XtraBlatt Ausgabe 02-2023

HEPP LANDTECHNIK, ALLESHAUSEN
Partnerschaft
auf Augenhöhe
Die Region Oberschwaben ist
landwirtschaftlich vielseitig: Hier
gibt es sowohl Rinder- als auch
Schweinebetriebe, dazu eine
stattliche Anzahl an Biogasanlagen.
Mittendrin liegt der Landtechnikbetrieb
von Wolfgang
Hepp. Die Redaktion XtraBlatt
hat ihn besucht.
Familie Hepp (v.l.):
Tatjana, Susanne
und Wolfgang.
E
s ist ein Freitag, kurz vor Feierabend, als
wir in Alleshausen im Landkreis Biberach
(Baden-Württemberg) eintreffen. Die Idee
dahinter war, dass um diese Zeit das Interview
mit etwas mehr Ruhe durchgeführt werden
kann. Aber weit gefehlt – Wolfgang Hepp und
seine Tochter Tatjana haben noch einiges zu tun.
Die Silomaisernte steht kurz vor dem Abschluss,
der letzte Schnitt auf dem Grünland ist in vollem
Gange und es wird bereits CCM gemacht. Da ist
nicht nur ordentlich Betrieb in der Werkstatt, es
müssen Mietmaschinen koordiniert und nebenher
noch die Reparatur an einem der eigenen Lkw
organisiert werden. Denn das Unternehmen Hepp
besteht nicht nur aus einem Landtechnik-Betrieb
– weitere Geschäftsfelder sind vier fahrbare Mahlund
Mischanlagen inklusive Futterhandel und als
jüngstes Projekt zwei Saugbagger. Keimzelle des
ganzen Betriebs ist ein landwirtschaftliches Lohnunternehmen,
das heute immer noch besteht.
Mehrere Standbeine
„Gegründet wurde das Unternehmen von meinen
Eltern im Jahr 1962“, berichtet Wolfgang Hepp. „Die
Landtechnik kam erst vor relativ kurzer Zeit im
Jahr 2003 dazu. Als Dienstleistungen bieten wir
den Mähdrusch, die Maisaussaat und das Streuen
von Kalk an. Eines der wichtigsten Standbeine
ist das Pressen von Heu, Öhmd und Stroh mit
vier BiG Pack von Krone. Die erste Mahl- und
Mischanlage haben wir 1984 angeschafft. Der
Grund war, auch im Winter genügend Arbeit zu
haben. Zur Flotte gehören inzwischen vier Lkw mit
Drei- bzw. Vierachs-Fahrgestell und einer Mischerkapazität
von 6–12 t. Seit 2020 gibt es die Sparte
Saugbagger. Sie werden überall da eingesetzt, wo
konventionelle Aushubtechnik an ihre Grenzen
kommt. Ein Saugbagger funktioniert im Prinzip
wie ein überdimensionaler Staubsauger. Gefördert
werden können feste oder flüssige Stoffe.“ Das
Unternehmen Hepp hat mit dieser Technik in der
Region eine interessante Marktlücke gefunden.
„Ich werde oft gefragt, wie es funktioniert, Landtechnik
zu verkaufen sowie zu reparieren und
dabei gleichzeitig ein eigenes Lohnunternehmen
zu betreiben“, sagt Wolfgang Hepp weiter. „Die
Vermutung ist hier, dass wir unseren Kunden
gegenüber als Wettbewerber auftreten. Dass bei
uns die Realität anders aussieht, beweist unsere
große Anzahl an Lohnunternehmer-Kollegen in
unserer Kundenkartei, die von uns Maschinen
kaufen, sie warten lassen oder über uns Ersatzteile
beziehen. Ein großes Plus bei uns ist, dass
unsere Mechaniker dadurch sehr viel praktische
Erfahrung in der Landwirtschaft haben. Das macht
sich nicht nur beim Ersteinsatz von komplexen
Produkten wie Großpackenpressen bemerkbar.
Gerade dort sind wir in unserer Region führend.
Wir betreuen in unserer Region etwa 70 Pressen,
darunter Betriebe, die fünf oder sechs davon betreiben.
Und weil viele Lohnunternehmen eigene
Werkstätten haben, ist das Ersatzteilgeschäft da
besonders wichtig. Dazu kommt viel Beratung
am Telefon, wenn die Kunden selbst einmal nicht
weiterwissen. ‚Leben und leben lassen‘ lautet
mein Motto bei der Zusammenarbeit mit Lohnunternehmen.
Ich sehe sie als Kollegen, nicht
als Konkurrenten. Das macht sich auch in der
Preisgestaltung und der Weitergabe von Rabatten
bemerkbar.“
Vorführmaschinen sind
für Wolfgang Hepp
selbstverständlich.
Gemeinsam
haben wir
bisher noch
jedes Problem
gelöst.
Wolfgang Hepp,
Fachhändler und
Lohnunternehmer
Das Landtechnik-
Unternehmen
hat zwei mobile
Service-Fahrzeuge.
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