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Goethe

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20 Goethe 1749 – 1832

Ganymed, Sohn des Gründers von

Troja, ist eine mythologische

Gestalt der Antike mit einem überaus

freudvollen Schicksal. Beschrieben

als ein besonders schöner Knabe

oder Jüngling, geliebt und geraubt

vom Göttervater Zeus in Gestalt eines

mächtigen Adlers, steigt er im Olymp

nicht nur zum vertrauenswürdigen

Mundschenk der unsterblichen Götter

auf, sondern wird selbst unsterblich

und mit ewiger Jugend von Zeus beschenkt.

Die Ganymed-Gestalt, sein Schicksal

finden sich in der Geschichte der

Kunst, der Malerei und der Dichtung

von Anfang an. Davon zeugen Darstellungen

auf griechischen Vasen, auf

römischen Reliefs, auf Wandbildern in

GANYMED

bei Malern, Bildhauern, Dichtern

Pompeji. In den Dichtungen von Homer

und Ovid.

In Renaissance und Barock sind es vor

allem große Maler, die sich der Ganymed-Thematik

in unterschiedlichen

Facetten zuwenden – wie Michelangelo,

Rubens und Rembrandt. Dazu

zählt auch Antonio Allegri Correggio

(1489 bis 1534) mit seinem um 1530

geschaffenen Ölgemälde Die Entführung

des Ganymed. Dargestellt ist der

Augenblick der gelungenen Entführung

– Adler und der zurückschauende,

durchaus nicht ängstlich wirkende,

sich nicht wehrende Ganymed schweben

bereits über der Erde dem Götter-

Himmel entgegen …

Ende des 18. Jahrhunderts ist es vor

allem Bertel Thorvaldsen (1770 bis

1844), der weltberühmte dänische

Bildhauer, der zahlreiche, in ihrem

Tun versunkene, glücklich wirkende

Ganymed-Figuren erschafft. Und:

Wahrscheinlich um 1774 ist es Johann

Wolfgang von Goethe, der in

seiner Sturm-und-Drang-Zeit sich mit

dem Ganymed-Stoff beschäftigt. Auf

eine eigenständige, ja den Ganymed-

Mythos umdeutende Interpretation in

seinem hymnischen Gedicht: GANY-

MED. Keine Entführung. Vielmehr ein

Angerufen werden von Gott in Gestalt

des Frühlings, der Natur überhaupt.

Eine sehnende Liebe, eine erstrebte

Vereinigung mit der Gottheit. Umfangend

umfangen. Das ist Goethes Ganymed.

Übrigens von Franz Schubert

1817 kongenial vertont.

Antonio Allegri Correggio, Die Entführung des Ganymed, Detail, Öl auf Leinwand,

um 1530, KHM Wien

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