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Grundlagen der Stromversorgung für spartenfremde Fachkräfte

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<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> Elektrotechnik<br />

Seite 2<br />

In einem Atom müssen jedoch nicht alle Schalen besetzt sein. Bei einem<br />

Aluminiumatom z. B. besteht <strong>der</strong> Kern aus 13 Protonen und 14 Neutronen. Um den<br />

Kern kreisen auf drei verschiedenen Schalen (K, L und M) 13 Elektronen. Dabei ist<br />

die K- und L-Schale vollständig besetzt, die M-Schale jedoch nicht. Das Atom hat<br />

jedoch das Bestreben, einen stabilen Zustand zu erreichen. Dieser ist erreicht, wenn<br />

sich auf <strong>der</strong> äußeren Schale acht Elektronen befinden. Wenn dies nicht <strong>der</strong> Fall ist,<br />

werden Elektronen in diese äußere Schale aufgenommen o<strong>der</strong> abgegeben.<br />

Wäre es möglich, aus den Atomen den leeren Raum herauszunehmen und die<br />

Elektronen eng an den Kern zu legen, hätte ein Hochhaus die Größe eines<br />

Kaffeebohne und diese würde 30 000 t wiegen.<br />

Metalle bilden nun im festen Zustand Kristalle, in denen sich die Atome an festen<br />

Plätzen in einer räumlichen Anordnung befinden (Vergleich: in einem Flugzeug hat<br />

je<strong>der</strong> Passagier seinen vorgeschriebenen Sitzplatz, es existiert eine Sitzordnung). Ist<br />

ein <strong>der</strong>art kristalliner Aufbau nicht vorhanden, nennt man einen Stoff amorph. Hier<br />

unterliegen die Atome keinem Ordnungsschema (Vergleich: in einem Bus kann sich<br />

je<strong>der</strong> Fahrgast hinsetzen, wo er möchte). Amorph sind alle Flüssigkeiten, Glas und<br />

zum Teil auch Kunststoffe. Bei einem kristallinen Aufbau können nun Metallatome<br />

leicht Elektronen abgeben, bilden also Ionen (das sind positiv o<strong>der</strong> negativ<br />

aufgeladene Atome o<strong>der</strong> Moleküle). Durch die freien Elektronen entsteht ein<br />

sogenanntes Elektronengas, in dem die Elektronen frei beweglich sind. Durch<br />

Anlegen eines elektrischen Feldes (=Kräfte) werden die Elektronen<br />

(Valenzelektronen) bewegt, es kommt zum Ladungstransport im Leiter und damit<br />

zum elektrischen Strom. Nach außen hin bleibt <strong>der</strong> Stoff elektrisch neutral, weil die<br />

Elektronen aufgrund <strong>der</strong> elektrostatischen Anziehung (ungleichnamige Ladungen<br />

ziehen sich an) nicht aus dem Metall entweichen können, son<strong>der</strong>n nur zwischen den<br />

Atomen frei verschiebbar sind. Charakteristisch <strong>für</strong> den Ladungstransport in Metallen<br />

ist, dass die Leitfähigkeit mit zunehmen<strong>der</strong> Temperatur abnimmt. Dies kann man<br />

damit erklären, dass die Atome die Bewegung <strong>der</strong> Elektronen um so mehr behin<strong>der</strong>n,<br />

je heftiger ihre Wärmeschwingungen sind.<br />

In guten Leitern, wie Kupfer, ist <strong>der</strong> Platz <strong>für</strong> die freien Elektronen ausreichend groß,<br />

bei schlechteren Leitern (Eisen) ist bereits weniger Platz vorhanden und Nichtleiter<br />

(Isolatoren ) besitzen überhaupt keine freien Elektronen.<br />

Neben dem Ladungstransport durch freie Elektronen (Metallbindung) gibt es noch<br />

an<strong>der</strong>e Arten. Die Halbleiter (Germanium, Silizium, Galliumarsenid) leiten zwar auch<br />

durch Elektronen, aber hier nimmt die Leitfähigkeit bei wachsen<strong>der</strong> Temperatur zu<br />

und verschwindet bei genügend tiefen Temperaturen ganz. Durch Zugabe von<br />

Fremdstoffspuren („dotieren“) kann man die Leitfähigkeit jedoch beträchtlich<br />

erhöhen. Schließlich gibt es Stoffe, welche durch die Bewegung <strong>der</strong> elektrisch<br />

geladenen Atome (Ionen) leiten. Ihre Leitfähigkeit ist bedeutend geringer als die von<br />

Metallen und steigt mit wachsen<strong>der</strong> Temperatur (Beweglichkeit <strong>der</strong> Moleküle).<br />

Der elektrische Strom wird nun definiert als die Ladungsmenge Q, die durch eine<br />

Querschnittsfläche während einer bestimmten Zeit t fließt. Als Formel ausgedrückt:<br />

Q<br />

I =<br />

t<br />

Das Verhältnis Stromstärke zur Fläche, durch die <strong>der</strong> Strom hindurchtritt, nennt man<br />

Stromdichte S. Seine technische Bedeutung liegt in <strong>der</strong> Belastbarkeit des Leiters. Je<br />

höher die Stromdichte wird, desto größer ist die Erwärmung des Leiters. Die<br />

zulässige Stromdichte eines Leiters (die nicht nur vom Querschnitt abhängt son<strong>der</strong>n

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