XtraBlatt Ausgabe 02-2023
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LOHNUNTERNEHMEN TOBIASEN, RIBE (DK)<br />
Grünfutterernte<br />
in einer anderen<br />
Dimension<br />
Controlled Traffic Farming – sprich das Arbeiten auf dem Feld in<br />
festen Spuren – kennt man aus dem Ackerbau. In Dänemark wurde<br />
dieses Verfahren auf die Grünlandbewirtschaftung übertragen.<br />
Das Lohnunternehmen Hans Tobiasen hat bereits mehrere Jahre<br />
sehr positive Erfahrungen damit gesammelt.<br />
D<br />
ie Stadt Ribe liegt ca. 30 km nördlich der<br />
deutsch-dänischen Grenze an der Westküste<br />
Dänemarks. Die Landwirtschaft in<br />
dieser Region ist sehr gemischt. Neben<br />
Ackerbau auf guten Marschstandorten gibt es vor<br />
allem sattes Grünland für die viehhaltenden Betriebe.<br />
Direkt vor den Toren der Stadt Ribe hat das<br />
Lohnunternehmen Tobiasen seinen Sitz. Geführt<br />
wird es von den beiden Brüdern Christian und Filip<br />
Tobiasen sowie ihrer Mutter Jette. „Wir haben zwei<br />
Standbeine. Eines ist ein Tiefbauunternehmen mit<br />
acht Angestellten. Der weitaus umsatzstärkere Teil<br />
ist allerdings unser landwirtschaftliches Lohnunternehmen<br />
mit insgesamt 22 Mitarbeitenden“,<br />
erklärt Christian Tobiasen.<br />
Fast immer komplett<br />
Die Kunden seien zum größten Teil kuhhaltende<br />
Betriebe, für die das Lohnunternehmen die Grünfutterernte<br />
von Gras und Mais in kompletten Ernteketten<br />
einfährt. „Im geringeren Umfang bauen<br />
diese Betriebe auch Getreide an, das wir ebenfalls<br />
für sie aussäen und ernten“, fügt er hinzu. Die<br />
Bandbreite der Kuhherdengrößen reicht bei diesen<br />
Betrieben von 300 bis 600 Tieren. „In den letzten<br />
Jahren gab es in unserer Region einen recht starken<br />
Strukturwandel. Einige Betriebe haben aufgegeben.<br />
Die Flächen sind von den übrig gebliebenen<br />
übernommen worden“, so Christian Tobiasen<br />
über die Kundenstruktur des Lohnunternehmens<br />
und weiter: „Es mangelt aber insgesamt bei uns<br />
an Fläche, und so sind die Betriebe darauf angewiesen,<br />
effizienter auf dem Land, das ihnen zur<br />
Verfügung steht, zu wirtschaften. Genauso sieht<br />
es innerbetrieblich aus. Die Betriebe fokussieren<br />
sich zu 100 % auf ihre Tierbestände und darauf,<br />
die Effizienz der Milchproduktion zu optimieren.“<br />
Für das Lohnunternehmen Tobiasen bedeutet<br />
dieser Umstand im Umkehrschluss mehr Arbeit<br />
in der Grünfutterernte, aber auch im Ackerbau,<br />
denn diese Betriebe lagern sich komplett an den<br />
Dienstleister aus. „Die Kunden wollen die beste<br />
Futterqualität zum richtigen Zeitpunkt ernten.<br />
Dafür benötigen sie unsere Schlagkraft“, erklärt<br />
Christian Tobiasen.<br />
Im Lohnunternehmen<br />
Hans Tobiasen wird<br />
mit drei Krone BiG X<br />
gehäckselt – zwei 1180<br />
und ein 680.<br />
Wir ernten<br />
18 bis<br />
25 ha pro<br />
Stunde.<br />
Christian Tobiasen,<br />
Lohnunternehmer<br />
Bei den meisten Kunden rückt das Lohnunternehmen<br />
heute deshalb mit der kompletten Erntekette<br />
an. Das heißt das Mähen, Schwaden, Häckseln<br />
und Verdichten übernimmt das Team Tobiasen.<br />
„Der Trend geht auch immer mehr in die Richtung<br />
dieser Arbeitsteilung, denn so können die Landwirte<br />
die Kosten pro produziertem Kilogramm<br />
Milch insgesamt senken. Wir ernten mit unserer<br />
Technik eine sehr viel bessere Silagequalität, als<br />
es der einzelne Landwirt alleine hinbekommen<br />
könnte. Wir starten zum optimalen Zeitpunkt und<br />
bringen das Futter sehr schlagkräftig in kürzester<br />
Zeit unter die Folie“, ist der Lohnunternehmer<br />
überzeugt und belegt dies mit folgender Zahl:<br />
„Wir schaffen es, mit einer Erntekette pro Tag bis<br />
zu 240 ha Gras zu häckseln. Insgesamt ernten wir<br />
mit drei Häckslern – zwei Krone BiG X 1180 und<br />
einem BiG X 680.“ Im Durchschnitt werden pro<br />
Jahr fünf bis sechs Grasschnitte geerntet.<br />
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