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Lehrbuch des Albanischen

Dies ist das erste und bisher einzige Albanisch-Lehrbuch, in dem auf die entscheidenden Unterschiede zwischen den beiden Hauptvarianten Toskisch und Gegisch näher eingegangen wird und zudem fast alle albanischen Namen für die Länder, Regionen und Inseln der ganzen Welt aufgeführt werden.

Dies ist das erste und bisher einzige Albanisch-Lehrbuch, in dem auf die entscheidenden Unterschiede zwischen den beiden Hauptvarianten Toskisch und Gegisch näher eingegangen wird und zudem fast alle albanischen Namen für die Länder, Regionen und Inseln der ganzen Welt aufgeführt werden.

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<strong>Lehrbuch</strong> <strong>des</strong> <strong>Albanischen</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Der Autor 1<br />

Vorwort 2<br />

Merkmale <strong>des</strong> <strong>Albanischen</strong> 8<br />

Ergänzende Informationen 13<br />

Die Buchstaben 19<br />

Die Betonung 28<br />

Erste Fragen und Antworten 28<br />

Die Substantive (Hauptwörter) 30<br />

- Die männlichen Substantive 31<br />

- Die weiblichen Substantive 35<br />

- Die sächlichen Substantive 41<br />

Die zusammengesetzten Substantive 45<br />

Die Eigennamen 50<br />

Dieses und jenes 53<br />

Die Relativpronomina 58<br />

Die Adjektive (Eigenschaftswörter) 63<br />

Wichtige Adjektive 70<br />

Die Farben 72<br />

Die Steigerung der Adjektive 73<br />

Das Adverb (Umstandswort) 78<br />

Die Personalpronomina (Die persönlichen Fürwörter) 79


Die Possessivpronomina (Die besitzanzeigenden Fürwörter) 83<br />

Sein und Haben in allen Zeiten 94<br />

Die Verneinung von Sein und Haben 113<br />

Die übrigen Verben 116<br />

Das Passiv 146<br />

Die Modalverben 159<br />

Die doppelte Verneinung 175<br />

Fragen und Antworten 176<br />

Die Konjunktionen (Bindewörter) 180<br />

Die Präpositionen (Verhältniswörter) 182<br />

Die Zahlen 187<br />

Ein bisschen Arithmetik 196<br />

Die Bruchzahlen 197<br />

Die Uhrzeit 197<br />

Die Mass- und Mengenangaben 200<br />

Die Himmelsrichtungen 201<br />

Die Wochentage 202<br />

Die Monatsnamen 202<br />

Die Jahreszeiten 204<br />

Die Feiertage 205<br />

Die Religionen 207<br />

Das Datum 211<br />

Zeitausdrücke 212<br />

Länder, Regionen, Nationalitäten und Sprachen 216<br />

Quellenangaben 257


Der Autor<br />

Ich wurde 1953 in Zürich geboren. Mein Vater war ein Schweizer<br />

und meine Mutter eine Finnin - mein Vorname, der genau Hans<br />

bedeutet, weist darauf hin -, aber ich bin nach ihrer frühen<br />

Scheidung an verschiedenen Orten der Kantone Zürich und<br />

Appenzell aufgewachsen. Den Familiennamen Stump habe ich<br />

von einem nordbadischen Urgrossvater, der irgendwann<br />

zwischen 1870 und 1885 in die Schweiz eingewandert und in<br />

Zürich hängen geblieben ist.<br />

Meine besondere Begabung für Sprachen hat sich in den<br />

Schuljahren noch nicht gezeigt, sondern erst viel später, aber<br />

dann umso stärker. So spreche ich heute acht romanische und<br />

sieben germanische Sprachen ziemlich gut, und zudem habe ich<br />

sehr gute Grundkenntnisse der slawischen, baltischen,<br />

keltischen und finno-ugrischen Sprachen. Als Zugabe kommen<br />

auch noch Latein sowie Alt- und Neugriechisch … und eben auch<br />

Albanisch.<br />

Was mich am <strong>Albanischen</strong> schon immer fasziniert hat, ist seine<br />

Einzigartigkeit inmitten von romanischen und slawischen<br />

Sprachen, aber auch die deutlichen Unterschiede zum<br />

benachbarten Neugriechischen, das gegenüber seinem Umfeld<br />

eine ähnliche Stellung innehat, und trotz der Tatsache, dass<br />

diese beiden Sprachen sich während 2'000 Jahren direkt<br />

nebeneinander entwickelt haben, sich von der grösseren<br />

Sprache nicht hat «schlucken» lassen, wie das anderswo zu<br />

beobachten war.<br />

1


Vorwort<br />

Wer Albanisch lernt, wird mit der Sprache eines Volkes bekannt,<br />

das den meisten Mitteleuropäern bis heute immer fremd<br />

geblieben ist, obwohl allein in Deutschland und in der Schweiz<br />

mehrere 100'000 von ihnen wohnen, vor allem solche aus dem<br />

Kosovo, von wo viele schon vor dem Zusammenbruch <strong>des</strong><br />

Kommunismus und zugleich <strong>des</strong> Vielvölkerstaates Jugoslawien<br />

zu Beginn der Neunzigerjahre <strong>des</strong> letzten Jahrhunderts frei<br />

ausreisen konnten. Seitdem sind auch schon mehrere<br />

Zehntausend aus Albanien selber in viele Länder ausgereist -<br />

und trotzdem wirken die Angehörigen dieses Volkes auf viele<br />

noch heute so, als würden sie von irgendwo, aber nicht aus<br />

Europa stammen, obwohl die Albanerinnen und Albaner selbst<br />

sich schon immer als stolze Europäer gefühlt haben.<br />

Es ist sicher interessant, dass die Albaner einen ähnlichen Ruf<br />

haben, wie ihn schon vor 2'000 Jahren, als das Römische Reich<br />

sich auf seinem Höhepunkt befand, die Illyrer hatten, von denen<br />

die Albaner abstammen sollen, aber bis heute gibt es dafür noch<br />

keinen einzigen deutlichen Beweis. Da die Illyrer, die den<br />

grössten Teil der Adriaküste besiedelten, im Gegensatz zu ihren<br />

griechischen und römischen Nachbarn keine fleissigen Schreiber<br />

waren und ähnlich wie die Kelten und Germanen ihre<br />

Überlieferungen überwiegend mündlich weitergaben, sind fast<br />

keine schriftlichen Zeugnisse erhalten geblieben, ja, es gibt nicht<br />

einmal einen einzigen vollständigen Satz, mit dem sich etwas<br />

anfangen lässt, sondern nur wenige Wörter.<br />

Ob die Albaner wirklich von den Illyrern abstammen oder nicht,<br />

Tatsache ist auf jeden Fall, dass sie wegen ihres<br />

Sondercharakters, der schon ihren angeblichen Vorfahren<br />

nachgesagt wurde, noch heute genauso wie vor hundert und<br />

mehr Jahren rund herum keinen allzu guten Ruf haben und nur<br />

2


noch die Sinti und Roma, wie die Zigeuner heute genannt werden<br />

müssen, in der Rangfolge weiter hinten oder unten stehen. Wie<br />

real existierend das ist, zeigte auch die Aussage eines Kosovo-<br />

Zigeuners - für einmal ein böses Wort -, der einmal ungeniert in<br />

eine Kamera sagte, dass sie nicht nur bei den Serben, sondern<br />

auch bei den Albanern unbeliebt sind.<br />

Zu diesem seltsamen Ruf der Albaner hat sicher ebenfalls<br />

beigetragen, dass sie schon seit Jahrhunderten als das einzige<br />

islamische Volk in Europa bezeichnet werden, und im Gegensatz<br />

zur heutigen Zeit, in der Millionen von Moslems in Westeuropa<br />

leben, wussten die meisten Europäer von den Muselmanen, wie<br />

sie einst genannt wurden, wenig bis nichts. Tatsächlich sind vor<br />

allem Männer mit den charakteristischen roten und vor allem<br />

weissen Keppis zu sehen, wenn einmal Bilder von Albanien und<br />

vom Kosovo gezeigt werden - allerdings werden diese mehr<br />

zusammen mit den rot-weiss-braunen Trachten getragen,<br />

drücken also nicht direkt eine Religion aus -, und auch ihre<br />

Volksmusik erinnert an türkische und arabische Melodien.<br />

Allerdings wird dabei gern übersehen, dass auch die anderen<br />

Nachbarvölker davon beeinflusst worden sind, und sogar im<br />

Baltikum sind bei den Volkstänzen und bei den Liedern gewisse<br />

Ähnlichkeiten nicht zu übersehen und nicht zu überhören.<br />

Der Ruf, das einzige islamische Volk in Europa zu sein, hat aus<br />

drei Gründen nie gestimmt: Erstens stellen die benachbarten<br />

Slawen, die nördlich und östlich von ihnen den islamischen<br />

Glauben angenommen haben und sich selber unter anderem als<br />

Bosnjaken oder Muslimani bezeichnen und Kroatisch und<br />

Serbisch sprechen, prozentual viel mehr Moslems; zweitens<br />

zählen auch die (Nord-)Mazedonier und Bulgaren erstaunlich<br />

viele, und drittens ist es nie so richtig bekannt geworden, dass<br />

es auch unter den Albanern selber immer viele Christen gegeben<br />

hat, von denen die meisten entweder Katholiken oder Orthodoxe<br />

sind. Dabei bilden auch die Orthodoxen ihre eigene Kirche, so<br />

3


wie es eine russisch-orthodoxe, eine serbisch-orthodoxe oder<br />

eine rumänisch-orthodoxe Kirche gibt; hier ist es einfach die<br />

albanisch-orthodoxe. Zudem gibt es auch noch eine<br />

Glaubensgemeinschaft, die mit den Alawiten in der Türkei<br />

verglichen werden kann; ihre Anhänger sind also Moslems, aber<br />

keine so «reine» Sunniten wie die meisten Türken.<br />

Gerade das Vorhandensein <strong>des</strong> Christentums auch bei den<br />

Albanern, die heute nach verschiedenen Schätzungen zwischen<br />

sechs und sieben Millionen zählen, macht es notwendig, auf<br />

verschiedene historische Tatsachen hinzuweisen, die gerade<br />

<strong>des</strong>halb, weil die Albaner aus verschiedenen Gründen nicht nur<br />

in Mitteleuropa, sondern auch bei den Nachbarvölkern keinen<br />

allzu guten Ruf haben, immer wieder verschwiegen wurden:<br />

Erstens haben die Albaner im Gegensatz zu vielen anderen<br />

Völkern seit der Zeit, als die Türken in Europa eindrangen und<br />

Abertausende zur Annahme <strong>des</strong> islamischen Glaubens<br />

zwangen, untereinander keinen einzigen Religionskrieg geführt.<br />

Das heisst also, dass die Moslems, welche die satte Mehrheit<br />

stellen, die christliche Minderheit unter ihnen immer akzeptiert<br />

und von ihnen nie solche Sondersteuern verlangt haben, wie das<br />

die Osmanen während Jahrhunderten mit den von ihnen<br />

unterjochten Europäern taten. Auch die Katholiken und<br />

Orthodoxen haben sich gegenseitig immer akzeptiert, so dass<br />

solche Kriege wie zwischen den Katholiken und Protestanten in<br />

Mitteleuropa gar nie erst in Erwägung gezogen wurden. An<br />

verschiedenen christlichen Feiertagen nehmen immer auch viele<br />

Moslems teil, ohne dass dies als abwegig gesehen wird.<br />

Diese gegenseitige Toleranz ist sicher auch ein Grund dafür,<br />

dass es unter den vielen Tausend «Gotteskriegern», welche die<br />

Welt seit dem Zusammenbruch <strong>des</strong> Kommunismus immer mehr<br />

mit Terroranschlägen überzogen haben, noch bis heute keinen<br />

einzigen Albaner gegeben hat, soweit es bekannt ist. Die<br />

albanischen Moslems stehen zwar ebenso entschieden für ihre<br />

4


Religion ein, aber ohne Gewalt. Dazu hat gerade auch die<br />

Herrschaft der Kommunisten beigetragen, die in Albanien nicht<br />

nur die Kirchen und Kapellen, sondern auch die Moscheen<br />

schlossen und in Museen verwandelten, sofern sie diese nicht<br />

gleich zerstörten. Die Moslems haben unter den Kommunisten<br />

also ebenfalls gelitten wie die Christen, allerdings ein bisschen<br />

weniger, vielleicht auch <strong>des</strong>halb, weil der «grosse Vorsitzende»,<br />

der das Land vierzig Jahre lang regierte und <strong>des</strong>sen Namen ich<br />

in diesem Buch nicht erwähne, weil ich es nicht mit ihm<br />

beschmutzen will, ursprünglich auch ein Moslem gewesen war.<br />

Im Jahr 1967 kam es gar so weit, dass dieser Diktator Albanien<br />

voller Hohn - und auch unter dem Beifall von erstaunlich vielen<br />

Linken in aller Welt - zum ersten offiziell atheistischen Staat der<br />

Welt erklärte. Heute ist es jedoch das Land, in dem in Europa<br />

prozentual viel mehr Menschen sich vor allem zum Christentum<br />

bekehren - der rote Gewaltherrscher und seine zahlreichen<br />

Gesinnungsfreunde im Westen haben ihr Ziel also nicht erreicht.<br />

Der schlechte Witz dieses von den «progressiven» Kreisen<br />

bejubelten Dekrets von 1967 bestand darin, dass der Text der<br />

Nationalhymne, wo in der zweiten Strophe Gott vorkommt,<br />

unverändert blieb, aber weil es nicht die erste Strophe ist, konnte<br />

sie elegant damit umgangen werden, dass sie einfach nie<br />

gesungen wurde, also ähnlich wie in der ehemaligen DDR, wo<br />

der Text nach der definitiven Teilung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> ab den<br />

Siebzigerjahren wegen <strong>des</strong> Ausdrucks «Deutschland, einig<br />

Vaterland» unterschlagen wurde - und wenn diese zweite<br />

Strophe in Albanien doch einmal gesungen worden wäre, hätte<br />

man das Wort «Zoti» für Gott, das zugleich «Herr» bedeutet,<br />

einfach auf den Diktator beziehen können.<br />

Vor einem noch grösseren Problem als Albanien stand Ungarn,<br />

<strong>des</strong>sen Nationalhymne schon ganz am Anfang Gott erwähnt:<br />

Isten áldd meg a magyart! - Gott segne den Ungarn! Obwohl die<br />

kommunistischen Machthaber sich schon kurz nach dem<br />

5


Zweiten Weltkrieg darum bemühten, einen neuen Text zu finden,<br />

gelang ihnen das nicht, weil die beiden einzigen bekannten<br />

Dichter, die das Land nicht verlassen hatten, sondern geblieben<br />

waren, sich weigerten, einen neuen Text zu schreiben. Wie<br />

schwer es sich ein Land mit einem Hymnentext macht, zeigt sich<br />

aber auch in Spanien, wo sich der Kommunismus nie<br />

durchsetzen konnte: Obwohl der in der Franco-Zeit verwendete<br />

Text schon vorher geschrieben worden war und nicht übertrieben<br />

nationalistisch klingt wie in vielen Ländern Lateinamerikas und<br />

Asiens, ist er heute tabu.<br />

Als Zweites ist es hier immer noch viel zu wenig bekannt, dass<br />

die Unterschiede zwischen den beiden albanischen Staaten viel<br />

grösser als angenommen sind, was mir auch ein Albaner und ein<br />

Kosovare selbst bestätigt haben. So weiss ich noch gut, wie der<br />

letztere mir sagte, als ich ihn auf Albanien ansprach: «Das ist ein<br />

ganz anderes Land». Die Unterschiede zeigen sich am<br />

deutlichsten in der Religion: Während die Moslems im Kosovo<br />

heute nicht zuletzt auch wegen <strong>des</strong> Auszugs vieler Serben - die<br />

Gründe dafür sind bekannt genug, so dass ich hier nicht näher<br />

darauf eingehe - mehr als neunzig Prozent stellen, machen sie<br />

in Albanien selbst nur etwa sechzig Prozent aus. Dabei leben die<br />

meisten Christen in der südlichen Hälfte, also in der Nähe zu<br />

Griechenland, <strong>des</strong>sen kultureller Einfluss schon immer gross<br />

war. Dazu gehört auch, dass dort noch heute eine kleine<br />

griechische Minderheit zu Hause ist, so wie umgekehrt auch<br />

heute noch viele Albaner in Griechenland leben, die dort<br />

Arvaniten genannt werden und wie die meisten ethnischen<br />

Griechen ebenfalls orthodoxe Christen sind. An der Grenze zu<br />

Albanien lebt bei der Küste zudem eine noch kleinere albanische<br />

Minderheit, die sich als Tschamen bezeichnet und im Gegensatz<br />

zu den Arvaniten zu fast hundert Prozent moslemisch ist.<br />

Als Drittes ist wieder einmal zu betonen, dass es unter den<br />

Albanern genauso wie unter den Griechen im Zweiten Weltkrieg<br />

6


fast keine Kollaborateure gegeben hat, die sich mit den<br />

italienischen und deutschen Besetzern einliessen, und dass<br />

Tausende von Juden von ihnen in den Bergen versteckt wurden,<br />

und nicht nur von Christen, sondern auch von Moslems. Das ging<br />

gar so weit, dass es unter den Juden, die in den Balkanländern<br />

lebten, bald einmal hiess, dass jeder, der es bis zu den Albanern<br />

schaffte, gerettet sei. Allerdings geschah das erst ab dem Jahr<br />

1943, als es sich allmählich abzeichnete, dass die<br />

Achsenmächte den Krieg verlieren würden; vorher waren auch<br />

viele albanische Juden umgebracht oder in Konzentrationslager<br />

verschleppt worden. Diese Judenfreundlichkeit der Albaner war<br />

so stark, dass die Beziehungen zwischen Albanien und Israel<br />

sogar in der finsteren kommunistischen Epoche, als alle Staaten<br />

<strong>des</strong> roten Blocks israelfeindlich waren, immer auffallend gut<br />

waren, und noch bis heute hat sich daran nichts geändert.<br />

Gerade weil die Unterschiede zwischen Albanien und dem<br />

Kosovo viel grösser sind, als sie ausserhalb <strong>des</strong> Balkans bekannt<br />

sind, ist ein allfälliger politischer Zusammenschluss kein Thema,<br />

und mag das noch so viel heraufbeschworen werden. Falls es<br />

überhaupt so weit kommen sollte, obwohl keineswegs alle das<br />

wollen, könnte das eine gefährliche Kettenreaktion nach sich<br />

ziehen, weil dann auch die albanischen Minderheiten in<br />

Montenegro, Serbien, (Nord-)Mazedonien und Griechenland<br />

sich einem solchen Gross-Albanien anschliessen wollten, für das<br />

es bereits Karten gibt. So ist es noch heute nicht vergessen, dass<br />

eine Drohne, die in einem Fussball-Qualifikationsspiel zwischen<br />

Serbien und Albanien hereingelassen wurde und auf einem<br />

Plakat Gross-Albanien zeigte, zu Tumulten und zum<br />

Spielabbruch führte, und da dieses Spiel in Belgrad stattfand,<br />

gewannen die Albaner mit 3:0 forfait. Gerade diese drei<br />

geschenkten Punkte ermöglichten ihnen später die Teilnahme an<br />

der EM-Endrunde von 2016 und damit überhaupt die erste<br />

Teilnahme an einem solchen internationalen Turnier, aber der<br />

Hauptfehler lag bei den UEFA-Funktionären, die es überhaupt<br />

7


ermöglicht hatten, dass diese beiden Länder einander zugelost<br />

wurden - nicht einmal zwanzig Jahre nach dem sogenannten<br />

Kosovo-Krieg von 1999, <strong>des</strong>sen Wunden noch bis heute nicht<br />

verheilt sind.<br />

Dass es auch anders gegangen wäre, zeigten schon ihre FIFA-<br />

Kollegen in den Achtzigerjahren <strong>des</strong> letzten Jahrhunderts, als sie<br />

bei der Auslosung dafür sorgten, dass die Iraker und Iraner, die<br />

immer noch Krieg führten, nicht direkt aufeinandertreffen<br />

konnten, selbst wenn sie in der Endausscheidung gestanden<br />

wären - es wurden ganz einfach zwei eigene Gruppen gebildet.<br />

Einmal geschah es auch, dass sogar Armenien und<br />

Aserbaidschan von der UEFA einander zugelost wurden, aber in<br />

diesem Fall wurden die beiden direkten Spiele abgesagt, was<br />

auch leicht war, weil beide Länder nie eine Chance hatten, sich<br />

zu qualifizieren - und so ist es noch bis heute geblieben.<br />

Merkmale <strong>des</strong> <strong>Albanischen</strong><br />

Es gibt nicht nur politische, sondern auch rein sprachliche<br />

Gründe, warum es sich lohnt, sich mit den Albanern und ihrer<br />

Sprache ohne Vorurteile näher zu befassen.<br />

1. Bei der grössten Sprachrefom von 1908, also noch vor der<br />

ersten offiziellen Unabhängigkeit im Jahr 1912, einigte man sich<br />

beim Kongress von Monastir, das im Südwesten <strong>des</strong> heutigen<br />

Nordmazedonien liegt, auf die endgültige Einführung <strong>des</strong><br />

lateinischen Alphabets. Vorher war auch noch im griechischen<br />

und arabischen Alphabet geschrieben worden, im<br />

letztgenannten natürlich wegen der moslemischen Mehrheit, wie<br />

auch das Türkische noch bis zum Jahr 1928 so geschrieben<br />

wurde.<br />

8


2. Das Albanische ist eine sogenannte phonetische Sprache,<br />

was also bedeutet, dass jeder einzelne Buchstabe genau so<br />

ausgesprochen wird, wie man ihn schreibt. Diesen Vorteil weisen<br />

nicht viele Sprachen auf; zu den bekanntesten in Europa zählen<br />

das Italienische, Sardische, Spanische, Finnische und Estnische<br />

sowie die meisten slawischen Sprachen.<br />

3. Noch deutlicher als in den romanischen Sprachen liegt die<br />

Betonung bei fast allen Wörtern auf der zweitletzten Silbe. Das<br />

zu wissen ist auch <strong>des</strong>halb hilfreich, weil es keine<br />

Betonungszeichen gibt, aber wenn einmal eine falsche Betonung<br />

erwischt wird, ist das nicht weiter tragisch. Die Albaner sind<br />

ohnehin so begeistert, wenn jemand versucht, sich in ihrer<br />

Sprache zu unterhalten, dass sie gern darüber hinwegsehen und<br />

sogar Hilfestellung anbieten. Das ist ein angenehmer Gegensatz<br />

zu dem, was ich selbst vor allem in Nordeuropa und in den<br />

Niederlanden mit Einheimischen erlebt habe, die sofort auf<br />

Englisch umstellten, wenn sie glaubten, dass ich ihre Sprachen<br />

für ihren Geschmack nicht fliessend genug sprach, aber auch mit<br />

Kroaten und Serben habe ich ähnliches erlebt, allerdings mit<br />

Deutsch. Ganz anders verhielt es sich dagegen mit den Griechen<br />

und mit solchen, die eine romanische Sprache redeten.<br />

4. Es gibt zwar keine so regelmässigen Deklinationsklassen wie<br />

im Altgriechischen und Latein sowie in den romanischen,<br />

germanischen, slawischen und baltischen Sprachen, doch<br />

andererseits stehen die Adjektive (Eigenschaftswörter) meistens<br />

unverändert hinter den Substantiven (Hauptwörtern), auf die sie<br />

sich beziehen. Ein Nachteil ist auf jeden Fall, dass je<strong>des</strong> einzelne<br />

Wort nur durch braves Pauken eingeprägt werden kann, aber es<br />

ist eine lösbare Aufgabe.<br />

5. Es gibt auch keine solchen Konjugationsklassen, die vor allem<br />

das Latein und die romanischen Sprachen prägen; es gibt offiziell<br />

also keine erste bis fünfte Konjugation, sondern nur inoffiziell<br />

eine erste, zweite und dritte. Einerseits erspart das viel<br />

9


Denkarbeit, doch andererseits kommen sehr wohl<br />

Konstruktionen vor, die als Konjugationen empfunden werden,<br />

und es sind sogar sehr viele. So haben Fachleute mehr als<br />

fünfzig ausgemacht, aber weil auch in allen anderen Sprachen<br />

sowieso je<strong>des</strong> einzelne Verb (Tätigkeitswort) auswendig gelernt<br />

werden muss, fällt das nicht so stark ins Gewicht - Pauken muss<br />

man überall.<br />

6. Das im Westen nur schwer verständliche komplizierte Aspekt-<br />

Denken, das ein Merkmal aller slawischen Sprachen und auch<br />

<strong>des</strong> Neugriechischen ist - im letzteren allerdings etwas anders<br />

ausgerichtet als bei den Slawen -, kennt das Albanische nicht.<br />

Es kommt also nicht darauf an, ob eine Handlung als<br />

abgeschlossen oder noch nicht abgeschlossen betrachtet wird,<br />

was zur Folge hat, dass mit Ausnahme von «sein» und «haben»<br />

alle Verben zwei Infinitive (Grundformen) mit entsprechend zwei<br />

verschiedenen Konjugationen aufweisen. Es gibt für jede<br />

einzelne Tätigkeit also nur ein Verb und zudem genauso wie im<br />

Neugriechischen, Bulgarischen und Mazedonischen keinen<br />

Infinitiv, zumin<strong>des</strong>t nicht im Toskischen; dieser wird mit zwei<br />

verschiedenen Verben umschrieben, wie wir weiter unten noch<br />

sehen werden.<br />

7. Da Albanien von Italien nicht allzu weit liegt und die Hafenstadt<br />

Durrës, die sich etwa auf dem Breitengrad der Hauptstadt Tirana<br />

befindet, schon vor 2'000 Jahren strategisch wichtig war, liegt es<br />

nahe, dass das Albanische während Jahrhunderten vom Latein<br />

und später vom Italienischen zwar nicht in der Grammatik, aber<br />

im Wortschatz stark beeinflusst worden ist. Tatsächlich weist<br />

diese Sprache nicht nur Hunderte, sondern gar Tausende von<br />

lateinischen und italienischen Wörtern auf, die erst auf den<br />

zweiten Blick als solche zu erkennen sind, weil sie verkürzt<br />

wurden, so dass sie sich besser in die Sprache einfügen liessen.<br />

Zu den bekanntesten gehören diese:<br />

Deutsch: Latein: Italienisch: Albanisch:<br />

10


Arzt medicus medico mjek<br />

Ausstellung expositio esposizione ekspozítë<br />

Bein gamba * gamba këmbë<br />

Beitrag contributio contribuzione kontribút<br />

Beruf professio* professione profesión<br />

Besuch visita * visita vizítë<br />

Buch liber libro líbër<br />

Fernsehen televisio ** televisione televizión<br />

Fest festa festa féstë<br />

Freund amicus amico mik<br />

Friede pax pace páqë<br />

Geschichte historia storia historí<br />

Himmel caelum celo qíell<br />

Nacht noctis notte nátë<br />

Silber argentum argento argjénd<br />

Stunde hora ora órë<br />

Tor porta porta pórtë<br />

Wand murus muro mur<br />

* Diese Wörter kamen mehr im Vulgärlatein vor, also in der<br />

gesprochenen Volkssprache, die sich vom klassischen<br />

Schriftlatein deutlich unterschied. Von diesem, das schon vor<br />

2'000 Jahren im ganzen Römischen Reich in verschiedenen<br />

Dialekten gesprochen wurde, stammen die heutigen<br />

romanischen Sprachen ab.<br />

11


** Das ist ein neulateinisches Wort, das für den heutigen<br />

Gebrauch genauso wie Tausende von anderen geschaffen<br />

worden ist.<br />

Die obige Auswahl ist natürlich winzig klein, wenn wir bedenken,<br />

dass es mehrere Tausend von solchen Wörtern gibt, die vom<br />

Latein und vom Italienischen ins Albanische eingedrungen sind.<br />

Wer einmal die Mühe auf sich nimmt, ein albanisch-deutsches<br />

Wörterbuch durchzulesen - genau in dieser Reihenfolge -, wird<br />

das schnell entdecken. Daneben haben es auch mehrere<br />

slawische Wörter geschafft, in den Wortschatz aufgenommen zu<br />

werden, so auch diese:<br />

breg = Ufer, jug = Süden<br />

Gerade weil Italien von Albanien nicht allzu weit liegt und viele<br />

Albaner aufgrund der zahlreichen italienischen Wörter in ihrer<br />

Sprache das Italienische zum Teil gut verstehen, war es auch in<br />

der finstersten Zeit der kommunistischen Diktatur möglich,<br />

italienische Radioprogramme zu hören und sogar<br />

Fernsehprogramme zu schauen. Wer technisch begabt war,<br />

konnte vor allem in Küstennähe die staatlichen Störsender<br />

ausschalten, aber es versteht sich von selbst, dass alle, die sich<br />

vom «Klassenfeind» von draussen beeinflussen liessen, das<br />

immer unter To<strong>des</strong>gefahr taten.<br />

Neben Tausenden von lateinischen und italienischen Wörtern<br />

sind während der jahrhundertelangen Herrschaft durch die<br />

Türken auch Hunderte von türkischen, persischen und<br />

arabischen Wörtern ins Albanische eingedrungen - die beiden<br />

letztgenannten vor allem <strong>des</strong>halb, weil die Koran-Sprache<br />

Arabisch für die Moslems heilig ist und zuerst die Perser und<br />

später auch die in Kleinasien neu eingewanderten Türken diese<br />

Wörter übernahmen.<br />

12


Ergänzende Informationen<br />

Ausserhalb <strong>des</strong> albanischen Sprachraums und <strong>des</strong> Balkans ist<br />

es ebenfalls weniger bekannt, dass die Albaner streng<br />

genommen aus zwei Völkern bestehen, die sich ungefähr so<br />

voneinander unterscheiden wie die Bayern von den Tirolern oder<br />

die Schwaben von den Badenern. Die Nähe ist zwar<br />

unübersehbar und unüberhörbar, aber es bestehen halt doch<br />

Unterschiede, sowohl in der Geographie als auch in der Sprache.<br />

Während die Gegen den ganzen Kosovo, die nördliche Hälfte<br />

von Albanien sowie einen Teil von Montenegro, Serbien und<br />

Nordmazedonien bevölkern, sind die Tosken in der südlichen<br />

Hälfte von Albanien, in Griechenland und in einem kleinen<br />

Flecken im Südwesten von Nordmazedonien zu Hause. Dazu<br />

kommen noch die in Süditalien wohnenden Albaner, die dort<br />

«Arberéshi» genannt werden. Da die meisten Christen wie oben<br />

erwähnt im Süden von Albanien wohnen, drücken sich diese<br />

Unterschiede auch in der Religion aus: Während fast alle Gegen<br />

Moslems sind, bekennt sich fast die Hälfte der Tosken im<br />

albanischen Mutterland und im Ausland zum Christentum.<br />

Diese Spaltung zeigt sich gerade in der albanischen Diaspora<br />

deutlich: Wegen der jahrhundertelangen Besetzung durch die<br />

Osmanen wanderten Zehntausende von Christen nach Italien<br />

aus, während ebenso viele Moslems nach der heutigen Türkei<br />

auswanderten, wo sie sich bessere soziale Aufstiegschancen<br />

erhofften. Das drückt sich noch heute dadurch aus, dass die<br />

Kontakte zwischen Albanien und dem Kosovo und der Türkei<br />

sogar in der kommunistischen Epoche immer erstaunlich gut<br />

waren. So werden im internationalen albanischen Fernsehen<br />

regelmässig Ausgewanderte gezeigt, die ihre Heimat in der<br />

Türkei sehen. Andererseits werden auch immer wieder religiöse<br />

Sendungen ausgestrahlt, in denen albanische und italienische<br />

Katholiken zusammen Gottesdienste feiern.<br />

13


Der Name Arberesh stammt vom griechischen «albanós», das<br />

schon in der Antike für ihre Nachbarn verwendet wurde, während<br />

die moslemischen Albaner mehr das Wort Shqiptaret sagten und<br />

schrieben; auch hier zeigt sich also die religiöse Spaltung. Dass<br />

dieser Name noch im 19. Jahrhundert viel geläufiger war, bewies<br />

auch der bekannte Autor Karl May, der einem seiner Bücher den<br />

Titel «Durch das Land der Skipetaren» gab.<br />

Warum das Toskische als überregionale Schriftsprache für alle<br />

Albaner ausgewählt wurde, obwohl das Gegische von viel mehr<br />

Menschen gesprochen wird, lässt sich am ehesten damit<br />

erklären, dass es phonetisch etwas einfacher ist, aber nicht in<br />

der Grammatik; da halten sich beide in etwa die Waage. Im<br />

Verlauf dieses Buches werde ich immer wieder auf die<br />

entscheidenden Unterschiede hinweisen. Die beiden grössten<br />

von ihnen bestehen im Infinitiv (Grundform eines Verbs) und in<br />

der Verwendung <strong>des</strong> Futurs, das in beiden Sprachen ebenfalls<br />

verschieden ausgedrückt wird.<br />

Da die meisten Auslandalbaner in Mitteleuropa Gegen sind, hat<br />

das Toskische als überregionale Schriftsprache bei den<br />

Fremdsprachigen immer wieder zu Problemen geführt, wenn sie<br />

zwar Albanisch oder genauer Toskisch sprachen, aber ihre<br />

Gegenüber nicht immer richtig verstanden, weil diese fast nur<br />

Gegisch redeten. Untereinander verstehen sich die Albaner<br />

jedoch problemlos, wenn sie sich in ihren eigenen Sprachen<br />

unterhalten, zu denen auch noch die Mischsprache Elbasanisch<br />

gehört, die entlang <strong>des</strong> eigentlichen Dialekt-Grenzflusses<br />

Shkumbin gesprochen wird und auf deren Gebiet Tirana und<br />

Durrës liegen; für die Fremdsprachigen, von denen die meisten<br />

eben nur das Toskische kennen, ist es aber noch heute nicht<br />

immer leicht. Daran ändert auch nicht die eigentlich neue<br />

Schriftsprache, die im Jahr 1972 eingeführt wurde und immer<br />

noch auf dem Toskischen fusst, aber auch viele gegische<br />

Besonderheiten enthält, die vorher nicht berücksichtigt worden<br />

14


waren. Natürlich gibt es so wie in allen anderen Sprachregionen<br />

auch im albanischen Sprachraum verschiedene Dialekte, die<br />

über das Elbasanische hinausgehen. So wird zwischen Nordost-<br />

Gegisch, Nordwest-Gegisch, Mittelgegisch und Südgegisch<br />

unterschieden, während das Toskische in die Dialekte<br />

Nordtoskisch, Labisch und Tschamisch zerfällt, von dem das<br />

letztgenannte in Nordgriechenland von den oben erwähnten<br />

Tschamen gesprochen wird, und natürlich gibt es in Süditalien<br />

und auf Sizilien verschiedene Arberesh-Dialekte. Da es jedoch<br />

nicht die Aufgabe dieses <strong>Lehrbuch</strong>es ist, auf diese näher<br />

einzugehen, was sowieso nur gebürtige Albaner tun könnten,<br />

bleibt es bei diesen Angaben.<br />

Das in diesem Buch vorgestellte Albanische ist die neue<br />

Schriftsprache von 1972, wobei diese immer wieder durch das<br />

Gegische ergänzt wird. Das ist auch <strong>des</strong>halb möglich, weil ich<br />

schon vor mehr als vierzig Jahren ein Albanisch-<strong>Lehrbuch</strong><br />

entdeckt habe, in dem sogar darauf hingewiesen wird, dass das<br />

Gegische im Vordergrund steht. Da es mir vor allem um den<br />

sprachlichen Aspekt geht, verzichte ich hier auf nähere<br />

touristische Informationen, die anderswo gelesen werden<br />

können, aber auch auf Lesetexte und die zum Teil langweiligen<br />

Übungen, die in den meisten Lehrbüchern vorkommen. Zudem<br />

fehlt am Schluss auch ein Wörterbuch, wie das sonst üblich ist,<br />

weil es bereits mehrere gute Albanisch-Wörterbücher gibt, auf<br />

die ich ganz unten extra noch hinweise. Das Schwergewicht liegt<br />

auf dem möglichst einfachen Vermitteln der Sprache, was aber<br />

bedeutet, dass ich im Vergleich zu den anderen bisher<br />

erschienenen Lehrbüchern für diese Sprache viel mehr<br />

Deklinations- und Konjugationstabellen aufführe. Eine<br />

besondere Berücksichtigung erfahren auch die Anwendung <strong>des</strong><br />

Konjunktivs, der im <strong>Albanischen</strong> so häufig vorkommt wie in den<br />

romanischen Sprachen - aber auf eine ganz andere Weise -,<br />

sowie <strong>des</strong> Optativs und <strong>des</strong> Admirativs, die es von den heutigen<br />

europäischen Sprachen nur noch hier gibt.<br />

15


Noch etwas zu mir selbst: Ich spreche Albanisch zwar nicht<br />

fliessend, aber ich kann sehr viel verstehen und einfache<br />

Gespräche führen. Gerade dadurch, dass die nicht weniger als<br />

zwanzig verschiedenen Zeiten (Präsens, Imperfekt, Futur,<br />

Konjunktiv usw.) formal nicht so weit auseinander liegen wie zum<br />

Beispiel in den romanischen und germanischen Sprachen, ist es<br />

für einen Fremdsprachigen, wie auch ich es bin, zwar möglich,<br />

den Inhalt eines Gesprächs mehr oder weniger zu verstehen,<br />

aber fast unmöglich, ihn in Bezug auf einen Zeitpunkt richtig<br />

einzuordnen. Wie ich es weiter oben aber schon geschrieben<br />

habe, sind die Albaner jedoch so begeistert, wenn jemand sich<br />

die Mühe genommen hat, ihre Sprache ein wenig zu lernen, die<br />

auch noch heute nur von wenigen angeschaut wird, dass sie<br />

über all dies gern hinwegsehen. Von den Albanerinnen schreibe<br />

ich hier bewusst nicht, weil es auch aufgrund meiner eigenen<br />

Erfahrungen noch heute wegen ihres islamischen Hintergrunds<br />

nur schwer ist, zu ihnen einen persönlichen Kontakt herzustellen.<br />

Die beiden bekanntesten Albaner sind schon seit bald einem<br />

Jahrhundert die Gleichen: Während ich dieses Buch mit dem<br />

Namen <strong>des</strong> einen, der Albanien mehr als vierzig Jahre lang mit<br />

eiserner Faust regierte und dazu passend genauso wie die<br />

anderen kommunistischen Gewaltherrscher im Luxus lebte und<br />

seine Kinder im kapitalistischen Ausland studieren liess, nicht<br />

extra beschmutzen will, schreibe ich in positivem Sinn umso<br />

mehr vom anderen, der schon seit Jahrhunderten in der ganzen<br />

Welt bekannt ist. In die Geschichte ist er als Skanderbeg<br />

eingegangen, der im deutschen und skandinavischen<br />

Sprachraum versehentlich oft auch als Skanderberg bezeichnet<br />

wird. Sein wirklicher Name war jedoch Gjergj Kastrioti, <strong>des</strong>sen<br />

griechische Variante Georgios Kastriotis bekannter geworden ist;<br />

die Version Skanderbeg setzt sich aus den islamisch klingenden<br />

Wörtern «Iskander Beg» zusammen, aber im <strong>Albanischen</strong> selber<br />

heisst er Skënderbeu. Wie wichtig er in der albanischen<br />

Geschichte immer noch ist, zeigt sich auch darin, dass im<br />

16


Zentrum von Tirana eine grosse Statue von ihm auf einem Platz<br />

steht, der seinen Namen trägt und wo er hoch zu Ross sitzt.<br />

Diese Verehrung ist vor allem <strong>des</strong>halb so gross, weil gerade er<br />

durch seinen erstaunlich erfolgreichen Guerillakampf<br />

jahrzehntelang verhindern konnte, dass die Türken den Albanern<br />

den islamischen Glauben und erst recht ihre Vorherrschaft<br />

aufzwangen, und für das letztere wird er auch von der Mehrheit<br />

der Moslems verehrt. Er konnte auf die Dauer zwar nicht<br />

verhindern, dass die meisten Albaner sich schliesslich doch noch<br />

unterwarfen, aber es gelang ihm im Gegensatz zu vielen anderen<br />

«Rebellen», irgendwo unterzutauchen, und er durfte einen<br />

natürlichen Tod erleben.<br />

Gerade im Zusammenhang mit diesem Mann, der noch heute als<br />

der grösste albanische Nationalheld gilt und vom hoch<br />

angesehenen Fürstenhaus der Kastrioti stammte, muss etwas<br />

klargestellt werden: Wer sich die Mühe nimmt, in der Geschichte<br />

etwas zu forschen, wird bald entdecken, dass in der heute vor<br />

allem von den Serben immer wieder erwähnten Schlacht auf dem<br />

Amselfeld im Jahr 1389 nicht nur solche von ihrem Volk gegen<br />

eine türkische Übermacht kämpften und am Ende unterlagen,<br />

sondern auch solche, die später als Bosnjaken bezeichnet<br />

wurden, und eben auch Albaner. So fiel Skanderbegs Grossvater<br />

gerade in dieser Schlacht und auch <strong>des</strong>sen Sohn leistete später<br />

genauso wie der Enkel während Jahrzehnten Widerstand,<br />

min<strong>des</strong>tens so viel wie die Serben nebenan.<br />

Noch etwas muss klargestellt werden: Wer heute durch Albanien<br />

und den Kosovo reist oder Fernsehprogramme aus diesen<br />

beiden Ländern schaut, wird bald erkennen, dass viele USamerikanische<br />

Flaggen wehen und immer wieder Konzerte<br />

durchgeführt werden, bei denen alle drei Nationalflaggen gezeigt<br />

werden. Das hat nichts mit Anbiederung zu tun, sondern mit der<br />

Geschichte. Seitdem die Albaner sich den Türken unterwerfen<br />

mussten, hatten sie immer gegen fremde Mächte zu kämpfen,<br />

17


wobei diese auch nur kleine Nachbarstaaten waren, die ihnen<br />

aber immer noch überlegen waren. Dazu zählten vor allem die<br />

Griechen und Serben, aber die schmerzlichsten Erfahrungen, die<br />

noch heute nicht vergessen sind, wurden im Zweiten Weltkrieg<br />

gemacht, als sie sowohl von italienischen als auch von<br />

deutschen Truppen angegriffen und besetzt wurden. Diese<br />

traumatischen Erlebnisse haben bewirkt, dass sich bei den<br />

Albanern die Überzeugung durchgesetzt hat, auf eine<br />

Schutzmacht angewiesen zu sein, was auch ihre von<br />

niemandem in Frage gestellte Mitgliedschaft zur NATO erklärt.<br />

Zuerst war es nach dem Bruch mit Jugoslawien, wo Tito ebenso<br />

eisern regierte wie der Diktator in Albanien, die Sowjetunion, mit<br />

der jedoch nach dem Ableben <strong>des</strong> Diktators, den ich hier auch<br />

nicht nenne, gebrochen wurde, weil dieses Land nach der<br />

Meinung <strong>des</strong> Tyrannen in Tirana nachher zu wenig radikalkommunistisch<br />

war, aber es klappte später auch mit der<br />

sogenannten Volksrepublik China nicht, dem zweiten grossen<br />

Verbündeten. Nach dem Ableben <strong>des</strong> Diktators in Peking im<br />

Herbst 1976 wurden auch in China Reformen eingeleitet, was<br />

den Radikalen in Albanien ebenfalls missfiel, aber der Bruch mit<br />

diesem Land erfolgte erstaunlich spät - erst im Sommer 1978.<br />

Das weiss ich auch <strong>des</strong>halb so gut, weil ich zu diesem Zeitpunkt<br />

gerade in einer sizilianischen Kleinstadt lebte und über diese<br />

geradezu welthistorische Nachricht sogar in diesem<br />

abgelegenen Ort berichtet wurde.<br />

Immerhin sind von dieser einst engen albanisch-chinesischen<br />

Freundschaft, die in Europa vor allem von den Maoisten gern<br />

gesehen wurde, weil ihr angebetetes Land in diesem Kontinent<br />

praktisch einen Stützpunkt hatte, noch ein paar hübsche<br />

Geschichten erhalten geblieben. Da es den meisten Ostasiaten<br />

schwerfällt, zwischen den verschiedenen Rassentypen allein<br />

unter den Weissen zu unterscheiden - so können sie mit den<br />

Begriffen Nord- und Südländertypen nichts anfangen, aber auch<br />

18


umgekehrt trifft das zu -, musste man in der Volksrepublik immer<br />

vorsichtig sein, wenn gegen den bösen Westen demonstriert<br />

wurde. So geschah es während der sogenannten<br />

Kulturrevolution in der zweiten Hälfte der Sechzigerjahre, dass<br />

ein dort weilender Journalist aus Frankreich aus Versehen<br />

verhaftet wurde, aber als er «Ich bin ein Albaner!» ausrief,<br />

erhellten sich die Gesichter der Umstehenden, und mit den<br />

Worten «Wie schön - da ist auch noch ein anderer Albaner!»<br />

wurde er zu einem anderen Westler geführt - und als die beiden<br />

die Gelegenheit bekamen, ungestört miteinander zu sprechen,<br />

stellte es sich heraus, dass der andere Journalist ein Schwede<br />

war. Noch eine zweite Kurzgeschichte zum Schmunzeln: Als es<br />

einmal geschah, dass eine Gruppe von westlichen Reisenden<br />

besonders begeistert empfangen wurde, sagte einer lächelnd zu<br />

den anderen: «Die halten uns wohl alle für Albaner».<br />

Die Buchstaben<br />

Da das Albanische mit dem lateinischen Alphabet geschrieben<br />

wird und zudem wie oben erwähnt eine phonetische Sprache ist,<br />

in der jeder einzelne Buchstabe so ausgesprochen wird, wie man<br />

ihn schreibt, gehört dieser Bereich zu den leichtesten.<br />

Die Vokale (Selbstlaute)<br />

a, e, i, j, o, u wie im Deutschen akull (Eis)<br />

ar (Gold)<br />

e (auch, und)<br />

ethe (Fieber)<br />

19


idé (Idee)<br />

información<br />

ti jep (du gibst)<br />

jug (Süden)<br />

ora (die Stunde)<br />

oríz (Reis)<br />

urgjént (dringend)<br />

uthull (Essig)<br />

y wie deutsches «ü» ky (dieser)<br />

yll (Stern)<br />

ë wie deutsches «ö», ëmbël (süss)<br />

DER albanische është (ist) *<br />

Buchstabe, kommt<br />

auffallend häufig vor<br />

* Bei Wörtern wie «është» wird das «ë» am Wortende meistens<br />

nicht oder manchmal wie das zweite «e» bei «Leben»<br />

ausgesprochen, aber in der Schriftsprache muss es immer<br />

geschrieben werden.<br />

Das «ë» ist das Markenzeichen <strong>des</strong> <strong>Albanischen</strong>, das so gehäuft<br />

in keiner anderen europäischen Sprache vorkommt. Es wird nur<br />

noch im Niederländischen manchmal verwendet, um eine<br />

Anhäufung von drei «e» zu vermeiden:<br />

20


de zee<br />

= das Meer (deutsch auch «die See»)<br />

de zeëen = die Meere<br />

Zugleich heisst der See «het meer», während die Mehrzahl «de<br />

meeren» und «de meers» lautet. Auch diese Wörter gehören<br />

zum Bereich, der in der grammatikalischen Fachsprache als<br />

«falsche Freunde» bezeichnet wird; allein zwischen dem<br />

Deutschen und Niederländischen gibt es Hunderte davon.<br />

Auch das Russische und Weissrussische kennen diesen<br />

Buchstaben, der «jo» ausgesprochen wird:<br />

bcë (Russisch), ycë (Weissrussisch)<br />

Beide Wörter bedeuten «alles» und werden «fsjó» (R.) und<br />

«ussjó» (W.) ausgesprochen. Allerdings wird dieses «ë» vor<br />

allem in Privatbriefen nicht immer geschrieben, sondern einfach<br />

durch ein «e» ersetzt, obwohl das russische «bce», das «fsjé»<br />

ausgesprochen wird, «alle» bedeutet.<br />

Das Ukrainische kennt diesen Buchstaben nicht, weist dafür aber<br />

ein «ï» auf, das «ji» ausgesprochen wird, so auch im<br />

Lan<strong>des</strong>namen «Ukraïna», der in den beiden anderen<br />

ostslawischen Sprachen einfach «Ukraína» heisst.<br />

Auch das Niederländische kennt dieses «ï», so auch beim Wort<br />

«Oekraïne», das genauso wie das deutsche Ukraine<br />

ausgesprochen wird.<br />

Während das Toskische nur kurze Vokale aufweist, die zudem<br />

nicht nasal ausgesprochen werden - wie etwa im Französischen,<br />

Portugiesischen oder Polnischen -, kennt das Gegische auch<br />

lange Vokale, die zudem je nach Person auch nasal<br />

ausgesprochen werden:<br />

âsht (ist), zâ (Stimme - Toskisch: së), pê (Faden - Toskisch: filli),<br />

21


hî (Asche - Toskisch: hiri), û (Hunger - Toskisch: urí), syy (Auge<br />

- Toskisch: sy).<br />

Nur das «o» ist im Gegischen weder lang noch nasal.<br />

Weiter unten gehe ich auf die wichtigsten Unterschiede immer<br />

wieder näher ein.<br />

Die Diphthonge (Doppellaute)<br />

aj, oj, ua, uj wie im Deutschen maj (Mai)<br />

mbaj (ich halte)<br />

dashurój (ich liebe)<br />

mësój (ich lerne)<br />

mua (mich, mir)<br />

thua (du sagst)<br />

ujë (Wasser)<br />

ej wie im englischen drejt (geradeaus)<br />

«take»<br />

prej (aus, von)<br />

ëj wie «öi» bëj (ich mache)<br />

(kommt selten vor)<br />

bëjme (wir machen)<br />

ja, je, jo, ju wie im Deutschen jap (ich gebe)<br />

javë (Woche)<br />

argjénd (Silber)<br />

22


urgjént (dringend)<br />

ajó (sie, Einzahl)<br />

jo (nein)<br />

ju (ihr, Sie)<br />

jug (Süden)<br />

Eigentlich zählen die vier letztgenannten Kombinationen (ja, je,<br />

jo, ju) nicht zu den Diphthongen, weil der Vokal «j» als ein<br />

Konsonant gilt, wenn er mit einem anderen Vokal oder mit einem<br />

Konsonanten direkt verbunden wird. Ich führe sie hier jedoch auf,<br />

um das Gesamtbild abzurunden.<br />

Die Konsonanten (Mitlaute)<br />

b, d, f, g, h, wie im Deutschen bark (Bauch)<br />

l, m, n, r, s (aber «r» immer bir (Sohn)<br />

gerollt)<br />

det (Meer)<br />

dje (gestern)<br />

fort (sehr)<br />

fruta (Obst)<br />

gabim (Fehler)<br />

gur (Stein)<br />

helmët (giftig)<br />

hundë (Nase)<br />

lagur (nass)<br />

lig (bös)<br />

23


mal (Berg)<br />

me (mit)<br />

natë (Nacht)<br />

nip (Enkel)<br />

bir (Sohn)<br />

gur (Stein)<br />

Rumania, Rusia<br />

sigurt (sicher)<br />

sot (heute)<br />

c wie deutsches «z» cili (welcher)<br />

copë (Stück)<br />

ç wie «tsch» çantë (Tasche)<br />

çmim (Preis)<br />

k wie deutsches «k», kalë (Pferd)<br />

aber nicht behaucht<br />

kamión (Lastwagen)<br />

p wie deutsches «p», pare (Geld)<br />

aber nicht behaucht<br />

po (ja)<br />

q * manchmal wie «k» (aber shqip (albanisch)<br />

nicht behaucht) und<br />

= wie «k»<br />

24


manchmal wie «tsch» qytét (Stadt)<br />

= wie «tsch»<br />

Shaqiri (Eigenname)<br />

= beide Varianten<br />

gelten als korrekt<br />

t wie deutsches «t», taní (jetzt)<br />

aber nicht behaucht<br />

Tiranë (Albaniens<br />

Hauptstadt)<br />

tokë (Boden, Erde)<br />

v wie deutsches «w» vend (Ort, Platz)<br />

viç (Kalb)<br />

x<br />

wie «ds» (kommt selten<br />

und nur innerhalb eines Wortes vor)<br />

z ** wie stimmhaftes «s» in zakón (Gewohnheit)<br />

«Rasen» oder «Rose»<br />

zemër (Herz)<br />

* Der Konsonant «q» ist das, was bei den Vokalen «ë» ist: Der<br />

schwierigste Buchstabe, auf den dementsprechend genauer<br />

geschaut werden muss, wenn er ausgesprochen wird.<br />

** Auch hier gilt das, was in den Grammatikbüchern aller<br />

25


Sprachen immer wieder erwähnt wird: Es wird streng zwischen<br />

dem sogenannten stimmlosen «s» und dem sogenannten<br />

stimmhaften «z», also zwischen einem starken und einem<br />

schwachen «s» unterschieden. Warum diese Bezeichnungen so<br />

verwendet werden, war mir immer ein Rätsel, aber ein Hinweis<br />

auf das Niederländische und das Afrikaans, das bekanntlich von<br />

diesem abstammt, kann eine Erklärung geben. Während diese<br />

Unterscheidung im ersteren immer noch besteht, ist sie in der<br />

Tochtersprache entfallen, und dementsprechend wird auch<br />

geschrieben:<br />

Sohn = zoon (NL), seun (AF)<br />

Sonne = zon (NL), son (AF)<br />

sagen = zeggen (NL), sê (AF)<br />

Die Doppelkonsonanten<br />

dh wie im englischen dhe (und)<br />

«that», aber auch wie dhomë (Zimmer)<br />

deutsches «d» kann<br />

gehört werden<br />

gj fast wie «dsch» gjak (Blut)<br />

gjermán (deutsch)<br />

ll sehr starkes «l» llogarí (Rechnung)<br />

llulë (Tabakpfeife)<br />

26


nj wie bei «Cognac» njerëz (Leute)<br />

njerí (Mensch)<br />

rr sehr starkes «r» rrotë (Rad)<br />

rrugë (Strasse)<br />

sh wie deutsches «sch» shqip (albanisch)<br />

shumë (viel)<br />

th wie im englischen «thin» thartë (sauer)<br />

thellë (tief)<br />

vl wie in «Flocke» Vlora (Stadt im<br />

Süden Albaniens)<br />

xh wie «dsch» xhadé (Landstrasse)<br />

xhamí (Moschee)<br />

Hoxha (Eigenname)<br />

zh wie im französischen zhurmë (Lärm)<br />

«journal»<br />

Wenn ein «j» mit direkt mit einem Konsonanten verbunden wird<br />

(gj, nj), gilt dieses ebenfalls als ein solcher.<br />

27


Die Betonung<br />

Wie oben erwähnt wird meistens die zweitletzte Silbe betont -<br />

und wenn nicht, schreibt man im <strong>Albanischen</strong> im Gegensatz zum<br />

benachbarten Neugriechischen, wo über jeder einzelnen<br />

betonten Silbe ein Akut steht, keinen solchen. In diesem Buch<br />

verwende ich ihn jedoch, wie er auch in den anderen Albanisch-<br />

Lehrbüchern üblich ist. Wenn aber die zweitletzte Silbe betont<br />

wird, verzichte ich darauf. Schon die wenigen obigen Beispiele<br />

weisen darauf hin:<br />

famílje, idé, profesión, dashurój, mësój usw. -<br />

mua, thua usw.<br />

Erste Fragen und Antworten<br />

Ku është ...? * Wo ist ...?<br />

Ku janë ...? Wo sind ...?<br />

(Një) farmaci.<br />

Bashkia e qytetit.<br />

(Një) kishe.<br />

Stacioni i autobusit.<br />

(Një) bankë.<br />

Plazhi.<br />

(Një) muze.<br />

Qendra e qytetit.<br />

Eine Apotheke.<br />

Das Rathaus<br />

Eine Kirche.<br />

Der Busbahnhof.<br />

Eine Bank.<br />

Der Strand.<br />

Ein Museum.<br />

Das Stadtzentrum.<br />

28


(Një) shtëpi operes.<br />

Teatri.<br />

Ein Opernhaus.<br />

Das Theater.<br />

* Wie oben erwähnt wird das zweite «ë» im mündlichen<br />

Gebrauch fast immer weggelassen: është = öscht.<br />

Schon jetzt ist einiges zu erkennen: Es gibt den unbestimmten<br />

Artikel «një», der aber auch weggelassen werden kann, doch für<br />

die Fremdsprachigen empfiehlt es sich, ihn zu verwenden, um<br />

sich damit deutlicher auszudrücken.<br />

Der unbestimmte Artikel lautet im Gegischen «nji».<br />

Der bestimmte Artikel wird hinten angehängt, darauf werde ich<br />

weiter unten noch näher eingehen.<br />

Wenn zwei Wörter zusammengesetzt werden, beziehen sich die<br />

beiden Verbindungspartikel «i» und «a» auf das Geschlecht <strong>des</strong><br />

ersten Wortes, und zudem stehen die beiden Wörter im Vergleich<br />

zum Deutschen umgekehrt:<br />

stacioni = männlich - stacioni i autobusit<br />

qendra = weiblich - qendra e qytetit<br />

Im mündlichen Gebrauch wird das «i» immer weggelassen, weil<br />

es direkt nach einem anderen «i» kommt, aber in der<br />

Schriftsprache ist es obligatorisch.<br />

Die gleiche Konstruktion gilt auch für die Adjektive bzw.<br />

Eigenschaftswörter und für die Possessivpronomina bzw.<br />

besitzanzeigenden Fürwörter, die weiter unten noch genauer<br />

behandelt werden.<br />

29


Auf diese Fragen kann so geantwortet werden:<br />

Në të djathtë. Nach rechts.<br />

Në të majtë.<br />

Nach links.<br />

Jo larg nga këtu. Nicht weit von hier.<br />

Në qendra.<br />

Im Zentrum.<br />

Rreth njëqind metra Etwa hundert Meter von hier.<br />

nga këtu.<br />

Die Substantive (Hauptwörter)<br />

Wie im Deutschen und im direkt benachbarten Griechischen,<br />

aber auch wie in den slawischen Sprachen gibt es im<br />

<strong>Albanischen</strong> ein männliches, weibliches und sächliches<br />

Geschlecht. Allerdings kommt das letztgenannte, das formal mit<br />

dem männlichen sowieso fast identisch ist, heute nur noch im<br />

Gegischen und auch dort fast nur noch in der Schriftsprache vor.<br />

Auch im <strong>Albanischen</strong> gibt es verschiedene Kasus (Fälle), die<br />

allerdings formal einander so nahestehen, dass die<br />

Fremdsprachigen sie kaum erkennen können, wenn sie die<br />

Einheimischen Albanisch sprechen hören. Das trifft aber nicht<br />

auf die Schriftsprache zu.<br />

Die Kasus sind diese: Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ,<br />

Ablativ und Vokativ.<br />

Der Ablativ kommt im Deutschen formal nicht vor, aber wer<br />

Latein gelernt hat, erinnert sich sofort wieder daran, wie dieser<br />

Kasus funktioniert. Während der Ablativ in der Einzahl in allen<br />

drei Geschlechtern sowohl in der unbestimmten als auch in der<br />

bestimmten Form mit dem Dativ identisch ist, trifft das in der<br />

Mehrzahl nur in der bestimmten Form zu.<br />

30


Der Vokativ, der im benachbarten Griechischen und in den<br />

slawischen Sprachen, aber auch im Rumänischen als einziger<br />

romanischer Sprache immer noch häufig verwendet wird, fällt im<br />

heutigen <strong>Albanischen</strong> nicht nur im Toskischen, sondern auch im<br />

viel konservativeren Gegischen formal mit dem Nominativ<br />

zusammen, doch er wird in den Lehrbüchern immer noch<br />

mitaufgeführt.<br />

Die männlichen Substantive<br />

So gut wie alle enden im Nominativ auf einem Konsonanten,<br />

doch der Haken liegt darin, dass es trotzdem zwei Gruppen gibt,<br />

in denen an die Grundform im Nominativ entweder ein «-i» oder<br />

ein «-u» gehängt werden. Zudem muss auch noch zwischen der<br />

unbestimmten und bestimmten Form unterscheiden werden, was<br />

das Albanische zusätzlich einzigartig macht. In der Fachsprache<br />

werden die unbestimmte und bestimmte Form auch als<br />

indeterminierte und determinierte bezeichnet.<br />

a) Deklination auf «-i»:<br />

Nom. ein Berg (një) mal *<br />

Gen. eines Berges i (një) mali<br />

Dat. einem Berg (një) mali<br />

Akk. einen Berg (një) mal<br />

Abl. von einem Berg (një) mali<br />

Nom. der Berg mali **<br />

Gen. <strong>des</strong> Berges i malit<br />

31


Dat. dem Berg<br />

Akk. den Berg<br />

Abl. vom Berg<br />

malit<br />

malin<br />

malit<br />

Nom. Berge (disa) male ***<br />

Gen. von Bergen i (disa) maleve<br />

Dat. Bergen<br />

(disa) maleve<br />

Akk. Berge<br />

(disa) male<br />

Abl. von Bergen (disa) malesh<br />

Nom. die Berge<br />

Gen. der Berge<br />

Dat. den Bergen<br />

Akk. die Berge<br />

Abl. von den Bergen<br />

malet<br />

i malevet<br />

malevet<br />

malet<br />

malevet<br />

* Wie oben erwähnt kann der unbestimmte Artikel «një), der auf<br />

Gegisch «nji» lautet, auch weggelassen werden, doch es ist für<br />

die Fremdsprachigen besser, ihn immer mitzuverwenden, weil<br />

damit vor allem mündlich eine deutlichere Ausdrucksweise<br />

möglich ist.<br />

** Der hinten angehängte bestimmte Artikel ist eine<br />

Besonderheit, die das Albanische in Südeuropa noch mit vier<br />

anderen Sprachen teilt: Mazedonisch, Bulgarisch, Rumänisch<br />

und das mit dem letztgenannten nahe verwandte Aromunische,<br />

das vor allem in Griechenland fast nur auf dem Land gesprochen<br />

wird.<br />

32


Zudem kennen auch die nordgermanischen Sprachen Dänisch,<br />

Schwedisch, Norwegisch, Färöisch und Isländisch den hinten<br />

angehängten bestimmten Artikel. Die einzige Ausnahme sind die<br />

Dialekte in der westlichen Hälfte von Jütland, wo der bestimmte<br />

Artikel wie im Deutschen und in den anderen westgermanischen<br />

Sprachen ebenfalls vorn steht:<br />

der Mann = manden - den mand<br />

die Frau = konen<br />

- den kone<br />

*** Das Wort «disa», das «disá» ausgesprochen wird, erinnert an<br />

die unbestimmte Mehrzahlform, die mehrere romanische<br />

Sprachen aufweisen (Französisch: <strong>des</strong> - Italienisch: dei, degli,<br />

delle - Katalanisch: uns, unes - Spanisch: unos, unas -<br />

Portugiesisch: uns, umas - Rumänisch: nishte, unor), doch ihre<br />

Anwendung empfiehlt sich nur für jene, die das Albanische schon<br />

sehr gut kennen.<br />

Was ich oben im Vorwort über die verschiedenen Zeitformen<br />

geschrieben habe, trifft auch auf die Substantive zu: Die Wörter<br />

stehen einander so nahe, dass sehr genau hingehört werden<br />

muss, um zu erkennen, um welchen Kasus es sich handelt.<br />

b) Deklination auf «-u»:<br />

Nom. ein Freund<br />

(një) shok<br />

Gen. eines Freun<strong>des</strong> i (një) shoku<br />

Dat. einem Freund (një) shoku<br />

Akk. einen Freund (një) shok<br />

Abl. von einem Freund (një) shoku<br />

33


Nom. der Freund<br />

Gen. <strong>des</strong> Freun<strong>des</strong><br />

Dat. dem Freund<br />

Akk. den Freund<br />

Abl. vom Freund<br />

shoku<br />

i shokut<br />

shokut<br />

shokun<br />

shokut<br />

Nom. Freunde<br />

(disa) shok<br />

Gen. von Freunden i (disa) shokve<br />

Dat. Freunden<br />

(disa) shokve<br />

Akk. Freunde<br />

(disa) shok<br />

Abl. von Freunden (disa) shoksh<br />

Nom. die Freunde shokvet<br />

Gen. der Freunde i shokvevet<br />

Dat. den Freunden shokvevet<br />

Akk. die Freunde shokvet<br />

Abl. von den Freunden shokvevet<br />

Da es keine bestimmte Regel dafür gibt, zu welcher dieser<br />

beiden Deklinationen je<strong>des</strong> einzelne männliche Substantiv<br />

gehört, und zudem noch unregelmässige Formen vorkommen,<br />

muss je<strong>des</strong> einzelne Wort in jedem einzelnen Kasus auswendig<br />

gelernt werden.<br />

34


Die weiblichen Substantive<br />

Das weibliche Geschlecht ist daran zu erkennen, dass die<br />

unbestimmten Formen im Nominativ Einzahl auf einem «-ë» oder<br />

«-e», die beide unbetont sind, oder auf einem betonten «-i»<br />

enden. Ein weiteres Kennzeichen sind im Nominativ Einzahl die<br />

bestimmten Endungen «-a» und «-ja», die nie betont werden.<br />

a) Deklination auf «-a»:<br />

Nom. eine Frau<br />

(një) zonjë<br />

Gen. einer Frau<br />

i (një) zonje<br />

Dat. einer Frau<br />

(një) zonje<br />

Akk. eine Frau<br />

(një) zonjë<br />

Abl. von einer Frau (një) zonje<br />

Nom. die Frau<br />

Gen. der Frau<br />

Dat. der Frau<br />

Akk. die Frau<br />

Abl. von der Frau<br />

zonja<br />

i zonjës<br />

zonjës<br />

zonjën<br />

zonjës<br />

Nom. Frauen<br />

Gen. von Frauen<br />

Dat. Frauen<br />

Akk. Frauen<br />

Abl. von Frauen<br />

(disa) zonja<br />

i (disa) zonjave<br />

(disa) zonjave<br />

(disa) zonja<br />

(disa) zonjash<br />

35


Nom. die Frauen<br />

Gen. der Frauen<br />

Dat. den Frauen<br />

Akk. die Frauen<br />

Abl. von den Frauen<br />

zonjat<br />

i zonjavet<br />

zonjavet<br />

zonjat<br />

zonjavet<br />

Besonders zu beachten sind bei dieser Deklination die in der<br />

Einzahl von Kasus zu Kasus vorkommende Vokalverschiebung<br />

von «-ë» und «-e», zudem sind in der Mehrzahl wie oben<br />

angedeutet verschiedene Kasus formal identisch.<br />

b) Deklination auf «-ja»:<br />

Nom. eine Blume (një) lule<br />

Gen. einer Blume i (një) lúleje<br />

Dat. einer Blume (një) lúleje<br />

Akk. eine Blume (një) lule<br />

Abl. von einer Blume (një) lúleje<br />

Nom. die Blume<br />

Gen. der Blume<br />

Dat. der Blume<br />

Akk. die Blume<br />

Abl. von der Blume<br />

lulja<br />

lules<br />

lules<br />

lulen<br />

lules<br />

Nom. Blumen<br />

(disa) lule<br />

36


Gen. von Blumen<br />

Dat. Blumen<br />

Akk. Blumen<br />

Abl. von Blumen<br />

i (disa) lúleve<br />

(disa) lúleve<br />

(disa) lule<br />

(disa) lulesh<br />

Nom. die Blumen lulet<br />

Gen. der Blumen lúlevet<br />

Dat. den Blumen lúlevet<br />

Akk. die Blumen lulet<br />

Abl. von den Blumen lúlevet<br />

Bei dieser Deklination gibt es nur im Nominativ Einzahl eine<br />

Vokalverschiebung von «-e» zu «-ja», während alle anderen<br />

Formen auf der letzten Silbe ein «e» haben.<br />

c) Deklination auf «-í»:<br />

Nom. ein Haus<br />

(një) shtëpí<br />

Gen. eines Hauses i (një) shtëpie<br />

Dat. einem Haus (një) shtëpie<br />

Akk. ein Haus<br />

(një) shtëpí<br />

Abl. von einem Haus (një) shtëpie<br />

Nom. das Haus<br />

Gen. <strong>des</strong> Hauses<br />

Dat. dem Haus<br />

shtëpia<br />

i shtëpisë<br />

shtëpisë<br />

37


Akk. das Haus<br />

Abl. vom Haus<br />

shtëpinë<br />

shtëpisë<br />

Nom. Häuser<br />

(disa) shtëpí<br />

Gen. von Häusern i (disa) shtëpive<br />

Dat. Häusern<br />

(disa) shtëpive<br />

Akk. Häuser<br />

(disa) shtëpí<br />

Abl. von Häusern (disa) shtëpish<br />

Nom. die Häuser shtëpitë<br />

Gen. der Häuser i shtëpivet<br />

Dat. den Häusern shtëpivet<br />

Akk. die Häuser shtëpitë<br />

Abl. von den Häusern shtëpivet<br />

Auch bei dieser Deklination finden wieder verschiedene<br />

Vokalverschiebungen statt.<br />

Bemerkenswert ist, dass verschiedene häufig vorkommende<br />

männliche Substantive im Nominativ ebenfalls auf einem «-a»<br />

enden. Die bekanntesten sind diese:<br />

Bruder<br />

Junge<br />

Mann<br />

Vater<br />

vëllá - vëllí (G. vëllú)<br />

djalë (G. djelë) - djala (G. djela)<br />

burrë - burra<br />

atë - ata, babá - babí (G. babë - baba)<br />

38


Onkel *<br />

axhë - xhaxhá, dajë - daja<br />

* Die vordere Variante ist der Bruder <strong>des</strong> Vaters und die hintere<br />

der Bruder der Mutter.<br />

Die Akutzeichen (á, í, ú) werden nicht geschrieben, ich verwende<br />

sie nur hier.<br />

Die Mehrzahl dieser «familiären» Substantive ist zum Teil<br />

unregelmässig:<br />

Jungs = djelm, djem<br />

Väter = etër<br />

Zu dieser Deklination gehört auch das Wort für Albanien, das<br />

zwei verschiedene Varianten aufweist:<br />

Toskisch<br />

Nom. Shqipërí, Shqipëria<br />

Gegisch<br />

Shqipní, Shqipnía<br />

Gen. e Shqipërisë e Shqipnisë<br />

Dat. Shqipërisë Shqipnisë<br />

Akk. Shqipëria Shqipnia<br />

Abl. Shqipërie Shqipnie<br />

Die vordere Variante im Nominativ kommt alleinstehend - so<br />

auch in den Wörterbüchern - und nach einer Präposition vor,<br />

wenn kein anderes Wort sich auf sie bezieht, während die hintere<br />

Variante mit dem bestimmten Artikel oder dann steht, wenn sie<br />

mit einem anderen Substantiv, mit einem Adjektiv<br />

(Eigenschaftswort) oder mit einem Possessivpronomen, also<br />

einem besitzanzeigenden Fürwort, verbunden wird:<br />

39


in Albanien<br />

das kleine Albanien<br />

im kleinen Albanien<br />

unser Albanien<br />

në Shqipërí, në Shqipní<br />

Shqipëria e vogël, Shqipnia e vogël<br />

në Shqipëria e vogël, në Shqipnia e vogël<br />

Shqipëria jonë, Shqipnia jonë<br />

Das Wort «vogël» hat nichts mit einem Vogel zu tun, wie das auf<br />

den ersten Blick scheinen mag. Dafür gibt es mit «zog», das<br />

früher auch noch «zok» geschrieben wurde, ein eigenes Wort.<br />

Das «e» muss im Genitiv immer mitverwendet werden, während<br />

bei den männlichen Wörtern wie oben angedeutet ein «i»<br />

dazwischengeschoben wird, wie wir weiter unten bei den<br />

zusammengesetzten Wörtern noch sehen werden. Dabei wird<br />

das vordere Wort immer mit dem bestimmten Artikel verbunden:<br />

Republik Albanien = Republika e Shqipërisë,<br />

Republika e Shqipnisë<br />

Auch das Wort «Republika» wird genauso wie die meisten<br />

anderen albanischen Wörter auf der zweitletzten Silbe betont,<br />

also wird «Republíka» gesagt. Das gilt auch dann, wenn dieses<br />

Wort in einem anderen Kasus steht:<br />

Das Zentrum der Republik Albanien<br />

shtëpia e Republikës së Shqipërisë,<br />

shtëpia e Republikës së Shqipnisë<br />

Bei solchen Zusammensetzungen steht hinten immer «së»,<br />

wenn zwei weibliche Wörter einander folgen.<br />

Auch beim Wort Kosovo, das auf Albanisch «Kosova» lautet,<br />

40


wird entgegen der internationalen Gewohnheit immer die<br />

zweitletzte Silbe betont, also «Kosóva» und der Genitiv<br />

«Kosóvës»:<br />

Republika e Kosovës - shtëpia e Republikës së Kosovës<br />

Leider bietet das Albanische die besondere Schwierigkeit, dass<br />

je<strong>des</strong> einzelne Substantiv mit seiner vollen Deklination gelernt<br />

werden muss, weil es keine solchen «Schlupflöcher» bietet wie<br />

vor allem die romanischen Sprachen und zum Teil sogar das<br />

Neugriechische und die slawischen Sprachen, in denen viele<br />

Wörter ähnlich oder sogar gleich dekliniert werden. Als kleiner<br />

«Trost» kann der Hinweis dienen, dass es bei den männlichen<br />

und weiblichen Substantiven zwei Eselsbrücken gibt, an denen<br />

diese als solche erkannt werden können:<br />

Der bestimmte Akkusativ endet in der Einzahl auf einem «n»:<br />

malin, shokun, zonjën, lulen<br />

Es gibt allerdings auch Ausnahmen: shtëpinë<br />

Die unbestimmten Substantive enden im Ablativ in der Mehrzahl<br />

immer auf einem «sh» - und hier ohne Ausnahme:<br />

malesh, shoksh, zonjash, lulesh, shtëpish<br />

Die sächlichen Substantive<br />

Die wenigen Wörter dieses Geschlechts sind daran zu erkennen,<br />

dass in der Einzahl der unbestimmte Nominativ auf einem «-ë»<br />

oder «-e» und der bestimmte Nominativ auf einem «-ët» oder auf<br />

einem «-et» enden:<br />

41


a) Deklination auf «-ë»:<br />

Nom. ein Käse<br />

(një) djathë<br />

Gen. einer Käsesorte i (një) djathi<br />

Dat. einem Käse (një) djathi<br />

Akk. einen Käse (një) djathë<br />

Abl. von einem Käse (një) djathi<br />

Nom. der Käse<br />

Gen. der Käsesorte<br />

Dat. dem Käse<br />

Akk. den Käse<br />

Abl. von einem Käse<br />

djathët<br />

i djathit<br />

djathit<br />

djathët<br />

djathit<br />

Nom. Käsesorten (disa) djathrave, (disa) djáthëra *<br />

(G. disa djathna)<br />

Gen. von Käsesorten i (disa) dijathrave/djáthëra/djathna)<br />

Dat. Käsesorten (disa) diathrave, djáthëra, djathna<br />

Akk. Käsesorten (disa) djathrave/djáthëra/djathna<br />

Abl. von Käsesorten (disa) djathravesh, djáthërash,<br />

dhjathnash<br />

Nom. die Käsesorten<br />

Gen. der Käsesorten<br />

Dat. den Käsesorten<br />

djathravet, djáthëravet, djathnavet<br />

i djathravet/djáthëravet/djathnavet<br />

djathravet, djáthëravetm djathnavet<br />

42


Akk. die Käsesorten<br />

Abl. von den K.<br />

djathravet, djáthëravet, djathnavet<br />

djathravet, djáthëravet, djathnavet<br />

Der Akut bei „djáthëra“ usw. wird nicht geschrieben, ich<br />

verwende ihn hier nur zum besseren Verständnis.<br />

Bei den sächlichen Wörtern ist die Mehrzahl mit dem bestimmten<br />

Artikel abgesehen vom eingefügten „i“ im Genitiv immer<br />

identisch.<br />

b) Deklination auf „-e“:<br />

Nom. ein Haupt<br />

(një) krye<br />

Gen. eines Hauptes i (një) kreu<br />

Dat. einem Haupt (një) kreu<br />

Akk. ein Haupt<br />

(një) krye<br />

Abl. von einem Haupt (një) kreu<br />

Nom. das Haupt<br />

Gen. <strong>des</strong> Hauptes<br />

Dat. dem Haupt<br />

Akk. das Haupt<br />

Abl. vom Haupt<br />

kryet<br />

i kreut<br />

kreut<br />

kryet<br />

kreut<br />

Nom. Häupter (disa) krerë (G. krenë) - krena *<br />

Gen. von Häuptern i (disa) krerëve/krenëve - krenave<br />

43


Dat. Häuptern<br />

(disa) krerëve/krenëve - krenave<br />

Akk. Häupter<br />

(disa) krerë/krenë - krena<br />

Abl. von Häuptern (disa) krerëvesh/krenëvesh -<br />

(disa) krenash<br />

Nom. die Häupter<br />

Gen. der Häupter<br />

Dat. den Häuptern<br />

Akk. die Häupter<br />

Abl. von den Häuptern<br />

krerët/krenët - krenat<br />

i krerëvet/krenëvet - i krenavet<br />

krerëvet/krenëvet - krenavet<br />

krerët/krenët - krenat<br />

krerëvet/krenëvet – krenavet<br />

* Die Mehrzahl von „krye“ weist zwei verschiedene Varianten auf,<br />

die nicht sächlich, sondern männlich und weiblich dekliniert<br />

werden:<br />

krerë, krenë, krerët, krenët usw. = männlich<br />

krena, krenat usw.<br />

= weiblich<br />

Wie in allen anderen Sprachen, die als indogermanisch bzw.<br />

indoeuropäisch bezeichnet werden und noch drei Geschlechter<br />

haben - zum Beispiel das Griechische und die slawischen<br />

Sprachen -, sind die sächlichen Wörter auch im <strong>Albanischen</strong> im<br />

Nominativ und Akkusativ sowohl in der Einzahl als auch in der<br />

Mehrzahl identisch.<br />

Da es nur wenige sächliche Substantive gibt, die zum grössten<br />

Teil gleich wie die männlichen dekliniert werden, genügt es, sich<br />

die Deklinationen der männlichen Wörter genau einzuprägen.<br />

44


Die zusammengesetzten Substantive<br />

Wie sehr sich das Albanische von allen anderen europäischen<br />

und selbst von den direkten Nachbarn Neugriechisch,<br />

Mazedonisch und Serbisch unterscheidet, zeigt sich vor allem<br />

auch darin, wie zwei verschiedene Substantive miteinander<br />

verbunden werden.<br />

Als Beispiele dienen die Wörter „Stadtpark“ und „Gesetzeswort“.<br />

Park = park (unbestimmt), parku (bestimmt)<br />

Stadt = qytet (u.), qytetu (b.)<br />

Wort = fjalë (u.), fjala (b.)<br />

Gesetz = ligjë (u.), ligja (b.)<br />

Auch hier ist leicht zu erkennen, dass „qytet“ und „ligjë“ vom<br />

Italienischen abstammen.<br />

Nom. ein Stadtpark<br />

Gen. eines Stadtparks<br />

Dat. einem Stadtpark<br />

Akk. einen Stadtpark<br />

Abl. von einem St.<br />

(një) park i qytetit<br />

i (një) parku të qytetit<br />

(një) parku të qytetit<br />

(një) park i qytetit<br />

(një) parku të qytetit<br />

Nom. der Stadtpark<br />

Gen. <strong>des</strong> Stadtparks<br />

Dat. dem Stadtpark<br />

Akk. den Stadtpark<br />

Abl. vom Stadtpark<br />

parku i qytetit<br />

i parkut të qytetit<br />

parkut të qytetit<br />

parkun e qytetit<br />

parkut të qytetit<br />

45


Nom. Stadtpärke<br />

Gen. von Stadtpärken<br />

Dat. Stadtpärken<br />

Akk. Stadtpärke<br />

Abl. von Stadtpärken<br />

(disa) parqe të qytetit<br />

i (disa) parqeve të qytetit<br />

(disa) parqeve të qytetit<br />

(disa) parqe të qytetit<br />

(disa) parqesh të qytetit<br />

Nom. die Stadtpärke<br />

Gen. der Stadtpärke<br />

Dat. den Stadtpärken<br />

Akk. die Stadtpärke<br />

Abl. von den St.<br />

parqet e qytetit<br />

i parqevet të qytetit<br />

parqevet të qytetit<br />

parqet e qytetit<br />

parqevet të qytetit<br />

Nom. ein Gesetzeswort (një) fjalë e ligjës<br />

Gen. eines Gesetzeswortes i (një) fjalë së ligjës<br />

Dat. einem Gesetzeswort (një) fjalë së ligjës<br />

Akk. ein Gesetzeswort (një) fjalë e ligjës<br />

Abl. von einem G. (një) fjale së ligjës<br />

Nom. das Gesetzeswort fjala e ligjës<br />

Gen. <strong>des</strong> Gesetzeswortes i fjalës së ligjës<br />

Dat. dem Gesetzeswort fjalës së ligjës<br />

Akk. das Gesetzeswort fjalën e ligjës<br />

Abl. vom Gesetzeswort fjalës së ligjës<br />

46


Nom. Gesetzesworte (disa) fjalë të ligjës/të ligjavet<br />

Gen. von G.<br />

i (disa) fjalëve të ligjës/të ligjavet<br />

Dat. Gesetzesworten (disa) fjalëve të ligjës/të ligjavet<br />

Akk. Gesetzesworte (disa) fjalë të ligjës<br />

Abl. von Gesetzesworten (disa) fjalësh të ligjës<br />

Nom. die Gesetzesworte fjalët e ligjës/të ligjavet<br />

Gen. der Gesetzesworte i fjalëvet të ligjës/të ligjavet<br />

Dat. den Gesetzesworten fjalëvet të ilgjës/të ligjavet<br />

Akk. die Gesetzesworte fjalët të ligjës/të ligjavet<br />

Abl. von den G. fjalëvet të ligjës/të ligjavet<br />

Trotz dieses ganzen Formengestrüpps sind mehrere wichtige<br />

Einzelheiten zu erkennen, die als Eselsbrücken dienen können:<br />

a) Das hintere männliche Wort bleibt sowohl in der Einzahl als<br />

auch in der Mehrzahl immer unverändert.<br />

b) Das Verbindungswort «së», das sich von «e» und «të»<br />

unterscheidet, kommt sowohl in der Einzahl als auch in der<br />

Mehrzahl nur im Genitiv, Dativ und Ablativ der weiblichen Wörter<br />

vor.<br />

c) Das hintere weibliche Wort kann auch in der Mehrzahl stehen.<br />

Bei solchen zusammengesetzten Wörtern werden die<br />

Verbindungspartikel (i, e, të, së) in der Fachsprache als<br />

Gelenkartikel bezeichnet.<br />

47


Es gibt auch Wörter, in denen der Ablativ vorkommt:<br />

Blume = lulë<br />

Strauss = tufë<br />

ein Blumenstrauss = një tufë lulesh<br />

Wenn jedoch ein ganz bestimmter Blumenstrauss gemeint ist,<br />

entfällt steht der Genitiv anstelle <strong>des</strong> Ablativs:<br />

der Blumenstrauss = tufa e lúleve<br />

Wenn ein männliches Wort mit einem weiblichen «gemischt»<br />

wird, bezieht sich die Verbindungspartikel immer auf das erste<br />

Wort, unabhängig davon, ob dieses männlich oder weiblich ist:<br />

Mauer = mur (u.), muri (b.)<br />

Zeitung = gazetë (u.), gazeta (b.)<br />

Nom. eine Wandzeitung<br />

die Wandzeitung<br />

Gen. einer Wandzeitung<br />

der Wandzeitung<br />

(një) gazetë e murit<br />

gazeta e murit<br />

i (një) gazetë së murit<br />

i gazetës së murit<br />

Sohn = bir (u.), biri (b.)<br />

Frau = zonjë (u.), zonja (b.)<br />

Nom. ein Sohn der Frau<br />

der Sohn der Frau<br />

Gen. eines Sohnes der F.<br />

<strong>des</strong> Sohnes der Frau<br />

(një) bir i zonjës<br />

biri i zonjës<br />

i (një) birit i zonjës<br />

i birit i zonjës<br />

48


Bei «biri i zonjës» wird das Verbindungswort «i» im mündlichen<br />

Gebrauch verschluckt.<br />

Wenn feste Begriffe verwendet werden, beginnen nicht nur die<br />

Eigennamen, sondern alle Substantive mit einem grossen<br />

Buchstaben:<br />

Jesus Christus ist der Sohn Gottes und der Retter der Welt.<br />

Jezu Krisht është Biri i Zotit e Shpëtimtari i botës.<br />

Sohn = bir/biri, Gott = Zot/Zoti, Retter = shpëtimtar/shpëtimtari,<br />

Welt = botë/bota<br />

Noch komplizierter wird es, wenn ein Demonstrativpronomen<br />

(dieser, diese, dieses usw.) oder ein Adjektiv (Eigenschaftswort)<br />

dazu kommen - und erst recht, wenn alles zusammen vertreten<br />

ist. Allerdings behandle ich all dies noch nicht jetzt, bevor ich auf<br />

diese erwähnten Wörter nicht näher eingegangen bin.<br />

49


Die Eigennamen<br />

Im literarischen <strong>Albanischen</strong> wurde in beiden Varianten noch<br />

zwischen den Kasus unterschieden, aber nicht mehr in der<br />

heutigen Sprache, vor allem nicht in der Umgangssprache.<br />

Die Deklination sieht bei den Eigennamen, die auf einem Vokal<br />

enden, so aus:<br />

Nom. Gjergj Janku * Lena<br />

Gen. Gjergjs Jankus Lenas<br />

Dat. Gjergjs Jankus Lenas<br />

Akk. Gjergjn Jankun Lenan<br />

Abl. Gjergjs Jankus Lenas<br />

* Das ist der Familienname <strong>des</strong> albanischen Fussballtormanns,<br />

der dadurch, dass er es der schweizerischen<br />

Nationalmannschaft in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft<br />

von 1966 besonders schwer machte, mit seinem Können sogar<br />

in der Schweiz eine gewisse Popularität erreichte und in den<br />

Fussballkreisen noch heute nicht ganz vergessen ist.<br />

Der Genitiv, Dativ und Ablativ sind formal also identisch.<br />

Bei den Eigennamen, die auf einem Konsonanten enden, ist es<br />

ein wenig komplizierter, weil es darauf ankommt, ob die Kasus<br />

mit einem «i» oder einem «u» eingeleitet werden, aber man wird<br />

auch verstanden, wenn einem der «falsche» Vokal<br />

herausrutscht:<br />

Nom. Enver Ibrahim Krisht * Martin **<br />

Gen. Enveris Ibrahimis Krishtis Martinus<br />

Dat. Enveris Ibrahimis Krishtis Martinus<br />

50


Akk. Enverin Ibrahimin Krishtin Martinus<br />

Abl. Enveris Ibrahimis Krishtis Martinun<br />

* Der damit verbundene Vorname Jezu ist unveränderlich.<br />

** Das ist ein Name, der auf den ersten Blick typisch westlich zu<br />

sein scheint, aber auch in vielen anderen Ländern vorkommt. So<br />

trug auch der Autor Martin Camaj (1927 - 1992), <strong>des</strong>sen im Jahr<br />

1969 erschienenes <strong>Lehrbuch</strong> <strong>des</strong> Gegischen ich in diesem Buch<br />

mitverwende, diesen internationalen Vornamen.<br />

Erstaunlicherweise gibt es im <strong>Albanischen</strong> keine weiblichen<br />

Eigennamen, die auf einem Konsonanten enden; jedenfalls habe<br />

ich keinen einzigen gefunden. Wenn eine Frau heiratet, nimmt<br />

sie zudem noch heute fast immer den Namen <strong>des</strong> Mannes an.<br />

Es gibt jedoch weibliche Eigennamen, die von anderen Sprachen<br />

stammen und eingebaut worden sind, so auch Mirjam aus der<br />

Bibel:<br />

Nom.<br />

Mirjam<br />

Gen. + Dat. + Abl. Mirjamas<br />

Akk.<br />

Mirjaman<br />

Ein paar Beispiele:<br />

Das ist Envers Haus.<br />

Das ist Lenas Buch.<br />

Ky është shtëpia Enveris. Ky është libri Lenas.<br />

Ky është Enveris shtëpia. * Ky është Lenas libri. *<br />

* In der Dichtersprache ist auch im <strong>Albanischen</strong> der<br />

vorangestellte Genitiv möglich.<br />

51


Da fast alle Präpositionen (Verhältniswörter), die sich auf<br />

Personen beziehen, abgesehen von einer einzigen Ausnahme<br />

entweder mit dem Nominativ oder dem Akkusativ gebildet<br />

werden, gibt es hier keine Probleme, vor allem seitdem die<br />

Eigennamen auch im Akkusativ im mündlichen Gebrauch nicht<br />

mehr auf einem «-n» enden:<br />

Ich gehe zu Enver und (zu) Mirjam.<br />

Unë shkój te Ibrahim dhe (te) Mirjam.<br />

Ich komme von Enver und (von) Mirjam.<br />

Unë vij nga Ibrahim dhe (nga) Mirjam.<br />

Die Ausnahme ist der Ausdruck «për shkak të» (wegen), hinter<br />

dem der Genitiv steht:<br />

Alles kommt nur wegen Ibrahim und Lena.<br />

Gjithë vjen vetëm për shkak të Ibrahimis dhe Lenas.<br />

Im mündlichen Gebrauch können aber auch nur Ibrahim und<br />

Lena stehen.<br />

52


Dieses und jenes<br />

Auch die Demonstrativpronomina, wie die hinweisenden<br />

Fürwörter in der Fachsprache heissen, werden durchdekliniert,<br />

wobei die Substantive, auf die sie sich beziehen, in der<br />

unbestimmten Form stehen:<br />

Nom. dieser Freund<br />

Gen. dieses Freun<strong>des</strong><br />

Dat. diesem Freund<br />

Akk. diesen Freund<br />

Abl. von diesem Freund<br />

ky shok<br />

i këtíj shoku<br />

këtíj shoku<br />

këtë shok<br />

këtíj shoku, kësí shoku<br />

Nom. diese Freunde<br />

Gen. dieser Freunde<br />

Dat. diesen Freunden<br />

Akk. diese Freunde<br />

Abl. von diesen Freunden<br />

këtá shok<br />

i këtyre shokve (G. i këtyne)<br />

këtyre shokve (G. këtyne)<br />

këtá shok<br />

kësí skoksh<br />

Nom. dieser Junge<br />

Gen. dieses Jungen<br />

Dat. diesem Jungen<br />

Akk. diesen Jungen<br />

Abl. von diesem Jungen<br />

ky djalë (G. djelë)<br />

i këtíj djali (G. djeli)<br />

këtíj djali (G. djeli)<br />

këtë djalë (G. djelë)<br />

këti djali, kësí djali (G. djeli)<br />

53


Nom. diese Jungen<br />

Gen. dieser Jungen<br />

Dat. diesen Jungen<br />

Akk. diese Jungen<br />

Abl. von diesen Jungen<br />

këtá djelm<br />

i këtyre djelmve (G. i këtyne)<br />

këtyre djelmve (G. këtyne)<br />

këtá djelm<br />

kësí djelmsh<br />

Nom. dieses Mädchen<br />

Gen. dieses Mädchens<br />

Dat. diesem Mädchen<br />

Akk. dieses Mädchen<br />

Abl. von diesem Mädchen<br />

kjo vajzë<br />

i kësáj vajze<br />

kësáj vajze<br />

këtë vajzë<br />

kësáj vajze, këso vajze<br />

Nom. diese Mädchen<br />

Gen. dieser Mädchen<br />

Dat. diesen Mädchen<br />

Akk. diese Mädchen<br />

Abl. von diesen Mädchen<br />

këtó vajza<br />

i këtyre vajzave (G. i këtyne)<br />

këtyre vajzave (G. i këtyne)<br />

këtó vajza<br />

kësó vajzash<br />

Die Akutzeichen (á, í, ó) werden nicht geschrieben und nur hier<br />

so aufgeführt.<br />

Da die Demonstrativpronomina bei den sächlichen Substantiven<br />

gleich wie die männlichen dekliniert werden, verzichte ich hier<br />

auf Beispiele bei «djathë» (Käse) und «krye» (Haupt).<br />

Für «jener» usw. werden die Personalpronomina verwendet, auf<br />

die ich weiter unten in einem eigenen Kapitel noch näher<br />

54


eingehen werde. Die Deklinationen lauten im männlichen und<br />

sächlichen sowie im weiblichen Geschlecht so:<br />

er, es sie (Sg. f.) sie (Pl. m.) sie (Pl. f.)<br />

Nom. aí ajó atá ató<br />

Gen. i atíj i asáj i atýre i atýre *<br />

Dat. atíj asáj atýre atýre *<br />

Akk. atë atë atá ató<br />

Abl. atíj asáj atýre atýre<br />

* Das Personalpronomen «atýre», das im Genitiv, Dativ und<br />

Ablativ in allen Geschlechtern identisch ist, wird im Gegischen<br />

auch «atýne» ausgesprochen.<br />

Auch hier werden die Akutzeichen (í, ó, ý) nicht geschrieben und<br />

nur hier so aufgeführt.<br />

Beispiele: jener Freund = aí shok<br />

jene Freunde = atá shok<br />

jenes Mädchen = ajó vajzë<br />

jene Mädchen = ató vajza<br />

Im Sinn von «dieser hier» usw. und «dieser dort» usw. sind<br />

solche Vermischungen möglich:<br />

dieser hier und jener dort = ky këtú dhe aí atjé<br />

diese hier und jene dort = kjó këtú dhe ajó atjé<br />

diese hier und jene dort (Pl.) = këtá këtú dhe atá atjé (m.),<br />

këtó këtú dhe ató atjé (f.)<br />

Zu diesem Kapitel gehören auch die Wörter für «ein solcher»<br />

55


usw., die im Gegensatz zu «dieser» usw. hinter dem<br />

betreffenden Substantiv stehen und ebenfalls durchdekliniert<br />

werden.<br />

Nom. ein solcher Junge<br />

Gen. eines solchen Jungen<br />

Dat. einem solchen Jungen<br />

Akk. einen solchen Jungen<br />

Abl. von einem solchen J.<br />

(një) djalë i këtillë<br />

i (një) djali të këtilli<br />

(një) djali të këtilli<br />

(një) djalë të këtillë<br />

(një) djali të këtilli<br />

Nom. solche Jungen<br />

(disa) djelm të këtillë<br />

Gen. solcher Jungen<br />

i (disa) djelmve të këtillëve<br />

Dat. solchen Jungen<br />

(disa) djelmve të këtillëve<br />

Akk. solche Jungen<br />

(disa) djelm të këtillë<br />

Abl. von solchen Jungen (disa) djelmsh të këtillësh<br />

Nom. ein solches Mädchen<br />

Gen. eines solchen Mädchens<br />

Dat. einem solchen Mädchen<br />

Akk. ein solches Mädchen<br />

Abl. von einem solchen M.<br />

(një) vajzë e këtillë<br />

i (një) vajze të këtilli<br />

(një) vajze të këtilli<br />

(një) vajzë të këtillë<br />

(nje) vajze të këtilli<br />

Nom. solche Mädchen<br />

Gen. solcher Mädchen<br />

Dat. solchen Mädchen<br />

(disa) vajza të këtillë<br />

i (disa) vajzave të këtillëve<br />

(disa) vajzave të këtillëve<br />

56


Akk. solche Mädchen<br />

Abl. von solchen Mädchen<br />

(disa) vajza të këtillë<br />

(disa) vajzash të këtillësh<br />

Im Nominativ ist schon hier der entscheidende Unterschied<br />

zwischen männlichen und weiblichen Wörtern zu erkennen, was<br />

wir weiter unten bei den Eigenschaftswörtern bzw. Adjektiven<br />

noch deutlicher sehen werden:<br />

i = männlich, a = weiblich<br />

Genauso wie hier bleiben auch dort die entsprechenden Wörter<br />

hinten unverändert.<br />

Neben «këtillë» gibt es auch noch die Variante «atillë», die<br />

überall genau gleich dekliniert wird. Der kleine Unterschied<br />

besteht darin, dass «këtillë» mehr für Aussagen wie «ein solcher<br />

hier» usw. verwendet wird, während «atillë» mehr für Aussagen<br />

wie «ein solcher dort» zum Zug kommt.<br />

Auch für «alle» gibt es für alle Geschlechter verschiedene<br />

Deklinationen, wobei auch hier die Substantive in der<br />

unbestimmten Form stehen:<br />

alle Männer<br />

alle Frauen<br />

të gjithë burra<br />

të gjitha zonja<br />

Der entscheidende Unterschied liegt also auch hier zwischen<br />

dem männlichen «ë» und dem weiblichen «a».<br />

So wie oben wird auch hier dekliniert.<br />

57


Die Relativpronomina<br />

Da diese eng mit den Substantiven und den soeben aufgeführten<br />

Demonstrativpronomina zusammenhängen, stelle ich sie schon<br />

hier vor.<br />

Was im Neugriechischen das Universalwort «pu» ist, das im<br />

Nominativ und Akkusativ immer verwendet werden kann, ist im<br />

<strong>Albanischen</strong> «që», das die gleiche Funktion ausübt. Auch hier<br />

bietet der Konsonant «q» bei der Aussprache zwei Varianten an,<br />

die ich schon beide gehört habe:<br />

«kö» und «tschö», wobei das erstere häufiger vorkommt.<br />

Beispiele im Nominativ:<br />

Das ist der Mann, der mich liebt.<br />

Ky është burri që më dasurón.<br />

Das ist die Frau, die mich liebt.<br />

Ky është zonja që më dashurón.<br />

Das sind die Männer und Frauen, die uns lieben.<br />

Ky janë burrat dhe zonjat që na dashurójnë.<br />

Ursula und Lena sind die Frauen, die Hans lieben.<br />

Ursula dhe Lena janë zonjat që dashurójnë Gjon.<br />

Beispiele im Akkusativ:<br />

58


Das ist der Mann, den ich liebe.<br />

Ky është burri që unë dashurój.<br />

Das ist die Frau, die ich liebe.<br />

Ky është zonja që unë dashurój.<br />

Das sind die Männer und Frauen, die wir lieben.<br />

Ky është burrat dhe zonjat që ne dashurójmë.<br />

Ursula und Lena sind die Frauen, die Hans liebt.<br />

Ursula dhe Lena janë zonjat që Gjon dashurón.<br />

Das Relativpronomen kann sowohl mit als auch ohne Komma<br />

verwendet werden, beim Lesen von Texten habe ich schon beide<br />

Varianten so gesehen.<br />

Auch hier wird das Akutzeichen bei «ó» nicht geschrieben und<br />

nur hier so aufgeführt.<br />

Beim Genitiv, Dativ und Ablativ ist nur eine Konstruktion aus der<br />

unteren Tabelle möglich:<br />

Nom. i cili<br />

männlich:<br />

Gen. i të cilit<br />

Dat. të cilit<br />

Akk. të cilin<br />

Einzahl:<br />

weiblich:<br />

e cila<br />

i së cilës<br />

së cilës<br />

të cilën<br />

Abl. të cilit së cilës<br />

59


Mehrzahl:<br />

männlich:<br />

weiblich:<br />

Nom. të cilët<br />

të cilat<br />

Gen. i të cilëvet i të cilavet<br />

Dat. të cilëvet<br />

të cilavet<br />

Akk. të cilët<br />

të cilat<br />

Abl. të cilëvet të cilavet<br />

Auch hier sind ein paar kleine «Gesetze» zu erkennen, am<br />

meisten dient sicher die Eselsbrücke mit dem «n» im Akkusativ<br />

Einzahl.<br />

Beispiele im Genitiv:<br />

Das ist der Mann, <strong>des</strong>sen Schwester ich liebe.<br />

Ky ështe burri, i të cilit motra unë dashurój.<br />

(Schwester im Nominativ = motër)<br />

Das ist die Frau, deren Bruder ich liebe.<br />

Ky është zonja, i së cilës vella unë dashurój.<br />

Das sind die Männer, deren Schwestern wir lieben.<br />

Ky janë burrat, i të cilëvet motrat ne dashurójmë.<br />

Das sind die Frauen, deren Brüder wir lieben.<br />

Ky janë zonjat, i të cilavet vellat ne dashurójmë.<br />

60


Beispiele im Dativ:<br />

Das ist der Mann, dem ich alles gebe.<br />

Ky është burri, të cilit unë jap të gjitha.<br />

Das ist die Frau, der ich alles gebe.<br />

Ky është zonja, së cilës unë jap të gjitha.<br />

Das sind die Männer, denen wir alles geben.<br />

Ky janë burrat, të cilëvet ne japim të gjitha.<br />

Das sind die Frauen, denen wir alles geben.<br />

Ky është zonjat, të cilavet ne japim të gjitha.<br />

Beispiele im Ablativ:<br />

Das ist der Mann, von dem ich alles habe.<br />

Ky është burri, të cilit unë kam të gjitha.<br />

Das ist die Frau, von der ich alles habe.<br />

Ky është zonja, së cilës unë kam të gjitha.<br />

Das sind die Männer, von denen ich alles habe.<br />

Ky janë burrat, të cilëvet unë kam të gjitha.<br />

61


Das sind die Frauen, von denen ich alles habe.<br />

Ky janë zonjat, të cilavet unë kam të gjitha.<br />

Im Gegensatz zu «që» ist das Komma hier immer obligatorisch.<br />

Natürlich können diese Varianten aus der Tabelle auch im<br />

Nominativ und Akkusativ verwendet werden:<br />

Das ist der Mann, der mich liebt.<br />

Ky është burri, i cili më dashurón.<br />

Das ist die Frau, die mich liebt.<br />

Ky është zonja, e cila më dashurón.<br />

Das ist der Mann, den ich liebe.<br />

Ky është burri, të cilin unë dashurój.<br />

Das ist die Frau, die ich liebe.<br />

Ky është zonja, të cilën unë dashurój.<br />

Wenn «das» usw. genauer angegeben werden soll, sind auch<br />

die drei anderen Varianten (kjó, këtá, këtó) möglich:<br />

Das/diese ist die Frau, die mich liebt.<br />

Kjó është zonja që më dashurón.<br />

Kjó është zonja, e cila më dashurón.<br />

62


Das/diese sind die Männer, die uns lieben.<br />

Këtá janë burrat që na dashurójnë.<br />

Këtá janë burrat, të cilët na dashurójnë.<br />

Das/diese sind die Frauen, die uns lieben.<br />

Këtó janë zonjat që na dashurójnë.<br />

Këtó janë zonjat, të cilat na dashurójnë.<br />

Die Adjektive (Eigenschaftswörter)<br />

Wie im vorherigen Kapitel zum Teil schon gesehen werden kann,<br />

besteht der entscheidende Unterschied zwischen den<br />

männlichen und sächlichen Adjektiven, die formal identisch sind,<br />

und den weiblichen in den beiden Vokalen «i» und «e». Das gilt<br />

aber nur für die Einzahl, in der Mehrzahl kommen wieder andere<br />

Regeln zum Zug.<br />

Im Vergleich zum direkt benachbarten Neugriechischen und erst<br />

recht zu den slawischen Sprachen ist es im <strong>Albanischen</strong> insofern<br />

einfach, als die Adjektive nicht dekliniert werden. Sie lauten also<br />

in allen Kasus gleich, doch andererseits werden sie nach<br />

bestimmten Regeln hinter die Substantive gestellt, auf die sie<br />

sich beziehen, und das macht es wieder etwas schwieriger.<br />

Als Paradewort verwende ich die nur vier Wörter von «gross».<br />

madh (m). - madhe, madha (f.)<br />

Wie genau diese drei Wörter zum Einsatz kommen, zeigt die<br />

untere Tabelle:<br />

63


Nom. ein grosser Mann (një) burrë i madh<br />

Gen. eines grossen Mannes i (një) burri të madh<br />

Dat. einem grossen Mann (një) burri të madh<br />

Akk. einen grossen Mann (një) burrë të madh<br />

Abl. von einem grossen Mann (një) burri të madh<br />

Nom. der grosse Mann burra i madh<br />

Gen. <strong>des</strong> grossen Mannes i burrës të madh<br />

Dat. dem grossen Mann burrës të madh<br />

Akk. den grossen Mann burrën e madh<br />

Abl. vom grossen Mann burrës të madh<br />

Nom. grosse Männer<br />

(disa) burrë të madh<br />

Gen. grosser Männer<br />

i (disa) burrëve të madh<br />

Dat. grossen Männern (disa) burrëve të madh<br />

Akk. grosse Männer (disa) burrë të madh<br />

Abl. von grossen Männern (disa) burrësh së madh<br />

Nom. die grossen Männer burrat e madh<br />

Gen. der grossen Männer i burravet të madh<br />

Dat. den grossen Männern burravet të madh<br />

Akk. die grossen Männer burrat e madh<br />

Abl. von den grossen M. burravet të madh<br />

64


Nom. eine grosse Frau<br />

Gen. einer grossen Frau<br />

Dat. einer grossen Frau<br />

Akk. eine grosse Frau<br />

Abl. von einer grossen Frau<br />

(një) zonjë e madhe<br />

i (një) zonje së madhe<br />

(një) zonje së madhe<br />

(një) zonjë të madhe<br />

(një) zonje së madhe<br />

Nom. die grosse Frau<br />

Gen. der grossen Frau<br />

Dat. der grossen Frau<br />

Akk. die grosse Frau<br />

Abl. von der grossen Frau<br />

zonja e madhe<br />

i zonjës së madhe<br />

zonjës së madhe<br />

zonjën e madhe<br />

zonjës së madhe<br />

Nom. grosse Frauen<br />

(disa) zonja të madha<br />

Gen. grosser Frauen<br />

i (disa) zonjave të madha<br />

Dat. grossen Frauen<br />

(disa) zonjave të madha<br />

Akk. grosse Frauen<br />

(disa) zonja të madha<br />

Abl. von grossen Frauen (disa) zonjash së madha<br />

Nom. die grossen Frauen zonjat e madha<br />

Gen. der grossen Frauen i zonjavet të madha<br />

Dat. den grossen Frauen zonjavet të madha<br />

Akk. die grossen Frauen zonjat e madha<br />

Abl. von den grossen Frauen zonjavet të madha<br />

65


Was auf den ersten Blick wegen der vielen Endungen<br />

abschreckend wirken mag, lässt sich leicht entwirren. Es fällt auf,<br />

dass der Dativ und der Ablativ in der Einzahl in beiden<br />

Geschlechtern identisch sind, und das Gleiche trifft in der<br />

Mehrzahl in Verbindung mit dem bestimmten Artikel zu.<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen Adjektiven gibt es für dieses<br />

drei Varianten, wobei das weibliche Geschlecht für die Einzahl<br />

und Mehrzahl je eine kennt.<br />

Wenn ein Adjektiv für sich alleinsteht, wird es ebenfalls dekliniert,<br />

wobei es dann die gleichen Endungen wie die Substantive<br />

annimmt:<br />

Nom. ein grosser (Mann)<br />

Gen. eines grossen<br />

Dat. einem grossen<br />

Akk. einen grossen<br />

Abl. von einem grossen<br />

(një) madh<br />

i (një) madhi<br />

(një) madhi<br />

(një) madhi<br />

(një) madhi<br />

Nom. der grosse (Mann)<br />

Gen. <strong>des</strong> grossen<br />

Dat. dem grossen<br />

Akk. den grossen<br />

Abl. vom grossen<br />

madhi<br />

i madhit<br />

madhit<br />

madhin<br />

madhit<br />

Nom. grosse (Männer)<br />

Gen. grosser<br />

Dat. grossen<br />

(disa) madhe<br />

i (disa) madheve<br />

(disa) madheve<br />

66


Akk. grosse<br />

Abl. von grossen<br />

(disa) madhe<br />

(disa) madhesh<br />

Nom. die grossen (Männer) madhet<br />

Gen. der grossen<br />

i madhevet<br />

Dat. den grossen<br />

madhevet<br />

Akk. die grossen<br />

madhet<br />

Abl. von den grossen madhevet<br />

Nom. eine grosse (Frau)<br />

Gen. einer grossen<br />

Dat. einer grossen<br />

Akk. eine grosse<br />

Abl. von einer grossen<br />

(një) madhë<br />

i (një) madhe<br />

(një) madhe<br />

(një) madhë<br />

(një) madhe<br />

Nom. die grosse (Frau)<br />

Gen. der grossen<br />

Dat. der grossen<br />

Akk. die grosse<br />

Abl. von der grossen<br />

madha<br />

i madhës<br />

madhës<br />

madhën<br />

madhës<br />

Nom. grosse (Frauen)<br />

Gen. grosser<br />

Dat. grossen<br />

(disa) madha<br />

i (disa) madhave<br />

(disa) madhave<br />

67


Akk. grosse<br />

Abl. von grossen<br />

(disa) madha<br />

(disa) madhash<br />

Nom. die grossen (Frauen) madhat<br />

Gen. der grossen<br />

i madhavet<br />

Dat. den grossen<br />

madhavet<br />

Akk. die grossen<br />

madhat<br />

Abl. von den grossen madhavet<br />

Auch hier gilt das Gleiche wie oben: Der Dativ und der Ablativ<br />

sind in der Einzahl in beiden Geschlechtern identisch, und das<br />

Gleiche trifft in der Mehrzahl in Verbindung mit dem bestimmten<br />

Artikel zu.<br />

Wenn ein Adjektiv für sich alleinsteht, gibt es natürlich ein paar<br />

Zusatzvarianten, wie gesehen werden kann:<br />

männlich: madhi, madhit, madhin (Sg.)- madheve, madhesh,<br />

madhevet (Pl.)<br />

weiblich: madhë, madhës, madhën (Sg.) - madhave, madhash,<br />

madhavet (Pl.)<br />

Noch schwieriger wird es, wenn je zwei Substantive und<br />

Adjektive verbunden werden:<br />

ein kleines Haus eines grossen Mannes<br />

një shtëpí e vogël i një burri të madh -<br />

ein kleines Haus einer grossen Frau<br />

një shtëpí e vogël i një zonje të madhe<br />

68


ein kleines Haus <strong>des</strong> grossen Mannes<br />

një shtëpí e vogël i burrit të madh/i zonjës të madhe<br />

ein kleines Haus der grossen Frau<br />

një shtëpí e vogël i zonjës të madhe<br />

das kleine Haus eines grossen Mannes<br />

shtëpia e vogël i një burri të madh<br />

das kleine Haus einer grossen Frau<br />

shtëpia e vogël i një zonje të madhe<br />

das kleine Haus <strong>des</strong> grossen Mannes<br />

shtëpia e vogël i burrit të madh<br />

das kleine Haus der grossen Frau<br />

shtëpía e vogël i zonjes të madhe<br />

Das es möglich ist, mit allen oben angegebenen Kasusformen<br />

über das Kreuz hinweg alle möglichen Varianten zu bilden,<br />

verzichte ich hier auf weitere Beispiele. Von den<br />

Fremdsprachigen wird sowieso nicht erwartet, dass sie alle<br />

Einzelheiten beherrschen, aber es ist wichtig, beim Lesen von<br />

Texten wenigstens die Unterschiede zu erkennen.<br />

69


Wichtige Adjektive<br />

Hier führe ich eine kleine Liste der häufigsten und wichtigsten<br />

Adjektive auf, die Gegensätze ausdrücken. Dabei kommen beide<br />

Geschlechter vor, weil die weiblichen Adjektive sich zum Teil von<br />

den männlichen unterscheiden. Wenn sie identisch sind, führe<br />

ich sie i/e auf:<br />

billig i/e lirë teuer i/e shtrénjtë<br />

breit i/e gjerë schmal i/e ngushtë<br />

fleissig i zellshëm, faul i dembél,<br />

e zellshme<br />

e dembéle<br />

froh, i gëzúeshëm, traurig i/e trishtúar<br />

fröhlich<br />

e gëzúeshme<br />

gesund i/e shëndoshë krank i/e sëmurë<br />

gross i madh, klein i/e vogël<br />

e madhe<br />

gut i/e mirë schlecht i keq,<br />

e keqe<br />

hart i/e fortë weich i/e butë<br />

hell i/e ndritur dunkel i/e errët<br />

hoch i/e lartë niedrig i/e thellë<br />

jung, i ri, alt i plak,<br />

neu e re e plakë -<br />

i/e vjëter<br />

klug i/e urtë dumm i/e budallá<br />

70


kräftig, i/e fortë schwach i/e dobët<br />

stark<br />

lang i/e gjatë kurz i/e shkurtër<br />

mutig i trim, feige i frikacák,<br />

e trime<br />

e frikacáke<br />

nah i áfërm, weit i/e largët<br />

e áfërme<br />

schnell i/e shpéjte langsam i/e ngadaltë<br />

schön i/e bukur hässlich i/e shëmtúar<br />

trocken i/e thatë nass i/e lagur<br />

warm i/e ngrohtë kalt i/e ftohtë<br />

Wer Italienisch-Kenntnisse hat, sieht sofort, dass auch hier ein<br />

paar italienische Wörter übernommen worden sind:<br />

i/e lirë (billig - von der stets billigen Lire),<br />

i/e trishtúar (traurig - von «triste»),<br />

i/e fortë (kräftig, stark)<br />

i/e shkurtër (kurz - von «curto),<br />

i/e largët (breit - von «largo»)<br />

Sogar ein griechisches Wort hat sich eingeschlichen:<br />

i keq, e keqe (schlecht - von «kakós» und «kakí»)<br />

Wer noch mehr Wörter wissen will, kann im Google unter<br />

«Armenian Lexilogos» nachschauen, wo in mehr als 100<br />

71


Sprachen über das Kreuz hinweg alle möglichen Übersetzungen<br />

gefunden werden können. Dazu gehören auch Sätze, die aber<br />

nicht immer korrekt sind, wie ich festgestellt habe.<br />

Die Farben<br />

blau<br />

braun<br />

gelb<br />

grau<br />

grün<br />

orange<br />

rot<br />

schwarz<br />

violett<br />

weiss<br />

i/e kaltër<br />

i/e bojë kafe (auch: i/e bojëkafe)<br />

i/e verdhë<br />

i/e gri<br />

i/e gjélber<br />

i/e bojë portokalli (auch: i/e bojëportokalli)<br />

i kuq, e kuqe<br />

i zi, e zezë<br />

i/e ngjyrëvjóllcë<br />

i/e bardhë<br />

Auch hier gilt das, was ich oben geschrieben habe: Wer mehr<br />

Feinheiten wissen will, kann unter «Armenian Lexilogos»<br />

nachschauen.<br />

Vorsicht: «verdhë» heisst tatsächlich «gelb» und «gjélber» heisst<br />

tatsächlich «grün», das könnte leicht zu Verwechslungen führen:<br />

Italienisch: verde = grün<br />

giallo = gelb<br />

Ein griechisches Wort hat sich auch hier eingeschlichen:<br />

72


portokálli (orange - vom Substantiv Orange, das Substantiv<br />

heisst dort «portokáli» und das Adjektiv<br />

«portokalóchrus)<br />

Die Steigerung der Adjektive<br />

Im Vergleich zu den slawischen, baltischen und finno-ugrischen<br />

Sprachen, in denen die gesteigerten Adjektive buchstäblich<br />

ineinander verschachtelt sind, aber auch im Vergleich zu den viel<br />

leichteren romanischen und germanischen Sprachen sind die<br />

gesteigerten Adjektive im <strong>Albanischen</strong> sehr leicht zu bilden. Die<br />

Adjektive bleiben genau gleich, die Unterschiede machen nur<br />

das Wort «më» (Gegisch: mâ) und die bestimmten Artikel aus.<br />

ein grösserer Mann<br />

grössere Männer<br />

Toskisch: një burrë më i madh<br />

Gegisch : nji burrë mâ i madh<br />

(disa) burra më/mâ i madh<br />

eine grössere Frau<br />

grössere Frauen<br />

Toskisch: një zonjë e madhe<br />

Gegisch : nji zonjë e madhe<br />

(disa) zonja më/mâ e madha<br />

der grössere Mann<br />

die grösseren Männer<br />

Toskisch: burri më i madh<br />

Gegisch : burri mâ i madh<br />

burrat më/ma i madh<br />

73


die grössere Frau<br />

die grösseren Frauen<br />

Toskisch: zonja më e madhe<br />

Gegisch: zonja mâ e madhe<br />

zonjat më/mâ e madha<br />

Obwohl durch die drei Wörter der Unbestimmtheit (një, nji, disa)<br />

eine deutliche Trennung ausgedrückt werden kann, gilt es im<br />

Superlativ, also in der dritten Steigerungsstufe, als korrekter,<br />

wenn die Substantive vorn stehen, weil sie sich damit vom<br />

Komparativ, der zweiten Steigerungsstufe, tatsächlich auch<br />

formal unterscheiden. Dabei steht das Adjektiv in der bestimmten<br />

Form, während das Substantiv unbestimmt bleibt:<br />

der grösste Mann<br />

die grössten Männer<br />

die grösste Frau<br />

die grössten Frauen<br />

më/mâ i madhi burrë<br />

më/mâ i madhet burra<br />

më/mâ e madhe zonjë<br />

më/mâ e madha zonja<br />

Allerdings habe ich auch schon die Variante gesehen, die formal<br />

eigentlich im Komparativ steht:<br />

Tirana ist die grösste Stadt in Albanien.<br />

T.: Tirana është më i madhi qytet në Shqiperí.<br />

Tirana është qyteti më i madh në Shqiperí.<br />

G.: Tirana âsht mâ i madhi qytet në Shqipní.<br />

Tirana âsht qyteti mâ i madh në Shqipní.<br />

Da ich die entsprechenden Deklinationstabellen bereits<br />

ausführlich aufgeführt habe, verzichte ich hier auf weitere; das<br />

System ist auch so gut genug zu erkennen.<br />

74


Auch im <strong>Albanischen</strong> gibt es den sogenannten absoluten<br />

Superlativ, der <strong>des</strong>halb so heisst, weil er formal nicht gesteigert<br />

werden kann. Im Latein oder genauer im Schriftlatein gab es ihn<br />

nicht, aber sehr wohl in den verschiedenen Dialekten <strong>des</strong><br />

Vulgärlateins, aus denen sich die heutigen romanischen<br />

Sprachen entwickelt haben. So gibt es heute für «sehr schön»<br />

im Italienischen «bellissimo» usw. und im Spanischen<br />

«hermosísimo» usw., doch das Albanische kennt solche Formen<br />

nicht. An ihrer Stelle werden vor allem diese zwei Wörter<br />

verwendet:<br />

shumë<br />

fortë<br />

viel<br />

stark, sehr<br />

Dazu kommt noch das für Fremdsprachige lange Wort<br />

«jashtëzakonísht», das «aussergewöhnlich» und<br />

«ausserordentlich» bedeutet.<br />

Das ist ein sehr guter Mann.<br />

T.: Ky është një burrë shumë i madh.<br />

Ky është një burrë fortë i madh.<br />

G.: Ky âsht nji burrë shumë i madh.<br />

Ky âsht nji burrë fortë i madh.<br />

Das ist eine sehr gute Frau.<br />

T.: Ky është një zonjë shumë e madhe.<br />

Ky është nije zonjë fortë a madhe.<br />

G.: Ky âsht nji zonjë shumë e madhe.<br />

Ky âsht nji zonjë fortë e madhe.<br />

75


Das zweite Worte «fortë» ist am meisten zu empfehlen, weil es<br />

im Westen das bekannteste und zudem mit dem benachbarten<br />

Wort im Aromunischen bzw. Walachischen, das dem<br />

Rumänischen am nächsten steht, fast identisch ist:<br />

Er ist ein sehr guter Mann.<br />

El este un om foarte bun.<br />

Sie ist eine sehr gute Frau.<br />

Ea este o doamna foarte buna.<br />

Dazu kommen noch diese Wörter und Ausdrücke:<br />

zu sehr, zu viel = tepër<br />

viel = shumë<br />

mehr = më shumë, mâ shumë<br />

am meisten = i më shumë, i mâ shumë<br />

wenig = pak<br />

weniger = më pak, mâ pak<br />

am wenigsten = i më pak, i mâ pak<br />

Auch beim Wort «pak» ist der italienische Einfluss (poco)<br />

unübersehbar.<br />

Verglichen wird mit «se» (als) und «aq - sa» (so … wie):<br />

Die Schweiz ist grösser als Albanien.<br />

T.: Zvicra është më e madhe se Shqipërí.<br />

G: Zvicra âsht mâ e madhe se Shqipní.<br />

Polen ist so gross wie Deutschland.<br />

Polonía është/âsht aq e madhe sa Gjermaní.<br />

76


Im Toskischen kann anstelle von «se» auch «nga» verwendet<br />

werden:<br />

Zvicra është më e madhe nga Shqipërí.<br />

Ursula ist grösser als Elena, aber Elena ist stärker.<br />

T.: Ursula është më e madhe se Elena, por Elena është më e<br />

fortë.<br />

Ursula është më e madhe nga Elena, por Elena është më e fortë.<br />

G.: Ursula âsht mâ e madhe se Elena, por Elena âsht mâ e<br />

madhe.<br />

Ursula und Elena sind viel grösser als Hans, aber beide lieben<br />

ihn sehr.<br />

Ursula dhe Elena janë shumë më/mâ e madha se Gjon, por të<br />

dyja e dashurójnë.<br />

Ursula dhe Elena janë shumë më/mâ e madha nga Gjon, por të<br />

dyja e dashurójnë.<br />

(beide Frauen = të dyja zonjat<br />

beide Männer = të dy burrat)<br />

Ursula ist für Hans so lieb wie Elena.<br />

Ursula është/âsht për Hans aq e shtrénjtë sa Elena.<br />

77


Das Adverb (Umstandswort)<br />

Das Adverb drückt die Art und Weise aus, wie etwas getan wird.<br />

Während das Deutsche keinen formalen Unterschied zum<br />

Adjektiv kennt, gibt es diesen sehr wohl im <strong>Albanischen</strong>, doch im<br />

Vergleich zum Neugriechischen, das die Mehrzahl der<br />

sächlichen Adjektive verwendet, und zu den slawischen und<br />

nordischen Sprachen, in denen die sächlichen Einzahlformen<br />

zum Zug kommen, ist es hier so leicht wie im Rumänischen. Es<br />

genügt, einfach nur die männliche Adjektivform zu verwenden,<br />

wobei das «i» vorn wegfällt.<br />

Der Mann ist schnell.<br />

Burra është/âsht i shpéjtë.<br />

Der Mann geht schnell.<br />

Burra shkon shpéjtë.<br />

Bei der Steigerung werden wie bei den Adjektiven einfach nur<br />

«më» bzw. «mâ» und «i më» bzw. «i mâ» angehängt:<br />

Der Mann geht schneller.<br />

Burra shkon më/mâ shpéjtë.<br />

Der Mann geht am schnellsten. Burra shkon i më/i mâ shpéjtë.<br />

78


Die Personalpronomina (Die persönlichen Fürwörter)<br />

ich du er, es sie<br />

Nom. unë ty aí ajó<br />

Gen. i mua i ty i atíj i asáj<br />

Dat. mua (më) * ty (të) atíj (i) asáj (i)<br />

Akk. mua (më) * ty (të) atë (e) atë (e)<br />

Abl. méje téje atíj asáj<br />

wir ihr sie (m.) sie (f.)<br />

Nom. ne ju atá ató<br />

Gen. i neve i juve i atýre ** i atýre **<br />

Dat. neve (na) juve (ju) atýre (u) atýre (u)<br />

Akk. ne (na) ju (ju) atá (i) ató (i)<br />

Abl. nesh jush atýre atýre<br />

* Im Gegischen lautet dieses Wort «mue».<br />

** Im Gegischen lautet dieses Wort wie oben erwähnt «atýne».<br />

Die zweite Person Mehrzahl kann auch als Höflichkeitswort<br />

verwendet werden, wobei das «J» im Gegensatz zum Deutschen<br />

nicht gross geschrieben wird, und wenn von vornherein klar ist,<br />

wer gemeint ist, kann in einem Satz, wo ein Verb, also ein<br />

Tätigkeitswort vorkommt, auch dieses weggelassen werden.<br />

Die Wörter in Klammern sind die Kurzformen, die nur in<br />

Verbindung mit einem anderen Wort verwendet werden:<br />

79


Hans liebt diese Frau, er liebt sie.<br />

Hans dashurón këtë zonjë, aí e dashurón.<br />

Diese Frau liebt Hans, sie liebt ihn.<br />

Kjo zonjë dashurón Hans, ajó e dashurón.<br />

Hans liebt diese zwei Frauen, er liebt sie.<br />

Hans dashurón këtó dy zonjat, aí i dashurón.<br />

Die Mutter liebt uns sehr.<br />

Ama na dashurón shumë.<br />

Nana na dashurón shumë.<br />

(Mutter = amë, nanë)<br />

Wir lieben euch sehr.<br />

Ne ju dashurójmë shumë. *<br />

Wenn ein Akkusativobjekt betont ist, wird die unbetonte Variante<br />

mitaufgeführt, was in der Fachsprache als Objektverdoppelung<br />

bezeichnet wird:<br />

Ich liebe dich, nur dich.<br />

Sie liebt mich und nicht dich.<br />

Të dashurój ty, vetëm ty.<br />

Ajó më dashurón mua dhe jo ty.<br />

Das Gleiche gilt auch, wenn das Dativobjekt betont wird:<br />

Ich gebe es dir und nur dir. Unë të jap ty dhe vetëm ty.<br />

80


Ähnlich wie im benachbarten Neugriechischen wird ein Akkusativ<br />

im Satz wiederholt, wenn dieser mit einem Substantiv oder<br />

Adjektiv eingeleitet wird:<br />

Unsere Mutter lieben wir sehr.<br />

Amën tonë e dashurójmë shumë.<br />

Ti mitéra mas tin agapáme polí. (Griechisch)<br />

Wenn zwei Personalpronomina, die im Dativ und Akkusativ<br />

stehen, im gleichen Satz vorkommen und eines in der dritten<br />

Person steht, werden sie nach dem folgenden Schema<br />

zusammengezogen:<br />

Einzahl:<br />

më + e = ma<br />

të + e = ta<br />

i + e = ia<br />

na + e = na<br />

ju + e = jua<br />

u + e = ua<br />

mir ihn, mir sie, mir es<br />

dir ihn, dir sie, dir es<br />

ihm sie, ihm es - ihr sie, ihr es<br />

uns ihn, uns sie, uns es<br />

euch ihn, euch sie, euch es<br />

ihnen ihn, ihnen sie, ihnen es<br />

Mehrzahl:<br />

më + i = m’i<br />

të + i = t’i<br />

i + i = ia<br />

na + i = na i<br />

ju + i = jua<br />

u + i = ua<br />

mir sie<br />

dir sie<br />

ihm sie<br />

uns sie<br />

euch sie<br />

ihnen sie<br />

81


Ich gebe ihm das Buch, ich gebe es ihm.<br />

Unë i jap librin, unë ia jap.<br />

Sie geben mir die Bücher, sie geben sie mir.<br />

Atá më japin libret, atá m’i japin. **<br />

* Wenn die Verbform allein deutlich genug aussagt, wer genau<br />

gemeint ist, kann das Personalpronomen ganz vorn wegfallen:<br />

Ju dashurójmë shumë.<br />

Da jedoch viele Verbformen vor allem in der Einzahl in zwei oder<br />

sogar in allen drei Personen identisch sind, wie wir noch sehen<br />

werden, wird das Personalpronomen am Satzanfang so gut wie<br />

immer mitverwendet.<br />

** Wie im Neugriechischen und in den meisten romanischen<br />

Sprachen steht das Dativpronomen immer vor dem<br />

Akkusativpronomen, wenn sie zusammen verwendet werden.<br />

82


Die Possessivpronomina<br />

(Die besitzanzeigenden Fürwörter)<br />

Jetzt wird es wieder schwierig: Im Gegensatz zum benachbarten<br />

Neugriechischen, wo es möglich ist, einen Besitz bei jeder<br />

einzelnen Person mit einem einzigen Wort auszudrücken, das<br />

hinter dem dazu gehörenden Substantiv oder Adjektiv steht (mu,<br />

su, tu, tis, mas, sas, tus - siehe in den entsprechenden<br />

Lehrbüchern), und auch zum Mazedonischen und Bulgarischen,<br />

wo es ähnlich funktioniert, ist die Verwendung der<br />

Possessivpronomina im <strong>Albanischen</strong> nicht so einfach. Der<br />

Hauptgrund liegt darin, dass es für alle Personen sowohl eine<br />

nachgestellte als auch eine davorgestellte Variante gibt, zum<br />

Beispiel hier:<br />

das Buch = libri<br />

das meinige = imi<br />

die Bücher = librat<br />

die meinen, die meinigen = të mitë<br />

mein Buch = libri im<br />

meine Bücher = librat e mi<br />

der Arzt = mjeku mein Arzt = mjeku im<br />

der meinige = imi<br />

die Ärzte = mjekët * meine Ärzte = mjekët e mi<br />

die meinen, die meinigen = të mitë<br />

* Die Mehrzahl von «mjeku» wird unregelmässig gebildet.<br />

83


die Mutter = ema meine Mutter = ema ime<br />

die meinige = imja<br />

die Mütter = imjat meine Mütter = imjat e mia<br />

die meinen, die meinigen = të miat<br />

die Ärztin = mjekja meine Ärztin = mjekja ime<br />

die meinige = imja<br />

die Ärztinnen = mjeket meine Ärztinnen = mjeket e mia<br />

die meinen, die meinigen = të miat<br />

Wie schwierig die albanischen Possessivpronomina zu meistern<br />

sind, zeigen die unteren Tabellen, die auf den ersten Blick ein<br />

fast undurchdringlicher Dschungel sind, weil auch hier alles<br />

durchdekliniert wird, und es braucht viel Stehvermögen, um sich<br />

hier einleben zu können.<br />

Das bestmögliche Grundschema sieht so aus:<br />

Einzahl:<br />

Männlich und sächlich:<br />

Mehrzahl:<br />

mein dein meine deine<br />

Nom. im yt e mi e tu<br />

Gen. i … tim i … tënd i … të mi i … të tu<br />

Dat. tim tënd të mi të tu<br />

Akk. tim tënd e mi e tu<br />

Abl. tim tënd të mi të tu<br />

84


der meinige der deinige die meinigen die deinigen<br />

Nom. imi yti të mitë të tutë<br />

Gen. i timit i tëndit i të mivet i të tuvet<br />

Dat. timit tëndit të mivet të tuvet<br />

Akk. timin tëndin të mitë të tutë<br />

Abl. timit tëndit të mivet të tuvet<br />

sein ihr seine ihre<br />

Nom. i tij i saj e tij e saj<br />

Gen. i … të tij i … të saj i … të tij i ... të saj<br />

Dat. të tij të saj të tij të saj<br />

Akk. e tij e saj e tij e saj<br />

Abl. të tij të saj të tij të saj<br />

der seinige der ihrige die seinigen die ihrigen<br />

Nom. i tiji i saji të tijtë të sajtë<br />

Gen. i të tijit i të sajit i të tijvet i të sajvet<br />

Dat. të tijit të sajit të tijvet të sajvet<br />

Akk. të tijnë të sajin/sajnë të tijtë të sajtë<br />

Abl. të tijit të sajit të tijvet të sajvet<br />

unser euer unsere eure<br />

Nom. ynë juaj tanë tuaj<br />

Gen. i … tonë i ... tuaj i … tanë i ... tuaj<br />

85


Dat. tonë tuaj tanë tuaj<br />

Akk. tonë tuaj tanë tuaj<br />

Abl. tonë tuaj tanë tuaj<br />

der unsrige der eurige die unsrigen die eurigen<br />

Nom. yni juaji tanët tuajt<br />

Gen. i tonit i tuajit i tanëvet i tuajvet<br />

Dat. tonit tuajit tanëvet tuajvet<br />

Akk. tonin tuajin tanët tuajt<br />

Abl. tonit tuajit tanëvet tuajvet<br />

ihr (m.) ihr (f.) ihre (m.) ihre (f.)<br />

Nom. i tyre * wie m. e tyre * wie m.<br />

Gen. i … të tyre<br />

i … të tyre<br />

Dat. të tyre<br />

të tyre<br />

Akk. e tyre<br />

e tyre<br />

Abl. të tyre<br />

të tyre<br />

der ihrige (m.) der ihrige (f.) die ihrigen (m.) die ihrigen (f.)<br />

Nom. i tyri * wie m. të tyret * wie m.<br />

Gen. i të tyrit<br />

i të tyrevet<br />

Dat. të tyrit<br />

të tyrevet<br />

Akk. të tyrin<br />

të tyret<br />

Abl. të tyrit<br />

të tyrevet<br />

86


* Im Gegischen wird auch hier das «r» durch ein «n» ersetzt:<br />

Sg.: tyre = tyne tyri = tyni tyrit = tynit tyrin = tynin<br />

Pl.: tyret = tynet tyrevet = tynevet<br />

Weiblich:<br />

Einzahl:<br />

Mehrzahl:<br />

meine deine meine deine<br />

Nom. ime jote e mia e tua<br />

Gen. i … sime i ... sate i ... të mia i ... të tua<br />

Dat. sime sate të mia të tua<br />

Akk. time tënde e mia e tua<br />

Abl. sime sate të mia të tua<br />

die meinige die deinige die meinigen die deinigen<br />

Nom. imja jotja të miat të tuat<br />

Gen. i simes i sates i të miavet i të tuavet<br />

Dat. simes sates të miavet të tuavet<br />

Akk. timen tënden të miat të tuat<br />

Abl. simes sates të miavet të tuavet<br />

seine ihre seine ihre<br />

Nom. e tij e saj e tija e saja<br />

Gen. i … së tij i … së saj i ... të tija i … të saja<br />

Dat. së tij së saj të tija të saja<br />

87


Akk. e tij e saj e tija e saja<br />

Abl. së tij së saj të tija të saja<br />

die seinige die ihrige die seinigen die ihrigen<br />

Nom. e tija e saja të tijat të sajat<br />

Gen. i së tijës i së sajës i të tijavet i të sajavet<br />

Dat. së tijës së sajës të tijavet të sajavet<br />

Akk. të tijën të sajën të tijat të sajat<br />

Abl. së tijës së sajës të tijavet të sajavet<br />

unsere eure unsere eure<br />

Nom. jonë juaj tona tuaja<br />

Gen. i … sonë i … suaj i ... tona i ... tuaja<br />

Dat. sonë suaj tona tuaja<br />

Akk. tonë tuaj tona tuaja<br />

Abl. sonë suaj tona tuaja<br />

die unsrige die eurige die unsrigen die eurigen<br />

Nom. jona juaja tonat tuajat<br />

Gen. i sonës i suajës i tonavet i tuajavet<br />

Dat. sonës suajës tonavet tuajavet<br />

Akk. tonën tuajën tonat tuajat<br />

Abl. sonës suajës tonavet tuajavet<br />

88


ihr (m.) ihr (f.) ihre (m.) ihre (f.)<br />

Nom. e tyre * wie m. e tyre * wie m.<br />

Gen. i … së tyre<br />

i ... të tyre<br />

Dat. së tyre<br />

të tyre<br />

Akk. e tyre<br />

e tyre<br />

Abl. së tyre të tyre<br />

die ihrige (m.) die ihrige (f.) die ihrigen (m.) die ihrigen (f.)<br />

Nom. e tyrja * wie m. të tyret * wie m.<br />

Gen. i së tyres<br />

i të tyrevet<br />

Dat. së tyres<br />

të tyrevet<br />

Akk. të tyren<br />

të tyret<br />

Abl. së tyres<br />

të tyrevet<br />

* Hier gilt im Gegischen das Gleiche wie oben:<br />

Sg.: tyre = tyne tyrja = tynja tyres = tynes tyren = tynen<br />

Pl.: tyret = tynet tyrevet = tynevet<br />

Am schwierigsten ist sicher der Genitiv, bei dem das zum Zug<br />

kommt, was in der Fachsprache in anderen Sprachen als Mantel-<br />

Konstruktion bezeichnet wird:<br />

meines Buches = i librit tim<br />

meiner Bücher = i libret të mi<br />

usw.<br />

deines Buches = i librit tënd<br />

deiner Bücher = i libret të tu<br />

89


Bei «der meinige» usw. gilt diese Regel jedoch nicht:<br />

i timit, i tëndit - i të mivet, i të tuvet<br />

usw.<br />

Von allen Sprachen, in denen die Possessivpronomina hinten<br />

angehängt werden, ist es nirgendwo so schwer wie im<br />

<strong>Albanischen</strong>, also auch nicht im Isländischen und Färöischen,<br />

weil diese keinen Ablativ kennen. Allerdings kann hier gut<br />

gesehen werden, dass der Dativ und Ablativ in allen<br />

Geschlechtern sowohl in der Einzahl als auch in der Mehrzahl<br />

identisch sind; also sind es genau genommen formal auch hier<br />

nur vier Kasus. Dazu kommt noch, dass die Possessivpronomina<br />

zumin<strong>des</strong>t in der dritten Person Mehrzahl überall identisch sind.<br />

Wer sich wirklich die Mühe machen will, sich auch dieses<br />

Formengestrüpp anzueignen, hat keine andere Wahl, als<br />

möglichst viele Texte zu lesen. Allerdings wird von den<br />

Fremdsprachigen nicht erwartet, dass sie all diese Formen<br />

korrekt beherrschen. Ein kleiner Trick, sie zu umgehen, besteht<br />

darin, dass die Possessivpronomina einfach weggelassen<br />

werden, und erst recht dann, wenn in einem Gespräch aus dem<br />

Zusammenhang sowieso hervorgeht, wer gemeint sein könnte.<br />

Eigentlich könnte man meinen, das seien alle<br />

Possessivpronomina, doch das trifft längst nicht zu. Es gibt auch<br />

noch vorangestellte Varianten, die jedoch nur bei Familien- und<br />

Verwandtschaftsnamen zum Zug kommen. Da aber diese in den<br />

Alltagsgesprächen nicht nur im <strong>Albanischen</strong>, sondern auch in<br />

allen anderen Sprachen der Welt zu den häufigsten gehören,<br />

tauchen sie natürlich ebenfalls immer wieder auf.<br />

90


Die Deklination findet vorn und nicht hinten statt. Als<br />

Paradebeispiele führe ich die Possessiv-Deklinationen von «nip»<br />

(Neffe) und «mbesë» (Nichte) auf, weil diese beiden Wörter<br />

leichter zu bilden sind als die anderen in dieser Gruppe:<br />

Nom. mein Neffe im nip meine Neffen mi nipat<br />

Gen. meines Neffen i tim nipi meiner Neffen i mi nipavet<br />

Dat. meinem Neffen tim nipi<br />

meinen Neffen mi nipavet<br />

Akk. meinen Neffen tim nip meine Neffen mi nipat<br />

Abl. von meinem N. tim nipi<br />

von meinen N. mi nipavet<br />

Nom. dein Neffe yt nip deine Neffen tu nipat<br />

Gen. deines Neffen i tët nipi * deiner Neffen i tu nipavet<br />

Dat. deinem Neffen tët nipi * deinen Neffen tu nipavet<br />

Akk. deinen Neffen tët nip ** deine Neffen tu nipat<br />

Abl. von deinem N. tët nipi * von deinen N. tu nipavet<br />

Nom. meine Nichte ime mbesë meine Nichten mi mbesat<br />

Gen. meiner Nichte i sime mbese meiner N. i mi mbesavet<br />

Dat. meiner Nichte sime mbese meinen N. mi mbesavet<br />

Akk. meine Nichte time mbesë meine N. mi mbesat<br />

Abl. von meiner N. sime mbese von meinen N. mi mbesavet<br />

Nom. deine Nichte jot mbesë deine Nichten tu mbesat<br />

Gen. deiner Nichte i sat mbese deiner Nichten i tu mbesavet<br />

Dat. deiner Nichte sat mbese deinen Nichten tu mbesavet<br />

91


Akk. deine Nichte tët mbesë * deine Nichten tu mbesat<br />

Abl. von deiner N. sat mbese von deinen N. tu mbesavet<br />

* Im Gegischen wird hier anstelle von «tët» auch «tyt»<br />

verwendet.<br />

** Im Gegischen wird hier anstelle von «tët» auch «tat»<br />

verwendet.<br />

In der dritten Person Einzahl muss das Substantiv wieder mit<br />

dem bestimmten Artikel stehen:<br />

Nom. sein Neffe i nipi seine Neffen i nipat<br />

Gen. seines Neffen i të nipi seiner Neffen i të nipavet<br />

Dat. seinem Neffen të nipi seinen Neffen të nipavet<br />

Akk. seinen Neffen i nip seine Neffen të nipat<br />

Abl. von seinem N. të nipi von seinen N. të nipavet<br />

Nom. seine Nichte e mbesa seine Nichten e mbesat<br />

Gen. seiner Nichte i së mbesës seiner Nichten i së mbesavet<br />

Dat. seiner Nichte së mbesës seiner Nichten së mbesavet<br />

Akk. seine Nichte të mbesën seine Nichten të mbesat<br />

Abl. von seiner N. së mbesës von seinen N. së mbesavet<br />

Da die Verwendung dieser besonderen Possessivpronomina<br />

eine Gratwanderung ist und auch die beiden ausführlichen<br />

Albanisch-Lehrbücher, auf die ich ganz unten noch hinweise,<br />

92


gerade hier keine vollständigen Deklinationstabellen aufführen,<br />

verzichte ich auf weitere Beispiele.<br />

Immerhin kann bei «nip» auch hier der italienische Einfluss<br />

erkannt werden, wo der Neffe «nipote» bedeutet, und das Wort<br />

«mbesë» weist sogar auf das heute veraltete deutsche Wort<br />

«Base» hin, das allerdings eine Cousine bzw. eine Kusine ist.<br />

93


Sein und Haben in allen Zeiten<br />

Nach so viel Grammatik - wobei ich auf viele Einzelheiten nicht<br />

einmal näher eingehen konnte - kommt jetzt das eigentliche<br />

Kernstück nicht nur <strong>des</strong> <strong>Albanischen</strong>, sondern auch aller<br />

anderen Sprachen, weil die beiden Verben «sein» und «haben»<br />

zu den häufigsten und damit auch wichtigsten gehören.<br />

Was ich oben in der Einleitung erwähnt habe, wiederhole ich hier:<br />

Wie im Mazedonischen, Bulgarischen und Neugriechischen -<br />

dagegen nicht im Altgriechischen, das nicht weniger als zwölf<br />

verschiedene aufweist, wobei je zwei formal identisch sind und<br />

sich nur durch ihre Denkweise unterscheiden - kennt auch das<br />

Albanische keinen Infinitiv, also keine Grundform, zumin<strong>des</strong>t<br />

offiziell nicht. Das Gegische weist formal einen auf, der aber ganz<br />

anders verwendet wird als in den Sprachen, die einen Infinitiv<br />

haben.<br />

Heute wird in allen Albanisch-Lehrbüchern anstelle <strong>des</strong> nicht<br />

vorhandenen Infinitivs die Verbform der dritten Person Einzahl<br />

aufgeführt. In früheren Zeiten wurde das zum Teil auch noch mit<br />

der ersten Person Einzahl getan, wie das noch heute beim<br />

Neugriechischen so ist, aber davon ist man abgerückt, weil die<br />

dritte Person Einzahl weniger Unregelmässigkeiten aufweist und<br />

damit formal als einfacher gilt. Die einzige Ausnahme - nach<br />

dem, was ich selbst gesehen habe - ist das Wörterbuch, das ich<br />

ganz unten als Quelle angebe: Dort steht anstelle <strong>des</strong> Infinitivs<br />

immer noch «jam» (ich bin) und «kam» (ich habe).<br />

Wie aussergewöhnlich das Albanische ist, zeigt sich auch bei der<br />

Anzahl der Zeiten, und zwar bei allen Verben, also nicht so wie<br />

im benachbarten Neugriechischen, das gerade für «sein» und<br />

«haben» nur vier Zeiten aufweist. Das Albanische verfügt über<br />

nicht weniger als zwanzig; damit übertrifft es sogar das<br />

Katalanische, das zwar achtzehn verschiedene Zeiten aufweist,<br />

94


wo mündlich aber nur vierzehn verwendet werden. Am meisten<br />

Zeiten weist von den bekannten europäischen Sprachen nur das<br />

Surselvische auf, der meistgesprochene rätoromanische Dialekt<br />

in den Bergen <strong>des</strong> Kantons Graubünden, aber auch dieser hat<br />

seine Einschränkungen: Er kennt zwar mehr als zwanzig Zeiten,<br />

aber im mündlichen Gebrauch kommen genauso wie in fast allen<br />

anderen romanischen Sprachen nur vierzehn vor. Noch weniger<br />

Zeiten haben mit zwölf nur das Surmeirische, das östlich <strong>des</strong><br />

surselvischen Sprachgebiets gesprochen wird, und das<br />

Rumänische, das sogar nur deren elf kennt. Noch zeitärmer sind<br />

das Finnische und Estnische, die noch weniger als zehn haben,<br />

weil die Zukunft nur mit dem Präsens ausgedrückt werden kann<br />

und der Konditional und Konjunktiv formal identisch sind, also<br />

sind es nur je sechs verschiedene Zeiten.<br />

Die zwanzig Zeiten im <strong>Albanischen</strong> sind diese:<br />

Präsens (einfache Vergangenheit),<br />

Imperfekt (einfache Vergangenheit),<br />

Futur I (einfache Zukunft)<br />

Perfekt (Vorgegenwart)<br />

Plusquamperfekt (Vorvergangenheit)<br />

Futur II (Vorzukunft)<br />

Aorist I<br />

Aorist II<br />

Konditional I bzw. Konditional Präsens<br />

Konditional II bzw. Konditional Perfekt<br />

bzw. Konditional der Vorzeitigkeit<br />

Konjunktiv Präsens<br />

Konjunktiv Perfekt<br />

95


Konjunktiv Imperfekt<br />

Konjunktiv Plusquamperfekt<br />

Optativ Präsens<br />

Optativ Präteritum<br />

Admirativ Präsens<br />

Admirativ Präteritum<br />

Admirativ Perfekt<br />

Admirativ Plusquamperfekt<br />

Von dieser grossen Anzahl muss sich niemand abschrecken<br />

lassen, weil auch hier das Präsens und das Perfekt wie in so<br />

vielen anderen Sprachen die beiden am häufigsten verwendeten<br />

Zeiten sind. Für die Fremdsprachigen genügt es also, sich die<br />

Verbformen nur dieser beiden Zeiten zu merken - aber diese<br />

müssen wirklich sitzen, vor allem die Partizipien, die genauso wie<br />

die Konjugationen selber sich aufgrund keiner einzigen Regel<br />

bilden lassen können.<br />

Was ich oben im Vorwort erwähnt habe, wiederhole ich hier: Da<br />

es im <strong>Albanischen</strong> nicht so wie im benachbarten<br />

Neugriechischen und nicht wie in den romanischen, slawischen<br />

und baltischen Sprachen möglich ist, einen Teil der<br />

Konjugationen gruppenweise zu bilden, muss jede einzelne<br />

Konjugation in jeder einzelnen Zeit für sich allein gelernt werden.<br />

Bevor ich auf die zwanzig Zeiten von «sein» und «haben»<br />

näher eingehe, stelle ich jene, die im Westen weniger bekannt<br />

sind, ein wenig vor:<br />

Der Aorist I entspricht dem, was im Französischen das Passé<br />

simple und im Italienischen das Passato remoto sind, während<br />

der Aorist II mit dem französischen Passé antérieur und dem<br />

96


italienischen Trapassato remoto übereinstimmen. Sie kommen<br />

heute im mündlichen Gebrauch fast nicht mehr vor, aber auch in<br />

den Medien ist das Perfekt wie oben erwähnt die<br />

meistverwendete Zeit der Vergangenheit. In der Dichtersprache,<br />

die so wie in jeder anderen Sprache der Welt schon immer ihre<br />

eigenen Freiräume hatte, können sie aber noch auftauchen.<br />

Der Optativ ist von allen bekannten europäischen Sprachen nur<br />

im Altgriechischen bekannt, dort ist er sogar das eigentliche<br />

Markenzeichen und an den Zwischensilben «-oi-« und «-ai-« zu<br />

erkennen. Allerdings gibt es im Gegensatz zum <strong>Albanischen</strong> nur<br />

einen Optativ und nicht zwei. Im Vergleich zum Latein, das<br />

sowohl in der klassischen Schriftsprache als auch im<br />

sogenannten Vulgärlatein, aus dem sich die heutigen<br />

romanischen Sprachen entwickelt haben, bot der Optativ im<br />

antiken Griechenland die Möglichkeit, einen Befehl etwas feiner<br />

auszudrücken als mit den eigentlichen Imperativformen. Zudem<br />

wurde er oft dort verwendet, wo im Latein in beiden Varianten der<br />

Konjunktiv vorkam, der im Altgriechischen im Gegensatz zum<br />

Neugriechischen eine weniger wichtige Rolle spielte. Von den<br />

heutigen europäischen Sprachen kennen nur noch das<br />

Türkische und Armenische den Optativ, der im letzteren aber als<br />

Desiderativ bezeichnet wird, was letztlich jedoch das Gleiche<br />

bedeutet.<br />

Am aussergewöhnlichsten ist sicher der Admirativ, der nur in<br />

wenigen Sprachen vorkommt, aber im <strong>Albanischen</strong> gleich<br />

vierfach auftritt. Wie es der Name schon sagt, wird er nur bei<br />

gefühlsmässigen Ausdrücken der Bewunderung verwendet, aber<br />

wer diese beherrschen will, muss sich nicht nur intensiv in die<br />

albanische Literatur einlesen, sondern wenn möglich auch so oft<br />

und so viel wie möglich mit albanischen Gelehrten und vor allem<br />

mit Albanologen unterhalten, von denen es erstaunlich viele gibt.<br />

97


Nach dieser kurzen Einführung in die albanische Verbenwelt<br />

stelle ich jetzt alle zwanzig Konjugationen von «sein» und<br />

«haben» vor.<br />

Präsens<br />

ich bin unë jam ich habe unë kam<br />

du bist ty je du hast ty ke<br />

er/es ist aí është * er/es hat aí ka<br />

sie ist ajó është * sie hat ajó ka<br />

wir sind ne jemi wir haben ne kemi<br />

ihr seid ju jeni ** ihr habt ju keni **<br />

sie sind atá janë (m.), sie sind atá kanë (m.),<br />

ató janë (f.)<br />

ató kanë (f.)<br />

* Im Gegischen lautet dieses Wort wie oben gesehen «âsht».<br />

** Diese beiden Wörter lauten auf Gegisch auch «jini» und «kini».<br />

Obwohl die Personalpronomina nicht notwendig sind, wenn es<br />

klar ist, wer gemeint ist, führe ich sie bei fast jeder Konjugation<br />

auf, wenn dafür genügend Platz vorhanden ist.<br />

Imperfekt<br />

ich war unë isha ich hatte unë kisha<br />

du warst ty ishe du hattest ty kishe<br />

er/es war aí ishte er/es hatte aí kishte<br />

sie war ajó ishte sie hatte ajó kishte<br />

wir waren ne ishim wir hatten ne kishim<br />

ihr wart ju ishit ihr hattet ju kishit<br />

98


sie waren atá ishin (m.), sie hatten atá kishin (m.),<br />

ató ishin (f.)<br />

ató kishin (f.)<br />

Bis hierher unterscheiden sich die Konjugationen von «sein» und<br />

«haben» noch nicht stark voneinander. Das eigentliche<br />

Markenzeichen <strong>des</strong> letzteren ist der Konsonant «k», der im<br />

Präsens das «j» ersetzt und im Imperfekt hinter das «i» gehängt<br />

wird.<br />

Futur I<br />

In dieser Zeit weichen das Toskische und Gegische zum Teil<br />

deutlich voneinander ab, weil im ersteren eine Konstruktion mit<br />

dem Konjunktiv zum Zug kommt, die mit dem benachbarten<br />

Neugriechischen und dem Mazedonischen, Bulgarischen und<br />

Rumänischen verwandt ist - auch das gehört zum Bereich der<br />

Balkanologie, die ich oben im Vorwort erwähnt habe -, und im<br />

letzteren ein Ausdruck nach der Formel «Präsens von haben +<br />

me + Partizip» verwendet wird:<br />

Toskisch:<br />

ich werde sein do të jem ich werde haben do të kem<br />

usw. do të jesh usw. do të kesh<br />

ich werde sein<br />

do të jetë<br />

do të jemi<br />

do të jeni<br />

do të jenë<br />

Gegisch:<br />

do të ketë<br />

do të kemi<br />

do të keni<br />

do të kenë<br />

kam me qenë ich werde haben kam me pasë<br />

usw. ke me qenë usw. ke me pasë *<br />

ka me qenë<br />

99<br />

ka me pasë


kemi me qenë kemi me pasë<br />

keni me qenë<br />

keni me pasë<br />

kanë me qenë<br />

kanë me pasë<br />

ich bin gewesen usw.<br />

Perfekt<br />

unë kam qenë<br />

ty ke qenë<br />

aí ka qenë<br />

ajó ka qenë<br />

ne kemi qenë<br />

ju keni qenë<br />

atá qenë<br />

ató qenë<br />

ich habe gehabt usw. unë kam pasë/pasur/patur *<br />

ty ke pasë/pasur/patur<br />

aí ka pasë/pasur/patur<br />

ajó ka pasë/pasur/patur<br />

ne kemi pasë/pasur/patur<br />

ju keni pasë/pasur/patur<br />

atá kanë pasë/pasur/patur<br />

ató kanë pasë/pasur/patur<br />

* Das Partizip «gehabt» lautet im Gegischen «pasë» und im<br />

Toskischen sowohl «pasur» als auch «patur».<br />

100


Was ich oben bereits erwähnt habe, zeigt sich hier deutlich: In<br />

den zusammengesetzten Zeiten wird im <strong>Albanischen</strong> nur mit<br />

«haben» konjugiert, also auch dort, wo im Deutschen und in<br />

mehreren romanischen Sprachen «sein» verwendet wird.<br />

ich war gewesen usw.<br />

Plusquamperfekt<br />

unë kisha qenë<br />

ty kishe qenë<br />

aí kishte qenë<br />

ajó kishte qenë<br />

ne kishim qenë<br />

ju kishit qenë<br />

atá kishin qenë<br />

ató kishin qenë<br />

ich hatte gehabt usw.<br />

unë kisha pasë/pasur/patur<br />

ty kishe pasë/pasur/patur<br />

aí kishte pasë/pasur/patur<br />

ajó kishte pasë/pasur/patur<br />

ne kishim pasë/pasur/patur<br />

ju kishit pasë/pasur/patur<br />

atá kishin pasë/pasur/patur<br />

ató kishin pasë/pasur/patur<br />

101


Futur II<br />

Wie im Futur I unterscheiden sich das Toskische und Gegische<br />

auch hier deutlich und nach dem gleichen Schema wie oben.<br />

Toskisch:<br />

ich werde do të kem qenë ich werde do të kem<br />

gewesen sein gehabt haben pasur/patur<br />

usw.<br />

usw.<br />

do të kesh qenë<br />

do të kesh<br />

pasur/patur<br />

do të ketë qenë<br />

do të ketë<br />

pasur/patur<br />

do të kemi qenë<br />

do të kemi<br />

pasur/patur<br />

do të keni qenë<br />

do të keni<br />

pasur/patur<br />

do të kenë qenë<br />

do të kenë<br />

pasur/patur<br />

Gegisch:<br />

kam me pasë qenë<br />

kam me pasë<br />

pasë/pasur/<br />

patur *<br />

ke me pasë qenë<br />

ke me pasë<br />

pasë/pasur/<br />

patur<br />

102


ka me qenë<br />

kemi me qenë<br />

keni me qenë<br />

kanë me qenë<br />

ka me pasë<br />

pasë/pasur/<br />

patur<br />

kemi me pasë<br />

pasë/pasur/<br />

patur<br />

keni me pasë<br />

pasë/pasur/<br />

kanë me pasë<br />

pasë/pasur/<br />

patur<br />

* Um ein doppeltes «pasë» zu vermeiden, werden in dieser Zeit<br />

auch im Gegischen meistens «pasur» und «patur» verwendet.<br />

Auch diese Zeit kommt genauso wie in allen anderen Sprachen,<br />

die sie aufweisen, sowohl mündlich als auch schriftlich äusserst<br />

selten vor.<br />

Aorist I<br />

ich war, ich bin unë qeshë ich hatte, unë pata<br />

gewesen usw. ty qe ich habe ty pate<br />

aí qe gehabt usw. aí pati<br />

ajó qe<br />

ne qemë<br />

ju qetë<br />

103<br />

ajó pati<br />

ne patëm<br />

ju patët


atá qenë atá patën<br />

ató qenë<br />

ató patën<br />

ich war gewesen usw.<br />

Aorist II<br />

unë pata qenë<br />

ty pate qenë<br />

aí pati qenë<br />

ajó pati qenë<br />

ne patëm qenë<br />

ju patët qenë<br />

atá patën qenë<br />

ató patën qenë<br />

ich hatte gehabt usw.<br />

unë pata pasë/pasur/patur<br />

ty pate pasë/pasur/patur<br />

aí pati pasë/pasur/patur<br />

ajó pati pasë/pasur/patur<br />

ne patëm pasë/pasur/patur<br />

ju patët pasë/pasur/patur<br />

atá patën pasë/pasur/patur<br />

ató patën pasë/pasur/patur<br />

Die beiden Aorist-Zeiten und vor allem die letztere kommen wie<br />

erwähnt sowohl mündlich als auch in den Medien nicht mehr vor,<br />

aber sie können in der Dichtersprache noch auftauchen.<br />

104


Konditional I bzw. Konditional Präsens<br />

ich wäre/ do të isha ich hätte/ich do të kisha<br />

ich würde do të ishe würde haben do të kishe<br />

sein usw. do të ishte usw. do të kishte<br />

do të ishim<br />

do të kishim<br />

do të ishit<br />

do të kishit<br />

do te ishin<br />

do të kishin<br />

Hier genügt es, einfach nur «do të» vor die Imperfektformen zu<br />

stellen.<br />

Konditional II bzw. Konditional Perfekt<br />

ich wäre gewesen usw. do të kisha qenë<br />

do të kishe qenë<br />

do të kishte qenë<br />

do të kishim qenë<br />

do të kishit qenë<br />

do të kishin qenë<br />

ich hätte gehabt usw.<br />

do të kisha pasë/pasur/patur<br />

do të kishe pasë/pasur/patur<br />

do të kishte pasë/pasur/patur<br />

do të kishim pasë/pasur/patur<br />

do të kishit pasë/pasur/patur<br />

do të kishin pasë/pasur/patur<br />

105


Auch hier gibt es einen kleinen «Trick» wie beim Konditional<br />

Präsens: Während «do të» dort vor den Imperfektformen steht,<br />

folgen hier die Verbformen <strong>des</strong> Plusquamperfekts.<br />

Konjunktiv I bzw. Konjunktiv Präsens<br />

dass ich sei që të jem dass ich habe që të kem<br />

usw. të jesh usw. të kesh<br />

të jetë<br />

të ketë<br />

të jemi<br />

të kemi<br />

të jeni<br />

të keni<br />

të jenë<br />

të kenë<br />

Diese Konjunktiv-Zeit wird dadurch gebildet, dass die Partikel<br />

«do» <strong>des</strong> Futurs I weggelassen wird.<br />

Anstelle von «që» (dass) kann auch «se» verwendet werden.<br />

Konjunktiv Perfekt<br />

dass ich që të kem qenë dass ich që të kem pasur/<br />

gewesen sei gehabt patur/pasë<br />

usw. të kesh qenë habe usw . që të kesh pasur/<br />

patur/pasë<br />

të ketë qenë<br />

që të ketë pasur/<br />

patur/pasë<br />

të kemi qenë<br />

që të kemi pasur/<br />

patur/pasë<br />

106


që të keni qenë që të keni pasur/<br />

patur/pasë<br />

të kenë qenë<br />

të kenë pasur/<br />

patur/pasë<br />

Konjunktiv Imperfekt<br />

wenn ich wäre nëse të isha wenn ich hätte nëse të kisha<br />

usw. të ishe të kishe<br />

të ishte<br />

të kishte<br />

të ishim<br />

të kishim<br />

të ishit<br />

të kishit<br />

të ishin<br />

të kishin<br />

Diese Konjunktiv-Zeit wird dadurch gebildet, dass die Partikel<br />

«do» <strong>des</strong> Konditionals Präsens weggelassen wird. Anstelle von<br />

«nëse» kann auch «në qoftë se» verwendet werden.<br />

Konjunktiv Plusquamperfekt<br />

wenn ich nëse të kisha qenë wenn ich nëse të kisha<br />

gewesen gehabt pasur/patur/pasë<br />

wäre usw. të kishe qenë hätte usw. të kisha pasur/<br />

patur/pasë<br />

të kishte qenë<br />

të kishte pasur/<br />

patur/pasë<br />

të kishim qenë<br />

të kishim pasur/<br />

patur/pasë<br />

107


nëse të kishit qenë nëse të kishit pasur/<br />

patur/pasë<br />

të kishin qenë<br />

të kishin pasur/<br />

pasur/pasë<br />

Optativ Präsens<br />

möge ich sein! qofsha möge ich haben! paça<br />

usw. qofsh usw. paç<br />

qoftë<br />

pastë<br />

qofshim<br />

paçim<br />

qofshit<br />

paçit<br />

qofshin<br />

paçin<br />

Optativ Präteritum<br />

möge ich gewesen sein! paça qenë<br />

usw.<br />

paç qenë<br />

pastë qenë<br />

paçim qenë<br />

paçit qenë<br />

paçin qenë<br />

möge ich gehabt haben!<br />

usw.<br />

paça pasë/pasur/patur<br />

paç pasë/pasur/patur<br />

pastë pasë/pasur/patur<br />

paçim pasë/pasur/patur<br />

108


paçi pasë/pasur/patur<br />

paçin pasë/pasur/patur<br />

Admirativ Präsens<br />

siehe da, ich bin! qenkam siehe da, ich habe! paskam<br />

schaut, ich bin! qenke schaut, ich habe! paske<br />

usw. qenka usw. paska<br />

qenkemi<br />

paskemi<br />

qenkeni<br />

paskeni<br />

qenkan<br />

paskan<br />

Admirativ Präteritum<br />

siehe da, ich war! qenkësha siehe da, ich hatte! paskësha<br />

schaut, ich war! qenkëshe schaut, ich hatte! paskëshe<br />

usw. qenkej usw. paskej<br />

qenkëshim<br />

paskëshim<br />

qenkëshit<br />

paskëshit<br />

qenkëshin<br />

paskëshin<br />

Admirativ Perfekt<br />

siehe da, ich bin gewesen! paskam qenë<br />

schaut, ich bin gewesen! paske qenë<br />

usw.<br />

paska qenë<br />

paskemi qenë<br />

109


paskeni qenë<br />

paskan qenë<br />

siehe da, ich habe gehabt!<br />

schaut, ich habe gehabt!<br />

usw.<br />

paskam pasë/pasur/patur<br />

paske pasë/pasur/patur<br />

paska pasë/pasur/patur<br />

paskemi pasë/pasur/patur<br />

paskeni pasë/pasur/patur<br />

paskan pasë/pasur/patur<br />

Admirativ Plusquamperfekt<br />

siehe da, ich war gewesen! paskësha qenë<br />

schaut, ich war gewesen! paskëshe qenë<br />

usw.<br />

paskej qenë<br />

paskëshim qenë<br />

paskëshit qenë<br />

paskëshin qenë<br />

siehe da, ich hatte gehabt!<br />

schaut, ich hatte gehabt!<br />

usw.<br />

paskësha pasë/pasur/patur<br />

paskëshe pasë/pasur/patur<br />

paskej pasë/pasur/patur<br />

paskëshim pasë/pasur/patur<br />

paskëshit pasë/pasur/patur<br />

paskëshin pasë/pasur/patur<br />

110


Ich wiederhole es hier noch einmal: Oft gebraucht werden<br />

wirklich nur das Präsens und das Perfekt. Für die<br />

Fremdsprachigen genügt es, die anderen Zeiten wenigstens zu<br />

kennen.<br />

Da viele Wörter vor allem in der Mehrzahl fast identisch sind,<br />

müssen auch gebürtige Albanerinnen und Albaner ganz genau<br />

hinhören, welche Personen gemeint sind, zum Beispiel bei<br />

«jemi» und «jeni» oder bei «kemi» und «keni».<br />

In der Einleitung habe ich geschrieben, dass das Albanische<br />

genauso wie das Neugriechische, Mazedonische und<br />

Bulgarische keinen Infinitiv kennt, aber das ist nur rein formal so.<br />

Von der Funktion her gibt es ihn sehr wohl, doch er wird mit dem<br />

Partizip gebildet. Dabei unterscheiden sich das Toskische und<br />

Gegische auch hier voneinander:<br />

um zu sein<br />

= për të qenë (T), me qenë (G)<br />

um zu haben = për të pasur (T), për të patur (T), me pasë (G)<br />

Auch im Gegischen können «për të qenë» und «për të pasë»<br />

vorkommen, weil die Grenzen fliessend sind.<br />

Die Gerundien werden ebenfalls mit dem Partizip gebildet:<br />

Gleichzeitigkeit: seiend = duke qenë (T), tue qenë (G)<br />

habend = duke pasur (T), duke patur (T),<br />

tue pasë (G)<br />

Vorzeitigkeit: gewesen seiend = duke pasë qenë (T),<br />

tue pasë qenë (G)<br />

111


gehabt habend = duke pasë pasur/patur (T)<br />

tue pasë pasë/pasur/patur (G)<br />

Die überall identischen Befehlsformen lauten in den beiden<br />

Personen so:<br />

sei! = ji!<br />

habe = ki!<br />

seid! = jini!<br />

habt! = kini!<br />

sei so gut! = ji kështú i mirë! (m.) *<br />

ji kështú e mirë! (f.)<br />

seid so gut! = jini kështú të mirë! (m.+f.)<br />

hab Vertrauen! = ki besím! *<br />

habt Vertrauen! = kini besím!<br />

* Anstelle von «kështú» (so) kann auch «ashtú» und anstelle von<br />

«besím» auch «fe» (mit bestimmtem Artikel «feja») verwendet<br />

werden; beim letzteren ist die italienische Herkunft offensichtlich.<br />

112


Die Verneinung von Sein und Haben<br />

Im Vergleich zu vielen anderen Sprachen in die Verneinung im<br />

<strong>Albanischen</strong> sehr einfach: Es genügt, vor die entsprechenden<br />

Verben das Wort „nuk“ zu setzen:<br />

ich bin unë jam ich habe unë kam<br />

ich bin nicht unë nuk jam ich habe nicht unë nuk kam<br />

Wenn zwei „k“ aufeinandertreffen, verschmelzen diese in der<br />

Aussprache zu einem einzigen:<br />

nuk kam = nukam<br />

Es gibt noch eine zweite Verneinungsvariante mit dem<br />

Konsonanten „s“, die aber mehr in der Schriftsprache vorkommt:<br />

ich bin nicht unë s’jam ich habe nicht unë s’kam<br />

Allerdings kommt diese Variante sogar in den albanischen<br />

Untertexten von fremdsprachigen Filmen fast nie vor.<br />

Das Gleiche gilt auch bei den oben vorgestellten Gerundien:<br />

nicht seiend = nuk duke qenë (T), s’duke qenë (T),<br />

nuk tue qenë (G), s’tue qenë (G)<br />

nicht habend = nuk duke pasur (T), nuk duke patur (T),<br />

s’duke pasur (T), s’duke patur (T),<br />

nuk tue pasë (G), s’tue pasë (G)<br />

113


nicht gewesen seiend = nuk duke pasë qenë (T),<br />

s’duke pasë qenë (T)<br />

nuk tue pasë qenë (G),<br />

s’tue pasë qenë (G)<br />

nicht gehabt habend = nuk duke pasë pasur/patur (T),<br />

s’duke pasë pasur/patur (T),<br />

nuk tue pasë pasë/pasur/patur (G),<br />

s’tue pasë pasë/pasur/patur (G)<br />

Bei «um zu … » und bei den Befehlsformen muss «mos» anstelle<br />

von «nuk» verwendet werden, wobei dieses beim ersteren hinter<br />

«për të» steht:<br />

… um nicht schlecht zu sein …<br />

T: për të mos qenë i keq (Sg. m.), për të mos qenë i keqe<br />

(Sg. f.),<br />

për të mos qenë të qekí (Pl. m.), për të mos qenë të qekía<br />

(Pl. f.)<br />

G: me mos qenë i keq (Sg. m.), me mos qenë e keqe (Sg. f.),<br />

me mos qenë të keqí (Pl. m.), me mos qenë të keqía (Pl. f.)<br />

Die beiden Mehrzahlwörter «qekí» und «qekía» gehören zu den<br />

unregelmässigen.<br />

Auch bei den Befehlsformen muss «mos» verwendet werden:<br />

sei nicht! = mos ji! seid nicht! = mos jini!<br />

habe nicht! = mos ki! habt nicht! = mos kini!<br />

114


sei nicht bös! = mos ji i keq! (m.) - mos ji e keqe! (f.) *<br />

seid nicht bös! = mos jini të keqí! (m.) - mos kini të keqía! (f.)<br />

hab keine Angst! = mos ki frikë! (T) - mos ki frigë! (G)<br />

habt keine Angst! = mos kini frikë! (T) - mos kini frigë! (G)<br />

Das Wort «keq» usw. stammt vom griechischen «kakós» ab.<br />

Das Wort «i lig» (e ligë, të ligj, të liga) ist ebenfalls möglich.<br />

Bei der ersten Person Mehrzahl und den beiden dritten Personen<br />

kommt ähnlich wie im Latein und in den romanischen Sprachen<br />

sowie im benachbarten Neugriechischen eine Konstruktion mit<br />

dem Konjunktiv Präsens zum Zug:<br />

wir sollen gut sein!<br />

er/sie soll gut sein!<br />

sie sollen gut sein!<br />

wir sollen Vertrauen haben!<br />

er/sie soll Vertrauen haben!<br />

sie sollen Vertrauen haben!<br />

wir sollen nicht bös sein!<br />

er/sie soll nicht bös sein!<br />

sie sollen nicht bös sein!<br />

wir sollen keine Angst haben!<br />

er/sie soll keine Angst haben!<br />

sie sollen keine Angst haben!<br />

115<br />

ne të jemi të madhë!<br />

aí/ajó të jetë i madh/e madhe!<br />

atá/ató të jenë të madhë!<br />

ne të kemi besím!<br />

aí/ajó të ketë besím!<br />

atá/ató të kenë besím!<br />

ne mos të jemi të keqí/keqía!<br />

aí/ajó mos të jetë i keqí/e keqe!<br />

atá/ató mos të jenë të keqí!<br />

të keqía!<br />

ne mos të kemi frikë!<br />

aí/ajó mos të ketë frikë!<br />

atá/ató mos të kenë frikë!


Die übrigen Verben<br />

Wie uneinig sich die Kenner der albanischen Sprache sind, wenn<br />

es darum geht, eigene Konjugationsklassen zu unterscheiden,<br />

zeigt sich auch in den beiden Lehrbüchern, die ich ganz unten<br />

noch vorstellen werde: Während in dem einen von keiner<br />

Konjugationsklasse die Rede ist, wird die Sprache im anderen in<br />

drei Konjugationen eingeteilt, wobei es offenbleibt, nach welchen<br />

Kriterien zwischen diesen unterschieden werden kann.<br />

Da es auch in diesen beiden Lehrbüchern nur wenige Verben<br />

gibt, die in allen zwanzig Zeiten durchkonjugiert werden,<br />

beschränke ich mich im ersten Teil darauf, zuerst diese näher<br />

vorzustellen, und danach stelle ich noch die anderen häufigen<br />

Verben vor, die nicht in allen Zeiten konjugiert werden.<br />

Zu den Verben, die ich vollständig in allen zwanzig Zeiten<br />

vorstelle, wobei ich diesmal auf die Personalpronomina<br />

verzichte, gehören diese fünfzehn:<br />

binden, bringen, essen, fallen, fassen, führen, geben, hinbringen,<br />

kommen, sagen, sehen, sitzen, stellen, sterben, trinken<br />

Die Verbformen «bringen» und «fallen» sind zumin<strong>des</strong>t im<br />

Präsens und Imperfekt identisch. Die Verbformen von<br />

«hinbringen» können je nach Zusammenhang manchmal auch<br />

noch «wegbringen» heissen.<br />

Präsens<br />

binden lidh, lidh, lidh, lidhim, lidhni, lidhin<br />

(her)bringen bie, bie, bie, biem, bini, bien<br />

essen ha, ha, ha, hamë, hani, hanë<br />

fallen bie, bie, bie, biem, bini, bien<br />

116


fassen<br />

führen<br />

geben<br />

hinbringen<br />

kommen<br />

sagen<br />

sehen<br />

sitzen<br />

stellen<br />

sterben<br />

trinken<br />

zë, zë, zë, zëmë, zini, zënë<br />

(G. zâ, zên, zên, zâme, zêni, zânë)<br />

çoj, çoj, çon, çojmë, çoni, çojnë<br />

jap, jep, jep, japim, jepni, japin<br />

(G. auch: ap, ep, ep, apim, epni/ipni, apin)<br />

shpie, shpie, shpie, shpiem, shpini, shpien<br />

vij, vjen, vjen, vijmë, vini, vijnë (G. vinë)<br />

them, thua, thotë, themi, thoni, thonë<br />

(G. thom, thue, thotë, thomi, thoni, thonë)<br />

shoh, sheh, sheh, shohim, shihni, shohin<br />

rri, rri, rri, rrimë, rrini, rrinë<br />

vë, vë, vë, vëmë, vini, vënë<br />

(G. vê, vên, vên, vêmë, vêni, vênë)<br />

v<strong>des</strong>, v<strong>des</strong>, v<strong>des</strong>, v<strong>des</strong>im, v<strong>des</strong>ni (G. vdisni,<br />

vdiqni), v<strong>des</strong>in<br />

pi, pi, pi, pimë, pini, pinë<br />

Schon bei dieser kleinen Auswahl kann gesehen werden, dass<br />

vor allem in der Einzahl so viele Verbformen identisch sind, dass<br />

die Mitverwendung der Personalpronomina unerlässlich ist - es<br />

sei denn, es gehe aus dem Zusammenhang deutlich genug<br />

hervor, welche Person gemeint ist.<br />

binden<br />

(her)bringen<br />

Imperfekt<br />

lidhja, lidhje, lidhte, lidhnim, lidhnit, lidhnin<br />

bija, bije, binte, binim, binit, binin<br />

117


(G. bisha, bishje, bishte, bishim, bishit, bishin)<br />

essen haja, haje, hante, hanim, hanit, hanin<br />

(G. hasha, hashje, hashte, hashim. hashit,<br />

hashin)<br />

fallen bija, bije, binte, binim, binit, binin<br />

(G. bisha, bishje, bishte, bishim, bishit, bishin)<br />

fassen zija, zije, zinte, zinim, zinit, zinin -<br />

zëja, zëje, zinte, zinim, zinit, zinin<br />

(G. zêsha, zëshje, zinte, zêshim, zêshit, zêshin)<br />

führen çoja, çoje, çonte, çonim, çonit, çonin<br />

geben jepja, jepje, jepte, jepnim, jepnit, jepnin<br />

(G. jepsha, epsha, epja, ipsha, ipja usw.)<br />

hinbringen shpija, shpije, shpinte, shpinim, shpinit, shpinin<br />

kommen vija, vije, vinte, vinim, vinit, vinin<br />

(G. visha/vijsha, vishje/vijshje, vinte, vishim,<br />

vishit, vishin)<br />

sagen thosha/thoshnja/thoshja, thoshe, thoshte,<br />

thoshim/thoshnim/thonim, thoshit, thoshin<br />

(G. thosha, thoshe, thonte, thoshim, thoshit,<br />

thoshin)<br />

sehen shihja, shihje, shihte, shihnim, shihnit, shihnin<br />

(G. shifsha, shifshje, shifte, shifshim, shifshit,<br />

shifshin)<br />

sitzen rrija, rrije, rrinte, rrinim, rrinit, rrinin<br />

118


stellen<br />

sterben<br />

trinken<br />

(G. rrisha, rrishje, rrinte, rrinim, rrinit, rrinin)<br />

vija, vije, vinte, vinim, vinit, vinin<br />

(G. vêsha, vêshje, vinte, vinim, vinit, vinin)<br />

vdisja, vdisje, vdiste, vdisnim, vdisnit, vdisnin<br />

(G. vdiqsha, vdiqshje, vdishte, vdishnim,<br />

vdishnit, vdishnin)<br />

pija, pije, pinte, pinim, pinit, pinin<br />

In dieser Zeit sind die Verben fast überall regelmässig. Die<br />

einzige Ausnahme sind die Imperfektformen für «sagen», die<br />

mehrere Varianten haben.<br />

Das Imperfekt von «kommen» ist im Toskischen mit dem von<br />

«stellen» identisch.<br />

binden<br />

Futur I<br />

do të lidh/lidhësh/lidhë/lidhim/lidhni/lidhin<br />

(her)bringen do të bie/biesh/bjerë/biem/bini/bien<br />

essen<br />

fallen<br />

fassen<br />

führen<br />

geben<br />

hinbringen<br />

kommen<br />

sagen<br />

sehen<br />

do të ha/hash/hajë/hamë/hani/hanë<br />

do të bie/biesh/bjerë/biem/bini/bien<br />

do të zë/zësh/zërë/zëmë/zini/zëne<br />

do të çoj/çosh/çojë/çojmë/çoni/çojnë<br />

do të jap/japësh/japë/japim/jepni/japin<br />

do të shpie/shpiesh/shpjerë/shpiem/shpini/shpien<br />

do të vij/vish/vijë/vijmë/vini/vijnë<br />

do të them/thuash/thotë/thoni/thonë<br />

do të shoh/shohësh/shohë/shohim/shihni/shohin<br />

119


sitzen<br />

stellen<br />

sterben<br />

trinken<br />

do të rri/rrish/rrijë/rrimë/rrini/rrinë<br />

do të vë/vësh/vërë/vëmë/vini/vënë<br />

do të v<strong>des</strong>/v<strong>des</strong>ësh/v<strong>des</strong>ë/v<strong>des</strong>im/vdisni/v<strong>des</strong>in<br />

do të pi/pish/pijë/pimë/pini/pinë<br />

Es fällt auf, dass die zweite Person Einzahl immer auf einem<br />

«sh» und die dritte Person Einzahl immer auf einem «ë» enden,<br />

und zudem sind die Mehrzahlformen mit denen im Präsens<br />

immer identisch.<br />

Auch hier weicht das Gegische insofern ab, als nach der Formel<br />

«Deklination von ‘haben’ + me + Partizip» konjugiert wird:<br />

kam/ke/ka/kemi/keni/kanë me lidhur<br />

pru (T. prurë) *<br />

ngranë/hangër (T. ngrënë)<br />

ra (T. rënë) *<br />

zënë<br />

çuar<br />

dhanë (T. dhënë)<br />

shpënë<br />

ardhë (T. ardhur)<br />

thânê (T. thënë)<br />

pa (T. parë)<br />

ndejë (T. ndenjur)<br />

vu (T. vënë)<br />

vdekë (T. vdekur)<br />

pirë<br />

120


* Im Gegensatz zum Präsens, Imperfekt und Futur I (das<br />

letztgenannte im Toskischen) sind die Verformen von "bringen»<br />

und «fallen» nicht mehr identisch.<br />

Perfekt, Plusquamperfekt und Futur II<br />

Da die zusammengesetzten Zeiten wie oben erwähnt immer mit<br />

«haben» gebildet werden und ich die Verbformen von «haben»<br />

bereits ausführlich vorgestellt habe, genügt es hier, in diesen drei<br />

Zeiten nur die Verbformen der ersten Person Einzahl<br />

aufzuführen. Am wichtigsten einzuprägen sind die Partizipien<br />

(gebunden, gebracht usw.), die für den täglichen Gebrauch<br />

min<strong>des</strong>tens so wichtig wie die Präsensformen sind:<br />

binden kam/kisha/do të kem lidhur<br />

(her)bringen prurë (G. pru) *<br />

essen<br />

ngrënë (G. ngranë/hangër)<br />

fallen ra (G. rënë) *<br />

fassen<br />

führen<br />

geben<br />

hinbringen<br />

kommen<br />

sagen<br />

sehen<br />

sitzen<br />

stellen<br />

sterben<br />

trinken<br />

121<br />

zënë (G. zânë)<br />

çuar<br />

dhënë (G. dhanë)<br />

shpënë<br />

ardhur (G. ardhë)<br />

thënë (G. thânë)<br />

parë (G. pa)<br />

ndenjur (G. ndejë)<br />

vënë (G. vu)<br />

vdekur (G. vdekë)<br />

pirë


* Hier gilt das Gleiche wie oben, die Partizipien unterscheiden<br />

sich deutlich voneinander.<br />

Wie wichtig es ist, sich die Partizipien gut einzuprägen, zeigt sich<br />

hier schon bei diesen fünfzehn Verben. Im Vergleich zu den<br />

romanischen und germanischen Sprachen weist das Albanische<br />

Partizipien auf, die mit den Konjugationen zum Teil wenig bis<br />

nichts gemeinsam haben.<br />

Wie beim Futur I hat das Gegische auch hier eine eigene<br />

Konjugation nach der Formel «Konjugation von ‘haben’ + me +<br />

Partizip»:<br />

kam/ke/ka/kemi/keni/kanë me lidhur/pru/ngranë/ra usw.<br />

Aorist I<br />

binden lidha, lidhe, lidhi, lidhëm, lidhët, lidhën<br />

(her)bringen prura, prure, pruri, prumë, prutë, prunë<br />

essen hëngra/ngrëna, hëngre/ngrëne, hëngri/hëngër,<br />

hëngrëm, hëngrët, hëngrën<br />

fallen<br />

rashë, re, ra, ramë, ratë, ranë<br />

fassen zura, zure, zuri, zumë, zutë, zunë<br />

(G. zûna, zûne, zûni, zûmë, zûtë, zûnë)<br />

führen çova, çove, çoi, çuam, çuat, çuan - *<br />

bleva, bleve, bleu, blemë, bletë, blenë -<br />

arrita, arrite, arriti, arritëm, arritët, arritën -<br />

shërbeva, shërbeve, shërbeu, shërbyem,<br />

shërbyet, shërbyen<br />

geben dhashë, dhe, dha, dhamë, dhatë, dhanë<br />

122


hinbringen shpura, shpure, shpuri, shpumë, shputë,<br />

shpunë<br />

kommen erdha, erdhe, erdhi (G. erdh), erdhëm, erdhët,<br />

erdhën<br />

sagen thashë (G. thash), the, tha, thamë, thatë, thanë<br />

sehen pashë, pe, pa, pamë, patë, panë<br />

sitzen ndenja, ndenje, ndenji, ndenjëm, ndenjët,<br />

ndenjën<br />

(G. ndeja/ndêja, ndeje, ndej/ndeji, ndejim,<br />

ndejtë, ndejën)<br />

stellen vura, vure, vuri, vumë, vutë, vunë<br />

(G. vuna, vune, vuni, vumë, vutë, vunë)<br />

sterben vdiqa, vdiqe, vdiq, vdiqëm, vdiqët, vdiqën<br />

trinken piva, pive, piu, pimë, pitë, pinë - *<br />

dita, dite, diti, ditëm, ditët, ditën<br />

* Die Verben «führen» und «trinken» haben im Aorist I mehr als<br />

eine Variante.<br />

Aorist II<br />

binden pata/pate/pati/patëm/patët/patën lidhur<br />

(her)bringen<br />

essen<br />

fallen<br />

fassen<br />

führen<br />

123<br />

prurë<br />

ngrënë<br />

rënë<br />

zënë<br />

çuar


geben<br />

hinbringen<br />

kommen<br />

sagen<br />

sehen<br />

sitzen<br />

stellen<br />

sterben<br />

trinken<br />

dhënë<br />

shpënë<br />

ardhur<br />

thënë<br />

parë<br />

ndenjur<br />

vënë<br />

vdekur<br />

pirë<br />

Konditional I bzw. Konditional Präsens<br />

binden do të lidhja/lidhje/lidhte/lidhnim/lidhnit/lidhnin<br />

(her)bringen do të bija/bije/binte/bintim/bintit/bintin<br />

(G. bishja, bishje, bishte, bishim, bishit, bishin)<br />

essen do të haja/haje/hante/hanim/hanit/hanin<br />

fallen do të bija/bije/binte/binim/binit/binin<br />

fassen do të zija/zije/zinte/zinim/zinit/zinin<br />

führen do të çoja/çoje/çonte/çonim/çonit/çonin<br />

geben do të jepja/jepje/jepte/jepnim/jepnit/jepnin<br />

hinbringen do të shpija/shpije/shpinte/shpinim/shpinit/shpinin<br />

kommen do të vija/vije/vinte/vinim/vinit/vinin<br />

sagen do të thosha/thoshnja/thoshja, do të thoshe,<br />

do të thoshte, do të thoshim/thoshnim/<br />

thonim, do të thoshit, do të thoshin<br />

124


sehen<br />

sitzen<br />

stellen<br />

sterben<br />

trinken<br />

do të shihja/shihje/shihte/shihnim/shihnit/<br />

shihnin<br />

do të rrija/rrije/rrinte/rrinim/rrinit/rrinin<br />

do të vija/vije/vinte/vinim/vinit/vinin<br />

do të vdisja/vdisje/vdiste/vdisnim/vdisnit/vdisnin<br />

do të pija/pije/pinte/pinim/pinit/pinin<br />

Wie bei «sein» und «haben» werden die Verbformen <strong>des</strong><br />

Konditionals Präsens einfach dadurch gebildet, dass vor die<br />

Imperfektformen «do të» gestellt wird.<br />

Konditional II bzw. Konditional Perfekt<br />

binden do të kisha/kishe/kishte/kishim/kishit/kishin lidhur<br />

(her)bringen<br />

prurë<br />

essen<br />

ngrënë<br />

fallen<br />

rënë<br />

fassen<br />

zënë<br />

führen<br />

çuar<br />

geben<br />

dhënë<br />

hinbringen<br />

shpenë<br />

kommen<br />

ardhur<br />

sagen<br />

thënë<br />

sehen<br />

parë<br />

sitzen<br />

ndenjur<br />

stellen<br />

vënë<br />

125


sterben<br />

trinken<br />

vdekur<br />

pirë<br />

Wie bei «sein» und «haben» wird vor das Plusquamperfekt<br />

einfach «do të» gestellt, ganz hinten folgen die Partizipien.<br />

Konjunktiv Präsens<br />

që të lidh/lidhësh/lidhë/lidhim/lidhni/lidhnin<br />

se të lidh/lidhësh/lidhë/lidhim/lidhni/lidhnin<br />

usw.<br />

Auch hier werden die Verbformen <strong>des</strong> Futurs I verwendet, wobei<br />

die Partikel «do» ganz vorn weggelassen wird.<br />

Konjunktiv Perfekt<br />

që/se të kem/kesh/ketë/kemi/keni/kenë lidhur<br />

purë<br />

usw.<br />

Konjunktiv Imperfekt<br />

nëse të lidhja/lidhje/lidhte/lidhnim/lidhnit/lidhnin<br />

usw.<br />

Auch hier werden die Verbformen <strong>des</strong> Konditionals Präsens<br />

verwendet, wobei die Partikel «do» ganz vorn weggelassen wird.<br />

126


Konjunktiv Plusquamperfekt<br />

nëse të kisha/kishe/kishte/kishim/kishit/kishin lidhur<br />

prurë<br />

usw.<br />

Optativ Präsens<br />

binden lidhsha, lidhsh, lidhtë, lidhshim, lidhshi, lidhshin<br />

(her)bringen prufsha, prufsh, pruftë, prufshim, prufshi, prufshin<br />

essen ngrënça, ngrënç, ngrëntë, ngrënçim, ngrënçi,<br />

nghrënçin<br />

fallen rënça, rënç, rëntë, rënçim, rënçi, rënçin<br />

fassen zënça, zënç, zëntë, zënçim, zënçi, zënçin<br />

führen çofsha, çofsh, çoftë, çofshim, çofshi, çofshin<br />

geben dhënça, dhënç, dhëntë, dhënçim, dhënçi, dhënçin<br />

hinbringen shpënça, shpënç, shpëntë, shpënçim, shpënçi,<br />

shpënçin<br />

kommen ardsha, ardhsh, ardhtë, ardhshim, ardhshi,<br />

ardhshin<br />

sagen thënça, thënç, thëntë, thënçim, thënçi, thënçin<br />

sehen pafsha, pafsh, paftë, pafshim, pafshi, pafshin<br />

sitzen ndenjça, ndenjç, ndenjtë, ndenjçim, ndenjçi,<br />

ndenjçin<br />

stellen vënça, vënç, vëntë, vënçim, vënçi, vënçin<br />

sterben vdeksha, vdeksh, vdektë, vdekshim, vdekshi,<br />

vdekshin<br />

127


trinken<br />

pifsha, pish, piftë, pifshim, pifshi, pifshin<br />

binden<br />

(her)bringen<br />

essen<br />

fallen<br />

fassen<br />

führen<br />

geben<br />

hinbringen<br />

kommen<br />

sagen<br />

sehen<br />

sitzen<br />

stellen<br />

sterben<br />

trinken<br />

Optativ Präteritum<br />

paça/paç/pastë/paçim/paçi/paçin lidhur<br />

prurë<br />

ngrënë<br />

rënë<br />

zënë<br />

çuar<br />

dhënë<br />

shpënë<br />

ardhur<br />

thënë<br />

parë<br />

ndenjur<br />

vënë<br />

vdekur<br />

pirë<br />

binden<br />

(her)bringen<br />

essen<br />

Admirativ Präsens<br />

lidhkam, lidhke, lidhka, lidhkemi, lidhkeni, lidhkan<br />

prukam, pruke, pruka, prukemi, prukeni, prukan<br />

ngrënkam, ngrënke, ngrënka, ngrënkemi,<br />

ngrënkeni, ngrënkan<br />

128


fallen<br />

fassen<br />

führen<br />

geben<br />

hinbringen<br />

kommen<br />

sagen<br />

sehen<br />

sitzen<br />

stellen<br />

sterben<br />

trinken<br />

rënkam, rënke, rënka, rënkemi, rënkeni, rënkan<br />

zënkam, zënke, zënka, zënkemi, zënkeni, zënkan<br />

çuakam, çuake, çuaka, çuakemi, çuakeni, çuakan<br />

dhënkam, dhënke, dhënka, dhënkemi, dhënkeni,<br />

dhënkan<br />

shpënkam, shpënke, shpënka, shpënkemi,<br />

shpënkeni, shpënkan<br />

ardhkam, ardhke, ardhka, ardhkemi, ardhkeni,<br />

ardhkan<br />

thënkam, thënke, thënka, thënkemi, thënkeni,<br />

thënkan<br />

pakam, pake, paka, pakemi, pakeni, pakan<br />

ndenjkam, ndenjke, ndenjka, ndenjkemi,<br />

ndenjkeni, ndenjkan<br />

vënkam, vënke, vënka, vënkemi, vënkeni, vënkan<br />

vdekëkam, vdekëke, vdekëka, vdekëkemi,<br />

vdekëkeni, vdekëkan<br />

pikam, pike, pika, pikemi, pikeni, pikan<br />

binden<br />

(her)bringen<br />

Admirativ Präteritum<br />

lidhkësha, lidhkëshe, lidhkej, lidhkëshim,<br />

lidhkëshit, lidhkëshin<br />

prukësha, prukëshe, prukej, prukëshim,<br />

prukëshit, prukëshin<br />

129


essen<br />

fallen<br />

fassen<br />

führen<br />

geben<br />

hinbringen<br />

kommen<br />

sagen<br />

sehen<br />

sitzen<br />

stellen<br />

sterben<br />

ngrënkësha, ngrënkëshe, ngrënkej, ngrënkëshim,<br />

ngrënkëshit, ngrënkëshin<br />

rënkësha, rënkëshe, rënkej, rënkëshim, rënkëshit,<br />

rënkëshin<br />

zënkësha, zënkëshe, zënkej, zënkëshim,<br />

zënkëshit, zënkëshin<br />

çuakësha, çuakëshe, çuakej, çuakëshim,<br />

çuakëshit, çuakëshin<br />

dhënkësha, dhënkëshi, dhënkej, dhënkëshim,<br />

dhënkëshit, dhënkëshin<br />

shpënkësha, shpënkëshe, shpënkej, shpënkëshim,<br />

shpënkëshit, shpënkëshin<br />

ardhkësha, ardhkëshe, ardhkej, ardhkëshim,<br />

ardhkëshit, ardhkëshin<br />

thënkësha, thënkëshe, thënkej, thënkëshim,<br />

thënkëshit, thënkëshin<br />

pakësha, pakëshe, pakej, pakëshim, pakëshit,<br />

pakëshin<br />

ndenjkësha, ndenjkëshe, ndenjkej, ndenjkëshim,<br />

ndenjkëshit, ndenjkëshin<br />

vënkësha, vënkëshe, vënkej, vënkëshim, vënkëshit,<br />

vënkëshin<br />

vdekëkësha, vdekëkëshe, vdekëkej, vdekëkëshim,<br />

vdekëkëshit, vdekëkëshin<br />

130


trinken<br />

pikësha, pikëshe, pikej, pikëshim, pikëshit, pikëshin<br />

Admirativ Perfekt und Plusquamperfekt<br />

paskam/paske/paska/paskemi/paskeni/paskan (Perfekt)<br />

paskësha/paskëshe/paskej/paskëshim/paskëshit/paskëshin<br />

binden<br />

lidhur<br />

(her)bringen prurë<br />

essen<br />

ngrënë<br />

fallen<br />

rënë<br />

fassen<br />

zënë<br />

führen<br />

çuar<br />

geben<br />

dhënë<br />

hinbringen shpënë<br />

kommen<br />

ardhur<br />

sagen<br />

thëne<br />

sehen<br />

parë<br />

sitzen<br />

ndenjur<br />

stellen<br />

vënë<br />

sterben<br />

vdekur<br />

trinken<br />

pirë<br />

Auf den ersten Blick sind das natürlich ungeheuer viele<br />

Verbformen, doch abgesehen davon, dass die meisten im<br />

mündlichen Gebrauch gar nicht vorkommen, ist fast überall eine<br />

gewisse Regelmässigkeit zu erkennen. Besonders zu beachten<br />

131


ist die Verbform der dritten Person Einzahl im Präteritum <strong>des</strong><br />

Admirativs, die bei jedem einzelnen Verb immer auf «-ej» endet.<br />

Die Befehlsformen lauten bei diesen fünfzehn Verben so:<br />

binde! bindet! binden wir! er/sie soll binden! sie sollen b.!<br />

lidh! lidhni! të lidhim! aí/ajó të lidhë! të lidhin!<br />

bring! bringt! bringen wir! er/sie soll b. sie sollen b.!<br />

bjer! bini! të biem! aí/ajó të bjerë! të bien!<br />

iss! esst! essen wir! er/sie soll e.! sie sollen e.!<br />

ha! hani! të hamë! aí/ajó të hajë! të hanë!<br />

fall! fallt! fallen wir! er/sie soll f.! sie sollen f.!<br />

bjer! bini! të biem! aí/ajó të bjerë! të bien!<br />

fass! fasst! fassen wir! er/sie soll f.! sie sollen f.!<br />

zër! zini! të zëmë! aí/ajó të zërë! të zënë!<br />

führe! führt! führen wir! er/sie soll f.! sie sollen f.!<br />

ço! çoni! të çojmë! aí/ajó të çoje! të çojnë!<br />

gib! gebt! geben wir! er/sie soll g.! sie sollen g.!<br />

jep! jipni! të japim! aí/ajó të japë! të japin!<br />

132


ing hin! bringt! bringen wir! er/sie soll h.<br />

sie sollen h.!<br />

shpjer! shpini! të shpiem! aí/ajó të shpjerë! të shpien!<br />

komm! kommt! kommen wir! er/sie soll k.! sie sollen k.!<br />

eja! ejani! të vijmë! aí/ajó të vijë ! të vijnë!<br />

sag! sagt! sagen wir! er/sie soll s.! sie sollen s.!<br />

thuaj! thuani! të themi! aí/ajó të thotë! të thonë!<br />

sieh! seht! sehen wir! er/sie soll s.! sie sollen s.!<br />

shih! shihni! të shohim! aí/ajó të shohë! të shohin!<br />

sitz! setzt! sitzen wir! er/sie soll s. sie sollen s.!<br />

rri! rrini! të rrimë! aí/ajó të rrijë! të rrinë!<br />

stell! stellt! stellen wir! er/sie soll st.! sie sollen st.!<br />

vër! vini! të vëmë! aí/ajó të vërë! të vënë!<br />

stirb! sterbt! sterben wir! er/sie soll st.! sie sollen st.!<br />

vdis! vdisni! të v<strong>des</strong>im! aí/ajó të v<strong>des</strong>ë! të v<strong>des</strong>in!<br />

trink! trinkt! trinken wir! er/sie soll tr.! sie sollen tr.!<br />

pi! pini! të pimë! aí/ajó të pijë! të pinë!<br />

133


Wie wir schon oben bei «sein» und «haben» gesehen haben,<br />

wird in der ersten Person Mehrzahl und in den beiden dritten<br />

Personen immer der Konjunktiv verwendet, doch in der Mehrzahl<br />

sind die Konjunktivformen wenigstens immer mit denen im<br />

Präsens identisch. Nur in der dritten Person Einzahl weichen sie<br />

etwas ab, allerdings endet sie bei jedem einzelnen Verb immer<br />

auf einem «-ë».<br />

Bei den transitiven Verben, also bei solchen, die mit einem<br />

Akkusativobjekt verbunden werden und zudem in der zweiten<br />

Person Einzahl auf einem Konsonanten enden, wird bei den<br />

Befehlsformen oft das «e» angehängt, das ich oben im Kapitel<br />

über die Personalpronomina aufgeführt habe. Während es in der<br />

zweiten Person Einzahl ganz hinten steht, wird es in der zweiten<br />

Person Mehrzahl zwischen dem Stamm und der<br />

Personalendung eingefügt:<br />

binde! binde es! bindet! bindet es!<br />

lidh! lidhe! lidhni! lidheni!<br />

bring! bring es! bringt! bringt es!<br />

bjer! bjere! bini! bineni!<br />

fass! fass es! fasst! fasst es!<br />

zër! zëre! zini! zineni!<br />

gib! gib es! gebt! gebt es!<br />

jep! jepe! jipni! jipneni!<br />

Für die Fremdsprachigen ist der Gebrauch dieser Befehlsformen<br />

134


nur dann zu empfehlen, wenn sie die Sprache gut genug kennen,<br />

vor allem auch <strong>des</strong>halb, weil es mit den Verben, deren Stamm<br />

auf einem Vokal enden, und zudem in der ersten Person<br />

Mehrzahl und in den beiden dritten Personen noch viel<br />

komplizierter ist. Das ist sicher der Hauptgrund dafür, dass auch<br />

die beiden Autoren, welche die beiden unten erwähnten<br />

Lehrbücher verfasst haben, hier nicht tiefer eingestiegen sind.<br />

Bei einem verneinten Befehl wird einfach wieder «mos»<br />

vorangestellt, ohne dass sich an der Reihenfolge der Wörter<br />

etwas ändert:<br />

komm nicht! kommt nicht! sie sollen nicht kommen!<br />

mos eja! mos ejani! mos të vijnë!<br />

bring nicht! bringt nicht! sie sollen nicht bringen!<br />

mos bjer! mos bini! mos të bien!<br />

bring es nicht! bringt es nicht! sie sollen es nicht bringen!<br />

mos bjere! mos bineni! mos të biene!<br />

Im mündlichen Gebrauch kommt es häufig vor, dass eine<br />

Befehlsform in der ersten Person Mehrzahl gesagt wird. Da die<br />

Sprechenden sich formal damit einschliessen, wirken solche<br />

Befehle viel höflicher:<br />

esst! = essen wir!<br />

të hamë!<br />

trinkt! = trinken wir!<br />

të pimë!<br />

Allerdings gibt es für solche Ausdrücke keine festen Regeln.<br />

135


Hier kommt in alfabetischer Reihenfolge noch eine Liste von<br />

nicht weniger als 75 Verben, die ebenfalls häufig vorkommen, für<br />

die ich jedoch keine vollständige Konjugation in allen Zeiten<br />

anbieten kann, weil ich keine solche gefunden habe. Allerdings<br />

würde es den Rahmen dieses Buches sowieso sprengen, wenn<br />

ich auch noch diese 75 Verben in allen zwanzig Zeiten aufführen<br />

würde.<br />

anfassen, ergreifen, andauern, anmelden,<br />

mitbringen fortsetzen mitteilen<br />

unë kap unë vazhdój unë njoftój<br />

ty kap ty vazhdón ty njoftón<br />

aí/ajó kap aí/ajó vazhdón aí/ajó njoftón<br />

ne kapim ne vazhdójmë ne njoftójmë<br />

ju kapni ju vazhdoni ju njoftoni<br />

atá/ató kapin atá/ató vazhdójnë atá/ató njoftójnë<br />

Partizip: kapur Partizip: vazhdúar Partizip: njoftúar<br />

anziehen arbeiten aufpassen,<br />

bewahren<br />

unë vesh unë punój unë rúaj<br />

ty vesh ty punón ty rúan<br />

aí/ajó vesh aí/ajó punón aí/ajó rúan<br />

ne veshim ne punójmë ne rúajmë<br />

ju vishni ju punoni ju rúani<br />

atá/ató veshin atá/ató punójnë atá/ató rúajnë<br />

Partizip: veshur Partizip: punúar Partizip: rúajtur<br />

136


auen, aufbauen beglückwünschen beliefern, tanken<br />

unë ndërtój unë urój unë furnizój<br />

ty ndërtón ty urón ty furnizón<br />

aí/ajó ndërtón aí/ajó urón aí/ajó furnizón<br />

ne ndërtójmë ne urójmë ne furnizójmë<br />

ju ndërtoni ju uroni ju furnizoni<br />

atá/ató ndërtójnë atá/ató urójnë atá/ató furnizójnë<br />

Partizip: ndërtúar Partizip: urúar Partizip: furnizúar<br />

bezahlen bringen denken<br />

unë pagúaj unë sjell unë mendój<br />

ty pagúan ty sjell ty mendón<br />

aí/ajó pagúan aí/ajó sjell aí/ajó mendón<br />

ne pagúajmë ne sjellim ne mendójmë<br />

ju pagúani ju sjellni/sillni ju mendoni<br />

atá/ató pagúajnë atá/ató sjellin atá/ató mendójnë<br />

Partizip: pagúar Partizip: sjellë Partizip: mendúar<br />

eilen, hasten eintreten erheben<br />

unë nxitój unë hyj unë ngre<br />

ty nxitón ty hyn ty ngre<br />

aí/ajó nxitón aí/ajó nxitón atá/ajó ngre<br />

ne nxitójmë ne hýjmë ne ngremë<br />

ju nxitoni ju hyni ju ngrini<br />

137


atá/ató nxitójnë atá/ató hýjnë atá/ató ngrenë<br />

Partizip: nxitúar Partizip: hyrë Partizip: ngritur<br />

erzielen, gewinnen feiern festlegen<br />

unë fitój unë festój unë caktój<br />

ty fitón ty festón ty caktón<br />

aí/ajó fitón aí/ajó festón aí/ajó caktón<br />

ne fitójmë ne festójmë ne caktójmë<br />

ju fitoni ju festoni ju caktoni<br />

atá/ató fitójnë atá/ató festójnë atá/ató caktójnë<br />

finden fliegen folgen<br />

unë gjej unë fluturój unë ndjek<br />

ty gjen ty fluturón ty ndjek<br />

aí/ajó gjen aí/ajó fluturón aí/ajó ndjek<br />

ne gjéjmë ne fluturójmë ne ndjekim<br />

ju gjeni ju fluturoni ju ndiqni<br />

atá/ató gjéjnë atá/ató fluturójnë atá/ató ndjekin<br />

Partizip: gjetur Partizip: fluturúar Partizip: ndjekur<br />

fragen furchten, befürchten gehen, fahren<br />

unë pyes unë drua (G. drue) unë shkoj<br />

ty pyet ty dro ty shkon<br />

aí/ajó pyet aí/ajó dro aí/ajó shkon<br />

138


ne pyesim ne dromë ne shkójmë<br />

ju pyesni ju droni ju shkoni<br />

atá/ató pyesin atá/ató dronë atá/ató shkójnë<br />

Partizip: pýetur Partizip: drashtë Partizip: shkúar<br />

gehen, laufen halten handeln<br />

unë eci unë mbaj unë veprój<br />

ty ecën ty mban ty veprón<br />

aí/ajó ecën aí/ajó mban aí/ajó veprón<br />

ne ecim ne mbájmë ne veprójmë<br />

ju ecni ju mbani ju veproni<br />

atá/ató ecin atá/ató mbájnë atá/ató veprójnë<br />

Partizip: ecur Partizip: mbájtur Partizip: veprúar<br />

helfen herausziehen hinabgehen<br />

unë ndihmój unë nxjerr unë zbres<br />

ty ndihmón ty nxjerr ty zbret<br />

aí/ajó ndihmón aí/ajó nxjerr aí/ajó zbret<br />

ne ndihmójmë ne nxjerrim ne zbresim<br />

ju ndihmoni ju nxirrni ju zbrisni<br />

atá/ató ndihmójnë atá/ató nxjerrin atá/ató zbresin<br />

Partizip: ndihmúar Partizip: nxjerrë Partizip: zbritur<br />

139


hinausgehen, hoffen hören<br />

weggehen<br />

unë dal unë shpresój unë dëgjój<br />

ty del ty shpresón ty dëgjón<br />

aí/ajó del aí/ajó shpresón aí/ajó dëgjón<br />

ne dalim ne shpresójmë ne dëgjójmë<br />

ju dilni ju shpresoni ju dëgjoni<br />

atá/ató dalin atá/ató shpresójnë atá/ató dëgjójnë<br />

Partizip: dalë Partizip: shpresúar Partizip: dëgjúar<br />

kennen klopfen kontrollieren<br />

unë njoh unë trokas unë kontrollój<br />

ty njeh ty troket ty kontrollón<br />

aí/ajó njeh aí/ajó troket aí/ajó kontrollón<br />

ne njohim ne trokasim ne kontrollójmë<br />

ju njihni ju trokisni ju kontrolloni<br />

atá/ató njohin atá/ató trokasin atá/ató kontrollójnë<br />

Partizip: njohur Partizip: trokitur Partizip: kontrollúar<br />

kosten lassen leben<br />

unë kushtój unë lë (G. lâ) unë jetój<br />

ty kushtón ty lë (G. lên) ty jetón<br />

aí/ajó kushtón aí/ajó lë (G. lên) aí/ajó jetón<br />

ne kushtójmë ne lëmë (G. lâmë) ne jetójmë<br />

140


ju kushtoni ju lini (G. lêni) ju jetoni<br />

atá/ató kushtójnë atá/ató lënë (G. lânë) atá/ató jetójnë<br />

Partizip: kushtúar Partizip: lënë (G. lânë) Partizip: jetúar<br />

lernen<br />

unë mësój<br />

ty mësón<br />

aí/ajó mësón<br />

ne mësójmë<br />

ju mësoni<br />

atá/ató mësójnë<br />

lesen lieben löschen<br />

(Feuer, Licht)<br />

unë lexój unë dashurój unë fik<br />

ty lexón ty dashurón ty fik<br />

aí/ajó lexón aí/ajó dashurón aí/ajó fik<br />

ne lexójmë ne dashurójmë ne fikim<br />

ju lexoni ju dashuroni ju fikni<br />

atá/ató lexójnë atá/ató dashurójnë atá/ató fikin<br />

Partizip: lexúar Partizip: dashurúar Partizip: fikur<br />

machen, tun nehmen parken<br />

unë bëj unë marr unë parkój<br />

141


ty bën ty merr ty parkón<br />

aí/ajó bën aí/ajó merr aí/ajó parkón<br />

ne bëjmë ne marrim ne parkójmë<br />

ju bëni ju merrni ju parkoni<br />

atá/ató bëjnë atá/ató marrin atá/ató parkójnë<br />

Partizip: bërë Partizip: marrë Partizip: parkúar<br />

probieren putzen, reinigen reden, sprechen<br />

unë provój unë pastrój unë flas<br />

ty provón ty pastrón ty flet<br />

aí/ajó provón aí/ajó pastrón aí/ajó flet<br />

ne provójmë ne pastrójmë ne flasim<br />

ju provoni ju pastroni ju flisni<br />

atá/ató provójnë atá/ató pastrójnë atá/ató flasin<br />

Partizip: provúar Partizip: pastrúar Partizip: folur<br />

reisen retten rufen<br />

unë udhëtój unë shpëtój unë thërras<br />

ty udhëtón ty shpëtón ty thërret<br />

aí/ajó udhëtón aí/ajó shpëtón aí/ajó thërret<br />

ne udhëtójmë ne shpëtójmë ne thërrasim<br />

ju udhëtoni ju shpëtoni ju thërrisni<br />

atá/ató udhëtójnë atá/ató shpëtójnë atá/ató thërrasin<br />

Partizip: udhëtúar Partizip: shpëtúar Partizip: thirrur<br />

142


schauen schenken schlafen<br />

unë shikój unë dhurój unë fle<br />

ty shikón ty dhurón ty fle<br />

aí/ajó shikón aí/ajó dhurón aí/ajó fle<br />

ne shikójmë ne dhurójmë ne flemë<br />

ju shikoni ju dhuroni ju flini<br />

atá/ató shikójnë atá/ató dhurójnë atá/ató flenë<br />

Partizip: shikúar Partizip: dhurúar Partizip: fletur<br />

schliessen schneiden schreien<br />

unë mbyll unë pres unë bërtas<br />

ty mbyll ty pret ty bërtet<br />

aí/ajó mbyll aí/ajó pret aí/ajó bërtet<br />

ne mbyllim ne presim ne bërtasim<br />

ju mbyllni ju prisni ju bërtisni<br />

atá/ató mbyllin atá/ató presin atá/ató bërtasin<br />

Partizip: mbyllur Partizip: prerë Partizip: bërtitur<br />

schwimmen sichern singen<br />

unë notój unë sigurój unë këndój<br />

ty notón ty sigurón ty këndón<br />

aí/ajó notón aí/ajó sigurón aí/ajó këndón<br />

ne notójmë ne sigurójmë ne këndójmë<br />

ju notoni ju siguroni ju këndoni<br />

143


atá/ató notójnë atá/ató sigurójnë atá/ató këndójnë<br />

Partizip: notúar Partizip: sigurúar Partizip: këndúar<br />

spielen stören töten<br />

unë lúaj unë shqetësój unë vras<br />

ty luan ty shqetësón ty vret<br />

aí/ajó luan aí/ajó shqetësón aí/ajó vret<br />

ne lúajmë ne shqetësójmë ne vrasim<br />

ju lúani ju shqetësoni ju vrsisni<br />

atá/ató lúajnë atá/ató shqetësójnë atá/ató vrasin<br />

Partizip: lúajtur Partizip: shqetësúar Partizip: vrarë<br />

treffen, betreffen verändern vergessen<br />

unë takój unë ndryshój unë harrój<br />

ty takón ty ndryshón ty harrón<br />

aí/ajó takón aí/ajó ndryshón aí/ajó harrón<br />

ne takójmë ne ndryshójmë ne harrójmë<br />

ju takoni ju ndryshoni ju harroni<br />

atá/ató takójnë atá/ató ndryshójnë atá/ató harrójnë<br />

Partizip: takúar Partizip: ndryshúar Partizip: harrúar<br />

verkaufen verpflichten, zwingen verstehen<br />

unë shes unë detyrój unë kuptój<br />

ty shet ty detyrón ty kuptón<br />

144


aí/ajó shet aí/ajó detyrón aí/ajó kuptón<br />

ne shesim ne detyrójmë ne kuptójmë<br />

ju shisni ju detyroni ju kuptoni<br />

atá/ató shesin atá/ató detyrójnë atá/ató kuptójnë<br />

Partizip: shitur Partizip: detyrúar Partizip: kuptúar<br />

vorstellen warten werfen<br />

unë prezantój unë pres unë hedh<br />

ty prezantón ty pret ty hedh<br />

aí/ajó prezantón aí/ajó pret aí/ajó hedh<br />

ne prezantójmë ne presim ne hedhim<br />

ju prezantoni ju prisni ju hidhni<br />

atá/ató prezantójnë atá/ató presin atá/ató hedhin<br />

Partizip: prezantúar Partizip: pritur Partizip: hedhur<br />

wissen wünschen, ziehen,<br />

wollen<br />

herausziehen<br />

unë di unë dëshirój unë heq<br />

ty di ty dëshirón ty heq<br />

aí/ajó di aí/ajó dëshirón aí/ajó heq<br />

ne dimë ne dëshirójmë ne heqim<br />

ju dini ju dëshironi ju hiqni<br />

atá/ató dinë atá/ató dëshirójnë atá/ató heqin<br />

Partizip: ditur Partizip: dëshirúar Partizip: hequr<br />

145


Auch hier sind nicht wenige Wörter zu erkennen, die vom<br />

Italienischen übernommen worden sind. Weiter fällt auf, dass die<br />

meisten dieser Verben zur Gruppe gehören, die mit «-oj» usw.<br />

konjugiert werden. Ich habe aber auf eine weitere Feineinteilung<br />

verzichtet, weil all jene, die sich für das Albanische interessieren,<br />

sowieso je<strong>des</strong> einzelne Verb in allen Einzelheiten lernen<br />

müssen, und dafür eignet sich ein solches «Durcheinander»<br />

besser.<br />

Zusammen mit den weiter oben vorgestellten fünfzehn Verben<br />

sowie mit den Verbformen von «sein» und «haben» und denen<br />

von «können» und «wollen», die ich weiter unten auch noch<br />

aufführen werde, ist es ohne weiteres möglich, einfache<br />

Alltagsgespräche zu führen, weil für die Fremdsprachigen wie<br />

erwähnt das Präsens und das Perfekt genügen. Wie ich es aber<br />

schon geschrieben habe, müssen diese jedoch fest eingeprägt<br />

werden.<br />

Vorsicht ist bei den Wörtern für «lieben» und «wünschen»<br />

geboten - das letztere kann als zweite Variante auch für «wollen»<br />

verwendet werden -, weil «dashurón» und «dëshirón» usw.<br />

akustisch einander sehr nahestehen.<br />

Das Passiv<br />

Im Vergleich zu vielen anderen Sprachen ist das Passiv - also<br />

eine Tätigkeit, die an jemandem durch jemand anderen<br />

vollzogen wird - erstaunlich leicht zu bilden, vor allem im Präsens<br />

und Perfekt, die für die Fremdprachigen wie schon mehrmals<br />

erwähnt die Einzigen sind, die als wirklich wichtig eingeprägt<br />

werden müssen.<br />

146


Es gibt zwei Faustregeln ohne eine einzige Ausnahme:<br />

a) Im Präsens enden die Passivformen unabhängig davon,<br />

welcher «Konjugation» je<strong>des</strong> einzelne Verb angehört, immer auf<br />

die gleiche Weise:<br />

-em, -esh, -et, -emi, -eni, -en<br />

ich werde geliebt usw.<br />

dashurem<br />

dashuresh<br />

dashuret<br />

dashuremi<br />

dashureni<br />

dashuren<br />

ich werde gesehen usw.<br />

shihem<br />

shihesh<br />

shihet<br />

shihemi<br />

shiheni<br />

shihen<br />

Da die Betonung immer auf der zweitletzten Silbe liegt, steht hier<br />

kein Akut.<br />

b) Im Perfekt werden anstelle von «haben» immer die<br />

Verbformen von «sein» und die Partizipien verwendet, wobei die<br />

letzteren unverändert bleiben. Rein formal stehen sie eigentlich<br />

immer noch im Präsens, aber sie gelten als solche <strong>des</strong> Perfekts.<br />

ich bin geliebt worden usw. ich bin gesehen worden usw.<br />

jam dashurúar<br />

je dashurúar<br />

është dashurúar<br />

jam parë<br />

je parë<br />

është parë<br />

147


(G. âsht dashurúar)<br />

jemi dashurúar<br />

jeni dashurúar<br />

janë dashurúar<br />

(G. âsht parë)<br />

jemi parë<br />

jeni parë<br />

janë parë<br />

Obwohl die Verbformen in beiden Zeiten eigentlich deutlich<br />

genug ausdrücken, wer gemeint ist, werden die<br />

Personalpronomina im mündlichen Gebrauch oft mitverwendet:<br />

unë dashurem<br />

unë jam dashurúar<br />

unë shihem<br />

unë jam parë<br />

Der sogenannte Agens, also die Person, welche die Tätigkeit<br />

ausführt, kann mit zwei Varianten gebildet werden:<br />

nga + Nominativ<br />

prej + Ablativ<br />

du wirst von mir geliebt<br />

ty dashuresh nga unë<br />

ty dashuresh prej méje<br />

sie wird von ihm geliebt<br />

ajó dashuret nga aí<br />

ajó dashuret prej atíj<br />

du bist von mir geliebt worden ty je dashurúar nga unë<br />

ty je dashurúar prej méje<br />

sie ist von ihm geliebt worden ajó është/âsht dashurúar<br />

nga aí<br />

ajó është/âsht dashurúar<br />

prej atíj<br />

148


unsere Mutter wird von uns geliebt<br />

ama e jonë dashuret nga ne<br />

ama e jonë dashuret prej nesh<br />

unsere Mutter ist von uns geliebt worden<br />

ama e jonë është/âsht dashurúar nga ne<br />

ama e jonë është/âsht dashurúar prej nesh<br />

Ein kleiner Vergleich mit dem Italienischen, das wie oben im<br />

Vorwort geschrieben von vielen Albanerinnen und Albanern zum<br />

Teil gut verstanden wird, zeigt deutlich, um wie viel einfacher<br />

diese Sprache gerade hier ist:<br />

ich bin geliebt worden<br />

wir sind geliebt worden<br />

sono stato amato (m.)/amata (f.)<br />

siamo stati amati (m.)/amate (f.)<br />

Da die Verwendung <strong>des</strong> Passivs wie in allen anderen Sprachen<br />

eine Gratwanderung ist, empfehlen sich auch im <strong>Albanischen</strong> viel<br />

mehr die aktiven Verben.<br />

Um das Gesamtbild abzurunden, führe ich hier noch sämtliche<br />

Passivformen der drei Verben auf, die ich als einzige vollständig<br />

gefunden habe. Auch im Passiv kommen alle zwanzig Zeiten vor<br />

- und dazu noch Befehlsformen, was diese Sprache von allen<br />

anderen bekannten deutlich unterscheidet.<br />

Die drei Verben sind diese:<br />

unë çoj ...<br />

unë lidh …<br />

unë pi …<br />

ich führe usw.<br />

ich binde usw.<br />

ich trinke usw.<br />

149


Präsens<br />

çohem lidhem pihem<br />

çohesh lidhesh pihesh<br />

çohet lidhet pihet<br />

çohemi lidhemi pihemi<br />

çoheni lidheni piheni<br />

çohen lidhen pihen<br />

Imperfekt<br />

çohesha lidhesha pihesha<br />

çoheshe lidheshe piheshe<br />

çohej lidhej pihej<br />

çoheshim lidheshim piheshim<br />

çoheshit lidheshit piheshit<br />

çoheshin lidheshin piheshin<br />

Futur I<br />

do të çohem/lidhem/pihem<br />

do të çohesh/lidhesh/pihesh<br />

do të çohet/lidhet/pihet<br />

do të çohemi/lidhemi/pihemi<br />

do të çoheni/lidheni/piheni<br />

do të çohen/lidhen/pihen<br />

150


Wie bei «sein» und «haben» stehen nach der Futur-Konstruktion<br />

«do të» ebenfalls die Verbformen <strong>des</strong> Konjunktivs Präsens.<br />

Perfekt<br />

kam çuar/lidhur/pirë<br />

ke çuar/lidhur/pirë<br />

ka çuar/ldhur/pirë<br />

kemi çuar/lidhur/pirë<br />

keni çuar/lidhur/pirë<br />

kanë çuar/lidhur/pirë<br />

Plusquamperfekt<br />

kisha çuar/lidhur/pirë<br />

kishe çuar/lidhur/pirë<br />

kishte çuar/lidhur/pirë<br />

kishim çuar/lidhur/pirë<br />

kishit çuar/lidhur/pirë<br />

kishin çuar/lidhur/pirë<br />

Futur II<br />

do të kem çuar/lidhur/pirë<br />

do të kesh çuar/lidhur/pirë<br />

do të ketë çuar/lidhur/pirë<br />

do të kemi çuar/lidhur/pirë<br />

do të keni çuar/lidhur/pirë<br />

do të kenë çuar/lidhur/pirë<br />

Auch hier folgen nach «do të» die Verbformen <strong>des</strong> Konjunktivs.<br />

Aorist I<br />

u çova/thava/ktheva u lidha u piva<br />

u çove/thave/ktheve u lidhe u pive<br />

u çua/tha/kthye u lidh u pi<br />

151


u çuam/thamë/kthyem u lidhëm u pimë<br />

u çuat/thatë/kthyet u lidhët u pitë<br />

u çuan/thanë/kthyen u lidhën u pinë<br />

Wie beim aktiven Verb von «führen» gibt es in dieser Zeit mehr<br />

als eine mögliche Variante. Abgesehen von der dritten Person<br />

Einzahl sind die Verbformen mit denen im aktiven Aorist I<br />

identisch. Bemerkenswert ist sicher das vorangestellte «u».<br />

Aorist II<br />

pata çuar/lidhur/pirë<br />

pati çuar/lidhur/pirë<br />

pate çuar/lidhur/pirë<br />

patëm çuar/lidhur/pirë<br />

patët çuar/lidhur/pirë<br />

patën çuar/lidhur/pirë<br />

Hier kommt im Gegensatz zu «haben» bei den aktiven Verben<br />

die Aorist I-Konjugation <strong>des</strong> aktiven Verbs von «sein» zum Zug.<br />

Konditional I bzw. Konditional Präsens<br />

do të çohesha/lidhesha/pihesha<br />

do të çoheshe/lidheshe/piheshe<br />

do të çohej/lidhej/pihej<br />

do të çoheshim/lidheshim/piheshim<br />

152


do të çoheshit/lidheshit/piheshit<br />

do të çoheshin/lidheshin/piheshin<br />

Hier werden die gleichen passiven Verbformen wie im Imperfekt<br />

Indikativ verwendet.<br />

Konditional II bzw. Konditional Perfekt<br />

do të kisha çuar/lidhur/pirë<br />

do të kishe çuar/lidhur/pirë<br />

do të kishte çuar/lidhur/pirë<br />

do të kishim çuar/lidhur/pirë<br />

do të kishit çuar/lidhur/pirë<br />

do të kishin çuar/lidhur/pirë<br />

Was oben beim Konditional I in Bezug auf das Imperfekt gilt, trifft<br />

hier auf die passiven Verbformen im Plusquamperfekt zu.<br />

Konjunktiv Präsens<br />

që/se të çohem/lidhem/pihem<br />

të çohesh/lidhesh/pihesh<br />

të çohet/lidhet/pihet<br />

të çohemi/lidhemi/pihemi<br />

të çoheni/lidheni/piheni<br />

të çohen/lidhen/pihen<br />

153


Hier werden die gleichen passiven Verbformen wie im Präsens<br />

Indikativ verwendet.<br />

Konjunktiv Perfekt<br />

që/se të kem çuar/lidhur/pirë<br />

të kesh çuar/lidhur/pirë<br />

të ketë çuar/lidhur/pirë<br />

të kemi çuar/lidhur/pirë<br />

të keni çuar/lidhur/pirë<br />

të kenë çuar/lidhur/pirë<br />

Wenn «që» und «se» durch «do» ersetzt werden, sind diese<br />

Verbformen mit denen im Futur II identisch.<br />

Konjunktiv Imperfekt<br />

nëse të çohesha/lidhesha/pihesha<br />

të çoheshe/lidheshe/piheshe<br />

të çohej/lidhej/pihej<br />

të çoheshim/lidheshim/piheshim<br />

të çoheshit/lidheshit/piheshit<br />

të çoheshin/lidheshin/piheshin<br />

Hier werden die gleichen passiven Verbformen wie im Imperfekt<br />

Indikativ verwendet.<br />

154


Konjunktiv Plusquamperfekt<br />

nëse të kisha çuar/lidhur/pirë<br />

të kishe çuar/lidhur/pirë<br />

të kishte çuar/lidhur/pirë<br />

të kishim çuar/lidhur/pirë<br />

të kishit çuar/lidhur/pirë<br />

të kishin çuar/lidhur/pirë<br />

Auch hier sind die passiven Verbformen mit denen im<br />

Plusquamperfekt Indikativ identisch.<br />

Optativ Präsens<br />

çofsha lidhsha pifsha<br />

çofsh lidhsh pish<br />

çoftë lidhtë piftë<br />

çofshim lidhshim pifshim<br />

çofshi lidshi pifshi<br />

çofshin lidshin pifshin<br />

Optativ Präteritum<br />

paça çuar/lidhur/pirë<br />

paç çuar/lidhur/pirë<br />

pastë çuar/lidhur/pirë<br />

paçim çuar/lidhur/pirë<br />

paçi çuar/lidhur/pirë<br />

paçin çuar/lidhur/pirë<br />

155


Admirativ Präsens<br />

çuakam lidhkam pikam<br />

çuake lidhke pike<br />

çuaka lidhka pika<br />

çuakemi lidhkemi pikemi<br />

çuakeni lidhkeni pikeni<br />

çuakan lidhkan pikan<br />

Admirativ Präteritum<br />

çuakësha lidhkësha pikësha<br />

çuakëshe lidhkëshe pikëshe<br />

çuakej lidhkej pikej<br />

çuakëshim lidhkëshim pikëshim<br />

çuakëshit lidhkëshit pikëshit<br />

çuakëshin lidhkëshin pikëshin<br />

Admirativ Perfekt<br />

paskam çuar/lidhur/pirë<br />

paske çuar/lidhur/pirë<br />

paska çuar/lidhur/pirë<br />

paskemi çuar/lidhur/pirë<br />

paskeni çuar/lidhur/pirë<br />

paskan çuar/lidhur/pirë<br />

156


Admirativ Plusquamperfekt<br />

paskësha çuar/lidhur/pirë<br />

paskëshe çuar/lidhur/pirë<br />

paskej çuar/lidhur/pirë<br />

paskëshim çuar/lidhur/pirë<br />

paskëshit çuar/lidhur/pirë<br />

paskëshin çuar/lidhur/pirë<br />

Am Schluss kommen auch noch die Befehlsformen, die genauso<br />

wie die oben aufgeführten Konjugationen mit Ausnahme <strong>des</strong><br />

Präsens und <strong>des</strong> Perfekts nicht nur in den Alltagsgesprächen,<br />

sondern auch schriftlich und sogar in der Dichtersprache<br />

praktisch nie vorkommen:<br />

führe! führe nicht! werde geführt! werde nicht geführt!<br />

ço! mos ço! çohu! thaju! mos u ço! mos u thaj!<br />

laj!<br />

bli!<br />

mos laj!<br />

mos bli!<br />

führt! führt nicht! werdet geführt! werdet nicht geführt!<br />

çoni! mos çoni! çohuni! thajuni! mos u çoni!<br />

lani! mos lani! mos u thani!<br />

blini! mos blini!<br />

binde! binde nicht! werde gebunden! werde nicht gebunden!<br />

lidh! mos lidh! lidhu! mos u lidh!<br />

157


indet! bindet nicht!<br />

werdet gebunden! werdet nicht g.!<br />

lidhni! mos lidhni! lidhuni! mos u lidhni!<br />

trink! trink nicht ! werde getrunken! Werde nicht g.!<br />

pi! mos pi! piju! mos u pi!<br />

trinkt ! trinkt nicht! werdet getrunken! werdet nicht g.!<br />

pini! mos pini! pijuni! mos u pini!<br />

Natürlich klingen die passiven Befehlsformen zum Teil unsinnig,<br />

aber sie können durchaus einen Sinn ergeben, wenn sie mit<br />

anderen Wörtern umschrieben werden:<br />

sei von Gott geführt bzw. lass dich von Gott führen!<br />

çohu prej Zotit!<br />

thaju prej Zotit!<br />

seid von Gott geführt bzw. lasst euch von Gott führen!<br />

çohuni prej Zotit!<br />

thajuni prej Zotit!<br />

lass dich nicht vom Teufel führen bzw. verführen!<br />

mos u ço prej dreqit!<br />

mos u thaj prej dreqit!<br />

158


lasst euch nicht vom Teufel führen bzw. verführen!<br />

mos u çoni prej dreqit! - mos u thani prej dreqit!<br />

lass dich nicht vom Teufel binden!<br />

mos u lidh prej dreqit!<br />

lasst euch nicht vom Teufel binden!<br />

mos u lidhni prej dreqit!<br />

Die Modalverben<br />

Das sind die Verben, mit denen eine Fähigkeit, eine<br />

Notwendigkeit, ein Wille und ein Wunsch ausgedrückt werden.<br />

Im Gegensatz zu den romanischen, germanischen und<br />

baltischen Sprachen gibt es im <strong>Albanischen</strong> nur zwei<br />

Modalverben, die voll durchkonjugiert werden, und zwar<br />

«können» und «wollen».<br />

Präsens<br />

ich kann mundem ich will dua (G. due)<br />

usw. mun<strong>des</strong>h usw. do, don<br />

mundet<br />

mundemi<br />

mundeni<br />

munden<br />

do, don<br />

duam (G. duem)<br />

doni<br />

duan (duen)<br />

159


Im Gegischen kommt bei «können» auch diese Konjugation vor:<br />

muj, mun<strong>des</strong>h, mund, mujm, mundeni, mujnë<br />

Nur die beiden zweiten Personen sind überall identisch.<br />

Während bei «wollen» neben einem Verb auch ein Substantiv,<br />

Adjektiv oder Personalpronomen verwendet werden kann, ist<br />

das bei «müssen» nur mit einem Verb möglich. Es gibt also<br />

keinen solchen Satz wie «ich kann das», darin ist das Albanische<br />

den romanischen Sprachen ähnlich.<br />

ich kann kommen<br />

ich kann es dir geben<br />

ich will das Buch<br />

ich will dieses Buch<br />

ich will dich<br />

ich will nur dich<br />

ich will kommen<br />

ich will es dir geben<br />

unë mundem të vij<br />

unë mundem të ta jap<br />

unë dua librin<br />

unë dua këtë libër<br />

unë të dua<br />

unë të dua vetëm ty<br />

unë dua të vij<br />

unë dua të ta jap<br />

ich will es nur dir geben unë dua të ta jap vetëm ty<br />

Auch hier wird die oben bereits vorgestellte Objektverdoppelung<br />

verwendet.<br />

Bei einem Verb steht immer der Konjunktiv, der ausser in der<br />

dritten Person Einzahl wie oben gesehen in allen Personen mit<br />

dem Präsens Indikativ identisch ist.<br />

Das Verb «dua» usw. kann auch «begehren» bedeuten. So las<br />

ich einmal auf einer Postkarte durch einen reinen Zufall, als die<br />

160


albanischen Worte mir auffielen, das feurige Liebesbekenntnis<br />

«unë të dua» anstelle von «unë të dashurój».<br />

Auch «können» und «wollen» kommen in fast allen anderen<br />

Zeiten vor.<br />

Imperfekt<br />

ich konnte munsha ich wollte doja (G. dosha)<br />

usw. munshe usw. doje (G. doshe)<br />

munte<br />

munshim<br />

munshit<br />

munshin<br />

dojte (G. doshte)<br />

dojshim (G. doshim)<br />

dojshit (G. doshit)<br />

dojshin (G. doshin)<br />

Im Gegischen gibt es bei «können» noch eine zweite<br />

Konjugation:<br />

mujsha, mujshe, mujshte, mujsim, mujshit, mujshin<br />

Wie im benachbarten Neugriechischen wird der Konjunktiv<br />

Präsens auch im <strong>Albanischen</strong> in allen Zeiten verwendet, weil es<br />

ausser bei «sein» und «haben» in den nicht zusammengesetzten<br />

Zeiten keine eigenen Konjunktivformen gibt:<br />

ich konnte kommen<br />

ich konnte es dir geben<br />

ich wollte das Buch<br />

ich wollte dieses Buch<br />

ich wollte dich<br />

unë munsha të vij<br />

unë munsha të ta jap<br />

unë doja librin (G. unë dosha librin)<br />

unë doja këtë liber<br />

unë të doja (G. unë të dosha)<br />

161


ich wollte nur dich unë të doja vetëm ty<br />

ich wollte kommen unë doja të vij<br />

ich wollte es dir geben unë doja të ta jap<br />

ich wollte es nur dir geben unë doja të ta jap vetëm ty<br />

Futur I<br />

Auch hier weisen das Toskische und Gegische die beiden<br />

verschiedenen Varianten auf, die ich weiter oben schon<br />

vorgestellt habe:<br />

Toskisch:<br />

ich werde do të mundem ich werde do të dua<br />

können do të mun<strong>des</strong>h wollen do të duash<br />

usw. do të mundet usw. do të dojë<br />

do të mundemi<br />

do të mundeni<br />

do të munden<br />

do të duam<br />

do të doni<br />

do të duan<br />

Gegisch:<br />

Ich werde kam me mundë ich werde kam me dashtë<br />

können ke me mundë wollen ke me dashtë<br />

usw. kam me mundë usw. kam me dashtë<br />

kemi me mundë<br />

kemi me dashtë<br />

keni me mundë<br />

keni me dashtë<br />

kanë me mundë<br />

kanë me dashtë<br />

162


Im Gegischen kommen auch noch die Partizipien «mujtë» und<br />

«dashë» vor, im Toskischen und auch in der Schriftsprache<br />

lauten sie «mundur» und «dashur».<br />

Da die Modalverben im Futur I genauso wie in den romanischen,<br />

germanischen und baltischen Sprachen, die in diesem Bereich<br />

einander nahestehen, auch in der Schriftsprache praktisch nie<br />

vorkommen, verzichte ich hier auf Beispielsätze.<br />

Perfekt, Plusquamperfekt und Futur II<br />

kam kisha do të kem mundur/dashur<br />

ke kishe do të kesh mundur/dashur<br />

ka kishte do të ketë mundur/dashur<br />

kemi kishim do të kemi mundur/dashur<br />

keni kishit do të keni mundur/dashur<br />

kanë kishin do të kenë mundur/dashur<br />

ich habe kommen können kam mundur të vij<br />

ich hatte kommen können kisha mundur të vij<br />

ich habe es dir geben können kam mundur të ta jap<br />

ich hatte es dir geben können kisha mundur të ta jap<br />

ich habe dieses Buch gewollt kam dashur këtë liber<br />

ich habe dich gewollt<br />

të kam dashur<br />

ich habe nur dich gewollt të kam dashur vetëm ty<br />

ich habe es dir geben wollen kam dashur të ta jap<br />

ich hatte es dir geben wollen kisha dashur të ta jap<br />

ich hatte es nur dir geben wollen kisha dashur të ta jap vetëm ty<br />

163


Was ich oben über das Futur I geschrieben habe, gilt erst recht<br />

für das Futur II.<br />

Sogar bei den Modalverben gibt es Aorist-, Optativ- und<br />

Admirativ-Konjugationen:<br />

Aorist I<br />

T. munda G. mujta <strong>des</strong>ha, <strong>des</strong>hta<br />

munde mujte <strong>des</strong>he<br />

mundi mujti <strong>des</strong>h, <strong>des</strong>hi<br />

mundëm mujtëm <strong>des</strong>hëm<br />

mundët mujtët <strong>des</strong>hët<br />

munden mujtën <strong>des</strong>hën<br />

pata mundur<br />

pate mundur<br />

pati mundur<br />

patëm mundur<br />

patët mundur<br />

patën mundur<br />

Aorist II<br />

pata dashur<br />

pate dashur<br />

pati dashur<br />

patëm dashur<br />

patët dashur<br />

patën dashur<br />

Konditional I bzw. Konditional Präsens<br />

ich würde do të munsha ich würde do të <strong>des</strong>ha<br />

können do të munshe wollen do të <strong>des</strong>ha<br />

usw. do të munte usw. do të <strong>des</strong>hte<br />

164


do të munshim do të <strong>des</strong>him<br />

do të munshit<br />

do të <strong>des</strong>hit<br />

do të munshin<br />

do të <strong>des</strong>hin<br />

ich würde kommen können do të munsha të vij<br />

ich würde es dir geben können do të munsha të ta jap<br />

ich würde dieses Buch wollen do të <strong>des</strong>ha këtë liber<br />

ich würde nur dich wollen do të <strong>des</strong>ha vetëm ty<br />

ich würde kommen wollen do të <strong>des</strong>ha të vij<br />

ich würde es dir geben wollen do të <strong>des</strong>ha të ta jap<br />

ich würde es nur dir geben wollen do të <strong>des</strong>ha të ta jap vetëm ty<br />

Konditional II bzw. Konditional Perfekt<br />

ich hätte do të kisha mundur ich hätte do të kisha dashur<br />

gekonnt do të kishe mundur gewollt do të kishe dashur<br />

usw. do të kishte mundur usw. do të kishte dashur<br />

do të kishim mundur<br />

do të kishim dashur<br />

do të kishit mundur<br />

do të kishit dashur<br />

do të kishin mundur<br />

do të kishin dashur<br />

ich hätte dieses Buch gewollt<br />

ich hätte nur dich gewollt<br />

do të kisha dashur këtë liber<br />

do të kisha dashur vetë ty<br />

165


Konjunktiv Präsens<br />

dass ich kann/könne që të mundem se të mundem<br />

usw. që të mun<strong>des</strong>h se të mun<strong>des</strong>h<br />

që të mundet se të mundet<br />

që të mundemi se të mundemi<br />

që të mundeni se të mundeni<br />

që të munden se të munden<br />

dass ich will/wolle<br />

usw.<br />

që të dua (G. due)<br />

që të duash (G. duesh)<br />

që të dojë<br />

që të duam (G. duem)<br />

që të doni<br />

që të duan (G. duen)<br />

Konjunktiv Perfekt<br />

dass ich që/se kem mundur dass ich që/se kem dashur<br />

gekonnt që/se kesh mundur gewollt që/se kesh dashur<br />

habe usw. që/se ketë mundur habe usw. që/se ketë dashur<br />

që/se kemi mundur<br />

që/se kemi dashur<br />

që/se keni mundur<br />

që/se keni dashur<br />

që/se kenë mundur<br />

që/se kenë dashur<br />

166


wenn ich könnte<br />

usw.<br />

Konjunktiv Imperfekt<br />

nëse të munsha<br />

të munshe<br />

të munte<br />

të munshim<br />

të munshit<br />

të munshin<br />

wenn ich wollte nëse të doja (T.) nëse të dosha (G.)<br />

usw. të doje të doshe<br />

të dojte<br />

të doshte<br />

të dojshim të doshim<br />

të dojshit të doshit<br />

të dojshin të dishin<br />

Wenn ich könnte, würde ich kommen.<br />

Nëse të munsha do të vija.<br />

Wenn ich wollte, würde ich es dir geben.<br />

T: Nëse të doja do të ta jepja ty.<br />

G: Nëse të dosha do të ta jepja ty.<br />

Ähnlich wie in den romanischen Sprachen und im benachbarten<br />

Neugriechischen wird im Gegensatz zum Deutschen zwischen<br />

einem Hauptsatz und einem Nebensatz kein Komma verwendet.<br />

167


Konjunktiv Plusquamperfekt<br />

wenn ich gekonnt/ nëse të kisha mundur/dashur<br />

gewollt hätte usw. të kishe mundur/dashur<br />

të kishte mundur/dashur<br />

të kishim mundur/dashur<br />

të kishit mundur/dashur<br />

të kishin mundur/dashur<br />

Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich gekommen.<br />

Nëse të kisha mundur do të kisha ardhur.<br />

Wenn ich gewollt hätte, hätte ich es dir gegeben.<br />

T: Nëse të kisha dashur do të ta kisha dhënë.<br />

G: Nëse të kisha dashtë do të ta kisha dhanë.<br />

möge ich können!<br />

Optativ Präsens<br />

mundsha (G. auch mujsha)<br />

mundsh<br />

mujtë<br />

mundshim<br />

mundshit<br />

mundshin<br />

168


möge ich wollen!<br />

dashça (G. auch daça)<br />

dashç (G. auch daç)<br />

dashtë<br />

dashçim (G. auch daçim)<br />

dashçit (G. auch daçit)<br />

dashçin (G. auch daçin)<br />

möge ich gekonnt/<br />

gewollt haben/<br />

usw.<br />

Optativ Präteritum<br />

paça mundur! paça dashur!<br />

paç mundur! paç dashur!<br />

pastë mundur! pastë dashur!<br />

paçim mundur! paçim dashur!<br />

paçi mundur! paçi dashur!<br />

paçin mundur! paçin dashur!<br />

Admirativ Präsens<br />

siehe da, ich kann! mundkam G. auch: mujkam<br />

schaut, ich kann! mundke mujke<br />

usw. mundka mujka<br />

mundkemi<br />

mujkemi<br />

mundkeni<br />

mujkeni<br />

mundkan<br />

mujkan<br />

169


siehe da, ich will!<br />

schaut, ich will!<br />

usw.<br />

dashkam<br />

dashke<br />

dashka<br />

dashkemi<br />

dashkeni<br />

dashkan<br />

Admirativ Präteritum<br />

siehe da, ich konnte! mundkësha<br />

schaut, ich konnte! mundkëshe<br />

usw.<br />

mundkej<br />

mundkëshim<br />

mundkëshit<br />

mundkëshin<br />

siehe da, ich wollte!<br />

schaut, ich wollte!<br />

usw.<br />

dashkësha<br />

dashkëshe<br />

dashkej<br />

dashkëshim<br />

dashkëshit<br />

dashkëshin<br />

170


Admirativ Perfekt<br />

siehe da, ich habe gekonnt! paskam mundur<br />

schaut, ich habe gekonnt! paske mundur<br />

usw.<br />

paska mundur<br />

paskemi mundur<br />

paskeni mundur<br />

paskan mundur<br />

siehe da, ich habe gewollt!<br />

schaut, ich habe gewollt!<br />

usw.<br />

paskam dashur<br />

paske dashur<br />

paska dashur<br />

paskemi mundur<br />

paskeni mundur<br />

paskan mundur<br />

Admirativ Plusquamperfekt<br />

siehe da, ich hatte gekonnt! paskësha mundur<br />

schaut, ich hatte gekonnt! paskëshe mundur<br />

usw.<br />

paskej mundur<br />

paskëshim mundur<br />

paskëshit mundur<br />

paskëshin mundur<br />

171


siehe da, ich hatte gewollt!<br />

schaut, ich hatte gewollt!<br />

usw.<br />

paskësha dashur<br />

paskëshe dashur<br />

paskej dashur<br />

paskëshim dashur<br />

paskëshit dashur<br />

paskëshin dashur<br />

Was ich ganz oben geschrieben habe, kann auch hier deutlich<br />

gesehen werden: Die meisten Zeiten stehen einander akustisch<br />

so nahe, dass sie von den Fremdsprachigen kaum<br />

unterschieden werden können, wenn Einheimische sich<br />

unterhalten. Ein Beispiel dafür sind die vier Verbformen der<br />

ersten Person Einzahl im Imperfekt Indikativ, Aorist Indikativ,<br />

Optativ Präsens und Admirativ Präsens:<br />

munsha - munda - mundsha - mundkam<br />

dosha (G) - <strong>des</strong>ha - dashça - dashkam<br />

Für «wollen» gibt es auch noch Imperativformen:<br />

T: duaj! doni! ne të duam! aí/ajó të dojë! atá/ató të duan!<br />

G: duej! doni! ne të duem! wie oben atá/ató të duen!<br />

T: mos duaj! mos doni! ne mos të duam! aí/ajó mos të dojë!<br />

atá/ató mos të duan!<br />

G: mos duej! mos doni! ne mos të duem! aí/ajó mos të dojë!<br />

atá/ató mos të duen!<br />

172


Auch der kombinierte Infinitiv kann verwendet werden:<br />

um zu können T: për të mundur G: me mundë/me mujtë<br />

um zu wollen T: për të dashur G: me dashtë/me dashë<br />

Bei einer Verneinung wird «mos» ebenfalls vorangestellt:<br />

T: mos për të mundur mos për të dashur<br />

G: mos me mundë, mos me dashtë,<br />

mos me mujtë mos me dashë<br />

Für die beiden anderen Modalverben «dürfen» und «sollen», die<br />

in vielen anderen Sprachen vorkommen - wobei sie in den<br />

meisten romanischen Sprachen mit «können» bzw. «müssen»<br />

identisch sind -, gibt es im <strong>Albanischen</strong> keine eigenen<br />

Konjugationen. Sie müssen mit anderen Verben umschrieben<br />

werden.<br />

du darfst bzw. kannst kommen<br />

ty ke lejen të vij<br />

(wörtlich: du hast die Erlaubnis, zu kommen)<br />

Erlaubnis = leje)<br />

Bei «können» im Sinn von «wissen» wird das oben vorgestellte<br />

Verb «për të ditur» (T) bzw. «me ditë» (G) verwendet:<br />

ich kann diese Sprache gut<br />

unë di mirë këtë gjuhë<br />

Für «sollen», das oft auch «müssen» bedeutet, gibt es drei<br />

verschiedene Konstruktionen:<br />

a) haben + Konjunktiv Präsens<br />

173


) wollen + Konjunktiv Präsens<br />

c) «duhet» (muss) + Konjunktiv Präsens<br />

ich soll/muss gehen bzw. ich habe zu gehen kam të shkójëm<br />

dua të shkójëm<br />

duhet të shkójem<br />

Im Sinn von «man» wird praktisch nur das Partizip verwendet:<br />

man muss gehen, wir müssen gehen<br />

duhet shkuar<br />

Der gleiche kurze Satz kann auch für eine Frage verwendet<br />

werden, auch wenn die betreffenden Personen nicht in der dritten<br />

Person Einzahl stehen<br />

muss/soll man gehen? müssen/sollen wir gehen?<br />

muss/soll ich gehen?<br />

Die dritte Variante mit «wollen» ist am wenigsten zu empfehlen,<br />

weil sie auch missverstanden werden kann.<br />

174


Die doppelte Verneinung<br />

Genauso wie im benachbarten Neugriechischen sowie in den<br />

romanischen, slawischen und baltischen Sprachen werden in<br />

einem Satz, der eine negative Aussage enthält, alle damit direkt<br />

zusammenhängenden Wörter ebenfalls negativ ausgedrückt,<br />

selbst wenn sie wie im Deutschen positiv sind:<br />

Ich habe hier nie jemanden gekannt.<br />

Unë nuk kam njohur kurrë askúsh këtú.<br />

(njohur = gekannt, kurrë = nie, askúsh = niemand, këtú = hier)<br />

Wörtlich: Ich habe hier nie niemanden gekannt.<br />

Ich habe dort nie etwas gesehen.<br />

Unë nuk kam parrë kurrë diçka atjé.<br />

(parrë = gesehen, kurrë = nie, asgjë = nichts, atjé = dort)<br />

Wörtlich: Ich habe dort nie nichts gesehen.<br />

Was im Deutschen etwas seltsam klingen mag, kommt in vielen<br />

Dialekten ebenfalls so vor, erst recht in den schweizerdeutschen,<br />

die zum Teil vom Französischen stark beeinflusst worden sind.<br />

So hörte ich einmal einen Kollegen tatsächlich diese Worte<br />

ausrufen:<br />

Wämmers mal bruucht, hät’s scho nia kä Lüüt!<br />

Wenn man sie einmal braucht, hat es schon nie keine Leute!<br />

Französisch: Quand on a besoin d’eux, il n’y a jamais pas de<br />

gens! (oder salopp: pas de monde)<br />

175


Die häufigsten Wörter mit einem negativen Sinn sind diese:<br />

gar nicht, überhaupt nicht asfare<br />

keine(r)<br />

asnjërí (m.), asnjërá (f.)<br />

keinesfalls, keineswegs nuk aspák<br />

nichts<br />

asgjë (G. asgjâ)<br />

nie, niemals<br />

kurrë, askurrë, asnjëherë<br />

niemand<br />

askúsh, kurrkúsh, asnjërí<br />

nie mehr<br />

kurrë më tepër (G. kurrë mâ tepër)<br />

nirgends, nirgendwo asgjëkúnd, askúnd, kurrkúnd<br />

noch nicht akoma nuk, edhé nuk, endé nuk -<br />

nuk akoma, nuk edhé, nuk endé<br />

noch nie<br />

akoma kurrë, edhé kurrë,<br />

endé kurrë<br />

Fragen und Antworten<br />

Hier gibt es zwei Möglichkeiten, die beide korrekt sind: Einerseits<br />

kann der Satz genauso wie im benachbarten Neugriechischen<br />

gegen das Satzende hin einfach angehoben werden,<br />

andererseits kann auch die Füllpartikel «a» davorstehen. Mit<br />

dem letzteren wird auch ohne Anheben eines Satzes deutlich<br />

gezeigt, dass es sich um eine Frage handelt. Dieses «a» teilt das<br />

Albanische mit dem Slowenischen, wo es im mündlichen<br />

Gebrauch ebenfalls möglich ist, es wegzulassen, während in der<br />

Schriftsprache vor allem «ali» verwendet wird. Zudem weisen<br />

auch das Polnische, Litauische, Lettische und Estnische solche<br />

Fragepartikel auf, die ganz vorn stehen.<br />

176


So lautet die Frage «kommst du?» in all diesen Sprachen so:<br />

Slowenisch: Ali ti pri<strong>des</strong>h? - A ti pri<strong>des</strong>h?<br />

Polnisch: Czy ty przychodzisz?<br />

Litauisch: Ar tu ateiti?<br />

Lettisch: Vai tu nâc?<br />

Estnisch: Kas sa tuled?<br />

Albanisch: A ty vjen?<br />

Die typischen Fragewörter sind also diese:<br />

ali, czy, ar, vai, kas, a<br />

Ich erwähne das slowenische «a» auch <strong>des</strong>halb, weil im Verlauf<br />

der Jahrhunderte für einmal nicht eine grössere Sprache eine<br />

kleinere beeinflusst hat, sondern umgekehrt. Der Kärntner<br />

Dialekt, also der südlichste in Österreich, der direkt an den<br />

slowenischen Sprachraum grenzt, hat nämlich dieses «a»<br />

übernommen:<br />

Kommst du? Gehst du mit? Weisst du das auch noch?<br />

A kimmst? A gehst mit? A woasst <strong>des</strong> aa no?<br />

Es ist also im <strong>Albanischen</strong> sehr leicht, eine Frage zu stellen, aber<br />

die Beantwortung ist zumin<strong>des</strong>t für die Fremdsprachigen umso<br />

komplizierter, weil mit «po» bejaht und mit «jo» verneint wird.<br />

Das erstere hat nichts mit einem Po bzw. Hinterteil zu tun, so wie<br />

das letztere, das mit dem Dialekt der beiden Halbkantone Basel-<br />

Stadt und Basel-Land identisch ist, ebenfalls nichts zu tun hat.<br />

Dabei kommt in der Stadt Basel auch noch ein «jä» vor, das vor<br />

allem im Dänischen und Niederländischen oft zu hören ist und<br />

177


ans lockere amerikanische «yeah» erinnert.<br />

Es muss also ganz genau hingehört und beim Lesen von Texten<br />

- zum Beispiel bei den ganz oben erwähnten Spielfilmen mit<br />

albanischer Übersetzung darunter - auch ganz genau gelesen<br />

werden.<br />

Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass die Albanerinnen<br />

und Albaner genauso wie ein Teil ihrer Nachbarn immer noch die<br />

Gewohnheit haben, eine Frage mit einem Kopfschütteln nach<br />

links und rechts zu bejahen und mit einer Kopfbewegung nach<br />

vorn zu verneinen, also das genaue Gegenteil von dem, was wir<br />

im Rest von Europa gewohnt sind. Ob dieser Brauch schon im<br />

Altertum üblich war, lässt sich nicht eindeutig beantworten, aber<br />

es steht fest, dass auch die Griechen genauso wie die (Nord-<br />

Mazedonier) und Bulgaren ihn anwenden. Dagegen weiss ich<br />

nicht mit Sicherheit, ob die mit den Rumänen nahe verwandten<br />

Walachen bzw. Aromunen, die schon seit Jahrhunderten in<br />

Albanien und Griechenland leben, ebenfalls auf diese Weise<br />

Fragen bejahen und verneinen, weil ich selber noch nie direkt mit<br />

solchen zu tun hatte.<br />

Obwohl die Rumänen sogar in der finstersten kommunistischen<br />

Epoche, als mit Ausnahme der millionenschweren Devisen alles<br />

vom Westen als schlecht galt, immer stolz darauf waren, ein<br />

lateinisches Volk zu sein, und <strong>des</strong>halb diesen balkanischen<br />

Brauch nie annahmen, ist es nur schwer vorstellbar, dass ihre<br />

Verwandten in Albanien und Griechenland von den direkten<br />

Nachbarn auch in dieser Richtung nie beeinflusst wurden.<br />

Immerhin soll dieser Brauch, der für alle jene, die davon nie<br />

erfahren hatten, immer ziemlich verwirrend war, im Verlauf der<br />

letzten Jahrzehnte als Folge der vielen internationalen Kontakte<br />

vor allem in den Städten immer mehr zurückgegangen sein, aber<br />

auf dem Land ist er noch nicht ganz ausgestorben.<br />

Die häufigsten Fragewörter sind in alfabetischer Reihenfolge<br />

diese:<br />

178


is wann<br />

bis wohin<br />

der/die wievielte<br />

die wievielten (Pl.)<br />

seit wann<br />

von was<br />

von wem<br />

von wo<br />

wann<br />

warum, weshalb,<br />

weswegen, wieso<br />

was<br />

welche(r)<br />

welche (Pl.)<br />

wem<br />

wen<br />

wer<br />

wessen<br />

(wessen Frau<br />

wessen Frauen<br />

wessen Mann<br />

wessen Männer<br />

wie<br />

deri kur, derisá kur<br />

deri ku, derisá ku, deri kudó,<br />

derisá kudó, deri ngadó,<br />

derisá ngadó<br />

sa … (sa burra, sa femra)<br />

sa … (sa burrat, sa femrat)<br />

që kur<br />

nga çfarë<br />

nga kush?<br />

nga ku, nga, ngadó, kudó<br />

kur<br />

pse, përsé, për çfarë arsye<br />

çfarë, çka<br />

cili (m.), cila (f.) - mit unbest. Artikel<br />

cilat (m.+f.) - mit unbest. Artikel<br />

kujt<br />

kë<br />

kush<br />

e kujt<br />

femra e kujt, gruaja e kujt<br />

femrat e kujt<br />

burra i kujt, nieriu i kujt<br />

burrat e kujt)<br />

si, siç, sikúr, sikurse<br />

179


wie viel<br />

sa, sa shumë<br />

wie viele<br />

sa shume<br />

wo<br />

ku<br />

wodurch, womit me se, me çfarë, me çka<br />

wofür, wozu<br />

për çfarë (arsye), për çka (arsye)<br />

woher<br />

nga ku, nga, prej nga<br />

wohin ku, për ku, kudó, nga, ngadó *<br />

wovon<br />

për çfarë<br />

wozu<br />

për çfarë arsye<br />

* Wie im benachbarten Neugriechischen ist es möglich, für «wo»<br />

und «wohin» das gleiche Wort zu verwenden. Was dort «pu»<br />

lautet, ist hier einfach «ku», und es ist das meistgebrauchte.<br />

Die Konjunktionen (Bindewörter)<br />

aber<br />

ausserdem<br />

da<br />

danach<br />

dann<br />

darauf<br />

darum<br />

denn<br />

dennoch<br />

por, mirëpó, po, kurse, veçse<br />

përvéç kësáj<br />

meqenësé<br />

pastáj<br />

atëherë<br />

pastáj<br />

prandáj<br />

se, sepsé, pasí<br />

megjithatë, asgjamangut<br />

180


<strong>des</strong>halb<br />

prandáj, për këtë, ndaj<br />

eher<br />

më herët<br />

entweder … oder o … o, a … a, ase … ase<br />

gleichwohl<br />

megjithatë, asgjamangut, medoemos<br />

jedoch<br />

mirëpó, prapësëprapë<br />

ob<br />

nësé, në, a, se a<br />

obgleich<br />

megjithse, megjithqë, sadó, sadó që<br />

ob … oder<br />

në … a<br />

oder<br />

o, a, ase, ose, apo<br />

sobald<br />

sapó<br />

so dass<br />

ashtú që, kështú që<br />

sofern<br />

në qoftë se, për sa<br />

sofort<br />

menjëherë, atý për atý, sa më parë<br />

sowohl … als auch hem … hem, si … ashtú edhe<br />

trotzdem<br />

megjithatë, asgjamangut, medoemos<br />

und dhe, e, edhe *<br />

und so weiter<br />

e të tjera<br />

weder … noch as … as<br />

weil<br />

sepsé, meqenësé, meqë, seç, ngaqë<br />

Die ganz vorn stehenden Varianten, die alfabetisch geordnet<br />

eigentlich weiter hinten eingereiht sein müssten, sind die<br />

meistgebrauchten.<br />

Auch bei «o» (oder) und «o … o» (entweder … oder) ist der<br />

Italienische Einfluss nicht zu übersehen.<br />

181


* Das vorderste Wort «dhe» wird fast immer verwendet, vor allem<br />

dann, wenn es direkt nach einem Vokal folgt, aber wenn es sich<br />

um einen Konsonanten handelt, kann auch «e» stehen:<br />

Ursula und Lena = Ursula dhe Lena<br />

Martin und Lena = Martin e Lena<br />

Jesus Christus ist der Sohn Gottes und der Retter der Welt.<br />

Jezu Krisht është Biri i Zotit e Shpëtimtari i botës.<br />

Die Präpositionen (Verhältniswörter)<br />

Wie in den meisten anderen europäischen Sprachen stehen die<br />

Präpositionen auch im <strong>Albanischen</strong> direkt vor den Substantiven<br />

und Adjektiven, mit denen sie verbunden werden. Es gibt also<br />

auch keine solche antik wirkenden Konstruktionen, die im<br />

Deutschen immer noch nicht verschwunden sind:<br />

den Umständen entsprechend<br />

der Vollständigkeit halber<br />

meiner Meinung nach<br />

Während das letztgenannte von vielen Leuten auch mit dem<br />

eigentlich normal wirkenden «nach meiner Meinung»<br />

ausgedrückt wird, halten sich die beiden anderen noch heute<br />

hartnäckig.<br />

Im Vergleich zu den slawischen Sprachen, in denen immer noch<br />

mehrere Kasus verwendet werden, und erst recht zu den finnougrischen<br />

Sprachen, in denen die meisten Präpositionen durch<br />

182


sogenannte Postpositionen, also durch nachgestellte Wörter wie<br />

die drei oben erwähnten im Deutschen, ersetzt werden, ist es im<br />

<strong>Albanischen</strong> einfacher, allerdings nicht so leicht wie im<br />

benachbarten Neugriechischen. Während dort in der heutigen<br />

Volkssprache Dimotikí oder genauer Neodimotikí alles mit dem<br />

Akkusativ ausgedrückt werden kann, kommen hier immer noch<br />

drei Kasus vor. Dabei stellt der Akkusativ den grössten Anteil,<br />

doch der Dativ, der ausser den unbestimmten Wörtern in der<br />

Mehrzahl wie oben gesehen mit dem Ablativ identisch ist, weist<br />

fast so viele auf, und zudem werden ein paar wenige<br />

Präpositionen noch mit dem Nominativ und Genitiv ausgedrückt.<br />

Mit dem Akkusativ werden diese Präpositionen verbunden:<br />

deri më<br />

bis, bis zum, bis um (Zeit)<br />

deri në<br />

bis nach (Ort)<br />

me<br />

mit<br />

më<br />

auf, am, um (Zeit)<br />

mbi<br />

auf, über<br />

ndër<br />

unter, zwischen<br />

në<br />

an, auf, in, nach (Ort) - um (Zeit)<br />

nën<br />

unter<br />

nëpër<br />

durch<br />

pa<br />

ohne<br />

për<br />

für, durch, über, wegen<br />

Anstelle von «mbi» können auch «mbë» und sogar noch «më»<br />

vorkommen, während «në» noch seltener durch «ndë» ersetzt<br />

wird.<br />

183


Hinter «në» steht vor allem bei Wörtern, die häufig vorkommen,<br />

genauso wie bei den Länder- und Städtenamen kein bestimmter<br />

Artikel, wenn diese für sich allein sind:<br />

in Albanien<br />

in Tirana<br />

im Hotel<br />

am Strand<br />

auf der Strasse<br />

zu Hause<br />

në Shqiperí, në Shqipní<br />

në Tiranë<br />

në hotel<br />

në plazh<br />

në rrugë<br />

në shtëpí<br />

Ein kleiner Beispielsatz mit mehreren Präpositionen zusammen:<br />

Ich gehe mit meiner Mutter, aber ohne meinen Bruder für einen<br />

Besuch nach Tirana.<br />

Unë shkój deri në Tiranë me amën time, por pa vella tim për një<br />

vizitë.<br />

Mit dem Dativ bzw. Ablativ werden diese Präpositionen<br />

verbunden, die fast vollständig nur eine Ortsangabe ausdrücken:<br />

afër<br />

gjatë, përgjatë<br />

jashtë<br />

krahas<br />

kundër<br />

larg<br />

mbas, pas<br />

mbpara, prapa<br />

nahe bei, neben<br />

entlang, längs, während (Zeit)<br />

ausserhalb<br />

neben<br />

gegen<br />

fern, weit von<br />

hinter, nach<br />

hinter, hinterher<br />

184


mes, midís<br />

ndaj<br />

para<br />

pas<br />

përballë<br />

pranë<br />

prej<br />

rreth<br />

unter, zwischen<br />

zu, gegen, gegenüber<br />

vor (Ort, Zeit, Person)<br />

hinter (Ort, Person), nach (Zeit)<br />

gegenüber<br />

nahe, bei, neben<br />

aus, von<br />

um … herum<br />

Für «midís» gibt es diese beiden oft vorkommenden Ausdrücke:<br />

midís nesh unter uns<br />

midís të tjérave unter anderem<br />

Es gibt nur wenige Präpositionen, die mit dem Nominativ<br />

verbunden werden:<br />

derí<br />

gjer<br />

nga<br />

te, tek, tu<br />

bis, bis nach, bis zu<br />

wie oben<br />

aus, von (Ort, Material, Person)<br />

bei, nach, zu<br />

Eine einzige kommt noch im Genitiv vor:<br />

për shkak të<br />

wegen, aufgrund von<br />

Ein kleiner Beispielsatz:<br />

185


Wir gehen in der Nähe der Stadt dem Fluss entlang.<br />

Ne shkójmë pranë qytetit përgjatë lumit.<br />

Da die albanischen Kasus sich akustisch wie oben gesehen sehr<br />

nahestehen und in einem schnellen Gespräch auch von den<br />

Einheimischen fast nicht unterschieden werden können, ist es<br />

nicht allzu tragisch, wenn die Fremdsprachigen einen falschen<br />

Kasus erwischen; man wird auf jeden Fall auch so verstanden.<br />

186


Die Zahlen<br />

Die Kardinalzahlen Die Ordinalzahlen<br />

(Die Grundzahlen): (Die Ordnungszahlen):<br />

0 zero -<br />

1 një (G. nji) i/e parë - i pari, e para *<br />

2 dy i/e dytë - i dyti, e dyta<br />

3 tre (m.), tri (f.) i/e tretë - i treti, e treta<br />

4 katër i/e katërt - i katërti, e katërta<br />

5 pesë i/e pestë - i pesti, e pesta<br />

6 gjashtë i/e gjashtë - i gjashti, e gjashta<br />

7 shtatë i/e shtatë - i shtati, e shtata<br />

8 tetë i/e tetë - i teti, e teta<br />

9 nëntë i/e nëntë - i nënti, e nënta<br />

(G. nandë)<br />

(G. i/e nandë - i nandi, e nanda)<br />

10 dhjetë i/e dhjetë - i dhjeti, e dhjeta<br />

(G. dhetë)<br />

(G. i/e dhetë - i dheti, e dheta)<br />

11 njëmbëdhjetë usw.<br />

(G. njimbëdhetë)<br />

12 dymbëdhjetë<br />

(G. dymbëdhetë)<br />

13 trembëdhjetë<br />

(G. trembëdhetë)<br />

14 katérmbëdhjetë<br />

(G. katérmbëdhetë) 187


15 pesëmbëdhjetë)<br />

(G. pesëmbëdhetë)<br />

16 gjashtëmbëdhjetë<br />

(G. gjashtëmbëdhetë)<br />

17 shtatëmbëdhjetë<br />

(G. shtatëmbëdhetë)<br />

18 tetëmbëdhjetë<br />

(G. tetëmbëdhetë)<br />

19 nëntëmbëdhjetë<br />

(G. nandëmbëdhetë)<br />

20 njëzét (G. njizét)<br />

21 njëzét e një<br />

(G. njizét e nji)<br />

22 njëzét e dy<br />

(G. njizét e dy)<br />

30 tridhjetë (G. tridhetë)<br />

31 tridhjetë e një<br />

(G. tridhetë e nji)<br />

32 tridhjetë e dy<br />

(G. tridhetë e dy)<br />

usw.<br />

40 dyzét (G. katërdhetë)<br />

50 pesëdhjetë (G. pesëdhetë)<br />

188


60 gjashtëdhjetë<br />

(G. gjashtëdhetë)<br />

70 shatëdhjetë (G. shatëdhetë)<br />

80 tetëdhjetë (G. tetëdhetë)<br />

90 nëntëdhjetë (G. nandëdhetë)<br />

100 njëqínd (G. njiqínd)<br />

101 njëqínd e një<br />

(G. njiqínd e nji)<br />

102 njëqínd e dy<br />

(G. njiqínd e nji)<br />

usw.<br />

110 njëqínd e dhjetë<br />

(G. njiqínd e dhetë)<br />

111 njëqínd e njëmbëdhjetë<br />

(G. njiqínd e njimbëdhetë)<br />

112 njëqínd e dymbedhjetë<br />

(G. njiqínd e dymbëdhetë)<br />

usw.<br />

120 njëqínd e njëzét<br />

(G. njiqínd e njizét)<br />

121 njëqínd e njëzét e një<br />

(G. njiqínd e njizét e nji)<br />

122 njëqínd e njëzét e dy<br />

(G. njiqínd e njizét e dy)<br />

189


130 njëqínd e tridhjetë<br />

(G. njiqínd e tridhetë)<br />

131 njëqínd e tridhjetë e një<br />

(G. njiqínd e tridhetë e nji)<br />

132 njëqínd e tridhjetë e dy<br />

(G. njiqínd e tridhetë e dy)<br />

usw.<br />

140 njëqínd e dyzét<br />

(G. njiqínd e katërdhetë)<br />

150 njëqínd e pesëdhjetë<br />

(G. njiqínd e pesëdhetë)<br />

160 njëqínd e gjashtëdhjetë<br />

(G. njiqínd e gjashtëdhetë)<br />

170 njëqínd e shtatëdhjetë<br />

(G. njiqínd e shtatëdhetë)<br />

180 njëqínd e tetëdhjetë<br />

(G. njiqínd e tetëdhetë)<br />

190 njëqínd e nëntëdhjetë<br />

(G. njiqínd e nandëdhetë)<br />

200 dyqínd<br />

201 dyqínd e një (G. dyqínd e nji)<br />

202 dyqínd e dy<br />

usw.<br />

300 treqínd<br />

190


400 katërqínd<br />

500 pesëqínd<br />

600 gjashtëqínd<br />

700 shtatëqínd<br />

800 tetëqínd<br />

900 nëntëqínd<br />

(G. nandëqínd)<br />

1'000 një mijë (G. nji mijë)<br />

2'000 dy mijë<br />

10'000 dhjetë mijë (G. dhetë mijë)<br />

100'000 njëqínd mijë<br />

(G. njiqínd e mijë)<br />

200'000 dyqínd mijë<br />

1 Million një milión (G. nji milión)<br />

2 Millionen dy milionë<br />

1 Milliarde një miliárd<br />

(G. nji miliárd)<br />

2 Milliarden dy miliardë<br />

1 Billion një bilión<br />

(G. nji bilión)<br />

2 Billionen dy bilionë<br />

1 Trillion një trilión<br />

(G. nji trilión)<br />

2 Trillionen dy trilionë<br />

191


Während die albanischen Grundzahlen, die wie die meisten<br />

romanischen und germanischen Sprachen nach dem Schema<br />

«Tausenderzahlen - Hunderterzahlen - Zehnerzahlen -<br />

Einerzahlen» geordnet sind, nicht allzu schwer zu meistern sind<br />

und zudem vor allem von 2 bis 9 die Nähe zum Italienischen<br />

erkennen lassen, verhält es sich mit den Ordnungszahlen<br />

anders. Im Gegensatz zu fast allen anderen europäischen<br />

Sprachen - in diesem Bereich können nur noch die beiden<br />

baltischen Sprachen Lettisch und vor allem das noch<br />

archaischere Litauische mithalten - kennt das Albanische sowohl<br />

eine bestimmte als auch eine unbestimmte Variante:<br />

i parë = ein erster<br />

i pari = der erste<br />

i dytë = ein zweiter<br />

i dyti = der zweite<br />

usw.<br />

e parë = eine erste<br />

e para = die erste<br />

e dytë = eine zweite<br />

e dyta = die zweite<br />

Wenigstens sind nur die Formen von «erster» usw.<br />

«unregelmässig», während alle anderen direkt von den<br />

Grundzahlen abgeleitet werden können.<br />

Bei denen, die eigene Endungen aufweisen, sieht es so aus:<br />

i njëzetë = ein 20ter e njëzétë = eine 20te<br />

i njëzeti = der 20te e njëzeta = die 20te<br />

i njëqindë = ein100ter e njëqindë = der 100te<br />

i njëqindi = der 100te e njëqinda = die 100te<br />

i milionë = ein M. e milionë = eine M.<br />

i milioni = der M. e miliona = die M.<br />

usw.<br />

192


Dazu kommt noch, dass auch diese Zahlen dekliniert werden und<br />

auch Mehrzahlformen aufweisen, welche die obige<br />

Feinunterscheidung kennen:<br />

të parë = erste (m.)<br />

të parët = die ersten (m.)<br />

të dytë = zweite (m.)<br />

të dytët = die zweiten (m.)<br />

të njëzetë = 20te (m.)<br />

të njëzetët = die 20ten (m.)<br />

të njëqindë = 100te (m.)<br />

të njëqindët = die 100ten (m.)<br />

të milionë = Millionte (m.)<br />

të milionët = die M. (m.)<br />

të para = erste (f.)<br />

të parat = die ersten (f.)<br />

të dyta = zweite (f.)<br />

të dytat = die zweiten (f.)<br />

të njëzeta = 20te (f.)<br />

të njëzetat = die 20ten (f.)<br />

të njëqinda = 100te (f.)<br />

të njëqindat = die 100ten (f.)<br />

të miliona = Millionte (f.)<br />

të milionat = die M. (f.)<br />

Allerdings werden auch die Grundzahlen dekliniert, wenn sie<br />

substantivisch verwendet werden; dann steht immer der<br />

bestimmte Artikel davor. Bei den Zahlen 2, 3, und 4 sieht es so<br />

aus:<br />

die zwei = të dy (m.), të dyja (f.)<br />

die drei = të tre (m.), të tria (f.)<br />

die vier = të katër (m.), të katra (f.)<br />

Voll dekliniert werden sie so:<br />

männlich: weiblich:<br />

Nom. të dy<br />

të dyja<br />

Gen. i të dyve i të dyjave<br />

193


Dat. të dyve të dyjave<br />

Akk. të dy të dyja<br />

Abl. të dyve të dyjave<br />

Nom. të tre<br />

të tria<br />

Gen. i të treve i të triave<br />

Dat. të treve të triave<br />

Akk. të tre të tria<br />

Abl. të treve të triave<br />

Nom. të katër<br />

të katra<br />

Gen. i të kátërve i të kátrave<br />

Dat. të kátërve të kátrave<br />

Akk. të katër<br />

të katra<br />

Abl. të kátërve të kátrave<br />

Hier sind der Nominativ mit dem Akkusativ und der Dativ mit dem<br />

Ablativ überall identisch.<br />

In Verbindung mit einem Substantiv sieht es so aus:<br />

die zwei Männer = të dy burrat<br />

die zwei Frauen = të dyja zonjat<br />

Gen. i të dy burravet<br />

Gen. i të dyja zonjavet<br />

Und zusätzlich mit einem Adjektiv:<br />

die zwei grossen Männer = të dy burrat të madha<br />

der beiden grossen Männer = i të dy burravet të madha<br />

194


die zwei grossen Frauen<br />

= të dyja zonjat të madha<br />

der beiden grossen Frauen = i të dyja zonjavet të madha<br />

Während die Grundzahlen in Verbindung mit einem Substantiv<br />

und Adjektiv immer vorn stehen, trifft bei den Ordnungszahlen<br />

das Gegenteil zu:<br />

Nom. der erste Mann<br />

Gen. <strong>des</strong> ersten Mannes<br />

Dat. dem ersten Mann<br />

Akk. den ersten Mann<br />

Abl. vom ersten Mann<br />

burra i pari<br />

i burrat i parit<br />

burrat i parit<br />

burran i parin<br />

burrat i parit<br />

Nom. die ersten Männer burrat të parët<br />

Gen. der ersten Männer i burravet të parët<br />

Dat. den ersten Männern burravet të parët<br />

Akk. die ersten Männer burrat të parët<br />

Abl. von den ersten M. burravet të parët<br />

Nom. die erste Frau zonja e para<br />

Gen. der ersten Frau i zonjës e para<br />

Dat. der ersten Frau zonjës e para<br />

Akk. die erste Frau zonjan e para<br />

Abl. von der ersten F. zonjës e para<br />

Nom. die ersten Frauen<br />

zonjat të parat<br />

195


Gen. der ersten Frauen<br />

Dat. den ersten Frauen<br />

Akk. die ersten Frauen<br />

Abl. von den ersten F.<br />

i zonjavet të parat<br />

zonjavet të parat<br />

zonjat të parat<br />

zonjavet të parat<br />

Die Fremdsprachigen werden allerdings kaum jemals eine<br />

richtige Gelegenheit bekommen, all diese Zahlen in diesem<br />

Ausmass zu verwenden, aber es ist wichtig, sie wenigstens zu<br />

kennen, weil sie in der Schriftsprache oft zu sehen sind.<br />

Ein bisschen Arithmetik<br />

Gerechnet wird auf diese Weise:<br />

4 + 5 = 9 katër e pesë janë nëntë,<br />

katër plus pesë janë nëntë<br />

9 - 5 = 4 nëntë minus pesë janë katër,<br />

G. nantë minus pesë janë katër<br />

nëntë më pak pesë janë katër<br />

G. nantë mâ pak pesë janë katër<br />

nëntë pa pesë janë katër (pa = ohne)<br />

G, nantë pa pesë janë katër<br />

3 x 6 = 18 tre herë gjashtë janë tetëmbëdhjetë,<br />

tre për gjashtë janë tetëmbëdhjetë<br />

18 : 6 = 3 tetëmbëdhjetë pjesëtuar me gjashtë janë tre<br />

196


Anstelle von «janë» (sind) kann auch «është» (ist) oder das<br />

gegische «âsht» verwendet werden.<br />

Die Bruchzahlen<br />

Hälfte<br />

ein Drittel<br />

zwei Drittel<br />

ein Viertel<br />

zwei Viertel<br />

drei Viertel<br />

një gjysmë, një e dyta<br />

një tretë<br />

dy të dreta<br />

një çerék<br />

dy çerekë<br />

tre çerekë<br />

Die Uhrzeit<br />

Wie spät ist es? Wie viel Zeit hast du?<br />

Sa është ora? (Wie ist die Stunde?)<br />

Auf diese zwei einfachen Fragen kann so geantwortet werden:<br />

Es ist ein Uhr. Ora është një (G. Ora âsht nji).<br />

Eshtë ora një (G. âsht ora nji).<br />

Es ist acht Uhr. Ora është tetë. - Eshtë ora tetë.<br />

Bei den Unterteilungen sieht es so aus:<br />

Es ist vier Uhr zehn. Ora është katër e dhjetë.<br />

(G: Ora âsht katër e dhetë).<br />

197


Es ist vier Uhr fünfzehn. Ora është katër e pesëmbëdhjetë.<br />

(G. Ora âsht katër e pesëmbëdhetë).<br />

Es ist Viertel nach vier. Ora është katër e një çerék.<br />

(G. Ora âsht katër e nji çerék).<br />

Es ist zwanzig nach vier, Ora është katër e njëzet.<br />

es ist vier Uhr zwanzig. (G. Ora âsht katër e njizet).<br />

Es ist halb fünf (Uhr), Ora është katër e gjysmë (= halb)<br />

es ist vier Uhr dreissig.<br />

Es ist zwanzig vor fünf. Ora është pesë pa njëzet.<br />

(G. Ora âsht pesë pa njizet).<br />

Es ist Viertel vor fünf. Ora është pesë pa një çerék.<br />

(G. Ora âsht pesë pa nji çerék).<br />

Es ist genau fünf Uhr, Ora është pesë fiks.<br />

Es ist Punkt fünf Uhr.<br />

Anstelle von «fiks», bei dem der fremdländische Einfluss nicht zu<br />

übersehen ist, können auch diese drei Wörter verwendet werden:<br />

pikërisht, mu, tamam<br />

Auf den Bahnhöfen und in den Busstationen, aber auch auf den<br />

kleinen Flughäfen in Tirana und Prishtina kann manchmal auch<br />

die Variante mit den vollen Zahlen gehört werden:<br />

Der Bus kommt um drei Uhr 42.<br />

Autobusi vjen ora tre dhe dyzét e dy.<br />

(G. ora tre dhe katërdhetë e dy)<br />

198


Der Bus fährt um vier Uhr 23 ab.<br />

Autobusi niset ora katër e njëzét e tre (G. njizét e tre).<br />

Das Flugzeug landet um drei Uhr 42.<br />

Avioni/aeroplani ulet ora tre dhe dyzét e dy.<br />

Das Flugzeug startet um vier Uhr 23.<br />

Avioni/aeroplani niset ora katër e njëzét e tre.<br />

Für «abfahren» und «starten» kann also das gleiche Verb<br />

«niset» verwendet werden, anstelle von «ulet» (landet) ist auch<br />

«bregëzohet» möglich, ja, es gibt sogar ein eigenes Wort für ein<br />

Militärflugzeug: zbarkón. Auch hier ist der fremdländische<br />

Einfluss zu erkennen, zum Beispiel beim portugiesischen<br />

«embarcar», das genau genommen «einchecken» bedeutet.<br />

Im Gegensatz zu den romanischen Sprachen wird nicht streng<br />

zwischen dem Präsens und dem Futur I unterschieden, wenn<br />

eine Handlung sich in der Zukunft abspielt; zudem ist die<br />

Konstruktion <strong>des</strong> Futurs I auch für die Einheimischen etwas<br />

kompliziert.<br />

199


Die Mass- und Mengenangaben<br />

Millimeter<br />

Zentimeter<br />

Dezimeter<br />

Meter<br />

Kilometer<br />

Meile (1,609 km)<br />

zwei Meilen<br />

milimetër<br />

centimetër<br />

decimetër<br />

metër<br />

kilometër<br />

mílje<br />

dy mílja<br />

Quadratzentimeter<br />

Quadratdezimeter<br />

Quadratmeter<br />

Are<br />

Hektare<br />

centimetër katrór<br />

decimetër katrór<br />

metër katrór<br />

ar (Pl. ari)<br />

hektár<br />

Kubikzentimeter<br />

Kubikdezimeter<br />

Kubikmeter<br />

céntimetër kub<br />

décimetër kub<br />

metër kub<br />

Milliliter<br />

Deziliter<br />

Liter<br />

zehn Liter<br />

mílilitër<br />

décilitër<br />

litër<br />

dékalitër<br />

200


Gramm<br />

zehn Gramm<br />

Pfund (500 g)<br />

Kilo(gramm)<br />

Zentner<br />

Doppelzentner<br />

Tonne<br />

gram<br />

dékagram<br />

pesëqínd gram, gjysmë kile<br />

kílogram, kile<br />

pesëdhjetë kílogram<br />

kuintal<br />

ton, tonellatë<br />

Die Himmelsrichtungen<br />

Norden veri nördlich verior, i veriut<br />

Nordosten verilindje nordöstlich verilindor<br />

Osten lindje östlich lindor<br />

Südosten juglindje südöstlich juglindor<br />

Süden jug südlich jugor, i/e jugut<br />

Südwesten jugperëndím südwestlich jugperëndimor<br />

Westen perëndím westlich perëndimor<br />

Nordwesten veriperëndim nordwestlich veriperëndimor<br />

im Norden, im Süden usw.<br />

në veri, në jug usw.<br />

Auch hier wird der bestimmte Artikel also nicht verwendet.<br />

201


Die Wochentage<br />

Sonntag<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

Mittwoch<br />

Donnerstag<br />

Freitag<br />

Samstag<br />

e díel<br />

e hënë (G. e hanë)<br />

e martë<br />

e mërkurë<br />

e enjte<br />

e premte<br />

e shtunë<br />

Die Wochentage werden immer mit dem vorangestellten<br />

weiblichen Artikel «e» versehen. Hier ist der italienische Einfluss<br />

nur beim Dienstag und Mittwoch deutlich zu erkennen.<br />

Kommst du am Sonntag?<br />

A ty vjen të díelën?<br />

Nein, ich komme erst am Montag.<br />

Jo, unë vij vetëm të hënën (hanën).<br />

Am Sonntag usw. Wird immer mit dem Akkusativ ausgedrückt,<br />

während «e» durch «të» ersetzt wird.<br />

Die Monatsnamen<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

janár<br />

shkurt<br />

mars<br />

202


April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

prill<br />

maj<br />

qershór<br />

korrík<br />

gusht<br />

shtatór<br />

tetór<br />

nëntór<br />

dhjetór (G. dhetór)<br />

Wie sehr auch die albanischen Monatsnamen, die im Gegensatz<br />

zu den Wochentagen zum männlichen Geschlecht gehören, von<br />

den lateinischen und italienischen beeinflusst worden sind, zeigt<br />

sich ab dem September. Da im Römischen Reich das Jahr seit<br />

der Zeit von Julius Cäsar im März begann, galt der September<br />

folglich als der siebte und nicht als der neunte Monat im Jahr.<br />

Da auch der Januar, der März, der April und der Mai mit einem<br />

romanischen Wort ausgedrückt werden, sind also nur noch der<br />

Februar, der Juni und der Juli Eigengewächse, die von<br />

Vorgängen in der Natur abgeleitet werden. Das hat das<br />

Albanische mit mehreren slawischen Sprachen, aber auch mit<br />

dem Finnischen, Samischen bzw. Lappischen und Litauischen<br />

gemeinsam; in diesen Sprachen stammen sogar alle<br />

Monatsnamen von der Natur ab. Auch das Estnische weist<br />

solche Namen auf, die heute aber nicht mehr verwendet werden.<br />

Im Januar usw. wird im Gegensatz zu den Wochentagen mit<br />

«në» ausgedrückt, wobei auch die Monatsnamen unverändert<br />

bleiben:<br />

203


im Januar<br />

im Februar<br />

usw.<br />

në janár<br />

në shkurt<br />

Das gilt auch dann, wenn ein Demonstrativpronomen davorsteht:<br />

in diesem Januar në ky janár<br />

in diesem Februar në ky shkurt<br />

Die Jahreszeiten<br />

Frühling<br />

Sommer<br />

Herbst<br />

Winter<br />

pranverë<br />

verë<br />

vjeshtë<br />

dimër<br />

Hier ist die «Handschrift» <strong>des</strong> italienischen Wortes «primavera»<br />

wenigstens beim Frühling zu erkennen, während der Sommer<br />

dem spanischen «verano» und dem portugiesischen «verão» am<br />

nächsten steht.<br />

Wie bei den Monatsnamen bleiben auch diese Wörter<br />

unverändert:<br />

im Frühling<br />

im Sommer<br />

në pranverë<br />

në verë<br />

204


im Herbst<br />

im Winter<br />

in diesem Frühling<br />

in diesem Sommer<br />

in diesem Herbst<br />

in diesem Winter<br />

në vjeshtë<br />

në dimër, dimrit (Spezialwort)<br />

në këtë pranverë<br />

në këtë verë<br />

në këtë vjeshtë<br />

në këtë dimër<br />

Die Feiertage<br />

Neujahr<br />

Dreikönigstag<br />

Fastnacht<br />

Weiberfastnacht<br />

Aschermittwoch<br />

Palmsonntag<br />

Gründonnerstag<br />

Karfreitag<br />

Karsamstag<br />

Karwoche<br />

Osterwoche<br />

Ostern<br />

Ostermontag<br />

Viti i Ri, Motmoti i Ri, Kryemot,<br />

Kryevit<br />

Epifanisë<br />

Karnaval<br />

Shrovetide për femra<br />

e Mërkurë e hirit<br />

e Díel e larit<br />

e Enjte e madhe<br />

e Premte e madhe<br />

e Shtunë e shenjte, e Shtunë e madhe<br />

Java e shenjte<br />

Java e Pashkëve<br />

Pashkë, Dita e Pashkës Katolíke,<br />

Dita e Pashkës ortodokse<br />

e Hënë e Pashkëve<br />

205


Erster Mai<br />

Himmelfahrtstag<br />

Pfingsten<br />

Pfingstmontag<br />

Fronleichnam<br />

Mariä Himmelfahrt<br />

Allerheiligen<br />

Allerseelen<br />

Heiligabend<br />

Weihnachten<br />

Stephanstag<br />

Silvester<br />

Ramadan<br />

Ramadantag<br />

Ramadanwoche<br />

Ramadanmonat<br />

Një Maj (G. Nji Maj),<br />

Dita Nderkombëtare e Punëtoreve<br />

(Internationaler Arbeitertag)<br />

të Ngjitunt e Jezu Krishtit,<br />

të Shëlbúemit e Jezu Krishtit<br />

Rrëshajtë<br />

e Hënë e Rrëshajtë<br />

Korpi i Krishtit<br />

Dita e Supozimit<br />

Ghjithë Shenjtënt,<br />

Dita e të gjithë shentorëvet<br />

Dita e të gjithë Shpirtat<br />

Prag Krishtlindjesh<br />

Kërshëndella, Krishtlindje<br />

Dita e Shtjefën<br />

Pragu i Vitit të Ri<br />

ramazan<br />

dita i ramazanit<br />

java i ramazanit<br />

múaji i ramazanit<br />

Die Nationalfeiertage (Ditat kombëtaret) sind in Albanien am 28.<br />

November (Erklärung der Unabhängigkeit im Jahr 1912) und der<br />

29. November (Befreiung vom Faschismus im Jahr 1944); im<br />

Kosovo ist der Nationalfeiertag am 17. Februar (Unabhängigkeit<br />

von Serbien im Jahr 2008).<br />

206


Die Religionen<br />

Religion<br />

Gott<br />

göttlich<br />

Gottheit<br />

Göttin<br />

Christentum<br />

Christ<br />

Christin<br />

christlich<br />

Protestantismus<br />

Protestant(in),<br />

protestantisch<br />

Reformation<br />

reformiert<br />

Katholizismus<br />

Katholik(in),<br />

katholisch<br />

Katholikin<br />

Gottesdienst<br />

Messe<br />

fe (mit best. Artikel: feja)<br />

Zot (Zoti), Perëndí (Perëndia)<br />

perëndishëm (perëndishme),<br />

hyjnor<br />

hyjní (hyjnia), perëndí (perëndi)<br />

hyjneshë (hyjnesha)<br />

krishtërim, kristianizëm<br />

(kristianizmi)<br />

një i krishterë<br />

një e krishterë<br />

kristian, kristiane<br />

protestantizëm (protestantizmi)<br />

protestant, protestante<br />

reformim (reformimi)<br />

i/e reformuar<br />

katolicizëm (katolicizmi)<br />

katolik, katolike<br />

katolike<br />

shërbimi ë kishë, shërbim hyjnor<br />

meshë (mesha)<br />

207


Predigt<br />

Abendmahl<br />

Hostie<br />

Rosenkranz<br />

Orthodoxie<br />

orthodox<br />

Bibel<br />

Genesis<br />

(erstes Buch Mose)<br />

Altes Testament<br />

Neues Testament<br />

Apokalypse<br />

Prophet<br />

Prophetin<br />

Psalm<br />

Evangelisation<br />

Evangelist<br />

Evangelistin<br />

Evangelium<br />

Jesus Christus<br />

predku, predikim<br />

islamisch: vaz (vazi)<br />

darka e Zotit<br />

blatë (blata), oste (ostja),<br />

meshë (orthodox)<br />

katholisch: rruzare (rruzarja)<br />

islamisch: tespihe (tespihet)<br />

ortodoksí (ortodoksía)<br />

ortodoks, ortodokse<br />

Bibël (Bibla)<br />

Zanafilla (= Ursprung)<br />

Dhiata e Vjëter<br />

Dhiata e Re<br />

Zbulesa (=Offenbarung)<br />

profét, parashikues<br />

profeteshë, parashikueseshë<br />

psalm<br />

ungjillëzim (ungjillëzmi)<br />

ungjillor<br />

ungjillore<br />

ungjill, Pl. ungjilljtë<br />

Jezu Krisht<br />

208


Erlöser, Heiland,<br />

Retter<br />

Heiliger Geist<br />

Johannes der<br />

Täufer<br />

Kreuz<br />

Taufe<br />

taufen<br />

Jünger<br />

Apostel<br />

Apostelgeschichte<br />

Kathedrale<br />

Kirche<br />

Kapelle<br />

Kloster<br />

Papst<br />

Kardinal<br />

Bischof<br />

Erzbischof<br />

Priester<br />

Priesterin<br />

Prediger<br />

Predigerin<br />

Shëlbues, Shpëtimtar<br />

Spirt i Shenjtë, Fryma e Shenjtë<br />

Gjon Pagëzori<br />

kryq<br />

pagëzim<br />

për të pagëzuar (G. me pagëzuar)<br />

dishepull<br />

apostull<br />

Veprat e Apostujve<br />

katedrale (katedralja)<br />

kishë (kisha)<br />

kapelë (kapela)<br />

kuvénd, manastír<br />

papë (papa)<br />

kardinál<br />

peshkop<br />

krýepeshkop<br />

prift (katholisch),<br />

ikonóm (orthodox)<br />

priftëreshë<br />

predikues<br />

predikueseshë<br />

209


Mönch<br />

Nonne<br />

murg (katholisch),<br />

kallogjer (orthodox)<br />

murgeshë, murgesha (katholisch),<br />

kallogre, kallogréja (orthodox)<br />

Islam<br />

islamisch<br />

Moslem, Muslim<br />

Muslimin<br />

Koran<br />

Sure<br />

Moschee<br />

Minarett<br />

Muezzin<br />

Imam<br />

Pilger<br />

Pilgerfahrt<br />

Kaaba (in Mekka)<br />

islam, islamizëm (islamizmi),<br />

myslimanizëm (myslimanizmi),<br />

muhamedanizëm (muhamedanizmi)<br />

islam, islame<br />

mysliman<br />

myslimane<br />

kuran<br />

sure (sura)<br />

shamí (shamía), xhamí (xhamía)<br />

mináre (mináreja)<br />

muezin<br />

imam<br />

haxhí (haxhíu, Pl. haxhínjtë)<br />

haxhillëk (haxhillëku)<br />

Qabé (Qabéja)<br />

Buddhismus<br />

Buddhist(in),<br />

buddhistisch<br />

budizëm (budizmi)<br />

budist, budiste<br />

210


Hinduismus<br />

Hindu<br />

Hinduistin<br />

Shintoismus<br />

Shintoist(in),<br />

shintoistisch<br />

Tempel<br />

Pagode, Schrein<br />

hinduizëm (hinduizmi)<br />

hindu, besimtar i fesë hindu<br />

hindu, besimtare i fesë hindu<br />

shintoizëm (shintoizmi)<br />

shintoist, shintoiste<br />

tempull<br />

faltore (faltora)<br />

Das Datum<br />

Der obige Ausdruck «Një Maj» deutet es an: Die albanischen<br />

Daten werden immer mit den Grundzahlen ausgedrückt, zudem<br />

fällt auch der bestimmte Artikel weg:<br />

Den wievielten haben wir heute?<br />

Sa është data sot?<br />

Heute ist der erste August.<br />

Sot është një gusht.<br />

Morgen ist der vierte Oktober.<br />

Nesër është katër tetór.<br />

Nein, der fünfte.<br />

Jo, i pesë.<br />

Wenn der Monatsname fehlt, muss wieder der bestimmte Artikel<br />

eingesetzt werden.<br />

Auch bei den Jahreszahlen steht nur die Grundzahl:<br />

1999 = një mijë nëntëqínd e nëntëdhjetë e nëntë,<br />

G. nji mijë nantëqínd e nantëdhetë e nantë<br />

211


2023 = dy mijë njëzet e tre<br />

G. dy mijë njizet e tre<br />

Bei «am» wird «më» (mit) verwendet:<br />

Wann ist dein Geburtstag? Am neunzehnten November.<br />

Kur është ditëlindja jote? Më nëntëmbëdhjetë.<br />

(G. Më nantëmbëdhetë).<br />

Wann ist dein Geburtsdatum? Kur është datëlindja jote?<br />

Die Wörter «ditë» (Tag) und «datë» (Datum) sind im <strong>Albanischen</strong><br />

also fast identisch, aber eine Verwechslung wäre hier nicht weiter<br />

tragisch.<br />

Dagegen heissen der Geburtsort «vendilindje» (Ort = vend, m.)<br />

und die Geburtsurkunde «aktlindje».<br />

Zeitausdrücke<br />

Sekunde<br />

Minute<br />

Stunde<br />

Tag<br />

Woche<br />

Monat<br />

Jahr<br />

sekondë, imtë<br />

minutë<br />

orë<br />

ditë<br />

javë<br />

múaj<br />

vit<br />

212


Jahrzehnt<br />

Jahrhundert<br />

Jahrtausend<br />

dekadë, dhjetëvjeçar, dhjetëditësh<br />

shekull, qíndvjecar<br />

mijëvieçarit, niëmijëvjet, shekull i artë<br />

heute<br />

heute Mittag<br />

heute Abend<br />

gestern<br />

vorgestern<br />

morgen<br />

übermorgen<br />

früh (Adj.)<br />

früh (Adv.)<br />

spät<br />

sot<br />

sot në drekë<br />

sonte<br />

dje<br />

párdje<br />

nesër<br />

pasnesër<br />

i/e hershëm (hereshme)<br />

herët, qëmenatë<br />

i/e vonë, i/e vonshëm (vonshme)<br />

am Morgen<br />

vormittags<br />

an den Vormittagen<br />

am Mittag<br />

am Nachmittag<br />

an den N.<br />

am Abend<br />

abends<br />

an den Abenden<br />

në mëngjés<br />

paradite<br />

paradíteve<br />

në drekë<br />

në pasdrekë<br />

pasdíteve<br />

në mbrëmje<br />

mbrëmjeve<br />

në mbrëmje<br />

213


in der Nacht<br />

nachts<br />

in den Nächten<br />

në natë<br />

natën<br />

në netët<br />

jede Stunde<br />

jeden Tag<br />

jeden Morgen<br />

jeden Vormittag<br />

jeden Mittag<br />

jeden Nachmittag<br />

jeden Abend<br />

jede Nacht<br />

jede Woche<br />

jeden Monat<br />

je<strong>des</strong> Jahr<br />

çdo orë<br />

çdo ditë<br />

çdo mëngjés<br />

çdo paraditë<br />

çdo drekë<br />

çdo pasdrekë<br />

çdo mbrëmje<br />

çdo natë<br />

çdo javë<br />

çdo múaj<br />

çdo vit, çdo vjet<br />

eine ganze Stunde lang<br />

den ganzen Tag lang<br />

die ganze Woche lang<br />

den ganzen Monat lang<br />

das ganze Jahr lang<br />

das ganze Leben lang<br />

një orë të tërë<br />

gjíthë ditën<br />

tërë javën<br />

tërë múajin<br />

tërë vitin<br />

tërë jetën<br />

in einer Woche<br />

brenda në javë<br />

214


in vierzehn Tagen<br />

im nächsten Jahr<br />

vor zwei Tagen<br />

im vorigen Monat<br />

brenda katërmbëdhjetë ditësh<br />

vitin e ardhshëm<br />

para dy ditësh<br />

múajin e kalúar<br />

Ruhetag<br />

Werktag<br />

ditë pushimi<br />

ditë pune<br />

bald, in Kürze<br />

bisweilen, manchmal<br />

früher, vorher<br />

immer<br />

inzwischen<br />

jederzeit<br />

jetzt<br />

noch<br />

nunmehr<br />

plötzlich<br />

rechtzeitig<br />

schon seit langem<br />

soeben<br />

sofort<br />

spät<br />

später<br />

së shpéjti<br />

herë-herë<br />

më parë<br />

gjithënjë<br />

ndërkohë<br />

çdo kohë<br />

taní<br />

akoma<br />

tashmë<br />

papritur<br />

me kohë<br />

qyshkúr<br />

sapó<br />

menjëherë<br />

vonë<br />

më vonë<br />

215


Länder, Regionen, Nationalitäten und Sprachen<br />

Im Vergleich zu vielen anderen Sprachen ist es im <strong>Albanischen</strong><br />

erstaunlich einfach, diese Namen wiederzugeben, weil fast alle<br />

weiblich sind und die gleichen Endungen haben: Entweder auf<br />

einem «-ë» oder auf einem «-í», und mit dem bestimmten Artikel<br />

enden sie alle auf «-a». Es gibt nur wenige Ausnahmen, bei<br />

denen das nicht zutrifft.<br />

Was auf einem Konsonanten endet - ob ein Land, eine Stadt, ein<br />

Fluss, ein Meer oder ein Ozean -, ist dagegen immer männlich,<br />

dementsprechend regelmässig sind auch hier die Deklinationen.<br />

Auch die Bezeichnungen für eine Nationalität oder eine<br />

Sprache und sogar für einen Dialekt werden fast überall gleich<br />

gebildet. Wo es für die beiden letzteren kein eigenes Wort gibt,<br />

kommt die männliche Variante zum Zug, aber es ist auch<br />

möglich, zum Beispiel den Ausdruck «gjuha gjermane»<br />

(deutsche Sprache) zu verwenden, also eine weibliche Variante.<br />

Da die heutige Welt mehr als 200 unabhängige Staaten und erst<br />

recht Regionen und Inseln kennt, würde es den Rahmen dieses<br />

Buches sprengen, hier alle zusammen aufzuführen, aber<br />

wenigstens ist Europa hier fast vollzählig vertreten. Das ist aus<br />

albanischer und kosovarischer Sicht auch logischer, als alle<br />

asiatischen, afrikanischen und amerikanischen Varianten zu<br />

bringen, die auch den meisten anderen Europäern unbekannt<br />

sind.<br />

Wer hier tiefer einsteigen und mehr wissen will, kann im Google<br />

entweder unter «Armenian Lexilogos» oder unter «Ukrainian<br />

Lexilogos» nachschauen, wo in etwa 150 Sprachen aus aller<br />

Welt über das Kreuz hinweg alle möglichen Übersetzungen<br />

angeboten werden, darunter auch vollständige Sätze; dabei ist<br />

Europa mit fast allen Sprachen am besten vertreten. Allerdings<br />

216


muss damit gerechnet werden, dass vor allem bei den Sätzen<br />

nicht alles korrekt wiedergegeben wird, wie ich bei den Sprachen<br />

festgestellt habe, die ich gut kenne.<br />

In der Mitte stehen die Namen mit dem bestimmten Artikel für<br />

das Land, die Region oder die Insel, wenn sie weiblich sind, und<br />

ohne bestimmten Artikel, wenn sie männlich sind, während<br />

rechts zuerst die männlichen und weiblichen<br />

Nationalitätsbezeichnungen aufgeführt werden, von denen sehr<br />

viele mit den Bezeichnungen für die Sprachen identisch sind. Wo<br />

das nicht zutrifft, steht die Bezeichnung für eine Sprache oder für<br />

einen Dialekt, die immer auf der letzten Silbe ausgesprochen<br />

wird, hinter einem Querstrich. Das vollständige Modell, das ich<br />

nur hier aufführe, sieht so aus:<br />

Albanien T. Shqipërí, Shqiperia shqiptar (m.),<br />

G. Shqipní, Shqipnia shqiptare (f.) -<br />

shqip, shqipje,<br />

gjuha sgqipe<br />

Kosovo Kosovë, Kosova kosovar (m.),<br />

kosovare (f.)<br />

Nordalbanien, Gegëria geg, gege -<br />

(Gegenland -<br />

(alle Gebiete, in<br />

denen Gegisch gesprochen wird)<br />

gegërisht<br />

Südalbanien, Tosqëria tosk, toske -<br />

Toskenland<br />

(alle Gebiete, in<br />

denen Toskisch gesprochen wird)<br />

toskërisht<br />

217


Als Oberbegriff für die in anderen Ländern und vor allem in<br />

Griechenland und Italien wohnenden Albaner gibt es auch noch<br />

ein paar Spezialwörter:<br />

Arbëria<br />

arbëresh (m.),<br />

arbëreshe (f.)<br />

In den Tabellen unten sieht es dagegen so aus:<br />

Deutschland Gjermania gjerman(e) -<br />

gjermanisht,<br />

(gjuha gjermane) *<br />

Friaul Friul friulan(e),<br />

furlan(e) -<br />

friulanisht<br />

Bei Gjermania steht der bestimmte Artikel, während dieser beim<br />

männlichen Namen Friul fehlt.<br />

* Sprache = gjuhë, gjuha Dialekt = folme, folmja -<br />

die deutsche Sprache = gjuha gjermane<br />

dialekt, dialekti<br />

der jütländische Dialekt = folma jutlandeze, dialekti jutlandez<br />

Im Sinn von «auf diese Weise» ist es möglich, je<strong>des</strong> einzelne<br />

Wort mit der Endung «-isht» zu verwenden, auch wenn es sich<br />

um keine Sprache oder um keinen Dialekt handelt:<br />

auf argentinisch bzw. auf argentinische Weise = argjentinisht<br />

auf kanarisch bzw. auf kanarische Weise<br />

218<br />

= kanarezisht


Die übrigen Länder, Regionen und Inseln in Europa<br />

Europa Evropa evropian(e)<br />

Mitteleuropa Evropa Qendrore evropian(e) q.<br />

Nordeuropa Evropa Veriore * evropian(e) v.<br />

Osteuropa Evropa Lindore evropian(e) l.<br />

Südeuropa Evropa Jugore * evropian(e) j.<br />

Westeuropa Evropa Perëmdimore evropian(e) p.<br />

Abhasien Abkhazia abkhaz(e)<br />

Adscharien Adjara adjar(e)<br />

Aland-Inseln Ishujt Alandik alandez(e)<br />

Andalusien Andaluzia andaluz(e) -<br />

andaluzisht<br />

Andorra Andorra andorran(e)<br />

Apulien Púlja pulian(e)<br />

Aragon Aragon aragonez(e) -<br />

aragonezisht<br />

Armenien Armenia armen(e) -<br />

armenisht<br />

Aserbaidschan Azerbajxhán azerbajxhan(e) -<br />

azerbajxhanisht<br />

Asturien Asturia asturian(e) -<br />

asturianisht<br />

219


Azoren Ishujt Azores azorian(e)<br />

Baden, Toka e Badenit badensez(e) -<br />

Badenerland<br />

badenzisht<br />

Baden-Württemberg Baden-Vyrtemberg baden-vyrtembergez(e)<br />

Balearen, Ishujt Balearik balear(e)<br />

Balearische Inseln<br />

Baltikum Shtetet Balltike balt, balte;<br />

balltik(e)<br />

Baschkirien, Bashkiria, bashkir(e) -<br />

Baschkortostan Bashkortostan bashkirisht<br />

Basel Basilea basilean(e) -<br />

basilezisht<br />

Basilicata Basilikata basilikatez(e)<br />

Baskenland Shteti i Baskës bask, baske -<br />

baskisht<br />

Bayern Bavaria bavarez(e) -<br />

bavarezisht<br />

Belarus Bjellorusia bjellorus(e) -<br />

(Weissrussland)<br />

bjellorusisht<br />

Belgien Belgjika belg, belge;<br />

belgjian(e)<br />

Bern Berna bernez(e) -<br />

bernezisht<br />

220


Böhmen Bohemia bohem(e) -<br />

bohemisht<br />

Bornholm Bornholm bornholmez(e)<br />

Bosnien Bósnja bosnjak(e) -<br />

bosnjakisht<br />

Brabant Brabant brabantez(e) -<br />

brabantisht,<br />

brabantezisht<br />

Brandenburg Brandenburg brandenburgez(e) -<br />

brandenburgisht,<br />

brandenburgezisht<br />

Bretagne Britanía britanez(e) -<br />

britanezisht<br />

Bukowina Bukovina bukovinez(e)<br />

Bulgarien Bullgaria bullgar(e) -<br />

bullgarisht<br />

Burgund Burgónja burgonjez(e)<br />

Cornwall Kornia, korn, korne;<br />

Kornlanda kornlandez(e) -<br />

kornisht<br />

Dagestan Dagestan dagestanez(e) -<br />

dagestanezisht<br />

Dalmatien Dalmatia dalmatian(e)<br />

221


Dänemark Danimarka danez(e) -<br />

danezisht<br />

Deutschland Gjermania gjerman,<br />

gjermane -<br />

gjermanisht<br />

(Bun<strong>des</strong>republik D. Republika Federale e Gjermanisë = RFG)<br />

Dobrudscha Dobruça dobruçez(e)<br />

Emilia-Romagna Emília-Románja emilian(e)<br />

England Anglia anglez(e) -<br />

anglisht<br />

Estland Estonia estonez(e),<br />

estonian(e) -<br />

estonezisht,<br />

estonianisht<br />

Extremadura Ekstremadura ekstremaduran(e)<br />

Färöer Ishujt Faroezit faroez(e) -<br />

faroezisht<br />

Finnland Finlanda finlandez(e),<br />

finnez(e) -<br />

finlandezisht,<br />

finnezisht<br />

Flandern Flandra flam, flame -<br />

flamisht<br />

222


Franken(land) Frankonia frank, franke -<br />

frankisht<br />

Frankreich Franca frëng, frëngje<br />

francez(e) -<br />

frengjisht<br />

Friaul Friul friulan(e),<br />

furlan(e) -<br />

friulanisht<br />

Friesland Frisa, Frislanda frisez, friseze -<br />

frisisht<br />

Galicien Galicia galeg, galege -<br />

Galegisht<br />

Gagausien Gagausia gagausian(e) -<br />

gagausisht<br />

Genf Gjeneva gjenevez(e)<br />

Georgien Gjeorgjia gjeorgjian(e) -<br />

gjeorgjianisht<br />

Gibraltar Gjibraltar gjibraltarez(e)<br />

Gotland Gotlanda gotlandez(e)<br />

Griechenland Greqia grek (greku),<br />

greke -<br />

greqisht<br />

Grönland Grenlanda grenlandez(e) -<br />

grenlandezisht<br />

223


Grossbritannien Britania e Madhe brit, brite<br />

Hebriden Hebridet, hebridian(e)<br />

Ishujt Hebride<br />

Hercegowina Hercegovina hercegovinez(e)<br />

Holland Holanda holandez(e) -<br />

holandezisht<br />

Iberische Halbinsel Gadishull Iberik, iberik(e)<br />

Sinisia Iberike,<br />

Siujdhesa Iberike<br />

Ibiza Ibiza ibizian(e)<br />

Irland Irlanda irlandez(e) -<br />

irlandisht,<br />

irlandezisht<br />

Island Islanda islandez(e) -<br />

islandisht,<br />

islandezisht<br />

Istrien Istria istrian(e)<br />

Italien Italia italian, italiane -<br />

italisht<br />

Jütland Jutlanda jutlandez(e) -<br />

jutlandezisht<br />

Kalabrien Kalabria kalabrez(e) -<br />

kalabrezisht<br />

224


Kalmückien Kalmykia kalmykian(e) -<br />

kalmykisht<br />

Kampanien Kampania kampanjez(e)<br />

Kanarische Ishujt Kanarit, kanarez(e)<br />

Inseln<br />

Kanariet<br />

Kantabrien Kantabria kantabrez(e) -<br />

kantabrezisht<br />

Karelien Karelia karelian(e) -<br />

karelisht,<br />

karelianisht<br />

Kasachstan Kazakistan kazakian(e) -<br />

kazakianisht<br />

Kastilien Kastil, Kastilja kastiljan(e) -<br />

kastilisht,<br />

kastiljanisht<br />

Katalonien Katalonia katalonian(e) -<br />

katalonisht<br />

Korsika Kórsika kors, korse -<br />

korsisht<br />

Kreta Kreta kretan(e) -<br />

kretanisht<br />

Krim Krim kriman(e)<br />

(Halbinsel Krim Gadishulli i Krimesë,<br />

Gadishulli i Krimit)<br />

225


Kroatien Kroacia kroat(e) -<br />

kroatisht<br />

Kurland Kurlanda kurlandez(e) -<br />

kurlandisht,<br />

kurlandezisht<br />

Lappland Laponia laponez(e) -<br />

laponezisht<br />

Lettgallen Letgallia letgallez(e) -<br />

letgallezisht<br />

Lettland Letonia let, lete - letisht<br />

Liechtenstein Lihtenshtajn lihtenshtajnez(e)<br />

Ligurien Liguria ligurian(e) -<br />

ligurisht,<br />

ligurianisht<br />

Limburg Limburg limburgez(e) -<br />

Limburgisht,<br />

limburgezisht<br />

Litauen Lituania lituan(e) -<br />

lituanisht<br />

Livland Livlandia livlandez(e) -<br />

livisht, livlandezisht<br />

Lombardei Lombardia lombardez(e) -<br />

lombardezisht<br />

226


Luxemburg Luksemburg luksemburgez(e) -<br />

luksemburgezisht<br />

Mähren Moravia moravian(e)<br />

Mallorca Majorka majorkian(e)<br />

Malta Malta maltez(e) -<br />

maltezisht<br />

Mazedonien Maqedonia * maqedonas(e),<br />

maqedonian(e) -<br />

maqedonisht<br />

Menorca Menorka menorkian(e)<br />

Moldawien Moldavia moldavian(e) -<br />

moldavianisht<br />

Monaco Monako monegask(e)<br />

Montenegro Mali i Zi malazías,<br />

malazeze<br />

Murcia Murcia murcian(e)<br />

Niederlande Vendet e Ulëta holandez(e) -<br />

holandezisht<br />

Niedersachsen Saksonia e Ulët sakson i ulët,<br />

saksone e ulët<br />

Nordirland Irlanda e Veriut * irlandez(e) e veriut<br />

Nordmazedonien Maqedonia e Veriut * maqedonas(e) e v.<br />

Norwegen Norvega norvegez(e) -<br />

norvegezisht<br />

227


Ossetien Osetia osetian(e) -<br />

osetianisht<br />

(Nord-Ossetien Osetia e Veriut osetian(e) e veriut<br />

Süd-Ossetien Osetia e Jugut osetian(e) e jugut)<br />

Österreich Austria austriak(e)<br />

Ostpreussen Prusia i Líndjës * prusian(e) e líndjes<br />

Pannonien Panonia panonian(e)<br />

Peloponnes Peloponez peloponezian(e)<br />

Pfalz Palatin palatinez(e) -<br />

palatinezisht<br />

Piemont Piemont piemontez(e) -<br />

piemontezisht<br />

Polen Polonia polonez(e) -<br />

polonezisht<br />

Pommern Pomerania pomeranez(e) -<br />

pomeranezisht<br />

Portugal Portugalia portugez(e) -<br />

portugalisht<br />

Posen Posnania posnanez(e)<br />

Preussen Prusia prusian(e) -<br />

prusianisht<br />

Rheinland Renania renanian(e)<br />

Rheinland-Pfalz Renania-Palatin renania-palatinez(e)<br />

Rhodos Rodos rodanez(e)<br />

228


Rumänien Rumania rumun, rumune -<br />

rumanisht<br />

Russland Rusia rus, ruse - rusisht<br />

Sachsen Saksonia sakson, saksone -<br />

saksonisht<br />

Samiland Sámilanda samilandez(e) -<br />

(Lappland)<br />

samisht,<br />

samilandisht<br />

San Marino San Marino sanmarinez(e)<br />

Sardinien Sardinia sard, sarde -<br />

sardinisht<br />

Schlesien Silesia silesian(e) -<br />

silesianisht<br />

Schottland Skocia skocez, skoceze<br />

Schwabenland Suabia suabian(e) -<br />

suabisht<br />

Schweden Suedia suedez(e) -<br />

suedezisht<br />

Schweiz Zvicra zviceran(e)<br />

Semgallen Semgallia semgallez(e) -<br />

semgallezisht<br />

Serbien Serbia, serb, serbe;<br />

Sërbia sërb, sërbe -<br />

serbisht, sërbisht<br />

229


Siebenbürgen Transilvania transilvanez(e)<br />

Sizilien Siqelia siqelian(e) -<br />

siqelianisht<br />

Skandinavien Skandinavia skandinav(e)<br />

Slowakei Sllovakia sllovak(e) -<br />

sllovakisht<br />

Slowenien Sllovenia slloven(e) -<br />

sllovenisht<br />

Spanien Spanja spanjoll(e) -<br />

spanjisht,<br />

spanjollisht<br />

Spitzbergen Svalbard svalbardez(e)<br />

Südtirol Tirol e Jugut * tirolez(e) e jugut<br />

Tatarien, Tatarstan tatarstanian(e) -<br />

Tatarstan<br />

tatarstanisht<br />

Thüringen Tyringia tyringez(e) -<br />

tyringezisht<br />

Tirol Tirol tirolez(e) -<br />

tirolisht, tirolezisht<br />

Toskana Toskana toskanez(e) -<br />

toskanisht,<br />

toskanezisht<br />

Tschechien Çekia çek, çeke - çek<br />

230


Tschetschenien Çeçenia çeçenian(e) -<br />

çeçenisht<br />

Türkei Turqia turk (turku), turke;<br />

Pl. turq, turqët -<br />

turqisht<br />

Ukraine Ukraina ukrainez(e) -<br />

ukrainisht<br />

Umbrien Umbria umbrian(e)<br />

Ungarn Hungaria hungarez(e) -<br />

hungarezisht<br />

Valencia Valencia valencian(e) -<br />

valencianisht<br />

Vatikanstadt Qyteti i Vatikanit -<br />

Vojvodina Vojvodina vojvodinez(e)<br />

Walachei Vllahia vllah, vllahe;<br />

(Südrumänien und überall dort, wo Pl. vlleh, vllehët -<br />

Aromunisch gesprochen wird) vllahisht<br />

Wallonien Vallonia vallonez(e) -<br />

vallonisht<br />

Weissrussland Bjellorusia bjellorus(e) -<br />

bjellorusisht<br />

Westfalen Vestfalia vestfalian(e) -<br />

vestfalisht,<br />

vestfalianisht<br />

231


Westpreussen Prusia i Perëndimit * prusian(e) e p.<br />

Württemberg Vyrtemberg (-u) vurtembergez(e)<br />

Zürich Cyrih cyrihez(e) -<br />

cyrihezisht<br />

Zypern Qipro qipriot(e)<br />

Die männlichen Adjektive werden immer auf der letzten und die<br />

weiblichen immer auf der zweitletzten Silbe betont.<br />

* Im <strong>Albanischen</strong> wird geografisch, wirtschaftlich und politisch<br />

unterschieden. Wenn eine kompakte Einheit gemeint ist, wird<br />

das Adjektiv verwendet, aber bei einem politischen Begriff kommt<br />

der Genitiv der Himmelsrichtung zum Zug:<br />

Nordeuropa<br />

Mazedonien<br />

Nordmazedonien<br />

Tirol<br />

Südtirol<br />

Ostpreussen<br />

Westpreussen<br />

Ostdeutschland<br />

Westdeutschland<br />

Südschweiz<br />

Evropa veriore<br />

Makedonia<br />

Makedonia i Veriut<br />

Tirol<br />

Tirol e Jugut<br />

Prusia i Líndjës<br />

Prusia i Perëndimit<br />

Gjermania i Lindjes<br />

Gjermania i Perëndimit<br />

Svicra e Jugut<br />

(Tessin, Misox und Calancatal)<br />

Westschweiz<br />

Svicra i Perëndimit<br />

(Romandie bzw. französischsprachige Schweiz)<br />

232


Es verhält sich also ähnlich wie im Englischen:<br />

Northern Europe, North Europe<br />

Eastern Europe, East Europe<br />

Southern Europe, South Europe<br />

Western Europe, West Europe<br />

Wer gute Griechisch-Kenntnisse hat, sieht schon hier sofort,<br />

dass auch im <strong>Albanischen</strong> fast alle weiblichen Ländernamen mit<br />

dem bestimmten Artikel auf «-a» oder «-ía» enden; allerdings<br />

wird dort nicht zwischen einer unbestimmten und einer<br />

bestimmten Variante unterschieden.<br />

Frühere Provinzen, Länder und Reiche in Europa<br />

Attika Atika atikan(e) -<br />

atikanisht<br />

Batavien Batavia batavian(e)<br />

(heute Niederlande)<br />

Britannien Britania britanez(e)<br />

Burgund Burgónja burgonjez(e)<br />

Byzanz Bizant bizantin(e)<br />

Dalmatien Dalmatia dalmatian(e)<br />

Deutsche Republika -<br />

Demokratische Demokratike<br />

Republik (DDR) Gjermane (RDG)<br />

233


Fränkisches Reich Perandoria Franke frank, franke -<br />

frankisht<br />

Genua Gjenova gjenovez(e)<br />

Germanien Gjermania gjerman(e) -<br />

gjermanisht<br />

Hellas Helada helen, helene -<br />

helenisht<br />

Helvetien Helvetia helvetian(e)<br />

Hibernien Hibernia hibernian(e)<br />

(heute Irland)<br />

Hispanien Hispánja hispanjoll(e)<br />

Illyrien Iliria ilir, ilire, Pl. ilirët -<br />

ilirisht<br />

Jugoslawien Jugosllavia jugosllav(e)<br />

Makedonien Makedonia makedonian(e) -<br />

makedonisht<br />

Lusitanien Lusitania lusitanez(e)<br />

(heute Portugal)<br />

Osmanisches Reich Perandoria Osmane osman(e) -<br />

osmanisht<br />

(Türkisch mit<br />

lateinischen<br />

Buchstaben)<br />

Österreich-Ungarn Austro-Hungaria -<br />

234


Römisches Reich Perandoria Romake romak(e) -<br />

latinisht<br />

Sowjetunion, Bashkimi Sovjetík (BS) sovjet(e)<br />

UdSSR<br />

Bashkimi i Republikave<br />

Sovjetike Socialiste (BRSS)<br />

Thrakien Trakia trak, trake -<br />

(heute Bulgarien)<br />

trakisht<br />

Tschechoslowakei Çekosllovakia çekosllovak(e)<br />

Venedig Venecia, venedikas(e),<br />

Venedik (Venediku) venecian(e)<br />

Die bekanntesten Länder, Regionen und Inseln in Asien<br />

Asien Azia aziat(e)<br />

Westasien Azia Perëndimore aziat perëndimor,<br />

aziate perëndimore<br />

Zentralasien Azia Qendrore aziat qendror,<br />

aziate qendrore<br />

Ostasien Azia Lindore aziat lindor,<br />

aziate lindore<br />

Südostasien Azia Juglindore aziat juglindor,<br />

aziate juglindore<br />

Kleinasien Azia e Vogël aziat(e) e vogël<br />

Eurasien Evrazia evraziat(e)<br />

235


Afghanistan Afganistan afgan, afgane<br />

Anatolien Anadoll anadollak(e)<br />

Andamanen (Ishujt) Andamanet andamanian(e)<br />

Bahrain Bahrejn bahrejnian(e)<br />

Bali (Ishulli) Bali balinez(e) -<br />

balinezisht<br />

Bangla<strong>des</strong>ch Bangla<strong>des</strong>h bengal(e) -<br />

bengalisht<br />

Beludschistan Balokistan balok(e)<br />

Bhutan Butan butanez(e) -<br />

butanisht,<br />

butanezisht<br />

Borneo Borneo bornean(e)<br />

Burjatien Burjatia burjatian(e) -<br />

burjatisht,<br />

burjatianisht<br />

China Kina kinez(e) -<br />

kinezisht<br />

Indien India indian(e)<br />

Indischer Nënkontinenti -<br />

Subkontinent Indian<br />

Indonesien Indonezia indonezian(e) -<br />

indonezisht *<br />

Irak Irak irakian(e)<br />

236


Iran Iran iranian(e) -<br />

persisht<br />

Israel Izrael izraelit(e) -<br />

hebraisht<br />

Jakutien Jakutia jakutian(e) -<br />

jakutisht<br />

Japan Japonia japonez(e) -<br />

japonisht<br />

Java Java javanez(e) -<br />

javanisht<br />

Jemen Jemen jemenas(e),<br />

jemenit(e)<br />

Jordanien Jordania jordanez(e)<br />

Kambodscha Kamboxhia kamboxhian(e) -<br />

kamboxhianisht<br />

Kanton (China) Kanton kantonez(e) -<br />

kantonisht<br />

Kaschmir Kashmir kashmirez(e) -<br />

kashmirisht<br />

Kirgis(is)tan, Kirgistan, kirgiz(e) -<br />

Kirgisien Kirgisia kirgizisht<br />

Korea Korean korean(e) -<br />

koreanisht<br />

(Nordkorea Korea e Veriut korean(e) verior(e)<br />

237


Südkorea Korea e Jugut korean(e) jugor(e) )<br />

Kurdistan Kurdistan kurd, kurde -<br />

kurdisht<br />

Kurilen (Ishujt) Kurilet kurilez(e)<br />

Kuwait Kuvajt kuvajtjan(e)<br />

Laos Laos laosian(e) -<br />

laosianisht<br />

Libanon Liban libanez(e)<br />

Malaysia Malajzia malajzian(e) -<br />

malajzisht **<br />

Malediven Maledivet maledivian(e) -<br />

maledivisht<br />

Mandschurei Mançuria mançurian(e) -<br />

mançurisht<br />

Mesopotamien Mesopotamia mesopotamian(e)<br />

Molukken (Ishujt) Molukas, molukan(e) -<br />

Molukët<br />

molukisht<br />

Mongolei Mongolia mongol(e) -<br />

mongolisht<br />

Myanmar Mianmar mianmarian(e) -<br />

mianmarisht<br />

Nepal Nepal nepalez(e) -<br />

nepalisht,<br />

nepalezisht<br />

238


Neu-Guinea Guinea e Re guinean i Re,<br />

guineane e Re<br />

Oman Oman omanian(e)<br />

Ost-Timor Timor i Lindjes timorez lindor,<br />

timoreze lindore<br />

Ost-Turkestan Turkistani i Lindjes turkistanez lindor,<br />

(Singkiang in China) turkistaneze lindore -<br />

ujgurisht<br />

Pakistan Pakistan pakistanez(e)<br />

Palästina Palestina palestinez(e)<br />

Papua- Papua Guinea e Re papua guinean i Re,<br />

Neuguinea<br />

papua guineane e Re<br />

Philippinen Filipinet filipinez(e) -<br />

filipinisht ***<br />

Sachalin Sakhalin sakhalinez(e)<br />

(Halbinsel S. Gadishulli Sakhalin)<br />

Saudi-Arabien Arabia Saudite arabez(e) saudit(e) -<br />

arabisht<br />

Seychellen (Ishujt) Sishelet sisheletian(e)<br />

Sibirien Siberia siberian(e)<br />

Singapur Singapur singapurez(e)<br />

Sri Lanka Sri Lanka sri lankian(e) -<br />

singalezisht, tamilisht<br />

Sulawesi Sulavesi sulavesian(e)<br />

239


Sumatra Sumatra sumatran(e)<br />

Syrien Siria sirian, siriane<br />

Vereinigte Emiratet e -<br />

Arabische Bashkúara Arabe<br />

Emirate<br />

Tadschikistan Taxhikistan taxhik, taxhike -<br />

taxhikisht<br />

Taiwan Tajvan tajvanez(e)<br />

Thailand Tajlanda tajlandez(e) -<br />

tajlandezisht<br />

Tibet Tibet tibetian(e) -<br />

tibetisht<br />

Timor Timor timorez(e) -<br />

timorisht,<br />

timorezisht<br />

Turkmenistan Turkmenistan turkmen(e) -<br />

turkmenisht<br />

Usbekistan Uzbekistan uzbek(e) - uzbekisht<br />

Vietnam Vietnam vietnamez(e) -<br />

vietnamisht,<br />

vietnamezisht<br />

* Damit ist die sogenannte Bahasa Indonesia gemeint, die schon<br />

seit der Unabhängigkeit dieses Lan<strong>des</strong> als überregionale<br />

Amtssprache verwendet wird.<br />

240


** Hier gilt das Gleiche wie für die Bahasa Indonesia: In Malaysia<br />

ist die sogenannte Bahasa Malaysia gemeint, die in der<br />

Grammatik mit der anderen Sprache identisch ist, aber zum Teil<br />

einen anderen Wortschatz aufweist. Die Unterschiede sind etwa<br />

so gross wie zwischen Kroatisch und Serbisch.<br />

*** Das Wort Filippinisch bzw. Philippinisch wird heute allgemein<br />

für Tagalog verwendet, das zwar fast nur auf der nördlichsten<br />

Insel Luzon mit der Hauptstadt Manila gesprochen wird, aber im<br />

ganzen Land neben Englisch als Amtssprache anerkannt ist.<br />

Frühere Provinzen, Länder und Reiche in Asien<br />

Assyrien Asiria asirian(e) -<br />

(heute Syrien und Irak)<br />

asirisht<br />

Babylon (heute Irak) Babilon babilonase(e) -<br />

babilonisht<br />

Birma, Burma Birmania birmanez(e) -<br />

(heute Myanmar)<br />

birmanisht<br />

Britisch-Indien India Brite indian brit,<br />

(heute Indien, Pakistan,<br />

indiane brite<br />

Bangla<strong>des</strong>ch und Myanmar)<br />

Byzanz Bizant bizantin(e)<br />

Ceylon Seilon seilonez(e)<br />

(heute Sri Lanka)<br />

Indochina Indokina indokinez(e)<br />

Medien (heute Iran) Media median(e)<br />

241


Niederländisch-Indien India indian holandez,<br />

(heute Indonesien) Holandeze indiane holandeze<br />

Osmanisches Reich Perandoria osman(e) -<br />

Osmane osmanisht<br />

Persien (heute Iran) Persia persian(e) -<br />

persisht<br />

Römisches Reich Perandoria romak(e) -<br />

Romake latinisht<br />

Siam (heute Thailand) Siam siamez(e) -<br />

siamisht,<br />

siamezisht<br />

Troja Troja trojan(e)<br />

Die bekanntesten Länder, Regionen und Inseln in Afrika<br />

Afrika Afrika afrikan(e)<br />

Nordafrika Afrika veriore afrikan verior,<br />

afrikane veriore<br />

Ostafrika Afrika lindore afrikan lindor,<br />

afrikane lindore<br />

Südafrika Afrika jugore afrikan jugor,<br />

afrikane jugore<br />

242


Westafrika Afrika perëndimore afrikan perëndimor,<br />

afrikane<br />

perëndimore<br />

Ägypten Egjipt egjiptian(e)<br />

Algerien Algjeria algjerian(e)<br />

Angola Angola angolanez(e)<br />

Äquatorial- Guinea Ekuatoriale guinea-ekuatorial(e)<br />

Guinea<br />

Äthiopien Etiopia etiopian(e) -<br />

amharisht *<br />

Benin Benin beninez(e)<br />

Botswana Botsvana botsvanian(e)<br />

Burkina Faso Burkina Faso nga Burkina Faso<br />

Burundi Burundi burundian(e)<br />

Elfenbeinküste Bregu i Fildishtë ivorian(e)<br />

Eritrea Eritreja eritrejan(e)<br />

Gabun Gabon gabonez(e)<br />

Gambia Gambia gambian(e)<br />

Ghana Gana ganez(e)<br />

Guinea Guinea guinean(e)<br />

Guinea-Bissau Guinea Bisau guinea bisauez(e)<br />

Kamerun Kamerun kamerunez(e)<br />

Kap-Verde- (Ishujt) Kepi Verde kepiverdian(e)<br />

Inseln 243


Kenia Kenia kenian(e)<br />

Komoren (Ihujt) Komoret komoran(e),<br />

komorian(e)<br />

Kongo Kongo kongolez(e)<br />

(Republik K. - Republika e Kongos - nga RK<br />

Demokratische Republika Demokratike nga RDK<br />

Republik K. e Kongos)<br />

Lesotho Lesoto lesotian(e)<br />

Liberia Liberia liberian(e)<br />

Libyen Libia libian(e)<br />

Madagaskar Madagaskar madagassian(e)<br />

Malawi Malavi malavian(e)<br />

Mali Mali malinez(e)<br />

Marokko Marok (Maroku) marokan(e)<br />

Mauretanien Mauriania mauritanian(e)<br />

Mauritius Mauritius mauritian(e)<br />

Mosambik Mozambik mozambikan(e)<br />

Namibia Namibia namibian(e)<br />

Niger Niger nigeran(e)<br />

Nigeria Nigeria nigerian(e)<br />

Ruanda Ruanda ruandian(e)<br />

Sambia Zambia zambian(e)<br />

Sansibar Zanzibar zanzibarian(e)<br />

São Tomé Sao Tome dhe nga S. T. e P.<br />

e Principe Principe 244


Senegal Senegal senegalez(e)<br />

Sierra Leone Sierra Leone sierra leonez(e)<br />

Simbabwe Zimbabve zimbabvian(e)<br />

Somalia Somalia somalez(e) -<br />

somalisht<br />

Somaliland Somaliland somalilandez(e)<br />

Südafrika Afrika e Jugut ** afrikano-jugor(e)<br />

Sudan Sudan sudanez(e)<br />

Südsudan Sudan e Jugut * sudanezo-jugor(e)<br />

Tansania Tanzania tanzanian(e)<br />

Togo Togo togolez(e)<br />

Tschad Çad çadez(e), çadian(e)<br />

Tunesien Tunizia tunizian(e)<br />

Uganda Uganda ugandas(e)<br />

Zentralafrika- Republika e Afrikës afrikan qendror,<br />

nische Republik Qendrore afrikane qendrore<br />

* Obwohl das Amharische hinter dem Oromo nur die am<br />

zweitmeisten gesprochene Sprache Äthiopiens ist, wird sie<br />

immer noch als einzige Amtssprache <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> verwendet.<br />

** Auch hier wird zwischen Geographie und Politik<br />

unterschieden:<br />

Afrika jugore = Südafrika im allgemeinen<br />

Afrika e Jugut = Republik Südafrika<br />

Sudan e Jugut = diese Bezeichnung gibt es nur politisch<br />

245


Frühere Provinzen, Länder und Reiche in Afrika<br />

Abessinien Abisin abisinian(e)<br />

(heute Äthiopien)<br />

Dahomey Dahoméi dahomeian(e)<br />

(heute Benin)<br />

Deusch-Ostafrika Afrika Lindore -<br />

(heute Tansania) Giermane<br />

Deutsch-Südwest- Afrika Jugperëndimore -<br />

afrika (heute Namibia) Gjermane<br />

Französisch- Afrika Perëndimore -<br />

Westafrika<br />

Franceze<br />

(heute verschiedene Staaten)<br />

Njassaland Njassalanda njassalandez(e)<br />

(heute Malawi)<br />

Nord-Rho<strong>des</strong>ien Ro<strong>des</strong>ia e Veriut ro<strong>des</strong>ian(e)<br />

(heute Sambia)<br />

verior(e)<br />

Süd-Rho<strong>des</strong>ien, Ro<strong>des</strong>ia e Jugut ro<strong>des</strong>ian(e)<br />

Rho<strong>des</strong>ien Ro<strong>des</strong>ia jugor(e),<br />

(heute Simbabwe)<br />

ro<strong>des</strong>ian(e)<br />

Obervolta Volta e Sipërme nga V. e S.<br />

(heute Burkina Faso)<br />

Osmanisches Reich Perandoria Osmane osman(e) -<br />

osmanisht<br />

246


Römisches Reich Perandoria Romake romak(e) -<br />

latinisht<br />

Zaire Zaire zairian(e)<br />

(heute Republik Kongo)<br />

Die bekanntesten Länder, Regionen und Inseln in Amerika<br />

Amerika Amerika amerikan(e)<br />

Nordamerika Amerika Veriore amerikano-verior(e)<br />

Mittelamerika Amerika Qendrore amerikano-qendror(e)<br />

Südamerika Amerika Jugore amerikano-jugor(e)<br />

Lateinamerika Amerika Latine amerikano-latin(e)<br />

Karibik, Karaiba, karaiban(e)<br />

Karibische Ishujt e Karaibeve<br />

Inseln<br />

Argentinien Argjentina argjentinas(e)<br />

Aruba Aruba aruban(e)<br />

Bahamas Ishujt e Bahamas bahamian(e)<br />

Bermuda Bermuda, bermudez(e)<br />

Bermudet (Pl.)<br />

Bolivien Bolivia bolivian(e)<br />

Brasilien Brazil brazilian(e)<br />

Chile Kili kilian(e)<br />

Costa Rica Kosta Rika kosta rikan(e)<br />

247


Curação Kurakáo nga Kurakáo<br />

Dominikani- Republika dominikan(e)<br />

sche Republik Dominikane<br />

Ecuador Ekuador ekuadorian(e)<br />

El Salvador El Salvador salvadorian(e)<br />

Falkland- Ishujt Falkland falklandian(e)<br />

Inseln<br />

Florida Florida floridan(e)<br />

Galapagos- Ishujt Galapagos nga I. G.<br />

Inseln<br />

Guatemala Guatemala guatemalas(e)<br />

Guyana Guajana guajanian(e)<br />

Haiti Haiti haitjan(e)<br />

Honduras Honduras hondurian(e)<br />

Jamaica Xhamajka xhamaikan(e)<br />

Kalifornien Kalifornia kalifornian(e)<br />

Kanada Kanada kanadez(e)<br />

Kolumbien Kolumbia kolumbian(e)<br />

Kuba Kuba kubanez(e)<br />

Malwinen Malvinet (Pl.) malvin(e)<br />

(Falkland-<br />

Inseln)<br />

Martinique Martinika martinikan(e)<br />

Mexiko Meksika meksikanez(e)<br />

248


New York Nju-Jork nju-jorkez(e)<br />

Nicaragua Nikaragua nikaraguan(e)<br />

Oster-Inseln Ishujt e Pashkëve nga I. e P.<br />

Panama Panama panamez(e)<br />

Paraguay Paraguaj paraguajan(e)<br />

Patagonien Patagonia patagonian(e)<br />

Peru Peru peruan(e)<br />

Puerto Rico Portoriko portorikan(e)<br />

Surinam Surinam surinamez(e)<br />

Tobago Tobago tobagian(e)<br />

Trinidad Trinidad trinidadian(e)<br />

Uruguay Uruguaj uruguajan(e)<br />

Venezuela Venezuela venezuelian(e)<br />

Washington Uashington uashingtonez(e)<br />

USA Shtetet e Bashkúara amerikan(e)<br />

të Amerikës (SHBA)<br />

Frühere Provinzen, Länder und Reiche in Amerika<br />

Gross-Kolumbien Kolumbia e Madhe kolumbian<br />

(Kolumbien, Panama,<br />

i madh,<br />

Venezuela, Ecuador<br />

kolumbiane<br />

sowie Teile von Peru und Guyana)<br />

e madhe<br />

249


Konföderierte Staaten Shtetet Konfederate konfederat(e)<br />

von Amerika<br />

të Amerikës<br />

(1861 - 1865)<br />

Britisch-Honduras Hondurasi Britannik hondurian(e)<br />

(heute Belize)<br />

britannik(e)<br />

Die bekanntesten Länder, Regionen und Inseln in<br />

Australien und Ozeanien<br />

Australien Australia australian(e)<br />

Ozeanien Oqeania oqeanik(e)<br />

Fidschi-Inseln Ishujt Fixhi fixhian(e) -<br />

fixhianisht<br />

Gesellschafts- Ishujt e Shoqërisë nga I. e Sh.<br />

Inseln (mit Tahiti)<br />

Guam Guam guamez(e)<br />

Hawaii Havai havajian(e) -<br />

havajianisht<br />

Mikronesien Mikronezia mikronezian(e)<br />

Nauru Nauru nauruan(e) -<br />

nauruanisht<br />

Neue Hebriden (Ishujt) Hebridet të Reja hebridian i ri,<br />

hebridiane e re<br />

250


Neukaledonien Kaledonia e Re kaledonian i ri,<br />

kaledoniane e re<br />

Neuseeland Zelanda e Re zelandez i ri,<br />

zelandeze e re<br />

Polynesien Polinezia polinezian(e)<br />

Salomonen- Ishujt Solomon nga I. S<br />

Inseln<br />

Samoa Samoa samoan(e) -<br />

samoanisht<br />

Sandwich- Ishujt Sanduiçësh nga I. S.<br />

Inseln (Hawaii)<br />

Tahiti Tahitii tahitian(e) -<br />

tahitianisht<br />

Tasmanien Tasmania tasmanian(e)<br />

Tonga Tonga tongan(e) -<br />

tonganisht<br />

Vanuatu Vanuatu vanuatuan(e) -<br />

vanuatuanisht<br />

Als Faustregel ist leicht zu erkennen, dass fast alle männlichen<br />

Nationalitätsbezeichnungen, die zudem mit den entsprechenden<br />

Adjektiven identisch sind, die Endungen «-an» oder «-ez»<br />

haben, während an die weiblichen Endungen einfach ein «e»<br />

angehängt wird; zudem enden mit Ausnahme von «shqip» alle<br />

Sprachenbezeichnungen auf «-isht». Die zahlreichen<br />

einheimischen Sprachen, die ich hier nicht aufführe, gehören<br />

251


aber nicht dazu: Oromo (Äthiopien), Wolof (Senegal) usw.<br />

Wer sich bei der Anwendung der Nationalitätsbezeichnungen<br />

und Adjektive zu wenig sicher fühlt, kann sich mit «nga» (aus,<br />

von) und dem entsprechenden Ländernamen behelfen, weil das<br />

immer als korrekt gilt.<br />

Noch ein paar praktische Beispielsätze aus dem Alltagsleben:<br />

Woher kommst du? Woher kommt ihr? Woher kommen Sie?<br />

Prej nga ty vjen? Prej nga ju vini? Prej nga ju vini? *<br />

Ich komme aus Deutschland - Wir kommen aus Deutschland -<br />

aus Berlin.<br />

aus Berlin.<br />

Unë vij nga Gjermanië - Ne vijmë nga Gjermanië -<br />

nga Berlin.<br />

nga Berlin.<br />

Wohin reist du? Wohin reist ihr? Wohin reisen Sie?<br />

Për ku ty udhëton? Për ku ju udhëtoni? Për ku ju udhëtoni? *<br />

Ich reise nach Deutschland - Wir reisen nach Deutschland -<br />

nach Berlin.<br />

nach Berlin.<br />

Unë udhëtoj në Gjermanië - Ne udhëtojmë në Gjermanië - **<br />

në Berlin.<br />

në Berlin.<br />

252


Und ich reise nach Albanien, nach Tirana und Vlora.<br />

T: Dhe unë udhëtoj në Shqipërí, në Tiranë dhe Vlorë. **<br />

G: Dhe unë udhëtoj në Shqipní, në Tiranë dhe Vlorë.<br />

Wie viele Sprachen sprichst du/sprechen Sie?<br />

Sa gjuhë ty flet? Sa gjuhë ju flisni? ***<br />

Zehn. - Fantastisch! Und welche?<br />

Dhjetë. - Fantastík! Dhe cilat?<br />

Deutsch, Englisch, Niederländisch, Französisch, Italienisch,<br />

Katalanisch, Spanisch, Portugiesisch und Griechisch … und<br />

natürlich auch Albanisch.<br />

Gjermanisht, anglisht, holandisht, frengjisht, italisht, katalanisht,<br />

spanjisht, portugalisht e greqisht … dhe natyrísht edhe shqip.<br />

* In den Wörterbüchern stehen für «woher» und «wohin» zuerst<br />

die einfachen Varianten «nga» und «ku», aber ich halte «prej<br />

nga» und «për ku» für die Fremdsprachigen im mündlichen<br />

Gebrauch für besser, weil sie deutlicher sind.<br />

** Hier kann wieder deutlich gesehen werden, dass hinter einer<br />

Präposition der unbestimmte Artikel zum Zug kommt, solange die<br />

Namen eines Lan<strong>des</strong> oder einer Stadt nicht näher bestimmt<br />

werden.<br />

Dagegen:<br />

Ich reise nach dem schönen Vlora am Strand.<br />

Unë udhëtoj në Vlora e bukur në plazh.<br />

253


Ich reise nach dem schönen Vlora am heissen Strand.<br />

Unë udhëtoj në Vlora e bukur në plazhi i nxehtë.<br />

*** Nach «sa» steht auch ein Mehrzahlwort in der Einzahl, hier<br />

also «gjuhë» anstelle von «gjuhat».<br />

Um das ohnehin reich befrachtete Schiff nicht zu überladen,<br />

verzichte ich auf das Aufführen von Städten, Flüssen und<br />

Bergen. Wer mehr darüber will, kann wie oben erwähnt im<br />

Google unter «Armenian Lexilogos» oder «Ukrainian Lexilogos»<br />

nachschauen.<br />

Wenigstens führe ich am Schluss noch eine kleine Liste der<br />

Ozeane und der aus europäischer Sicht bekanntesten Meere<br />

und Seen auf:<br />

Atlantik<br />

Atlantischer Ozean<br />

Nordatlantik<br />

Südatlantik<br />

Indischer Ozean<br />

Pazifik<br />

Pazifischer Ozean<br />

Stiller Ozean<br />

Nordpazifik<br />

Südpazifik<br />

Atlantik (Atlantiku)<br />

Oqeani Atlantik<br />

Oqeani Atlantik verior<br />

Oqeani Atlantik jugor<br />

Oqeani Indian<br />

Paqësor (Paqësori)<br />

Oqeani Paqësor<br />

Oqeani i Qetë<br />

Oqeani Paqësor verior<br />

Oqeani Paqësor jugor<br />

Südsee Deti i Jugut *<br />

254


Mittelmeer<br />

Adria<br />

Adriatisches Meer<br />

Ionisches Meer<br />

Tyrrhenisches Meer<br />

Ägäisches Meer<br />

Rotes Meer<br />

Marmarameer<br />

Asowsches Meer<br />

Schwarzes Meer<br />

Kaspisches Meer<br />

Nordsee<br />

Ostsee<br />

Deti Mesdhe<br />

Adriatik (Adriatiku)<br />

Deti Adriatik<br />

Deti Jon<br />

Deti Tirren<br />

Deti Egje<br />

Deti i Kuq<br />

Deti i Marmara<br />

Deti Azov<br />

Deti i Zi<br />

Deti Kaspik<br />

Deti i Veriut<br />

Deti Balltik<br />

Bodensee<br />

Genfersee<br />

Vierwaldstättersee<br />

Zürichsee<br />

Plattensee<br />

Ladogasee<br />

Onegasee<br />

Liqeni i Konstancës<br />

Liqeni i Gjenevës<br />

Liqeni i Lucernit<br />

Liqeni i Cyrihut<br />

Liqeni Balaton<br />

Liqeni i Ladogës<br />

Liqeni Onega<br />

Auch im <strong>Albanischen</strong> werden für die oben zuerst genannten drei<br />

Seen also die internationalen Ausdrücke verwendet, die im<br />

Englischen und in den romanischen Sprachen üblich sind und<br />

255


sich auf die drei grössten Städte Konstanz, Genf und Luzern<br />

beziehen. Die einzige Ausnahme ist im Französischen der<br />

Genfersee, der dort eigentlich Lac Léman heisst. Das musste ich<br />

mir einmal besonders dann sagen lassen, als ich mit einer<br />

Gruppe von Franzosen zusammen war und diese es nicht gern<br />

hörten, dass ich ständig «Lac de Genève» sagte.<br />

* der See = liqén (liqeni)<br />

die See, = det (deti)<br />

das Meer<br />

Am Schluss dieses umfangreichen Kapitels kommen noch vier<br />

«Zückerchen» von Begriffen, die schon seit Jahrhunderten<br />

verwendet werden:<br />

Naher Osten<br />

Mittlerer Osten<br />

Ferner Osten<br />

Wilder Westen<br />

Lindja e Afërt<br />

Lindja e Mesme<br />

Lindja e Largët<br />

Perëndimi i Egër<br />

Anzumerken ist noch, dass es für «wild» neben «i/e egër» noch<br />

sieben weitere Wörter gibt, von denen das international bekannte<br />

«primitiv» auch diese Bedeutung angenommen hat, aber auch<br />

«i/e afërt» und «i/e largët» werden noch durch je ein Wort für<br />

«nahe» und «fern» ergänzt:<br />

i/e shkurtër<br />

i/e përtejmë<br />

Beim oberen ist die Nähe zum englischen «short» offensichtlich.<br />

256


Quellenangaben<br />

Da ich nicht mit Albanisch aufgewachsen bin, liegt es nahe, dass<br />

ich beim Verfassen dieses Buches auf Hilfsmittel angewiesen<br />

war. Folgende Lehrbücher waren für mich eine nützliche Hilfe:<br />

<strong>Lehrbuch</strong> der albanischen Sprache<br />

Erstauflage 1969 im Verlag Otto Harrassowitz in Wiesbaden,<br />

Autor Martin Camaj. Dieses Buch, das fast 140 Seiten enthält, ist<br />

mit einer guten Übersicht geraten. Es enthält nicht nur das<br />

Wichtigste aus der Grammatik, sondern auch gute Lesetexte und<br />

am Ende sowohl eine albanisch-deutsche als auch eine deutschalbanische<br />

Wörterliste. Eigentlich ist es ein Gegisch-<strong>Lehrbuch</strong>,<br />

aber es wird dort, wo das Toskische abweicht, immer wieder<br />

darauf hingewiesen. Ohne dieses Buch hätte ich das meinige<br />

nicht so umfangreich gestalten können.<br />

Gerade mit diesem Autor ist eine besonders tragische<br />

Geschichte verbunden. Er schrieb nicht nur dieses <strong>Lehrbuch</strong>,<br />

sondern gehört noch heute zu den bekanntesten albanischen<br />

Schriftstellern und Dichtern. Auch er wurde wie Zehntausende<br />

von anderen ein Opfer der kommunistischen Diktatur. Ihm selbst<br />

gelang zwar die Flucht, aber die meisten seiner Angehörigen und<br />

Verwandten verbrachten viele Jahre in einem Kerker oder<br />

wurden gleich umgebracht. Da die bayerischen Berge ihn an<br />

seine nordalbanische Heimat erinnerten, verbrachte er den<br />

grössten Teil seiner Exil-Jahre dort, doch als in Albanien zu<br />

Beginn der Neunzigerjahre endlich der Sturz der Kommunisten<br />

erfolgte und die ersten positiven Veränderungen einsetzten, war<br />

er bereits zu krank, um seine alte Heimat wenigstens noch<br />

einmal besuchen zu können.<br />

257


<strong>Lehrbuch</strong> der vereinheitlichten albanischen Schriftsprache<br />

Erstauflage 1978 im Verlag Helmut Buske in Hamburg, Autor<br />

Armin Hetzer. Dieses <strong>Lehrbuch</strong>, ein richtiger „Schinken“ von<br />

mehr als 500 Gramm, ist bis heute das ausführlichste geblieben.<br />

Es enthält auf fast 300 Seiten alles Wissenswerte und geht auch<br />

auf alle grammatikalischen Einzelheiten ein, zudem werden viele<br />

nützliche Konjugationstabellen und am Schluss auf fast 70<br />

Seiten auch noch eine deutsch-albanische Wörterliste<br />

aufgeführt. Sein Nachteil ist, dass es für das Erarbeiten dieses<br />

Lehrstoffes ein starkes Stehvermögen braucht. Es ist zwar das<br />

bisher ausführlichste Albanisch-<strong>Lehrbuch</strong>, aber nach meiner<br />

Meinung lässt sich diese Sprache nur zusammen mit dem oben<br />

erwähnten Buch von Martin Camaj richtig erlernen.<br />

Albanisch - Wort für Wort<br />

Erstauflage 1991 noch unter dem Titel „Albanisch für<br />

Globetrotter“, seitdem mehrere Neuauflagen, Verlag Peter Rump<br />

bzw. Know-How-Verlag in Bielefeld, Autoren Christiane und Axel<br />

Jaenicke. Dieses Büchlein enthält auf 135 Seiten das Wichtigste,<br />

ist aber nur für den touristischen Gebrauch bestimmt, weil es in<br />

der Grammatik an der Oberfläche bleibt. Wenigstens werden am<br />

Schluss noch eine kleine deutsch-albanische und albanischdeutsche<br />

Wörterliste aufgeführt.<br />

Taschenwörterbuch Albanisch<br />

Erstauflage 1990 im Verlag Helmut Buske in Hamburg, seitdem<br />

mehrere Neuauflagen, Autor Armin Hetzer. Dieses Wörterbuch<br />

ist immer noch das beste auf dem Markt. Auf einer albanischdeutschen<br />

und deutsch-albanischen Liste - in dieser Reihenfolge<br />

- werden je 12‘000 Wörter mit den wichtigsten Angaben zu jedem<br />

einzelnen aufgeführt.<br />

258

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