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Stadtmagazin Wörgl November 2021

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STADT<br />

STADTMAGAZIN WÖRGL<br />

50 Jahre Volkshaus <strong>Wörgl</strong> -<br />

eine Gedenktafel zum Jubiläum<br />

Feierliche Gedenktafel-Enthüllung: (v.l.n.r.) GR Christian Kovacevic, Bgm. Hedi Wechner, Andreas Kovacevic, Ing. Andreas Obitzhofer und Dr. Georg Dornauer.<br />

An drei Menschen, die entscheidend zum<br />

Bau des <strong>Wörgl</strong>er Volkshauses beigetragen<br />

haben, erinnert seit 2. Oktober <strong>2021</strong><br />

eine Gedenktafel auf dessen Fassade: Ing.<br />

Friedrich Buresch, Alois Bramböck und Franz<br />

Lebeda sowie allen weiteren an Bau und Erhaltung<br />

Beteiligten gilt der Dank, der auch<br />

in den Festansprachen zum Ausdruck kam.<br />

Ein Bläserquartett der Stadtmusikkapelle eröffnete<br />

den feierlichen Festakt, zu dem Andreas<br />

Kovacevic als Obmann des Vereines Arbeiterheim<br />

zahlreiche Ehrengäste begrüßte – darunter<br />

den Tiroler SPÖ-Clubobmann Dr. Georg<br />

Dornauer, die Landtags-Abgeordneten Claudia<br />

Hagsteiner und Christofer Ranzmaier, Robert<br />

Wehr vom ÖGB, <strong>Wörgl</strong>s Bürgermeisterin Hedi<br />

Wechner, Sozialreferent GR Christian Kovacevic<br />

und die Gemeinderäte Christian Huter und<br />

Georg Breitenlechner, aktiv für <strong>Wörgl</strong>s Senioren<br />

beim Pensionistenverband.<br />

„Der Verein Arbeiterheim wurde am 1. Dezember<br />

1970 gegründet und bis 2011 mit<br />

dem ÖGB geführt. 2012 erfolgte die organisatorische<br />

Trennung – seither ist der Verein<br />

für Verwaltung und Instandsetzung des<br />

Volkshauses zuständig“, erläuterte Andreas<br />

Kovavevic und gab einen Überblick über die<br />

vielfältigen Einrichtungen und Funktionen im<br />

Haus – von der Kinderkrippe Purzelbaum über<br />

den Schülerhort bis zur Kirche der Siebentags-<br />

Adventisten, vom ESV über die Stadtbühne<br />

bis hin zum Pensionistenverband. Sein Dank<br />

galt den Gastro-Pächtern ebenso wie der Stadt<br />

und allen bisherigen Obleuten des Vereines.<br />

Der ehemalige Landtagsabgeordnete und<br />

<strong>Wörgl</strong>er Vizebürgermeister Ing. Andreas<br />

Obitzhofer recherchierte zur Geschichte des<br />

Volkshauses und des Arbeiterheimes in <strong>Wörgl</strong>,<br />

das zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der<br />

Bahnhofstraße im Gasthof Rose untergebracht<br />

war. Mit dem Putsch 1934 und dem folgenden<br />

Verbot aller sozialdemokratischen Einrichtungen<br />

ging diese Ära zu Ende – das Arbeiterheim<br />

wurde enteignet und blieb das bis 1945.<br />

„Ende der 1940er Jahre tauschte der Verein<br />

Arbeiterheim seine Grünflächen an der Poststraße<br />

für den Bau der Molkerei mit dem heutigen<br />

Volkshaus-Areal an der Brucknerstraße“,<br />

so Obitzhofer. Das zweite <strong>Wörgl</strong>er Arbeiterheim<br />

beherbergte neben der Gastro die AK-<br />

Bibliothek und in Holzbaracken Sportmöglichkeiten<br />

für Leichtathleten und einen kleinen<br />

Saal. Mitte der 1960er Jahre herrschte bereits<br />

Platzmangel – und so entschied man sich, nach<br />

dem Vorbild des Volkshauses Schwaz auch in<br />

<strong>Wörgl</strong> ein neues Arbeiterheim zu errichten.<br />

Als Andreas Obitzhofer 1968 als Eisenbahner<br />

nach <strong>Wörgl</strong> kam, engagierte er sich bei der Gewerkschaftsjugend,<br />

die Gruppe wuchs auf 70<br />

Mitglieder an und übersiedelte vom Heizhaus<br />

ebenfalls ins alte Volkshaus.<br />

Ist nicht nur ein Bildungsinstitut, sondern auch ein Treffpunkt<br />

für Menschen jeden Alters und Weltanschauung:<br />

Das Volkshaus in <strong>Wörgl</strong>.<br />

Die Planungen liefen bereits vor Vereinsgründung<br />

an. Das Arbeiterheim sollte als Anbau ans<br />

bestehende Haus errichtet werden. „Die erste<br />

Bauphase stand unter keinem guten Stern –<br />

eine der Grundmauern stürzte ein“, erinnerte<br />

Obitzhofer an das Missgeschick, das allerdings<br />

die erfolgreiche Baufertigstellung nicht verhinderte.<br />

„Alois Bramböck war die treibende<br />

Kraft am Bau, er animierte viele Häuslbauer<br />

zum Mitmachen und hat als Bauleiter selbst<br />

auf der Baustelle gearbeitet“, so Obitzhofer.<br />

Fotos: Veronika Spielbichler<br />

Ing. Friedriech Buresch war erster Obmann,<br />

Franz Lebeda als Betriebsratsobmann bei der<br />

LHG viele Jahre Verwalter und Kümmerer des<br />

Volkshauses.<br />

In Erinnerung blieb auch die legendäre Einweihungsfeier<br />

des Volkshauses, bei der damalige<br />

ÖGB-Chef Anton Benya verwundert auf<br />

Pfarrer Viehhauser traf – die Geistlichkeit hatte<br />

der rote Gewerkschaftsboss nicht bei der Feier<br />

erwartet – musste aber zur Kenntnis nehmen,<br />

dass in Tirol der kirchliche Segen Brauch ist.<br />

Beim gemütlichen Teil nach dem Festakt unterhielten<br />

sich die Beiden dann allerdings bestens!<br />

Bürgermeisterin Hedi Wechner erinnerte an<br />

den hohen Stellenwert der Arbeiterheime in<br />

der Geschichte der Sozialdemokratie – „sie<br />

waren für Gemeinschaft und den Bildungsauftrag<br />

zuständig, stifteten Identität. Das hatte<br />

auch für die Stadt <strong>Wörgl</strong> große Bedeutung“.<br />

Auch in der heutigen Zeit sei es wichtig, eine<br />

geistige, psychologische – nicht ideologische –<br />

Heimat zu haben – und so sei das Volkshaus<br />

heute ein offenes Haus für alle und wichtig für<br />

die Gemeinschaft.<br />

„Das Volkshaus ist Treffpunkt für Menschen<br />

jeden Alters und jeder Weltanschauung“,<br />

bekräftigte auch <strong>Wörgl</strong>s Sozialreferent und<br />

SPÖ-Stadtparteiobmann GR Christian Kovacevic.<br />

Die SPÖ sei immer eng mit dem Verein<br />

Arbeiterheim und dem Volkshaus verbunden<br />

gewesen. Das Volkshaus habe sich in den<br />

letzten Jahrzehnten sehr positiv über alle Parteigrenzen<br />

hinweg entwickelt und stehe für<br />

ein breites Kultur- und Bildungsangebot, zu<br />

dem die Theateraufführungen der Stadtbühne<br />

ebenso zählen wie die jährlichen Maifeste,<br />

die Corona-bedingt allerdings 2020 und <strong>2021</strong><br />

ausfallen mussten. „Als Entschädigung laden<br />

wir heute zum Herbstfest“, erklärte Kovacevic<br />

und lud nach Enthüllung der Gedenktafel zum<br />

Mitfeiern beim Fest, das musikalisch begleitet<br />

von den „3 Freunden der Nacht“ im Garten<br />

des Volkshauses über die Bühne ging.<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Stadt 3 - 17<br />

Wirtschaft findet Stadt 18 - 21<br />

Leben findet Stadt 22 - 64<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Stadtgemeinde <strong>Wörgl</strong>, Bgm. Hedi Wechner.<br />

Redaktionelle Leitung & Ansprechpartner: Stadtmarketing <strong>Wörgl</strong>, Telefon 05332/7826114,<br />

redaktion@stadt.woergl.at. Medieninhaber und Verleger: Werbeagentur Haaser&Haaser,<br />

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Haaser&Haaser, Tel. 05332/74545, stadtmagazin@haaser-haaser.cc, www.stadtmagazinwoergl.at,<br />

Titelbild: Dabernig. Auflage: 24.000 Stk. Erscheint 12x Jährlich in <strong>Wörgl</strong>,<br />

Söll, Wildschönau, Angath, Angerberg, Kundl, Kirchbichl, Hopfgarten, Itter, Bad Häring,<br />

Mariastein, Brixlegg, Kramsach, Reith i. A., Rattenberg, Breitenbach, Radfeld.<br />

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