussagen pro Suffizienz:<br />

Ich habe viel zu viel „Zeug“ und (be)<br />

nutze gar nicht alles. (Ressourcenverschwendung)<br />

Wenn ich nicht so viele (oft unnötige)<br />

Dinge kaufen würde, könnte ich viel<br />

Geld sparen und müsste weniger dafür<br />

arbeiten.<br />

Weil ich alles immer, überall und<br />

sofort haben kann, sind viele Dinge<br />

nicht mehr wertvoll für mich.<br />

Wir in den reichen Ländern müssen<br />

weniger konsumieren, damit die<br />

eingesparten Ressourcen für das<br />

notwendige Wachstum in ärmeren<br />

Ländern verwendet werden können.<br />

1<br />

Rebound-Effekt: Dadurch, dass ich aus Umweltgründen auf etwas verzichtet habe, wird Zeit und Geld frei für<br />

andere Konsumhandlungen. Anstatt insgesamt weniger zu konsumieren, wird der Konsum also oft nur verschoben.<br />

Die Verzichthandlung erzeugt ein gutes Gewissen, was am Ende so weit gehen kann, dass ich unterm Strich sogar<br />

mehr konsumiere als vorher.<br />

2<br />

Vorschlag für die Lösung des Arbeitslosigkeitsproblems: Die vorhandene Arbeit wird neu verteilt, z.B. durch Jobsharing<br />

(ein Vollzeitjob wird von zwei Personen ausgeübt); Vorschlag für die Lösung des Exporte-Problems: Den vorhandenen<br />

Reichtum in der Welt verteilen und nicht darauf hoffen, dass internationaler Handel die Entwicklungsländer<br />

weiterbringt (oder hat das bisher gut geklappt?).<br />

Nach der Diskussion sollte ein Fazit gezogen werden. Die Beobachter*innen geben zunächst<br />

ein Feedback und erläutern ihr Fazit, das sie aus der Beobachtung gezogen haben. Alle Teilnehmenden<br />

(auch die Beobachter*innen) sollen die Möglichkeit bekommen, nochmal ihre<br />

eigene Meinung mitzuteilen und Ergebnisse der Diskussion festzuhalten. Dafür können die<br />

Flipcharts ergänzt werden.


Suffizienz für ein besseres Leben? Seite 3 von 3<br />

Fishbowl-Diskussion:<br />

In einem kleinen Innenkreis sitzen die direkten Diskussionsteilnehmer*innen (zum Beispiel 3<br />

Personen). Sie diskutieren das Thema während in einem größeren Außenkreis die Beobachter*innen<br />

sitzen und die Diskussion mitverfolgen, indem sie sich Notizen dazu machen, was<br />

ihnen auffällt/wichtig ist. Im Innenkreis bleibt ein Platz frei und eine Person im Innenkreis<br />

moderiert die Diskussion.<br />

Jede*r Beobachter*in kann sich dazu entscheiden, kurz an der Diskussion teilzunehmen. Wenn<br />

diese z.B. ins Stocken gerät oder der*die Beobachter*in denkt, dass sein*ihr Argument wichtig<br />

ist bzw. frischen Wind reinbringt, kann er*sie aufstehen und den freien Platz im Innenkreis<br />

besetzen. Wenn seine*ihre Beteiligung beendet ist, kann er*sie sich wieder auf den ursprünglichen<br />

Platz setzen. Jetzt hat eine andere Person aus dem Beobachter*innenkreis die Gelegenheit,<br />

an der Diskussion teilzunehmen. Sprechen dürfen also nur die Personen im Innenkreis, es<br />

kann aber letztendlich jede*r teilnehmen.<br />

Alternativ sind im Innenkreis alle Plätze besetzt und wenn jemand etwas sagen möchte, kann<br />

er*sie in die Mitte gehen, eine Person aus dem Innenkreis antippen, um mit dieser den Platz<br />

zu tauschen. So wechseln die diskutierenden Menschen immer mal wieder durch und alle<br />

können auch mal Beobachter*in sein. Die Moderation kann sowohl mit im inneren Kreis sitzen<br />

als auch außen, um innen mehr Raum für die Diskutierenden zu geben.<br />

Nach der Diskussion können die Beobachter*innen mithilfe ihrer Aufzeichnungen ein Feedback<br />

geben. Auch die Personen aus dem Innenkreis können eine Rückmeldung abgeben.<br />

Mithilfe der Fishbowl-Diskussion und der begrenzten Teilnehmer*innenzahl im Innenkreis<br />

kann es leichter fallen, die Diskussion unter Kontrolle zu halten und zu einem zufriedenstellenden<br />

Ergebnis zu kommen. Außerdem gibt es regelmäßig Anregungen von außen.


Vergrößere deinen Handabdruck!<br />

Der Handel-O-Mat von Germanwatch<br />

Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden schauen über den Fußabdruck<br />

hinaus und erkennen strukturelle<br />

Handlungsoptionen. Sie identifizieren<br />

Themen, die ihnen am Herzen liegen und<br />

persönliche Handlungsmöglichkeiten im<br />

Einsatz für eigene Werte.<br />

Ablauf:<br />

Alter: 14+<br />

Gruppengröße: 4+<br />

Dauer: 90 – 120 Minuten<br />

Ort: Ruhiger Raum<br />

Tipp: Die Methode „Die unerreichbaren 2 Tonnen“ eignet sich sehr gut<br />

zur Vorbereitung auf diese Methode. Du findest sie in unserer Impulse-Ausgabe<br />

„<strong>cliMATEs</strong> on Tour“. Dabei erkennen die Teilnehmenden,<br />

dass das Fußabdruck-Konzept seine Grenzen hat und darüber hinaus<br />

strukturelle Veränderungen notwendig sind.<br />

Material:<br />

Smartphones mit der<br />

<strong>cliMATEs</strong>-App und<br />

dem geöffneten<br />

Handel-O-Mat,<br />

Flipchart, Stift,<br />

Pinnwand,<br />

Moderationskarten<br />

Vorbereitung:<br />

Du hast dich im Vorfeld mit dem Konzept des Handabdrucks auseinandergesetzt<br />

und z.B. die Broschüre „Wandel mit Hand und Fuß“ gelesen, sodass die<br />

grundlegende Idee von Handlungsoptionen mit strukturveränderndem Charakter<br />

sowie Beispiele hierfür bekannt sind (mehr Infos hierzu unter: www.<br />

handprint.de). Falls die eigenen Projektideen gesammelt werden sollen, sind vorbereitete<br />

Flipcharts mit den Überschriften „Ziel“, „Ebene“, „Verbündete“ und „Erste Schritte“ hilfreich.<br />

Durchführung:<br />

1. Du teilst die Großgruppe in Kleingruppen á 3 Teilnehmende auf. Jede Gruppe bekommt<br />

einen Handel-O-Maten bzw. findet diesen in der <strong>cliMATEs</strong>-App (den QR-Code<br />

findest du in der Einführung) und auf der Germanwatch-Webseite.<br />

Jede Kleingruppe hat erst einmal 10 Minuten Zeit, sich mit dem Tool<br />

vertraut zu machen und darf eine absurde/lustige Kombination und<br />

drei sinnvolle/notwendige Kombinationen auf Moderationskarten aufschreiben.<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

59


Vergrößere deinen Handabdruck! Seite 2 von 2<br />

2. Die sinnvollen Kombinationen werden danach in der Großgruppe vorgelesen und gut<br />

sichtbar im Raum an eine Pinnwand gehängt.<br />

3. Du fragst die Großgruppe, welche Gemeinsamkeiten ihnen zwischen den Handlungsoptionen<br />

auffallen. Diese Gedanken hältst du auf der Flipchart fest (5 bis 10 Minuten).<br />

4. Daraufhin schließt du weitere Fragen an:<br />

a. Worin unterscheiden sich die Handlungsoptionen aus dem Handel-O-Mat von<br />

dem Fußabdruck-Konzept/der Reduktion des eigenen Fußabdrucks?<br />

b. Was könnte es bedeuten, seinen eigenen Handabdruck zu vergrößern?<br />

5. Die Ideen/Aussagen sammelst du ebenfalls auf einer Flipchart. Ergänze ggf. fehlende<br />

Kern-Aspekte des Handabdruck-Konzepts (10 bis 15 Minuten).<br />

6. Die Teilnehmenden gehen zurück in ihre Kleingruppen und einigen sich gemeinsam<br />

auf eine der Handlungsoptionen, die auf den Moderationskarten stehen, oder erstellen<br />

eine neue Kombination. Sie bekommen jeweils eins deiner im Vorfeld vorbereiteten<br />

Flipchart-Papiere (siehe oben) und notieren sich das Ziel des Vorhabens, die gewählte<br />

Handlungsebene (z.B. Schule, Kommune, etc.), mögliche Verbündete und die ersten fünf<br />

Handlungsschritte, um dem gesetzten Ziel näher zu kommen/die Weichen zu stellen<br />

(20 bis 30 Minuten).<br />

7. Die Kleingruppen präsentieren der Großgruppe jeweils 2 Minuten lang ihre Ideen. Die<br />

anderen Teilnehmenden können nach jeder Runde ein kurzes Feedback geben und weitere<br />

Ideen/Impulse geben (2 Minuten).<br />

Beispielfragen für eine abschließende Reflexionsrunde:<br />

» Könntet ihr euch vorstellen, die von euch skizzierte Handlungsidee weiter auszuarbeiten<br />

und tatsächlich umzusetzen?<br />

» Was fehlt euch noch, um die Ideen umzusetzen? Kann die Gruppe hier unterstützen oder<br />

wo könntet ihr euch Unterstützung suchen?<br />

» Konntet ihr schon einmal irgendwo einen bleibenden „Handabdruck“ hinterlassen?<br />

Diese Methode stammt von Germanwatch: https://www.germanwatch.org/de/handel-o-mat.


Grundlagen<br />

Mobilität<br />

Unterkunft<br />

Verpflegung<br />

Aktivitäten<br />

Resilienz & Engagement<br />

Meine Klimagefühle<br />

Aufstellspiel<br />

Ziele:<br />

Die Teilnehmenden reflektieren ihre<br />

Emotionen in Bezug auf die Klimakrise und<br />

andere Probleme auf der Welt und kommen<br />

miteinander darüber ins Gespräch.<br />

Alter: 14+<br />

Gruppengröße: 4+<br />

Dauer: 20 Minuten<br />

Ort: Drinnen oder<br />

Draußen<br />

Material:<br />

Ablauf:<br />

Die Teilnehmenden stehen im Raum oder draußen. Du erklärst das Spiel<br />

und sagst vor jeder Frage, auf welche Weise diese beantwortet werden<br />

soll (siehe unten). Visualisiere ggf. im Vorfeld die Achsen, Skalen und<br />

Ecken mit Markierungen deiner Wahl (z.B. Seile, Moderationskarten).<br />

Lass nach jeder Frage Zeit zum Austausch. Frage die Teilnehmenden<br />

durch direkte Ansprache, warum sie sich so aufgestellt haben. Lass es ihnen<br />

dabei aber offen, ob sie antworten möchten oder nicht. Da das ein sehr persönliches und<br />

emotionales Thema für Menschen sein kann, wird niemand gezwungen. Der Austausch und<br />

das Erkennen, dass es anderen ähnlich geht oder vielleicht auch ganz anders, kann bei der<br />

Reflexion und Verarbeitung der negativen Emotionen helfen.<br />

Leitfragen:<br />

1. Wie wirksam und wie hoffnungsvoll bin<br />

ich in Bezug auf die Klimakrise?<br />

Die Teilnehmenden sollen sich auf einen<br />

Punkt in einem gedachten/markierten<br />

Achsensystem aufstellen:<br />

wenig<br />

hoffnungsvoll<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-5 -4 -3 -2 -1 1 2 3 4 5<br />

-1<br />

Leitfragen<br />

(auf einer Präsentation<br />

oder Flipchart),<br />

Platz im Raum oder<br />

draußen,<br />

ggf. Markierungen für<br />

die Achsen/Skalen/<br />

Ecken<br />

sehr wirksam<br />

sehr<br />

hoffnungsvoll<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

wenig wirksam<br />

CLIMATES - KLIMAFREUND*INNEN UNTERWEGS<br />

61


Meine Klimagefühle! Seite 2 von 2<br />

2. Wie geht es mir mit den aktuellen Entwicklungen rund um die Klimakrise?<br />

Benenne und markiere fünf Ecken:<br />

Traurig – Hoffnungsvoll – Wütend – Motiviert – Etwas ganz anderes<br />

3. Wie gehe ich mit diesen Emotionen um?<br />

Benenne vier Ecken:<br />

Ich lenke mich ab (Flüchten) – Ich stecke den Kopf in den Sand (Verdrängen) – Ich<br />

engagiere mich in Gruppen (Aktivität/Kämpfen) – Etwas ganz anderes<br />

4. Was passiert mit diesen Emotionen, wenn ich mich in einer Gruppe engagiere?<br />

Lass die Aufstellform offen. So können die Teilnehmenden eine eigene, kreative<br />

Form finden.

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