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Grundlagen der Stromversorgung für spartenfremde Fachkräfte

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Trennschalter<br />

Betriebsmittel<br />

Seite 42<br />

Trennschalter sind mechanische Schaltgeräte, die beim Ausschalten eine<br />

Trennstrecke mit den erhöhten Isolationsbedingungen gegen Stoßspannungen<br />

herstellen. Sie sind fähig, einen Stromkreis zu öffnen o<strong>der</strong> zu schließen, wenn<br />

entwe<strong>der</strong> ein vernachlässigbarer Strom (< 0,5 A, z. B. kap. Ladeströme von<br />

Durchführungen, Sammelschienen, sehr kurze Kabellängen und Ströme von<br />

Spannungswandlern) geschaltet wird o<strong>der</strong> wenn keine wesentliche Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Spannung zwischen den Anschlüssen <strong>der</strong> Pole eintritt. Im eingeschalteten Zustand<br />

muss ein Trennschalter Betriebs- und Kurzschlussströme führen können. Das<br />

Vorhandensein <strong>der</strong> Trennstrecke muss <strong>für</strong> den Schutz des Bedienpersonals<br />

zuverlässig erkennbar sein. Bei SF6-Schaltern wird dies durch eine direkt mit dem<br />

Schaltgerät verbundene (z. B. über Zahnstangen) Schaltstellungsanzeige erreicht.<br />

Erdungsschalter<br />

Erdungsschalter sind Schalter zum annähernd stromlosen Schalten <strong>für</strong> das Erden<br />

und Kurzschließen von Betriebsmitteln und Anlagenteilen. Ihr Abschaltvermögen<br />

entspricht dem <strong>der</strong> Trennschalter. Zum Einschalten auf Kurzschlüsse o<strong>der</strong> kapazitiv<br />

aufgeladene Betriebsmittel (Kabel) werden Schneller<strong>der</strong> (Erdungsdraufschalter)<br />

eingesetzt, die durch ihre schnelle Kontaktbewegung (mit Sprungfe<strong>der</strong>antrieb) und<br />

beson<strong>der</strong>s ausgestaltete Kontaktvorrichtungen kurzschlussfest sind.<br />

Lasttrennschalter<br />

Lasttrennschalter schalten Betriebsmittel im ungestörten Zustand, d. h. Ströme bis<br />

zur Höhe ihres Bemessungsstromes bei cos ϕ ≥ 0,7 sowie kleine induktive o<strong>der</strong><br />

kapazitive Ströme. Sie müssen Kurzschlüsse einschalten können und den<br />

Kurzschlussstrom im eingeschalteten Zustand führen, jedoch nicht unterbrechen<br />

können. Beim Ausschalten stellen sie eine Trennstrecke her.<br />

Beim Ausschalten öffnet zunächst -angetrieben über Schalterwelle und<br />

Isoliergestänge- das Trennmesser den Hauptkontakt. Gleichzeitig kommutiert <strong>der</strong><br />

Strom auf das noch durch einen Haltekontakt in seiner Einschaltstellung<br />

verbleibende Nacheilmesser, und es wird eine inzwischen gespannte Fe<strong>der</strong> in<br />

Ausschaltstellung gebracht. Der entstehende Lichtbogen zwischen Haltekontakt und<br />

Abreißspitze des Nacheilmessers wird in <strong>der</strong> gasabgebenden Löschkammer<br />

gelöscht. Die Ströme werden durch Ausnutzung <strong>der</strong> Wandkühlungswirkung <strong>der</strong><br />

großflächigen Kunststoffwandungen unterbrochen. Die Lichtbogenenergie wird durch<br />

Zersetzung und Wärmeaufnahme <strong>der</strong> obersten Schichten des Kunststoffs gebunden.<br />

Die Löschkammern bestehen aus Acrylharzen, Melaminharzen o<strong>der</strong> Polyacetaten<br />

und werden entwe<strong>der</strong> als Flachlöschkammer o<strong>der</strong> als Rohrkammern ausgeführt. Die<br />

ausgeworfenen Löschgase sind so in Richtung Sammelschiene o<strong>der</strong><br />

Schalterdrehpunkt zu führen, dass zwischen den Schalterpolen keine Querionisation<br />

<strong>der</strong> Isolierstrecke auftritt. Beim Einschalten erfolgen die Zündvorgänge nur zwischen<br />

den Hauptkontakten, so dass die Löscheinrichtung auch bei hohen Strömen<br />

unbeschädigt bleibt.<br />

In SF6-Schaltanlagen werden sehr kompakte Dreistellungsschalter eingesetzt, bei<br />

denen die drei Schalterpole auf einer Welle sitzen. Im vorliegenden Beispiel vereint<br />

<strong>der</strong> Mehrkammerschalter die Funktion eines Lastrennschalters mit <strong>der</strong> eines<br />

einschaltfesten Er<strong>der</strong>s. Der sich mit <strong>der</strong> Schalterwelle bewegende<br />

Kompressionsflügel teilt die Schaltkammer in zwei verän<strong>der</strong>liche Teilkammern. Damit

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