Balancer Nr. 88, 1/2024
Schwerpunktthema: Fürsorge, soziale Arbeit
Schwerpunktthema: Fürsorge, soziale Arbeit
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Bewohner:innen der inklusiven WG
20
Gibt es für euch bzw. für die
Inklusionsassistent:innen die Möglichkeit
zur Supervision?
Ja. Wir vom Kernteam haben regelmäßig Supervisionen,
für die Inklusionsassistent:innen gibt es diese je
nach Bedarf. Es gibt auch Team-Sitzungen mit ihnen
und alle zwei Monate setzen wir uns in der IWG zusammen
und besprechen aktuelle Probleme.
Ausflug: Schokoladenfabrik
Wie sieht es in Bezug auf Freizeitunternehmungen
aus?
Auch das ist von IWG zu IWG unterschiedlich und
individuell. Wir haben Wohngemeinschaften, die regelmäßig
ein Gemeinschaftswochenende machen. Da
werden unterschiedliche Ausflüge gemacht, wie etwa
nach Wien oder zu einer Schokoladenfabrik.
Sie wohnen selbst in einer WG, könnten Sie
sich vorstellen, auch mal in einer IWG zu
leben?
Ich habe mir das überlegt, als ich bei alpha nova angefangen
habe. Ich bin jetzt 28 Jahre alt und habe schon
alleine und in WGs gewohnt und ich glaube, dass ich
eher alleine wohnen möchte, weil es mir zu anstrengend
ist, in einer WG zu wohnen. Aber ich glaube
auch, dass ich mir eine IWG mit 20 Jahren schon vorstellen
hätte können. Ich brauche für mich meine Ruhe
und mir ist es selbst in meiner aktuellen WG manchmal
zu laut.
Von welchen Erfahrungen berichten die
Inklusionsassistent:innen einer IWG?
Es ist grundsätzlich eine tolle Erfahrung, in einer IWG
zu wohnen, für viele ist es die erste WG. Sowohl für
die Kund:innen als auch die Inklusionsassistent:innen.
Manche der Assistent:innen mit pädagogischem Hintergrund
kommen mit einem anderen Blick in die IWG
als Studierende von der Musikuniversität oder der WU
(Wirtschaftsuniversität). Da habe ich schon oft beobachten
können, dass Inklusionsassistent:innen, die
etwas ganz anderes machen, rasch merken: wow, das
ist richtig cool! Die haben einen ganz anderen Blick
und gehen mit mehr „Normalität“ in die IWG. Da geht
es mehr darum, miteinander zu wohnen. So eine IWG
ist wie eine zweite Familie, man weiß viel voneinander
und alleine das ist sehr bereichernd.
Einer meiner Arbeitskollegen hat während seiner Ausbildung
als Inklusionsassistent in der IWG gewohnt.
Das hat ihm dann so gut gefallen, dass er nach der
Ausbildung in unserem Kernteam als Fachassistent zu
arbeiten begonnen hat, jetzt arbeitet er seit über zehn
Jahren mit uns zusammen. Ich glaube also, dass man
sehr viel mitnehmen kann.
Zur Person
Esther Gscheitl (28) ist seit rund fünf
Jahren bei alpha nova. Nach ihrer Lehre als
Tapeziererin und Dekorateurin hat sie ein freiwilliges
soziales Jahr absolviert und danach
die Ausbildung zur Diplom-Sozialbetreuerin
in Behindertenbegleitung bei der Caritas gemacht.
Bei der Suche nach Arbeit ist sie auf die
Inklusiven Wohngemeinschaften (IWG) gestoßen
und seitdem mit großer Begeisterung im
Team von alpha nova.
www.alphanova.at
Foto: © Christopher Mavric