E-Paper_NOSH-24_Finanzwirtschaft_01
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Auch zukünftige<br />
Finanzexperten brauchen<br />
manchmal Finanzspritzen<br />
für den Start<br />
Tipps für die Finanzierung der Ausbildung<br />
TI<br />
PP<br />
WOHNGELD<br />
Diejenigen, die eine schulische Ausbildung oder eine zweite Ausbildung<br />
absolvieren, können zur finanziellen Unterstützung Wohngeld<br />
beantragen. Voraussetzungen für den Mietzuschuss sind die<br />
Volljährigkeit sowie ein Nachweis, dass man nicht mehr bei seinen<br />
Eltern wohnt und die Miete selbst finanzieren muss. Generell gilt:<br />
Wer während der Ausbildung BAföG oder Berufsausbildungsbeihilfe<br />
(BAB) bezieht, hat keinen Anspruch auf Wohngeld, aber auch hier<br />
gibt es Ausnahmen. Wohngeld kann man bei der Wohngeldstelle<br />
der eigenen Gemeinde beantragen.<br />
TEXT Anja Nacken | GRAFIK storyset<br />
Das Ausbildungsgehalt fällt in den meisten Fällen nicht<br />
gerade üppig aus. Abhängig von der eigenen Lebenssituation<br />
kann es schwer werden, sich von der Vergütung<br />
über Wasser zu halten. Azubis, die nicht mehr bei ihren<br />
Eltern wohnen, müssen vom Netto-Ausbildungsgehalt die<br />
Miete, Essen, Fahrtkosten und vieles mehr bestreiten. Da<br />
kann es schon mal eng werden. Wer in der Ausbildungszeit<br />
keine finanzielle Unterstützung von seinen Eltern erhalten<br />
kann, hat unter Umständen Anspruch auf staatliche<br />
Unterstützung.<br />
Wir haben einige Tipps erstellt, wie man sich finanzielle<br />
Unterstützung auch in der Ausbildung sichern kann.<br />
S<br />
KINDERGELD<br />
Das Kindergeld wird grundsätzlich für alle Kinder bis zum 18. Lebensjahr gezahlt. Im Monat<br />
sind das 250 Euro. Wer bereits über 18 Jahre alt ist und gerade eine erste Ausbildung<br />
beginnt, kann bei der Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit einen Antrag auf Kindergeld<br />
stellen. Wenn Auszubildende noch bei den Eltern wohnen, erhalten diese das Kindergeld<br />
auf ihr Konto. Wer in einer eigenen Wohnung lebt, erhält das Geld von den Eltern oder<br />
kann einen Antrag stellen, das Geld auf das eigene Konto überwiesen zu bekommen.<br />
BERUFSAUSBILDUNGSBEIHILFE (BAB)<br />
Unterstützung für Auszubildende, die in finanzielle Nöte geraten,<br />
bietet die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) der Agentur für Arbeit.<br />
BAB muss nicht zurückgezahlt werden. Ziel dieser Förderung ist<br />
die Überwindung wirtschaftlicher Schwierigkeiten, die einer angemessenen<br />
beruflichen Qualifikation entgegenstehen. Anspruch auf<br />
die BAB haben Auszubildende während einer betrieblichen Berufsausbildung,<br />
die nicht mehr zu Hause wohnen und keine finanzielle<br />
Unterstützung vom Elternhaus erhalten können. Der Antrag für die<br />
BAB ist bei der örtlichen Agentur für Arbeit einzureichen. Übrigens<br />
unter bestimmten Voraussetzungen übernimmt die Agentur für<br />
Arbeit auch Bewerbung- und Umzugskosten. Die Berufsberatung<br />
der Agentur für Arbeit klärt gerne über die Möglichkeiten auf.<br />
€<br />
BAFÖG<br />
Wer eine Ausbildung absolviert, kann auf<br />
staatliche Unterstützung hoffen. Grundsätzlich<br />
stehen die Leistungen nach dem Berufsausbildungsförderungsgesetz<br />
– kurz BAföG<br />
– allen Auszubildenden zur Verfügung.<br />
Allerdings wird das Einkommen der Eltern<br />
oder des Lebenspartners berücksichtigt,<br />
die Berechnung erfolgt immer individuell.<br />
Die Höhe des möglichen BAföG-Satzes kann<br />
also stark variieren. Der Unterschied zwischen<br />
dem sogenannten Schüler-BAföG und<br />
Studenten-BAföG ist, dass die Förderung<br />
von den Auszubildenden nicht zurückgezahlt<br />
werden muss. Studierende stellen den<br />
Antrag beim Studierendenwerk ihrer Hochschule<br />
und für das Schüler-BAföG ist das<br />
zuständige Amt für Ausbildungsförderung<br />
zu kontaktieren.<br />
NEBENJOB<br />
KREDITE UND DARLEHEN<br />
Eine weitere Möglichkeit, an finanzielle Unterstützung während der Ausbildung zu<br />
gelangen, sind Kredite und Darlehen. Damit du Anspruch auf den Kredit hast, musst du<br />
volljährig sein. Es gibt in diesem Bereich private und öffentliche Anbieter, dazu gehört<br />
auch die Bundesregierung, die beispielsweise auch als Ergänzung zum BAföG Bildungskredite<br />
gewährt. Wer einen Kredit aufnehmen möchte, um sich etwa monatlich Raten zur<br />
Sicherung des Lebensunterhalts auszahlen zu lassen, sollte sich gründlich mit den Formalitäten<br />
befassen – und sich am besten beraten lassen. Gerade im Internet gibt es unseriöse<br />
Anbieter, die mit vermeintlich günstigen Konditionen werben, aber mit verdeckten Kosten<br />
arbeiten.<br />
Gläser polieren und Bier zapfen, Nachtschichten an der Tankstelle oder auf dem Wochenmarkt<br />
Gemüse verkaufen? Jobs, die sich mit dem Alltag der Ausbildung vereinbaren lassen,<br />
gibt es viele. Wer sich jedoch nicht nur Geld dazuverdienen möchte, sondern auch die<br />
Zukunft im Blick hat, sucht im Bereich des späteren Arbeitsumfeldes – und kann so bereits<br />
Kontakte knüpfen und Abläufe, etwa in Praxen oder Kliniken, kennenlernen. Insbesondere<br />
in größeren Einrichtungen werden häufig Nebentätigkeiten angeboten, die ohne besondere<br />
Qualifikationen verrichtet werden können.<br />
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