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Beschaffung aktuell 05.2024

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Mit KI-Methoden kann das enorme Potenzial interner und externer Datenquellen genutzt werden. Der Grad der Datenreife ist dabei von<br />

entscheidender Bedeutung. Wenn keine geeignete Datenbasis vorhanden ist, dann gibt es auch keine erfolgreiche KI-Umsetzung.<br />

Bild: Darko/stock.adobe.com<br />

Praxisbeispiele für KI-Anwendungen in Unternehmen<br />

Reif für KI? Auf die Daten<br />

kommt es an<br />

Über den Erfolg von KI-Projekten entscheiden die Daten. Ein zentrales Gütekriterium<br />

ist dabei deren Reifegrad. Abhängig davon sind unterschiedliche KI-Methoden nutzbar,<br />

die Unternehmen verschiedene Möglichkeiten bieten: von einfachen Datenstrukturanalysen<br />

über die Erstellung von Prognosen bis hin zur vollständigen Automatisierung<br />

komplexer Prozesse. Eine Datenstrategie bildet die Basis für das Erreichen eines<br />

hohen Reifegrades und damit auch für den Erfolg von KI-Projekten.<br />

In der Vergangenheit haben KI-Systeme<br />

vor allem mit Algorithmen gearbeitet,<br />

Expertensysteme sind dafür ein Beispiel.<br />

Algorithmen sind deterministisch strukturiert,<br />

vergleichbar mit fest verdrahteten<br />

Lösungswegen. Inzwischen steht in der KI<br />

aber die datengetriebene Verarbeitung im<br />

Vordergrund. Auf Basis von Neuronalen<br />

Netzen, Deep Learning oder Reinforcement<br />

Learning können so algorithmische<br />

Herausforderungen und Limitierungen<br />

bewältigt werden.<br />

Datengetriebene Verarbeitungsprozesse<br />

setzen zunächst voraus, dass Daten in<br />

entsprechender Quantität und Qualität<br />

vorhanden sind. Je höher dabei der Reifegrad<br />

der Daten ist, desto größer ist auch<br />

der Mehrwert von KI-Systemen. Eine Erhöhung<br />

des Daten-Reifegrads erfolgt ty-<br />

pischerweise in den Stufen Datenauswahl,<br />

Datenbereinigung und -verbesserung,<br />

Daten-Labeling und Datenaufbereitung<br />

für die Entwicklung von Reinforcement-Learning-Modellen.<br />

Beim Labeling<br />

werden Daten Zielwerte zugeordnet, also<br />

etwa einem Bild eine bestimmte Kategorie<br />

oder einer Stimmsequenz ein Gefühl.<br />

Das Reinforcement-Learning zielt darauf<br />

ab, auf Basis eines Belohnungssystems intelligente<br />

Agenten zu trainieren und für<br />

komplexe Entscheidungssituationen einzusetzen.<br />

Dabei können über sogenannte<br />

Monte-Carlo-Simulationen neue Entscheidungssituationen<br />

maschinell erzeugt<br />

und für ein erweitertes Training der Agenten<br />

genutzt werden, damit sie besser und<br />

sicherer in der Lösung komplexer Aufgaben<br />

werden.<br />

Ein klassisches Beispiel für die Nutzung<br />

großer Datenmengen und moderner KI-<br />

Lernmethoden wie Reinforcement Learning<br />

ist die AlphaGO-Entwicklung von<br />

Google. Es war das erste System, das<br />

professionelle Spieler des chinesischen<br />

Brettspiels Go schlagen konnte. Dabei<br />

ist zu berücksichtigen, dass Go aufgrund<br />

der Brettgröße und der höheren Anzahl<br />

möglicher Spielzüge eine deutlich größere<br />

Komplexität als etwa Schach aufweist.<br />

Folglich musste Google auch extrem<br />

viel Zeit und Geld in die Entwicklung<br />

der Datenbasis stecken. Ausgehend<br />

von dieser Datenbasis lies Google für die<br />

Entwicklung der neuen Version AlphaGO<br />

Zero zwei Go-Agenten immer wieder<br />

gegeneinander spielen, um deren Fähigkeiten<br />

zu verbessern. Relativ schnell war<br />

34 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> » 05 | 2024

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