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<strong>02</strong>‘24<br />
DAS MAGAZIN FÜR DIE REGION<br />
In der aktuellen Ausgabe unseres <strong>NEXT</strong><br />
AutorInnenplausch, der dreiunddreißigsten<br />
in der Zahl, freuen wir uns den<br />
Eifler Schriftsteller Wolfgang Süß näher<br />
kennenzulernen. Der 52-jährige<br />
Autor ist in Mayen geboren und lebt<br />
inzwischen in Mendig. Er hat 3 Bücher<br />
geschrieben, 2 davon bereits veröffentlicht.<br />
Die Veröffentlichung des dritten<br />
erfolgt dann voraussichtlich im Frühjahr<br />
2<strong>02</strong>4. Der gelernte Schmied gehört<br />
zu der großen Zahl derer, die vollberufstätig<br />
das Schreiben in ihrer Freizeit ausüben<br />
müssen (oder dürfen). Wir erfahren<br />
von ihm wie er zum Veröffentlichen<br />
gekommen ist und wie sein Leben stets<br />
in seine bisherigen Bücher eingeflossen<br />
ist. Er erzählt uns auch, dass man<br />
von schlechten Büchern weitaus mehr<br />
lernen kann als von den guten - und<br />
weshalb das so ist. Einen Ausschnitt des<br />
äußerst unterhaltsamen Gesprächs lest<br />
ihr hier. Das komplette Interview könnt<br />
ihr euch im Podcast anhören.<br />
Wie kam es dazu, dass jemand, der voll im Berufsleben steht, angefangen<br />
hat zu schreiben? Erzähl´ einmal wann du angefangen<br />
hast zu schreiben beziehungsweise zu veröffentlichen!<br />
Da muss ich ein bisschen weiter ausholen. 2009 habe ich mich<br />
von meiner Frau getrennt. Da war ich erstmal allein. Allein in einer<br />
Wohnung. Und dann hatte mein Vater einen Schlaganfall, war halbseitig<br />
gelähmt zu derselben Zeit. Kurze Zeit später kam mein Sohn<br />
zu mir. Und da war ich dann zeitweise alleinerziehend und bin zusammengebrochen.<br />
Da habe ich mich nachts mal in eine stille Ecke<br />
gesetzt und eine Löffelliste gemacht: Was würde ich getan haben<br />
wollen, wenn ich noch 5 Jahre hätte? Die Essenz war nachher, dass<br />
ich ein Instrument, in einer Band spielen und live auftreten wollte,<br />
eine CD aufnehmen und ein Buch herausgeben mochte. Das habe<br />
ich dann sukzessive abgearbeitet. Habe ein Instrument gelernt,<br />
Schlagzeug, und auch eine Band gegründet. Auch eine CD wurde<br />
aufgenommen. Da kam mein Sohn dazu und meinte: Papa, du erzählst<br />
abends immer so tolle Geschichten, die ich erfinden musste<br />
zum Einschlafen. Schreib die doch einfach auf und dann wirst du<br />
schlagartig reich.<br />
Wie alt war dein Sohn da?<br />
Mein Sohn war damals 12. Ich musste den Kindern immer zum<br />
Einschlafen Geschichten ausdenken. Meine Tochter hat sich immer<br />
Prinzessinnen-Geschichten gewünscht, mein Sohn meistens<br />
welche über Dinosaurier oder irgendetwas Abenteuerliches. Dann<br />
musste ich binnen Sekunden Geschichten konstruieren, die auch<br />
einigermaßen plausibel waren. Daraufhin habe ich gedacht: Ja,<br />
du interessierst dich immer schon fürs Schreiben und hast immer<br />
schon Interesse an Geschichten gehabt. Also habe ich mich lang-<br />
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