DÜLMENplus vom 2. März 2024
Die neue Ausgabe von DÜLMENplus für den 2. März 2024.
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Wenn das Hörgerät nicht „mehr“ Verstehen
rausholt und man selbst verzweifelt!
Mit Hörtraining lässt sich viel Hörvermögen wiedergewinnen. Hörgerätetechnik allein reicht oft nicht aus
Dülmen. Jeder kennt es: „Ich
habe schon so viele Hörgeräte
durchprobiert, am Ende eine
Riesen Stange Geld ausgegeben
und höre doch nicht richtig. Ich
kann in keine Bar gehen, nicht
unter Leute kommen. Nur 1 zu
1 in einem ruhigen Raum klappt
es gut. Das war aber nicht mein
Anspruch an die Hörgeräte. Ich
wollte zumindest annähernd
an das Hörvermögen herankommen,
das ich mal hatte.
Auch die Ohrpassstücke, die ich
seit gestern nutze, weil sie laut
Akustikerin die Hörleistung verbessern,
machen die Sache nicht
besser. Im Gegenteil! So langsam
verliere ich die Hoffnung, je wieder
anständig hören zu können...
oder mache ich grundsätzlich
etwas falsch? Ich habe mir extra
die hochwertigsten Hörgeräte
auf dem Markt gekauft, um wieder
gut hören zu können!“, so die
Aussage eines Hörgeräteträgers.
So geht es vielen Kunden, sagt
Hörtherapeut Benjamin Krebs.
„Genau dieses Problem haben
unzählige Hörgeräteträger, und
ich habe mir es zur Aufgabe
gemacht, etwas dagegen zu
machen!“
Benjamin Krebs hilft mit speziellem Hörtraining Hörgeräteträgern dabei, wieder mehr verstehen zu
können.
Foto: Menninghaus
Und erklärt Zusammenhänge:
„Häufig ensteht bei einem Hörverlust
eine Hörentwöhnung,
die sich in einer kurzen Aufmerksamkeitsspanne
und einer hohen
Ablenkbarkeit sowie Überempfindlichkeit
bei Geräuschen
äußern kann. Mit zunehmendem
Hörverlust kann die Energie zur
Verarbeitung von Gehörtem
kaum mehr aufgewendet werden,
und somit verlagert sich
das Gehirn mehr auf die anderen
Sinne wie das Sehen. Bei fortgeschrittener
Hörentwöhnung
wird das Gehirn ,faul‘, wenn es
darum geht, Hörinformationen
zu verarbeiten. Wir schauen dann
lieber genau hin als hinzuhören.“
Besteht der Hörverlust mehrere
Monate oder gar Jahre, reiche
es nicht mehr, den Hörverlust
auszugleichen, um in geräuschvollen
Situationen wieder verstehen
zu können. „Hierzu muss
auch die Hörentwöhnung im Gehirn
rückgängig gemacht werden:
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Das Gehirn muss seine Filterfunktionen
und Interpretationen
neu ausrichten beziehungsweise
kalibrieren. Der Grad der Hörentwöhnung
muss ermittelt werden,
und mit Hilfe eines Hörtrainings
und mit speziell abgestimmten
Therapiegeräten muss dann die
zentrale Hörleistung über einen
Zeitraum von sechs bis acht Wochen
trainiert und verbessert
werden“, so Benjamin Krebs.
Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse
und Messungen wird
ein individueller Therapie- beziehungsweise
Hörtrainingsplan
erstellt. Eine anschließende Hörtherapie
kann von vier (zum Beispiel
Stressmanagement) bis zu
zwölf Wochen (wie bei Tinnitus-
Therapie) dauern.
„Eine solche Hörtherapie beinhaltet
einen wöchentlichen
Besuch bei uns mit Trainingseinheiten
und ein tägliches Training
von 45 bis 90 Minuten sowie
anschließende Entspannung mit
Therapiegeräten. Der Zeitaufwand
hierfür variiert je nach Therapie.
Die Therapiekosten setzen
sich dabei aus Betreuungskosten
und der Miete der Therapiegeräte
zusammen.“
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