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Mein Tierheim 6

Magazin des Tierheims Hodenhagen

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|NACHGEDACHT

Der Winter kommt, und ich möchte

gerüstet sein. Schließlich kann er

hier im Heidekreis erbarmungslos zuschlagen.

Man hörte sogar gerüchteweise

von Schneefall.

Also ab zum Shopping. Eine warme

Jacke mit Kapuze, die von kuschligem

und warmem Pelz umrahmt ist,

kommt schon einmal in die engere

Wahl. Nun noch Schuhe. Ach, die

mit dem Pelzrand sind schick. Und

bestimmt schön warm. Außerdem

steht dran, dass es sich nicht um

echten Pelz handelt. So ist für ein

gutes Gewissen gesorgt. Echter Pelz

an Kleidungsstücken muss laut einer

EU-Verordnung durch das Etikett:

„Enthält nichttextile Teile tierischen

Ursprungs“ gekennzeichnet sein. Ein

solcher Vermerk befindet sich an den

Sachen meiner Wahl nicht. Aber: Sind

mehr als 20 Prozent des Gewichts

eines Kleidungsstücks aus tierischen

Materialien gefertigt, muss es diesen

Hinweis nicht tragen. Warum, weiß

wohl niemand.

Gut, die Schuhe und auch die Jacke

sind aus Baumwolle bzw. Kunststoff.

Also bin ich auf der sicheren Seite.

Oder?

Halten sich auch wirklich alle

Händler an diese EU-Vorgabe

vom Mai 2012?

Gründe, die gegen Echtpelz sprechen

von Thea Schulz

Ich möchte sicher sein, dass nicht

eine schöne Katze oder ein speziell

dafür gezüchtetes Hermelin für dieses

Modeaccessoire, denn mehr ist

es nicht, für diesen Kragen, für diesen

Rand am Schuh, sterben musste?

Kann ich das? Nein, das kann

ich nicht, denn vielen Händlern ist

es nicht so wichtig, dass das Etikett

stimmt und heften es auch an Kleidung

mit Echtpelz.

Doch ich bin ja schlau und finde ganz

leicht heraus, ob echt oder nicht. Ich

könnte mit einem schnell gezückten

Feuerzeug verschämt ein paar Haare

abbrennen. Riecht das Ganze nach

Plastik, ist es Kunststoff. Echter Pelz

dagegen verbreitet den typischen

Geruch nach verbranntem Haar.

Zugegeben, mit der Aktion kann man

nicht erwarten, bei den Angestellten

Todschick

auf echte Begeisterung oder auch nur

Zustimmung zu stoßen, aber es gibt

auch eine weniger anstößige Methode:

Wenn ich in das Fell puste und

eine Naht entdecke, ist es mit großer

Wahrscheinlichkeit Kunstpelz. Wenn

dabei aber Leder sichtbar wird, kann

man ganz sicher sein, dass es sich um

das Fell eines Tieres handelt.

Leider kann ich trotzdem immer

noch nicht sicher sein, dass ich wirklich

Kunstpelz vor mir habe und beschließe,

dass ich ganz plötzlich eine

Geschmacksentwicklung erlebe, die

mir sagt, dass Pelz außerhalb eines

Tieres doch nicht schön ist und verlasse

den Laden, ohne etwas zu kaufen.

Ein gutes Gefühl.

"Der Einzige, der den Schneeleopardenpelz

braucht, ist der

Schneeleopard selbst."

• Die Gewinnung von Echtpelz erfolgt oft unter brutalen Bedingungen für die Tiere. Als Tierfreund kann es daher für

Sie wichtig sein, Kunst- und Echtpelz voneinander unterscheiden zu können.

Wir Mitarbeiter des Tierheims werden

immer wieder gefragt, wie man

Kaninchen und Co. richtig hält, was

in ein abwechslungsreiches Zuhause

für das geliebte Langohr eigentlich

gehört und was 'artgerecht' überhaupt

bedeutet.

Dass unser heimischer Hoppler mit

seinem weißbunten Fell in der Freiheit

kaum eine Überlebenschance

hätte, ist leider klar. Jedoch ist die

Alternative zur Freiheit eben auch

nicht der handelsübliche Kleintierkäfig,

denn niemand sollte sein Leben

in einem Käfig verbringen. Ebenfalls

klar ist, dass unser Hauskaninchen

genauso gern Haken schlägt wie der

Feldhase, dass Meerschweinchen

nicht als Kuscheltierersatz herhalten

wollen und der Hamster sein Rad

eben braucht, weil wir ihn zu unserer

Belustigung in einen Käfig sperren, in

dem er sich ohne sein Rad nicht nach

seinem Bedürfnis bewegen kann.

Was alle Kleintiere

benötigen, ist Platz

Platz, sich ausreichend bewegen zu

können. Und sie brauchen Gesellschaft,

denn kaum jemand ist gern

allein. Und Rückzugsmöglichkeiten,

um wirkich zu ruhen.

Denn das tun die meisten unserer

heimischen Kleintiere gern, vor allem

dann, wenn wir es selbst nicht tun.

Viele Kleintiere sind eher zum Abend

oder gar nachts aktiv. Auch Kaninchen

sind dämmerungs- und nachtaktiv.

Wir sperren sie also häufig zu

der Zeit ein, in der sie von sich aus

aktiv wären.

Natürlich ist bei Kaninchen in Außenhaltung

gerade nachts eine Sicherung

vor Raubtieren besonders wichtig.

Wobei wir, wenn man uns fragt,

immer gern zu einem Gehege raten,

dass insgesamt mardersicher ist. Ein

Pärchen oder eine Gruppe Kaninchen

nachts in eine kleine Hütte oder

Stallung zu sperren, kann unter den

Tieren zu Raufereien führen, da sie

gerade dann aktiv sind und sich nur

bedingt aus dem Weg gehen können.

Wir wünschen uns deshalb natürlich

für jedes Kaninchen in Außenhaltung

ein großes Gehege – zwei Quadratmeter

pro Kaninchen sind vorgeschrieben

– , in dem es Schutz vor der

Witterung hat und den Unterschlupf

selbst wählen kann, ohne dafür eingesperrt

sein zu müssen.

Bei Tieren, die im Haus gehalten werden,

ist die schönste Vorstellung mindestens

ein Zimmer, in dem sie sich

bewegen können.

SCHON GEWUSST?|

Artgerecht ist nur die Freiheit

Richtige Haltung von Kaninchen

von Julia Wuttke, Tierheimmitarbeiterin

Was uns immer noch erschreckt, ist,

dass die handelsüblichen Käfige vielen

Kleintierbesitzern offenbar ausreichen.

Für das geliebte Kleintier

reicht dieser Platz aber absolut nicht

aus!

Stellen Sie sich vor, Sie müssten

den Rest Ihres Lebens in

einem Gäste-WC verbringen

Das ist ungefähr dasselbe Größenverhältnis.

Artgerecht ist nur die Freiheit

– bieten wir unseren Kleintieren

doch die Freiheit, artgerecht

leben zu können

"Nicht alle Engel haben Flügel,

manche haben Schlappohren

und ein Stupsnäschen."

• Laut EU-Verordnung muss Echtpelz gekennzeichnet sein - dies ist jedoch oft nicht der Fall.

• Niedrige Preise können sogar eher auf Echtpelz deuten als auf Kunstpelz, da die Felle meist sehr günstig in China

produziert werden.

• Unter dem Pelzhandel in China haben die Zuchttiere sehr zu leiden, da es keine Tierschutzgesetze gibt.

• Tiere wie Marderhunde, Füchse und Nerze werden ausschließlich für die Felle gezüchtet. Die Felle werden also

nicht aus Resten gewonnen, die so oder so entstanden wären.

• Die Tiere leben dort unter schlechten Bedingungen und werden teils sogar noch lebendig gehäutet.

Gründe, die dafür sprechen

Keine!

Quelle: Praxistipps Focus.de

Quelle: Redaktion „Mein Tierheim“

Was jedes Kaninchen gern in seinem Zuhause vorfinden möchte

• Gesellschaft gleicher Art

• Ausreichend Platz

• 24 Stunden Zugang zu Heu und Wasser

• Täglich Grünfutter (Gemüse, Kräuter, Pflanzen, Äste, Obst in Maßen)

• Unterschlupf (wichtig sind zwei Eingänge)

• Witterungsangepasste Unterschlupfmöglichkeiten (z.B. ausreichend Schutz bei

Frost)

• Buddelmöglichkeiten

• Bei Innenhaltung bei Bedarf eine Toilette

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