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ZEIT_RT-Spezial_Allgaeu_2024

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<strong>ZEIT</strong><br />

KULTURSCHÄTZE<br />

Historische Altstädte,<br />

Burgen, Klöster und<br />

Märchenschlösser<br />

GIPFELSTÜRMER<br />

Ob zu Fuß oder per<br />

Bike – das Allgäu ist ein<br />

Bewegungsparadies<br />

BESSERMACHER<br />

Wie Allgäuer mit smarten<br />

Ideen die natürlichen<br />

Ressourcen schonen<br />

Reiseträume<br />

Natur pur im Allgäu<br />

SPEZIAL/<strong>2024</strong><br />

Eine Sonderveröffentlichung des <strong>ZEIT</strong> Verlages


1<br />

2<br />

3<br />

4 5<br />

SIND WIR<br />

NICHT ALLE<br />

ALLGÄUER?<br />

So titelten die Wissenschaftsjournale 2020, als<br />

Prof. Dr. Madeleine Böhme in der Tongrube<br />

Hammerschmiede bei Pforzen Überreste eines<br />

Menschenaffen fand, der auf den Namen Udo<br />

getauft wurde. Udo lebte vor 11,6 Millionen<br />

Jahren im Allgäu und ist der älteste bekannte<br />

Affe, der sich aufrecht auf zwei Beinen bewegte.<br />

Übrigens: Die Hammerschmiede zählt<br />

weltweit zu den reichsten fossilen Wirbeltier-<br />

Fundstellen.<br />

RADLER­<br />

PARADIES<br />

Das Allgäu ist im Süden Deutschlands die<br />

beliebteste Radreiseregion, bestätigt der ADFC.<br />

Zu verdanken ist dies dem Radfernweg Radrunde<br />

Allgäu, die das Tannheimer Tal (Tirol)<br />

durchquert, den Flussradwegen Illerradweg und<br />

Lechradweg, die die Alpen mit der Donau ver -<br />

binden, dem Bodensee-Königsee-Radweg im<br />

Süden sowie den ausgezeichneten Radreiseregionen<br />

Schlosspark und Naturschutzkammern.<br />

F Ü N F<br />

G RÜ N D E<br />

FÜR DAS<br />

ALLGÄU<br />

MARKE<br />

ALLGÄU<br />

Wo Allgäu draufsteht, ist auch Allgäu drin:<br />

Das garantieren Nachhaltigkeitskriterien, die<br />

je nach Branche angepasst werden. So müssen<br />

etwa die Allgäuer Käsereien neben Basiskriterien<br />

andere Zusatzkriterien erfüllen als<br />

die Allgäuer Bäcker oder Gastgeber. Über 800<br />

Markenpartner leben die Werte der bekanntesten<br />

Regionalmarke Deutschlands.<br />

SONNENREICH<br />

1.700 Stunden scheint durchschnittlich die<br />

Sonne im Allgäu. Beim Ranking der sonnenreichsten<br />

deutschen Plätze schneiden Allgäuer<br />

Orte besonders gut ab: 2020 erklärte<br />

der Deutsche Wetterdienst (DWD) Kaufbeuren<br />

zur sonnenreichsten Stadt Deutschlands,<br />

2021 erneut und ergänzt durch Leutkirch.<br />

Auf Platz fünf und sechs<br />

landeten Lindenberg und<br />

Isny. Was sagt uns das?<br />

Im Allgäu scheint fast<br />

immer die Sonne. Beste<br />

Voraussetzungen also für<br />

einen erholsamen Urlaub.<br />

NATÜRLICHE<br />

SEEN<br />

Größter natürlicher See ist der Große Alpsee in<br />

Immenstadt. Durch seine West-Ost-Ausrichtung<br />

ist der See bei Seglern beliebt, Regatten sind<br />

hier Tradition. So kommt es, dass der Immenstädter<br />

Philipp Buhl in die Weltspitze der Segler<br />

aufsteigen konnte. Der See ist auch Teil des<br />

Allgäu-Triathlon, der Kultstatus hat.


EDITORIAL & INHALT<br />

Herzliche Grüße aus …<br />

Cover: Allgäu GmbH<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Zeitverlag Gerd<br />

Bucerius GmbH &<br />

Co. KG, Helmut-<br />

Schmidt-Haus,<br />

Speersort 1,<br />

20095 Hamburg<br />

Director Editorial<br />

Matthias Ehlert<br />

Direktorin<br />

Vermarktung<br />

Nathalie Senden<br />

Head of Tourism,<br />

Culture & Art<br />

Sandra Lindemeier<br />

Projektleitung<br />

<strong>ZEIT</strong> REISEN<br />

Bernd Loppow<br />

Anke Poggensee<br />

Artdirector<br />

Céline Odermatt<br />

Redaktion<br />

Michael Angele<br />

Ralph Gerstenberg<br />

Bildredaktion<br />

Iris Ströbel<br />

Autoren dieser<br />

Ausgabe<br />

Matthias Eckoldt<br />

Alexander Hosch<br />

Herstellung<br />

Jan Menssen<br />

Lithografie<br />

twentyfour Seven<br />

Creative<br />

Druck<br />

appl druck<br />

Mit Unterstützung<br />

des Tourismusverbands<br />

Allgäu/<br />

Bayerisch-<br />

Schwaben e.V.<br />

dem Allgäu! Einer Region, so überreich an<br />

abwechslungsreichen Natur räumen und<br />

kulturellen Schätzen, dass man immer wieder<br />

hierher kommen möchte. Zum Wandern und<br />

Radfahren, zum Staunen und Es-sich-gutgehen-lassen.<br />

Imposante Gipfel und Märchenschlösser,<br />

moderne Altstädte und satte<br />

Wiesen, auf denen Kuhglocken läuten, all das<br />

findet man hier. Landschaft und Kultur gehen<br />

eine geradezu ideale Symbiose ein, die auch<br />

auf die Menschen abfärbt. Sie leben ihre<br />

Traditionen und Werte und sind zugleich<br />

aufgeschlossen für neue und bessere Wege.<br />

BODENSEE<br />

● Lindau<br />

Ulm<br />

● Wangen<br />

● Leutkirch<br />

● Memmingen<br />

● Kempten


WO ALLES<br />

ECHTER IST<br />

Nachhaltigkeit ist hier keine leere Worthülse, sondern<br />

wird auf unterschiedliche Weise gelebt. Eine Reise<br />

zu Allgäuern, die in ihrem Metier Wegbereiter sind<br />

VON Alexander Hosch


ALLGÄU<br />

Bild links: Allgäu GmbH/Matthias Wendling; rechts: Johanna Zach<br />

Grün und satt sind die Wiesen. Wilder als anderswo gebärden<br />

sich die Flüsse. Stoisch steht das gehörnte Vieh. Und in schroffer<br />

Dramatik erheben sich darüber hochalpine Gipfel wie Nebelhorn<br />

und Hochvogel. Ist im glücklichen Allgäu alles echter,<br />

grüner, wahrer? Haben die Menschen zwischen Bad Wörishofen,<br />

Kempten, Oberstdorf und dem Bodensee eine engere Beziehung<br />

zu Pflanzen am Wegesrand und gesunden Alpkräutern,<br />

überhaupt zur Natur, als anderswo? Wir haben im Allgäu Menschen<br />

besucht, die uns vielleicht die Allgegenwart des ehrlichen<br />

Umgangs mit der Natur hier erklären können, weil sie<br />

diesen selbst verkörpern und an andere vermitteln.<br />

Unser Trip beginnt bei Buchloe, dem „Tor zum Allgäu“.<br />

Gleichzeitig gehört die Gegend noch zur Metropolregion München.<br />

Eine junge blonde Frau öffnet die Tür bei Aronia Allgäu.<br />

Franziska Wörle vertritt hier, im Zweitberuf, den Hof ihres Vaters<br />

Wolfgang, der mit seiner Familie seit 2013 die schwarzen<br />

Apfelbeeren namens Aronia züchtet. Seither entdeckt er immer<br />

wieder mit Verve vergessene Feld- und Strauchfrüchte wie Hirse,<br />

Hanf und Waldstaudenroggen, um sie liebevoll fit für den<br />

Anbau von heute zu machen. Alles bei den Wörles ist zu 100<br />

Prozent Bio, alles wird direkt vermarktet. Manches wie Perilla<br />

siedelten sie sogar komplett neu an, ein Experiment. „Wichtig<br />

ist, dass die Pflanzen gut für unsere Fruchtfolge, für Böden und<br />

Grundwasser sind – und dass sie gesund sind. Aroniabeeren<br />

haben etwa eine sehr hohe Konzentration an Polyphenolen, sie<br />

halten freie Radikale von den Körperzellen fern“, erklärt die<br />

28-Jährige. „Superfoods eben!“ Wir sitzen in der guten Stube<br />

des Hofes nahe dem Dorf Honsolgen. Während ihr Vater auf 18<br />

Hektar Landbau betreibt, kümmert sich Franziska Wörle ums<br />

Marketing, die sozialen Medien, die Website, Kontakte zu Läden,<br />

Märkten, Kunden sowie um das schöne Verpackungsdesign<br />

der Produkte, die sie gemeinsam mit anderen kleinen Manufakturen<br />

herstellen.<br />

Eigentlich mögen die Wörles den Begriff Superfood aber<br />

gar nicht. Weil damit so oft exotische Lebensmittel angepriesen<br />

werden, die alles andere als regional, umweltschonend oder fair<br />

produziert werden. „Dabei gibt es doch genug Pflanzen mit Superkräften,<br />

die in unserem Klima wachsen“, meint Franziska.<br />

„Solche suchen wir, um sie neu zu denken!“ Mit dem unkomplizierten<br />

Buchweizen etwa, der vor Jahrhunderten als „Getreide<br />

für arme Leute“ schon mal hier heimisch war, haben sie genau<br />

das gemacht. Wolfgang Wörle, den man mit Fug und Recht Pionierlandwirt<br />

nennen kann, begeisterte der glutenfreie Buchweizen,<br />

„weil er den Boden so gut lockert und eine unheimliche<br />

Wasserhaltefähigkeit“ hat. In seiner Küche bietet er uns zum<br />

extramilden Aroniasaft die Hafer-Aronia-Buchweizen-Kekse an,<br />

die eine Inklusionswerkstatt in Kaufbeuren aus seiner Ernte<br />

produziert. Abgepackt in einer Tüte aus Zellglas, erdölfrei und<br />

zu 100 Prozent biologisch abbaubar.<br />

Die Wörles sind Ausprobierer. Wolfgang und Franziska wirken<br />

als Superteam aus Forschergeist und jugendlicher Energie<br />

zusammen, das mit den komplexen Bedingungen für den Bio-<br />

Landbau voller Leidenschaft, Geduld und Ernsthaftigkeit umgeht.<br />

Sie kommunizieren offen, dass sie jedes Jahr noch dazulernen,<br />

wie ihre Gewächse immer besser und schmackhafter<br />

Mehr als modisches Superfood:<br />

Franziska Wörle baut mit ihrem<br />

Vater Aroniabeeren an: „Es gibt<br />

genug Pflanzen mit Superkräften,<br />

die in unserem Klima wachsen“.<br />

werden können. Aus dem Hauptprodukt Aroniabeeren entstehen<br />

in Koproduktion mit anderen Kleinbetrieben Direktsaft,<br />

Likör, Wein, ein naturvergorener Essig sowie Gelees, Aufstriche,<br />

dazu Pulver in Rohkostqualität fürs Müsli. Wie es auf dem<br />

Hof der Familie Wörle <strong>2024</strong> weitergeht? „Vielleicht säen wir auf<br />

unserem freien Testfeld diesmal Zichorien für Tierfutter aus.<br />

Und wir wollen erstmals eine Aroniaschorle anbieten, dazu wird<br />

bald eine App fertig sein, die Bestellungen besser mit den Auslieferungen<br />

rhythmisiert. Aber nur bis München, denn unser<br />

Bioangebot bleibt regional.“ Wer weiter weg lebt und es kennenlernen<br />

will, muss persönlich vorbeikommen. Lohnt sich!<br />

5


ALLGÄU<br />

Hier dürfen Kühe<br />

ihre mächtigen<br />

Hörner behalten:<br />

„Sie sind für den<br />

Orientierungssinn<br />

und das Wohlbefinden<br />

der Tiere<br />

wichtig“, weiß<br />

Georg Rädler.<br />

Unser Weg führt nun rund 80 Kilometer Richtung Süden. Wir<br />

bewältigen die kurvenreichste Passage der Deutschen Alpenstraße<br />

direkt an den Allgäuer Hochalpen und landen am Ende<br />

in Bad Hindelang. Auf einem Modellhof in 900 Metern Höhenlage<br />

im Vorort Riedle begrüßt uns ein Naturbursche von 36 Jahren.<br />

Bergbauer Georg Rädler leitet in 11. Generation den Milchviehbetrieb<br />

seiner Familie. Die Tiere sind viel draußen, im<br />

warmen Halbjahr hoch droben. Rädler hat auf 1300 Meter noch<br />

einen Hof gepachtet, dazu besitzt er auf 2000 Meter eine weitere<br />

Alp – so heißen im Allgäu die Almen. Selbst war er schon mehr<br />

als 25 Sommer als Senner mit den Jungtieren oben in den Bergen.<br />

Er liebt dieses Leben in der Natur, seit er denken kann: „Es<br />

ist die schönste Kindheit der Welt“.<br />

Gemeinsam gehen wir in seinen Stall, wo das Braun- und<br />

Grauvieh entspannt in breiten Boxen steht oder liegt. Wir dür-<br />

fen die mächtigen Hörner einer Milchkuh anfassen. Ganz warm<br />

sind sie, von vielen Nerven- und Blutbahnen durchzogen. „Hörner<br />

sind für den Orientierungssinn und das Wohlbefinden der<br />

Tiere wichtig“, erklärt Rädler. In Bad Hindelang behalten<br />

80 Prozent der Kühe sie, anderswo im Schnitt nur 20 Prozent.<br />

Wir besuchen auch ganz junge Kälber, die in einem separaten<br />

Stall untergebracht sind. „Alle Bauern hier bekennen sich dazu,<br />

den Bestand klein zu halten, denn nur so können die Rinder zu<br />

fast 100 Prozent mit Heu aus eigener Produktion gefüttert werden.<br />

Das ist ein wichtiges Prinzip.“ Anschließend zeigt mir Rädler<br />

diverse Heue in seinem Lager. „Da ist Spitzwegerich drin,<br />

das ist der zweite Schnitt. Da drüben ist der erste – und das Heu<br />

dahinten nehme ich als Einstreu.“ Alle Heuarten sind reich an<br />

Gräsern und Kräutern, die Heumilch ist sein wichtigstes Produkt.<br />

Außerdem verkauft er Fleisch, Bergkäse, Apfelsaft.<br />

6


ALLGÄU<br />

Bild links: Hindelang – Natur und Kultur; Bilder rechts: Alpinium<br />

Georg Rädler ist auch der Erste Vorsitzender des Vereins für<br />

Landschaftserhaltung Hindelang – Kultur und Natur. Gemeinsam<br />

sind sie Pioniere und propagieren seit 30 Jahren ein einzigartiges<br />

Ökomodell: „Bis auf kleine Schafzüchter sind alle 60<br />

Bauernhöfe unserer Kommune dabei. Die Landwirte verpflichten<br />

sich, auf Kunstdünger und chemischen Pflanzenschutz zu<br />

verzichten – 20 sind sogar zertifizierte Biobetriebe.“ Wiesen<br />

werden nach strengen Regeln gemäht, um die Biodiversität zu<br />

begünstigen. Das reicht bis zur traditionellen Handarbeit per<br />

Sense. Diese Technik schützt Pflanzen- und Tierarten, die in<br />

den Wiesen leben. Einen Teil ihres Einkommens erzielen die<br />

Hindelanger Bauern mit Landschaftspflege: „Alpwirtschaft<br />

braucht Artenreichum, ohne uns würde hier alles verbuschen<br />

und verwalden. Dass wir freiroden und dominante Gräser zurückdrängen,<br />

ist für das ganze Ökosystem wichtig“.<br />

Hört man Rädler zu, versteht man schnell, warum vor acht<br />

Jahren die „Hochalpine Allgäuer Alpwirtschaftskultur in Bad<br />

Hindelang“ mit ihrem Fokus auf Naturschutz und Nachhaltigkeit<br />

ins immaterielle Unesco-Welterbe aufgenommen wurde.<br />

Vielleicht könnte ein Modell wie dieses dabei helfen, in Deutschland<br />

und Europa die Landwirtschaft wieder mehr in Einklang<br />

Der Biologe Henning Werth<br />

kümmert sich um die Verbindung<br />

von Naturschutz und<br />

Tourismus. Dazu gehört die<br />

Idee der „Allgäu Big Five“ mit<br />

Steinadler und Steinbock.<br />

mit Natur und Nutztieren zu bringen. „Was mich glücklich<br />

macht“, sagt Georg Rädler zum Abschied, „sind meine Tiere<br />

und das große Ganze. Dieser geschlossene Kreislauf der Natur.<br />

Dass alle unsere Bauern mit der nachhaltigen Bewirtschaftung<br />

freiwillig an einem Strang ziehen.“<br />

Weiter geht es nach Obermaiselstein, wo der Biologe Henning<br />

Werth an der Zusammenführung von Naturschutz, Tourismus<br />

und Landnutzung arbeitet. Hier und in Balderschwang<br />

sollen eigene Architekturen für das Alpinium und für eine Ausstellung<br />

entstehen. Momentan existiert ein Provisorium - ein<br />

Infozentrum, das die schwäbische Bezirksregierung 2018 gründete.<br />

Henning Werth stieß zwei Jahre später dazu. Ihn fasziniert<br />

die Aufgabe, sich im alpin geprägten Allgäu um das artenreichste<br />

Gebirge in Bayern und das mit fast 21.000 Hektar zweitgrößte<br />

Naturschutzgebiet zu kümmern. Er hat mit seinem Chef und<br />

Kollegen Ethelbert Babl nach dem Vorbild Namibia das Konzept<br />

der „Allgäu Big Five“ ersonnen, womit die lokalen Tier-<br />

Stars Steinadler, Murmeltier, Steinbock, Gemse und Alpenschneehuhn<br />

gemeint sind. Sowie eine mit Fernrohren<br />

aus gestattete Gemsbeobachtungsstation, die von Rangern betreut<br />

wird. Wie steht es um den Naturschutz im Allgäu? „Wir<br />

7


ALLGÄU<br />

tun unser Bestes, um den Menschen vor Ort noch intensiver<br />

Auskunft erteilen zu können. Zu den Dingen, die uns stolz machen,<br />

gehören die Sicherung besonderer Tier-und Pflanzenarten<br />

wie Birkhuhn und Arnika sowie extrem rarer Gewächse wie<br />

Faltenlilie und Gekieltes Zweiblattmoos. Oder auch von Bergmähwiesen,<br />

deren Reaktivierung einen großen qualitativen Unterschied<br />

für die Artenvielfalt macht. Als nächstes wollen wir<br />

die Zahl der Angebote erhöhen. Schon jetzt gibt es spezielle<br />

Wanderungen zu den Allgäu Big Five etwa unter den Beslerwänden<br />

am Riedbergpass, im Stillachtal, am Fellhorn, am Nebelhorn<br />

oder an der Adlerhütte des Landesbundes für Vogelund<br />

Naturschutz.“ Ein Erfolgsmodell sind auch die eigens<br />

ausgewiesenen Naturerlebniswege für Familien. Auf dem<br />

jüngsten davon haben wir uns mit Henning Werth getroffen. An<br />

der „Goldenen Acht“, benannt nach einem heimischen Schmetterling,<br />

weist der Naturforscher auf die markante Höfats mit<br />

den steilen Flanken: „Sie ist ein klassischer Allgäuer Grasberg<br />

und als Blumenberg sogar einzigartig, berühmt für botanische<br />

Kostbarkeiten wie Edelweiß.“ Ein Paradies für einen Biologen<br />

und Naturliebhaber! Manches am Alpinium mag Zukunftsmusik<br />

sein, aber dies hier ist ein schöner Anfang.<br />

Am nächsten Morgen bringt uns die Straße über den Riedbergpass<br />

in das nach drei Seiten von Bergen umschlossene Balderschwang<br />

– sozusagen das hinterste Allgäu. Dort leitet Nina<br />

Meyer seit fünf Jahren die Küche des Berghotels Ifenblick. Das<br />

Hotel im Familienbesitz war das erste im Allgäu mit veganer<br />

Küche. Heute sind rund zwei Drittel der angebotenen Gerichte<br />

vegan und vegetarisch und man betreibt sogar eine hauseigene<br />

Biobäckerei. Auch hier hat der achtsame Umgang mit Ressourcen,<br />

die uns die Natur zur Verfügung stellt, schon vor längerer<br />

Zeit begonnen. Nina Meyers Vater erstand als Koch bereits ganze<br />

Tiere, woraus sich das Buffet-Konzept beim Abendessen entwickelte:<br />

Alle Teile der Tiere wurden kulinarisch gewürdigt und<br />

in verschiedenen Gerichten verarbeitet.<br />

Nina Meyer, eine der wenigen Bio-Spitzenköchinnen<br />

Deutschlands, knüpft daran nahtlos an, indem sie mit Gemüse<br />

genauso kreativ umgeht. So ersetzen bei ihr Kohlrabi-Blätter<br />

(die man sonst wegwirft) und China-Kohl das klassische Kraut<br />

in den Allgäuer Krautkrapfen. Auffällig sind jedoch nicht nur<br />

ihre Kochkünste, sondern ihre ganze Erscheinung. Erst vor<br />

Kurzem hat sich die junge Frau mit den auffälligen Tattoos,<br />

dem punkigen Outfit und den aktuell pink-orange gefärbten<br />

Haaren im Hotel „Ninas Bio-Küche“ einbauen lassen – samt<br />

Neon schriftzug, rosa Fliesen und grünem Wandmoos. „Glauben<br />

Sie mir, das macht was mit einem, wenn der eigene Name<br />

in Pink über allem leuchtet!“, erzählt sie beim Gespräch in der<br />

Lobby mit Blick auf den Hohen Ifen. Gleich danach wird sie<br />

einen Light Lunch aus den Resten des Vorabends zaubern.<br />

Richtig berühmt wurde Nina Meyer im vergangenen Jahr.<br />

Als Teilnehmerin der Fernseh-Kochshow The Taste brachte sie<br />

Starkoch Tim Raue dazu, vor ihr auf die Knie zu fallen - so gut<br />

schmeckten ihm ihre chinesischen Kristallklößchen. Nun lockt<br />

sie an speziellen Abenden ein eher untypisches Allgäu-Klientel<br />

für ihr sechsteiliges The Taste-Menü an die österreichische<br />

Grenze. Manche Gäste reisen dafür sogar von weither an.<br />

Von Bergen umschlossen ist<br />

Balderschwang. Hier, im Bio-Berghotel<br />

Ifenblick, agiert Nina Meyer<br />

als eine der wenigen Bio-Spitzenköchinnen,<br />

die auch Allgäu-Klassiker<br />

auf neue Weise interpretiert.<br />

Was sind ihre nächsten Pläne? „Zum Glück kann ich nun an<br />

meinem zweiten Kochbuch schreiben, während ich genau da<br />

lebe und arbeite, wo ich aufgewachsen bin. Nämlich hier!“ Im<br />

Hotel steht sie für 2/3 echte Bio-Alpenküche und 1/3 experimentelle<br />

Fusionsküche. Sie lässt Klassiker wie Kässpatzen mit<br />

Schmelzzwiebeln, Schnitzel, Kaiserschmarrn servieren, interpretiert<br />

sie aber freier mit ungewöhnlichen Zutaten wie Bratapfel,<br />

Alsan oder Misopaste. Gern zeigt Nina Meyer auch, wie<br />

gut sich mit heimischen Superfoods am Herd Neues kreieren<br />

lässt. Oder mit den Zucchini von Pia, ihrer Lieblingsgemüsezüchterin.<br />

Wie geht die Küchenchefin mit Pflanzenmystik um,<br />

Bild oben: Dietmar Denger; Bilder rechts: Marion Dos Santos; Dietmar Denger<br />

8


ALLGÄU<br />

9


ALLGÄU<br />

die im Allgäu eine gewisse Rolle spielt? „Mystik, das klingt <strong>2024</strong><br />

natürlich komisch. Aber im Allgäu gehört es einfach dazu. Ich<br />

würde mich selbst nie als Kräuterfee stilisieren, ich bin Expertin<br />

für Gewürze! Aber wenn Angestellte ein angeschlagenes Immunsystem<br />

haben, stehen immer grüne Smoothies, Tees aus<br />

heimischen Heilpflanzen und Fenchelhonig für sie bereit“.<br />

Zeit für das letzte Treffen dieser Reise. Unsere Fahrt ins<br />

echte Allgäu endet bei einem Mann, der uns etwas über seine<br />

Erfahrungen als Selbstversorger erzählen soll. Aus dem Hochgebirge<br />

geht es zurück in tiefere Gefilde – nach Isny. Dort hat<br />

der Kulturanthropologe und Ethnobotaniker Wolf-Dieter Storl<br />

sein Stadtdomizil. Der 81-jährige, der mit Charme und Charisma<br />

seinen vielen Fans „die Seele der Pflanzen“ (so auch einer<br />

seiner Buchtitel) näherbringt, teilt sein riesiges Wissen über<br />

die Flora seit Jahrzehnten mit der Öffentlichkeit und versteht es<br />

Die „Seele der Pflanzen“,<br />

erkundet der<br />

Autor Wolf-Dieter Storl.<br />

Seine Erfahrungen<br />

und Erkenntnisse<br />

im Umgang mit der<br />

Natur sind Inspiration<br />

für viele Leser.<br />

gleichzeitig, deren Sehnsucht nach Geheimnissen und Geschichten<br />

zu befriedigen. Von seinem „Rittersitz“ – auf einer<br />

Niederalp im Westallgäu mit Vergangenheit als Benediktinerkloster<br />

– ist er heute morgen extra nach Isny gekommen, wo er<br />

sein Büroräume hat. Der Deutsch-Amerikaner mit Doktortitel<br />

geht oft barfuß, philosophiert mit gewählter Sprache und Wohlfühlstimme<br />

über Kultur und Natur und sagt von sich: „Ich habe<br />

ein holistisches Weltbild.“ Was genau macht er? „Pflanzenforscher<br />

trifft es am ehesten. Ich habe 1988 meinen Platz im Allgäu<br />

gefunden, ein abgelegener Einsiedlerhof auf 1100 Meter zwischen<br />

Hirschen und Gemsen. Als wir einzogen, hatten meine<br />

Frau und ich überhaupt kein Einkommen. Wir lebten die ersten<br />

vier Jahre ohne Strom und Auto – und weil ich alle essbaren<br />

Wildpflanzen kannte. Wir aßen Wurzeln und Brennnesseln,<br />

kochten Marmelade von Vogelbeeren ein.“<br />

Die Wespenstiche ihres Sohnes behandelte die Familie damals<br />

mit Tonerde und der Gerbsäure im Schwarztee, die das<br />

Gift aus dem Körper zog. Knochenbrüchen und Schleimbeutelentzündungen<br />

rückten sie mit Beinwell oder abgekochten<br />

Ackerschachtelhalmen zu Leibe. „Ich habe in Indien und von<br />

einem Cheyenne-Medizinmann mehr über Heilpflanzen gelernt<br />

als beim Botanik-Studium. Später kam das Wissen unserer<br />

Nachbarn, der Allgäuer Bauern, dazu.“ Schon als Kind hatte<br />

Storl einen Selbstversorgergarten. „Für mich gibt es kein Unkraut.<br />

Jede Pflanze um uns herum hat ihren Wert und ist nützlich.“<br />

Man muss nicht jede von Storls Ansichten teilen. Aber<br />

seine Erfahrungen und Erkenntnisse bringen gut das Fazit unserer<br />

Allgäu-Reise auf den Punkt: Was für einen Unterschied<br />

gelebtes Naturwissen in der Weltbetrachtung machen kann.<br />

Bild links: Bernhard Haselbeck; rechts: Allgäu GmbH/Martin Erd<br />

10


1<br />

Wandertrilogie Allgäu<br />

Auf drei Routen macht die Wandertrilogie Allgäu die<br />

Schönheit der Landschaft in drei unterschiedlichen<br />

Höhenlagen erlebbar. Wer lieber weit als hochläuft,<br />

ist auf der Wiesengänger Route gut aufgehoben. Für<br />

den entdeckungsfreudigen Naturwanderer ist die<br />

Wasserläufer-Route ideal. Bergwanderer bekommen<br />

auf der Himmelsstürmer Route Höhenmeter satt.<br />

Alle drei Routen sind miteinander vernetzt, sodass<br />

man leicht wechseln kann. → wandern.allgaeu.de<br />

Allgäutrilogie<br />

2<br />

Naturbiken<br />

Zwei Hauptrouten sowie 24 gut<br />

ausgeschilderte Routen leiten<br />

Mountainbiker auf rund 750<br />

Kilometern durchs Allgäu und<br />

bis nach Tirol. Die Strecken<br />

verlaufen meist auf Forst- und<br />

Alpwegen und richten sich<br />

an Genuss-Biker, die auch mit<br />

dem E-Bike unterwegs sein<br />

können. Sie verlaufen größtenteils<br />

in einer Höhenlage zwischen<br />

800 und 1.500 Metern,<br />

eine gute Übersichtskarte ist<br />

hier zu finden → naturbiken.de.<br />

Die Landschaft des Allgäu<br />

lässt sich aktiv erleben:<br />

zu Fuß oder mit dem Rad,<br />

am Berg oder im Wald<br />

3<br />

Wunder.Wald.Allgäu<br />

Mehr als 30 Prozent des Allgäus<br />

wird von größeren Baumgemeinschaften<br />

belebt. Der Wald kann<br />

wild sein und dunkel, licht und<br />

lebendig, romantisch und frisch.<br />

Er ist Kraftort, Schutzraum,<br />

Zukunft und fasziniert zu jeder<br />

Jahreszeit. Man kann zwischen<br />

den Buchen, Eiben oder Tannen<br />

spazieren gehen, Workouts<br />

absolvieren und übernachten,<br />

man kann Spuren lesen, Bäume<br />

umarmen oder unter den<br />

Blätterkronen meditieren.<br />

Sieben Wälder, sieben Experten<br />

und viel mehr als sieben mal<br />

sieben einzigartige Erlebnisse<br />

lernen Sie kennen unter<br />

→ waldbaden.allgaeu.de.<br />

← Erfahre mehr<br />

zu den vielen<br />

Möglichkeiten<br />

im Allgäu unter<br />

allgaeu.de<br />

11


REISEEMPFEHLUNG<br />

Aussichtsreiches<br />

Naturkino!<br />

Wandern auf<br />

der Allgäuer<br />

Logenplatzroute<br />

WANDE<strong>RT</strong>IPP<br />

Die Allgäuer Logenplatzroute ist eine von drei<br />

Hauptrouten, die als Fernwanderwege durch den<br />

Erlebnisraum Schlosspark führen. Sportliche<br />

Wanderer erklimmen auf der Allgäuer Königsalpenroute<br />

die majestätischen Gipfel, Genusswanderer<br />

finden auf der Allgäuer Idyllegartenroute stille<br />

Rückzugsorte zum Verweilen. Auf einigen Strecken<br />

ist es möglich, nur eine Etappe als Tagestour zu<br />

wandern und Bahn oder Bus<br />

zu nutzen, um zum Ausgangspunkt<br />

zurückzukehren.<br />

Ergänzt wird das hochwertige<br />

Wanderangebot durch<br />

abwechslungsreiche Halboder<br />

Ganztagestouren.<br />

Mehr Hauptrolle geht nicht. Auf diesem 127 km<br />

langen Fernwanderweg durch das Ostallgäu ist das<br />

traumhafte Bergpanorama der Star, dem alle Wanderherzen<br />

zufliegen. Immer wieder neu setzt sich die<br />

typische Allgäuer Landschaft in Szene und kann wie<br />

aus einer riesengroßen Loge betrachtet werden.<br />

Von den Anhöhen sind die Voralpenlandschaft und<br />

die hohen Berge zu bewundern. Unten im Tal geht es<br />

von Dorf zu Dorf, über weite Wiesen, durch ruhige<br />

Wälder und Moore, vorbei an tosenden Wasserfällen<br />

bis zum letzten Wildfluss im nördlichen Alpenraum,<br />

dem Lech. Heiß gelaufene Füße freuen sich über eine<br />

Rast an den Weihern und Seen, in den Hütten und<br />

Gasthöfen lässt es sich gemütlich einkehren.<br />

So bietet die Logenplatzroute die perfekte Mischung<br />

aus Erlebnis, Spannung und Genuss. Mit acht oder<br />

mehr Tagesetappen ist sie für Erlebniswanderer<br />

geeignet, die gerne zwischen Höhenmetern und<br />

entspannten Abschnitten wechseln. Als Rundtour<br />

angelegt, ist kein Transfer notwendig, auf Wunsch<br />

gibt es aber einen buchbaren Gepäckservice.<br />

Bilder: Peter von Felbert<br />

→ schlosspark.de<br />

12


MEMMINGEN IM ALLGÄU<br />

Willkommen in Memmingen,<br />

der Stadt, die zu schön ist, um<br />

einfach daran vorbeizufahren!<br />

Bilder: Tourismus-Information Memmingen; www.alpsee-gruenten.de, Foto: Benjamin Zapf<br />

Die Stadt zählt zu den am besten erhaltenen Altstädten<br />

Süddeutschlands und beeindruckt mit<br />

farben frohen Häuserfassaden, prachtvollen Bauten<br />

und einem malerischen Stadtbach. Die lebendige<br />

Innenstadt bietet zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten,<br />

kosten freie Museen und eine vielfältige Gastronomie.<br />

Memmingen blickt auf eine reiche Geschichte zurück,<br />

die in thematischen Stadtführungen erlebbar ist.<br />

Im Jahr 1525 wurden von aufständischen Bauern die<br />

„Zwölf Artikel“ verabschiedet – diese gelten als erste<br />

Formulierung von Grund- und Menschenrechten in<br />

Europa. Ein besonderer Tipp: Memmingen feiert<br />

2025 das große Jubiläum „500 Jahre Zwölf Artikel“.<br />

Tourist Information Memmingen, Marktplatz 3,<br />

87700 Memmingen, Tel. +39-08331/850 172<br />

→ tourismus-memmingen.de<br />

ALLGÄU<br />

Alpsee-Grünten –<br />

wo Bergliebe beginnt<br />

Entdecken Sie die unvergleichliche Schönheit der<br />

Ferienregion Alpsee-Grünten! Eingebettet zwischen<br />

dem imposanten Bergmassiv Grünten und dem<br />

Aussichtsberg Mittag, durchzogen von der Iller und<br />

flankiert vom Großen Alpsee, bietet die Ferienregion<br />

familienfreundlichen, outdooraktiven und genussvollen<br />

Allgäu-Urlaub zu jeder Jahreszeit. Die Auswahl an<br />

Wanderwegen ist so abwechslungsreich wie die Naturlandschaft,<br />

vom gemütlichen Spaziergang am See<br />

bis zum Gipfelaufstieg mit Panoramaweitblick. Auch<br />

das Thema Rad kommt hier – als Partner der Allgäuer<br />

Radrunde – nicht zu kurz. Kulturelle Highlights, charmantes<br />

Kleinstadtflair und echte, gelebte Tradition<br />

sind durch die zentrale Lage der Ferienregion zwischen<br />

Immenstadt und Sonthofen unbeschwert zu erleben.<br />

Weitere Informationen und eine Vielzahl an<br />

Inspirationen finden Sie unter → alpsee-gruenten.de<br />

13


ALLGÄU<br />

Blut und<br />

Loden<br />

Mit ihren Allgäu-Krimis rund um<br />

Hauptkommissar Kluftinger haben<br />

Volker Klüpfel und Michael Kobr<br />

der Landschaft und ihren Bewohnern<br />

einen launigen Spiegel vorgehalten.<br />

Wir sprachen mit<br />

den beiden Autoren<br />

über ihren jüngsten<br />

Fall und Inspirationen<br />

aus der Region.<br />

ist das Besondere am Alatsee, was hat Sie zu dieser Geschichte<br />

angeregt?<br />

V.K.: Der Alatsee hat diese geologische Besonderheit, dass<br />

sich in seinen Tiefen Purpurbakterien tummeln, die das Wasser<br />

sauerstoffarm machen. Deswegen ist das Tauchen dort auch<br />

verboten. Da sind schon einige Taucher ums Leben gekommen.<br />

Und ab und zu kommen diese Bakterien auch an die Oberfläche<br />

und färben den See rötlich. Deshalb heißt er auch der blutende<br />

See. Außerdem haben die Nazis da irgendwelche Versuche im<br />

Zweiten Weltkrieg gemacht. Wernher von Braun war angeblich<br />

auch da. Und dann ist es auch noch schön dort. Also was kann<br />

man sich mehr wünschen für einen Krimi-Schauplatz im Allgäu?<br />

Sie integrieren auch immer wieder kulturelle Besonderheiten<br />

des Allgäus in ihre Romane. In „Laienspiel“ geht<br />

es z.B. um die Allgäuer Freilichtbühne von Altusried.<br />

M.K.: Das Freilichtspiel findet in Kluftingers Dorf statt. Und<br />

er spielt da auch voller Leidenschaft mit, wodurch bei diesem<br />

manchmal etwas komplexbeladen Typen, der am liebsten daheimbleibt,<br />

natürlich auch so eine gewisse Fallhöhe entsteht.<br />

Da ist er eben doch irgendwie eine Rampensau.<br />

Und Sie, Herr Klüpfel, spielen ja sogar auf derselben<br />

Bühne wie Ihr Hauptkommissar. Was ist das für ein „Laienspiel“,<br />

dem Sie in dem gleichnamigen Buch ein Denkmal<br />

gesetzt haben?<br />

V.K.: Das hat eine lange Tradition. 1879 hat man zum ersten<br />

Mal in Altusried Freilichttheater gespielt. Und heute wird immer<br />

noch alle paar Jahre ein großes Stück aufgeführt, wo wirklich<br />

in Spitzenzeiten tausend bis zweitausend Altusrieder mit<br />

dabei sind. Also das ist schon was Besonderes. Wo sonst verbringen<br />

Großeltern, Kinder, Enkelkinder den Sommer miteinander<br />

und haben eine gemeinsame Aktivität?<br />

Illustration: Cora Meyer<br />

Ist eine Figur wie Kluftinger, Hauptkommissar bei der<br />

Kripo in Kempten, nur im Allgäu denkbar? Ist er ein typischer<br />

Allgäuer?<br />

Volker Klüpfel: Die Reaktionen auf Lesereisen durch ganz<br />

Deutschland widersprechen dem. Da kommen vor allem Frauen,<br />

die sagen, ich habe so einen daheim. Aber klar, in der Ausprägung,<br />

also mit Trachtenjanker und Großtrommel im Kofferraum,<br />

da ist er natürlich sehr allgäuerisch.<br />

Und sein Temperament? Er hat ja so was kantig Grantelndes.<br />

Haben Sie da eine gewisse Mentalität eingefangen,<br />

die im Allgäu zu Hause ist?<br />

Michael Kobr: So stellt man sich den klassischen Allgäuer<br />

vor. Er ist ja auch ein bisschen verschlossen, also jemand, der in<br />

Gesellschaft nicht als erster zum Plaudertäschchen wird. Und<br />

das erlebt man natürlich als Allgäuer selbst auch an sich, dass<br />

man da erst mal ein bisschen zurückhaltend ist.<br />

In Ihren Romanen lassen Sie sich auch immer wieder<br />

von Orten der Region inspirieren, zum Beispiel in dem<br />

Krimi „Seegrund“, der rund um den Alatsee spielt. Was<br />

In Ihrem neuesten Kluftinger-Fall „Affenhitze“ geht es<br />

um den Menschenaffen Udo, benannt nach Udo Lindenberg,<br />

der bei Ausgrabungen in einer Tongrube in Pforzen<br />

gefunden wurde. Er hat vor 11,6 Millionen Jahren im<br />

Allgäu gelebt und gilt als erster aufrecht gehender Menschenaffe.<br />

M.K.: Das ist wissenschaftlich eine absolute Sensation.<br />

Denn das legt ja das Datum des ersten nachweisbaren aufrechten<br />

Ganges um Millionen Jahre nach vorn und noch dazu nach<br />

Europa, ja sogar ins Allgäu. Das hat hier natürlich für Wirbel<br />

gesorgt. Für einen stolzen Allgäuer wie den Kluftinger ist das<br />

natürlich die Weltsensation schlechthin.<br />

Also die Wiege der Menschheit stand im Allgäu.<br />

M.K.: Ja, dort, wo auch Kluftingers Wiege stand.<br />

V.K.: Aber es hat leider nicht die Welle gemacht, die es eigentlich<br />

verdient hätte. Der Fund ist bedeutender als der Ötzi<br />

zum Beispiel. Aber wenn man zum Ötzi ins Museum will, dann<br />

muss man sich in eine 100 Meter lange Schlange einreihen.<br />

Klar, da kann man was sehen. Von dem Udo sieht man nur ein<br />

paar Knochenfragmente. Und es gibt kein Museum.<br />

14


ALLGÄU<br />

Kluftinger ist ja inzwischen Kult. Gibt es eigentlich schon<br />

Führungen zu den Schauplätzen Ihrer Krimis im Allgäu,<br />

reisen Fans nach Altusried?<br />

M.K.: Es gibt Führungen, auch in Altusried. Die Leute nehmen<br />

das auch wirklich an. Am Alatsee gibt es Kluftinger-<br />

Spaziergänge. Und in Kempten ist die Kluftinger-Führung<br />

sogar eine der beliebtesten Stadtführungen.<br />

Und wie sehen die Allgäuer den Kluftinger-Hype?<br />

M.K.: Die Allgäuer können damit gut umgehen, weil das ja<br />

nicht jeden Tag eine Busladung ist, die da ausschwärmt. Die<br />

Leute treffen jetzt nicht überall und jeden Tag auf Kluftinger-<br />

Touristen.<br />

V.K.: Beim Memminger Flughafen musste noch keine weitere<br />

Start- und Landebahn gebaut werden. (lacht)<br />

Was hält Kluftinger eigentlich von Touristen im Allgäu?<br />

V.K.: Der hat gar nichts gegen Touristen, solange sie nicht<br />

die Straßen verstopfen oder an Skiliften die Schlangen verlängern.<br />

Also im Prinzip ist ihm das wurscht, ob Touristen an den<br />

Alatsee fahren. Aber wenn er dahinfahren will und alle Parkplätze<br />

sind belegt, dann könnte es sein, dass ihm schon mal ein<br />

Fluch entfährt.<br />

Wohin würde denn Kluftinger gerne reisen?<br />

M.K.: Also am liebsten reist er gar nicht. Aber wenn es sein<br />

muss, ist sein Traumziel nach wie vor Südtirol, wahrscheinlich<br />

weil es da so ähnlich ist wie im Allgäu und die Menschen genauso<br />

wortkarg sind.<br />

V.K.: Am Alatsee gab es schon Parkprobleme. Da hat der<br />

Tourismusleiter von Füssen gesagt: Also seitdem dieses Buch<br />

erschienen ist, „Seegrund“, ist es dramatisch geworden da<br />

oben. Da fühlt man sich fast ein bisschen schuldig. Deshalb ist<br />

es schwierig, solche Tipps zu geben.<br />

M.K.: Natürlich, die Oberstdorfer Berge sind spektakulär.<br />

Das muss man wirklich sagen. Wobei nicht nur das Oberallgäu<br />

sehenswert ist. Das Allgäu ist landschaftlich wirklich eine vielseitige<br />

Region. Im Westallgäu geht es dann schon so in Richtung<br />

Oberschwaben zum Bodensee rüber. Das ist wieder eine<br />

ganz andere Mentalität. Eine ganz andere Bergansicht auch.<br />

Ich wohne jetzt im Unterallgäu. Das ist eine sehr ländliche und<br />

landwirtschaftlich geprägte Gegend, die aber auch ihren Reiz<br />

hat. Es gibt also nicht nur die Königsschlösser und Oberstdorf,<br />

sondern tatsächlich auch viel Kleines zu entdecken.<br />

V.K.: Einen Ort will ich vielleicht doch noch nennen, den<br />

Lechfall in Füssen. Der ist landschaftlich toll. Und der hat auch<br />

eine kleine Kluftinger-Relevanz. Denn dort findet man den so<br />

genannten Magnustritt. Da soll der Heilige Magnus auf der<br />

Flucht vor dem Teufel über die Schlucht gesprungen und derart<br />

kraftvoll aufgetreten sein, dass er einen Fußabdruck im Fels<br />

hinterlassen hat. Also das kann man durchaus empfehlen.<br />

Interview: Ralph Gerstenberg<br />

„Affenhitze: Kluftingers neuer Fall“ von Michael Kobr<br />

und Volker Klüpfel ist im Ullstein Verlag erschienen.<br />

Gibt es Orte im Allgäu, die Sie immer wieder gerne<br />

besuchen? Haben Sie Geheimtipps?<br />

M.K.: So dass es dann keine Geheimtipps<br />

mehr wären ...<br />

15


ALLGÄU<br />

KULTUR<br />

Benediktinerabtei Ottobeuren<br />

Weit mehr als nur hohe<br />

Berge und grüne Wiesen:<br />

Im Allgäu trifft ein reiches<br />

historisches Erbe mit vielen<br />

Sehenswürdigkeiten auf<br />

eine lebendige Kulturszene.<br />

Rathaus in Kempten<br />

HISTORISCHES ERBE Burgen, Märchenschlösser<br />

und Klöster sind Zeugen einer bewegten Vergangenheit. Am<br />

bekanntesten ist Schloss Neuschwanstein, die Wirklichkeit gewordene<br />

Bau-Fantasie von Ludwig II. Ein imposantes Panorama<br />

bietet Falkenstein, Deutschlands höchstgelegene Burgruine<br />

auf 1277 Metern mit einem kleinen Museum, das Ludwigs<br />

letztes Traummodell einer „Raubritterburg“ beherbergt. Eine<br />

lebendige Burg ist die Waldburg bei Wangen mit ihren Führungen,<br />

Ausstellungen und Mittelalterfesten. In der Benediktinerabtei<br />

Ottobeuren sind die religiösen und künstlerischen Schätze<br />

der 1260 Jahre alten Abtei zu sehen, darunter die glanzvolle<br />

Ottobeurer Marientafel. Die ornamental überbordende Pfarrkirche<br />

St. Ulrich in Seeg erinnert daran, was für ein grandioses<br />

Zeitphänomen der Rokokoüberschwang in Bayern war.<br />

STADTGESCHICHTEN Reich an Historie und inmitten<br />

der herrlichen Landschaft verbinden Allgäus kleine<br />

Städte idealtypisch Natur und Kultur. Füssen bezaubert mit<br />

wildromantischen Bergen, idyllischen Seen sowie den nahe gelegenen<br />

Königsschlössern. Die Stadt ist aber auch die Wiege<br />

des europäischen Lauten- und Geigenbaus. Kempten gilt als<br />

älteste Römerstadt Deutschlands. Neben dem mittelalterlichen<br />

Rathaus ist dort die erste monumentale deutsche Barockanlage<br />

Bilder links: Ralf Lienert; mauritius images/Wilfried Bahnmüller/imageBROKER; rechts: Isny Marketing; mauritius images/Ian Dagnall/Alamy<br />

16


Opernfestival in Isny<br />

SCHÄTZE<br />

nach dem Dreißigjährigen Krieg – Kirche und Schloss – zu besichtigen.<br />

Kaufbeuren beeindruckt durch die historische Altstadt<br />

mit ihren vielen Schmuckateliers. In Lindenberg erzählt<br />

das Deutsche Hutmuseum, warum ausgerechnet hier, am Rande<br />

der Alpen, Hüte kreiert, gefertigt und in alle Welt verschickt<br />

wurden. In Mindelheim zeigt das berühmte Krippenmuseum<br />

das älteste Jesukind der Welt. Isny lebt den Kontrast zwischen<br />

Mittelalter und modernen Ausstellungen im Schloss. Marktoberdorf<br />

steht für musikalischen Hochgenuss und das attraktivste<br />

Allgäuer Kunstgebäude jüngeren Datums: das Künstlerhaus.<br />

Schloss Neuschwanstein<br />

FESTIVALS Abwechslungsreich und hochkarätig sind die<br />

Kulturevents im Allgäu. Zu Konzerten und Meisterkursen lädt<br />

„Der Oberstdorfer Musiksommer – Das internationale Klassikfestival“<br />

jedes Jahr zwei Wochen lang ein. Bad Wörishofen richtet<br />

das „Festival der Nationen“ mit Weltstars der Klassik aus<br />

und in Füssen treffen sich renommierte Künstler und Nachwuchsensembles<br />

zum „vielsaitig“-Festival. Die internationale<br />

Chorszene kommt alle zwei Jahre zum Kammerchor-Wettbewerb<br />

nach Marktoberdorf und in Isny wird alljährlich ein<br />

kleines Opernfestival auf die Beine gestellt.<br />

Mehr Infos unter → kultur.allgaeu.de<br />

17


ALLGÄU<br />

Wussten Sie schon,<br />

dass im März 1525<br />

Allgäuer Bauern<br />

erstmals die<br />

Menschenrechte<br />

einforderten?<br />

Fünfzig Bauern aus der Umgebung versammelten<br />

sich damals im Memminger Altstadthaus, um ihren<br />

Unmut über die Verhältnisse kundzutun. Am Ende<br />

des Treffens einigten sie sich auf ein Manifest mit<br />

12 Artikeln, das als erste dokumentierte Aufzeichnung<br />

von Freiheits- und Menschenrechten auf der<br />

Welt gilt. Das Fanal von Memmingen enthielt zum<br />

Beispiel Forderungen nach Aufhebung der Leibeigenschaft,<br />

einer unabhängigen Gerichtsbarkeit<br />

oder freier Ausübung von Jagd und Fischerei.<br />

Was als Grundlage für Verhandlungen mit den Feudalherren<br />

des Schwäbischen Bundes gedacht war, entfachte in<br />

den darauffolgenden Bauernaufständen gewaltsame Sprengkraft<br />

und blieb eine lange Zeit wenig beachtete Fußnote in der<br />

Geschichte. Das Manifest wurde damals in großer Auflage verbreitet,<br />

eines der Originaldokumente befindet sich heute im<br />

Stadtarchiv von Memmingen. Der 500. Jahrestag seiner Veröffentlichung<br />

wird dort im nächsten Jahr gebührend gewürdigt.<br />

Wussten Sie, dass man im Allgäu Seelen isst? Die Seelen<br />

sind ein Gebildbrot aus Weizen- und Dinkelmehl, das zu den<br />

Festtagen des Kirchen- oder Bauernjahres von den Allgäuer<br />

Bauern gebacken und gegessen wurde. Nachweislich in Wangen<br />

– beim Fidelisbäck, dessen Geschichte sich bis 1505 zurückverfolgen<br />

lässt. Damit gilt die Bäckerei als eine der ältesten<br />

ihrer Zunft, die noch heute besteht. Ob man so lange dort<br />

schon Seelen herstellt, ist nicht überliefert. Es könnte aber gut<br />

sein, denn das Backen von Gebildbrot gehört zum kulinarischen<br />

Erbe des Allgäus und<br />

zur „Arche des Geschmacks“, mit<br />

der die Slow Food Stiftung für<br />

Biodiversiät regional bedeutsame Lebensmittel schützt.<br />

Wussten Sie, dass vom 26. April bis 6. Oktober <strong>2024</strong> das<br />

längste Sommerfest im Allgäu gefeiert wird? Auf der Landesgartenschau<br />

in Wangen erwartet die Besucher neben innovativer<br />

Landschaftsarchitektur und überbordender Blütenpracht<br />

ein Programm mit rund 2.000 Veranstaltungen aus den Bereichen<br />

Garten, Natur, Kunst und Kultur. In Wangen lässt sich<br />

auch erleben, wie Historie in die Zukunft überführt wird: Von<br />

der denkmalgeschützten Altstadt führt ein Erlebnisweg am<br />

Wildfluss Argen zu den Industriedenkmälern, wo sich heute<br />

Wohnungen inmitten neuer Parkanlagen finden. Unser Tipp:<br />

Die historischen Brunnen der Altstadt und die neuen Zugänge<br />

zum Argen bieten im Sommer willkommene Erfrischung!<br />

Bild: Bayerische Staatsbibliothek<br />

18


FRÜHLINGSGEFÜHLE<br />

Hier finden Sie eine Auswahl<br />

exzellenter TopHotels im Allgäu:<br />

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Hotel Allgäu Sonne *****<br />

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Touren direkt ab der Türe.<br />

Biohotel Eggensberger ****<br />

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+49 (0) 8362 91030<br />

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Hotel Oberstdorf ****S<br />

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87561 Oberstdorf<br />

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