E-Paper_NOSH-24_Gesundheit_01

SCHLESWIG-HOLSTEIN:
GESUNDHEITSLAND
ZWISCHEN DEN MEEREN
EINE BRANCHE AUF DEM WEG IN
DIE ZUKUNFT
Gesundheit und Glück sind für viele Menschen untrennbar
miteinander verbunden. Und in Schleswig-Holstein findet
man beides: Im Land zwischen Nord- und Ostsee leben
laut Glücksatlas angeblich die glücklichsten Menschen
der Bundesrepublik. Außerdem arbeiten über 20 Prozent
der Schleswig-Holsteiner in der Gesundheitsbranche und
sorgen etwa in der Pflege, im Krankenhaus, in der Therapie
oder entwickeln medizinische Hochtechnologie für die
Gesundheit der Bevölkerung – ein bundesweiter Spitzenwert,
der sich noch verfestigen könnte, denn: Das Gesundheitsland
Schleswig-Holstein wächst stetig und hat laut
Experten noch viel Potential.
Wer im nördlichsten Bundesland lebt, profitiert nicht nur von frischer
Luft und einer idyllischen Natur, sondern auch von einer ausgezeichneten
medizinischen Versorgung. Rund 218.000 Personen
arbeiten im Gesundheitssektor und stehen mit einem Anteil von
über 20 Prozent der Gesamtbeschäftigten deutschlandweit an der
Spitze.
Außerdem kommen von den 30 größten Arbeitgebern im Land
immerhin zwölf aus der Gesundheitswirtschaft. Gemeinsam beschäftigen
diese Unternehmen, Kliniken und Organisationen etwa 38.000
Mitarbeitende. Darunter auch das Universitätsklinikum Schleswig-
Holstein (UKSH), das mit mehr als 16.000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in Schleswig-Holstein ist und zu
den drei größten Universitätskliniken in Deutschland gehört.
MEDIZINISCHE VERSORGUNG AUF HOHEM NIVEAU
Die meisten Menschen denken beim Stichwort Gesundheitswirtschaft
wohl in erster Linie an den medizinischen Bereich und das
nähere Umfeld, sprich: Krankenhäuser, Reha-Kliniken, Arztpraxen
sowie die pflegenden und therapeutischen Berufe. Schleswig-Holstein
ist mit seinen knapp 2,9 Millionen Einwohnern bestens aufgestellt:
Rund 35.000 Beschäftigte zählen die 95 Krankenhäuser mit
etwa 16.000 Betten. Davon sind rund 12.000 Mitarbeiter, Ärztinnen
und Ärzte. Neben der Versorgung in den Kliniken stehen nochmal
knapp 10.000 Betten in Reha-Einrichtungen zur Verfügung.
Die Berufsfelder innerhalb der Gesundheitsberufe gliedern sich in
verschiedene Gruppen. Damit eine qualitativ hochwertige Versorgung
der Menschen im Land gewährleistet werden kann, bedarf es
auch fundierter Ausbildungen in den unterschiedlichen Berufen. Für
die Zulassung in einem der sogenannten akademischen Heilberufe
ist ein Studium Voraussetzung: Dazu zählen zum Beispiel die Berufe
Arzt, Zahnarzt, Apotheker, Psychotherapeut sowie Kinder- und
Jugendpsychotherapeut.
THERAPIEBERUFE FÜR MENSCHEN MIT SINN FÜR DIE
ZUKUNFT
Physiotherapeutinnen und -therapeuten, Hebammen oder Logopäden
werden mit vielen weiteren Berufen in der Gruppe der
sogenannten Gesundheitsfachberufe zusammengefasst. Um einen
solchen Beruf ausüben zu können, bedarf es in der Regel einer
mehrjährigen Berufsausbildung. Viele der Gesundheitsfachberufe
werden an einer Berufsfachschule ausgebildet; die praktischen
Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben die Auszubildenden häufig
in Praxen, Reha-Einrichtungen und Krankenhäusern. Wie andere
Berufe im Gesundheitswesen auch, werden viele Gesundheitsfachberufe
zunehmend akademisiert. Das bedeutet, dass die Ausbildung
auch über ein Studium erfolgen kann. Weitere Beispiele für diese
Berufsgruppe sind unter anderem Orthopisten, Notfallsanitäter
oder Podologen.
Nicht zu verwechseln mit den Gesundheitsfachberufen sind die
Gesundheitsdienstberufe wie Medizinische und Zahnmedizinische
Fachangestellte, Operationstechnische Angestellte oder
Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte. Außerdem gibt es die
sogenannten Gesundheitshandwerke, die unter die Handwerksordnung
fallen, jedoch eng mit dem Gesundheitswesen verbunden
sind. Hierzu zählen etwa Augenoptiker, Orthopädieschuhmacher,
Hörakustiker, Zahntechniker und Orthopädietechniker.
DIE WICHTIGE ARBEIT FÜR MENSCHEN VON JUNG BIS ALT
Eine weitere große Gruppe innerhalb der Gesundheitsberufe sind
die Pflegeberufe. Rund 27.000 Menschen im Land arbeiten in der
Pflege, durch den demographischen Wandel wächst der Bedarf an
professionellen Pflegenden kontinuierlich. Seit Anfang 2020 wurden
die drei ehemals eigenständigen Berufe Altenpflege, Gesundheitsund
Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege
in dem neuen Beruf der Pflegefachkraft zusammengefasst. Diese
generalistische Ausbildung befähigt die Absolventen dazu, Menschen
in allen Arten von Pflegeeinrichtungen zu begleiten. Die
Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und wird in Schleswig-
Holstein an staatlich anerkannten Schulen angeboten.
PHARMAZIE, BIOTECHNOLOGIE UND MEDIZINISCHE GERÄTE
AUS DEM NORDEN
Zum wirtschaftsstarken Bereich der Gesundheitsbranche zählen
noch weitere Bereiche, die selten in der Öffentlichkeit stehen. In
über 70 Unternehmen beschäftigen sich knapp 13.000 Menschen
mit der Entwicklung und Produktion von medizinischen und orthopädischen
Geräten sowie pharmazeutischen Erzeugnissen. Ihr
Jahresumsatz beläuft sich immerhin auf rund 4,2 Milliarden Euro.
Zusammen mit Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Kliniken,
aber auch der Politik haben sich viele dieser Unternehmen im
Cluster Life Science Nord zusammengetan. Im Cluster Life Science
Nord, dem norddeutschen Branchennetzwerk für Medizintechnik
und Biotechnologie/Pharma, sind rund 500 Unternehmen, international
renommierte Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Universitätskliniken
und Institutionen mit über 52.000 Beschäftigten in
Schleswig-Holstein ansässig.
Die Gesundheitswirtschaft in Schleswig-Holstein ist einer der
wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes und entwickelt sich
kontinuierlich. Der Umsatz ist in den vergangenen 15 Jahren dabei
ebenso gestiegen wie die Anzahl der Beschäftigten in der Branche.
Weil der Bedarf an vielen Stellen künftig noch steigen wird, rüstet
sich die Branche für die kommenden Jahre und sucht engagierte
Fachkräfte in unterschiedlichen Bereichen. Die beste Zeit also, sich
über eine Ausbildung oder ein Studium in der Gesundheitswirtschaft
zu informieren!
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