03.01.2024 Aufrufe

THE NEW INSIDER, No. LVII, #486, Januar 2024

Die erste Ausgabe 2024 von Osnabrücks größtem Stadtmagazin!

Die erste Ausgabe 2024 von Osnabrücks größtem Stadtmagazin!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>INSIDER</strong><br />

LOKAL | REGIONAL<br />

DES<br />

MONATS<br />

THOMAS WOLF<br />

& YUT PUNNURUK<br />

<strong>THE</strong> <strong>NEW</strong> <strong>INSIDER</strong>: Liebes<br />

Stadtprinzenpaar, mit dem<br />

Karnevals-Motto „Kreuz und<br />

queer, kunterbunt, das sind<br />

wir!“ ist schon viel gesagt.<br />

Wie einfach oder schwierig<br />

ist es heutzutage „queer“ zu<br />

sein?<br />

Thomas Wolf: Bei uns ist heute<br />

alles entspannt, aber das<br />

war natürlich auch mal<br />

anders. Auf der<br />

einen Seite<br />

möchten wir<br />

mit dem Motto<br />

Menschen<br />

Mut machen, auf<br />

der anderen Seite<br />

wollen wir aber<br />

eben zeigen,<br />

dass wir<br />

keine bunten<br />

Vögel<br />

sind, sondern<br />

ganz<br />

normal in<br />

der Mitte<br />

der Gesellschaft<br />

stehen<br />

und leben.<br />

Und so möchten<br />

wir auch wahrgenommen<br />

werden.<br />

Sind die Osnabrücker schon<br />

so weit?<br />

Thomas Wolf: Was hinter<br />

unserem Rücken erzählt wird,<br />

wissen wir nicht. Aber wir bekommen<br />

sehr viel Unterstützung,<br />

vor allem von unserem<br />

1. Dodesheider Karnevalsclub<br />

und dem Bürgerausschuss Osnabrücker<br />

Karneval. Natürlich<br />

fällt es einigen Menschen immer<br />

noch schwer, mit Homosexualität<br />

umzugehen. Wir wollen<br />

aber vor allem Eltern Mut<br />

machen und ihnen zeigen, dass<br />

es nicht schlimm ist, wenn ihre<br />

Kinder queer sind.<br />

Ihr habt schon einige Auftrit-<br />

14 Anzeigensonderteil<br />

Stadtprinzenpaar Osnabrück<br />

te als Stadtprinzenpaar hinter<br />

euch. Wie lief es bis jetzt?<br />

Yut Punnuruk: Der Empfang<br />

auf den vielen Veranstaltungen<br />

war immer sehr herzlich und<br />

die Stimmung unglaublich gut.<br />

Und darum geht es ja auch an<br />

Karneval: Zusammen zu sein<br />

und eine schöne Zeit miteinander<br />

zu verbringen. Das ist uns<br />

bis jetzt, glaube ich, sehr gut<br />

gelungen. Und die Säle waren<br />

immer voll, egal ob in Rulle,<br />

Ostercappeln, Haste oder<br />

sonstwo.<br />

Wie bereitet Ihr euch auf Auftritte<br />

vor?<br />

Thomas Wolf: Ich mache mir<br />

im Vorfeld schon ein paar handschriftliche<br />

<strong>No</strong>tizen, wobei wir<br />

die Leute bei der Begrüßung<br />

aber keinesfalls mit einer langen<br />

Rede langweilen wollen.<br />

Yut Punnuruk: Ich versuche<br />

meistens, mir spontan etwas<br />

einfallen zu lassen. Mal gelingt<br />

mir das ganz gut, mal weniger.<br />

Aber das ist egal. Unser gemeinsamer<br />

Tanz reißt es dann<br />

oft raus. (lacht)<br />

Worauf können sich die Osnabrücker<br />

am Ossensamstag<br />

besonders freuen?<br />

Yut Punnuruk: Auf jeden Fall<br />

auf viele bunte Kamelle und ein<br />

gut aufgelegtes Prinzenpaar.<br />

Kritiker sehen gerade den<br />

Ossensamstag als großes<br />

Saufgelage – was könnt Ihr<br />

denen entgegnen?<br />

Thomas Wolf: Natürlich wird<br />

Ossensamstag Alkohol getrunken,<br />

trotzdem glaube ich, dass<br />

der Antrieb für den Großteil<br />

der Menschen ein anderer ist.<br />

Karneval ist Kulturgut. Zudem<br />

wird die fünfte Jahreszeit in<br />

Osnabrück meiner Meinung<br />

nach familienfreundlicher und<br />

entfernt sich immer weiter von<br />

einer reinen Saufkultur. Was<br />

Geburtsdatum: 13. März 1957 (Yut)/29. April 1969 (Thomas)<br />

Geburtsort: Thailand (Yut)/Georgsmarienhütte (Thomas)<br />

Wohnort: Hasbergen-Gaste<br />

Ausbildung: Koch (Yut)/Florist (Thomas)<br />

Hobbys: Radfahren, Tanzen, Schwimmen, Joggen<br />

nervt ist eigentlich, sich gegenüber<br />

vielen Miesepetern für<br />

die gute Stimmung rechtfertigen<br />

zu müssen.<br />

Inwiefern sollte sich der<br />

Karneval in Osnabrück etwas<br />

von den Hochburgen im<br />

Rheinland abschauen?<br />

Thomas Wolf: Der Osnabrücker<br />

Karneval sollte auf keinen<br />

Fall eine Kopie sein, sondern<br />

sein eigenes Ding machen. Ich<br />

glaube, da sind wir auf einem<br />

guten Weg.<br />

Pin-Erlös<br />

für die Tafel<br />

Vom 11.11. bis zum Aschermittwoch<br />

stehen mehr als 40<br />

Auftritte an. Wie schafft ihr<br />

das?<br />

Yut Punnuruk: Auf jeden Fall<br />

sollte man sehr viel Zeit haben<br />

und einplanen. Ich bin<br />

gerade Rentner geworden,<br />

das hilft natürlich. Thomas<br />

hat es da noch etwas schwerer.<br />

Aber wir kriegen es<br />

ganz gut hin.<br />

Der Erlös des traditionellen<br />

Pin-Verkaufs kommt<br />

der Osnabrücker Tafel<br />

zugute. Wie seid Ihr auf<br />

die Einrichtung gekommen<br />

und wie läuft der Verkauf?<br />

Yut Punnuruk: Der Verkauf ist<br />

gut angelaufen. Zur Tafel: Ich<br />

weiß aus meiner eigenen Kindheit,<br />

was es bedeutet, Hunger<br />

zu haben. Die Tafel ist eine tolle<br />

Einrichtung, die von tollen<br />

Menschen geführt wird. Ich<br />

wüsste nicht, wo eine Spende<br />

besser aufgehoben wäre!<br />

Was steht nach Aschermittwoch<br />

an?<br />

Thomas Wolf: Nach der Session<br />

haben wir einen vierwöchigen<br />

Thailand-Urlaub bei<br />

Yuts Familie geplant. Thailand<br />

ist für mich eine zweite Heimat<br />

geworden, wie Deutschland<br />

für Yut. Aber bevor es losgeht,<br />

wollen wir erstmal richtig feiern!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!