11.03.2024 Aufrufe

Ostern in St. Franziskus Marl 2024

Liebe Gemeinde von St. Franziskus! „Liegt da denn nicht ein Irrtum vor?“, so könnte man im Hinblick auf das Titelbild dieses Osterpfarrbriefes mit Recht fragen. „Das sind doch die Sternsinger, und die haben doch eher etwas mit dem Weihnachtspfarrbrief als mit den kommenden Kar- und Ostertagen zu tun!“ Wie ist es zu diesem provozierenden Umschlagbild gekommen? Der Ausgangspunkt liegt in den zahlreichen Demonstrationen, mit denen augenblicklich Tausende von Menschen auf die Straße gehen, um der wachsenden Gefahr einer rechtsradikalen Politik eine klare Absage zu erteilen. Auch unsere deutschen Bischöfe haben dazu bei ihrer Frühjahrskonferenz in Augsburg klar Stellung bezogen (dazu in diesem Heft bitte den Artikel auf Seite 5 lesen)...

Liebe Gemeinde von St. Franziskus!
„Liegt da denn nicht ein Irrtum vor?“, so könnte man im Hinblick auf das Titelbild dieses Osterpfarrbriefes mit Recht fragen. „Das sind doch die Sternsinger, und die haben doch eher etwas mit dem Weihnachtspfarrbrief als mit den kommenden Kar- und Ostertagen zu tun!“ Wie ist es zu diesem provozierenden Umschlagbild gekommen?

Der Ausgangspunkt liegt in den zahlreichen Demonstrationen, mit denen augenblicklich Tausende von Menschen auf die Straße gehen, um der wachsenden Gefahr einer rechtsradikalen Politik eine klare Absage zu erteilen. Auch unsere deutschen Bischöfe haben dazu bei ihrer Frühjahrskonferenz in Augsburg klar Stellung bezogen (dazu in diesem Heft bitte den Artikel auf Seite 5 lesen)...

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Karfreitag, der letzte<br />

Fast- und Abst<strong>in</strong>enztag<br />

Geme<strong>in</strong>de lebt von Geme<strong>in</strong>schaft<br />

Im Lauf der Geschichte des Christentums<br />

haben sich die Regeln und<br />

Verbote zur Fastenzeit immer wieder<br />

geändert. Bereits zum Ende des<br />

6. Jahrhunderts legte der Papst fest,<br />

dass <strong>in</strong> der Fastenzeit vor <strong>Ostern</strong><br />

der Verzehr von warmblütigen Tieren<br />

verboten ist. Auch andere tierische<br />

Produkte wie Eier, Milch, Butter<br />

und Käse sowie Alkohol standen<br />

auf der Verbotsliste. Außerdem war<br />

nur e<strong>in</strong>e Mahlzeit am Tag erlaubt.<br />

Diese strengen Fastenregeln hatten<br />

über mehrere Jahrhunderte<br />

Bestand, bis sie Mitte des 16. Jahrhunderts<br />

gelockert wurden und nur<br />

noch auf Fleisch verzichtet werden<br />

sollte. Fisch, Mehlspeisen und viel<br />

vegetarische Kost standen fortan<br />

auf den Speisezetteln.<br />

Die Fastenzeit vor <strong>Ostern</strong> war nicht<br />

die e<strong>in</strong>zige Zeit im Kirchenjahr, zu<br />

der gefastet werden sollte – im Mittelalter<br />

gab es bis zu 130 Fastentage.<br />

Doch gerade <strong>in</strong> dieser Zeit war der<br />

Alltag der Menschen von schwerer<br />

körperlicher Arbeit geprägt und sie<br />

waren auf kalorienreiche, nahrhafte<br />

Speisen angewiesen. Frei nach<br />

dem Motto »Zu jedem Verbot gibt<br />

es Ausnahmen« wurden vor allem<br />

<strong>in</strong> den Klöstern hilfreiche Tricks<br />

erdacht, um die strengen Fastenregeln<br />

zu umgehen.<br />

So wurden Vögel und Geflügel kurzerhand<br />

zu Wassertieren erklärt und<br />

als solche mit Fischen gleichgesetzt,<br />

weil sie laut der Schöpfungsgeschichte<br />

am selben Tag erschaffen<br />

wurden. Auch Biber zählten wegen<br />

ihres geschuppten Schwanzes zu<br />

den Fischen. E<strong>in</strong> Ferkel, das <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Brunnen geworfen wurde und<br />

dort ertrank, war nach der fantasievollen<br />

Auslegung der Klosterbrüder<br />

ebenso e<strong>in</strong> Wassertier.<br />

Wo sich ke<strong>in</strong> H<strong>in</strong>tertürchen zur<br />

Umgehung des Fleischverbotes f<strong>in</strong>den<br />

ließ, waren die Mönche und<br />

Nonnen besonders kreativ bei der<br />

Sache. Die bekannteste Tarnung des<br />

Fleisches ist wohl die schwäbische<br />

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