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Stadtmagazin Wörgl November 2021

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LEBEN FINDET STADT<br />

STADTMAGAZIN WÖRGL<br />

Schüler und Schülerinnen<br />

forschen am See<br />

Anfang Oktober war Mag. Magnus<br />

Lantscher vom Verein Natopia<br />

zu Besuch an der Mittelschule<br />

1 <strong>Wörgl</strong>, um sein Projekt ,,Tiefer<br />

sehen – Tiroler Seen als geologische<br />

Archive“ vorzustellen.<br />

Bei diesem Projekt sollen fünf Seen<br />

in Tirol untersucht werden, da Seen<br />

als eine Art Umweltarchiv gesehen<br />

werden können. So kann man beispielsweise<br />

Erdbeben im Sediment<br />

eines Sees nachweisen. Die Kinder<br />

konnten anhand eines Seemodelles<br />

erleben, wie ein See überhaupt entsteht,<br />

wie Sediment in einen See gelangt<br />

und wie man Sedimentproben<br />

aus dem Seeboden entnehmen kann.<br />

WISSENSCHAFTLICHES FOR-<br />

SCHUNGSPROJEKT AN DER MIT-<br />

TELSCHULE 1 WÖRGL IN ZU-<br />

SAMMENARBEIT MIT DER UNI<br />

INNSBRUCK<br />

Die Klasse 1C der Mittelschule 1<br />

<strong>Wörgl</strong> unter der Leitung von Herrn<br />

Matthias Spruck und Armin Rist soll<br />

bei diesem Projekt den Hechtsee<br />

in Kufstein genau unter die Lupe<br />

nehmen. Im Laufe des Schuljahres<br />

<strong>2021</strong>/2022 wird die Klasse dort Sedimentproben<br />

entnehmen und diese<br />

untersuchen und die verschiedenen<br />

Tierarten im See genau erforschen.<br />

Ziel ist es, diese Erkenntnisse zu dokumentieren<br />

und das Thema See im<br />

Unterricht fächerübergreifend zu<br />

bearbeiten. Am Ende des Projektes<br />

wird die 1C nach Innsbruck in die<br />

Universität eingeladen, um dort ihre<br />

Ergebnisse zu präsentieren. Direktor<br />

Gottfried Schneider zeigt sich sichtlich<br />

stolz, dass die Schülerinnen und<br />

Schüler im Zuge dieses Projektes an<br />

das forschende Arbeiten unter wissenschaftlicher<br />

Aufsicht herangeführt<br />

werden.<br />

Starke Frauen im Wandel der Zeit<br />

Die Gleichberechtigung von Mann und Frau – hart erkämpft in 100<br />

Jahren, und heute? Ein Privileg westlicher Gesellschaften? Wie<br />

schnell alte Rollenzuweisungen wieder Akzeptanz finden zeigte sich<br />

zuletzt in der Corona-Pandemie. Und so greift die erste Theaterproduktion<br />

„Weibsbüda“ des neuen „Ensemble Freispiel“ ein brandaktuelles<br />

Thema auf und bringt es informativ und sehr unterhaltsam auf<br />

die Bühne in der Zone kultur.leben.wörgl. Nachdem alle Aufführungen<br />

bereits ausverkauft sind, gibt´s jetzt noch zwei Zusatztermine<br />

am 29. und 31. Oktober <strong>2021</strong>, Beginn jeweils um 20 Uhr.<br />

Seit Jahren reifte die Idee zum Stück in Barbara Ager, die mit Alexandra<br />

Adelsberger, Nina Wallner und Stephanie Wiefler weitere gleichgesinnte,<br />

leidenschaftliche Laiendarstellerinnen fand. Vor zwei Jahren begann die<br />

Arbeit am Theaterprojekt, bei dem alles in Eigenregie umgesetzt wird –<br />

vom Text bis zur Erstellung der Filmzuspielungen, die historische Rückblenden<br />

bis in die Anfänge der Frauenbewegung auf die Leinwand bringen.<br />

Dass deren Darstellerinnen dann aus dem Film live auf die Bühne kommen<br />

holt die Brisanz ihrer Anliegen gekonnt in die Gegenwart.<br />

Und da sollen Hannah (Greta Raich) und Lotte (Antonia Ager) ein Referat<br />

für die Schule über die Geschichte der Frauenbewegung erstellen. Ihnen<br />

erscheint die Näherin Elly (Alexandra Adelsberger), von Trillerpfeifen gehetzt<br />

durch die Straßen kommt sie atemlos auf die Bühne, schildert die<br />

Ziele jener mutigen Frauen, die gegen Unterdrückung und Gewalt aufbegehrten,<br />

Gleichberechtigung, Wahlrecht und Bildung einforderten und<br />

dafür auch ins Gefängnis geworfen wurden: „Wir wollen Gesetze nicht<br />

brechen, sondern machen!“<br />

Da kommt dann auch das Publikum ins Spiel. Statt zu googeln, fragen Hannah<br />

und Lotte kurzerhand in die Runde, seit wann Frauen wählen dürfen.<br />

Selbstbestimmung und wirtschaftliche Eigenständigkeit, auch das musste<br />

von Frauen hart erkämpft werden. Als Tourismus-Pionierin wird die Pfandl-<br />

Moidl (Barbara Ager) lebendig – sie lebte von 1873-1936 im Kaisertal und<br />

widersteht allen Versuchen der Tratsch Kathl (Nina Wallner), sie zu verheiraten.<br />

Das Schicksal der Frauen im Krieg wird ebenso eindrucksvoll ausgebreitet<br />

wie die Zurückdrängung der Frauen aus der Arbeitswelt und die geforderte<br />

Unterordnung in den1950er Jahren mit rigiden Benimmregeln für<br />

die Hausfrau, die Mann und Kindern dienen soll – dabei brilliert Stephanie<br />

Wiefler als Rohrstock-schwingende Kordula Heinzmann.<br />

Foto: Mittelschule 1<br />

Foto: Veronika Spielbichler<br />

Verdienter Applaus fürs Ensemble Freispiel, das mit dem Stück "Weibsbüda" am 29. und<br />

31. Oktober <strong>2021</strong> jeweils um 20 Uhr in der Zone <strong>Wörgl</strong> Zusatzvorstellungen gibt.<br />

Die Antibabypille in den 1960er Jahren, die Fristenlösung 1975, das Verbot<br />

von Vergewaltigung in der Ehe 1989, das Gleichbehandlungsgesetz<br />

1993 bis herauf in die Gegenwart mit der Ehe für alle 2019 – die Botschaft<br />

des Stückes lautet, weiter für die Rechte von Frauen einzutreten, denn<br />

Gleichbehandlung ist auch heute noch keine Selbstverständlichkeit!<br />

Kartenreservierungen für die beiden Zusatzvorstellungen der „Weibsbüda“<br />

am 29./31.10.<strong>2021</strong> sind telefonisch oder per WhattsApp unter<br />

0664/7919 637 möglich, der Eintritt kostet 8 Euro.<br />

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