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Aktuell Obwalden | KW 16 | 18. April 2024

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«Der Zustand der Fässer zeigt, dass trotz<br />

derdreijährigenLagerung dieGebinde nicht<br />

erheblich gelitten haben und keines ein<br />

Loch aufwies, obschon bedeutende Rostbildung<br />

vorhanden war.» Und weiter: «Obschonwir<br />

im vorhergehenden Berichtzuerst<br />

Bedenken äusserten, obder Alpnachersee,<br />

weil er sich rasch erwärmt, sich zur Lagerung<br />

eignet, zeigen die vorliegenden Daten,<br />

dass die Befürchtungen grundlos sind.» In<br />

einem Bericht aus dem Jahr 1954 wurde<br />

geschätzt, dass im Alpnachersee bei geschickter<br />

Platzierung etwa 200 000 Fässer<br />

à200 Kilogramm versenkt werden könnten,<br />

also insgesamt 40000 Tonnen. Die erste<br />

Bewilligung der Obwaldner Regierung von<br />

1949 wurde im Frühjahr 1955 erneuert. Die<br />

maximale Menge wurde auf 500 Tonnen,<br />

später gar auf 2000 Tonnen heraufgesetzt.<br />

Statt inVierer-Bündeln wie bei den ersten<br />

Versuchen von 1949 wurden die Fässer<br />

nunähnlicheiner Perlenkette an Drahtseilen<br />

festgemacht und von einem Boot aus versenkt<br />

(siehe Skizze nächste Seite). Diese<br />

Drahtseile wurden an Pfählen amUfer festgebunden.<br />

Im Jahresrhythmus nahm die<br />

Migros Versuchshebungen vor, um den Zustandder<br />

Fässerund denInhaltzuprüfen.<br />

Die Versuche zur Unterwasserlagerung im<br />

Alpnachersee dauerten insgesamt15Jahre.<br />

1965 mussten sämtliche Fässer herausgenommen<br />

werden. Grund waren die Bauarbeiten<br />

am Lopper und die Verbreiterung der<br />

Brünigstrasse. ImZuge dieser Bauarbeiten<br />

mussten 150 000 Tonnen Geröll und Geschiebe<br />

weggeschafft werden. Nichts lag<br />

buchstäblich näher, als das Material imAlpnachersee<br />

abzulagern. Der Kanton liess die<br />

Bewilligung zur Unterwasserlagerung auslaufen<br />

und beauftragtedie Migros,sämtliche<br />

Fässer aus dem See zu holen. Unklar ist, ob<br />

die Migros tatsächlich alle Fässer einsammelte.<br />

Den Akten im Staats- und Bundesarchiv<br />

istzwarzuentnehmen,dasseinevollständige<br />

Räumung der Fässer angeordnet<br />

und laut Migros durchgeführt wurde. Das<br />

SchweizerFernsehen berichtete 1984 –also<br />

rund 20 Jahrespäter–in derSendung «DRS<br />

aktuell», dass die ersten 50 Tonnen Kokosfett<br />

ausdem Jahr 1949 garnie ausdem See<br />

geholt worden seien. Ob es sich dabei um<br />

eine Falschinformation handelt oder ob die<br />

Fässertatsächlichnochimmerauf demSeegrund<br />

lagern, konnten wir nicht in Erfahrung<br />

bringen. Vielleicht weisseineLeserin oder ein<br />

Lesermehrdarüber? (ve)<br />

Beschlussder kantonalen Baukommissionvom 11. August 1958. (Staatsarchiv<strong>Obwalden</strong>)

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