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ADAC-Urlaub Ausgabe 01-24

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Inspiration Mississippi<br />

Mississippi Inspiration<br />

Auf einen Blick<br />

Louisiana-Klassiker<br />

Jambalaya vermischt<br />

Einflüsse Afrikas und<br />

Europas zu einem<br />

würzigen Reisgericht<br />

Gemächlich<br />

Sightseeing-Kutschfahrt<br />

im French Quarter von<br />

New Orleans<br />

tief in die Nacht. Das Unterhaltungsprogramm<br />

reicht von intimen<br />

akustischen Solisten<br />

in der Captains Bar bis<br />

hin zu straff choreografierten<br />

Theateraufführungen<br />

im Grand<br />

Saloon. An einem Abend<br />

erklingen die Klassiker<br />

des New Yorker Broadways,<br />

an einem anderen tanzen die<br />

Passagiere zu den Hits der<br />

1970er-Jahre in den Gängen. In der<br />

Nähe von New Or leans erweist die<br />

Gastsängerin Michaelyn Oby, die in<br />

der Jazzszene von Memphis zu Hause<br />

ist, der Musikikone Diana Ross<br />

mit einem glanzvollen Auftritt die<br />

Ehre, begleitet wird sie von einer<br />

Blaskapelle.<br />

Die Landausflüge unserer Fahrt<br />

sind zahlreich und im Reisepreis<br />

enthalten. Jeden Tag machen wir<br />

in einem anderen Hafen halt und<br />

tauchen in die Historie, die Kultur<br />

und die Geschichten der Flussstädte<br />

ein. In Vicksburg, das als Schauplatz<br />

der 47-tägigen Belagerung<br />

während des Amerikanischen Bürgerkriegs<br />

bekannt ist, besuche ich<br />

das Old Court House Museum, eine<br />

Fundgrube historischer Artefakte,<br />

sowie die Anchuca Mansion, ein<br />

prächtiges Haus aus dem Jahr 1830,<br />

das während der Belagerung als<br />

Krankenhaus genutzt wurde.<br />

Häuser mit bewegter Historie<br />

Die prächtigen Herrenhäuser am<br />

Flussufer erregen meine Aufmerksamkeit.<br />

Viele dieser geschichtsträchtigen,<br />

großartigen Gebäude<br />

wurden originalgetreu restau -<br />

riert und stehen Interessierten<br />

offen. Sie haben oft eine bewegte<br />

Geschichte, die auf der Arbeit der<br />

versklavten Bevölkerung beruht –<br />

und leider auch heute noch heruntergespielt<br />

wird.<br />

Die Magnolia Hall in Natchez ist<br />

ein Backsteinbau im Greek-Revival-Stil,<br />

der von einem riesigen viersäuligen<br />

Portikus dominiert wird.<br />

Das 1858 von einem wohlhabenden<br />

Bankier und Baumwollmakler<br />

erbaute Herrenhaus ging vor etwa 50<br />

Jahren in den Besitz des Natchez<br />

Garden Club über. Die Rosalie Mansion<br />

liegt hoch oben auf einer Klippe<br />

mit Blick auf den Mississippi und<br />

zeichnet sich durch ihre antiken,<br />

vergoldeten Möbel aus. Das prächtigste<br />

Herrenhaus, das wir besuchen,<br />

ist Nottoway, unsere letzte<br />

Station vor New Orleans. Die größte<br />

noch erhaltene Antebellum-Villa des<br />

Südens mit 22 Außensäulen wurde<br />

in sechsjähriger Planungsphase und<br />

vierjähriger Bauzeit errichtet.<br />

Mehr Fragen als Antworten<br />

Ein kleines Museum im Untergeschoss<br />

erzählt die Geschichte der<br />

versklavten Bevölkerung, die sowohl<br />

für den Bau des Hauses als<br />

auch für die Arbeit auf der Plantage<br />

eingesetzt wurde. Doch die Informationsschnipsel,<br />

verblichenen Fotos<br />

und zerbrochenen Artefakte werfen<br />

mehr Fragen auf, als sie Antworten<br />

geben. Die Ironie des Ganzen ist<br />

den Gästen sicher nicht entgangen,<br />

die heute sorglos durch die Grünanlagen<br />

wandern, in denen die Bewohnenden<br />

einst keine solchen<br />

Freiheiten genießen konnten.<br />

Neun Tage später gehe ich an<br />

der Küste des Golfs von Mexiko von<br />

Bord der American Queen. Der salzige<br />

Geschmack des Meeres vermischt<br />

sich mit dem Geruch des<br />

kaffeefarbenen Süßwassers des<br />

Mississippi. Ein Straßenmusiker<br />

aus New Orleans gibt gerade eine<br />

jazzige Nummer zum Besten – und<br />

ich fühle mich sofort beschwingt.<br />

Mark Twain bemerkte in seinen Memoiren<br />

„Life on the Mississippi“,<br />

dass er sich noch nie so erhaben<br />

gefühlt habe wie als Reisender. Er<br />

sei zu einem neuen Wesen geworden.<br />

Und ich verstehe, was er damit<br />

sagen wollte.<br />

Fotos: Shutterstock/ Paulo Vilela, American Queen Voyages, privat, Shutterstock/CrackerClips Stock Media, Kartografie: Kartengrafik.de<br />

Schauplätze dieses Artikels<br />

Arkansas<br />

Louisana<br />

White Castle<br />

Reisezeit<br />

Mississippi<br />

Natchez<br />

Im amerikanischen Süden kann es im<br />

Sommer heiß und schwül werden und<br />

die Küstenregionen von Louisiana liegen<br />

im Hurrikan-Gürtel. Deshalb sind Frühling<br />

(März bis Mai) und Herbst (Oktober<br />

bis Ende November) im Allgemeinen die<br />

beste Reisezeit. Das Mardi-Gras-Festival<br />

in New Orleans findet von Mitte Februar<br />

bis März statt.<br />

Übernachten<br />

Memphis<br />

Baton Rouge<br />

Memphis: Das 1869 eröffnete Peabody<br />

Hotel gilt als das Grand Hotel der Südstaaten<br />

und liegt nur wenige Gehminuten<br />

vom pulsierenden Nacht leben<br />

der Beale Street entfernt. Das Haus<br />

Cleveland<br />

USA<br />

Graceland<br />

Mississippi<br />

Vicksburg<br />

Lake Pontchartrain<br />

New Orleans<br />

Tennessee<br />

Alabama<br />

Golf von Mexico<br />

200 km<br />

blickt auf eine lange Historie zurück<br />

und ist auch ohne Übernachtung einen<br />

Besuch wert – etwa zum Afternoon<br />

Tea im Restaurant Chez Philippe.<br />

adacreisen.de/hotel<br />

New Orleans: Das Windsor Court Hotel<br />

ist ein elegantes Haus im klassischen<br />

britischen Stil. Es liegt nur wenige Geh-<br />

minuten vom belebten French Quarter<br />

entfernt. Mit der historischen Straßenbahnlinie<br />

St. Charles Streetcar Line<br />

erreicht man schnell den historischen<br />

Garden District. adacreisen.de/hotel<br />

Nicht versäumen<br />

In Memphis, der Stadt des Blues,<br />

sollte man unbedingt dem Lieblingssohn<br />

der Stadt seine Aufwartung machen. In<br />

Elvis Presleys ehemaligem Anwesen<br />

Graceland kann man sich in eine Zeit<br />

zurückversetzen lassen, in der flauschige<br />

Teppiche und grelle Tapeten der letzte<br />

Schrei waren. Leider ist das angrenzende<br />

Museum stark auf Merchandising ausgerichtet<br />

und beschäftigt sich kaum mit<br />

der außergewöhnlichen Musik von Elvis.<br />

In New Orleans können Sie in der<br />

holzgetäfelten Preservation Hall lebendigen,<br />

rauen Jazz erleben und anschließend<br />

mit Two Chicks Walking Tours<br />

einen Rundgang durch den Garden<br />

District machen. Dabei erhalten Sie<br />

Einblicke in historische Herrenhäuser<br />

und die geheimnisvollen Rituale des<br />

Lafayette-Friedhofs. Das Herbsaint ist<br />

ein feines französisches Restaurant, in<br />

dem man sich fühlt, als würde man bei<br />

einem Freund zu Hause essen.<br />

Nehmen Sie an Bord der American<br />

Queen einen Platz auf dem Promenadendeck<br />

ein und lauschen Sie den fröhlichen<br />

Klängen der Dampfkalliope, wenn<br />

das Schiff einen Hafen verlässt.<br />

Information<br />

Visit Mississippi: visitmississippi.org<br />

Experten-Tipp<br />

Vanessa Smorolli aus<br />

dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro<br />

in Bensheim liebt den<br />

Charme der Südstaaten<br />

und Elvis Presley<br />

Echte Elvis-Fans müssen<br />

die Sun Studios in<br />

Memphis besuchen.<br />

Hier hat der King seinen<br />

ersten Song aufgenommen.<br />

Ebenfalls ein Muss:<br />

seine Geburtsstadt<br />

Tupelo, in der Gitarrenaufsteller<br />

besondere Orte<br />

markieren, die Elvis in<br />

seinen ersten 13 Lebensjahren<br />

häufig aufgesucht<br />

hat. Dazu gehört auch<br />

Johnnie’s Drive In, ein<br />

kleines Restaurant, in<br />

dem Elvis viele Nachmittage<br />

mit seinen Freunden<br />

verbrachte. Auch<br />

heute gibt es dort gutes<br />

Essen zu erschwinglichen<br />

Preisen. Meine Tipps für<br />

die Mississippi-Metropole<br />

New Orleans: Hören<br />

Sie den Jazzmusikern auf<br />

der Bourbon Street zu.<br />

Genießen Sie den Park<br />

Jackson Square und<br />

fahren Sie mit dem<br />

Schaufelraddampfer.<br />

Mehr Infos auf<br />

adacreisen.de/<br />

usa-suedstaaten<br />

Strandtage<br />

Die Golfküste ist ideal<br />

für ein paar Badetage<br />

im Anschluss<br />

<strong>01</strong> · 20<strong>24</strong><br />

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<strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong> 39

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