Goethe
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22 Goethe 1749 – 1832
ÜBER GOETHES REISEN DURCH DAS ERZGEBIRGE
Goethe. Was für ein Reisender!
Was für ein Wanderer! Zu Fuß,
zu Pferde, mit der Kutsche, mit dem
Schlitten, auf dem Schiff! Von Frankfurt
am Main nach Weimar 1775, auf
Einladung des jungen Herzogs Carl
August von Sachsen-Weimar-Erfurt,
in dessen Landauer. (Goethe bleibt
bis März 1832.) Auf dem Pferd durch
Thüringen, durch den Harz, allein
oder in Begleitung. Die großen Reisen
in der Kutsche. Schweiz, Frankreich,
Italien … Zur Erfüllung seiner vielfältigen
Ministerpflichten; zur Erkundung
von Landschaften und Leuten; zum
Schreiben und Dichten; zum Besuch
von Berühmtheiten seiner Zeit; nicht
zuletzt aus Liebe und zur Gesundung.
Goethe hat vieles davon in seinen Tagebüchern
und Briefen festgehalten,
in seinen Werken, wie beispielsweise
Harzreise im Winter oder Italienische
Reise, dichterisch verarbeitet und gestaltet.
Nachfolgende Generationen
Auch durch Gelenau in der Kutsche?
haben dies alles analysiert, bewertet
und lesenswerte Bücher daraus produziert.
Einiges auch über die Reisen
Goethes ins Erzgebirge. Deren Ziele
sind zunächst genau bestimmt. Goethe
wird 1776, nicht viel länger als ein
halbes Jahr in Weimar, schon Beamter
im Weimarischen Staatsdienst, Minister
für vielfältige, verantwortungsvolle
Aufgaben. Die Wiederbelebung des
einstigen Bergbaus in Ilmenau gilt
als sein größter praktischer Plan (Richard
Friedenthal), dem er sich mit
Leidenschaft verschreibt. Wohl auch
in der Hoffnung, damit die ständigen
Finanzprobleme des Herzogtums zu
lösen. Dafür benötigt er, der Begeisterte,
aber Unerfahrene, grundlegende
praktische und wissenschaftliche
Unterstützung. Vor allem von hochgebildeten
Bergbau-Fachleuten. Die
vermutet und gewinnt Goethe unter
anderem im Bergbauland Erzgebirge
– nicht zuletzt auch wegen der seit
1765 bestehenden Bergakademie in
Freiberg. Also: Auf in die Kutsche! Hinaus
ins Erzgebirge!
Bedeutende Bergbau-Fachleute kommen
da ins Spiel. Zwei seien genannt:
Zum einen ist da der in Marienberg
emsig tätige Bergmeister, später in
Freiberg Oberberghauptmann Friedrich
Wilhelm Heinrich von Trebra;
als Gutachter empfiehlt er, den Bergbau
in Ilmenau wieder aufzunehmen.
Im Juni 1776 kommt es zur ersten
persönliche Begegnung mit Goethe
– daraus erwächst eine lebenslange
Freundschaft, eine wissenschaftlich
anregender Korrespondenz vor allem
zur Stein- und Gebirgskunde. Zum
anderen ist da Johann Gottlob Gläser,
ebenfalls ein Bergmeister, geboren
1721 in Gelenau, der, wie Goethes Tagebuch
von 1777 vermerkt, mit Goethe
mehrmals zusammentrifft. Und da
sind seine verbrieften Bildungs-Rei-
Goethe-Denkmal in Marienbad wo er viele Sommer kurte