Amt Viöl AKTUELL 03-2024

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02 34 | VIÖL AUS AMT DEM VIÖL AMT Jugendfeuerwehr Viöl wird für 24 Stunden zur Berufsfeuerwehr Viöl - Anfang September war der Brandschutz in der Gemeinde Viöl besonders sicher aufgestellt. Eine Wachabteilung der Jugendfeuerwehr übernahm für 24 Stunden den Dienst am Gerätehaus Viöl. Neben dem formellen Antreten und das Einteilen der Besatzungen auf die Löschfahrzeuge, wurde sich häuslich im Mannschaftsraum der Feuerwehr Viöl eingerichtet und die Feldbetten bezogen. Der erste Einsatz ließ nicht lange auf sich warten: eine vermisste Person im Wald wurde von der Leitstelle gemeldet. Mit allen Löschfahrzeugen ging es zum Einsatzort. Dort wurde dann in kleinen Gruppen erfolgreich nach der vermissten Person gesucht. Doch das sollte nicht der einzige Einsatz an diesem Freitag bleiben: am späten Nachmittag erfolgte zumal der Hilferuf nach der JF-BF-Viöl. Diesmal wurde ein Feuer bei Firma Jens Jensen gemeldet. Mit allen Löschfahrzeugen rückte die JF-BF aus. Es wurden Personen in den Gebäuden vermisst. „Wir haben eine Menschenrettung durchgeführt und im Anschluss die Brandbekämpfung durchgeführt“, schilderte Wachabteilungsleiter Bennett Thomsen die Situation. Nach ausführlichen Aufräumarbeiten an der Einsatzstelle, kehrte die Wachabteilung wieder ins Gerätehaus ein. Dort wurden die Einsatzkräfte von einem Imbisswagen überrascht – wie heißt es so schön: „Ohne Mampf, kein Kampf.“ Gut gestärkt wurde sich gesellig unterhalten, eine Cola getrunken und es wurde sich auf die bevorstehende Nacht vorbereitet. In der Nacht kam es zu weiteren kleineren Einsätzen, unter anderem musste der Dörpsplatz für eine Nachtlandung des Rettungshubschraubers Christoph 42 ausgeleuchtet werden und es kam zu einer fehlerhaften Alarmierung durch die Brandmeldeanlage in der Meierei Viöl. Danach blieb die Nacht zum Glück ruhig. Doch die Ruhe war trügerisch – ein Unwetter zog am nächsten Morgen auf, und das Frühstück wurde abrupt beendet. Die Wachabteilung, jetzt geführt durch Beeke Carstensen, musste zahlreiche Straßen von umgestürzten Bäumen befreien und vollgelaufene Keller leerpumpen. Sehr erschöpft durch die zahlreichen Einsätze sehnten sich alle ein Ende der 24 Stunden-Schicht herbei. Doch leider wurde der weitere Tag durch kleinere Brände in der Gemeinde überschattet – die JF-Polizei vermutet, dass hier ein zündelnder Mitbürger unterwegs war. Gegen Mittag wurde die Wachabteilung von der FF ausgelöst. „Es war eine anstrengende Schicht“, fasst Amtsleiterin Heike Jensen die zurückliegenden 24 Stunden zusammen. „Ich bin stolz auf meine Kolleginnen und Kollegen, es wurden alle Einsätze trotz der Herausforderungen professionell und schnell abgearbeitet“. Anmerkung des Verfassers: es handelte sich um Übungen der Jugendfeuerwehr und um keine realen Ereignisse. (Text: Sören Hansen, FF Viöl) Amtsvolkshochschule Viöl: Kundalini-Yoga in Sollwitt Für den Kurs II/2024 vom 18.04.-25.07.2024 jeweils donnerstags von 19.00-20.30 Uhr (insgesamt 9 mal) sind noch Plätze frei. Infos unter 0162/5229784 bei Andrea Hänsel. Anzeigen- und Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe - die am 15. Juni 2024 erscheint - ist der 1. Juni 2024. Bitte melden bei Grafik Nissen, Tel. 0461/979787 oder per Mail an info@grafik-nissen.de
AMT VIÖL | 35 03 Schulwege in Viöl, nach Viöl und um Viöl herum Von Volker Jensen (Runge) Auch in Viöl müssen Kinder in die Schule gehen, ob sie wollen oder nicht. Früher, zu Beginn der allgemeinen Schulpflicht ab dem 19. Jahrhundert sollten Kinder ein Mindestmaß an lesen, schreiben und rechnen lernen. Meistens lernten sie aber nur Bibelverse auswendig. Der Spaß am Schulbesuch hielt sich verständlicherweise in ganz engen Grenzen. Dazu kam auch noch, dass die Schulwege manchmal von Dorf zu Dorf führten und deswegen teilweise mehrere Kilometer betragen konnten. Viöler Kinder mussten oftmals in die Behrendorfer Schule gehen und Kinder aus Behrendorf mussten nach Viöl zur Schule. Das war für niemanden die reine Freude. Und der Weg selbst war dann auch noch mehr als beschwerlich, denn Wanderschuhe gab es noch nicht. Im 20. Jahrhundert hatte dann so nach und nach jedes der Dörfer in und um Viöl herum seine eigene, oft sehr kleine sogenannte Zwergenschule. In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts wurden diese vielen Schulen infolge der großen Bildungsreform geschlossen, es wurde das Schulzentrum Viöl geschaffen. Man wollte der Landbevölkerung die gleichen Bildungschancen wie den Kindern in der Stadt ermöglichen. Das hatte zur Folge, dass aus den umliegenden Dörfern sehr viele Kinder mit dem Bus zur Schule nach Viöl kamen. Vorher war man es gewohnt gewesen, zu Fuß oder mit dem Fahrrad in die Schule zu gehen. Der ehemalige Viöler Klaus-Heinrich Deckmann erinnert sich an seinen Schulbesuch in den Klaus Heinrich Deckmann und August Schläger mitten auf der Straße Westerende Höhe Burmeister an ihrem ersten Schultag. vierziger Jahren: „Als wir zur Schule kamen, standen -von der B200 aus gesehen - links der Gebäudekomplex der Schlachterei Burmeister mit Abnahmehaus und rechts mein Elternhaus sowie das Haus von Johannes Carstensen (Sterners). Dann kamen bis zum Dorfanfang links die Felder von Schmöllers, rechts eine Koppel von Schütts und Felder von Klawes. Auf unseren vielen Schulwegen haben wir uns Gedanken darüber gemacht, ob diese „Lücke" wohl noch mal zugebaut werden würde. Inzwischen ist es längst geschehen. Wir, das sind Karl-August Schläger - den wir damals alle Kalle nannten - und ich. Er wohnte mit seiner Familie in einer Wohnung, die zwischen der Gastwirtschaft auf Ackebroe und dem Gebäude lag, das zuletzt Familie Tank bewohnte. Er hat mich vom ersten Schultag an immer abgeholt. Bis zu 6. Klasse blieben wir zusammen. Dann trennten sich unsere Wege. Ob Karl-August an der Errichtung irgendwelcher Bauten in diesem Raum beteiligt gewesen ist, weiß ich nicht. Das ändert nichts an unseren Überlegungen von vor mehr als 80 Jahren. Sie waren sicher nicht hellseherisch, aber falsch waren sie auch nicht.“ Die Wege in die Schule waren natürlich für Kinder gefühlt um einiges länger als es sich heute dem Erwachsenen darstellt. Der Autor teilte seinen Weg zur Schule mit Hilke Rebenstorf. Sie wohnte in dem immer noch grauen Haus an der B 200 Richtung Haselund. „Unsere Einschulung war aufgrund der damaligen Schulreform im Dezember. Meine Mutter begleitete uns vorsichtshalber oft über die damals bereits recht gefährliche Bundesstraße, dann liefen wir beide auf einem Trampelpfad, den sicherlich schon sehr viele Menschen seit Jahrzehnten benutzt hatten, in Richtung Schule Viöl. Unser Pfad lag auf einem rund einen Meter hohen Wall. So konnten wir gut gehen und uns unterhalten über Spielsachen, Schulaufgaben und die Situation zuhause. Wir mussten nur leider jeden Tag an den eingepferchten Bullen vom Schlachter Burmeister vorbei, riesige Viecher mit bösen Blicken in unsere Richtung. Aber wir erreichten den Schulhof immer zuverlässig und sicher schon nach wenigen Minuten. Außer wir entdeckten interessante Dinge am Wegesrand, dann dauerte es länger. Jeden Morgen ging unser Blick als erstes in den furchtbar dunklen Fahrradkeller der Schule – gruselig. Nach der Schule stapften wir beide dann denselben Weg wieder Volker Jensen (6) am ersten Schultag, den Ernst der Lage erkennend und den Jubel unterdrückend. zurück. Das machten wir jeden Tag, bis wir die Schule wechselten, und dann ins 14 Kilometer entfernte Husum mit dem Bus fuhren.“ Nach der Schaffung des Schulverbandes Viöl kamen fast alle Kinder aus den Nachbardörfern der Gemeinde mit dem Bus in die Schule. Fahrer war Dieter Pape. Er schipperte die Schüler sicher zur Schule und auch wieder nach Hause. Nicht allen Kindern gefiel das allerdings, denn eigentlich bestand die Tournee durch die Dörfer aus Sicht der Fahrschüler ausschließlich aus Umwegen. So erging es auch Gaby Becker aus Immenstedt. „Da wir nur geduldete Schüler des Schulverbandes Viöl waren, mussten wir auf dem Heimweg immer die komplette Odyssee mitmachen, jeden Tag. Das hieß dann anhalten praktisch an jeder Milchkanne, wovon es in den Dörfern massenhaft gab. Aber auf diese Weise konnte ich in Viöl meinem Freund zuwinken, jedenfalls manchmal, wenn er sich vor seinem Elternhaus aufhielt. Meine kleine Schwester fand das immer äußerst peinlich. Ich nicht, ich war immer ganz aufgeregt und konnte die Vorbeifahrt gar nicht abwarten. Aber die Fahrt dauerte jeden Tag locker 45 Minuten und länger. Das Gute daran war allerdings, dass im Bus immer die NDR-Sendung „Plattenkiste“ mit Carlo von Tiedemann lief. So konnten wir auf unserem Heimweg immer zu unserer Lieblingsmusik mitswingen. Und wenn wir in Viöl nach der Schule Wartezeit hatten, dann ging unser Weg schnurstracks zu Kohls oder zu Wobser, Süßigkeiten kaufen. Einmal wurde ich bei Kohls vom Seniorchef verdächtigt, geklaut zu haben, was natürlich nicht stimmte. Er durchsuchte meine Hirtentasche, fand aber nichts. Danach hat er sich nicht entschuldigt. Es war ja aber auch eine andere Zeit, Jugendliche waren schon per se verdächtig.“
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