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Stadtbüttel Königslutter 04/24

Lesen Sie die Ausgabe des Stadtbüttels für den April 2024

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10 STADTBÜTTEL<br />

AUS DEN ORTSCHAFTEN<br />

April 20<strong>24</strong><br />

„Wohenn ? Naa‘n Rathuuse“<br />

HEIMAT- und Verkehrsverein <strong>Königslutter</strong> am Elm.e.V.<br />

Plattdütscher Arbeitskreis „Lutter<br />

am Elm“ Friedagsdräpen.<br />

Wann: jeden ersten Freitag im<br />

Monat (05.April.20<strong>24</strong>) von 15.00<br />

bis 16.30 Uhr<br />

Wo: im großen Rathaussaal<br />

Macht mit: Der Vorsitzende Walter<br />

Kukawka lädt alle, die an der<br />

Plattdeutschen Sprache Freude<br />

haben, herzlich dazu ein.<br />

Umwelttag in zwei Dörfern<br />

Wir haben am 16. März in Beienrode<br />

und Uhry wieder unseren Umwelttag<br />

in beiden Dörfern gehabt.<br />

Das Wetter wurde von 30 fleißigen<br />

getrotzt und es wurde fleißig Unrat<br />

BEIENRODE/UHRY<br />

gesammelt. Im Anschluß wurde gemeinsam<br />

im Feuerwehrgerätehaus<br />

ein spätes Frühstück genossen.<br />

Marcus Altmann<br />

Party mit Kleidertausch<br />

KÖNIGSLUTTER Nachhaltigkeit im Fokus<br />

Im Schatten des Kaiserdoms<br />

KÖNIGSLUTTER Aus dem Stadt- und Bildarchiv<br />

So lautet der Titel der Hauschronik,<br />

die der Heimatforscher Heinz-Bruno<br />

Krieger 1988 für seine befreundete<br />

Familie Jackisch in der Stiftstraße<br />

2 in <strong>Königslutter</strong> am Elm geschrieben<br />

hat. Tatsächlich, von der<br />

Haustür bis zum Löwenportal des<br />

Kaiserdomes sind es nur 50 Meter!<br />

Heinz-Bruno Krieger (1920 – 1999)<br />

war ein fundierter Kenner der Geschichte<br />

der Stadt und hat viele<br />

Hauschroniken verfasst. Als Genealoge<br />

(Ahnenforscher) bezog er<br />

auch die früheren Besitzer der Häuser<br />

in seine Forschungen ein. Seine<br />

Forschungsergebnisse, die er<br />

in vielen Schriften veröffentlichte,<br />

bilden heute den Grundstock des<br />

Haus- und Personenregisters des<br />

Stadt- und Bildarchivs <strong>Königslutter</strong>.<br />

Für sein unermüdliches Schaffen<br />

erhielt er viele Auszeichnungen,<br />

so unter anderem 1986 den<br />

Niedersächsischen Verdienstorden<br />

und im selben Jahr die Ehrenbürgerwürde<br />

der Stadt <strong>Königslutter</strong><br />

am Elm.<br />

Das Stift, die alte „Closterfreiheit“,<br />

rund um den Kaiserdom wurde<br />

schon sehr früh besiedelt. Am Anfang<br />

des 11. Jahrhunderts gab es<br />

hier ein Kanonissenstift, das 1135<br />

von Kaiser Lothar III in ein Benediktiner-Mönchskloster<br />

umgewandelt<br />

wurde. Er stattete es mit reichen<br />

Besitztümern aus und viele Menschen<br />

fanden Arbeit und siedelten<br />

sich hier an.<br />

Im Vorwort der Hauschronik<br />

nennt Krieger das Haus Stiftstraße<br />

2 „eine Perle“. An der alten Klostermauer<br />

gelegen, erhebt es sich<br />

groß über dem Tal mit der Glockenkampanlage.<br />

Auf einem steinernen<br />

Sockel ruht das alte Fachwerkhaus<br />

mit einem tiefen Gewölbekeller,<br />

ausgebaut bis unter das Dach.<br />

Das besagte Haus Stiftstr. 2, im Schatten des Domes.<br />

Es verfügt über viele kleine Räumlichkeiten<br />

und hat eine große Dachterrasse.<br />

Als Anbauten gibt es noch<br />

ein Stallgebäude und eine Waschküche<br />

im parkähnlichen Garten.<br />

Wann das Grundstück ursprünglich<br />

bebaut wurde, ist nicht überliefert,<br />

wahrscheinlich wurden die<br />

Häuser im Stift mehrfach zerstört<br />

und wieder stets aufgebaut. Erste<br />

schriftliche Zeugnisse gibt es ab<br />

1761.<br />

Als 1753 im Herzogtum Braunschweig<br />

die „Landesbrandversicherung“<br />

gesetzlich eingeführt wurde,<br />

erhielt jedes Haus eine sogenannte<br />

„Assecurations Nummer“, das<br />

Haus Stiftstr. 2 die Nummer „Stiftsfreiheit<br />

Nr. Ass. 4“. (Nach der Eingemeindung<br />

in die Stadt 19<strong>24</strong> Nr. Ass.<br />

581.)<br />

In der „Dorfbeschreibung des<br />

Stifts“ von 1761 erfahren wir Näheres<br />

über das Haus: Es war mit einem<br />

Schornstein ausgestattet und<br />

mit Ziegeln eingedeckt. Die Versicherungssumme<br />

betrug 175 Reichsthaler.<br />

Als „Erbzinshaus“ des Klosters<br />

mussten die Bewohner 1 Thaler<br />

jährlich an das Kloster entrichten<br />

und „Handdiensttage“ ableisten.<br />

Foto: Heinz-Jürgen Weist<br />

Als erster Besitzer wird der Zimmer-<br />

und Müllermeister Hans David<br />

Nottrodt genannt, der die Klostermühle<br />

gepachtet hatte. Die weiteren<br />

Besitzer beschreibt Krieger<br />

ausführlich, meist sind es Müller<br />

und Handwerker. Die Eheleute<br />

Margarete und Hans-Georg Jackisch<br />

kauften 1974 das Haus.<br />

Margarete Jackisch (1918 – 2014)<br />

lebte schon länger in <strong>Königslutter</strong>.<br />

Sie war Kriegerwitwe mit einem<br />

Kind und lernte Hans-Georg<br />

Jackisch kennen. Beide heirateten<br />

1947 kirchlich im Kaiserdom und ihnen<br />

wurden noch zwei gemeinsame<br />

Kinder geschenkt, die alle in der<br />

Stiftstraße 2 aufwuchsen. 67 Jahre<br />

führten sie eine glückliche Ehe und<br />

waren sehr kreativ. Sie, eine gelernte<br />

Köchin und Haushälterin, machte<br />

noch eine Ausbildung als Rot-<br />

Kreuz-Helferin, arbeitete in der Verwaltung<br />

und eröffnete später auch<br />

einen kleinen Laden mit Geschenkartikeln<br />

in der Nähe des Domes. Ehrenamtlich<br />

arbeitete sie in der Ortsgruppe<br />

des DRK und in der Stiftskirchengemeinde<br />

(unter anderem<br />

in der Frauenhilfe und dem Krankenhausbesuchsdienst).<br />

Ihre Hobbys<br />

waren: Gestalterisches Basteln,<br />

Malen, Dichten und Kulturreisen.<br />

Hinter dem Haus, am Hang zum<br />

Glockenkamp, gestaltete sie einen<br />

Blumengarten, der allseits bewundert<br />

wurde.<br />

Hans-Georg Jackisch wurde im<br />

schlesischen Kohlfurt geboren. Der<br />

Abschluss eines begonnenen Architekturstudiums<br />

wurde durch<br />

den Einsatz im Zweiten Weltkrieg<br />

verhindert. Als Kriegsversehrter<br />

strandete er zunächst in Hamburg,<br />

bis er seine Margarete kennen lernte<br />

und nach <strong>Königslutter</strong> umzog.<br />

Viele Jahre arbeitete er beruflich<br />

als Werkzeugvertreter. Als „Domführer“<br />

war er über Jahrzehnte tätig,<br />

beliebt und geschätzt. Während<br />

dieser Zeit erklärte er Tausenden<br />

Besuchern sachkundig die Schönheiten<br />

des berühmten Bauwerkes.<br />

Lange Zeit verrichtete er auch die<br />

Küsterdienste, war, (wie er sagte)<br />

„mit dem Dom verheiratet“. Technisch<br />

begabt, arbeitete er in seiner<br />

gut eingerichteten Werkstatt und<br />

pflegte seinen alten „Käfer (Baujahr<br />

1984)“, den er noch mit 100 Jahren<br />

fuhr. Nun lebt er allein im Hause,<br />

versorgt sich selbst, kocht gut,<br />

geht aber ebenso gern mit Freunden<br />

zum Essen und kauft selbst ein<br />

(„ein Bad in der Menge nehmen“).<br />

Viele kennen und begrüßen ihn,<br />

denn er ist ein echtes „Luttersches<br />

Original“! Am 14. April 20<strong>24</strong> will er<br />

seinen 106. Geburtstag feiern, sicherlich<br />

wird ihm reichlich gratuliert.<br />

Ihm zu Ehren wurde dieser Artikel<br />

geschrieben. Möge ihn sein „alter<br />

Herr“, so nennt er Gott, weiterhin<br />

behüten und beschützen.<br />

Wilfried Kraus<br />

April, April<br />

KÖNIGSLUTTER Beitrag vom Heimat-und Verkehrsverein Plattdütscher Arbeitskreis „Lutter am Elm“<br />

Die Schüler:innen der Rudolf-Dießel-Schule<br />

<strong>Königslutter</strong> setzten<br />

am 14. März ein Zeichen gegen den<br />

überbordenden Kleidungskonsum.<br />

Im Durchschnitt besitzen die Deutschen<br />

95 Kleidungsstücke (Greenpeace)<br />

und jedes Jahr kommen fast<br />

60 dazu (Bundesministerium für<br />

Umwelt, Naturschutz, nukleare<br />

Sicherheit und Verbraucherschutz<br />

(BMUV)).<br />

Um auch anderen Schüler:innen<br />

mit aussortierten Klamotten eine<br />

Freude zu machen, organisierte<br />

die Schüler:innenfirma GestalteriX<br />

zusammen mit den Stadtstipendiatinnen<br />

Hanna Tost und<br />

Karolin Gathen eine Kleider- und<br />

Spielzeugtauschparty. Bei dieser<br />

wurden zwei Wochen im Voraus zu<br />

tauschende Gegenstände von den<br />

Schüler:innen gesammelt und sortiert.<br />

Jeder konnte etwas mitbringen,<br />

ob Puzzle, Stofftiere, T-Shirts,<br />

Pullover oder Schuhe. Zusätzlich<br />

spendete die Schulbibliothek zahlreiche<br />

Bücher aus ihrem Bestand.<br />

GestalteriX gestaltete Plakate,<br />

verfasste einen Elternbrief und organisierte<br />

die anderen Schülerfirmen.<br />

Durch das Engagement der<br />

Schüler:innen stieg die Vorfreude<br />

unter allen schnell an.<br />

Am Dienstagnachmittag war<br />

es dann soweit. Nachdem die<br />

Schüler :innenfirma die Spenden<br />

sortiert und aufgebaut hatte,<br />

konnten die Schüler:innen im<br />

letzten Block bei Musik, Getränken<br />

und Snacks, die von den anderen<br />

Schüler:innenfirmen angeboten<br />

wurden, in den angebotenen Kleidungsstücken<br />

und Spielsachen stöbern.<br />

Dabei war es nicht wichtig,<br />

dass jeder etwas mitbringen musste,<br />

auch Schüler:innen, die nichts<br />

tauschen konnten, durften sich bedienen.<br />

Eineinhalb Stunden lang wurde<br />

in der Sporthalle getauscht, in der<br />

Schulaula in der Disco getanzt und<br />

bei den Essensständen und Spielen<br />

geplaudert. Viele der Gegenstände<br />

fanden am Ende der Party<br />

ein neues Zuhause, wo sie wieder<br />

neu wertgeschätzt und gebraucht<br />

werden. Alle übrig gebliebenen Gegenstände<br />

sollen für gemeinnützige<br />

Zwecke gespendet werden<br />

und kommen somit noch weiteren<br />

Menschen zugute.<br />

Die Schüler:innen von GestalteriX<br />

waren mit der von ihnen organisierten<br />

Veranstaltung allesamt<br />

zufrieden. Ein Interesse an einer<br />

Wiederholung wurde von vielen<br />

enthusiastisch bekundet.<br />

Karolin Gathen<br />

Wenn en am säuken,inne Bäuker<br />

un wat man an Zettels vonne Mitminschen<br />

oppewahrt hat, ma naakieket,<br />

sau fällt dik manchet inne<br />

Hänne wat et lohnt ook weddertaujeben.<br />

Et passet tau de Tiet, blos wer et<br />

mal tausamme‘edröselt hat, dat<br />

staht leider nich opp. Et hett:<br />

April-April<br />

Dä Märzensunne hat elacht,<br />

dä ersten Blaumen - wecke Pracht !<br />

Overall in Feld un Flur ahnt man<br />

von‘t Freujahr schon ne Spur.<br />

Dä Sunne dagdäglich höcher<br />

sticht, de April is vorwahr in Sicht !<br />

Geern maakt hei mid üsch wat hei<br />

will, man kennt dat sau, April, April !<br />

An‘n Ersten kann man mid Entzücken<br />

sau mannichen in‘n April<br />

rin‘schicken.<br />

Wer drop rinnfällt un sick ärgern<br />

will, der kricht tau hörn : „April-<br />

April“<br />

Wenn dat Wedder Kapriolen<br />

sleiht, wat sülwest Kachelmann<br />

nich mal vasteiht spricket en von<br />

„Witterungsunbill„ un denkt bi sick,<br />

April-April .<br />

De April is de launige Gesell in uusen<br />

Jahreskarusell.<br />

Mal trübe un rauh, mal licht un<br />

mild, is hei det Minschen Ebenbild.<br />

Kümmt hei daher mid Sunnenschien<br />

wärd dat nich von langer<br />

Duer sien.<br />

April, April un Frueensinn sünd<br />

vaännerlich von Anbeginn.<br />

Will dä Osterhase Eier vastäken<br />

mott hei stännich damit räken,<br />

dat de April nich lange töckert<br />

un mid Snie un Rejen kleckert.<br />

Dat is nu mal sau in‘n April,<br />

hei bringet üsch Sunne, Wind un<br />

Küll. Kümmt hei schon anfangs mid<br />

Sturm un Wind ward hei taun Enne<br />

ganz gelind !<br />

Doch et sei hier noch esecht,<br />

dat Wedder is nich immer slecht.<br />

Dunnert et gar in‘n April<br />

et wat Guet‘s künden will.<br />

Den April, sien Segen<br />

sind Sunne, Wind un Regen.<br />

Pust hei dicke Wulken ran<br />

un et regent, wat et regen kann,<br />

dann maake dik man keinen Kopp,<br />

wenn‘t nauch is, hört et wedder opp !<br />

Et wasset wi dull un zeijet an,<br />

de Mai, dä is nu balle ran.<br />

Ja, dä Natur , dä lett üsch Ahnen,<br />

de Mai betritt nu siene Bahnen.<br />

Doch vorher treckt de April nochmal<br />

alle Register.<br />

Hei is dä Uutbund under dä twölf<br />

Jeschwister.<br />

Beste Greute, vatellt von<br />

Walter Kukawka ut Lutter<br />

Wichtige Informationen über Demenz austauschen<br />

KÖNIGSLUTTER Angehörige von Menschen mit Demenz treffen sich regelmäßig<br />

Die Klinik für Gerontopsychiatrie<br />

des AWO Psychiatriezentrum <strong>Königslutter</strong><br />

bietet in Zusammenarbeit<br />

mit der Stadtkirchengemeinde<br />

<strong>Königslutter</strong> seit Oktober 2023 eine<br />

Angehörigengruppe von Menschen<br />

mit Demenz an. Die Teilnehmer<br />

treffen sich immer am letzten<br />

Mittwoch im Monat, von 15 bis 16<br />

Uhr im Gemeindehaus der Stadtkirchengemeinde,<br />

An der Stadtkirche<br />

6.<br />

Die Angehörigengruppe dient<br />

dem Austausch untereinander,<br />

aber auch dem professionellen<br />

fachlichen Austausch zum Thema<br />

Demenz. Die aktuellen Probleme<br />

der Teilnehmer stehen immer<br />

im Vordergrund. Für den fachlichen<br />

Austausch stehen der Angehörigengruppe<br />

Dr. Katja Liebold,<br />

Chefärztin der Klinik für Gerontopsychiatrie<br />

und Frank Rieke, Fachberater<br />

für Demenz der Klinik für<br />

Gerontopsychiatrie zur Verfügung.<br />

Es wurden bereits einige der von<br />

den Teilnehmern gewünschten<br />

Themen besprochen, wie zum Beispiel<br />

Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht,<br />

Ehegattennotvertretung,<br />

Demenz verstehen und richtig<br />

handeln sowie Autofahren und<br />

Demenz.<br />

Schon das erste Treffen war mit<br />

acht Teilnehmern gut besucht. Inzwischen<br />

ist die Gruppe auf bis<br />

zu elf Teilnehmern angewachsen.<br />

Weitere sind gern gesehen.<br />

Dörte Herfarth

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