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Von Menschen und Rädern am Bach - Sebelis Sage

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Vom See an den <strong>Bach</strong> hinauf: <strong>Sebelis</strong> <strong>Sage</strong><br />

baute er. Technologisch gesehen machte er<br />

einen Schritt nach vorn, indem er auf ein<br />

Wasserrad verzichtete <strong>und</strong> gleich eine Turbine<br />

einbaute. 1936 wechselte er sie gegen<br />

eine neue aus, diejenige, die heute noch<br />

läuft.<br />

Am Anfang der Wasserfassung im gestauten<br />

<strong>Bach</strong> entstand ein Absetzbecken, das dazu<br />

diente, den gröbsten Unrat wie Steine <strong>und</strong><br />

Sand aufzufangen. Weiter unten wurde ein<br />

Sieb installiert, das Schwemmmaterial wie<br />

Holz oder dergleichen zurückhielt. Mittels<br />

zweier Schieber konnte er die Zufuhr regeln.<br />

Diese relativ aufwendige Filterung des Wassers<br />

war notwendig, weil Turbinen im<br />

Betrieb wesentlich sensibler auf Verunreinigungen<br />

des Wassers reagieren als Wasserräder.<br />

Da die Wassermenge des Dorfbaches schon<br />

d<strong>am</strong>als enormen Schwankungen unterworfen<br />

waren, liess er ein 80 Zentimeter dickes<br />

Stahlrohr als Zuleitungs- <strong>und</strong> Speicherrohr in<br />

den Boden eingraben. Dies gab ihm eine<br />

gewisse Wasserreserve für Zeiten, in denen<br />

der Dorfbach wenig Wasser führte.<br />

Ein knorriger Erdenbürger<br />

<strong>Von</strong> <strong>Sebelis</strong> <strong>Sage</strong> oder von ihrem ersten<br />

Besitzer ist bis heute kein Fotomaterial aufgetaucht.<br />

Vielleicht hängt das mit dem<br />

Umstand zus<strong>am</strong>men, dass er den Ruf hatte,<br />

ein recht eigenbrödlerischer <strong>und</strong> knorriger<br />

Erdenbürger zu sein.<br />

Er engagierte sich auch nirgends in einem<br />

Verein. Wen w<strong>und</strong>erts, dass niemand gross<br />

Interesse an seinem Wirken zeigte. «Der<br />

kleine Mändel», wie er beschrieben wurde,<br />

starb <strong>am</strong> 3. September 1951 vier<strong>und</strong>achtzigjährig.<br />

<strong>Sage</strong>r Sebeli junior übernimmt Betrieb<br />

Sohn Josef Nussbaumer k<strong>am</strong><br />

<strong>am</strong> 20. November 1908 auf<br />

die Welt, also vier Jahre,<br />

nachdem sein Vater die<br />

Sägerei <strong>am</strong> Dorfbach in<br />

Betrieb genommen hatte.<br />

Über seine Jugend ist wenig bekannt. Er war<br />

<strong>am</strong> <strong>Bach</strong>weg 5 wohnhaft, wo seine Schwester<br />

Marie auch einen Laden für Lebensmittel<br />

betrieb. Eine weitere Schwester heisst<br />

Christina. Später engagierte sich Nussbaumer<br />

in der Politik. Er war freisinniger Politiker,<br />

der an manchen Gemeinde-, Korporations-<br />

<strong>und</strong> Bürgergemeindevers<strong>am</strong>mlungen<br />

durch seine kritischen <strong>und</strong> intelligenten<br />

Voten auffiel.<br />

Nussbaumers Wohnhaus <strong>am</strong> <strong>Bach</strong>weg 5.<br />

Man spricht sogar davon, dass die d<strong>am</strong>aligen<br />

Gemeinde- <strong>und</strong> anderen Räte enormen<br />

Respekt vor ihm gehabt hätten: Er habe<br />

ihnen <strong>und</strong> ihren Vorlagen mit kritischen<br />

Augen auf die Finger geschaut. «An ihm ist<br />

ein Advokat verloren gegangen», hiess es im<br />

Volksm<strong>und</strong>. Oder: «Es gab keinen Gescheiteren<br />

weit <strong>und</strong> breit, sogar an die Zuger<br />

Regierung wagte er sich mit Einwänden <strong>und</strong>

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