EWKE 24-15
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13. April 20<strong>24</strong> Regional<br />
7<br />
Zukunft Küstenfischerei Neue Perspektiven auf alltägliche Orte<br />
McAllister: „Vielzahl von Maßnahmen“ Ausstellung „Landschafts-Räume“ im Schloss Ritzebüttel bis zum 19. Mai<br />
BRÜSSEL re ∙ Die deutsche<br />
Nordseeküste ist von der<br />
Fischerei geprägt. Doch die<br />
Zahl der Kutter sinkt. Bei<br />
weiterhin hohen Betriebskosten<br />
und immer neuen<br />
bürokratischen Auflagen<br />
werden die Krabben- und<br />
Küstenfischer auch in diesem<br />
Jahr weiter um Beihilfen<br />
und damit um ihr<br />
wirtschaftliches Bestehen<br />
kämpfen.<br />
In einer parlamentarischen<br />
Anfrage an<br />
die Europäische<br />
Kommission<br />
haben die<br />
norddeutschen<br />
CDU-Europaabgeordneten<br />
Jens<br />
Gieseke, Niclas<br />
Herbst und David McAllister<br />
(Foto: Hommel/EP)<br />
nun in Erfahrung gebracht,<br />
mit welcher Unterstützung<br />
der „Zukunftspakt Küstenfischerei<br />
2050“ von europäischer<br />
Seite rechnen kann.<br />
Bei dem Pakt handelt es<br />
sich um ein Forderungspapier,<br />
das ein Bündnis von<br />
Küstenkommunen in Niedersachsen<br />
für den Erhalt<br />
der Küstenfischerei an der<br />
deutschen Nordsee im Februar<br />
vorgelegt hatte.<br />
„Dieser Zukunftspakt umfasst<br />
eine Vielzahl von Maßnahmen,<br />
um eine naturverträgliche<br />
Küstenfischerei<br />
auch in Zukunft zu ermöglichen.<br />
Dazu bedarf es<br />
jedoch der Unterstützung<br />
der Europäischen Union<br />
sowie der Bundesregierung“,<br />
so David McAllister.<br />
Er merkt an, dass die Kommission<br />
darauf hinweise,<br />
dass es an der Bundesregierung<br />
sei, europäische Vorgaben<br />
zur Erhaltung von<br />
Natura-2000-Gebieten mit<br />
einem möglichst geringen<br />
bürokratischen Aufwand<br />
für die Fischwirtschaft<br />
umzusetzen. Gleiches gelte<br />
für den Zugang<br />
von Fischereifahrzeugen<br />
zu<br />
Offshore-Windparks.<br />
Hier arbeite<br />
die Kommission<br />
aktuell<br />
mit Interessenvertretern<br />
und<br />
den betroffenen<br />
Mitgliedstaaten daran,<br />
den Fischfang innerhalb<br />
von Offshore-Windparks<br />
offenzuhalten.<br />
„Unsere Fischer brauchen<br />
Unterstützung, wenn es<br />
um die Umstellung auf eine<br />
nachhaltige Fischerei geht.<br />
Mit dem Europäischen<br />
Meeres-, Fischerei- und<br />
Aquakulturfonds bietet die<br />
EU umfassende Möglichkeiten,<br />
Forschung und Innovation<br />
für eine nachhaltige<br />
Fischerei auszubauen.<br />
Darüber hinaus muss der<br />
Zukunftspakt Küstenfischerei<br />
2050 jedoch auch in<br />
der nationalen Politik den<br />
Raum bekommen, den er<br />
verdient“, so David McAllister<br />
abschließend.<br />
CUXHAVEN tw ∙ Sie setzen<br />
mit ihrer Kunst dem<br />
schnelllebigen, digitalen<br />
Leben etwas entgegen. Sie<br />
lassen den Raum auf sich<br />
wirken und schaffen es,<br />
diese Ruhe auch auf den<br />
Betrachter zu übertragen.<br />
Ab dem morgigen Sonntag,<br />
14. April, sind die beiden<br />
Künstler Denis Vidinski<br />
und Patrick Voigt mit ihren<br />
Werken im Schloss Ritzebüttel<br />
zu sehen und bei der<br />
Vernissage um 11 Uhr persönlich<br />
anwesend.<br />
Sie zeigen Zeichnungen,<br />
Linolschnitte und Filmarbeiten<br />
- die meisten entlang<br />
der Weser und der Unterelbe<br />
entstanden - die sich im<br />
Spannungsfeld Stadt und<br />
Natur, Raum und Wahrnehmung<br />
bewegen. Durch<br />
den tastenden künstlerischen<br />
Prozess zeigen sie<br />
alltäglich wahrgenommene<br />
Orte aus neuer Perspektive<br />
und machen Entlegenes,<br />
kaum Einsehbares greifbar.<br />
Jede ihrer Arbeiten ist<br />
dabei eine Einladung, genau<br />
hinzusehen.<br />
Denis Vidinski ist vor<br />
allem mit Zeichnungen,<br />
Aquarellen und Ei-Tempera<br />
vertreten. Er hat aber<br />
auch festgestellt, dass er<br />
mit seinen Zeichnungen<br />
an Grenzen stößt, er das<br />
Nachspüren der Atmosphäre<br />
genauer in Worte<br />
packen kann. Und so gibt<br />
es von ihm auch das Heft<br />
„Juligewitter“ vor Ort.<br />
Verschmelzen sozusagen mit ihrer Kunst: Patrick Voigt (l.), der über Denis Vidinski einen gut<br />
sechsminütigen Film gedreht hat, der den Zeichner und Graphiker bei seiner Suche nach Strukturen<br />
und Mustern in der Natur zeigt. Die Ausstellung ist bis zum 19. Mai zu sehen Foto: tw<br />
Texte, „mit denen man<br />
mehr an den Kern des<br />
Raums rankommt“.<br />
Neben Zeichnungen, die<br />
an verschiedenen Tagen<br />
zur gleichen Zeit entstanden,<br />
indem eine Zeichenkonstruktion<br />
von einem<br />
Baum hing und sozusagen<br />
die Windbewegungen<br />
die Bilder zeichneten - die<br />
beim Betrachter ein faszinierendes<br />
Gespür für die<br />
herrschenden Windverhältnisse<br />
liefern - ist Daniel<br />
Voigt vor allem mit vier Filmen<br />
vertreten, die den Zuschauer<br />
wie in einem Sog<br />
der langsamen Kameraführung<br />
folgen lassen. Um<br />
dabei auch im Vertrauten<br />
ganz neues zu entdecken.<br />
Voigt kommt dabei auf<br />
den dritten Künstler zu<br />
sprechen - Daniel de Jong,<br />
der seine Filme mit einer<br />
Klanglandschaft unterlegt<br />
hat, „die wie Meditation<br />
funktionieren“.<br />
„Die Interaktion Mensch-<br />
Raum prägt den Menschen“,<br />
so Voigt. Vidinski<br />
ist überzeugt, dass der<br />
Hang zum Schönen im<br />
Menschen angelegt ist.<br />
„Doch wir werden immer<br />
mehr vom Hässlichen umgeben“,<br />
sagt er und spielt<br />
damit auf die uns umgebende<br />
moderne Architektur<br />
ein. Mit ihrer Kunst<br />
wollen sie „die Menschen<br />
anregen, wieder ins Spüren<br />
zu kommen“, so Voigt. Und<br />
den Blick auf die Schönheit<br />
der Natur lenken.<br />
Die beiden kennen sich<br />
seit ihres gemeinsamen<br />
Studiums „Kommunikationsdesign<br />
und Buchillustration“.<br />
Schon während<br />
dieser Zeit gründeten sie<br />
das Designbüro „22 Quadrat“,<br />
und auch wenn Denis<br />
Vidinski nicht mehr<br />
Teil des Teams ist, um sich<br />
anderen Aufgaben zu widmen,<br />
blieben beide immer<br />
miteinander verbunden.<br />
Denn ihre Ausdrucksform<br />
mag unterschiedlich sein,<br />
ihr Blick auf die Welt ähnelt<br />
sich. Und so ist, wie<br />
beide Künstler finden, die<br />
Kombination aus Bild, Ton,<br />
Zeichnung und Text ideal<br />
um jedem die für ihn passende<br />
Herangehensweise<br />
an ihre Kunst zu bieten.<br />
AUFGESPIESST<br />
Die Glosse der Woche<br />
Von Stefan Hackenberg<br />
Es tut sich was in Amerika.<br />
Diesmal langweilt uns<br />
aber nicht Trump mit seinen<br />
Tiraden gegen alles<br />
und jeden, diesmal überlegt<br />
man, ob der Whist-<br />
leblower Assange weiter<br />
verfolgt wird. Sollte es<br />
möglich sein? Schauen wir<br />
lieber nach Europa.<br />
Die EU macht die Tür zu.<br />
Zumindest baut sie einen<br />
Türstopper<br />
für<br />
den Eingang ein.<br />
Das<br />
europäische<br />
Asylrecht<br />
wird<br />
eingeschränkt.<br />
Das<br />
erspart<br />
Deutschland<br />
eine Diskussion über eine<br />
Flüchtlingsobergrenze.<br />
Zumindest vorerst. Es ist<br />
allerdings noch offen, ob<br />
man die griechisch-lybische<br />
Praxis zur Begrenzung,<br />
also push-back aufs<br />
offene Meer einsetzt, oder<br />
lieber auf ger auf dem afrikanischen<br />
Flüchtlingsla-<br />
Kontinent setzt. Ob da<br />
dann noch Platz ist bei<br />
all‘ den kommenden Solarparks<br />
und Wasserstoffproduktionsstätten<br />
für<br />
Europas Energiehunger?<br />
Es ist schon irgendwie beruhigend<br />
auf der richtigen<br />
Seite der Tür zu stehen.<br />
Apropos Tür. Die klappt in<br />
der Ukraine immer mehr<br />
zu. Für Munition und<br />
dringend benötigte weitere<br />
Unterstützung. Besonders<br />
deutlich diese Woche<br />
in der gesamt-parteilichen<br />
Friedens- initiative<br />
aus der Uckermark.<br />
D o r t ist man<br />
„Beseelt von dem<br />
Willen, dem Frieden<br />
zu dienen“.<br />
CDU, SPD, FDP, Linke und<br />
AFD-Parteigänger haben<br />
sich tatsächlich wider die<br />
Vernunft, bar jeder Erkenntnis<br />
und fern der Realität<br />
für Friedensgespräche<br />
mit Putin ausgesprochen.<br />
Rechte und linke Wange<br />
hinzuhalten für einen<br />
Völkermörder ist zwar gut<br />
deutsch, aber Blödsinn.<br />
Auch anderswo regiert der<br />
Blödsinn. Kein Geld für<br />
den Bauern-Sprit, dafür<br />
mehr Geld fürs Fleisch.<br />
Per Steuer, so dass sich<br />
die Bauern keine Hoff-<br />
nung machen müssen, von<br />
einem Mehrpreis direkt<br />
zu profitieren. Der deutsche<br />
Braten soll zulegen.<br />
Nicht an Gewicht, dafür<br />
an Kosten. Kommt so der<br />
Tofu als Festtagsbraten?<br />
Wird land<br />
ungewollt<br />
ein Volk von<br />
Vegetariern?<br />
Und sonst? Boeing<br />
verliert weiter Teile in<br />
der Luft. Zuletzt etwas<br />
vom Triebwerk. Airbus<br />
zeigt sich bemüht, ähnliche<br />
Vorfälle zu produzieren.<br />
So bleibt man im Gespräch<br />
in der Öffentlichkeit. Weniger<br />
Gespräche gibt Deutsch-<br />
es<br />
für Journalisten in China.<br />
Überwacht, behindert oder<br />
schikaniert: Die Arbeit von<br />
Journalisten wird in China<br />
weiter erschwert. Dafür<br />
wird immer mehr Ramsch<br />
aus China in Deutschland<br />
verkauft. Na prima. Und<br />
die Aussichten: Es bleibt<br />
warm, zu warm und mancherorts<br />
zu heiß. Tatsächlich<br />
und sinnbildlich.<br />
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