MM4_2023WEB

eine Lehre als Informatiker bei den
Winterthur Versicherungen (heute AXA),
und beim gleichen Arbeitgeber ist er auch
heute noch – im 17. Jahr, wenn man Lehre
und Anstellung zusammenzählt.
Wie ganz viele seiner Schweizer Mitspieler
im Amriswiler Team hat er zuerst
Fussball gepielt, und zwar beim FC Wil,
notabene zusammen mit (Nationalspieler)
Fabian Schär. Nach sechs Jahren
Fussball habe er die Lust verloren und via
Baseball (!!), Tennis, Unihockey und
Handball zum Volleyball gefunden, und
zwar im Alter von 15 Jahren. Mit 17 kam er
in die erste Mannschaft des 2.-Liga-Teams
des STV Wil Volleyball, wo er als Annahme-/Aussen-Angriffsspieler
agierte. Als er
nach vielen Saisons in der 2. und 1. Liga
die ersten Schritte in Richtung Spitzenvolleyball
machte, war er schon 27 Jahre alt:
Drei Jahre NLB in Winterthur, gefolgt von
zwei Jahren bei St. Gallen.
In der NLB-Zeit passierte auch im
Privaten vieles: 2019 die Geburt von Louie.
2021 die Eheschliessung mit Anais. Und
dann kam 2022 auch noch Yael auf die
Welt. Seit 2022 wohnt die junge Familie in
Zuzwil SG. «Zuzwil liegt nicht direkt an
den grossen Verkehrsströmen, aber weil
ich seit der Coronazeit weitgehend von zu
Hause im Home Office arbeite, kommt der
Verkehrslage keine so grosse Bedeutung
zu. Die Halle in Amriswil ist in 20 Minuten
erreichbar. Meistens schaffe ich es nach
dem Training aufs Abendessen heim, und
dann kann ich mit den beiden Kindern
noch etwas Zeit verbringen, ehe ich
nochmals an die Arbeit muss, um mein
Soll zu erfüllen. Ich arbeite nach wie vor
100 %.» Meine Frage: «Bleibt neben Beruf,
Arbeit und Training noch Zeit für etwas
anderes?» «Während der Saison kaum.
Gerne sehe ich nach Möglichkeit meine
Freunde, spiele Poker und bin als DJ tätig.
Am letzten Novemberwochenende, als wir
spielfrei waren, ergab sich wieder einmal
die Möglichkeit für die Dinge, die sonst
momentan zu kurz kommen.»
Und dann sprechen wir auch noch über
Volley Amriswil und Raffis spezielle
Situation. «Ja, ich wusste, dass ich
Ergänzungsspieler sein werde mit nur
geringen Chancen auf Einsatzzeit. Nichtsdestotrotz
gebe ich im Training alles, um
für allfällige Einsätze parat zu sein. Die
Situation gefällt mir sehr. Ich bin zwar der
drittälteste Spieler des Teams, lasse mir
aber auch gerne von den jungen Profis
noch was beibringen. Ich habe mit allen
Spielern ein ausgezeichnetes Verhältnis.
Sie nehmen mich so, wie ich bin. Ich
komme aus der NLB und nicht aus der
italienischen Super Lega. Wie es nach
dieser Saison weitergehen wird, wird
sich weisen. Ich jedenfalls werde nach
meiner Volleyballkarriere mein Wissen
als Trainer weitergeben.» Amriswil
Breitensport aufgepasst: Den muss man
anbinden, bevor er nach Wil wegrauscht!
Text: Bernhard Windler
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